Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2018 (Vol. 14) - Leseprobe
Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes
Arabian Horses Arabische Pferde 2/2018 (Vol. 14) • 6,50 € in the focus 30 Jahre Sax Arabians Amateure auf dem Vormarsch www.in-the-focus.com/magazine www.in-the-focus.com Wahl zum Araber des Jahres 2018
- Seite 2 und 3: Glücksbringer. Said ox *1999 v. Pa
- Seite 4 und 5: Inhaltsverzeichnis Inhalt Denkanst
- Seite 6 und 7: 30 Jahre Sax Arabians "Was ich mach
- Seite 8 und 9: Marshan (Meshan Ibn Kubinec / Marni
- Seite 10 und 11: 30 years Sax Arabians Breeding "Wha
- Seite 12 und 13: Zucht Breeding The Queen of Sax Ara
- Seite 16 und 17: Tag des Arabischen Pferdes in Marba
- Seite 18 und 19: Zucht Tag der offenen Tür Wie imme
- Seite 20 und 21: Zucht News Araber sind kinderlieb
- Seite 22 und 23: Zucht News Zwei neue Trainingsstäl
- Seite 24 und 25: aus den Verbänden VZAP vergibt Spo
- Seite 26 und 27: Tag des Vollblutarabers in Bayern A
- Seite 28 und 29: Amateure GA Amani Colours (Royal Co
- Seite 30 und 31: Aljassimya Amateur Challenge Amateu
- Seite 32 und 33: Amateure in Kombination mit weniger
- Seite 34 und 35: Arabian Amateur Shows are for the w
- Seite 36 und 37: Nat. & Intern. Championships in Wel
- Seite 38 und 39: Schauen / T.M. Laguna) und T.M. Lan
- Seite 40 und 41: GestütsParade CaFra Arabians Pferd
- Seite 42 und 43: GestütsParade Grenzlandhof / Zollh
- Seite 44 und 45: Araber des Jahres Die Wahl zum Arab
- Seite 46 und 47: Die Masche mit dem Mitleid Denkanst
- Seite 48 und 49: Über Sport die Regenbogenbrücke
- Seite 50 und 51: Distanzsport in der Kritik Keine Be
Arabian Horses<br />
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />
2/<strong>2018</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>14</strong>) • 6,50 €<br />
in the focus<br />
30 Jahre<br />
Sax Arabians<br />
Amateure auf dem<br />
Vormarsch<br />
www.in-the-focus.com/magazine<br />
www.in-the-focus.com<br />
Wahl zum Araber<br />
des Jahres <strong>2018</strong>
Glücksbringer.<br />
Said ox *1999 v. Pamir ox<br />
HLP 70-TT: D 95 / S 117 / G 106<br />
Frischsamenversand | EU-Besamungsstation Offenhausen<br />
Weil-Marbacher <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
seit 1817<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands –<br />
72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de
changing<br />
Maybe a situation has to get completely screwed up until the insight<br />
prevails, that one has to go new, different ways to change something.<br />
If in such a large country like Germany, only about ten breeders breed<br />
"show horses", if only three or four exhibitors dare to go international,<br />
then the "show scene" has reached its lowest point. To reach the bot-<br />
Editorial<br />
tom seems to be necessary for a rethink to take place, because only<br />
Im Wandel<br />
der Zeit<br />
Vielleicht muß eine Situation erst völlig verfahren sein, bis sich die Einsicht<br />
durchsetzt, dass man neue, andere Wege gehen muß, um etwas<br />
zu ändern. Wenn in einem so großen Land wie Deutschland, nur noch<br />
etwa zehn Züchter "Schaupferde" züchten, wenn nur noch drei bis vier<br />
Aussteller sich auf internationales Parkett trauen, dann ist die "Schauszene"<br />
auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Diese Talsohle scheint notwendig<br />
zu sein, damit ein Umdenken stattfinden kann, denn nur wenn man<br />
den Ballast (die alte Form der "Schau/Show") über Bord wirft, ist man<br />
frei für neue Ideen. So geschehen in Bayern, als die Initiatoren des "Tags<br />
des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Bayern" ein neues Veranstaltungskonzept ins<br />
Leben riefen. So geschehen letztes Jahr beim "Noble Straight Egyptian<br />
Breeders Festival" in Lochem/NL oder beim "Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s"<br />
im Haupt- und Landgestüt Marbach. Die Idee ist es, das arabische<br />
Pferd den Menschen näher zu bringen, ohne Wettkampf, ohne "höher,<br />
schneller, weiter", ohne Neid und Missgunst – einfach nur aus Freude<br />
am Pferd, an seiner Schönheit und Anmut.<br />
Dieser Wandel spiegelt auch einen Trend in der Gesellschaft wider:<br />
War das Pferd in meiner Großeltern-Generation noch Kriegsgerät, Arbeitstier<br />
vor dem Pflug, der Kutsche oder dem Wagen, dann war es<br />
in meiner Jugend ein Partner zur Ausübung des Reitsports (und im<br />
schlimmsten Falle ein Sportgerät). Heute ist so mancher Freizeitreiter<br />
eher "Freizeitpferdehalter", denn für ihn steht das Reiten gar nicht mehr<br />
im Vordergrund, ist nicht mehr alleinige Motivation zur <strong>Pferde</strong>haltung.<br />
Vielmehr ist es die Mensch-Tier-Beziehung. Manch einem <strong>Pferde</strong>halter<br />
reicht es aus, sein Pferd zu "betütteln", ihm ein schönes Leben zu ermöglichen,<br />
und sich an ihm zu erfreuen. Ich will nicht behaupten, dass<br />
dieser neue, andere Weg der Beziehung zum Pferd schon bei allen angekommen<br />
ist. Natürlich existieren alle anderen Formen parallel noch<br />
immer, nebeneinander, in hoffentlich friedlicher Koexistenz. Aber es<br />
scheint eine Verschiebung der Paradigmen stattzufinden.<br />
Gerade wenn es um die Mensch-Tier-Beziehung geht, kann der Araber<br />
unter allen anderen <strong>Pferde</strong>rassen enorm punkten, denn er kann sich<br />
ausgesprochen gut auf den Menschen einstellen. Durch seine sensible<br />
Art nimmt er die Stimmung des Menschen wahr und manchmal scheint<br />
mir, hat das arabische Pferd mehr Empathie als so mancher Mensch.<br />
Diese Charaktereigenschaft, für die das arabische Pferd seit Alters her<br />
bekannt ist, ist es also, die wir erhalten müssen. Die typische Form der<br />
"Schau/Show" hat der Rasse in dieser Hinsicht einen Bärendienst erwiesen.<br />
Neue Konzepte, zu denen auch die Amateurschauen mit ihrem etwas<br />
anderen Richtsystem gehören, bei dem auch die Mensch-Pferd-Beziehung<br />
bewertet wird, können hier das Image der Rasse wieder ins<br />
rechte Licht rücken. Wir brauchen Konzepte, bei denen der Charakter,<br />
die Intelligenz und natürliche Schönheit der <strong>Pferde</strong> im Vordergrund –<br />
und im Rampenlicht – stehen.<br />
Zuchtverbände täten gut daran, die Zeichen der Zeit zu erkennen und<br />
ihre "Fördermaßnahmen" nicht einseitig auf nur ein oder zwei "Betätigungsfelder"<br />
(Schau und Sport) für das arabischen Pferd zu beschränken.<br />
Und wenn man selbst nicht in der Lage oder Willens ist, einen<br />
neuen Weg einzuschlagen, dann sollten doch wenigstens die unterstützt<br />
werden, die das Risiko eingehen, sich auf neues Terrain wagen,<br />
den Weg auskundschaften und bereiten. Denn die oben genannten<br />
Veranstaltungen tun dies nicht um ihrer selbst Willen, sondern für das<br />
Ansehen der Rasse, was letztendlich jedem einzelnen Züchter zugute<br />
kommt.<br />
the Times are<br />
if one throws the ballast (the old form of the "showbiz show") overboard,<br />
one is free for new ideas. This happened in Bavaria when the<br />
initiators of the "Day of the Arabian Horse in Bavaria" started a new<br />
event concept. The same happened last year at the "Noble Straight<br />
Egyptian Breeders Festival" in Lochem / NL, or at the "Day of the Arabian<br />
Horse" in the main and state stud Marbach. The idea is to bring the<br />
Arabian horse closer to people, without competition, without "higher,<br />
faster, farther", without envy and resentment - simply for the pleasure<br />
of the horse, its beauty, and grace.<br />
This change also reflects a trend in society: if the horse in my grandparents'<br />
generation was still a war machine, a workhorse in front of<br />
the plow, the coach or the wagon, then in my youth it was a partner<br />
for equestrian sports (and at worst a sports equipment). Today, some<br />
recreational riders are rather "leisure time horse keepers", because,<br />
for them, riding is no longer in the foreground, is no longer the sole<br />
motivation for keeping a horse. Rather, it is the human-animal relationship.<br />
For some horse owners, it is enough to "mumble" their horse,<br />
to give them a good life and to enjoy them. I do not want to claim that<br />
this new, different way of a relationship with the horse has already<br />
arrived at all. Of course, all other forms still exist in parallel, side by<br />
side, in hopefully peaceful coexistence. But there seems to be a shift<br />
in paradigms.<br />
Especially when it comes to the human-animal relationship, the Arab<br />
among all other horse breeds can score enormously, because of his<br />
human-related nature. Through his sensitive nature, he perceives<br />
the mood of the people, and sometimes it seems to me, the Arabian<br />
horse has more empathy than many people. This character trait, for<br />
which the Arabian horse has been known for ages, is what we need<br />
to maintain. The typical form of "showbiz shows" has done the breed<br />
a disservice in this regard. New concepts, which include the amateur<br />
shows with their slightly different judging system, in which the human-horse<br />
relationship is rated, too, can put the image of the breed<br />
back into perspective. We need concepts in which the character, the<br />
intelligence and natural beauty of horses are in the foreground - and<br />
in the limelight.<br />
Breed societies would do well to recognize the signs of the times and<br />
not confine their "incentives" unilaterally to only one or two "fields<br />
of activity" (show and sport) for the Arabian horse. And if they themselves<br />
are not able or willing to take a new path, then at least they<br />
should support those who take the risk, venture into new terrain,<br />
explore and prepare the way. Because the events mentioned above<br />
do not do this for their own sake, but for the reputation of the breed,<br />
which ultimately benefits each individual breeder.<br />
Editorial<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Chefredakteurin / Chief Editor<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
Denkanstöße - Die Masche mit dem Mitleid 46<br />
Artikel<br />
30 Jahre Sax Arabians -<br />
"Was ich machen will, will ich gut machen" 6<br />
Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach -<br />
Araber für Jedermann 16<br />
Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern -<br />
Andere Wege gehen 26<br />
Aljassimya Amateur Challenge -<br />
Amateur-Richtsystem mit positivem Nebeneffekt 30<br />
Nat. & Intern. Championat in Wels -<br />
Diamonds Forever 36<br />
Die Wahl zum Araber des Jahres <strong>2018</strong> 44<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Distanzsport in der Kritik -<br />
Keine Besserung in Sicht 50<br />
Training des Distanzpferdes IV - Basistraining 52<br />
Shagya - Hengststamm und Rassebezeichnung 56<br />
Shagya - Stall-Laterne 62<br />
Rubriken<br />
Tag der Offenen Tür bei La Movida, EMAJ, Al Guwa 18<br />
News 20<br />
GestütsParade 40<br />
Über den Regenbogen 48<br />
Termine & Impressum 64<br />
Vorschau 66<br />
Angefangen hat alles mit dem "Handbuch Pferd", das Reinhard Sax<br />
mit einer Widmung von seinem Freund, dem Künstler Prof. Fritz<br />
Koenig erhielt. Damit war die Saat gesät, aus der eine der größten<br />
Zuchtstätten für <strong>Vol</strong>lblutaraber in Deutschland werden sollte.<br />
It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax<br />
received with a dedication from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig.<br />
Thus was the seed sown of what would become one of the largest stud<br />
farms for purebred Arabians in Germany.<br />
Manchmal muß man andere Wege gehen, als die ausgetretenen<br />
Pfade, um ans Ziel zu kommen. Das dachten sich auch die Organisatoren<br />
des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" und versuchten<br />
sich an einem neuen Veranstaltungskonzept, bei dem jeder sein<br />
Pferd so vorstellen konnte, wie er gerne mochte, es gab keinerlei<br />
Vorgaben. Das Konzept ging auf, heraus kam ein entspannter<br />
Nachmittag, getragen von einer Atmosphäre des Miteinanders,<br />
das wir in der Araberszene so sehnlich vermissen.<br />
Unser Titelbild<br />
Triple Crown Championesse<br />
Essteema feierte ihren<br />
20. Geburtstag!<br />
Essteema (Essteem / Menascha)<br />
*1998, Züchter und<br />
Besitzer: R. Sax, Sax Arabians<br />
Triple Crown Champion Filly<br />
Essteema celebrated<br />
her 20th birthday!<br />
Essteema (Essteem / Menascha)<br />
*1998, Breeder and<br />
owner: R. Sax, Sax Arabians<br />
4<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Content<br />
Artikel<br />
Table of Content<br />
30 Years of Sax Arabians -<br />
"What I want to do, I want to do well" 10<br />
Aljassimya Amateur Challenge -<br />
Amateur Judging System with Positiv Side Effect 33<br />
Food for Thought - The Pity Scam 47<br />
Endurance Riding in the Critisism -<br />
No Improvement in Sight 51<br />
Training of the Endurance Horse -<br />
Basic Training 54<br />
Shagya - A Sireline as well as a Breed Name 60<br />
Classified<br />
Over the Rainbow Bridge 48<br />
Events & Shows 64<br />
Mast Head 65<br />
Preview 66<br />
Table of Content<br />
Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen<br />
und langsam beginnen sie sich auch in Deutschland zu<br />
etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin und Trainerin,<br />
erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven<br />
Nebeneffekt - helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften<br />
zu selektieren.<br />
For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our<br />
neighbouring countries and start to evolve also in Germany. Emma<br />
Maxwell, an accomplished handler and trainer herself, explains the<br />
Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may help<br />
to select the horse with the best disposition!<br />
Die Österreicher haben sich wacker geschlagen gegen<br />
die starke Konkurrenz aus den arabischen Ländern und<br />
konnten immerhin vier internationale Championate für sich<br />
in Anspruch nehmen. Mit am erfolgreichsten war Diamond<br />
Arabians von Cornelia Kolnberger, die mit drei "Diamanten"<br />
vier nationale und internationale Championate gewann.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
5<br />
Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm<br />
benannte Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher)<br />
alle den Namen "Shagya" und eine Nummernfolge, die für Anfänger<br />
besonders verwirrend ist. Erst im 20. Jahrhundert wurde dieser Name<br />
auch als Rassebezeichnung eingesetzt, korrekterweise mit dem Zusatz<br />
Shagya-"Araber".
30 Jahre Sax Arabians<br />
"Was ich machen will,<br />
will ich gut machen"<br />
Zucht<br />
Angefangen hat alles mit<br />
dem "Handbuch Pferd", das<br />
Reinhard Sax mit einer Widmung<br />
von seinem Freund,<br />
dem Künstler Prof. Fritz<br />
Koenig erhielt. Damit war<br />
die Saat gesät, aus der eine<br />
der größten Zuchtstätten<br />
für <strong>Vol</strong>lblutaraber in<br />
Deutschland werden sollte.<br />
6<br />
Essteema, die "Queen of Sax Arabians"<br />
mit Monika und Reinhard Sax. -<br />
Essteema, the "Queen of Sax Arabians",<br />
with Monika and Reinhard Sax.<br />
Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Wenn Reinhard Sax etwas anfängt,<br />
dann geht er systematisch vor. Und<br />
so wurde vor dem Kauf des ersten<br />
<strong>Pferde</strong>s erst einmal ein geeigneter Hof gesucht,<br />
gefunden, abgerissen und von Grund<br />
auf neu gebaut. Sechs Boxen waren eingeplant,<br />
die noch heute im oberen Stutenstall<br />
von den Stuten kurz vor dem Abfohlen bewohnt<br />
werden.<br />
Die Anfänge<br />
Aber es dauerte noch bis 1988, bis der erste<br />
Araber in Peissing einzog: Nomech, natürlich<br />
bei Prof. Koenig gekauft. Allerdings wurde er<br />
nicht gekört. "Ich war damals noch zu unerfahren,<br />
als daß ich seine Qualität hätte richtig<br />
einschätzen können", sagt Reinhard Sax<br />
heute selbstkritisch. Das sollte sich ändern.<br />
Fortan schaute er sich <strong>Pferde</strong> an, reiste auf<br />
Schauen. Dann, auf der Schau in Mindelheim,<br />
sah Reinhard Sax die zweijährige Bavaria, die<br />
Klassensiegerin wurde. Sie war eine braune<br />
Neman-Tochter, die später in Baviera umgetauft<br />
wurde, denn "Bavaria, das geht ja gar<br />
nicht", befand der Bayer Fritz Koenig. Wenig<br />
später zogen Marenga (Menes / Marei) und<br />
Nemanda (Neman / Neschima), dann auch<br />
Narissa (Mashab / Neposa) in Peissing ein.<br />
Nun wollte man auch aktiv im Schaugeschehen<br />
mitmachen, und Frank Spönle kam für<br />
zwei Jahre nach Bayern. Die Erfolge ließen<br />
nicht lange auf sich warten: Marenga wurde<br />
Klassensiegerin am Europa-Championat<br />
1991 und Nationale Junioren-Championesse,<br />
Narissa tat es ihr an beiden Schauen in der<br />
Senioren-Kategorie gleich. Ein Jahr später<br />
wurde Narissa gar Europa-Championesse mit<br />
Marenga als Reserve-Championesse.<br />
Der Erfolg beflügelte, es wurden weitere Stuten<br />
bei Silvia Garde-Ehlert gekauft: Nascha<br />
(Neman / Neschi) mit ihren Töchtern Merana,<br />
Menascha und Menina (alle v. Menes), sowie<br />
die Menes-Tochter Marenga (a.d. Marei). Ein<br />
großer Stutenstall wurde gebaut, und der<br />
erste eigene Deckhengst hielt Einzug: Auf<br />
Reinhard Sax mit Nascha und deren Töchter Merana, Menascha und Menina (alle von Menes). Sie<br />
zählen zu den Stammstuten des Gestüt Sax. - Reinhard Sax with Nascha and her daughters Merana,<br />
Menascha and Menina (all by Menes). They are among the foundation mares of Sax Arabians.<br />
Foto: Monika Sax<br />
dem Tersk Holland Sale hatte Reinhard den<br />
braunen Naftalin-Sohn Bagdad aus Tersk<br />
gesehen - und ohne zu fragen gekauft. Die<br />
1990er waren das Jahrzehnt der Russen, und<br />
somit konnte auch das Gestüt Sax weiterhin<br />
Erfolge sammeln - später an der Hand von<br />
Scott Allman, der 1993 ins Gestüt kam. Es<br />
folgten weitere "Russen": Nadir I, Kuma, Takema<br />
- sie alle hinterliesen ihre Spuren im<br />
Schauring und im Gestüt.<br />
Essteema betritt die Bühne<br />
Nach zehn Jahren Aufbauarbeit kam dann vollends<br />
der internationale Durchbruch: Essteema<br />
(Essteem / Menascha), eine Ausnahmestute,<br />
wie sie selten geboren wird. Sie wurde die erste<br />
Triple Crown Siegerin der Geschichte und<br />
gewann als Jährling alle Schauen, zu denen<br />
sie antrat, als Höhepunkt den All Nations Cup<br />
in Aachen, das Europa-Championat in Verona<br />
und das Welt-Championat in Paris! Wer hätte<br />
das gedacht, traf doch die Wahl des Hengstes<br />
Essteem bei den „Puristen“, den Freunden der<br />
„rein-russischen“ Zuchtrichtung, auf unterschiedliche<br />
Reaktionen, die von Verwunderung<br />
bis zu heftiger Kritik reichte. Aber Reinhard Sax<br />
hatte das richtige Gespür: „Ich habe Essteem in<br />
Wels und Menton gesehen und war begeistert<br />
von seiner Power, seinem Auftreten, seiner arabischen<br />
Präsenz und Eleganz“, erklärt Reinhard<br />
Sax. Und tatsächlich hat sich Essteema das Beste<br />
aus den zwei Welten genommen: Die Präsenz,<br />
die Ausstrahlung, den Typ von Essteem,<br />
und die Solidität der Mutterlinie. Was aber fast<br />
wichtiger ist, sie ist auch eine ausgezeichnete<br />
Zuchtstute - <strong>14</strong> lebende Fohlen in 16 Jahren,<br />
was will man mehr? Daß (bislang) keine zweite<br />
Essteema dabei ist, ist das Schicksal der ganz<br />
Großen, denn auch eine Pianissima hat nichts<br />
ebenbürtiges hinterlassen. Und das letztjährige<br />
Stutfohlen, das Essteema aus dem Gesicht<br />
geschnitten war, ist leider gestorben - auch das<br />
gehört zum Züchterleben.<br />
Essteema feierte Ende Mai dieses Jahres ihren<br />
20. Geburtstag - noch ein Jubiläum im Gestüt<br />
Sax. Dabei ist es keine Selbstverständlichkeit,<br />
daß sie ihr ganzes Leben im beschaulichen<br />
Peissing verbringen durfte, denn es hätte<br />
Käufer aus dem arabischen Raum und den<br />
USA gegeben. "Essteema hat das Glück, daß<br />
sie uns als Besitzer hat", schmunzelt Reinhard<br />
Zucht<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
7<br />
Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />
ist der jüngste Spross aus der Linie der Menascha<br />
und vertritt diese in vierter Generation. -<br />
Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />
is the youngest offspring from the line of Menascha<br />
and represents her in fourth generation.
Marshan (Meshan Ibn Kubinec / Marni) ist der Publikumsliebling, wo<br />
und wann er auch immer auftritt. Er könnte Vorbild für Fritz Koenigs<br />
Skulptur des steigenden <strong>Pferde</strong>s gewesen sein. - Marshan (Meshan Ibn<br />
Kubinec / Marni) is the spectators darling, wherever and whenever he appears.<br />
He could have been a role model for Fritz Koenig's sculpture of the<br />
rearing horse.<br />
Zucht<br />
Sax, denn ein Verkauf war nie eine Option,<br />
schließlich hatte man Essteema die größten<br />
Erfolge zu verdanken und sie ist so etwas wie<br />
ein Synonym für "Sax Arabians".<br />
Drei Töchter und ein Sohn der Essteema - Esskhija<br />
Bint Khidar, Essteena und Essdreama,<br />
sowie Europe Al Khidar, alle von Khidar - sind<br />
heute im Gestüt aufgestellt und machen ihrer<br />
Mutter alle Ehre. Denn eines ist auch klar,<br />
Qualität läßt sich heute nicht mehr im Schauring<br />
messen, denn die Mode ändert sich zu<br />
schnell. Wer wie Reinhard Sax überwiegend<br />
bei seinen altbewährten Mutterlinien bleibt,<br />
und nur über den Hengst ab und an frisches<br />
Blut zuführt, der kann sich den rasch änderenden<br />
Modeströmungen nicht anpassen.<br />
Eine andere Säule der Sax'schen Zucht ist Al<br />
Amrya v. BJ Thee Mustafa aus der Kruschinka,<br />
letztere einer Halbschwester zu Essteema. Sie<br />
brachte den Zuchthengst Al Amryan sowie<br />
die Stuten Amyra Bint Khidar und Amely Bint<br />
Khidar, die ihrerseits bereits wieder Nachwuchs<br />
haben.<br />
Die Gründerstute Marei (Kilimadscharo /<br />
Metelica), die von Reinhard Sax' Freund Fritz<br />
Koenig gezüchtet wurde, bildet über ihre beiden<br />
Töchter Marenga (v. Menes) und Marakovka<br />
(v. Marsin) die zweitgrößte Stutenfamilie<br />
im Gestüt. Hierher gehört beispielsweise<br />
Marni (v. Windsprees Mirage), die Mutter von<br />
Marshan. Nimmt man noch Merana hinzu, die<br />
über ihre beiden Enkelinnen Milena und Lamana<br />
mit vier Stuten im Gestüt vertreten ist,<br />
dann sind rund zwei Drittel der Zuchtstuten<br />
abgedeckt. Hierher gehört auch der junge<br />
Star des Gestüts, Lamandro (EKS Alihandro /<br />
Lamana), der dieses Jahr mit 12 Fohlen aufwarten<br />
konnte, die die Erwartungen mehr als<br />
erfüllt haben.<br />
Faszination Zucht<br />
Im Gestüt Sax wurden bis dato 617 Fohlen<br />
geboren, 310 Hengst- und 307 Stutfohlen.<br />
Für Monika und Reinhard Sax geht eine gewisse<br />
Faszination davon aus, sich die Anpaarungen<br />
zu überlegen, und dann im nächsten<br />
Jahr zu sehen, ob die Fohlen diesen Überlegungen<br />
und Erwartungen entsprechen. "Das<br />
Wichtigste ist, daß man das Pedigree kennt,<br />
und die <strong>Pferde</strong> im Pedigree", erklärt Monika<br />
Sax. "Und das ist es auch, was es für den Neuling<br />
so schwierig macht, wenn er sich eine<br />
Stute kauft, er aber die <strong>Pferde</strong> im Pedigree<br />
nicht persönlich kennt." Hier ist man im Gestüt<br />
Sax klar im Vorteil, denn einige Linien<br />
sind mittlerweile in sechster Generation im<br />
Gestüt. Das ist ein nicht zu unterschätzender<br />
Erfahrungsschatz. "Außerdem verwenden<br />
wir vielfach unsere eigenen Hengste", erklärt<br />
Reinhard Sax. "Die kennen wir in- und auswendig<br />
von Fohlenbeinen an - und wir verwenden<br />
nur Hengste mit gutem Charakter in<br />
der Zucht."<br />
Für Reinhard Sax ist der züchterische Aspekt<br />
nicht der einzige Grund. "Mir macht der Umgang<br />
mit Fohlen einfach Spaß! Ich war bei<br />
den meisten Geburten selbst dabei", erklärt<br />
er, "und mir hat es immer Spaß gemacht, die<br />
Fohlen auf Schauen selbst vorzustellen". Und<br />
das sieht man, denn auch beim Open Day ist<br />
es ganz selbstverständlich, daß der Gastgeber<br />
selbst die Fohlen führt, und die Freude<br />
- und der Züchterstolz - sind ihm ins Gesicht<br />
geschrieben.<br />
Bis vor kurzem wurden jedes Jahr rund 28-<br />
30 Fohlen geboren - aber das bedeutet, daß<br />
man auch genauso viele <strong>Pferde</strong> jedes Jahr<br />
verkaufen muß. Und das wird in der heutigen<br />
Zeit immer schwieriger, auch für ein Gestüt<br />
Sax mit seinem Bekanntheitsgrad und seinen<br />
zahlreichen internationalen Verbindungen.<br />
"Dieses Jahr wollen wir nur 18 Stuten belegen",<br />
erklärt daher Reinhard Sax. "Der Markt<br />
Al Marid (Al Milan / Bafra B) geritten von Manuela<br />
Frech. - Al Marid (Al Milan / Bafra B) ridden<br />
by Manuela Frech.<br />
8<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Der dreijährige Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist der junge Star im<br />
Gestüt und präsentierte dieses Jahr seinen ersten Fohlenjahrgang. - Threeyear-old<br />
Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist the rising star at the stud<br />
and presented his first foal crop this year.<br />
Skulptur von Fritz Koenig / Sculptur by Fritz Koenig.<br />
ist zur Zeit einfach zu schwierig, und die ganzen<br />
Fohlen, die weit unter Preis abgegeben<br />
werden, sind eine Katastrophe für den Markt<br />
und den seriösen Züchter", fügt Monika Sax<br />
hinzu. "Auch lehnen wir Embryotransfer<br />
und ähnliche Reproduktionstechniken<br />
ab. Insbesondere wenn beim Embryotransfer<br />
"nicht-arabische" Trägerstuten<br />
verwendet werden - das geht<br />
gar nicht. Jeder Züchter weiß, daß<br />
das Fohlen viel von der Mutter mitbekommt,<br />
nicht nur die Gene, es<br />
schaut sich vor allem auch Verhaltensmuster<br />
ab", fügt sie hinzu.<br />
Faszination Schau<br />
Schauen sind das Salz in der Suppe, aber<br />
Schauergebnisse sollten nicht zum alleinigen<br />
Qualitätskriterium werden. Sämtliche<br />
Schauerfolge aufzuzählen, die das Gestüt<br />
in den letzten 30 Jahren errungen hat, ist<br />
kaum möglich, aber allein in den letzten<br />
10 Jahren waren es 254 Gold-, Silber- und<br />
Bronze-Championatstitel. Schauen sind also<br />
unbestritten ein wichtiges Marketinginstrument<br />
für Reinhard und Monika Sax: „Dabei<br />
geht es uns nicht um ‚noch einen Pokal’ – davon<br />
haben wir mittlerweile genug – wenngleich<br />
gewinnen natürlich auch Spaß macht!<br />
Aber man muß in der Szene präsent sein,<br />
muß gesehen werden – Schaubesuche sind<br />
sozusagen Öffentlichkeitsarbeit“, meint dann<br />
auch Reinhard Sax.<br />
Aber in den letzten zwei, drei Jahren wurden<br />
ihnen die Schaubesuche doch sehr vergällt.<br />
Da sind zum einen die Richterurteile, die sich<br />
nicht immer an der Qualität der <strong>Pferde</strong> orientieren.<br />
Und da sind zum anderen die Schauorganisatoren,<br />
die jahrelanges - ja, jahrzehntelanges<br />
- Engagement nicht zu schätzen<br />
wissen. Denn seien wir ehrlich – so manche<br />
Schau hätte in den letzten Jahren gar nicht<br />
stattgefunden ohne die <strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt<br />
Sax.<br />
Auch haben sich die Schauen stark verändert.<br />
Vor 25-30 Jahren, als das Gestüt Sax seine ersten<br />
Schauerfahrungen sammelte, war alles<br />
noch kleiner, normaler, natürlicher. Heute sind<br />
vor allem die großen internationalen Schauen<br />
zu einem Schauplatz der Eitelkeiten geworden.<br />
Leider sind auch so manche Bilder, die man<br />
an Schauen sieht, eher kontraproduktiv für<br />
die Rasse. "Sehr stark stört mich das extreme<br />
Clippen der Gesichter der <strong>Pferde</strong>, gerade bei<br />
Schimmeln", meint dann auch Monika Sax.<br />
"Da kann man schon bei Außenstehenden in<br />
Erklärungsnot kommen - wir können das ja<br />
selbst nicht verstehen, wie so etwas für gut<br />
und schön empfunden werden kann. Heute<br />
kann man doch keinen potentiellen Kunden,<br />
der sich an der Schönheit und Liebenswürdigkeit<br />
eines Arabers erfreut, auf eine Schau<br />
mitnehmen!" Ganz anders die "Open Days"<br />
auf dem Gestüt Sax, wo die Menschen arabische<br />
<strong>Pferde</strong> hautnah erleben können. „Kurz<br />
vor der Veranstaltung denke ich immer: ‚Warum<br />
machen wir das alles?’ Es ist so viel Aufwand<br />
und Stress. Aber wenn die Präsentation<br />
gut läuft, alles klappt und wir positive Resonanz<br />
von den Besuchern erfahren, sind wir<br />
wieder sehr zufrieden und wissen, wozu wir<br />
das ganze machen,“ fügt sie an. Neu im Programm<br />
sind auch ein "Streichel-Nachmittag"<br />
und der "Kindertag", der speziell für Kinder<br />
ausgerichtet wird. Solche Veranstaltungen<br />
verbessern nachhaltig das Image der Rasse<br />
und sollten viel mehr Schule machen.<br />
"Was ich machen will, will ich gut machen -<br />
und Monika hat immer mitgezogen", sagte<br />
Reinhard Sax in unserem Gespräch. Nach 30<br />
Jahren Zuchtgeschichte kann man getrost<br />
feststellen: Sie haben es gut gemacht!<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Zucht<br />
Foto: M. Groger<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
9<br />
Der sechsjährige Martice (Al Justice / Miss<br />
Marenga) geht auf die Linie der Marei zurück.<br />
- Six-year-old Martice (Al Justice / Miss Marenga)<br />
tails back to the foundation mare Marei.
30 years Sax Arabians<br />
Breeding<br />
"What I want to do,<br />
I want to do well"<br />
It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax received with a dedication<br />
from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig. Thus was the seed sown of what would<br />
become one of the largest stud farms for purebred Arabians in Germany.<br />
When Reinhard Sax starts something,<br />
then he proceeds systematically. And<br />
so, before the purchase of the first<br />
horse, a suitable farm was searched, found, demolished<br />
and built from scratch. Six boxes were<br />
planned, which are still used in the upper stable<br />
by the mares shortly before foaling.<br />
The Beginnings<br />
But it was not until 1988 when the first Arab<br />
moved into Peissing: Nomech, of course, bought<br />
from Prof. Koenig. However, he was not licensed.<br />
"At that time I was still too inexperienced to be<br />
able to correctly assess his quality," says Reinhard<br />
Sax today self-critically. That should<br />
change. From then on, he looked at horses, traveled<br />
to shows. Then, at the show in Mindelheim,<br />
Reinhard Sax saw the two-year-old Bavaria, the<br />
class winner. She was a brown Neman daughter<br />
who was later renamed Baviera, because "Bavaria,<br />
that's not possible", said the Bavarian Fritz<br />
Koenig. A little later, Marenga (Menes / Marei)<br />
and Nemanda (Neman / Neschima), then Narissa<br />
(Mashab / Neposa) moved into Peissing. Now<br />
they wanted to actively participate in the show,<br />
and Frank Spönle came to Bavaria for two years.<br />
The successes were not long in coming: Marenga<br />
was a class winner at the European Championship<br />
in 1991 and National Junior Championesse,<br />
Narissa did her equal at both shows in the<br />
senior category. A year later, Narissa was even<br />
European Champion with Marenga as reserve<br />
champion.<br />
Success spurred on, further mares were bought<br />
from Silvia Garde-Ehlert: Nascha (Neman / Neschi)<br />
with her daughters Merana, Menascha<br />
and Menina (all by Menes), as well as the Menes<br />
daughter Marenga (a.d. Marei). A large mare<br />
stable was built, and the first own stallion arrived:<br />
At the Tersk Holland Sale Reinhard had<br />
seen the brown Naftalin son Bagdad from Tersk<br />
- and bought without asking. The 1990s were<br />
the decade of the Russians, and so Sax Arabians<br />
continued to gain success - later with Scott<br />
Allman at the end of the lead, who came to the<br />
stud in 1993. Other "Russians" followed: Nadir I,<br />
Kuma, Takema - they all left their hoofprints in<br />
the show ring and in the stud farm.<br />
Essteema enters the Stage<br />
After ten years of development work, the international<br />
breakthrough came: Essteema (Essteem<br />
/ Menascha), an exceptional mare rarely<br />
born. She became the first Triple Crown winner<br />
in history and as a yearling won all the shows<br />
she competed for, culminating in the All Nations<br />
Cup in Aachen, the European Championships<br />
in Verona and the World Championships in<br />
Paris! Who would have thought that, because<br />
the choice of the stallion Essteem was met with<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
10
(right) Elena Bint Europe (Europe Al Khidar / Milena)<br />
tails back to the foundation mare Merana.<br />
- Elena Bint Europe führt ihre Linie auf die<br />
Gründerstute Merana zurück.<br />
(left) Reinhard and Monika Sax with Espannja<br />
Estopa and her foal by Lamandro. - Reinhard<br />
und Monika Sax mit Espannja Estopa und ihrem<br />
Fohlen von Lamandro.<br />
Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
different reactions, ranging from amazement to<br />
strong criticism, by the "purists", the friends of<br />
"straight Russian" breeding. But Reinhard Sax<br />
had the right feeling: "I have seen Essteem in<br />
Wels and Menton and was thrilled with his power,<br />
his appearance, his Arabian presence, and elegance,"<br />
explains Reinhard Sax. And indeed, Essteema<br />
has taken the best out of the two worlds:<br />
The presence, the charisma, the type of Essteem,<br />
and the solidity of the dam line. But almost more<br />
important, she is also an excellent broodmare -<br />
<strong>14</strong> live foals in 16 years, what more could you<br />
want? That (so far) no second Essteema has<br />
been born, is the fate of the very big ones, because<br />
even a Pianissima has left nothing equal.<br />
And last year's filly, which Essteema had cut out<br />
of her face, unfortunately, died - that, too, is part<br />
of a breeder's life.<br />
Essteema celebrated her 20th birthday at the<br />
end of May this year - another jubilee at the<br />
Sax stud farm. It's no coincidence that she was<br />
allowed to spend her whole life in tranquil Peissing,<br />
although there were buyers from the Arab<br />
world and the USA knocking at the door. "Essteema<br />
is fortunate that she has us as the owner",<br />
smiles Reinhard Sax, because a sale was never<br />
an option, after all, it was Essteema to whom<br />
they owed their greatest successes and she is<br />
something of a synonym for "Sax Arabians".<br />
Three daughters and a son of Essteema - Esskhija<br />
Bint Khidar, Essteena, and Essdreama, as well<br />
as Europe Al Khidar, all by Khidar - are part of<br />
the breeding stock today and do their mother all<br />
honor. One thing is clear, quality can no longer<br />
be measured in the show ring because fashion<br />
is changing too fast. Anyone who, like Reinhard<br />
Sax, stays predominantly with his tried-andtrue<br />
dam lines and only introduces fresh blood<br />
via the stallion from time to time, can not adapt<br />
to the rapidly changing fashion trends.<br />
Another pillar of the Sax Arabians is Al Amrya<br />
by BJ Thee Mustafa out of Kruschinka, the latter<br />
a half-sister to Essteema. She got the stallion Al<br />
Amryan as well as the mares Amyra Bint Khidar<br />
and Amely Bint Khidar, who already have offspring<br />
again.<br />
The foundation mare Marei (Kilimajaro / Metelica),<br />
bred by Reinhard Sax's friend Fritz Koenig,<br />
forms the second largest mare family in the stud<br />
through her two daughters Marenga (by Menes)<br />
and Marakovka (by Marsin). This includes, for<br />
example, Marni (by Windsprees Mirage), the<br />
dam of Marshan. If one adds Merana, who is<br />
represented through her two granddaughters<br />
Milena and Lamana with four mares in the stud,<br />
then about two-thirds of the broodmares are<br />
covered. To this line also belongs the young star<br />
of the stud, Lamandro (EKS Alihandro / Lamana),<br />
who had a foal crop of 12 this year, which<br />
more than met the expectations.<br />
Fascination with breeding<br />
At Sax Arabians, 617 foals were born so far, 310<br />
colts and 307 fillies. For Monika and Reinhard<br />
Sax, there is a certain fascination in thinking<br />
about the matings, and then to see if the foals<br />
meet these considerations and expectations<br />
next year. "The most important thing is that you<br />
know the pedigree and the horses in the pedigree,"<br />
explains Monika Sax. "And this is what<br />
makes it so difficult for the newcomer to buy a<br />
mare because he does not know the horses in<br />
the Pedigree personally. " Here, Sax Arabians is<br />
clearly in the advantage, because some lines are<br />
now in the sixth generation in the stud. This experience<br />
is of high value and not to be underestimated.<br />
"In addition, we often use our own stallions,"<br />
explains Reinhard Sax. "We know them<br />
from birth and from inside out - and we only use<br />
stallions with good character for breeding."<br />
For Reinhard Sax, the breeding aspect is not<br />
the only reason. "I love to work with foals, I was<br />
there for most births," he explains, "and I always<br />
enjoyed presenting the foals at shows." And you<br />
can see that because even at the Open Day,<br />
it goes without saying that the host himself<br />
leads the foals, and the joy - and the pride of the<br />
breeders - are written in his face.<br />
Until recently, around 28-30 foals were born<br />
each year - but that means you have to sell just<br />
as many horses every year. And this is getting<br />
more and more difficult in this day and age, even<br />
for a stud like Sax Arabians with its name and<br />
its numerous international connections. "This<br />
Breeding<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
11<br />
The black mare Marni (Windsprees Mirage /<br />
Marakovka) is the dam of Marshan, here pictured<br />
with Marnica. - Die Rappstute Marni ist<br />
die Mutter von Marshan, hier mit ihrem Stutfohlen<br />
Marnica.
