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20 Jahre Rif im PDF-Format - ULSZ Rif

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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Rif</strong><br />

Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg


Idee und Redaktion: Joach<strong>im</strong> Glaser<br />

Mitarbeit: Dir. Mag. Wolfgang Becker<br />

Dr. Minas D<strong>im</strong>itriou<br />

Vizeleutnant Erwin Geiger<br />

Ernst Grössinger<br />

Michael Horvath<br />

Univ.-Prof. Dr. Erich Müller<br />

Vizeleutnant a.D. Helmut Ring<br />

Mag. Gerold Sattlecker<br />

Dr. Thomas Wörz<br />

Wir danken der Firma Red Bull für die Unterstützung dieser Publikation.


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Rektors, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger 4 - 5<br />

Vorwort des LSO-Vorsitzenden, LH-Stv. Dr Othmar Raus 6<br />

Vorwort des Halleiner Bürgermeisters, Dr Christian Stöckl 7<br />

Das Ringen dauerte 18 <strong>Jahre</strong> - Der weite Weg nach <strong>Rif</strong> 8 - 9<br />

Nutzungskonzept auf fünf Säulen - Aus der Baugeschichte 10 - 11<br />

Ritter, Erzbischöfe und Grafen - Ein Blick in die Geschichte 12 - 13<br />

Eine einzigartige „Stadt“ der Sportler - <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Wandel der Zeit 14 - 17<br />

Sportliche Zahlen 18 - 21<br />

Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss 22<br />

Parallele Wege - Gemeinsame Ziele - Universität: Lehre und Forschung in Sachen Sport 23 - 25<br />

Note eins für das Schulsportmodell - Seit zwei Jahrzehnten ein Vorbild 26 - 29<br />

<strong>Rif</strong> Aktiv - Verein der Freunde des Sportzentrums <strong>Rif</strong> 30 - 31<br />

Vom Skistar bis zum Volleyballteam - Fünf <strong>Jahre</strong> Leistungssport-Betreuungszentrum 32 - 33<br />

Zwei Ringer standen an der Wiege - HLSZ 8 - Das Haus der Medaillensammler 34 - 36<br />

Medaillensammler in Uniform 37<br />

Erfolge bei den Olympischen Spielen 38<br />

Erfolge bei den Weltmeisterschaften 39 - 41<br />

Wie wird man Sportsoldat? 42 - 43<br />

Ein Blick hinter die Kulissen - Vom nicht alltäglichen Alltag 44 - 45<br />

Viel Spass und ein schmerzhafter Ausflug - Alexander Neumüller erinnert sich 46 - 47<br />

Vom Flair in einem einzigartigen Sportzentrum - Das Loblied der Stammgäste, Sportler von A - Z 48 - 65<br />

Qi Gong, Kicker, Hundesportler - In <strong>Rif</strong> ist Platz für jede Veranstaltung 66 - 67<br />

Benützer-Hitliste und interne <strong>Rif</strong>er Podestplätze 68 - 69<br />

Prominente Sportler in <strong>Rif</strong> 70 - 73<br />

Impressum 83<br />

Seite


<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Universitäts-<br />

und Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong><br />

Das Universitäts- und Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> hat sich<br />

in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />

zu einer bedeutenden Lehr-,<br />

Forschungs- und Serviceeinrichtung<br />

der Universität<br />

Salzburg entwickelt. Von Anfang<br />

an haben sich die vielfältigen<br />

Sportanlagen für<br />

praktisch-methodische Lehrveranstaltungen<br />

des damaligen<br />

Institutes für Sportwissenschaften<br />

und für zahlreiche<br />

sportpraktische Aktivitäten<br />

des allgemeinen Hochschulsportes<br />

(USI) bestens<br />

bewährt. Hunderte Absolventinnen<br />

und Absolventen<br />

des sportwissenschaftlichen<br />

Studiums haben ihre sportpraktische<br />

und fachdidaktische<br />

Kompetenz in diesen<br />

wunderschön gelegenen<br />

Anlagen erworben und geben<br />

ihr Wissen und Können<br />

in breit gestreuten Berufsfeldern<br />

weiter. Für den Bereich<br />

der Sport- und Bewegungswissenschaft<br />

waren die <strong>im</strong><br />

Rahmen der 1999 abgeschlossenen<br />

Erweiterung<br />

der Sportanlagen eingerichteten<br />

Labor- und Seminarräume<br />

<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong> von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Damit waren die Vorausset-<br />

4<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger<br />

Rektor der Universität Salzburg<br />

zungen für das inzwischen<br />

erreichte international hoch<br />

stehende Niveau der Forschungsleistungen<br />

der Salzburger<br />

Sport- und Bewegungswissenschaftgegeben.<br />

Die Möglichkeiten, in<br />

gut ausgestatteten biomechanischen,<br />

physiologischen<br />

oder psychologischen<br />

Laboreinrichtungen komplexe<br />

Untersuchungen<br />

durchzuführen, öffneten<br />

die Tore für zahlreiche<br />

Forschungsprojekte. Die<br />

Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />

kommen sowohl<br />

dem Breiten- als auch dem<br />

Leistungssport zugute. Unmittelbare<br />

Nutznießer dieser<br />

Forschungseinrichtungen<br />

sind auch zahlreiche Salzburgerinnen<br />

und Salzburger,<br />

die <strong>im</strong> Rahmen von Fitnessund<br />

Leistungsdiagnosen<br />

Ratschläge für gesunde Bewegung<br />

oder Trainingsem-


pfehlungen zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der Leistungsfähigkeit erhalten.<br />

Neben den unmittelbaren<br />

Lehr- und Forschungsaktivitäten<br />

konnte die Universität<br />

Salzburg in den Anlagen<br />

des Universitäts- und<br />

Landessportzentrums <strong>Rif</strong><br />

zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />

und wissenschaftliche<br />

Tagungen durchführen,<br />

deren Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer durchwegs<br />

die Qualität und das<br />

Ambiente der Anlagen bewunderten.<br />

Ein leuchtender<br />

Meilenstein für die Univer-<br />

sität Salzburg war der Erwerb<br />

des Schlosses <strong>Rif</strong><br />

durch den Bund und das<br />

Land Salzburg und dessen<br />

pr<strong>im</strong>äre Zweckwidmung für<br />

die Lehr- und Forschungstätigkeiten<br />

des Interfakultären<br />

Fachbereichs Sport-<br />

und Bewegungswissenschaft.<br />

Dadurch konnte der<br />

gesamte Fachbereich in den<br />

Anlagen des <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> untergebracht<br />

und somit zu einer<br />

der attraktivsten sportwissenschaftlichenEinrichtungen<br />

in Europa werden.<br />

Aus Sicht der Universität<br />

Salzburg hat sich das „Modell<br />

<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>“, in dem die<br />

gemeinsamen sportlichen<br />

und wissenschaftlichen<br />

Interessen von Land und<br />

Universität Salzburg unter<br />

einem Dach zur Zufriedenheit<br />

aller verfolgt werden<br />

können, bestens bewährt.<br />

Ein gutes Modell ist in der<br />

praktischen Umsetzung jedoch<br />

<strong>im</strong>mer von den handelnden<br />

Personen abhängig.<br />

Das Projekt „<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>“ verdankt<br />

seine erfolgreiche Entwicklung<br />

dem verantwor-<br />

tungsvollen Handeln der<br />

Mitglieder des „<strong>Rif</strong>-Ausschusses“<br />

und der vorbildlichen<br />

Verwaltung der Anlagen<br />

durch Dir. Mag.<br />

Becker und seinem Team.<br />

Ihnen allen möchte ich <strong>im</strong><br />

Namen der Universität Salzburg<br />

herzlich dafür danken.<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinrich<br />

Schmidinger<br />

Rektor der Universität<br />

Salzburg


<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Spitzensport<br />

LH-Stv. Dr. Othmar Raus<br />

Vorsitzender der Landessportorganisation<br />

Die Bedeutung des Universitäts-<br />

und Landessportzentrums<br />

in <strong>Rif</strong> für den he<strong>im</strong>ischen<br />

Sport kann gar nicht<br />

hoch genug bewertet werden.<br />

Seit nunmehr <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

finden Spitzensportler ebenso<br />

opt<strong>im</strong>ale Trainingsbedingungen<br />

vor, wie Behindertensportler,<br />

Auszubildende,<br />

Studierende und Vereinssportler.<br />

Nach umfangreichen<br />

Projektplanungen<br />

wurde <strong>im</strong> März 1984 mit<br />

dem Bau der Sportanlage<br />

begonnen. Die Gesamtbaukosten<br />

beliefen sich auf 300<br />

Mio. Schilling, wobei den<br />

Sportlern eine Trainingsfläche<br />

von ca. 30.000 Quadratmetern<br />

zur Verfügung gestellt<br />

wurde (Hallen und<br />

Außenanlagen). Am 29. Juni<br />

1986 wurde das Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> eröffnet.<br />

Die "Sportlerstadt", wie <strong>Rif</strong><br />

genannt wird, bietet vieles,<br />

was das Herz begehrt. Eine<br />

große Schw<strong>im</strong>mhalle mit<br />

Sprung- und Tauchanlage,<br />

ein Behinderten- und Sportschw<strong>im</strong>mbecken,<br />

Sauna und<br />

Sportmassageeinrichtungen,<br />

drei eigene Hallen für die<br />

Turn- und Gymnastikausbildung<br />

sowie für Ballspiele,<br />

Tennishalle, Kegelhalle,<br />

Schießhalle, Kraftkammern<br />

usw. Leichtathletik kann auf<br />

modernsten Anlagen <strong>im</strong><br />

Freien trainiert werden,<br />

ebenso wie Tennis auf<br />

Sand- und Hardcourtplätzen<br />

und Fußball auf 3<br />

Spielfeldern. Daneben<br />

ermöglichen zahlreiche<br />

sportwissenschaftliche<br />

Einrichtungen opt<strong>im</strong>ale<br />

Beratung und Betreuung.<br />

Die Entwicklung blieb nie<br />

stehen und so wurden <strong>im</strong><br />

Lauf der <strong>Jahre</strong> zahlreiche<br />

Sportanlagen dazugebaut:<br />

Ein 25 Meter hoher Kletterturm,<br />

zwei Beachvolleyballfelder,<br />

ein Bootshaus am<br />

Ursteinstausee, eine Street-<br />

Basketballanlage, ein Fitnessparcours,<br />

ein Kinderspielplatz,<br />

eine Inlineskate-<br />

Hockeyanlage, zwei Tennis-<br />

Hardcourtplätze <strong>im</strong> Außenbereich<br />

sowie ein Fußreflexzonen-Kneipp-Parcours.<br />

Der vorerst letzte Ausbauschritt<br />

erfolgte durch den<br />

Ankauf und die Renovierung<br />

von Schloss <strong>Rif</strong> für universitäre<br />

Zwecke. Neben dem<br />

Fachbereich für Sport- und<br />

Bewegungswissenschaften<br />

profitieren nun auch eingegliederte<br />

Institutionen, wie<br />

die Universitätslehrgänge<br />

für Sportjournalismus,<br />

Health & Fitness, Sportphysiotherapie<br />

und das Christian<br />

Doppler Labor „Biomechanics<br />

in Skiing“. <strong>Rif</strong> ist bundesweit<br />

das einzige Sportzentrum,<br />

in dem Hochleistungssport,<br />

universitäre<br />

Ausbildung, Breitensport,<br />

Versehrtensport und wissenschaftliche<br />

Forschung unter<br />

einem Dach integriert sind.<br />

Ich bin überzeugt davon,<br />

dass weiterhin Spitzensportler<br />

wie auch die Mannschaften,<br />

die <strong>Rif</strong> während der<br />

Fußballeuropameisterschaft<br />

<strong>20</strong>08 als Trainingszentrum<br />

nutzen werden, die Qualität<br />

dieser Einrichtung schätzen<br />

werden. In diesem Sinne<br />

wünsche ich allen Verantwortlichen,<br />

Funktionären<br />

und Aktiven ein schönes<br />

Jubiläum und hoffe, dass<br />

wir gemeinsam noch viele<br />

Salzburger Sporterfolge<br />

feiern können.<br />

LH-Stv. Dr. Othmar Raus<br />

Vorsitzender der Landessportorganisation<br />

6


Sehr geehrte Damen<br />

und Herren, liebe<br />

Sportfreunde!<br />

Dr. Christian Stöckl<br />

Bürgermeister Hallein<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Erfolgsgeschichte<br />

