2007 - Universal Edition
2007 - Universal Edition
2007 - Universal Edition
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04 UE Promotion.<br />
Das neue Team<br />
07 Friedrich Cerha.<br />
Leone d’Oro für sein Lebenswerk<br />
11 Wolfgang Rihm.<br />
In memoriam Thomas Kakuska<br />
27 Kurt Weill.<br />
Auf nach L.A.!<br />
Friedrich<br />
Cerha<br />
Leone d’Oro alla carriera<br />
der Biennale di Venezia<br />
newsletter<br />
01/07 • winter 2006/<strong>2007</strong>
2<br />
Inhalt<br />
AKTUELLES<br />
UE Promotion — 4 - 5<br />
inhalt 01/<strong>2007</strong><br />
KOMPONISTEN<br />
Cerha — 7<br />
Borisova-Ollas — 9<br />
Rihm — 11<br />
Staud — 12<br />
Pärt — 13<br />
Boulez — 14<br />
Sotelo — 14<br />
Haas — 15<br />
Halffter — 16<br />
Stockhausen — 16<br />
Berio — 17<br />
Ligeti — 17<br />
Feldman — 18<br />
Birtwistle — 18<br />
Werke für Perkussion — 19<br />
Martin — 21<br />
Berg — 23<br />
Gurlitt — 24<br />
Weigl — 24<br />
Malipiero — 25<br />
Burkhard — 25<br />
Weill — 27<br />
Mahler — 28<br />
Wellesz — 28<br />
Zemlinsky — 29<br />
Schreker — 29<br />
Bartók — 30<br />
Kodály — 30<br />
Krenek — 31<br />
Janácek — 31<br />
Schönberg — 33
Szymanowski — 34<br />
Kagel — 35<br />
Otte — 35<br />
Brown — 36<br />
Neuwirth — 36<br />
ZUKUNFTSMUSIK — 37<br />
GEDENKTAGE — 38 - 39<br />
URAUFFÜHRUNGEN — 40<br />
NEUERSCHEINUNGEN — 41 -42<br />
NEU AUF CD — 43 - 44<br />
WERKLISTE<br />
Kagel — 45 - 47<br />
IMPRESSUM — 48<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
Wozu Promotion?<br />
Selbst die umfassendste Kenntnis<br />
der Musikliteratur des 20. und 21.<br />
Jahrhunderts hat ihre Grenzen,<br />
nämlich dort, wo Dinge noch im<br />
Fluss sind. Da ist einerseits das<br />
nicht zu überblickende, aktuelle<br />
kompositorische Schaffen, da sind<br />
auf der anderen Seite die Entdekkungen<br />
von neuem oder verschollen<br />
geglaubtem Quellenmaterial,<br />
die uns zwingen, selbst ‘alte’ Werke<br />
neu zu beleuchten, neu zu lesen.<br />
Dieses Wissen bringt der Verlag ein.<br />
Die Promotion will dieses Wissen<br />
kommunizieren, die Neugierde<br />
schüren und befriedigen.<br />
Der Promotion-Manager steht<br />
Ihnen als ‘Verlags-Dramaturg’,<br />
Partner und Assistent zur Verfügung<br />
- je mehr Sie ihn fordern,<br />
desto größer und spannender wird<br />
die Grundlage Ihrer Programm-Entscheidung.<br />
Promotion basiert auf<br />
Vertrauen. Vertrauen in die Kompetenz,<br />
in die Verlagspolitik, in die<br />
Musik.<br />
Die Redaktion<br />
3
4<br />
1 2 3 4<br />
5<br />
9<br />
13<br />
aktuelles<br />
10<br />
6 7 8<br />
11<br />
14 15 16<br />
12
UNIVERSAL EDITION<br />
UE Promotion -<br />
Das Team<br />
Mit Beginn der Saison 2006/07<br />
wurde das Promotion-Team der<br />
<strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong> verstärkt und soll<br />
hier im Überblick kurz vorgestellt<br />
werden. Folgende Personen sind<br />
für die UE Promotion im Einsatz,<br />
denen Sie entweder persönlich<br />
oder auf dem Korrespondenzwege<br />
in Zukunft hoffentlich öfter begegnen<br />
werden:<br />
Wien<br />
Vier Promotion-Manager sind im<br />
Veranstaltungsbereich im Einsatz:<br />
Jonathan Irons (1), neu im Team,<br />
vormals Geschäftsführer von<br />
www.sheetmusicnow.com,<br />
Wolfgang Schaufler (2), ebenfalls<br />
neu im Team, vormals Musikjournalist<br />
und –dramaturg (Salzburger<br />
Festspiele), Bálint András Varga (3)<br />
und Eric Marinitsch (4), Senior<br />
Promotion Managers.<br />
Weiters im Team:<br />
Angelika Dworak (5), Redaktion des<br />
UE-Newsletters, Pressearbeit, Content<br />
Management Website und<br />
Foto-Management, Bettina Tiefenbrunner<br />
(6), Management des Partituren-<br />
und Audio-Archivs und<br />
Elisabeth Bezdicek (7), Management<br />
des Pressearchivs, Werkeinführungen<br />
und Aufführungsdatenbank.<br />
Im Verlagsbereich Musikalien<br />
betreuen Sie Marion Hermann (8),<br />
Public Relations; Marketing, Sales<br />
Promotion Monika Stricker (9) -<br />
deutschsprachige Länder und Ferdinand<br />
Walcher (10) - fremdsprachige<br />
Länder.<br />
London<br />
Die Promotion der <strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong><br />
London liegt in den Händen von<br />
Rebecca Dawson (11), assistiert von<br />
Nick Cutts (12).<br />
Für die Promotion im Bereich<br />
Musikalien ist Adrian Connell (13)<br />
zuständig, Anne Handley (14) ist<br />
Educational Manager.<br />
New York<br />
Die Veranstalter-Promotion in den<br />
USA betreut Norman Ryan (15),<br />
assistiert von Keith Philpott (16).<br />
aktuelles<br />
5
musicaviva<br />
erste musica viva veranstaltung 2006 | <strong>2007</strong><br />
freitag, musica 01. dezember viva 2006, 20.00 uhr im herkulessaal der<br />
residenz � michael pelzel: » … méandre inondé …« für kla-<br />
rinette in b und orchester [2005] – preisträger des BMW kom-<br />
positionspreises der musica viva, uraufführung � friedrich<br />
cerha: »momente« für orchester [2005] – kompositionsauftrag<br />
der musica viva, uraufführung � salvatore sciarrino: »shadow<br />
of sound« für orchester [2005] � vinko globokar: »les otages«<br />
für orchester und sampler [2004] europäische erstaufführung<br />
� rumi sota-klemm – klarinette � symphonieorchester des<br />
bayerischen rundfunks � leitung: arturo tamayo � karten zu<br />
8.00 euro – 18.00 euro [schüler und studenten 8.00 euro]<br />
bei MÜNCHEN TICKET gmbh, postfach 20 14 13, 80014<br />
münchen, telefon 089 | 54 81 81 81, telefax 089 | 54 81 81 54,<br />
sowie an den bekannten vorverkaufsstellen und an der abend-<br />
kasse�nähere informationen www.br-online.de/musicaviva
CERHA<br />
Goldener Löwe<br />
in Venedig<br />
Internationale Anerkennung bedeutet<br />
für den 80-jährigen österreichischen<br />
Komponisten Friedrich<br />
Cerha die Auszeichnung mit dem<br />
Leone d’Oro für sein Lebenswerk<br />
der Biennale di Venezia. Die Feier<br />
am 7. Oktober wurde durch den<br />
aufrichtigen Erfolg des Orchesterwerkes<br />
Hymnus unter Peter Hirsch<br />
weiter bestätigt.<br />
Cerhas Lebenswerk ist jedoch bei<br />
weitem nicht abgeschlossen. Es<br />
entstehen neue Kompositionen,<br />
wie Momente für Orchester, ein<br />
Auftragswerk der musica viva<br />
München, das am 1. Dezember aus<br />
der Taufe gehoben wird (Symphonieorchester<br />
des Bayerischen<br />
Rundfunks unter Arturo Tamayo).<br />
In einem Kommentar zum Werk reflektiert<br />
der Komponist über sich<br />
selbst, betrachtet seine eigene<br />
Musik gleichsam von außen und<br />
kommt zu Einsichten, die das 2005<br />
fertiggestellte Werk und seine Persönlichkeit<br />
in spannender Weise<br />
charakterisieren.Nach über 40 Jahren<br />
schöpferischer Tätigkeit hat er eine<br />
kristallklare Sicht über das Komponieren<br />
gewonnen und Schlussfolgerungen<br />
für sich gezogen: Ich bin<br />
müde des monomanen Fortspinnens,<br />
des ‚gearbeiteten’ Ausbreitens<br />
musikalischer Ideen. ... Ich war aber<br />
auch meines eigenen ‚guten Handwerks’,<br />
der Dinge, die ich oft praktiziert<br />
habe und die ich ‚gut kann’,<br />
etwas überdrüssig. Die Premiere<br />
könnte uns alle überraschen ...<br />
Am gleichen Tag dirigiert Martyn<br />
Brabbins Fasce (1959) in Stuttgart,<br />
am 14. und 15.12. kommt das Cellokonzert<br />
Phantasiestück in C’s<br />
Manier unter Semyon Bychkov in<br />
Köln zur Aufführung, mit Johannes<br />
Wohlmacher am Cello.<br />
cerha<br />
7
BORISOVA-OLLAS<br />
Ein neues<br />
Songspiel<br />
entsteht ...<br />
Ein aufregendes Projekt von internationalem<br />
Anspruch steht kurz<br />
vor seiner Vollendung:<br />
Fasziniert von Salman Rushdies<br />
Roman The Ground Beneath Her<br />
Feet komponiert Victoria Borisova-<br />
Ollas derzeit ein Songspiel (für 2<br />
Sänger und Orchester), eine Art<br />
Variation des ewig gültigen<br />
Orpheus-Mythos, das noch im<br />
Sommer <strong>2007</strong> uraufgeführt werden<br />
