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Nagelfluh Frühjahr-Sommer 2018

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JUWELEN DES NATURPARKS<br />

Paradies für Apollofalter<br />

Die Lochalpe im Bregenzerwald<br />

Es gibt ihn noch, unseren Apollofalter, der in den Roten Listen Vorarlbergs<br />

als »potentiell gefährdet« eingestu und in der FFH-Richtlinie<br />

(Flora-Fauna-Habitat Richtlinie) als streng zu schützende Art gelistet ist.<br />

Aber warum ist der Schmetterling überhaupt vom Aussterben bedroht?<br />

Wie viele Insekten sind Schmetterlinge<br />

und vor allem der Apollofalter (Parnassius<br />

apollo) ein Spezialist, der an seine Umgebung<br />

bestens angepasst und bei der Nahrungsaufnahme<br />

äußerst wählerisch ist. Unser Naturparkjuwel<br />

benötigt als Lebensraum nicht nur<br />

Südhänge mit ausreichender Sonneneinstrahlung,<br />

um möglichst früh schlüpfen zu können,<br />

sondern braucht auch die <strong>Nagelfluh</strong>felsen, auf<br />

denen der Weiße Mauerpfeffer (Sedum album)<br />

wächst. Die junge Raupe, die fünf Häutungsstadien<br />

durchläu, frisst ausschließlich die Blätter<br />

dieser Pflanze. So muss ein <strong>Nagelfluh</strong>felsen nicht<br />

nur ausreichend Platz für Weißen Mauerpfeffer<br />

bieten, sondern auch schnell schneefrei sein, so<br />

dass der Lebenszyklus des Apollofalters bereits<br />

Ende Februar/Anfang März beginnen kann.<br />

Wettlauf mit<br />

der Lebenszeit<br />

Als Raupe muss der Schmetterling den<br />

rauen Bedingungen in den Bergen trotzen.<br />

Setzt Schneefall oder Regen ein, sucht sie<br />

Schutz in den Felsritzen. Ansonsten kann aufgrund<br />

der schwarzen Hautfarbe jeder kleine<br />

Sonnenstrahl gespeichert werden. Gegen Fressfeinde<br />

wie etwa Vögel schützt sich die Raupe,<br />

indem sie ihren Körper mit zwei orangen<br />

Warnstreifen markiert, die dem Angreifer<br />

»Achtung, ich bin giig« signalisieren sollen.<br />

Aber nicht jeder lässt sich von der Zeichnung<br />

am Körper abhalten. Den Juni über verbringt<br />

der Apollofalter in der Puppenruhe und<br />

schlüp je nach Witterung Anfang Juli. Als<br />

Mit zwei orangefarbenen Streifen gaukelt die Raupe<br />

ihren Feinden vor, dass sie giftig sei<br />

Falter beginnt der Wettlauf mit der Zeit erneut.<br />

Es bleiben ihm nur etwa sechs Wochen, um<br />

sich fortzupflanzen. Im Ei unter dem schützenden<br />

Weißen Mauerpfeffer oder in einer Felsrit-<br />

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