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Stadtmagazin CLP Ausgabe 20

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Stadtgeschichte<br />

Ein Traditionshaus im Herzen der Stadt<br />

Braut- und Festmoden Geschäftshaus C. A. Thole im Wandel der Zeit –<br />

zum Hochzeitshaus Niedersachsen<br />

Jahrzehntelang war die Firma C. A. Thole in der Cloppenburger<br />

Stadtmitte die erste Adresse in Sachen<br />

Brautmoden. „C.A. Thole“ – der Name war weit über<br />

die norddeutsche Region hinaus für seine hochwertigen<br />

und internationalen Kollektionen führender Brautmoden-Marken<br />

bekannt. Ein Unternehmen, das seit seiner<br />

Gründung die wirtschaftliche Entwicklung und das Bild der<br />

Stadt mitgeprägt hat. Und so lohnt sich ein Blick in die Annalen,<br />

unter Berücksichtigung einer Veröffentlichung in der<br />

Münsterländischen Tageszeitung vom 27.08.1986.<br />

Demnach gründeten die Kaufleute Thole und Thien im<br />

Herbst 1911 ein Textilgeschäft in der Langen Straße und<br />

brachten damit ein völlig neues Geschäftsprinzip in die<br />

Stadt. Sie verkauften nur gegen bar, gaben keine Rabatte<br />

und konnten auf diese Weise äußerst günstige Preise bieten.<br />

Der Kunde registrierte bald die Vorteile einer solchen<br />

Konzeption und das junge Unternehmen florierte. Kurz<br />

nach dem Ausscheiden von Kompagnon Thien aus der Firma<br />

führte Clemens-August Thole das Geschäft unter dem<br />

Namen „C. A. Thole“ weiter. Er kaufte das in der Stadtmitte<br />

befindliche Haus an der Mühlenstraße, welches vom Kaufmann<br />

Uptmoor errichtet wurde und inzwischen in den Besitz<br />

dessen Schwiegersohns und Gastwirt Anton Paul übergegangen<br />

war. Clemens-August vergrößerte das Haus durch<br />

einen Anbau und dehnte seine geschäftliche Tätigkeit auch<br />

auf andere Städte aus. So gründete er Filialen in Melle, Wesel<br />

und Quakenbrück.<br />

Doch Clemens-August Thole starb schon 1935 im Alter<br />

von nur 51 Jahren. Nach seinem Tode führte seine Witwe,<br />

Frau Maria Thole, das Stammhaus in Cloppenburg weiter.<br />

Als souveräne Geschäftsfrau brachte sie die Firma durch die<br />

Krieg- und Nachkriegszeit mit ihren Plünderung, der Besatzung<br />

und der Währungsreform. Während der Zeit des Nationalsozialismus<br />

sollte ihr sogar das Geschäft geschlossen<br />

werden. Nur ihr entschiedenes persönliches Auftreten konnte<br />

den Bestand des Unternehmens sichern.<br />

1952 verlor sie den ältesten Sohn Hermann im Alter von<br />

nur 30 Jahren, nachdem er ihr für kurze Zeit eine Stütze im<br />

Betrieb gewesen war. Die Tochter Maria gab daraufhin ihre<br />

akademische Laufbahn auf, um für einige Jahre der Mutter<br />

zu helfen. Und auch der zweite Sohn, Helmut Thole änderte<br />

seine bis dato eingeschlagene Laubahn, brach sein Studium<br />

ab und wurde Kaufmann. 1953 trat er als Gesellschafter in<br />

die Firma ein und wurde 1962 alleiniger Inhaber. Frau Maria<br />

Thole, die der Firma durch ihre Persönlichkeit in entscheidendem<br />

Maße Profil gegeben hat, blieb bis zu ihrem Tode<br />

im Alter von 80 Jahren im Geschäft tätig. Viele ihrer Kunden<br />

und Mitarbeiter werden sich noch erinnern an die bis ins<br />

hohe Alter elegante und beeindruckende Erscheinung.<br />

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