Zucht Breeding<br />
The Queen of<br />
Sax Arabians<br />
KRUSCH<strong>IN</strong>KA *1996,<br />
v. Kubinec<br />
MENUBA *1997<br />
v. Kubinec<br />
AL AMRYA *2000,<br />
v. BJ Thee Mustafa<br />
KRUSHIA AL JUSTICE<br />
*1998, v. Al Justice<br />
EUROPE AL KHIDAR<br />
*2007, v. Khidar<br />
<br />
<br />
MENASCHA *1986<br />
(Menes / Nascha)<br />
ESSTEEMA *1998<br />
v. Essteem<br />
<br />
ESSKHIJA B<strong>IN</strong>T ESS-<br />
TEEMA*2008, v. Khidar<br />
<br />
ESSTEEMA<br />
ESSTASHAN *1999<br />
v. Essteem<br />
MESHAN IBN KUB<strong>IN</strong>EC<br />
*2003, v. Kubinec<br />
KUBISHA *2005<br />
v. Kubinec<br />
<br />
<br />
ESSTEENA *2010<br />
v. Khidar<br />
ESSDREAMA *2011<br />
v. Khidar<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
12<br />
Fotos: G. Waiditschka (5), R. Sax (5)
AMIR IBN AL AMRYA<br />
*2007 v. Massimo I. M.<br />
AMYRA B<strong>IN</strong>T KHI-<br />
DAR *2008, v. Khidar<br />
AMELY AL KHIDAR<br />
*2007, v. Khidar<br />
AL AMRYAN *2010,<br />
v. Khidar<br />
ASIA AL KHIDAR<br />
*2016, v. Khidar<br />
ELISHA B<strong>IN</strong>T MARSHAN<br />
*2016 v. Marshan<br />
<br />
<br />
<br />
Erläuterungen:<br />
<br />
<br />
<br />
AL JUSTYRA *2012<br />
v. Al Justice<br />
MARSHANI *2013<br />
v. Marshan<br />
ALEEYAH *2015,<br />
v. Al Marid<br />
Hengste<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
13<br />
Stuten<br />
<strong>Pferde</strong> mit Champion/Reserve-Titeln<br />
auf Weltniveau (Europa-, Welt-<br />
Championat, ANC, US Nationals,<br />
Scottsdale, etc.)<br />
<strong>Pferde</strong> mit internationalen Champion/Reserve-Titeln<br />
(A-, B-Schauen)<br />
<strong>Pferde</strong> mit nationalen Champion/<br />
Reserve-Titeln (Nat. Championat,<br />
C-Schau)<br />
<br />
year we only want to breed 18 mares," explains<br />
Reinhard Sax. "The market is simply too difficult<br />
at the moment, and all the foals, which are sold<br />
far below price, are a disaster for the market and<br />
the reputable breeder", adds Monika Sax. "We<br />
also reject embryo transfer and similar reproductive<br />
techniques, especially when "non-Arab"<br />
carrier mares are used in embryo transfer - that<br />
is a no go! Every breeder knows that the foal gets<br />
a lot from the mother, not just the genes, it copies<br />
also patterns of behaviour, "she adds.<br />
Fascination with showing<br />
Shows are the salt in the soup, but show results<br />
should not become the sole quality criterion.<br />
Listing all the show ring results that the stud has<br />
achieved over the past 30 years is hardly possible,<br />
but in the last 10 years alone, it has won 254<br />
gold, silver and bronze championships. Shows<br />
are undoubtedly an important marketing tool<br />
for Reinhard and Monika Sax: "It is not about<br />
winning yet another trophy - we have enough<br />
of them - although winning is, of course, also<br />
fun! But you have to be present in the scene, you<br />
have to be seen - participating in shows is public<br />
relations, so to speak," says Reinhard Sax.<br />
But in the last two or three years, they have been<br />
greatly embittered. On the one hand, there are<br />
the judges' judgments, which are not always<br />
based on the quality of the horses. And there<br />
are also some organizers of shows who do not<br />
appreciate commitment for years or rather decades.<br />
Because - let's face it - many a show would<br />
not have happened in the last few years without<br />
the horses from Sax Arabians.<br />
Also, the shows have changed a lot. Twenty-five<br />
to thirty years ago, when Sax Arabians collected<br />
his first show ring experiences, everything<br />
was smaller, more normal, more natural. Today,<br />
above all, the great international shows have<br />
become a scene of vanities.<br />
Unfortunately, some of the pictures that you see<br />
at shows are rather counterproductive for the<br />
breed. "The extreme clipping of the faces of horses,<br />
especially with white horses, bothers me very<br />
much," says then Monika Sax. "It is extremely difficult<br />
to explain this to an outsider - as we cannot<br />
understand it ourselves, that such a thing is<br />
regarded as good and beautiful. Today, you can<br />
not take a potential customer, who enjoys the<br />
beauty and kindness of an Arabian, to a show<br />
anymore!" Quite different is the "Open Days"<br />
at the stud farm, where people can experience<br />
Arabian horses up close. "Just before the event,<br />
I always think, 'Why are we doing it all?' It's so<br />
much effort and stress. But if the presentation<br />
is going well, everything works well and we get<br />
positive feedback from the visitors, we are very<br />
happy again and know what we are doing, "she<br />
adds. New in the program is also a "petting afternoon"<br />
and the "Children's Day", which is specially<br />
designed for children. Such events sustainably<br />
improve the image of the breed and should<br />
be copied on large scale.<br />
"What I want to do, I want to do well - and Monika<br />
has always been supportive," said Reinhard<br />
Sax in our conversation. After 30 years of breeding<br />
history, you can confidently say: they have<br />
done well!<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Zucht Breeding
Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach<br />
Araber für Jedermann<br />
Zucht<br />
Reithalle des Gestüts weiter mit einer unterhaltenden<br />
Vorstellung mit 20 Schaubildern.<br />
Die Halle war nahezu voll besetzt und die Zuschauer<br />
konnten eine "kleine Hengstparade"<br />
genießen. Hier gab es dann nicht nur Araber<br />
zu bewundern, sondern auch Warmblüter und<br />
Schwarzwälder Kaltblüter.<br />
Aber bleiben wir bei den Arabern: Wer wollte,<br />
konnte sich unter zwei Wallachen und zwei<br />
Hengsten sein neues Reitpferd aussuchen,<br />
vorgestellt unter dem Sattel, so dass ein potentieller<br />
Käufer auf den Geschmack kommen<br />
konnte. Richtig rasant wurde es dann<br />
wieder mit Heike Göbel und ihren Salukis. Die<br />
Nummer wurde auch schon vielfach auf der<br />
Hengstparade vorgestellt, wobei der große<br />
Paradenplatz dem Rennvermögen der <strong>Pferde</strong><br />
wie ein Tor und eine Brücke wie man sie aus<br />
dem Western Trail kennt. Aber auch Tonnen<br />
und Stangen, die im Slalom umritten werden<br />
müssen, oder das Rückwärtsgehen im Stangen-L,<br />
oder das Seitwärtstreten über eine<br />
liegende Stange. Die Working Equitation ist<br />
eine relativ junge Sportart. Sie wurde in den<br />
1990er Jahren in Portugal entwickelt und hat<br />
sich mitlerweile in vielen Ländern verbreitet,<br />
die <strong>Pferde</strong> für die Arbeitsreitweise züchten<br />
(Carmargue, Maremma, Spanien, Portugal).<br />
In Deutschland ist diese Arbeitsreitweise zwar<br />
keine Tradition, hier wurde aber die Kavalleriereitweise<br />
in diese Richtung "weiterentwickelt"<br />
und so kam es, dass dieses Jahr das deutsche<br />
Team Weltmeister wurde! Soweit ist Safi noch<br />
nicht, aber er zeigte, dass auch das arabische<br />
WM Noufous (Musab / Nuala) WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije) WM Sababa (Naoufil / Saabirah)<br />
Bewährtes soll man ja bekanntlich beibehalten,<br />
und so fand im Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach ein Jahr nach dem<br />
200-Jahre-Jubiläum der Weil-Marbacher Araberzucht<br />
wieder ein Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />
statt, dieses Mal ergänzt um die Prämienstutenschau<br />
des VZAP.<br />
Den Anfang machten die Kleinsten, nämlich<br />
der diesjährige Marbacher Fohlenjahrgang.<br />
Hierzu trafen sich die interessierten Zuschauer<br />
bei den Laufställen, wo bereits das Viererck<br />
aufgebaut war. Die Landoberstallmeisterin Dr.<br />
Astrid von Velsen-Zerweck kommentierte die<br />
Stuten und Fohlen, die nach ihren Stutenfamilien<br />
geordnet vorgestellt wurden.<br />
Zum Deckeinsatz kamen im letzten Jahr ausschließlich<br />
gestütseigene Hengste, allen voran<br />
Naoufil (Mahadin / Namije), der im letzten<br />
Herbst seine HLP mit Bravour als bester <strong>Vol</strong>lblutaber<br />
abgelegt hatte. Er stellte insgesamt<br />
vier Fohlen, wobei noch zwei weitere erwartet<br />
werden. Mit dem Stutfohlen WM Sababa (a.d.<br />
Sabirah) hat er sein diejähriges "Meisterstück"<br />
gestellt: Ein elegantes Fuchsstütchen mit<br />
Charme und Bewegungen.<br />
Ebenfalls zum Einsatz kam Musab (NK Bolbol<br />
/ Maaza), der drei der zehn gezeigten Fohlen<br />
stellte. Hier war der eindeutige Publikumsliebling<br />
die elegante und typvolle WM Noufous<br />
(a.d. Nuala). Mit zwei Fohlen war WM Safi<br />
dabei, der "asile Weiler" Nachwuchshengst,<br />
wobei zwei weitere Fohlen erst vor wenigen<br />
Tagen zur Welt kamen und daher noch nicht<br />
gezeigt werden konnten, da so viele Menschen<br />
für die Fohlen doch sehr aufregend<br />
sind. Safis Fohlen sind eher kompakt und mit<br />
Gang ausgestattet.<br />
Der Junghengst WM Malakil (DF Malik Jamil /<br />
Maaza) stellte sein erstes Fohlen vor, und das<br />
war gleich ein <strong>Vol</strong>ltreffer, wobei er auch die<br />
beste Stute decken durfte: die schwarze Namije.<br />
Heraus kam die entzückende WM Nada<br />
Hasna, die später am Tag auch noch bei der<br />
VZAP-Fohlenprämierung brillieren konnte.<br />
Um 12.00h begann dann die VZAP-Stutenund<br />
Fohlenprämierung (siehe separater Bericht)<br />
und um <strong>14</strong>.00h ging es in der großen<br />
einen kleinen Vorteil gibt, denn hier in der Halle<br />
können sie gar nicht <strong>Vol</strong>lgas geben. So hatten<br />
die Salukis ein leichtes Spiel, die "Fell-Beute"<br />
zu erwischen!<br />
Die altbewährten Damen Memduha und Moraira<br />
wurden im Zweispänner vorgestellt, was<br />
deutlich machte, dass der Araber auch für den<br />
Fahrsport geeignet ist. Interessant wurde es<br />
dann bei der Vorstellung des Hengses WM<br />
Malakil, der bei Anja Beran in Ausbildung ist.<br />
Sie kommentierte auch seine Vorstellung unter<br />
Silvia Wimmer fachmännisch und erläuterte<br />
die einzelnen Ausbildungsschritte. Ganz<br />
wichtig ist es, den <strong>Pferde</strong>n Zeit zu lassen - ein<br />
Grundsatz, der in der heutigen Ausbildung<br />
leider oftmals zu kurz kommt! Malakil hat sich<br />
in den zwei Jahren der Ausbildung sehr schön<br />
gemacht und hat sich prächtig entwickelt.<br />
Die Hengste Mamlakee und Musab wurden<br />
zusammen mit zwei Schwarzwäldern in einer<br />
Damensattel-Quadrille vorgestellt. Die jungen<br />
Reiterinnen des Gestüts hatten ganz offensichtlich<br />
viel Spaß an dieser Reitweise und vor allem<br />
auch an den eleganten Kostümen, die dem<br />
ganze Bild einen Hauch von Romantik verlieh.<br />
Silvia Wimmer kehrte noch einmal zurück,<br />
diesmal mit dem Hengst WM Safi, dem "asilen<br />
Weiler". Er hat mittlerweile Spaß an der Working<br />
Equitation gefunden und wurde in einem<br />
Stil-Trail gezeigt. Dazu gehören Hindernisse,<br />
Pferd für diese Reitweise geeignet ist, die ein<br />
Mitdenken des <strong>Pferde</strong>s verlangt.<br />
Die bewährten Hengste Said und Naoufil<br />
wurden an der Hand vorgestellt. Said ist zwischenzeitlich<br />
in den (reiterlichen) Ruhestand<br />
getreten und steht in Offenhausen auf der Besamungsstation.<br />
In einem weiteren Schaubild<br />
wurden drei Hengste unterschiedlicher Rassen<br />
am langen Zügel gearbeitet: Die Araber<br />
waren durch Mamlakee vertreten, die Warmblüter<br />
durch den Rapphengst Hochfein und<br />
die Schwarzwälder durch Markstein.<br />
Musab hatte seinen zweiten Auftritt und<br />
tauschte den Damensattel gegen einen Dressursattel<br />
ein. Lukas Maier stellte den Hengst in<br />
Lektionen der Kl. M vor und es war ein deutlicher<br />
Fortschritt in der Ausbildung des Hengstes<br />
zu sehen.<br />
Das Schlußbild bildete - ganz im Stile der großen<br />
Hengstparaden - die Araberstutenherde.<br />
Aus Platzmangel allerdings waren es nur sieben<br />
Schimmel, die wie von Zauberhand geführt<br />
einem Fischschwarm gleich die Richtung<br />
und das Tempo wechselten. Es sind Bilder und<br />
Veranstaltungen wie diese, die hoffentlich die<br />
Menschen von den Qualitäten des arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>s überzeugen, dazu gehört ganz klar<br />
neben seiner Schönheit seine Menschenbezogenheit<br />
und - ja - auch Reiteignung.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
16<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
1. Die Marbacher Stutenherde, ein Silberner<br />
Traum.<br />
2. WM Safi in Ausbildung bei Anja Beran gibt<br />
seine Referenz an die Zuschauer - ein großer<br />
Vertrauensbeweis in der ungewohnten Umgebung.<br />
3. Said mit Karin Kollmansberger ist nun im<br />
reiterlichen Ruhestand.<br />
4. Mamlakee mit Marie Honeck im Damensattel.<br />
5. Mamlakee am Langen Zügel von Fabian<br />
Hellstern.<br />
6. WM Malakil ist ebenfalls bei Anja Beran, hier<br />
im Spanischen Schritt, eine Übung zur Verbesserung<br />
der Schulterfreiheit.<br />
7. Musab unter Lukas Maier auf der Galopp-Diagonalen.<br />
Zucht<br />
<br />
<br />
<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
<br />
<br />
17
Zucht<br />
Tag der offenen Tür<br />
Wie immer, so auch dieses Jahr, fand<br />
am Samstagabend der Welser Schau<br />
das Open House von Ferdinand und<br />
Gerlinde Huemer auf dem Gestüt La Movida<br />
Arabians statt. Ein gut gelaunter Wettergott<br />
bescherte den Hunderten von Gästen, die teilweise<br />
eigens aus Übersee eingeflogen waren,<br />
einen wunderschönen lauen Sommerabend<br />
anfangs Mai.<br />
In Europa hat La Movida den größten Bestand<br />
an <strong>Pferde</strong>n aus den Blutlinien von Lenita Perroy<br />
in Brasilien, die Anfangs des Jahres gestorben<br />
ist, und so war es nicht verwunderlich, dass<br />
dieser Tag ihr gewidmet war. Und auch wenn<br />
er als Letzter seinen Auftritt hatte, so war es in<br />
erster Linie der fünfjährige, von Lenita Perroy<br />
gezogene Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El<br />
Jamaal), der sich hier mit seiner Nachzucht präsentieren<br />
durfte. Aber auch das Blut des ebenfalls<br />
anfangs des Jahres gestorbenen Hengstes<br />
CH El Brillo konnte in seinen Töchtern noch<br />
bewundert werden. Zwei Überraschungsgäste<br />
– die erst wenige Tage alten Fohlen standen<br />
noch nicht einmal im Programm – rundeten die<br />
Veranstaltung ab.<br />
Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El Jamaal) *2013<br />
La Movida<br />
Shalina El Jyar (Jyar Meia Lua / Sabryna El Yllan) *<strong>2018</strong> Hengstfohlen (Jyar Meia Lua / Lilyh El Justice) *<strong>2018</strong><br />
Regine El Jyar<br />
(Jyar Meia Lua / Rihanna El Hadiyah) *2016<br />
Rosanna El Jyar (Jyar Meia Lua / Romina El Lawrence) *<strong>2018</strong><br />
18<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
EMAJ und<br />
Al Guwa<br />
Herrliches Frühlingswetter lockte am 5.<br />
Mai rund 700 Gäste – Fachpublikum,<br />
<strong>Pferde</strong>begeisterte, Mitarbeiter, Nachbarn,<br />
Freunde und Verwandte – zum Tag der<br />
offenen Stalltore nach Adetswil, auf die neu<br />
eröffnete Anlage der Familie Schläpfer. 16<br />
<strong>Pferde</strong> aus dem Bestand des Gestüts EMAJ<br />
wurden von Tochter Christina und ihren Helferinnen<br />
für diesen Tag vorbereitet und an<br />
der Hand gezeigt, darunter auch Grace J, die<br />
sich mit viel Tempo die Herzen der Zuschauer<br />
im Sturm erobert.<br />
In einem etwas kleineren Rahmen trafen<br />
sich am Tag danach die Araberfreunde aus<br />
der Schweiz zu einem "Special Event" im<br />
Gestüt Al Guwa Arabians in Höfen. Frei laufend<br />
und an der Hand wurden die <strong>Pferde</strong><br />
vorgestellt von den jüngsten Fohlen bis zum<br />
23-jährigen "Pippi Langstrumpf"-Pferd, der<br />
Stute L.A. Candela.<br />
Nawari El Noor (Emerald J / Norah El Perseus) *2015, EMAJ Arabians<br />
Zucht<br />
Grace J (Emerald J / Gomera J) *20<strong>14</strong>, EMAJ Arabians<br />
Shaheerah (Eternity Ibn Navarrone-D / Shamaliah), EMAJ Arabians<br />
Ancora OS (Ajman Moniscione x Jumaira OS), Al Guwa Arabians<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
19<br />
Maybelle (Espressivo x Kilena M), JS Najuba Arabians
Zucht News<br />
<br />
<br />
Araber sind kinderlieb!<br />
<br />
<br />
<br />
Araber und Kinder! Araber haben ein besonderes Gespür für die<br />
Kleinsten und sind besonders achtsam im Umgang mit ihnen.<br />
Da knutscht die 7 Monate alte Ariana ihren Luca (1) oder füttert<br />
das Lisal (3), die glatt ihren Hafter stehen läßt und sich für den<br />
Löwenzahn interessiert. Werona schaut sich ganz neugierig die<br />
kleine Emilia an (2) und auch der noch nicht ganz zwei Wochen<br />
alte Wakhiran muß den kleinen Erdenbürger ausgiebig beschnuppern<br />
(4).<br />
Der gut eine Woche alte kecke Essandro läßt sich am Tag der Offenen<br />
Tür von einer Kinderschar streicheln und genießt sichtlich<br />
die Aufmerksamkeit (5). Und Elliot, der 21-jährige Hengst, trägt<br />
ganz vorsichtig die Kinder der <strong>Vol</strong>tigiergruppe vom Araberhof<br />
Heidegger auf seinem Rücken (6).<br />
Gibt es einen besseren Beweis für den guten Charakter des arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>s?<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
20
Janow Podlaski im Abseits<br />
Das Nationale Zentrum zur Unterstützung<br />
der Landwirtschaft (KOWR, früher Agricultural<br />
Property Agency), hat das diesjährige<br />
Polnische National-Championat von Janow<br />
Podlaski weg nach Warschau auf die Służewiec<br />
Rennbahn verlegt, wo es vom 10. bis<br />
12. August <strong>2018</strong> stattfinden wird. Damit ist<br />
Janow Podlaski einer Attraktion beraubt, die<br />
zahlreiche Zuschauer anzog.<br />
In Janow Podlaski wird es nur wie gewohnt<br />
die beiden Auktionen geben. Allerdings<br />
wurde die Auktion, die in den vergangenen<br />
Jahren unter dem Namen „Pride of Poland“<br />
bekannt wurde, dieses Jahr ganz profan in<br />
„49. Janów Podlaski Auktion“ umgetauft. Wie<br />
jedes Jahr findet zusätzlich auch der „Summer<br />
Sale“ statt. Der 12. August wird in Janow<br />
Podlaski mit dem „Open Day“ eröffnet (12.00-<br />
18.00h) – wer also das Nationale Championat<br />
bis zum Ende erleben will, wird den Open Day<br />
verpassen. Anschließend findet die „Janow<br />
Podlaski Auktion“ statt. Zutritt zur Auktion<br />
ist jedoch nur mit einer Einladung möglich<br />
oder nach Hinterlegung einer Kaution. Man<br />
kann zwar um eine Einladung nachfragen, ob<br />
diese gewährt wird, ist jedoch nicht sicher.<br />
Bleibt die Frage, ob man auf diese Art und<br />
Weise gegebenenfalls kritische Beobachter<br />
fernhalten will, denn die Auktionen der beiden<br />
vergangenen Jahre haben ja doch einige<br />
Fragen aufgeworfen.<br />
Während in den vergangenen Jahren bis<br />
Ende Mai die Auktionslisten erhältlich waren,<br />
ist dieses Jahr noch nichts veröffentlicht. Die<br />
Frist für polnische Privatzüchter, <strong>Pferde</strong> anzumelden,<br />
geht noch bis zum 6. Juni. Die Auktionsliste<br />
aber wird mit Spannung erwartet,<br />
denn – so schreibt Marek Szewczyk in seinem<br />
Blogg HipoLogika: „… die Pinczower Spatzen<br />
pfeiffen von den Dächern, dass die Auktionsliste<br />
in diesem Jahr aus Kundenbestellungen<br />
erstellt wurde. Potenzielle Käufer können<br />
mit einem Finger auf jedes Pferd vom Gestüt<br />
zeigen und das geht auf die Auktionsliste.“<br />
Die letztjährige Auktion war mit 410.000 €<br />
Umsatz und nur 6 verkaufen <strong>Pferde</strong>n ein Desaster.<br />
Gut möglich also, dass man auf diese<br />
Art und Weise ein besseres Auktionsergebnis<br />
erzielen möchte.<br />
Die „Open Days“ in Bialka und Michalow finden<br />
am <strong>14</strong>. bzw. 15. August statt.<br />
Das Zucht-Experiment II<br />
Vor zwei Jahren hatten wir unter dem<br />
Titel "Das Zucht-Experiment" über einige<br />
Nachkommen aus "altem" Gefriersamen<br />
der Hengste Aswan, Muscat, Moment<br />
und Mashuk berichtet. Auch in diesem Jahr<br />
sind zwei Fohlen von Muscat und Moment<br />
gefallen, Priz Tersk (Moment / Pianistka) und<br />
Amur Tersk (Muscat / Alisa). Beide wurden<br />
anläßlich der Schau "Rising Star of the Tersk"<br />
vorgestellt, und Amur erreichte einen zweiten<br />
Platz von sieben Startern in der Klasse.<br />
Priz Tersk (Moment / Pianistka), der jüngste<br />
Sproß von Moment *1969.<br />
Belosnejka (Muscat / Borodina) *20<strong>14</strong> ist<br />
nun in der Mutterstutenherde und erwartet<br />
nächstes Jahr ihr erstes Fohlen. Jandarm<br />
(Muscat / Nepogoda) *20<strong>14</strong> steht im Hengststall,<br />
soll aber verkauft werden. Apollon (Aswan<br />
/ Pelopia) *20<strong>14</strong> ist derzeit im Distanztraining.<br />
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Zucht News<br />
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21<br />
Amurath Stud
Zucht News<br />
Zwei neue Trainingsställe hat das Land!<br />
Nachdem die Klagen immer lauter wurden, daß der "kleine Züchter" keinen Trainer<br />
oder Vorführer mehr für seine <strong>Pferde</strong> zur Vorstellung an Schauen und Zuchtschauen<br />
findet, haben sich zwei Leute entschlossen, diese Lücke zu füllen.<br />
Wie viele kleine Mädchen hatte auch<br />
Antonia Utz den "Mädchen&<strong>Pferde</strong>-Traum".<br />
Wie wenige kleine Mädchen<br />
aber hatte sie das Glück, das Gestüt von<br />
Christine Lange direkt um die Ecke zu haben -<br />
und so nahm die Arabitis ihren Lauf!<br />
Bereits mit elf Jahren stand sie dann mit einem<br />
kleinen Fohlen an der Hand zum ersten Mal<br />
im Ring. Es war aufregend und schön und die<br />
Begeisterung, <strong>Pferde</strong> vor Publikum zu präsentieren,<br />
war bei ihr entfacht – mehr noch, sie hatte<br />
"Feuer gefangen". Rund acht Jahre blieb sie<br />
dabei, aber als dann Berufspläne geschmiedet<br />
wurden, waren die Eltern nicht begeistert, daß<br />
<strong>Pferde</strong> ihr Lebensinhalt sein sollten. Somit spielten<br />
<strong>Pferde</strong> die nächsten Jahre zwar noch eine<br />
Rolle – aber eben nur eine Nebenrolle.<br />
Heute, mit 42, ist sie als Antonia Helfrich wieder<br />
zurück im Schauring und gab ihr Comeback<br />
letztes Jahr in Kaub. "Schon eine ganze Weile<br />
hatte ich meine Fühler wieder in Richtung<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber und Schauring ausgestreckt.<br />
Ich schaute die Livestreams, war fasziniert von<br />
den tollen <strong>Pferde</strong>n aber auch irritiert über die<br />
Art der Vorstellung", sagt Antonia Helfrich über<br />
ihren Wiedereinstieg. "Es ging doch oft sehr<br />
ruppig zu, die <strong>Pferde</strong> hatten Angst und zeigten<br />
keine natürliche Präsenz mehr. Ich vermisste<br />
Jan Calis, der selbst die untrainierten <strong>Pferde</strong><br />
mit einer Begeisterung vorstellte, die zu allen<br />
überschwappte." Bei Christine Lange in Birkenau/Odenwald<br />
hat sie einen Stall gefunden<br />
mit Halle, Reitplatz und vor allem großen Weiden,<br />
denn auch die Schaupferde gehören an<br />
die frische Luft. "Ich liebe es, den <strong>Pferde</strong>n etwas<br />
beizubringen, und habe Freude am täglichen<br />
Umgang mit ihnen. Ohne daß sie Angst haben<br />
– ganz im Gegenteil, sie so zu schulen, daß ihre<br />
natürliche Präsenz erhalten bleibt, daß die <strong>Pferde</strong><br />
genauso viel Spass haben wie ich", erklärt<br />
Antonia.<br />
-gw-<br />
Bereits mit 13 Jahren hat der heute<br />
29-jährige gebürtige Pfälzer Sebastian<br />
Hanß die Araber für sich entdeckt. Nach<br />
der Schule begann er dann eine Ausbildung<br />
zum <strong>Pferde</strong>wirt Richtung Zucht und Haltung,<br />
was ihm ermöglichte, 2011 im Gestüt Sax<br />
anzufangen, wo er bis Ende 2017 tätig war.<br />
Hier sammelte er ausgiebig Erfahrung im<br />
Umgang, im Training, in der Vorbereitung der<br />
<strong>Pferde</strong> für die Schau, und letztendlich auch<br />
im Schauring selbst. "Mein größter internationaler<br />
Erfolg war wohl die Gold-Medaille<br />
mit Lamana an der Schau in Prag 2012, als sie<br />
mit 93 Punkten die höchste Bewertung der<br />
Schau erhielt", erinnert sich Sebastian Hanß.<br />
Seit fünf Jahren arbeitet er in den Wintermonaten<br />
auch für Züchter in den arabischen<br />
Ländern, hilft beim Scheren, Vorbereiten und<br />
stellt die <strong>Pferde</strong> natürlich auch vor.<br />
Seit 1. April hat er nun eine neue Wirkungsstätte<br />
bei EOS Arabians in Huisheim, in der<br />
Nähe von Nördlingen gefunden. Hier kann er<br />
Trainingspferde einstellen, für die er die gesamte<br />
Infrastruktur des Gestüts nutzen kann:<br />
Halle, Führmaschine, Roundpen, Außenplatz,<br />
Solarium, Waschplatz und ein Laufband. "Ich<br />
bevorzuge mittlerweile das Laufband vor der<br />
Führmaschine oder gar der Longe, weil die<br />
<strong>Pferde</strong> dabei immer geradeaus laufen. Wenn<br />
sie es einmal kapiert haben, machen sie es<br />
in der Regel sehr gerne. Natürlich bleibe ich<br />
immer dabei, damit nichts passiert", erklärt<br />
Sebastian. Die <strong>Pferde</strong> haben außerdem Koppelgang<br />
oder einen Paddock zur Verfügung.<br />
"Mir ist wichtig, eine gute Beziehung zu jedem<br />
einzelnen Pferd aufzubauern. Ich putze<br />
und pflege die <strong>Pferde</strong> selbst und dadurch<br />
kenne ich sie, weiß, ob sie sich wohlfühlen<br />
oder nicht. Und ich trainiere sie ohne sie einzuschüchtern<br />
oder zu verängstigen", fügt er<br />
hinzu.<br />
-gw-<br />
Vortrag von Martin Pauli<br />
Am Vorabend des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />
in Bayern" hielt Dr. Martin Pauli,<br />
Tierarzt mit Schwerpunkt <strong>Pferde</strong> und<br />
eigener <strong>Vol</strong>lblutaraber- und QH-Zucht, einen<br />
Vortrag zur Anatomie des <strong>Vol</strong>lblutarabers in<br />
Hinblick auf die Funktionalität. Dies war eine<br />
erfrischend andere Herangehensweise, als wir<br />
sie von "Richterseminaren" gewohnt sind.<br />
Einführend wies er darauf hin, daß seinem<br />
Eindruck nach viele <strong>Vol</strong>lblutaraberzüchter sich<br />
mehr und mehr (wieder) auf Reitpferdequalitäten<br />
besinnen, weil der Absatzmarkt im Mittleren<br />
Osten gesättigt ist und man sich auf den<br />
heimischen Freizeitreitermarkt besinnen muß.<br />
Ein Pferd mit mittlerer Reitpferde-Eignung<br />
kann durchaus den Ansprüchen von "schön<br />
und funktional" entsprechen. Nachfolgend<br />
sollen einige Punkte exemplarisch erwähnt<br />
werden, auf die Dr. Pauli in seinem Vortrag einging<br />
und die zu den Schwächen bei einigen<br />
Arabern gehören:<br />
Ein weicher Rücken führt häufig zu Problemen<br />
durch sich berührende Dornfortsätze. Diese<br />
sind im Bereich des Widerristes bis zu 30 cm<br />
lang. Senkt sich der Rücken, ändert sich die<br />
Stellung dieser Dornfortsätze und sie nähern<br />
sich an. Kommt noch ein Reitergewicht dazu,<br />
wird dieser Effekt verstärkt. Berühren sich<br />
die Dornfortsätze, führt dies zu Schmerzen,<br />
die das Pferd unwillkürlich mit dem Reiter in<br />
Verbindung bringt. Den Kopf hochreißen und<br />
Widersetzlichkeiten sind die Folge. Es entsteht<br />
ein Teufelskreis, denn der Kopf oben bedeutet<br />
ein "Hohlkreuz", was den Effekt noch verstärkt.<br />
Diesem entgegenzuwirken ist Aufgabe<br />
des Reiters, der die Hinterhand aktivieren<br />
muß, damit sich der Rücken aufwölbt. Pauli<br />
weist ausdrücklich darauf hin, daß allein der<br />
Kopf nach unten den Rücken nicht aufwölbt,<br />
sondern nur mehr Gewicht auf die Vorhand<br />
bringt. Die Aktivierung der Hinterhand ist<br />
deshalb wichtig, weshalb es auch das Ziel aller<br />
Reitlehren und Reitweisen sei, das Pferd "auf<br />
die Hinterhand zu reiten".<br />
Ein anderer Aspekt ist der beim Araber häufig<br />
zu sehende "Hoppelgalopp", d. h. der Galopp<br />
ist nicht durchgesprungen, die beiden Hinterbeine<br />
fußen mit nur geringem Abstand zueinander<br />
auf. Dies liegt zum einen am anatomisch<br />
bedingten höheren Schweifansatz, der<br />
mit einer waagerechten Kruppe einhergeht.<br />
Dies bedeutet, dass sich das Pferd im Beckengelenk<br />
mehr biegen muß, damit es genügend<br />
Untertritt erreicht. Auch dieses kann durch<br />
den Reiter geformt und unterstützt werden.<br />
"Reitpferde muss man züchten", darauf wies<br />
Martin Pauli immer wieder hin. "Man kann<br />
kein Zugpferd züchten und wenn es nicht<br />
zieht, auf die Rennbahn schicken wollen."<br />
Damit übte er Kritik an den sogenannten<br />
Schaupferdezüchtern, die ihren "Ausschuss"<br />
(für billiges Geld) als Reitpferd an 15-jähriges<br />
Mädels verkaufen. Man solle nicht auf die<br />
Märkte in China und dem Mittleren Osten hoffen,<br />
sondern schöne Reitpferde züchten, denn<br />
"eine gute Zucht spart viel Zeit und Arbeit in<br />
der Ausbildung".<br />
-gw-<br />
22<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Jubiläums-Veranstaltung bei Camelot Arabians<br />
Dieses Jahr feiert das Gestüt Camelot<br />
Arabians von Corinna Knaack-Lindemann<br />
in Seefeld sein 30-jähriges<br />
Jubiläum. Seit 1988 werden hier <strong>Arabische</strong><br />
<strong>Vol</strong>lblüter gezüchtet. Aus diesem Anlaß sind<br />
für die am 28. Juli stattfindende Veranstaltung<br />
"<strong>Arabische</strong>r Adel im Norden <strong>2018</strong>" einige<br />
Überraschungen geplant. Neben der<br />
VZAP-Fohlen- und Stutenprämierung und<br />
Stutenleistungsprüfung (SLP) wird ein Decksprung<br />
von Gabun oder Arian Shah verlost<br />
und es gibt einen Silent Sale mit fünf<br />
oder sechs <strong>Pferde</strong>n. Außerdem wird der<br />
VZAP-Zuchtleiter Burchard Schröder einen<br />
Fachvortrag über die "Bedeutung des <strong>Vol</strong>lblutes<br />
in der modernen Warmblutzucht" halten.<br />
Der Tag beginnt früh morgens um 8.00h mit<br />
der SLP, ab 10.00h erfolgt das Messen der<br />
einzutragenden Stuten und das Mustern der<br />
Zeigt her Eure Wallache!<br />
Fohlen, um 12.30h folgt dann die eigentliche<br />
Stutenschau. Im Anschluß ist ein gemütliches<br />
Zusammensein für die VZAP-Mitglieder<br />
geplant, zu dem auch Gäste herzlich willkommen<br />
sind, und in dessen Rahmen der Vortrag<br />
stattfinden wird.<br />
-gw-<br />
Zum Jubiläum wird ein Decksprung von<br />
Gabun (Foto) oder Arian Shah verlost.<br />
Neue Anzreize, seinen Wallach an einer<br />
Schau zu zeigen! Das Gestüt Albidayer/UAE<br />
hat 5.000 € für jede ECAHO-<br />
Schau angeboten, die sich für ihre Initiative<br />
anmeldet. Und so sind an den „Internationalen<br />
Tagen des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s“ (B-Schau)<br />
in Ströhen am 7.-8. Juli 5.000 € Preisgeld in<br />
der Wallachklasse ausgeschrieben, aufgeteilt<br />
jeweils 500 € für den 1.-10. Platz. Weitere<br />
Schauen, die an dieser Aktion teilnehmen<br />
sind der Elran Cup am <strong>14</strong>.-15. Juli in Belgien<br />
und das Scandinavian Open Championship<br />
in Bollerup/SE am 21.-22. Juli. Auch der All<br />
Nations Cup hat wieder Wallachklassen mit<br />
Preisgeld angekündigt!<br />
-gw-<br />
Kindertag bei Sax Arabians<br />
Neue Ideen braucht das Land – und daher<br />
gibt es am Samstag, 25. August<br />
<strong>2018</strong> einen „Kindertag“ auf dem Gestüt<br />
Sax Arabians! Kinder mit ihren erwachsenen<br />
Begleitpersonen sind herzlich eingeladen in<br />
die wunderbare Welt der arabischen <strong>Pferde</strong><br />
einzutauchen, <strong>Pferde</strong> hautnah zu sehen, zu<br />
fühlen, zu streicheln!<br />
Das Gestüt Sax präsentiert um <strong>14</strong>:00 Uhr frei<br />
laufend in der Reithalle Stuten mit Fohlen<br />
anschließend können alle Besucher, die extra<br />
aus Südtirol angereisten Gebrüder Feuerstein,<br />
Hannes und Ivan begrüßen! Die Brüder<br />
zeigen eine einzigartige Freiheitsarbeit mit<br />
„Eastwind“ einem wunderschönen <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
und ein Minnischetty namens „Sausewind“.<br />
Der Eintritt ist frei!<br />
Reinhard und Monika Sax mit Team freuen<br />
sich auf viele glückliche und fröhliche Kinder!<br />
Anmeldung unter sax@sax-arabians.de. -gw -<br />
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Zucht News<br />
In gute Hände abzugeben:<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />
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aus den Verbänden<br />
VZAP vergibt Sportpferdeplaketten<br />
2017<br />
Auch in diesem Jahr hat der VZAP anläßlich<br />
seiner Mitgliederversammlung<br />
im Mai insgesamt 27 <strong>Pferde</strong>,<br />
die sich im vorangegangenen Jahr durch<br />
herausragende Sportresultate hervorgetan<br />
haben, mit einer 'Sportpferdeplakette' ausgezeichnet.<br />
Diese wird in den Sparten Turnierleistung,<br />
Distanz, Rennen und Western<br />
vergeben. Die Ehrung erfolgt jeweils auf Antrag<br />
mit Nachweis der errungenen Erfolge<br />
für das beantragte Jahr. Ein Pferd kann in<br />
mehreren Jahren ausgezeichnet werden,<br />
wenn es die entsprechenden Anforderungen<br />
erreicht hat. Für das Jahr 2017 konnten<br />
drei goldene und zwei bronzene Plaketten<br />
für Turnierleistung, sowie fünf goldene<br />
und 16 silberne für Distanzleistung vergeben<br />
werden.<br />
-gw-<br />
Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox),<br />
Anglo-Araber-Hengst *2005, Züchter und<br />
Besitzer: Heliodoro Ramos-Azarte, Steinberg<br />
Foto: Ben Schreck<br />
Neue VZAP-Elitepferde<br />
Maharani CF (Psytadel / Mara III), <strong>Vol</strong>lblutaraberstute<br />
*2007, Züchter: Barbara Schwarz,<br />
Besitzer: Claus Bouché, Weinheim<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Sportpferdeplaketten des VZAP - 2017<br />
Rasse /<br />
Name Abstammung geb.<br />
Züchter<br />
Geschl.<br />
Goldene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />
Besitzer<br />
Haifi El Sorrento (BS Specific / Haifi Dinjah) 2005 AV-W. Edith Lipp Edith Lipp<br />
Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox) 2005 AA-H. Heliodoro Ramos-Azarte Heliodoro Ramos-Azarte<br />
MS Madrass (Kamerton / Marenah) 2005 AV-W. Maria Sens Susanne Giese<br />
Bronzene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />
Al Najma Amadeus (Al Najma Ovid / Alilenaa) 2007 AV-W. Myriam Knoch Myriam Knoch<br />
AI Al Shama Sheik<br />
Al Badi<br />
(Sheik Al Badi / Angel) 2007 APb-H. Markus Glücklich Carolline Selle<br />
Goldene Sportpferdeplakette - Distanz<br />
IS Elox (Exotic / Elena IV) 2009 AV-H. Dr. Nils Ismer Julia Maske<br />
Ghala Bint Pamour AA (Pamour ox / Gilsa AA) 2009 AA-St. Harry Brauer Elisabeth Falk<br />
Gameboy (Galip ox / Wandett) 1999 PbA-W. Elke Falk Elisabeth Falk<br />
Om El Bahir<br />
(Om El Exquisit / Om El Bendela<br />
Dakar)<br />
2009 AV-W. Om El Arab Int. / USA The Bahir Group<br />
Zsa Zsa Gabi (Naseri / Moheba Zelina) 2003 AV-St. Jutta Ginsel Jutta Ginsel<br />
Silberne Sportpferdeplakette - Distanz<br />
AG Alisha (Galip / Sajerah) 1999 AV-St. Anja Kuhne Elke Falk<br />
Ameen Lazana<br />
(Serenity Shahan / Serenitybintlazan)<br />
2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />
Ameen Shahana (Serenity Shahan / Serenity Shaha) 2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />
Aminah Bint Gaibon<br />
(Gaibon Ben Mors / Markatta Arab<br />
Al Ariba)<br />
2008 AV-St. Brigitte Behrend Christin Bethge<br />
CBJ Kublaykhan (Ibn Kubinec / Rabba) 2007 AV-H. Bernhard Hartmann Bernhard Hartmann<br />
GL Rashid (El Nasaran / Akira Talin) 2006 AV-H. Dieter Bachmann Claudia Haske<br />
HAR Saaris (Bouznika / Safiniya Bint Samantha) 2009 AV-St. Raimund Wöhr Miriam Schreck<br />
Lamina (Laman HVP / Taminka) 2009 AV-St. Reinhard Sax Elvira Friedrich<br />
Mirza (Mersuch XIX-68 / El Sbaa XXI-12) 2008 ShA-St. Holger Stoischek Eva Keller<br />
Nadiera (Zahron / Flaxman's Taraba) 2010 AV-St. Wolfgang Rösel Sabine Sauer<br />
Nibras (Balaton / Nigilistka) 2005 AV-W. Tersk / RUS Isabel Hegenbarth<br />
Nirvana By Vernisaj (Vernisaj / Nemka) 2005 AV-St. St. & H.E. Smolarczyk Bianka Göttert<br />
Padrons Magic (G Padrons Best / Ambrak) 2003 AV-H. Medicom AG Melanie Mohr<br />
Takaar (Meshan Ibn Kubinec / Takira) 2009 AV-H. Reinhard Sax Silke Trapani<br />
Zhaji El Aziz (Nahdmi / Zalhekah El Aziz) 2010 AV-St. Heiko und Wenke Löwel Andreas Häfele<br />
ZsouZsou EH (TM Lopez / Zsa Zsa I) 2009 AV-St. Caroline Bär Manuela Holz<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
24
VZAP-Stuten- und Fohlenprämierung in Marbach<br />
Eingebettet in den Tag des <strong>Arabische</strong>n<br />
<strong>Pferde</strong>s fand im Haupt- und Landgestüt<br />
Marbach auch eine VZAP-Stuten- und<br />
Fohlenprämierung statt. Ort und Zeitpunkt<br />
hätten nicht besser gewählt werden können,<br />
denn so hatten auch die Privatzüchter richtig<br />
viele Zuschauer. Und diese kamen auch auf<br />
ihre Kosten, fand doch die Hartplatzmusterung<br />
bei den Verkaufszelten und Marktständen statt,<br />
Amurath Mofeeda, Z.u.B: Bernd Zimmermann<br />
Die SZAP tritt auf der Stelle<br />
Nach der Abwahl des "alten" Vorstands<br />
der Schweizer Zuchtgenossenschaft<br />
für <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> (SZAP) anläßlich<br />
der Mitgliederversammlung vom 24. Februar,<br />
wurde beschlossen, diese Versammlung<br />
zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen<br />
