Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2018 (Vol. 14) - Leseprobe

Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes

01.07.2018 Aufrufe

Arabian Horses Arabische Pferde 2/2018 (Vol. 14) • 6,50 € in the focus 30 Jahre Sax Arabians Amateure auf dem Vormarsch www.in-the-focus.com/magazine www.in-the-focus.com Wahl zum Araber des Jahres 2018

Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

2/<strong>2018</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>14</strong>) • 6,50 €<br />

in the focus<br />

30 Jahre<br />

Sax Arabians<br />

Amateure auf dem<br />

Vormarsch<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Wahl zum Araber<br />

des Jahres <strong>2018</strong>


Glücksbringer.<br />

Said ox *1999 v. Pamir ox<br />

HLP 70-TT: D 95 / S 117 / G 106<br />

Frischsamenversand | EU-Besamungsstation Offenhausen<br />

Weil-Marbacher <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

seit 1817<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands –<br />

72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de


changing<br />

Maybe a situation has to get completely screwed up until the insight<br />

prevails, that one has to go new, different ways to change something.<br />

If in such a large country like Germany, only about ten breeders breed<br />

"show horses", if only three or four exhibitors dare to go international,<br />

then the "show scene" has reached its lowest point. To reach the bot-<br />

Editorial<br />

tom seems to be necessary for a rethink to take place, because only<br />

Im Wandel<br />

der Zeit<br />

Vielleicht muß eine Situation erst völlig verfahren sein, bis sich die Einsicht<br />

durchsetzt, dass man neue, andere Wege gehen muß, um etwas<br />

zu ändern. Wenn in einem so großen Land wie Deutschland, nur noch<br />

etwa zehn Züchter "Schaupferde" züchten, wenn nur noch drei bis vier<br />

Aussteller sich auf internationales Parkett trauen, dann ist die "Schauszene"<br />

auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Diese Talsohle scheint notwendig<br />

zu sein, damit ein Umdenken stattfinden kann, denn nur wenn man<br />

den Ballast (die alte Form der "Schau/Show") über Bord wirft, ist man<br />

frei für neue Ideen. So geschehen in Bayern, als die Initiatoren des "Tags<br />

des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Bayern" ein neues Veranstaltungskonzept ins<br />

Leben riefen. So geschehen letztes Jahr beim "Noble Straight Egyptian<br />

Breeders Festival" in Lochem/NL oder beim "Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s"<br />

im Haupt- und Landgestüt Marbach. Die Idee ist es, das arabische<br />

Pferd den Menschen näher zu bringen, ohne Wettkampf, ohne "höher,<br />

schneller, weiter", ohne Neid und Missgunst – einfach nur aus Freude<br />

am Pferd, an seiner Schönheit und Anmut.<br />

Dieser Wandel spiegelt auch einen Trend in der Gesellschaft wider:<br />

War das Pferd in meiner Großeltern-Generation noch Kriegsgerät, Arbeitstier<br />

vor dem Pflug, der Kutsche oder dem Wagen, dann war es<br />

in meiner Jugend ein Partner zur Ausübung des Reitsports (und im<br />

schlimmsten Falle ein Sportgerät). Heute ist so mancher Freizeitreiter<br />

eher "Freizeitpferdehalter", denn für ihn steht das Reiten gar nicht mehr<br />

im Vordergrund, ist nicht mehr alleinige Motivation zur <strong>Pferde</strong>haltung.<br />

Vielmehr ist es die Mensch-Tier-Beziehung. Manch einem <strong>Pferde</strong>halter<br />

reicht es aus, sein Pferd zu "betütteln", ihm ein schönes Leben zu ermöglichen,<br />

und sich an ihm zu erfreuen. Ich will nicht behaupten, dass<br />

dieser neue, andere Weg der Beziehung zum Pferd schon bei allen angekommen<br />

ist. Natürlich existieren alle anderen Formen parallel noch<br />

immer, nebeneinander, in hoffentlich friedlicher Koexistenz. Aber es<br />

scheint eine Verschiebung der Paradigmen stattzufinden.<br />

Gerade wenn es um die Mensch-Tier-Beziehung geht, kann der Araber<br />

unter allen anderen <strong>Pferde</strong>rassen enorm punkten, denn er kann sich<br />

ausgesprochen gut auf den Menschen einstellen. Durch seine sensible<br />

Art nimmt er die Stimmung des Menschen wahr und manchmal scheint<br />

mir, hat das arabische Pferd mehr Empathie als so mancher Mensch.<br />

Diese Charaktereigenschaft, für die das arabische Pferd seit Alters her<br />

bekannt ist, ist es also, die wir erhalten müssen. Die typische Form der<br />

"Schau/Show" hat der Rasse in dieser Hinsicht einen Bärendienst erwiesen.<br />

Neue Konzepte, zu denen auch die Amateurschauen mit ihrem etwas<br />

anderen Richtsystem gehören, bei dem auch die Mensch-Pferd-Beziehung<br />

bewertet wird, können hier das Image der Rasse wieder ins<br />

rechte Licht rücken. Wir brauchen Konzepte, bei denen der Charakter,<br />

die Intelligenz und natürliche Schönheit der <strong>Pferde</strong> im Vordergrund –<br />

und im Rampenlicht – stehen.<br />

Zuchtverbände täten gut daran, die Zeichen der Zeit zu erkennen und<br />

ihre "Fördermaßnahmen" nicht einseitig auf nur ein oder zwei "Betätigungsfelder"<br />

(Schau und Sport) für das arabischen Pferd zu beschränken.<br />

Und wenn man selbst nicht in der Lage oder Willens ist, einen<br />

neuen Weg einzuschlagen, dann sollten doch wenigstens die unterstützt<br />

werden, die das Risiko eingehen, sich auf neues Terrain wagen,<br />

den Weg auskundschaften und bereiten. Denn die oben genannten<br />

Veranstaltungen tun dies nicht um ihrer selbst Willen, sondern für das<br />

Ansehen der Rasse, was letztendlich jedem einzelnen Züchter zugute<br />

kommt.<br />

the Times are<br />

if one throws the ballast (the old form of the "showbiz show") overboard,<br />

one is free for new ideas. This happened in Bavaria when the<br />

initiators of the "Day of the Arabian Horse in Bavaria" started a new<br />

event concept. The same happened last year at the "Noble Straight<br />

Egyptian Breeders Festival" in Lochem / NL, or at the "Day of the Arabian<br />

Horse" in the main and state stud Marbach. The idea is to bring the<br />

Arabian horse closer to people, without competition, without "higher,<br />

faster, farther", without envy and resentment - simply for the pleasure<br />

of the horse, its beauty, and grace.<br />

This change also reflects a trend in society: if the horse in my grandparents'<br />

generation was still a war machine, a workhorse in front of<br />

the plow, the coach or the wagon, then in my youth it was a partner<br />

for equestrian sports (and at worst a sports equipment). Today, some<br />

recreational riders are rather "leisure time horse keepers", because,<br />

for them, riding is no longer in the foreground, is no longer the sole<br />

motivation for keeping a horse. Rather, it is the human-animal relationship.<br />

For some horse owners, it is enough to "mumble" their horse,<br />

to give them a good life and to enjoy them. I do not want to claim that<br />

this new, different way of a relationship with the horse has already<br />

arrived at all. Of course, all other forms still exist in parallel, side by<br />

side, in hopefully peaceful coexistence. But there seems to be a shift<br />

in paradigms.<br />

Especially when it comes to the human-animal relationship, the Arab<br />

among all other horse breeds can score enormously, because of his<br />

human-related nature. Through his sensitive nature, he perceives<br />

the mood of the people, and sometimes it seems to me, the Arabian<br />

horse has more empathy than many people. This character trait, for<br />

which the Arabian horse has been known for ages, is what we need<br />

to maintain. The typical form of "showbiz shows" has done the breed<br />

a disservice in this regard. New concepts, which include the amateur<br />

shows with their slightly different judging system, in which the human-horse<br />

relationship is rated, too, can put the image of the breed<br />

back into perspective. We need concepts in which the character, the<br />

intelligence and natural beauty of horses are in the foreground - and<br />

in the limelight.<br />

Breed societies would do well to recognize the signs of the times and<br />

not confine their "incentives" unilaterally to only one or two "fields<br />

of activity" (show and sport) for the Arabian horse. And if they themselves<br />

are not able or willing to take a new path, then at least they<br />

should support those who take the risk, venture into new terrain,<br />

explore and prepare the way. Because the events mentioned above<br />

do not do this for their own sake, but for the reputation of the breed,<br />

which ultimately benefits each individual breeder.<br />

Editorial<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Denkanstöße - Die Masche mit dem Mitleid 46<br />

Artikel<br />

30 Jahre Sax Arabians -<br />

"Was ich machen will, will ich gut machen" 6<br />

Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach -<br />

Araber für Jedermann 16<br />

Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern -<br />

Andere Wege gehen 26<br />

Aljassimya Amateur Challenge -<br />

Amateur-Richtsystem mit positivem Nebeneffekt 30<br />

Nat. & Intern. Championat in Wels -<br />

Diamonds Forever 36<br />

Die Wahl zum Araber des Jahres <strong>2018</strong> 44<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Distanzsport in der Kritik -<br />

Keine Besserung in Sicht 50<br />

Training des Distanzpferdes IV - Basistraining 52<br />

Shagya - Hengststamm und Rassebezeichnung 56<br />

Shagya - Stall-Laterne 62<br />

Rubriken<br />

Tag der Offenen Tür bei La Movida, EMAJ, Al Guwa 18<br />

News 20<br />

GestütsParade 40<br />

Über den Regenbogen 48<br />

Termine & Impressum 64<br />

Vorschau 66<br />

Angefangen hat alles mit dem "Handbuch Pferd", das Reinhard Sax<br />

mit einer Widmung von seinem Freund, dem Künstler Prof. Fritz<br />

Koenig erhielt. Damit war die Saat gesät, aus der eine der größten<br />

Zuchtstätten für <strong>Vol</strong>lblutaraber in Deutschland werden sollte.<br />

It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax<br />

received with a dedication from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig.<br />

Thus was the seed sown of what would become one of the largest stud<br />

farms for purebred Arabians in Germany.<br />

Manchmal muß man andere Wege gehen, als die ausgetretenen<br />

Pfade, um ans Ziel zu kommen. Das dachten sich auch die Organisatoren<br />

des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" und versuchten<br />

sich an einem neuen Veranstaltungskonzept, bei dem jeder sein<br />

Pferd so vorstellen konnte, wie er gerne mochte, es gab keinerlei<br />

Vorgaben. Das Konzept ging auf, heraus kam ein entspannter<br />

Nachmittag, getragen von einer Atmosphäre des Miteinanders,<br />

das wir in der Araberszene so sehnlich vermissen.<br />

Unser Titelbild<br />

Triple Crown Championesse<br />

Essteema feierte ihren<br />

20. Geburtstag!<br />

Essteema (Essteem / Menascha)<br />

*1998, Züchter und<br />

Besitzer: R. Sax, Sax Arabians<br />

Triple Crown Champion Filly<br />

Essteema celebrated<br />

her 20th birthday!<br />

Essteema (Essteem / Menascha)<br />

*1998, Breeder and<br />

owner: R. Sax, Sax Arabians<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Content<br />

Artikel<br />

Table of Content<br />

30 Years of Sax Arabians -<br />

"What I want to do, I want to do well" 10<br />

Aljassimya Amateur Challenge -<br />

Amateur Judging System with Positiv Side Effect 33<br />

Food for Thought - The Pity Scam 47<br />

Endurance Riding in the Critisism -<br />

No Improvement in Sight 51<br />

Training of the Endurance Horse -<br />

Basic Training 54<br />

Shagya - A Sireline as well as a Breed Name 60<br />

Classified<br />

Over the Rainbow Bridge 48<br />

Events & Shows 64<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

Table of Content<br />

Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen<br />

und langsam beginnen sie sich auch in Deutschland zu<br />

etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin und Trainerin,<br />

erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven<br />

Nebeneffekt - helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften<br />

zu selektieren.<br />

For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our<br />

neighbouring countries and start to evolve also in Germany. Emma<br />

Maxwell, an accomplished handler and trainer herself, explains the<br />

Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may help<br />

to select the horse with the best disposition!<br />

Die Österreicher haben sich wacker geschlagen gegen<br />

die starke Konkurrenz aus den arabischen Ländern und<br />

konnten immerhin vier internationale Championate für sich<br />

in Anspruch nehmen. Mit am erfolgreichsten war Diamond<br />

Arabians von Cornelia Kolnberger, die mit drei "Diamanten"<br />

vier nationale und internationale Championate gewann.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5<br />

Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm<br />

benannte Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher)<br />

alle den Namen "Shagya" und eine Nummernfolge, die für Anfänger<br />

besonders verwirrend ist. Erst im 20. Jahrhundert wurde dieser Name<br />

auch als Rassebezeichnung eingesetzt, korrekterweise mit dem Zusatz<br />

Shagya-"Araber".


30 Jahre Sax Arabians<br />

"Was ich machen will,<br />

will ich gut machen"<br />

Zucht<br />

Angefangen hat alles mit<br />

dem "Handbuch Pferd", das<br />

Reinhard Sax mit einer Widmung<br />

von seinem Freund,<br />

dem Künstler Prof. Fritz<br />

Koenig erhielt. Damit war<br />

die Saat gesät, aus der eine<br />

der größten Zuchtstätten<br />

für <strong>Vol</strong>lblutaraber in<br />

Deutschland werden sollte.<br />

6<br />

Essteema, die "Queen of Sax Arabians"<br />

mit Monika und Reinhard Sax. -<br />

Essteema, the "Queen of Sax Arabians",<br />

with Monika and Reinhard Sax.<br />

Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Wenn Reinhard Sax etwas anfängt,<br />

dann geht er systematisch vor. Und<br />

so wurde vor dem Kauf des ersten<br />

<strong>Pferde</strong>s erst einmal ein geeigneter Hof gesucht,<br />

gefunden, abgerissen und von Grund<br />

auf neu gebaut. Sechs Boxen waren eingeplant,<br />

die noch heute im oberen Stutenstall<br />

von den Stuten kurz vor dem Abfohlen bewohnt<br />

werden.<br />

Die Anfänge<br />

Aber es dauerte noch bis 1988, bis der erste<br />

Araber in Peissing einzog: Nomech, natürlich<br />

bei Prof. Koenig gekauft. Allerdings wurde er<br />

nicht gekört. "Ich war damals noch zu unerfahren,<br />

als daß ich seine Qualität hätte richtig<br />

einschätzen können", sagt Reinhard Sax<br />

heute selbstkritisch. Das sollte sich ändern.<br />

Fortan schaute er sich <strong>Pferde</strong> an, reiste auf<br />

Schauen. Dann, auf der Schau in Mindelheim,<br />

sah Reinhard Sax die zweijährige Bavaria, die<br />

Klassensiegerin wurde. Sie war eine braune<br />

Neman-Tochter, die später in Baviera umgetauft<br />

wurde, denn "Bavaria, das geht ja gar<br />

nicht", befand der Bayer Fritz Koenig. Wenig<br />

später zogen Marenga (Menes / Marei) und<br />

Nemanda (Neman / Neschima), dann auch<br />

Narissa (Mashab / Neposa) in Peissing ein.<br />

Nun wollte man auch aktiv im Schaugeschehen<br />

mitmachen, und Frank Spönle kam für<br />

zwei Jahre nach Bayern. Die Erfolge ließen<br />

nicht lange auf sich warten: Marenga wurde<br />

Klassensiegerin am Europa-Championat<br />

1991 und Nationale Junioren-Championesse,<br />

Narissa tat es ihr an beiden Schauen in der<br />

Senioren-Kategorie gleich. Ein Jahr später<br />

wurde Narissa gar Europa-Championesse mit<br />

Marenga als Reserve-Championesse.<br />

Der Erfolg beflügelte, es wurden weitere Stuten<br />

bei Silvia Garde-Ehlert gekauft: Nascha<br />

(Neman / Neschi) mit ihren Töchtern Merana,<br />

Menascha und Menina (alle v. Menes), sowie<br />

die Menes-Tochter Marenga (a.d. Marei). Ein<br />

großer Stutenstall wurde gebaut, und der<br />

erste eigene Deckhengst hielt Einzug: Auf<br />

Reinhard Sax mit Nascha und deren Töchter Merana, Menascha und Menina (alle von Menes). Sie<br />

zählen zu den Stammstuten des Gestüt Sax. - Reinhard Sax with Nascha and her daughters Merana,<br />

Menascha and Menina (all by Menes). They are among the foundation mares of Sax Arabians.<br />

Foto: Monika Sax<br />

dem Tersk Holland Sale hatte Reinhard den<br />

braunen Naftalin-Sohn Bagdad aus Tersk<br />

gesehen - und ohne zu fragen gekauft. Die<br />

1990er waren das Jahrzehnt der Russen, und<br />

somit konnte auch das Gestüt Sax weiterhin<br />

Erfolge sammeln - später an der Hand von<br />

Scott Allman, der 1993 ins Gestüt kam. Es<br />

folgten weitere "Russen": Nadir I, Kuma, Takema<br />

- sie alle hinterliesen ihre Spuren im<br />

Schauring und im Gestüt.<br />

Essteema betritt die Bühne<br />

Nach zehn Jahren Aufbauarbeit kam dann vollends<br />

der internationale Durchbruch: Essteema<br />

(Essteem / Menascha), eine Ausnahmestute,<br />

wie sie selten geboren wird. Sie wurde die erste<br />

Triple Crown Siegerin der Geschichte und<br />

gewann als Jährling alle Schauen, zu denen<br />

sie antrat, als Höhepunkt den All Nations Cup<br />

in Aachen, das Europa-Championat in Verona<br />

und das Welt-Championat in Paris! Wer hätte<br />

das gedacht, traf doch die Wahl des Hengstes<br />

Essteem bei den „Puristen“, den Freunden der<br />

„rein-russischen“ Zuchtrichtung, auf unterschiedliche<br />

Reaktionen, die von Verwunderung<br />

bis zu heftiger Kritik reichte. Aber Reinhard Sax<br />

hatte das richtige Gespür: „Ich habe Essteem in<br />

Wels und Menton gesehen und war begeistert<br />

von seiner Power, seinem Auftreten, seiner arabischen<br />

Präsenz und Eleganz“, erklärt Reinhard<br />

Sax. Und tatsächlich hat sich Essteema das Beste<br />

aus den zwei Welten genommen: Die Präsenz,<br />

die Ausstrahlung, den Typ von Essteem,<br />

und die Solidität der Mutterlinie. Was aber fast<br />

wichtiger ist, sie ist auch eine ausgezeichnete<br />

Zuchtstute - <strong>14</strong> lebende Fohlen in 16 Jahren,<br />

was will man mehr? Daß (bislang) keine zweite<br />

Essteema dabei ist, ist das Schicksal der ganz<br />

Großen, denn auch eine Pianissima hat nichts<br />

ebenbürtiges hinterlassen. Und das letztjährige<br />

Stutfohlen, das Essteema aus dem Gesicht<br />

geschnitten war, ist leider gestorben - auch das<br />

gehört zum Züchterleben.<br />

Essteema feierte Ende Mai dieses Jahres ihren<br />

20. Geburtstag - noch ein Jubiläum im Gestüt<br />

Sax. Dabei ist es keine Selbstverständlichkeit,<br />

daß sie ihr ganzes Leben im beschaulichen<br />

Peissing verbringen durfte, denn es hätte<br />

Käufer aus dem arabischen Raum und den<br />

USA gegeben. "Essteema hat das Glück, daß<br />

sie uns als Besitzer hat", schmunzelt Reinhard<br />

Zucht<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

7<br />

Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />

ist der jüngste Spross aus der Linie der Menascha<br />

und vertritt diese in vierter Generation. -<br />

Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />

is the youngest offspring from the line of Menascha<br />

and represents her in fourth generation.


Marshan (Meshan Ibn Kubinec / Marni) ist der Publikumsliebling, wo<br />

und wann er auch immer auftritt. Er könnte Vorbild für Fritz Koenigs<br />

Skulptur des steigenden <strong>Pferde</strong>s gewesen sein. - Marshan (Meshan Ibn<br />

Kubinec / Marni) is the spectators darling, wherever and whenever he appears.<br />

He could have been a role model for Fritz Koenig's sculpture of the<br />

rearing horse.<br />

Zucht<br />

Sax, denn ein Verkauf war nie eine Option,<br />

schließlich hatte man Essteema die größten<br />

Erfolge zu verdanken und sie ist so etwas wie<br />

ein Synonym für "Sax Arabians".<br />

Drei Töchter und ein Sohn der Essteema - Esskhija<br />

Bint Khidar, Essteena und Essdreama,<br />

sowie Europe Al Khidar, alle von Khidar - sind<br />

heute im Gestüt aufgestellt und machen ihrer<br />

Mutter alle Ehre. Denn eines ist auch klar,<br />

Qualität läßt sich heute nicht mehr im Schauring<br />

messen, denn die Mode ändert sich zu<br />

schnell. Wer wie Reinhard Sax überwiegend<br />

bei seinen altbewährten Mutterlinien bleibt,<br />

und nur über den Hengst ab und an frisches<br />

Blut zuführt, der kann sich den rasch änderenden<br />

Modeströmungen nicht anpassen.<br />

Eine andere Säule der Sax'schen Zucht ist Al<br />

Amrya v. BJ Thee Mustafa aus der Kruschinka,<br />

letztere einer Halbschwester zu Essteema. Sie<br />

brachte den Zuchthengst Al Amryan sowie<br />

die Stuten Amyra Bint Khidar und Amely Bint<br />

Khidar, die ihrerseits bereits wieder Nachwuchs<br />

haben.<br />

Die Gründerstute Marei (Kilimadscharo /<br />

Metelica), die von Reinhard Sax' Freund Fritz<br />

Koenig gezüchtet wurde, bildet über ihre beiden<br />

Töchter Marenga (v. Menes) und Marakovka<br />

(v. Marsin) die zweitgrößte Stutenfamilie<br />

im Gestüt. Hierher gehört beispielsweise<br />

Marni (v. Windsprees Mirage), die Mutter von<br />

Marshan. Nimmt man noch Merana hinzu, die<br />

über ihre beiden Enkelinnen Milena und Lamana<br />

mit vier Stuten im Gestüt vertreten ist,<br />

dann sind rund zwei Drittel der Zuchtstuten<br />

abgedeckt. Hierher gehört auch der junge<br />

Star des Gestüts, Lamandro (EKS Alihandro /<br />

Lamana), der dieses Jahr mit 12 Fohlen aufwarten<br />

konnte, die die Erwartungen mehr als<br />

erfüllt haben.<br />

Faszination Zucht<br />

Im Gestüt Sax wurden bis dato 617 Fohlen<br />

geboren, 310 Hengst- und 307 Stutfohlen.<br />

Für Monika und Reinhard Sax geht eine gewisse<br />

Faszination davon aus, sich die Anpaarungen<br />

zu überlegen, und dann im nächsten<br />

Jahr zu sehen, ob die Fohlen diesen Überlegungen<br />

und Erwartungen entsprechen. "Das<br />

Wichtigste ist, daß man das Pedigree kennt,<br />

und die <strong>Pferde</strong> im Pedigree", erklärt Monika<br />

Sax. "Und das ist es auch, was es für den Neuling<br />

so schwierig macht, wenn er sich eine<br />

Stute kauft, er aber die <strong>Pferde</strong> im Pedigree<br />

nicht persönlich kennt." Hier ist man im Gestüt<br />

Sax klar im Vorteil, denn einige Linien<br />

sind mittlerweile in sechster Generation im<br />

Gestüt. Das ist ein nicht zu unterschätzender<br />

Erfahrungsschatz. "Außerdem verwenden<br />

wir vielfach unsere eigenen Hengste", erklärt<br />

Reinhard Sax. "Die kennen wir in- und auswendig<br />

von Fohlenbeinen an - und wir verwenden<br />

nur Hengste mit gutem Charakter in<br />

der Zucht."<br />

Für Reinhard Sax ist der züchterische Aspekt<br />

nicht der einzige Grund. "Mir macht der Umgang<br />

mit Fohlen einfach Spaß! Ich war bei<br />

den meisten Geburten selbst dabei", erklärt<br />

er, "und mir hat es immer Spaß gemacht, die<br />

Fohlen auf Schauen selbst vorzustellen". Und<br />

das sieht man, denn auch beim Open Day ist<br />

es ganz selbstverständlich, daß der Gastgeber<br />

selbst die Fohlen führt, und die Freude<br />

- und der Züchterstolz - sind ihm ins Gesicht<br />

geschrieben.<br />

Bis vor kurzem wurden jedes Jahr rund 28-<br />

30 Fohlen geboren - aber das bedeutet, daß<br />

man auch genauso viele <strong>Pferde</strong> jedes Jahr<br />

verkaufen muß. Und das wird in der heutigen<br />

Zeit immer schwieriger, auch für ein Gestüt<br />

Sax mit seinem Bekanntheitsgrad und seinen<br />

zahlreichen internationalen Verbindungen.<br />

"Dieses Jahr wollen wir nur 18 Stuten belegen",<br />

erklärt daher Reinhard Sax. "Der Markt<br />

Al Marid (Al Milan / Bafra B) geritten von Manuela<br />

Frech. - Al Marid (Al Milan / Bafra B) ridden<br />

by Manuela Frech.<br />

8<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Der dreijährige Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist der junge Star im<br />

Gestüt und präsentierte dieses Jahr seinen ersten Fohlenjahrgang. - Threeyear-old<br />

Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist the rising star at the stud<br />

and presented his first foal crop this year.<br />

Skulptur von Fritz Koenig / Sculptur by Fritz Koenig.<br />

ist zur Zeit einfach zu schwierig, und die ganzen<br />

Fohlen, die weit unter Preis abgegeben<br />

werden, sind eine Katastrophe für den Markt<br />

und den seriösen Züchter", fügt Monika Sax<br />

hinzu. "Auch lehnen wir Embryotransfer<br />

und ähnliche Reproduktionstechniken<br />

ab. Insbesondere wenn beim Embryotransfer<br />

"nicht-arabische" Trägerstuten<br />

verwendet werden - das geht<br />

gar nicht. Jeder Züchter weiß, daß<br />

das Fohlen viel von der Mutter mitbekommt,<br />

nicht nur die Gene, es<br />

schaut sich vor allem auch Verhaltensmuster<br />

ab", fügt sie hinzu.<br />

Faszination Schau<br />

Schauen sind das Salz in der Suppe, aber<br />

Schauergebnisse sollten nicht zum alleinigen<br />

Qualitätskriterium werden. Sämtliche<br />

Schauerfolge aufzuzählen, die das Gestüt<br />

in den letzten 30 Jahren errungen hat, ist<br />

kaum möglich, aber allein in den letzten<br />

10 Jahren waren es 254 Gold-, Silber- und<br />

Bronze-Championatstitel. Schauen sind also<br />

unbestritten ein wichtiges Marketinginstrument<br />

für Reinhard und Monika Sax: „Dabei<br />

geht es uns nicht um ‚noch einen Pokal’ – davon<br />

haben wir mittlerweile genug – wenngleich<br />

gewinnen natürlich auch Spaß macht!<br />

Aber man muß in der Szene präsent sein,<br />

muß gesehen werden – Schaubesuche sind<br />

sozusagen Öffentlichkeitsarbeit“, meint dann<br />

auch Reinhard Sax.<br />

Aber in den letzten zwei, drei Jahren wurden<br />

ihnen die Schaubesuche doch sehr vergällt.<br />

Da sind zum einen die Richterurteile, die sich<br />

nicht immer an der Qualität der <strong>Pferde</strong> orientieren.<br />

Und da sind zum anderen die Schauorganisatoren,<br />

die jahrelanges - ja, jahrzehntelanges<br />

- Engagement nicht zu schätzen<br />

wissen. Denn seien wir ehrlich – so manche<br />

Schau hätte in den letzten Jahren gar nicht<br />

stattgefunden ohne die <strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt<br />

Sax.<br />

Auch haben sich die Schauen stark verändert.<br />

Vor 25-30 Jahren, als das Gestüt Sax seine ersten<br />

Schauerfahrungen sammelte, war alles<br />

noch kleiner, normaler, natürlicher. Heute sind<br />

vor allem die großen internationalen Schauen<br />

zu einem Schauplatz der Eitelkeiten geworden.<br />

Leider sind auch so manche Bilder, die man<br />

an Schauen sieht, eher kontraproduktiv für<br />

die Rasse. "Sehr stark stört mich das extreme<br />

Clippen der Gesichter der <strong>Pferde</strong>, gerade bei<br />

Schimmeln", meint dann auch Monika Sax.<br />

"Da kann man schon bei Außenstehenden in<br />

Erklärungsnot kommen - wir können das ja<br />

selbst nicht verstehen, wie so etwas für gut<br />

und schön empfunden werden kann. Heute<br />

kann man doch keinen potentiellen Kunden,<br />

der sich an der Schönheit und Liebenswürdigkeit<br />

eines Arabers erfreut, auf eine Schau<br />

mitnehmen!" Ganz anders die "Open Days"<br />

auf dem Gestüt Sax, wo die Menschen arabische<br />

<strong>Pferde</strong> hautnah erleben können. „Kurz<br />

vor der Veranstaltung denke ich immer: ‚Warum<br />

machen wir das alles?’ Es ist so viel Aufwand<br />

und Stress. Aber wenn die Präsentation<br />

gut läuft, alles klappt und wir positive Resonanz<br />

von den Besuchern erfahren, sind wir<br />

wieder sehr zufrieden und wissen, wozu wir<br />

das ganze machen,“ fügt sie an. Neu im Programm<br />

sind auch ein "Streichel-Nachmittag"<br />

und der "Kindertag", der speziell für Kinder<br />

ausgerichtet wird. Solche Veranstaltungen<br />

verbessern nachhaltig das Image der Rasse<br />

und sollten viel mehr Schule machen.<br />

"Was ich machen will, will ich gut machen -<br />

und Monika hat immer mitgezogen", sagte<br />

Reinhard Sax in unserem Gespräch. Nach 30<br />

Jahren Zuchtgeschichte kann man getrost<br />

feststellen: Sie haben es gut gemacht!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht<br />

Foto: M. Groger<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

9<br />

Der sechsjährige Martice (Al Justice / Miss<br />

Marenga) geht auf die Linie der Marei zurück.<br />

- Six-year-old Martice (Al Justice / Miss Marenga)<br />

tails back to the foundation mare Marei.


30 years Sax Arabians<br />

Breeding<br />

"What I want to do,<br />

I want to do well"<br />

It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax received with a dedication<br />

from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig. Thus was the seed sown of what would<br />

become one of the largest stud farms for purebred Arabians in Germany.<br />

When Reinhard Sax starts something,<br />

then he proceeds systematically. And<br />

so, before the purchase of the first<br />

horse, a suitable farm was searched, found, demolished<br />

and built from scratch. Six boxes were<br />

planned, which are still used in the upper stable<br />

by the mares shortly before foaling.<br />

The Beginnings<br />

But it was not until 1988 when the first Arab<br />

moved into Peissing: Nomech, of course, bought<br />

from Prof. Koenig. However, he was not licensed.<br />

"At that time I was still too inexperienced to be<br />

able to correctly assess his quality," says Reinhard<br />

Sax today self-critically. That should<br />

change. From then on, he looked at horses, traveled<br />

to shows. Then, at the show in Mindelheim,<br />

Reinhard Sax saw the two-year-old Bavaria, the<br />

class winner. She was a brown Neman daughter<br />

who was later renamed Baviera, because "Bavaria,<br />

that's not possible", said the Bavarian Fritz<br />

Koenig. A little later, Marenga (Menes / Marei)<br />

and Nemanda (Neman / Neschima), then Narissa<br />

(Mashab / Neposa) moved into Peissing. Now<br />

they wanted to actively participate in the show,<br />

and Frank Spönle came to Bavaria for two years.<br />

The successes were not long in coming: Marenga<br />

was a class winner at the European Championship<br />

in 1991 and National Junior Championesse,<br />

Narissa did her equal at both shows in the<br />

senior category. A year later, Narissa was even<br />

European Champion with Marenga as reserve<br />

champion.<br />

Success spurred on, further mares were bought<br />

from Silvia Garde-Ehlert: Nascha (Neman / Neschi)<br />

with her daughters Merana, Menascha<br />

and Menina (all by Menes), as well as the Menes<br />

daughter Marenga (a.d. Marei). A large mare<br />

stable was built, and the first own stallion arrived:<br />

At the Tersk Holland Sale Reinhard had<br />

seen the brown Naftalin son Bagdad from Tersk<br />

- and bought without asking. The 1990s were<br />

the decade of the Russians, and so Sax Arabians<br />

continued to gain success - later with Scott<br />

Allman at the end of the lead, who came to the<br />

stud in 1993. Other "Russians" followed: Nadir I,<br />

Kuma, Takema - they all left their hoofprints in<br />

the show ring and in the stud farm.<br />

Essteema enters the Stage<br />

After ten years of development work, the international<br />

breakthrough came: Essteema (Essteem<br />

/ Menascha), an exceptional mare rarely<br />

born. She became the first Triple Crown winner<br />

in history and as a yearling won all the shows<br />

she competed for, culminating in the All Nations<br />

Cup in Aachen, the European Championships<br />

in Verona and the World Championships in<br />

Paris! Who would have thought that, because<br />

the choice of the stallion Essteem was met with<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

10


(right) Elena Bint Europe (Europe Al Khidar / Milena)<br />

tails back to the foundation mare Merana.<br />

- Elena Bint Europe führt ihre Linie auf die<br />

Gründerstute Merana zurück.<br />

(left) Reinhard and Monika Sax with Espannja<br />

Estopa and her foal by Lamandro. - Reinhard<br />

und Monika Sax mit Espannja Estopa und ihrem<br />

Fohlen von Lamandro.<br />

Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

different reactions, ranging from amazement to<br />

strong criticism, by the "purists", the friends of<br />

"straight Russian" breeding. But Reinhard Sax<br />

had the right feeling: "I have seen Essteem in<br />

Wels and Menton and was thrilled with his power,<br />

his appearance, his Arabian presence, and elegance,"<br />

explains Reinhard Sax. And indeed, Essteema<br />

has taken the best out of the two worlds:<br />

The presence, the charisma, the type of Essteem,<br />

and the solidity of the dam line. But almost more<br />

important, she is also an excellent broodmare -<br />

<strong>14</strong> live foals in 16 years, what more could you<br />

want? That (so far) no second Essteema has<br />

been born, is the fate of the very big ones, because<br />

even a Pianissima has left nothing equal.<br />

And last year's filly, which Essteema had cut out<br />

of her face, unfortunately, died - that, too, is part<br />

of a breeder's life.<br />

Essteema celebrated her 20th birthday at the<br />

end of May this year - another jubilee at the<br />

Sax stud farm. It's no coincidence that she was<br />

allowed to spend her whole life in tranquil Peissing,<br />

although there were buyers from the Arab<br />

world and the USA knocking at the door. "Essteema<br />

is fortunate that she has us as the owner",<br />

smiles Reinhard Sax, because a sale was never<br />

an option, after all, it was Essteema to whom<br />

they owed their greatest successes and she is<br />

something of a synonym for "Sax Arabians".<br />

Three daughters and a son of Essteema - Esskhija<br />

Bint Khidar, Essteena, and Essdreama, as well<br />

as Europe Al Khidar, all by Khidar - are part of<br />

the breeding stock today and do their mother all<br />

honor. One thing is clear, quality can no longer<br />

be measured in the show ring because fashion<br />

is changing too fast. Anyone who, like Reinhard<br />

Sax, stays predominantly with his tried-andtrue<br />

dam lines and only introduces fresh blood<br />

via the stallion from time to time, can not adapt<br />

to the rapidly changing fashion trends.<br />

Another pillar of the Sax Arabians is Al Amrya<br />

by BJ Thee Mustafa out of Kruschinka, the latter<br />

a half-sister to Essteema. She got the stallion Al<br />

Amryan as well as the mares Amyra Bint Khidar<br />

and Amely Bint Khidar, who already have offspring<br />

again.<br />

The foundation mare Marei (Kilimajaro / Metelica),<br />

bred by Reinhard Sax's friend Fritz Koenig,<br />

forms the second largest mare family in the stud<br />

through her two daughters Marenga (by Menes)<br />

and Marakovka (by Marsin). This includes, for<br />

example, Marni (by Windsprees Mirage), the<br />

dam of Marshan. If one adds Merana, who is<br />

represented through her two granddaughters<br />

Milena and Lamana with four mares in the stud,<br />

then about two-thirds of the broodmares are<br />

covered. To this line also belongs the young star<br />

of the stud, Lamandro (EKS Alihandro / Lamana),<br />

who had a foal crop of 12 this year, which<br />

more than met the expectations.<br />

Fascination with breeding<br />

At Sax Arabians, 617 foals were born so far, 310<br />

colts and 307 fillies. For Monika and Reinhard<br />

Sax, there is a certain fascination in thinking<br />

about the matings, and then to see if the foals<br />

meet these considerations and expectations<br />

next year. "The most important thing is that you<br />

know the pedigree and the horses in the pedigree,"<br />

explains Monika Sax. "And this is what<br />

makes it so difficult for the newcomer to buy a<br />

mare because he does not know the horses in<br />

the Pedigree personally. " Here, Sax Arabians is<br />

clearly in the advantage, because some lines are<br />

now in the sixth generation in the stud. This experience<br />

is of high value and not to be underestimated.<br />

"In addition, we often use our own stallions,"<br />

explains Reinhard Sax. "We know them<br />

from birth and from inside out - and we only use<br />

stallions with good character for breeding."<br />

For Reinhard Sax, the breeding aspect is not<br />

the only reason. "I love to work with foals, I was<br />

there for most births," he explains, "and I always<br />

enjoyed presenting the foals at shows." And you<br />

can see that because even at the Open Day,<br />

it goes without saying that the host himself<br />

leads the foals, and the joy - and the pride of the<br />

breeders - are written in his face.<br />

Until recently, around 28-30 foals were born<br />

each year - but that means you have to sell just<br />

as many horses every year. And this is getting<br />

more and more difficult in this day and age, even<br />

for a stud like Sax Arabians with its name and<br />

its numerous international connections. "This<br />

Breeding<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

11<br />

The black mare Marni (Windsprees Mirage /<br />

Marakovka) is the dam of Marshan, here pictured<br />

with Marnica. - Die Rappstute Marni ist<br />

die Mutter von Marshan, hier mit ihrem Stutfohlen<br />

Marnica.


