03.07.2018 Aufrufe

10_2018_news

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

informationen für aktive<br />

17. Jahrgang · Nummer <strong>10</strong><br />

7. Juli <strong>2018</strong><br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

ver.di vereinte<br />

dienstleistungsgewerkschaft<br />

A58247<br />

Unzureichender Schutz<br />

freihAndel – Jea kann Liberalisierung der Daseinsvorsorge durch die Hintertür ermöglichen<br />

Jefta ist der Kurzname eines Handelsabkommens<br />

zwischen der EU<br />

und Japan, dessen Unterzeichnung<br />

in diesen Tagen vom EU-Handelsministerrat<br />

endgültig beschlossen<br />

werdensoll.StimmtEndedesJahres<br />

dasEuropäischeParlamentzu,könnte<br />

das Abkommen Anfang 2019 in<br />

Krafttreten.VorderVerabschiedung<br />

hat der ver.di-Vorsitzende Frank<br />

Bsirske in einem persönlichen Brief<br />

anWirtschaftsministerPeterAltmaier,<br />

CDU, kritisiert, dass in dem Entwurf<br />

die Arbeitnehmer-, Sozial- und Umweltrechte<br />

nur unzureichend geschützt<br />

seien. Er lehnt das Abkommen<br />

in der vorliegenden Form ab.<br />

Bsirskebefürchtet,dassdurchdas<br />

AbkommenderPrivatisierungsdruck<br />

aufdieöffentlicheDaseinsvorsorge<br />

weiter wächst, insbesondere in der<br />

Wasserwirtschaft. Nach Inkrafttreten<br />

von Jefta müssten in Zukunft<br />

auch private Anbieter zugelassen<br />

werden. Damit würde Wasser zur<br />

Handelsware.Fürver.diistdasnicht<br />

akzeptabel – und es steht im klaren<br />

Widerspruch zu der Europäischen<br />

Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“,<br />

für die ver.di und andere<br />

europäische Gewerkschaften<br />

europaweit fast zwei Millionen Unterschriften<br />

gesammelt haben.<br />

AuchderBundesverbandderEnergie-<br />

und Wasserwirtschaft beklagt,<br />

dassderSchutzderWasserwirtschaft<br />

in Jefta nicht ausreichend geregelt<br />

sei. Damit sei das Abkommen für<br />

die Daseinsvorsorge noch gefährlicher<br />

als Ceta, das Freihandelsabkommen<br />

zwischen der EU und Ka-<br />

AufBruch<br />

Verantwortung<br />

übernehmen<br />

Mobilitätspaket<br />

im Europäischen<br />

Parlament<br />

seite 2<br />

mindestlohn<br />

Rechtsbrecher<br />

bestrafen<br />

Kommission<br />

schägt Anhebung<br />

vor<br />

seite 3<br />

nada,kritisiertderGlobalisierungs-<br />

kritiker Sven Giegold, der für die<br />

Grünen im Europäischen Parlament<br />

sitzt.<br />

hinter verschlossenen türen<br />

t-systems<br />

Unsichere<br />

Zukunft<br />

Jede zweite<br />

Stelle in<br />

Deutschland<br />

soll wegfallen<br />

seite 4<br />

BetrieBsräte<br />

Du bist nicht<br />

allein<br />

Bildungsangebote<br />

für Neugewählte<br />

und<br />

alte Hasen<br />

seite 5<br />

AufgrundvonöffentlichenProtesten<br />

ist in Ceta eine EU-Schutzklausel für<br />

die Wasserversorgung aufgenommen<br />

worden. Die fehlt in Jefta. Die<br />

18VerhandlungsrundenhabenweitgehendhinterverschlossenenTüren<br />

stattgefunden. Die Parlamente der<br />

EU-Mitgliedsstaaten dürfen nicht<br />

darüber abstimmen, da Jefta keine<br />

Regelungen zum Investitionsschutz<br />

enthält. Die Verhandlungen für TTIP,<br />

dasFreihandelsabkommenzwischen<br />

den USA und der EU, sowie Tisa, ein<br />

Abkommen über den Handel mit<br />

DienstleistungenzwischendenUSA,<br />

der EU und weiteren 21 Staaten haben<br />

die USA auf Eis gelegt. Gegen<br />

diese Abkommen hatte es ebenso<br />

wie gegen Ceta einen breiten öffentlichen<br />

Protest gegeben.<br />

„Es ist ja vermutlich nicht so, dass<br />

die EU die Daseinsvorsorge aufgebenwill“,sagtCliviaConrad,Leiterin<br />

der ver.di-Fachgruppe Wasserwirtschaft.Abereswerdedeutlich,dass<br />

die EU für hier ansässige Unternehmen<br />

den Zugang zu anderen Märkten<br />

frei machen wolle – und dafür<br />

auch zunehmend die hiesigen<br />

Schutzbedürfnisseaufgebe.Gerade<br />

aufgenommenwerdenVerhandlungen<br />

über Freihandelsabkommen<br />

zwischen der EU, Neuseeland und<br />

Australien. Die seien genau zu beobachten–damitnichtwiederquasi<br />

durch die Hintertür der Weg für Liberalisierungen<br />

in der Daseinsvorsorge<br />

frei gemacht werde.<br />

Heike Langenberg<br />

BesetZung<br />

BAMF unterliegt<br />

bei<br />

Gericht<br />

Ordnungsgemäßes<br />

Auswahlverfahren<br />

einklagbar<br />

seite 6<br />

Kongress<br />

Handeln<br />

überprüfen<br />

Antrag verpflichtet<br />

zu<br />

mehr Nachhaltigkeit<br />

seite 7<br />

Kur Z vor dem Beginn...<br />

... der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

schrillten in der<br />

deutschen Wirtschaft die<br />

Alarmglocken. Einbußen<br />

von 2,62 Milliarden Euro<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

Verlust sagte Markus<br />

Voeth, der an der<br />

Universität Hohenheim<br />

Marketing und Business<br />

Development unterrichtet,<br />

voraus: „Eine Weltmeisterschaft<br />

ist produktivitätsvernichtend.“<br />

Da<br />

kann man ja froh sein,<br />

dass die deutsche Nationalmannschaft<br />

nach der<br />

Vorrunde bereits abreisen<br />

musste. Zwar erlahme<br />

weder das Interesse<br />

an Spielen noch der (arbeits)zeitfressende<br />

WM-<br />

Tratsch komplett, aber<br />

da die Beschäftigten<br />

nicht mehr mit so großer<br />

Leidenschaft dabei seien,<br />

wären die Einbußen<br />

nicht mehr so groß wie<br />

ursprünglich geschätzt.<br />

Aber zufrieden sein könne<br />

die Wirtschaft mit<br />

dem frühen Ausscheiden<br />

auch nicht. Das drücke<br />

nämlich auf die Stimmung<br />

im Land und<br />

schmälere damit die<br />

Konsumfreude... hla<br />

Sommerzeit<br />

Die Redaktion der<br />

„ver.di <strong>news</strong>“<br />

wünscht allen<br />

Leser/innen eine<br />

erholsame<br />

Sommerzeit.<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint Ende August


P o l i t i s c h e s P A r K e t t<br />

2 ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong>······························································································································································<br />

B u c h t i P P<br />

Reichsbürger<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Aufruf – Mobilitätspaket soll im Europäischen Parlament beraten werden<br />

(hla) Was „Reichsbürger“<br />

sind, ist nicht so einfach<br />

zu beschreiben. Es ist eine<br />

facettenreiche Bewegung,<br />

die am politisch<br />

rechten Rand der Republik<br />

zu verorten ist. Sie<br />

gerät durch ihre zunehmende<br />

Militanz immer<br />

wieder in die Schlagzeilen.<br />

Das ist jedoch nur<br />

die Spitze des Eisbergs.<br />

Gemeinsam ist den vielen<br />

Richtungen innerhalb<br />

der Bewegung,<br />

dass sie die Bundesrepublik<br />

und ihre Gesetze<br />

nicht anerkennen. Das<br />

mögen viele als Verschwörungstheorien<br />

nicht ernst nehmen, aber<br />

es zeigt sich mittlerweile,<br />

dass die Reichsbürgerbewegung<br />

nicht zu unterschätzen<br />

ist. Der Journalist<br />

Andreas Speit, der<br />

mehrere Bücher zum<br />

Thema Rechtsextremismus<br />

und Rechtspopulismus<br />

geschrieben hat,<br />

hat in diesem Buch zehn<br />

Aufsätze versammelt, deren<br />

Autor/innen sich mit<br />

den verschiedenen Facetten<br />

des Reichsbürgertums<br />

beschäftigten. Ziel<br />

ist es, Argumentationsmuster<br />

der Protagonisten<br />

aufzuzeigen und zu<br />

widerlegen. So werden<br />

Strukturen erkennbar,<br />

die auch zeigen, dass<br />

man diese Bewegung<br />

unterschätzt, wenn man<br />

sie nur als Spinner abtut.<br />

andreas speit (hg.):<br />

reichsBürger. die<br />

unterschätZte gefAhr,<br />

ch. links verlag, berlin,<br />

216 seiten, 18 euro,<br />

isbn 978-3861539582<br />

(hla) Am 4. Juli, nach Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe der „ver.di<br />