bzw. fortzusetzen (wir hatten darüber berichtet).<br />
Dies in erster Linie, um dem neuen<br />
Vorstand Zeit und Gelegenheit zu geben,<br />
sich in die Thematik einzuarbeiten. Der Termin<br />
wurde dann auf den 5. Mai festgelegt.<br />
Was damals schon befürchtet wurde, traf<br />
ein: Die zwei Monate waren nicht genügend<br />
Zeit, um sich in das laufende Tagesgeschäft,<br />
das Stutbuch und die Buchhaltung einzuarbeiten.<br />
Und so kam es, dass dem Vorstand<br />
bei der Arbeitsflut ein Formfehler unterlief,<br />
denn obgleich die Einladung mit Ort und<br />
Datum der Mitgliederversammlung pünktlich<br />
versandt wurde, wurden die Briefe mit<br />
der Traktandenliste nicht rechtzeitig auf der<br />
Post eingeliefert: Der Poststempel zeigte das<br />
Datum vom Sonntag, 22. April (statt Freitag,<br />
20. April). Daraufhin ließen gewisse Mitglieder<br />
schriftlich verlauten, dass sie die Sitzung<br />
rechtlich anfechten werden.<br />
Somit wurde die Mitgliederversammlung<br />
nach einiger Diskussion als eine reine Informations-<br />
und Meinungsbildungsmöglichkeit<br />
für die Mitglieder und den Vorstand<br />
erachtet und die jeweiligen Abstimmungspunkte<br />
wurden nur konsultativ abgestimmt,<br />
d.h. ohne rechtliche Bindung. Das<br />
Abstimmungsergebnis diente daher nur als<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
sodass jeder "<strong>Pferde</strong> zum Anfassen" hatte. Und<br />
alle <strong>Pferde</strong> benahmen sich mustergültig von<br />
der Jungstute über die erfahrene Mutterstute<br />
bis hin zu den Fohlen - alle genossen die Bewunderung<br />
und die vielen Streicheleinheiten.<br />
Insgesamt traten 19 <strong>Pferde</strong> an, davon fünf<br />
Fohlen, die sich einen Prämientitel erhofften.<br />
Für alle hat es natürlich nicht gereicht,<br />
aber die Gesamtqualität war laut Zuchtleiter<br />
Burchard Schröder erfreulich hoch. Prämiert<br />
wurden immerhin 9 Stuten und 4 Fohlen,<br />
was über zwei Dritteln entspricht.<br />
Die Stuten und Fohlen im einzelnen:<br />
Nagawa (Motassem / Naga), Züchter und Besitzer:<br />
H.u.L. Marbach<br />
Nafeesa (Musab / Naga), Züchter: H.u.L. Gestüt<br />
Marbach, Besitzer: Anneliese Könemann<br />
WM Dahida (Madkours Impuls / Dahi), Züchter:<br />
H.u.L. Marbach, Besitzer: Vassiliki Kanellopoulos<br />
Amurath Moneera (Fadi Al Shaqab / Amurath<br />
Mofeedah), Züchter und Besitzer: Bernd<br />
Zimmermann<br />
Kameeha AS (El Mariachi / Amurath Koheilah),<br />
Züchter und Besitzer: Anette Schnaufer.<br />
NDA Samraa Malikah (Emiratus B / Shanah<br />
Halim), Züchter und Besitzer: Gabriele<br />
Schweiher u. Jürgen Tabler<br />
Rheemah Al Jabal (Salaa Maysan / Latifa),<br />
Züchter und Besitzer: Maya Jones<br />
Sadunga M (Shaklan Ibn Bengali / Shiriin),<br />
Züchter: Medicom, Besitzer: Heide Lupper<br />
Jamilla (Gazal XXI / Hadban-920 (Julie)),<br />
Züchter und Besitzer: Alfred Sommer<br />
WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije),<br />
Züchter und Besitzer: H.u.L. Gestüt Marbach,<br />
Siegerfohlen<br />
Stimmungsbild für die weitere Arbeit des<br />
Vorstands bis zur nächsten Mitgliederversammlung.<br />
Dennoch wurden einige Zahlen bekannt<br />
gegeben, die die anwesenden Mitglieder<br />
in höchste Alarmbereitschaft versetzten.<br />
So hieß es im Stutbuchbericht, der noch<br />
von der "alten" Stutbuchführerin erarbeitet<br />
wurde, dass im Jahr 2017 in der Schweiz<br />
19 <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen geboren wurden,<br />
sechs <strong>Pferde</strong> importiert, sieben exportiert<br />
und zwölf dem Stutbuch als tot gemeldet<br />
wurden. Somit ergab sich ein Bestand von<br />
26<strong>14</strong> lebenden <strong>Vol</strong>lblutarabern, wobei die<br />
Zahl eher geringer sein dürfte, da nicht alle<br />
Todesfälle bekannt gegeben werden. Außerdem<br />
sind im letzten Jahr 58 Mitglieder aus<br />
der SZAP ausgetreten, sodass der Mitgliederbestand<br />
auf rund 260 geschrumpft ist.<br />
Dieser Trend dauert bereits seit 2010 an und<br />
man darf annehmen, dass der Grund dafür in<br />
erster Linie in den genossenschaftsinternen<br />
Streitigkeiten zu suchen ist.<br />
Der Kassenbericht enthielt ebenfalls einige<br />
Überraschungen und auch hierzu gilt festzuhalten,<br />
dass für diese Zahlen der "alte"<br />
Vorstand verantwortlich zeichnet. Es wurde<br />
deutlich, dass die SZAP seit Jahren über<br />
ihre Verhältnisse und von ihrem Genossenschaftskapital<br />
gelebt hat, dies insbesondere<br />
durch völlig überhöhte Personalausgaben<br />
(Stutbuch/Sekretariat) von rund 60.000 CHF<br />
(incl. Bürokosten) für eine 50 %-Stelle. Wenngleich<br />
ein Betriebsgewinn von ca. 500 CHF<br />
25<br />
Shalaan Ibn Abbas El Dine (NK Abbas El<br />
Dine / Rheemah Al Jabal), Züchter und Besitzer:<br />
Maya Jones<br />
Marshuk Ibn Naoufil (Naoufil / Oriental Maysarah),<br />
Züchter und Besitzer: Dr. Josef Mohn<br />
BB Karat (Kuwait / GF Kiara), Züchter und Besitzer:<br />
Barbara Braun<br />
Angenehm aufgefallen ist, dass die <strong>Pferde</strong><br />
allesamt in gutem Allgemeinzustand waren,<br />
Sadunga M, Z: Medicom, B: Heide Lupper<br />
dabei kaum geschminkt und nicht rasiert<br />
und haben trotzdem - oder gerade deswegen?<br />
- einen positiven Eindruck auf die Zuschauer<br />
gemacht. Insbesondere der ruhige<br />
Charakter der <strong>Pferde</strong> hat einen bleibenden<br />
Eindruck hinterlassen.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
für 2017 ausgewiesen wurde, stellte die Kassierin<br />
klar, dass ein Verlust von 11.500 CHF<br />
erwirtschaftet wurde, dieses Defizit aber von<br />
einem oder mehreren anonymen Spendern<br />
Ende Dezember 2017 ausgeglichen wurde.<br />
Außerdem wurde bekannt gegeben, dass<br />
Katherine Henrici bereits nach der ersten<br />
Vorstandssitzung aus dem Vorstand ausgetreten<br />
ist. Auch Sandra Bürki gab ihren Rücktritt<br />
bekannt. Beide gaben unüberbrückbare<br />
Differenzen mit der Präsidentin an. Die restlichen<br />
vier Vorstandsmitglieder stellten sich<br />
jedoch demonstrativ hinter die Präsidentin<br />
Renata Schibler, drohten gar ihrerseits mit<br />
dem Rücktritt, wenn diese gezwungen werde,<br />
das Amt niederzulegen. Da die Sitzung<br />
lediglich konsultativen Charakter hatte,<br />
konnten keine Wahlen abgehalten werden<br />
und so wurden Michèle Vaucher und Cornelia<br />
Senti in den Vorstand co-optiert (ohne<br />
Stimmrecht), um diesen in den nächsten<br />
Monaten bei der Arbeit zu unterstützen. So<br />
sind beispielsweise ein Sporttag und eine<br />
Beständeschau mit Hengstkategorisierung<br />
am 15.-16. September <strong>2018</strong> in Obergerlafingen<br />
geplant, außerdem die Teilnahme an der<br />
neuen Messe CanChaval am 16.-18. November<br />
im Nationalen <strong>Pferde</strong>zentrum in Bern.<br />
Die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung<br />
wurde für Oktober <strong>2018</strong> terminiert<br />
– dann wissen wir hoffentlich genauer,<br />
in welche Richtung die SZAP marschiert.<br />
-gw-<br />
aus den Verbänden
Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern<br />
Amateure<br />
Andere<br />
Wege<br />
gehen<br />
Manchmal muß man<br />
andere Wege gehen, als<br />
die ausgetretenen Pfade,<br />
um ans Ziel zu kommen.<br />
Das dachten sich auch<br />
die Organisatoren des<br />
"Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />
in Bayern" und versuchten<br />
sich an einem neuen<br />
Veranstaltungskonzept,<br />
bei dem jeder sein Pferd<br />
so vorstellen konnte, wie<br />
er gerne mochte, es gab<br />
keinerlei Vorgaben. Das<br />
Konzept ging auf, heraus<br />
kam ein entspannter<br />
Nachmittag, getragen<br />
von einer Atmosphäre des<br />
Miteinanders, das wir in<br />
der Araberszene so sehnlich<br />
vermissen.<br />
Nicole Brauns zeigte ihren EH Mahali in<br />
klassischer Dressur, Zirkuslektionen,<br />
Freiarbeit, Horsemanship, Halsring-Reiten<br />
und vielem mehr.<br />
Alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
26<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Ende April fand zum ersten Mal der "Tag<br />
des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" statt -<br />
zugegeben ein etwas sperriger Name,<br />
aber dahinter verbarg sich eine neue Initiative,<br />
dem Araber ein besseres Image zu<br />
geben, indem er bewußt in seiner ganzen<br />
Vielseitigkeit präsentiert wird. Rund 30 <strong>Pferde</strong><br />
wurden genannt, viele davon hatte man<br />
noch nie zuvor bei einem "öffentlichen Auftritt"<br />
gesehen. Damit gab die Veranstaltung<br />
einen kleinen Einblick, was die Araberbesitzer<br />
zu Hause so mit ihren Tieren machen -<br />
und dabei kam Erstaunliches zutage!<br />
Vielseitige Auftritte<br />
Da war zum Beispiel der 10-jährige Wallach<br />
EH Mahali (Period / Malisja) aus der Zucht<br />
von Caroline Bar, Enserhof. Er wurde von seiner<br />
Besitzerin Nicole Brauns in klassischer<br />
Dressur, Zirkuslektionen, Freiarbeit, Horsemanship,<br />
Halsring-Reiten und vielem mehr<br />
ausgebildet. Heraus kam eine unterhaltsame<br />
Vorstellung, die das spezielle Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Pferd und Reiter unter<br />
Beweis stellte: Mahali ließ sich durch ein<br />
Tuch verhüllen, die Elemente Kompliment,<br />
Steigen und Hinlegen gehörten ebenso<br />
zum Repertoire wie Seilspringen!<br />
Oder Elliot, ein 21-jähriger Menes-Sohn (a.d.<br />
Elembra), der einer Kindertruppe vom Araberhof<br />
Heidegger als <strong>Vol</strong>tigierpferd diente.<br />
Nichts Besonderes, meinen Sie? Nun, Elliot<br />
ist eigentlich gar kein <strong>Vol</strong>tigierpferd, aber<br />
das "richtige" <strong>Vol</strong>ti-Pferd wurde kurzfristig<br />
krank, so daß der Auftritt der Kleinen schon<br />
auf der Kippe stand. Bis Elliot einsprang<br />
- zwei Tage Zeit hatte er, sich daran zu gewöhnen,<br />
dann ging's in den großen Ring.<br />
Und es klappte prima! Kaum waren die Kids<br />
fertig, wurde der <strong>Vol</strong>tigiergurt mit einem<br />
Westernsattel getauscht und er wurde noch<br />
in Westernreitweise vorgestellt. Wenn das<br />
nicht vielseitig ist!<br />
Und dann war da noch MC Menach (Cyklon<br />
/ Mekka IV), ein Rapphengst aus ganz alten<br />
ostdeutschen und polnischen Linien. Nicole<br />
Michel, die eigens mit ihm aus Ostdeutschland<br />
angereist war, stellte ihn im flatternden<br />
roten Kleidchen unter dem Dressursattel<br />
vor. Bei ihr im Gestüt steht auch noch der<br />
aus alt-polnischen Linien stammende Mahmud<br />
Nur - diesen Typus Araber bekommt<br />
man sonst kaum mehr zu sehen!<br />
Von Profis und Amateuren<br />
Dr. Martin Pauli zeigte den unter dem Westernsattel<br />
ausgebildete Hengst Mouammar<br />
aus dem Stall Meixner. Der Hengst ist eine<br />
Augenweide und zeigte unter seinem Reiter,<br />
wie ein gut gerittener und gleichzeigt<br />
hübscher Westernaraber aussieht! Mouammar<br />
entstammt der Murana I-Mutterlinie<br />
und wurde im Gestüt Amurath gezüchtet.<br />
Er war u.a. Gold-Champion an den C-Schauen<br />
in Ströhen und Marbach, hat seine HLP<br />
in der Westernreitweise absolviert, war Prämienhengst<br />
und "Goldschleifenhengst" bei<br />
der Verbandshengstschau des VZAP, und<br />
hat auch bereits einige Nachzucht.<br />
Das Gestüt Khamal El Assuad von Otto<br />
Schmidt präsentierte den Deckhengst<br />
Mouazar (Lohim / Mateefa) unter Melanie<br />
Schmidt im Westernsattel und den Wallach<br />
Carina Berger mit AJM Shirass<br />
(AJM Amiraah / Ebony Bataasha)<br />
Classic Farhan (Hadaya El Tareef / HMT Fernazza)<br />
mit Annika Schmidt im englischen<br />
Sattel in einem "Pas de Deux". Für die Deckhengste<br />
sind derartige Auftritte in einer<br />
fremden Umgebung natürlich immer eine<br />
Herausforderung. Im Gegensatz zu einer<br />
Show, wo die <strong>Pferde</strong> oftmals "so verrückt<br />
wie möglich" gezeigt werden, sollen sie hier<br />
unter dem Sattel einen möglichst ausgeglichenen<br />
Eindruck machen. Aber die beiden<br />
machten das prima.<br />
Der wohl schönste Hengst, der derzeit aktiv<br />
im Distanzsport geht, ist der <strong>14</strong>-jährige, im<br />
Gestüt Fischer gezogene GF Mashuk (Gips<br />
/ Mirvana). Neben einem sehr korrekten<br />
Exterieur und viel arabischem Schmelz, besticht<br />
er durch seine Leistungsbereitschaft<br />
und einen traumhaften Charakter. Er ist<br />
beim ZSAA gekört und macht derzeit seine<br />
HLP über die Distanzprüfung, wofür er<br />
2000 Wettkampfkilometer aufweisen muß<br />
- aktuell ist er bei 859 km. Zusammen mit<br />
der Stute Beylinda (v. Bey Shy) zeigte er den<br />
Ablauf eines Distanzrittes, fachmännisch<br />
kommentiert durch Mashuks Besitzerin Petra<br />
Hutterer. Dazu gehört z.B. auch an einem<br />
fremden Ort zu trinken, die Tierarztuntersuchung,<br />
absatteln, abwaschen, erneutes<br />
aufsatteln - und dabei die ganze Zeit brav<br />
stehen bleiben, während die Stute um ihn<br />
herum ihre Kreise dreht. Aber kein Problem<br />
Mashuk ist mittlerweile Profi!<br />
Beylinda geht derzeit ihre dritte Saison im<br />
Distanzsport und hat bislang 465 Wettkampfkilometer<br />
- mit 500 km hat sie die Stutenleistungsprüfung<br />
bestanden. Sie wurde<br />
erst 7jährig im Distanzsport eingesetzt und<br />
für Besitzerin Katharina Kirchdorfer "ist sie<br />
einfach die Beste! Sie ist ein sehr ehrgeiziges,<br />
mutiges, intelligentes und menschenbezogenes<br />
Pferd", genau wie man es für den<br />
Distanzsport braucht.<br />
Amateure<br />
Najib Halim (Mashour Halim / Nile Halima<br />
aus dem Gestüt Shah Mon Arabians<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
27<br />
Black is Beautiful<br />
Wer denkt nicht gern an den "Schwarzen<br />
Hengst" oder den Rappen "Rih" - für viele<br />
ist nach wie vor ein Rappe das Sinnbild<br />
für einen Araberhengst. AJM Shirass (AJM
Amateure<br />
GA Amani Colours (Royal Colours / Autum<br />
Misty) vom Gestüt Goschenhof Arabians<br />
Amirash / Ebony Bataasha) nährte diese<br />
Fantasien, indem er mit seiner Besitzerin<br />
Carina Berger geradezu symbiotisch eine<br />
schöne und harmonische Vorstellung in der<br />
Freiheitsdressur darbot. Steigen, Kompliment,<br />
sich hinlegen - und wälzen! Ob dies<br />
ein Bestandteil der Vorstellung war oder<br />
Eigeninitiative von Shirass? Wer könnte<br />
es ihm verdenken, besonders nicht seine<br />
Besitzerin, die - bevor er aufstand - sich<br />
auf seinen Rücken schwang, und vier, fünf<br />
Bocksprüngen später lachend im Sand saß!<br />
Ganz orientalisch wurde es bei einer zweiten<br />
Nummer und da wurde der Rappe Rih<br />
wieder lebendig!<br />
Noch einmal schwang sich Martin Pauli in<br />
den Sattel, diesmal von WAS Tajshan Ibn<br />
Taraszena (Zid Ibn El Zahim / Taraszena)<br />
aus der Zucht von Dieter und Evelyn Ruess.<br />
Der athletische Fuchs war auch schon am<br />
Europa-Championat der Sportaraber, wo<br />
er es zum Vize-Meister in der Pleasure und<br />
zu Bronze in der Reining gebracht hat. Kein<br />
Wunder bei dem Vater denn Zid Ibn El Zahim<br />
war mehrfacher EM Champion in Reining<br />
und Pleasure.<br />
Mit und ohne Reiter<br />
Der Fuchshengst Prince Sahib (Prince Shetan<br />
/ HH Rawanna) aus der Zucht und im Besitz<br />
der Familie Berschl wurde ebenfalls gezeigt,<br />
leider nur an der Hand und im Freilauf, da<br />
er sich kurz zuvor leicht verletzt hatte. Dafür<br />
stellte die Tochter eines der jungen <strong>Pferde</strong><br />
unter dem Westernsattel vor. Prince Sahib dagegen<br />
ist im Distanztraining - bei dem Vater<br />
ist seine Karriere vorprogrammiert.<br />
Aber natürlich gab es auch Vorstellungen an<br />
der Hand, meist waren dies Stuten oder Jungpferde.<br />
So zeigte beispielsweise das Gestüt<br />
Goschenhof zwei Fohlen mit ihren Müttern,<br />
die bei den Besuchern natürlich besondere<br />
Aufmerksamkeit genossen. Auch das Gestüt<br />
Ponnath zeigte einige Youngsters im Alter von<br />
ein bis drei Jahren, wie auch das Gestüt EOS<br />
Arabians und einige mehr. Gegen Ende gab<br />
es noch einen besonderen Leckerbissen: The<br />
Verdict HG feierte seinen letzten Auftritt in<br />
der Öffentlichkeit. The Verdict ist ein <strong>Vol</strong>lbruder<br />
der weltbekannten Stute The Vision HG,<br />
die Mutter von <strong>Pferde</strong>n wie Welt-Champion<br />
Al Lahab oder dessen <strong>Vol</strong>lbruder Al Hadiyah,<br />
sowie Al Maraam und Al Ayal. Der 23-jährige<br />
Rapphengst kann rund 100 Fohlen aufweisen<br />
und steht auf dem Gestüt La Fame von Martina<br />
Ostermeier. Von dort kam auch sein Enkel,<br />
ebenfalls Rappe, von Magic Magnifique - mit<br />
einem Kopf wie aus Ebenholz geschnitzt.<br />
Wozu das Ganze?<br />
Nun mag sich manch einer fragen, was<br />
soll so eine Veranstaltung, bei der es "um<br />
nichts geht", wo man keine Schleifen und<br />
Pokale gewinnen kann, und auch nicht mit<br />
Stolz auf einen Championatstitel verweisen<br />
kann. Es ist genau dies: Es geht nicht um Titel<br />
und Erfolge, sondern es geht darum, mit<br />
seinem Pferd Spaß zu haben. Viele der Teilnehmer,<br />
die ihr Pferd in der Freiheitsdressur<br />
oder unter dem Sattel gezeigt haben, sind<br />
keine Profis, und haben sich einfach gefreut,<br />
dass die Vorstellung so gut geklappt<br />
hat - und blamiert hat sich keiner!<br />
Veranstaltungen wie diese sind Werbung<br />
für das <strong>Arabische</strong> Pferd, denn sie zeigen,<br />
28<br />
dass der Araber viel mehr kann, als nur<br />
"schön sein". Die Vorstellungen und sei es<br />
auch nur im Freilauf, zeigten die Menschenzugewandtheit<br />
dieser <strong>Pferde</strong>, denn alle liesen<br />
sich anstandslos einfangen. Sie zeigten<br />
die Intelligenz und den Spieltrieb, aber<br />
auch die Reiteignung in den verschiedensten<br />
Disziplinen. Es müssen nicht immer<br />
Höchstleistungen sein, denn diese können<br />
die Mehrheit der Freizeitreiter gar nicht abfordern.<br />
Die Mehrheit will ein charakterlich<br />
einwandfreies Pferd - und dies haben alle<br />
Akteure hier bewiesen! Ideal auch, dass diese<br />
Veranstaltung in einem "ganz normalen<br />
Reit- und Pensionsstall" stattfand, denn dadurch<br />
waren auch "rassefremde" Zuschauer<br />
da. Trotzdem war es schön zu sehen, daß<br />
auch namhafte Züchter "nur zum Zuschauen"<br />
mit dabei waren, wie z.B. Familie Sax,<br />
Bettina von Kameke, Familie Oster, Annette<br />
Escher, um nur einige zu nennen. Vielleicht<br />
fällt ja bei dem einen oder anderen die Saat<br />
auf fruchtbaren Boden und es gibt in Zukunft<br />
auch in anderen Teilen Deutschlands<br />
derartige Veranstaltungen, wo es nur um<br />
den "Spaß an der Freud" geht, gemeinsam<br />
mit Gleichgesinnten einen Tag zu verbringen,<br />
sich an den Vorführungen der anderen<br />
zu freuen, und vielleicht Ideen mit nach<br />
Hause zu nehmen, was man noch so alles<br />
mit seinem Araber anfangen könnte. Denn<br />
die <strong>Pferde</strong> sind in der Regel vielseitiger als<br />
die Menschen.<br />
Daß diese Veranstaltung stattfinden konnte,<br />
dazu mußten die Organisatoren Gerd<br />
Wagner, Bettina Marofke, Theresa Müller<br />
und Peter Böhm erst einmal ins kalte Wasser<br />
springen und viel Vorarbeit leisten.<br />
Aber mithilfe ihres rund 20köpfigen Helferteams<br />
ist es ihnen gelungen, den Besuchern<br />
und Teilnehmern einen wunderschönen<br />
Nachmittag zu bescheren - und<br />
auch das Wetter hat sein Scherflein dazu<br />
beigetragen. Und so lautet das eindeutige<br />
Fazit zu diesem Tag: Wer nicht dabei war,<br />
ist selbst schuld, denn er hat etwas versäumt!<br />
Gudrun Waiditschka<br />
LF Aarmaan Vittorio (Magic Magnifique / LF<br />
Aliyyah Vivendi), La Fame Arabians<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Amateure<br />
<br />
<br />
1. WAS Tajshan Ibn Taraszena (Zid Ibn El<br />
Zahim / Taraszena) unter Martin Pauli<br />
2. EC Menach (Cyklon / Mekka IV) mit Nicole<br />
Michel im Sattel in klassischer Dressur<br />
3. Elliot (Menes / Elambra) versuchte sich mit<br />
Erfolg als <strong>Vol</strong>tgierpferd für die Kinder vom<br />
Araberhof Heidegger.<br />
4. GF Mashuk (Gips / Mirvana) demonstrierte<br />
die Stationen eines Distanzrittes.<br />
5. Der Fliegenschimmel Classic Farhan<br />
(Hadaya El Tareef / HMT Fernazza) und<br />
Schimmelhengst Mouazar (Lohim / Mateefa)<br />
zeigten einen Pas de Deux.<br />
6. Martin Pauli mit Mouammar (Gazwan<br />
Al Nasser / Amurath Mofeedah) aus dem<br />
Gestüt Meixner.<br />
<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
29
Aljassimya Amateur Challenge<br />
Amateur-Richtsystem<br />
mit positivem Nebeneffekt<br />
Amateure<br />
Trail an der Hand ermöglicht es, auch Jungpferde<br />
außerhalb der eigentlichen Schauklassen zu zeigen.<br />
- Trail in-hand makes it possible to show young horses<br />
at the show outside the actual in-hand show classes.<br />
Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen und langsam beginnen<br />
sie sich auch in Deutschland zu etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin<br />
und Trainerin, erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven Nebeneffekt<br />
- helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften zu selektieren.<br />
30<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Vor vier Jahren gründete eine entschlossene<br />
Gruppe von Belgiern die "European<br />
Amateur Cup Show Organisation"<br />
(EACSO), um Amateur-Schauen in Europa zu<br />
unterstützen. EACSO's Vorstand besteht aus<br />
den Gründungsmitgliedern Rob Rens und<br />
Stijn Schyvens, zusammen mit Bart Beckers,<br />
Ilse Verbruggen und Ronny Vosch.<br />
EACSO's Aushängeschild ist der European<br />
Amateur Cup in Belgien, der nun das vierte<br />
Mal in Folge organisiert wurde und die letzten<br />
drei Jahre jeweils über 100 Teilnehmer<br />
hatte. Zusätzlich boten 2015 auch zwei andere<br />
belgische Schauen unter Verwendung der<br />
EACSO-Regeln Amateur-Klassen an. Im selben<br />
Jahr hat sich dann Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />
Al Thani entschlossen, diese Klassen zu<br />
sponsorn, als Teil seines Vorhabens, neue und<br />
junge Menschen an die Rasse heranzuführen.<br />
Aljassimya Farm bot den Amateur-Schauen<br />
Sponsorengelder und zusätzlich attraktive<br />
Spezialpreise für die besten Vorführer und<br />
Reiter des jeweiligen Jahres: Ein Besuch des<br />
Pariser Welt-Championats als Gast von Aljassimya<br />
Farm, sowie die Teilnahme an der<br />
"California Prize"-Verlosung. Diese Verlosung<br />
ermöglicht sechs Leuten eine Reise nach<br />
Kalifornien zu unternehmen, inklusive einer<br />
Züchter-Tour durch das Santa Ynez Valley.<br />
Alten) ist, aber eine Demokratie (Herrschaft<br />
durch das <strong>Vol</strong>k) ist sie definitiv nicht.<br />
Einige Regeln<br />
Die Regeln der Aljassimya Amateur Challenge<br />
sind lang und komplex, aber wurden<br />
jedes Jahr sorgfältig weiterentwickelt, vor<br />
allem vom EACSO-Vorstand. Das Bewertungssystem<br />
basiert auf dem ursprünglichen<br />
ECAHO-Fünf-Kriterien-Richtsystem mit zwei<br />
weiteren Kriterien:<br />
"Harmonie zwischen Pferd und Vorführer"<br />
- hier wird die Zusammenarbeit beider Seiten<br />
und das Einfühlungsvermögen des Vorführers<br />
seinem Pferd gegenüber bewertet. Im<br />
Wesentlichen werden jene <strong>Pferde</strong> belohnt,<br />
die mit leichter Hand und mit lockerer Führleine<br />
gezeigt werden, während sie gleichzeitig<br />
den Raum des anderen respektieren.<br />
"Präsentation" - hier wird bewertet, ob das<br />
Pferd ruhig und korrekt steht, in einer geraden<br />
Linie im Schritt geht, und seine Trabrunde<br />
ohne Galopp oder Zirkeln bewältigt.<br />
Man muß nur die Regeln lesen, um ihre<br />
Stärken zu erkennen. Es sollte allen klar sein<br />
- bis auf die, die sich einer Gehirnwäsche<br />
unterzogen haben -, daß weder Harmonie<br />
noch Genauigkeit eine besonders große<br />
Rolle spielen im professionellen Schauzirkus.<br />
Es gibt ehrenwerte Ausnahmen, d.h.<br />
ein paar Trainer, die mit einem Pferd an der<br />
losen Leine ohne Unterbrechung rund um<br />
den Schauring traben, und dann ihr Pferd<br />
ohne Einschüchterung aufstellen können.<br />
Aber sie sind die Ausnahmen und sie sind<br />
seltsamerweise nicht populärer als die, die<br />
mit harter Hand agieren, oder die Heuchler.<br />
Nur durch Hinzufügen dieser beiden<br />
Kriterien "Harmonie" und "Präsentation"<br />
wird offensichtliche Einschüchterung und<br />
Herumwirbeln im Kreis im Galopp unterbunden,<br />
und gleichzeitig wird eine saubere<br />
professionelle Vorführung belohnt, die<br />
Eine Idee breitet sich auch<br />
Seitdem wurden auch andere Länder eingeladen,<br />
bei der Aljassimya Amateur Challenge<br />
mitzumache und Spanien, Frankreich,<br />
Deutschland, Dänemark und Großbritannien<br />
haben jeweils ein bis drei Amateur-Schauen<br />
(drei ist derzeit das Maximum für jedes<br />
Land) mit einem einheitlichen System von<br />
Qualifikationsregeln und Bewertung. Reitklassen<br />
für Novice (Anfänger) gibt es in drei<br />
Disziplinen - Classic, Hunter und Western -<br />
und müssen angeboten werden. Ebenso die<br />
Schau-Klassen und (gerittenen) Trail-Klassen,<br />
die zwar aus den USA stammen, aber eine<br />
ausgezeichnete Einführung in das Vorführen<br />
und Reiten mit Genauigkeit und Respekt bieten.<br />
Die Schauen sind auch von der ECAHO<br />
als Amateur-Schauen anerkannt.<br />
Ich war als Anhänger der Idee am Rande involviert,<br />
weil es für mich ganz klar ist, dass<br />
die Schauen, die für den normalen Besitzer<br />
geeignet sind, von der ECAHO in ihrer<br />
"Schau-Pyramide" vernachlässigt wurden,<br />
seit die C-Schauen zum großen Teil zur Startrampe<br />
für die Profi-Ställe wurden. Alles, was<br />
dem normalen Besitzer oder dem talentierten<br />
Jugendlichen ermöglicht, sein Pferd mit<br />
Begeisterung und Stolz zu zeigen - egal ob an<br />
der Hand, geritten oder im Trail - ist positiv.<br />
Es ist offensichtlich, daß wir auch ein System<br />
für Anfänger brauchen, damit es wieder mehr<br />
junge Vorführer gibt. Wir brauchen dringend<br />
neue Gesichter, denn es kann doch nicht sein,<br />
daß es auf der ganzen Welt nur rund 10 Vorführer<br />
die in den letzten 30 Jahre die Fähigkeiten<br />
hatten, arabische <strong>Pferde</strong> vorzuführen!<br />
Ich will nicht behaupten, daß die Schauwelt<br />
eine Kleptokratie oder eine Gerontokratie<br />
(Herrschaft durch die Korrupten oder die<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
31<br />
Ein Pferd das auf gerader Linie trabt, ganz ohne Zirkeln und Galoppeinlage, das ist das Ziel<br />
der Amateurschauen. - A horse trotting on a straight line, without any circles or breaking into<br />
galopp, that's the aim of Amateur shows.<br />
Fotos: Jan Kan<br />
auch ein normaler <strong>Pferde</strong>mensch und gelegentlicher<br />
Zuschauer verstehen kann und<br />
für gut befindet.<br />
Allerdings, so könnte man fragen, was haben<br />
diese Kriterien, die den Vorführer bewerten,<br />
an einer Zuchtschau zu suchen? Damit erhält<br />
man doch am Ende eine Mischung aus der<br />
Bewertung des Vorführers und der des <strong>Pferde</strong>s,<br />
was aber keinen Wert für die Beurteilung<br />
eines Zuchtpferdes hat? Erstens, möchte ich<br />
denjenigen bitten, der diese Frage stellt, das<br />
Brett vor seinem Kopf zu entfernen, bevor<br />
er auf den Spreißel im Auge eines anderen<br />
zeigt... Die Annahme, daß unsere heutigen<br />
Schauklassen das beste Zuchttier herausselektieren,<br />
und den Vorführer unberücksichtigt<br />
lassen, hat nichts mit der derzeitigen<br />
Realität zu tun.<br />
Das ganze Pferd betrachten<br />
Nachdem ich das System ausprobiert habe,<br />
habe ich festgestellt, dass die zusätzlichen<br />
Noten für "Harmonie" und "Präsentation"<br />
nicht nur den Vorführer bewerten. Das Wesen<br />
des <strong>Pferde</strong>s, das er an der Hand hat, hat einen<br />
großen Einfluß auf die Noten. Ein Pferd, das<br />
mitarbeiten will, das selbstsicher ist, und das<br />
man an einer losen Leine zeigen kann, obwohl<br />
es seinen Schweif senkrecht in die Höhe<br />
stellt und schnaubt - das perfekte "arabische<br />
Temperament" - erhält unausweichlich mehr<br />
Punkte für "Harmonie" mit dem Vorführer. Ein<br />
Pferd, das nervös oder übererregbar ist, wird<br />
unausweichlich weniger Punkte bekommen,<br />
weil es nicht ohne Zwang still steht und während<br />
der Trabrunde in Galopp verfällt. Auf<br />
diese Weise, denke ich, bekommt ein Pferd,<br />
das eine besseres Temperament hat - das<br />
aber gleichwohl "typisch arabisch" ist, denn<br />
ich mag keine <strong>Pferde</strong> mit schlechter Schweifhaltung<br />
-, und das dabei gehorsam ist, mitarbeitet,<br />
und entsprechend reagiert, eine<br />
höhere Bewertung als eines, das "Charisma"<br />
Amateure
Amateure<br />
in Kombination mit weniger wünschenswerten<br />
Eigenschaften hat, wie beispielsweise<br />
Angst und Ungeduld. Das kann nur gut sein.<br />
Wenn ich mich selbst im Schauring vorstelle,<br />
mit einigen der <strong>Pferde</strong>, die ich in der Vergangenheit<br />
vorgeführt habe, dann denke<br />
ich, hätte ich sehr verschiedene Wertnoten<br />
für Harmonie und Präsentation bekommen,<br />
abhängig davon mit welchem Pferd ich mir<br />
das vorstelle. Diese Noten spiegeln genau<br />
meine Einschätzung wider vom Charakter<br />
dieser <strong>Pferde</strong>. Niemals hätten die bösen kleinen<br />
Schlingel so hohe Noten bekommen,<br />
wie die Aliha's dieser Welt! Und das ist richtig<br />
so, wir müssen das ganze Pferd berücksichtigen,<br />
nicht nur einige Teile davon, wenn<br />
wir richten.<br />
Charakter gehört zum "Typ"<br />
Ich habe mir schon lange Sorgen darüber gemacht,<br />
daß wir die Kategorie "Typ" einzig auf<br />
optische Merkmale reduziert haben. Selbst<br />
wer nur oberflächlich über die Geschichte<br />
des arabischen <strong>Pferde</strong>s Bescheid weiß,<br />
merkt doch, dass auch der Charakter ein integraler<br />
Bestandteil des arabischen Typs ist.<br />
Außerdem haben wir es uns leider auch zur<br />
Gewohnheit gemacht, "Lebhaftigkeit" als ein<br />
Synonym für "Typ" zu erachten - und diese als<br />
den einzigen Ausdruck von "Typ" in Bezug<br />
auf das Temperament im Schauring positiv zu<br />
bewerten. Ich glaube, das hat zu einer Rückkopplungsschleife<br />
geführt, wobei temperamentvoll<br />
als gut erachtet wird, u.s.w., und wir<br />
daher im Schauring nicht bewerten, ob das<br />
Pferd auch eine sichere, selbstbewusste und<br />
kooperative Persönlichkeit an den Tag legt.<br />
Alle diese Eigenschaften sind aber gleichwertig<br />
für ein gutes "arabisches Temperament"<br />
und gehen einher mit der Lebhaftigkeit, um<br />
den idealen arabischen Typs zum Ausdruck<br />
zu bringen.<br />
Während ich immer überzeugt war, daß sich<br />
Züchter dieser und anderer Eigenschaften<br />
bewußt sind, wenn sie ihre Zuchtwahl - oder<br />
Kaufentscheidung - treffen, habe ich keine<br />
Möglichkeit gesehehn, wie dieses in ein<br />
Richtsystem integriert werden könnte. Bis<br />
jetzt. Es ist vielleicht eine ungewollte Folge<br />
des Richtsystems, aber im Gegensatz zu den<br />
meisten unbeabsichtigten Folgen, ist dies<br />
eine überwältigend positive Folge.<br />
Indem gehorsame <strong>Pferde</strong> als die besten<br />
Araber belohnt werden wirkt dies auch auf<br />
das Marketing der Rasse als Ganzes. Es gibt<br />
zahlreiche Beweise, in denen Marketingforschung<br />
in vielen Ländern darlegt, daß <strong>Pferde</strong>käufer<br />
alle ein Merkmal als das Wichtigste<br />
betrachten, das sie beim Kauf eines <strong>Pferde</strong>s<br />
berücksichtigen: das Temperament.<br />
Trab mit Rhythmus und Anmut<br />
Die zweite Stärke des Bewertungssystems ist<br />
die Art und Weise wie die Bewegungen bewertet<br />
werden. Noch einmal, ich denke unsere<br />
Bewegungsnoten im 20er-System haben<br />
ihre Bedeutung verloren. Wenn ein Richter<br />
eine 19,5 für einen hübschen Schimmel gibt,<br />
der gewinnen soll, der aber nur im Schauring<br />
auf engen Zirkeln herumgaloppiert, dann<br />
ist dies das Ende der Bewegungen, wie wir<br />
sie vor 20 Jahren gewohnt waren zu sehen.<br />
Sicher, nicht jeder Richter tut das, aber genug<br />
von ihnen tun es, um eine große Anzahl<br />
von Beobachtern verzweifeln zu lassen. Die<br />
Noten für "Präsentation" belohnt <strong>Pferde</strong>, die<br />
eine ganze Runde im Ring mit Rhytmus und<br />
Anmut traben, und bestraft die, die nicht genügend<br />
ausbalanciert oder zu ungeduldig<br />
sind, um die Runde zu beenden. Egal wer sie<br />
führt. Wenn ich Ihnen hier erklären muß, warum<br />
das etwas Gutes ist, dann sind sie vielleicht<br />
kein <strong>Pferde</strong>mensch!<br />
All das kommt zu einem günstigen Zeitpunkt,<br />
denn es ist heute eine akzeptierte<br />
Weisheit, daß das, was wir in den Schauen<br />
machen, nicht gut genug ist, und eine Alternative<br />
gefunden werden muß. Als die<br />
ECAHO gegründet wurde, gab es kein universell<br />
eingesetztes Richtsystem, es wurden<br />
viele verschiedene Systeme benutzt und es<br />
wurde danach verlangt. Wir haben das System<br />
auf die fünf Kriterien verengt und es<br />
hat dem Zweck für eine Weile gedient. Aber<br />
es ist nicht in Stein gemeißelt, es ist bereits<br />
zu sechs Kriterien mutiert, Kopf und Hals<br />
wurden getrennt (ein System, das ich verabscheue,<br />
denn eine ungewollte Folge davon<br />
ist, daß die Gewichtung in der Endnote noch<br />
stärker auf den Kriterien Kopf und Hals liegt,<br />
und damit weg von der Funktionalität). Die<br />
fünf und sechs Kriterien sind nicht geeignet,<br />
das bestmöglichste Zuchtpferd herauszuselektieren,<br />
daher müssen wir uns öffnen für<br />
neue Ideen und diese ausprobieren. Ich habe<br />
dieses ausprobiert und mir ging ein Licht mit<br />
einer Million Watt auf! Ich würde mich freuen,<br />
wenn dieses System häufiger verwendet<br />
würde, damit man erkennt, ob es uns in eine<br />
bessere Richtung führt.<br />
Emma Maxwell<br />
Es war letztes Jahr am European Amateur Cup in Brecht, als etwas<br />
wunderbares passierte: Eine Weile vor der Schau fragte mich Ils<br />
Van Dun, ob es möglich wäre, daß sie mit einem jungen Mann zum<br />
Üben zu mir kommen könnte. Ils war von Anfang an in unserem<br />
Amateur-Team und übte mit ihm schon eine Weile was sie über die<br />
Jahre gelernt hatte. Ich sagte "Natürlich!" und so kam Michael einige<br />
Male mit ihr zu mir. Ich bemerkte, daß er ein ungewöhnliches<br />
Gefühl für die <strong>Pferde</strong> hatte, und so entschlossen wir uns auf der<br />
Stelle, daß er die hübsche Stute Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) an<br />
der Amateur-Schau zeigen sollte.<br />
Michael war sehr, sehr nervös, je näher der Tag kam, da er bis dato<br />
noch nie mit Pferd an einer Schau war. Der Tag kam, wir bereiteten<br />
Olivia für die Schau vor und losging's. Es stellte sich heraus, dass er<br />
in der größten Klasse der ganzen Schau startete, mit einer Gruppe<br />
von wunderbaren Stuten, und so war unser Ziel lediglich, daß Michael<br />
sicher durch die Vorführung kam und es ihm am Schluß Spaß<br />
gemacht hat.<br />
Die beiden kamen auf die Schrittrunde, Pferd und Vorführer machten<br />
ihre Sache gut, und als es Zeit für die Einzelpräsentation war,<br />
schien es, als ob die Zeit für einen Moment stehen blieb. Michael<br />
führte Olivia, als wäre sie aus Kristall, mit einer Verständigung und<br />
Verbindung, die uns die Tränen in die Augen trieb. Ich war im Ring<br />
mit meiner Kamera, die Tränen liefen mir über die Wangen, es gab<br />
nichts, was sie aufhalten konnte. Sie stand herrlich, von unglaublich<br />
sanfter Hand präsentiert, es war reine Kunst. Olivia selbst nahm<br />
ihren Blick nicht von ihm. Sie achtete wirklich darauf, nichts zu<br />
verpassen, was er verlangte, und belohnte ihn für seinen Respekt<br />
vor ihr. Es war eine der schönsten Vorstellungen, die wir gesehen<br />
Der besondere Draht zum Pferd<br />
32<br />
hatten. Die Leute weinten. Nicht nur die, die direkt involviert waren,<br />
sondern viele Leute. Es war ein so seltener Anblick der völligen<br />
Verbindung und Verständigung.<br />
Michael und Olivia wurden zweite in ihrer Klasse mit einer einfach<br />
großartigen Wertnote, nur ganz knapp hinter der erstplazierten<br />
Stute. Wir waren überwältigt vor Stolz und Glückseligkeit! Sein<br />
Team schloss sich ihm für die Preisverleihung an und es war ein<br />
wunderbarer Moment. Darüber hinaus gewann Michael den Preis<br />
für die höchste Harmonie-Note der ganzen Schau (und es waren<br />
über 100 Teilnehmer!). Als wir alle zusammen mit seiner Mutter in<br />
den Ring gingen, um den Preis in Empfang zu nehmen, blieb kein<br />
Auge trocken.<br />
Was der Sprecher dann erklärte und was die Leute und die Richter<br />
nicht wußten, war - Michael ist Autist.<br />
Die Stute vor allen Leuten zu zeigen, war eine enorme Aufgabe<br />
für ihn, eine Herausforderung auf vielen Ebenen! Aber er war entschlossen<br />
allen zu zeigen, daß er es kann, vor alle Leuten, unter<br />
Stress und in ungewohnter Umgebung! Er fühlt sich oft nicht ernst<br />
genommen und wird manchmal als wenig intelligent behandelt,<br />
