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THOMAS LARCHER und FRIEDERIKE GÖSWEINER<br />
erschufen mit Das Jagdgewehr ihre erste Oper. Der Komponist und die Librettistin<br />
stammen beide aus Tirol. Larcher ist international für seine innovative Musik und sein<br />
besonderes Interesse für die Singstimme bekannt. Gösweiners vielbeachteter Debütroman<br />
Traurige Freiheit wurde 2016 mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet.<br />
WERKSTATTBÜHNE<br />
DAS JAGDGEWEHR<br />
Thomas Larcher<br />
DAS JAGDGEWEHR<br />
fünf Solisten ist der Chor wie ein<br />
zusätzliches Instrument. Er vervielfacht<br />
die Stimmen, er hat etwas<br />
sehr Weiches und erzeugt gleichzeitig<br />
einen großen Raum.«<br />
Diese »Verstärkung« ist vielleicht<br />
auch wichtig bei einer Vorlage, in<br />
der die Konflikte zurückhaltend<br />
ausgetragen werden. »Ich denke<br />
an den Moment, wenn Josuke<br />
sich unbeobachtet glaubt und mit<br />
seiner Flinte auf seine Ehefrau<br />
zielt, während sie ihn seelenruhig<br />
im Spiegelbild beobachtet«, so<br />
Larcher. »Oder als Midori ihren<br />
Ehemann mit ihrer Cousine am<br />
Strand entdeckt, vor diesem weiten<br />
Hintergrund des Meeres, und<br />
wie sie dann einfach davongeht,<br />
ohne einzugreifen.« Es seien diese<br />
innerlich dramatischen Momente,<br />
ihre Tiefe und ihre Melancholie, die<br />
den Reiz von Yasushi Inoues Buch<br />
ausmachten, erzählen die beiden.<br />
AUSBLICKE<br />
Vor seiner Karriere als Komponist<br />
war Thomas Larcher ein<br />
erfolgreicher Konzertpianist. Seine<br />
Auftritte, die ihn um die halbe Welt<br />
führten, vermisse er aber nicht.<br />
Zwar würde er gern hin und wieder<br />
mehr spielen können. »Aber das<br />
Leben als Pianist mit dem ständigen<br />
Fokus auf den Moment ist ziemlich<br />
nervenaufreibend. Das Komponieren<br />
ist viel ruhiger. Und ich bin auch<br />
jemand, der relativ lange braucht,<br />
um ein Werk fertigzustellen.«<br />
Die kommenden Jahre sind<br />
bereits mit Aufträgen gefüllt.<br />
»Momentan plane ich für das Jahr<br />
2024 voraus.« Er freue sich nun<br />
darauf, bei den diesjährigen Bregenzer<br />
Festspielen neben seiner Oper<br />
auch seine Symphonie Alle Tage<br />
zu hören, ein Werk für Bariton und<br />
Orchester, in dem Larcher Gedichte<br />
von Ingeborg Bachmann verarbeitete.<br />
Außerdem wird A Padmore Cycle<br />
aufgeführt, selbstverständlich mit<br />
Mark Padmore als Tenor. Friederike<br />
Gösweiner wiederum, die für ihren<br />
2016 erschienenen Roman Traurige<br />
Freiheit den Österreichischen Buchpreis<br />
für Debüts erhielt, arbeitet<br />
derzeit an einem neuen Prosawerk.<br />
Ein Libretto würde sie, so die Autorin,<br />
gerne wieder schreiben, beim<br />
nächsten Mal wahrscheinlich mit<br />
einem eigenen Stoff.<br />
Premiere<br />
15. August <strong>2018</strong> – 20.00 Uhr<br />
Vorstellungen<br />
17. & 18. August – 20.00 Uhr<br />
PARKSTUDIO | FESTSPIELHAUS<br />
Ö1 KLASSIK-TREFFPUNKT<br />
4. August – 10.00 Uhr<br />
Gäste: Elisabeth Sobotka,<br />
Thomas Larcher, Michael Boder<br />
und Karl Markovics<br />
Eintritt frei<br />
SEESTUDIO | FESTSPIELHAUS<br />
MUSIK & POESIE<br />
A PADMORE CYCLE<br />
5. August <strong>2018</strong> – 19.30 Uhr<br />
FESTSPIELHAUS<br />
ORCHESTERKONZERT<br />
WIENER SYMPHONIKER<br />
6. August <strong>2018</strong> – 19.30 Uhr<br />
mit Werken von Thomas<br />
Larcher und Ludwig van<br />
Beethoven<br />
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