wird. Die Vorbereitungen<br />
laufen bereits auf Hochtouren, und<br />
dennoch darf derzeit noch nicht<br />
mehr verraten werden. Über das<br />
Wann und Wo berichten wir in<br />
Kürze.<br />
Victoria Borisova-Ollas ist am<br />
besten Weg, ihre sehr persönliche<br />
Stimme zu entwickeln, wenn sie es<br />
nicht womöglich schon geschafft<br />
hat, schrieb ein finnischer Kritiker<br />
über ihre Musik. Die Paarung aus<br />
verblüffendem Umgang mit dem<br />
Instrument ‘Orchester’ und der<br />
subtilen Schaffung von Klangräumen,<br />
die manchmal vertraut<br />
anmuten, aber dennoch nur aus<br />
heutiger Feder stammen können,<br />
machen ihre Musik zu einem<br />
emotionalen Hör-Erlebnis von<br />
großer Intensität.<br />
Mit Open Ground, ihrem neuesten<br />
Werk für Orchester stellt sie dies<br />
wieder unter Beweis. Open Ground<br />
(3 3 3 3 - 4 3 3 1 - Pk, Schl(3), Hf, Klav,<br />
Str) entstand 2005 für das<br />
Schwedische Rundfunkorchester<br />
und wird am 18. Jänner <strong>2007</strong> in<br />
Manchester mit dem Hallé Orchestra<br />
unter Mark Elder erstmals in<br />
Großbritannien aufgeführt.<br />
www.halle.co.uk<br />
borisova-ollas<br />
9
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RIHM<br />
Thomas Kakuska<br />
in memoriam<br />
Den Komponisten Wolfgang Rihm<br />
verbindet eine lange künstlerische<br />
Beziehung zum Wiener Alban Berg<br />
Quartett. Viele Jahre gehörte<br />
Thomas Kakuska dazu, und als er<br />
2005 unerwartet starb, kam Rihm<br />
der Bitte gerne nach, ihm in memoriam<br />
ein neues Werk zu schreiben.<br />
Grave, ein langsamer Satz für<br />
Streichquartett, gelangt am 28.<br />
Jänner <strong>2007</strong> in Wien zur Uraufführung.<br />
Bis Juni <strong>2007</strong> sind weitere 20<br />
Aufführungen vorgesehen.<br />
Das UltraSchall Festival Berlin<br />
präsentiert die deutsche Erstaufführung<br />
von Eine Stimme 1-3 mit<br />
den beiden Ensembles, die das<br />
Stück im Jahr 2005 aus der Taufe<br />
gehoben haben: Accroche Note<br />
und Les Percussions de Strasbourg<br />
mit Françoise Kubler, Mezzosopran<br />
unter Rüdiger Bohn.<br />
Es gibt eine ganze Reihe von<br />
Dirigenten und Ensembles, die sich<br />
seit Jahren immer wieder mit<br />
Rihms Werken befassen und sie<br />
auf ihre Programme setzen. So dirigiert<br />
Stefan Asbury Jagden und<br />
Formen (1995-2001) mit dem<br />
Klangforum Wien am 14. Dezember<br />
im Wiener Konzerthaus.<br />
George Benjamin, der Rihms Orchester-<br />
und Ensemblemusik regelmäßig<br />
ansetzt, nimmt Gedrängte<br />
Form auf seine Tournee mit dem<br />
Ensemble Modern nach Paris,<br />
Frankfurt und Madrid (27. 11. bis<br />
4.12.2006).<br />
Christian Arming, der Ernster<br />
Gesang von Tokyo bis Hamburg in<br />
zahlreichen Konzerten dirigiert<br />
hat, tritt diesmal in Toulouse mit<br />
dem 1996 komponierten Werk auf<br />
(14. Dezember). Arming bringt auch<br />
Abkehr (1985) nach Stuttgart, wo er<br />
am 4. Dezember dieses Mahler-bezogene<br />
Orchesterwerk produziert.<br />
Frage ist am 24. Februar beim Eclat<br />
Festival Stuttgart zu hören (Salome<br />
Kammer / Ensemble Recherche).<br />
rihm<br />
11
12<br />
STAUD<br />
Violent Incidents<br />
Johannes Maria Stauds Violent Incidents,<br />
das im Untertitel Hommage<br />
à Bruce Nauman auf die Inspiration<br />
durch den amerikanischen<br />
Künstler im Entstehungsprozess<br />
hinweist, soll demnächst einer<br />
Revision unterzogen werden. 2005<br />
bei den Klangspuren Schwaz durch<br />
Marcus Weiss und das Ensemble<br />
Windkraft Tirol unter Kasper de Roo<br />
uraufgeführt, ist das etwa 13-minütige<br />
Werk für Saxophon solo, Bläser<br />
und Schlagzeug besetzt. Die Uraufführung<br />
und Rundfunkproduktion<br />
der Neufassung findet am 9.2.<strong>2007</strong><br />
mit den Interpreten von 2005 in<br />
Köln statt.<br />
staud<br />
Incipit III für Posaune solo, Streichorchester,<br />
2 Hörner und Schlagzeug,<br />
im Auftrag des WDR entstanden<br />
und im März 2006 in Köln aus<br />
der Taufe gehoben, erfährt am 23.2.<br />
in München seine zweite Aufführung.<br />
Uwe Dierksen ist der Solist,<br />
Martyn Brabbins dirigiert das SO<br />
des Bayerischen Rundfunks.<br />
Dierksen spielt das ebenfalls von<br />
ihm uraufgeführte Stück Esquisse<br />
retouchée (Incipit II) (2001/2002)<br />
am 10.12. in Frankfurt. Das Konzert<br />
ist Teil der Reihe ‘25 Jahre Ensemble<br />
Modern’.<br />
Configurations/Reflet (2002) für 8<br />
Instrumentalisten wird am 10.12.<br />
zum 22. Mal gespielt (in Jerusalem,<br />
Tiroler Ensemble für Neue Musik,<br />
Dorian Keilhack).<br />
Bewegungen (1996), ein Klavierstück,<br />
das Staud 22-jährig schrieb,<br />
hat in den letzten Jahren seinen<br />
Weg ins Repertoire einer ganzen<br />
Reihe von Pianisten gefunden. So<br />
spielt es See Siang Wong am 15.12.<br />
in Zürich und Jonathan Powell am<br />
18.12. London, der im selben Konzert<br />
auch Peras. Musik für Klavier<br />
(2004/2005) interpretiert.
PÄRT<br />
Pärt gedenkt<br />
Politkowskaja<br />
Entsetzt über die Ermordung der<br />
russischen Journalistin Anna Politkowskaja<br />
am 7.10.2006 in Moskau<br />
hat Arvo Pärt als ”Geste des<br />
Gedenkens” verfügt, dass alle Aufführungen<br />
seiner Werke in der<br />
Konzert-Saison 2006/<strong>2007</strong> dem<br />
Gedenken von Anna Politkowskaja<br />
gewidmet sein sollen.<br />
Anna Politkowskaja hat ihr ganzes<br />
Talent, alle Energie und letztlich<br />
sogar ihr Leben eingesetzt, um Menschen<br />
zu retten, die Opfer der herrschenden<br />
Missstände in Russland<br />
geworden sind.<br />
Pärt hat die Interpreten, die seine<br />
Werke zur Aufführung bringen<br />
werden, aufgerufen, die Besucher<br />
der jeweiligen Konzerte auf diese<br />
Widmung und das Gedenken der<br />
mutigen Journalistin hinzuweisen.<br />
Zu den wichtigen Aufführungen<br />
der nächsten Monate zählen unter<br />
anderem die Schweizer und<br />
deutsche Erstaufführung von La<br />
Sindone (Das Grabtuch) für Orchester,<br />
das Pärt seit der Uraufführung<br />
im Februar 2006 mehrfach überarbeitet<br />
hat und das nun in der<br />
Endfassung vorliegt. Das Werk wird<br />
vom Berner Sinfonieorchester am<br />
7. und 8.12.2006 im Kultur Casino<br />
Bern zur Schweizer und am 24. und<br />
25. Februar <strong>2007</strong> in Hamburg durch<br />
die Hamburger Symphoniker zur<br />
deutschen Erstaufführung gebracht.<br />
Beide Konzerte werden von<br />
Andrey Boreyko geleitet.<br />
Ab sofort als Leihmaterial verfügbar<br />
sind auch die 2 Wiegenlieder<br />
Kuus kuus kalike (Estnisches Wiegenlied)<br />
und Rozhdyestvyenskaya<br />
kolïbyelnaya (Weihnachtliches<br />
Wiegenlied) in den Fassungen für<br />
Sopran (bzw. 2 Soprane) oder Chor<br />
und Streichorchester.<br />
pärt<br />
13
14<br />
BOULEZ<br />
Dérive 2<br />
macht die Runde<br />
Seit der Aufführung von Dérive 2 in<br />
Aix-en-Provence im Juli unter der<br />
Leitung von Pierre Boulez haben<br />
Dirigenten und Ensembles freien<br />
Zugang zu diesem 45-minütigen,<br />
großartigen Werk. So hat es Jean<br />
Deroyer am 27.9. in Warschau dirigiert<br />
und wird es demnächst in<br />
Nanterre aufführen (12.1.); François-<br />
Xavier Roth leitet das Konzert am<br />
19.2. in Madrid. Das Stück steht natürlich<br />
weiterhin auf dem Programm<br />
des Komponisten selbst – allein im<br />
November gab es 4 Aufführungen<br />
in Paris, Mailand, Badenweiler und<br />
Bern. Boulez hat Dérive 1 (ein Repertoirestück<br />
mit über 350 Aufführungen<br />
seit der Premiere) für sein<br />
Konzert im Rahmen der Mozartwoche<br />
in Salzburg am 30.1. angesetzt.<br />
Improvisé – pour le Dr. K. für Flöte,<br />
Klarinette, Klavier, Viola und Cello<br />
besetzt, (1969 komponiert, 2005 revidiert)<br />
kommt am 9.12. in Köln mit<br />
dem ensemble recherche zu Gehör.<br />
SOTELO<br />
Mauricio Sotelo Dulcinea Teatro Real Madrid 2006<br />
Für Kinderohren<br />