was ihn frustriert, denn Autismus ist etwas ganz anders. Und er hat<br />
seine Vorführung in einer Art und Weise gemacht, wie es keiner je<br />
gesehen hat und nicht mehr vergessen wird. Er hat eine Begabung<br />
und wir werden die beiden nächstes Jahr im Schauring wiedersehen!<br />
Johanna Ullström<br />
P.S. Unser Dank geht an Malorny Horse Transports, die Michaël für<br />
seine nächste Schau sponsorn.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Aljassimya Amateur Challenge<br />
Amateur Judging System<br />
with Positive Side Effects<br />
Foto: Jan Kan<br />
Amateurs<br />
For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our neighbouring countries<br />
and start to evolve also in Germany. Emma Maxwell, an accomplished handler and<br />
trainer herself, explains the Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may<br />
help to select the horse with the best disposition!<br />
In 20<strong>14</strong>, a determined group of Belgians<br />
founded the "European Amateur Cup<br />
Show Organisation" (EACSO) to encourage<br />
Amateur Shows in Europe. EACSO’s board<br />
currently consists of founder members Rob<br />
Rens and Stijn Schyvens, plus Bart Beckers,<br />
Ilse Verbruggen and Ronny Vosch.<br />
EACSO’s flagship spring show, the European<br />
Amateur Cup in Belgium, has now run for<br />
four consecutive years easily attracting over<br />
100 entrants at the last three. In addition two<br />
other Belgian shows ran Amateur sections at<br />
their shows in 2015 using EACSO Rules and<br />
in the same year Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />
Al Thani decided to sponsor these classes<br />
as part of his ambition to attract a new and<br />
youthful audience to the whole breed. Al-<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
33<br />
jassimya Farm provided the Amateur shows<br />
with a sponsorship plus attractive special<br />
prizes for the top handlers and riders of the<br />
year – a visit to the Paris World Championships<br />
as guests of Aljassimya Farm, plus an<br />
entry to the California Prize Draw. The draw<br />
takes six people to California every year for a<br />
tour of the breeders in the Santa Ynez Valley<br />
plus a taste of the local attractions, from the<br />
ocean to the top of the mountains.<br />
An Idea Spreads<br />
Since then other countries have been invited<br />
to join the party - now known as the Aljassimya<br />
Amateur Challenge - and Spain, France,<br />
Germany, Denmark and the UK all run<br />
between one and three Amateur shows (the<br />
upper limit for each country at the moment)<br />
with a single unified system of qualification<br />
rules and scoring. Riding classes for Novice<br />
level in three styles, Classic, Hunter and Western<br />
are mandatory classes to offer, as are<br />
the In Hand and Ridden Trail classes borrowed<br />
from the US but an excellent introduction<br />
to handling and riding with accuracy and<br />
respect. The shows are also affiliated with<br />
ECAHO as Amateur Shows.<br />
I have been involved as an enthusiast from<br />
the sidelines because it is very clear to me<br />
that the layer of shows to cater for the normal<br />
owner has been a neglected part of the<br />
ECAHO show “pyramid’ since C shows became<br />
overwhelmingly the starting block for<br />
professional yards. Anything which can res-
Arabian Amateur Shows are for the whole<br />
family. - Amateur Schauen sind für die ganze<br />
Familie.<br />
Foto: Jan Kan<br />
Amateurs<br />
tore the enthusiasm and pride of the normal<br />
owner or talented youngster for showing –<br />
whether in hand, ridden or trail – is positive.<br />
It is blindingly obvious that we also need<br />
some kind of Novice system to bring more<br />
new young halter handlers through. We desperately<br />
need to see some new faces, it really<br />
cannot be that only about ten handlers<br />
in the whole world over the last thirty years<br />
have the skills to show Arabians in hand! I<br />
cannot quite describe the halter world as<br />
a kleptocracy or a gerontocracy, but a democracy<br />
it certainly isn’t.<br />
A New Set of Rules<br />
The Aljassimya Amateur Challenge rules<br />
are long and complex but have been revised<br />
carefully every year mainly by the EAC-<br />
SO board. The scoring system is based on<br />
the original ECAHO five points system but<br />
had two new criteria added to it:<br />
"Harmony of Horse and Handler" - To be<br />
marked for the cooperation of both sides<br />
and sensitivity of the handler towards his<br />
horse. Essentially those horses which are<br />
shown with a light hand on a loose rein<br />
while recognizing the other’s space are<br />
rewarded.<br />
“Presentation” - whether the horse stands<br />
still and correctly, walks in a straight line at<br />
a walk and trots around the arena without<br />
cantering or circling.<br />
Just reading the rules does indicate some<br />
of it strengths. It is very clear to all, but the<br />
brainwashed, that neither harmony nor accuracy<br />
play a particularly enormous part of<br />
top level professional style of showing an<br />
Arabian. There are honourable exceptions<br />
to this observation of few trainers who can<br />
trot a horse on a loose rein round an arena<br />
in one go and stand them up without<br />
intimidation, but they are the exceptions<br />
and are mystifyingly no more popular than<br />
either the heavy handed or hypocritical examples.<br />
By just adding these two additional<br />
categories removes the motivation for<br />
overt intimidation and whizzing around<br />
in circles at gallop and equally inserts the<br />
motivation to provide a polished professional<br />
performance that a normal horseman<br />
and casual spectator can understand and<br />
applaud.<br />
However, you might ask what the categories<br />
weighted towards the handler have to<br />
do with a breeding class? Surely they just<br />
muddle up the qualities of horse and handler<br />
and thus have no use for choosing breeding<br />
horses? Firstly, I would ask someone<br />
who asks that question to take the beam<br />
out their own eye before pointing out the<br />
splinter in another’s….To suggest that our<br />
current classes pick the best breeding horse<br />
and are oblivious to which handler is leading<br />
is to make a statement that does not<br />
tally with the current reality.<br />
Considering the Whole Horse<br />
After using this system, I realized that the additional<br />
scores for harmony and presentation<br />
do not solely judge the handler. The nature of<br />
the horse he shows strongly affects the points<br />
awarded. A cooperative, secure horse which<br />
can be shown on a loose rein even when he<br />
has his tail vertical and he is snorting – the<br />
perfect Arabian temperament – inevitably<br />
gets more scores for harmony with handler.<br />
A horse which is nervous or overexcitable will<br />
inevitably loose points somewhere by refusing<br />
to stand without coercion and by breaking<br />
or rushing at the trot. In this way, I found<br />
that the horse which displays a better disposition<br />
– yes still flamboyant, as I do not care<br />
for horses with poor tail carriage – but also<br />
obedient, cooperative and responsive got a<br />
higher score than the ones that had ‘charisma’<br />
in combination with less desirable personality<br />
traits such as anxiety or impatience.<br />
This can only be a good thing. If I imagine myself<br />
in the ring with some of the horses of my<br />
past I can see that I would receive drastically<br />
different scores for Harmony and Presentation<br />
depending on which horse I imagine myself<br />
with. Those scores also accurately reflect<br />
my opinion of the character of that horse,<br />
there is no way that some of the nasty little<br />
sods I occasionally had to escort around the<br />
arena could score as high as the Aliha’s of this<br />
world! And this is correct, we need to consider<br />
the whole horse not just some bits of it in our<br />
judgement.<br />
Character is a part of "Type"<br />
It has been concerning me for a long time<br />
that we have narrowed down the "Type" category<br />
into visual information only, when<br />
even the most casual acquaintance with the<br />
history of the Arabian horse, let alone the<br />
horse himself, makes it clear that character<br />
34<br />
Also in Germany, Amateur Shows started to<br />
pick up. - Auch in Deutschland gibt es mehr<br />
und mehr Amateur-Schauen. Foto: O. Seitz<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
At the European Amateur Cup in Brecht last year, something very<br />
beautiful happened: A while before the show, Ils Van Dun asked me,<br />
if it would be possible to come a few times to practice with a young<br />
man who had been learning with her for quite a while. Ils has been<br />
in our amateur team since the beginning and had been practicing<br />
with him what she had learned over the years. I said "Of course!"<br />
and so, Michaël came with her a few times. I realized, that he had<br />
an amazing feeling with horses, so we right away decided that he<br />
could show the lovely mare Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) at the<br />
amateur show.<br />
Michaël was very, very nervous the closer the day came, as he had<br />
never been showing before. The day arrived, we prepared Olivia for<br />
the ring, and off they went. It appeared to be the biggest halter class<br />
of the show, with a lovely collection of mares, and our goal was that<br />
Michaël, who had been so nervous, would get around safely, and<br />
feel he enjoyed it.<br />
They came into the first round, both horse and handler did well, and<br />
when it was time for the individual presentation, it was like time<br />
stopped for a moment. Michaël showed Olivia as if she was made<br />
of crystal, with a communication and connection that made us cry.<br />
I was inside the ring with my camera, with tears running, there was<br />
nothing I could do to stop it. Beautifully standing, with incredibly<br />
soft handling, it was pure art. Olivia herself, didn’t take her eyes<br />
off him. She really, really was making sure not to miss anything he<br />
asked for, honouring his respect for her. It was one of the most beautiful<br />
presentations we have seen. People where crying. Not only<br />
the closest involved, but many people. It was a rare sight of total<br />
connection and communication.<br />
Michaël and Olivia ended up second in the class with an absolutely<br />
wonderful score, very narrowly behind the lovely first placed mare.<br />
We were overwhelmed by pride and happiness! His team joined him<br />
for the prize giving and it was such a beautiful moment. On top of<br />
that, Michaël won the prize for the highest harmony score of the entire<br />
show (there where over 100 entries in total at this show). When<br />
That Special Bond<br />
he went into the ring together with his mother to get that prize, not<br />
many eyes were dry!<br />
What the speaker now explained, and what people and judges<br />
didn’t know was - Michaël has autism.<br />
To show this mare in front of all the people was an enormous<br />
task for him, a challenge on many levels! But he was determined<br />
to show everyone that he could do this, in front of a crowd, under<br />
stress, and under unfamiliar circumstances! He often feels he’s not<br />
taken seriously and can sometimes be treated as less intelligent,<br />
which is frustrating as autism is not about that. And he did this<br />
presentation in a way that nobody who saw it will ever forget. He<br />
has a gift, and we will see the two again in the ring this year!<br />
Johanna Ullström<br />
P.S. Thank you, Malorny Horse Transports, for sponsoring Michaël<br />
towards his next show!<br />
Amateurs<br />
is also an integral part of type. Additionally Trotting with Rhythm and Grace<br />
we have also slid into a badly thought out The second strength of this scoring system is<br />
habit of using ‘animation’ as an equivalent how it judges movement. Again, I think our<br />
for type – and it is the only disposition related<br />
movement scores out of 20 have lost meavely<br />
expression of type that we score positining.<br />
Giving a 19.5 to a pretty white horse<br />
for in the showring. I believe this has led which you would like to win, but one that<br />
to a feedback loop where if spirited is good, can only canter around the arena in circles,<br />
very spirited is very good and so on and thus is destroying the movement which we used<br />
in the show arena we are not considering if to see in arena 20 years ago. Certainly not<br />
a horse also displays a secure, confident and every judge does it, but enough of them do<br />
cooperative personality. All of these traits to exasperate large numbers of observers.<br />
are equally fundamental to a good Arabian Giving presentation points rewards horses<br />
temperament and work together with animation<br />
which can trot the whole way around the<br />
to give the ideal expression of Ara-<br />
arena with rhythm and grace and penalizes<br />
bian type.<br />
those who are not balanced enough or too<br />
While I have always considered that breeders<br />
impatient to complete the circuit. Whoever<br />
must be aware of these other traits whi-<br />
is leading them. If you need me to explain<br />
le making breeding choices – and buying why this is a good thing then perhaps you<br />
choices – I have never seen a way in which are not a horseman!<br />
this could be incorporated into a judging All this comes at an opportune moment<br />
system. Until now. It may be an unintended because it is now accepted wisdom that<br />
consequence of the system, but unlike most what we are doing now at halter shows is<br />
unintended consequences it is an overwhelmingly<br />
not good enough; and an alternative needs<br />
positive one.<br />
to be found. At the start of ECAHO there was<br />
Rewarding obliging horses as the best Arabians<br />
no universally utilized scoring system, but<br />
also dovetails into marketing the breed many were used and found wanting. We<br />
as a whole. There is an enormous body of converged on the five topics and it served its<br />
evidence in which market research in many purpose for a while. However it is not set in<br />
countries shows that horse buyers all consider<br />
stone, it has already mutated into six topics,<br />
one trait to be the first that they consider separating head and neck (a system I loathe<br />
when buying a horse: Disposition.<br />
as its unintended consequence is to weight<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
35<br />
the total score even more towards head and<br />
neck and away from functionality). The five<br />
and six topics are not working to select the<br />
best possible breeding horse, so we need<br />
to open our minds up to new ideas and try<br />
them out. I tried this one out and a million<br />
watt light bulb went on over my head! I<br />
would enjoy seeing it used more often to see<br />
if it can lead us in a better direction.<br />
Emma Maxwell<br />
Dates of upcoming shows<br />
<strong>14</strong> July South East Summer Show<br />
Ardingly, England<br />
21.-22. July Spanish Amateur Cup<br />
Ourense, Spain<br />
27.-28. July British National Championships<br />
Malvern, England<br />
5. August Kauber Platte Championship<br />
Kaub, Germany<br />
11.-12. Aug. Absolut V Arabians Event<br />
Francorchamps, Belgium<br />
8.-9. Sept. Danish National Championship<br />
Vilhelmsborg, Denmark
Nat. & Intern. Championships in Wels <strong>2018</strong><br />
Diamonds<br />
forever<br />
Schauen<br />
Ein Gesicht wie aus dem Bilderbuch: Safeer<br />
By Sibillya (MG Magic Ghassan / Magic<br />
Sibilla) im Besitz von Nayla Hayek.<br />
alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
36<br />
Die Österreicher haben sich<br />
wacker geschlagen gegen<br />
die starke Konkurrenz aus<br />
den arabischen Ländern<br />
und konnten immerhin vier<br />
internationale Championate<br />
für sich in Anspruch nehmen.<br />
Mit am erfolgreichsten war<br />
Diamond Arabians von<br />
Cornelia Kolnberger, die mit<br />
drei "Diamanten" vier nationale<br />
und internationale<br />
Championate gewann.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Jedes Jahr im Mai findet im Rahmen der<br />
<strong>Pferde</strong>messe Wels das Österreichische<br />
National Championat statt, eingebettet<br />
in die internationale B-Schau, die einmal<br />
mehr - zumindest im Championat - von den<br />
<strong>Pferde</strong>n aus den arabischen Ländern dominiert<br />
wurde. Nun kann man zu der "zwei<br />
in eins"-Lösung stehen wie man will, aber<br />
leider wäre der ganze Aufwand für die 23<br />
"nationale <strong>Pferde</strong>" nicht angemessen, denn<br />
eine so professionelle Schau auf die Beine<br />
zu stellen, ist ein enormer Aufwand und<br />
verlangt viel persönlichen Einsatz des Organisationsteams<br />
um VVÖ-Präsidentin Anne<br />
Heiloo. Auch der Rahmen - die <strong>Pferde</strong>messe<br />
Wels - verlangt nach "mehr". Doch zum<br />
Glück hat Österreich ein paar hochstehende<br />
Schaupferdezuchten, die auch im internationalen<br />
"Schauzirkus" durchaus mithalten<br />
können.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Kleines Gestüt ganz gross<br />
Ein Gestüt, das national wie international<br />
immer ganz vorne mitmischt ist Diamond<br />
Arabians von Cornelia Kolnberger. Aus einem<br />
Zuchtstutenbestand von nur 3–4 Stuten,<br />
zaubert Cornelia Kolnberger jedes Jahr<br />
einen Fohlenjahrgang, der sich auf Schauen<br />
sehen lassen kann. Und das schon seit drei<br />
bis vier <strong>Pferde</strong>generationen!<br />
Dieses Jahr stellte sie drei Stuten vor, DA<br />
Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss Justice)<br />
*2016, DA Little Princess (Lawrence El Gazal<br />
/ DA Juss'Diva) *2015, und ihre <strong>Vol</strong>lschwester<br />
DA Jakarta *2007. Mit diesen drei gewann<br />
sie zweimal Gold und einmal Silber<br />
im National-Championat und einmal Silber<br />
mit Jakarta in der internationalen B-Schau;<br />
DA Jakarta wurde obendrein "Best in Show",<br />
"Best Mover" (national) und die beste in<br />
Österreich gezogene Stute. Wenn das keine<br />
Erfolgsserie ist! Dabei hat die Züchterin<br />
und Besitzerin an den Erfolg von Jakarta gar<br />
nicht glauben können - ja, sie hat Bewegungen,<br />
auch einen guten Körper und schönen<br />
Hals, das Fundament ist auch gut - aber der<br />
Kopf ist ihr nicht typvoll genug. Doch das<br />
Richtergremium, bestehend aus Anna Stojanowska,<br />
Renata Schibler, Gianmarco Aragno<br />
und Josy Everars legten offensichtlich auch<br />
Wert auf Reitpferdepoints, die sie zweifellos<br />
besitzt.<br />
Die grössten Gestüte<br />
Auch das Gestüt Al Hambra der Familie<br />
Huber konnte drei Championatstitel für<br />
sich verbuchen: Angetreten war man mit<br />
fünf <strong>Pferde</strong>n, darunter Al Perfecto (RFI Farid<br />
/ Al Loubna) *2015, Al Imeila (Mahadin<br />
/ Al Estrella) *2008 und Al Fakhir (Mahadin<br />
/ Al Estrella) *2005, die zwei Silber und eine<br />
Bronzemedaille für die Hubers einsammelten.<br />
Auf dem Gestüt Al Hambra wird mit<br />
DA Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss<br />
Justice), Diamond Arabians<br />
37<br />
DA Jakarta (Lawrence El Gazal /<br />
DA Juss'Diva), Diamond Arabians<br />
einem weit größeren Zuchtstutenbestand<br />
gezüchtet und das Gestüt zählt derzeit über<br />
60 <strong>Pferde</strong>. Die Zucht wurde maßgeblich vom<br />
gestütseigenen Hengst Mahadin geprägt,<br />
der leider vor kurzem gestorben ist. Und<br />
so waren es auch zwei Mahadin-Nachkommen,<br />
die hier in Wels zu Championats-Ehren.<br />
Außerdem wurde Al Fakhir mit der WAHO<br />
Trophy vergeben, die jeder der WAHO angeschlossene<br />
Zuchtverband einmal im Jahr für<br />
besondere Verdienste in der Zucht oder im<br />
Sport vergeben kann.<br />
Gar über vier Championats-Titel konnte sich<br />
Nayla Hayek freuen, die leider nicht persönlich<br />
anwesend war. Aber sie hatte fünf<br />
<strong>Pferde</strong> geschickt, von denen Nemesi Regalis<br />
(SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA)<br />
*2016 in einer starken Jungstutengruppe<br />
auf internationalem Parkett Gold gewann,<br />
und Safeer by Sibilla (MG Magic Ghassan /<br />
Magic Sibilla) *2010 gewann Silber bei den<br />
Senioren-Hengsten gegen internationale<br />
Konkurrenz und Gold im Nationalen Championat.<br />
Hier schaffte es Questurat Al Fawaz<br />
(Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), den<br />
Titel der Reserve-Championess zu erringen.<br />
Wer sich wundert, daß Nayla Hayek unter<br />
österreichischer Flagge startet: Ihre <strong>Pferde</strong><br />
sind alle beim VVÖ eingetragen, und sie ist<br />
somit mit über 80 <strong>Pferde</strong>n im Stutbuch die<br />
größte Züchterin im VVÖ.<br />
Mittlere Grösse aber Oberklasse!<br />
Mit zwei <strong>Pferde</strong>n angetreten war Mario Matt<br />
und errang mit ihnen zweimal Bronze. Da<br />
war zum einen die selbstgezogene M.M.<br />
Sabea (WH Justice / M.M. Santana), die im<br />
Jährlingschampionat der internationalen<br />
Schau erfolgreich war, und zum anderen<br />
die Zweijährige LR Sicilia (Dominic M / ON<br />
Silsila) aus Uruguay, die national gewinnen<br />
konnte. Auch das Gestüt Ta Merij Arabians<br />
von Gabriele Hammerer war mit zwei <strong>Pferde</strong>n<br />
vertreten: T.M. Lamborghini (Ascot DD<br />
Schauen
Schauen<br />
/ T.M. Laguna) und T.M. Lancelot (Eden C /<br />
T.M. Laguna). Sie errangen national jeweils<br />
die Bronze-Medaille in ihrer Kategorie der<br />
Junioren- und Senioren-Hengste.<br />
"Black is Beautiful", sagte sich Nadine<br />
Boersch und hat sich auf Rappen spezialisiert.<br />
Und sie behielt recht: Sie konnte ihren<br />
selbstgezogenen Shayan de Magnifique<br />
(Magic Magnifique / Shanwa by Pryam) gegen<br />
all diese etablierten Gestüte als Junioren-National-Champion<br />
landen - welch ein<br />
Erfolg für eine so junge Züchterin!<br />
Siegreiche Europäer<br />
Im internationalen Championat gingen 12<br />
von 18 Championaten an die Teilnehmer<br />
aus den arabischen Ländern. Diese sollen<br />
hier aber nicht Gegenstand der Geschichte<br />
sein, sondern die wenigen Europäer, die sich<br />
gegen diese behaupten konnten. Die international<br />
erfolgreichen Österreicher wurden<br />
ja bereits genannt, blieben also nur die "anderen<br />
Europäer" nachzutragen: Da ist zum<br />
einen Elshaan (Marshan / Elena Bint Europe)<br />
aus dem Gestüt Sax in Deutschland, der seinem<br />
Vater aus dem Gesicht geschnitten ist!<br />
Nicht nur gleicht er in Farbe und Abzeichen<br />
Marshan fast aufs Haar, er hat auch sein Auftreten,<br />
seine Präsenz und sein Gangwerk.<br />
Doch trotz seiner 2 x 20 für Gänge reichte<br />
es ihm "nur" zum Bronze-Titel. Die andere<br />
"Europäerin" war Psyche Kreuza (Ekstern /<br />
Pallas-Atena) aus dem Gestüt Chrcynno Palace<br />
in Polen, die gar mit 4 x 20 aufwarten<br />
konnte und auch für die besten Bewegungen<br />
der gesamten Schau geehrt wurde. Sie<br />
schaffte es, die Bronze-Schleife bei den Senioren-Stuten<br />
zu erringen.<br />
Ein paar Zahlen...<br />
Vielleicht noch ein wenig Statistik zum<br />
Schluß: Die Note "20" wurde 24 mal an dieser<br />
Schau vergeben. Viermal die "20" erhielten<br />
DA Jakarta, Psyche Kreuza und AJ Barari,<br />
wobei DA Jakarta doch die höchste Gesamtnote<br />
erreichte und Psyche Kreuza 3 x 20 für<br />
Bewegungen. Dreimal die "20" vergaben die<br />
Richter an Nemesi Regalis für Typ und Kopf<br />
und Hals. Mit 2 x 20 wurden DA Ariyana und<br />
Elshaan bewertet - erwartungsgemäß erhielt<br />
Ariyana diese für ihren Typ und Kopf<br />
und Hals, Elshaan dagegen für seine Bewegungen.<br />
Einmal die "20" gingen an AJ Eazm<br />
und AJ Radman, beide von AJ Mardan, und<br />
beide für "Kopf und Hals", sowie AJ Dinara<br />
Weiter gehören hierher noch DA Little Princess<br />
und Antaris OS. Schaut man sich hier<br />
die Verteilung an, so gingen 16 x 20 an europäische<br />
<strong>Pferde</strong>, 8 x 20 an <strong>Pferde</strong> in arabischem<br />
Besitz, wobei bei den Europäern die<br />
Bewegungen die meisten Punkte erhielten<br />
(7 x 20), diese bei den <strong>Pferde</strong>n aus den arabischen<br />
Ländern gar keine Rolle spielten.<br />
Vielleicht ist dies dem einen oder anderen<br />
dann doch ein Trost, daß die Europaer noch<br />
mehr auf ein "ganzheitliches" Pferd achten,<br />
worin die Bewegungen ein wichtiger Bestandteil<br />
sind.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Special Awards<br />
Best Mover (national) DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />
Best Austrian-bred mare DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />
Best Austrian-bred stallion SHAYAN DE MAGNIFIQUE, B: NB Arabians / AT<br />
Best Mover (international) PSYCHES KREUZA, B: Chrcynna Palace Arabians / PL<br />
Most Classic Head (mare) AJ RADMAN, (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />
Most Classic Head (stallion) AJ BARARI, (Vervaldee / La Belle Versace), B: Ajman Stud /UAE<br />
Best in Show<br />
DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />
<strong>2018</strong> WAHO Trophy Winner for Austria<br />
AL FAKHIR<br />
(Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />
38<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Internationales Championat<br />
Wels / AT<br />
Yearling Filly Championship<br />
Gold: D NAWASI (FA El Rasheem / D Nawal), B: Dubai Stud / UAE<br />
Silver: AJA DEIA (AJ Mardan / AJA Sabiba), B: Ajman Stud / UAE<br />
Bronze: M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana), B: Mario Matt Arabians / AT<br />
Yearling Colt Championship<br />
Gold: AJ EAZM (AJ Mardan / Ysadora), B: Ajman Stud / UAE<br />
Silver: D BAREQ (FA El Rasheem / Roxal Emira), B: Dubai Stud / UAE<br />
Bronze: AJA El Dorada (AJ Mardan / AJA Eestrella), B: Ajman Stud / UAE<br />
Bronze Junior Male Champion (Int.):<br />
ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe)<br />
Junior Female Championship<br />
Gold: NEMESI REGALIS (SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA), B: Nayla Hayek / AT<br />
Silver: RAHAF AL ZOBARA (Kahil Al Shaqab / AJ Mashkora), B: Alhaddar Stud / BAH<br />
Bronze: PRISCILLA OS (Poseidon OS / El Lucina OS), B: Abhaa Arabians / ???<br />
Junior Male Championship<br />
Gold: D SHALLAL (FA El Rasheem / D Shahla), B: Dubai Stud / UAE<br />
Silver: AJ RADMAN (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />
Bronze: ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe), B: Sax Arabians / DE<br />
Schauen<br />
Senior Female Championship<br />
Gold: AJ D<strong>IN</strong>ARA (AJ Dinar / HS Dancing Queen), B: Al Saqraan Stud / UAE<br />
Silver: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />
Bronze: PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena), B: Chrcynno Palace Stud / PL<br />
Bronze Female Champion (Int.):<br />
PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena)<br />
Senior Male Championship<br />
Gold: MOUNTASSAR AL ZOBAIR (Khidar / Falha Al Shaqab), B: Naseem Stud / ???<br />
Silver: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />
Bronze: ANTARIS OS (F Shamal / Layan Al Khalediah), B: Reza Alhadadi / ???<br />
Österreichisches Nationales Championat<br />
Wels / AT<br />
Junior Female Championship<br />
Gold: DA ARIYANA (EKS Alihandro / DA Miss Justice), B: Diamond Arabians / AT<br />
Silver: DA LITTLE PR<strong>IN</strong>CESS (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />
Bronze: LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila), B: Mario Matt Arabians / AT<br />
Bronze Yearling Filly Champion (Int.):<br />
M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana)<br />
Junior Male Championship<br />
Gold: SHAYAN DE MAGNIFIQUE (Magic Magnifique / Shanwa by Pryam), B: NB Arabians / AT<br />
Silver: AL PERFECTO (RFI Farid / Al Loubna), B: Al Hambra Arabians / AT<br />
Bronze: T.M. LAMBORGH<strong>IN</strong>I (Ascot DD / T.M. Laguna), B: TA Merij / AT<br />
Senior Female Championship<br />
Gold: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />
Silver: QUESTURAT AL FAWAZ (Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), B: Nayla Hayek / AT<br />
Bronze: AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />
Senior Male Championship<br />
Gold: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />
Silver: AL FAKHIR (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />
Bronze T.M. LANCELOT (Eden C / T.M. Laguna), B: TA Merij Arabians / AT<br />
Bronze Female Champion (Nat.):<br />
AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella)<br />
Bronze Junior Female Champion (Nat.):<br />
LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila)<br />
2/<strong>2018</strong>- www.in-the-focus.com<br />
Gold Junior Male Champion (Nat.): SHAYAN<br />
DE MAGNIFIQUE (M. Magnifique / Shanwa)<br />
39<br />
Bronze Senior Male Champion (Nat.):<br />
T.M. LANCELOT (Eden C × T.M. Laguna
GestütsParade<br />
CaFra Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />
Zuchthengste: -<br />
Zuchtstuten: 4 AV<br />
Jungpferde: 4 AV<br />
Zuchtrichtung: Russisch/international<br />
Verwendung: Show - Zucht - Sport<br />
Barbara Schwarz<br />
Buchenweg 4<br />
21649 Regesbostel<br />
ph.: +49 4165 216694<br />
mobile: +49 172 7166976<br />
www.cafra-arabians.com<br />
Wir züchten typvolle, gangstarke und leistungsfähige<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber auf der Basis<br />
russischer Mutterlinien.<br />
Die meisten unserer Zuchtstuten sind<br />
leistungsgeprüft (LPO) und/oder wurden<br />
vom Zuchtverband mit dem Prämientitel<br />
ausgezeichnet.<br />
Alle unsere <strong>Pferde</strong> sind altersgemäß<br />
erzogen. Unser Nachwuchs ist umgänglich,<br />
auch mit Hufschmied und Tierarzt. Sie sind<br />
menschenbezogen und freundlich, geben<br />
ihre Hufe und lassen sich anbinden.<br />
In den vergangenen 10 Jahren haben<br />
<strong>Pferde</strong> aus unserer Zucht zahlreiche Erfolge<br />
sowohl auf int. Shows als auch unter dem<br />
Sattel bei Leistungsprüfungen, Rennen und<br />
Distanzritten erreicht.<br />
Wir haben immer wieder <strong>Pferde</strong> zu verkaufen<br />
vom Absetzer-Fohlen über Jungpferde<br />
bis hin zur bewährten Zuchtstute.<br />
Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />
willkommen.<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Haupt- und Landgestüt<br />
Zuchthengste: 4 VA, 1 AA, 2 xx<br />
Marbach<br />
Zuchtstuten: 20 VA<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-<br />
Jungpferde: 26 VA (ein- bis dreijährig)<br />
Marbach<br />
Zuchtrichtung: Weil-Marbach, ägyptisch<br />
Tel. +49 (73 85) 96 95-0<br />
Verwendung: Distanz, Reiten, Zucht, Schau<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
Gestüt Amal<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />
Zuchthengste: 2-3<br />
Zuchtstuten: 15<br />
Jungpferde: 15<br />
Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />
Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />
Horse of Endurance<br />
A. Scheele + U. Intemann<br />
27374 Visselhövede<br />
mobile: 01703097578<br />
www.gestuet-amal.de<br />
myfleury@web.de<br />
Das baden-württembergische Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach mit seiner über<br />
500-jährigen Geschichte ist ein kulturelles<br />
und historisches Juwel. Die verschiedenen<br />
Gestütshöfe bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb,<br />
Ausbildung, Serviceleistungen<br />
und Veranstaltungen.<br />
Zuchthengste der Rassen Deutsches Reitpferd,<br />
<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut, Schwarzwälder<br />
Kaltblut, Altwürttemberger, Englisches<br />
<strong>Vol</strong>lblut, Trakehner und Angloaraber stehen<br />
den <strong>Pferde</strong>züchtern zur Verfügung (EU<br />
Besamungsstation). Als Hauptgestüt besitzt<br />
Marbach zwei eigene Stutenherden mit<br />
Warmblut- und <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten. Pensionsfohlen<br />
wachsen mit gestütseigenen<br />
Fohlen gemeinsam im Herdenverband auf.<br />
In der staatlich anerkannten Prüfanstalt für<br />
Hengste und Stuten werden jährlich rund<br />
80 <strong>Pferde</strong> auf Charakter und Reiteigenschaften<br />
geprüft.<br />
Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />
Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />
Heide.<br />
Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />
züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />
Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />
Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />
sportliche und umgängliche<br />
<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />
PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />
und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />
prämierte und international geshowte<br />
Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />
PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />
mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />
auf internationalen Schauen. Gekört im<br />
ZSAA und ZfdP. HLP 30 Tage in Neustadt/<br />
Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />
Versand.<br />
40<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber – Sax Arabians Germany<br />
Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber -<br />
zuhause im schönen Niederbayern, hat Reinhard<br />
Sax ein kleines „Paradies“, umgeben von<br />
Wald und Wiesen geschaffen, und sich damit<br />
einen Traum erfüllt!<br />
Hier züchten wir seit 1988 <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />
anfangs „rein russisch“, seit 1998 mit „russisch/<br />
ägyptischen“ und „spanischen“ Linien.<br />
Unser Zuchtziel ist ein Pferd mit einem guten<br />
Charakter, korrekten Beinen und Körper, mit<br />
Typ und hervorragenden Gängen – die vielen<br />
Erfolge auf Araberschauen bestätigen unsere<br />
Zuchtentscheidungen!<br />
Wir bieten an:<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Sax Arabians Germany<br />
Zuchthengste: 10<br />
Peissing 2<br />
Zuchtstuten: 28<br />
84169 Altfraunhofen<br />
Jungpferde: 20-30 (1-3jährig)<br />
Tel.: 08705/9290<br />
Zuchtrichtung: russisch/ägyptisch<br />
sax@sax-arabians.de<br />
Verwendung: Zucht - Reiten - Schau<br />
www.sax-arabians.de<br />
• Schau-Training<br />
• EU-Besamungsstation<br />
• Anreiten von Jungpferden<br />
Viele unserer <strong>Vol</strong>lblutaraber werden an Züchter,<br />
sowie an Distanz- und Freizeitreiter verkauft;<br />
unsere größte Freude sind neugeborene<br />
Fohlen, „Zuchterfolge“ und glückliche Kunden!<br />
GestütsParade<br />
Highborn Arabians<br />
Foto: Franziska Heinritz Fotografie<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Highborn Arabians<br />
Zuchthengste: 2<br />
Familie Balz<br />
Zuchtstuten: 5<br />
Pfarrgasse 4<br />
55234 Hochborn<br />
Jungpferde: 5<br />
Tel 06735 9410889<br />
Zuchtrichtung: Russisch<br />
www.highborn-arabians.de<br />
Verwendung: Westernsport / Freizeit<br />
info@highborn-ranch.de<br />
Foto: Lukas Hoffmann<br />
Das Ziel unserer Zucht sind gesunde,<br />
charismatische und bis ins hohe Alter leistungsfähige<br />
<strong>Pferde</strong>. Ein guter menschenbezogener<br />
Charakter, korrekter Körperbau<br />
und Nervenstärke sind die unabdingbaren<br />
Voraussetzungen für den Zuchteinsatz in<br />
unserem Gestüt, ein exotisches Gesicht, viel<br />
Abzeichen und Pigment der Extrawunsch<br />
für unsere Nachzuchten. Der Großteil unserer<br />
<strong>Pferde</strong> wird westernmäßig geritten.<br />
Unser rein russischer <strong>Vol</strong>lblutaraber Rapphengst<br />
Abakan Monpelou und unser<br />
überwiegend russisch gezogener Kunar T<br />
Sohn Powerpoint Kossack stehen auch<br />
für Fremdstuten zur Verfügung. Besucher<br />
sind nach vorheriger Anmeldung herzlich<br />
willkommen.<br />
Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Camelot Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Camelot Arabians<br />
Zuchthengste: 4 AV, 1 Trak / APb<br />
Zuchtstuten: 5 AV, 3 Trak./APb, 1 xx, 2 AA<br />
Jungpferde: 8<br />
Zuchtrichtung: AV, AA, Dt.Edelbutpferd<br />
Verwendung: Sport, Zucht<br />
Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />
Seefeld 41<br />
23843 Bad Oldesloe<br />
Tel.: 04531-8969094<br />
Mobil: 01792038789<br />
www.camelot-arabians.de<br />
41<br />
In <strong>2018</strong> kann unsere Zucht sein 30-jähriges<br />
Bestehen feiern !<br />
<strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt findet man inzwischen<br />
auf der ganzen Welt - erfolgreich<br />
in Sport, Zucht und Schau. Unsere <strong>Pferde</strong><br />
behaupten sich in Dressur-, Spring- und<br />
VS-Prüfungen auch gegen WB-Konkurrenz.<br />
Drei unserer Hengste sind leistungsgeprüft,<br />
darunter ein Sieger- und ein Reservesiegerhengst<br />
beim VZAP.<br />
Nahezu alle Stuten führen den Titel Prämienstute<br />
des VZAP, zwei sind bereits Elite.<br />
Erklärtes Zuchtziel ist ein edles, rittiges und<br />
korrektes Pferd mit bestem Interieur. Zeitweilig<br />
hochinteressante Nachwuchspferde<br />
zu verkaufen!