<strong>news</strong>“, berät das Europäische Parlament<br />

über das Mobilitätspaket.<br />

DabeistehendieVorschlägesowohl<br />

desTransport-alsauchdesBeschäftigungsausschusses<br />

zur Debatte.<br />

ver.di votiert klar für die Vorschläge<br />

desBeschäftigungsausschusses.Das<br />

machtenderver.di-VorsitzendeFrank<br />

Bsirske,seineStellvertreterinAndrea<br />

KocsisundChristineBehle,imver.di-<br />

Bundesvorstand für Verkehr zuständig,<br />

vorab in einer Stellungnahme<br />

klar. Mit ihr appellierten sie im Vorfeld<br />

der Abstimmung an die Parlamentarier/innen,<br />

bei ihrer Entschei-<br />

Beim Stöbern auf der Internetplattform<br />

www.<strong>news</strong>aktuell.de, dem<br />

„Verbreitungs-Netzwerk für PR-Inhalte“,kommemanausdemStaunen<br />

nicht heraus, hieß es vor zwei Wochen<br />

an dieser Stelle. Staunen über<br />

die Fülle und Bandbreite einzelner<br />

Interessen, deren Vertreter/innen<br />

ihrAnliegenfürsobedeutendhalten,<br />

dass sie es so weit und breit wie<br />

möglichüberalledenkbarenKanäle<br />

bekannt machen wollen.<br />

für ein unABhängiges BAyern<br />

Das fängt bei der Bundesagentur<br />

für Arbeit (BA) und dem Deutschen<br />

José-Carreras-Leukämie-Stiftunge.V.<br />

an und geht über die „Kölnische<br />

Rundschau“unddas„NeueDeutschland“,<br />

den TV-Sender „RTL II“ und<br />

den „rbb“ hin zur Netto Marken-<br />

Discount AG & Co. KG und der JA<br />

Solar Holdings Co. Ltd. mit Sitz in<br />

Beijing. Sie alle lassen ihre Botschaften<br />

von der dpa-Tochterfirma<br />

„<strong>news</strong> aktuell“ GmbH über deren<br />

„Original-Text-Service“ (ots) in die<br />

Welt hinauspusten.<br />

dungandieSicherheitderFahrer/in-<br />

nen und der Passagiere zu denken.<br />

Geht es nach dem Votum des<br />

Transportausschusses, wären veränderteLenk-undRuhezeitenmöglich,mitweitreichendenFolgen.Andrea<br />

Kocsis wies darauf hin, dass<br />

dieBeschäftigtenderBrancheschon<br />

heuteamLimitarbeiteten.„Diemobile<br />

Gesellschaft braucht konzentrierte<br />

und ausgeruhte und keine<br />

übermüdeten Fahrer“, sagte sie in<br />

dem Aufruf. Die Regelungen zur<br />

Entsendung sollten vom ersten Tag<br />

an gelten, durch Aufweichung der<br />

KabotagekeineneuenSchlupflöcher<br />

für Lohndumping entstehen.<br />

ZeitfürInvestitionen<br />

Prognose –DerAufschwunggehtleichtgebremstweiter<br />

(pm)TrotzgestiegenerRisikendurch<br />

die Handelskonflikte der USA und<br />

dieneuepopulistischeRegierungin<br />

Italien prognostiziert das Institut<br />

für Makroökonomie und Konjunk-<br />

ChristineBehle,kritisierte,dasslaut<br />

Transportausschusszukünftigbiszu<br />

zwölf Tage am Stück 16 Stunden gearbeitet<br />

werden könne. Das erhöhe<br />

die Gefährdung im und durch den<br />

Fernverkehr, sowohl mit Bussen als<br />

auchmitLkw.FrankBsirskeforderte<br />

alle Parlamentarier/innen auf, die<br />

füreinenverantwortlichenUmgang<br />

mit Passagieren, Landung, anderen<br />

Verkehrsteilnehmer/innen und insbesondere<br />

den Fahrer/innen seien,<br />

für die Vorschläge des Beschäftigungsausschusses<br />

zu stimmen. Die<br />

Abgeordnetensolltensozeigen,dass<br />

sie Verantwortung übernehmen.<br />

https://tinyurl.com/ybhwuwz7<br />

turforschung(IMK)derHans-Böck-<br />

ler-Stiftung, dass sich der solide<br />

Aufschwung der deutschen Konjunkturnurleichtgebremstfortsetzt.<br />

Für<strong>2018</strong>und2019erwartendieKonjunkturforscher<br />

eine Zunahme des<br />

Bruttoinlandsprodukts (BIP) um jeweils<br />

2,1 Prozent im Jahresdurchschnitt.<br />

Stärkste Säule des AufschwungsbleibederprivateKonsum.<br />

d i e P r e s s e - s h o w ···························································································<br />

Zum Skurrilsten im ots-Angebot<br />

dürfte aktuell das hier zählen: „Der<br />

kulturelleUnterschiedzwischenBayern<br />

und Deutschland und die Vorstellungen<br />

von gesellschaftlichem<br />

Zusammenleben sind einfach zu<br />

groß. Es ist an der Zeit, das zu<br />

trennen, was nicht zusammenpasst.<br />

Es ist an der Zeit, für die UnabhängigkeitBayernseinzustehen.”Diese<br />

Forderung erhebt Florian Weber,<br />

Spitzenkandidat und Chef der Bayernpartei.<br />

Nein, liebe Lesende, das<br />

ist nicht die CSU. Die CSU bildet<br />

sich vielleicht ein, sie sei die Bayernpartei<br />

schlechthin. Ist sie aber<br />

nicht. Die echte Bayernpartei (BP)<br />

gibt es wirklich, ist laut Wikipedia<br />

„ausschließlich im Freistaat Bayern“<br />

aktiv, saß von 1949 bis 1953 mit 17<br />

Abgeordneten im Bundestag und<br />

zuletzt von 1962 bis 1966 zusammen<br />

mit der CSU in der Bayerischen<br />

Staatsregierung.<br />

Den Vogel im Wettbewerb um die<br />

aktuell zynischste PR-Meldung<br />

schießtdieBurgerKingDeutschland<br />

GmbH ab. Sie freut sich laut „ots“,<br />

seit dem 24. Juni „auch die weiblichen<br />

Autofahrer in Saudi-Arabien<br />

auf dem Fahrersitz am Drive-Thru-<br />

Schalter“ in Empfang nehmen zu<br />

dürfen, und feiert das „mit einer<br />

einmaligenWhopper-Aktion“unter<br />

demMotto„Celebratingourdriving<br />

women”: Jede Frau, die bis zum 24.<br />

Juli bei einer Burger-King-Filiale in<br />

dem Wüstenstaat im Auto vorfährt,<br />

erhält einen Whopper gratis.<br />

einmAlige whoPPer-AKtion<br />

Dievielleichtwichtigsteots-Meldung<br />

vom 1. Juli <strong>2018</strong> lässt die „Kölnische<br />

Rundschau“ verbreiten: Der in<br />

Düsseldorf geborene „Duisburger<br />

Stauforscher Professor Dr. Michael<br />

Schreckenberg hat den Kölner Rosenmontagszug<br />

erforscht“ und sich<br />

dabei „vor allem mit der Frage beschäftigt,<br />

warum die ersten TeilnehmerdesZugesrundeineStundelänger<br />

für den rund sieben Kilometer<br />

langen Weg brauchen als der Prinz,<br />

derdenZugabschließt.“DieAntwort<br />

findet sich in einer der nächsten<br />

„Presse-Shows“.<br />

Henrik Müller


P o l i t i s c h e s P A r K e t t<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong> 3<br />