Mit seiner Kinderoper Dulcinea<br />
(2004/06), basierend auf Cervantes'<br />
Don Quijote ist es Mauricio Sotelo<br />
gelungen, eine für Kinder leicht erfassbare<br />
und trotzdem anspruchsvolle<br />
Musik voller Farben zu komponieren.<br />
Das Teatro Real hat mit<br />
der erfolgreichen Uraufführung im<br />
Mai 2006 bewiesen, wie groß der<br />
Bedarf nach guten Kinderopern ist.<br />
Im Februar <strong>2007</strong> werden sich die<br />
Kinder von Bilbao (9., 10. + 11.2.)<br />
daran erfreuen, im Juni geht die<br />
Produktion nach Valencia (11., 12. +<br />
13.6.), im Herbst nach Barcelona.<br />
boulez / sotelo
Georg Friedrich Haas Hyperion Donaueschingen 2006<br />
HAAS<br />
Musik als Skulptur<br />
Einen der Höhepunkte der diesjährigen<br />
Donaueschinger Musiktage<br />
stellte die Uraufführung von Georg<br />
Friedrich Haas' Hyperion, Konzert<br />
für Lichtstimme und Orchester, inmitten<br />
einer spektakulären Licht-<br />
Raum-Installation der Stuttgarter<br />
Künstlerin rosalie dar. Sie hatte an<br />
den Wänden des Saales unzählige<br />
Lichtpunkte zu einem breiten, farbig<br />
leuchtenden Band zusammengefasst,<br />
unter denen die Musiker<br />
platziert waren. Erfrischend viel<br />
junges Publikum nahm die Aufführung<br />
begeistert an.<br />
Haas zu seinem Werk: Licht ist ein<br />
Musikinstrument. Eine Veränderung<br />
der Farben verändert die Wahrnehmung<br />
der Klänge. Zeitlich strukturiertes<br />
Licht wirkt wie ein lautloses<br />
Schlagzeug. ... Die MusikerInnen reagieren<br />
auf das Licht - analog wie sie<br />
auf die optischen Zeichen eines/r<br />
Dirigenten/in reagieren.<br />
Einige Pressestimmen: Der haptischen<br />
Präsenz dieser skulpturalen<br />
Musik kann man sich kaum entziehen<br />
(FAZ, Eleonore Büning); ein<br />
ganzheitliches, fast der Zeit enthobenes<br />
Erleben, ein Bad im Klingen<br />
(nmz, Reinhard Schulz); Haas' hellwaches<br />
Stück hat ... als Konzept ein<br />
visionäres Potenzial (Die Zeit, Mirko<br />
Weber); Wellenbewegungen, dunkle<br />
Tonflächen und pentatonische<br />
Klangketten korrespondieren mit<br />
wellenartigen Lichtwechseln, länger<br />
andauernden Farbstimmungen und<br />
Blitzeffekten (Standard, J. Fux);<br />
bombastisch, technisch brillant und<br />
beeindruckend (Die Welt, Wibke<br />
Gerking); ein hypnotisches Erlebnis<br />
durch und durch (Stuttgarter Zeitung,<br />
Mirko Weber); im unwiderstehlichen<br />
Sog des Lichts: die Zusammenarbeit<br />
mit rosalie muss für<br />
Haas ein Glücksfall gewesen sein<br />
(Stuttgarter Nachrichten, Elisabeth<br />
Schwind).<br />
haas<br />
15
16<br />
HALFFTER<br />
Musikalische<br />
Wurzeln<br />
Cristóbal Halffters Werk prägt eine<br />
tiefe Verbundenheit zu Spanien.<br />
Dies zeigen nicht nur sein Don<br />
Quijote oder die Elegías, sondern<br />
auch Besonderheiten, wie sein<br />
Fandango für 8 Violoncelli, basierend<br />
auf dem gleichnamigen Werk<br />
Antonio Solers. Die Bewunderung<br />
für Solers variationsreiche Verbindung<br />
des Tanzes mit zwei ostinaten<br />
Takten kombiniert Halffter hier<br />
mit seiner Faszination für das<br />
Cello. Moderne Klangsprache, neuartige<br />
Variationstechnik und die<br />
außergewöhnliche Besetzung<br />
Cristóbal Halffter<br />
halffter /<br />
stockhausen<br />
machen Halffters Werk zu einem<br />
elementaren Repertoire-Stück des<br />
Cello Octet Conjunto Ibérico. Zu erleben<br />
am 17. Jänner in Graz.<br />
Mit Lineas y puntos bringt das Philharmonische<br />
Orchester Würzburg<br />
Halffters Kombination aus elektronischen<br />
Klangmöglichkeiten und<br />
ihrer Vermittlung durch den Musiker<br />
zu Gehör. Halffters elektronische<br />
Wurzeln am 15. und 16.12. in<br />
Würzburg.<br />
STOCKHAUSEN<br />
Plastische<br />
Partiturbilder<br />
Das ASKO Ensemble unter Oliver<br />
Knussen hat am 10. Jänner in Amsterdam<br />
zwei frühe Werke von<br />
Karlheinz Stockhausen angesetzt:<br />
Bereits 1950 entstanden Drei Lieder<br />
für Alt und Kammerorchester, die<br />
Uraufführung fand allerdings erst<br />
1971 statt.<br />
Mixtur für Orchester, Sinusgeneratoren<br />
und Ringmodulatoren ist in<br />
der 1967 entstandenen kleinen Besetzung<br />
zu hören: ... die plastischen<br />
Partiturbilder springen einem direkt<br />
ins innere Ohr, man erkennt sofort<br />
das hohe Niveau und die außerordentliche<br />
Phantasie, die durch<br />
scharf kalkulierte Zweckmäßigkeit<br />
des gesamten Aufwandes gebunden<br />
ist.
BERIO<br />
Sequenza->Chemins<br />
Luciano Berio hat sich zeitlebens<br />
intensiv auch mit der Musik anderer<br />
Komponisten auseinandergesetzt,<br />
hat diese adaptiert und verwandelt,<br />
unterwarf aber auch<br />
seine eigenen Werke diesem Prozess:<br />
die Serie der Sequenze, die<br />
mittlerweile Klassiker und Prüfstein<br />
der Literatur für Soloinstrumente<br />
ist, war Ausgangspunkt<br />
einer Reihe von Chemins genannter<br />
Werke, die jeweils auf den Sequenze<br />
basieren. Selten im Konzerthaus<br />
zu hören ist Chemins I (1967) für<br />
Harfe und Orchester, das auf die<br />
Sequenza II für Harfe zurückgeht.<br />
Arturo Tamayo dirigiert Chemin I<br />
am 6./ 7.2. mit dem Prager SO und<br />
Giovanna Reitano als Solistin an<br />
der Harfe. Am 8.11. und 10.11. sind<br />
Berios Schubert-Restaurierung<br />
Rendering und seine Folk-Songs in<br />
Luciano Berio<br />
Bremen zu hören. Olari Elts dirigiert<br />
die Dt. Kammerphilharmonie Bremen,<br />
die Solistin ist Caren van Oijen, MS.<br />
LIGETI<br />
Reiche Ernte<br />
Bald ein halbes Jahrhundert alt, ist<br />
György Ligetis Atmosphères eine<br />
der wenigen Kompositionen der<br />
frühen 60er Jahre, die ein selbstverständlicher<br />
Teil des Repertoires<br />
geworden sind. Meist wird sie als<br />
eine Art Ouvertüre angesetzt, mit<br />
der Dirigenten der neuen Musik<br />
huldigen und Orchester ihre Klangkultur<br />
unter Beweis stellen können.<br />
(Staatsorchester Kassel/Baumann,<br />
18.12. und Chicago SO/Zinman, 8.<br />
u.10.2.). Apparitions hat diese Beliebtheit<br />
noch nicht erreicht – an<br />
dieser Stelle sei an dieses nicht<br />
minder wichtige und originelle<br />
Stück erinnert.<br />
berio / ligeti<br />
17
18<br />
FELDMAN<br />
Missing Morty!<br />
Das Huddersfield Contemporary<br />
Music Festival hatte dieses Jahr<br />
Musik zum 80. Geburtstag von<br />
Morton Feldman am Programm.<br />
Unter dem Titel 'Missing Morty!’<br />
wurden in 10 Tagen über 10 Konzerte<br />
in einem kontrastreichen Programm<br />
realisiert, ebenso 5 seiner<br />
längeren Stücke für Klavier und<br />
Streicher. Feldman hatte eingefordert,<br />
dass 'das Streichquartett der<br />
Gipfelpunkt der westlichen Musik'<br />
sein solle. Das Smith Quartet und<br />
der Pianist John Tilbury, ein renommierter<br />
Feldman Interpret, waren<br />
während des gesamten Festivals<br />
anwesend, präsentierten alle<br />
Werke entsprechend ihrer Kräfte<br />
(von The Viola in my Life bis<br />
Patterns in a Chromatic Field) und<br />
boten ein überwältigendes Feldman<br />
Portrait.<br />
feldman /<br />
birtwistle<br />
Graham McKenzie, der neue künstlerische<br />
Leiter des Festivals, strebt<br />
an, es zu seinem 30. Bestehen im<br />
Jahr <strong>2007</strong> zu revitalisieren und ihm<br />
ein neues Gesicht zu verleihen.<br />
BIRTWISTLE<br />
Nordlicht<br />
Der Klarinettist Jan Jansen wird am<br />
3. Dezember in Rotterdam Harrison<br />
Birtwistle’s Deowa und Clarinet<br />
Quintet mit dem Doelen Quartet<br />
spielen, während einen Tag später<br />
das Österreichisches Ensemble für<br />
Neue Musik mit Salome Kammer,<br />
3 Settings of Celan in Salzburg präsentiert<br />
(4.12). Silbury Air ist am<br />
8.12. an der University of Manchester<br />
zu hören, und Håkan Hardenberger<br />
(er spielte auch die Uraufführung<br />
1987) ist am 14.12. in Helsinki<br />
der Solist von Endless Parade<br />
mit dem Helsinki Philharmonic<br />
Orchestra.