GestütsParade<br />
Grenzlandhof / Zollhaus<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Manuela & Hans-D. Schwarz<br />
Zuchthengste: 1 AV<br />
Grenzweg 13/1<br />
Zuchtstuten: 2 AV, 1 APb, 1 QH<br />
78052 VS-Zollhaus<br />
manusv@gmx.de<br />
Jungpferde: 1 AV<br />
www.facebook.com/<br />
Zuchtrichtung: AV, APb, Quarab<br />
Grenzlandhof,Zollhaus<br />
Verwendung: Sport, Freizeit, Zucht<br />
Handy: 0160-98908334<br />
Wir und unsere <strong>Pferde</strong> wohnen am Neckarursprung,<br />
im Süden von Baden-Württemberg.<br />
Nach dem Motto „klein aber fein“, züchten<br />
wir schon seit 28 Jahren erfolgreich Araber.<br />
2012 kam dann zum ersten Mal unser<br />
VA-Hengst PA Shai Najim zum Einsatz. Er<br />
ist vom ZSAA mit SILBER eingetragen, homozygoter<br />
Rappe und hat bisher aus allen<br />
unseren Stuten (VA, APb, QH), Prämienfohlen<br />
gebracht.<br />
Unser Ziel ist es, ein korrektes Pferd mit sehr<br />
gutem Gebäude, exotischem Typ und besten<br />
Reitpferdegängen zu züchten. Charakterlich<br />
muss die Anpaarung natürlich einwandfrei<br />
sein und wenn das Fohlen dann<br />
noch eine Sonderlackierung bekommt, ist<br />
es ganz perfekt.<br />
Die Stuten leben im Offenstall und unser<br />
Hengst direkt daneben in seiner Paddockbox,<br />
alle mit direktem Koppelzugang. Unsere<br />
Fohlen für 2019 haben alle schon ihr<br />
Traumzuhause gefunden!<br />
Tender Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Tender Arabians<br />
Zuchthengste: 0<br />
Zuchtstuten: 3 AV<br />
Jungpferde: 6 AV, Fohlen bis 2jährig<br />
Zuchtrichtung: vorw. russisch, international<br />
Verwendung: Zucht, Sport, Freizeit<br />
Davidoff Arabians<br />
Karl-Heinz Wilnhammer &<br />
Jenny Pohl<br />
Wölling 7<br />
84405 Dorfen/Lkr. Erding<br />
ph.: +49 (0) 171 63 77908<br />
www.tender-arabians.com<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Hans-Dieter Leist<br />
Zuchthengste: 1 VA<br />
Ringelgasse 76<br />
Zuchtstuten: 1 VA, 1 ZW, 1 APbSp.<br />
66646 Marpingen<br />
Jungpferde: 3<br />
ph.: 0174/2664523<br />
Zuchtrichtung: VA, Dtsches Reitpf. , APb<br />
davidoff-arabians@web.de<br />
Verwendung: Freizeit, Sport<br />
www.davidoff-arabians.com<br />
Wir züchten seit 2015 <strong>Vol</strong>lblutaraber auf<br />
unserer naturnahen Anlage im oberbayerischen<br />
Dorfen/Landkreis Erding. Große<br />
Weiden und eine robuste Haltung nach<br />
dem Prinzip des Paddock Trail ermöglichen<br />
unseren <strong>Pferde</strong>n viel Bewegungsfreiheit<br />
und eine gesunde Entwicklung.<br />
Als anerkannter FN-Zuchtbetrieb und<br />
Mitglied im Zuchtverband für Sportpferde<br />
<strong>Arabische</strong>r Abstammung (ZSAA) stehen<br />
allem voran Reitpferdepoints im Fokus unserer<br />
Zucht. Darüber hinaus sind typvolle,<br />
bewegungsstarke <strong>Vol</strong>lblutaraber, sanft und<br />
einzigartig im Charakter unser klares Ziel.<br />
Unsere Stuten sind vorwiegend russisch<br />
gezogen oder führen die Murana I Mutterlinie<br />
fort.<br />
Bislang wurden all unsere Fohlen prämiert<br />
– über Verkaufspferde informieren wir Sie<br />
gerne! Besucher sind nach Voranmeldung<br />
herzlich Willkommen.<br />
Herzlich Willkommen im Gestüt Davidoff-<br />
Arabians! Die Anlage, mit weitläufigen<br />
Wiesenkoppeln, befindet sich im beschaulichen<br />
Saarland mit seinem besonders<br />
angenehmen Klima. Unser vielseitiger<br />
Leistungshengst Davidoff ist russisch gezogen<br />
und vererbt Schönheit, Charakter und<br />
Härte. Vom VZAP wurde dem Kubinec-Sohn<br />
der Titel Elitehengst verliehen. Er ist selbstverständlich<br />
hengstleistungsgeprüft und<br />
außerdem gold-prämiert.<br />
Unser Zuchtziel sind rittige, leistungsbereite<br />
<strong>Pferde</strong> für den Freizeit- und Sportbereich.<br />
Das spiegelt sich auch in unseren Stuten<br />
wieder. Unter anderem ist die Marwan-<br />
Tochter Grande Duchesse T rennleistungsgeprüft<br />
und war zu ihrer aktiven Zeit mit<br />
79 GAG die am höchsten eingeschätzte<br />
Araber-Rennstute Deutschlands.<br />
Gerne stehen wir für Fragen und weitere<br />
Informationen jederzeit zur Verfügung!<br />
42<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Shynah Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Katrin Koch<br />
Zuchthengste: 2 AV<br />
Zuchtstuten: 4 AV<br />
Jungpferde: 2 AV<br />
Zuchtrichtung: verschiedene<br />
Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />
Rosenhof<br />
66399 Mandelbachtal<br />
www.shynaharabians.de<br />
shynaharbians@hotmail.de<br />
ph.: 0175-4359478<br />
Unser kleines Gestüt liegt im schönen Mandelbachtal<br />
im Saarland.<br />
Wir züchten <strong>Vol</strong>lblutaraber mit verschiedenen<br />
Blutlinien. Unser Ziel sind gesunde,<br />
korrekte, typvolle und charakterlich einwandfreie<br />
<strong>Pferde</strong>, die ideale Freizeitpartner<br />
werden. Egal ob unterm Sattel oder auf<br />
einer Schau.<br />
Artgerechte Haltung und Aufzucht sind<br />
selbstverständlich, ebenso wie Hufpflege<br />
und tierärztliche Kontrolle.<br />
Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />
willkommen!<br />
GestütsParade<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Ahlborn Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahlborn Arabians<br />
Zuchthengste: 2 <strong>Vol</strong>lblutarber<br />
Juliane Willsch<br />
Zuchtstuten: 10 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Voßwinkel 9<br />
21256 Handeloh<br />
Jungpferde: 5 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
www.ahlborn-arabians.de<br />
Zuchtrichtung: russisch/polnisch/ägyptisch<br />
info@ahlborn-arabians.de<br />
Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />
mobil: 0152-28683135<br />
Ahil Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />
Zuchthengste: 2 AV<br />
G. Wagner & P. Böhm<br />
Zuchtstuten: 8 AV<br />
Schmellnricht B3<br />
Jungpferde: 2 AV<br />
92342 Freystadt / Opf.<br />
Zuchtrichtung: international<br />
ph.: 08469 / 417<br />
Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />
email: ahil90@yahoo.de<br />
43<br />
Unser Gestüt liegt eingebettet in der schönen<br />
Lüneburger Heide, mitten im Naturschutzgebiet.<br />
Wir züchten auf russisch/polnischer Stutengrundlage,<br />
die Hengste sind meist ägyptisch. Dieses<br />
Jahr kam vor allem unser Stammhengst Maydan<br />
zum Einsatz, welcher erfreulicherweise sehr<br />
hoch frequentiert wird. Er hat bereits sehr gute<br />
Nachzucht gebracht, worauf wir sehr stolz sind.<br />
Als Pachthengst ist MK Empire bei uns, und steht<br />
auch Fremdstuten zur Verfügung.<br />
Uns ist es wichtig, <strong>Vol</strong>lblutaraber mit Charakter<br />
zu züchten, welche man sowohl in allen Sparten<br />
reiten, als auch auf Schauen vorstellen kann.<br />
Ebenfalls wichtig ist es uns, dass unsere <strong>Pferde</strong> so<br />
natürlich wie möglich gehalten werden. Daher<br />
verbringen sie auch bis in den Spätherbst ihr Leben<br />
weitestgehend auf unseren Sommerkoppeln,<br />
die rund 10 ha (von insgesamt 36 ha) umfassen.<br />
Dazu gehören Offenstallhaltung, genauso wie<br />
Boxenhaltung mit täglichem Weide- bzw. Paddockgang.<br />
Besuch ist nach Voranmeldung immer herzlich<br />
willkommen!<br />
Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />
Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />
Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />
handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />
maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />
wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />
irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />
Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />
modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />
stehen hier immer der Charakter<br />
und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />
Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />
bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />
Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />
Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />
ist überwiegend als Familienpferde<br />
im Western und Freizeitsport zuhause.<br />
Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />
durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />
vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />
andere nicht ausschließen.
Araber des Jahres<br />
Die Wahl zum<br />
Araber des Jahres<br />
Nach den Erfolgen und den spannenden<br />
"Kopf-an-Kopf-Rennen" bei der<br />
Abstimmung in den letzten Jahren,<br />
wollen wir natürlich auch dieses Jahr den<br />
ARABER DES JAHRES ausloten.<br />
In Zusammenarbeit mit Birgit Lapsien von<br />
ANIMAL STYLE werden wir diese Publikumswahl<br />
mit neuen Kandidaten wiederholen.<br />
Wer mitmachen will, braucht dazu einen Internetanschluß<br />
und PC oder Handy - und los<br />
geht's! Die Online-Abstimmung findet auf<br />
unserer Website www.in-the-focus.com statt.<br />
Die Kandidaten<br />
Teilnehmen werden acht Kandidaten - diese<br />
stellen wir Ihnen hier schon vor. Die Auswahl<br />
war wie immer nicht leicht. So haben wir die<br />
letztjährigen Nationalen Senioren-Champions<br />
der Schau ausgewählt und jeweils<br />
zwei Vertreter aus den Bereichen Western,<br />
Classic und Distanzsport, die die Fahnen<br />
ihres Landes z.T. auch international hochgehalten<br />
haben. Die weiteren Details zu den<br />
<strong>Pferde</strong>n können Sie hier lesen, die meisten<br />
sind auch irgendwo im letzten Jahr in unserer<br />
Zeitschrift "aufgetaucht".<br />
Und so funktioniert es<br />
Gehen sie auf unsere Website und stimmen<br />
Sie ab. Jeder "Computer" bzw. IP-Adresse hat<br />
nur eine Stimmen, Sie sollten sich also gegebenenfalls<br />
innerhalb der Familie absprechen.<br />
Machen Sie die Fan-Clubs der <strong>Pferde</strong><br />
auf die Aktion aufmerksam und teilen Sie<br />
die Seite über Facebook, damit möglichst<br />
viele abstimmen!<br />
Das Siegerpferd wird "Araber des Jahres"<br />
und erhält ein von Birgit Lapsien, ANIMAL<br />
STYLE gesponsortes Schauhalfter - und<br />
das besondere daran, es wird speziell für<br />
den Sieger gefertigt, also passend zu seiner<br />
Farbe! Einige Beispiele, wie das Edelhalfter<br />
dann aussehen könnte, sehen sie oben in<br />
der Abbildung.<br />
Die Abstimmung ist vom 15.7. bis 31.7.<br />
möglich. Für technische Pannen und ähnliche,<br />
unvorhersehbare Ereignisse können wir<br />
keine Verantwortung oder Haftung übernehmen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Der direkte Link zur Abstimmung:<br />
www.in-the-focus.com/araber-des-jahres-<strong>2018</strong>/<br />
Sorella Al<br />
Hadiyah<br />
SORELLA AL HADIYAH (Al Hadiyah AA / Scala<br />
El Jamaal), *2009, Züchter: La Movida Arabians<br />
/ AT, Besitzer: EOS Arabians, K. Hampe / DE<br />
Die National-Championesse 2017 machte<br />
spannend: Erst wurde sie "nur" zweitplatzierte<br />
in ihrer Klasse mit der gleichen<br />
Punktzahl wie die Siegerin, aber geschlagen<br />
über die Bewegungsnote. Dann gab sie im<br />
Championat noch mal alles, und die Richter<br />
stellten Sorella doch ganz nach vorne. Und<br />
die Siegesserie geht auch dieses Jahr weiter:<br />
Gold-Champion an der B-Schau in Brugge<br />
<strong>2018</strong>! Dafür gibt es die Nominierung zum<br />
Araber des Jahres!<br />
Jawhar<br />
El<br />
BB<br />
Than<br />
BB JAWHAR EL THAN (Raffael El Than / BB<br />
Jhadenz) *2010, Z: E.W.Th. Bakker-Berendsen/<br />
NL, B: K. Zeevenhoven / DE<br />
Jawhar war hauptsächlich 2016 auf Schauen<br />
unterwegs, gewann Gold bei der Emerald<br />
Trophy und dreimal Bronze an weiteren C-<br />
und B-Schauen. 2017 zeigte er sich nur am<br />
Nationalen Championat - kam, sah und siegte.<br />
Jawhar konnte sich aufgrund seiner eleganten<br />
langen Linien vor seine Konkurrenz<br />
setzen.<br />
Außerdem war er Sieger der Verbandshengstschau<br />
2012, und seine ersten Fohlen<br />
sind auch schon geboren.<br />
Fotos: Gudrun Waiditschka (6)<br />
44<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Madrass<br />
MS<br />
MS MADRASS (Kamerton / Marenah) *2005,<br />
Z: Maria Sens, B: Susanne Giese<br />
MS Madrass hatte 2017 unter seiner Reiterin<br />
und Besitzerin Susanne Giese eine fantastische<br />
Saison. Nicht nur, daß er sich die Silber-Medaille<br />
bei den Europa-Meisterschaften<br />
der Sport-Araber holte, er wurde vom VZAP<br />
auch mit einer goldenen Sportplakette für<br />
seine Turniererfolge 2017 ausgezeichnet und<br />
lag auf Platz 2 der FN-Ranglistenpunkte der<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber. Mehr geht fast nicht mehr!<br />
Der 13jährige Wallach ist derzeit auf dem Höhepunkt<br />
seiner Karriere!<br />
Zahims<br />
WAS<br />
Zarina<br />
WAS ZAHIMS ZAR<strong>IN</strong>A (Zid Ibn El Zahim /<br />
WAS Tarisha Bint Taraszena) *2009, Züchter:<br />
E.und D. Ruess, Besitzer: Dr. Martin Pauli.<br />
Die 9jährige Stute hat mit ihrer Reiterin Sabrina<br />
Pauli eine tolle Saison 2017 hinter sich:<br />
Nach drei Goldmedaillen am Europa-Championat<br />
(W. Pleasure, Trail, Allround), gewann<br />
sie auch noch die Allround-Wertung des GA-<br />
WA-Cups. Und das trotz einer langen Verletzungspause<br />
der Reiterin, die erst seit zwei Wochen<br />
wieder im Sattel saß! Aber Araber sind<br />
halt anders, und nutzen die Situation nicht<br />
aus, sondern helfen mit, daß alles gut wird!<br />
Shakiraah<br />
Foto: Jan Kirschnick / horse-endurance.de<br />
SHAKIRAAH (Najiy / Shabnam) *2002, Züchterin:<br />
A.u.I. Oliveira Costa, Besitzerin und Reiterin:<br />
Clara Haug<br />
Die diesjährige Deutsche Meisterschaft der<br />
Distanzreiter wurde in Babenhausen ausgetragen.<br />
Hier konnte Shakiraah mit Clara<br />
Haug den Titel über die 160 km erringen. Im<br />
internationalen FEI-Ranking waren sie zweite.<br />
Es war dies der zweite internationale Ritt<br />
dieses Jahr in Babenhausen. Im April starteten<br />
sie sozusagen zur Probe über 120 km,<br />
und konnten auch hier mit einem 4. Platz<br />
nach Hause fahren.<br />
Araber des Jahres<br />
Al Najma<br />
Amadeus<br />
Sonar<br />
Seganges<br />
GFH<br />
White<br />
Pablo<br />
Foto: JJan Kirschnick / horse-endurance.de<br />
AL NAJMA AMADEUS (Al Najma Ovid / Alilenaa)<br />
GFH SONAR SEGANGES (Ganges / Sonolie<br />
*2007, Züchterin und Besitzerin: Famira)<br />
*2009, Züchter: Janow Podlaski/PL, Be-<br />
Knoch, Al Najma Arabians<br />
sitzerin: Petra Dries, Fronleitenhof<br />
Der 11jährige Schimmelwallach ist ein typischer<br />
Dieser schicke Ganges-Sohn ist unter seizüchtet<br />
Vertreter des Gestüts Al Najma: Genem<br />
Reiter Reinhard Hochreiter der der-<br />
von Familie Knoch, der Vater ist der zeitige Reining-Europa-Meister bei den<br />
Gestütseigene Ovid, geritten von Tochter Arabern. Aber die beiden sind nicht nur auf<br />
Judith Knoch - geht es noch besser? Er ist rasse-internen Turnieren unterwegs, sondern<br />
einer der ganz wenigen, die auch im Springparcours<br />
sie schlagen sich auch auf NRHA-Tur-<br />
unterwegs sind, und das siegreich nieren sehr tapfer! Und dabei hatte er als<br />
bis zur Klasse L. Dafür gab's vom VZAP dieses Fohlen die Fohlenlähme, und es ist eigentlich<br />
Jahr die Bronzene Sportpferdeplakette für<br />
ein Wunder, daß er sich zu einem solch<br />
Turnierleistung.<br />
tollen Sportler entwickelt hat!<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
45<br />
WHITE PABLO (Proszek / Wioletta) *2006,<br />
Züchter: Stephanie Krüsmann, Besitzer: Nico<br />
Helta.<br />
Die diesjährigen Deutschen Jugend-Meister<br />
heißen Nico Helta mit White Pablo. Der<br />
kleine, nur 1,42 m große Wallach ist bei Nico<br />
Helta schon seit er drei Jahre alt ist. Nico hat<br />
ihn alleine ausgebildet und kann dieses Jahr<br />
bereits auf zwei internationale 120-km-Ritte<br />
in Babenhausen zurückblicken, die sie beide<br />
gewonnen haben! Einer davon zählte als Junioren<br />
Meisterschaft. Eine tolle Leistung und<br />
wie man sieht, ist Größe allein nicht alles!
Die Masche mit dem<br />
Mitleid<br />
Denkanstösse<br />
Aktuelles Zucht<br />
Es vergeht kaum ein Tag, an dem man<br />
nicht von ein paar bedauernswerten<br />
Fohlen oder Jährlingen hört, die irgendwo<br />
beim Schlachter stehen und bis übermorgen<br />
verkauft sein müssen, sonst wandern sie<br />
in die Wurst. Und ja, es sind auch eine ganze<br />
Reihe <strong>Vol</strong>lblutaraber darunter, aus unterschiedlichster<br />
Herkunft, teilweise mit sehr<br />
gutem Pedigree, mit und ohne Papiere. Aber<br />
wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen?<br />
Ursachenforschung<br />
Zum einen gibt es trotz der hierzulande<br />
drastisch (!) gesunkener Fohlenzahlen noch<br />
immer zu viele Araberfohlen, die einen<br />
neuen Besitzer suchen. Das liegt u.a. am<br />
Freizeitreitermarkt, den die Araberzüchter<br />
"verpasst" haben, der von den Verbänden ignoriert<br />
wurde, und der sich daher auf andere<br />
"Spezialpferderassen" konzentriert hat. Zum<br />
anderen liegt es an der zunehmenden Spezialisierung<br />
in der Araberzucht, denn wer ein<br />
Schaupferd züchtet, dieses aber dann doch<br />
nicht "typvoll" genug ausfällt, der hat Mühe,<br />
es in anderen Bereichen (Distanz, Freitzeit,<br />
Sport, Rennen) unterzubringen, da es hierfür<br />
meist genauso wenig geeignet ist. Als dritten<br />
Grund muß man die Züchter nennen, die<br />
"massenhaft" züchten, in der Hoffnung bei<br />
100 Fohlen wird schon ein Spitzenprodukt<br />
dabei sein, neun den Ansprüchen genügen,<br />
und die restlichen 90 Fohlen werden für billiges<br />
Geld "auf den Markt geworfen!". Und<br />
als ob in Europa nicht schon genug Fohlen<br />
für Spottpreise angeboten würden, kommen<br />
über ein paar Händler auch noch Youngsters<br />
aus den Gestüten Arabiens zu uns. Nur, um<br />
ein paar Zahlen zu nennen: Mittlerweile werden<br />
in den Ländern des Nahen und Mittleren<br />
Ostens jedes Jahr die Hälfte aller <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen<br />
weltweit geboren. In Saudi-Arabien<br />
sind es annähernd so viele Fohlen, wie<br />
in den USA (Zahlen aus 2016), nämlich über<br />
3000! Da stellt sich die Frage: Wo bleiben die<br />
denn alle?<br />
Seien wir ehrlich: Dass Fohlen zum Schlachter<br />
gehen, weil sie den Erwartungen nicht<br />
entsprechen, und nach dem Absetzen "nur<br />
Platz wegnehmen und Kosten verursachen",<br />
ist nicht neu. Das gab es schon immer, wenn<br />
auch nach meinem Gefühl nicht in dem Ausmaß<br />
und nicht so grenzüberschreitend wie<br />
heute. Neu allerdings ist, die Masche, mit<br />
der einige Schlachter bzw. Händler versuchen,<br />
diese Jungpferde an den Mann - oder<br />
besser an die Frau - zu bringen, denn die<br />
meisten Käufer sind (junge) Frauen, bei denen<br />
die Mitleidsmasche am meisten Erfolg<br />
verspricht. Da werden die bedauernswerten<br />
Geschöpfe in den sozialen Medien angeboten,<br />
in Gruppen, die eigens zu diesem Zweck<br />
vom Schlachter / Händler (oder seinen Helfershelfern)<br />
ins Leben gerufen wurden. Wenn<br />
man nun bedenkt, dass der Schlachtwert eines<br />
Fohlens / Jährlings bei lediglich 150-500<br />
€ liegt, die <strong>Pferde</strong> aber für 1000-1500 € angeboten<br />
werden, kann man sich schnell die<br />
Gewinnspanne errechnen. Mit der Mitleidmasche<br />
(entweder bis übermorgen verkauft<br />
oder geschlachtet) ist zudem die Verweildauer<br />
im Betrieb kurz und kostengünstig.<br />
Laut NDR-Sendung "Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung"<br />
sind allein zwischen Oktober 2017 und<br />
März <strong>2018</strong> in der Facebook-Gruppe "Wir retten<br />
gemeinsam - Vermittlung von <strong>Pferde</strong>n in<br />
Not" <strong>Pferde</strong> im Wert von über 300.000 Euro<br />
angeboten und die meisten auch verkauft<br />
worden. Kein schlechtes Geschäft also.<br />
Was die potenziellen Käufer nicht wissen, so<br />
manches Pferd wird mit Druse oder anderen<br />
Krankheiten gekauft, die im heimatlichen<br />
Stall dann ausbrechen und unter Umständen<br />
ein Vielfaches des Kaufpreises an Tierarztkosten<br />
verursachen, was dann wieder die finanziellen<br />
Mittel der (meist) jungen Käufer überschreitet.<br />
Das Unglück nimmt seinen Lauf.<br />
Wer hat Schuld?<br />
Aber wo kann man ansetzen, die Misere zu<br />
beenden - oder doch wenigstens zu reduzieren?<br />
In erster Linie sind die Züchter in<br />
die Pflicht zu nehmen. Sie haben die moralische<br />
Verantwortung für die Fohlen, die<br />
sie züchten, und müssen sich die Mühe machen,<br />
einen geeigneten Platz für sie zu finden.<br />
Das ist zwar leichter gesagt als getan,<br />
wenn die Ställe voll sind - aber dann kann<br />
man eben nicht weiterzüchten. Und wenn<br />
es denn wirklich unausweichlich sein sollte,<br />
dass man ein Pferd zum Schlachter bringt,<br />
dann hat man wiederum die Pflicht, sicherzustellen,<br />
dass das Tier auch tatsächlich getötet<br />
wird, und nicht weiterverkauft werden<br />
kann. Denn nicht selten ist der Händler oder<br />
Schlachter nicht die letzte Station eines <strong>Pferde</strong>s,<br />
sondern erst der Anfang eines Leidensweges.<br />
Ebenfalls in die Pflicht zu nehmen sind die<br />
Zuchtverbände. Denn es sind die seriösen<br />
Züchter, die - neben den Schlachtpferden -<br />
durch diese Machenschaften leiden. Zuchtverbände<br />
leben von den Züchtern und der<br />
Zucht - und sollten daher auch den Absatzmarkt<br />
fördern, und zwar nicht nur den der<br />
"High-End"-Produkte, sondern auch den<br />
für die große Masse der "normalen" <strong>Pferde</strong>.<br />
In der Araberzucht hat man hier, wie<br />
schon erwähnt, in der Vergangenheit große<br />
Versäumnisse begangen und auch heute<br />
sehe ich hier keine wirklichen Initiativen. Es<br />
geht darum, die Rasse des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />
im Freizeitreiterbereich "salonfähig" zu<br />
machen. Doch das erreicht man nicht über<br />
Schauen oder rasseeigenen Zuchtveranstaltungen,<br />
sondern nur im Vergleich mit<br />
anderen Rassen, sei es auf Distanzritten,<br />
auf Messen, auf Turnieren, oder eigens kreierten<br />
Veranstaltungen wie der "Tag des<br />
<strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" oder der "Tag des<br />
arabischen <strong>Pferde</strong>s" in Marbach, wo das arabische<br />
Pferd in seiner ganzen Vielseitigkeit<br />
präsentiert wird. Hier kommt das "allgemeine<br />
<strong>Pferde</strong>publikum" hin und kann sich von<br />
der Schönheit, dem tollen Charakter, der<br />
Reitbarkeit eines arabischen <strong>Pferde</strong>s überzeugen.<br />
In dieser Hinsicht muß viel mehr die<br />
Werbetrommel gerührt werden, sei es mit<br />
Veranstaltungen, Anzeigen, Werbeflyer, etc.<br />
Kein Lösungsansatz<br />
Auch in die Pflicht zu nehmen sind natürlich<br />
die Händler/Schlachter, die sich die perverse<br />
Masche mit der Mitleidstour ausgedacht<br />
haben, und diese praktizieren. Zwar gehen<br />
diese nur ihrem "Beruf" nach, und schreiben<br />
sich nicht zuletzt auch noch den Aspekt des<br />
Tierschutzes auf die Fahnen (nach dem Motto:<br />
"wir sorgen ja nur dafür, dass die armen<br />
Tiere nicht geschlachtet werden"), aber die<br />
Mitleidsmasche unter Androhung, dass die<br />
Tiere morgen geschlachtet werden, wenn sie<br />
nicht verkauft sind, ist in hohem Maße unseriös.<br />
Und last not least sollte jeder, der sich mit<br />
dem Gedanken trägt, ein Pferd zu kaufen,<br />
dies nicht überstürzt tun, sondern seine finanziellen<br />
Mittel für Anschaffung und Unterhalt<br />
genau analysieren. Ja, es ist mitunter<br />
schwer mit anzusehen, dass ein junger Araber<br />
beim Schlachter steht, und man diesen<br />
retten könnte. Doch man kann nicht allen<br />
Tieren auf dieser Welt helfen. Auch das Argument<br />
"man kann mit diesem einen Kauf zwar<br />
nicht die Welt retten, aber doch wenigstens<br />
dieses eine Tier" ist richtig. Aber gleichzeitig<br />
hilft man auch einer "Geschäftsidee", einem<br />
System, das zutiefst verabscheuungswürdig<br />
ist. Und mit jedem über die Mitleidsmasche<br />
verkauften Pferd rücken zwei weitere nach.<br />
Mittlerweile kommen die <strong>Pferde</strong> sogar aus<br />
den arabischen Ländern bei den Händlern in<br />
Europa an. An Nachschub mangelt es nicht.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
46<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Food for Thought<br />
The Pity Scam<br />
Hardly a day goes by without hearing<br />
about a few pitiable foals or yearlings<br />
who are somewhere at the butcher<br />
and have to be sold until the day after<br />
tomorrow, otherwise, they will become sausage.<br />
And yes, there is also a whole range of<br />
Arabian horses among them, from different<br />
sources, some with very good pedigree, with<br />
and without papers. But how did this development<br />
come about?<br />
consider that the slaughter value of a foal /<br />
yearling is only 150-500 €, but the horses are<br />
offered for 1000-1500 €, you can quickly calculate<br />
the profit margin. With the pity scam<br />
(either sold until tomorrow or slaughtered)<br />
the length of stay in operation is short and<br />
inexpensive. According to the NDR TV-program<br />
"Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung" ("Rip off<br />
with saving horses"), between October 2017<br />
and March <strong>2018</strong> in the Facebook group "We<br />
save together - mediation of horses in need",<br />
horses worth over 300,000 euros were offered<br />
and most of them sold. Not a bad business.<br />
What the potential buyers do not know,<br />
many a horse is bought with strangles or<br />
other diseases that break out in their native<br />
stable and then may cause a multiple of<br />
the purchase price of veterinary costs, which<br />
then again exceeds the financial means of<br />
(mostly) young buyers. The misfortune takes<br />
its course.<br />
Root Cause Analysis<br />
For one thing, there are still too many Arabian<br />
foals looking for a new owner, despite<br />
the drastically reduced (!) number of foals<br />
in Germany. This is, among other reasons,<br />
because Arabian horse breeders missed out<br />
on the leisure rider market, which was ignored<br />
by the breed associations, and which instead<br />
focused on other "special horse breeds".<br />
On the other hand, it is due to the increasing<br />
specialization in the Arabian breed, because<br />
a show horse, whose "type" is not quite good<br />
enough, has difficulty to succeed in other<br />
areas (distance, leisure time, sports, racing),<br />
as it is hardly suitable for them either. As a<br />
third reason you have to name the breeders<br />
who breed "horses in big numbers", in the<br />
hope that of 100 foals there will be a top<br />
product, nine may meet the standards, and<br />
the remaining 90 foals are thrown for cheap<br />
money "on the market!". Additionally, as if<br />
there are wouldn't be enough foals offered<br />
for ridiculously low prices born in Europe,<br />
youngsters from the studs in the Arab countries<br />
are coming to us through dealers. Just<br />
to name a few numbers: Meanwhile, half of<br />
all Arabian purebred foals are born in the<br />
countries of the Middle East every year. In<br />
Saudi Arabia, there are nearly as many foals<br />
as in the US (2016 figures), over 3,000! This Who is guilty?<br />
raises the question: Where do all these horses<br />
go?<br />
Let's face it: Foals that are going to the butcher<br />
because they do not live up to expectations,<br />
and after weaning "just take up space<br />
and incur costs" is not a new phenomenon.<br />
That has always existed, albeit to my mind<br />
not to the extent and not as cross-border<br />
as today. What's new, however, is the way<br />
some butchers or dealers try to get these<br />
young horses to the man - or rather to the<br />
woman - because most buyers are (young)<br />
women, where the pity scam promises the<br />
most success. There, the deplorable creatures<br />
are offered on social media, in groups<br />
specially created for this purpose by the butcher<br />
/ dealer (or his accomplices). If you now<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
47<br />
But where can one begin to end the misery -<br />
or at least reduce it? First and foremost, the<br />
breeders are to be taken to the duty. They<br />
have the moral responsibility for the foals<br />
they breed, and they have to make the effort<br />
to find a suitable place for them. This is<br />
easier said than done when the stables are<br />
full - but then you just cannot continue breeding.<br />
And if it really should be unavoidable<br />
that you bring a horse to the butcher, then<br />
you have the duty again, to ensure that the<br />
animal is actually killed, and cannot be resold.<br />
Because quite often, the dealer or butcher<br />
is not the last stop of a horse but only<br />
the beginning of a path of suffering.<br />
Also, the breeding associations need to be<br />
taken to the duty. Because it is the serious<br />
breeders who - in addition to the slaughter<br />
horses - suffer from these machinations.<br />
Breed societies live from breeding and breeders<br />
- and should therefore also promote the<br />
market, not only for the high-end products<br />
but also for the vast majority of "normal"<br />
horses. As we have already mentioned, in<br />
Arab horse breeding great omissions have<br />
been made in the past and even today I see<br />
no real initiatives here. The aim is to make<br />
the breed of the Arabian horse "acceptable"<br />
among leisure riders. But this can not<br />
be achieved through shows or breed-own<br />
breeding events, but only in comparison<br />
with other breeds, be it on endurance rides,<br />
at fairs, tournaments, or specially created<br />
events such as the "Day of the Arabian horse<br />
in Bavaria" or the "Day of the Arabian Horse<br />
"in Marbach, where the Arabian horse is presented<br />
in all its versatility. Here comes the<br />
"general horse audience" and can get an impression<br />
of the beauty, the great character,<br />
the riding ability of an Arabian horse. In this<br />
regard, the marketing mechanisms must be<br />
stirred, be it with events, advertisements,<br />
flyer, etc.<br />
No solution<br />
Also, of course, the traders / butchers need<br />
to be taken to the duty who have developed<br />
this perverted pity scam and practice it. It<br />
might be true that they only pursue their<br />
"profession", and not least write the aspect<br />
of animal welfare on their flags (according<br />
to the motto: "we only ensure that the poor<br />
animals are not slaughtered"), however, the<br />
pity scam with threatening that the animals<br />
will be slaughtered tomorrow if they are not<br />
sold is highly dubious.<br />
And last but not least, anyone who thinks<br />
about buying a horse should not rush to do<br />
so, but should carefully analyze their financial<br />
means of purchase and maintenance.<br />
Yes, it is sometimes difficult to see that a<br />
young Arab is standing at the butcher and<br />
you could save him. But you can not help<br />
all the animals in this world. Even the argument<br />
"one can not save the world with<br />
this one purchase, but at least this one<br />
animal can be saved" is correct. But at the<br />
same time, you also help a "business idea",<br />
a system that is deeply despicable. And<br />
with each horse sold over the pity scam<br />
two more follow. Meanwhile, the horses<br />
even arrive from the Arab countries at the<br />
dealers in Europe. There is no shortage of<br />
supplies.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Current Breeding Affairs
Über Sport die Regenbogenbrücke<br />
Über die Regenbogenbrücke...<br />
Over the Rainbowbridge...<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Narym 1994 - <strong>2018</strong><br />
Wer erinnert sich nicht an den goldbraunen<br />
Hengst Narym (Balaton / Nemara), wie er vor<br />
zwei Jahren an der Hand von Gerd Wagner<br />
ein „Comeback“ im Showring feierte. Kraftvoll<br />
trabte er seine Runden beim Nationalen<br />
Championat in der Aachener Halle und auch<br />
wenn er nicht zu Championatsehren kam, er<br />
war der Publikumsliebling: Narym. Jetzt ist er<br />
völlig unerwartet über die Regenbogenbrücke<br />
gegangen.<br />
Als Zweijähriger gewann er das Nationale Junioren-Championat,<br />
wurde 1997 mit „Gold“<br />
an der Verbandshengstschau ausgezeichnet,<br />
war als Beschäler in Deutschland, der Schweiz<br />
und Spanien aufgestellt. 2015 wurde er mit<br />
dem Elite-Titel ausgezeichnet. Seinen Lebensabend<br />
verbrachte er bei Barbara Braun,<br />
die <strong>2018</strong> noch ein Fohlen von ihm erwartet.<br />
Who does not remember the golden bay stallion<br />
Narym (Balaton / Nemara), when two<br />
years ago, he entered the ring at the lead<br />
of Gerd Wagner, celebrating his comeback<br />
to the show ring. With his powerful trot he<br />
crossed the ring at the German Nationals in<br />
Aachen, and even though he was not awarded<br />
any Champion Title, he definitely was the<br />
spectators darling. Now, he passed away<br />
completely unexpected at the age of 24.<br />
When he was two-years-old, he became<br />
German Junior Champion, in 1997, he was<br />
awarded "gold" at the stallion stock show.<br />
He was used as a sire in Germany, Switzerland,<br />
and Spain. In 2015, he was awarded the<br />
Elite-Title of the German Association VZAP.<br />
He spent his retirement at Barbara Brauns<br />
stud, where she expects his last <strong>2018</strong> foal.<br />
Kurz vor seinem 29. Geburtstag mußte der<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />
von seinen altersbedingten Leiden erlöst<br />
werden.<br />
Geboren wurde Sarid 1989 im Gestüt Arco-Araber.<br />
Dreijährig wurde er zur Körung beim VZAP<br />
in Vechta vorgestellt und wurde auf Anhieb Körungssieger.<br />
Mit vier Jahren absolvierte er seine<br />
HLP (100-Tage-Test) in Medingen mit einem 7.<br />