Universitäts- und Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> – und ich<br />

war dabei. Dieser Gedanke<br />

ist der erste, wenn ich hiermit<br />

die Ehre habe, zum Jubiläum<br />

herzlich gratulieren zu<br />

dürfen. Ich beziehe mich dabei<br />

nicht nur auf die Feierlichkeiten<br />

rund um den Festakt,<br />

sondern auf den gesamten<br />

Zeitraum von zwei Jahrzehnten.<br />

Seit dem Jahr 1986<br />

trainiere ich regelmäßig auf<br />

den Laufbahnen oder dem<br />

Parcours und halte mich fit.<br />

Es liegt daher auf der Hand,<br />

dass ich dieses Grußwort<br />

nicht nur als Bürgermeister,<br />

sondern vor allem als sportbegeisterter<br />

Mensch sehr<br />

gerne schreibe.<br />

Durch die zahlreichen Aktivitäten<br />

unserer Vereine und<br />

Institutionen kann Hallein<br />

durchaus als Sportstadt bezeichnet<br />

werden und erfährt<br />

diese Eigenschaft durch das<br />

Sportinstitut der Universität<br />

Salzburg <strong>im</strong> Schloss <strong>Rif</strong> und<br />

das Sportzentrum die absolute<br />

Bestätigung. Die Einrichtungen<br />

des Sportzentrums<br />

werden von Halleiner<br />

Vereinen, Schulen und Institutionen<br />

wie etwa der Freiwilligen<br />

Feuerwehr als Trainingsstätten<br />

sehr gerne und<br />

intensiv genutzt. Besonders<br />

attraktiv ist die Möglichkeit<br />

der zeitweisen Mitbenützung<br />

der Außenanlagen durch die<br />

Jugend von <strong>Rif</strong>. So haben<br />

insgesamt weit über 300<br />

Halleinerinnen und Halleiner<br />

die Möglichkeit, <strong>im</strong> Sportzentrum<br />

regelmäßig Bewegung<br />

und Sport zu betreiben.<br />

Die Bedeutung des Sports<br />

für jede einzelne und jeden<br />

einzelnen von uns, aber<br />

auch für die Gesellschaft <strong>im</strong><br />

Allgemeinen ist längst erwiesen.<br />

So fördert und<br />

stärkt er nicht nur die Gesundheit,<br />

sondern auch die<br />

gesamte Persönlichkeitsstruktur,<br />

das KoordinationsundKonzentrationsvermögen,<br />

die Ausdauer und Zielstrebigkeit,<br />

die Teamfähigkeit,<br />

das soziale Engage-<br />

7<br />

ment und vieles mehr.<br />

Wir sind sehr stolz darauf,<br />

das Universitäts- und Landessportzentrum<br />

in unserem<br />

Gemeindegebiet zu haben<br />

und ich bedanke mich an<br />

dieser Stelle bei allen, die<br />

seinerzeit den Weitblick hatten,<br />

diese Sporteinrichtungen<br />

zu realisieren, und nicht<br />

minder bei den Verantwortlichen<br />

und allen Bediensteten,<br />

die seit nunmehr <strong>20</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n das Sportzentrum so<br />

verantwortungsvoll und<br />

erfolgreich führen.<br />

Im neuen Entwicklungskonzept<br />

der Stadtgemeinde<br />

Hallein sind Flächen für<br />

eventuell künftige Erweiterungen<br />

vorgesehen. So wäre<br />

es eine besondere Bereicherung,<br />

wenn <strong>im</strong> Zuge der<br />

Austragung der Olympischen<br />

Winterspiele <strong>20</strong>14 die<br />

Anlage um eine Eishalle<br />

erweitert werden könnte.<br />

In diesem Sinne wünsche<br />

ich für die Zukunft alles<br />

Gute und dass es gelingt,<br />

den erfolgreichen Weg fortzusetzen<br />

und auszubauen.<br />

Dr. Christian Stöckl<br />

Bürgermeister der<br />

Stadtgemeinde Hallein


Das Ringen<br />

dauerte 18 <strong>Jahre</strong>.<br />

Der weite Weg nach <strong>Rif</strong><br />

Bis in die späten sechziger<br />

<strong>Jahre</strong> zurück reichen die Bemühungen<br />

um ein Salzburger<br />

Universitäts- und Landessportzentrum.<br />

Basierend<br />

auf dem ersten Salzburger<br />

Sportplan erhielt dann 1970<br />

der Vorschlag der Landessportorganisation<br />

(LSO), das<br />

Sportzentrum „<strong>im</strong> Bereich<br />

der Landeshauptstadt“ zu<br />

errichten, von Seiten der<br />

Landesregierung Zust<strong>im</strong>mung.<br />

Damit begann der<br />

Hindernislauf Richtung Verwirklichung.<br />

Nicht weniger<br />

als 23 Standorte wurden geprüft,<br />

nur die Strongfort-<br />

Gründe in Hellbrunn und die<br />

Rosittengründe in Leopoldskron<br />

kamen in die engere<br />

Wahl, schließlich gab die<br />

Landesregierung Ende 1971<br />

grünes Licht für die Hellbrunner<br />

Pläne, <strong>im</strong> Frühjahr<br />

1972 folgte der Gemeinderat<br />

der Stadt Salzburg. Für die<br />

insgesamt positive Beurteilung<br />

war ausschlaggebend,<br />

8<br />

dass der Blick von Hellbrunn<br />

zur Festung durch keine<br />

Hochbauten beeinträchtigt<br />

worden wäre und die Freianlagen<br />

durch parkartige<br />

Gestaltung den Grüncharakter<br />

der Landschaft kaum<br />

gestört hätten. Doch 1972<br />

war auch Wahljahr – und da<br />

folgte ein politischer Rückzieher,<br />

nachdem sich eine<br />

Bürgerinitative gegen das<br />

Projekt ausgesprochen hatte.<br />

Die zeitlich parallele Planung<br />

der Universitätsbauten in<br />

Freisaal liess die Idee reifen,<br />

das Universitäts- und Sportzentrum<br />

eventuell dort zu errichten.<br />

Grundsätzlich herrschte<br />

Einigkeit und <strong>im</strong> November<br />

1975 sagte die Landesregierung<br />

„Ja“. Die Ernüchterung<br />

folgte auf dem Fuss:<br />

Neuerlich führte eine Bürgerinitiative<br />

zum Scheitern,<br />

auch wenn die LSO Salzburg<br />

mit einer Petition aller<br />

Verbände und Vereine auf-


marschierte und die Planung<br />

so wie in Hellbrunn <strong>im</strong><br />

Grüngürtel zwischen Hofhaymer-Allee<br />

und Festung<br />

nur eine Freianlage ohne<br />

Hochbauten vorsah. Was<br />

folgte, war eine neuerliche<br />

Standortsuche – so wurde<br />

auch der Auwald an der<br />

Alpenstrasse ins Spiel gebracht,<br />

dazu ein Areal zwischen<br />

Frohnburgweg und<br />

Kreuzhofweg. Erstmals<br />

tauchte auch der Name <strong>Rif</strong><br />

auf – schon <strong>Jahre</strong> zuvor war<br />

das Haus <strong>Rif</strong> des Verbandes<br />

Österreichischer Volkshochschulen<br />

als möglicher Standort<br />

genannt worden – und<br />

an diesen Strohhalm klammerte<br />

man sich nun in trauter<br />

Gemeinsamkeit. Der damalige<br />

Landeshauptmann-<br />

Stellvertreter Dr. Herbert<br />

Moritz konnte „Wien“ überzeugen<br />

und so setzten die<br />

Verantwortlichen 1979 ihre<br />

Unterschriften unter den<br />

Rahmenvertrag, für den<br />

Bund die zuständige Ministerin<br />

Dr. Hertha Firnberg, für<br />

Salzburg Landeshauptmann<br />

Dr. Wilfried Haslauer. Die<br />

baurechtlichen Voraussetzungen<br />

wurden geschaffen -<br />

mit Dank sei an Dkfm. Dr.<br />

Ludwig Debus, den seinerzeitigen<br />

Finanzreferenten<br />

des Verbandes Österreichischer<br />

Volkshochschulen,<br />

erinnert – und damit konnten<br />

ein Architektenwettbewerb<br />

ausgeschrieben und<br />

ein Projektmanagment bestellt<br />

werden. Im September<br />

1982 kürte die Jury das Wiener<br />

Architektenbüro NEU-<br />

FRA (Neumann&Frank) zum<br />

Sieger, <strong>im</strong> Mai 1983 wurde<br />

das Projekt bei der Baubehörde<br />

eingereicht, <strong>im</strong> Juni<br />

erfolgten die ersten Ausschreibungen<br />

und am 5.<br />

März 1984 fand der Spatenstich<br />

statt – rund 18 <strong>Jahre</strong>,<br />

nachdem der damals für den<br />

Sport zuständige Landes-<br />

hauptmann-Stellvertreter<br />

Karl Steinocher dem Sportreferat<br />

des Landes den Auftrag<br />

erteilt hatte, die „Voraussetzungen<br />

für ein Landessportzentrumabzuklären.“<br />

Ein hartes Ringen um<br />

das wohl bedeutendste<br />

Sportstättenprojekt <strong>im</strong> Land<br />

hatte damit doch noch zu<br />

einem positiven Ende<br />

geführt. Wer hätte damals<br />

gedacht, daß <strong>Rif</strong> zwei<br />

Jahrzehnte später als<br />

Vorzeige-Sportzentrum für<br />

ganz Österreich dastehen<br />

würde.