PERKUSSION<br />
Das Schlagzeug<br />
im Mittelpunkt<br />
In den 10er und 20er Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts entstanden in Frankreich<br />
Werke, die die Stellung des<br />
Schlagzeugs in der Musikgeschichte<br />
verändern sollten. Bereits 1915<br />
schrieb Milhaud das Ballett Les<br />
Choéphores und 1918 L'Homme et<br />
son désir op. 48. Letzteres erfordert<br />
in der Originalfassung bereits 20<br />
Schlagzeuger. Ebenfalls 1918 erschien<br />
übrigens auch Stravinskys<br />
L'histoire du soldat. Das erste eigentliche<br />
Schlagzeugkonzert der<br />
Musikgeschichte entstand aber<br />
erst 10 Jahre später, nämlich 1929:<br />
Darius Milhaud's Interesse für Jazz<br />
ist in seinen Werken der 20er Jahre<br />
nicht zu überhören. Zwar hat er die<br />
Anregung, dem Schlagzeug eine<br />
zentralere Rolle zu geben, wohl<br />
auch dem Jazz entnommen, dennoch<br />
ist sein Konzert für Schlagzeug<br />
und kleines Orchester, op. 109,<br />
ein völlig eigenständiges Werk. Die<br />
Kritik schrieb begeistert: Dem Komponisten<br />
ist hier ein Stück Musik gelungen,<br />
das ebenso vom Rhythmischen<br />
wie vom Solistischen lebt, unbekümmert<br />
daherkommt, bisweilen<br />
die Zähne zeigt und seiner Wirkung<br />
sicher ist (Josef Häusler).<br />
Der Schlagzeuger Thaddeus Robert<br />
Anderson hat dieses Konzert 2004<br />
für Schlagzeug und Schlagzeugensemble<br />
(Mallet-Ensemble) eingerichtet.<br />
Fratres von Arvo Pärt liegt nun<br />
auch in einer Fassung für 4 Schlagzeuger<br />
vor. Vambola Krigul hat das<br />
Werk 2006 für 2 Marimbas, Glokkenspiel,<br />
2 Vibraphone, Woodblock,<br />
(Auto-)Feder, Große Trommel<br />
eingerichtet. Die Partitur und das<br />
Stimmen-Set sind in Kürze über<br />
den Notenfachhandel oder unseren<br />
Online-Shop zu beziehen.<br />
perkussion<br />
19
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MARTIN<br />
Die Auferstehung<br />
des Monsieur de<br />
Pourceaugnac<br />
In den Kommentaren zu seinen<br />
eigenen Werken stellt sich Frank<br />
Martin selbst die Frage, warum er,<br />
der sich immer gewichtiger, ernsthafter<br />
Themen annahm, in seinem<br />
achten Lebensjahrzehnt eine komische<br />
Oper schreibt. Als Antwort<br />
führt er an, dass er plötzlich die unwiderstehliche<br />
Sehnsucht empfand,<br />
seine Musik und sich selbst<br />
nicht ernst zu nehmen, ja, sie zu<br />
persiflieren. Bei Molière hätte er<br />
den idealen Stoff gefunden, sich<br />
über seine unterschiedlichen<br />
Facetten als Komponist lustig zu<br />
machen.<br />
Die Oper Monsieur de Pourceaugnac<br />
entstand 1960/1962 und wurde<br />
1963 in Genf uraufgeführt. Nun<br />
lässt die Opéra de Lausanne<br />
Martins ziemlich selten gespielte<br />
Oper unter der musikalischen<br />
Leitung von Jean-Yves Ossonce auferstehen.<br />
Regie: Adriano Sinivia,<br />
Bühnenbild: Enzo Iorio, mit Harry<br />
Peeters in der Hauptrolle. Premiere:<br />
21. Jänner <strong>2007</strong>.<br />
Alois Koch, der 1994 die Cantate<br />
pour le temps de Noël uraufführte,<br />
dirigiert diese Weihnachtskantate<br />
am Ort der Premiere, der Luzerner<br />
Jesus-Kirche, am 8.12. Da sie knapp<br />
eine Stunde dauert, wird sie mit<br />
Martins Maria-Triptychon (22’) für<br />
Sopran (Susanne Kirchesch), Violine<br />
(Sebastian Hamann) und Orchester<br />
gekoppelt. Ulf Schirmer interpretiert<br />
die Weihnachtskantate am<br />
15.12. in der Sankt-Anna-Kirche in<br />
München. Die Ouverture en hommage<br />
à Mozart erlebt – dank Mozarts<br />
Jahrestag – eine wahre<br />
Wiederentdeckung. Die nächste<br />
Aufführung demnächst in Prag, am<br />
26. Februar. (Prager Kammerphilharmonie/Kaspar<br />
Zehnder).<br />
martin<br />
21
OPERA DE LILLE<br />
WOZZECK ALBAN BERG<br />
ADAPTATION DE JOHN REA PREMIÈRE FRANÇAISE<br />
NOUVELLE PRODUCTION<br />
MA 23, JE 25, SA 27, MA 30 JANVIER 07 (20 H)<br />
Direction musicale Lorraine Vaillancourt<br />
Mise en scène Jean-François Sivadier<br />
Avec Andreas Scheibner (Wozzeck), Louis Gentile<br />
(le Tambour-Major), Norbert Ernst (Andrès), Ales Briscein<br />
(le Capitaine), Petri Lindroos (le Docteur), Till Fechner<br />
(1er Compagnon), Christophe Gay (2e Compagnon),<br />
Cyril Auvity (le Fou), Ursula Hesse von den Steinen<br />
(Marie), Martine Mahé (Margret)<br />
Et Ictus, ensemble en résidence à l'Opéra de Lille<br />
Coproduction : Opéra de Lille et Théâtre de Caen<br />
TARIFS DE 5 À 60 EUROS<br />
www.opera-lille.fr 0820 48 9000<br />
Visuel : Pascal Colrat
BERG<br />
Klangfülle<br />
Die Opéra de Lille bringt ab 23. Jänner<br />
<strong>2007</strong> in Koproduktion mit dem<br />
Théâtre de Caen die französische<br />
Erstaufführung von Alban Bergs<br />
Oper Wozzeck in der reduzierten<br />
Fassung des kanadischen Komponisten<br />
John Rae. Wie zahlreiche<br />
internationale und erfolgreiche<br />
Aufführungen seit der Uraufführung<br />
1995 bereits bewiesen, ist es<br />
ihm bestens gelungen, das Meisterwerk<br />
Bergs in eine kompakte<br />
Version für 21 Musiker zu kleiden,<br />
die nichts von den ursprünglichen<br />
Klangfarben eingebüßt hat.<br />
John Rae: Bergs Instrumentalfarben<br />
sollten ebenso wie die wahren Register<br />
der Partitur so gut wie möglich<br />
erhalten bleiben.<br />
Le Devoir, Montréal: Rae hat es zustande<br />
gebracht, den Reichtum von<br />
Bergs Musik zu bewahren. ohne<br />
dass jemals der Eindruck entstanden<br />
wäre, dass etwas fehlen würde.<br />
Eine weitere Bearbeitung Bergs ist<br />
erstmals in München zu hören: die<br />
Münchener Philharmoniker unter<br />
Vladimir Spivakov haben vom 31.<br />
Jänner bis 2. Februar <strong>2007</strong> Theo<br />
Verbeys Bearbeitung für Streichorchester<br />
von 3 Stücken (I, V und VI)<br />
aus der Lyrischen Suite angesetzt.<br />
Nachdem Berg 1927 selbst Drei<br />
Stücke (II, III und IV) für Streichorchester<br />
gesetzt hatte, ist es nun<br />
möglich, die gesamte Lyrische Suite<br />
(ursprünglich für Streichquartett)<br />
für Streichorchester aufzuführen.<br />
Diese "sechs recht kurzen Sätze mit<br />
einem eher lyrischen als symphonischen<br />
Charakter" (wie Berg es ausdrückte)<br />
sind mit einer größeren<br />
Gruppe leichter zu spielen als mit<br />
einem Streichquartett. Das Stück<br />
gewinnt an Klangfülle und struktureller<br />
Klarheit (Theo Verbey).<br />
berg<br />
23
24<br />
GURLITT<br />
Ein deutscher<br />
Wozzeck<br />
in Spanien<br />
Manfred Gurlitt (1890-1972) hatte<br />
Pech mit seiner Stoffwahl: sein<br />
Wozzeck wurde von Alban Bergs<br />
gleichnamiger Oper, seine Soldaten<br />
von der Zimmermanns überschattet.<br />
Die Wozzeck-Fassungen sind<br />
beinahe gleichzeitig und unabhängig<br />
voneinander entstanden; die<br />
Uraufführung von Gurlitts Werk<br />
folgte vier Monate auf die von<br />
Berg. In einer ausführlichen Studie<br />
stellt Jürg Stenzl fest: Bergs Oper ist<br />
eine große, dramatische Sinfonie,<br />
für welche Schönbergs Idee der Entwicklung<br />
und Durchführung zentral<br />
ist, Gurlitts Oper dagegen ist ein<br />
Stationendrama, eine Folge von Einzelszenen<br />
ohne Übergänge.<br />
Gurlitt selbst schreibt in einem<br />
Brief an die UE: Mein Wozzeck stellt<br />
einen völlig neuen Opernstil dar:<br />
absolute Abkehr vom ‚Motiv’ und<br />
absolute Überwindung des großen<br />
Orchesters.<br />
80 Jahre nach der Uraufführung<br />
kommt es nun zur spanischen Erstaufführung<br />
am Teatro Real in<br />
Madrid. (ab 21. Jänner <strong>2007</strong> unter<br />
López Cobos).<br />
Manfred Gurlitt<br />
WEIGL<br />
Ein überzeugter<br />
Spätromantiker<br />
Karl Weigl, 1881 in Wien geboren,<br />
1949 in New York gestorben, war<br />
Schüler von Zemlinsky und Lehrer<br />
von Korngold; er wurde von Mahler,<br />
Strauss, Schönberg, Bruno Walter<br />
und Furtwängler gefördert. Wie<br />
Joseph Marx war Weigl überzeugt,<br />
dass die Musik des 19. Jhs noch<br />
grenzenlose Ausdrucksmöglichkeiten<br />
bietet. Der UE Katalog enthält<br />
29 seiner Werke, darunter Rhapsodie<br />
für Streichorchester, auf dem Programm<br />
der Musica Medici in Berlin<br />
und Schöneiche (13.,15. und 16. 12.).<br />
gurlitt / weigl
MALIPIERO<br />
Pause del<br />
silenzio<br />
Den italienischen Komponisten<br />
Gian Francesco Malipiero (1882-<br />
1973) hat das gleiche Schicksal ereilt<br />
wie viele andere schöpferische<br />
Persönlichkeiten: der Name klingt<br />
noch irgendwie bekannt, wird aber<br />
eher mit der von ihm betreuten<br />
Gesamtausgabe Monteverdis in<br />
Zusammenhang gebracht. Seine<br />
eigene Musik wird kaum gespielt,<br />
wobei Malipiero ein gewaltiges<br />
Oeuvre hinterlassen hat, die zum<br />
Teil (Opern, Orchester- und Kammermusik,<br />
Vokalwerke, Klavierstücke)<br />
im Katalog der UE zu finden<br />
sind. Besondere Bedeutung<br />
Gian Francesco Malipiero<br />
kommt den beiden Orchesterwerken<br />
Pause del Silenzio I (1917) und II<br />
(1926) zu. Dies ist gediegener musikalischer<br />
Impressionismus italienischer<br />
Prägung.<br />
Catherine Rückwardt und das Philharmonische<br />
Orchester Mainz<br />
unternehmen einen Rettungsversuch<br />