Platz als einziger Araber in einem Warmblutfeld.<br />
Seine Begabung lag eindeutig in der Dressur,<br />
worin er kontinuierlich weiter ausgebiildet.<br />
wurde und es bis zu Platzierungen in Dressurprüfungen<br />
der Kl. M und S, einschließlich Prix St.<br />
George und Intermediaire schaffte.<br />
2003 wurde er in Stadl Paura Vize-Europameister<br />
in der Dressur, ein Jahr später gar Europameister.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Sarid 1989 - <strong>2018</strong><br />
Just short of his 29th birthday, the purebred<br />
Arabian stallion Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />
had to be put down, to end his sufferings due<br />
to old age.<br />
Born in 1989 at the Stud of Arco-Zinneberg,<br />
he was a winner of the stallion licensing<br />
as a three-year-old. At the age of four, he<br />
passed his stallion performance test in Medingen<br />
on 7th place among all the warmblood<br />
stallions. His talent was in Dressage,<br />
in which he was trained ever since. He performed<br />
in dressage competitions at levels M<br />
and S and eventually even in Prix St. Georges<br />
and Intermediair against warmbloods.<br />
In 2003, he was Reserve European Champion<br />
for Arabian Sports Horses in Stadl Paura, Austria,<br />
and one year later, he even managed to<br />
achieve the European Champion title.<br />
Mahadin 1997 - <strong>2018</strong><br />
Viel zu früh verstarb der rein-ägyptische<br />
Mahadin (Madkour I / Mahameh (v. Ibrahim))<br />
im Alter von 21 Jahren auf dem Gestüt Al<br />
Hambra Arabians in Österreich.<br />
Der im Jahr 2000 goldprämierte Hengst, kam<br />
2001 nach Österreich. Sein Charme, seine<br />
Korrektheit, die taktreinen Gänge und sein<br />
ausgezeichneter Charakter zeichneten diesen<br />
homozygoten Schimmel aus. „Ätherisch“ war<br />
ein Wort, das einem in den Sinn kam, wenn<br />
man vor ihm stand.<br />
Mahadin hinterlässt um die 80 Nachkommen,<br />
davon auch einige in Deutschland, im Gestüt<br />
Ponnath und im Haupt- und Landgestüt Marbach.<br />
Sein bekanntester Sohn ist Al Fakhir aus<br />
der Essteem-Tochter Al Estrella. Durch seine<br />
Nachkommen wird Mahadin weiterleben,<br />
auch wenn er eine große Lücke hinterläßt.<br />
48<br />
Foto:G. Waiditschka<br />
Far too early, the straight Egyptian stallion<br />
Mahadin (Madkour I / Mahameh) passed<br />
away at the age of 21 at his home stud Al<br />
Hambra Arabians in Austria.<br />
The stallion was awarded gold at the stallion<br />
stock show, in 2001 he was exported<br />
to Austria. His charm, his correctness, the<br />
fluent gaits and his excellent character<br />
were his trademark. He was a homozygous<br />
grey, "ethereal" was a word, that came to<br />
your mind when he stood right in front of<br />
you.<br />
Mahadin leaves behind some 80 offspring,<br />
some in Germany, at Ponnath Stud and the<br />
State Stud Marbach. His most well-known<br />
son is Al Fakhir out of the Essteem daughter<br />
Al Estrella. He will live on in his offspring<br />
even if his death leaves a big gap.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Über die Regenbogenbrücke...<br />
Over the Rainbowbridge...<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Amurath Mona Lisa 2013 - <strong>2018</strong><br />
Vor kurzem mußte Bernd Zimmermann vom<br />
Gestüt Amurath seine erst fünfjährige Stute<br />
Amurath Mona Lisa (Muranas Jassehr / Amurath<br />
Mofeedah) während einer schweren Operation<br />
einschläfern lassen.<br />
Mona Lisa, auch liebevoll „Lisl“ genannt, ging<br />
in vierter Generation auf die Stammstute<br />
Mahara zurück und sollte diese Linie im Gestüt<br />
weiterführen. Sie war ihrer Großmutter Amurath<br />
Morgana optisch und charakterlich sehr<br />
ähnlich. Die Stutenfamilie ist im Gestüt mit<br />
einigen Stuten sehr gut abgesichert.<br />
Zu ihren Erfolgen zählt u.a. Beste Stute der<br />
Schau (Würzburg 2015), Junior Gold-Championesse<br />
(Kaub 2015), VZAP-Prämienstute (Marbach<br />
2016) und zahlreiche weitere 1-3 Plätze,<br />
unter anderem auch am Nationalen Championat<br />
in Aachen.<br />
Just recently, Bernd Zimmermann of Amurath<br />
Stud lost his five-year-old promising<br />
mare Amurath Mona Lisa (Murana's<br />
Jassehr / Amurath Mofeedah) during surgery,<br />
and with her, her unborn foal.<br />
Mona Lisa, nicknamed "Lisl", was bred at<br />
Amurath Stud in the fourth generation tailing<br />
back to the foundation mare Mahara<br />
and was meant to carry on this line. She<br />
looked a lot like her granddam Amurath<br />
Morgana, and even her character was very<br />
much like her. Her family, however, is well<br />
secured at the stud with some other mares.<br />
Among her show ring successes were<br />
Best Mare in Würzburg, 20<strong>14</strong>, Junior Gold<br />
Champion at Kaub 2015, a premium title of<br />
the VZAP, and many more placings first to<br />
third, also at the German Nationals.<br />
Over Sport the Rainbowbridge<br />
Eines der erfolgreichsten Distanzpferde aus<br />
deutscher Zucht, der Wallach Temir (Tern / Puritanka),<br />
*1994, musste im Alter von 24 Jahren<br />
eingeschläfert werden.<br />
Geboren wurde Temir auf dem Forellenhof<br />
der Familie Fath, wo er drei- und vierjährig für<br />
Rennen trainiert wurde. Das war aber nicht<br />
ganz seine Welt und so kam er zur Familie<br />
Wagner in der Schweiz. Temir entwickelte<br />
sich zu einem der besten Distanzpferde und<br />
stand seinem Bruder und seiner Halbschwester,<br />
die ebenfalls bei Famile Wagner steht, in<br />
nichts nach.<br />
Die Wagner-Mädels Nora und Anna-Lena sowie<br />
ihre Mutter Christin Wagner gehörten zu<br />
der Schweizer Nationalmannschaft die zu der<br />
Zeit zu den erfolgreichsten Reitern im Distanzsport<br />
gehörten.<br />
Temir 1994 - <strong>2018</strong><br />
He was one of the most successful endurance<br />
horses of German breeding: The gelding Temir<br />
(Tern / Puritanka), *1994, had to be put<br />
down at the age of 24.<br />
Born at the Forellenhof stud of the Fath family,<br />
he was trained at home for racing as<br />
a three- and four-year-old. But flat racing<br />
wasn't his true destiny, and so he came to<br />
the Wagner family in Switzerland. Here, Temir<br />
developed into one of the best endurance<br />
horses and was in no way inferior to his<br />
brother and half-sister, also owned by the<br />
Wagner family.<br />
The Wagner-girls Nora and Anna-Lena, as<br />
well as their mother Christin Wagner, belonged<br />
to the Swiss National Team and as such<br />
to the most successful endurance riders of<br />
their time and age.<br />
Romero 1984 - <strong>2018</strong><br />
Romero (Plakat / Nejadie) war einer jener<br />
Hengste, die man nicht vergisst, wenn man<br />
sie einmal im Schauring erlebt hat. Er hatte<br />
Ausstrahlung und Power, und bewegen<br />
konnte er sich, ganz wie sein Vater Plakat.<br />
Gezogen in Holland, war er in seiner Jugend<br />
Europa-Champion 1987, es folgten etliche<br />
Championatstitel an B-Schauen in Deutschland<br />
und Österreich. Er überzeugte durch<br />
seine Qualitäten die Körkommissionen in<br />
Holland, Belgien und Österreich, hier wurde<br />
er sogar für Warmblüter gekört.<br />
Züchterisch kam er leider nicht so viel zum<br />
Einsatz, was auch an seinen vielen Ortswechseln<br />
lag. Aber in Österreich findet man noch<br />
einige seiner Töchter. Seinen Lebensabend<br />
verbrachte er in Österreich, wo er bei Nicole<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Horngacher im Alter von 34 Jahren starb.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
49<br />
Foto: privat<br />
Romero (Plakat / Nejadie) was one of those<br />
stallions, you will never forget if you have<br />
seen them in the show ring. His had charisma<br />
and power, and he could move! He was<br />
a trotting wonder, similar to his sire Plakat.<br />
Born in Holland, he was European Junior<br />
Champion in 1987, followed by many more<br />
champion titles at B shows in Germany and<br />
Austria. With his qualities, he convinced the<br />
licensing commissions of Holland, Belgium,<br />
and Austria, where he even was licensed for<br />
Warmbloods.<br />
However, he was not used in breeding so<br />
much, because he changed locations several<br />
times in his life. But in Austria, there are<br />
some of his daughters still alive. He spent his<br />
retirement in Austria, where he died at Nicole<br />
Horngachers place at the age of 34.
Distanzsport in der Kritik<br />
Keine Besserung in Sicht<br />
Distanzsport<br />
Die Initiative "Clean Endurance" (Sauberer<br />
Distanzsport) zeigt sich bestürzt,<br />
daß genau vier Jahre nachdem die<br />
Endurance Strategic Planning Group (ESPG,<br />
Strategische Planungsgruppe für den Distanzsport)<br />
eine Blaupause für Veränderungen bereitgestellt<br />
hat, noch immer keine konkreten<br />
Anzeichen für eine Verbesserung in der Region<br />
7 (Mittlerer Osten) erkennbar sind.<br />
Die FEI hat 2013 die ESPG ins Leben gerufen, als<br />
Reaktion auf die wachsende Besorgnis bezüglich<br />
des Tierschutzes an Distanzrennen, Doping<br />
und Regelbrüche. Die Vereinigten <strong>Arabische</strong>n<br />
Emirate (UAE) waren dabei das Hauptaugenmerk,<br />
denn seine Finanzkraft bedeutet, daß<br />
heute 50% der weltweit bei der FEI registrierten<br />
Distanzpferde dort zu finden sind. Nach<br />
monatelangen Beratungen präsentierte die<br />
ESPG dem FEI Sport Forum im April 20<strong>14</strong> seine<br />
41 Empfehlungen. Der ESPG-Ansatz, der keine<br />
Tabus kannte, gab den Aktivisten vorsichtige<br />
Hoffnung. Vier Jahre später kommt Clean Endurance<br />
zum Schluß, daß die Hälfte der Empfehlungen<br />
leider nie aufgegriffen wurden. Andere<br />
wurden bislang nur teilweise umgesetzt.<br />
In einigen Bereichen hat sich die Situation<br />
in den Wüstenrennen seit 20<strong>14</strong> sogar verschlechtert:<br />
Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
der Sieger steigt von Jahr zu Jahr, trotz<br />
wissenschaftlicher Beweise, die die hohen Geschwindigkeiten<br />
mit Knochenbrüchen in Verbindung<br />
bringen; die Zahl der Ritte, die in Wertung<br />
beendet werden, liegt bei lediglich 15 %,<br />
und läßt vermuten, daß - da die Tierärzte die<br />
<strong>Pferde</strong> strenger eliminieren - die Reiter nichts<br />
in Bezug auf <strong>Pferde</strong>management gelernt haben;<br />
die Dopingfälle, bei denen Distanzpferde<br />
betroffen sind, dominieren noch immer die<br />
Fallzahl des FEI Tribunals.<br />
Grund zur Sorge gibt es in folgenden Bereichen:<br />
Doping<br />
Die ESPG empfahl, daß die Anzahl der getesteten<br />
PFerde erhöht werden solle, und das<br />
wurde von 96% der Befragten befürwortet.<br />
Jedoch zeigen die veröffentlichten Zahlen des<br />
FEI Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />
Programme (EADCMP, Anti-Doping und<br />
kontrollierte Medikamentengabe bei <strong>Pferde</strong>n),<br />
daß durchschnittlich 11,9% positive Fälle<br />
bei <strong>Pferde</strong>n an UAE-Ritten gefunden werden -<br />
10mal mehr als bei allen anderen <strong>Pferde</strong>sportdisziplinen<br />
im Rest der Welt. Obwohl die UAE<br />
als "hochriskant" von der FEI eingestuft wird,<br />
wurden weniger als 4% der FEI-Ritte in den<br />
UAE getestet.<br />
Dreimal mehr <strong>Pferde</strong> starten an Ritten unter<br />
den nationalen Regeln der Emirates Equestrian<br />
Federation (EEF). Clean Endurance glaubt, daß<br />
es da ein ernsthaftes Fragezeichen gibt, was die<br />
Anzahl der Proben an diesen Ritten betrifft.<br />
Clean Endurance glaubt nicht, daß die Empfehlungen<br />
der ESPG für Dopingtests außerhalb der<br />
Wettbewerbe umgesetzt wurden: Kein einziges<br />
Resultat dieser Art wurde neben den Ergebnissen<br />
aus den Wettbewerben veröffentlicht.<br />
Horsemanship<br />
ESPG wollte, daß die Qualifikationen überprüft<br />
werden, so daß nur "kompetente" Reiter<br />
antreten können. Aber der live-stream, egal<br />
von welchem Ritt in der Gruppe 7, zeigt sehr<br />
schlechten Reitstandard, der oftmals zum<br />
Missbrauch des <strong>Pferde</strong>s beiträgt. Die meisten<br />
<strong>Pferde</strong> haben scharfe Gebisse mit langen Anzügen<br />
und andere extreme Zäumungen. Im<br />
Gegensatz zu anderen FEI-Disziplinen gibt es<br />
im Distanzsport keine Regeln bezüglich der<br />
Gebisse. Ein Fortbildungsprogramm wurde<br />
erst letztes Jahr gestartet.<br />
Regelbrüche<br />
Die ESPG verlangte "harte" Strafen und schärfere<br />
Zugangskontrollen zum Vetgate. Doch in<br />
der laufenden Wintersaison (2017-<strong>2018</strong>) gab<br />
es nur zwei gelbe Karten, die in der UAE ausgegeben<br />
wurden, mit einer kleinen Anzahl von<br />
Disqualifikationen wegen Missbrauchs oder<br />
der undefinierbaren Begründung "hat nicht<br />
den geltenden Sportregeln entsprochen".<br />
Zahlreiche Verstöße wurden von Clean Endurance<br />
in den letzten vier Saisons auf Video<br />
festgehalten und der FEI vorgelegt. Diese<br />
enthielten ausnahmslos extra-lange Zügel, die<br />
als Peitsche verwendet werden (Stöcke, Peitschen<br />
und Sporen sind unter FEI-Regeln verboten);<br />
Ohrendrehen im Vetgate (von dem man<br />
glaubt, daß es die Herzfrequenz senkt); und viel<br />
mehr Crew als die erlaubten fünf pro Pferd.<br />
"Mobiles crewing" ist gegen die FEI-Regeln,<br />
aber anscheinend geduldet als "notwendiges<br />
Übel" in sehr heißen Klimaten. Nichts wurde<br />
jedoch getan, um die Fahrzeug-Kavalkaden<br />
auf der Piste zu begrenzen, die authorisierte<br />
Hilfe darstellen.<br />
Es scheint, daß noch immer einige Offiziellen<br />
wegschauen. Jedoch ist auch jede Möglichkeit<br />
der Sanktion durch die "30-Minuten-Regel"<br />
erschwert. Dieser enge Zeitrahmen um<br />
einen Protest vor Ort einzulegen, mag für<br />
eine Sportart funktionieren, die in einer Arena<br />
stattfindet, aber ist völlig unrealistisch für den<br />
Distanzsport. Außerdem, und das liegt in der<br />
Natur des Distanzsports, ist die Ground-Jury<br />
und andere Offiziellen oftmals 20 km oder<br />
mehr vom Ort des Vorfalls entfernt.<br />
Tödliche Verletzungen<br />
Die FEI-Studie zur Überwachung von Verletzungen,<br />
die von Prof. Tim Parkin an der Universitat<br />
in Glasgow geführt wird, ist eine der<br />
wenigen Empfehlungen der ESPG, die umgesetzt<br />
wurde. Ihre Ergebnisse wurden 2017 am<br />
FEI Sport-Forum in Lausanne und am Distanzsport-Forum<br />
in Vic, Spanien, diskutiert. Das<br />
Technische Kommitee für Distanzsport der<br />
FEI hat dann eine Regel formuliert, wodurch<br />
die verpflichtende Ruhepause für <strong>Pferde</strong>, die<br />
schneller als mit 20 km/h unterwegs waren,<br />
verlängert wird. Das wäre ein großer Schritt<br />
gewesen, ähnlich der Geschwindigkeitsbegrenzung,<br />
die Sheik Sultan in Boudhieb mit<br />
seinen Best Condition-Preis fördert.<br />
Jedoch wurden diese und andere Tierschutzmaßnahmen,<br />
die für <strong>2018</strong> geplant wurden,<br />
auf 2019 verschoben, nachdem es an der FEI<br />
Jahreshauptversammlung im November in<br />
Uruguay zu Verwirrungen gekommen war.<br />
20<strong>14</strong> wurde der Code "CI" (Catastrophic Injury,<br />
tödliche Verletzung) eingeführt, so daß<br />
Todesfälle in den Rittergebnissen angegeben<br />
werden. Clean Endurance hat kürzlich der FEI<br />
Beweise vorgelegt, daß seit 20<strong>14</strong> 26 <strong>Pferde</strong> am<br />
Tag ihres letzten Ritts gestorben sind, die nicht<br />
als CI deklariert waren.<br />
Clean Endurance glaubt, daß die "offiziellen"<br />
Todeszahlen nur die Spitze des Eisbergs sind,<br />
und daß sehr viel mehr traumatisch verletzte<br />
<strong>Pferde</strong> beiseite geschafft werden, bevor sie euthanasiert<br />
werden, um zu verhindern, daß sie in<br />
der Statistik auftauchen und/oder daß der Reiter<br />
80 Strafpunkte für den Todesfall erhält.<br />
Trainer<br />
In den meisten <strong>Pferde</strong>sportarten, auch im Distanzsport<br />
außerhalb der Gr. 7, ist der Reiter<br />
auch der Trainer des <strong>Pferde</strong>s. In den UAE kommen<br />
die <strong>Pferde</strong> aus den großen Ställen, die von<br />
professionellen Trainern überwacht werden,<br />
und erhalten am Tag des Rennens einen Stalljockey<br />
oder Reiter aus dem Ausland zugewiesen.<br />
Die ESPG schlug vor, daß die Trainer registriert<br />
werden und eine Rangliste erstellt wird gemäß<br />
der Ankommer-Rate ihrer <strong>Pferde</strong>. Diese Liste<br />
sollte automatisch abgeglichen werden mit<br />
den Reitern, die in Dopingfälle verwickelt sind.<br />
Nichts dergleichen geschah. Wenn der Jockey<br />
nach den Instruktionen eines Trainers reitet, ist<br />
es selbstverständlich, daß er weiterreitet und<br />
die Anzeichen seines <strong>Pferde</strong>s, das nicht mehr<br />
kann, ignoriert.<br />
Im März 2015 hatte sich die Situation so verschlechtert,<br />
daß die FEI die EEF für vier Monate<br />
suspendierte. Zwei leitende EEF-Führungskräfte<br />
wurden ebenfalls suspendiert, weil sie<br />
die gesamten Ergebnisse von wenigstens 15<br />
Ritten gefälscht hatten. Im April 2016 nahm<br />
die FEI das Welt-Championat von Dubai weg,<br />
unter Berufung auf Bedenken, daß das Wohlergehen<br />
der <strong>Pferde</strong> an diesem Ort nicht aufrechterhalten<br />
werden könne.<br />
Clean Endurance versteht natürlich, daß Änderungen<br />
nicht von heute auf morgen passieren<br />
können. Aber wieviel Schaden wird den<br />
<strong>Pferde</strong>n und dem Ruf dieser Reitsportdisziplin<br />
noch zugefügt, wenn wir weitere vier Jahre<br />
warten müssen, bevor konkrete Maßnahmen<br />
furchtlos umgesetzt werden?<br />
Clean Endurance<br />
Clean Endurance ist ein weltweites Netzwerk,<br />
das für die Ethik eines sauberen Sports durch<br />
Forschung, Veröffentlichungen und Ausbildung<br />
im Bereich des Distanzsports arbeitet.<br />
50<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Endurance Riding in the criticism<br />
No Improvement<br />
in Sight<br />
Clean Endurance is dismayed that, exactly<br />
four years after the Endurance Strategic<br />
Planning Group (ESPG) set out a<br />
blueprint for change, there are no concrete<br />
signs of improvement in FEI Group 7 (Middle<br />
East) region.<br />
The FEI formed the ESPG in 2013 in response<br />
to growing concern about horse welfare,<br />
doping and rule-breaking. The United Arab<br />
Emirates (UAE) has been the main focus, for<br />
its huge purchasing power means its stable<br />
now own 50% of the world population of FEI<br />
registered endurance horses. After months of<br />
consultation, the ESPG presented 41 recommendations<br />
to the FEI Sports Forum in April<br />
20<strong>14</strong>.<br />
The ESPG’s no-holds-barred approach gave<br />
campaigners cautious hope. But regrettably,<br />
four years on Clean Endurance has revisited<br />
the recommendations and believes that half<br />
of them were never adopted. Others have<br />
been only partially executed so far.<br />
In some respects, the situation has even worsened<br />
in the desert rides since 20<strong>14</strong>: average<br />
winning speeds increase year-on-year, despite<br />
scientific evidence linking high speed to<br />
fractures; completion rates as low as 15%,<br />
suggest that while veterinary teams are<br />
eliminating horses more rigorously, riders<br />
have learned nothing about horse management;<br />
while anti-doping offences involving<br />
endurance horses continue to dominate the<br />
caseload of the FEI Tribunal.<br />
Key areas of ongoing concern are:<br />
Doping<br />
ESPG recommend testing levels be increased,<br />
and this was agreed by 96% of consultees.<br />
However, published figures from the FEI’s<br />
Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />
Programme (EADCMP) show an average<br />
11.9% positives from horses sampled during<br />
UAE rides – 10 times the level returned by<br />
all horse sport in the rest of the world. Even<br />
though the UAE is deemed “high risk” by the<br />
FEI, less than 4% UAE’s FEI rides were sampled<br />
last year.<br />
Three times as many horses start in rides run<br />
under Emirates Equestrian Federation (EEF)<br />
national rules. Clean Endurance believes there<br />
is a serious question mark over the extent<br />
of sampling at these events.<br />
Clean Endurance does not believe that the<br />
ESPG’s recommendations for out-of-competition<br />
testing have been applied: no such<br />
results are published alongside the in-competition<br />
results.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Horsemanship<br />
ESPG wanted qualifications reviewed so that<br />
only “competent” riders could compete. However,<br />
the live-stream from any ride in Group 7<br />
will show very poor equitation standards throughout,<br />
often contributing to horse abuse.<br />
Most horses wear severe long-shanked bits<br />
and other extreme bridle arrangements. Unlike<br />
other FEI disciplines, endurance has no rules<br />
governing bits. An educational programme<br />
only started to be rolled out last year.<br />
Rule-breaking<br />
ESPG asked for “severe” penalties and tighter<br />
controls on access to the field-of-play. Yet in<br />
the current winter season (2017-<strong>2018</strong>) just<br />
two yellow warning cards are recorded as<br />
handed out in the UAE, with a small handful<br />
of disqualifications for abuse or the undefined<br />
“not conforming to applicable sport<br />
rules.”<br />
Numerous field-of-play violations have been<br />
captured on video by Clean Endurance over<br />
the past four seasons and provided to the<br />
FEI. These invariably include extra-long reins<br />
being used to whip a horse (sticks, whips and<br />
spurs are barred under FEI rules); ear-twitching<br />
at the vet gates (believed to help lower<br />
heart-rate); and many more crew that the limit<br />
of five per horse.<br />
“Mobile crewing” is against FEI rules but apparently<br />
condoned as a “necessary evil” in<br />
very hot climates. Nothing has been done,<br />
though, to curtail vehicle cavalcades on the<br />
field-of-play which provide authorized assistance<br />
by “hazing” the horses.<br />
It still seems that some officials turn a blind<br />
eye. However, any possibility of sanction is<br />
handicapped by the “30-minute rule.” This<br />
tight deadline for lodging field-of-play protests<br />
may work for the arena-based horse<br />
sports but it is totally unrealistic for endurance.<br />
In addition, because of the nature of endurance,<br />
the ground jury and other officials<br />
are often 20km or more away from the scene<br />
of any incident<br />
Fatal injuries<br />
The FEI’s injuries surveillance study, led by Prof<br />
Tim Parkin at the University of Glasgow, UK,<br />
is one of the few major ESPG recommendations<br />
to materialize. Its findings were discussed<br />
at the 2017 FEI Sports Forum in Lausanne<br />
and 2017 Endurance Forum in Vic, Spain. The<br />
FEI endurance technical committee then formulated<br />
a rule extending the mandatory rest<br />
period for horses whose speeds have exceeded<br />
20kph. That would have been a major<br />
51<br />
step, following the cap on speed promoted<br />
through his own best condition awards by HH<br />
Sheikh Sultan at Boudhieb.<br />
However, this and other welfare measures<br />
intended for <strong>2018</strong> were deferred to 2019 following<br />
confusion at the FEI General Assembly<br />
last November in Uruguay.<br />
In 20<strong>14</strong> the code CI (Catastrophic Injury) was<br />
introduced so that fatalities would be specified<br />
in ride results. Clean Endurance recently<br />
provided evidence to the FEI of 26 horses,<br />
since 20<strong>14</strong>, whose deaths the day of their last<br />
ride were not noted CI.<br />
Clean Endurance believes the “official” fatality<br />
figures are just the tip of the iceberg and<br />
that many traumatically injured horses are<br />
shipped off-site prior to euthanasia, to avoid<br />
inclusion in statistics, and/or the application<br />
of 80 rider penalty points for horse fatalities.<br />
Trainers<br />
In most horse sports, and in endurance in the<br />
rest of the world, the rider is also the horse’s<br />
trainer. In the UAE, horses are produced from<br />
large stables overseen by professional trainers,<br />
and partnered-up “on the day” with a<br />
stable jockey or overseas visitors.<br />
ESPG wanted to see trainers registered and<br />
ranked according to their horses’ completion<br />
rates, and automatically joined with the rider<br />
in anti-doping cases. None of this has happened.<br />
When riding to a trainer’s instructions, it<br />
is self-evident that jockeys will press on and<br />
ignore signs that the horse underneath him<br />
isn’t coping.<br />
In March 2015, in a worsening situation the<br />
FEI suspended the EEF for four months. Two<br />
senior EEF executives were also suspended for<br />
falsifying the entire results of at least 15 rides,<br />
following an investigation by the FEI’s Equine<br />
Community Integrity Unit. In April 2016,<br />
the FEI removed the 2016 World Endurance<br />
Championship from Dubai, citing concerns<br />
that horse welfare could not be upheld at<br />
that venue.<br />
Clean Endurance of course understands that<br />
change was never going to be immediate.<br />
But how much more damage will be done to<br />
horses and to the reputation of equestrian<br />
sport if we have to wait another four years for<br />
concrete measures to be fearlessly applied?<br />
Clean Endurance<br />
Clean Endurance is a worldwide network<br />
that works on improving clean sport ethics<br />
through research, publicity and education<br />
within the equestrian endurance sport.<br />
Endurance
Training des Distanzpferdes (IV)<br />
Das Basistraining<br />
Wissenschaft<br />
Das Basistraining zielt darauf ab, das "weiße<br />
Gewebe" - Knochen, Bänder, Gelenkskapseln<br />
und Sehnen - zu stärken, so daß das Pferd der<br />
Belastung durch körperliche Anstrengung<br />
gewachsen ist. Dieser Teil des Trainings braucht<br />
am längssten.<br />
Hier wachsen die besten Distanzpferde Frankreichs heran: <strong>Pferde</strong>, die in den franzöischen Cevennen, auch "Persikland" genannt, aufwachsen, haben<br />
einen Trainingsvorsprung. Sie "trainieren sich selbst" von Fohlenbeinen an auf den steinigen Hängen und den weitläufigen, kargen Wiesen dieser<br />
Hochebene.<br />
Foto: Gudrun Waiditschka<br />
Erinnern wir uns, daß das Training eines<br />
<strong>Pferde</strong>s aus drei Teilen besteht:<br />
a) Das Basistraining, um die Widerstandskraft<br />
aller tragenden Skelettstrukturen<br />
während der Anstrengung zu verbessern.<br />
b) Das Bodybuilding oder Krafttraining<br />
soll das Muskelvolumen dort erhöhen, wo<br />
schnell verfügbarer und schnell transformierbarer<br />
Treibstoff gespeichert wird, was<br />
intensivere anaerobe (Spitzen-) Anstrengungen<br />
ermöglicht.<br />
c) Das metabolische Training erhöht das Niveau,<br />
auf dem wir in einer stabilen aeroben<br />
Energieversorgung arbeiten können. Es verbessert<br />
außerdem die Ausscheidung überschüssiger<br />
Produkte wie Milchsäure während<br />
anaeroben Spitzenbelastungen und<br />
die Abstrahlung von übermäßiger Wärme<br />
(die bei Sprintern übermäßiges Schwitzen<br />
hervorruft). Dies ist die schnellste und kürzeste<br />
Trainingsstufe, aber der heikelste Teil<br />
des Trainings für ein Ausdauerpferd.<br />
Ziel und Vorgehensweise<br />
Das Basistraining verbessert nicht das Leistungsniveau,<br />
sondern zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit<br />
des "weißen Gewebes"<br />
des <strong>Pferde</strong>s gegen mögliche Traumata zu<br />
erhöhen.<br />
Wenn wir dieses wichtige Basistraining vergessen<br />
oder abkürzen, wird das Pferd offensichtlich<br />
Belastungen ausgesetzt sein, mit<br />
denen er nicht fertig wird und dies kann zu<br />
Sehnen-, Bänder- und allgemeinen Gelenkschäden<br />
führen, was seine Karriere als Distanzpferd<br />
ernsthaft verkürzen könnte! Wir<br />
müssen uns daran erinnern, daß das Bein eines<br />
<strong>Pferde</strong>s wie ein Finger ist, mit Gelenken,<br />
die nur in eine Richtung abgeknickt werden<br />
können, aber nicht für eine Torsion oder<br />
Hyperextension ausgelegt sind, wie es beispielsweise<br />
passieren kann, wenn das Pferd<br />
auf einen Stein tritt und abgleitet.<br />
Die weißen Teile werden auch durch die<br />
Erschütterung während des Aufpralls des<br />
Hufs auf den Boden belastet. Bei einem flachen,<br />
gleichmäßigen Geläuf ist die Gefahr<br />
gering, aber die eigentliche Arbeit beginnt,<br />
wenn das Geläuf für das Pferd uneben oder<br />
unberechenbar wird (rutschig, wechselnder<br />
Untergrund, Steine usw.). Wenn wir das<br />
Gewicht des Reiters und die Geschwindigkeit<br />
mit den Bedingungen einer unebenen<br />
Oberfläche kombinieren (wenn wir also versuchen<br />
würden, ein Pferd für einen kurzen<br />
Ritt, aber mit der Geschwindigkeit wie bei<br />
einem Distanzritt vorzubereiten), wird die<br />
Wirkung des Auffußens erhöht und das Risiko<br />
einer Verletzung erhöht sich.<br />
Das weiße Gewebe ist also bewusst zu trainieren!<br />
Die weißen Gewebe erholen sich<br />
langsamer (weil weniger durchblutet) als<br />
beispielsweise die besser durchbluteten<br />
Muskeln. Dies ist der Grund, warum ihre<br />
Adaptation länger bleibt als die der anderen<br />
Körperteile, die sich schneller erholen.<br />
Dies ermöglicht daher weniger häufige Trainingseinheiten<br />
für die weißen Gewebe.<br />
Die Vorgeschichte des <strong>Pferde</strong>s<br />
Wenn das junge Pferd in felsigem Bergland<br />
aufgewachsen ist, wird das Basistraining bereits<br />
durch das Leben in der freien Natur auf<br />
natürliche Weise durchgeführt. Darin liegt<br />
die Stärke der Zucht von Distanzpferden im<br />
französischen Zentralmassiv! Viel Kalzium,<br />
viele Steine und nichts als Berghänge.<br />
Wenn ein Fohlen auf sandigen oder weichen,<br />
flachen Paddocks aufwächst, besteht<br />
der erste Schritt des Trainings darin,<br />
das junge Pferd 10 Minuten lang zu führen<br />
(wenn damit als Jährling begonnen wird),<br />
mit einer Steigerung bis zu 2 Stunden (bis<br />
er 3 Jahre alt ist, dann kann man dies bald<br />
mit einem Sattel auf dem Rücken machen).<br />
Anfangs sollte der Weg eben (beispielsweise<br />
eine Asphaltstraße), dann sich langsam<br />
steigern auf unebener und sogar steiniger<br />
Oberfläche.<br />
Führen des Jungpferd<br />
Wenn das Ausreitgelände sicher genug ist, können<br />
Sie ein älteres Pferd trainieren und gleich-<br />
52<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
zeitig das junge zu immer längeren Ausritten<br />
als Handpferd mitnehmen. Dies ist sehr lehrreich<br />
für das junge Pferd, das dabei Erfahrung<br />
sammelt und es wird ohne die negativen Aspekte<br />
(Torsion der Gelenke) trainiert, die leicht<br />
auftreten können, wenn man es longiert. Ein<br />
bisschen Longieren könnte als Vorbereitung<br />
zum Einreiten kann notwendig sein. Aber sobald<br />
es einen Sattel (oder schon vorher ohne<br />
Sattel) akzeptiert, führt man es auf langen geraden<br />
Strecken über unebenes Gelände.<br />
Der Anstrengung kann langsam länger und<br />
anspruchsvoller werden. Ich würde es nicht<br />
öfters machen, denn die Erholung des weißen<br />
Gewebes ist langsam und wir müssen auf den<br />
"verbesserten" Teil der Erholungskurve warten,<br />
bevor wir eine weitere "Trainingseinheit"<br />
machen. Außerdem wird ein junges Pferd oftmals<br />
mit dem psychischen Druck nicht fertig!<br />
Generell kann man sagen, daß die Erholung<br />
dieser wenig durchbluteten Teile geringer ist,<br />
und damit darf der erlaubte "Schaden" pro<br />
Trainingseinheit nur sehr klein sein. Ein bis<br />
zwei Trainingseinheiten pro Woche sind sicher<br />
genug. Auch mental muss das Pferd über seine<br />
neuen Eindrücke und Erfahrungen "nachdenken".<br />
Kontrollieren Sie nach jeder Trainingseinheit<br />
die Sehnen und alle unteren Gelenke auf<br />
Schwellungen und/oder Wärme. Auch an den<br />
folgenden Tage. Wenn Sie eine Schwellung<br />
oder Wärme feststellen (selbst wenn diese nur<br />
gering ist), war die Trainingseinheit zu schwer<br />
für die tatsächliche Fitness des <strong>Pferde</strong>s. Sie<br />
müssen den Aufwand und/oder die Häufigkeit<br />
der Trainingseinheiten reduzieren.<br />
Wenn alles gut geht und Sie sowohl ihrem<br />
Reit- als auch dem Handpferd vertrauen können,<br />
können Sie kurze Trabphasen einplanen,<br />
sobald der Youngster dreieinhalb Jahre alt ist.<br />
Wenn Sie all dies tun, wird Ihr Pferd körperlich<br />
bereit sein, im Alter von etwa dreieinhalb<br />
Jahren eingeritten zu werden, und vorbereitet<br />
sein, die nächste Stufe des Trainings im Alter<br />
von vier Jahren zu beginnen.<br />
Sollten Sie diese Arbeit mit einem sehr jungen<br />
Tier beginnen, achten Sie darauf, daß Sie<br />
es nicht übertreiben! Nicht mehr als zweimal<br />
pro Woche eine halbe Stunde für einen älteren<br />
Jährling, eine Stunde für einen zweijährigen<br />
und zwei Stunden (ohne Gewicht, außer vielleicht<br />
eine, Sattel auf dem Rücken) für einen<br />
Dreijährigen.<br />
Beobachten Sie Ihr Jungpferd. Es kann sehr<br />
gut sein, daß die Stimulation dieser "gesunden<br />
Arbeitsbelastung" plötzlich einen starken<br />
Wachstumsschub stimuliert. In diesem Fall<br />
ist es ratsam, das Training für eine Weile zu<br />
unterbrechen (oder zumindest drastisch zu<br />
verringern), bis der Wachstumsschub spontan<br />
langsamer wird.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Unter dem Sattel<br />
Wenn Sie Ihr Pferd nicht an der Hand oder als<br />
Handpferd trainieren können, muss dieses<br />
Basistraining dennoch durchgeführt werden,<br />
sobald Sie Ihr zukünftiges Distanzpferd eingeritten<br />
haben! In diesem Fall dauert es zwei<br />