Nutzungskonzept auf fünf Säulen.<br />

So sah „Haus <strong>Rif</strong>“ aus, als man noch<br />

„Rief“ geschrieben hat.<br />

Der desolate Küchentrakt anno 1986<br />

– er ist längst Vergangenheit.<br />

Honorige Runde anlässlich der<br />

Eröffnung <strong>im</strong> Jahr 1986: Landesrat Dr.<br />

Othmar Raus, Landeshauptmann-<br />

Stellv. Dr. Herbert Moritz, Landeshauptmann<br />

Dr. Wilfried Haslauer, Halleins<br />

Bürgermeister Rudolf Müller,<br />

Universitätsrektor Dr. Joach<strong>im</strong> Dalfen,<br />

VÖV-Präsident DDr. Viktor Heller.<br />

Aus der<br />

Baugeschichte<br />

Die lange Vorbereitung für<br />

das bedeutende Projekt <strong>Rif</strong><br />

endete in einem Rahmenvertrag,<br />

der eine stabile Grundlage<br />

für alle weiteren Massnahmen,<br />

die schliesslich in<br />

die Errichtung münden, abgab.<br />

Mussten doch mehrere<br />

Nutzungseffekte unter einen<br />

Hut gebracht werden, man<br />

kann auch sagen, die Einrichtungen<br />

sollten fünf Säulen<br />

der unterschiedlichen<br />

Verwendungszwecke dienen:<br />

Erwachsenenbildung<br />

Leistungssport<br />

Universitätsausbildung<br />

Behindertensport<br />

Vereinssport (nach Massgabe<br />

der Möglichkeiten)<br />

Dieser Rahmenvertrag, der<br />

zum 1.Jänner 1985 durch einen<br />

Folgevertrag mit einem<br />

<strong>im</strong> wesentlichen Teil gleichen<br />

Inhalt abgelöst wurde,<br />

sah als Bauherrn und künftigen<br />

Betreiber des Sportzentrums<br />

den Verband Österreichischer<br />

Volkshochschulen<br />

(VÖV) – Haus <strong>Rif</strong> – vor.<br />

Wir zitieren aus dem Vertrag:“<br />

Die Universität Salz-<br />

burg, das Land Salzburg und<br />

die Stadtgemeinde Hallein<br />

sind entsprechend der von<br />

ihnen geleisteten Investitionsanteile<br />

als künftige Benutzer<br />

berechtigt, während<br />

dem VÖV, der Liegenschaften<br />

und Baulichkeiten <strong>im</strong><br />

Wert von rund 45 Millionen<br />

Schilling eingebracht hat, als<br />

Vermieter auch ein gewisser<br />

Nutzungsanteil bleibt.“ Der<br />

besondere Vorteil der vertraglichen<br />

Regelung lag<br />

darin, dass der Bund (Universität<br />

Salzburg) 55% der<br />

Betriebskosten zu tragen<br />

hatte, das Land Salzburg die<br />

verbleibenden 45%. Es war<br />

somit gewährleistet, dass<br />

die bei einer derartigen Anlage<br />

zwangsläufig anfallenden<br />

hohen Fixkosten auf<br />

zwei interessierte Partner<br />

verteilt wurden und somit<br />

eine erhebliche Einsparung<br />

möglich wurde.<br />

Im Jahr 1982 hat der VÖV<br />

als künftiger Betreiber und<br />

Errichter der Anlage ein<br />

Projektmanagment bestellt,<br />

parallel dazu gab es bei den<br />

übrigen Nutzniessern einen<br />

be<strong>im</strong> Amt der Landesregierung<br />

eingerichteten Arbeitskreis.<br />

Im gleichen Jahr<br />

10<br />

wurde der Architektenwettbewerb<br />

abgewickelt, ein<br />

Jahr später folgten die Ausschreibungen,<br />

1984 kam es<br />

zum Spatenstich (siehe „Das<br />

Ringen dauerte 18 <strong>Jahre</strong>“).<br />

Zunächst wurde mit dem<br />

Bau der Hochbau-Anlagen<br />

begonnen, ab 1985 folgten<br />

die Freiluft-Anlagen, die<br />

gemäss einem Beschluss<br />

der Salzburger Landesregierung<br />

erst bei Zuhaltung der<br />

bekanntgegebenen Errichtungskosten<br />

in Angriff genommen<br />

werden durften.<br />

Die seinerzeit ermittelten<br />

Gesamtkosten von anfänglich<br />

260 Millionen Schilling<br />

waren auftragsgemäss auf<br />

217,3 Millionen Schilling zu<br />

senken. Die Reduktion der<br />

Baukosten konnte erreicht<br />

werden, ohne dass das<br />

Raum- und Funktionsprogramm<br />

wesentlich eingeschränkt<br />

werden musste.<br />

Für das Architekturbüro<br />

NEUFRA war die gestellte<br />

Aufgabe durchaus nicht einfach.<br />

Im (wohlverstandenen)<br />

Interesse der Landschaftserhaltung<br />

wurde das Gebäude<br />

in einer Geländesenke neben<br />

dem Haus <strong>Rif</strong> errichtet.<br />

Ein doch erhebliches Bau-


vorhaben mit rund 70.000<br />

Kubikmeter umbauten Raumes<br />

sollte ohne wesentliche<br />

Störung des Landschaftsbildes<br />

untergebracht werden.<br />

Die Erhaltung des Laubbaum-Bestandes<br />

<strong>im</strong> Norden<br />

war hier ein grosser Beitrag,<br />

den die Planer <strong>im</strong> Bereich<br />

des rund 7 Hektar grossen<br />

Freigeländes geleistet haben.<br />

Das Gebäude selbst ist<br />

als reiner Zweckbau geplant<br />

worden, der aber Bequemlichkeit<br />

und freundliche Atmosphäre<br />

für die grosse<br />

Sportlerfamilie vermitteln<br />

musste (und es noch heute<br />

tut). Im Sinne einer möglichen<br />

Schonung der Umwelt<br />

wurde auch ein wenig<br />

belastendes Lüftungs- und<br />

Heizungssystem gewählt.<br />

Im Sommer 1985 wurde der<br />

Rohbau fertiggestellt, Anfang<br />

Februar 1986 begann der Probelauf,<br />

in der ersten März-<br />

Woche 1986 wurde der ordentliche<br />

Betrieb aufgenommen,<br />

bis zum Sommer wurden<br />

noch Verbesserungsarbeiten<br />

sowie Ergänzungen<br />

<strong>im</strong> Sinne einer behindertengerechten<br />

Nutzung durchgeführt.<br />

Bauherr VÖV konnte<br />

damals mit Genugtuung<br />

festhalten, dass sowohl die<br />

präl<strong>im</strong>inierten Errichtungskosten<br />

als auch die Bauzeit<br />

eingehalten worden waren;<br />

mit dabei war damals auch<br />

das Architekturbüro Mag.<br />

Klaus Franzmaier, das Bauleitung<br />

und Kostenkontrolle<br />

in Händen hielt.<br />

Eine Besonderheit des gesamten<br />

Bauvorhabens war<br />

die Festlegung auf ein<br />

„Wahrzeichen“ – man<br />

wählte den künstlerischen<br />

Weg. Ein „Sportgerät“ – in<br />

diesem Fall ein rund 25 m<br />

hoher Kletterturm - wurde<br />

vom Salzburger Maler,<br />

Illustrator, Bergführer und<br />

Sportlehrer Prof. Rüdiger<br />

Fahrner künstlerisch durchgestaltet.<br />

Die anfängliche<br />

Skepsis wich nach dem<br />

mühsamen, über einen<br />

langen Zeitraum händisch<br />

erfolgten Aufbau 1987<br />

alsbald der Anerkennung,<br />

heute ist der Kletterturm,<br />

der weit über die angrenzenden<br />

Felder sichtbar ist,<br />

wirklich das Wahrzeichen<br />

dieses einzigartigen<br />

Sportzentrums, das nicht<br />

umsonst als „Schwungrad“<br />

des Salzburger Sportes<br />

bezeichnet wird.<br />

11


Ritter, Erzbischöfe und Grafen.<br />

Schloss <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Mittelalter mit verspielten<br />

Türmen.<br />

Einige wenige Wappen erinnern noch<br />

heute an die Jahrhunderte lange Herrschaft<br />

von Adeligen und Erzbischöfen.<br />

Die Hauptfassade von Schloss <strong>Rif</strong><br />

um 1910.<br />

Ein Blick in die Geschichte<br />

Das Universitäts- und Landessportzentrum<br />

befindet<br />

sich auf Grund und Boden<br />

von beachtlicher historischer<br />

Vergangenheit. Es lohnt, einen<br />

Blick in die wechselvolle<br />

Geschichte dieses Ortes zu<br />

machen, die sich in Schloss<br />

<strong>Rif</strong> rein äusserlich in einigen<br />

Inschriften und Wappen aus<br />

vergangenen Tagen dokumentiert<br />

– auch wenn aus<br />

den ersten Jahrhunderten<br />

keine steinernen Zeitzeugen<br />

zu sehen sind. Was sieht<br />

nun der Besucher? Man findet<br />

u.a. zwei grosse Hochreliefwappen<br />

aus der Zeit von<br />

Erzbischof Markus Sittikus<br />

(1612 – 1619), eine rechteckige<br />

Steinplatte , die auf Erzbischof<br />

Guidobald Graf<br />

Thun (1654 – 1668) zurückgeht<br />

und ein Wappenbild<br />

von Erzbischof Franz Anton<br />

Fürst Harrach (1715). Allein<br />

diese Hinweise verdeutlichen,<br />

dass <strong>Rif</strong> über lange<br />

Zeit kirchlicher Besitz gewesen<br />

ist.<br />

Das Gebäude selbst war hufeisenförmig<br />

angelegt, das<br />

Haus deckt ein<br />

Schindelsatteldach. Südlich<br />

vom Gebäude liegt, um eine<br />

Terrasse tiefer, ein grosser<br />

rechteckiger Weiher, an der<br />

Westseite ein Pavillon. Von<br />

der grossen ehemaligen<br />

Parkmauer steht noch <strong>im</strong><br />

Norden ein beträchtlicher<br />

Teil mit einfachem rundbogigem<br />

Torbau.<br />

Die wirklichen Grundpfeiler<br />

sind weit älter. „Vielleicht<br />

stand es (Schloss <strong>Rif</strong>) schon<br />

1111“, schreibt Dr.Wilfried<br />

Brenner in einer Publikation<br />

des Verbandes Österreichischer<br />

Volkshochschulen.<br />

Sehr sicher ist man sich,<br />

dass es 1194 als Grenzmarke<br />

Berchtesgadens in einem<br />

Dokument von Kaiser<br />

Heinrich VI genannt wird –<br />

das Original befindet sich <strong>im</strong><br />

Archiv des Freistaates Bayern<br />

in München. „Hausherr“<br />

war damals ein gewisser<br />

„Friedrich von <strong>Rif</strong>“ (historische<br />

Schreibweise Riue), der<br />

sich in einem Sudwerk mit<br />

Salzgewinnung beschäftigte<br />

– Salz war beinahe das Gold<br />

jener Zeit. Nächster Besitzer<br />

war das Salzburger Domka-<br />

12<br />

pitel, 1250 folgten Otto und<br />

Chunrad von Altengutrath,<br />

nach dem Aussterben dieses<br />

Rittergeschlechts <strong>im</strong> Jahr<br />

1334 beginnt der Besitz zu<br />

verfallen, die nachfolgenden<br />

Besitzer wollten oder konnten<br />

nicht viel in den Erhalt<br />

investieren, es waren durchwegs<br />

Bauern, die das Gut in<br />

Form eines Beutellehens für<br />

den jeweiligen Erzbischof<br />

führten.<br />

Ein Aufschwung wurde erst<br />

wieder <strong>im</strong> 16.Jahrhundert<br />

verzeichnet. Der Gewerke<br />

Christoph Perner (er gab der<br />

Pernerinsel in Hallein seinen<br />

Namen) machte aus <strong>Rif</strong><br />

einen Adelssitz, dessen Äusseres<br />

die vielen letzten dürftigen<br />

<strong>Jahre</strong> vergessen machte.<br />

Perner hatte viele Ideen,<br />

wollte die Salzach zwischen<br />

Lend und der Stadt<br />

für den Transport von Erz<br />

und Holz schiffbar machen,<br />

scheiterte aber aus Geldmangel<br />

– nicht zuletzt, weil<br />

<strong>Rif</strong> beträchtliche Mittel verschlang.<br />

Nach Perners Tod<br />

1565 waren wieder die Erzbischöfe<br />

an der Reihe.