für Pause del Silenzio I am 19.<br />
und 20. Jänner, seit fast 30 Jahren<br />
die erste Aufführung in Europa.<br />
BURKHARD<br />
Violinkonzert<br />
1900 geboren, war der Schweizer<br />
Komponist Willy Burkhard ein<br />
Zeitgenosse von Kurt Weill, Ernst<br />
Krenek, Aaron Copland und George<br />
Antheil. Die Lexika sind voll des<br />
Lobes über seine Kunst (Die musikalische<br />
Sprache Burkhards ... zeugt<br />
nicht nur von großer musikalischer<br />
Phantasie, sondern auch von unbedingter<br />
Sauberkeit und Ehrlichkeit.<br />
(MGG)), aber seine Werke finden<br />
selten den Weg in den Konzertsaal.<br />
Die Basel Sinfonietta hat nun das<br />
Violinkonzert angesetzt, mit vier<br />
Aufführungen im Dezember<br />
(mit Hansheinz Schneeberger, vln<br />
unter Bernhard Forck).<br />
25<br />
malipiero /<br />
burkhard
RISE AND FALL OF THE CITY OF<br />
MAHAGONNY<br />
KURT WEILL<br />
Starring<br />
Tony Award-winners<br />
Audra McDonald<br />
and Patti LuPone<br />
New production directed<br />
by Tony Award-winner<br />
John Doyle (Sweeney Todd)<br />
Also starring:<br />
ANTHONY DEAN GRIFFEY DONNIE RAY ALBERT ROBERT WÖRLE<br />
JOHN EASTERLIN STEVEN HUMES MEL ULRICH<br />
Set Designer MARK BAILEY Costume Designer ANN HOULD-WARD<br />
Lighting Designer TOM C. HASE Sound Designer DAN MOSES SCHREIER<br />
In English with English supertitles<br />
Conducted by<br />
James Conlon<br />
New production made possible by generous gifts from<br />
Laura Donnelley<br />
and The James Irvine Foundation<br />
FEBRUARY 10 – MARCH 4, <strong>2007</strong><br />
Dorothy Chandler Pavilion Downtown Los Angeles<br />
ORDER TODAY! www.LAOpera.com 213.972.8001
WEILL / BRECHT<br />
Mahagonny<br />
in L.A.<br />
James Conlon, der neue Music<br />
Director der L.A. Opera hat Kurt<br />
Weills und Bertolt Brechts Oper<br />
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny<br />
als einen der Höhepunkte<br />
der Opernsaison 06/07 auf den<br />
Spielplan der L.A. Opera gesetzt<br />
(Premiere am 10.2.). Die Rollen sind<br />
mit Sängern besetzt, die zum Teil<br />
mehrfache Preisträger des begehrten<br />
Tony Award sind, der wichtigsten<br />
Auszeichnung in den USA im<br />
Bereich Musiktheater und Musical:<br />
Audra McDonald (Jenny), Patti Lu-<br />
Pone (Begbick), Anthony Dean Griffey<br />
(Jim) und Donnie Ray Albert<br />
(Moses). Die Regie dieser auf Englisch<br />
gesungenen Neuproduktion<br />
liegt in den Händen von John<br />
Doyle.<br />
Weill schrieb 1927 während seiner<br />
Arbeit an Mahagonny an die UE:<br />
... Es steht doch außer Zweifel, dass<br />
gegenwärtig eine völlig neue Art<br />
von Bühnenkunstwerk entsteht, das<br />
sich an ein anderes und ungleich<br />
größeres Publikum wendet, und dessen<br />
Wirkung in ganz ungewohnter<br />
Weise in die Breite gehen wird. Diese<br />
Bewegung, deren stärkster Faktor<br />
auf dem Gebiete des Schauspiels<br />
Brecht ist, hat bisher nirgends auf<br />
die Oper übergegriffen, obwohl die<br />
Musik eines ihrer wesentlichsten<br />
Elemente ist. Das Stück, das wir<br />
schaffen werden, wird nicht Aktualitäten<br />
ausnützen, die nach einem<br />
Jahr veraltet sind, sondern es will<br />
unsere Zeit in einer endgültigen<br />
Form gestalten. Daher wird seine<br />
Auswirkung sich weit über seine<br />
Entstehungszeit hinaus erstrecken.<br />
Es gilt eben das neue Genre zu<br />
schaffen, das die völlig veränderten<br />
Lebensäußerungen unserer Zeit in<br />
einer entsprechenden Form behandelt.<br />
Weill / Brecht Aufstieg und Fall der Stadt<br />
Mahagonny Komische Oper Berlin 2006<br />
weill<br />
27
28<br />
MAHLER<br />
Das klagende<br />
Lied<br />
Das klagende Lied basiert auf einer<br />
Geschichte gleichen Titels, die<br />
Gustav Mahler 1878 in einer<br />
Sammlung deutscher Volkssagen<br />
und Legenden gefunden hatte.<br />
1881 reichte er das 3-sätzig (Waldmärchen<br />
- Der Spielmann - Hochzeitsstück)<br />
angelegte Werk ohne<br />
Erfolg zum Beethoven-Kompositions-Preis<br />
ein. Es wurde erst 20<br />
Jahre später unter Mahler selbst<br />
uraufgeführt, allerdings in einer<br />
auf 2 Sätze reduzierten, überarbeiteten<br />
Fassung. In den folgenden<br />
Jahrzehnten gab es immer wieder<br />
Gustav Mahler<br />
Aufführungen einer sog. Mischfassung.<br />
Erst 1997 wurde im Rahmen<br />
der Kritischen Gesamtausgabe<br />
die Urfassung des klagenden Liedes<br />
rekonstruiert und damit auch uraufgeführt.<br />
Die französische Erstaufführung<br />
findet am 20. Jänner im Théâtre<br />
des Champs-Elysées in Paris statt.<br />
Das Orchestre National de France<br />
spielt unter der Leitung von Jaap<br />
van Zweden, es singt der Chor von<br />
Radio France.<br />
WELLESZ<br />
Persisches<br />
Ballett<br />
Die russische Tänzerin Ellen Tels<br />
und ihr Ensemble flohen nach dem<br />
Ersten Weltkrieg aus der Heimat<br />
und kamen dabei auch nach Wien.<br />
Begeistert von deren Tanzabenden<br />
nahm Egon Wellesz Kontakt zu<br />
Ellen Tels auf und komponierte<br />
1920 für sie und auf einen ihrer<br />
Texte das Persische Ballett für<br />
Orchester. Das 30-minütige Werk<br />
ist Arnold Schönberg in Verehrung<br />
zugeeignet.<br />
Das Ensemble Kontrapunkte unter<br />
Peter Keuschnig spielt die Kammerfassung<br />
des Werks am<br />
8. Jänner <strong>2007</strong> im Musikverein<br />
Wien.<br />
mahler / wellesz
ZEMLINSKY<br />
Chinesisches<br />
Kriminaldrama<br />
Der Kreidekreis, ein chinesisches<br />
‘Kriminaldrama’ aus dem 14. Jh., erzählt<br />
vom Schicksal eines armen<br />
Mädchens, das der Willkür der<br />
Macht ausgesetzt ist. Dramaturgischer<br />
Höhepunkt ist ein Mutterschaftsprozess<br />
gegen eine Rivalin.<br />
Die wahre Mutter stellt das Wohl<br />
des Kindes über das eigene Glück.<br />
So einfach die Geschichte, so komplex<br />
und abwechslungsreich ist die<br />
Struktur der Oper. Typisch für Alexander<br />
Zemlinsky enthält sie eine<br />
faszinierende Mischung aus Dramatik<br />
und Lyrik. Er verschachtelt<br />
Wagnerisches mit trivialer Musik<br />
und Cabaret-Szenen à la Weill,<br />
mischt Mahler und Strauss mit fernöstlichen<br />
Klängen. Auf der Bühne wird<br />
gesungen, gesprochen, gespielt.<br />
Das Südböhmische Theater in<br />
Ceske Budejovice (Budweis/CZ) hat<br />
das Meisterwerk ab 12. Jänner <strong>2007</strong><br />
auf den Spielplan genommen. Es<br />
dirigiert Tomás Hála.<br />
SCHREKER<br />
Klangwelten<br />
Es ist die Zeit der Wiederentdekkung<br />
der Klangwelten von Franz<br />
Schreker. Eines seiner wichtigsten<br />
Konzertwerke ist die Kammersymphonie<br />
für 23 Soloinstrumente aus<br />
1916. Heinrich Schiff, der das Werk<br />
2003 mit dem Musikkollegium<br />
Winterthur für das CD Label Farao<br />
mit großem Erfolg eingespielt hat,<br />
bringt sie mit der Tapiola Sinfonietta<br />
am 7. und 8.12. nach Finnland<br />
(Espoo). Markus Stenz dirigiert<br />
Schrekers Vorspiel zu einem Drama<br />
am 18. und 19.1. in Amsterdam mit<br />
dem Concertgebouworkest.<br />
Alexander Zeminsky Der Kreidekreis Theater Bielefeld 2006<br />
29<br />
zemlinsky /<br />
schreker
30<br />
Béla Bartók Herzog Blaubarts<br />
Burg Frankfurt 1974<br />
BARTÓK<br />
Meisterwerke<br />
Fast sämtliche bei der UE verlegte<br />
Werke Béla Bartóks kommen in<br />
den nächsten Monaten zur Aufführung:<br />
Meisterwerke wie die Oper<br />
Herzog Blaubarts Burg (Opéra National<br />
de Paris, Dirigent Gustav<br />
Kuhn, Regie Alex Ollé und Carlos<br />
Padrissa, mit Willard White und Béatrice<br />
Uria-Monzon, Premiere am<br />
26.1.); die beiden Ballettsuiten Der<br />
wunderbare Mandarin (Philharmonie<br />
Hamburg unter Péter Eötvös<br />
am 7. und 8. 1. und Düsseldorfer<br />
Symphoniker mit Michael Schønwandt<br />
am 9., 11. und 12.2.) und Der<br />
holzgeschnitzte Prinz (Staatskapelle<br />
Dresden unter David Zinman am<br />
25. - 27.2.).<br />
Zoltán Kocsis ist Dirigent des<br />
1. Klavierkonzertes mit seiner Ungarischen<br />
Nationalphilharmonie in<br />
Budapest; Solist ist Dezsö Ránki<br />
(13. Jänner <strong>2007</strong>). Michael Gielen<br />
leitet eine Aufführung dieses<br />
Werks mit dem Konzerthausorchester<br />
Berlin (Solist: Peter Donohoe)<br />
am 17. und 18. 2. Am populärsten ist<br />
die Musik für Saiteninstrumente,<br />
Schlagzeug und Celesta, mit 7 Aufführungen<br />
im nächsten Quartal.<br />
KODÁLY<br />
Psalmus und<br />
Tänze<br />
Dem Komponisten Zoltán Kodály<br />
gelang der Spagat, dem Geist der<br />
ungarischen Volksmusik kompromisslos<br />
treu zu bleiben und ein<br />
Werk zu schaffen, das international<br />
verstanden und genossen wird. So<br />
dirigiert Mariss Jansons den Psalmus<br />
Hungaricus im Dezember in<br />
Amsterdam, und die Tänze aus Galánta<br />
werden zwischen 10.12. und<br />
26.2. an zehn Orten von London<br />
über Köln und Münster bis Zürich<br />
gespielt. Die Marosszéker Tänze erleben<br />
3 Aufführungen in Bremerhaven,<br />
die Háry János Suite kommt<br />
in Ostrava zu Gehör.<br />
bartók / kodály
KRENEK<br />
Jonny erobert<br />
das Teatro Colón<br />
Zu einem Riesenerfolg sowohl<br />
beim Publikum als auch der Presse<br />