Zucht Breeding<br />

The Queen of<br />

Sax Arabians<br />

KRUSCH<strong>IN</strong>KA *1996,<br />

v. Kubinec<br />

MENUBA *1997<br />

v. Kubinec<br />

AL AMRYA *2000,<br />

v. BJ Thee Mustafa<br />

KRUSHIA AL JUSTICE<br />

*1998, v. Al Justice<br />

EUROPE AL KHIDAR<br />

*2007, v. Khidar<br />

<br />

<br />

MENASCHA *1986<br />

(Menes / Nascha)<br />

ESSTEEMA *1998<br />

v. Essteem<br />

<br />

ESSKHIJA B<strong>IN</strong>T ESS-<br />

TEEMA*2008, v. Khidar<br />

<br />

ESSTEEMA<br />

ESSTASHAN *1999<br />

v. Essteem<br />

MESHAN IBN KUB<strong>IN</strong>EC<br />

*2003, v. Kubinec<br />

KUBISHA *2005<br />

v. Kubinec<br />

<br />

<br />

ESSTEENA *2010<br />

v. Khidar<br />

ESSDREAMA *2011<br />

v. Khidar<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

12<br />

Fotos: G. Waiditschka (5), R. Sax (5)


AMIR IBN AL AMRYA<br />

*2007 v. Massimo I. M.<br />

AMYRA B<strong>IN</strong>T KHI-<br />

DAR *2008, v. Khidar<br />

AMELY AL KHIDAR<br />

*2007, v. Khidar<br />

AL AMRYAN *2010,<br />

v. Khidar<br />

ASIA AL KHIDAR<br />

*2016, v. Khidar<br />

ELISHA B<strong>IN</strong>T MARSHAN<br />

*2016 v. Marshan<br />

<br />

<br />

<br />

Erläuterungen:<br />

<br />

<br />

<br />

AL JUSTYRA *2012<br />

v. Al Justice<br />

MARSHANI *2013<br />

v. Marshan<br />

ALEEYAH *2015,<br />

v. Al Marid<br />

Hengste<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

13<br />

Stuten<br />

<strong>Pferde</strong> mit Champion/Reserve-Titeln<br />

auf Weltniveau (Europa-, Welt-<br />

Championat, ANC, US Nationals,<br />

Scottsdale, etc.)<br />

<strong>Pferde</strong> mit internationalen Champion/Reserve-Titeln<br />

(A-, B-Schauen)<br />

<strong>Pferde</strong> mit nationalen Champion/<br />

Reserve-Titeln (Nat. Championat,<br />

C-Schau)<br />

<br />

year we only want to breed 18 mares," explains<br />

Reinhard Sax. "The market is simply too difficult<br />

at the moment, and all the foals, which are sold<br />

far below price, are a disaster for the market and<br />

the reputable breeder", adds Monika Sax. "We<br />

also reject embryo transfer and similar reproductive<br />

techniques, especially when "non-Arab"<br />

carrier mares are used in embryo transfer - that<br />

is a no go! Every breeder knows that the foal gets<br />

a lot from the mother, not just the genes, it copies<br />

also patterns of behaviour, "she adds.<br />

Fascination with showing<br />

Shows are the salt in the soup, but show results<br />

should not become the sole quality criterion.<br />

Listing all the show ring results that the stud has<br />

achieved over the past 30 years is hardly possible,<br />

but in the last 10 years alone, it has won 254<br />

gold, silver and bronze championships. Shows<br />

are undoubtedly an important marketing tool<br />

for Reinhard and Monika Sax: "It is not about<br />

winning yet another trophy - we have enough<br />

of them - although winning is, of course, also<br />

fun! But you have to be present in the scene, you<br />

have to be seen - participating in shows is public<br />

relations, so to speak," says Reinhard Sax.<br />

But in the last two or three years, they have been<br />

greatly embittered. On the one hand, there are<br />

the judges' judgments, which are not always<br />

based on the quality of the horses. And there<br />

are also some organizers of shows who do not<br />

appreciate commitment for years or rather decades.<br />

Because - let's face it - many a show would<br />

not have happened in the last few years without<br />

the horses from Sax Arabians.<br />

Also, the shows have changed a lot. Twenty-five<br />

to thirty years ago, when Sax Arabians collected<br />

his first show ring experiences, everything<br />

was smaller, more normal, more natural. Today,<br />

above all, the great international shows have<br />

become a scene of vanities.<br />

Unfortunately, some of the pictures that you see<br />

at shows are rather counterproductive for the<br />

breed. "The extreme clipping of the faces of horses,<br />

especially with white horses, bothers me very<br />

much," says then Monika Sax. "It is extremely difficult<br />

to explain this to an outsider - as we cannot<br />

understand it ourselves, that such a thing is<br />

regarded as good and beautiful. Today, you can<br />

not take a potential customer, who enjoys the<br />

beauty and kindness of an Arabian, to a show<br />

anymore!" Quite different is the "Open Days"<br />

at the stud farm, where people can experience<br />

Arabian horses up close. "Just before the event,<br />

I always think, 'Why are we doing it all?' It's so<br />

much effort and stress. But if the presentation<br />

is going well, everything works well and we get<br />

positive feedback from the visitors, we are very<br />

happy again and know what we are doing, "she<br />

adds. New in the program is also a "petting afternoon"<br />

and the "Children's Day", which is specially<br />

designed for children. Such events sustainably<br />

improve the image of the breed and should<br />

be copied on large scale.<br />

"What I want to do, I want to do well - and Monika<br />

has always been supportive," said Reinhard<br />

Sax in our conversation. After 30 years of breeding<br />

history, you can confidently say: they have<br />

done well!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht Breeding


Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach<br />

Araber für Jedermann<br />

Zucht<br />

Reithalle des Gestüts weiter mit einer unterhaltenden<br />

Vorstellung mit 20 Schaubildern.<br />

Die Halle war nahezu voll besetzt und die Zuschauer<br />

konnten eine "kleine Hengstparade"<br />

genießen. Hier gab es dann nicht nur Araber<br />

zu bewundern, sondern auch Warmblüter und<br />

Schwarzwälder Kaltblüter.<br />

Aber bleiben wir bei den Arabern: Wer wollte,<br />

konnte sich unter zwei Wallachen und zwei<br />

Hengsten sein neues Reitpferd aussuchen,<br />

vorgestellt unter dem Sattel, so dass ein potentieller<br />

Käufer auf den Geschmack kommen<br />

konnte. Richtig rasant wurde es dann<br />

wieder mit Heike Göbel und ihren Salukis. Die<br />

Nummer wurde auch schon vielfach auf der<br />

Hengstparade vorgestellt, wobei der große<br />

Paradenplatz dem Rennvermögen der <strong>Pferde</strong><br />

wie ein Tor und eine Brücke wie man sie aus<br />

dem Western Trail kennt. Aber auch Tonnen<br />

und Stangen, die im Slalom umritten werden<br />

müssen, oder das Rückwärtsgehen im Stangen-L,<br />

oder das Seitwärtstreten über eine<br />

liegende Stange. Die Working Equitation ist<br />

eine relativ junge Sportart. Sie wurde in den<br />

1990er Jahren in Portugal entwickelt und hat<br />

sich mitlerweile in vielen Ländern verbreitet,<br />

die <strong>Pferde</strong> für die Arbeitsreitweise züchten<br />

(Carmargue, Maremma, Spanien, Portugal).<br />

In Deutschland ist diese Arbeitsreitweise zwar<br />

keine Tradition, hier wurde aber die Kavalleriereitweise<br />

in diese Richtung "weiterentwickelt"<br />

und so kam es, dass dieses Jahr das deutsche<br />

Team Weltmeister wurde! Soweit ist Safi noch<br />

nicht, aber er zeigte, dass auch das arabische<br />

WM Noufous (Musab / Nuala) WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije) WM Sababa (Naoufil / Saabirah)<br />

Bewährtes soll man ja bekanntlich beibehalten,<br />

und so fand im Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach ein Jahr nach dem<br />

200-Jahre-Jubiläum der Weil-Marbacher Araberzucht<br />

wieder ein Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

statt, dieses Mal ergänzt um die Prämienstutenschau<br />

des VZAP.<br />

Den Anfang machten die Kleinsten, nämlich<br />

der diesjährige Marbacher Fohlenjahrgang.<br />

Hierzu trafen sich die interessierten Zuschauer<br />

bei den Laufställen, wo bereits das Viererck<br />

aufgebaut war. Die Landoberstallmeisterin Dr.<br />

Astrid von Velsen-Zerweck kommentierte die<br />

Stuten und Fohlen, die nach ihren Stutenfamilien<br />

geordnet vorgestellt wurden.<br />

Zum Deckeinsatz kamen im letzten Jahr ausschließlich<br />

gestütseigene Hengste, allen voran<br />

Naoufil (Mahadin / Namije), der im letzten<br />

Herbst seine HLP mit Bravour als bester <strong>Vol</strong>lblutaber<br />

abgelegt hatte. Er stellte insgesamt<br />

vier Fohlen, wobei noch zwei weitere erwartet<br />

werden. Mit dem Stutfohlen WM Sababa (a.d.<br />

Sabirah) hat er sein diejähriges "Meisterstück"<br />

gestellt: Ein elegantes Fuchsstütchen mit<br />

Charme und Bewegungen.<br />

Ebenfalls zum Einsatz kam Musab (NK Bolbol<br />

/ Maaza), der drei der zehn gezeigten Fohlen<br />

stellte. Hier war der eindeutige Publikumsliebling<br />

die elegante und typvolle WM Noufous<br />

(a.d. Nuala). Mit zwei Fohlen war WM Safi<br />

dabei, der "asile Weiler" Nachwuchshengst,<br />

wobei zwei weitere Fohlen erst vor wenigen<br />

Tagen zur Welt kamen und daher noch nicht<br />

gezeigt werden konnten, da so viele Menschen<br />

für die Fohlen doch sehr aufregend<br />

sind. Safis Fohlen sind eher kompakt und mit<br />

Gang ausgestattet.<br />

Der Junghengst WM Malakil (DF Malik Jamil /<br />

Maaza) stellte sein erstes Fohlen vor, und das<br />

war gleich ein <strong>Vol</strong>ltreffer, wobei er auch die<br />

beste Stute decken durfte: die schwarze Namije.<br />

Heraus kam die entzückende WM Nada<br />

Hasna, die später am Tag auch noch bei der<br />

VZAP-Fohlenprämierung brillieren konnte.<br />

Um 12.00h begann dann die VZAP-Stutenund<br />

Fohlenprämierung (siehe separater Bericht)<br />

und um <strong>14</strong>.00h ging es in der großen<br />

einen kleinen Vorteil gibt, denn hier in der Halle<br />

können sie gar nicht <strong>Vol</strong>lgas geben. So hatten<br />

die Salukis ein leichtes Spiel, die "Fell-Beute"<br />

zu erwischen!<br />

Die altbewährten Damen Memduha und Moraira<br />

wurden im Zweispänner vorgestellt, was<br />

deutlich machte, dass der Araber auch für den<br />

Fahrsport geeignet ist. Interessant wurde es<br />

dann bei der Vorstellung des Hengses WM<br />

Malakil, der bei Anja Beran in Ausbildung ist.<br />

Sie kommentierte auch seine Vorstellung unter<br />

Silvia Wimmer fachmännisch und erläuterte<br />

die einzelnen Ausbildungsschritte. Ganz<br />

wichtig ist es, den <strong>Pferde</strong>n Zeit zu lassen - ein<br />

Grundsatz, der in der heutigen Ausbildung<br />

leider oftmals zu kurz kommt! Malakil hat sich<br />

in den zwei Jahren der Ausbildung sehr schön<br />

gemacht und hat sich prächtig entwickelt.<br />

Die Hengste Mamlakee und Musab wurden<br />

zusammen mit zwei Schwarzwäldern in einer<br />

Damensattel-Quadrille vorgestellt. Die jungen<br />

Reiterinnen des Gestüts hatten ganz offensichtlich<br />

viel Spaß an dieser Reitweise und vor allem<br />

auch an den eleganten Kostümen, die dem<br />

ganze Bild einen Hauch von Romantik verlieh.<br />

Silvia Wimmer kehrte noch einmal zurück,<br />

diesmal mit dem Hengst WM Safi, dem "asilen<br />

Weiler". Er hat mittlerweile Spaß an der Working<br />

Equitation gefunden und wurde in einem<br />

Stil-Trail gezeigt. Dazu gehören Hindernisse,<br />

Pferd für diese Reitweise geeignet ist, die ein<br />

Mitdenken des <strong>Pferde</strong>s verlangt.<br />

Die bewährten Hengste Said und Naoufil<br />

wurden an der Hand vorgestellt. Said ist zwischenzeitlich<br />

in den (reiterlichen) Ruhestand<br />

getreten und steht in Offenhausen auf der Besamungsstation.<br />

In einem weiteren Schaubild<br />

wurden drei Hengste unterschiedlicher Rassen<br />

am langen Zügel gearbeitet: Die Araber<br />

waren durch Mamlakee vertreten, die Warmblüter<br />

durch den Rapphengst Hochfein und<br />

die Schwarzwälder durch Markstein.<br />

Musab hatte seinen zweiten Auftritt und<br />

tauschte den Damensattel gegen einen Dressursattel<br />

ein. Lukas Maier stellte den Hengst in<br />

Lektionen der Kl. M vor und es war ein deutlicher<br />

Fortschritt in der Ausbildung des Hengstes<br />

zu sehen.<br />

Das Schlußbild bildete - ganz im Stile der großen<br />

Hengstparaden - die Araberstutenherde.<br />

Aus Platzmangel allerdings waren es nur sieben<br />

Schimmel, die wie von Zauberhand geführt<br />

einem Fischschwarm gleich die Richtung<br />

und das Tempo wechselten. Es sind Bilder und<br />

Veranstaltungen wie diese, die hoffentlich die<br />

Menschen von den Qualitäten des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s überzeugen, dazu gehört ganz klar<br />

neben seiner Schönheit seine Menschenbezogenheit<br />

und - ja - auch Reiteignung.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

16<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


1. Die Marbacher Stutenherde, ein Silberner<br />

Traum.<br />

2. WM Safi in Ausbildung bei Anja Beran gibt<br />

seine Referenz an die Zuschauer - ein großer<br />

Vertrauensbeweis in der ungewohnten Umgebung.<br />

3. Said mit Karin Kollmansberger ist nun im<br />

reiterlichen Ruhestand.<br />

4. Mamlakee mit Marie Honeck im Damensattel.<br />

5. Mamlakee am Langen Zügel von Fabian<br />

Hellstern.<br />

6. WM Malakil ist ebenfalls bei Anja Beran, hier<br />

im Spanischen Schritt, eine Übung zur Verbesserung<br />

der Schulterfreiheit.<br />

7. Musab unter Lukas Maier auf der Galopp-Diagonalen.<br />

Zucht<br />

<br />

<br />

<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

<br />

<br />

17


Zucht<br />

Tag der offenen Tür<br />

Wie immer, so auch dieses Jahr, fand<br />

am Samstagabend der Welser Schau<br />

das Open House von Ferdinand und<br />

Gerlinde Huemer auf dem Gestüt La Movida<br />

Arabians statt. Ein gut gelaunter Wettergott<br />

bescherte den Hunderten von Gästen, die teilweise<br />

eigens aus Übersee eingeflogen waren,<br />

einen wunderschönen lauen Sommerabend<br />

anfangs Mai.<br />

In Europa hat La Movida den größten Bestand<br />

an <strong>Pferde</strong>n aus den Blutlinien von Lenita Perroy<br />

in Brasilien, die Anfangs des Jahres gestorben<br />

ist, und so war es nicht verwunderlich, dass<br />

dieser Tag ihr gewidmet war. Und auch wenn<br />

er als Letzter seinen Auftritt hatte, so war es in<br />

erster Linie der fünfjährige, von Lenita Perroy<br />

gezogene Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El<br />

Jamaal), der sich hier mit seiner Nachzucht präsentieren<br />

durfte. Aber auch das Blut des ebenfalls<br />

anfangs des Jahres gestorbenen Hengstes<br />

CH El Brillo konnte in seinen Töchtern noch<br />

bewundert werden. Zwei Überraschungsgäste<br />

– die erst wenige Tage alten Fohlen standen<br />

noch nicht einmal im Programm – rundeten die<br />

Veranstaltung ab.<br />

Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El Jamaal) *2013<br />

La Movida<br />

Shalina El Jyar (Jyar Meia Lua / Sabryna El Yllan) *<strong>2018</strong> Hengstfohlen (Jyar Meia Lua / Lilyh El Justice) *<strong>2018</strong><br />

Regine El Jyar<br />

(Jyar Meia Lua / Rihanna El Hadiyah) *2016<br />

Rosanna El Jyar (Jyar Meia Lua / Romina El Lawrence) *<strong>2018</strong><br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


EMAJ und<br />

Al Guwa<br />

Herrliches Frühlingswetter lockte am 5.<br />

Mai rund 700 Gäste – Fachpublikum,<br />

<strong>Pferde</strong>begeisterte, Mitarbeiter, Nachbarn,<br />

Freunde und Verwandte – zum Tag der<br />

offenen Stalltore nach Adetswil, auf die neu<br />

eröffnete Anlage der Familie Schläpfer. 16<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem Bestand des Gestüts EMAJ<br />

wurden von Tochter Christina und ihren Helferinnen<br />

für diesen Tag vorbereitet und an<br />

der Hand gezeigt, darunter auch Grace J, die<br />

sich mit viel Tempo die Herzen der Zuschauer<br />

im Sturm erobert.<br />

In einem etwas kleineren Rahmen trafen<br />

sich am Tag danach die Araberfreunde aus<br />

der Schweiz zu einem "Special Event" im<br />

Gestüt Al Guwa Arabians in Höfen. Frei laufend<br />

und an der Hand wurden die <strong>Pferde</strong><br />

vorgestellt von den jüngsten Fohlen bis zum<br />

23-jährigen "Pippi Langstrumpf"-Pferd, der<br />

Stute L.A. Candela.<br />

Nawari El Noor (Emerald J / Norah El Perseus) *2015, EMAJ Arabians<br />

Zucht<br />

Grace J (Emerald J / Gomera J) *20<strong>14</strong>, EMAJ Arabians<br />

Shaheerah (Eternity Ibn Navarrone-D / Shamaliah), EMAJ Arabians<br />

Ancora OS (Ajman Moniscione x Jumaira OS), Al Guwa Arabians<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

19<br />

Maybelle (Espressivo x Kilena M), JS Najuba Arabians


Zucht News<br />

<br />

<br />

Araber sind kinderlieb!<br />

<br />

<br />

<br />

Araber und Kinder! Araber haben ein besonderes Gespür für die<br />

Kleinsten und sind besonders achtsam im Umgang mit ihnen.<br />

Da knutscht die 7 Monate alte Ariana ihren Luca (1) oder füttert<br />

das Lisal (3), die glatt ihren Hafter stehen läßt und sich für den<br />

Löwenzahn interessiert. Werona schaut sich ganz neugierig die<br />

kleine Emilia an (2) und auch der noch nicht ganz zwei Wochen<br />

alte Wakhiran muß den kleinen Erdenbürger ausgiebig beschnuppern<br />

(4).<br />

Der gut eine Woche alte kecke Essandro läßt sich am Tag der Offenen<br />

Tür von einer Kinderschar streicheln und genießt sichtlich<br />

die Aufmerksamkeit (5). Und Elliot, der 21-jährige Hengst, trägt<br />

ganz vorsichtig die Kinder der <strong>Vol</strong>tigiergruppe vom Araberhof<br />

Heidegger auf seinem Rücken (6).<br />

Gibt es einen besseren Beweis für den guten Charakter des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s?<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

20


Janow Podlaski im Abseits<br />

Das Nationale Zentrum zur Unterstützung<br />

der Landwirtschaft (KOWR, früher Agricultural<br />

Property Agency), hat das diesjährige<br />

Polnische National-Championat von Janow<br />

Podlaski weg nach Warschau auf die Służewiec<br />

Rennbahn verlegt, wo es vom 10. bis<br />

12. August <strong>2018</strong> stattfinden wird. Damit ist<br />

Janow Podlaski einer Attraktion beraubt, die<br />

zahlreiche Zuschauer anzog.<br />

In Janow Podlaski wird es nur wie gewohnt<br />

die beiden Auktionen geben. Allerdings<br />

wurde die Auktion, die in den vergangenen<br />

Jahren unter dem Namen „Pride of Poland“<br />

bekannt wurde, dieses Jahr ganz profan in<br />

„49. Janów Podlaski Auktion“ umgetauft. Wie<br />

jedes Jahr findet zusätzlich auch der „Summer<br />

Sale“ statt. Der 12. August wird in Janow<br />

Podlaski mit dem „Open Day“ eröffnet (12.00-<br />

18.00h) – wer also das Nationale Championat<br />

bis zum Ende erleben will, wird den Open Day<br />

verpassen. Anschließend findet die „Janow<br />

Podlaski Auktion“ statt. Zutritt zur Auktion<br />

ist jedoch nur mit einer Einladung möglich<br />

oder nach Hinterlegung einer Kaution. Man<br />

kann zwar um eine Einladung nachfragen, ob<br />

diese gewährt wird, ist jedoch nicht sicher.<br />

Bleibt die Frage, ob man auf diese Art und<br />

Weise gegebenenfalls kritische Beobachter<br />

fernhalten will, denn die Auktionen der beiden<br />

vergangenen Jahre haben ja doch einige<br />

Fragen aufgeworfen.<br />

Während in den vergangenen Jahren bis<br />

Ende Mai die Auktionslisten erhältlich waren,<br />

ist dieses Jahr noch nichts veröffentlicht. Die<br />

Frist für polnische Privatzüchter, <strong>Pferde</strong> anzumelden,<br />

geht noch bis zum 6. Juni. Die Auktionsliste<br />

aber wird mit Spannung erwartet,<br />

denn – so schreibt Marek Szewczyk in seinem<br />

Blogg HipoLogika: „… die Pinczower Spatzen<br />

pfeiffen von den Dächern, dass die Auktionsliste<br />

in diesem Jahr aus Kundenbestellungen<br />

erstellt wurde. Potenzielle Käufer können<br />

mit einem Finger auf jedes Pferd vom Gestüt<br />

zeigen und das geht auf die Auktionsliste.“<br />

Die letztjährige Auktion war mit 410.000 €<br />

Umsatz und nur 6 verkaufen <strong>Pferde</strong>n ein Desaster.<br />

Gut möglich also, dass man auf diese<br />

Art und Weise ein besseres Auktionsergebnis<br />

erzielen möchte.<br />

Die „Open Days“ in Bialka und Michalow finden<br />

am <strong>14</strong>. bzw. 15. August statt.<br />

Das Zucht-Experiment II<br />

Vor zwei Jahren hatten wir unter dem<br />

Titel "Das Zucht-Experiment" über einige<br />

Nachkommen aus "altem" Gefriersamen<br />

der Hengste Aswan, Muscat, Moment<br />

und Mashuk berichtet. Auch in diesem Jahr<br />

sind zwei Fohlen von Muscat und Moment<br />

gefallen, Priz Tersk (Moment / Pianistka) und<br />

Amur Tersk (Muscat / Alisa). Beide wurden<br />

anläßlich der Schau "Rising Star of the Tersk"<br />

vorgestellt, und Amur erreichte einen zweiten<br />

Platz von sieben Startern in der Klasse.<br />

Priz Tersk (Moment / Pianistka), der jüngste<br />

Sproß von Moment *1969.<br />

Belosnejka (Muscat / Borodina) *20<strong>14</strong> ist<br />

nun in der Mutterstutenherde und erwartet<br />

nächstes Jahr ihr erstes Fohlen. Jandarm<br />

(Muscat / Nepogoda) *20<strong>14</strong> steht im Hengststall,<br />

soll aber verkauft werden. Apollon (Aswan<br />

/ Pelopia) *20<strong>14</strong> ist derzeit im Distanztraining.<br />

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2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

21<br />

Amurath Stud


Zucht News<br />

Zwei neue Trainingsställe hat das Land!<br />

Nachdem die Klagen immer lauter wurden, daß der "kleine Züchter" keinen Trainer<br />

oder Vorführer mehr für seine <strong>Pferde</strong> zur Vorstellung an Schauen und Zuchtschauen<br />

findet, haben sich zwei Leute entschlossen, diese Lücke zu füllen.<br />

Wie viele kleine Mädchen hatte auch<br />

Antonia Utz den "Mädchen&<strong>Pferde</strong>-Traum".<br />

Wie wenige kleine Mädchen<br />

aber hatte sie das Glück, das Gestüt von<br />

Christine Lange direkt um die Ecke zu haben -<br />

und so nahm die Arabitis ihren Lauf!<br />

Bereits mit elf Jahren stand sie dann mit einem<br />

kleinen Fohlen an der Hand zum ersten Mal<br />

im Ring. Es war aufregend und schön und die<br />

Begeisterung, <strong>Pferde</strong> vor Publikum zu präsentieren,<br />

war bei ihr entfacht – mehr noch, sie hatte<br />

"Feuer gefangen". Rund acht Jahre blieb sie<br />

dabei, aber als dann Berufspläne geschmiedet<br />

wurden, waren die Eltern nicht begeistert, daß<br />

<strong>Pferde</strong> ihr Lebensinhalt sein sollten. Somit spielten<br />

<strong>Pferde</strong> die nächsten Jahre zwar noch eine<br />

Rolle – aber eben nur eine Nebenrolle.<br />

Heute, mit 42, ist sie als Antonia Helfrich wieder<br />

zurück im Schauring und gab ihr Comeback<br />

letztes Jahr in Kaub. "Schon eine ganze Weile<br />

hatte ich meine Fühler wieder in Richtung<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber und Schauring ausgestreckt.<br />

Ich schaute die Livestreams, war fasziniert von<br />

den tollen <strong>Pferde</strong>n aber auch irritiert über die<br />

Art der Vorstellung", sagt Antonia Helfrich über<br />

ihren Wiedereinstieg. "Es ging doch oft sehr<br />

ruppig zu, die <strong>Pferde</strong> hatten Angst und zeigten<br />

keine natürliche Präsenz mehr. Ich vermisste<br />

Jan Calis, der selbst die untrainierten <strong>Pferde</strong><br />

mit einer Begeisterung vorstellte, die zu allen<br />

überschwappte." Bei Christine Lange in Birkenau/Odenwald<br />

hat sie einen Stall gefunden<br />

mit Halle, Reitplatz und vor allem großen Weiden,<br />

denn auch die Schaupferde gehören an<br />

die frische Luft. "Ich liebe es, den <strong>Pferde</strong>n etwas<br />

beizubringen, und habe Freude am täglichen<br />

Umgang mit ihnen. Ohne daß sie Angst haben<br />

– ganz im Gegenteil, sie so zu schulen, daß ihre<br />

natürliche Präsenz erhalten bleibt, daß die <strong>Pferde</strong><br />

genauso viel Spass haben wie ich", erklärt<br />

Antonia.<br />

-gw-<br />

Bereits mit 13 Jahren hat der heute<br />

29-jährige gebürtige Pfälzer Sebastian<br />

Hanß die Araber für sich entdeckt. Nach<br />

der Schule begann er dann eine Ausbildung<br />

zum <strong>Pferde</strong>wirt Richtung Zucht und Haltung,<br />

was ihm ermöglichte, 2011 im Gestüt Sax<br />

anzufangen, wo er bis Ende 2017 tätig war.<br />

Hier sammelte er ausgiebig Erfahrung im<br />

Umgang, im Training, in der Vorbereitung der<br />

<strong>Pferde</strong> für die Schau, und letztendlich auch<br />

im Schauring selbst. "Mein größter internationaler<br />

Erfolg war wohl die Gold-Medaille<br />

mit Lamana an der Schau in Prag 2012, als sie<br />

mit 93 Punkten die höchste Bewertung der<br />

Schau erhielt", erinnert sich Sebastian Hanß.<br />

Seit fünf Jahren arbeitet er in den Wintermonaten<br />

auch für Züchter in den arabischen<br />

Ländern, hilft beim Scheren, Vorbereiten und<br />

stellt die <strong>Pferde</strong> natürlich auch vor.<br />

Seit 1. April hat er nun eine neue Wirkungsstätte<br />

bei EOS Arabians in Huisheim, in der<br />

Nähe von Nördlingen gefunden. Hier kann er<br />

Trainingspferde einstellen, für die er die gesamte<br />

Infrastruktur des Gestüts nutzen kann:<br />

Halle, Führmaschine, Roundpen, Außenplatz,<br />

Solarium, Waschplatz und ein Laufband. "Ich<br />

bevorzuge mittlerweile das Laufband vor der<br />

Führmaschine oder gar der Longe, weil die<br />

<strong>Pferde</strong> dabei immer geradeaus laufen. Wenn<br />

sie es einmal kapiert haben, machen sie es<br />

in der Regel sehr gerne. Natürlich bleibe ich<br />

immer dabei, damit nichts passiert", erklärt<br />

Sebastian. Die <strong>Pferde</strong> haben außerdem Koppelgang<br />

oder einen Paddock zur Verfügung.<br />

"Mir ist wichtig, eine gute Beziehung zu jedem<br />

einzelnen Pferd aufzubauern. Ich putze<br />

und pflege die <strong>Pferde</strong> selbst und dadurch<br />

kenne ich sie, weiß, ob sie sich wohlfühlen<br />

oder nicht. Und ich trainiere sie ohne sie einzuschüchtern<br />

oder zu verängstigen", fügt er<br />

hinzu.<br />

-gw-<br />

Vortrag von Martin Pauli<br />

Am Vorabend des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

in Bayern" hielt Dr. Martin Pauli,<br />

Tierarzt mit Schwerpunkt <strong>Pferde</strong> und<br />

eigener <strong>Vol</strong>lblutaraber- und QH-Zucht, einen<br />

Vortrag zur Anatomie des <strong>Vol</strong>lblutarabers in<br />

Hinblick auf die Funktionalität. Dies war eine<br />

erfrischend andere Herangehensweise, als wir<br />

sie von "Richterseminaren" gewohnt sind.<br />

Einführend wies er darauf hin, daß seinem<br />

Eindruck nach viele <strong>Vol</strong>lblutaraberzüchter sich<br />

mehr und mehr (wieder) auf Reitpferdequalitäten<br />

besinnen, weil der Absatzmarkt im Mittleren<br />

Osten gesättigt ist und man sich auf den<br />

heimischen Freizeitreitermarkt besinnen muß.<br />

Ein Pferd mit mittlerer Reitpferde-Eignung<br />

kann durchaus den Ansprüchen von "schön<br />

und funktional" entsprechen. Nachfolgend<br />

sollen einige Punkte exemplarisch erwähnt<br />

werden, auf die Dr. Pauli in seinem Vortrag einging<br />

und die zu den Schwächen bei einigen<br />

Arabern gehören:<br />

Ein weicher Rücken führt häufig zu Problemen<br />

durch sich berührende Dornfortsätze. Diese<br />

sind im Bereich des Widerristes bis zu 30 cm<br />

lang. Senkt sich der Rücken, ändert sich die<br />

Stellung dieser Dornfortsätze und sie nähern<br />

sich an. Kommt noch ein Reitergewicht dazu,<br />

wird dieser Effekt verstärkt. Berühren sich<br />

die Dornfortsätze, führt dies zu Schmerzen,<br />

die das Pferd unwillkürlich mit dem Reiter in<br />

Verbindung bringt. Den Kopf hochreißen und<br />

Widersetzlichkeiten sind die Folge. Es entsteht<br />

ein Teufelskreis, denn der Kopf oben bedeutet<br />

ein "Hohlkreuz", was den Effekt noch verstärkt.<br />

Diesem entgegenzuwirken ist Aufgabe<br />

des Reiters, der die Hinterhand aktivieren<br />

muß, damit sich der Rücken aufwölbt. Pauli<br />

weist ausdrücklich darauf hin, daß allein der<br />

Kopf nach unten den Rücken nicht aufwölbt,<br />

sondern nur mehr Gewicht auf die Vorhand<br />

bringt. Die Aktivierung der Hinterhand ist<br />

deshalb wichtig, weshalb es auch das Ziel aller<br />

Reitlehren und Reitweisen sei, das Pferd "auf<br />

die Hinterhand zu reiten".<br />

Ein anderer Aspekt ist der beim Araber häufig<br />

zu sehende "Hoppelgalopp", d. h. der Galopp<br />

ist nicht durchgesprungen, die beiden Hinterbeine<br />

fußen mit nur geringem Abstand zueinander<br />

auf. Dies liegt zum einen am anatomisch<br />

bedingten höheren Schweifansatz, der<br />

mit einer waagerechten Kruppe einhergeht.<br />

Dies bedeutet, dass sich das Pferd im Beckengelenk<br />

mehr biegen muß, damit es genügend<br />

Untertritt erreicht. Auch dieses kann durch<br />

den Reiter geformt und unterstützt werden.<br />

"Reitpferde muss man züchten", darauf wies<br />

Martin Pauli immer wieder hin. "Man kann<br />

kein Zugpferd züchten und wenn es nicht<br />

zieht, auf die Rennbahn schicken wollen."<br />

Damit übte er Kritik an den sogenannten<br />

Schaupferdezüchtern, die ihren "Ausschuss"<br />

(für billiges Geld) als Reitpferd an 15-jähriges<br />

Mädels verkaufen. Man solle nicht auf die<br />

Märkte in China und dem Mittleren Osten hoffen,<br />

sondern schöne Reitpferde züchten, denn<br />

"eine gute Zucht spart viel Zeit und Arbeit in<br />

der Ausbildung".<br />

-gw-<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Jubiläums-Veranstaltung bei Camelot Arabians<br />

Dieses Jahr feiert das Gestüt Camelot<br />

Arabians von Corinna Knaack-Lindemann<br />

in Seefeld sein 30-jähriges<br />

Jubiläum. Seit 1988 werden hier <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Vol</strong>lblüter gezüchtet. Aus diesem Anlaß sind<br />

für die am 28. Juli stattfindende Veranstaltung<br />

"<strong>Arabische</strong>r Adel im Norden <strong>2018</strong>" einige<br />

Überraschungen geplant. Neben der<br />

VZAP-Fohlen- und Stutenprämierung und<br />

Stutenleistungsprüfung (SLP) wird ein Decksprung<br />

von Gabun oder Arian Shah verlost<br />

und es gibt einen Silent Sale mit fünf<br />

oder sechs <strong>Pferde</strong>n. Außerdem wird der<br />

VZAP-Zuchtleiter Burchard Schröder einen<br />

Fachvortrag über die "Bedeutung des <strong>Vol</strong>lblutes<br />

in der modernen Warmblutzucht" halten.<br />

Der Tag beginnt früh morgens um 8.00h mit<br />

der SLP, ab 10.00h erfolgt das Messen der<br />

einzutragenden Stuten und das Mustern der<br />

Zeigt her Eure Wallache!<br />

Fohlen, um 12.30h folgt dann die eigentliche<br />

Stutenschau. Im Anschluß ist ein gemütliches<br />

Zusammensein für die VZAP-Mitglieder<br />

geplant, zu dem auch Gäste herzlich willkommen<br />

sind, und in dessen Rahmen der Vortrag<br />

stattfinden wird.<br />

-gw-<br />

Zum Jubiläum wird ein Decksprung von<br />

Gabun (Foto) oder Arian Shah verlost.<br />

Neue Anzreize, seinen Wallach an einer<br />

Schau zu zeigen! Das Gestüt Albidayer/UAE<br />

hat 5.000 € für jede ECAHO-<br />

Schau angeboten, die sich für ihre Initiative<br />

anmeldet. Und so sind an den „Internationalen<br />

Tagen des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s“ (B-Schau)<br />

in Ströhen am 7.-8. Juli 5.000 € Preisgeld in<br />

der Wallachklasse ausgeschrieben, aufgeteilt<br />

jeweils 500 € für den 1.-10. Platz. Weitere<br />

Schauen, die an dieser Aktion teilnehmen<br />

sind der Elran Cup am <strong>14</strong>.-15. Juli in Belgien<br />

und das Scandinavian Open Championship<br />

in Bollerup/SE am 21.-22. Juli. Auch der All<br />

Nations Cup hat wieder Wallachklassen mit<br />

Preisgeld angekündigt!<br />

-gw-<br />

Kindertag bei Sax Arabians<br />

Neue Ideen braucht das Land – und daher<br />

gibt es am Samstag, 25. August<br />

<strong>2018</strong> einen „Kindertag“ auf dem Gestüt<br />

Sax Arabians! Kinder mit ihren erwachsenen<br />

Begleitpersonen sind herzlich eingeladen in<br />

die wunderbare Welt der arabischen <strong>Pferde</strong><br />

einzutauchen, <strong>Pferde</strong> hautnah zu sehen, zu<br />

fühlen, zu streicheln!<br />

Das Gestüt Sax präsentiert um <strong>14</strong>:00 Uhr frei<br />

laufend in der Reithalle Stuten mit Fohlen<br />

anschließend können alle Besucher, die extra<br />

aus Südtirol angereisten Gebrüder Feuerstein,<br />

Hannes und Ivan begrüßen! Die Brüder<br />

zeigen eine einzigartige Freiheitsarbeit mit<br />

„Eastwind“ einem wunderschönen <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

und ein Minnischetty namens „Sausewind“.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Reinhard und Monika Sax mit Team freuen<br />

sich auf viele glückliche und fröhliche Kinder!<br />

Anmeldung unter sax@sax-arabians.de. -gw -<br />

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In gute Hände abzugeben:<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />

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z. B. WM Nady ox *2016 v. Naoufil ox, Weil-Marbacher ox Hengst a. d. Nida ox, rein ägyptisch, asil<br />

Ansprechpartner: HSM Karl Single, (01 70) 2 20 47 52<br />

23<br />

Arab 210x<strong>14</strong>8.indd 1 <strong>14</strong>.06.18 17:42


aus den Verbänden<br />

VZAP vergibt Sportpferdeplaketten<br />

2017<br />

Auch in diesem Jahr hat der VZAP anläßlich<br />

seiner Mitgliederversammlung<br />

im Mai insgesamt 27 <strong>Pferde</strong>,<br />

die sich im vorangegangenen Jahr durch<br />

herausragende Sportresultate hervorgetan<br />

haben, mit einer 'Sportpferdeplakette' ausgezeichnet.<br />

Diese wird in den Sparten Turnierleistung,<br />

Distanz, Rennen und Western<br />

vergeben. Die Ehrung erfolgt jeweils auf Antrag<br />

mit Nachweis der errungenen Erfolge<br />

für das beantragte Jahr. Ein Pferd kann in<br />

mehreren Jahren ausgezeichnet werden,<br />

wenn es die entsprechenden Anforderungen<br />

erreicht hat. Für das Jahr 2017 konnten<br />

drei goldene und zwei bronzene Plaketten<br />

für Turnierleistung, sowie fünf goldene<br />

und 16 silberne für Distanzleistung vergeben<br />

werden.<br />

-gw-<br />

Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox),<br />

Anglo-Araber-Hengst *2005, Züchter und<br />

Besitzer: Heliodoro Ramos-Azarte, Steinberg<br />

Foto: Ben Schreck<br />

Neue VZAP-Elitepferde<br />

Maharani CF (Psytadel / Mara III), <strong>Vol</strong>lblutaraberstute<br />

*2007, Züchter: Barbara Schwarz,<br />

Besitzer: Claus Bouché, Weinheim<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Sportpferdeplaketten des VZAP - 2017<br />