Rechtsbrecher bestrafen<br />

mindestlohn – Kommission schlägt Anhebung auf 9,35 Euro ab 2020 vor<br />

(hla) Die Mindestlohnkommission<br />

hat Ende Juni empfohlen, den allgemeinengesetzlichenMindestlohn<br />

in zwei Stufen auf 9,35 Euro pro<br />

Stunde anzuheben. Setzt die Bundesregierung<br />

die Empfehlung der<br />

Kommission per Verordnung um,<br />

steigt die Lohnuntergrenze zum<br />

1. Januar 2019 auf 9,19 Euro. Ab dem<br />

1. Januar 2020 werden mindestens<br />

9,35 Euro pro Stunde gezahlt.<br />

gewerKschAftliches hAndeln<br />

ist wichtig<br />

(pm) ver.di hat die geplante AbwertungderAltenpflegescharfkritisiert.<br />

Anlass war eine Anhörung zur Ausbildungs-<br />

und Prüfungsverordnung<br />

für die Pflegeberufe im GesundheitsausschussdesBundestagesEnde<br />

Juni. „Offensichtlich haben sich<br />

die Interessen der kommerziellen<br />

Pflegekonzernedurchgesetzt“,sagte<br />

ver.di-BundesvorstandsmitgliedSylviaBühler.Nursolassesicherklären,<br />

dassnachdemvorliegendenEntwurf<br />

Ordnungswidrigkeiten und Geldbußen...<br />

... nach dem Mindestlohngesetz<br />

das Ausbildungsniveau für den Berufsabschluss<br />

als Altenpfleger/in<br />

deutlich abgesenkt werden solle.<br />

fAchKräfte nötig<br />

Derver.di-VorsitzendeFrankBsirske<br />

begrüßte, dass der jüngste Tarifabschluss<br />

im öffentlichen Dienst für<br />

Bund und Kommunen doch noch<br />

Eingang in die beschlossene Anhebung<br />

gefunden hat. Dies mache<br />

deutliche,wiewichtiggewerkschaftliches<br />

Handeln für die Entwicklung<br />

des gesetzlichen Mindestlohns sei.<br />

Die Kommission, der je drei Vertreter/innen<br />

der Gewerkschaften,<br />

der Arbeitgeber sowie aus der Wis-<br />

senschaftangehören,hateinen182-<br />

seitigen Bericht vorgelegt, in dem<br />

sie auch die Auswirkungen einer<br />

gesetzlichen Lohnuntergrenze beschreiben.<br />

Insbesondere für diejenigen,<br />

die vor der Einführung des<br />

MindestlohnsAnfang2015geringere<br />

Stundenlöhne hatte, ist das Einkommen<br />

deutlich gestiegen.<br />

Die Kommission machte in ihrem<br />

Berichtaberauchnocheinmaldeutlich,<br />

wie wichtig Kontrollen sind.<br />

Rund 52 000 Arbeitgeber wurden<br />

im vergangenen Jahr von der zum<br />

Zoll gehörenden zuständigen Finanzkontrolle<br />

Schwarzarbeit überprüft,<br />

dabei kam es zu 5442 Ermittlungsverfahren.<br />

Damit ist die Zahl der Kontrollen<br />

im Vergleich zu den Vorjahren zwar<br />

schon angestiegen, allerdings fordert<br />

auch die Kommission weiter<br />

eine höhere Kontrolldichte. „Es ist<br />

aus Sicht der Mindestlohnkommissionwichtig,dassderZollbeiseinen<br />

Kontrollen stärker diejenigen Branchen,<br />

Betriebsgrößen, Beschäftigungsformen<br />

und Regionen in den<br />

Fokus nimmt, in denen der gesetzliche<br />

Mindestlohn eine besonders<br />

hohe Relevanz hat“, heißt es in dem<br />

Bericht. Eine hohe Kontrolldichte in<br />

diesenvomMindestlohnbesonders<br />

betroffenen Bereichen leiste einen<br />

wichtigen Beitrag dazu, dass VerstößegegendasMindestlohngesetz<br />

zügig und nachhaltig aufgedeckt<br />

und geahndet werden. Die Auswertung<br />

der Prüfungen habe ebenso<br />

wie Studien ergebe, dass immer<br />

noch häufig versucht werde, die<br />

Zahlung des Mindestlohns durch<br />

eine nicht korrekte Erfassung der<br />

Arbeitszeit zu umgehen.<br />

Kein KAvAliersdeliKt<br />

Jetzt hieße es, wirksam gegen diejenigen<br />

vorzugehen, die den gesetzlichen<br />

Anspruch von Arbeitnehmer/innen<br />

unterlaufen, sagte der<br />

ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske:<br />

„Das ist kein Kavaliersdelikt. Das ist<br />

Rechtsbruch!“ Die Politik müsse<br />

durch schärfere Kontrollen klarmachen,<br />

dass der gesetzliche Mindestlohn<br />

nicht unterschritten werden<br />

dürfe. Unternehmer, die das tun,<br />

bezeichnete Bsirske als „Rechtsbrecher“.<br />

Nichtzahlung des Mindestlohns Verstöße gegen die Aufsichtspflichten bzw. das Bereithalten<br />

von Unterlagen<br />

Eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

2015 705 598<br />

2016<br />

1651 2001<br />

2017<br />

2521 2842<br />

Qualifiziert erledigte Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

2015 1<strong>10</strong> 160<br />

2016 638 1138<br />

2017 1273 1907<br />

Summe der Bußgelder, Verwarnungsgelder und Verfallbeträge (in Millionen Euro)<br />

2015 0,2 0,1<br />

2016 1,5 1,0<br />

2017<br />

4,2 1,8<br />

Schadenssumme im Rahmen bußgeldrechtlicher Ermittlungen (in Millionen Euro)<br />

2015 0,2<br />

2016<br />

1,5<br />

2017<br />

QUELLE: ZWEITER BERICHT ZU DEN AUSWIRKUNGEN DES GESETZLICHEN MINDESTLOHNS, <strong>2018</strong><br />

Entwurf wertet Altenpflege ab<br />

PflegeAusBildung – ver.di-Stellungnahme zur Anhörung im Gesundheitsausschuss<br />

5,5<br />

Das gelte sowohl im Vergleich zum<br />

Status Quo als auch im Vergleich zu<br />

den anderen Pflegeausbildungen,<br />

zum Beispiel der Kinderkrankenpflege.<br />

Um ausreichend dringend<br />

benötigteFachkräftewerbenzukönnen,wäreeinedeutlicheAufwertung<br />

der Altenpflege notwendig. Stattdessen<br />

wollten die Arbeitgeber die<br />

Altenpflege so billig wie möglich<br />

machen. „Leidtragende sind nicht<br />

nurdieBeschäftigten,sondernauch<br />

die pflegebedürftigen Menschen“,<br />

so Bühler weiter.<br />

Diever.di-StellungnahmezurAusbildungs-undPrüfungsverordnung<br />

für die Pflegeberufe steht unter<br />

https://tinyurl.com/yalpa89w<br />

norBert reuter leitet<br />

den bereich tarifpolitik<br />

beim ver.di-bundesvorstand<br />

K o m m e n t A r<br />

Mini-<br />

Mindestlohn<br />

Wer gehofft hat, dass<br />

nach den guten Erfahrungen<br />

mit dem Mindestlohn<br />

die Mindestlohnkommission<br />

sich<br />

nun zu einem mutigen<br />

Schritt nach oben durchringen<br />

würde, wurde<br />

enttäuscht. Mit der Erhöhung<br />

von 8,84 Euro auf<br />

9,19 Euro ab 1. Januar<br />

2019 bleibt die Kommission<br />

genau im Rahmen<br />

ihrer Geschäftsordnung.<br />

Danach soll der Mindestlohn<br />

in der Regel wie<br />

die Tariflöhne steigen.<br />

Dieses kleine Plus von<br />

4 Prozent heilt keineswegs<br />

den Umstand, dass<br />

der Mindestlohn von Anfang<br />

an viel zu niedrig<br />

eingeführt wurde. Daran<br />

ändert auch nichts, dass<br />

bereits nach einem Jahr<br />

der Mindestlohn erneut<br />

1,7 Prozent auf 9,35 Euro<br />

steigt. Selbst dann liegt<br />

Deutschland immer noch<br />

deutlich unter dem Niveau<br />

vergleichbarer Länder.<br />

Und vor Armut<br />

schützt dieser Mindestlohn<br />

noch lange nicht.<br />

Kurzfristig muss jetzt<br />

aber erst einmal alles<br />

getan werden, dass alle<br />

Beschäftigten wenigstens<br />

diesen Mindestlohn<br />

erhalten – für über zwei<br />

Millionen Beschäftigte<br />

gilt das nämlich noch<br />

nicht, weil Arbeitgeber<br />

tricksen und betrügen.


4<br />

t A r i f & B e t r i e B<br />

ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong>······························································································································································<br />

u r l A u B s g e l d<br />

Damit die Urlaubskasse<br />

stimmt<br />

(red.) In Deutschland<br />

erhält die Hälfte aller<br />

Beschäftigten in den privaten<br />

Dienstleistungsbranchen<br />

von ihrem<br />

Arbeitgeber ein Urlaubsgeld.<br />

Das zeigt eine Online-Befragung<br />

des Portals<br />

lohnspiegel.de, das<br />

vom Tarifarchiv des Wirtschafts-<br />

und Sozialwissenschaftlichen<br />

Instituts<br />

(WSI) der Hans Böckler<br />

Stiftung betreut wird.<br />

Mehr als 28 000 Beschäftigte<br />

haben von Januar<br />

2017 bis Februar <strong>2018</strong> an<br />

der Befragung teilgenommen.<br />

„Die Chancen<br />

auf Zahlung eines Urlaubsgeldes<br />

sind dabei<br />

sehr unterschiedlich verteilt“,<br />

so Thorsten Schulten,<br />

der Leiter des WSI-<br />

Tarifarchivs. Der mit<br />

Abstand wichtigste Faktor<br />

sei die Frage, ob im<br />

Unternehmen ein Tarifvertrag<br />

gilt oder nicht.<br />

Tarifbeschäftigte erhalten<br />

zu 71 Prozent ein Extra<br />

für die Urlaubskasse.<br />

Bei den Beschäftigten<br />

ohne Tarifvertrag sind es<br />

lediglich 38 Prozent. Am<br />

weitesten ist Urlaubsgeld<br />

mit 64 Prozent im<br />

verarbeitenden Gewerbe<br />

verbreitet. In den Bereichen<br />

Energieversorgung,<br />

Handel sowie Verkehr<br />

und Spedition erhalten<br />

etwas mehr als die Hälfte<br />

der Beschäftigten eine<br />

entsprechende Zahlung.<br />

In vielen anderen privaten<br />

Dienstleistungsbranchen<br />

profitiert hingegen<br />

nur eine Minderheit der<br />

Beschäftigten. Die Spanne<br />

reicht in der mittleren<br />

Vergütungsgruppe von<br />

155 bis 2355 Euro<br />

www.boeckler.de/14_<br />

114295.htm<br />

Unsichere Zukunft<br />

t-systems – Jede zweite Stelle in Deutschland soll bis Ende 2020 wegfallen<br />

(ml) Der neue Chef der T-Systems,<br />

Adel Al Saleh, schickt die Beschäftigten<br />

in eine unsichere Zukunft. Jeder<br />

zweite Arbeitsplatz in Deutschland<br />

soll bei dem Unternehmen, das<br />

zurTelekomgehört,wegfallen.Auch<br />

der Erhalt aller Standorte ist nicht<br />

mehr sicher. Im Juni waren Pläne<br />

desT-Systems-Managementbekannt<br />

geworden, nach denen GeschäftstätigkeiteninLänderwieIndienverlagert<br />

werden sollen. Weltweit sind<br />

dadurch <strong>10</strong> 500 Arbeitsplätze gefährdet,alleininDeutschlandsollen<br />