Georg Graf von Kuenburg<br />

baute eine Meierei und liess<br />

<strong>im</strong> eigens errichteten Gestüt<br />

Pferde züchten, ein grosses<br />

Hochwasser bremste weitere<br />

Ausbaupläne ein.<br />

Erzbischof Wolf Dietrich von<br />

Raitenau hatte mit <strong>Rif</strong> weniger<br />

am Hut, er konzentrierte<br />

sich auf die Stadt, Nachfolger<br />

Markus Sittikus kümmerte<br />

sich vornehmlich um Hellbrunn,<br />

<strong>Rif</strong> geriet etwas in<br />

Vergessenheit. Bis 1800<br />

hatte die Kirche weiter das<br />

Sagen, dann folgte der Adel<br />

als Besitzer.<br />

Nach 1830 zerstörte ein<br />

Brand grosse Teile der Meierei<br />

und des Gestüts, der<br />

ebenfalls in Mitleidenschaft<br />

gezogene Südflügel des<br />

Schlosses wurde nicht wieder<br />

aufgebaut. Nach einem<br />

neuerlichen kurzen Zwischenspiel<br />

der Kirche als<br />

Besitzerin wurde 1860 der<br />

reiche Schiffsmeister<br />

Michael von Fink aus Braunau<br />

neuer Besitzer, ihn löste<br />

1876 Graf Max Arco von<br />

Zinneberg ab, damals Besitzer<br />

der Brauerei Kaltenhausen.<br />

Rund ein Vierteljahrhundert<br />

später standen die<br />

bayerische Filiale der Deutschen<br />

Bank und danach die<br />

Brauerei Kaltenhausen als<br />

Besitzer <strong>im</strong> Grundbuch,<br />

ihnen folgte Hugo Graf<br />

Boos-Waldeck, der Schlossherr<br />

von Raabs an der Thaya.<br />

Zu jener Zeit hatte <strong>Rif</strong> als<br />

Teil der eigenständigen Gemeinde<br />

Taxach zu bestehen<br />

aufgehört, man gehörte zu<br />

Hallein. Der auch als Autorennfahrer<br />

der frühen <strong>Jahre</strong><br />

bekannt gewordene Boos-<br />

Waldeck verkaufte grosse<br />

Teile seines Besitzes, 1926<br />

schlug die Geburtsstunde<br />

der Siedlung <strong>Rif</strong>. Mehrere<br />

Besitzerwechsel prägten die<br />

nächsten <strong>Jahre</strong> und auch die<br />

Zeit nach 1945, als neben<br />

den Amerikanern u.a. Philipp<br />

Graf Boos-Waldeck und<br />

Carlotta Gräfin Plettenberg<br />

über <strong>Rif</strong> „herrschten“. Der<br />

Verband Österreichischer<br />

Volkshochschulen machte<br />

<strong>Rif</strong> ab 1955 zu einem bedeutenden<br />

Mittelpunkt für Bildung<br />

und Kultur. 1974 erwarb<br />

die Familie des Baumeisters<br />

Hans Hager Schloss<br />

und Grund, <strong>im</strong> Jahr <strong>20</strong>03<br />

wurde <strong>Rif</strong> an das Land<br />

Salzburg verkauft (55%<br />

Kostenbeteiligung durch die<br />

Universität). Hier schliesst<br />

sich der Kreis der zahlreichen<br />

Schlossbesitzer in<br />

annähernd neun Jahrhunderten.<br />

Nicht zu klären ist,<br />

weshalb es mit „Rief“ und<br />

„<strong>Rif</strong>“ <strong>im</strong>mer wieder unterschiedliche<br />

Schreibweisen<br />

gegeben hat.<br />

13<br />

Nach der Restaurierung sind in <strong>Rif</strong> heute die Studenten die „Schlossherren“.<br />

Der vorbildlich gestaltete Innenhof lädt gerne zum Verweilen ein.<br />

Die Bibliothek des Interfakultären Fachbereiches für Sport- und Bewegungswissenschaft.


Eine einzigartige „Stadt“<br />

der Sportler. <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Wandel der Zeit<br />

Konzipiert wurde das Sportzentrum<br />

in erster Linie als<br />

Ausbildungs- und Trainingsstätte<br />

mit einer jährlichen<br />

Auslastung von rund 90.000<br />

Nutzern. Die „Sportlerstadt“,<br />

wie <strong>Rif</strong> seinerzeit genannt<br />

wurde, bot alles, was das<br />

Herz begehrte. Eine große<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle mit eigenem<br />

Sprungbecken, drei Hallen<br />

für Turnen, Gymnastik sowie<br />

Ballspiele, Tennishalle, Kegelhalle,<br />

Schießhalle, Kraftkammern<br />

sowie eine Leichtathletikanlage,Tennissandund<br />

Hardcourtplätze sowie<br />

Fußballfelder auf den Au-<br />

ßenanlagen. Noch während<br />

des ersten Betriebsjahres<br />

wurde der Bau des 25m hohen<br />

Kletterturms von Prof.<br />

Rüdiger Fahrner in Angriff<br />

genommen, der ein Jahr<br />

später eröffnet wurde. Dieses<br />

Bauwerk, welches unter<br />

anderem mit den Mitteln für<br />

„Kunst am Bau“ finanziert<br />

wurde, stellt eine Kombination<br />

aus Kunstwerk und<br />

Sportgerät dar. Jährlich wird<br />

dieser Turm von circa 15.000<br />

Kletterern aus dem In- und<br />

Ausland benützt. Im Jahr<br />

1988 wurde dann be<strong>im</strong> Urstein-Stausee,<br />

welcher nur 2<br />

km vom Sportzentrum entfernt<br />

liegt, mit dem Bau eines<br />

Bootshauses begonnen,<br />

das <strong>im</strong> Mai 1989 feierlich eröffnet<br />

wurde. Den Nutzern<br />

(Spitzensportler und USI-<br />

Sportler) steht mit der Salzach<br />

eine rund 9 km lange<br />

Flachwassertrainingsstrecke<br />

zur Verfügung. Leider wurden<br />

<strong>im</strong> selben Jahr grobe<br />

Mängel in der Schw<strong>im</strong>mhalle<br />

festgestellt und es musste<br />

eine umfangreiche Sanierung<br />

durchgeführt werden.<br />

Erst <strong>im</strong> Jahr 1991 konnte<br />

das Schw<strong>im</strong>mbad den Sportlern<br />

von <strong>Rif</strong> wieder zur Ver-<br />

fügung gestellt werden.<br />

Aufgrund ständig steigender<br />

Nutzerzahlen wurde bereits<br />

1990 mit dem Bau von zwei<br />

weiteren Garderoben unter<br />

dem Eingangsbereich begonnen.<br />

Im Laufe der weiteren<br />

<strong>Jahre</strong> wurden <strong>im</strong> Freiluftgelände<br />

folgende Sportanlagen<br />

dazugebaut: zwei<br />

Beachvolleyballfelder, eine<br />

Streetbasketballanlage, ein<br />

Fitnessparcours, ein Kinderspielplatz,<br />

eine Inlineskatehockeyanlage,<br />

zwei Tennishardcourtplätze<br />

sowie ein<br />

Fußreflexzonenkneipp-<br />

Parcours.


Die erste Erweiterung<br />

Durch das vom Verband<br />

Österreichischer Volkshochschulen<br />

(VÖV) mit eingebrachte<br />

„Seminarzentrum<br />

Haus <strong>Rif</strong>“ standen von 1986<br />

bis 1992 80 Betten sowohl<br />

für den Seminarbetrieb des<br />

VÖV als auch für diverse<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

zur Verfügung. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen wurde<br />

der Beherbergungsbetrieb<br />

1992 eingestellt. In den frei<br />

gewordenen Räumlichkeiten<br />

konnten vorübergehend<br />

Teile des Instituts für Sportwissenschaftenuntergebracht<br />

werden, die durch die<br />

Schaffung der TrainingsundBewegungswissenschaftlichen<br />

Abteilung einen<br />

erhöhten Raumbedarf für<br />

diverse Labors und Unterrichtsräume<br />

hatte. Mit Hilfe<br />

dieser Labors konnten seit-<br />

her sowohl für den wissenschaftlichenForschungsbetrieb<br />

der Universität als<br />

auch für den Sport <strong>im</strong> Bundesland<br />

Salzburg hervorragende<br />

Impulse in den Bereichen<br />

Leistungsopt<strong>im</strong>ierung<br />

sowie Prävention und Eignungsdiagnose<br />

gesetzt werden.<br />

Das Sportzentrum <strong>Rif</strong><br />

hatte sich in diesen ersten<br />

sechs <strong>Jahre</strong>n sehr schnell<br />

zum „Schwungrad“ des<br />

Salzburger Sports entwickelt,<br />

sodass sich die Räumlichkeiten<br />

schon bald als<br />

nicht ausreichend erwiesen.<br />

Aus diesem Grund startete<br />

man mit Verhandlungen<br />

über den Ankauf des Seminarzentrums<br />

Haus <strong>Rif</strong> und<br />

nach intensiven Gesprächen,<br />

die über zwei <strong>Jahre</strong> dauerten,<br />

gingen drei Häuser sowie<br />

50.000 m2 Grundstücks-<br />

fläche zur „sportlichen Verwertung“<br />

an das Universitäts-<br />

und Landessportzentrum<br />

Salzburg / <strong>Rif</strong>.<br />

Ein ausgearbeitetes Konzept<br />

sah die Sanierung des ehemaligenBeherbergungsbetriebes<br />

und dessen Anbindung<br />

an das Sportzentrum<br />

vor als auch Neubauten, wie<br />

die Errichtung einer Leichtathletikhalle<br />

und den Bau<br />

eines Studentenwohnhe<strong>im</strong>es.<br />

Im November 1997<br />

wurde mit den Erweiterungsbauten<br />

begonnen, die<br />

schon <strong>im</strong> Jänner 1999 abgeschlossen<br />

wurden.<br />

Für den Sport ergaben sich<br />

somit folgende neue<br />

Nutzungsmöglichkeiten:<br />

Leichtathletikhalle, Sportbiomechanisches<br />

und Sportme-<br />

15<br />

dizinisches Labor, Kraftdiagnose<br />

und Trainingsraum,<br />

Labor zur Analyse und<br />

Steuerung der motorischen<br />

Ausdauer, sensomotorisches<br />

Testlabor sowie die Errichtung<br />

eines Studentenwohnhe<strong>im</strong>es<br />

und 12 Garconnieren.<br />

Letztendlich waren der<br />

Ankauf eines Grundstückes<br />

<strong>im</strong> Zufahrtsbereich (35.000<br />

m2) sowie die Anpachtung<br />

der benachbarten „Christbaumzucht“<br />

(15.000 m2)<br />

zukunftsweisende Schritte,<br />

um einerseits eine Schutzzone<br />

zur <strong>im</strong>mer näher an<br />

das Sportzentrum rückenden<br />

Nachbarschaft zu bilden,<br />

andererseits Möglichkeiten<br />

zu schaffen, weiterhin dem<br />

Sporttrend der Zeit Rechnung<br />

zu tragen, um bei Bedarf<br />

die Sportanlagen zu<br />

erweitern.