Rasse /<br />

Name Abstammung geb.<br />

Züchter<br />

Geschl.<br />

Goldene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />

Besitzer<br />

Haifi El Sorrento (BS Specific / Haifi Dinjah) 2005 AV-W. Edith Lipp Edith Lipp<br />

Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox) 2005 AA-H. Heliodoro Ramos-Azarte Heliodoro Ramos-Azarte<br />

MS Madrass (Kamerton / Marenah) 2005 AV-W. Maria Sens Susanne Giese<br />

Bronzene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />

Al Najma Amadeus (Al Najma Ovid / Alilenaa) 2007 AV-W. Myriam Knoch Myriam Knoch<br />

AI Al Shama Sheik<br />

Al Badi<br />

(Sheik Al Badi / Angel) 2007 APb-H. Markus Glücklich Carolline Selle<br />

Goldene Sportpferdeplakette - Distanz<br />

IS Elox (Exotic / Elena IV) 2009 AV-H. Dr. Nils Ismer Julia Maske<br />

Ghala Bint Pamour AA (Pamour ox / Gilsa AA) 2009 AA-St. Harry Brauer Elisabeth Falk<br />

Gameboy (Galip ox / Wandett) 1999 PbA-W. Elke Falk Elisabeth Falk<br />

Om El Bahir<br />

(Om El Exquisit / Om El Bendela<br />

Dakar)<br />

2009 AV-W. Om El Arab Int. / USA The Bahir Group<br />

Zsa Zsa Gabi (Naseri / Moheba Zelina) 2003 AV-St. Jutta Ginsel Jutta Ginsel<br />

Silberne Sportpferdeplakette - Distanz<br />

AG Alisha (Galip / Sajerah) 1999 AV-St. Anja Kuhne Elke Falk<br />

Ameen Lazana<br />

(Serenity Shahan / Serenitybintlazan)<br />

2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />

Ameen Shahana (Serenity Shahan / Serenity Shaha) 2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />

Aminah Bint Gaibon<br />

(Gaibon Ben Mors / Markatta Arab<br />

Al Ariba)<br />

2008 AV-St. Brigitte Behrend Christin Bethge<br />

CBJ Kublaykhan (Ibn Kubinec / Rabba) 2007 AV-H. Bernhard Hartmann Bernhard Hartmann<br />

GL Rashid (El Nasaran / Akira Talin) 2006 AV-H. Dieter Bachmann Claudia Haske<br />

HAR Saaris (Bouznika / Safiniya Bint Samantha) 2009 AV-St. Raimund Wöhr Miriam Schreck<br />

Lamina (Laman HVP / Taminka) 2009 AV-St. Reinhard Sax Elvira Friedrich<br />

Mirza (Mersuch XIX-68 / El Sbaa XXI-12) 2008 ShA-St. Holger Stoischek Eva Keller<br />

Nadiera (Zahron / Flaxman's Taraba) 2010 AV-St. Wolfgang Rösel Sabine Sauer<br />

Nibras (Balaton / Nigilistka) 2005 AV-W. Tersk / RUS Isabel Hegenbarth<br />

Nirvana By Vernisaj (Vernisaj / Nemka) 2005 AV-St. St. & H.E. Smolarczyk Bianka Göttert<br />

Padrons Magic (G Padrons Best / Ambrak) 2003 AV-H. Medicom AG Melanie Mohr<br />

Takaar (Meshan Ibn Kubinec / Takira) 2009 AV-H. Reinhard Sax Silke Trapani<br />

Zhaji El Aziz (Nahdmi / Zalhekah El Aziz) 2010 AV-St. Heiko und Wenke Löwel Andreas Häfele<br />

ZsouZsou EH (TM Lopez / Zsa Zsa I) 2009 AV-St. Caroline Bär Manuela Holz<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

24


VZAP-Stuten- und Fohlenprämierung in Marbach<br />

Eingebettet in den Tag des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s fand im Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach auch eine VZAP-Stuten- und<br />

Fohlenprämierung statt. Ort und Zeitpunkt<br />

hätten nicht besser gewählt werden können,<br />

denn so hatten auch die Privatzüchter richtig<br />

viele Zuschauer. Und diese kamen auch auf<br />

ihre Kosten, fand doch die Hartplatzmusterung<br />

bei den Verkaufszelten und Marktständen statt,<br />

Amurath Mofeeda, Z.u.B: Bernd Zimmermann<br />

Die SZAP tritt auf der Stelle<br />

Nach der Abwahl des "alten" Vorstands<br />

der Schweizer Zuchtgenossenschaft<br />

für <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> (SZAP) anläßlich<br />

der Mitgliederversammlung vom 24. Februar,<br />

wurde beschlossen, diese Versammlung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen<br />

bzw. fortzusetzen (wir hatten darüber berichtet).<br />

Dies in erster Linie, um dem neuen<br />

Vorstand Zeit und Gelegenheit zu geben,<br />

sich in die Thematik einzuarbeiten. Der Termin<br />

wurde dann auf den 5. Mai festgelegt.<br />

Was damals schon befürchtet wurde, traf<br />

ein: Die zwei Monate waren nicht genügend<br />

Zeit, um sich in das laufende Tagesgeschäft,<br />

das Stutbuch und die Buchhaltung einzuarbeiten.<br />

Und so kam es, dass dem Vorstand<br />

bei der Arbeitsflut ein Formfehler unterlief,<br />

denn obgleich die Einladung mit Ort und<br />

Datum der Mitgliederversammlung pünktlich<br />

versandt wurde, wurden die Briefe mit<br />

der Traktandenliste nicht rechtzeitig auf der<br />

Post eingeliefert: Der Poststempel zeigte das<br />

Datum vom Sonntag, 22. April (statt Freitag,<br />

20. April). Daraufhin ließen gewisse Mitglieder<br />

schriftlich verlauten, dass sie die Sitzung<br />

rechtlich anfechten werden.<br />

Somit wurde die Mitgliederversammlung<br />

nach einiger Diskussion als eine reine Informations-<br />

und Meinungsbildungsmöglichkeit<br />

für die Mitglieder und den Vorstand<br />

erachtet und die jeweiligen Abstimmungspunkte<br />

wurden nur konsultativ abgestimmt,<br />

d.h. ohne rechtliche Bindung. Das<br />

Abstimmungsergebnis diente daher nur als<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

sodass jeder "<strong>Pferde</strong> zum Anfassen" hatte. Und<br />

alle <strong>Pferde</strong> benahmen sich mustergültig von<br />

der Jungstute über die erfahrene Mutterstute<br />

bis hin zu den Fohlen - alle genossen die Bewunderung<br />

und die vielen Streicheleinheiten.<br />

Insgesamt traten 19 <strong>Pferde</strong> an, davon fünf<br />

Fohlen, die sich einen Prämientitel erhofften.<br />

Für alle hat es natürlich nicht gereicht,<br />

aber die Gesamtqualität war laut Zuchtleiter<br />

Burchard Schröder erfreulich hoch. Prämiert<br />

wurden immerhin 9 Stuten und 4 Fohlen,<br />

was über zwei Dritteln entspricht.<br />

Die Stuten und Fohlen im einzelnen:<br />

Nagawa (Motassem / Naga), Züchter und Besitzer:<br />

H.u.L. Marbach<br />

Nafeesa (Musab / Naga), Züchter: H.u.L. Gestüt<br />

Marbach, Besitzer: Anneliese Könemann<br />

WM Dahida (Madkours Impuls / Dahi), Züchter:<br />

H.u.L. Marbach, Besitzer: Vassiliki Kanellopoulos<br />

Amurath Moneera (Fadi Al Shaqab / Amurath<br />

Mofeedah), Züchter und Besitzer: Bernd<br />

Zimmermann<br />

Kameeha AS (El Mariachi / Amurath Koheilah),<br />

Züchter und Besitzer: Anette Schnaufer.<br />

NDA Samraa Malikah (Emiratus B / Shanah<br />

Halim), Züchter und Besitzer: Gabriele<br />

Schweiher u. Jürgen Tabler<br />

Rheemah Al Jabal (Salaa Maysan / Latifa),<br />

Züchter und Besitzer: Maya Jones<br />

Sadunga M (Shaklan Ibn Bengali / Shiriin),<br />

Züchter: Medicom, Besitzer: Heide Lupper<br />

Jamilla (Gazal XXI / Hadban-920 (Julie)),<br />

Züchter und Besitzer: Alfred Sommer<br />

WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije),<br />

Züchter und Besitzer: H.u.L. Gestüt Marbach,<br />

Siegerfohlen<br />

Stimmungsbild für die weitere Arbeit des<br />

Vorstands bis zur nächsten Mitgliederversammlung.<br />

Dennoch wurden einige Zahlen bekannt<br />

gegeben, die die anwesenden Mitglieder<br />

in höchste Alarmbereitschaft versetzten.<br />

So hieß es im Stutbuchbericht, der noch<br />

von der "alten" Stutbuchführerin erarbeitet<br />

wurde, dass im Jahr 2017 in der Schweiz<br />

19 <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen geboren wurden,<br />

sechs <strong>Pferde</strong> importiert, sieben exportiert<br />

und zwölf dem Stutbuch als tot gemeldet<br />

wurden. Somit ergab sich ein Bestand von<br />

26<strong>14</strong> lebenden <strong>Vol</strong>lblutarabern, wobei die<br />

Zahl eher geringer sein dürfte, da nicht alle<br />

Todesfälle bekannt gegeben werden. Außerdem<br />

sind im letzten Jahr 58 Mitglieder aus<br />

der SZAP ausgetreten, sodass der Mitgliederbestand<br />

auf rund 260 geschrumpft ist.<br />

Dieser Trend dauert bereits seit 2010 an und<br />

man darf annehmen, dass der Grund dafür in<br />

erster Linie in den genossenschaftsinternen<br />

Streitigkeiten zu suchen ist.<br />

Der Kassenbericht enthielt ebenfalls einige<br />

Überraschungen und auch hierzu gilt festzuhalten,<br />

dass für diese Zahlen der "alte"<br />

Vorstand verantwortlich zeichnet. Es wurde<br />

deutlich, dass die SZAP seit Jahren über<br />

ihre Verhältnisse und von ihrem Genossenschaftskapital<br />

gelebt hat, dies insbesondere<br />

durch völlig überhöhte Personalausgaben<br />

(Stutbuch/Sekretariat) von rund 60.000 CHF<br />

(incl. Bürokosten) für eine 50 %-Stelle. Wenngleich<br />

ein Betriebsgewinn von ca. 500 CHF<br />

25<br />

Shalaan Ibn Abbas El Dine (NK Abbas El<br />

Dine / Rheemah Al Jabal), Züchter und Besitzer:<br />

Maya Jones<br />

Marshuk Ibn Naoufil (Naoufil / Oriental Maysarah),<br />

Züchter und Besitzer: Dr. Josef Mohn<br />

BB Karat (Kuwait / GF Kiara), Züchter und Besitzer:<br />

Barbara Braun<br />

Angenehm aufgefallen ist, dass die <strong>Pferde</strong><br />

allesamt in gutem Allgemeinzustand waren,<br />

Sadunga M, Z: Medicom, B: Heide Lupper<br />

dabei kaum geschminkt und nicht rasiert<br />

und haben trotzdem - oder gerade deswegen?<br />

- einen positiven Eindruck auf die Zuschauer<br />

gemacht. Insbesondere der ruhige<br />

Charakter der <strong>Pferde</strong> hat einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

für 2017 ausgewiesen wurde, stellte die Kassierin<br />

klar, dass ein Verlust von 11.500 CHF<br />

erwirtschaftet wurde, dieses Defizit aber von<br />

einem oder mehreren anonymen Spendern<br />

Ende Dezember 2017 ausgeglichen wurde.<br />

Außerdem wurde bekannt gegeben, dass<br />

Katherine Henrici bereits nach der ersten<br />

Vorstandssitzung aus dem Vorstand ausgetreten<br />

ist. Auch Sandra Bürki gab ihren Rücktritt<br />

bekannt. Beide gaben unüberbrückbare<br />

Differenzen mit der Präsidentin an. Die restlichen<br />

vier Vorstandsmitglieder stellten sich<br />

jedoch demonstrativ hinter die Präsidentin<br />

Renata Schibler, drohten gar ihrerseits mit<br />

dem Rücktritt, wenn diese gezwungen werde,<br />

das Amt niederzulegen. Da die Sitzung<br />

lediglich konsultativen Charakter hatte,<br />

konnten keine Wahlen abgehalten werden<br />

und so wurden Michèle Vaucher und Cornelia<br />

Senti in den Vorstand co-optiert (ohne<br />

Stimmrecht), um diesen in den nächsten<br />

Monaten bei der Arbeit zu unterstützen. So<br />

sind beispielsweise ein Sporttag und eine<br />

Beständeschau mit Hengstkategorisierung<br />

am 15.-16. September <strong>2018</strong> in Obergerlafingen<br />

geplant, außerdem die Teilnahme an der<br />

neuen Messe CanChaval am 16.-18. November<br />

im Nationalen <strong>Pferde</strong>zentrum in Bern.<br />

Die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

wurde für Oktober <strong>2018</strong> terminiert<br />

– dann wissen wir hoffentlich genauer,<br />

in welche Richtung die SZAP marschiert.<br />

-gw-<br />

aus den Verbänden


Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern<br />

Amateure<br />

Andere<br />

Wege<br />

gehen<br />

Manchmal muß man<br />

andere Wege gehen, als<br />

die ausgetretenen Pfade,<br />

um ans Ziel zu kommen.<br />

Das dachten sich auch<br />

die Organisatoren des<br />

"Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

in Bayern" und versuchten<br />

sich an einem neuen<br />

Veranstaltungskonzept,<br />

bei dem jeder sein Pferd<br />

so vorstellen konnte, wie<br />

er gerne mochte, es gab<br />

keinerlei Vorgaben. Das<br />

Konzept ging auf, heraus<br />

kam ein entspannter<br />

Nachmittag, getragen<br />

von einer Atmosphäre des<br />

Miteinanders, das wir in<br />

der Araberszene so sehnlich<br />

vermissen.<br />

Nicole Brauns zeigte ihren EH Mahali in<br />

klassischer Dressur, Zirkuslektionen,<br />

Freiarbeit, Horsemanship, Halsring-Reiten<br />

und vielem mehr.<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

26<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Ende April fand zum ersten Mal der "Tag<br />

des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" statt -<br />

zugegeben ein etwas sperriger Name,<br />

aber dahinter verbarg sich eine neue Initiative,<br />

dem Araber ein besseres Image zu<br />

geben, indem er bewußt in seiner ganzen<br />

Vielseitigkeit präsentiert wird. Rund 30 <strong>Pferde</strong><br />

wurden genannt, viele davon hatte man<br />

noch nie zuvor bei einem "öffentlichen Auftritt"<br />

gesehen. Damit gab die Veranstaltung<br />

einen kleinen Einblick, was die Araberbesitzer<br />

zu Hause so mit ihren Tieren machen -<br />

und dabei kam Erstaunliches zutage!<br />

Vielseitige Auftritte<br />

Da war zum Beispiel der 10-jährige Wallach<br />

EH Mahali (Period / Malisja) aus der Zucht<br />

von Caroline Bar, Enserhof. Er wurde von seiner<br />

Besitzerin Nicole Brauns in klassischer<br />

Dressur, Zirkuslektionen, Freiarbeit, Horsemanship,<br />

Halsring-Reiten und vielem mehr<br />

ausgebildet. Heraus kam eine unterhaltsame<br />

Vorstellung, die das spezielle Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Pferd und Reiter unter<br />

Beweis stellte: Mahali ließ sich durch ein<br />

Tuch verhüllen, die Elemente Kompliment,<br />

Steigen und Hinlegen gehörten ebenso<br />

zum Repertoire wie Seilspringen!<br />

Oder Elliot, ein 21-jähriger Menes-Sohn (a.d.<br />

Elembra), der einer Kindertruppe vom Araberhof<br />

Heidegger als <strong>Vol</strong>tigierpferd diente.<br />

Nichts Besonderes, meinen Sie? Nun, Elliot<br />

ist eigentlich gar kein <strong>Vol</strong>tigierpferd, aber<br />

das "richtige" <strong>Vol</strong>ti-Pferd wurde kurzfristig<br />

krank, so daß der Auftritt der Kleinen schon<br />

auf der Kippe stand. Bis Elliot einsprang<br />

- zwei Tage Zeit hatte er, sich daran zu gewöhnen,<br />

dann ging's in den großen Ring.<br />

Und es klappte prima! Kaum waren die Kids<br />

fertig, wurde der <strong>Vol</strong>tigiergurt mit einem<br />

Westernsattel getauscht und er wurde noch<br />

in Westernreitweise vorgestellt. Wenn das<br />

nicht vielseitig ist!<br />

Und dann war da noch MC Menach (Cyklon<br />

/ Mekka IV), ein Rapphengst aus ganz alten<br />

ostdeutschen und polnischen Linien. Nicole<br />

Michel, die eigens mit ihm aus Ostdeutschland<br />

angereist war, stellte ihn im flatternden<br />

roten Kleidchen unter dem Dressursattel<br />

vor. Bei ihr im Gestüt steht auch noch der<br />

aus alt-polnischen Linien stammende Mahmud<br />

Nur - diesen Typus Araber bekommt<br />

man sonst kaum mehr zu sehen!<br />

Von Profis und Amateuren<br />

Dr. Martin Pauli zeigte den unter dem Westernsattel<br />

ausgebildete Hengst Mouammar<br />

aus dem Stall Meixner. Der Hengst ist eine<br />

Augenweide und zeigte unter seinem Reiter,<br />

wie ein gut gerittener und gleichzeigt<br />

hübscher Westernaraber aussieht! Mouammar<br />

entstammt der Murana I-Mutterlinie<br />

und wurde im Gestüt Amurath gezüchtet.<br />

Er war u.a. Gold-Champion an den C-Schauen<br />

in Ströhen und Marbach, hat seine HLP<br />

in der Westernreitweise absolviert, war Prämienhengst<br />

und "Goldschleifenhengst" bei<br />

der Verbandshengstschau des VZAP, und<br />

hat auch bereits einige Nachzucht.<br />

Das Gestüt Khamal El Assuad von Otto<br />

Schmidt präsentierte den Deckhengst<br />

Mouazar (Lohim / Mateefa) unter Melanie<br />

Schmidt im Westernsattel und den Wallach<br />

Carina Berger mit AJM Shirass<br />

(AJM Amiraah / Ebony Bataasha)<br />

Classic Farhan (Hadaya El Tareef / HMT Fernazza)<br />

mit Annika Schmidt im englischen<br />

Sattel in einem "Pas de Deux". Für die Deckhengste<br />

sind derartige Auftritte in einer<br />

fremden Umgebung natürlich immer eine<br />

Herausforderung. Im Gegensatz zu einer<br />

Show, wo die <strong>Pferde</strong> oftmals "so verrückt<br />

wie möglich" gezeigt werden, sollen sie hier<br />

unter dem Sattel einen möglichst ausgeglichenen<br />

Eindruck machen. Aber die beiden<br />

machten das prima.<br />

Der wohl schönste Hengst, der derzeit aktiv<br />

im Distanzsport geht, ist der <strong>14</strong>-jährige, im<br />

Gestüt Fischer gezogene GF Mashuk (Gips<br />

/ Mirvana). Neben einem sehr korrekten<br />

Exterieur und viel arabischem Schmelz, besticht<br />

er durch seine Leistungsbereitschaft<br />

und einen traumhaften Charakter. Er ist<br />

beim ZSAA gekört und macht derzeit seine<br />

HLP über die Distanzprüfung, wofür er<br />

2000 Wettkampfkilometer aufweisen muß<br />

- aktuell ist er bei 859 km. Zusammen mit<br />

der Stute Beylinda (v. Bey Shy) zeigte er den<br />

Ablauf eines Distanzrittes, fachmännisch<br />

kommentiert durch Mashuks Besitzerin Petra<br />

Hutterer. Dazu gehört z.B. auch an einem<br />

fremden Ort zu trinken, die Tierarztuntersuchung,<br />

absatteln, abwaschen, erneutes<br />

aufsatteln - und dabei die ganze Zeit brav<br />

stehen bleiben, während die Stute um ihn<br />

herum ihre Kreise dreht. Aber kein Problem<br />

Mashuk ist mittlerweile Profi!<br />

Beylinda geht derzeit ihre dritte Saison im<br />

Distanzsport und hat bislang 465 Wettkampfkilometer<br />

- mit 500 km hat sie die Stutenleistungsprüfung<br />

bestanden. Sie wurde<br />

erst 7jährig im Distanzsport eingesetzt und<br />

für Besitzerin Katharina Kirchdorfer "ist sie<br />

einfach die Beste! Sie ist ein sehr ehrgeiziges,<br />

mutiges, intelligentes und menschenbezogenes<br />

Pferd", genau wie man es für den<br />

Distanzsport braucht.<br />

Amateure<br />

Najib Halim (Mashour Halim / Nile Halima<br />

aus dem Gestüt Shah Mon Arabians<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27<br />

Black is Beautiful<br />

Wer denkt nicht gern an den "Schwarzen<br />

Hengst" oder den Rappen "Rih" - für viele<br />

ist nach wie vor ein Rappe das Sinnbild<br />

für einen Araberhengst. AJM Shirass (AJM


Amateure<br />

GA Amani Colours (Royal Colours / Autum<br />

Misty) vom Gestüt Goschenhof Arabians<br />

Amirash / Ebony Bataasha) nährte diese<br />

Fantasien, indem er mit seiner Besitzerin<br />

Carina Berger geradezu symbiotisch eine<br />

schöne und harmonische Vorstellung in der<br />

Freiheitsdressur darbot. Steigen, Kompliment,<br />

sich hinlegen - und wälzen! Ob dies<br />

ein Bestandteil der Vorstellung war oder<br />

Eigeninitiative von Shirass? Wer könnte<br />

es ihm verdenken, besonders nicht seine<br />

Besitzerin, die - bevor er aufstand - sich<br />

auf seinen Rücken schwang, und vier, fünf<br />

Bocksprüngen später lachend im Sand saß!<br />

Ganz orientalisch wurde es bei einer zweiten<br />

Nummer und da wurde der Rappe Rih<br />

wieder lebendig!<br />

Noch einmal schwang sich Martin Pauli in<br />

den Sattel, diesmal von WAS Tajshan Ibn<br />

Taraszena (Zid Ibn El Zahim / Taraszena)<br />

aus der Zucht von Dieter und Evelyn Ruess.<br />

Der athletische Fuchs war auch schon am<br />

Europa-Championat der Sportaraber, wo<br />

er es zum Vize-Meister in der Pleasure und<br />

zu Bronze in der Reining gebracht hat. Kein<br />

Wunder bei dem Vater denn Zid Ibn El Zahim<br />

war mehrfacher EM Champion in Reining<br />

und Pleasure.<br />

Mit und ohne Reiter<br />

Der Fuchshengst Prince Sahib (Prince Shetan<br />

/ HH Rawanna) aus der Zucht und im Besitz<br />

der Familie Berschl wurde ebenfalls gezeigt,<br />

leider nur an der Hand und im Freilauf, da<br />

er sich kurz zuvor leicht verletzt hatte. Dafür<br />

stellte die Tochter eines der jungen <strong>Pferde</strong><br />

unter dem Westernsattel vor. Prince Sahib dagegen<br />

ist im Distanztraining - bei dem Vater<br />

ist seine Karriere vorprogrammiert.<br />

Aber natürlich gab es auch Vorstellungen an<br />

der Hand, meist waren dies Stuten oder Jungpferde.<br />

So zeigte beispielsweise das Gestüt<br />

Goschenhof zwei Fohlen mit ihren Müttern,<br />

die bei den Besuchern natürlich besondere<br />

Aufmerksamkeit genossen. Auch das Gestüt<br />

Ponnath zeigte einige Youngsters im Alter von<br />

ein bis drei Jahren, wie auch das Gestüt EOS<br />

Arabians und einige mehr. Gegen Ende gab<br />

es noch einen besonderen Leckerbissen: The<br />

Verdict HG feierte seinen letzten Auftritt in<br />

der Öffentlichkeit. The Verdict ist ein <strong>Vol</strong>lbruder<br />

der weltbekannten Stute The Vision HG,<br />

die Mutter von <strong>Pferde</strong>n wie Welt-Champion<br />

Al Lahab oder dessen <strong>Vol</strong>lbruder Al Hadiyah,<br />

sowie Al Maraam und Al Ayal. Der 23-jährige<br />

Rapphengst kann rund 100 Fohlen aufweisen<br />

und steht auf dem Gestüt La Fame von Martina<br />

Ostermeier. Von dort kam auch sein Enkel,<br />

ebenfalls Rappe, von Magic Magnifique - mit<br />

einem Kopf wie aus Ebenholz geschnitzt.<br />

Wozu das Ganze?<br />

Nun mag sich manch einer fragen, was<br />

soll so eine Veranstaltung, bei der es "um<br />

nichts geht", wo man keine Schleifen und<br />

Pokale gewinnen kann, und auch nicht mit<br />

Stolz auf einen Championatstitel verweisen<br />

kann. Es ist genau dies: Es geht nicht um Titel<br />

und Erfolge, sondern es geht darum, mit<br />

seinem Pferd Spaß zu haben. Viele der Teilnehmer,<br />

die ihr Pferd in der Freiheitsdressur<br />

oder unter dem Sattel gezeigt haben, sind<br />

keine Profis, und haben sich einfach gefreut,<br />

dass die Vorstellung so gut geklappt<br />

hat - und blamiert hat sich keiner!<br />

Veranstaltungen wie diese sind Werbung<br />

für das <strong>Arabische</strong> Pferd, denn sie zeigen,<br />

28<br />

dass der Araber viel mehr kann, als nur<br />

"schön sein". Die Vorstellungen und sei es<br />

auch nur im Freilauf, zeigten die Menschenzugewandtheit<br />

dieser <strong>Pferde</strong>, denn alle liesen<br />

sich anstandslos einfangen. Sie zeigten<br />

die Intelligenz und den Spieltrieb, aber<br />

auch die Reiteignung in den verschiedensten<br />

Disziplinen. Es müssen nicht immer<br />

Höchstleistungen sein, denn diese können<br />

die Mehrheit der Freizeitreiter gar nicht abfordern.<br />

Die Mehrheit will ein charakterlich<br />

einwandfreies Pferd - und dies haben alle<br />

Akteure hier bewiesen! Ideal auch, dass diese<br />

Veranstaltung in einem "ganz normalen<br />

Reit- und Pensionsstall" stattfand, denn dadurch<br />

waren auch "rassefremde" Zuschauer<br />

da. Trotzdem war es schön zu sehen, daß<br />

auch namhafte Züchter "nur zum Zuschauen"<br />

mit dabei waren, wie z.B. Familie Sax,<br />

Bettina von Kameke, Familie Oster, Annette<br />

Escher, um nur einige zu nennen. Vielleicht<br />

fällt ja bei dem einen oder anderen die Saat<br />

auf fruchtbaren Boden und es gibt in Zukunft<br />

auch in anderen Teilen Deutschlands<br />

derartige Veranstaltungen, wo es nur um<br />

den "Spaß an der Freud" geht, gemeinsam<br />

mit Gleichgesinnten einen Tag zu verbringen,<br />

sich an den Vorführungen der anderen<br />

zu freuen, und vielleicht Ideen mit nach<br />

Hause zu nehmen, was man noch so alles<br />

mit seinem Araber anfangen könnte. Denn<br />

die <strong>Pferde</strong> sind in der Regel vielseitiger als<br />

die Menschen.<br />

Daß diese Veranstaltung stattfinden konnte,<br />

dazu mußten die Organisatoren Gerd<br />

Wagner, Bettina Marofke, Theresa Müller<br />

und Peter Böhm erst einmal ins kalte Wasser<br />

springen und viel Vorarbeit leisten.<br />

Aber mithilfe ihres rund 20köpfigen Helferteams<br />

ist es ihnen gelungen, den Besuchern<br />

und Teilnehmern einen wunderschönen<br />

Nachmittag zu bescheren - und<br />

auch das Wetter hat sein Scherflein dazu<br />

beigetragen. Und so lautet das eindeutige<br />

Fazit zu diesem Tag: Wer nicht dabei war,<br />

ist selbst schuld, denn er hat etwas versäumt!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

LF Aarmaan Vittorio (Magic Magnifique / LF<br />

Aliyyah Vivendi), La Fame Arabians<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Amateure<br />

<br />

<br />

1. WAS Tajshan Ibn Taraszena (Zid Ibn El<br />

Zahim / Taraszena) unter Martin Pauli<br />

2. EC Menach (Cyklon / Mekka IV) mit Nicole<br />

Michel im Sattel in klassischer Dressur<br />

3. Elliot (Menes / Elambra) versuchte sich mit<br />

Erfolg als <strong>Vol</strong>tgierpferd für die Kinder vom<br />

Araberhof Heidegger.<br />

4. GF Mashuk (Gips / Mirvana) demonstrierte<br />

die Stationen eines Distanzrittes.<br />

5. Der Fliegenschimmel Classic Farhan<br />

(Hadaya El Tareef / HMT Fernazza) und<br />

Schimmelhengst Mouazar (Lohim / Mateefa)<br />

zeigten einen Pas de Deux.<br />

6. Martin Pauli mit Mouammar (Gazwan<br />

Al Nasser / Amurath Mofeedah) aus dem<br />

Gestüt Meixner.<br />

<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

29


Aljassimya Amateur Challenge<br />

Amateur-Richtsystem<br />

mit positivem Nebeneffekt<br />

Amateure<br />

Trail an der Hand ermöglicht es, auch Jungpferde<br />

außerhalb der eigentlichen Schauklassen zu zeigen.<br />

- Trail in-hand makes it possible to show young horses<br />

at the show outside the actual in-hand show classes.<br />

Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen und langsam beginnen<br />

sie sich auch in Deutschland zu etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin<br />

und Trainerin, erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven Nebeneffekt<br />

- helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften zu selektieren.<br />

30<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Vor vier Jahren gründete eine entschlossene<br />

Gruppe von Belgiern die "European<br />

Amateur Cup Show Organisation"<br />

(EACSO), um Amateur-Schauen in Europa zu<br />

unterstützen. EACSO's Vorstand besteht aus<br />

den Gründungsmitgliedern Rob Rens und<br />

Stijn Schyvens, zusammen mit Bart Beckers,<br />

Ilse Verbruggen und Ronny Vosch.<br />

EACSO's Aushängeschild ist der European<br />

Amateur Cup in Belgien, der nun das vierte<br />

Mal in Folge organisiert wurde und die letzten<br />

drei Jahre jeweils über 100 Teilnehmer<br />

hatte. Zusätzlich boten 2015 auch zwei andere<br />

belgische Schauen unter Verwendung der<br />

EACSO-Regeln Amateur-Klassen an. Im selben<br />

Jahr hat sich dann Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />

Al Thani entschlossen, diese Klassen zu<br />

sponsorn, als Teil seines Vorhabens, neue und<br />

junge Menschen an die Rasse heranzuführen.<br />

Aljassimya Farm bot den Amateur-Schauen<br />

Sponsorengelder und zusätzlich attraktive<br />

Spezialpreise für die besten Vorführer und<br />

Reiter des jeweiligen Jahres: Ein Besuch des<br />

Pariser Welt-Championats als Gast von Aljassimya<br />

Farm, sowie die Teilnahme an der<br />

"California Prize"-Verlosung. Diese Verlosung<br />

ermöglicht sechs Leuten eine Reise nach<br />

Kalifornien zu unternehmen, inklusive einer<br />

Züchter-Tour durch das Santa Ynez Valley.<br />

Alten) ist, aber eine Demokratie (Herrschaft<br />

durch das <strong>Vol</strong>k) ist sie definitiv nicht.<br />

Einige Regeln<br />

Die Regeln der Aljassimya Amateur Challenge<br />

sind lang und komplex, aber wurden<br />

jedes Jahr sorgfältig weiterentwickelt, vor<br />

allem vom EACSO-Vorstand. Das Bewertungssystem<br />

basiert auf dem ursprünglichen<br />

ECAHO-Fünf-Kriterien-Richtsystem mit zwei<br />

weiteren Kriterien:<br />

"Harmonie zwischen Pferd und Vorführer"<br />

- hier wird die Zusammenarbeit beider Seiten<br />

und das Einfühlungsvermögen des Vorführers<br />

seinem Pferd gegenüber bewertet. Im<br />

Wesentlichen werden jene <strong>Pferde</strong> belohnt,<br />

die mit leichter Hand und mit lockerer Führleine<br />

gezeigt werden, während sie gleichzeitig<br />

den Raum des anderen respektieren.<br />

"Präsentation" - hier wird bewertet, ob das<br />

Pferd ruhig und korrekt steht, in einer geraden<br />

Linie im Schritt geht, und seine Trabrunde<br />

ohne Galopp oder Zirkeln bewältigt.<br />

Man muß nur die Regeln lesen, um ihre<br />

Stärken zu erkennen. Es sollte allen klar sein<br />

- bis auf die, die sich einer Gehirnwäsche<br />

unterzogen haben -, daß weder Harmonie<br />

noch Genauigkeit eine besonders große<br />

Rolle spielen im professionellen Schauzirkus.<br />

Es gibt ehrenwerte Ausnahmen, d.h.<br />

ein paar Trainer, die mit einem Pferd an der<br />

losen Leine ohne Unterbrechung rund um<br />

den Schauring traben, und dann ihr Pferd<br />

ohne Einschüchterung aufstellen können.<br />

Aber sie sind die Ausnahmen und sie sind<br />

seltsamerweise nicht populärer als die, die<br />

mit harter Hand agieren, oder die Heuchler.<br />

Nur durch Hinzufügen dieser beiden<br />

Kriterien "Harmonie" und "Präsentation"<br />

wird offensichtliche Einschüchterung und<br />

Herumwirbeln im Kreis im Galopp unterbunden,<br />

und gleichzeitig wird eine saubere<br />

professionelle Vorführung belohnt, die<br />

Eine Idee breitet sich auch<br />

Seitdem wurden auch andere Länder eingeladen,<br />

bei der Aljassimya Amateur Challenge<br />

mitzumache und Spanien, Frankreich,<br />

Deutschland, Dänemark und Großbritannien<br />

haben jeweils ein bis drei Amateur-Schauen<br />

(drei ist derzeit das Maximum für jedes<br />

Land) mit einem einheitlichen System von<br />

Qualifikationsregeln und Bewertung. Reitklassen<br />

für Novice (Anfänger) gibt es in drei<br />

Disziplinen - Classic, Hunter und Western -<br />

und müssen angeboten werden. Ebenso die<br />

Schau-Klassen und (gerittenen) Trail-Klassen,<br />

die zwar aus den USA stammen, aber eine<br />

ausgezeichnete Einführung in das Vorführen<br />

und Reiten mit Genauigkeit und Respekt bieten.<br />

Die Schauen sind auch von der ECAHO<br />

als Amateur-Schauen anerkannt.<br />

Ich war als Anhänger der Idee am Rande involviert,<br />

weil es für mich ganz klar ist, dass<br />

die Schauen, die für den normalen Besitzer<br />

geeignet sind, von der ECAHO in ihrer<br />

"Schau-Pyramide" vernachlässigt wurden,<br />

seit die C-Schauen zum großen Teil zur Startrampe<br />

für die Profi-Ställe wurden. Alles, was<br />

dem normalen Besitzer oder dem talentierten<br />

Jugendlichen ermöglicht, sein Pferd mit<br />

Begeisterung und Stolz zu zeigen - egal ob an<br />

der Hand, geritten oder im Trail - ist positiv.<br />

Es ist offensichtlich, daß wir auch ein System<br />

für Anfänger brauchen, damit es wieder mehr<br />

junge Vorführer gibt. Wir brauchen dringend<br />

neue Gesichter, denn es kann doch nicht sein,<br />

daß es auf der ganzen Welt nur rund 10 Vorführer<br />

die in den letzten 30 Jahre die Fähigkeiten<br />

hatten, arabische <strong>Pferde</strong> vorzuführen!<br />

Ich will nicht behaupten, daß die Schauwelt<br />

eine Kleptokratie oder eine Gerontokratie<br />

(Herrschaft durch die Korrupten oder die<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31<br />