bis Ende 2020 6 000 Stellen wegfallen.<br />

Bis Ende <strong>2018</strong> sind betriebsbedingte<br />

Kündigungen laut Tarif-<br />

veoliA region nord – (red.) Für<br />

die Beschäftigten bei Veolia Region<br />

Nord gibt es einen Entgeltabschuss.<br />

ver.di konnte zum 1. Juli eine monatliche<br />

Erhöhung von 65 Euro<br />

durchsetzen,zum1.August2019folgen<br />

weitere 55 Euro. Wer zum Stichtag<br />

15. Oktober <strong>2018</strong> ver.di-Mitglied<br />

ist, bekommt als Vorteilsregelung<br />

acht Tankgutscheine im Wert von je<br />

20EurovomArbeitgeber.Außerdem<br />

werden Beschäftigte der Standorte<br />

Ahrenshöft und Itzehoe in den Geltungsbereich<br />

des Tarifvertrags integriert.<br />

Beschäftigte, die sich im Entgelt<br />

an die Betriebsvereinbarung<br />

Nehlsen gekoppelt haben, können<br />

wählen,nachwelcherVereinbarung<br />

sie in Zukunft ihre Entgelt beziehen<br />

wollen.<br />

tAgesZeitungen–(pm)Auchinder<br />

7. Verhandlungsrunde über mehr<br />

Geld für die 13 000 Tageszeitungsjournalist/innen<br />

hat der Bundesverband<br />

Deutscher Zeitungsverleger<br />

(BDZV) kein Angebot vorgelegt, das<br />

der Gewerkschaftsforderung nach<br />

einer Reallohnsteigerung entsprochen<br />

hätte. Die Unternehmer haben<br />

sich am 1. Juli zwar für die ersten<br />

beiden Jahre der Laufzeit auf die<br />

Gewerkschaftenzubewegt,wieMatthiasvonFintel,Verhandlungsführer<br />

der dju in ver.di, berichtet. Nicht akzeptabelseiabereineGesamtlaufzeit<br />

von 31 Monaten bei einer Einmalzahlung<br />

von 600 Euro im Jahre 2020<br />

ohnejeglichetabellenwirksameGehaltserhöhung.<br />

Die dju werde den<br />

Verhandlungsstand nun den Mitgliedern<br />

zur Abstimmung vorlegen<br />

– aber ausdrücklich ohne Zustimmungsempfehlung.<br />

Unterdessen<br />

hatte sich der Deutsche Journalisten-Verband<br />

(DJV) mit Einmalzahlungen<br />

zufriedengegeben und die<br />

Tarifeinigung mit dem BDZV paraphiert,<br />

obwohl sich, wie bei ver.di<br />

(mit 89,2 Prozent), auch die DJV-<br />

Mitglieder für unbefristete Streiks<br />

ausgesprochen hatten.<br />

https://dju.verdi.de/<br />

nAhverKehr BAyern – (red.) Für<br />

die Beschäftigten im Nahverkehr<br />

Bayern hat ver.di ein Entlastungspaket<br />

durchgesetzt. Sie können bis<br />

zu 2,5 Prozentpunkte der ausgehandelten<br />

Lohnerhöhungen – 3,19 Prozent<br />

rückwirkend zum 1. Juni sowie<br />

weitere 3,3 Prozent ab dem 1. Juli<br />

2019–infreieTageumwandeln.Das<br />

sind fünf zusätzliche freie Tage ab<br />

dem 1. Januar 2020. Zusätzlich könnennochverschiedeneZulagenund<br />

Zeitgutschriften in freie Tage umgewandeltwerden.Außerdemwerden<br />

die Schichtzulagen, die Zulage für<br />

geteilte Dienste und Zeitzuschläge<br />

erhöht. Für Azubis wird der TV Auszubildende<br />

öD angewendet.<br />

luftfAhrtgesellschAft wAlter<br />

(lgw) – (pm) Auch die vierte Verhandlungsrunde<br />

für die 400 Kabinenbeschäftigten<br />

der Lufthansa-<br />

Tochter LGW ist ohne Ergebnis<br />

geblieben. Daher hat ver.di eine TarifbefragungunterdenBeschäftigten<br />

vertragausgeschlossen.ver.di-Bun-<br />

desvorstandsmitgliedLotharSchrö-<br />

der kündigte an, eine Strategie, die<br />

dieFunktionsfähigkeitderT-Systems<br />

gefährde und die Beschäftigten in<br />

Existenznot bringe, sei mit ver.di<br />

nicht zu machen.<br />

Schröder ist zugleich stellvertretender<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Deutschen Telekom AG.<br />

ver.di hatte in mehreren Runden<br />

gemeinsam mit betrieblichen Arbeitnehmervertreter/innenversucht,<br />

den Arbeitgeber von seinen Ideen<br />

abzubringen und Antworten zu finden,<br />

die auch die Beschäftigten<br />

mittragen können. Doch das Management<br />

habe die Gespräche im<br />

Juni ohne Ergebnis beendet.<br />

Parallel zur angekündigten „Neuausrichtung“<br />

der T-Systems hat der<br />

Arbeitgeber die laufenden Tarifverhandlungen<br />

für das Unternehmen,<br />

die Anfang April begonnen wurden,<br />

immer wieder verzögert. Unter dem<br />

Druck von bundesweiten Warnstreiks<br />

und Aktionen hat T-Systems<br />

jetzt einen Termin für eine vierte<br />

Verhandlungsrundeangeboten;sie<br />

soll am 12. Juli stattfinden. Für die<br />

rund 11 000 tarifgebundenen Beschäftigten<br />

fordert ver.di eine Entgelterhöhung<br />

von 5,5 Prozent bei<br />

einer Laufzeit von zwölf Monaten.<br />

t A r i f l i c h e s ······························································································<br />

gestartet, um ihre Anliegen mit<br />

Nachdruck in die Verhandlungen<br />

einzubringen. ver.di fordert einen<br />

Tarifvertrag sowie Verbesserungen<br />

der Vergütung und der Einsatzbedingungen.<br />

Bislang gelten für die<br />

Beschäftigten der Airline keine Tarifverträge.<br />

Die LGW war im Zusammenhang<br />

der Air Berlin-Insolvenz<br />

von der Eurowings-Gruppe übernommen<br />

worden. Seither ist sie Teil<br />

desLufthansa-Konzerns.DieFlotten<br />

der LGW umfassen 33 Flugzeuge,<br />

mit denen etwa 20 Prozent der Eurowings-Verbindungen<br />

geflogen<br />

werden.<br />

tArifgemeinschAft tüv Bund –<br />

(pm)ver.diunddieTarifgemeinschaft<br />

TÜV Bund haben sich Mitte Juni auf<br />

einenTarifabschlussfürdiebundesweit<br />

rund <strong>10</strong> 000 Beschäftigten geeinigt.<br />

Für <strong>2018</strong> konnte ver.di eine<br />

Entgelterhöhungvon3,2Prozentsowie<br />

eine Einmalzahlung von 250<br />

Euro durchsetzen. Für 2019 wurde<br />

eineweitereEinmalzahlunginHöhe<br />

von 1250 Euro vereinbart. ver.di-<br />

Mitglieder können sich entscheiden,<br />

ob sie sich die Einmalzahlung von<br />

1250 Euro auszahlen lassen oder ob<br />

sie die ganz oder teilweise in bis zu<br />

fünf zusätzliche Urlaubstage umwandeln<br />

wollen. Der Durchbruch in<br />

denVerhandlungenwurdedurcheinenWarnstreikvonmehralstausend<br />

TÜV-Beschäftigten geschafft. Sie<br />

hatten Mitte Juni an den Standorten<br />

in Hamburg, Essen und Hannover für<br />

einen Tag die Arbeit niedergelegt.


t a r i f & b e t r i e b<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong><br />