wurde die Aufführung von Ernst<br />
Krenek's Jonny spielt auf im Teatro<br />
Colón (Buenos Aires) im August 06.<br />
(Musikalische Leitung Stefan Lano,<br />
Inszenierung Marcelo Lombardero).<br />
Gladys Krenek, die Witwe des<br />
Komponisten, besuchte eine der<br />
Vorstellungen und berichtete von<br />
einer der gelungensten Produktionen,<br />
die die Oper je erlebt hat.<br />
Nach der Leipziger UA 1927 avancierte<br />
Jonny spielt auf zur populärsten<br />
Oper der Weimarer Republik.<br />
42 Bühnen spielten das Werk sofort<br />
nach; die Abbildung des schwarzen<br />
Musikers Jonny gelangte zu traurigen<br />
Ehren als Plakatmotiv für die<br />
unselige Düsseldorfer Ausstellung<br />
‘Entartete Kunst’ im Jahr 1938. Der<br />
Sensationserfolg begründete sich<br />
einerseits auf die Einbindung von<br />
Jazz-Elementen, andererseits auf<br />
den deutlichen Gegenwartsbezug.<br />
JANÁCEK<br />
Instrumentalwerke<br />
Seine Einladungen zu den Musikfesten<br />
der IGNM verdankte Leos<br />
Janácek zwar seinen Opern, doch<br />
fand er dort auch Inspiration für<br />
einige seiner wichtigsten Instrumentalwerke,<br />
etwa die 1926 vollendete<br />
Sinfonietta. Die Berliner<br />
Philharmoniker interpretieren das<br />
Werk unter Simon Rattle in Berlin<br />
(21.-24.2.) und in Las Palmas (26.2.).<br />
Seine Kinderreime (Rikadla) werden<br />
vom Ensemble Modern und<br />
dem ChorWerk Ruhr unter Rupert<br />
Huber am 20. und 21.12. in Essen<br />
und Duisburg präsentiert.<br />
Ernst Krenek Jonny spielt auf Teatro Colón Buenos Aires 2006<br />
krenek / janácek<br />
31
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SCHÖNBERG<br />
Romantische<br />
Affinität<br />
Das SWR Sinfonieorchester Baden-<br />
Baden/Freiburg unter Sylvain Cambreling<br />
geht mit Arnold Schönbergs<br />
symphonischer Dichtung Pelleas<br />
und Melisande op.5 im Februar<br />
<strong>2007</strong> auf eine Tournee mit sechs<br />
Konzerten in Mannheim, Freiburg,<br />
Valencia, Lissabon, Madrid und<br />
Oviedo.<br />
Im Jahr 1902 hatte ihm Strauss das<br />
gleichnamige fünfaktige Drama<br />
Maurice Maeterlincks empfohlen,<br />
das symbolträchtige Stimmungsund<br />
Raumbilder aneinanderreiht.<br />
Die nach-romantische Klanggestik<br />
des großdimensionierten Orchesters<br />
ist ‘nie rein beschreibend’, wie Alban<br />
Berg in einer Analyse festhält,<br />
sondern orientiert sich am ästhetischen<br />
Gedanken, das Sujet nicht als<br />
Inhalt, sondern als Voraussetzung<br />
der Musik aufzufassen (Therese<br />
Muxenender).<br />
Die Uraufführung 1905 in Wien<br />
unter der Leitung des Komponisten<br />
rief große Unruhe hervor: ... einer<br />
der Kritiker schlug vor , mich in eine<br />
Irrenanstalt zu stecken und Notenpapier<br />
außerhalb meiner Reichweite<br />
aufzubewahren. (A. Schönberg).<br />
Als Silvesteraufführung gestalten<br />
das Stuttgarter Kammerorchester<br />
unter Michael Hofstetter gemein-<br />
sam mit der Stuttgarter Künstlerin<br />
rosalie in einer Raum- und Lichtinstallation<br />
einen Abend unter dem<br />
Titel ‘cosmos 3’ mit Schönbergs<br />
Streichsextett Verklärte Nacht op.<br />
4 (1899/1917) und Pierrot Lunaire<br />
op. 21 (1912) für eine Sprechstimme<br />
(Melanie Walz) , Klavier, Flöte, Klarinette,<br />
Violine und Cello. (Kammertheater<br />
Stuttgart, 31.12., 1., 2. und 3.<br />
Jänner <strong>2007</strong>).<br />
schönberg<br />
33
34<br />
SZYMANOWSKI<br />
Der junge<br />
Provokateur<br />
Die Konzertouvertüre des 23-jährigen<br />
Karol Szymanowski gibt seine<br />
damals virulenten Ambitionen<br />
wieder, eine moderne polnische<br />
Musik von europäischen Dimensionen<br />
zu schaffen. Der Einfluss der<br />
deutschen Spätromantik ist unverkennbar.<br />
In dieser frühen Schaffensphase<br />
spielte bei Szymanowski<br />
auch durchaus noch Provokationslust<br />
mit - etwa wenn er sich darauf<br />
freute, die Kritiker ‘mit Flüchen auf<br />
ihren blau angelaufenen Lippen den<br />
Saal verlassen’ zu sehen. Die Rache<br />
der Kritiker blieb nicht aus; prompt<br />
warfen sie ihm den Verrat an der<br />
klassischen national-polnischen<br />
Musik vor, als deren Stammvater<br />
sie Fréderic Chopin betrachteten.<br />
Die Konzertouvertüre ist am 2.12. in<br />
Warschau unter Olari Elts (Latvian<br />
National SO) und am 21.-22.12. in<br />
Leipzig unter Andrey Boreyko (Gewandhausorchester)<br />
zu hören.<br />
Szymanowski war zeitlebens auch<br />
an neuen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
der Violine interessiert gewesen,<br />
von Anfang an hatte er das Instrument<br />
in seinen Orchesterwerken<br />
mit Solopassagen bedacht. Das<br />
1. Violinkonzert op. 35, 1916 entstanden,<br />
ist einsätzig, und weicht<br />
daher vom klassischen Formschema<br />
szymanowski<br />
ab. Orientalische und impressionistische<br />
Einflüsse, aber auch Spuren<br />
von Wagner und Skrjabin begründen<br />
die atmosphärische Wirkung<br />
des Werkes, das allein durch den<br />
farbig leuchtenden Orchesterpart<br />
zu faszinieren vermag. Frank Peter<br />
Zimmermann spielt es vom 21.-24.1.<br />
mit dem SWR SO Baden-Baden/<br />
Freiburg unter der Leitung von<br />
Sylvain Cambreling in Offenburg,<br />
Gütersloh, Essen und Basel.
KAGEL<br />
Mauricio Kagel 75<br />
Es genügt, die Titel von Mauricio<br />
Kagels Werken zu lesen (etwa:<br />
Mirum für Tuba oder Atem für Bläser<br />
oder den klingenden Namen<br />
Unguis incarnatus est, was soviel<br />
bedeutet wie eingewachsener<br />
Nagel), um eine Ahnung zu haben,<br />
über welchen ihm ganz eigenen<br />
Sinn für Humor der 1931 in Argentinien<br />
geborene Komponist verfügt.<br />
Nicht minder originell und skurril<br />
lesen sich die Untertitel und die<br />
Anweisungen zu den Stücken in<br />
seinem Werkverzeichnis. Eines seiner<br />
bedeutendsten Werke im UE-<br />
Katalog ist Staatstheater, das nicht<br />
nur die Verneinung der Oper,<br />
sondern der ganzen Tradition des<br />
Musiktheaters darstellt. Vielleicht<br />
stellen sich die Opernhäuser deshalb<br />
der Kritik dieser szenischen<br />
Komposition so selten ...<br />
Am 24. Dezember feiert Kagel und<br />
die Musikwelt mit ihm seinen 75.<br />
Geburtstag. Die UE gesellt sich mit<br />
Glückwünschen zu den Feiernden!<br />
Mauricio Kagel<br />
OTTE<br />
Hans Otte 80<br />
Nach Cerha und Kurtág wird nun<br />
auch Hans Otte 80 Jahre alt. Der<br />
am 3.12.1926 geborene deutsche<br />
Komponist, Pianist und Dirigent,<br />
der lange Jahre die Musikabteilung<br />
von Radio Bremen leitete, studierte<br />
u.a. mit Paul Hindemith, Walter<br />
Gieseking und Hermann Abendroth.<br />
Er hat 4 seiner Werke der UE<br />
anvertraut: das Ballett Daidalos, die<br />
beiden Tropismen für Klavier solo<br />
bzw. Klavier und Orchester, sowie<br />
Tasso-Concetti für Sopran, Flöte,<br />
Klavier und Schlagzeug. Wir gratulieren<br />
zum runden Geburtstag!<br />
kagel / otte<br />
35
36<br />
BROWN<br />
Earle Brown 80<br />
Der amerikanische Komponist<br />
Earle Brown verstarb vor vier Jahren<br />
- am 26. Dezember 2006 wäre<br />
er 80 Jahre alt geworden. Anlässlich<br />
dieses Gedenktages wird die<br />
Royal Academy in London am<br />
9. Februar <strong>2007</strong> seine Leistungen<br />
gebührend würdigen.<br />
Sein Name wird gewöhnlich mit<br />
Cage, Tudor, Feldman und Wolff in<br />
Verbindung gebracht, die Anfang<br />
der 50er Jahre die New Yorker<br />
Gruppe gründeten. Sie war ein Zusammenschluss<br />
gleichgesinnter<br />
Musiker, die die Grenzen des<br />
schöpferischen Denkens sprengen<br />
wollten und einen neuen, freien<br />
Umgang mit den Parametern der<br />
Earle Brown<br />
Musik angestrebt haben. Kontakt<br />
mit den bildenden Künstlern unter<br />
ihren Zeitgenossen hat sich als<br />
eine wichtige Inspirationsquelle erwiesen;<br />
für Brown insbesondere<br />
war die Denkweise Alexander Calders<br />
richtungsweisend. Schon mit<br />
26 entwickelte Brown die graphische<br />
Notation, ein Jahr später entstanden<br />
seine ersten Arbeiten in<br />
offener Form, Innovationen, die<br />
Brown als einen der führenden<br />
amerikanischen Avantgardisten<br />
etablierten.<br />
NEUWIRTH<br />
Gösta Neuwirth 70<br />
Die <strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong> gratuliert<br />
dem am 6. Jänner 1937 in Wien geborenen<br />
Musikforscher und Komponisten<br />
Gösta Neuwirth zu seinem<br />
70. Geburtstag!<br />
15 seiner Arbeiten sind bei der UE<br />
verlegt: eigene Stücke sowie Bearbeitungen<br />
von Werken Schrekers<br />
und Zemlinskys. Schon mit 22 Jahren<br />
widmete Neuwirth Franz<br />
Schreker eine Studie, 1968 schrieb<br />
er seine Dissertation über dessen<br />
Harmonik. 1976 entstand seine Fassung<br />
für Kammerorchester von<br />
Schrekers Vom ewigen Leben. Seine<br />
eigenen Werke sind klein besetzt:<br />
Solostücke oder Kammermusik.<br />
brown / neuwirth
37<br />
ZUKUNFTSMUSIK<br />
Ist Neue Musik<br />
„ e r l e b n i s “ -<br />
gesellschafts-<br />
fähig?<br />
Zugegeben, eine etwas provokante<br />
Frage, wo es doch um die Kunst<br />
geht. Und nur um die Kunst! –<br />
Oder? Tatsache aber ist, dass diese<br />