Ein Pferd das auf gerader Linie trabt, ganz ohne Zirkeln und Galoppeinlage, das ist das Ziel<br />

der Amateurschauen. - A horse trotting on a straight line, without any circles or breaking into<br />

galopp, that's the aim of Amateur shows.<br />

Fotos: Jan Kan<br />

auch ein normaler <strong>Pferde</strong>mensch und gelegentlicher<br />

Zuschauer verstehen kann und<br />

für gut befindet.<br />

Allerdings, so könnte man fragen, was haben<br />

diese Kriterien, die den Vorführer bewerten,<br />

an einer Zuchtschau zu suchen? Damit erhält<br />

man doch am Ende eine Mischung aus der<br />

Bewertung des Vorführers und der des <strong>Pferde</strong>s,<br />

was aber keinen Wert für die Beurteilung<br />

eines Zuchtpferdes hat? Erstens, möchte ich<br />

denjenigen bitten, der diese Frage stellt, das<br />

Brett vor seinem Kopf zu entfernen, bevor<br />

er auf den Spreißel im Auge eines anderen<br />

zeigt... Die Annahme, daß unsere heutigen<br />

Schauklassen das beste Zuchttier herausselektieren,<br />

und den Vorführer unberücksichtigt<br />

lassen, hat nichts mit der derzeitigen<br />

Realität zu tun.<br />

Das ganze Pferd betrachten<br />

Nachdem ich das System ausprobiert habe,<br />

habe ich festgestellt, dass die zusätzlichen<br />

Noten für "Harmonie" und "Präsentation"<br />

nicht nur den Vorführer bewerten. Das Wesen<br />

des <strong>Pferde</strong>s, das er an der Hand hat, hat einen<br />

großen Einfluß auf die Noten. Ein Pferd, das<br />

mitarbeiten will, das selbstsicher ist, und das<br />

man an einer losen Leine zeigen kann, obwohl<br />

es seinen Schweif senkrecht in die Höhe<br />

stellt und schnaubt - das perfekte "arabische<br />

Temperament" - erhält unausweichlich mehr<br />

Punkte für "Harmonie" mit dem Vorführer. Ein<br />

Pferd, das nervös oder übererregbar ist, wird<br />

unausweichlich weniger Punkte bekommen,<br />

weil es nicht ohne Zwang still steht und während<br />

der Trabrunde in Galopp verfällt. Auf<br />

diese Weise, denke ich, bekommt ein Pferd,<br />

das eine besseres Temperament hat - das<br />

aber gleichwohl "typisch arabisch" ist, denn<br />

ich mag keine <strong>Pferde</strong> mit schlechter Schweifhaltung<br />

-, und das dabei gehorsam ist, mitarbeitet,<br />

und entsprechend reagiert, eine<br />

höhere Bewertung als eines, das "Charisma"<br />

Amateure


Amateure<br />

in Kombination mit weniger wünschenswerten<br />

Eigenschaften hat, wie beispielsweise<br />

Angst und Ungeduld. Das kann nur gut sein.<br />

Wenn ich mich selbst im Schauring vorstelle,<br />

mit einigen der <strong>Pferde</strong>, die ich in der Vergangenheit<br />

vorgeführt habe, dann denke<br />

ich, hätte ich sehr verschiedene Wertnoten<br />

für Harmonie und Präsentation bekommen,<br />

abhängig davon mit welchem Pferd ich mir<br />

das vorstelle. Diese Noten spiegeln genau<br />

meine Einschätzung wider vom Charakter<br />

dieser <strong>Pferde</strong>. Niemals hätten die bösen kleinen<br />

Schlingel so hohe Noten bekommen,<br />

wie die Aliha's dieser Welt! Und das ist richtig<br />

so, wir müssen das ganze Pferd berücksichtigen,<br />

nicht nur einige Teile davon, wenn<br />

wir richten.<br />

Charakter gehört zum "Typ"<br />

Ich habe mir schon lange Sorgen darüber gemacht,<br />

daß wir die Kategorie "Typ" einzig auf<br />

optische Merkmale reduziert haben. Selbst<br />

wer nur oberflächlich über die Geschichte<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s Bescheid weiß,<br />

merkt doch, dass auch der Charakter ein integraler<br />

Bestandteil des arabischen Typs ist.<br />

Außerdem haben wir es uns leider auch zur<br />

Gewohnheit gemacht, "Lebhaftigkeit" als ein<br />

Synonym für "Typ" zu erachten - und diese als<br />

den einzigen Ausdruck von "Typ" in Bezug<br />

auf das Temperament im Schauring positiv zu<br />

bewerten. Ich glaube, das hat zu einer Rückkopplungsschleife<br />

geführt, wobei temperamentvoll<br />

als gut erachtet wird, u.s.w., und wir<br />

daher im Schauring nicht bewerten, ob das<br />

Pferd auch eine sichere, selbstbewusste und<br />

kooperative Persönlichkeit an den Tag legt.<br />

Alle diese Eigenschaften sind aber gleichwertig<br />

für ein gutes "arabisches Temperament"<br />

und gehen einher mit der Lebhaftigkeit, um<br />

den idealen arabischen Typs zum Ausdruck<br />

zu bringen.<br />

Während ich immer überzeugt war, daß sich<br />

Züchter dieser und anderer Eigenschaften<br />

bewußt sind, wenn sie ihre Zuchtwahl - oder<br />

Kaufentscheidung - treffen, habe ich keine<br />

Möglichkeit gesehehn, wie dieses in ein<br />

Richtsystem integriert werden könnte. Bis<br />

jetzt. Es ist vielleicht eine ungewollte Folge<br />

des Richtsystems, aber im Gegensatz zu den<br />

meisten unbeabsichtigten Folgen, ist dies<br />

eine überwältigend positive Folge.<br />

Indem gehorsame <strong>Pferde</strong> als die besten<br />

Araber belohnt werden wirkt dies auch auf<br />

das Marketing der Rasse als Ganzes. Es gibt<br />

zahlreiche Beweise, in denen Marketingforschung<br />

in vielen Ländern darlegt, daß <strong>Pferde</strong>käufer<br />

alle ein Merkmal als das Wichtigste<br />

betrachten, das sie beim Kauf eines <strong>Pferde</strong>s<br />

berücksichtigen: das Temperament.<br />

Trab mit Rhythmus und Anmut<br />

Die zweite Stärke des Bewertungssystems ist<br />

die Art und Weise wie die Bewegungen bewertet<br />

werden. Noch einmal, ich denke unsere<br />

Bewegungsnoten im 20er-System haben<br />

ihre Bedeutung verloren. Wenn ein Richter<br />

eine 19,5 für einen hübschen Schimmel gibt,<br />

der gewinnen soll, der aber nur im Schauring<br />

auf engen Zirkeln herumgaloppiert, dann<br />

ist dies das Ende der Bewegungen, wie wir<br />

sie vor 20 Jahren gewohnt waren zu sehen.<br />

Sicher, nicht jeder Richter tut das, aber genug<br />

von ihnen tun es, um eine große Anzahl<br />

von Beobachtern verzweifeln zu lassen. Die<br />

Noten für "Präsentation" belohnt <strong>Pferde</strong>, die<br />

eine ganze Runde im Ring mit Rhytmus und<br />

Anmut traben, und bestraft die, die nicht genügend<br />

ausbalanciert oder zu ungeduldig<br />

sind, um die Runde zu beenden. Egal wer sie<br />

führt. Wenn ich Ihnen hier erklären muß, warum<br />

das etwas Gutes ist, dann sind sie vielleicht<br />

kein <strong>Pferde</strong>mensch!<br />

All das kommt zu einem günstigen Zeitpunkt,<br />

denn es ist heute eine akzeptierte<br />

Weisheit, daß das, was wir in den Schauen<br />

machen, nicht gut genug ist, und eine Alternative<br />

gefunden werden muß. Als die<br />

ECAHO gegründet wurde, gab es kein universell<br />

eingesetztes Richtsystem, es wurden<br />

viele verschiedene Systeme benutzt und es<br />

wurde danach verlangt. Wir haben das System<br />

auf die fünf Kriterien verengt und es<br />

hat dem Zweck für eine Weile gedient. Aber<br />

es ist nicht in Stein gemeißelt, es ist bereits<br />

zu sechs Kriterien mutiert, Kopf und Hals<br />

wurden getrennt (ein System, das ich verabscheue,<br />

denn eine ungewollte Folge davon<br />

ist, daß die Gewichtung in der Endnote noch<br />

stärker auf den Kriterien Kopf und Hals liegt,<br />

und damit weg von der Funktionalität). Die<br />

fünf und sechs Kriterien sind nicht geeignet,<br />

das bestmöglichste Zuchtpferd herauszuselektieren,<br />

daher müssen wir uns öffnen für<br />

neue Ideen und diese ausprobieren. Ich habe<br />

dieses ausprobiert und mir ging ein Licht mit<br />

einer Million Watt auf! Ich würde mich freuen,<br />

wenn dieses System häufiger verwendet<br />

würde, damit man erkennt, ob es uns in eine<br />

bessere Richtung führt.<br />

Emma Maxwell<br />

Es war letztes Jahr am European Amateur Cup in Brecht, als etwas<br />

wunderbares passierte: Eine Weile vor der Schau fragte mich Ils<br />

Van Dun, ob es möglich wäre, daß sie mit einem jungen Mann zum<br />

Üben zu mir kommen könnte. Ils war von Anfang an in unserem<br />

Amateur-Team und übte mit ihm schon eine Weile was sie über die<br />

Jahre gelernt hatte. Ich sagte "Natürlich!" und so kam Michael einige<br />

Male mit ihr zu mir. Ich bemerkte, daß er ein ungewöhnliches<br />

Gefühl für die <strong>Pferde</strong> hatte, und so entschlossen wir uns auf der<br />

Stelle, daß er die hübsche Stute Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) an<br />

der Amateur-Schau zeigen sollte.<br />

Michael war sehr, sehr nervös, je näher der Tag kam, da er bis dato<br />

noch nie mit Pferd an einer Schau war. Der Tag kam, wir bereiteten<br />

Olivia für die Schau vor und losging's. Es stellte sich heraus, dass er<br />

in der größten Klasse der ganzen Schau startete, mit einer Gruppe<br />

von wunderbaren Stuten, und so war unser Ziel lediglich, daß Michael<br />

sicher durch die Vorführung kam und es ihm am Schluß Spaß<br />

gemacht hat.<br />

Die beiden kamen auf die Schrittrunde, Pferd und Vorführer machten<br />

ihre Sache gut, und als es Zeit für die Einzelpräsentation war,<br />

schien es, als ob die Zeit für einen Moment stehen blieb. Michael<br />

führte Olivia, als wäre sie aus Kristall, mit einer Verständigung und<br />

Verbindung, die uns die Tränen in die Augen trieb. Ich war im Ring<br />

mit meiner Kamera, die Tränen liefen mir über die Wangen, es gab<br />

nichts, was sie aufhalten konnte. Sie stand herrlich, von unglaublich<br />

sanfter Hand präsentiert, es war reine Kunst. Olivia selbst nahm<br />

ihren Blick nicht von ihm. Sie achtete wirklich darauf, nichts zu<br />

verpassen, was er verlangte, und belohnte ihn für seinen Respekt<br />

vor ihr. Es war eine der schönsten Vorstellungen, die wir gesehen<br />

Der besondere Draht zum Pferd<br />

32<br />

hatten. Die Leute weinten. Nicht nur die, die direkt involviert waren,<br />

sondern viele Leute. Es war ein so seltener Anblick der völligen<br />

Verbindung und Verständigung.<br />

Michael und Olivia wurden zweite in ihrer Klasse mit einer einfach<br />

großartigen Wertnote, nur ganz knapp hinter der erstplazierten<br />

Stute. Wir waren überwältigt vor Stolz und Glückseligkeit! Sein<br />

Team schloss sich ihm für die Preisverleihung an und es war ein<br />

wunderbarer Moment. Darüber hinaus gewann Michael den Preis<br />

für die höchste Harmonie-Note der ganzen Schau (und es waren<br />

über 100 Teilnehmer!). Als wir alle zusammen mit seiner Mutter in<br />

den Ring gingen, um den Preis in Empfang zu nehmen, blieb kein<br />

Auge trocken.<br />

Was der Sprecher dann erklärte und was die Leute und die Richter<br />

nicht wußten, war - Michael ist Autist.<br />

Die Stute vor allen Leuten zu zeigen, war eine enorme Aufgabe<br />

für ihn, eine Herausforderung auf vielen Ebenen! Aber er war entschlossen<br />

allen zu zeigen, daß er es kann, vor alle Leuten, unter<br />

Stress und in ungewohnter Umgebung! Er fühlt sich oft nicht ernst<br />

genommen und wird manchmal als wenig intelligent behandelt,<br />

was ihn frustriert, denn Autismus ist etwas ganz anders. Und er hat<br />

seine Vorführung in einer Art und Weise gemacht, wie es keiner je<br />

gesehen hat und nicht mehr vergessen wird. Er hat eine Begabung<br />

und wir werden die beiden nächstes Jahr im Schauring wiedersehen!<br />

Johanna Ullström<br />

P.S. Unser Dank geht an Malorny Horse Transports, die Michaël für<br />

seine nächste Schau sponsorn.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Aljassimya Amateur Challenge<br />

Amateur Judging System<br />

with Positive Side Effects<br />

Foto: Jan Kan<br />

Amateurs<br />

For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our neighbouring countries<br />

and start to evolve also in Germany. Emma Maxwell, an accomplished handler and<br />

trainer herself, explains the Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may<br />

help to select the horse with the best disposition!<br />

In 20<strong>14</strong>, a determined group of Belgians<br />

founded the "European Amateur Cup<br />

Show Organisation" (EACSO) to encourage<br />

Amateur Shows in Europe. EACSO’s board<br />

currently consists of founder members Rob<br />

Rens and Stijn Schyvens, plus Bart Beckers,<br />

Ilse Verbruggen and Ronny Vosch.<br />

EACSO’s flagship spring show, the European<br />

Amateur Cup in Belgium, has now run for<br />

four consecutive years easily attracting over<br />

100 entrants at the last three. In addition two<br />

other Belgian shows ran Amateur sections at<br />

their shows in 2015 using EACSO Rules and<br />

in the same year Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />

Al Thani decided to sponsor these classes<br />

as part of his ambition to attract a new and<br />

youthful audience to the whole breed. Al-<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

33<br />

jassimya Farm provided the Amateur shows<br />

with a sponsorship plus attractive special<br />

prizes for the top handlers and riders of the<br />

year – a visit to the Paris World Championships<br />

as guests of Aljassimya Farm, plus an<br />

entry to the California Prize Draw. The draw<br />

takes six people to California every year for a<br />

tour of the breeders in the Santa Ynez Valley<br />

plus a taste of the local attractions, from the<br />

ocean to the top of the mountains.<br />

An Idea Spreads<br />

Since then other countries have been invited<br />

to join the party - now known as the Aljassimya<br />

Amateur Challenge - and Spain, France,<br />

Germany, Denmark and the UK all run<br />

between one and three Amateur shows (the<br />

upper limit for each country at the moment)<br />

with a single unified system of qualification<br />

rules and scoring. Riding classes for Novice<br />

level in three styles, Classic, Hunter and Western<br />

are mandatory classes to offer, as are<br />

the In Hand and Ridden Trail classes borrowed<br />

from the US but an excellent introduction<br />

to handling and riding with accuracy and<br />

respect. The shows are also affiliated with<br />

ECAHO as Amateur Shows.<br />

I have been involved as an enthusiast from<br />

the sidelines because it is very clear to me<br />

that the layer of shows to cater for the normal<br />

owner has been a neglected part of the<br />

ECAHO show “pyramid’ since C shows became<br />

overwhelmingly the starting block for<br />

professional yards. Anything which can res-


Arabian Amateur Shows are for the whole<br />

family. - Amateur Schauen sind für die ganze<br />

Familie.<br />

Foto: Jan Kan<br />

Amateurs<br />

tore the enthusiasm and pride of the normal<br />

owner or talented youngster for showing –<br />

whether in hand, ridden or trail – is positive.<br />

It is blindingly obvious that we also need<br />

some kind of Novice system to bring more<br />

new young halter handlers through. We desperately<br />

need to see some new faces, it really<br />

cannot be that only about ten handlers<br />

in the whole world over the last thirty years<br />

have the skills to show Arabians in hand! I<br />

cannot quite describe the halter world as<br />

a kleptocracy or a gerontocracy, but a democracy<br />

it certainly isn’t.<br />

A New Set of Rules<br />

The Aljassimya Amateur Challenge rules<br />

are long and complex but have been revised<br />

carefully every year mainly by the EAC-<br />

SO board. The scoring system is based on<br />

the original ECAHO five points system but<br />

had two new criteria added to it:<br />

"Harmony of Horse and Handler" - To be<br />

marked for the cooperation of both sides<br />

and sensitivity of the handler towards his<br />

horse. Essentially those horses which are<br />

shown with a light hand on a loose rein<br />

while recognizing the other’s space are<br />

rewarded.<br />

“Presentation” - whether the horse stands<br />

still and correctly, walks in a straight line at<br />

a walk and trots around the arena without<br />

cantering or circling.<br />

Just reading the rules does indicate some<br />

of it strengths. It is very clear to all, but the<br />

brainwashed, that neither harmony nor accuracy<br />

play a particularly enormous part of<br />

top level professional style of showing an<br />

Arabian. There are honourable exceptions<br />

to this observation of few trainers who can<br />

trot a horse on a loose rein round an arena<br />

in one go and stand them up without<br />

intimidation, but they are the exceptions<br />

and are mystifyingly no more popular than<br />

either the heavy handed or hypocritical examples.<br />

By just adding these two additional<br />

categories removes the motivation for<br />

overt intimidation and whizzing around<br />

in circles at gallop and equally inserts the<br />

motivation to provide a polished professional<br />

performance that a normal horseman<br />

and casual spectator can understand and<br />

applaud.<br />

However, you might ask what the categories<br />

weighted towards the handler have to<br />

do with a breeding class? Surely they just<br />

muddle up the qualities of horse and handler<br />

and thus have no use for choosing breeding<br />

horses? Firstly, I would ask someone<br />

who asks that question to take the beam<br />

out their own eye before pointing out the<br />

splinter in another’s….To suggest that our<br />

current classes pick the best breeding horse<br />

and are oblivious to which handler is leading<br />

is to make a statement that does not<br />

tally with the current reality.<br />

Considering the Whole Horse<br />

After using this system, I realized that the additional<br />

scores for harmony and presentation<br />

do not solely judge the handler. The nature of<br />

the horse he shows strongly affects the points<br />

awarded. A cooperative, secure horse which<br />

can be shown on a loose rein even when he<br />

has his tail vertical and he is snorting – the<br />

perfect Arabian temperament – inevitably<br />

gets more scores for harmony with handler.<br />

A horse which is nervous or overexcitable will<br />

inevitably loose points somewhere by refusing<br />

to stand without coercion and by breaking<br />

or rushing at the trot. In this way, I found<br />

that the horse which displays a better disposition<br />

– yes still flamboyant, as I do not care<br />

for horses with poor tail carriage – but also<br />

obedient, cooperative and responsive got a<br />

higher score than the ones that had ‘charisma’<br />

in combination with less desirable personality<br />

traits such as anxiety or impatience.<br />

This can only be a good thing. If I imagine myself<br />

in the ring with some of the horses of my<br />

past I can see that I would receive drastically<br />

different scores for Harmony and Presentation<br />

depending on which horse I imagine myself<br />

with. Those scores also accurately reflect<br />

my opinion of the character of that horse,<br />

there is no way that some of the nasty little<br />

sods I occasionally had to escort around the<br />

arena could score as high as the Aliha’s of this<br />

world! And this is correct, we need to consider<br />

the whole horse not just some bits of it in our<br />

judgement.<br />

Character is a part of "Type"<br />

It has been concerning me for a long time<br />

that we have narrowed down the "Type" category<br />

into visual information only, when<br />

even the most casual acquaintance with the<br />

history of the Arabian horse, let alone the<br />

horse himself, makes it clear that character<br />

34<br />

Also in Germany, Amateur Shows started to<br />

pick up. - Auch in Deutschland gibt es mehr<br />

und mehr Amateur-Schauen. Foto: O. Seitz<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


At the European Amateur Cup in Brecht last year, something very<br />

beautiful happened: A while before the show, Ils Van Dun asked me,<br />

if it would be possible to come a few times to practice with a young<br />

man who had been learning with her for quite a while. Ils has been<br />

in our amateur team since the beginning and had been practicing<br />

with him what she had learned over the years. I said "Of course!"<br />

and so, Michaël came with her a few times. I realized, that he had<br />

an amazing feeling with horses, so we right away decided that he<br />

could show the lovely mare Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) at the<br />

amateur show.<br />

Michaël was very, very nervous the closer the day came, as he had<br />

never been showing before. The day arrived, we prepared Olivia for<br />

the ring, and off they went. It appeared to be the biggest halter class<br />

of the show, with a lovely collection of mares, and our goal was that<br />

Michaël, who had been so nervous, would get around safely, and<br />

feel he enjoyed it.<br />

They came into the first round, both horse and handler did well, and<br />

when it was time for the individual presentation, it was like time<br />

stopped for a moment. Michaël showed Olivia as if she was made<br />

of crystal, with a communication and connection that made us cry.<br />

I was inside the ring with my camera, with tears running, there was<br />

nothing I could do to stop it. Beautifully standing, with incredibly<br />

soft handling, it was pure art. Olivia herself, didn’t take her eyes<br />

off him. She really, really was making sure not to miss anything he<br />

asked for, honouring his respect for her. It was one of the most beautiful<br />

presentations we have seen. People where crying. Not only<br />

the closest involved, but many people. It was a rare sight of total<br />

connection and communication.<br />

Michaël and Olivia ended up second in the class with an absolutely<br />

wonderful score, very narrowly behind the lovely first placed mare.<br />

We were overwhelmed by pride and happiness! His team joined him<br />

for the prize giving and it was such a beautiful moment. On top of<br />

that, Michaël won the prize for the highest harmony score of the entire<br />

show (there where over 100 entries in total at this show). When<br />

That Special Bond<br />

he went into the ring together with his mother to get that prize, not<br />

many eyes were dry!<br />

What the speaker now explained, and what people and judges<br />

didn’t know was - Michaël has autism.<br />

To show this mare in front of all the people was an enormous<br />

task for him, a challenge on many levels! But he was determined<br />

to show everyone that he could do this, in front of a crowd, under<br />

stress, and under unfamiliar circumstances! He often feels he’s not<br />

taken seriously and can sometimes be treated as less intelligent,<br />

which is frustrating as autism is not about that. And he did this<br />

presentation in a way that nobody who saw it will ever forget. He<br />

has a gift, and we will see the two again in the ring this year!<br />

Johanna Ullström<br />

P.S. Thank you, Malorny Horse Transports, for sponsoring Michaël<br />

towards his next show!<br />

Amateurs<br />

is also an integral part of type. Additionally Trotting with Rhythm and Grace<br />

we have also slid into a badly thought out The second strength of this scoring system is<br />

habit of using ‘animation’ as an equivalent how it judges movement. Again, I think our<br />

for type – and it is the only disposition related<br />

movement scores out of 20 have lost meavely<br />

expression of type that we score positining.<br />

Giving a 19.5 to a pretty white horse<br />

for in the showring. I believe this has led which you would like to win, but one that<br />

to a feedback loop where if spirited is good, can only canter around the arena in circles,<br />

very spirited is very good and so on and thus is destroying the movement which we used<br />

in the show arena we are not considering if to see in arena 20 years ago. Certainly not<br />

a horse also displays a secure, confident and every judge does it, but enough of them do<br />

cooperative personality. All of these traits to exasperate large numbers of observers.<br />

are equally fundamental to a good Arabian Giving presentation points rewards horses<br />

temperament and work together with animation<br />

which can trot the whole way around the<br />

to give the ideal expression of Ara-<br />

arena with rhythm and grace and penalizes<br />

bian type.<br />

those who are not balanced enough or too<br />

While I have always considered that breeders<br />

impatient to complete the circuit. Whoever<br />

must be aware of these other traits whi-<br />

is leading them. If you need me to explain<br />

le making breeding choices – and buying why this is a good thing then perhaps you<br />

choices – I have never seen a way in which are not a horseman!<br />

this could be incorporated into a judging All this comes at an opportune moment<br />

system. Until now. It may be an unintended because it is now accepted wisdom that<br />

consequence of the system, but unlike most what we are doing now at halter shows is<br />

unintended consequences it is an overwhelmingly<br />

not good enough; and an alternative needs<br />

positive one.<br />

to be found. At the start of ECAHO there was<br />

Rewarding obliging horses as the best Arabians<br />

no universally utilized scoring system, but<br />

also dovetails into marketing the breed many were used and found wanting. We<br />

as a whole. There is an enormous body of converged on the five topics and it served its<br />

evidence in which market research in many purpose for a while. However it is not set in<br />

countries shows that horse buyers all consider<br />

stone, it has already mutated into six topics,<br />

one trait to be the first that they consider separating head and neck (a system I loathe<br />

when buying a horse: Disposition.<br />

as its unintended consequence is to weight<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

35<br />

the total score even more towards head and<br />

neck and away from functionality). The five<br />

and six topics are not working to select the<br />

best possible breeding horse, so we need<br />

to open our minds up to new ideas and try<br />

them out. I tried this one out and a million<br />

watt light bulb went on over my head! I<br />

would enjoy seeing it used more often to see<br />

if it can lead us in a better direction.<br />

Emma Maxwell<br />

Dates of upcoming shows<br />

<strong>14</strong> July South East Summer Show<br />

Ardingly, England<br />

21.-22. July Spanish Amateur Cup<br />

Ourense, Spain<br />

27.-28. July British National Championships<br />

Malvern, England<br />

5. August Kauber Platte Championship<br />

Kaub, Germany<br />

11.-12. Aug. Absolut V Arabians Event<br />

Francorchamps, Belgium<br />

8.-9. Sept. Danish National Championship<br />

Vilhelmsborg, Denmark


Nat. & Intern. Championships in Wels <strong>2018</strong><br />

Diamonds<br />

forever<br />

Schauen<br />

Ein Gesicht wie aus dem Bilderbuch: Safeer<br />

By Sibillya (MG Magic Ghassan / Magic<br />

Sibilla) im Besitz von Nayla Hayek.<br />

alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

36<br />

Die Österreicher haben sich<br />

wacker geschlagen gegen<br />

die starke Konkurrenz aus<br />

den arabischen Ländern<br />

und konnten immerhin vier<br />

internationale Championate<br />

für sich in Anspruch nehmen.<br />

Mit am erfolgreichsten war<br />

Diamond Arabians von<br />

Cornelia Kolnberger, die mit<br />

drei "Diamanten" vier nationale<br />

und internationale<br />

Championate gewann.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Jedes Jahr im Mai findet im Rahmen der<br />

<strong>Pferde</strong>messe Wels das Österreichische<br />

National Championat statt, eingebettet<br />

in die internationale B-Schau, die einmal<br />

mehr - zumindest im Championat - von den<br />

<strong>Pferde</strong>n aus den arabischen Ländern dominiert<br />

wurde. Nun kann man zu der "zwei<br />

in eins"-Lösung stehen wie man will, aber<br />

leider wäre der ganze Aufwand für die 23<br />

"nationale <strong>Pferde</strong>" nicht angemessen, denn<br />

eine so professionelle Schau auf die Beine<br />

zu stellen, ist ein enormer Aufwand und<br />

verlangt viel persönlichen Einsatz des Organisationsteams<br />

um VVÖ-Präsidentin Anne<br />

Heiloo. Auch der Rahmen - die <strong>Pferde</strong>messe<br />

Wels - verlangt nach "mehr". Doch zum<br />

Glück hat Österreich ein paar hochstehende<br />

Schaupferdezuchten, die auch im internationalen<br />

"Schauzirkus" durchaus mithalten<br />

können.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Kleines Gestüt ganz gross<br />

Ein Gestüt, das national wie international<br />

immer ganz vorne mitmischt ist Diamond<br />

Arabians von Cornelia Kolnberger. Aus einem<br />

Zuchtstutenbestand von nur 3–4 Stuten,<br />

zaubert Cornelia Kolnberger jedes Jahr<br />

einen Fohlenjahrgang, der sich auf Schauen<br />

sehen lassen kann. Und das schon seit drei<br />

bis vier <strong>Pferde</strong>generationen!<br />

Dieses Jahr stellte sie drei Stuten vor, DA<br />

Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss Justice)<br />

*2016, DA Little Princess (Lawrence El Gazal<br />

/ DA Juss'Diva) *2015, und ihre <strong>Vol</strong>lschwester<br />

DA Jakarta *2007. Mit diesen drei gewann<br />

sie zweimal Gold und einmal Silber<br />

im National-Championat und einmal Silber<br />

mit Jakarta in der internationalen B-Schau;<br />

DA Jakarta wurde obendrein "Best in Show",<br />

"Best Mover" (national) und die beste in<br />

Österreich gezogene Stute. Wenn das keine<br />

Erfolgsserie ist! Dabei hat die Züchterin<br />

und Besitzerin an den Erfolg von Jakarta gar<br />

nicht glauben können - ja, sie hat Bewegungen,<br />

auch einen guten Körper und schönen<br />

Hals, das Fundament ist auch gut - aber der<br />

Kopf ist ihr nicht typvoll genug. Doch das<br />

Richtergremium, bestehend aus Anna Stojanowska,<br />

Renata Schibler, Gianmarco Aragno<br />

und Josy Everars legten offensichtlich auch<br />

Wert auf Reitpferdepoints, die sie zweifellos<br />

besitzt.<br />

Die grössten Gestüte<br />

Auch das Gestüt Al Hambra der Familie<br />

Huber konnte drei Championatstitel für<br />

sich verbuchen: Angetreten war man mit<br />

fünf <strong>Pferde</strong>n, darunter Al Perfecto (RFI Farid<br />

/ Al Loubna) *2015, Al Imeila (Mahadin<br />

/ Al Estrella) *2008 und Al Fakhir (Mahadin<br />

/ Al Estrella) *2005, die zwei Silber und eine<br />

Bronzemedaille für die Hubers einsammelten.<br />

Auf dem Gestüt Al Hambra wird mit<br />

DA Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss<br />

Justice), Diamond Arabians<br />

37<br />

DA Jakarta (Lawrence El Gazal /<br />

DA Juss'Diva), Diamond Arabians<br />

einem weit größeren Zuchtstutenbestand<br />

gezüchtet und das Gestüt zählt derzeit über<br />

60 <strong>Pferde</strong>. Die Zucht wurde maßgeblich vom<br />

gestütseigenen Hengst Mahadin geprägt,<br />

der leider vor kurzem gestorben ist. Und<br />

so waren es auch zwei Mahadin-Nachkommen,<br />

die hier in Wels zu Championats-Ehren.<br />

Außerdem wurde Al Fakhir mit der WAHO<br />

Trophy vergeben, die jeder der WAHO angeschlossene<br />

Zuchtverband einmal im Jahr für<br />

besondere Verdienste in der Zucht oder im<br />

Sport vergeben kann.<br />

Gar über vier Championats-Titel konnte sich<br />

Nayla Hayek freuen, die leider nicht persönlich<br />

anwesend war. Aber sie hatte fünf<br />

<strong>Pferde</strong> geschickt, von denen Nemesi Regalis<br />

(SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA)<br />

*2016 in einer starken Jungstutengruppe<br />

auf internationalem Parkett Gold gewann,<br />

und Safeer by Sibilla (MG Magic Ghassan /<br />

Magic Sibilla) *2010 gewann Silber bei den<br />

Senioren-Hengsten gegen internationale<br />

Konkurrenz und Gold im Nationalen Championat.<br />

Hier schaffte es Questurat Al Fawaz<br />

(Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), den<br />

Titel der Reserve-Championess zu erringen.<br />

Wer sich wundert, daß Nayla Hayek unter<br />

österreichischer Flagge startet: Ihre <strong>Pferde</strong><br />

sind alle beim VVÖ eingetragen, und sie ist<br />

somit mit über 80 <strong>Pferde</strong>n im Stutbuch die<br />

größte Züchterin im VVÖ.<br />

Mittlere Grösse aber Oberklasse!<br />

Mit zwei <strong>Pferde</strong>n angetreten war Mario Matt<br />

und errang mit ihnen zweimal Bronze. Da<br />

war zum einen die selbstgezogene M.M.<br />

Sabea (WH Justice / M.M. Santana), die im<br />

Jährlingschampionat der internationalen<br />

Schau erfolgreich war, und zum anderen<br />

die Zweijährige LR Sicilia (Dominic M / ON<br />

Silsila) aus Uruguay, die national gewinnen<br />

konnte. Auch das Gestüt Ta Merij Arabians<br />

von Gabriele Hammerer war mit zwei <strong>Pferde</strong>n<br />

vertreten: T.M. Lamborghini (Ascot DD<br />

Schauen


Schauen<br />

/ T.M. Laguna) und T.M. Lancelot (Eden C /<br />

T.M. Laguna). Sie errangen national jeweils<br />

die Bronze-Medaille in ihrer Kategorie der<br />

Junioren- und Senioren-Hengste.<br />

"Black is Beautiful", sagte sich Nadine<br />

Boersch und hat sich auf Rappen spezialisiert.<br />

Und sie behielt recht: Sie konnte ihren<br />

selbstgezogenen Shayan de Magnifique<br />

(Magic Magnifique / Shanwa by Pryam) gegen<br />

all diese etablierten Gestüte als Junioren-National-Champion<br />

landen - welch ein<br />

Erfolg für eine so junge Züchterin!<br />

Siegreiche Europäer<br />

Im internationalen Championat gingen 12<br />

von 18 Championaten an die Teilnehmer<br />

aus den arabischen Ländern. Diese sollen<br />

hier aber nicht Gegenstand der Geschichte<br />

sein, sondern die wenigen Europäer, die sich<br />

gegen diese behaupten konnten. Die international<br />

erfolgreichen Österreicher wurden<br />

ja bereits genannt, blieben also nur die "anderen<br />

Europäer" nachzutragen: Da ist zum<br />

einen Elshaan (Marshan / Elena Bint Europe)<br />

aus dem Gestüt Sax in Deutschland, der seinem<br />

Vater aus dem Gesicht geschnitten ist!<br />

Nicht nur gleicht er in Farbe und Abzeichen<br />

Marshan fast aufs Haar, er hat auch sein Auftreten,<br />

seine Präsenz und sein Gangwerk.<br />

Doch trotz seiner 2 x 20 für Gänge reichte<br />

es ihm "nur" zum Bronze-Titel. Die andere<br />

"Europäerin" war Psyche Kreuza (Ekstern /<br />

Pallas-Atena) aus dem Gestüt Chrcynno Palace<br />

in Polen, die gar mit 4 x 20 aufwarten<br />

konnte und auch für die besten Bewegungen<br />

der gesamten Schau geehrt wurde. Sie<br />

schaffte es, die Bronze-Schleife bei den Senioren-Stuten<br />

zu erringen.<br />

Ein paar Zahlen...<br />

Vielleicht noch ein wenig Statistik zum<br />

Schluß: Die Note "20" wurde 24 mal an dieser<br />

Schau vergeben. Viermal die "20" erhielten<br />

DA Jakarta, Psyche Kreuza und AJ Barari,<br />

wobei DA Jakarta doch die höchste Gesamtnote<br />

erreichte und Psyche Kreuza 3 x 20 für<br />

Bewegungen. Dreimal die "20" vergaben die<br />

Richter an Nemesi Regalis für Typ und Kopf<br />

und Hals. Mit 2 x 20 wurden DA Ariyana und<br />

Elshaan bewertet - erwartungsgemäß erhielt<br />

Ariyana diese für ihren Typ und Kopf<br />

und Hals, Elshaan dagegen für seine Bewegungen.<br />

Einmal die "20" gingen an AJ Eazm<br />

und AJ Radman, beide von AJ Mardan, und<br />

beide für "Kopf und Hals", sowie AJ Dinara<br />

Weiter gehören hierher noch DA Little Princess<br />

und Antaris OS. Schaut man sich hier<br />

die Verteilung an, so gingen 16 x 20 an europäische<br />

<strong>Pferde</strong>, 8 x 20 an <strong>Pferde</strong> in arabischem<br />

Besitz, wobei bei den Europäern die<br />

Bewegungen die meisten Punkte erhielten<br />

(7 x 20), diese bei den <strong>Pferde</strong>n aus den arabischen<br />

Ländern gar keine Rolle spielten.<br />

Vielleicht ist dies dem einen oder anderen<br />

dann doch ein Trost, daß die Europaer noch<br />

mehr auf ein "ganzheitliches" Pferd achten,<br />

worin die Bewegungen ein wichtiger Bestandteil<br />

sind.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Special Awards<br />

Best Mover (national) DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

Best Austrian-bred mare DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

Best Austrian-bred stallion SHAYAN DE MAGNIFIQUE, B: NB Arabians / AT<br />

Best Mover (international) PSYCHES KREUZA, B: Chrcynna Palace Arabians / PL<br />

Most Classic Head (mare) AJ RADMAN, (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />

Most Classic Head (stallion) AJ BARARI, (Vervaldee / La Belle Versace), B: Ajman Stud /UAE<br />

Best in Show<br />

DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

<strong>2018</strong> WAHO Trophy Winner for Austria<br />

AL FAKHIR<br />

(Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

38<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Internationales Championat<br />

Wels / AT<br />

Yearling Filly Championship<br />

Gold: D NAWASI (FA El Rasheem / D Nawal), B: Dubai Stud / UAE<br />

Silver: AJA DEIA (AJ Mardan / AJA Sabiba), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze: M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana), B: Mario Matt Arabians / AT<br />

Yearling Colt Championship<br />

Gold: AJ EAZM (AJ Mardan / Ysadora), B: Ajman Stud / UAE<br />

Silver: D BAREQ (FA El Rasheem / Roxal Emira), B: Dubai Stud / UAE<br />

Bronze: AJA El Dorada (AJ Mardan / AJA Eestrella), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze Junior Male Champion (Int.):<br />

ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe)<br />

Junior Female Championship<br />

Gold: NEMESI REGALIS (SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA), B: Nayla Hayek / AT<br />

Silver: RAHAF AL ZOBARA (Kahil Al Shaqab / AJ Mashkora), B: Alhaddar Stud / BAH<br />

Bronze: PRISCILLA OS (Poseidon OS / El Lucina OS), B: Abhaa Arabians / ???<br />

Junior Male Championship<br />

Gold: D SHALLAL (FA El Rasheem / D Shahla), B: Dubai Stud / UAE<br />

Silver: AJ RADMAN (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze: ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe), B: Sax Arabians / DE<br />

Schauen<br />

Senior Female Championship<br />

Gold: AJ D<strong>IN</strong>ARA (AJ Dinar / HS Dancing Queen), B: Al Saqraan Stud / UAE<br />

Silver: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Bronze: PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena), B: Chrcynno Palace Stud / PL<br />

Bronze Female Champion (Int.):<br />

PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena)<br />

Senior Male Championship<br />

Gold: MOUNTASSAR AL ZOBAIR (Khidar / Falha Al Shaqab), B: Naseem Stud / ???<br />

Silver: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />

Bronze: ANTARIS OS (F Shamal / Layan Al Khalediah), B: Reza Alhadadi / ???<br />

Österreichisches Nationales Championat<br />

Wels / AT<br />

Junior Female Championship<br />

Gold: DA ARIYANA (EKS Alihandro / DA Miss Justice), B: Diamond Arabians / AT<br />

Silver: DA LITTLE PR<strong>IN</strong>CESS (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Bronze: LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila), B: Mario Matt Arabians / AT<br />

Bronze Yearling Filly Champion (Int.):<br />

M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana)<br />

Junior Male Championship<br />

Gold: SHAYAN DE MAGNIFIQUE (Magic Magnifique / Shanwa by Pryam), B: NB Arabians / AT<br />

Silver: AL PERFECTO (RFI Farid / Al Loubna), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Bronze: T.M. LAMBORGH<strong>IN</strong>I (Ascot DD / T.M. Laguna), B: TA Merij / AT<br />

Senior Female Championship<br />

Gold: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Silver: QUESTURAT AL FAWAZ (Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), B: Nayla Hayek / AT<br />