Jahre, bis Sie die nächste Trainingsstufe beginnen<br />
können, ohne daß Gefahr von bleibenden<br />
Schäden an Sehnen, Gelenken, Knochen usw.<br />
besteht. Dies bedeutet, daß Sie die ersten zwei<br />
Jahre im Wesentlichen im Schritt gehen müssen!<br />
Deshalb sollte man mit einem zukünftigen<br />
Langstreckenpferd nicht vor dem fünften<br />
Lebensjahr auf einen Wettbewerb gehen.<br />
Dasselbe gilt, wenn Sie ein älteres Pferd einreiten.<br />
Auch dieses braucht ein langes, aufbauendes<br />
Basistraining brauchen, bevor Sie<br />
sie beruhigt die nächste Trainingsstufe in<br />
Angriff nehmen können. In diesem Fall, wenn<br />
die Knochen und weißen Gewebe schon ausgereift<br />
sind, können Sie langsam das "Grundtraining"<br />
und das "Krafttraining" zusammen<br />
aufbauen, wenn Sie gutes Geläuf zur Verfügung<br />
haben (mehr dazu in der nächsten Ausgabe).<br />
Der Fortschritt im Basistraining, wenn Sie es<br />
unter dem Reiter machen müssen, ist derselbe,<br />
als wenn Sie das Pferd führen, aber es mag<br />
ein wenig schneller gehen, da Sie damit erst<br />
beginnen, wenn das Pferd mindestens dreijährig<br />
ist, und somit arbeiten Sie mit einem<br />
Pferd, dessen Skelett schon etwas weiter ossifiziert<br />
ist, die Gelenksfugen sind zwar noch<br />
nicht geschlossen, aber etwas belastbarer als<br />
bei einem Jährling.<br />
Andererseits, wenn ein Gewicht auf seinem<br />
Rücken ist und wenn das Pferd rutschen oder<br />
stolpern sollte, wird das unbeholfene Gewicht<br />
des Reiters die Situation nicht verbessern.<br />
Daher muss diese Trainingsperiode, wenn sie<br />
unter dem Sattel gemacht wird, lang (und<br />
langwierig) sein mit zunehmend längeren<br />
Ausritten (bis zu 40 km pro Ritt) und zunehmend<br />
schwierigerem Gelände.<br />
Es ist sehr wichtig sich daran zu erinnern,<br />
daß diese Art von Grundtraining wiederholt<br />
werden muss (sagen wir einmal pro Woche),<br />
wenn das Pferd bereits in den folgenden Trainingsphasen<br />
ist (Krafttraining und Stoffwechseltraining),<br />
wenn diese auf ebenem Geläuf<br />
gemacht werden.<br />
Erziehung<br />
Dieses Grundtraining klingt für die, die<br />
schnellstmöglich einen Wettkampf reiten<br />
möchten, wie ein Zeitverlust, da es die spätere<br />
Leistung nicht verbessert. Aber es wird den<br />
Zeitraum erhöhen, in dem das Pferd in der<br />
Lage sein wird, Distanzen zu laufen, bevor es<br />
schließlich "in Rente gehen" wird.<br />
Während dieser Grundausbildungsphase<br />
kann es auch sinnvoll sein, die Erziehung Ihres<br />
zukünftigen Champions zu verfeinern:<br />
- Er muß lernen, von anderen <strong>Pferde</strong>n unabhängig<br />
zu sein (so schnell wie möglich alleine<br />
reiten) und vor allem sich in Gesellschaft anderer<br />
<strong>Pferde</strong> anständig zu verhalten und ruhig zu<br />
bleiben (kein tänzeln!).<br />
- Er muß lernen, vorne, mitten in der Gruppe<br />
oder hinter einer Gruppe zu reiten (auch mit<br />
einem größeren Abstand). Nichts ist für die andere<br />
Reiter schrecklicher als ein Pferd, das sich<br />
nicht in einer Gruppe einordnet!<br />
- Er muß lernen zu akzeptieren, daß er überholt<br />
wird, ohne daß er diesem anderen Pferd<br />
schneller folgen darf.<br />
53<br />
- Er muß lernen ruhig zu bleiben, selbst wenn<br />
seine "Freunde" vor ihm gehen.<br />
- Er muß lernen im Verkehr oder bei anderen<br />
Gefahrenquellen während eines Distanzrittes<br />
ruhig zu bleiben.<br />
- Er muß lernen in den Hänger oder LKW zu<br />
gehen und in anderer Umgebung zu schlafen.<br />
- Er muß lernen ins Wasser zu gehen und zu<br />
saufen, wann immer (sauberes) Wasser verfügbar<br />
ist.<br />
- Er muß lernen die Umstände um die Herzschlagfrequenz-Messung<br />
und andere Tierarzt-Untersuchungen<br />
überall hinzunehmen,<br />
nicht nur der Sicherheit seiner eigenen Box.<br />
- Er muß lernen bei Bedarf auf die Strecke zu<br />
pinkeln oder im Wartebereich vor der Tierarzt-Untersuchung,<br />
da der Herzschlag nicht<br />
abfällt, wenn ein Pferd "muß". Man kann ihm<br />
Stroh mit dem Geruch eines anderen <strong>Pferde</strong>s<br />
anbieten, um nachzuhelfen.<br />
Nahrungs-Anforderungen<br />
Während diesem Basistraining (die längste<br />
und wichtigste Zeit für die Langlebigkeit Ihres<br />
Sportlers) ist der Energiebedarf gering, da wir<br />
nur unter aeroben Bedingungen arbeiten. Und<br />
das ist ein Glück, denn es gibt noch nicht viel<br />
Muskelmasse, wo der Treibstoff für die anaerobe<br />
Energieproduktion gespeichert werden<br />
könnte. Das Muskelvolumen ist am Anfang<br />
gering, aber da wir es allmählich aufbauen,<br />
wird das Pferd die nächste Stufe erreichen, mit<br />
der es bereit ist, die nächsten Trainingsphase<br />
zu beginnen: das Powertraining. Daher muß<br />
die Nahrung während des Basistrainings noch<br />
nicht sehr energiereich sein, da weder Kraft<br />
noch Geschwindigkeit benötigt werden.<br />
Die Nahrung wird sich zunehmend verändern,<br />
von einem geringen Proteingehalt, solange<br />
die Arbeitsbelastung gering ist, zu einem höheren<br />
Proteingehalt für den grundlegenden<br />
Aufbau der Muskeln. Auf der anderen Seite ist<br />
eine hohe Calcium- / Phosphor-Versorgung<br />
von größter Bedeutung, da wir das <strong>Vol</strong>umen<br />
(junge, sich im Wachstum befindliche <strong>Pferde</strong>)<br />
und die Dichte (junge und halberwachsene<br />
<strong>Pferde</strong>) des Skeletts aufbauen. Diese Versorgung<br />
muss im richtigen Ca / Ph-Verhältnis<br />
sein, abhängig vom Alter des <strong>Pferde</strong>s!<br />
Bedenken Sie auch, daß Calcium im Wesentlichen<br />
in Gras und Futter enthalten ist, während<br />
Phosphor eher in Getreide vorkommt. Es kann<br />
notwendig sein, den Mineralzusatz, den Sie<br />
über die Jahreszeiten geben, anzupassen, da<br />
das Futter im Sommer mehr Gras und im Winter<br />
mehr Getreide enthalten kann.<br />
Vitamin D wird auch im Überfluss benötigt,<br />
um das Kalzium zu fixieren. Da Vitamin D vom<br />
Pferd selbst mithilfe von Sonnenlicht produziert<br />
wird, ist es wichtig, daß das junge Pferd<br />
(zumindest tagsüber) im Freien ist!<br />
Nelly Philippot-Hermanne<br />
In der nächsten Ausgabe werden wir uns<br />
mit dem "Krafttraining" beschäftigen,<br />
bevor wir uns auf den letzten und kürzesten<br />
Teil des Trainings konzentrieren: dem<br />
"metabolische Training".<br />
Wissenschaft
Training of the endurance horse (IV)<br />
Basic Training<br />
The basic training aims at strengthening the "white parts" - bones, ligaments, joint<br />
capsules, and tendons - so that the horse is able to cope with the stress during any<br />
physical effort. This part of the training takes the longest.<br />
Sport Science<br />
Let's remember that the aim of training<br />
a horse is essentially three-fold:<br />
a) The basic training to increase the<br />
resistance to damage of all the supporting<br />
parts of the skeleton during the effort.<br />
b) The body-building or power-training intends<br />
to increase the volume of muscles<br />
where quickly available and fast transformable<br />
fuel is being stored, allowing for<br />
more intensive anaerobic (peak) efforts.<br />
c) The metabolic training increases the level<br />
at which we can work in a steady-state aerobic<br />
energy supply and the improvement<br />
of the excretion of any excess products, such<br />
as lactic acid during anaerobic peak-efforts<br />
and radiation of excessive heat produced at<br />
the same time (causing excessive sweating of<br />
flat-racing sprint horses). This is the quickest<br />
and shortest training stage, but the most delicate<br />
part of the training for an endurance<br />
horse.<br />
Aim and proceedings<br />
The basic training does not enhance the level<br />
of performance but aims to increase the resistance<br />
to the trauma of the “white parts” of<br />
the horse.<br />
Obviously, if we forget or shortcut this important<br />
basic training, the horse will be exposed<br />
to strain which he is not ready to cope<br />
with and will be prone to a tendon, ligament<br />
and general joint damage, which seriously<br />
risks shortening his endurance career! We<br />
have to remember that the leg of a horse is<br />
like a finger, with joints that are made to fold<br />
only in one direction, but are not designed for<br />
torsion or hyperextension, for example when<br />
sliding from a stone (longitudinally or laterally).<br />
The white parts are also subjected to strain<br />
by the concussion during the impact of the<br />
hoof with the ground. On a flat, even going,<br />
the danger is slight, but the real work starts<br />
when the going becomes unequal or unpredictable<br />
for the horse (slippery, changing underground,<br />
stones etc). When we combine the<br />
weight of the rider and the speed (if we would<br />
try to prepare a horse, even for a short ride,<br />
but at endurance speed) with the conditions<br />
of an uneven surface, the effect of the impacts<br />
is increased and the risk of injury escalates.<br />
White parts are thus to be trained consciously!<br />
The white parts recover more slowly<br />
älter als 8 Jahre<br />
older than 8 years<br />
bis 8 Jahre / years<br />
5,5 Jahre / years<br />
5 Jahre / years<br />
4 Jahre / years<br />
3,5 Jahre / years<br />
3 Jahre / years<br />
2,5 Jahre / years<br />
2 Jahre / years<br />
1,5 Jahre / years<br />
1 Jahr / year<br />
6 Monate / months<br />
bei Geburt / at birth<br />
(because less circulated with "healing" blood)<br />
than, for example, the better-circulated muscles.<br />
This is the reason why their adaptation<br />
stays longer than that of the other parts of<br />
the body, which recover faster. Therefore, this<br />
allows less frequent training sessions for the<br />
white parts.<br />
Leading the horse<br />
If your riding area is safe enough, you can<br />
train an older horse while leading the youngster<br />
for progressively longer hikes. This is very<br />
educative for the young horse that gains<br />
experience and this trains him without the<br />
negative aspects (torsion on the joints) that<br />
easily occur while lunging on a circle. A bit of<br />
lunging might be necessary for the stage of<br />
saddling your youngster. But as soon as he<br />
accepts a saddle (or even before that without<br />
a saddle), lead him on long “straight lines”<br />
over uneven terrain.<br />
The effort asked can be progressively longer<br />
and more demanding. I would not do it more<br />
frequently, for the recovery of white parts is<br />
slow and we have to wait for the “enhanced”<br />
part of the recovery curve before doing another<br />
“training” effort. Also, a young horse can<br />
eventually not cope with frequent mental<br />
pressure!<br />
Generally speaking, the recovery of these less<br />
circulated parts being slow, the allowed “damage”<br />
per training session can only be very<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
54<br />
History of the horse to be trained<br />
Obviously, if the youngster has spent his time<br />
growing up in rocky mountains, the basic training<br />
will be partly done naturally, just by the<br />
outdoor life in the herd. This is the strength<br />
of breeding endurance horses in the French<br />
Massif Central! Lots of Calcium, lots of stones<br />
and nothing but slopes. If a foal is growing up<br />
on sandy or soft, flat paddocks, the first step<br />
of the training will be to walk the young horse<br />
like for 10 minutes if started as a yearling, up<br />
to 2 hours in-hand (until he is 3-years-old and<br />
soon will have to do the same under saddle),<br />
initially on flat hard going (like a tarmac<br />
road) and progressively over unven and even<br />
rough surface.<br />
Verknöcherung des Skeletts beim Pferd<br />
Ossification of the skeleton of a horse
small and, for example, training sessions<br />
once or twice a week are for sure enough.<br />
Also mentally the horse has to “think over”<br />
his new impressions and experiences.<br />
After each training session, check the tendons<br />
and all lower joints for swelling and/<br />
or heat. And again the next days. If you<br />
detect any swelling or heat (even very moderate),<br />
your training session has been<br />
too heavy for his actual fitness (as a result<br />
of your previous training), you have<br />
to decrease the effort and/or the frequency<br />
of your (preliminary) training.<br />
If all goes well and you have confidence in<br />
both horses, ridden and led horse, you can<br />
include short trotting sessions when the<br />
youngster is three and a half years old.<br />
If you do all this, your horse will be physically<br />
ready to be broken-in at about three and a<br />
half years of age and ready to enter the next<br />
stage of training at age four.<br />
If you start this work with a very young animal,<br />
be careful not to overdo it! Do not more<br />
than twice a week half an hour for an older yearling,<br />
for example, one hour for a two-yearold<br />
and two hours (no weight except eventually<br />
a saddle on his back) for a three-year-old.<br />
Also, watch your youngster. It might very<br />
well be that the stimulation of this “healthy<br />
workload “ suddenly and strongly stimulates<br />
the growth process. In this case, it is wise to<br />
interrupt (or at least drastically decrease)<br />
the exercising for a while, until the peak of<br />
growth spontaneously slows down.<br />
Under saddle<br />
If you cannot train your horse in-hand or<br />
as a hand-pony, this basic training will still<br />
have to be done once you have broken your<br />
endurance prospect! In this context, it will<br />
take you two years before you can start the<br />
next training stage without major risk of<br />
permanent damage to tendons, joints, bones<br />
etc. This means essentially walking for<br />
the first two years! That's why competition<br />
for a future endurance horse should in fact<br />
not start before the age of five.<br />
The same applies if you start a broken older<br />
horse. It will also need a long period of<br />
progressive “basic training” before you can<br />
build up safely for the next training stage. In<br />
that case, as the bones and white parts have<br />
come to maturity already, you can eventually<br />
slowly build up together the “basic training”<br />
and the “power training” (more about<br />
this in next issue) if you have good going<br />
available.<br />
The progression of the basic training, if you<br />
have to do it under saddle, will be the same<br />
as if leading your horse, but it might be a little<br />
faster as you start when the horses are at<br />
least three years old and thus you work with<br />
a horse whose skeleton is slightly further advanced<br />
in its ossification, with growth-plates<br />
not closed yet, but more solid than when<br />
a yearling.<br />
On the other side, if there is a weight on his<br />
back and if the horse ever slides or stumbles,<br />
the clumsy weight of the rider will not improve<br />
the situation. Therefore this training period,<br />
if done under saddle, has to be long (and<br />
tedious) with progressively longer hikes (up<br />
to 40 km walking in one session at the end)<br />
and progressively more difficult terrain.<br />
It is very important to remember that this<br />
kind of basic training has to be repeated<br />
(let’s say once a week) when the horse is already<br />
in the following stages of training (power-training<br />
and metabolic training) if the<br />
latter is done over easy going!<br />
Education<br />
This basic training might sound like a loss of<br />
time to some “hurry for competition riders”<br />
as it does not actually enhance the later performance.<br />
But it will increase the duration<br />
during which the horse will be able to perform<br />
before it will have to be finally “retired”.<br />
During this basic training period it can also<br />
be useful to refine the education of your future<br />
champion:<br />
-teach him to be independent of other horses<br />
(riding alone as soon as possible) and<br />
above all, teach him to behave in company<br />
and keep calm (no prancing around!).<br />
-teach him to accept riding in the front, in<br />
is “in need”. Eventually, offer him straw with<br />
the smell of another horse to help him make<br />
the decision to stand.<br />
Sport Science<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Erholungszeiträume für die verschiedenen Körperteile nach einer Belastung durch Training.<br />
Recovery time of different body parts after the efforts of the training.<br />
the pack or behind a group (even at a little<br />
distance behind). Nothing is more horrible<br />
for the other riders than a horse that does<br />
not settle in a group!<br />
-teach him to accept to be passed by without<br />
having to follow that other horse at a faster<br />
pace.<br />
-teach him to remain calm at a grooming<br />
point, even if his “friends” leave before him.<br />
-teach him to remain calm in the traffic or<br />
other hazards of an endurance track.<br />
-teach him to load in the trailer or van and<br />
“sleep” on another premise.<br />
-teach him to enter water and drink whenever<br />
(clean/healthy) water is available.<br />
-teach him the fuss of measuring the heartbeat<br />
frequency and other vet-exams elsewhere<br />
than in the comfort of his own box.<br />
-teach him to pee on the track if needed and<br />
in the waiting zone before vet-inspection, as<br />
the heartbeat does not come down if a horse<br />
55<br />
Food-requirements<br />
During this “basic training” period (the longest<br />
and most paramount of all for the longevity<br />
of your athlete), the energy need is<br />
low as we work in aerobic conditions only.<br />
And this is fortunate as there is not yet much<br />
muscle volume available to store the fuel for<br />
anaerobic energy production. The muscular<br />
volume is small in the beginning, but as we<br />
are progressively building it up, the horse<br />
will reach the stage where it is ready for starting<br />
the next training phase: body-building.<br />
Therefore, at this stage, the food does not<br />
need to be very energetic, as there is neither<br />
power nor speed required.<br />
The food will progressively change from poor<br />
protein content as long as the workload is<br />
small to higher protein content for the basic<br />
build-up of the muscles. On the other<br />
hand, a high Calcium/Phosphor supply is<br />
paramount as we are building up the volume<br />
(young growing horses) and the density<br />
(young and pre-adult horses) of the skeleton.<br />
This supply needs to be in the correct<br />
proportion Ca/Ph, depending on the age of<br />
the horse!<br />
Also, be aware Calcium is essential to<br />
be found in grass and forage, whereas<br />
Phosphor is more abundant in cereals. It<br />
might be necessary to adapt the mineral<br />
supplement you give over the seasons<br />
as the food might contain more grass<br />
in summer and more cereals in winter.<br />
Vitamin D will also be required in abundance<br />
for fixing the Calcium. As vitamin D is<br />
produced by the horse itself with the help of<br />
sunlight, it is paramount that the young horse<br />
lives (at least during daytime) outdoors!<br />
Nelly Philippot-Hermanne<br />
In the next issue, we will deal with “power<br />
training” before considering the last<br />
and shortest part of the training: the”<br />
metabolic training”.
"Shagya" -<br />
200 Jahre Zuchtgeschichte<br />
Shagya-Araber<br />
Hengststamm und<br />
Rassebezeichnung<br />
Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm benannte<br />
Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher) alle den Namen "Shagya"<br />
und eine Nummernfolge, die für Anfänger besonders verwirrend ist. Erst im<br />
20. Jahrhundert wurde dieser Name auch als Rassebezeichnung eingesetzt,<br />
korrekterweise mit dem Zusatz Shagya-"Araber".<br />
Baron Major Eduard von Herbert kaufte 1836 den Hengst Shagya, geboren 1830, geapfelter Honigschimmel, für 1800 Gulden gekauft von den Bani<br />
Saher-Beduinen in Syrien. Aquarell von István Benyovszky (1898-1969)<br />
DDie Geschichte der Shagya-Araber<br />
hat über zwei Jahrhunderte hindurch<br />
einen recht wechselvollen Verlauf<br />
genommen. Die Bezeichnung "Shagya"<br />
für diese Rasse – vorher als "Araberrasse"<br />
bekannt – ist seit der Gründung der Internationalen<br />
Shagya-Araber Gesellschaft<br />
(ISG) eingeführt. Man hatte diese Bezeichnung<br />
für die ganze Rasse deshalb gewählt,<br />
weil die Blutlinie des Shagya-Stammes die<br />
dominierende in der Rasse war. Außer der<br />
namensgebenden Blutlinie umfasst diese<br />
Benennung generalisierend alle anderen,<br />
an der Entstehung dieser Araberrasse beteiligten<br />
Blutströme, die dann nach den<br />
jeweiligen Gründerhengsten – alles <strong>Vol</strong>lblut-<br />
beziehungsweise Desertbred-Araber –<br />
bezeichnet werden.<br />
Bei den Shagya-Arabern handelt es sich<br />
um reingezüchtete Blutlinien, die in ihren<br />
Abstammungen lückenlos auf die Stutbücher<br />
von Mezöhegyes, Radautz und Bábolna<br />
zurückführen. Dieses Blut ist auch in<br />
den grossen Gestüten Polens, Bulgariens,<br />
Rumäniens, Jugoslawiens und zum Teil<br />
auch Russlands verbreitet und es wurde<br />
dort nach dem Muster der Gestüte in der<br />
Donaumonarchie weitergezüchtet. Diese<br />
alte Tradition wird heute von den Züchtern<br />
bewusst fortgesetzt, um diese edlen,<br />
typvollen Leistungspferde im Rahmen des<br />
Zuchtzieles rein weiter zu züchten und zu<br />
vervollkommnen.<br />
Der Ankauf von Wüstenpferden<br />
Im Jahre 1789 wurde das ungarische<br />
Hauptgestüt Bábolna gegründet. Es mutet<br />
wie ein spannender Roman an, die dramatische<br />
Historie dieses weltberühmten<br />
Gestütes zu verfolgen, wie durch Kriege,<br />
Verwüstungen, Evakuierungen, Seuchengänge<br />
und züchterische Fehlplanungen<br />
die Zuchtbestände oftmals hoffnungslos<br />
dezimiert wurden.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte<br />
Napoleon Bonaparte ganz Europa mit verheerenden<br />
Kriegen überzogen. Millionen<br />
Menschen haben in den Wirren dieser<br />
Kriege ihr Leben verloren. Der Verlust an<br />
<strong>Pferde</strong>n war aber ebenso gewaltig, was in<br />
den Geschichtsbüchern oft vergessen wird.<br />
Aufgrund dieser Verluste sollten die <strong>Pferde</strong>bestände<br />
so rasch wie möglich ersetzt<br />
werden. <strong>Pferde</strong>, die gesund und langlebig,<br />
hart, leistungsbereit und anspruchslos waren,<br />
waren gesucht. Die durchgreifende<br />
Entscheidung im Jahr 1816 war, dass die<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong><br />
56
Ein Name wurde in der k. k. Monarchie<br />
(und in diesen Ländern bis heute) wie folgt<br />
vergeben. Ein Fohlen bekommt nach der<br />
Geburt den Namen des Vaters (römische<br />
Ziffer) plus eine Fohlennummer (arabische<br />
Ziffer). Die Nummerierung in Bábolna begann<br />
jeweils am 1. Januar mit der Nr. 1,<br />
bei den Hengsten wie bei den Stuten. So<br />
bekam ein Fohlen von Gazal II im Jahre<br />
1944 den Namen Gazal II plus die Fohlennummer<br />
arabisch 5. Also Gazal II-5. Dieses<br />
Fohlen wurde von einer Kommission als<br />
Eine raffinierte Namensgebung<br />
Zuchthengst beurteilt und ging als 722<br />
Gazal II-5 in die Landespferdezucht. Er hat<br />
sich dort bewährt und kam nach Bábolna<br />
zurück und wurde als Hauptbeschäler<br />
Gazal (römisch) VII. Nach der Nummer 50<br />
beginnt die Registrierung wieder mit der<br />
Nummer eins (römisch I). Nicht alle Gestüte<br />
halten sich genau an diese Regelung, in<br />
Radautz zum Beispiel zählt man nach dem<br />
Radautzer Hauptbeschäler Nr. 50 weiter.<br />
So gibt es dort zur Zeit Hauptbeschäler<br />
über der Nr. LXV (65).<br />
BF<br />
Der Shagya-Hengststamm<br />
in Bábolna<br />
Shagya XVII (Shagya IX / 153 Amurath), 1903<br />
Shagya-Araber<br />
Wiener General-Remontierungs Inspektion<br />
beschloss, dass die Stuten in Bábolna künftig<br />
nur noch mit orientalischen Hengsten<br />
gedeckt werden sollten. Aus diesem Grunde<br />
wurden zahlreiche Expeditionen in den<br />
Orient geschickt. <strong>Pferde</strong>händler und bewährte<br />
<strong>Pferde</strong>züchter, meist im Auftrag von<br />
Regierenden, machten sich auf den gefährlichen<br />
Weg in den Nahen Osten.<br />
Der Hengst Shagya Or.Ar.<br />
Es sollten nach dem Befehl des Hofkriegsrates<br />
keine Kosten und Mühen gescheut werden,<br />
Ankäufe von orientalischen Zuchtpferden<br />
vorzubereitet und auszurüsten. Der<br />
Chef der k. k. Gestüte Graf Hardegg war sich<br />
der schwierigen Situation k. k. Militärgestüte<br />
bewußt, die sich in einem schlechtem<br />
Zustand befanden. Er schlug für die erste<br />
Expedition Baron Major Eduard von Herbert<br />
vor. Er erachtete Herbert als den geeignetsten,<br />
seiner Sprach- und <strong>Pferde</strong>kenntnisse<br />
wegen. Baron Eduard von Herbert wurde<br />
1789 in Wien geboren und diente bei mehreren<br />
berittenen Einheiten der k. k. Armee.<br />
Er stand während der Koalitionskriege gegen<br />
Napoleon I. in russischen Diensten. Wegen<br />
seiner grossen Verdienste um den Sieg<br />
der Alliierten, erhielt er hohe Auszeichnungen<br />
durch Russland, durch Schweden und<br />
durch Preussen, dessen König Friedrich Wilhelm<br />
III. ihm den Orden "Pour le mérite" (für<br />
den Verdienst) verlieh.<br />
Am 10. Januar 1836 begann von Herberts<br />
Reise mit dem Schiff von Triest nach Alexandrette<br />
(heute Iskendrun, an der Grenze<br />
zwischen der Türkei und Syrien). Am 19.<br />
ging er an Land und war am 24. Januar in<br />
Aleppo. Dort fand gerade die Hochzeit des<br />
Gouverneurs statt, mit einem Fest, das von<br />
Ibrahim Pascha gegeben wurde. Die ganze<br />
Prominenz des syrischen Bürgertums sowie<br />
des Militärs waren mit ihren edlen <strong>Pferde</strong>n<br />
versammelt. Hier konnte Herbert die<br />
Hengste Farhan, Kader, Anis und Abugress<br />
kaufen. In Damaskus konnte er weitere acht<br />
Hengste und fünf Stuten erwerben, unter<br />
anderen Shagya. Abugress verschied noch<br />
in Syrien an einer Hirnhautentzündung,<br />
Messaud wurde wegen Rotz "totgeschlagen".<br />
Schliesslich trafen mit dieser ersten<br />
Expedition fünf Stuten und neun Hengste<br />
für Bábolna in Triest ein.<br />
Mit dem Erwerb des Wüstenaraber-Hengstes<br />
Shagya, der dem Stamm Koheil-Siglavy<br />
angehörte, und der mit weiterem wertvollem<br />
Zuchtmaterial in Syrien gekauft wurde,<br />
wusste noch niemand, daß sein Name<br />
die Bezeichnung einer exzellenten Rasse<br />
werden würde, die über die ganze Welt<br />
verbreitet wurde. Im Gestütsbuch von Bábolna<br />
ist ein Grössenmass von 15 Faust<br />
Saphir I (Shagya XXXIX-11 / Nicola), 1985<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
57<br />
Shagya XXXII (Sh. XVII / 31 Koheilan IV), 1922<br />
Shagya XXXIX (Sh. XXXII / 175 Sh. XXV), 1948<br />
Shagya XXXIX-1 (Sh. XXXIX / 48 Sh. XXXVI), 1965<br />
Shagya XXXIX-11 (Shagya XXXIX-1 / Drau), 1973
Shagya-Araber<br />
Eintragung des Hengstes Shagya Or.Ar. im Gestütsbuch von Bábolna: "Shagya - Bani Saher törzsböl, Koheil Siglavy faj, 1830, 15m 2h, méz szürke,<br />
fehér, alsó ajakkal" - Shagya - Bani Saher Stamm, Rasse Koheil Siglavy, 1830, 15 Faust 2 Zoll, Araber, Honigschimmel, weiße Unterlippe"<br />
und 2 Zoll – das sind etwa 160 cm, wahrscheinlich<br />
Bandmass – verzeichnet, was<br />
darauf schliessen lässt, daß es sich um einen<br />
ausserordentlich kapitalen Beschäler<br />
handelte. Fürst Pückler, ein ausgezeichneter<br />
Kenner arabischer <strong>Pferde</strong>, lobte Shagya<br />
anlässlich seines Besuches in Bábolna<br />
im Jahre 1839, wie folgt: "Ein Schimmelhengst<br />
von kraftvollem, gut bemuskeltem<br />
Bau und dem schönsten Ebenmass aller<br />
Teile". Die Schönheit, Härte und Ausdauer<br />
seiner Nachkommen, ihre Eleganz und<br />
Der Shagya-Hengststamm<br />
in Bábolna<br />
Shagya XXXVI ( Sh. XXXII / 154 Sh. XXV-2), 1948<br />
Shagal (Shagya I [DK] / 46 Sigl.Bagd. VI), 1961<br />
Shagya VI (Shagal / 162 Amer), 1994<br />
Unverwüstlichkeit wurden sprichwörtlich<br />
in der ganzen österreichisch-ungarischen<br />
Monarchie. Jeder Offizier und jeder Gardist<br />
schätzte sich glücklich, wenn er einen Shagya<br />
reiten durfte. Nicht nur als Reitpferde<br />
sondern auch als Kutschpferde waren sie<br />
(und sind es immer noch) von höchster<br />
Eleganz und in der Landwirtschaft zu jeder<br />
Arbeit zu gebrauchen. Shagya-Söhne und<br />
Enkel wurden Hauptbeschäler in Bábolna,<br />
Mezöhegyes, Radautz, Piber, Topolcianky,<br />
in Jugoslawien und Bulgarien. Man holte<br />
Shagyas nach Westeuropa, nach Südamerika<br />
und in die USA, Polen, in die Türkei<br />
und in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
sogar nach Ägypten. Radautz<br />
– gelegen in der rumänischen Bukowina<br />
– hatte nach Umfang und Bedeutung eine<br />
besondere Stellung in der Herauszüchtung<br />
von Leistungspferden der Shagya-Araber,<br />
wozu der Shagyastamm richtungsgebende<br />
Impulse vermittelte.<br />
Wiedergeburt des Shagya-Arabers<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich eine<br />
Gruppe deutscher Araberzüchter bereit<br />
erklärt, die Shagya-Araber von Bábolna zu<br />
erhalten. Dr. Fritz Gramatzki und Dr. Ekkehard<br />
Frielinghaus hatten sich grosse Kenntnisse<br />
in der Araber-Rassezucht angeeignet.<br />
Frielinghaus hat während des Krieges in<br />
Bábolna unter Tibor von Pettkó-Szandner<br />
gearbeitet. Gramatzki seinerseits hatte für<br />
eine Futterherstellungs-Firma in Deutschland<br />
die Hühnerzucht in Bábolna beaufsichtigt.<br />
Aber der ungarische Staat brauchte<br />
für seine Landwirtschaft Traktoren und<br />
keine <strong>Pferde</strong> mehr, und in der Welt verdiente<br />
man viel Geld mit der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Zucht. So gingen viele Shagya-Araber nach<br />
Italien auf die Schlachtbank. Eine erlesene<br />
Anzahl Stuten aber konnte auf das Gestüt<br />
von Albert Schmidt in Ankum verkauft werden.<br />
Diese Zucht wurde von Dr. Gramatzki<br />
betreut und von Holger Heck geleitet.<br />
Als Landstallmeister in Darmstadt hatte<br />
Dr. Frielinghaus durch seine Beziehungen<br />
nach Ungarn immer wieder Shagya-Araber<br />
nach Deutschland vermitteln können.<br />
So entstanden unter anderen die namhaften<br />
Shagya-Araber Gestüte von Theodora<br />
Magnussen (geborene von Thyssen) und<br />
spätere Baronin Wrangel auf dem Seehof<br />
und von Paula Bahlsen-Dilthey (Bahlsenkekse)<br />
in Hannover. Nach der Auflösung<br />
des Gestüts in Ankum, hat Ruth Pack einen<br />
58<br />
ansehnlichen Anteil der Ausnahmepferde<br />
übernommen.<br />
Der Shagyastamm selbst hat kurzzeitig an<br />
Bedeutung abgenommen. In Deutschland<br />
war Titus (Shagya XLI-9), geboren 1969 in<br />
Bábolna, in der Zucht. Er hat in Ankum ein<br />
paar wertvolle Stuten gebracht. Shagya<br />
XXXIX-1 war ein sehr interessanter Hengst,<br />
er hat in Deutschland Paula Bahlsen gehört<br />
und wurde von Elisabeth von Kleist<br />
ausgebildet. Er ging zurück nach Bábolna<br />
und wurde dort unter dem Namen Shagya<br />
XLVI geführt. Er ist der Vater von Shagya<br />
XXXIX-11 (Shagya I in Bábolna). Dieser wiederum<br />
ist der Vater von Saphir I (Shagya II<br />
in Bábolna). Auch er wurde von Elisabeth<br />
von Kleist ausgebildet und kam dann zur<br />
Bahlsentochter Andrea von Nordeck in die<br />
Schweiz. Nach dem Aufenthalt in Bábolna<br />
von Mirjam Krasensky wieder reitbar gemacht,<br />
wurde er in der Dressur Gewinner<br />
des Bayerischen Löwen in Kreuth. Zu erwähnen<br />
ist auch Shagal (Shagya III in Bábolna)<br />
vom Shagyastamm, geboren 1976<br />
in Barthahus. Ulla Nyegaard hat den Shagya<br />
XXXVI-Sohn aus Bábolna gekauft, er war<br />
in Dänemark Shagya I. Damit hat der Shagyastamm<br />
wieder eine ihm gebührende<br />
Stärke erreicht.<br />
Zahlreiche kleinere Gestüte weltweit haben<br />
sich bis heute zur Aufgabe gemacht,<br />
die Fahne der nun schon über 225 Jahre<br />
alten Rasse der Shagya-Araber weiter hoch<br />
zu halten. Bábolna, Radautz und Topolcianky<br />
stehen ihnen als Nationalgestüte zur<br />
Seite.<br />
Bruno Furrer<br />
Der Shagya-Hengststamm<br />
in Radautz<br />
Shagya LXII (Sh. LVI / 219 Koheilan XXIX-11), 1995<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Hengststamm<br />
Shagya db 1836<br />
geb.1830<br />
Shagya Or.Ar. 1830<br />
Schimmel, imp. 1836<br />
nach Bábolna<br />
Shagya IV 1841<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 94 Siglavy<br />
Erläuterungen:<br />
Aktiver Teil des Shagya-<br />
Hengststammes in<br />
Topolcianky<br />
Aktiver Teil des Shagya-<br />
Hengststammes in<br />
Babolna<br />
Aktiver Teil des Shagya-<br />
Hengststammes in<br />
Radautz<br />
Hengst mit Abbildung<br />
im Textteil<br />
Shagya II 1863<br />
Schimmel, Mezöhegyes<br />
a.d. 279 Shagya VII<br />
Shagya IV 1875<br />
Schimmel, Radautz<br />
a.d. <strong>14</strong>5 Tadmor<br />
Shagya I 1887<br />
Schimmel, Radautz<br />
a.d. 165 Gidran XXII<br />
Shagya IX 1895<br />
Schimmel, Piber<br />
a.d. 237 Shagya I<br />
Shagya X 1855<br />
Schimmel, Mezöhegyes<br />
a.d. 307 Samhan<br />
Shagya XVII (VIII) 1869<br />
Schimmel, Mezöhegyes<br />
a.d. 25 Aga<br />
Shagya XI 1886<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 16 Amurath Bairactar<br />
Shagya XV 1899<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 25 O'Bajan<br />
Shagya XVIII 1906<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 209 Jussuf II<br />
Shagya-Araber<br />
Shagya XVII 1903<br />
Schimmel, Radautz<br />
a.d. 153 Amurath<br />
Shagya XX 19<strong>14</strong><br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 123 O'Bajan II<br />