Die zweite Erweiterung<br />

Seit dem Jahr <strong>20</strong>00 gab es<br />

intensive Gespräche betreffend<br />

der Übersiedlung des<br />

Instituts für Sportwissenschaften<br />

in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>, da<br />

das Institut mit seiner Bibliothek,<br />

den verschiedensten<br />

Hörsälen und Büroräumen<br />

in der Akademiestraße angesiedelt<br />

war. Überraschend<br />

wurde dann <strong>im</strong> Herbst <strong>20</strong>02<br />

das Schloss <strong>Rif</strong>, das unmittelbar<br />

an der Grundstücksgrenze<br />

des Sportzentrums<br />

situiert ist, zum Kauf angeboten.<br />

Die <strong>im</strong> Schloss zur<br />

Verfügung stehenden Büround<br />

Hörsaalflächen waren<br />

fast identisch mit den benö-<br />

tigten Flächen des Instituts.<br />

Bereits ein Jahr später erfolgte<br />

die Unterzeichnung des<br />

Kaufvertrages, wobei anschließend<br />

mit den entsprechendenAdaptierungsarbeiten<br />

für die Universität begonnen<br />

wurde. Am 12. Oktober<br />

<strong>20</strong>04 konnte die feierliche<br />

Eröffnung von Schloss<br />

<strong>Rif</strong> durchgeführt werden.<br />

Neben dem Fachbereich für<br />

Sport- und Bewegungswissenschaften<br />

profitieren nun<br />

auch alle in diesem Fachbereich<br />

eingegliederten Institutionen,<br />

wie die Universitätslehrgänge<br />

für Sportjournalismus,<br />

Health & Fitness,<br />

Mit dem Bau der Leichtathletikhalle wurde ein langjähriger Wunsch<br />

der Sportler erfüllt.<br />

Sportphysiotherapie und<br />

das Christian Doppler Labor<br />

„Biomechanics in Skiing“.<br />

Den Bediensteten und Studierenden<br />

stehen seit diesem<br />

Zeitpunkt Hörsäle, Seminarräume,<br />

eine Bibliothek<br />

und Arbeitsräume in ganz<br />

besonderem Ambiente zur<br />

Verfügung. Mit Schloss <strong>Rif</strong><br />

und dem Universitäts- und<br />

Landessportzentrum verfügt<br />

die Universität Salzburg<br />

über einen Campus für<br />

Sportwissenschaften, der<br />

europaweit seinesgleichen<br />

sucht.<br />

Seit 1999 steht der „Diskuswerfer“ in <strong>Rif</strong> – gestaltet von Prof. Rüdiger Fahrner<br />

(rechts), daneben Sport-Landesrat Dr.Othmar Raus und Landeshauptmann<br />

Dr.Franz Schausberger bei der „Eröffnung“.


Von Institutionen und Freunden<br />

Parallel zur Eröffnung <strong>im</strong><br />

Jahr 1986 kam es auch zur<br />

Installierung von einer für<br />

den Salzburger Sport sehr<br />

wichtigen Institution: der<br />

Heeressport und Nahkampfschule<br />

(HSNS), kürzlich auf<br />

HLSZ umbenannt. Über 400<br />

Spitzensportler konnten bisher<br />

<strong>im</strong> benachbarten Haus<br />

<strong>Rif</strong> (45 Betten stehen zur<br />

Verfügung) untergebracht<br />

werden. Die Reihe der namhaften<br />

Sportler erstreckt sich<br />

von Niki Stajkovic, Norbert<br />

Sattler, Georg Werthner,<br />

Heinz Kuttin, Andreas Goldberger,<br />

Helmut Oblinger,<br />

Thomas Winklhofer, Wolfgang<br />

Rottmann, Patrick<br />

Reiter bis hin zu den derzeit<br />

aktuellen Weltklasseathleten<br />

Felix Gottwald, Roland<br />

Schwarzl und Ludwig<br />

Paischer. Aber auch das<br />

1986 ins Leben gerufene<br />

Schulsportmodell (SSM) für<br />

Leistungssportler wurde in<br />

<strong>Rif</strong> he<strong>im</strong>isch. Die bekanntesten<br />

Namen aus dieser erfolgreichen<br />

Institution sind<br />

Olympiasieger Christoph<br />

Sieber, Vizeweltcupsiegerin<br />

Claudia Riegler, Österreich-<br />

Rundfahrtsieger Gerrit<br />

Glomser, das Weltklassetanzpaar<br />

Manuela Stöckl<br />

und Florian Gschaider oder<br />

Vizewelt- und Europameister<br />

Ludwig Paischer. Alleine<br />

über 450 österreichische<br />

Meistertitel in der Allgemeinen<br />

Klasse konnten durch<br />

Schüler des Salzburger<br />

Schulsportmodells erobert<br />

werden.<br />

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern<br />

der in <strong>Rif</strong> ansässigen<br />

Institutionen stellte bereits<br />

in den frühen 90er <strong>Jahre</strong>n<br />

fest, es wäre unumgänglich,<br />

dass eine Zusammenarbeit<br />

der hier beteiligten Gruppen<br />

stattfinden müsste. Daher<br />

wurde die Idee geboren,<br />

einen Verein zu gründen, in<br />

dem alle Institutionen integriert<br />

werden, um so ein<br />

opt<strong>im</strong>ales Angebot für den<br />

Salzburger Spitzen- und<br />

Breitensport anbieten zu<br />

können. So gründete man<br />

1999 den Verein der Freunde<br />

des Sportzentrums <strong>Rif</strong>, wobei<br />

sich der damalige Landeshauptmann<br />

Dr. Franz<br />

Schausberger bereit erklärte,<br />

die Präsidentschaft dieses<br />

Vereins zu übernehmen. Mit<br />

seinem Vizepräsidenten, Landesrat<br />

Dr. Othmar Raus wurde<br />

somit die Basis für verschiedenste<br />

Sportaktivitäten<br />

<strong>im</strong> Sportzentrum <strong>Rif</strong> geschaffen,<br />

die ohne Zusammenschluss<br />

dieser Institutionen<br />

nie stattgefunden<br />

hätte. Die Aktion <strong>Rif</strong> aktiv,<br />

eine Breitensportaktion für<br />

vereinsunabhängige Sportler,<br />

ist inzwischen ein Erfolgshit<br />

geworden und aus<br />

dem Sportleben von <strong>Rif</strong><br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit Hilfe dieses Vereins wurde<br />

auch das Leistungssportbetreuungszentrum<br />

(LBZ)<br />

gegründet: Es war eine Kooperation<br />

aus dem damaligen<br />

Institut für Sportwissenschaften<br />

der Universität<br />

Salzburg und dem Verein<br />

der Freunde <strong>Rif</strong>s. Die Medizinische<br />

Betreuung erfolgte in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit dem Pr<strong>im</strong>ar<br />

der Sportmedizin Salzburg,<br />

Dr. Alfred Aigner.<br />

Neben Skistar Alexandra<br />

Meissnitzer waren die Radfahrer<br />

Thomas Frauenschuh,<br />

Thomas Stauder, der bekannteBehindertenrennrollstuhlfahrer<br />

Thomas Geierspichler<br />

sowie die Schwestern<br />

Manuela und Claudia<br />

Riegler die ersten Sportler,<br />

die <strong>im</strong> LBZ engagiert wurden.<br />

Inzwischen hat das LBZ<br />

viele Spitzensportler aus dem<br />

In- und Ausland mit so großem<br />

Erfolg betreut, dass nun<br />

auch schon ausländische<br />

Nationalmannschaften auf<br />

die Dienste dieser Einrichtung<br />

in <strong>Rif</strong> zurückgreifen.<br />

“Start frei“ hiess es 1994 <strong>im</strong> Beisein vieler bekanntler Sportler für den<br />

<strong>Rif</strong>er Fitnessparcours.<br />

17


„Sportliche“ Zahlen.<br />

Wegen des idealen Standortes<br />

versuchten von jeher<br />

verschiedene Interessensgruppen,<br />

in <strong>Rif</strong> Aufnahme zu<br />

finden. Opt<strong>im</strong>ale Trainingszeiten<br />

ließen die Interessierten<br />

Schlange stehen.<br />

Vereine, Leistungszentren<br />

und Nationalmannschaften<br />

erkannten <strong>Rif</strong> als idealen<br />

Standort. Doch nicht nur als<br />

Ausbildungs- und Trainingsstätte<br />

wurde das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />

zum Zentrum des Salzburger<br />

Sports. Von der Planung her<br />

nicht als Wettkampfstätte<br />

konzipiert, dauerte es dennoch<br />

nicht lange, bis man<br />

<strong>Rif</strong> als sportlichen Veranstaltungsort<br />

entdeckt hatte. So<br />

kam es in den vergangenen<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n zur Durchführung<br />

von 195 Österreichischen<br />

Meisterschaften, 325 Landesmeisterschaften<br />

und 148<br />

Universitätsmeisterschaftsentscheidungen.<br />

Daneben fanden<br />

circa 2.300 Trainingslehrgänge<br />

und annähernd<br />

9.500 sogenannte „sportli-<br />

che Veranstaltungen“ wie<br />

die Durchführung diverser<br />

Meisterschaftsspiele <strong>im</strong><br />

Salzburger Sport statt.<br />

Das ursprünglich für rund<br />

90.000 Personen geplante<br />

Sportzentrum weist nun eine<br />

jährliche Nutzerfrequenz von<br />

über 4<strong>20</strong>.000 Sportlern aus.<br />

Nicht ein einziges Jahr seit<br />

der Eröffnung stagnierte der<br />

Zustrom nach <strong>Rif</strong>, sondern<br />

es gab jedes Jahr einen<br />

neuen Nutzerrekord. Eine<br />

fast unglaubliche Erfolgs-<br />

geschichte. Insgesamt waren<br />

es 5.657.025 Sportler/<br />

innen, die in <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

den Weg nach <strong>Rif</strong> fanden.<br />

Viele von ihnen waren<br />

Behindertensportler, denn<br />

ein eigens abgeschlossener<br />

Vertrag mit der AUVA (AllgemeineUnfallversicherungs-Anstalt)<br />

ermöglichte<br />

dieser Sportgruppe ein tägliches<br />

Training unter opt<strong>im</strong>alen<br />

behindertengerechten<br />

Bedingungen.