Bronze: AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Senior Male Championship<br />

Gold: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />

Silver: AL FAKHIR (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Bronze T.M. LANCELOT (Eden C / T.M. Laguna), B: TA Merij Arabians / AT<br />

Bronze Female Champion (Nat.):<br />

AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella)<br />

Bronze Junior Female Champion (Nat.):<br />

LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila)<br />

2/<strong>2018</strong>- www.in-the-focus.com<br />

Gold Junior Male Champion (Nat.): SHAYAN<br />

DE MAGNIFIQUE (M. Magnifique / Shanwa)<br />

39<br />

Bronze Senior Male Champion (Nat.):<br />

T.M. LANCELOT (Eden C × T.M. Laguna


GestütsParade<br />

CaFra Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />

Zuchthengste: -<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Jungpferde: 4 AV<br />

Zuchtrichtung: Russisch/international<br />

Verwendung: Show - Zucht - Sport<br />

Barbara Schwarz<br />

Buchenweg 4<br />

21649 Regesbostel<br />

ph.: +49 4165 216694<br />

mobile: +49 172 7166976<br />

www.cafra-arabians.com<br />

Wir züchten typvolle, gangstarke und leistungsfähige<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber auf der Basis<br />

russischer Mutterlinien.<br />

Die meisten unserer Zuchtstuten sind<br />

leistungsgeprüft (LPO) und/oder wurden<br />

vom Zuchtverband mit dem Prämientitel<br />

ausgezeichnet.<br />

Alle unsere <strong>Pferde</strong> sind altersgemäß<br />

erzogen. Unser Nachwuchs ist umgänglich,<br />

auch mit Hufschmied und Tierarzt. Sie sind<br />

menschenbezogen und freundlich, geben<br />

ihre Hufe und lassen sich anbinden.<br />

In den vergangenen 10 Jahren haben<br />

<strong>Pferde</strong> aus unserer Zucht zahlreiche Erfolge<br />

sowohl auf int. Shows als auch unter dem<br />

Sattel bei Leistungsprüfungen, Rennen und<br />

Distanzritten erreicht.<br />

Wir haben immer wieder <strong>Pferde</strong> zu verkaufen<br />

vom Absetzer-Fohlen über Jungpferde<br />

bis hin zur bewährten Zuchtstute.<br />

Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />

willkommen.<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Haupt- und Landgestüt<br />

Zuchthengste: 4 VA, 1 AA, 2 xx<br />

Marbach<br />

Zuchtstuten: 20 VA<br />

Gestütshof 1<br />

72532 Gomadingen-<br />

Jungpferde: 26 VA (ein- bis dreijährig)<br />

Marbach<br />

Zuchtrichtung: Weil-Marbach, ägyptisch<br />

Tel. +49 (73 85) 96 95-0<br />

Verwendung: Distanz, Reiten, Zucht, Schau<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

Gestüt Amal<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />

Zuchthengste: 2-3<br />

Zuchtstuten: 15<br />

Jungpferde: 15<br />

Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />

Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />

Horse of Endurance<br />

A. Scheele + U. Intemann<br />

27374 Visselhövede<br />

mobile: 01703097578<br />

www.gestuet-amal.de<br />

myfleury@web.de<br />

Das baden-württembergische Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach mit seiner über<br />

500-jährigen Geschichte ist ein kulturelles<br />

und historisches Juwel. Die verschiedenen<br />

Gestütshöfe bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb,<br />

Ausbildung, Serviceleistungen<br />

und Veranstaltungen.<br />

Zuchthengste der Rassen Deutsches Reitpferd,<br />

<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut, Schwarzwälder<br />

Kaltblut, Altwürttemberger, Englisches<br />

<strong>Vol</strong>lblut, Trakehner und Angloaraber stehen<br />

den <strong>Pferde</strong>züchtern zur Verfügung (EU<br />

Besamungsstation). Als Hauptgestüt besitzt<br />

Marbach zwei eigene Stutenherden mit<br />

Warmblut- und <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten. Pensionsfohlen<br />

wachsen mit gestütseigenen<br />

Fohlen gemeinsam im Herdenverband auf.<br />

In der staatlich anerkannten Prüfanstalt für<br />

Hengste und Stuten werden jährlich rund<br />

80 <strong>Pferde</strong> auf Charakter und Reiteigenschaften<br />

geprüft.<br />

Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />

Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />

Heide.<br />

Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />

Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />

Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />

sportliche und umgängliche<br />

<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />

PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />

und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />

prämierte und international geshowte<br />

Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />

PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />

mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />

auf internationalen Schauen. Gekört im<br />

ZSAA und ZfdP. HLP 30 Tage in Neustadt/<br />

Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />

Versand.<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber – Sax Arabians Germany<br />

Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber -<br />

zuhause im schönen Niederbayern, hat Reinhard<br />

Sax ein kleines „Paradies“, umgeben von<br />

Wald und Wiesen geschaffen, und sich damit<br />

einen Traum erfüllt!<br />

Hier züchten wir seit 1988 <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

anfangs „rein russisch“, seit 1998 mit „russisch/<br />

ägyptischen“ und „spanischen“ Linien.<br />

Unser Zuchtziel ist ein Pferd mit einem guten<br />

Charakter, korrekten Beinen und Körper, mit<br />

Typ und hervorragenden Gängen – die vielen<br />

Erfolge auf Araberschauen bestätigen unsere<br />

Zuchtentscheidungen!<br />

Wir bieten an:<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Sax Arabians Germany<br />

Zuchthengste: 10<br />

Peissing 2<br />

Zuchtstuten: 28<br />

84169 Altfraunhofen<br />

Jungpferde: 20-30 (1-3jährig)<br />

Tel.: 08705/9290<br />

Zuchtrichtung: russisch/ägyptisch<br />

sax@sax-arabians.de<br />

Verwendung: Zucht - Reiten - Schau<br />

www.sax-arabians.de<br />

• Schau-Training<br />

• EU-Besamungsstation<br />

• Anreiten von Jungpferden<br />

Viele unserer <strong>Vol</strong>lblutaraber werden an Züchter,<br />

sowie an Distanz- und Freizeitreiter verkauft;<br />

unsere größte Freude sind neugeborene<br />

Fohlen, „Zuchterfolge“ und glückliche Kunden!<br />

GestütsParade<br />

Highborn Arabians<br />

Foto: Franziska Heinritz Fotografie<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Highborn Arabians<br />

Zuchthengste: 2<br />

Familie Balz<br />

Zuchtstuten: 5<br />

Pfarrgasse 4<br />

55234 Hochborn<br />

Jungpferde: 5<br />

Tel 06735 9410889<br />

Zuchtrichtung: Russisch<br />

www.highborn-arabians.de<br />

Verwendung: Westernsport / Freizeit<br />

info@highborn-ranch.de<br />

Foto: Lukas Hoffmann<br />

Das Ziel unserer Zucht sind gesunde,<br />

charismatische und bis ins hohe Alter leistungsfähige<br />

<strong>Pferde</strong>. Ein guter menschenbezogener<br />

Charakter, korrekter Körperbau<br />

und Nervenstärke sind die unabdingbaren<br />

Voraussetzungen für den Zuchteinsatz in<br />

unserem Gestüt, ein exotisches Gesicht, viel<br />

Abzeichen und Pigment der Extrawunsch<br />

für unsere Nachzuchten. Der Großteil unserer<br />

<strong>Pferde</strong> wird westernmäßig geritten.<br />

Unser rein russischer <strong>Vol</strong>lblutaraber Rapphengst<br />

Abakan Monpelou und unser<br />

überwiegend russisch gezogener Kunar T<br />

Sohn Powerpoint Kossack stehen auch<br />

für Fremdstuten zur Verfügung. Besucher<br />

sind nach vorheriger Anmeldung herzlich<br />

willkommen.<br />

Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Camelot Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Camelot Arabians<br />

Zuchthengste: 4 AV, 1 Trak / APb<br />

Zuchtstuten: 5 AV, 3 Trak./APb, 1 xx, 2 AA<br />

Jungpferde: 8<br />

Zuchtrichtung: AV, AA, Dt.Edelbutpferd<br />

Verwendung: Sport, Zucht<br />

Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />

Seefeld 41<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

Tel.: 04531-8969094<br />

Mobil: 01792038789<br />

www.camelot-arabians.de<br />

41<br />

In <strong>2018</strong> kann unsere Zucht sein 30-jähriges<br />

Bestehen feiern !<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt findet man inzwischen<br />

auf der ganzen Welt - erfolgreich<br />

in Sport, Zucht und Schau. Unsere <strong>Pferde</strong><br />

behaupten sich in Dressur-, Spring- und<br />

VS-Prüfungen auch gegen WB-Konkurrenz.<br />

Drei unserer Hengste sind leistungsgeprüft,<br />

darunter ein Sieger- und ein Reservesiegerhengst<br />

beim VZAP.<br />

Nahezu alle Stuten führen den Titel Prämienstute<br />

des VZAP, zwei sind bereits Elite.<br />

Erklärtes Zuchtziel ist ein edles, rittiges und<br />

korrektes Pferd mit bestem Interieur. Zeitweilig<br />

hochinteressante Nachwuchspferde<br />

zu verkaufen!


GestütsParade<br />

Grenzlandhof / Zollhaus<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Manuela & Hans-D. Schwarz<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Grenzweg 13/1<br />

Zuchtstuten: 2 AV, 1 APb, 1 QH<br />

78052 VS-Zollhaus<br />

manusv@gmx.de<br />

Jungpferde: 1 AV<br />

www.facebook.com/<br />

Zuchtrichtung: AV, APb, Quarab<br />

Grenzlandhof,Zollhaus<br />

Verwendung: Sport, Freizeit, Zucht<br />

Handy: 0160-98908334<br />

Wir und unsere <strong>Pferde</strong> wohnen am Neckarursprung,<br />

im Süden von Baden-Württemberg.<br />

Nach dem Motto „klein aber fein“, züchten<br />

wir schon seit 28 Jahren erfolgreich Araber.<br />

2012 kam dann zum ersten Mal unser<br />

VA-Hengst PA Shai Najim zum Einsatz. Er<br />

ist vom ZSAA mit SILBER eingetragen, homozygoter<br />

Rappe und hat bisher aus allen<br />

unseren Stuten (VA, APb, QH), Prämienfohlen<br />

gebracht.<br />

Unser Ziel ist es, ein korrektes Pferd mit sehr<br />

gutem Gebäude, exotischem Typ und besten<br />

Reitpferdegängen zu züchten. Charakterlich<br />

muss die Anpaarung natürlich einwandfrei<br />

sein und wenn das Fohlen dann<br />

noch eine Sonderlackierung bekommt, ist<br />

es ganz perfekt.<br />

Die Stuten leben im Offenstall und unser<br />

Hengst direkt daneben in seiner Paddockbox,<br />

alle mit direktem Koppelzugang. Unsere<br />

Fohlen für 2019 haben alle schon ihr<br />

Traumzuhause gefunden!<br />

Tender Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Tender Arabians<br />

Zuchthengste: 0<br />

Zuchtstuten: 3 AV<br />

Jungpferde: 6 AV, Fohlen bis 2jährig<br />

Zuchtrichtung: vorw. russisch, international<br />

Verwendung: Zucht, Sport, Freizeit<br />

Davidoff Arabians<br />

Karl-Heinz Wilnhammer &<br />

Jenny Pohl<br />

Wölling 7<br />

84405 Dorfen/Lkr. Erding<br />

ph.: +49 (0) 171 63 77908<br />

www.tender-arabians.com<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Hans-Dieter Leist<br />

Zuchthengste: 1 VA<br />

Ringelgasse 76<br />

Zuchtstuten: 1 VA, 1 ZW, 1 APbSp.<br />

66646 Marpingen<br />

Jungpferde: 3<br />

ph.: 0174/2664523<br />

Zuchtrichtung: VA, Dtsches Reitpf. , APb<br />

davidoff-arabians@web.de<br />

Verwendung: Freizeit, Sport<br />

www.davidoff-arabians.com<br />

Wir züchten seit 2015 <strong>Vol</strong>lblutaraber auf<br />

unserer naturnahen Anlage im oberbayerischen<br />

Dorfen/Landkreis Erding. Große<br />

Weiden und eine robuste Haltung nach<br />

dem Prinzip des Paddock Trail ermöglichen<br />

unseren <strong>Pferde</strong>n viel Bewegungsfreiheit<br />

und eine gesunde Entwicklung.<br />

Als anerkannter FN-Zuchtbetrieb und<br />

Mitglied im Zuchtverband für Sportpferde<br />

<strong>Arabische</strong>r Abstammung (ZSAA) stehen<br />

allem voran Reitpferdepoints im Fokus unserer<br />

Zucht. Darüber hinaus sind typvolle,<br />

bewegungsstarke <strong>Vol</strong>lblutaraber, sanft und<br />

einzigartig im Charakter unser klares Ziel.<br />

Unsere Stuten sind vorwiegend russisch<br />

gezogen oder führen die Murana I Mutterlinie<br />

fort.<br />

Bislang wurden all unsere Fohlen prämiert<br />

– über Verkaufspferde informieren wir Sie<br />

gerne! Besucher sind nach Voranmeldung<br />

herzlich Willkommen.<br />

Herzlich Willkommen im Gestüt Davidoff-<br />

Arabians! Die Anlage, mit weitläufigen<br />

Wiesenkoppeln, befindet sich im beschaulichen<br />

Saarland mit seinem besonders<br />

angenehmen Klima. Unser vielseitiger<br />

Leistungshengst Davidoff ist russisch gezogen<br />

und vererbt Schönheit, Charakter und<br />

Härte. Vom VZAP wurde dem Kubinec-Sohn<br />

der Titel Elitehengst verliehen. Er ist selbstverständlich<br />

hengstleistungsgeprüft und<br />

außerdem gold-prämiert.<br />

Unser Zuchtziel sind rittige, leistungsbereite<br />

<strong>Pferde</strong> für den Freizeit- und Sportbereich.<br />

Das spiegelt sich auch in unseren Stuten<br />

wieder. Unter anderem ist die Marwan-<br />

Tochter Grande Duchesse T rennleistungsgeprüft<br />

und war zu ihrer aktiven Zeit mit<br />

79 GAG die am höchsten eingeschätzte<br />

Araber-Rennstute Deutschlands.<br />

Gerne stehen wir für Fragen und weitere<br />

Informationen jederzeit zur Verfügung!<br />

42<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Shynah Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Katrin Koch<br />

Zuchthengste: 2 AV<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

Zuchtrichtung: verschiedene<br />

Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />

Rosenhof<br />

66399 Mandelbachtal<br />

www.shynaharabians.de<br />

shynaharbians@hotmail.de<br />

ph.: 0175-4359478<br />

Unser kleines Gestüt liegt im schönen Mandelbachtal<br />

im Saarland.<br />

Wir züchten <strong>Vol</strong>lblutaraber mit verschiedenen<br />

Blutlinien. Unser Ziel sind gesunde,<br />

korrekte, typvolle und charakterlich einwandfreie<br />

<strong>Pferde</strong>, die ideale Freizeitpartner<br />

werden. Egal ob unterm Sattel oder auf<br />

einer Schau.<br />

Artgerechte Haltung und Aufzucht sind<br />

selbstverständlich, ebenso wie Hufpflege<br />

und tierärztliche Kontrolle.<br />

Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />

willkommen!<br />

GestütsParade<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Ahlborn Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahlborn Arabians<br />

Zuchthengste: 2 <strong>Vol</strong>lblutarber<br />

Juliane Willsch<br />

Zuchtstuten: 10 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Voßwinkel 9<br />

21256 Handeloh<br />

Jungpferde: 5 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

www.ahlborn-arabians.de<br />

Zuchtrichtung: russisch/polnisch/ägyptisch<br />

info@ahlborn-arabians.de<br />

Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />

mobil: 0152-28683135<br />

Ahil Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />

Zuchthengste: 2 AV<br />

G. Wagner & P. Böhm<br />

Zuchtstuten: 8 AV<br />

Schmellnricht B3<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

92342 Freystadt / Opf.<br />

Zuchtrichtung: international<br />

ph.: 08469 / 417<br />

Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />

email: ahil90@yahoo.de<br />

43<br />

Unser Gestüt liegt eingebettet in der schönen<br />

Lüneburger Heide, mitten im Naturschutzgebiet.<br />

Wir züchten auf russisch/polnischer Stutengrundlage,<br />

die Hengste sind meist ägyptisch. Dieses<br />

Jahr kam vor allem unser Stammhengst Maydan<br />

zum Einsatz, welcher erfreulicherweise sehr<br />

hoch frequentiert wird. Er hat bereits sehr gute<br />

Nachzucht gebracht, worauf wir sehr stolz sind.<br />

Als Pachthengst ist MK Empire bei uns, und steht<br />

auch Fremdstuten zur Verfügung.<br />

Uns ist es wichtig, <strong>Vol</strong>lblutaraber mit Charakter<br />

zu züchten, welche man sowohl in allen Sparten<br />

reiten, als auch auf Schauen vorstellen kann.<br />

Ebenfalls wichtig ist es uns, dass unsere <strong>Pferde</strong> so<br />

natürlich wie möglich gehalten werden. Daher<br />

verbringen sie auch bis in den Spätherbst ihr Leben<br />

weitestgehend auf unseren Sommerkoppeln,<br />

die rund 10 ha (von insgesamt 36 ha) umfassen.<br />

Dazu gehören Offenstallhaltung, genauso wie<br />

Boxenhaltung mit täglichem Weide- bzw. Paddockgang.<br />

Besuch ist nach Voranmeldung immer herzlich<br />

willkommen!<br />

Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />

Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />

Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />

handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />

maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />

wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />

irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />

Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />

modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />

stehen hier immer der Charakter<br />

und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />

Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />

bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />

Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />

Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />

ist überwiegend als Familienpferde<br />

im Western und Freizeitsport zuhause.<br />

Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />

durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />

vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />

andere nicht ausschließen.


Araber des Jahres<br />

Die Wahl zum<br />

Araber des Jahres<br />

Nach den Erfolgen und den spannenden<br />

"Kopf-an-Kopf-Rennen" bei der<br />

Abstimmung in den letzten Jahren,<br />

wollen wir natürlich auch dieses Jahr den<br />

ARABER DES JAHRES ausloten.<br />

In Zusammenarbeit mit Birgit Lapsien von<br />

ANIMAL STYLE werden wir diese Publikumswahl<br />

mit neuen Kandidaten wiederholen.<br />

Wer mitmachen will, braucht dazu einen Internetanschluß<br />

und PC oder Handy - und los<br />

geht's! Die Online-Abstimmung findet auf<br />

unserer Website www.in-the-focus.com statt.<br />

Die Kandidaten<br />

Teilnehmen werden acht Kandidaten - diese<br />

stellen wir Ihnen hier schon vor. Die Auswahl<br />

war wie immer nicht leicht. So haben wir die<br />

letztjährigen Nationalen Senioren-Champions<br />

der Schau ausgewählt und jeweils<br />

zwei Vertreter aus den Bereichen Western,<br />

Classic und Distanzsport, die die Fahnen<br />

ihres Landes z.T. auch international hochgehalten<br />

haben. Die weiteren Details zu den<br />

<strong>Pferde</strong>n können Sie hier lesen, die meisten<br />

sind auch irgendwo im letzten Jahr in unserer<br />

Zeitschrift "aufgetaucht".<br />

Und so funktioniert es<br />

Gehen sie auf unsere Website und stimmen<br />

Sie ab. Jeder "Computer" bzw. IP-Adresse hat<br />

nur eine Stimmen, Sie sollten sich also gegebenenfalls<br />

innerhalb der Familie absprechen.<br />

Machen Sie die Fan-Clubs der <strong>Pferde</strong><br />

auf die Aktion aufmerksam und teilen Sie<br />

die Seite über Facebook, damit möglichst<br />

viele abstimmen!<br />

Das Siegerpferd wird "Araber des Jahres"<br />

und erhält ein von Birgit Lapsien, ANIMAL<br />

STYLE gesponsortes Schauhalfter - und<br />

das besondere daran, es wird speziell für<br />

den Sieger gefertigt, also passend zu seiner<br />

Farbe! Einige Beispiele, wie das Edelhalfter<br />

dann aussehen könnte, sehen sie oben in<br />

der Abbildung.<br />

Die Abstimmung ist vom 15.7. bis 31.7.<br />

möglich. Für technische Pannen und ähnliche,<br />

unvorhersehbare Ereignisse können wir<br />

keine Verantwortung oder Haftung übernehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Der direkte Link zur Abstimmung:<br />

www.in-the-focus.com/araber-des-jahres-<strong>2018</strong>/<br />

Sorella Al<br />

Hadiyah<br />

SORELLA AL HADIYAH (Al Hadiyah AA / Scala<br />

El Jamaal), *2009, Züchter: La Movida Arabians<br />

/ AT, Besitzer: EOS Arabians, K. Hampe / DE<br />

Die National-Championesse 2017 machte<br />

spannend: Erst wurde sie "nur" zweitplatzierte<br />

in ihrer Klasse mit der gleichen<br />

Punktzahl wie die Siegerin, aber geschlagen<br />

über die Bewegungsnote. Dann gab sie im<br />

Championat noch mal alles, und die Richter<br />

stellten Sorella doch ganz nach vorne. Und<br />

die Siegesserie geht auch dieses Jahr weiter:<br />

Gold-Champion an der B-Schau in Brugge<br />

<strong>2018</strong>! Dafür gibt es die Nominierung zum<br />

Araber des Jahres!<br />

Jawhar<br />

El<br />

BB<br />

Than<br />

BB JAWHAR EL THAN (Raffael El Than / BB<br />

Jhadenz) *2010, Z: E.W.Th. Bakker-Berendsen/<br />

NL, B: K. Zeevenhoven / DE<br />

Jawhar war hauptsächlich 2016 auf Schauen<br />

unterwegs, gewann Gold bei der Emerald<br />

Trophy und dreimal Bronze an weiteren C-<br />

und B-Schauen. 2017 zeigte er sich nur am<br />

Nationalen Championat - kam, sah und siegte.<br />

Jawhar konnte sich aufgrund seiner eleganten<br />

langen Linien vor seine Konkurrenz<br />

setzen.<br />

Außerdem war er Sieger der Verbandshengstschau<br />

2012, und seine ersten Fohlen<br />

sind auch schon geboren.<br />

Fotos: Gudrun Waiditschka (6)<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Madrass<br />

MS<br />

MS MADRASS (Kamerton / Marenah) *2005,<br />

Z: Maria Sens, B: Susanne Giese<br />

MS Madrass hatte 2017 unter seiner Reiterin<br />

und Besitzerin Susanne Giese eine fantastische<br />

Saison. Nicht nur, daß er sich die Silber-Medaille<br />

bei den Europa-Meisterschaften<br />

der Sport-Araber holte, er wurde vom VZAP<br />

auch mit einer goldenen Sportplakette für<br />

seine Turniererfolge 2017 ausgezeichnet und<br />

lag auf Platz 2 der FN-Ranglistenpunkte der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber. Mehr geht fast nicht mehr!<br />

Der 13jährige Wallach ist derzeit auf dem Höhepunkt<br />

seiner Karriere!<br />

Zahims<br />

WAS<br />

Zarina<br />

WAS ZAHIMS ZAR<strong>IN</strong>A (Zid Ibn El Zahim /<br />

WAS Tarisha Bint Taraszena) *2009, Züchter:<br />

E.und D. Ruess, Besitzer: Dr. Martin Pauli.<br />

Die 9jährige Stute hat mit ihrer Reiterin Sabrina<br />

Pauli eine tolle Saison 2017 hinter sich:<br />

Nach drei Goldmedaillen am Europa-Championat<br />

(W. Pleasure, Trail, Allround), gewann<br />

sie auch noch die Allround-Wertung des GA-<br />

WA-Cups. Und das trotz einer langen Verletzungspause<br />

der Reiterin, die erst seit zwei Wochen<br />

wieder im Sattel saß! Aber Araber sind<br />

halt anders, und nutzen die Situation nicht<br />

aus, sondern helfen mit, daß alles gut wird!<br />

Shakiraah<br />

Foto: Jan Kirschnick / horse-endurance.de<br />

SHAKIRAAH (Najiy / Shabnam) *2002, Züchterin:<br />

A.u.I. Oliveira Costa, Besitzerin und Reiterin:<br />

Clara Haug<br />

Die diesjährige Deutsche Meisterschaft der<br />

Distanzreiter wurde in Babenhausen ausgetragen.<br />

Hier konnte Shakiraah mit Clara<br />

Haug den Titel über die 160 km erringen. Im<br />

internationalen FEI-Ranking waren sie zweite.<br />

Es war dies der zweite internationale Ritt<br />

dieses Jahr in Babenhausen. Im April starteten<br />

sie sozusagen zur Probe über 120 km,<br />

und konnten auch hier mit einem 4. Platz<br />

nach Hause fahren.<br />

Araber des Jahres<br />

Al Najma<br />

Amadeus<br />

Sonar<br />

Seganges<br />

GFH<br />

White<br />

Pablo<br />

Foto: JJan Kirschnick / horse-endurance.de<br />

AL NAJMA AMADEUS (Al Najma Ovid / Alilenaa)<br />

GFH SONAR SEGANGES (Ganges / Sonolie<br />

*2007, Züchterin und Besitzerin: Famira)<br />

*2009, Züchter: Janow Podlaski/PL, Be-<br />

Knoch, Al Najma Arabians<br />

sitzerin: Petra Dries, Fronleitenhof<br />

Der 11jährige Schimmelwallach ist ein typischer<br />

Dieser schicke Ganges-Sohn ist unter seizüchtet<br />

Vertreter des Gestüts Al Najma: Genem<br />

Reiter Reinhard Hochreiter der der-<br />

von Familie Knoch, der Vater ist der zeitige Reining-Europa-Meister bei den<br />

Gestütseigene Ovid, geritten von Tochter Arabern. Aber die beiden sind nicht nur auf<br />

Judith Knoch - geht es noch besser? Er ist rasse-internen Turnieren unterwegs, sondern<br />

einer der ganz wenigen, die auch im Springparcours<br />

sie schlagen sich auch auf NRHA-Tur-<br />

unterwegs sind, und das siegreich nieren sehr tapfer! Und dabei hatte er als<br />

bis zur Klasse L. Dafür gab's vom VZAP dieses Fohlen die Fohlenlähme, und es ist eigentlich<br />

Jahr die Bronzene Sportpferdeplakette für<br />

ein Wunder, daß er sich zu einem solch<br />

Turnierleistung.<br />

tollen Sportler entwickelt hat!<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

45<br />

WHITE PABLO (Proszek / Wioletta) *2006,<br />

Züchter: Stephanie Krüsmann, Besitzer: Nico<br />

Helta.<br />

Die diesjährigen Deutschen Jugend-Meister<br />

heißen Nico Helta mit White Pablo. Der<br />

kleine, nur 1,42 m große Wallach ist bei Nico<br />

Helta schon seit er drei Jahre alt ist. Nico hat<br />

ihn alleine ausgebildet und kann dieses Jahr<br />

bereits auf zwei internationale 120-km-Ritte<br />

in Babenhausen zurückblicken, die sie beide<br />

gewonnen haben! Einer davon zählte als Junioren<br />

Meisterschaft. Eine tolle Leistung und<br />

wie man sieht, ist Größe allein nicht alles!


Die Masche mit dem<br />

Mitleid<br />

Denkanstösse<br />

Aktuelles Zucht<br />

Es vergeht kaum ein Tag, an dem man<br />

nicht von ein paar bedauernswerten<br />

Fohlen oder Jährlingen hört, die irgendwo<br />

beim Schlachter stehen und bis übermorgen<br />

verkauft sein müssen, sonst wandern sie<br />

in die Wurst. Und ja, es sind auch eine ganze<br />

Reihe <strong>Vol</strong>lblutaraber darunter, aus unterschiedlichster<br />

Herkunft, teilweise mit sehr<br />

gutem Pedigree, mit und ohne Papiere. Aber<br />

wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen?<br />

Ursachenforschung<br />

Zum einen gibt es trotz der hierzulande<br />

drastisch (!) gesunkener Fohlenzahlen noch<br />

immer zu viele Araberfohlen, die einen<br />

neuen Besitzer suchen. Das liegt u.a. am<br />

Freizeitreitermarkt, den die Araberzüchter<br />

"verpasst" haben, der von den Verbänden ignoriert<br />

wurde, und der sich daher auf andere<br />

"Spezialpferderassen" konzentriert hat. Zum<br />

anderen liegt es an der zunehmenden Spezialisierung<br />

in der Araberzucht, denn wer ein<br />

Schaupferd züchtet, dieses aber dann doch<br />

nicht "typvoll" genug ausfällt, der hat Mühe,<br />

es in anderen Bereichen (Distanz, Freitzeit,<br />

Sport, Rennen) unterzubringen, da es hierfür<br />

meist genauso wenig geeignet ist. Als dritten<br />

Grund muß man die Züchter nennen, die<br />

"massenhaft" züchten, in der Hoffnung bei<br />

100 Fohlen wird schon ein Spitzenprodukt<br />

dabei sein, neun den Ansprüchen genügen,<br />

und die restlichen 90 Fohlen werden für billiges<br />

Geld "auf den Markt geworfen!". Und<br />

als ob in Europa nicht schon genug Fohlen<br />

für Spottpreise angeboten würden, kommen<br />

über ein paar Händler auch noch Youngsters<br />

aus den Gestüten Arabiens zu uns. Nur, um<br />

ein paar Zahlen zu nennen: Mittlerweile werden<br />

in den Ländern des Nahen und Mittleren<br />

Ostens jedes Jahr die Hälfte aller <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen<br />

weltweit geboren. In Saudi-Arabien<br />

sind es annähernd so viele Fohlen, wie<br />

in den USA (Zahlen aus 2016), nämlich über<br />

3000! Da stellt sich die Frage: Wo bleiben die<br />

denn alle?<br />

Seien wir ehrlich: Dass Fohlen zum Schlachter<br />

gehen, weil sie den Erwartungen nicht<br />

entsprechen, und nach dem Absetzen "nur<br />

Platz wegnehmen und Kosten verursachen",<br />

ist nicht neu. Das gab es schon immer, wenn<br />

auch nach meinem Gefühl nicht in dem Ausmaß<br />

und nicht so grenzüberschreitend wie<br />

heute. Neu allerdings ist, die Masche, mit<br />

der einige Schlachter bzw. Händler versuchen,<br />

diese Jungpferde an den Mann - oder<br />

besser an die Frau - zu bringen, denn die<br />

meisten Käufer sind (junge) Frauen, bei denen<br />

die Mitleidsmasche am meisten Erfolg<br />

verspricht. Da werden die bedauernswerten<br />

Geschöpfe in den sozialen Medien angeboten,<br />

in Gruppen, die eigens zu diesem Zweck<br />

vom Schlachter / Händler (oder seinen Helfershelfern)<br />

ins Leben gerufen wurden. Wenn<br />

man nun bedenkt, dass der Schlachtwert eines<br />

Fohlens / Jährlings bei lediglich 150-500<br />

€ liegt, die <strong>Pferde</strong> aber für 1000-1500 € angeboten<br />

werden, kann man sich schnell die<br />

Gewinnspanne errechnen. Mit der Mitleidmasche<br />

(entweder bis übermorgen verkauft<br />

oder geschlachtet) ist zudem die Verweildauer<br />

im Betrieb kurz und kostengünstig.<br />

Laut NDR-Sendung "Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung"<br />

sind allein zwischen Oktober 2017 und<br />

März <strong>2018</strong> in der Facebook-Gruppe "Wir retten<br />

gemeinsam - Vermittlung von <strong>Pferde</strong>n in<br />

Not" <strong>Pferde</strong> im Wert von über 300.000 Euro<br />

angeboten und die meisten auch verkauft<br />

worden. Kein schlechtes Geschäft also.<br />

Was die potenziellen Käufer nicht wissen, so<br />

manches Pferd wird mit Druse oder anderen<br />

Krankheiten gekauft, die im heimatlichen<br />

Stall dann ausbrechen und unter Umständen<br />

ein Vielfaches des Kaufpreises an Tierarztkosten<br />

verursachen, was dann wieder die finanziellen<br />

Mittel der (meist) jungen Käufer überschreitet.<br />

Das Unglück nimmt seinen Lauf.<br />

Wer hat Schuld?<br />

Aber wo kann man ansetzen, die Misere zu<br />

beenden - oder doch wenigstens zu reduzieren?<br />

In erster Linie sind die Züchter in<br />

die Pflicht zu nehmen. Sie haben die moralische<br />

Verantwortung für die Fohlen, die<br />

sie züchten, und müssen sich die Mühe machen,<br />

einen geeigneten Platz für sie zu finden.<br />

Das ist zwar leichter gesagt als getan,<br />

wenn die Ställe voll sind - aber dann kann<br />

man eben nicht weiterzüchten. Und wenn<br />

es denn wirklich unausweichlich sein sollte,<br />

dass man ein Pferd zum Schlachter bringt,<br />

dann hat man wiederum die Pflicht, sicherzustellen,<br />

dass das Tier auch tatsächlich getötet<br />

wird, und nicht weiterverkauft werden<br />

kann. Denn nicht selten ist der Händler oder<br />

Schlachter nicht die letzte Station eines <strong>Pferde</strong>s,<br />

sondern erst der Anfang eines Leidensweges.<br />

Ebenfalls in die Pflicht zu nehmen sind die<br />

Zuchtverbände. Denn es sind die seriösen<br />

Züchter, die - neben den Schlachtpferden -<br />

durch diese Machenschaften leiden. Zuchtverbände<br />

leben von den Züchtern und der<br />

Zucht - und sollten daher auch den Absatzmarkt<br />

fördern, und zwar nicht nur den der<br />

"High-End"-Produkte, sondern auch den<br />

für die große Masse der "normalen" <strong>Pferde</strong>.<br />

In der Araberzucht hat man hier, wie<br />

schon erwähnt, in der Vergangenheit große<br />

Versäumnisse begangen und auch heute<br />

sehe ich hier keine wirklichen Initiativen. Es<br />

geht darum, die Rasse des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

im Freizeitreiterbereich "salonfähig" zu<br />

machen. Doch das erreicht man nicht über<br />

Schauen oder rasseeigenen Zuchtveranstaltungen,<br />

sondern nur im Vergleich mit<br />

anderen Rassen, sei es auf Distanzritten,<br />

auf Messen, auf Turnieren, oder eigens kreierten<br />

Veranstaltungen wie der "Tag des<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" oder der "Tag des<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>s" in Marbach, wo das arabische<br />

Pferd in seiner ganzen Vielseitigkeit<br />

präsentiert wird. Hier kommt das "allgemeine<br />

<strong>Pferde</strong>publikum" hin und kann sich von<br />

der Schönheit, dem tollen Charakter, der<br />

Reitbarkeit eines arabischen <strong>Pferde</strong>s überzeugen.<br />

In dieser Hinsicht muß viel mehr die<br />

Werbetrommel gerührt werden, sei es mit<br />

Veranstaltungen, Anzeigen, Werbeflyer, etc.<br />

Kein Lösungsansatz<br />

Auch in die Pflicht zu nehmen sind natürlich<br />

die Händler/Schlachter, die sich die perverse<br />

Masche mit der Mitleidstour ausgedacht<br />

haben, und diese praktizieren. Zwar gehen<br />

diese nur ihrem "Beruf" nach, und schreiben<br />

sich nicht zuletzt auch noch den Aspekt des<br />

Tierschutzes auf die Fahnen (nach dem Motto:<br />

"wir sorgen ja nur dafür, dass die armen<br />

Tiere nicht geschlachtet werden"), aber die<br />

Mitleidsmasche unter Androhung, dass die<br />

Tiere morgen geschlachtet werden, wenn sie<br />

nicht verkauft sind, ist in hohem Maße unseriös.<br />

Und last not least sollte jeder, der sich mit<br />

dem Gedanken trägt, ein Pferd zu kaufen,<br />

dies nicht überstürzt tun, sondern seine finanziellen<br />

Mittel für Anschaffung und Unterhalt<br />

genau analysieren. Ja, es ist mitunter<br />

schwer mit anzusehen, dass ein junger Araber<br />

beim Schlachter steht, und man diesen<br />

retten könnte. Doch man kann nicht allen<br />

Tieren auf dieser Welt helfen. Auch das Argument<br />

"man kann mit diesem einen Kauf zwar<br />

nicht die Welt retten, aber doch wenigstens<br />

dieses eine Tier" ist richtig. Aber gleichzeitig<br />

hilft man auch einer "Geschäftsidee", einem<br />

System, das zutiefst verabscheuungswürdig<br />

ist. Und mit jedem über die Mitleidsmasche<br />

verkauften Pferd rücken zwei weitere nach.<br />

Mittlerweile kommen die <strong>Pferde</strong> sogar aus<br />

den arabischen Ländern bei den Händlern in<br />

Europa an. An Nachschub mangelt es nicht.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Food for Thought<br />