Shagya XX (RO) 1919<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 160 Siglavy Bagdady-17<br />
Shagya XXXII 1922<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 31 Koheilan IV<br />
Shagya XXIII 1924<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 138 Mersuch<br />
Shagya XXVII 1937<br />
Radautz<br />
a.d. 163 Shagya XV-10<br />
Shagya XXXIX 1948<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 175 Shagya XXV<br />
Shagya XXXVI 1948<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 154 Shagya XXV<br />
Shagya VII 1930<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 74 Shagya XVI<br />
Shagya XXX 1943<br />
Braun, Simbata de Jos<br />
a.d. 263 Beck-1<br />
Shagya XXXIX-1 (XLVI) 1965<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 58 Shagya XXXVI<br />
Shagya I [DK] 1961<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 91 Siglavy X<br />
Shagya X 1941<br />
Schimmel, Topolcianky<br />
a.d. 311 Shagya III-4<br />
Shagya XXXIX 1954<br />
Schimmel, Rusetu<br />
a.d. 311 Koheilan VIII-6<br />
Shagya XXXIX-11 (I) 1973<br />
Schimmel, Hassel / D<br />
a.d. 169 Shagya XXXII-2 (Drau)<br />
Shagal (Shagya III) 1976<br />
Schimmel, Barthahus / DK<br />
a.d. 48 Siglavy Bagdady VI<br />
Shagya XXI 1950<br />
Schimmel, Topolcianky<br />
a.d. 504 Shagya XXV<br />
Shagya XLVIII 1959<br />
Schimmel, Mangalia<br />
a.d. 65 Koheilan XIII-7<br />
Saphir I (Shagya II) 1985<br />
Schimmel, Erfstadt-K. / D<br />
a.d. Gazal VII-2 (Nicola)<br />
Shagya VI 1994<br />
Schimmel, Bábolna<br />
a.d. 162 Amer<br />
Shagya XXII 1966<br />
Schimmel, Topolcianky<br />
a.d. 63 Siglavy-28<br />
Shagya LIV 1971<br />
Schimmel, Mangalia<br />
a.d. 220 Shagya XXIX-5<br />
Shagya LVI 1981<br />
Schimmel, Mangalia<br />
a.d. 457 Gazal VIII-13<br />
Shagya LXII 1995<br />
Schimmel, Radautz<br />
a.d. 219 Koheilan XXIX-11<br />
Ausschnitt aus dem Shagya-Hengststamm -<br />
ausgeführt sind nur die Zweige, die einen lebenden<br />
Vertreter in den Staatsgestüten Bábolna, Radautz<br />
oder Topolcianky haben. Hengste bzw. Zweige die<br />
sich nur über die Stuten fortgepflanzt haben, wurden<br />
nicht berücksichtigt.<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
59<br />
208 Shagya XXIV 1984<br />
Schimmel, Topocianky<br />
a.d. 229 Siglafy Bagdady-34<br />
232 Shagya XXV (X)1991<br />
Schimmel, Topolcianky<br />
a.d. 288 Tobrok-17
200 Years of Breed History<br />
Shagya-Arabians<br />
"Shagya" - A Sireline<br />
as well as a Breed name<br />
With the stallion Shagya db, the sireline named after him was founded at Bábolna Stud.<br />
Representatives of this line all carried (in former years) the name "Shagya" and a string<br />
of numbers, which are quite confusing for beginners. Only in the 20th century, his name<br />
became also the breed name, which correctly should state Shagya-"Arabian".<br />
with his catastrophic wars. Millions of humans<br />
died in the turmoil of war. But the loss of horses<br />
was also immense, something often omitted<br />
in history books. Because of these losses,<br />
the horse stocks should be replenished as fast<br />
as possible. Horses that were sound and long<br />
living, tough, willing to perform and undemanding<br />
were sought after.<br />
The decision in 1816, when the General Remount<br />
Inspection at Vienna decided that all<br />
mares in Bábolna should from now on only be<br />
covered with oriental stallions, was the beginning<br />
of a new era. For this reason, several expeditions<br />
to purchase horses were sent to the<br />
Orient. Horse dealers and experienced breeders,<br />
mostly ordered by governments or kings,<br />
set out on the dangerous path to the Middle<br />
East.<br />
Shagya X, *1855 - all branches of the Shagya sireline tail back to this stallion.<br />
Shagya X, geb. 1855 - alle Zweige des Shagya-Stammes gehen auf diesen Hengst zurück.<br />
Over the course of the past 200 years, the<br />
history of the Shagya-Arabian has seen<br />
ups and downs. The term "Shagya" for<br />
this breed - formerly known as "Araberrasse" -<br />
was introduced with the foundation of the International<br />
Shagya-Arabian Society (ISG). This<br />
term for the whole breed was chosen because<br />
the bloodline of the Shagya sireline dominated<br />
the breed. Apart from the name giving sireline,<br />
the term Shagya in general also means all<br />
the other lines, which were instrumental in the<br />
foundation of the "Araberrasse", and which in<br />
turn are named after their individual foundation<br />
stallions - all Thoroughbred or desertbred<br />
Arabians.<br />
The Shagya-Arabians are a pure breed, whose<br />
ancestry traces gapless to the studbooks<br />
of Mezöhegyes, Radautz, and Bábolna. This<br />
blood is also common in other big studs in<br />
Poland, Bulgaria, Romania, Yugoslavia and<br />
in parts in Russia, and it was bred there according<br />
to the same principles as in the studs of<br />
the Danube monarchy. Today, this old tradition<br />
is maintained by the breeders to continue<br />
and improve this noble breed of performance<br />
horses within the principles of pure breeding.<br />
Purchasing Desert-breds<br />
In 1789, the Hungarian Main Stud Bábolna was<br />
founded. It is like reading an exciting novel to<br />
follow the dramatic history of this famous stud<br />
when wars, devastations, evacuations, epidemics<br />
and wrong breeding decisions decimated<br />
the breeding stock sometimes beyond hope.<br />
At the beginning of the 19th century, Napoleon<br />
Bonaparte devastated the whole of Europe<br />
60<br />
The Stallion Shagya db<br />
According to the orders of the "Hofkriegsrat"<br />
(Ministry of War), there should be spared no<br />
expense and effort to prepare and equip those<br />
purchase commissions in pursue of oriental<br />
breeding stock. Count Hardegg, chief of the<br />
K.K. Studs, was aware of the difficult situation<br />
of the military studs, who were in a desolate<br />
state. For the first expedition, he suggested<br />
Baron Major Eduard von Herbert. He considered<br />
Herbert as the most suitable, because<br />
of his language skills and horse experience.<br />
Baron Eduard von Herbert was born in 1789<br />
in Vienna and served in the mounted units of<br />
the k.k. Army. During the Napoleonic Wars, he<br />
fought against Napoleon, serving the Russian<br />
Tsar. Because of his great contribution to the<br />
victory of the allies, he received high honors by<br />
Russia, by Sweden and by Prussia, whose king<br />
Frederick William III. awarded him the order<br />
"Pour le mérite" (for merit).<br />
On 10th January 1836, the journey of Herbert<br />
started by ship from Trieste to Alexandrette<br />
(today's Iskanderun, at the border between<br />
Turkey and Syria). On 19th he disembarked<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
A clever naming system<br />
A name was given during the k.k. Monarchy<br />
(and in these countries until now)<br />
as follows: A foal was named after birth<br />
with the name of his sire (roman numbers)<br />
plus a foal number (arabic numbers).<br />
The numbering in Bábolna started<br />
always on 1st January with No. 1, for colts<br />
as well as for fillies. So, a foal of Gazal II<br />
born in 1944 received the name Gazal II<br />
plus the foal number in Arabic numbers<br />
5, i.e. Gazal II-5. Years later, this foal was<br />
considered by a commission to become a<br />
breeding stallion and was sent as 722 Gazal<br />
II-5 to the stallion depot to cover local<br />
mares. The results were satisfying, and so<br />
he was sent back to Bábolna and became<br />
a chief sire with the name Gazal (Roman)<br />
VII. After the number 50, the numbering<br />
started again with number one (Roman<br />
I). Not all of the studs followed this system<br />
exactly, in Radautz, for example,<br />
the continued after chief sire No. 50, and<br />
so there are at the moment horses with<br />
numbers of LXV (65) and above. BF<br />
and to the USA, Poland, Turkey and in the 20s<br />
of the last century even to Egypt. Radautz - situated<br />
in the Romanian Bukowina - occupied<br />
a special position in breeding performance<br />
horses, for which the Shagya sireline gave directional<br />
impulses.<br />
Rebirth of the Shagya Arab<br />
After World War II, a group of Arabian horse<br />
breeders from Germany decided, to maintain<br />
the Shagya-Arabian of Bábolna. Dr. Fritz Gramatzki<br />
and Dr. Ekkehard Frielinghaus had acquired<br />
great knowledge about breeding "Araberrasse"<br />
horses. During the war, Frielinghaus<br />
had worked under Tibor von Pettkó-Szandtner<br />
in Bábolna. Gramatzki supervised the chicken<br />
breeding program of Bábolna on order of a<br />
feed production company in Germany. But<br />
the Hungarian government needed tractors<br />
for agriculture and no longer horses, and purebred<br />
Arabian breeding seemed to be more<br />
profitable. Therefore many Shagya-Arabians<br />
went to the slaughterhouses in Italy. However,<br />
a carefully selected group of mares was sold<br />
to the stud of Albert Schmidt in Ankum. This<br />
breeding program was supervised by Dr. Gramatzki<br />
and managed by Holger Heck. Due to<br />
his connections to Hungary, Dr. Frielinghaus<br />
- at the time Landstallmeister at Darmstadt<br />
- managed to arrange for some Shagya-Arabians<br />
to be sold to Germany. This way, some<br />
of the best known Shagya-Arabian studs were<br />
founded, such as the one of Theodora Magnussen<br />
(born von Thyssen) and later Baroness<br />
Wrangel at Seehof Stud and of Paula Bahlsen-Dilthey<br />
(of the Bahlsen cookies) in Hannover.<br />
After the Stud in Ankum was dispersed,<br />
Ruth Pack acquired a great number of these<br />
exceptional horses.<br />
The Shagya sireline was in decline for some<br />
time. In Germany, there was Titus (Shagya<br />
XLI-9), born 1969 at Bábolna used for breeding.<br />
He sired some valuable mares at Ankum.<br />
Shagya XXXIX-1 was a very interesting<br />
stallion. He was owned by Paula Bahlsen and<br />
trained by Elisabeth von Kleist. When going<br />
back to Bábolna, he was re-named in Shagya<br />
XLVI. He is the sire of Shagya XXXIX-11<br />
(named Shagya I in Bábolna). He, in turn, is<br />
the sire of Saphir I (Shagya II in Bábolna). He<br />
as well was trained by Elisabeth von Kleist<br />
and then was sold to the daughter of Paula<br />
Bahlsen, Andrea von Nordeck in Switzerland.<br />
After some time in Bábolna, he was trained<br />
under saddle by Mirjam Krasensky and won<br />
the Bavarian Lion Dressage in Kreuth. Shagal<br />
(Shagya III in Bábolna) should also be mentioned<br />
as a member of the Shagya sireline. He<br />
was born 1976 at Bartahus, where Ulla Nyegaard<br />
had bought this son of Shagya XXXVI<br />
from Bábolna (named Shagya I in Denmark).<br />
With these horses, the Shagya sireline had regained<br />
again a respectable strength.<br />
Many smaller studs worldwide have dedicated<br />
themselves to uphold the flag of the breed<br />
of Shagya Arabians, which is now 200 years<br />
old. The National Studs of Bábolna, Radautz,<br />
and Topolcianky stand by their side.<br />
Bruno Furrer<br />
and on 24th he arrived at Aleppo. There he<br />
found himself in the midst of a big celebration<br />
- it was the wedding of the governor - offered<br />
by Ibrahim Pascha. All the prominence of<br />
the Syrian bourgeoisie as well as the military<br />
gathered with their noble horses. Here, Herbert<br />
purchased the stallions Farhan, Kader,<br />
Anis and Abugress. In Damascus, he acquired<br />
another eight stallions and five mares, among<br />
them Shagya. Abugress died while still in Syria<br />
because of meningitis and Messaoud was<br />
killed because of glanders. Finally, the first expedition<br />
arrived with five mares and nine stallions<br />
in Trieste, bound for Bábolna.<br />
With the purchase of the desert-bred stallion<br />
Shagya, who belongs to the strain Koheil-Siglavy,<br />
and with the other valuable breeding<br />
stock from Syria, no one yet knew that his<br />
name will become the name of an excellent<br />
breed, which today is spread across the world.<br />
In the studbook of Bábolna, his size is given<br />
with 15 Faust 2 Zoll (15 fist (hand) 2 inch) - this<br />
is approximately 160 cm measured by tape<br />
- this indicates that he was an extraordinarily<br />
strong and big stallion. Prince Pückler, an<br />
excellent connoisseur of the Arabian horse,<br />
praised Shagya on the occasion of his visit to<br />
Bábolna in 1839, and wrote: "A grey stallion of<br />
powerful, well-muscled construction and complete<br />
harmony of all parts". The beauty, hardiness,<br />
and stamina of his offspring, their elegance<br />
and resilience became proverbial in the<br />
whole Austrian-Hungarian Monarchy. Every<br />
officer and each guardsman was happy if he<br />
could ride a Shagya. Not only as riding horse,<br />
but also as carriage horses were they (and still<br />
are) of the highest elegance and could also be<br />
used for any job in farming. Shagya sons and<br />
grandsons were chief sires at Babolna, Mezöhegyes,<br />
Radautz, Piber, Topolcianky, in Yugoslavia<br />
and Bulgaria. Shagyas were exported<br />
to Western Europe as well as to South America<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
61<br />
Shagya Sireline<br />
in Topolcianky<br />
Shagya XXIII (Shagya XX / 138 Mersuch), 1924<br />
Shagya VII (Shagya XXIII / 74 Shagya XVI), 1930<br />
Shagya X (Shagya VII / 311 Shagya III-4), 1941<br />
Shagya XXI (Shagya X / 504 Shagy XXV), 1950<br />
232 Shagya XXV (Sh. XXIV / 288 Tobrok-17), 1991<br />
Shagya-Arabians
Unsere Leser berichten - Shagya-Araber auf Turnierkurs<br />
Stall-Laterne<br />
Am ersten Wochenende<br />
im<br />
Juni fand in Hörste<br />
die diesjährige Ausgabe<br />
der Veranstaltung<br />
"Araber in Westfalen"<br />
statt, die sowohl Reitals<br />
auch Schauklassen<br />
beinhaltet und die Vielseitigkeit und Schönheit<br />
des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s zum Motto hat.<br />
In zahlreichen sportlichen Wettbewerben<br />
konnten <strong>Pferde</strong> mit einem arabischen<br />
Blutanteil von mindestens 25 % ihre Fähigkeiten<br />
in Dressur- und Springprüfungen<br />
bis zur Klasse M unter Beweis stellen. Auch<br />
und Platzierungen bis zur Klasse L Grund zur<br />
Freude an diesem Wochenende.<br />
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Springreiter<br />
und startete mit dem Springreiterwettbewerb<br />
in der Halle. Der erste Platz ging<br />
an Selina Öcal und Simsalabim. Im anschließenden<br />
Stil-E belegten Selina mit ihrer Stute<br />
den 3. Platz. Das Stil-A* konnte Ina Charlotte<br />
Seehrich mit Bahrain von Ludwigsburg für<br />
sich entscheiden und Mareike Placke belegte<br />
mit Saladin den 4. Platz. Im anschließenden<br />
A** zeigten Roxana und Ina Charlotte Seehrich<br />
die schnellste Runde. Mit 0 Fehlern und<br />
4 Sekunden Vorsprung sicherten sie sich den<br />
1. Platz. Mareike Placke wurde mit ihrer Stu-<br />
Der Tag ging erfolgreich weiter. Mittlerweile<br />
standen wieder Sprünge in der Halle für den<br />
Caprilli Wettbewerb. Bestehend aus einem<br />
Dressur - und einem Springteil holte Selina<br />
Öcal erneut mit Simsalabim die goldene<br />
Schleife ab. Danach hieß es für die Mädels aus<br />
dem Stall aus Rahden umziehen, rein ins Kostüm,<br />
Musik ab und alles geben in der Freestyle<br />
Kür. Eine tolle Leistung zeigte Linda Gardemann<br />
mit O'Hara, sie ritt sich auf den 4. Platz.<br />
Selina Öcal konnte Simsalabim hinter ihrem<br />
Bruder auf den 2. Platz reiten. Kathleen Rochel<br />
und Saladin durften sich über den 1. Platz<br />
freuen. Zum Abschluss nahmen Selina Öcal<br />
und O Hara noch in der Schauklasse teil, dar-<br />
(oben links) Bahrain von Ludwigsburg (v.<br />
Bazar) mit Ina Charlotte Seehricht.<br />
(oben) Saladin (v. Pamour) mit Mareike Placke.<br />
(unten links außen) Roxana (v. Occident) unter<br />
Ina Charlotte Seehricht.<br />
(unten links) Simsalabim (v. Monsun) mit Selina<br />
Öcal.<br />
alle Fotos: Solveig Söding<br />
sechs Shagya-Araber gingen aus den unterschiedlichsten<br />
Regionen Deutschlands an<br />
den Start.<br />
Mit Simsalabim (V: Monsun / M: Santana II),<br />
O Hara (V: Brokat / M: Obeya) und Saladin (V:<br />
Pamour ox / M: Santana II) reiste das Team<br />
Mareike Placke, Selina Öcal, Linda Gardemann<br />
und Kathleen Rochel aus Rahden an.<br />
Jacqueline Stepien machte sich mit ihrem<br />
Wallach Massimo (V: Mersuch XIX-68 / M:<br />
Tigra) aus dem Spreewald auf den Weg und<br />
die Shagya-Araber Roxana (V: Occident / M:<br />
Rahwina) und Bahrain von Ludwigsburg (V:<br />
Bazar / M: Smaragd L) wurden vom Team des<br />
Heidkatenhofes aus Aukrug mit der Reiterin<br />
Ina Charlotte Seehrich vorgestellt. Neben<br />
einem herzlichen und kameradschaftlichen<br />
Miteinander in der Shagya-Araber Gruppe<br />
war das Erreichen von zahlreichen Siegen<br />
te O'Hara Dritte und mit Saladin belegte sie<br />
den 4. Platz. Das abschließende L-Springen<br />
machten Mareike und Ina mit ihren <strong>Pferde</strong>n<br />
O Hara, Saladin, Bahrain von Ludwigsburg<br />
und Roxana unter sich aus, wobei Roxana am<br />
Ende den Sieg nach Hause holte!<br />
Nach so einem erfolgreichen Start in das Wochenende<br />
wollten die Dressurreiter natürlich<br />
mithalten und so waren die Shagya-Reiter in<br />
den Reitwettbewerben bis L Kandare vertreten.<br />
Der Tag startete für Selina Öcal und Simsalabim<br />
prompt mit der goldenen Schleife im<br />
Reiterwettbewerb. Auch Linda Gardemann<br />
mit O'Hara konnte sich über eine Schleife für<br />
den 4. Platz in dieser Prüfung freuen.<br />
Danach strahlte Jacqueline Stepien mit Massimo<br />
gleich doppelt nach den A-Dressuren.<br />
Sie belegten in der A* und A** jeweils den 4.<br />
Platz.<br />
aus folgte der 1. Platz im Junior Handler Cup.<br />
Dieses Araberturnier in Hörste war für die<br />
Teams der Shagya-Araber aus Nord-Ost<br />
Deutschland eine wichtige Reise in allen Belangen.<br />
Junge und erfahrene Reiter und <strong>Pferde</strong><br />
konnten hier erste Erfahrungen sammeln<br />
und Sicherheit gewinnen. Alte Hasen konnten<br />
sich im Wettstreit messen, trafen Freunde<br />
und bekannte Gesichter wieder. Der Zusammenhalt<br />
war bemerkenswert. Jeder half<br />
jedem und jeder gönnte dem Anderen sein<br />
Glück oder hatte liebe Worte parat, wenn mal<br />
etwas nicht so gut klappen wollte.<br />
2019 wollen wir wieder an den Start gehen<br />
und wir freuen uns über jeden Freund und<br />
Reiter des arabischen <strong>Pferde</strong>s, der sein Pferd<br />
ebenfalls auf den Anhänger lädt und mit uns<br />
ein tolles Wochenende verbringt!<br />
M. Placke, S. N. Söding, J. Stepien<br />
62<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Wie der Shagya-Araber nach Eritrea kam<br />
Anfang Dezember wurden vom ungarischen<br />
Nationalgestüt Bábolna ein<br />
Minigestüt bestehend aus acht Shagya-Arabern<br />
und einem Huculen-Hengst<br />
nach Eritrea geliefert, in Begleitung von 1500<br />
Hähnchen und 100 Kaninchen. Aufgrund der<br />
großen Entfernung war der beste Weg für die<br />
Tiere auf dem Luftweg, und so flog die kleine<br />
Truppe vom Flughafen Sármellék in einer<br />
kalten Dezembernacht ab. Wir führten mit<br />
Tamás Rombauer, dem Leiter des Babolnaer<br />
Gestüts, ein Gespräch über die Vorbereitungen,<br />
die Reise und die <strong>Pferde</strong>zucht dieses<br />
afrikanischen Landes, und wollen Ihnen hiermit<br />
einen kleinen Einblick hinter die Kulissen<br />
bieten.<br />
Auslandsbeziehungen<br />
"Die Firma Tetra Bábolna GmbH, zu der eine<br />
Geflügelzucht aber auch das Gestüt gehören,<br />
zeigte sich immer sehr kooperativ in Bezaug<br />
auf fremde Länder. So wurde auch schon<br />
früher Zuchtgeflügel nach Eritrea geliefert.<br />
Als ein Zeichen der Zufriedenheit äußerte<br />
das Fachpersonal dieses afrikanischen Landes<br />
auch ihr Interesse an der <strong>Pferde</strong>zucht.<br />
Sie besuchten das Gestüt und auf Einladung<br />
der afrikanischen Kunden reiste ich mit Gábor<br />
Csorba, dem Geschäftsführer der GmbH,<br />
nach Afrika, um dort die örtlichen Gegebenheiten<br />
und Möglichkeiten zuanschauen und<br />
ein wenig einen Überblick zu gewinnen.<br />
Dann schlug ich in einer Studie vor, was für<br />
<strong>Pferde</strong>, entsprechend dem afrikanischen Klima<br />
und beabsichtigter Nutzung, überhaupt<br />
infrage kommen dürften.<br />
Die Hauptstadt Asmara liegt auf einer Höhe<br />
von 2325 Metern am Rand des Hochplateaus,<br />
das von hier steil in eine geologische Senke<br />
abfällt. Das Hochland ist von den Temperaturen<br />
her sehr angenehm, es gibt keine großen<br />
Temperaturunterschiede im Jahresverlauf,<br />
das einzige, das etwas Probleme macht, ist<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
die Verteilung des Niederschlages im Laufe<br />
des Jahres.<br />
Die auf dem Hochplateau lebenden koptischen<br />
Christen sind ausgesprochen tierliebend,<br />
sie kümmern sich um die Haustiere<br />
und die Viehhaltung, welche sehr funktional<br />
ist. Die Mechanisierung der Wirtschaft steht<br />
auf einem niedrigen Niveau. In der Landwirtschaft<br />
wird bis heute die Arbeit von Hand gemacht,<br />
das Ernten, Pflügen wie auch das Dreschen.<br />
Die Haustiere leisten dabei ihren Teil,<br />
beispielsweise die Ochsen beim Pflügen und<br />
die <strong>Pferde</strong> beim Transport, genauso wird für<br />
die Schweine- und Rindezucht fast alles mit<br />
Menschen- und Haustierkraft gemacht. Gerste<br />
wächste richtig gut und die verschiedenen<br />
Grasarten wachsen auch entsprechend der<br />
jeweiligen Niederschläge.<br />
Die heimische <strong>Pferde</strong>zucht<br />
Die einheimischen <strong>Pferde</strong>, die meistens Dongola-<br />
und arabische Vorfahren haben, werden<br />
in der Regel ohne Zuchtbuch gezüchtet<br />
und ziemlich früh zur Arbeit herangezogen,<br />
etwa wenn sie eine Widerristhöhe 120 cm<br />
erreicht haben. Man kann unterwegs überall<br />
sehen, dass vor dem flachen Pritschenwagen<br />
nur ein Pferd eingespannt wird. Es gibt keine<br />
ausgebildeten Menschen in der Landwirtschaft,<br />
aber sie kennen sich mit Viehzucht<br />
sehr gut aus. Sie arbeiten unglaublich viel mit<br />
den Ziegen und Rindern und weil sie offen,<br />
fleißig und gutmütig sind, werden sie auch<br />
lernen, wie man mit den <strong>Pferde</strong>n umgehen<br />
muß. Ich denke, dass die <strong>Pferde</strong> in guten Händen<br />
sein werden.<br />
Die <strong>Pferde</strong> suchten wir in Bábolna gemeinsam<br />
mit dem afrikanischen <strong>Pferde</strong>-Experten<br />
aus: sechs trächtige Shagya-Araber Stuten,<br />
zwei Shagya-Araber Hengste und einen Huculen-Hengst.<br />
Diesen Hengst hatten wir vom<br />
Nationalpark Aggtelek besorgt. Der Huculen-Hengst<br />
ähnelt den Dongola <strong>Pferde</strong>n in<br />
Eritrea, vor allem in der Größe, aber auch,<br />
weil er anspruchslos ist, und das Geschirr annimmt<br />
und menschenfreundlich ist.<br />
Es war eine Menge Vorbereitungen für die<br />
Ausreise der <strong>Pferde</strong> mit Flugzeug nötig. Der<br />
fünfstündige Flug war nicht so anstrengend,<br />
wie das Ein- und Ausparken und die strengen<br />
Kontrollen. Wie brachten Geschirr, <strong>Pferde</strong>kutsche,<br />
Zügel, Sattel, Elektro-Zaun und ein komplettes<br />
Werkzeugarsenal für die künstliche<br />
Befruchtung mit. Dies alles packten wir in Babolna<br />
ein, mußten es aber auf dem Flughafen<br />
63<br />
in Sármellék wegen<br />
der strengen Kontrollen,<br />
die von den internationalen<br />
Richtlinien<br />
für Fluggesellschaften<br />
vorgeschrieben waren,<br />
sowie wegen Terrorschutz<br />
und Zollvorschriften<br />
wieder ausgepackt und nochmals<br />
eingepackt werden. Dieses Process dauerte<br />
Stunden! Die <strong>Pferde</strong> aber marschierten problemfrei<br />
in ihre Containerboxen und nach der<br />
Landung auch wieder heraus.<br />
Wissenstransfer<br />
In der Nähe von der Hauptstadt Asmara wurde<br />
eine Modellfarm mit Schweinen, Hühnern<br />
und <strong>Pferde</strong>n erschaffen. Das ganze liegt in<br />
einem ehemaligen Gebäudekomplex im Kolonialstil,<br />
wo auch Veterinärstation zu finden<br />
ist. Nach der Übergabe von allen mitgebrachten<br />
Sachen zeigten wir dem Fachpersonal,<br />
wie ein Pferd mit eingeschirrt und vor die<br />
Kutschen gespannt wird. Der Zuständige begann<br />
bereits die Einschulung in Bábolna und<br />
drehte damal Videofilme wie Sperma genommen,<br />
wie man künstlich befruchtet, wie ein<br />
Pferd beschlagen wird - einfach über alles,<br />
was für Haltung und Pflege der <strong>Pferde</strong> wichtig<br />
sein dürfte.<br />
Die <strong>Pferde</strong> aus Bábolna sind jung, lebhaft und<br />
gesund. Man kann gleich beginnen mit ihnen<br />
zu züchten und man kann hoffen, dass diese<br />
<strong>Pferde</strong> eube Reinzucht der Shagya-Araber<br />
in Eritrea etablieren können. Die Stuten sind<br />
trächtig von solchen Hengsten, die mit den<br />
beiden Hengsten keinerlei Verwandtschaft<br />
haben, so können alle Stuten später problemlos<br />
gedeckt werden. Die Menschen in Eritrea<br />
sind nicht nur gastfreundlich und offen, sondern<br />
auch entschlossen genug, so daß sie<br />
sehr schnell lernen. Und natürlich stehen wir<br />
jederzeit beratend zur Seite, wenn sie Hilfe<br />
brauchen sollten."<br />
Laszlo Király<br />
(aus "Lovas Nemzet" Magazin Februar <strong>2018</strong>)<br />
Stall-Laterne
Termine <strong>2018</strong> / Shows & Events <strong>2018</strong><br />
Termine<br />
7.-8. Juli<br />
<strong>14</strong>.-15. Juli<br />
<strong>14</strong>.-15. Juli<br />
26.-29. Juli<br />
28. Juli<br />
4.-5. August<br />
25. August<br />
Intern. Tage des <strong>Arabische</strong>n<br />
<strong>Pferde</strong>s (C- + B-Schau)<br />
Araber-Sommerfestival<br />
Amateur-Schau (Amateur-Schau)<br />
2. Noble Straight Egyptian<br />
Breeders Festival<br />
Europa-Championat der<br />
Sport-Araber<br />
SLP, Stuten- und<br />
Fohlenprämierung des VZAP<br />
Kauber Platte Championat<br />
(Amateur, C + B-Schau)<br />
Schweizer National Championat<br />
Terminänderung 15.-16. Sept.<br />
Ströhen / DE<br />
Stadl Paura / AT<br />
Sham Stables in Lochem / NL<br />
Wiener Neustadt / AT<br />
Camelot Arabians, Bad Oldesloe / DE<br />
Kaub / DE<br />
Frauenfeld / CH<br />
Ortsänderung!<br />
www.ecaho.org<br />
www.araberfestival.at<br />
www.noblefestival.com<br />
www.friends-of-arabiansporthorses.at<br />
www.camelot-arabians.de<br />
www.kauber-platte-championat.de<br />
www.szap.org<br />
25.-26. August UKIAHS A-Show Addington / GB www.ecaho.org<br />
31. Aug. - 2. Sept. PS Arabi a Bergamo Bergamo / IT www.ecaho.org<br />
1.-2. September Egyptian Event Europe Jüchen / DE www.pyramidsocietyeurope.eu<br />
1.-2. September<br />
Stutenleistungsprüfung nach<br />
ZSAA-Modell und LPO<br />
Gestüt Rhön, Mittelkalbach / DE<br />
www.gestuet-rhoen.de<br />
13.-15. September Middle East Championships Amman / JOR www.ecaho.org<br />
<strong>14</strong>.-16. September<br />
Leistungsprüfung für <strong>Arabische</strong><br />
<strong>Pferde</strong> (ZSAA, VZAP)<br />
Marbach / DE<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
15.-16. September<br />
Schweizer Beständeschau und<br />
Sporttag<br />
Obergerlafingen / CH<br />
www.szap.ch<br />
19.-23. September US Sport Horse Nationals Nampa, ID / USA www.arabianhorses.org<br />
21. September ISG Delegiertenversammlung Samorin / CZ http://isg-shagya-araber.de<br />
23. September<br />
Tag der Offenen Tür im Shagya-<br />
Arabergestüt Neuenbrook<br />
Neuenbrook / DE<br />
www.shagya-zucht.de<br />
27.-30. September ANC-Reitturnier Aachen Aachen / DE www.vzap.org<br />
27.-28. September German National Championship Aachen / DE www.ecaho.org<br />
29.-30. September All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />
6.-7. Oktober Deauville Arabian Cup Deauville / FR www.ecaho.org<br />
12.-<strong>14</strong>. Oktober<br />
Verbandshengstschau und<br />
Körung des VZAP<br />
Alsfeld / DE<br />
www.vzap.org<br />
17.-18. Oktober "Salon du Cheval" de El Jadida El Jadida / MOR www.ecaho.org<br />
19.-27. Oktober US Nationals Tampa, OK / USA www.arabianhorses.org<br />
27.-28.Oktober European Championships Azelhof - Lier / BE www.ecaho.org<br />
17.-18. November Intern. Championship El Zahraa El Zahraa, Cairo / EGY www.ecaho.org<br />
23.-25. November<br />
World Arabian Horse<br />
Championships<br />
Paris / FR<br />
www.ecaho.org<br />
64<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
Araber-Trophy Termine <strong>2018</strong><br />
<strong>14</strong>.-15. Juli Über die Alb - My Akhalteke Cup Schwäbische Alb<br />
5. August Schwäbische Alb - Weites Land Schwäbische Alb<br />
EFR, KDR, LDR (LDR kann früher in<br />
Wertung beendet werden)<br />
5 Tage ca. 365 km (Anreise Sonntag<br />
- erster Rittag Montag)<br />
1. September Hess. Ried- My Akhalteke Cup Mühle Croatia, Riedstadt 40 km / 41 km / 82 km<br />
22.-23. September<br />
Abenteuer Pfälzer Wald -<br />
ZSAA Cup<br />
Lemberg b. Pirmasens<br />
126 km (2 Tage, 82 km + 44 km)<br />
6. Oktober El Naarah Cup Mannheim-Blumenau 38 km / 61 km / 76 km<br />
20. Oktober Pyramid Society Cup Kronau b. Karlsruhe 35 km / 50 km<br />
Nov. / Dez. Nikolaus-Distanz Weiterstadt/Lautertal Staffel 50 km Kartenritt<br />
weitere Termine und Info: Ina Baader, Edelsteinstr. 2, 69198 Schriesheim, Tel.: 0177-8989891<br />
Impressum<br />
Redaktion / Editor:<br />
Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />
Entenstrasse 20<br />
D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />
ph: 0049 (0)7158 - 67<strong>14</strong>1<br />
e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />
Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />
<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
Entenstrasse 20<br />
D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />
Druck / printing:<br />
WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />
Anzeigen / Advertisement:<br />
e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />
Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />
see www.in-the-focus.com/advertising<br />
Erscheinungsweise / Published:<br />
vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />
quarterly ( four times per year)<br />
2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Impressum - Mast Head<br />
Bezugspreis / Subsciption Price:<br />
Einzelheft / Single Copy:<br />
6,50 € + 1,50 € Porto innerhalb Deutschlands<br />
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6,50 € + 3,50 € postage outside Germany<br />
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Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />
Available through our online shop:<br />
www.in-the-focus.com/shop<br />
Übersetzungen / Translations:<br />
Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />
Contributors to this issue:<br />
Clean Endurance, Alexandra Dietl, Bruno<br />
Furrer, Laszlo Kiraly, Emma Maxwell, Mareike<br />
Placke, Solveig Söding, Jacqueline Stepien<br />
65<br />
Fotografen / Photographers:<br />
Archiv Furrer, Melanie Groger, Jan Kan, Jan<br />
Krischnik, Rebecca Müller, Tamas Rombauer,<br />
Reinhard Sax, Ben Schreck, Oliver Seitz, Solveig<br />
Söding<br />
Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />
Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />
müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />
unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />
übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />
Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />
Nachdrucks, der fotomechanischen<br />
oder digitalen Wiedergabe und der<br />
Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />
Redaktion.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
© <strong>2018</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka
Vorschau - Preview<br />
Vorschau - Preview<br />
Ausgabe 3/<strong>2018</strong> - erhältlich Ende September <strong>2018</strong><br />
Issue 3/<strong>2018</strong> - available at the end of September <strong>2018</strong><br />
Die Schausaison ist in vollem Gange. Wir berichten<br />
aus Ströhen, von den Amateuren in Stadl Paura und Kaub<br />
und von der Beständeschau in der Schweiz.<br />
Das Europa-Championat der Sport-Araber wird auch dieses Jahr<br />
wieder in Wiener Neustadt stattfinden. Welche Nationen werden<br />
am Start sein? Wer wird gewinnen, wer leer ausgehen - wir berichten<br />
darüber in der nächsten Ausgabe!<br />
Once more, the European Championships for Sports Arabians will<br />
take place in Wiener Neustadt. Which nations will participate, who<br />
will be the winner? Read our story in the next issue!<br />
Vor 50 Jahren begann Dr. Hans-Joachim Nagel mit seiner Araberzucht:<br />
Heute hat er seinen eigenen "Arabertypus" geschaffen, denn<br />
"Nagel-<strong>Pferde</strong>" haben ihren eigenen Look. Lesen Sie mehr darüber<br />
in der nächsten Ausgabe.<br />
50 years ago, Dr. Hans-Joachim Nagel started breeding Arabian<br />
horses. Today, he has created his own "Arabian type", and the<br />
"Nagel-horses" have their own look. Read more about it in our next<br />
issue.<br />
Die Deutsche Meisterschaft der Distanzreiter ist entschieden - und<br />
die Gewinner sind Clara Haug mit Shakiraah bei den Senioren und<br />
Nico Helta mit White Pablo bei den Junioren - im nächsten Heft<br />
lesen Sie darüber!<br />
66<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>
MAROKKO<br />
für <strong>Pferde</strong>freunde<br />
voraussichtlicher Termin<br />
13.-21. Oktober <strong>2018</strong><br />
geplant ist ein Besuch der Staatsgestüte Meknes, Bouznika, El Jadida<br />
und des “Salon du Cheval d’El Jadida”<br />
Araber<br />
Araber-Berber<br />
Berber<br />
Interessenten wenden sich bitte an<br />
Frau Ali Selzer von “Reit-Safari”: info@reit-safari.de<br />
oder Tel. +49 (0)89-890699-66