Kunst auch ein Publikum braucht,<br />
um ihr Anliegen zu vermitteln.<br />
Dabei stößt sie seit etwa den<br />
1990er Jahren auf unsere sogenannte<br />
Erlebnisgesellschaft, deren<br />
Orientierung nicht mehr rein auf<br />
das physische Überleben, sondern<br />
vor allem auf das Schöne bzw. das<br />
positiv Empfundene ausgerichtet<br />
ist. Nun ist Schönheit ein sehr subjektives<br />
Attribut – ein Heavy Metal<br />
Fan wird sich kaum an der CD-<br />
Sammlung eines Klassik-Liebhabers<br />
erfreuen können und umgekehrt<br />
– das dem Individuum Unmengen<br />
an Möglichkeiten eröffnet.<br />
Was jedoch nicht heißt, dass<br />
der Einzelne sich völlig unabhängig<br />
von etwaigen Gruppen bewegt. Im<br />
Gegenteil – laut Soziologen bildet<br />
sich der individuelle Stil aus der bewussten<br />
Überschneidung mit den<br />
Vorlieben / Abneigungen anderer<br />
Menschen und der in Teilen bewussten<br />
Abweichung davon.<br />
Hält dieser Trend an, so scheint die<br />
Individualität gegenüber der Konformität<br />
in der Erlebnisgesellschaft<br />
auf dem Vormarsch. Ein Phänomen,<br />
das bezogen auf die Neue<br />
Musik – die trotz bekannter Ausgangselemente<br />
wie Klänge, Rhythmen<br />
etc. bewusst keine ‘massentaugliche’<br />
Kunst ist – eindeutige<br />
Parallelen aufweist und sie somit<br />
gesellschaftsfähiger denn je<br />
macht. Möglicherweise bestätigt<br />
sich in dieser Entwicklung sogar<br />
die Vorreiterrolle der Neuen Musik<br />
bzw. der Kunst allgemein!<br />
Murray Schafer Divan/Shams/Tabris<br />
zukunftsmusik<br />
37
38<br />
2006<br />
80. Geburtstag Earle Brown * 26.12.1926<br />
75. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.1931<br />
80. Geburtstag Hans Otte * 03.12.1926<br />
<strong>2007</strong><br />
75. Todestag Eugen d'Albert † 03.03.1932<br />
70. Geburtstag David Bedford * 04.08.1937<br />
125. Geburtstag Walter Braunfels * 19.12.1882<br />
20. Todestag Morton Feldman † 03.09.1987<br />
80. Geburtstag Michael Gielen * 20.07.1927<br />
125. Geburtstag Zoltán Kodály * 16.12.1882<br />
125. Geburtstag Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882<br />
125. Geburtstag Joseph Marx * 11.05.1882<br />
70. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.1937<br />
60. Geburtstag Paul Patterson * 15.06.1947<br />
50. Geburtstag Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957<br />
50. Todestag Othmar Schoeck † 08.03.1957<br />
125. Geburtstag Karol Szymanowski * 06.10.1882<br />
70. Todestag Karol Szymanowski † 29.03.1937<br />
50. Geburtstag Julian Yu * 02.09.1957<br />
2008<br />
25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.1983<br />
90. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.1918<br />
70. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.1938<br />
80. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928<br />
100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.1908<br />
60. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.1948<br />
60. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.1948<br />
70. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.1938<br />
gedenktage
75. Todestag Max von Schillings † 24.07.1933<br />
80. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928<br />
100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908<br />
2009<br />
50. Todestag George Antheil † 12.02.1959<br />
75. Geburtstag Harrison Birtwistle * 15.07.1934<br />
75. Todestag Frederick Delius † 10.06.1934<br />
80. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929<br />
150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.1859<br />
90. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919<br />
50. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959<br />
200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.1809<br />
50. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.1959<br />
80. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.1929<br />
75. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934<br />
100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.1909<br />
75. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.1934<br />
75. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934<br />
100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.1909<br />
90. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.1919<br />
50. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959<br />
2010<br />
50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.1960<br />
75. Todestag Alban Berg * 24.12.1935<br />
80. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930<br />
80. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930<br />
100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910<br />
150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860<br />
75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.1935<br />
80. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930<br />
125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885<br />
gedenktage<br />
39
40<br />
VICTORIA BORISOVA-OLLAS<br />
In a World Unspoken<br />
für Saxophonquartett und Orgel<br />
Tetraphonics Quartett, Rose Reich, org<br />
10. 12. 2006 · Evangelische Stadtkirche Calw/D<br />
WOLFGANG RIHM<br />
Grave in memoriam Thomas Kakuska<br />
für Streichquartett (2 Violinen, Viola, Violoncello)<br />
Alban Berg Quartett<br />
28. 01. <strong>2007</strong> · Konzerthaus, Mozartsaal Wien/A<br />
MAURICIO SOTELO<br />
Tisra<br />
für Klaviertrio<br />
Trio Arbos<br />
15. 12. 2006 · Instituto Cervantes Paris/F<br />
uraufführungen<br />
FRIEDRICH CERHA<br />
Momente<br />
für Orchester<br />
Symphonieorchester des<br />
Bayerischen Rundfunks<br />
c. Arturo Tamayo<br />
01. 12. 2006 · Herkulessaal<br />
München/D
ALBAN BERG<br />
Violinkonzert für Violine und Orchester<br />
hrsg. von Douglas Jarman<br />
Partitur UE 30973<br />
FLORIAN BRAMBÖCK<br />
World Music - Celtic Flute Duets<br />
Traditional Music from Scotland and Ireland für zwei Flöten<br />
UE 33040<br />
MORTON FELDMAN<br />
Coptic Light für Orchester Studienpartitur UE 21340<br />
ROBERT HUDSON<br />
30 Modern Studies für Trompete UE 21316<br />
JAMES RAE<br />
Jazz Zone – Flute mit CD<br />
An Introduction into Jazz Improvisation für Flöte UE 213572<br />
WOLFGANG RIHM<br />
Zwei Sprüche für Bariton und Klavier UE 33072<br />
ROBERT SCHUMANN<br />
Sämtliche Werke für Klavier zu vier Händen<br />
UT 50078<br />
ROBERT SCHUMANN<br />
Sonaten für Violine und Klavier<br />
Band 2 inkl. F.A.E.-Sonate und 3. Sonate WoO 2<br />
UT 50238<br />
RICHARD STRAUSS<br />
Der Abend, op. 34/1 Zwei Gesänge Nr. 1<br />
für 16-stimmigen Chor SATB<br />
Chorpartitur UE 33354 (ersetzt UE 1482)<br />
PETER I. TSCHAIKOWSKY<br />
Kinderalbum hrsg. für Flöte und Klavier<br />
von Ulrich Müller-Doppler und Peter Ludwig<br />
UE 33092<br />
neuerscheinungen<br />
41
42<br />
ALEKSEY IGUDESMAN<br />
The Catscratch-<br />
book–DasKatzen- kratzbuch<br />
Leichte Geigenduette<br />
mit Gedichten und CD<br />
UE 33094<br />
Wunderschöne Katzenmusik<br />
10 Violinduette rund um die Katze –<br />
herausfordernd, reizvoll und vor<br />
allem vergnüglich. Oder, um mit<br />
Aleksey Igudesmans eigenen Worten<br />
zu sprechen: ... die Stücke sind<br />
nicht unbedingt konventionell, aber<br />
ich glaube, unsere Kinder sind das<br />
auch nicht.<br />
Die Stücke sind zweifellos ungewöhnlich.<br />
Und ebenso zweifellos<br />
ist ihre positive Wirkung auf die<br />
jungen Spieler, unterstützt durch<br />
amüsante Katzen-Gedichte und<br />
hilfreiche musikalische Hinweise<br />
des Autors sowie einer CD mit beeindruckendenReferenz-Aufnahmen<br />
und Play-Along Versionen der<br />
1. und 2. Stimme.<br />
Über die Gedichte schreibt der<br />
Autor:„Wenn man sie vor dem Spielen<br />
vorträgt, sollte man sich eines<br />
lächelnden Publikums sicher sein ...<br />
Und dies gilt auch für den musikalischen<br />
Vortrag, bei dem vom<br />
leichtfüßigen Pizzicato bis zum ersten<br />
gefährlichen Ponticello vier<br />
Samtpfötchen immer mit von der<br />
Partie sind.<br />
Ein innovatives Muss für jeden ambitionierten<br />
jungen Geiger!<br />
neuerscheinungen
HUGO ALFVÉN Die 5 Symphonien<br />
Philharmonisches Orchester Stockholm, c. Neeme Järvi<br />
BIS/Klassik Center Kassel BIS 5CDs 1478-80<br />
LUCIANO BERIO / MANUEL DE FALLA 7 Canciones populares espanolas<br />
Gothenburg SO , Alison Balsom, trp, c. Edward Gardner<br />
EMI Classics CD 3 53255 2<br />
LUIGI DALLAPICCOLA Ciaccona, Intermezzo e Adagio<br />
ZOLTÁN KODÁLY Sonate<br />
Giovanni Gnocchi, vlc, Valentin Radutiu, vlc<br />
UNIMOZ CD 25<br />
MORTON FELDMAN 1. Streichquartett<br />
The Group for Contemporary Music: Benjamin Hudson, vln, Carol<br />
Zeavin, vln, Lois Martin, vla, Joshua Gordon, vlc<br />
Naxos CD 8.559190<br />
JOSEF BOHUSLAV FOERSTER Meine Jugend, Symphonie Nr. 4<br />
Symphonieorchester des Slowakischen Rundfunks, c. Lance Friedel<br />
Naxos CD 8.557776<br />
CRISTÓBAL HALFFTER Odradek, Dortmunder Variationen, Tiento del<br />
primer tono y batalla imperial<br />
RSO Frankfurt, c. Cristóbal Halffter<br />
col legno WWE 1 CD 20204<br />