The Pity Scam<br />

Hardly a day goes by without hearing<br />

about a few pitiable foals or yearlings<br />

who are somewhere at the butcher<br />

and have to be sold until the day after<br />

tomorrow, otherwise, they will become sausage.<br />

And yes, there is also a whole range of<br />

Arabian horses among them, from different<br />

sources, some with very good pedigree, with<br />

and without papers. But how did this development<br />

come about?<br />

consider that the slaughter value of a foal /<br />

yearling is only 150-500 €, but the horses are<br />

offered for 1000-1500 €, you can quickly calculate<br />

the profit margin. With the pity scam<br />

(either sold until tomorrow or slaughtered)<br />

the length of stay in operation is short and<br />

inexpensive. According to the NDR TV-program<br />

"Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung" ("Rip off<br />

with saving horses"), between October 2017<br />

and March <strong>2018</strong> in the Facebook group "We<br />

save together - mediation of horses in need",<br />

horses worth over 300,000 euros were offered<br />

and most of them sold. Not a bad business.<br />

What the potential buyers do not know,<br />

many a horse is bought with strangles or<br />

other diseases that break out in their native<br />

stable and then may cause a multiple of<br />

the purchase price of veterinary costs, which<br />

then again exceeds the financial means of<br />

(mostly) young buyers. The misfortune takes<br />

its course.<br />

Root Cause Analysis<br />

For one thing, there are still too many Arabian<br />

foals looking for a new owner, despite<br />

the drastically reduced (!) number of foals<br />

in Germany. This is, among other reasons,<br />

because Arabian horse breeders missed out<br />

on the leisure rider market, which was ignored<br />

by the breed associations, and which instead<br />

focused on other "special horse breeds".<br />

On the other hand, it is due to the increasing<br />

specialization in the Arabian breed, because<br />

a show horse, whose "type" is not quite good<br />

enough, has difficulty to succeed in other<br />

areas (distance, leisure time, sports, racing),<br />

as it is hardly suitable for them either. As a<br />

third reason you have to name the breeders<br />

who breed "horses in big numbers", in the<br />

hope that of 100 foals there will be a top<br />

product, nine may meet the standards, and<br />

the remaining 90 foals are thrown for cheap<br />

money "on the market!". Additionally, as if<br />

there are wouldn't be enough foals offered<br />

for ridiculously low prices born in Europe,<br />

youngsters from the studs in the Arab countries<br />

are coming to us through dealers. Just<br />

to name a few numbers: Meanwhile, half of<br />

all Arabian purebred foals are born in the<br />

countries of the Middle East every year. In<br />

Saudi Arabia, there are nearly as many foals<br />

as in the US (2016 figures), over 3,000! This Who is guilty?<br />

raises the question: Where do all these horses<br />

go?<br />

Let's face it: Foals that are going to the butcher<br />

because they do not live up to expectations,<br />

and after weaning "just take up space<br />

and incur costs" is not a new phenomenon.<br />

That has always existed, albeit to my mind<br />

not to the extent and not as cross-border<br />

as today. What's new, however, is the way<br />

some butchers or dealers try to get these<br />

young horses to the man - or rather to the<br />

woman - because most buyers are (young)<br />

women, where the pity scam promises the<br />

most success. There, the deplorable creatures<br />

are offered on social media, in groups<br />

specially created for this purpose by the butcher<br />

/ dealer (or his accomplices). If you now<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

47<br />

But where can one begin to end the misery -<br />

or at least reduce it? First and foremost, the<br />

breeders are to be taken to the duty. They<br />

have the moral responsibility for the foals<br />

they breed, and they have to make the effort<br />

to find a suitable place for them. This is<br />

easier said than done when the stables are<br />

full - but then you just cannot continue breeding.<br />

And if it really should be unavoidable<br />

that you bring a horse to the butcher, then<br />

you have the duty again, to ensure that the<br />

animal is actually killed, and cannot be resold.<br />

Because quite often, the dealer or butcher<br />

is not the last stop of a horse but only<br />

the beginning of a path of suffering.<br />

Also, the breeding associations need to be<br />

taken to the duty. Because it is the serious<br />

breeders who - in addition to the slaughter<br />

horses - suffer from these machinations.<br />

Breed societies live from breeding and breeders<br />

- and should therefore also promote the<br />

market, not only for the high-end products<br />

but also for the vast majority of "normal"<br />

horses. As we have already mentioned, in<br />

Arab horse breeding great omissions have<br />

been made in the past and even today I see<br />

no real initiatives here. The aim is to make<br />

the breed of the Arabian horse "acceptable"<br />

among leisure riders. But this can not<br />

be achieved through shows or breed-own<br />

breeding events, but only in comparison<br />

with other breeds, be it on endurance rides,<br />

at fairs, tournaments, or specially created<br />

events such as the "Day of the Arabian horse<br />

in Bavaria" or the "Day of the Arabian Horse<br />

"in Marbach, where the Arabian horse is presented<br />

in all its versatility. Here comes the<br />

"general horse audience" and can get an impression<br />

of the beauty, the great character,<br />

the riding ability of an Arabian horse. In this<br />

regard, the marketing mechanisms must be<br />

stirred, be it with events, advertisements,<br />

flyer, etc.<br />

No solution<br />

Also, of course, the traders / butchers need<br />

to be taken to the duty who have developed<br />

this perverted pity scam and practice it. It<br />

might be true that they only pursue their<br />

"profession", and not least write the aspect<br />

of animal welfare on their flags (according<br />

to the motto: "we only ensure that the poor<br />

animals are not slaughtered"), however, the<br />

pity scam with threatening that the animals<br />

will be slaughtered tomorrow if they are not<br />

sold is highly dubious.<br />

And last but not least, anyone who thinks<br />

about buying a horse should not rush to do<br />

so, but should carefully analyze their financial<br />

means of purchase and maintenance.<br />

Yes, it is sometimes difficult to see that a<br />

young Arab is standing at the butcher and<br />

you could save him. But you can not help<br />

all the animals in this world. Even the argument<br />

"one can not save the world with<br />

this one purchase, but at least this one<br />

animal can be saved" is correct. But at the<br />

same time, you also help a "business idea",<br />

a system that is deeply despicable. And<br />

with each horse sold over the pity scam<br />

two more follow. Meanwhile, the horses<br />

even arrive from the Arab countries at the<br />

dealers in Europe. There is no shortage of<br />

supplies.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Current Breeding Affairs


Über Sport die Regenbogenbrücke<br />

Über die Regenbogenbrücke...<br />

Over the Rainbowbridge...<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Narym 1994 - <strong>2018</strong><br />

Wer erinnert sich nicht an den goldbraunen<br />

Hengst Narym (Balaton / Nemara), wie er vor<br />

zwei Jahren an der Hand von Gerd Wagner<br />

ein „Comeback“ im Showring feierte. Kraftvoll<br />

trabte er seine Runden beim Nationalen<br />

Championat in der Aachener Halle und auch<br />

wenn er nicht zu Championatsehren kam, er<br />

war der Publikumsliebling: Narym. Jetzt ist er<br />

völlig unerwartet über die Regenbogenbrücke<br />

gegangen.<br />

Als Zweijähriger gewann er das Nationale Junioren-Championat,<br />

wurde 1997 mit „Gold“<br />

an der Verbandshengstschau ausgezeichnet,<br />

war als Beschäler in Deutschland, der Schweiz<br />

und Spanien aufgestellt. 2015 wurde er mit<br />

dem Elite-Titel ausgezeichnet. Seinen Lebensabend<br />

verbrachte er bei Barbara Braun,<br />

die <strong>2018</strong> noch ein Fohlen von ihm erwartet.<br />

Who does not remember the golden bay stallion<br />

Narym (Balaton / Nemara), when two<br />

years ago, he entered the ring at the lead<br />

of Gerd Wagner, celebrating his comeback<br />

to the show ring. With his powerful trot he<br />

crossed the ring at the German Nationals in<br />

Aachen, and even though he was not awarded<br />

any Champion Title, he definitely was the<br />

spectators darling. Now, he passed away<br />

completely unexpected at the age of 24.<br />

When he was two-years-old, he became<br />

German Junior Champion, in 1997, he was<br />

awarded "gold" at the stallion stock show.<br />

He was used as a sire in Germany, Switzerland,<br />

and Spain. In 2015, he was awarded the<br />

Elite-Title of the German Association VZAP.<br />

He spent his retirement at Barbara Brauns<br />

stud, where she expects his last <strong>2018</strong> foal.<br />

Kurz vor seinem 29. Geburtstag mußte der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />

von seinen altersbedingten Leiden erlöst<br />

werden.<br />

Geboren wurde Sarid 1989 im Gestüt Arco-Araber.<br />

Dreijährig wurde er zur Körung beim VZAP<br />

in Vechta vorgestellt und wurde auf Anhieb Körungssieger.<br />

Mit vier Jahren absolvierte er seine<br />

HLP (100-Tage-Test) in Medingen mit einem 7.<br />

Platz als einziger Araber in einem Warmblutfeld.<br />

Seine Begabung lag eindeutig in der Dressur,<br />

worin er kontinuierlich weiter ausgebiildet.<br />

wurde und es bis zu Platzierungen in Dressurprüfungen<br />

der Kl. M und S, einschließlich Prix St.<br />

George und Intermediaire schaffte.<br />

2003 wurde er in Stadl Paura Vize-Europameister<br />

in der Dressur, ein Jahr später gar Europameister.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Sarid 1989 - <strong>2018</strong><br />

Just short of his 29th birthday, the purebred<br />

Arabian stallion Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />

had to be put down, to end his sufferings due<br />

to old age.<br />

Born in 1989 at the Stud of Arco-Zinneberg,<br />

he was a winner of the stallion licensing<br />

as a three-year-old. At the age of four, he<br />

passed his stallion performance test in Medingen<br />

on 7th place among all the warmblood<br />

stallions. His talent was in Dressage,<br />

in which he was trained ever since. He performed<br />

in dressage competitions at levels M<br />

and S and eventually even in Prix St. Georges<br />

and Intermediair against warmbloods.<br />

In 2003, he was Reserve European Champion<br />

for Arabian Sports Horses in Stadl Paura, Austria,<br />

and one year later, he even managed to<br />

achieve the European Champion title.<br />

Mahadin 1997 - <strong>2018</strong><br />

Viel zu früh verstarb der rein-ägyptische<br />

Mahadin (Madkour I / Mahameh (v. Ibrahim))<br />

im Alter von 21 Jahren auf dem Gestüt Al<br />

Hambra Arabians in Österreich.<br />

Der im Jahr 2000 goldprämierte Hengst, kam<br />

2001 nach Österreich. Sein Charme, seine<br />

Korrektheit, die taktreinen Gänge und sein<br />

ausgezeichneter Charakter zeichneten diesen<br />

homozygoten Schimmel aus. „Ätherisch“ war<br />

ein Wort, das einem in den Sinn kam, wenn<br />

man vor ihm stand.<br />

Mahadin hinterlässt um die 80 Nachkommen,<br />

davon auch einige in Deutschland, im Gestüt<br />

Ponnath und im Haupt- und Landgestüt Marbach.<br />

Sein bekanntester Sohn ist Al Fakhir aus<br />

der Essteem-Tochter Al Estrella. Durch seine<br />

Nachkommen wird Mahadin weiterleben,<br />

auch wenn er eine große Lücke hinterläßt.<br />

48<br />

Foto:G. Waiditschka<br />

Far too early, the straight Egyptian stallion<br />

Mahadin (Madkour I / Mahameh) passed<br />

away at the age of 21 at his home stud Al<br />

Hambra Arabians in Austria.<br />

The stallion was awarded gold at the stallion<br />

stock show, in 2001 he was exported<br />

to Austria. His charm, his correctness, the<br />

fluent gaits and his excellent character<br />

were his trademark. He was a homozygous<br />

grey, "ethereal" was a word, that came to<br />

your mind when he stood right in front of<br />

you.<br />

Mahadin leaves behind some 80 offspring,<br />

some in Germany, at Ponnath Stud and the<br />

State Stud Marbach. His most well-known<br />

son is Al Fakhir out of the Essteem daughter<br />

Al Estrella. He will live on in his offspring<br />

even if his death leaves a big gap.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Über die Regenbogenbrücke...<br />

Over the Rainbowbridge...<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Amurath Mona Lisa 2013 - <strong>2018</strong><br />

Vor kurzem mußte Bernd Zimmermann vom<br />

Gestüt Amurath seine erst fünfjährige Stute<br />

Amurath Mona Lisa (Muranas Jassehr / Amurath<br />

Mofeedah) während einer schweren Operation<br />

einschläfern lassen.<br />

Mona Lisa, auch liebevoll „Lisl“ genannt, ging<br />

in vierter Generation auf die Stammstute<br />

Mahara zurück und sollte diese Linie im Gestüt<br />

weiterführen. Sie war ihrer Großmutter Amurath<br />

Morgana optisch und charakterlich sehr<br />

ähnlich. Die Stutenfamilie ist im Gestüt mit<br />

einigen Stuten sehr gut abgesichert.<br />

Zu ihren Erfolgen zählt u.a. Beste Stute der<br />

Schau (Würzburg 2015), Junior Gold-Championesse<br />

(Kaub 2015), VZAP-Prämienstute (Marbach<br />

2016) und zahlreiche weitere 1-3 Plätze,<br />

unter anderem auch am Nationalen Championat<br />

in Aachen.<br />

Just recently, Bernd Zimmermann of Amurath<br />

Stud lost his five-year-old promising<br />

mare Amurath Mona Lisa (Murana's<br />

Jassehr / Amurath Mofeedah) during surgery,<br />

and with her, her unborn foal.<br />

Mona Lisa, nicknamed "Lisl", was bred at<br />

Amurath Stud in the fourth generation tailing<br />

back to the foundation mare Mahara<br />

and was meant to carry on this line. She<br />

looked a lot like her granddam Amurath<br />

Morgana, and even her character was very<br />

much like her. Her family, however, is well<br />

secured at the stud with some other mares.<br />

Among her show ring successes were<br />

Best Mare in Würzburg, 20<strong>14</strong>, Junior Gold<br />

Champion at Kaub 2015, a premium title of<br />

the VZAP, and many more placings first to<br />

third, also at the German Nationals.<br />

Over Sport the Rainbowbridge<br />

Eines der erfolgreichsten Distanzpferde aus<br />

deutscher Zucht, der Wallach Temir (Tern / Puritanka),<br />

*1994, musste im Alter von 24 Jahren<br />

eingeschläfert werden.<br />

Geboren wurde Temir auf dem Forellenhof<br />

der Familie Fath, wo er drei- und vierjährig für<br />

Rennen trainiert wurde. Das war aber nicht<br />

ganz seine Welt und so kam er zur Familie<br />

Wagner in der Schweiz. Temir entwickelte<br />

sich zu einem der besten Distanzpferde und<br />

stand seinem Bruder und seiner Halbschwester,<br />

die ebenfalls bei Famile Wagner steht, in<br />

nichts nach.<br />

Die Wagner-Mädels Nora und Anna-Lena sowie<br />

ihre Mutter Christin Wagner gehörten zu<br />

der Schweizer Nationalmannschaft die zu der<br />

Zeit zu den erfolgreichsten Reitern im Distanzsport<br />

gehörten.<br />

Temir 1994 - <strong>2018</strong><br />

He was one of the most successful endurance<br />

horses of German breeding: The gelding Temir<br />

(Tern / Puritanka), *1994, had to be put<br />

down at the age of 24.<br />

Born at the Forellenhof stud of the Fath family,<br />

he was trained at home for racing as<br />

a three- and four-year-old. But flat racing<br />

wasn't his true destiny, and so he came to<br />

the Wagner family in Switzerland. Here, Temir<br />

developed into one of the best endurance<br />

horses and was in no way inferior to his<br />

brother and half-sister, also owned by the<br />

Wagner family.<br />

The Wagner-girls Nora and Anna-Lena, as<br />

well as their mother Christin Wagner, belonged<br />

to the Swiss National Team and as such<br />

to the most successful endurance riders of<br />

their time and age.<br />

Romero 1984 - <strong>2018</strong><br />

Romero (Plakat / Nejadie) war einer jener<br />

Hengste, die man nicht vergisst, wenn man<br />

sie einmal im Schauring erlebt hat. Er hatte<br />

Ausstrahlung und Power, und bewegen<br />

konnte er sich, ganz wie sein Vater Plakat.<br />

Gezogen in Holland, war er in seiner Jugend<br />

Europa-Champion 1987, es folgten etliche<br />

Championatstitel an B-Schauen in Deutschland<br />

und Österreich. Er überzeugte durch<br />

seine Qualitäten die Körkommissionen in<br />

Holland, Belgien und Österreich, hier wurde<br />

er sogar für Warmblüter gekört.<br />

Züchterisch kam er leider nicht so viel zum<br />

Einsatz, was auch an seinen vielen Ortswechseln<br />

lag. Aber in Österreich findet man noch<br />

einige seiner Töchter. Seinen Lebensabend<br />

verbrachte er in Österreich, wo er bei Nicole<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Horngacher im Alter von 34 Jahren starb.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

49<br />

Foto: privat<br />

Romero (Plakat / Nejadie) was one of those<br />

stallions, you will never forget if you have<br />

seen them in the show ring. His had charisma<br />

and power, and he could move! He was<br />

a trotting wonder, similar to his sire Plakat.<br />

Born in Holland, he was European Junior<br />

Champion in 1987, followed by many more<br />

champion titles at B shows in Germany and<br />

Austria. With his qualities, he convinced the<br />

licensing commissions of Holland, Belgium,<br />

and Austria, where he even was licensed for<br />

Warmbloods.<br />

However, he was not used in breeding so<br />

much, because he changed locations several<br />

times in his life. But in Austria, there are<br />

some of his daughters still alive. He spent his<br />

retirement in Austria, where he died at Nicole<br />

Horngachers place at the age of 34.


Distanzsport in der Kritik<br />

Keine Besserung in Sicht<br />

Distanzsport<br />

Die Initiative "Clean Endurance" (Sauberer<br />

Distanzsport) zeigt sich bestürzt,<br />

daß genau vier Jahre nachdem die<br />

Endurance Strategic Planning Group (ESPG,<br />

Strategische Planungsgruppe für den Distanzsport)<br />

eine Blaupause für Veränderungen bereitgestellt<br />

hat, noch immer keine konkreten<br />

Anzeichen für eine Verbesserung in der Region<br />

7 (Mittlerer Osten) erkennbar sind.<br />

Die FEI hat 2013 die ESPG ins Leben gerufen, als<br />

Reaktion auf die wachsende Besorgnis bezüglich<br />

des Tierschutzes an Distanzrennen, Doping<br />

und Regelbrüche. Die Vereinigten <strong>Arabische</strong>n<br />

Emirate (UAE) waren dabei das Hauptaugenmerk,<br />

denn seine Finanzkraft bedeutet, daß<br />

heute 50% der weltweit bei der FEI registrierten<br />

Distanzpferde dort zu finden sind. Nach<br />

monatelangen Beratungen präsentierte die<br />

ESPG dem FEI Sport Forum im April 20<strong>14</strong> seine<br />

41 Empfehlungen. Der ESPG-Ansatz, der keine<br />

Tabus kannte, gab den Aktivisten vorsichtige<br />

Hoffnung. Vier Jahre später kommt Clean Endurance<br />

zum Schluß, daß die Hälfte der Empfehlungen<br />

leider nie aufgegriffen wurden. Andere<br />

wurden bislang nur teilweise umgesetzt.<br />

In einigen Bereichen hat sich die Situation<br />

in den Wüstenrennen seit 20<strong>14</strong> sogar verschlechtert:<br />

Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

der Sieger steigt von Jahr zu Jahr, trotz<br />

wissenschaftlicher Beweise, die die hohen Geschwindigkeiten<br />

mit Knochenbrüchen in Verbindung<br />

bringen; die Zahl der Ritte, die in Wertung<br />

beendet werden, liegt bei lediglich 15 %,<br />

und läßt vermuten, daß - da die Tierärzte die<br />

<strong>Pferde</strong> strenger eliminieren - die Reiter nichts<br />

in Bezug auf <strong>Pferde</strong>management gelernt haben;<br />

die Dopingfälle, bei denen Distanzpferde<br />

betroffen sind, dominieren noch immer die<br />

Fallzahl des FEI Tribunals.<br />

Grund zur Sorge gibt es in folgenden Bereichen:<br />

Doping<br />

Die ESPG empfahl, daß die Anzahl der getesteten<br />

PFerde erhöht werden solle, und das<br />

wurde von 96% der Befragten befürwortet.<br />

Jedoch zeigen die veröffentlichten Zahlen des<br />

FEI Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />

Programme (EADCMP, Anti-Doping und<br />

kontrollierte Medikamentengabe bei <strong>Pferde</strong>n),<br />

daß durchschnittlich 11,9% positive Fälle<br />

bei <strong>Pferde</strong>n an UAE-Ritten gefunden werden -<br />

10mal mehr als bei allen anderen <strong>Pferde</strong>sportdisziplinen<br />

im Rest der Welt. Obwohl die UAE<br />

als "hochriskant" von der FEI eingestuft wird,<br />

wurden weniger als 4% der FEI-Ritte in den<br />

UAE getestet.<br />

Dreimal mehr <strong>Pferde</strong> starten an Ritten unter<br />

den nationalen Regeln der Emirates Equestrian<br />

Federation (EEF). Clean Endurance glaubt, daß<br />

es da ein ernsthaftes Fragezeichen gibt, was die<br />

Anzahl der Proben an diesen Ritten betrifft.<br />

Clean Endurance glaubt nicht, daß die Empfehlungen<br />

der ESPG für Dopingtests außerhalb der<br />

Wettbewerbe umgesetzt wurden: Kein einziges<br />

Resultat dieser Art wurde neben den Ergebnissen<br />

aus den Wettbewerben veröffentlicht.<br />

Horsemanship<br />

ESPG wollte, daß die Qualifikationen überprüft<br />

werden, so daß nur "kompetente" Reiter<br />

antreten können. Aber der live-stream, egal<br />

von welchem Ritt in der Gruppe 7, zeigt sehr<br />

schlechten Reitstandard, der oftmals zum<br />

Missbrauch des <strong>Pferde</strong>s beiträgt. Die meisten<br />

<strong>Pferde</strong> haben scharfe Gebisse mit langen Anzügen<br />

und andere extreme Zäumungen. Im<br />

Gegensatz zu anderen FEI-Disziplinen gibt es<br />

im Distanzsport keine Regeln bezüglich der<br />

Gebisse. Ein Fortbildungsprogramm wurde<br />

erst letztes Jahr gestartet.<br />

Regelbrüche<br />

Die ESPG verlangte "harte" Strafen und schärfere<br />

Zugangskontrollen zum Vetgate. Doch in<br />

der laufenden Wintersaison (2017-<strong>2018</strong>) gab<br />

es nur zwei gelbe Karten, die in der UAE ausgegeben<br />

wurden, mit einer kleinen Anzahl von<br />

Disqualifikationen wegen Missbrauchs oder<br />

der undefinierbaren Begründung "hat nicht<br />

den geltenden Sportregeln entsprochen".<br />

Zahlreiche Verstöße wurden von Clean Endurance<br />

in den letzten vier Saisons auf Video<br />

festgehalten und der FEI vorgelegt. Diese<br />

enthielten ausnahmslos extra-lange Zügel, die<br />

als Peitsche verwendet werden (Stöcke, Peitschen<br />

und Sporen sind unter FEI-Regeln verboten);<br />

Ohrendrehen im Vetgate (von dem man<br />

glaubt, daß es die Herzfrequenz senkt); und viel<br />

mehr Crew als die erlaubten fünf pro Pferd.<br />

"Mobiles crewing" ist gegen die FEI-Regeln,<br />

aber anscheinend geduldet als "notwendiges<br />

Übel" in sehr heißen Klimaten. Nichts wurde<br />

jedoch getan, um die Fahrzeug-Kavalkaden<br />

auf der Piste zu begrenzen, die authorisierte<br />

Hilfe darstellen.<br />

Es scheint, daß noch immer einige Offiziellen<br />

wegschauen. Jedoch ist auch jede Möglichkeit<br />

der Sanktion durch die "30-Minuten-Regel"<br />

erschwert. Dieser enge Zeitrahmen um<br />

einen Protest vor Ort einzulegen, mag für<br />

eine Sportart funktionieren, die in einer Arena<br />

stattfindet, aber ist völlig unrealistisch für den<br />

Distanzsport. Außerdem, und das liegt in der<br />

Natur des Distanzsports, ist die Ground-Jury<br />

und andere Offiziellen oftmals 20 km oder<br />

mehr vom Ort des Vorfalls entfernt.<br />

Tödliche Verletzungen<br />

Die FEI-Studie zur Überwachung von Verletzungen,<br />

die von Prof. Tim Parkin an der Universitat<br />

in Glasgow geführt wird, ist eine der<br />

wenigen Empfehlungen der ESPG, die umgesetzt<br />

wurde. Ihre Ergebnisse wurden 2017 am<br />

FEI Sport-Forum in Lausanne und am Distanzsport-Forum<br />

in Vic, Spanien, diskutiert. Das<br />

Technische Kommitee für Distanzsport der<br />

FEI hat dann eine Regel formuliert, wodurch<br />

die verpflichtende Ruhepause für <strong>Pferde</strong>, die<br />

schneller als mit 20 km/h unterwegs waren,<br />

verlängert wird. Das wäre ein großer Schritt<br />

gewesen, ähnlich der Geschwindigkeitsbegrenzung,<br />

die Sheik Sultan in Boudhieb mit<br />

seinen Best Condition-Preis fördert.<br />

Jedoch wurden diese und andere Tierschutzmaßnahmen,<br />

die für <strong>2018</strong> geplant wurden,<br />

auf 2019 verschoben, nachdem es an der FEI<br />

Jahreshauptversammlung im November in<br />

Uruguay zu Verwirrungen gekommen war.<br />

20<strong>14</strong> wurde der Code "CI" (Catastrophic Injury,<br />

tödliche Verletzung) eingeführt, so daß<br />

Todesfälle in den Rittergebnissen angegeben<br />

werden. Clean Endurance hat kürzlich der FEI<br />

Beweise vorgelegt, daß seit 20<strong>14</strong> 26 <strong>Pferde</strong> am<br />

Tag ihres letzten Ritts gestorben sind, die nicht<br />

als CI deklariert waren.<br />

Clean Endurance glaubt, daß die "offiziellen"<br />

Todeszahlen nur die Spitze des Eisbergs sind,<br />

und daß sehr viel mehr traumatisch verletzte<br />

<strong>Pferde</strong> beiseite geschafft werden, bevor sie euthanasiert<br />

werden, um zu verhindern, daß sie in<br />

der Statistik auftauchen und/oder daß der Reiter<br />

80 Strafpunkte für den Todesfall erhält.<br />

Trainer<br />

In den meisten <strong>Pferde</strong>sportarten, auch im Distanzsport<br />

außerhalb der Gr. 7, ist der Reiter<br />

auch der Trainer des <strong>Pferde</strong>s. In den UAE kommen<br />

die <strong>Pferde</strong> aus den großen Ställen, die von<br />

professionellen Trainern überwacht werden,<br />

und erhalten am Tag des Rennens einen Stalljockey<br />

oder Reiter aus dem Ausland zugewiesen.<br />

Die ESPG schlug vor, daß die Trainer registriert<br />

werden und eine Rangliste erstellt wird gemäß<br />

der Ankommer-Rate ihrer <strong>Pferde</strong>. Diese Liste<br />

sollte automatisch abgeglichen werden mit<br />

den Reitern, die in Dopingfälle verwickelt sind.<br />

Nichts dergleichen geschah. Wenn der Jockey<br />

nach den Instruktionen eines Trainers reitet, ist<br />

es selbstverständlich, daß er weiterreitet und<br />

die Anzeichen seines <strong>Pferde</strong>s, das nicht mehr<br />

kann, ignoriert.<br />

Im März 2015 hatte sich die Situation so verschlechtert,<br />

daß die FEI die EEF für vier Monate<br />

suspendierte. Zwei leitende EEF-Führungskräfte<br />

wurden ebenfalls suspendiert, weil sie<br />

die gesamten Ergebnisse von wenigstens 15<br />

Ritten gefälscht hatten. Im April 2016 nahm<br />

die FEI das Welt-Championat von Dubai weg,<br />

unter Berufung auf Bedenken, daß das Wohlergehen<br />

der <strong>Pferde</strong> an diesem Ort nicht aufrechterhalten<br />

werden könne.<br />

Clean Endurance versteht natürlich, daß Änderungen<br />

nicht von heute auf morgen passieren<br />

können. Aber wieviel Schaden wird den<br />

<strong>Pferde</strong>n und dem Ruf dieser Reitsportdisziplin<br />

noch zugefügt, wenn wir weitere vier Jahre<br />

warten müssen, bevor konkrete Maßnahmen<br />

furchtlos umgesetzt werden?<br />

Clean Endurance<br />

Clean Endurance ist ein weltweites Netzwerk,<br />

das für die Ethik eines sauberen Sports durch<br />

Forschung, Veröffentlichungen und Ausbildung<br />

im Bereich des Distanzsports arbeitet.<br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Endurance Riding in the criticism<br />

No Improvement<br />

in Sight<br />

Clean Endurance is dismayed that, exactly<br />

four years after the Endurance Strategic<br />

Planning Group (ESPG) set out a<br />

blueprint for change, there are no concrete<br />

signs of improvement in FEI Group 7 (Middle<br />

East) region.<br />

The FEI formed the ESPG in 2013 in response<br />

to growing concern about horse welfare,<br />

doping and rule-breaking. The United Arab<br />

Emirates (UAE) has been the main focus, for<br />

its huge purchasing power means its stable<br />

now own 50% of the world population of FEI<br />

registered endurance horses. After months of<br />

consultation, the ESPG presented 41 recommendations<br />

to the FEI Sports Forum in April<br />

20<strong>14</strong>.<br />

The ESPG’s no-holds-barred approach gave<br />

campaigners cautious hope. But regrettably,<br />

four years on Clean Endurance has revisited<br />

the recommendations and believes that half<br />

of them were never adopted. Others have<br />

been only partially executed so far.<br />

In some respects, the situation has even worsened<br />

in the desert rides since 20<strong>14</strong>: average<br />

winning speeds increase year-on-year, despite<br />

scientific evidence linking high speed to<br />

fractures; completion rates as low as 15%,<br />

suggest that while veterinary teams are<br />

eliminating horses more rigorously, riders<br />

have learned nothing about horse management;<br />

while anti-doping offences involving<br />

endurance horses continue to dominate the<br />

caseload of the FEI Tribunal.<br />

Key areas of ongoing concern are:<br />

Doping<br />

ESPG recommend testing levels be increased,<br />

and this was agreed by 96% of consultees.<br />

However, published figures from the FEI’s<br />

Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />

Programme (EADCMP) show an average<br />

11.9% positives from horses sampled during<br />

UAE rides – 10 times the level returned by<br />

all horse sport in the rest of the world. Even<br />

though the UAE is deemed “high risk” by the<br />

FEI, less than 4% UAE’s FEI rides were sampled<br />

last year.<br />

Three times as many horses start in rides run<br />

under Emirates Equestrian Federation (EEF)<br />

national rules. Clean Endurance believes there<br />

is a serious question mark over the extent<br />

of sampling at these events.<br />

Clean Endurance does not believe that the<br />

ESPG’s recommendations for out-of-competition<br />

testing have been applied: no such<br />

results are published alongside the in-competition<br />

results.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Horsemanship<br />

ESPG wanted qualifications reviewed so that<br />

only “competent” riders could compete. However,<br />

the live-stream from any ride in Group 7<br />

will show very poor equitation standards throughout,<br />

often contributing to horse abuse.<br />

Most horses wear severe long-shanked bits<br />

and other extreme bridle arrangements. Unlike<br />

other FEI disciplines, endurance has no rules<br />

governing bits. An educational programme<br />

only started to be rolled out last year.<br />

Rule-breaking<br />

ESPG asked for “severe” penalties and tighter<br />

controls on access to the field-of-play. Yet in<br />

the current winter season (2017-<strong>2018</strong>) just<br />

two yellow warning cards are recorded as<br />

handed out in the UAE, with a small handful<br />

of disqualifications for abuse or the undefined<br />

“not conforming to applicable sport<br />

rules.”<br />

Numerous field-of-play violations have been<br />

captured on video by Clean Endurance over<br />

the past four seasons and provided to the<br />

FEI. These invariably include extra-long reins<br />

being used to whip a horse (sticks, whips and<br />

spurs are barred under FEI rules); ear-twitching<br />

at the vet gates (believed to help lower<br />

heart-rate); and many more crew that the limit<br />

of five per horse.<br />

“Mobile crewing” is against FEI rules but apparently<br />

condoned as a “necessary evil” in<br />

very hot climates. Nothing has been done,<br />

though, to curtail vehicle cavalcades on the<br />

field-of-play which provide authorized assistance<br />

by “hazing” the horses.<br />

It still seems that some officials turn a blind<br />

eye. However, any possibility of sanction is<br />

handicapped by the “30-minute rule.” This<br />

tight deadline for lodging field-of-play protests<br />

may work for the arena-based horse<br />

sports but it is totally unrealistic for endurance.<br />

In addition, because of the nature of endurance,<br />

the ground jury and other officials<br />

are often 20km or more away from the scene<br />

of any incident<br />

Fatal injuries<br />

The FEI’s injuries surveillance study, led by Prof<br />

Tim Parkin at the University of Glasgow, UK,<br />

is one of the few major ESPG recommendations<br />

to materialize. Its findings were discussed<br />

at the 2017 FEI Sports Forum in Lausanne<br />

and 2017 Endurance Forum in Vic, Spain. The<br />

FEI endurance technical committee then formulated<br />

a rule extending the mandatory rest<br />

period for horses whose speeds have exceeded<br />

20kph. That would have been a major<br />

51<br />

step, following the cap on speed promoted<br />

through his own best condition awards by HH<br />

Sheikh Sultan at Boudhieb.<br />

However, this and other welfare measures<br />

intended for <strong>2018</strong> were deferred to 2019 following<br />

confusion at the FEI General Assembly<br />

last November in Uruguay.<br />

In 20<strong>14</strong> the code CI (Catastrophic Injury) was<br />

introduced so that fatalities would be specified<br />

in ride results. Clean Endurance recently<br />

provided evidence to the FEI of 26 horses,<br />

since 20<strong>14</strong>, whose deaths the day of their last<br />

ride were not noted CI.<br />

Clean Endurance believes the “official” fatality<br />

figures are just the tip of the iceberg and<br />

that many traumatically injured horses are<br />

shipped off-site prior to euthanasia, to avoid<br />

inclusion in statistics, and/or the application<br />

of 80 rider penalty points for horse fatalities.<br />

Trainers<br />

In most horse sports, and in endurance in the<br />

rest of the world, the rider is also the horse’s<br />

trainer. In the UAE, horses are produced from<br />

large stables overseen by professional trainers,<br />

and partnered-up “on the day” with a<br />

stable jockey or overseas visitors.<br />

ESPG wanted to see trainers registered and<br />

ranked according to their horses’ completion<br />

rates, and automatically joined with the rider<br />

in anti-doping cases. None of this has happened.<br />

When riding to a trainer’s instructions, it<br />

is self-evident that jockeys will press on and<br />

ignore signs that the horse underneath him<br />

isn’t coping.<br />

In March 2015, in a worsening situation the<br />

FEI suspended the EEF for four months. Two<br />

senior EEF executives were also suspended for<br />

falsifying the entire results of at least 15 rides,<br />

following an investigation by the FEI’s Equine<br />

Community Integrity Unit. In April 2016,<br />

the FEI removed the 2016 World Endurance<br />

Championship from Dubai, citing concerns<br />

that horse welfare could not be upheld at<br />

that venue.<br />

Clean Endurance of course understands that<br />

change was never going to be immediate.<br />

But how much more damage will be done to<br />

horses and to the reputation of equestrian<br />

sport if we have to wait another four years for<br />

concrete measures to be fearlessly applied?<br />

Clean Endurance<br />

Clean Endurance is a worldwide network<br />

that works on improving clean sport ethics<br />

through research, publicity and education<br />

within the equestrian endurance sport.<br />

Endurance


Training des Distanzpferdes (IV)<br />

Das Basistraining<br />

Wissenschaft<br />

Das Basistraining zielt darauf ab, das "weiße<br />

Gewebe" - Knochen, Bänder, Gelenkskapseln<br />

und Sehnen - zu stärken, so daß das Pferd der<br />

Belastung durch körperliche Anstrengung<br />

gewachsen ist. Dieser Teil des Trainings braucht<br />

am längssten.<br />

Hier wachsen die besten Distanzpferde Frankreichs heran: <strong>Pferde</strong>, die in den franzöischen Cevennen, auch "Persikland" genannt, aufwachsen, haben<br />

einen Trainingsvorsprung. Sie "trainieren sich selbst" von Fohlenbeinen an auf den steinigen Hängen und den weitläufigen, kargen Wiesen dieser<br />