Ausblick in die Zukunft Sicherung der Qualität<br />

Durch die behindertengerechte<br />

Ausstattung und die gute<br />

Akzeptanz durch die Versehrtensportler<br />

ist <strong>Rif</strong> bundesweit<br />

das einzige Sportzentrum geworden,<br />

in dem Hochleistungssport,<br />

universitäre Ausbildung,<br />

Breitensport, Versehrtensport<br />

und wissenschaftliche<br />

Forschung unter<br />

einem Dach vereint sind.<br />

Durch die Eröffnung von<br />

Schloss <strong>Rif</strong> und den Ankauf<br />

eines großen Grundstückes<br />

stehen viele Möglichkeiten offen,<br />

dem Geist der Zeit <strong>im</strong><br />

Sport zu entsprechen, um auf<br />

aktuelle Sporttrends zu reagieren.<br />

Da das Sportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> bei der Fußball-Europameisterschaft<br />

<strong>20</strong>08 als Trainingszentrum<br />

zur Verfügung<br />

stehen soll, laufen auch hier<br />

schon die Vorbereitungen,<br />

um den zu dieser Zeit in <strong>Rif</strong><br />

trainierenden Mannschaften<br />

opt<strong>im</strong>ale Bedingungen anbieten<br />

zu können. <strong>Rif</strong> wird sich<br />

jedenfalls weiterhin über<br />

Maßen bemühen, sowohl<br />

den Anforderungen des Spitzensports,<br />

der universitären<br />

Ausbildung, als auch des<br />

Hobbysports entsprechend<br />

nachzukommen. Unter diesem<br />

Aspekt wurden auch<br />

schon <strong>im</strong> neu entwickelten<br />

Masterplan die entsprechenden<br />

Weichen für die nächsten<br />

zehn <strong>Jahre</strong> gestellt.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>05 wurde eine<br />

Nutzeranalyse <strong>im</strong> Sinne<br />

einer Qualitätssicherung<br />

durchgeführt. Der von der<br />

Agentur Creativ Research<br />

erstellte Fragebogen bezog<br />

sich nicht nur auf den IST-<br />

Zustand, sondern beinhaltete<br />

auch Empfehlungen<br />

und Anregungen für die<br />

Zukunft von Seiten der<br />

Nutzer. Obwohl sich die<br />

Anlage zu diesem Zeitpunkt<br />

Statistik: Gesamtbeurteilung <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

<strong>20</strong>,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

47,8%<br />

48,1%<br />

bereits <strong>im</strong> <strong>20</strong>. Betriebsjahr<br />

befindet, präsentiert sie sich<br />

nach Aussagen der Nutzer<br />

noch in einem ausgezeichneten<br />

Zustand. So ist auch<br />

die Gesamtbewertung des<br />

Sportzentrums zu sehen,<br />

welche mit einem Schnitt<br />

von 1,58 hervorragend ausfiel<br />

(96 % „Sehr Gut“ – und<br />

„Gut“ Nennungen nach<br />

Schulnoten). Ausgezeichnet<br />

beurteilt wurden die Sau-<br />

berkeit (In- und Outdoor),<br />

das Ambiente, die Freundlichkeit<br />

und die Flexibilität<br />

des Personals, die Schw<strong>im</strong>mhalle,<br />

die Vielfältigkeit des<br />

Angebots bei den Sportanlagen<br />

ebenso wie die Tatsache,<br />

dass aktuellen Trends<br />

<strong>im</strong> allgemeinen Sportgeschehen<br />

sehr rasch Rechnung<br />

getragen wird.<br />

Eine schöne Anerkennung<br />

für das gesamte <strong>Rif</strong>-Team.<br />

2,7% 1,4% 0,0%<br />

sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend<br />

Statistik: Detail-Bewertungen <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />

3,00<br />

2,80<br />

2,60<br />

2,40<br />

2,<strong>20</strong><br />

2,00<br />

1,80<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,<strong>20</strong><br />

1,80<br />

1,00<br />

Ambiente Freundl.<br />

Pers.<br />

Flexbi.<br />

Pers.<br />

Umkl.<br />

Funktional. Umkl.<br />

Sauberk.<br />

Duschen<br />

Funktional. Duschen WC<br />

Sauberk. Sauberk. Sauberk.<br />

Indoor Sauberk.<br />

2,57<br />

1,62<br />

2,00<br />

2,04<br />

2,01<br />

2,03<br />

1,88<br />

1,63<br />

1,49<br />

Outdoor


Nutzer <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05<br />

450000<br />

400000<br />

350000<br />

300000<br />

250000<br />

<strong>20</strong>0000<br />

150000<br />

100000<br />

50000<br />

0<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />

Kosten pro Nutzer <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05 (Kosten pro Nutzer in E)<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

83714<br />

8,15<br />

121125<br />

7,53<br />

131921<br />

7,11<br />

166183<br />

4,97<br />

183<strong>20</strong>0<br />

4,65<br />

228800<br />

4,59<br />

271174<br />

4,61<br />

281034<br />

3,93<br />

287211<br />

3,85<br />

293007<br />

3,97<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />

298247<br />

4,<strong>20</strong><br />

302417<br />

4,01<br />

<strong>20</strong><br />

311091<br />

4,17<br />

348745<br />

3,78<br />

367587<br />

3,73<br />

377365<br />

3,85<br />

383566<br />

3,73<br />

387389<br />

3,86<br />

407361<br />

3,73<br />

425888<br />

3,81


Entwicklung Nutzer - Betriebsaufwendungen - Personal <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />

Betriebsaufwendungen <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05 (Betriebsaufwendungen in 1.000 E)<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1<strong>20</strong>0<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

<strong>20</strong>0<br />

0<br />

682<br />

912<br />

938<br />

825<br />

852<br />

1.050<br />

1.249<br />

1.104<br />

1.107<br />

1.164<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />

1.252<br />

1.213<br />

21<br />

1.296<br />

1.319<br />

1.370<br />

1.454<br />

1.431<br />

1.495<br />

1.518<br />

1.621<br />

Nutzer<br />

Betriebsaufwendungen<br />

Personal


Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss.<br />

Bereits während der Bauphase<br />

1984/85 wurde ein <strong>Rif</strong>-<br />

Arbeitskreis mit Vertretern<br />

des Bundes, des Landes, des<br />

Verbandes Österreichischer<br />

Volkshochschulen und der<br />

Stadtgemeinde Hallein ins<br />

Leben gerufen, um als Kontrollinstanz<br />

und Ansprechstelle<br />

für die be<strong>im</strong> Bau auftauchenden<br />

Fragen zur Verfügung<br />

zu stehen. Mit Übernahme<br />

des Betriebes wurde<br />

dieser <strong>Rif</strong>-Beirat als „<strong>Rif</strong>-Ausschuss“<br />

institutionalisiert<br />

und in die Nutzungsvereinbarung<br />

mit den Partnern<br />

Bund, Land Salzburg, Verband<br />

Österreichischer Volkshochschulen<br />

und Stadtgemeinde<br />

Hallein vertraglich<br />

aufgenommen. Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />

hat somit seit 1986<br />

die Funktion eines Aufsichtsrates.<br />

Er hat den Wirtschaftsplan<br />

und <strong>Jahre</strong>sabschluss zu<br />

genehmigen und der Betreiber<br />

hat darüber hinaus dem<br />

<strong>Rif</strong>-Ausschuss sämtliche Unterlagen<br />

zur Kontrolle zur<br />

Verfügung zu stellen und<br />

alle begehrten Auskünfte zu<br />

erteilen. So wurden auch die<br />

Betriebsvereinbarung und<br />

das Gehaltsschema vom <strong>Rif</strong>-<br />

Ausschuss genehmigt und<br />

auch die Geschäftsführung<br />

kann nur mit Zust<strong>im</strong>mung<br />

des <strong>Rif</strong>-Ausschusses bestellt<br />

bzw. abberufen werden. Derzeit<br />

gehören dem <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />

zwei Vertreter der<br />

Universität Salzburg, ein<br />

Vertreter des Landes Salzburg,<br />

ein Vertreter des Landessportbüros<br />

und ein Vertreter<br />

der Stadtgemeinde<br />

Hallein an. Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />

fasst seine Beschlüsse<br />

mit Dreiviertel-Mehrheit,<br />

wobei Bund und Land bei<br />

Beschlüssen mit finanziellen<br />

Auswirkungen ein Vetorecht<br />

zusteht. Der Vorsitz des <strong>Rif</strong>-<br />

Ausschusses wechselt alle<br />

zwei <strong>Jahre</strong>. Derzeit hat die<br />

Universität Salzburg den<br />

Vorsitz. Seit Eröffnung der<br />

Anlage <strong>im</strong> Jahr 1986 fanden<br />

insgesamt 80 <strong>Rif</strong>-Ausschusssitzungen<br />

statt.<br />

Die Gesprächsbasis war<br />

stets hervorragend und nur<br />

dank dieses guten innerbetrieblichen<br />

Verhältnisses<br />

konnten alle Vorhaben <strong>im</strong><br />

<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> letztendlich auch<br />

umgesetzt werden.<br />

Mitglieder des <strong>Rif</strong>-Ausschusses (aktueller Stand <strong>20</strong>06)<br />

LH-Stv. Dr. Othmar Raus, Mag. Jakob Hubauer, Univ.-Prof. Dr. Erich Müller, DI He<strong>im</strong>o Viertbauer, Stadtrat Alois Rettensteiner<br />

Das Schw<strong>im</strong>mbad für Spitzen- und Hobbysportler;<br />

nach der Sperre zwischen Sommer 1988 und<br />

Mai 1991 wurde es zu einem „Renner“ unter<br />

den Einrichtungen <strong>Rif</strong>s.<br />

<strong>Rif</strong>-Direktor Mag. Wolfgang Becker präsentiert den<br />

Masterplan für die bevorstehenden Ausbaupläne.<br />

Die grosse Sporthalle liegt in der Gunst der<br />

Benützer <strong>im</strong> Spitzenfeld und ist Schauplatz<br />

regelmässigen Meisterschaftsbetriebes.


Parallele Wege –<br />

Gemeinsame Ziele<br />

Universität: Lehre und Forschung in Sachen Sport<br />

Die Entstehung und Entwicklung<br />

sowohl des Interfakultären<br />

Fachbereiches Sport-<br />

& Bewegungswissenschaft /<br />

USI als auch des Universitäts-<br />

und Landesportzentrums<br />

in <strong>Rif</strong> weisen zahlreiche<br />

Parallelitäten auf. Ein<br />

kurzer Blick in die Vergangenheit<br />

illustriert die Wechselbeziehung<br />

der erwähnten<br />

Institutionen. In der Anfangszeit<br />

des damaligen<br />

Institutes für Leibeserziehung,<br />

das mit Beginn des WS<br />

1965-1966 unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Erwin Niedermann<br />