Du bist nicht allein<br />

betriebsräte – Bildungsangebote für Neugewählte und alte Hasen<br />

(hla) Abgeschlossen sind sie, die<br />

turnusgemäßen Betriebsratswahlen.<br />

Mittlerweile dürften sich die meisten<br />

der neu gewählten Gremien konstituiert<br />

und ihre Arbeit aufgenommen<br />

haben. Der Alltag kehrt ein. Doch<br />

gerade die neugewählten Kolleg/innen<br />

betreten Neuland. Gut, wenn<br />

sie eine starke Organisation wie<br />

ver.di Rücken haben. ver.di Bildung<br />

und Beratung, kurz ver.di b+b, ist<br />

ver.dis bundesweiter Bildungsträger<br />

für Interessenvertretungsseminare.<br />

Er bietet ver.di-Mitgliedern und auch<br />

Noch-Nicht-Mitgliedern ein umfangreiches<br />

Schulungsprogramm, das<br />

auch den Neuen beim Einstieg in<br />

das neue Amt hilft.<br />

„Es geht darum, Menschen für die<br />

Erfüllung ihrer Aufgaben fit zu machen“,<br />

sagt Timur Kolinko, der in<br />

der ver.di-Bundesverwaltung im Bereich<br />

Gewerkschaftliche Bildung<br />

und Bildungszentren arbeitet. Hinter<br />

dem Konzept steckt das Selbstverständnis,<br />

dass Betriebsräte – ebenso<br />

wie Personalräte, JAVen, Mitarbeiter-<br />

oder Schwerbehindertenvertretungen<br />

– nicht neutral sind, sondern<br />

eine gewählte Interessenvertretung<br />

der Beschäftigten, von ihnen und<br />

für sie. Als solche sollten sie ein<br />

klares Rollenverständnis und eine<br />

klare Haltung haben.<br />

Dieses Selbstverständnis werde,<br />

so Kolinko, mit den Seminaren von<br />

ver.di b+b gestärkt, damit die gewählten<br />

Interessenvertreter/innen<br />

auch auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern<br />

im Sinne ihrer Kolleginnen<br />

und Kollegen verhandeln<br />

können. Wichtig sei, die Interessenvertretungen<br />

handlungsfähig zu<br />

machen. Dabei gehe es nicht allein<br />

Acht Projekte nominiert<br />

personalräte – Beispielhae Arbeit wird am 21. November in Berlin prämiert<br />

(pm) Die Tarifgemeinschaft der Länder<br />

(TdL) hat die laufenden Tarifverhandlungen<br />

abgebrochen. Dabei<br />

ging es um die Tarifierung betrieblich-schulischer<br />

Ausbildungsverhältnisse<br />

im Gesundheitswesen und die<br />

Weiterentwicklung der Entgeltordnung<br />

für Lehrkräfte. Begründet hat<br />

die TdL ihre Absage damit, dass<br />

ver.di in den Universitätskliniken<br />

In eigener Sache<br />

Die „ver.di <strong>news</strong>“ bietet 18 Mal im Jahr<br />

Informationen für Aktive. Neugewählte<br />

Betriebsratsmitglieder können sich ebenso<br />

wie alle anderen Interessierten unter<br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de für den Bezug der<br />

Online-Ausgabe registrieren. ver.di-Mitglieder,<br />

die lieber die gedruckte Ausgabe<br />

bekommen möchten, sollten sich an den<br />

zuständigen Bezirk wenden. Auf diese<br />

Möglichkeit kann man gerade die Neugewählten<br />

auch im persönlichen Gespräch<br />

hinweisen. Die Bezug der „ver.di <strong>news</strong>“<br />

ist übrigens kostenlos – für die Mitglieder<br />

ebenso wie für den Bezirk.<br />

(pm) Die Jury des Deutschen Personalrätepreises<br />

hat acht Projekte für<br />

die diesjährige Preisverleihung nominiert.<br />

Mit dabei sind aus dem<br />

ver.di-Organisationsbereich der Gesamtpersonalrat<br />

der Universität<br />

Koblenz-Landau, die Jugend- und<br />

Auszubildendenvertretung des Universitätsklinikums<br />

Düsseldorf, der Personalrat<br />

der Technischen Universität<br />

Dresden (mit der GEW) sowie der<br />

Personalrat des Ordnungsamtes der<br />

Stadt Frankfurt am Main. Mit dem<br />

Deutschen Personalrätepreis würdigt<br />

die im Bund-Verlag erscheinende<br />

Zeitschrift „Der Personalrat“<br />

Unverhältnismäßig und schädlich<br />

länder – Gewerkschaen kritisieren den Verhandlungsabbruch<br />

Essen und Düsseldorf im Rahmen<br />

von Haustarifverhandlungen über<br />

die Entlastung von Beschäftigten<br />

zum Streik aufgerufen hat.<br />

ver.di, dbb beamtenbund und tarifunion<br />

sowie die GEW haben in<br />

einem Brief an den Vorsitzenden<br />

der TdL, den Berliner Finanzsenator<br />

Matthias Kollatz-Ahnen, diesen Abbruch<br />

als „unverhältnismäßig und<br />

5<br />

um rechtliches Wissen. Vielmehr<br />

gelte es auch zu schauen, welche<br />

betriebs- oder gar überbetrieblichen<br />

Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung<br />

stehen, um die eigenen<br />

Ziele zu verfolgen. Ein wesentliches<br />

Element sei dabei zum Beispiel die<br />

betriebliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

zur und mit der Belegschaft.<br />

Bei den Seminaren wird aber auch<br />

gezeigt, wo es innerhalb der Gewerkschaft<br />

Wissen und Unterstützung<br />

gibt und wie man es nutzen<br />

kann. Ein Baustein dazu ist auch<br />

die Vernetzung mit anderen Teilnehmenden,<br />

sei es des eigenen<br />

aber auch von anderen Seminaren,<br />

die z.B. zeitgleich in den ver.di-Bildungszentren<br />

stattfinden. „Dabei<br />

wird erlebbar, dass man nicht allein<br />

ist mit seinen Sorgen und Fragen,<br />

sondern auch, wo man Unterstützung<br />

findet“, nennt Kolinko einen<br />

weiteren Vorteil der Seminare von<br />

ver.di b+b.<br />

Tipps speziell für neue Betriebsratsmitglieder<br />

aber auch Hinweise<br />

auf entsprechende Seminare für sie<br />

finden sich unter www.verdibub.de/seminare/neu_im_be<br />

triebsrat/<br />

die Arbeit von Personalratsgremien.<br />

Verliehen wird er in den Kategorien<br />

Gold, Silber und Bronze. Dazu kommt<br />

ein Sonderpreis der DGB-Jugend.<br />

Ausgezeichnet werden die Sieger<br />

im Rahmen des Schöneberger Forums<br />

am 21. November in Berlin.<br />

www.dprp.de<br />

schädlich“ kritisiert. Sie verweisen<br />

darauf, dass es keinen sachlichen<br />

Zusammenhang zwischen den Verhandlungsgegenständen<br />

gebe. Die<br />

Verhandlungsverpflichtung war die<br />

TdL in der Tarifeinigung vom Februar<br />

2017 eingegangen. Die Absage stelle<br />

die bisherige vertrauensvolle Tarifpartnerschaft<br />

in Frage, heißt es in<br />

dem Brief.<br />

timur kolinko arbeitet<br />

bei ver.di im bereich<br />

gewerkschaftliche<br />

bildung und bildungszentren<br />

i n t e r v i e w<br />

Neue Themen<br />

erkennen<br />

Neue Betriebsratsmitglieder<br />

müssen<br />

sich ihr Wissen erst<br />

aufbauen – am besten<br />

mit Seminaren von<br />

ver.di b+b. Was rätst<br />

Du „alten Hasen“?<br />

Langjährige Erfahrungen<br />

können ein großes Pfund<br />

für ein Gremium sein.<br />

Aber Gesetze ändern<br />

sich, ebenso die Rechtsprechung<br />

und/oder die<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Da hilft es, sich neue Impulse<br />

zu verschaffen und<br />

das eigene Netzwerk zu<br />

erweitern. Das können<br />

unsere Seminare leisten.<br />

Ein bis zwei vertiefende<br />

oder spezialisierende Seminare<br />

pro Jahr sollten<br />

für jedes BR-Mitglied<br />

Pflicht sein. Sie gehören<br />

in jede Qualifizierungsplanung<br />

im Gremium.<br />

Wie passt ihr die Seminare<br />

an aktuelle<br />

Entwicklungen an?<br />

Unsere Teamenden registrieren<br />

sehr aufmerksam<br />

neue Fragestellungen im<br />

Seminar. Tauchen diese<br />

wiederholt auf, fließen<br />

sie in die Konzeption der<br />

Seminare mit ein. Darüber<br />

hinaus erkennen die<br />

Kolleg/innen von b+b<br />

schon in Gesetzgebungsverfahren<br />

neue Themen<br />

und überführen sie in<br />

Seminarkonzepte. Auch<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

den Bundesfachbereichen<br />

ist dabei ein wichtiger<br />

Baustein.