Hochebene.<br />

Foto: Gudrun Waiditschka<br />

Erinnern wir uns, daß das Training eines<br />

<strong>Pferde</strong>s aus drei Teilen besteht:<br />

a) Das Basistraining, um die Widerstandskraft<br />

aller tragenden Skelettstrukturen<br />

während der Anstrengung zu verbessern.<br />

b) Das Bodybuilding oder Krafttraining<br />

soll das Muskelvolumen dort erhöhen, wo<br />

schnell verfügbarer und schnell transformierbarer<br />

Treibstoff gespeichert wird, was<br />

intensivere anaerobe (Spitzen-) Anstrengungen<br />

ermöglicht.<br />

c) Das metabolische Training erhöht das Niveau,<br />

auf dem wir in einer stabilen aeroben<br />

Energieversorgung arbeiten können. Es verbessert<br />

außerdem die Ausscheidung überschüssiger<br />

Produkte wie Milchsäure während<br />

anaeroben Spitzenbelastungen und<br />

die Abstrahlung von übermäßiger Wärme<br />

(die bei Sprintern übermäßiges Schwitzen<br />

hervorruft). Dies ist die schnellste und kürzeste<br />

Trainingsstufe, aber der heikelste Teil<br />

des Trainings für ein Ausdauerpferd.<br />

Ziel und Vorgehensweise<br />

Das Basistraining verbessert nicht das Leistungsniveau,<br />

sondern zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit<br />

des "weißen Gewebes"<br />

des <strong>Pferde</strong>s gegen mögliche Traumata zu<br />

erhöhen.<br />

Wenn wir dieses wichtige Basistraining vergessen<br />

oder abkürzen, wird das Pferd offensichtlich<br />

Belastungen ausgesetzt sein, mit<br />

denen er nicht fertig wird und dies kann zu<br />

Sehnen-, Bänder- und allgemeinen Gelenkschäden<br />

führen, was seine Karriere als Distanzpferd<br />

ernsthaft verkürzen könnte! Wir<br />

müssen uns daran erinnern, daß das Bein eines<br />

<strong>Pferde</strong>s wie ein Finger ist, mit Gelenken,<br />

die nur in eine Richtung abgeknickt werden<br />

können, aber nicht für eine Torsion oder<br />

Hyperextension ausgelegt sind, wie es beispielsweise<br />

passieren kann, wenn das Pferd<br />

auf einen Stein tritt und abgleitet.<br />

Die weißen Teile werden auch durch die<br />

Erschütterung während des Aufpralls des<br />

Hufs auf den Boden belastet. Bei einem flachen,<br />

gleichmäßigen Geläuf ist die Gefahr<br />

gering, aber die eigentliche Arbeit beginnt,<br />

wenn das Geläuf für das Pferd uneben oder<br />

unberechenbar wird (rutschig, wechselnder<br />

Untergrund, Steine usw.). Wenn wir das<br />

Gewicht des Reiters und die Geschwindigkeit<br />

mit den Bedingungen einer unebenen<br />

Oberfläche kombinieren (wenn wir also versuchen<br />

würden, ein Pferd für einen kurzen<br />

Ritt, aber mit der Geschwindigkeit wie bei<br />

einem Distanzritt vorzubereiten), wird die<br />

Wirkung des Auffußens erhöht und das Risiko<br />

einer Verletzung erhöht sich.<br />

Das weiße Gewebe ist also bewusst zu trainieren!<br />

Die weißen Gewebe erholen sich<br />

langsamer (weil weniger durchblutet) als<br />

beispielsweise die besser durchbluteten<br />

Muskeln. Dies ist der Grund, warum ihre<br />

Adaptation länger bleibt als die der anderen<br />

Körperteile, die sich schneller erholen.<br />

Dies ermöglicht daher weniger häufige Trainingseinheiten<br />

für die weißen Gewebe.<br />

Die Vorgeschichte des <strong>Pferde</strong>s<br />

Wenn das junge Pferd in felsigem Bergland<br />

aufgewachsen ist, wird das Basistraining bereits<br />

durch das Leben in der freien Natur auf<br />

natürliche Weise durchgeführt. Darin liegt<br />

die Stärke der Zucht von Distanzpferden im<br />

französischen Zentralmassiv! Viel Kalzium,<br />

viele Steine und nichts als Berghänge.<br />

Wenn ein Fohlen auf sandigen oder weichen,<br />

flachen Paddocks aufwächst, besteht<br />

der erste Schritt des Trainings darin,<br />

das junge Pferd 10 Minuten lang zu führen<br />

(wenn damit als Jährling begonnen wird),<br />

mit einer Steigerung bis zu 2 Stunden (bis<br />

er 3 Jahre alt ist, dann kann man dies bald<br />

mit einem Sattel auf dem Rücken machen).<br />

Anfangs sollte der Weg eben (beispielsweise<br />

eine Asphaltstraße), dann sich langsam<br />

steigern auf unebener und sogar steiniger<br />

Oberfläche.<br />

Führen des Jungpferd<br />

Wenn das Ausreitgelände sicher genug ist, können<br />

Sie ein älteres Pferd trainieren und gleich-<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


zeitig das junge zu immer längeren Ausritten<br />

als Handpferd mitnehmen. Dies ist sehr lehrreich<br />

für das junge Pferd, das dabei Erfahrung<br />

sammelt und es wird ohne die negativen Aspekte<br />

(Torsion der Gelenke) trainiert, die leicht<br />

auftreten können, wenn man es longiert. Ein<br />

bisschen Longieren könnte als Vorbereitung<br />

zum Einreiten kann notwendig sein. Aber sobald<br />

es einen Sattel (oder schon vorher ohne<br />

Sattel) akzeptiert, führt man es auf langen geraden<br />

Strecken über unebenes Gelände.<br />

Der Anstrengung kann langsam länger und<br />

anspruchsvoller werden. Ich würde es nicht<br />

öfters machen, denn die Erholung des weißen<br />

Gewebes ist langsam und wir müssen auf den<br />

"verbesserten" Teil der Erholungskurve warten,<br />

bevor wir eine weitere "Trainingseinheit"<br />

machen. Außerdem wird ein junges Pferd oftmals<br />

mit dem psychischen Druck nicht fertig!<br />

Generell kann man sagen, daß die Erholung<br />

dieser wenig durchbluteten Teile geringer ist,<br />

und damit darf der erlaubte "Schaden" pro<br />

Trainingseinheit nur sehr klein sein. Ein bis<br />

zwei Trainingseinheiten pro Woche sind sicher<br />

genug. Auch mental muss das Pferd über seine<br />

neuen Eindrücke und Erfahrungen "nachdenken".<br />

Kontrollieren Sie nach jeder Trainingseinheit<br />

die Sehnen und alle unteren Gelenke auf<br />

Schwellungen und/oder Wärme. Auch an den<br />

folgenden Tage. Wenn Sie eine Schwellung<br />

oder Wärme feststellen (selbst wenn diese nur<br />

gering ist), war die Trainingseinheit zu schwer<br />

für die tatsächliche Fitness des <strong>Pferde</strong>s. Sie<br />

müssen den Aufwand und/oder die Häufigkeit<br />

der Trainingseinheiten reduzieren.<br />

Wenn alles gut geht und Sie sowohl ihrem<br />

Reit- als auch dem Handpferd vertrauen können,<br />

können Sie kurze Trabphasen einplanen,<br />

sobald der Youngster dreieinhalb Jahre alt ist.<br />

Wenn Sie all dies tun, wird Ihr Pferd körperlich<br />

bereit sein, im Alter von etwa dreieinhalb<br />

Jahren eingeritten zu werden, und vorbereitet<br />

sein, die nächste Stufe des Trainings im Alter<br />

von vier Jahren zu beginnen.<br />

Sollten Sie diese Arbeit mit einem sehr jungen<br />

Tier beginnen, achten Sie darauf, daß Sie<br />

es nicht übertreiben! Nicht mehr als zweimal<br />

pro Woche eine halbe Stunde für einen älteren<br />

Jährling, eine Stunde für einen zweijährigen<br />

und zwei Stunden (ohne Gewicht, außer vielleicht<br />

eine, Sattel auf dem Rücken) für einen<br />

Dreijährigen.<br />

Beobachten Sie Ihr Jungpferd. Es kann sehr<br />

gut sein, daß die Stimulation dieser "gesunden<br />

Arbeitsbelastung" plötzlich einen starken<br />

Wachstumsschub stimuliert. In diesem Fall<br />

ist es ratsam, das Training für eine Weile zu<br />

unterbrechen (oder zumindest drastisch zu<br />

verringern), bis der Wachstumsschub spontan<br />

langsamer wird.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Unter dem Sattel<br />

Wenn Sie Ihr Pferd nicht an der Hand oder als<br />

Handpferd trainieren können, muss dieses<br />

Basistraining dennoch durchgeführt werden,<br />

sobald Sie Ihr zukünftiges Distanzpferd eingeritten<br />

haben! In diesem Fall dauert es zwei<br />

Jahre, bis Sie die nächste Trainingsstufe beginnen<br />

können, ohne daß Gefahr von bleibenden<br />

Schäden an Sehnen, Gelenken, Knochen usw.<br />

besteht. Dies bedeutet, daß Sie die ersten zwei<br />

Jahre im Wesentlichen im Schritt gehen müssen!<br />

Deshalb sollte man mit einem zukünftigen<br />

Langstreckenpferd nicht vor dem fünften<br />

Lebensjahr auf einen Wettbewerb gehen.<br />

Dasselbe gilt, wenn Sie ein älteres Pferd einreiten.<br />

Auch dieses braucht ein langes, aufbauendes<br />

Basistraining brauchen, bevor Sie<br />

sie beruhigt die nächste Trainingsstufe in<br />

Angriff nehmen können. In diesem Fall, wenn<br />

die Knochen und weißen Gewebe schon ausgereift<br />

sind, können Sie langsam das "Grundtraining"<br />

und das "Krafttraining" zusammen<br />

aufbauen, wenn Sie gutes Geläuf zur Verfügung<br />

haben (mehr dazu in der nächsten Ausgabe).<br />

Der Fortschritt im Basistraining, wenn Sie es<br />

unter dem Reiter machen müssen, ist derselbe,<br />

als wenn Sie das Pferd führen, aber es mag<br />

ein wenig schneller gehen, da Sie damit erst<br />

beginnen, wenn das Pferd mindestens dreijährig<br />

ist, und somit arbeiten Sie mit einem<br />

Pferd, dessen Skelett schon etwas weiter ossifiziert<br />

ist, die Gelenksfugen sind zwar noch<br />

nicht geschlossen, aber etwas belastbarer als<br />

bei einem Jährling.<br />

Andererseits, wenn ein Gewicht auf seinem<br />

Rücken ist und wenn das Pferd rutschen oder<br />

stolpern sollte, wird das unbeholfene Gewicht<br />

des Reiters die Situation nicht verbessern.<br />

Daher muss diese Trainingsperiode, wenn sie<br />

unter dem Sattel gemacht wird, lang (und<br />

langwierig) sein mit zunehmend längeren<br />

Ausritten (bis zu 40 km pro Ritt) und zunehmend<br />

schwierigerem Gelände.<br />

Es ist sehr wichtig sich daran zu erinnern,<br />

daß diese Art von Grundtraining wiederholt<br />

werden muss (sagen wir einmal pro Woche),<br />

wenn das Pferd bereits in den folgenden Trainingsphasen<br />

ist (Krafttraining und Stoffwechseltraining),<br />

wenn diese auf ebenem Geläuf<br />

gemacht werden.<br />

Erziehung<br />

Dieses Grundtraining klingt für die, die<br />

schnellstmöglich einen Wettkampf reiten<br />

möchten, wie ein Zeitverlust, da es die spätere<br />

Leistung nicht verbessert. Aber es wird den<br />

Zeitraum erhöhen, in dem das Pferd in der<br />

Lage sein wird, Distanzen zu laufen, bevor es<br />

schließlich "in Rente gehen" wird.<br />

Während dieser Grundausbildungsphase<br />

kann es auch sinnvoll sein, die Erziehung Ihres<br />

zukünftigen Champions zu verfeinern:<br />

- Er muß lernen, von anderen <strong>Pferde</strong>n unabhängig<br />

zu sein (so schnell wie möglich alleine<br />

reiten) und vor allem sich in Gesellschaft anderer<br />

<strong>Pferde</strong> anständig zu verhalten und ruhig zu<br />

bleiben (kein tänzeln!).<br />

- Er muß lernen, vorne, mitten in der Gruppe<br />

oder hinter einer Gruppe zu reiten (auch mit<br />

einem größeren Abstand). Nichts ist für die andere<br />

Reiter schrecklicher als ein Pferd, das sich<br />

nicht in einer Gruppe einordnet!<br />

- Er muß lernen zu akzeptieren, daß er überholt<br />

wird, ohne daß er diesem anderen Pferd<br />

schneller folgen darf.<br />

53<br />

- Er muß lernen ruhig zu bleiben, selbst wenn<br />

seine "Freunde" vor ihm gehen.<br />

- Er muß lernen im Verkehr oder bei anderen<br />

Gefahrenquellen während eines Distanzrittes<br />

ruhig zu bleiben.<br />

- Er muß lernen in den Hänger oder LKW zu<br />

gehen und in anderer Umgebung zu schlafen.<br />

- Er muß lernen ins Wasser zu gehen und zu<br />

saufen, wann immer (sauberes) Wasser verfügbar<br />

ist.<br />

- Er muß lernen die Umstände um die Herzschlagfrequenz-Messung<br />

und andere Tierarzt-Untersuchungen<br />

überall hinzunehmen,<br />

nicht nur der Sicherheit seiner eigenen Box.<br />

- Er muß lernen bei Bedarf auf die Strecke zu<br />

pinkeln oder im Wartebereich vor der Tierarzt-Untersuchung,<br />

da der Herzschlag nicht<br />

abfällt, wenn ein Pferd "muß". Man kann ihm<br />

Stroh mit dem Geruch eines anderen <strong>Pferde</strong>s<br />

anbieten, um nachzuhelfen.<br />

Nahrungs-Anforderungen<br />

Während diesem Basistraining (die längste<br />

und wichtigste Zeit für die Langlebigkeit Ihres<br />

Sportlers) ist der Energiebedarf gering, da wir<br />

nur unter aeroben Bedingungen arbeiten. Und<br />

das ist ein Glück, denn es gibt noch nicht viel<br />

Muskelmasse, wo der Treibstoff für die anaerobe<br />

Energieproduktion gespeichert werden<br />

könnte. Das Muskelvolumen ist am Anfang<br />

gering, aber da wir es allmählich aufbauen,<br />

wird das Pferd die nächste Stufe erreichen, mit<br />

der es bereit ist, die nächsten Trainingsphase<br />

zu beginnen: das Powertraining. Daher muß<br />

die Nahrung während des Basistrainings noch<br />

nicht sehr energiereich sein, da weder Kraft<br />

noch Geschwindigkeit benötigt werden.<br />

Die Nahrung wird sich zunehmend verändern,<br />

von einem geringen Proteingehalt, solange<br />

die Arbeitsbelastung gering ist, zu einem höheren<br />

Proteingehalt für den grundlegenden<br />

Aufbau der Muskeln. Auf der anderen Seite ist<br />

eine hohe Calcium- / Phosphor-Versorgung<br />

von größter Bedeutung, da wir das <strong>Vol</strong>umen<br />

(junge, sich im Wachstum befindliche <strong>Pferde</strong>)<br />

und die Dichte (junge und halberwachsene<br />

<strong>Pferde</strong>) des Skeletts aufbauen. Diese Versorgung<br />

muss im richtigen Ca / Ph-Verhältnis<br />

sein, abhängig vom Alter des <strong>Pferde</strong>s!<br />

Bedenken Sie auch, daß Calcium im Wesentlichen<br />

in Gras und Futter enthalten ist, während<br />

Phosphor eher in Getreide vorkommt. Es kann<br />

notwendig sein, den Mineralzusatz, den Sie<br />

über die Jahreszeiten geben, anzupassen, da<br />

das Futter im Sommer mehr Gras und im Winter<br />

mehr Getreide enthalten kann.<br />

Vitamin D wird auch im Überfluss benötigt,<br />

um das Kalzium zu fixieren. Da Vitamin D vom<br />

Pferd selbst mithilfe von Sonnenlicht produziert<br />

wird, ist es wichtig, daß das junge Pferd<br />

(zumindest tagsüber) im Freien ist!<br />

Nelly Philippot-Hermanne<br />

In der nächsten Ausgabe werden wir uns<br />

mit dem "Krafttraining" beschäftigen,<br />

bevor wir uns auf den letzten und kürzesten<br />

Teil des Trainings konzentrieren: dem<br />

"metabolische Training".<br />

Wissenschaft


Training of the endurance horse (IV)<br />

Basic Training<br />

The basic training aims at strengthening the "white parts" - bones, ligaments, joint<br />

capsules, and tendons - so that the horse is able to cope with the stress during any<br />

physical effort. This part of the training takes the longest.<br />

Sport Science<br />

Let's remember that the aim of training<br />

a horse is essentially three-fold:<br />

a) The basic training to increase the<br />

resistance to damage of all the supporting<br />

parts of the skeleton during the effort.<br />

b) The body-building or power-training intends<br />

to increase the volume of muscles<br />

where quickly available and fast transformable<br />

fuel is being stored, allowing for<br />

more intensive anaerobic (peak) efforts.<br />

c) The metabolic training increases the level<br />

at which we can work in a steady-state aerobic<br />

energy supply and the improvement<br />

of the excretion of any excess products, such<br />

as lactic acid during anaerobic peak-efforts<br />

and radiation of excessive heat produced at<br />

the same time (causing excessive sweating of<br />

flat-racing sprint horses). This is the quickest<br />

and shortest training stage, but the most delicate<br />

part of the training for an endurance<br />

horse.<br />

Aim and proceedings<br />

The basic training does not enhance the level<br />

of performance but aims to increase the resistance<br />

to the trauma of the “white parts” of<br />

the horse.<br />

Obviously, if we forget or shortcut this important<br />

basic training, the horse will be exposed<br />

to strain which he is not ready to cope<br />

with and will be prone to a tendon, ligament<br />

and general joint damage, which seriously<br />

risks shortening his endurance career! We<br />

have to remember that the leg of a horse is<br />

like a finger, with joints that are made to fold<br />

only in one direction, but are not designed for<br />

torsion or hyperextension, for example when<br />

sliding from a stone (longitudinally or laterally).<br />

The white parts are also subjected to strain<br />

by the concussion during the impact of the<br />

hoof with the ground. On a flat, even going,<br />

the danger is slight, but the real work starts<br />

when the going becomes unequal or unpredictable<br />

for the horse (slippery, changing underground,<br />

stones etc). When we combine the<br />

weight of the rider and the speed (if we would<br />

try to prepare a horse, even for a short ride,<br />

but at endurance speed) with the conditions<br />

of an uneven surface, the effect of the impacts<br />

is increased and the risk of injury escalates.<br />

White parts are thus to be trained consciously!<br />

The white parts recover more slowly<br />

älter als 8 Jahre<br />

older than 8 years<br />

bis 8 Jahre / years<br />

5,5 Jahre / years<br />

5 Jahre / years<br />

4 Jahre / years<br />

3,5 Jahre / years<br />

3 Jahre / years<br />

2,5 Jahre / years<br />

2 Jahre / years<br />

1,5 Jahre / years<br />

1 Jahr / year<br />

6 Monate / months<br />

bei Geburt / at birth<br />

(because less circulated with "healing" blood)<br />

than, for example, the better-circulated muscles.<br />

This is the reason why their adaptation<br />

stays longer than that of the other parts of<br />

the body, which recover faster. Therefore, this<br />

allows less frequent training sessions for the<br />

white parts.<br />

Leading the horse<br />

If your riding area is safe enough, you can<br />

train an older horse while leading the youngster<br />

for progressively longer hikes. This is very<br />

educative for the young horse that gains<br />

experience and this trains him without the<br />

negative aspects (torsion on the joints) that<br />

easily occur while lunging on a circle. A bit of<br />

lunging might be necessary for the stage of<br />

saddling your youngster. But as soon as he<br />

accepts a saddle (or even before that without<br />

a saddle), lead him on long “straight lines”<br />

over uneven terrain.<br />

The effort asked can be progressively longer<br />

and more demanding. I would not do it more<br />

frequently, for the recovery of white parts is<br />

slow and we have to wait for the “enhanced”<br />

part of the recovery curve before doing another<br />

“training” effort. Also, a young horse can<br />

eventually not cope with frequent mental<br />

pressure!<br />

Generally speaking, the recovery of these less<br />

circulated parts being slow, the allowed “damage”<br />

per training session can only be very<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

54<br />

History of the horse to be trained<br />

Obviously, if the youngster has spent his time<br />

growing up in rocky mountains, the basic training<br />

will be partly done naturally, just by the<br />

outdoor life in the herd. This is the strength<br />

of breeding endurance horses in the French<br />

Massif Central! Lots of Calcium, lots of stones<br />

and nothing but slopes. If a foal is growing up<br />

on sandy or soft, flat paddocks, the first step<br />

of the training will be to walk the young horse<br />

like for 10 minutes if started as a yearling, up<br />

to 2 hours in-hand (until he is 3-years-old and<br />

soon will have to do the same under saddle),<br />

initially on flat hard going (like a tarmac<br />

road) and progressively over unven and even<br />

rough surface.<br />

Verknöcherung des Skeletts beim Pferd<br />

Ossification of the skeleton of a horse


small and, for example, training sessions<br />

once or twice a week are for sure enough.<br />

Also mentally the horse has to “think over”<br />

his new impressions and experiences.<br />

After each training session, check the tendons<br />

and all lower joints for swelling and/<br />

or heat. And again the next days. If you<br />

detect any swelling or heat (even very moderate),<br />

your training session has been<br />

too heavy for his actual fitness (as a result<br />

of your previous training), you have<br />

to decrease the effort and/or the frequency<br />

of your (preliminary) training.<br />

If all goes well and you have confidence in<br />

both horses, ridden and led horse, you can<br />

include short trotting sessions when the<br />

youngster is three and a half years old.<br />

If you do all this, your horse will be physically<br />

ready to be broken-in at about three and a<br />

half years of age and ready to enter the next<br />

stage of training at age four.<br />

If you start this work with a very young animal,<br />

be careful not to overdo it! Do not more<br />

than twice a week half an hour for an older yearling,<br />

for example, one hour for a two-yearold<br />

and two hours (no weight except eventually<br />

a saddle on his back) for a three-year-old.<br />

Also, watch your youngster. It might very<br />

well be that the stimulation of this “healthy<br />

workload “ suddenly and strongly stimulates<br />

the growth process. In this case, it is wise to<br />

interrupt (or at least drastically decrease)<br />

the exercising for a while, until the peak of<br />

growth spontaneously slows down.<br />

Under saddle<br />

If you cannot train your horse in-hand or<br />

as a hand-pony, this basic training will still<br />

have to be done once you have broken your<br />

endurance prospect! In this context, it will<br />

take you two years before you can start the<br />

next training stage without major risk of<br />

permanent damage to tendons, joints, bones<br />

etc. This means essentially walking for<br />

the first two years! That's why competition<br />

for a future endurance horse should in fact<br />

not start before the age of five.<br />

The same applies if you start a broken older<br />

horse. It will also need a long period of<br />

progressive “basic training” before you can<br />

build up safely for the next training stage. In<br />

that case, as the bones and white parts have<br />

come to maturity already, you can eventually<br />

slowly build up together the “basic training”<br />

and the “power training” (more about<br />

this in next issue) if you have good going<br />

available.<br />

The progression of the basic training, if you<br />

have to do it under saddle, will be the same<br />

as if leading your horse, but it might be a little<br />

faster as you start when the horses are at<br />

least three years old and thus you work with<br />

a horse whose skeleton is slightly further advanced<br />

in its ossification, with growth-plates<br />

not closed yet, but more solid than when<br />

a yearling.<br />

On the other side, if there is a weight on his<br />

back and if the horse ever slides or stumbles,<br />

the clumsy weight of the rider will not improve<br />

the situation. Therefore this training period,<br />

if done under saddle, has to be long (and<br />

tedious) with progressively longer hikes (up<br />

to 40 km walking in one session at the end)<br />

and progressively more difficult terrain.<br />

It is very important to remember that this<br />

kind of basic training has to be repeated<br />

(let’s say once a week) when the horse is already<br />

in the following stages of training (power-training<br />

and metabolic training) if the<br />

latter is done over easy going!<br />

Education<br />

This basic training might sound like a loss of<br />

time to some “hurry for competition riders”<br />

as it does not actually enhance the later performance.<br />

But it will increase the duration<br />

during which the horse will be able to perform<br />

before it will have to be finally “retired”.<br />

During this basic training period it can also<br />

be useful to refine the education of your future<br />

champion:<br />

-teach him to be independent of other horses<br />

(riding alone as soon as possible) and<br />

above all, teach him to behave in company<br />

and keep calm (no prancing around!).<br />

-teach him to accept riding in the front, in<br />

is “in need”. Eventually, offer him straw with<br />

the smell of another horse to help him make<br />

the decision to stand.<br />

Sport Science<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Erholungszeiträume für die verschiedenen Körperteile nach einer Belastung durch Training.<br />

Recovery time of different body parts after the efforts of the training.<br />

the pack or behind a group (even at a little<br />

distance behind). Nothing is more horrible<br />

for the other riders than a horse that does<br />

not settle in a group!<br />

-teach him to accept to be passed by without<br />

having to follow that other horse at a faster<br />

pace.<br />

-teach him to remain calm at a grooming<br />

point, even if his “friends” leave before him.<br />

-teach him to remain calm in the traffic or<br />

other hazards of an endurance track.<br />

-teach him to load in the trailer or van and<br />

“sleep” on another premise.<br />

-teach him to enter water and drink whenever<br />

(clean/healthy) water is available.<br />

-teach him the fuss of measuring the heartbeat<br />

frequency and other vet-exams elsewhere<br />

than in the comfort of his own box.<br />

-teach him to pee on the track if needed and<br />

in the waiting zone before vet-inspection, as<br />

the heartbeat does not come down if a horse<br />

55<br />

Food-requirements<br />

During this “basic training” period (the longest<br />

and most paramount of all for the longevity<br />

of your athlete), the energy need is<br />

low as we work in aerobic conditions only.<br />

And this is fortunate as there is not yet much<br />

muscle volume available to store the fuel for<br />

anaerobic energy production. The muscular<br />

volume is small in the beginning, but as we<br />

are progressively building it up, the horse<br />

will reach the stage where it is ready for starting<br />

the next training phase: body-building.<br />

Therefore, at this stage, the food does not<br />

need to be very energetic, as there is neither<br />

power nor speed required.<br />

The food will progressively change from poor<br />

protein content as long as the workload is<br />

small to higher protein content for the basic<br />

build-up of the muscles. On the other<br />

hand, a high Calcium/Phosphor supply is<br />

paramount as we are building up the volume<br />

(young growing horses) and the density<br />

(young and pre-adult horses) of the skeleton.<br />

This supply needs to be in the correct<br />

proportion Ca/Ph, depending on the age of<br />

the horse!<br />

Also, be aware Calcium is essential to<br />

be found in grass and forage, whereas<br />

Phosphor is more abundant in cereals. It<br />

might be necessary to adapt the mineral<br />

supplement you give over the seasons<br />

as the food might contain more grass<br />

in summer and more cereals in winter.<br />

Vitamin D will also be required in abundance<br />

for fixing the Calcium. As vitamin D is<br />

produced by the horse itself with the help of<br />

sunlight, it is paramount that the young horse<br />

lives (at least during daytime) outdoors!<br />

Nelly Philippot-Hermanne<br />

In the next issue, we will deal with “power<br />

training” before considering the last<br />

and shortest part of the training: the”<br />

metabolic training”.


"Shagya" -<br />

200 Jahre Zuchtgeschichte<br />

Shagya-Araber<br />

Hengststamm und<br />

Rassebezeichnung<br />

Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm benannte<br />

Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher) alle den Namen "Shagya"<br />

und eine Nummernfolge, die für Anfänger besonders verwirrend ist. Erst im<br />

20. Jahrhundert wurde dieser Name auch als Rassebezeichnung eingesetzt,<br />

korrekterweise mit dem Zusatz Shagya-"Araber".<br />

Baron Major Eduard von Herbert kaufte 1836 den Hengst Shagya, geboren 1830, geapfelter Honigschimmel, für 1800 Gulden gekauft von den Bani<br />

Saher-Beduinen in Syrien. Aquarell von István Benyovszky (1898-1969)<br />

DDie Geschichte der Shagya-Araber<br />

hat über zwei Jahrhunderte hindurch<br />

einen recht wechselvollen Verlauf<br />

genommen. Die Bezeichnung "Shagya"<br />

für diese Rasse – vorher als "Araberrasse"<br />

bekannt – ist seit der Gründung der Internationalen<br />

Shagya-Araber Gesellschaft<br />

(ISG) eingeführt. Man hatte diese Bezeichnung<br />

für die ganze Rasse deshalb gewählt,<br />

weil die Blutlinie des Shagya-Stammes die<br />

dominierende in der Rasse war. Außer der<br />

namensgebenden Blutlinie umfasst diese<br />

Benennung generalisierend alle anderen,<br />

an der Entstehung dieser Araberrasse beteiligten<br />

Blutströme, die dann nach den<br />

jeweiligen Gründerhengsten – alles <strong>Vol</strong>lblut-<br />

beziehungsweise Desertbred-Araber –<br />

bezeichnet werden.<br />

Bei den Shagya-Arabern handelt es sich<br />

um reingezüchtete Blutlinien, die in ihren<br />

Abstammungen lückenlos auf die Stutbücher<br />

von Mezöhegyes, Radautz und Bábolna<br />

zurückführen. Dieses Blut ist auch in<br />

den grossen Gestüten Polens, Bulgariens,<br />

Rumäniens, Jugoslawiens und zum Teil<br />

auch Russlands verbreitet und es wurde<br />

dort nach dem Muster der Gestüte in der<br />

Donaumonarchie weitergezüchtet. Diese<br />

alte Tradition wird heute von den Züchtern<br />

bewusst fortgesetzt, um diese edlen,<br />

typvollen Leistungspferde im Rahmen des<br />

Zuchtzieles rein weiter zu züchten und zu<br />

vervollkommnen.<br />

Der Ankauf von Wüstenpferden<br />

Im Jahre 1789 wurde das ungarische<br />

Hauptgestüt Bábolna gegründet. Es mutet<br />

wie ein spannender Roman an, die dramatische<br />

Historie dieses weltberühmten<br />

Gestütes zu verfolgen, wie durch Kriege,<br />

Verwüstungen, Evakuierungen, Seuchengänge<br />

und züchterische Fehlplanungen<br />

die Zuchtbestände oftmals hoffnungslos<br />

dezimiert wurden.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte<br />

Napoleon Bonaparte ganz Europa mit verheerenden<br />

Kriegen überzogen. Millionen<br />

Menschen haben in den Wirren dieser<br />

Kriege ihr Leben verloren. Der Verlust an<br />

<strong>Pferde</strong>n war aber ebenso gewaltig, was in<br />

den Geschichtsbüchern oft vergessen wird.<br />

Aufgrund dieser Verluste sollten die <strong>Pferde</strong>bestände<br />

so rasch wie möglich ersetzt<br />

werden. <strong>Pferde</strong>, die gesund und langlebig,<br />

hart, leistungsbereit und anspruchslos waren,<br />

waren gesucht. Die durchgreifende<br />

Entscheidung im Jahr 1816 war, dass die<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

56


Ein Name wurde in der k. k. Monarchie<br />

(und in diesen Ländern bis heute) wie folgt<br />

vergeben. Ein Fohlen bekommt nach der<br />

Geburt den Namen des Vaters (römische<br />

Ziffer) plus eine Fohlennummer (arabische<br />

Ziffer). Die Nummerierung in Bábolna begann<br />

jeweils am 1. Januar mit der Nr. 1,<br />

bei den Hengsten wie bei den Stuten. So<br />

bekam ein Fohlen von Gazal II im Jahre<br />

1944 den Namen Gazal II plus die Fohlennummer<br />

arabisch 5. Also Gazal II-5. Dieses<br />

Fohlen wurde von einer Kommission als<br />

Eine raffinierte Namensgebung<br />

Zuchthengst beurteilt und ging als 722<br />

Gazal II-5 in die Landespferdezucht. Er hat<br />

sich dort bewährt und kam nach Bábolna<br />

zurück und wurde als Hauptbeschäler<br />

Gazal (römisch) VII. Nach der Nummer 50<br />

beginnt die Registrierung wieder mit der<br />

Nummer eins (römisch I). Nicht alle Gestüte<br />

halten sich genau an diese Regelung, in<br />

Radautz zum Beispiel zählt man nach dem<br />

Radautzer Hauptbeschäler Nr. 50 weiter.<br />

So gibt es dort zur Zeit Hauptbeschäler<br />

über der Nr. LXV (65).<br />

BF<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Bábolna<br />

Shagya XVII (Shagya IX / 153 Amurath), 1903<br />

Shagya-Araber<br />

Wiener General-Remontierungs Inspektion<br />

beschloss, dass die Stuten in Bábolna künftig<br />

nur noch mit orientalischen Hengsten<br />

gedeckt werden sollten. Aus diesem Grunde<br />

wurden zahlreiche Expeditionen in den<br />

Orient geschickt. <strong>Pferde</strong>händler und bewährte<br />

<strong>Pferde</strong>züchter, meist im Auftrag von<br />

Regierenden, machten sich auf den gefährlichen<br />

Weg in den Nahen Osten.<br />

Der Hengst Shagya Or.Ar.<br />

Es sollten nach dem Befehl des Hofkriegsrates<br />

keine Kosten und Mühen gescheut werden,<br />

Ankäufe von orientalischen Zuchtpferden<br />

vorzubereitet und auszurüsten. Der<br />

Chef der k. k. Gestüte Graf Hardegg war sich<br />

der schwierigen Situation k. k. Militärgestüte<br />

bewußt, die sich in einem schlechtem<br />

Zustand befanden. Er schlug für die erste<br />

Expedition Baron Major Eduard von Herbert<br />

vor. Er erachtete Herbert als den geeignetsten,<br />

seiner Sprach- und <strong>Pferde</strong>kenntnisse<br />

wegen. Baron Eduard von Herbert wurde<br />

1789 in Wien geboren und diente bei mehreren<br />

berittenen Einheiten der k. k. Armee.<br />

Er stand während der Koalitionskriege gegen<br />

Napoleon I. in russischen Diensten. Wegen<br />

seiner grossen Verdienste um den Sieg<br />

der Alliierten, erhielt er hohe Auszeichnungen<br />

durch Russland, durch Schweden und<br />

durch Preussen, dessen König Friedrich Wilhelm<br />

III. ihm den Orden "Pour le mérite" (für<br />

den Verdienst) verlieh.<br />

Am 10. Januar 1836 begann von Herberts<br />

Reise mit dem Schiff von Triest nach Alexandrette<br />

(heute Iskendrun, an der Grenze<br />

zwischen der Türkei und Syrien). Am 19.<br />

ging er an Land und war am 24. Januar in<br />

Aleppo. Dort fand gerade die Hochzeit des<br />

Gouverneurs statt, mit einem Fest, das von<br />

Ibrahim Pascha gegeben wurde. Die ganze<br />

Prominenz des syrischen Bürgertums sowie<br />

des Militärs waren mit ihren edlen <strong>Pferde</strong>n<br />

versammelt. Hier konnte Herbert die<br />

Hengste Farhan, Kader, Anis und Abugress<br />

kaufen. In Damaskus konnte er weitere acht<br />

Hengste und fünf Stuten erwerben, unter<br />

anderen Shagya. Abugress verschied noch<br />

in Syrien an einer Hirnhautentzündung,<br />

Messaud wurde wegen Rotz "totgeschlagen".<br />

Schliesslich trafen mit dieser ersten<br />

Expedition fünf Stuten und neun Hengste<br />

für Bábolna in Triest ein.<br />

Mit dem Erwerb des Wüstenaraber-Hengstes<br />

Shagya, der dem Stamm Koheil-Siglavy<br />

angehörte, und der mit weiterem wertvollem<br />

Zuchtmaterial in Syrien gekauft wurde,<br />

wusste noch niemand, daß sein Name<br />

die Bezeichnung einer exzellenten Rasse<br />

werden würde, die über die ganze Welt<br />

verbreitet wurde. Im Gestütsbuch von Bábolna<br />

ist ein Grössenmass von 15 Faust<br />

Saphir I (Shagya XXXIX-11 / Nicola), 1985<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

57<br />

Shagya XXXII (Sh. XVII / 31 Koheilan IV), 1922<br />

Shagya XXXIX (Sh. XXXII / 175 Sh. XXV), 1948<br />

Shagya XXXIX-1 (Sh. XXXIX / 48 Sh. XXXVI), 1965<br />

Shagya XXXIX-11 (Shagya XXXIX-1 / Drau), 1973


Shagya-Araber<br />

Eintragung des Hengstes Shagya Or.Ar. im Gestütsbuch von Bábolna: "Shagya - Bani Saher törzsböl, Koheil Siglavy faj, 1830, 15m 2h, méz szürke,<br />

fehér, alsó ajakkal" - Shagya - Bani Saher Stamm, Rasse Koheil Siglavy, 1830, 15 Faust 2 Zoll, Araber, Honigschimmel, weiße Unterlippe"<br />

und 2 Zoll – das sind etwa 160 cm, wahrscheinlich<br />

Bandmass – verzeichnet, was<br />

darauf schliessen lässt, daß es sich um einen<br />

ausserordentlich kapitalen Beschäler<br />

handelte. Fürst Pückler, ein ausgezeichneter<br />

Kenner arabischer <strong>Pferde</strong>, lobte Shagya<br />

anlässlich seines Besuches in Bábolna<br />

im Jahre 1839, wie folgt: "Ein Schimmelhengst<br />

von kraftvollem, gut bemuskeltem<br />

Bau und dem schönsten Ebenmass aller<br />

Teile". Die Schönheit, Härte und Ausdauer<br />

seiner Nachkommen, ihre Eleganz und<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Bábolna<br />

Shagya XXXVI ( Sh. XXXII / 154 Sh. XXV-2), 1948<br />

Shagal (Shagya I [DK] / 46 Sigl.Bagd. VI), 1961<br />

Shagya VI (Shagal / 162 Amer), 1994<br />

Unverwüstlichkeit wurden sprichwörtlich<br />

in der ganzen österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie. Jeder Offizier und jeder Gardist<br />

schätzte sich glücklich, wenn er einen Shagya<br />

reiten durfte. Nicht nur als Reitpferde<br />

sondern auch als Kutschpferde waren sie<br />

(und sind es immer noch) von höchster<br />

Eleganz und in der Landwirtschaft zu jeder<br />

Arbeit zu gebrauchen. Shagya-Söhne und<br />

Enkel wurden Hauptbeschäler in Bábolna,<br />

Mezöhegyes, Radautz, Piber, Topolcianky,<br />

in Jugoslawien und Bulgarien. Man holte<br />

Shagyas nach Westeuropa, nach Südamerika<br />

und in die USA, Polen, in die Türkei<br />

und in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

sogar nach Ägypten. Radautz<br />

– gelegen in der rumänischen Bukowina<br />

– hatte nach Umfang und Bedeutung eine<br />

besondere Stellung in der Herauszüchtung<br />

von Leistungspferden der Shagya-Araber,<br />

wozu der Shagyastamm richtungsgebende<br />

Impulse vermittelte.<br />

Wiedergeburt des Shagya-Arabers<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich eine<br />

Gruppe deutscher Araberzüchter bereit<br />

erklärt, die Shagya-Araber von Bábolna zu<br />

erhalten. Dr. Fritz Gramatzki und Dr. Ekkehard<br />

Frielinghaus hatten sich grosse Kenntnisse<br />

in der Araber-Rassezucht angeeignet.<br />

Frielinghaus hat während des Krieges in<br />

Bábolna unter Tibor von Pettkó-Szandner<br />

gearbeitet. Gramatzki seinerseits hatte für<br />

eine Futterherstellungs-Firma in Deutschland<br />

die Hühnerzucht in Bábolna beaufsichtigt.<br />

Aber der ungarische Staat brauchte<br />

für seine Landwirtschaft Traktoren und<br />

keine <strong>Pferde</strong> mehr, und in der Welt verdiente<br />

man viel Geld mit der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Zucht. So gingen viele Shagya-Araber nach<br />