eröffnet wurde, sind<br />

auch die ersten Bemühungen<br />

der Stadt Salzburg und<br />

der Universität um die Einrichtung<br />

eines Landessportzentrums<br />

dokumentiert.<br />

Während sich die Verwaltungs-<br />

und Unterrichtsräume<br />

des Institutes bis in die 70er<br />

<strong>Jahre</strong> hinaus in der Haydnstrasse<br />

5 befanden, wurden<br />

die praxisorientierten Lehrveranstaltungen<br />

in Schulturnhallen<br />

und Vereins-<br />

Sportanlagen der Stadt Salzburg<br />

abgehalten. 1976 wurde<br />

das Institut für Leibeserziehung<br />

in das Institut für<br />

Sportwissenschaften nach<br />

Verordnung des Bundesministeriums<br />

für Wissenschaft<br />

und Forschung umbenannt.<br />

Neben der rechtlichen<br />

erfolgte in dieser Zeit auch<br />

eine räumliche Eingliederung<br />

des Institutes in die<br />

Universität, wobei für die<br />

Verwaltung und den Lehrbetrieb<br />

die Räume am Mühlbacherhofweg<br />

6 benutzt<br />

werden konnten. In dieser<br />

Zeit wurde erstmals das damalige<br />

Seminarzentrum Haus<br />

<strong>Rif</strong> als möglicher Standort<br />

des geplanten Sportzentrums<br />

in Erwägung gezogen,<br />

das ca. 10 km außerhalb<br />

Salzburgs gelegen ist (Gemeindegebiet<br />

Hallein). Nach<br />

langwierigen Verhandlungen<br />

fiel die Entscheidung<br />

zugunsten der Ortschaft <strong>Rif</strong>,<br />

wobei 1984 mit dem Bau des<br />

Sportzentrums begonnen<br />

werden konnte. Mit der Fer-<br />

tigstellung des Universitätsund<br />

Landesportzentrums in<br />

<strong>Rif</strong> 1986 kreuzen sich die<br />

Wege der beiden Institutionen.<br />

Denn das Institut für<br />

Sportwissenschaften unter<br />

der Leitung von Univ.-Prof.<br />

Dr. Stefan Größing hatte<br />

erstmals seine eigene Sportstätte<br />

und natürlich neue<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

des praktischen<br />

Lehrbetriebs. Der Ausbau<br />

der Universität ermöglichte<br />

Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> die<br />

Umsiedlung des Institutes<br />

(Verwaltung & Lehrbetrieb)<br />

in die Akademiestraße 26.<br />

1997 erfolgte <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Erweiterung der Sportanlagen<br />

in <strong>Rif</strong> die Einrichtung<br />

des sportbiomechanischen<br />

und des sportphysiologischen<br />

Labors, die für das<br />

Institut (seit 1994 unter der<br />

Leitung von Univ.-Prof. Dr.<br />

Erich Müller) neue Forschungsperspektiveneröffneten.<br />

Zu Beginn des neuen<br />

Jahrtausends (Juli <strong>20</strong>03) veranstaltete<br />

das Institut für<br />

23<br />

Der wunderschön gestaltete Innenhof<br />

der „Sport-Universität“ – wer<br />

möchte da nicht gerne Student sein?<br />

Die ehemaligen Schlossbesitzer Hans<br />

und Lieselotte Hager. Ihnen wurde<br />

zum Dank für die grosszügige Unterstützung<br />

die Würde eines Ehrensenators<br />

und einer Ehrensenatorin der<br />

Universität Salzburg verliehen.<br />

Atomic-Chef Dr. Michael Schineis,<br />

Landeshauptmann-Stellv. Dr.Wilfried<br />

Haslauer und Univ.-Prof. Dr.Erich<br />

Müller bei der Eröffnung des CD-<br />

Labors, das zu einem beträchtlichen<br />

Teil von der Altenmarkter Skifirma mitfinanziert<br />

wird.


Sportwissenschaften den 8.<br />

Kongress der Europäischen<br />

Vereinigung für Sportwissenschaft<br />

(European College of<br />

Sport Science) <strong>im</strong> Salzburger<br />

Kongresshaus und <strong>im</strong> <strong>ULSZ</strong><br />

<strong>Rif</strong>, an dem 1600 Wissenschafter<br />

aus 64 Ländern teilnahmen.<br />

Hiermit war der<br />

Salzburger ECSS-Kongress<br />

die größte Tagung in der Geschichte<br />

der Paris Lodron<br />

Universität und <strong>im</strong> Fachbereich<br />

der Sportwissenschaften<br />

die größte Veranstaltung<br />

in Europa sowie die zweitgrößte<br />

in der Welt. Nicht nur<br />

wegen der <strong>im</strong>posanten Zahlen,<br />

sondern auch wegen der<br />

vorbildlichen Organisation<br />

und der exzellenten Themenvielfalt<br />

setzte der ECSS Kongress<br />

ein brillantes Zeichen<br />

zur Etablierung Salzburgs als<br />

ult<strong>im</strong>ative Kongressstadt <strong>im</strong><br />

Herzen Europas. Im Rahmen<br />

der Umstrukturierung der<br />

Organisation der Universität<br />

Salzburg, die ab 1. Jänner<br />

<strong>20</strong>04 in Kraft getreten ist,<br />

wurde das Institut für Sportwissenschaften<br />

zum interfakultären<br />

Fachbereich mit erweitertenAutonomiebereichen<br />

aufgewertet. Inzwischen<br />

kamen auch die seit <strong>20</strong>00<br />

dauernden Gespräche zwecks<br />

Zusammenführung des Fachbereiches<br />

mit dem <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />

zu einem zufrieden stellenden<br />

Ergebnis.<br />

Erstes Christian<br />

Doppler-Labor in<br />

Salzburg<br />

Die Leichtathletikhalle dient auch für verschiedenste sportmotorische<br />

Messungen.<br />

Das in unmittelbarer Nähe<br />

zum <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>atete<br />

Schloss <strong>Rif</strong> ist von Bund und<br />

Land angekauft und für den<br />

Fachbereich umgebaut worden.<br />

Anfang Juli <strong>20</strong>04 erfolgte<br />

der Umzug des Fachbereiches<br />

von der Akademiestraße<br />

26 in das Schloss <strong>Rif</strong>,<br />

wobei die offizielle Eröffnungsfeier<br />

<strong>im</strong> Oktober stattfand.<br />

Mit Beginn des WS<br />

<strong>20</strong>04/05 haben die Studierenden<br />

des Fachbereichs<br />

somit die einmalige Möglichkeit,<br />

in einem hervorragenden<br />

Ambiente Sportund<br />

Bewegungswissenschaft<br />

zu studieren. Parallel dazu<br />

profitieren auch alle in den<br />

Fachbereich eingegliederten<br />

Institutionen wie die Universitätslehrgänge<br />

für Sport-<br />

journalismus, Health and Fitness,<br />

Sportphysiotherapie,<br />

das Leistungsbetreuungszentrum<br />

(LBZ) und das<br />

Christian Doppler-Labor<br />

„Biomechanics in Skiing“.<br />

Die zuletzt erwähnte Forschungseinrichtung<br />

stellt<br />

seit <strong>20</strong>04 das erste Christian<br />

Doppler-Labor in Salzburg<br />

dar und wird von Univ.-Prof.<br />

Dr. Erich Müller (Interfakultärer<br />

Fachbereich Sport- und<br />

Bewegungswissenschaft)<br />

geleitet. Der bei Christian<br />

Doppler Labors übliche Partner<br />

aus der Wirtschaft ist die<br />

Firma Atomic Austria GmbH.<br />

Die CD-Labors dienen der<br />

anwendungsorientierten<br />

Grundlagenforschung, der<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Universitäten und Unterneh-<br />

Auch Spitzensportler, wie Olympiasieger Fritz Strobl, werden in <strong>Rif</strong> getestet.


men sowie dem allgemeinen<br />

Technologietransfer. Die CD-<br />

Labors werden je zur Hälfte<br />

von der öffentlichen Hand<br />

und den kooperierenden<br />

Mitgliedsfirmen der Christian<br />

Doppler Gesellschaft<br />

finanziert. Im neu eingerichteten<br />

CD-Labor sollen biomechanische<br />

Analysen des<br />

Bewegungsverhaltens verschiedener<br />

Zielgruppen und<br />

der dabei auftretenden Belastungen<br />

des aktiven und<br />

passiven Bewegungsapparates<br />

in den Sportarten alpiner<br />

Skilauf, Snowboarden<br />

und Skilanglauf durchgeführt<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>05 übergab das<br />

Ehepaar Hager der Universität<br />

Salzburg <strong>im</strong> Wege einer<br />

Schenkung das so genannte<br />

Weiherhaus, das sich unmittelbar<br />

neben dem Schloss<br />

befindet. Nach den notwendigen<br />

Adaptierungsarbeiten<br />

wird das Weiherhaus <strong>20</strong>06<br />

in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> integriert<br />

und ab Herbst <strong>20</strong>06 vom<br />

Fachbereich für Lehr- und<br />

Forschungszwecke genutzt<br />

werden.<br />

Hohes internationales<br />

Ansehen<br />

Der Interfakultäre Fachbereich<br />

Sport- und Bewe-<br />

gungswissenschaft / USI der<br />

Universität Salzburg beschäftigt<br />

sich seit vier Jahrzehnten<br />

in Lehre und Forschung<br />

mit dem facettenreichen<br />

Phänomen des Sports,<br />

sowohl in seinem gesellschaftlichenEntwicklungszusammenhang<br />

als auch in<br />

seiner naturwissenschaftlichen<br />

analytischen Kausalität<br />

und Interpretation.<br />

Während der Arbeitsbereich<br />

Sportpädagogik - Sportpsychologie<br />

die pädagogisch -<br />

didaktischen Erscheinungsformen<br />

der Bewegungskultur<br />

und die persönlichkeits-,<br />

entwicklungs- und sozialpsychologischen<br />

Aspekte sportbezogenen<br />

Handels bearbeitet,<br />

zählen die Opt<strong>im</strong>ierung<br />

von Trainingsmethoden sowie<br />

Bewegungs- und Belastungsanalysen<br />

in den Gebieten<br />

des Spitzen-, Breitenund<br />

Gesundheitsports zu<br />

den Forschungsfeldern des<br />

Arbeitsbereiches TrainingsundBewegungswissenschaft.<br />

Die seit den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n ansteigende Zahl der<br />

aufgenommenen Studierenden<br />

und gewiss die rapide<br />

Zunahme der Forschungsprojekte,<br />

die mit verschiedenen<br />

externen Kooperationspartnern<br />

der freien Wirtschaft<br />

realisiert werden, do-<br />

25<br />

kumentieren die positive<br />

Entwicklung, die auch dazu<br />

beigetragen hat, dass der<br />

Fachbereich ein hohes Ansehen<br />

- nicht nur auf nationalem,<br />

sondern auch auf<br />

internationalem Terrain -<br />

genießt. Allerdings wäre die<br />

oben geschilderte Entwicklung<br />

des Fachbereiches nicht<br />

ohne opt<strong>im</strong>ale Rahmenbedingungen<br />

möglich gewesen.<br />

Das Universitäts- und<br />

Landessportzentrum <strong>Rif</strong> bietet<br />

nicht nur eine ausgezeichnete<br />

Atmosphäre, sondern<br />

stellt ein beispielloses Paradigma<br />

von flexibler und<br />

funktioneller Raumnützung<br />

<strong>im</strong> Einklang mit dem vorhandenen<br />

natürlichen Umfeld<br />

dar.<br />

Die Zusammenführung verschiedener<br />

Institutionen unter<br />

einem Dach und die gezielte<br />

Erweiterung der räumlichen<br />

und personalen Kapazitäten<br />

werden in den nächsten<br />

<strong>Jahre</strong>n auch die soziale<br />

Symbiose zwischen dem<br />

Fachbereich und dem USLZ<br />

<strong>Rif</strong> fördern.<br />

Die Zukunft hat für die erwähnten<br />

Institutionen bereits<br />

begonnen. Gemeinsam<br />

werden die kommenden Herausforderungen<br />

gemeistert!<br />

Mit dem Vicon-Video-Messsystem gewinnen die Wissenschafter des CD-<br />

Labors neue Erkenntnisse über Bewegungsabläufe <strong>im</strong> Skifahren. Wegen störender<br />