LEOS JANÁCEK Sinfonietta, Taras Bulba, Das schlaue Füchslein (Suite)<br />
Bamberger Symphoniker, c. Jonathan Nott<br />
Tudor/Naxos SACD 7135<br />
MAURICIO KAGEL The Mauricio Kagel <strong>Edition</strong><br />
Pandorasbox, Ludwig van<br />
<strong>Edition</strong> Winter & Winter 2 CDs, 1 DVD 910 128-2<br />
HEINRICH KAMINSKI Streichquartett<br />
ERWIN SCHULHOFF 1. Streichquartett<br />
Casal Quartett Telos Music Records CD TLS 111<br />
GUSTAV MAHLER Des Knaben Wunderhorn (14 Lieder)<br />
Sarah Connolly, MS, Dietrich Henschel, Bar, Orchestre des Champs-<br />
Elysées, c. Philippe Herreweghe<br />
Harmonia Mundi France CD 901920<br />
ARVO PÄRT Triodion, Ode VII ( Memento), I Am the True Vine,<br />
Dopo la Vittoria<br />
Elora Festival Singers, Noel Edison<br />
Naxos CD 8.570239<br />
ALFRED SCHNITTKE Klaviertrio<br />
Liszt-Trio Weimar<br />
Aeon/Hm CD 0639<br />
neu auf cd / dvd<br />
43
44<br />
EARLE BROWN<br />
Corroboree<br />
M. KAGEL<br />
Mimetics<br />
H. POUSSEUR<br />
Caractères<br />
Steffen Schleiermacher,<br />
Josef<br />
Christof, pn<br />
MDG 613 1005-2<br />
ARVO PÄRT<br />
Spiegel im<br />
Spiegel<br />
Alexei Lubimov,<br />
pn, Kyrill<br />
Rybakov, clar<br />
ECM New Series<br />
1959 CD 476<br />
3108<br />
F. SCHREKER<br />
Die Gezeichneten<br />
Salzburger<br />
Festspiele 2005,<br />
Deutsches SO<br />
Berlin, c. Kent<br />
Nagano, Regie:<br />
Nikolaus<br />
Lehnhoff<br />
Arthaus DVD<br />
2055298<br />
ANTON WEBERN Variationen<br />
LEOPOLD SPINNER Sonata<br />
Steffen Schleiermacher, pn<br />
MDG 613 1282-2<br />
KURT WEILL Die Dreigroschenoper<br />
Karin Baal, Hans Clarin, Franz Josef Degenhardt, Berta Drews,<br />
Martin Held, Hannes Messemer, Helmut Qualtinger, Regie: Harald<br />
Vock, Dirigent: James Last<br />
Polydor 2 CD 442 8349<br />
ALEXANDER ZEMLINSKY Lyrische Symphonie<br />
Matthias Goerne, Christine Schäfer, Orchestre de Paris,<br />
c. Christoph Eschenbach<br />
Capriccio CD 71081<br />
neu auf cd / dvd<br />
KAROL<br />
SZYMANOWSKI<br />
Harnasie, Des<br />
Hafiz Liebeslieder<br />
ua.<br />
City of Birmingham<br />
SO &<br />
Chorus<br />
c. Simon Rattle<br />
EMI Classics CD<br />
0946 3 6443522
Werkliste MAURICIO KAGEL<br />
Acustica für Lautsprecher 40’ 1968/1970<br />
Acustica variable Spieldauer 45 - 75’ 1968/1970<br />
für experimentelle Klangerzeuger und Lautsprecher<br />
Acustica für Instrumentalisten Mindestdauer 25’ 1968/1970<br />
An Tasten Klavieretüde 16’ 1977<br />
Anagrama für 4 Stimmen, Sprechchor + Kammerensemble 17’ 1957/1958<br />
Atem für 1 Bläser 15 - 25’ 1969/1970<br />
Camera Oscura Chromatisches Spiel für Lichtquellen u. Darsteller 14’ 1965<br />
Exotica für 6 singende Instrumentalisten mit je 50’ 1971/1972<br />
mindestens 10 außereuropäischen Instrumenten<br />
Hallelujah für Stimmen 15 - 40’ 1967 - 1968<br />
Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar) 47’ 1968/1969<br />
Die Himmelsmechanik Mindestdauer 16’ 1965<br />
Komposition mit Bühnenbildern<br />
Improvisation ajoutée Musik für Orgel 15’ 1961 - 1962<br />
für 1 Spieler, 2 Assistenten und 3-stimmigen Chor ad lib. Version 1968<br />
Kammermusik für Renaissance-Instrumente 26’ 1965/1966<br />
In memoriam Claudio Monteverdi für 2 - 22 Spieler<br />
Kantrimiusik Pastorale für Stimmen und Instrumente 48’ 1973/1975<br />
Die Komposition kann auch szenisch aufgeführt werden.<br />
Kommentar + Extempore Selbstgespräche mit Gesten 30’ 1966/1967<br />
für 2 Schauspielerinnen und 1 Schauspieler, 1 - 3 Tonbänder<br />
Ludwig van Hommage von Beethoven 15’ 1969<br />
für beliebige Besetzung<br />
1) Die Partitur besteht aus Ausschnitten in Großaufnahme einer Reihe von<br />
Requisiten, die vollständig mit Noten von Ludwig van Beethoven überklebt sind.<br />
2) Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar). 100’ 1969<br />
Match für 3 Spieler 18’ 1964<br />
Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar). 21’ 1964<br />
Metapiece (Mimetics) für Klavier variable Spieldauer 1961<br />
Mirum für Tuba ad. lib (8-20’) 1965<br />
MM 51 Ein Stück Filmmusik für Klavier (und Metronom) 5’ 1976<br />
Filmfassung: Schweiz. TV, Zürich (lieferbar). 2 x 10’ 1976<br />
Morceau de concours für 1 oder 2 Trompeten 9’ 1972<br />
Musik für Renaissance-Instrumente 26’ 1965 - 1966<br />
für 23 Instrumentalisten<br />
werkliste kagel<br />
45
46<br />
Old / New Studie für Solotrompete 1’15’’ 1986<br />
Pas de cinq Wandelszene für 5 Darsteller oder Schlagzeugspieler 15’ 1965<br />
Phantasie für Orgel mit Obbligati (2 Tonbandgeräte) 13’ 1967<br />
Phonophonie 4 Melodramen für 2 Stimmen u. and. Schallquellen 25’ 1963<br />
Videobänder: System VHS (lieferbar). 38’ 1963<br />
Prima Vista variable Spieldauer 1991/92<br />
für Diapositivbilder und eine unbestimmte Anzahl von Schallquellen<br />
“Programm. Gespräche mit Kammermusik"<br />
Nr. 1 - Abend für Doppelvokalquartett, Posaunenquintett, 6 - 12’ 1972<br />
Elektrische Orgel und Klavier<br />
Nr. 2 - Aus Zungen stimmen für Akkordeonquintett 6’ 1972<br />
Nr. 3 - Charakterstück für Zitherquartett 6’ 1971<br />
Nr. 4 - Gegenstimmen für gemischten Chor u. obligates Cembalo 6’ 1972<br />
Nr. 5 - General Bass für kontinuierliche Instrumentalklänge 6’ 1971 - 1972<br />
Nr. 6 - Die Mutation für Männerchor u. obligates Klavier 8’ 1971<br />
Nr. 7 - Musi für Zupforchester 6’ 1971<br />
Nr. 8 - Rezitativarie für singende Cembalistin 6’ 1971 - 1972<br />
Nr. 9 - Siegfriedp’ für Violoncello 6’ 1971<br />
Nr. 10 - Unguis incarnatus est für Klavier und... (beliebig zu besetzen) 6’ 1972<br />
Nr. 11 - Vom hören sagen für Frauenstimme und obligates 6’ 1971-1972<br />
Harmonium<br />
Staatstheater Szenische Komposition maximal 100’ 1967/1970<br />
Nr. 1 - Repertoire variable Spieldauer 20 - 60’ 1967 - 1970<br />
Szenisches Konzertstück für mindestens 5 Darsteller oder Instrumentalisten<br />
Nr. 2 - Einspielungen Musik für Lautsprecher Mindestdauer 12’ 1967/1970<br />
für Instrumental- und/oder Vokalbesetzung ad lib. bzw.<br />
selbständige Tonbandmusik<br />
Nr. 3 - Ensemble für 16 Stimmen Mindestdauer 15’ 1967 - 1969<br />
Nr. 4 - Debüt für 60 Stimmen Mindestdauer 25’ 1967 - 1970<br />
Nr. 5 - Saison Sing-Spiel in 65 Bildern Mindestdauer 20’ 1970<br />
für gemischten Chor a cappella<br />
Nr. 6 - Spielplan Mindestdauer 30’ 1967/1970<br />
Instrumentalmusik in Aktion für 5 - 7 Spieler (vorwiegend Schlagzeuger)<br />
Nr. 7 - Kontra-Danse Ballett für Nicht-Tänzer Mindestdauer 15’ 1967/1970<br />
Nr. 8 - Freifahrt Mindestdauer 10’ 1967/1970<br />
Gleitende Kammermusik für 18 bis 36 Spieler<br />
Nr. 9 - Parkett Mindestdauer 20’ 1967/1970<br />
konzertante Massenszenen für 10 bis 76 Mitwirkende<br />
Eine Auswahl der obigen Teile ist möglich<br />
werkliste kagel
Tremens Szenische Montage eines Tests 45’ 1963 - 1965<br />
für 2 Darsteller, elektrische Instrumente, Schlagzeug,<br />
Tonbänder und Projektionen<br />
Musik aus Tremens für 5 Spieler 15 - 20’ 1963 - 1965<br />
("Musik aus Tremens" ist eine rein instrumentale Fassung des Werkes "Tremens")<br />
Variaktionen über Tremens Szenische Montage eines Tests 25’ 1963 - 1965<br />
für 2 Darsteller, Tonbänder und Projektionen<br />
Sexteto de cuerdas für Streichsextett 8’50’’ 1953<br />
Streichquartett I/II 2 x 10’ 1965-1967<br />
Transición II 8 - 24’ 1958/1959<br />
für Klavier, Schlagzeug und 2 Tonbänder<br />
Variationen ohne Fuge maximale Dauer 21 - 25’ 1971/1972<br />
über "Variationen und Fuge" über ein Thema von<br />
Händel für Klavier op. 24 von Johannes Brahms (1861/62)<br />
für großes Orchester<br />
Zwei-Mann-Orchester für 2 “Ein-Mann-Orchester” 45 - 60’ 1971 - 1973<br />
2 "Orchestermaschinen" (Konstruktion durch die Ausführenden)<br />
Die vollständige Werkliste mit allen näheren Details finden Sie auf<br />
www.universaledition.com<br />
werkliste kagel<br />
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IMPRESSUM<br />
<strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong><br />
Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria<br />
Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400<br />
UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB<br />
Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173.<br />
USA: European American Music Distributors LLC<br />
35 East 21st Street, 8th Floor, New York, NY 10010<br />
Tel +1-212-871-0230, Fax +1-212-871-0237.<br />
Web: www.universaledition.com<br />
Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch<br />
Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch,<br />
Rebecca Dawson, Marion Hermann and Nick Cutts<br />
Design: Egger & Lerch, Wien<br />
Fotonachweis: Biennale di Venezia / G. Zucchiatti, UE Archiv,<br />
Eric Marinitsch (4), Peter Manninger, Martina Holmberg, Manon<br />
Praetorius, Teatro Real / Javier del Real, SWR / Wolf-Dieter<br />
Gericke, Barbara Feldman Monk, Raymond Asseo, Amadeus<br />
Gurlitt, Komische Oper Berlin / Monika Rittershaus, Theater<br />
Bielefeld / Matthias Stutte, Mara Eggert, Teatro Colón / Miguel<br />
Micciche, Gisella Salden-Goth, C.F. Peters, Katharina Stögmüller,<br />
Murray Schafer, Residenz München, C.F. Peters / Stefan Conradi<br />
(2); CDs: MDG, ECM New Series, Arthaus, EMI Classics.