6<br />

r<br />

e c h t & r A t<br />

ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong>······························································································································································<br />

A u c h d A s n o c h<br />

Falten und tackern:<br />

Gericht bleibt cool<br />

(ku/hem) Eigentlich war<br />

die Sache schon seit<br />

dem vorigen Jahrhundert<br />

entschieden. 1999 stellte<br />

– laut Onlineplattform<br />

www.kostenlose-ur<br />

teile.de – das Bundesarbeitsgericht<br />

fest: Der<br />

Arbeitgeber erfüllt den<br />

einschlägigen Anspruch<br />

des Arbeitnehmers auch<br />

mit einem Zeugnis, das<br />

er zweimal faltet, um es<br />

in einem Geschäftsumschlag<br />

üblicher Größe<br />

unterzubringen, solange<br />

das Original kopierfähig<br />

ist und die Knicke sich<br />

nicht auf den Kopien abzeichnen.<br />

Das Dokument<br />

müsse auch nicht in<br />

einer DIN-A4-Versandtasche<br />

mit gesteiftem<br />

Rücken verschickt werden<br />

(Aktenzeichen: 9<br />

AZR 893/98). Knapp 20<br />

Jahre später wollte ein<br />

Arbeitnehmer der Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

in<br />

Mainz Gelegenheit verschaffen,<br />

diese Rechtsfrage<br />

doch noch einmal<br />

unter dem verschärfenden<br />

Aspekt zu prüfen,<br />

dass das Schriftstück<br />

zweimal gefaltet und<br />

obendrein – getackert<br />

ist. Den Kläger trieb die<br />

Sorge um, dass ein getackertes<br />

Zeugnis einem<br />

unbefangenen Arbeitgeber<br />

mit Berufs- und<br />

Branchenkenntnis signalisiere,<br />

der Zeugnisaussteller<br />

sei mit dem<br />

Arbeitnehmer nicht zufrieden<br />

gewesen. Arbeits-<br />

und Landesarbeitsgericht<br />

wiesen die<br />

Klage cool zurück: Es gebe<br />

keinerlei Belege für<br />

die Ansicht, es könne<br />

sich um ein unzulässiges<br />

Geheimzeichen handeln,<br />

wenn die Blätter des Zeugnisses<br />

mit einem Heftgerät<br />

körperlich miteinander<br />

verbunden seien.<br />

Aktenzeichen:<br />

5 Sa 314/17<br />

BAMF unterliegt bei Gericht<br />

stellenBesetZung – Einklagbarer Anspruch auf ein ordnungsgemäßes Auswahlverfahren<br />

(dgb-rs) Wie alle anderen Arbeitgeber<br />

des öffentlichen Dienstes ist<br />

auch das Bundesamt für Migration<br />

undFlüchtlinge(BAMF)verpflichtet,<br />

Bewerber/innen auf unbefristete<br />

Stellen nach Eignung, Befähigung<br />

und Leistung auszuwählen. Wer<br />

nichtzumZugekommt,hatAnspruch<br />

auf Information über alle Kriterien,<br />

die zur Ablehnung geführt haben.<br />

ver.di und der DGB-Rechtsschutz<br />

haben zur Zeit viel Arbeit mit Gerichtsverfahren<br />

gegen das BAMF, in<br />

denen es um die Besetzung von<br />

freien Dienstposten geht.<br />

Am 14. Juni hat das Arbeitsgericht<br />

Bonneiner–befristetbeschäftigten<br />

– Klägerin Recht gegeben, deren<br />

Bewerbung um eine unbefristete<br />

Stelle abgelehnt worden war, weil<br />

sie bei einem Fragebogentest „nur<br />

durchschnittlichabgeschnitten“habe.<br />

Das BAMF behauptet, es habe<br />

auf Grundlage dieses Tests eine<br />

„Bestenauslese“vorgenommen.Zuvor<br />

hatte der Arbeitgeber der Klägerin<br />

aber ein gutes Zwischenzeugnis<br />

ausgestellt und wegen guter Leistungen<br />

eine Prämie gezahlt. Fazit<br />

des Gerichts: Die Ablehnung der<br />

Kollegin war rechtswidrig.<br />

gutes ZwischenZeugnis<br />

und eine leistungsPrämie<br />

(pm/bag)EinenTeilerfolgerzielthaben<br />

der DGB, seine Mitgliedsgewerkschaften<br />

ver.di, NGG und IG<br />

MetallsowiedieBundesländerBerlin<br />

und Nordrhein-Westfalen mit ihrer<br />

Rechtsbeschwerde beim Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) erzielt zu der<br />

Frage, ob der Verein „DHV – Die Berufsgewerkschaft<br />

e.V.“ (DHV) eine<br />

tariffähige Gewerkschaft ist: Der<br />

Erste Senat des BAG hob Ende Juni<br />

die Entscheidung des Hamburger<br />

Landesarbeitsgerichts(LAG)auf,das<br />

demVereineinehinreichendeDurchsetzungskraft<br />

gegenüber der Arbeitgeberseiteundeineleistungsfähige<br />

Organisation bescheinigt hatte.<br />

Auf der Grundlage der bisherigen<br />

Feststellungen könne es aber „über<br />

die Tariffähigkeit des DHV nicht abschließend<br />

befinden“, erklärte das<br />

BAG laut Pressemitteilung und verwies<br />

die Sache daher „zur weiteren<br />

Sachaufklärung – vor allem über<br />

die Mitgliederzahl der DHV und<br />

daraufbezogeneOrganisationsgrade<br />

in den beanspruchten Zuständigkeitsbereichen<br />

– an das Landesarbeitsgericht<br />

zurück“. ver.di-Vize<br />

Andrea Kocsis gab ihrer Hoffnung<br />

Wie der DGB-Rechtsschutz (www.<br />

dgb-rechtsschutz.de) bekräftigt,<br />

dürfen im öffentlichen Dienst Arbeitsplätzenichtwillkürlichvergeben<br />

werden. Rechtsschutzsekretär Dietmar<br />

Christians: „Ein Arbeitsplatz im<br />

öffentlichen Dienst ist ein Amt im<br />

Sinne von Artikel 33 Absatz 2 des<br />

Grundgesetzes. Der öffentliche Arbeitgeber<br />

muss deshalb Bewerberinnen<br />

und Bewerber nach den<br />

Grundsätzen von Eignung, Befähigung<br />

und Leistung auswählen.“<br />

Es bestehe demnach ein einklagbarer<br />

Anspruch auf ein ordnungsgemäßes<br />

Auswahlverfahren – auch<br />

und gerade in dem Fall, dass sich<br />

ein/e befristet Beschäftigte/r auf<br />

eine unbefristete Stelle bewirbt.<br />

Wenn der öffentliche Arbeitgeber<br />

seine Auswahlentscheidung nicht<br />

nachvollziehbar begründen könne,<br />

müsse das Arbeitsgericht davon<br />

ausgehen, dass das Auswahlverfahren<br />

„unstreitig fehlerhaft“ war,<br />

betont Dietmar Christians.<br />

Zwei andere Verfahren gegen das<br />

BAMF wurden vom Arbeitsgericht<br />

Bonn ruhend gestellt, da die Prozessparteien<br />

die weitere personalwirtschaftliche<br />

Entwicklung bei der<br />

Behörde abwarten wollten. Unterdessen<br />

hat nach Medienberichten<br />

Bundesfinanzminister Olaf Scholz,<br />

SPD, dem Innenministerium 1650<br />

neue Stellen und die Entfristung<br />

von 4500 weiteren Jobs beim BAMF<br />

bewilligt, und zwar bereits für das<br />

laufende Haushaltsjahr <strong>2018</strong>.<br />

Aktenzeichen: 3 Ca 406/18<br />

LAG muss jetzt Mitgliederzahl des DHV klären<br />

tArifmächtigKeit – Teilerfolg vor dem Bundesarbeitsgericht für DGB und Gewerkschaen<br />

Ausdruck, dass „damit endlich geklärt<br />

werden kann, wie es um die<br />

MächtigkeitdesDHVwirklichsteht”.<br />

Die Kurzbezeichnung DHV geht<br />

auf den „Deutschen Handlungsgehilfenverband”<br />

von 1893 zurück.<br />

HeutegehörtderVereindemChristlichen<br />

Gewerkschaftsbund an. Er<br />

hatte immer betont, zu einer nachvollziehbaren,<br />

schlüssigen Darlegung<br />

seiner „Mächtigkeit“ nicht<br />

verpflichtetzusein.VorzehnJahren<br />

berichtete „Report Mainz“ unter<br />

dem Titel „Gekaufte Pseudo-Gewerkschaften“<br />

über den DHV.<br />

B u c h t i P P ·········································································································<br />