Italien auf die Schlachtbank. Eine erlesene<br />

Anzahl Stuten aber konnte auf das Gestüt<br />

von Albert Schmidt in Ankum verkauft werden.<br />

Diese Zucht wurde von Dr. Gramatzki<br />

betreut und von Holger Heck geleitet.<br />

Als Landstallmeister in Darmstadt hatte<br />

Dr. Frielinghaus durch seine Beziehungen<br />

nach Ungarn immer wieder Shagya-Araber<br />

nach Deutschland vermitteln können.<br />

So entstanden unter anderen die namhaften<br />

Shagya-Araber Gestüte von Theodora<br />

Magnussen (geborene von Thyssen) und<br />

spätere Baronin Wrangel auf dem Seehof<br />

und von Paula Bahlsen-Dilthey (Bahlsenkekse)<br />

in Hannover. Nach der Auflösung<br />

des Gestüts in Ankum, hat Ruth Pack einen<br />

58<br />

ansehnlichen Anteil der Ausnahmepferde<br />

übernommen.<br />

Der Shagyastamm selbst hat kurzzeitig an<br />

Bedeutung abgenommen. In Deutschland<br />

war Titus (Shagya XLI-9), geboren 1969 in<br />

Bábolna, in der Zucht. Er hat in Ankum ein<br />

paar wertvolle Stuten gebracht. Shagya<br />

XXXIX-1 war ein sehr interessanter Hengst,<br />

er hat in Deutschland Paula Bahlsen gehört<br />

und wurde von Elisabeth von Kleist<br />

ausgebildet. Er ging zurück nach Bábolna<br />

und wurde dort unter dem Namen Shagya<br />

XLVI geführt. Er ist der Vater von Shagya<br />

XXXIX-11 (Shagya I in Bábolna). Dieser wiederum<br />

ist der Vater von Saphir I (Shagya II<br />

in Bábolna). Auch er wurde von Elisabeth<br />

von Kleist ausgebildet und kam dann zur<br />

Bahlsentochter Andrea von Nordeck in die<br />

Schweiz. Nach dem Aufenthalt in Bábolna<br />

von Mirjam Krasensky wieder reitbar gemacht,<br />

wurde er in der Dressur Gewinner<br />

des Bayerischen Löwen in Kreuth. Zu erwähnen<br />

ist auch Shagal (Shagya III in Bábolna)<br />

vom Shagyastamm, geboren 1976<br />

in Barthahus. Ulla Nyegaard hat den Shagya<br />

XXXVI-Sohn aus Bábolna gekauft, er war<br />

in Dänemark Shagya I. Damit hat der Shagyastamm<br />

wieder eine ihm gebührende<br />

Stärke erreicht.<br />

Zahlreiche kleinere Gestüte weltweit haben<br />

sich bis heute zur Aufgabe gemacht,<br />

die Fahne der nun schon über 225 Jahre<br />

alten Rasse der Shagya-Araber weiter hoch<br />

zu halten. Bábolna, Radautz und Topolcianky<br />

stehen ihnen als Nationalgestüte zur<br />

Seite.<br />

Bruno Furrer<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Radautz<br />

Shagya LXII (Sh. LVI / 219 Koheilan XXIX-11), 1995<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Hengststamm<br />

Shagya db 1836<br />

geb.1830<br />

Shagya Or.Ar. 1830<br />

Schimmel, imp. 1836<br />

nach Bábolna<br />

Shagya IV 1841<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 94 Siglavy<br />

Erläuterungen:<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Topolcianky<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Babolna<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Radautz<br />

Hengst mit Abbildung<br />

im Textteil<br />

Shagya II 1863<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 279 Shagya VII<br />

Shagya IV 1875<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. <strong>14</strong>5 Tadmor<br />

Shagya I 1887<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 165 Gidran XXII<br />

Shagya IX 1895<br />

Schimmel, Piber<br />

a.d. 237 Shagya I<br />

Shagya X 1855<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 307 Samhan<br />

Shagya XVII (VIII) 1869<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 25 Aga<br />

Shagya XI 1886<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 16 Amurath Bairactar<br />

Shagya XV 1899<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 25 O'Bajan<br />

Shagya XVIII 1906<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 209 Jussuf II<br />

Shagya-Araber<br />

Shagya XVII 1903<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 153 Amurath<br />

Shagya XX 19<strong>14</strong><br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 123 O'Bajan II<br />

Shagya XX (RO) 1919<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 160 Siglavy Bagdady-17<br />

Shagya XXXII 1922<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 31 Koheilan IV<br />

Shagya XXIII 1924<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 138 Mersuch<br />

Shagya XXVII 1937<br />

Radautz<br />

a.d. 163 Shagya XV-10<br />

Shagya XXXIX 1948<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 175 Shagya XXV<br />

Shagya XXXVI 1948<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 154 Shagya XXV<br />

Shagya VII 1930<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 74 Shagya XVI<br />

Shagya XXX 1943<br />

Braun, Simbata de Jos<br />

a.d. 263 Beck-1<br />

Shagya XXXIX-1 (XLVI) 1965<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 58 Shagya XXXVI<br />

Shagya I [DK] 1961<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 91 Siglavy X<br />

Shagya X 1941<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 311 Shagya III-4<br />

Shagya XXXIX 1954<br />

Schimmel, Rusetu<br />

a.d. 311 Koheilan VIII-6<br />

Shagya XXXIX-11 (I) 1973<br />

Schimmel, Hassel / D<br />

a.d. 169 Shagya XXXII-2 (Drau)<br />

Shagal (Shagya III) 1976<br />

Schimmel, Barthahus / DK<br />

a.d. 48 Siglavy Bagdady VI<br />

Shagya XXI 1950<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 504 Shagya XXV<br />

Shagya XLVIII 1959<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 65 Koheilan XIII-7<br />

Saphir I (Shagya II) 1985<br />

Schimmel, Erfstadt-K. / D<br />

a.d. Gazal VII-2 (Nicola)<br />

Shagya VI 1994<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 162 Amer<br />

Shagya XXII 1966<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 63 Siglavy-28<br />

Shagya LIV 1971<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 220 Shagya XXIX-5<br />

Shagya LVI 1981<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 457 Gazal VIII-13<br />

Shagya LXII 1995<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 219 Koheilan XXIX-11<br />

Ausschnitt aus dem Shagya-Hengststamm -<br />

ausgeführt sind nur die Zweige, die einen lebenden<br />

Vertreter in den Staatsgestüten Bábolna, Radautz<br />

oder Topolcianky haben. Hengste bzw. Zweige die<br />

sich nur über die Stuten fortgepflanzt haben, wurden<br />

nicht berücksichtigt.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59<br />

208 Shagya XXIV 1984<br />

Schimmel, Topocianky<br />

a.d. 229 Siglafy Bagdady-34<br />

232 Shagya XXV (X)1991<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 288 Tobrok-17


200 Years of Breed History<br />

Shagya-Arabians<br />

"Shagya" - A Sireline<br />

as well as a Breed name<br />

With the stallion Shagya db, the sireline named after him was founded at Bábolna Stud.<br />

Representatives of this line all carried (in former years) the name "Shagya" and a string<br />

of numbers, which are quite confusing for beginners. Only in the 20th century, his name<br />

became also the breed name, which correctly should state Shagya-"Arabian".<br />

with his catastrophic wars. Millions of humans<br />

died in the turmoil of war. But the loss of horses<br />

was also immense, something often omitted<br />

in history books. Because of these losses,<br />

the horse stocks should be replenished as fast<br />

as possible. Horses that were sound and long<br />

living, tough, willing to perform and undemanding<br />

were sought after.<br />

The decision in 1816, when the General Remount<br />

Inspection at Vienna decided that all<br />

mares in Bábolna should from now on only be<br />

covered with oriental stallions, was the beginning<br />

of a new era. For this reason, several expeditions<br />

to purchase horses were sent to the<br />

Orient. Horse dealers and experienced breeders,<br />

mostly ordered by governments or kings,<br />

set out on the dangerous path to the Middle<br />

East.<br />

Shagya X, *1855 - all branches of the Shagya sireline tail back to this stallion.<br />

Shagya X, geb. 1855 - alle Zweige des Shagya-Stammes gehen auf diesen Hengst zurück.<br />

Over the course of the past 200 years, the<br />

history of the Shagya-Arabian has seen<br />

ups and downs. The term "Shagya" for<br />

this breed - formerly known as "Araberrasse" -<br />

was introduced with the foundation of the International<br />

Shagya-Arabian Society (ISG). This<br />

term for the whole breed was chosen because<br />

the bloodline of the Shagya sireline dominated<br />

the breed. Apart from the name giving sireline,<br />

the term Shagya in general also means all<br />

the other lines, which were instrumental in the<br />

foundation of the "Araberrasse", and which in<br />

turn are named after their individual foundation<br />

stallions - all Thoroughbred or desertbred<br />

Arabians.<br />

The Shagya-Arabians are a pure breed, whose<br />

ancestry traces gapless to the studbooks<br />

of Mezöhegyes, Radautz, and Bábolna. This<br />

blood is also common in other big studs in<br />

Poland, Bulgaria, Romania, Yugoslavia and<br />

in parts in Russia, and it was bred there according<br />

to the same principles as in the studs of<br />

the Danube monarchy. Today, this old tradition<br />

is maintained by the breeders to continue<br />

and improve this noble breed of performance<br />

horses within the principles of pure breeding.<br />

Purchasing Desert-breds<br />

In 1789, the Hungarian Main Stud Bábolna was<br />

founded. It is like reading an exciting novel to<br />

follow the dramatic history of this famous stud<br />

when wars, devastations, evacuations, epidemics<br />

and wrong breeding decisions decimated<br />

the breeding stock sometimes beyond hope.<br />

At the beginning of the 19th century, Napoleon<br />

Bonaparte devastated the whole of Europe<br />

60<br />

The Stallion Shagya db<br />

According to the orders of the "Hofkriegsrat"<br />

(Ministry of War), there should be spared no<br />

expense and effort to prepare and equip those<br />

purchase commissions in pursue of oriental<br />

breeding stock. Count Hardegg, chief of the<br />

K.K. Studs, was aware of the difficult situation<br />

of the military studs, who were in a desolate<br />

state. For the first expedition, he suggested<br />

Baron Major Eduard von Herbert. He considered<br />

Herbert as the most suitable, because<br />

of his language skills and horse experience.<br />

Baron Eduard von Herbert was born in 1789<br />

in Vienna and served in the mounted units of<br />

the k.k. Army. During the Napoleonic Wars, he<br />

fought against Napoleon, serving the Russian<br />

Tsar. Because of his great contribution to the<br />

victory of the allies, he received high honors by<br />

Russia, by Sweden and by Prussia, whose king<br />

Frederick William III. awarded him the order<br />

"Pour le mérite" (for merit).<br />

On 10th January 1836, the journey of Herbert<br />

started by ship from Trieste to Alexandrette<br />

(today's Iskanderun, at the border between<br />

Turkey and Syria). On 19th he disembarked<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


A clever naming system<br />

A name was given during the k.k. Monarchy<br />

(and in these countries until now)<br />

as follows: A foal was named after birth<br />

with the name of his sire (roman numbers)<br />

plus a foal number (arabic numbers).<br />

The numbering in Bábolna started<br />

always on 1st January with No. 1, for colts<br />

as well as for fillies. So, a foal of Gazal II<br />

born in 1944 received the name Gazal II<br />

plus the foal number in Arabic numbers<br />

5, i.e. Gazal II-5. Years later, this foal was<br />

considered by a commission to become a<br />

breeding stallion and was sent as 722 Gazal<br />

II-5 to the stallion depot to cover local<br />

mares. The results were satisfying, and so<br />

he was sent back to Bábolna and became<br />

a chief sire with the name Gazal (Roman)<br />

VII. After the number 50, the numbering<br />

started again with number one (Roman<br />

I). Not all of the studs followed this system<br />

exactly, in Radautz, for example,<br />

the continued after chief sire No. 50, and<br />

so there are at the moment horses with<br />

numbers of LXV (65) and above. BF<br />

and to the USA, Poland, Turkey and in the 20s<br />

of the last century even to Egypt. Radautz - situated<br />

in the Romanian Bukowina - occupied<br />

a special position in breeding performance<br />

horses, for which the Shagya sireline gave directional<br />

impulses.<br />

Rebirth of the Shagya Arab<br />

After World War II, a group of Arabian horse<br />

breeders from Germany decided, to maintain<br />

the Shagya-Arabian of Bábolna. Dr. Fritz Gramatzki<br />

and Dr. Ekkehard Frielinghaus had acquired<br />

great knowledge about breeding "Araberrasse"<br />

horses. During the war, Frielinghaus<br />

had worked under Tibor von Pettkó-Szandtner<br />

in Bábolna. Gramatzki supervised the chicken<br />

breeding program of Bábolna on order of a<br />

feed production company in Germany. But<br />

the Hungarian government needed tractors<br />

for agriculture and no longer horses, and purebred<br />

Arabian breeding seemed to be more<br />

profitable. Therefore many Shagya-Arabians<br />

went to the slaughterhouses in Italy. However,<br />

a carefully selected group of mares was sold<br />

to the stud of Albert Schmidt in Ankum. This<br />

breeding program was supervised by Dr. Gramatzki<br />

and managed by Holger Heck. Due to<br />

his connections to Hungary, Dr. Frielinghaus<br />

- at the time Landstallmeister at Darmstadt<br />

- managed to arrange for some Shagya-Arabians<br />

to be sold to Germany. This way, some<br />

of the best known Shagya-Arabian studs were<br />

founded, such as the one of Theodora Magnussen<br />

(born von Thyssen) and later Baroness<br />

Wrangel at Seehof Stud and of Paula Bahlsen-Dilthey<br />

(of the Bahlsen cookies) in Hannover.<br />

After the Stud in Ankum was dispersed,<br />

Ruth Pack acquired a great number of these<br />

exceptional horses.<br />

The Shagya sireline was in decline for some<br />

time. In Germany, there was Titus (Shagya<br />

XLI-9), born 1969 at Bábolna used for breeding.<br />

He sired some valuable mares at Ankum.<br />

Shagya XXXIX-1 was a very interesting<br />

stallion. He was owned by Paula Bahlsen and<br />

trained by Elisabeth von Kleist. When going<br />

back to Bábolna, he was re-named in Shagya<br />

XLVI. He is the sire of Shagya XXXIX-11<br />

(named Shagya I in Bábolna). He, in turn, is<br />

the sire of Saphir I (Shagya II in Bábolna). He<br />

as well was trained by Elisabeth von Kleist<br />

and then was sold to the daughter of Paula<br />

Bahlsen, Andrea von Nordeck in Switzerland.<br />

After some time in Bábolna, he was trained<br />

under saddle by Mirjam Krasensky and won<br />

the Bavarian Lion Dressage in Kreuth. Shagal<br />

(Shagya III in Bábolna) should also be mentioned<br />

as a member of the Shagya sireline. He<br />

was born 1976 at Bartahus, where Ulla Nyegaard<br />

had bought this son of Shagya XXXVI<br />

from Bábolna (named Shagya I in Denmark).<br />

With these horses, the Shagya sireline had regained<br />

again a respectable strength.<br />

Many smaller studs worldwide have dedicated<br />

themselves to uphold the flag of the breed<br />

of Shagya Arabians, which is now 200 years<br />

old. The National Studs of Bábolna, Radautz,<br />

and Topolcianky stand by their side.<br />

Bruno Furrer<br />

and on 24th he arrived at Aleppo. There he<br />

found himself in the midst of a big celebration<br />

- it was the wedding of the governor - offered<br />

by Ibrahim Pascha. All the prominence of<br />

the Syrian bourgeoisie as well as the military<br />

gathered with their noble horses. Here, Herbert<br />

purchased the stallions Farhan, Kader,<br />

Anis and Abugress. In Damascus, he acquired<br />

another eight stallions and five mares, among<br />

them Shagya. Abugress died while still in Syria<br />

because of meningitis and Messaoud was<br />

killed because of glanders. Finally, the first expedition<br />

arrived with five mares and nine stallions<br />

in Trieste, bound for Bábolna.<br />

With the purchase of the desert-bred stallion<br />

Shagya, who belongs to the strain Koheil-Siglavy,<br />

and with the other valuable breeding<br />

stock from Syria, no one yet knew that his<br />

name will become the name of an excellent<br />

breed, which today is spread across the world.<br />

In the studbook of Bábolna, his size is given<br />

with 15 Faust 2 Zoll (15 fist (hand) 2 inch) - this<br />

is approximately 160 cm measured by tape<br />

- this indicates that he was an extraordinarily<br />

strong and big stallion. Prince Pückler, an<br />

excellent connoisseur of the Arabian horse,<br />

praised Shagya on the occasion of his visit to<br />

Bábolna in 1839, and wrote: "A grey stallion of<br />

powerful, well-muscled construction and complete<br />

harmony of all parts". The beauty, hardiness,<br />

and stamina of his offspring, their elegance<br />

and resilience became proverbial in the<br />

whole Austrian-Hungarian Monarchy. Every<br />

officer and each guardsman was happy if he<br />

could ride a Shagya. Not only as riding horse,<br />

but also as carriage horses were they (and still<br />

are) of the highest elegance and could also be<br />

used for any job in farming. Shagya sons and<br />

grandsons were chief sires at Babolna, Mezöhegyes,<br />

Radautz, Piber, Topolcianky, in Yugoslavia<br />

and Bulgaria. Shagyas were exported<br />

to Western Europe as well as to South America<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

61<br />

Shagya Sireline<br />

in Topolcianky<br />

Shagya XXIII (Shagya XX / 138 Mersuch), 1924<br />

Shagya VII (Shagya XXIII / 74 Shagya XVI), 1930<br />

Shagya X (Shagya VII / 311 Shagya III-4), 1941<br />

Shagya XXI (Shagya X / 504 Shagy XXV), 1950<br />

232 Shagya XXV (Sh. XXIV / 288 Tobrok-17), 1991<br />

Shagya-Arabians


Unsere Leser berichten - Shagya-Araber auf Turnierkurs<br />

Stall-Laterne<br />

Am ersten Wochenende<br />

im<br />

Juni fand in Hörste<br />

die diesjährige Ausgabe<br />

der Veranstaltung<br />

"Araber in Westfalen"<br />

statt, die sowohl Reitals<br />

auch Schauklassen<br />

beinhaltet und die Vielseitigkeit und Schönheit<br />

des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s zum Motto hat.<br />

In zahlreichen sportlichen Wettbewerben<br />

konnten <strong>Pferde</strong> mit einem arabischen<br />

Blutanteil von mindestens 25 % ihre Fähigkeiten<br />

in Dressur- und Springprüfungen<br />

bis zur Klasse M unter Beweis stellen. Auch<br />

und Platzierungen bis zur Klasse L Grund zur<br />

Freude an diesem Wochenende.<br />

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Springreiter<br />

und startete mit dem Springreiterwettbewerb<br />

in der Halle. Der erste Platz ging<br />

an Selina Öcal und Simsalabim. Im anschließenden<br />

Stil-E belegten Selina mit ihrer Stute<br />

den 3. Platz. Das Stil-A* konnte Ina Charlotte<br />

Seehrich mit Bahrain von Ludwigsburg für<br />

sich entscheiden und Mareike Placke belegte<br />

mit Saladin den 4. Platz. Im anschließenden<br />

A** zeigten Roxana und Ina Charlotte Seehrich<br />

die schnellste Runde. Mit 0 Fehlern und<br />

4 Sekunden Vorsprung sicherten sie sich den<br />

1. Platz. Mareike Placke wurde mit ihrer Stu-<br />

Der Tag ging erfolgreich weiter. Mittlerweile<br />

standen wieder Sprünge in der Halle für den<br />

Caprilli Wettbewerb. Bestehend aus einem<br />

Dressur - und einem Springteil holte Selina<br />

Öcal erneut mit Simsalabim die goldene<br />

Schleife ab. Danach hieß es für die Mädels aus<br />

dem Stall aus Rahden umziehen, rein ins Kostüm,<br />

Musik ab und alles geben in der Freestyle<br />

Kür. Eine tolle Leistung zeigte Linda Gardemann<br />

mit O'Hara, sie ritt sich auf den 4. Platz.<br />

Selina Öcal konnte Simsalabim hinter ihrem<br />

Bruder auf den 2. Platz reiten. Kathleen Rochel<br />

und Saladin durften sich über den 1. Platz<br />

freuen. Zum Abschluss nahmen Selina Öcal<br />

und O Hara noch in der Schauklasse teil, dar-<br />

(oben links) Bahrain von Ludwigsburg (v.<br />

Bazar) mit Ina Charlotte Seehricht.<br />

(oben) Saladin (v. Pamour) mit Mareike Placke.<br />

(unten links außen) Roxana (v. Occident) unter<br />

Ina Charlotte Seehricht.<br />

(unten links) Simsalabim (v. Monsun) mit Selina<br />

Öcal.<br />

alle Fotos: Solveig Söding<br />

sechs Shagya-Araber gingen aus den unterschiedlichsten<br />

Regionen Deutschlands an<br />

den Start.<br />

Mit Simsalabim (V: Monsun / M: Santana II),<br />

O Hara (V: Brokat / M: Obeya) und Saladin (V:<br />

Pamour ox / M: Santana II) reiste das Team<br />

Mareike Placke, Selina Öcal, Linda Gardemann<br />

und Kathleen Rochel aus Rahden an.<br />

Jacqueline Stepien machte sich mit ihrem<br />

Wallach Massimo (V: Mersuch XIX-68 / M:<br />

Tigra) aus dem Spreewald auf den Weg und<br />

die Shagya-Araber Roxana (V: Occident / M:<br />

Rahwina) und Bahrain von Ludwigsburg (V:<br />

Bazar / M: Smaragd L) wurden vom Team des<br />

Heidkatenhofes aus Aukrug mit der Reiterin<br />

Ina Charlotte Seehrich vorgestellt. Neben<br />

einem herzlichen und kameradschaftlichen<br />

Miteinander in der Shagya-Araber Gruppe<br />

war das Erreichen von zahlreichen Siegen<br />

te O'Hara Dritte und mit Saladin belegte sie<br />

den 4. Platz. Das abschließende L-Springen<br />

machten Mareike und Ina mit ihren <strong>Pferde</strong>n<br />

O Hara, Saladin, Bahrain von Ludwigsburg<br />

und Roxana unter sich aus, wobei Roxana am<br />

Ende den Sieg nach Hause holte!<br />

Nach so einem erfolgreichen Start in das Wochenende<br />

wollten die Dressurreiter natürlich<br />

mithalten und so waren die Shagya-Reiter in<br />

den Reitwettbewerben bis L Kandare vertreten.<br />

Der Tag startete für Selina Öcal und Simsalabim<br />

prompt mit der goldenen Schleife im<br />

Reiterwettbewerb. Auch Linda Gardemann<br />

mit O'Hara konnte sich über eine Schleife für<br />

den 4. Platz in dieser Prüfung freuen.<br />

Danach strahlte Jacqueline Stepien mit Massimo<br />

gleich doppelt nach den A-Dressuren.<br />

Sie belegten in der A* und A** jeweils den 4.<br />

Platz.<br />

aus folgte der 1. Platz im Junior Handler Cup.<br />

Dieses Araberturnier in Hörste war für die<br />

Teams der Shagya-Araber aus Nord-Ost<br />

Deutschland eine wichtige Reise in allen Belangen.<br />

Junge und erfahrene Reiter und <strong>Pferde</strong><br />

konnten hier erste Erfahrungen sammeln<br />

und Sicherheit gewinnen. Alte Hasen konnten<br />

sich im Wettstreit messen, trafen Freunde<br />

und bekannte Gesichter wieder. Der Zusammenhalt<br />

war bemerkenswert. Jeder half<br />

jedem und jeder gönnte dem Anderen sein<br />

Glück oder hatte liebe Worte parat, wenn mal<br />

etwas nicht so gut klappen wollte.<br />

2019 wollen wir wieder an den Start gehen<br />

und wir freuen uns über jeden Freund und<br />

Reiter des arabischen <strong>Pferde</strong>s, der sein Pferd<br />

ebenfalls auf den Anhänger lädt und mit uns<br />

ein tolles Wochenende verbringt!<br />

M. Placke, S. N. Söding, J. Stepien<br />

62<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Wie der Shagya-Araber nach Eritrea kam<br />

Anfang Dezember wurden vom ungarischen<br />

Nationalgestüt Bábolna ein<br />

Minigestüt bestehend aus acht Shagya-Arabern<br />

und einem Huculen-Hengst<br />

nach Eritrea geliefert, in Begleitung von 1500<br />

Hähnchen und 100 Kaninchen. Aufgrund der<br />

großen Entfernung war der beste Weg für die<br />

Tiere auf dem Luftweg, und so flog die kleine<br />

Truppe vom Flughafen Sármellék in einer<br />

kalten Dezembernacht ab. Wir führten mit<br />

Tamás Rombauer, dem Leiter des Babolnaer<br />

Gestüts, ein Gespräch über die Vorbereitungen,<br />

die Reise und die <strong>Pferde</strong>zucht dieses<br />

afrikanischen Landes, und wollen Ihnen hiermit<br />

einen kleinen Einblick hinter die Kulissen<br />

bieten.<br />

Auslandsbeziehungen<br />

"Die Firma Tetra Bábolna GmbH, zu der eine<br />

Geflügelzucht aber auch das Gestüt gehören,<br />

zeigte sich immer sehr kooperativ in Bezaug<br />

auf fremde Länder. So wurde auch schon<br />

früher Zuchtgeflügel nach Eritrea geliefert.<br />

Als ein Zeichen der Zufriedenheit äußerte<br />

das Fachpersonal dieses afrikanischen Landes<br />

auch ihr Interesse an der <strong>Pferde</strong>zucht.<br />

Sie besuchten das Gestüt und auf Einladung<br />

der afrikanischen Kunden reiste ich mit Gábor<br />

Csorba, dem Geschäftsführer der GmbH,<br />

nach Afrika, um dort die örtlichen Gegebenheiten<br />

und Möglichkeiten zuanschauen und<br />

ein wenig einen Überblick zu gewinnen.<br />

Dann schlug ich in einer Studie vor, was für<br />

<strong>Pferde</strong>, entsprechend dem afrikanischen Klima<br />

und beabsichtigter Nutzung, überhaupt<br />

infrage kommen dürften.<br />

Die Hauptstadt Asmara liegt auf einer Höhe<br />

von 2325 Metern am Rand des Hochplateaus,<br />

das von hier steil in eine geologische Senke<br />

abfällt. Das Hochland ist von den Temperaturen<br />

her sehr angenehm, es gibt keine großen<br />

Temperaturunterschiede im Jahresverlauf,<br />

das einzige, das etwas Probleme macht, ist<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

die Verteilung des Niederschlages im Laufe<br />

des Jahres.<br />

Die auf dem Hochplateau lebenden koptischen<br />

Christen sind ausgesprochen tierliebend,<br />

sie kümmern sich um die Haustiere<br />

und die Viehhaltung, welche sehr funktional<br />

ist. Die Mechanisierung der Wirtschaft steht<br />

auf einem niedrigen Niveau. In der Landwirtschaft<br />

wird bis heute die Arbeit von Hand gemacht,<br />

das Ernten, Pflügen wie auch das Dreschen.<br />

Die Haustiere leisten dabei ihren Teil,<br />

beispielsweise die Ochsen beim Pflügen und<br />

die <strong>Pferde</strong> beim Transport, genauso wird für<br />

die Schweine- und Rindezucht fast alles mit<br />

Menschen- und Haustierkraft gemacht. Gerste<br />

wächste richtig gut und die verschiedenen<br />

Grasarten wachsen auch entsprechend der<br />

jeweiligen Niederschläge.<br />

Die heimische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

Die einheimischen <strong>Pferde</strong>, die meistens Dongola-<br />

und arabische Vorfahren haben, werden<br />

in der Regel ohne Zuchtbuch gezüchtet<br />

und ziemlich früh zur Arbeit herangezogen,<br />

etwa wenn sie eine Widerristhöhe 120 cm<br />

erreicht haben. Man kann unterwegs überall<br />

sehen, dass vor dem flachen Pritschenwagen<br />

nur ein Pferd eingespannt wird. Es gibt keine<br />

ausgebildeten Menschen in der Landwirtschaft,<br />

aber sie kennen sich mit Viehzucht<br />

sehr gut aus. Sie arbeiten unglaublich viel mit<br />

den Ziegen und Rindern und weil sie offen,<br />

fleißig und gutmütig sind, werden sie auch<br />

lernen, wie man mit den <strong>Pferde</strong>n umgehen<br />

muß. Ich denke, dass die <strong>Pferde</strong> in guten Händen<br />

sein werden.<br />

Die <strong>Pferde</strong> suchten wir in Bábolna gemeinsam<br />

mit dem afrikanischen <strong>Pferde</strong>-Experten<br />

aus: sechs trächtige Shagya-Araber Stuten,<br />

zwei Shagya-Araber Hengste und einen Huculen-Hengst.<br />

Diesen Hengst hatten wir vom<br />

Nationalpark Aggtelek besorgt. Der Huculen-Hengst<br />

ähnelt den Dongola <strong>Pferde</strong>n in<br />

Eritrea, vor allem in der Größe, aber auch,<br />

weil er anspruchslos ist, und das Geschirr annimmt<br />

und menschenfreundlich ist.<br />

Es war eine Menge Vorbereitungen für die<br />

Ausreise der <strong>Pferde</strong> mit Flugzeug nötig. Der<br />

fünfstündige Flug war nicht so anstrengend,<br />

wie das Ein- und Ausparken und die strengen<br />

Kontrollen. Wie brachten Geschirr, <strong>Pferde</strong>kutsche,<br />

Zügel, Sattel, Elektro-Zaun und ein komplettes<br />

Werkzeugarsenal für die künstliche<br />

Befruchtung mit. Dies alles packten wir in Babolna<br />

ein, mußten es aber auf dem Flughafen<br />

63<br />

in Sármellék wegen<br />

der strengen Kontrollen,<br />

die von den internationalen<br />

Richtlinien<br />

für Fluggesellschaften<br />

vorgeschrieben waren,<br />

sowie wegen Terrorschutz<br />

und Zollvorschriften<br />

wieder ausgepackt und nochmals<br />

eingepackt werden. Dieses Process dauerte<br />

Stunden! Die <strong>Pferde</strong> aber marschierten problemfrei<br />

in ihre Containerboxen und nach der<br />

Landung auch wieder heraus.<br />

Wissenstransfer<br />

In der Nähe von der Hauptstadt Asmara wurde<br />

eine Modellfarm mit Schweinen, Hühnern<br />

und <strong>Pferde</strong>n erschaffen. Das ganze liegt in<br />

einem ehemaligen Gebäudekomplex im Kolonialstil,<br />

wo auch Veterinärstation zu finden<br />

ist. Nach der Übergabe von allen mitgebrachten<br />

Sachen zeigten wir dem Fachpersonal,<br />

wie ein Pferd mit eingeschirrt und vor die<br />

Kutschen gespannt wird. Der Zuständige begann<br />

bereits die Einschulung in Bábolna und<br />

drehte damal Videofilme wie Sperma genommen,<br />

wie man künstlich befruchtet, wie ein<br />

Pferd beschlagen wird - einfach über alles,<br />

was für Haltung und Pflege der <strong>Pferde</strong> wichtig<br />

sein dürfte.<br />

Die <strong>Pferde</strong> aus Bábolna sind jung, lebhaft und<br />

gesund. Man kann gleich beginnen mit ihnen<br />

zu züchten und man kann hoffen, dass diese<br />

<strong>Pferde</strong> eube Reinzucht der Shagya-Araber<br />

in Eritrea etablieren können. Die Stuten sind<br />

trächtig von solchen Hengsten, die mit den<br />

beiden Hengsten keinerlei Verwandtschaft<br />

haben, so können alle Stuten später problemlos<br />

gedeckt werden. Die Menschen in Eritrea<br />

sind nicht nur gastfreundlich und offen, sondern<br />

auch entschlossen genug, so daß sie<br />

sehr schnell lernen. Und natürlich stehen wir<br />

jederzeit beratend zur Seite, wenn sie Hilfe<br />

brauchen sollten."<br />

Laszlo Király<br />

(aus "Lovas Nemzet" Magazin Februar <strong>2018</strong>)<br />

Stall-Laterne


Termine <strong>2018</strong> / Shows & Events <strong>2018</strong><br />

Termine<br />

7.-8. Juli<br />

<strong>14</strong>.-15. Juli<br />

<strong>14</strong>.-15. Juli<br />

26.-29. Juli<br />

28. Juli<br />

4.-5. August<br />

25. August<br />

Intern. Tage des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s (C- + B-Schau)<br />

Araber-Sommerfestival<br />

Amateur-Schau (Amateur-Schau)<br />

2. Noble Straight Egyptian<br />

Breeders Festival<br />

Europa-Championat der<br />

Sport-Araber<br />

SLP, Stuten- und<br />

Fohlenprämierung des VZAP<br />

Kauber Platte Championat<br />

(Amateur, C + B-Schau)<br />

Schweizer National Championat<br />

Terminänderung 15.-16. Sept.<br />

Ströhen / DE<br />

Stadl Paura / AT<br />

Sham Stables in Lochem / NL<br />

Wiener Neustadt / AT<br />

Camelot Arabians, Bad Oldesloe / DE<br />

Kaub / DE<br />

Frauenfeld / CH<br />

Ortsänderung!<br />

www.ecaho.org<br />

www.araberfestival.at<br />

www.noblefestival.com<br />

www.friends-of-arabiansporthorses.at<br />

www.camelot-arabians.de<br />

www.kauber-platte-championat.de<br />

www.szap.org<br />

25.-26. August UKIAHS A-Show Addington / GB www.ecaho.org<br />

31. Aug. - 2. Sept. PS Arabi a Bergamo Bergamo / IT www.ecaho.org<br />

1.-2. September Egyptian Event Europe Jüchen / DE www.pyramidsocietyeurope.eu<br />

1.-2. September<br />

Stutenleistungsprüfung nach<br />

ZSAA-Modell und LPO<br />

Gestüt Rhön, Mittelkalbach / DE<br />

www.gestuet-rhoen.de<br />

13.-15. September Middle East Championships Amman / JOR www.ecaho.org<br />

<strong>14</strong>.-16. September<br />

Leistungsprüfung für <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Pferde</strong> (ZSAA, VZAP)<br />

Marbach / DE<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

15.-16. September<br />

Schweizer Beständeschau und<br />

Sporttag<br />

Obergerlafingen / CH<br />

www.szap.ch<br />

19.-23. September US Sport Horse Nationals Nampa, ID / USA www.arabianhorses.org<br />

21. September ISG Delegiertenversammlung Samorin / CZ http://isg-shagya-araber.de<br />

23. September<br />

Tag der Offenen Tür im Shagya-<br />

Arabergestüt Neuenbrook<br />

Neuenbrook / DE<br />

www.shagya-zucht.de<br />

27.-30. September ANC-Reitturnier Aachen Aachen / DE www.vzap.org<br />

27.-28. September German National Championship Aachen / DE www.ecaho.org<br />

29.-30. September All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />

6.-7. Oktober Deauville Arabian Cup Deauville / FR www.ecaho.org<br />

12.-<strong>14</strong>. Oktober<br />

Verbandshengstschau und<br />

Körung des VZAP<br />

Alsfeld / DE<br />

www.vzap.org<br />

17.-18. Oktober "Salon du Cheval" de El Jadida El Jadida / MOR www.ecaho.org<br />

19.-27. Oktober US Nationals Tampa, OK / USA www.arabianhorses.org<br />

27.-28.Oktober European Championships Azelhof - Lier / BE www.ecaho.org<br />

17.-18. November Intern. Championship El Zahraa El Zahraa, Cairo / EGY www.ecaho.org<br />

23.-25. November<br />

World Arabian Horse<br />

Championships<br />

Paris / FR<br />

www.ecaho.org<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Araber-Trophy Termine <strong>2018</strong><br />

<strong>14</strong>.-15. Juli Über die Alb - My Akhalteke Cup Schwäbische Alb<br />

5. August Schwäbische Alb - Weites Land Schwäbische Alb<br />

EFR, KDR, LDR (LDR kann früher in<br />

Wertung beendet werden)<br />

5 Tage ca. 365 km (Anreise Sonntag<br />

- erster Rittag Montag)<br />

1. September Hess. Ried- My Akhalteke Cup Mühle Croatia, Riedstadt 40 km / 41 km / 82 km<br />

22.-23. September<br />

Abenteuer Pfälzer Wald -<br />

ZSAA Cup<br />

Lemberg b. Pirmasens<br />

126 km (2 Tage, 82 km + 44 km)<br />

6. Oktober El Naarah Cup Mannheim-Blumenau 38 km / 61 km / 76 km<br />

20. Oktober Pyramid Society Cup Kronau b. Karlsruhe 35 km / 50 km<br />

Nov. / Dez. Nikolaus-Distanz Weiterstadt/Lautertal Staffel 50 km Kartenritt<br />

weitere Termine und Info: Ina Baader, Edelsteinstr. 2, 69198 Schriesheim, Tel.: 0177-8989891<br />

Impressum<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67<strong>14</strong>1<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

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vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

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Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

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Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

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Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Clean Endurance, Alexandra Dietl, Bruno<br />

Furrer, Laszlo Kiraly, Emma Maxwell, Mareike<br />

Placke, Solveig Söding, Jacqueline Stepien<br />

65<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Archiv Furrer, Melanie Groger, Jan Kan, Jan<br />

Krischnik, Rebecca Müller, Tamas Rombauer,<br />

Reinhard Sax, Ben Schreck, Oliver Seitz, Solveig<br />

Söding<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

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nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2018</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka


Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 3/<strong>2018</strong> - erhältlich Ende September <strong>2018</strong><br />

Issue 3/<strong>2018</strong> - available at the end of September <strong>2018</strong><br />

Die Schausaison ist in vollem Gange. Wir berichten<br />

aus Ströhen, von den Amateuren in Stadl Paura und Kaub<br />

und von der Beständeschau in der Schweiz.<br />

Das Europa-Championat der Sport-Araber wird auch dieses Jahr<br />

wieder in Wiener Neustadt stattfinden. Welche Nationen werden<br />

am Start sein? Wer wird gewinnen, wer leer ausgehen - wir berichten<br />

darüber in der nächsten Ausgabe!<br />

Once more, the European Championships for Sports Arabians will<br />

take place in Wiener Neustadt. Which nations will participate, who<br />

will be the winner? Read our story in the next issue!<br />

Vor 50 Jahren begann Dr. Hans-Joachim Nagel mit seiner Araberzucht:<br />

Heute hat er seinen eigenen "Arabertypus" geschaffen, denn<br />

"Nagel-<strong>Pferde</strong>" haben ihren eigenen Look. Lesen Sie mehr darüber<br />

in der nächsten Ausgabe.<br />

50 years ago, Dr. Hans-Joachim Nagel started breeding Arabian<br />

horses. Today, he has created his own "Arabian type", and the<br />

"Nagel-horses" have their own look. Read more about it in our next<br />

issue.<br />

Die Deutsche Meisterschaft der Distanzreiter ist entschieden - und<br />

die Gewinner sind Clara Haug mit Shakiraah bei den Senioren und<br />

Nico Helta mit White Pablo bei den Junioren - im nächsten Heft<br />

lesen Sie darüber!<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


MAROKKO<br />

für <strong>Pferde</strong>freunde<br />

voraussichtlicher Termin<br />

13.-21. Oktober <strong>2018</strong><br />

geplant ist ein Besuch der Staatsgestüte Meknes, Bouznika, El Jadida<br />

und des “Salon du Cheval d’El Jadida”<br />

Araber<br />

Araber-Berber<br />

Berber<br />

Interessenten wenden sich bitte an<br />

Frau Ali Selzer von “Reit-Safari”: info@reit-safari.de<br />

oder Tel. +49 (0)89-890699-66

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