Behindertenrecht–(GL)Das2016<br />

vom Bundestag beschlossene Bundesteilhabegesetz<br />

hat auch zu Änderungen<br />

im Behindertenrecht in<br />

derArbeitsweltgeführt.ZumBeispiel<br />

durch Einschübe im Sozialgesetzbuch<br />

IX, die zum Jahresbeginn <strong>2018</strong><br />

in Kraft getreten sind. Für Betriebsund<br />

Personalräte und Vertrauenspersonen<br />

der Schwerbehinderten<br />

ergeben sich so neue Fundstellen<br />

in Gesetzen und Verordnungen. In<br />

dervorliegendenGesetzessammlung<br />

finden sich alle für das Behindertenrecht<br />

relevanten Gesetze und<br />

Verordnungen. Eine ausführliche<br />

Einleitungbeschreibtdieveränderte<br />

Systematik mit ihren Folgen für die<br />

einzelnen Rechtsregeln. Neben den<br />

originären Rechtsvorschriften zum<br />

Behindertenrecht mit den GrundsätzenzurGleichbehandlungenthält<br />

der Band die Wahlordnung zu den<br />

Schwerbehindertenvertretungenmit<br />

HinweisenzumBetriebsverfassungsundPersonalvertretungsrechtsowie<br />

Arbeitshilfen.<br />

bolwig / conrad-giese / groskreutz<br />

/ hlava / ramm, Behindertenrecht<br />

in der ArBeitswelt,<br />

2., aktualisierte auflage, bundverlag,<br />

frankfurt/main, 717 seiten,<br />

39,90 euro, isbn 978-3766367174


i n t e r n e s<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong><br />

Handeln überprüfen<br />

KongressAntrAg – Zu mehr Nachhaltigkeit verpflichtet<br />

(hla) P014 heißt die schlichte Ziffernfolge<br />

eines Antrags, den der<br />

ver.di-Bundeskongress im Jahr 2011<br />

verabschiedet hat. Doch sein Inhalt<br />

verändert die Organisation nachhaltig<br />

– und genau das wollte der<br />

Gewerkschaftsrat erreichen, als er<br />

ihn vor sieben Jahren gestellt hat.<br />

Es geht um ökofaire Beschaffung in<br />

ver.di. Entstanden ist die Idee zu<br />

demAntraginderAGNachhaltigkeit<br />

des ver.di-Gewerkschaftsrats. „Wir<br />

müssen nach innen leben, was wir<br />

nach außen fordern“, sagt Dieter<br />

Schäfer, Mitglied der AG und einer<br />

der Väter dieses Antrags.<br />

Der Gewerkschaftsrat legt in diesem<br />

Antrag Kriterien für einzelne<br />

Bereiche fest, die bei der Beschaffung<br />

berücksichtigt werden sollen.<br />

Das reicht vom Orangensaft über<br />

Stromversorgung bis hin zu Werbemitteln.WichtigsindNachhaltigkeit,<br />

Tariftreue, ökologische und soziale<br />

Standards. „Wir können über unseren<br />

Einkauf auch Politik machen“,<br />

sagt Schäfer.<br />

Hinzukamnoch,dasskurzzuvorder<br />

stellvertretende ver.di-Vorsitzende<br />

FrankWernekeimGewerkschaftsrat<br />

eine Untersuchung vorgestellt hat<br />

überdas,wasNoch-nicht-Mitglieder<br />

vonDGB-Gewerkschaftenerwarten.<br />

Dabei war Glaubwürdigkeit einer<br />

der wichtigsten Punkte.<br />

DerKongressstimmtedemAntrag<br />

einvernehmlich zu. Seither sind der<br />

Bundesvorstand,Landesbezirkeund<br />

BildungsstättenzurUmsetzungverpflichtet.<br />

Dem Gewerkschaftsrat<br />

sindregelmäßigFortschrittsberichte<br />

vorzulegen, der Antrag soll ja nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Vier Berichte<br />

hat es mittlerweile gegeben,<br />

und sie zeigen, dass der Antrag an<br />

vielenStelleninver.dietwasbewegt<br />

hat. Dennoch gibt es viele Bereiche,<br />

in denen noch mehr getan werden<br />

kann. In einigen Bereichen ist es<br />

immer noch schwierig, fair produzierte<br />

Produkte zu kaufen. Dazu<br />

zähltSchäferdieInformationstechnologie:„Esgibteinfachnochkeinen<br />

Fair-Trade-Computer“, sagt er.<br />

Europa nicht den Antieuropäern überlassen<br />

demonstrAtionen – DGB unterstützt „March For A New Europe“<br />

(red.) Der DGB hat den „March For<br />

A New Europe“ unterstützt, zu dem<br />

am 23. Juni mehr als 40 Organisationenaufgerufenhatten.AlsTermin<br />

hatten sie den 23. Juni gewählt, den<br />

zweiten Jahrestag des Brexit-Referendums.DieMärschefandenunter<br />

anderem in Berlin, Köln, München,<br />

Kopenhagen, Brüssel und Lissabon<br />

statt.<br />

Die Initiator/innen haben dabei klar<br />

gemacht, dass sie Europa nicht<br />

antieuropäischen Parteien und Organisationenüberlassenwollen.Allerdings<br />

müsse Europa demokratischer,solidarischerundnachhaltiger<br />

werden.DerDGB-VorsitzendeReiner<br />

Hoffmann forderte in diesem Zusammenhang<br />

auch, dass Mindeststandards<br />

für Arbeitnehmerrechte<br />

Menschen zu retten ist kein Verbrechen<br />

gewerKschAftsrAt – Resolution für die solidarische Aufnahme von Geflüchteten<br />

(hla) Der ver.di-Gewerkschaftsrat<br />

hat in seiner Sitzung Ende Juni eine<br />

Resolution verabschiedet, in der er<br />

zusammen mit dem Europäischen<br />

Gewerkschaftsbund fordert, die gemeinsameneuropäischenWertewie<br />

EinhaltungderMenschenrechte,Solidarität<br />

und Humanität zu achten<br />

und einzuhalten. Hintergrund sind<br />

die Vorgänge um das Flüchtlingsschiff<br />

Lifeline, dem mit 233 FlüchtlingenanBordtagelangdieEinfahrt<br />

7<br />

Mittlerweile hat die AG den Antrag<br />

sogar aktualisiert, damit auf den<br />

genannten Ebenen auch die mittlerweile<br />

neu auf den Markt gekommenen<br />

Siegel für bestimmte Produktionsformen<br />

bewertet und bei<br />

ihrer Beschaffung berücksichtigt<br />

werdenkönnen.AuchKritiker/innen,<br />

die sagen, faire Beschaffung sei<br />

teuer, kann die AG mittlerweile widerlegen.WerdebeispielsweiseLeitungswasser<br />

statt Wasser in Pfandflaschenausgeschenkt,könnteman<br />

das eingesparte Geld für fair produzierteSäfteverwenden,sagtJenna<br />

Schröder, seit 2015 Mitglied der AG<br />

Nachhaltigkeit.<br />

P014zeigtfürbeideAG-Mitglieder,<br />

dass es möglich ist, über Anträge<br />

Politik zu machen. Mittlerweile ist<br />

das ein akzeptiertes Mittel, um für<br />

nochmehrNachhaltigkeitzusorgen.<br />

Eswirktsogaraußerhalbvonver.di:<br />

Zwischenzeitlich haben sich schon<br />

Parteien über den P014 informiert,<br />

um ihr Handeln überprüfen zu können.<br />

auf europäischer Ebene festgelegt<br />

werdenmüssten.NursokönneLohnund<br />

Sozialdumping als Geschäftsmodell<br />

verhindert werden.<br />

Die beteiligten Aktionen haben<br />

einen offenen Brief veröffentlicht,<br />

der im Internet noch unterzeichnet<br />

werdenkann:www.change.org/p/<br />

deutscher-bundestag-europaist-in-gefahr-erneuern-wir-es<br />

ineinensichereneuropäischenHafen<br />

verweigert wurde. Letztendlich hat<br />

Malta die Genehmigung zum Einlaufen<br />

erteilt.<br />

In Deutschland hatten sich mehrere<br />

Bundesländer bereit erklärt,<br />

dieGeflüchtetenaufzunehmen.Das<br />

hatte jedoch der zuständige Bundesinnenminister<br />

Horst Seehofer,<br />

CSU, blockiert. Stattdessen hatte er<br />

imInnenausschussdesBundestages<br />

gefordert, das Schiff zu beschlagnahmen<br />

und die Besetzung strafrechtlich<br />

zu verfolgen.<br />

„Menschen zu retten, darf kein<br />

Verbrechensein“,istdieResolution<br />

überschrieben.DieÄußerungenSeehofers<br />

zeigten, dass rechtspopulistische<br />

Stimmungsmache gegen Migrant/innen<br />

und Flüchtlinge im<br />

Zentrum der Politik angekommen<br />

seien. Der ver.di-Gewerkschaftsrat<br />

verurteilt die Haltung des Innenministers.<br />

JennA schröder ist<br />

mitglied in der ag<br />

nachhaltigkeit des<br />

ver.di-gewerkschaftsrats<br />

i n t e r v i e w<br />

Welchen konkreten<br />

Vorschlag hast Du für<br />

mehr Nachhaltigkeit?<br />

Mein Vorschlag ist es,<br />

bei ver.di Leitungswasser<br />

auszuschenken statt<br />

Wasser in Plastikflaschen.<br />

Damit können wir ein<br />

weiteres Zeichen für<br />

mehr Nachhaltigkeit setzen.<br />

Das wäre nicht nur<br />

ökologischer, wir setzen<br />

damit auch ein weiteres<br />

Zeichen für die Initiative<br />

„Wasser ist Menschenrecht”,<br />

und wir stärken<br />

die (kommunale) Wasserwirtschaft<br />

und damit<br />

auch unsere Kolleg/<br />

innen.<br />

Warum ist die Umsetzung<br />

dann schwierig?<br />

Als Gegenargument wird<br />

genannt, dass man erst<br />

mal Karaffen kaufen<br />

müsste. Oder dass viele<br />

lieber Sprudelwasser<br />

trinken. Manche stellen<br />

die Qualität von Leitungswasser<br />

in Frage.<br />

Aber wir wissen ja um<br />

dessen gute Qualität.<br />

Dass die Umstellung<br />

möglich ist, erlebe ich an<br />

meinem Arbeitsplatz in<br />

der Stadtverwaltung<br />

Hannover. Dort haben<br />

wir in einigen Bereichen<br />

bereits Wasserspender<br />

aufgestellt. Viele schaffen<br />

es privat, einen Wassersprudler<br />

zu nutzen,<br />

warum hinken wir als<br />

Organisation da so hinterher?


B u n t e w i e s e<br />

8 ver.di <strong>news</strong> <strong>10</strong> · 7. Juli <strong>2018</strong><br />

ann pettifor:<br />

die ProduKtion des<br />

geldes. ein plädoyer<br />

wider die macht der<br />

banken, deutsch von<br />

ursel schäfer,<br />

hamburger edition,<br />

230 seiten, 28 euro,<br />

isbn 978-3868543186<br />

ver.di <strong>news</strong><br />

erscheint 14-täglich<br />

herAusgeBer:<br />

vereinte dienstleistungsgewerkschaft<br />

ver.di,<br />

frank bsirske, vorsitzender<br />

chefredAKtion:<br />

dr. maria kniesburges<br />

redAKtion: heike langenberg<br />

(verantwortlich), marion<br />

lühring, jenny mansch<br />

lAyout: helmut mahler<br />

infogrAfiK: klaus niesen<br />

cArtoon: thomas plassmann<br />

drucK: alpha print medien ag,<br />

darmstadt<br />

Adresse: redaktion ver.di <strong>news</strong>,<br />

paula-thiede-ufer <strong>10</strong>,<br />

<strong>10</strong>179 berlin,<br />

tel.: 030 / 69 56 <strong>10</strong>69,<br />

fax: 030 / 69 56 3012<br />

verdi-<strong>news</strong>@verdi.de<br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

hinweis: die ausgabe 11<br />

erscheint am 25. august <strong>2018</strong><br />

www.verdi.de<br />

Penibel<br />

„Am 20. Juni hat er<br />

77 falsche<br />

Aussagen gemacht.“<br />

Glenn Kessler,<br />

Fakten-Checker bei der<br />

„Washington Post“,im<br />

Interview mit der<br />

„Süddeutschen<br />

Zeitung“. Er führt mit<br />

seinen Kolleg/innen<br />

penibel Buch über<br />

Falschaussagen des<br />

amerikanischen<br />

Präsidenten<br />

Donald Trump<br />

Diener statt Herren<br />

B u c h t i P P – Ann Pettifor Plädoyer wider die Macht der Banken<br />

Bereits 2006 hat Ann Pettifor in<br />

ihremBuch„Dieerstebevorstehende<br />

weltweite Schuldenkrise“ auf eben<br />

jene hingewiesen. Doch der Kanarienvogel<br />

im Bergwerk wurde nicht<br />

ernstgenommen,siewurdeverlacht,<br />

bevor ihre Schrift zwei Jahre später<br />

zur Realität wurde.<br />

Jetzt hat die Ökonomin, die Regierungen<br />

und Organisationen in<br />

Fragen von unabhängiger Schuldenrückführung,internationalenFinanzen<br />

und nachhaltiger Entwicklung<br />

berät, ein „Plädoyer wider die<br />

Macht der Banken“, vorgelegt. Der<br />

gesamte Finanzsektor müsse von<br />

der sich mittlerweile angeeigneten<br />

Rolle des Herrn der Wirtschaft in die<br />

desDienerszurückverwiesenwerden<br />

– zum Wohle aller.<br />

Detailliertführtsieauf,wieBanken<br />

unddieFinanzwirtschaftmittlerweile<br />

die reale Wirtschaft dominieren. Ihr<br />

Zielseies,GeldmitGeldzuverdienen,<br />

statt nachhaltig in Aktivitäten zu in-<br />

Mit dem Thema Rechtspopulismus<br />

im Betrieb beschäftigt sich<br />

am 13. September eine Tagung des<br />

ver.di-Bereichs Mitbestimmung in<br />

derver.di-BundesverwaltunginBerlin.<br />

Nach den Betriebsratswahlen<br />

im Frühjahr sollen jetzt eine Bestandsaufnahme<br />

und ein Erfahrungsaustausch<br />

gemacht werden.<br />

Mehr Infos für ver.di-Mitglieder:<br />

https://mitgliedernetz.verdi.de/,<br />

Stichwort für die Suche: Rechtspopulismus<br />

ver.di ist eine der Programmpartnerinnen<br />

bei der Labor.A <strong>2018</strong>, der<br />

Plattform „Arbeit der Zukunft“. Sie<br />

geht am 13. September erstmals in<br />

Berlin an den Start. Dabei will die<br />

Hans-Böckler-StiftungAkteur/innen<br />

der Wissensproduktion zur Arbeit<br />

der Zukunft zusammen bringen.<br />

Mehr Infos: www.boeckler.de/ver<br />

anstaltung_114419.htm<br />

vestieren,diezuArbeitsplätzen,Löh-<br />

nen und Gewinnen führen würden.<br />

Die heute in den Zentralbanken tätigen<br />

Technokrat/innen hätten fast<br />

alle inadäquat auf die Krise reagiert,<br />

hätten in ihrer Rolle als Hüter/innen<br />

der Finanzen des Landes versagt,<br />

wirft die Ökonomin ihnen vor.<br />

„SiehabenbeiderAufgabeversagt,<br />

das weltweite Finanzsystem umzustrukturieren,<br />

angemessen neu zu<br />

regulierenunddamitzustabilisieren,<br />

und haben nach ihrem eigenen<br />

Eingeständnis die wachsende weltweiteUngleichheitnochverschärft“,<br />

schreibt Pettifor. Das habe weitreichende<br />

Folgen: Populismus und ExtremismusseienaufdemVormarsch,<br />

und das seien „sehr reale, schwere<br />

BedrohungenfürGesellschaftenund<br />

Volkswirtschaften“.<br />

Sie erteilt auch einer pauschalen<br />

Verteufelung von Schulden und damit<br />

auch der Schwarzen Null, also<br />

ausgeglichenen öffentlichen Haushalten<br />

und dem Verzicht auf öffentliche<br />

Schulden, eine klare Absage.<br />

„Schuldenfreies Geld gibt es nicht“,<br />

sagt sie, warnt aber zugleich auch<br />

vor dem ausufernden Versuch,<br />

durch günstige (Privat)kredite Wertezuschaffen.Geplatztesogenannte<br />

Immobilienblasen haben mehrfach<br />

gezeigt, dass das nicht funktioniert.<br />

Die Ökonomin sieht den Ausweg<br />

darin, dass es zu einem Wandel in<br />

der Wirtschaft kommt. Da sieht sie<br />

in erster Linie Umweltaktivist/innen<br />

und Frauen gefordert. Schließlich<br />

seidasbisherigeFinanzsystemstark<br />

von Männern geprägt. Hier müsse<br />

ein Gegengewicht entstehen. Aber<br />

auchdiebreiteAllgemeinheitmüsse<br />

ein Verständnis dafür entwickeln,<br />

wie das Bankgeld-System funktioniert.<br />

Dazu leistet Pettifor mit ihrem<br />

verständlich geschriebenen Buch<br />

einen wichtigen Beitrag.<br />

Heike Langenberg<br />

t e r m i n e ························· P e r s o n e l l e s ·················· n A c h r u f ···················<br />

Der Sekretär des ver.di-Gewerkschaftsrats,<br />

Timotheus Felder-<br />

Roussety, ist in der Sitzung des<br />

Gremiums Ende Juni verabschiedet<br />

worden. Er wechselt zum 15. August<br />

als Sozialreferent an die deutsche<br />

Botschaft in der indischen Hauptstadt<br />

Neu Delhi. Als seine Nachfolgerin<br />

in seinem bisherigen Amt hat<br />

derGewerkschaftsratBirgitLadwig<br />

vorgeschlagen.Die53jährigearbeitet<br />

seit 2007 als Büroleiterin des ver.di-<br />

Vorsitzenden Frank Bsirske. Zuvor<br />

hatte sie seit ver.di-Gründung im<br />

Bereich Politik und Planung des<br />

ver.di-Bundesvorstands gearbeitet.<br />

Jetzt muss noch der ver.di-Bundesvorstand<br />

in seiner nächsten Sitzung<br />

über diesen Vorschlag des Gewerkschaftsrats<br />

abstimmen. Der ver.di-<br />

Gewerkschaftsrat ist das höchste<br />

ver.di-Beschlussgremium zwischen<br />

den Bundeskongressen.<br />

Am <strong>10</strong>. Juni ist die Kollegin Andrea<br />

Andersson im Alter von 60 Jahren<br />

gestorben. Zuletzt hat sie in der Verwaltung<br />

der Geschäftsstelle des<br />

ver.di-Bezirks Region Süd-Ost-Niedersachsen<br />

gearbeitet, unter anderemfürdenFachbereichGesundheit,<br />

soziale Dienst, Wohlfahrt und KirchensowiefürdieBezirksgeschäftsführung.<br />

Im April 1989 wechselte<br />

sie von ihrer Arbeit in einem Rechtsanwaltsbüro<br />

als Verwaltungsmitarbeiterin<br />

in den ötv-Bezirk Wolfenbüttel-Helmstadt.<br />

Im Rahmen<br />

spätererFusionenführtesieihrWeg<br />

schließlichnachBraunschweig.„Wir<br />

trauern um eine langjährige Mitarbeiterin,<br />

die immer kollegial, hilfsbereit<br />

und engagiert unsere Arbeit<br />

undunseregewerkschaftlichenZiele<br />

unterstützt hat“, heißt es in einem<br />

Nachruf des ver.di-Landesbezirks<br />

Niedersachsen-Bremen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!