Reflexionen des Tageslichts wurde in der Nacht geforscht. Die am<br />

Körper und an den Skiern befestigten Marker reflektieren das Infrarotlicht der<br />

Kameras und machen so die Bewegung des Skifahrers exakt berechenbar.<br />

Be<strong>im</strong> Bürgelalmlift in Dienten wurden 27 Kameras montiert und über 3.000 m<br />

Kabel verlegt, um diese Untersuchungen durchführen zu können.<br />

00


Note eins für<br />

das Schulsportmodell.<br />

Seit zwei Jahrzehnten ein Vorbild<br />

Seit zwei Jahrzehnten existiert<br />

in Salzburg eine<br />

Schule für Leistungssportler,<br />

die aufgrund ihres vielseitigen<br />

Ausbildungsansatzes<br />

und der daraus resultierenden<br />

Erfolge höchstes<br />

Ansehen, sowohl in der<br />

österreichischen Schullandschaft,<br />

als auch in der<br />

nationalen und internationalen<br />

Sportszene genießt. In<br />

Anlehnung an des bewährte<br />

Skigymnasium Stams und<br />

dem, an das Bundesleistungszentrum<br />

Südstadt<br />

angegliederten Gymnasium<br />

für Hochleistungssportler,<br />

entwickelte sich ein weiteres<br />

Erfolgsmodell in der Mitte<br />

Österreichs, mit opt<strong>im</strong>alen<br />

Trainingsmöglichkeiten <strong>im</strong><br />

Universitäts- und Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong>.<br />

Für die Verwirklichung die-<br />

26<br />

ses für Schule und Sport<br />

einzigartigen Projekts war<br />

die enge Kooperation und<br />

der politische Wille zwischen<br />

dem Landesschulrat<br />

für Salzburg und dem Land<br />

Salzburg ausschlaggebend.<br />

Dieses Projekt sollte zur<br />

Förderung von schulisch<br />

und sportlich Begabten beitragen<br />

und damit zu einer<br />

Qualitätssteigerung in der<br />

Schul- und Sportlandschaft<br />

Salzburgs führen.<br />

Zur Entstehung des<br />

Modells<br />

Nach intensiven Überlegungen<br />

und ausgereiften konzeptionellen<br />

Vorbereitungen,<br />

welche Schule sich für dieses<br />

Projekt eignen könnte,<br />

fiel 1986 schließlich die Entscheidung<br />

auf das BORG in


der Akademiestrasse in Salzburg,<br />

wo mit einem Zweig<br />

für Leistungssportler begonnen<br />

wurde. Der Aufgabenschwerpunkt<br />

des Modells<br />

lag darin, neue pädagogische<br />

Wege in der leistungssportlichen<br />

Entwicklung von<br />

Jugendlichen einzuschlagen.<br />

Neben dem übergeordneten<br />

Ziel, den Jugendlichen den<br />

erfolgreichen Abschluss der<br />

AHS-Matura zu ermöglichen<br />

und <strong>im</strong> Sport zumindest die<br />

nationale Spitze zu erreichen,<br />

soll dieses Ausbildungskonzept<br />

den Entwicklungsprozess<br />

zu einem erfolgreichen<br />

Karriereverlauf des<br />

Jugendlichen beitragen. Daraus<br />

resultierte ein besonderer<br />

Schwerpunkt in der Leistungssteuerung.<br />

Um Defiziten<br />

vorzubeugen, die durch<br />

einseitige Belastungen und<br />

monotone Trainingsbedingungen<br />

entstehen können,<br />

wurden vielseitige, abwechslungsreiche<br />

und präventive<br />

Trainingskonzepte entwickelt,<br />

die die Jugendlichen<br />

behutsam auf einen gesunden<br />

Hochleistungssport vorbereiten<br />

sollen. Pädagogisch<br />

vertretbare Maßnahmen zur<br />

Förderung gruppendynamischer<br />

Prozesse und zur Entwicklung<br />

der Persönlichkeit<br />

wurden mitberücksichtigt<br />

und waren ein fester Bestandteil<br />

dieses Konzepts.<br />

Dieser für Salzburg einzigartige<br />

Ausbildungsweg für<br />

sportlich talentierte Jugendliche,<br />

ist dem hohen Engagement<br />

von LH-Stv. Dr.<br />

Othmar Raus, Landesschulrats-Präsident<br />

Mag. Gerhard<br />

Schäffer (ab <strong>20</strong>04 Präsident<br />

Mag. Herbert G<strong>im</strong>pl) und<br />

einer Expertengruppe, die<br />

sich aus Fachleuten aus dem<br />

Landessportbüro und Sportwissenschaften<br />

formierte,<br />

zu verdanken. Der Startschuss<br />

für den Beginn der<br />

Erfolgsstory SSM wurde<br />

00<br />

damit ausgelöst. So begann<br />

1986 dieses Schul-Projekt<br />

mit einer Leistungssportklasse<br />

unter der sportlichen<br />

Leitung von Dr. Roland<br />

Werthner, der eine Gruppe<br />

aus Sportwissenschaftern<br />

und Trainern formierte, der<br />

auch Dr. Thomas Wörz (seit<br />

1994 Geschäftsführer und<br />

Sportlicher Leiter des Modells)<br />

und Mag. Gerhard<br />

Feltrin angehörten. Auch die<br />

Bereitschaft und die Motivation<br />

<strong>im</strong> Lehrkörper am BORG<br />

unter der Leitung von Dr.<br />

Karl-Heinz Friedrich und Dir.<br />

Dr. Gerhard Radlw<strong>im</strong>mer<br />

war überaus positiv.


Für die Schulkoordination<br />

des Leistungssportzweiges<br />

zeigte sich von Beginn an<br />

Mag. Reinhard Glasner verantwortlich.<br />

Somit konnten<br />

die schulische Ausbildung,<br />

die sportwissenschaftliche<br />

Betreuung und das Training<br />

der Schüler gemeinsam mit<br />

den Fachverbänden und Vereinen<br />

opt<strong>im</strong>iert werden. Die<br />

steigende Nachfrage und die<br />

Weiterentwicklung der Betreuungsmaßnahmenführten<br />

zur Suche nach zusätzlichen<br />

finanziellen Mitteln<br />

und Möglichkeiten. Damit<br />

konnte dem Nachwuchsleistungssport<br />

ein opt<strong>im</strong>ales<br />

Umfeld und ein flexiblerer<br />

Handlungsspielraum geboten<br />

werden. Aufgrund dieser<br />

Entwicklung kam es schließ-<br />

lich <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1993 zur Gründung<br />

eines Vereins. Der Verein<br />

SSM wurde als Bindeglied<br />

und Servicestelle zwischen<br />

der Schule und den<br />

Fachverbänden positioniert.<br />

So gelang es dem Geschäftsführer<br />

und sportlichen<br />

Leiter Dr. Thomas<br />

Wörz mit seinem Team Mag.<br />

Christian Gassner, Mag.<br />

Gerhard Feltrin, Mag.<br />

Reinhard Glasner und Hubert<br />

Putz diese spezielle Einrichtung<br />

weiterzuentwickeln,<br />

dass dieser Schultyp in<br />

Österreich die Richtung vorgab.<br />

Um die Qualität und<br />

Effektivität der sportlichen<br />

Ausbildung zu unterstützen,<br />

wurde der Sitz des Vereins<br />

in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> verlegt. In<br />

diesem, über die Grenzen<br />

Österreichs hinaus anerkanntenLeistungssportzentrum<br />

finden zahlreiche<br />

Sportarten des SSM die<br />

idealen Voraussetzungen,<br />

um an die österreichische<br />

und internationale Spitze zu<br />

gelangen. Die idealen Möglichkeiten<br />

zeigen sich speziell<br />

<strong>im</strong> Zusammenwirken<br />

mit dem Institut für Sportwissenschaften,<br />

dem Leistungssportbetreuungszentrum<br />

<strong>Rif</strong> und dem Heeressportzentrum.<br />

Nicht zuletzt<br />

durch die enge Kooperation<br />

mit der BORG und Sport –<br />

RG Direktorin Mag. Siegrun<br />

König und dem <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>-<br />

Direktor Mag. Wolfgang<br />

Becker an der Spitze, ist es<br />

den Sportlern/innen des<br />

SSM in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

gelungen, die großartigen<br />

Erfolge weiter auszubauen.<br />

Erfolge <strong>im</strong> SSM<br />

Viele Weltklassesportler sind<br />

seit der Einführung des BORG<br />

für Leistungssportler aus<br />

dem SSM hervorgegangen.<br />

Olympiasieger Christoph<br />

Sieber, Österreich-Rundfahrtsieger<br />

Gerrit Glomser,<br />

Vize-Weltcup-Siegerin <strong>im</strong><br />

Slalom Claudia Riegler, das<br />

Weltklasse-Tanzpaar<br />

Manuela Stöckl und Florian<br />

Gschaider, Vize-Weltmeister<br />

und Europameister Judoka<br />

Ludwig Paischer, Junioren-<br />

Weltmeister <strong>im</strong> Slalom<br />

Florian Seer, u.v.m.. Insgesamt<br />

haben Schüler des<br />

SSM bis heute über 450


Staatsmeistertitel der allgemeinen<br />

Klasse erringen können.<br />

Rund 75 Prozent aller<br />

SSM-SportlerInnen sind Medaillengewinner<br />

bei österreichischen<br />

Meisterschaften<br />

bzw. wurden in die verschiedenen<br />

Nationalteams einberufen.<br />

Vernetzung der<br />

Leistungssportschulen<br />

Einen zentralen Bereich neben<br />

der Betreuung der<br />

Nachwuchssportler stellt die<br />

Vernetzung der verschiedenen<br />

Leistungssportschulen<br />

<strong>im</strong> In- und Ausland dar. Im<br />

Jahr 1996 gelang es das 1.<br />

internationale Symposium<br />

„Schulen für Leistungssportler<br />

<strong>im</strong> internationalen Vergleich“<br />

gemeinsam mit der<br />

Partnerschule CJD in Berchtesgaden<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Rund 100 Teilnehmer aus 5<br />

Nationen nahmen an dieser<br />

ersten Veranstaltung teil. Im<br />

Zwei-<strong>Jahre</strong>s-Rhythmus kam<br />

es in der Folge zu weiteren 4<br />

Symposien, die jeweils ganz<br />

best<strong>im</strong>mte Themenkomplexe<br />

(u. a. Nachwuchssportler <strong>im</strong><br />

Spannungsfeld, Neue Tendenzen<br />

zur Leistungsopt<strong>im</strong>ierung,<br />

Doping – Gefahren,<br />

Verantwortung, Alternativen<br />

<strong>im</strong> Nachwuchsleis-<br />

tungssport) behandelten. Im<br />

Jahr <strong>20</strong>05 entwickelte sich<br />

die Veranstaltung zu einem<br />

europaweit führenden Kongress<br />

zur Thematik „Nachwuchsleistungssport<br />

als<br />

Chance zur Persönlichkeitsentwicklung“.<br />

Neben Vorträgen international<br />

anerkannter Referenten<br />

und dem wertvollen Gedankenaustausch<br />

auf schulischer<br />

und sportlicher Ebene<br />

bieten sich durch intensive<br />

Kontakte auch gute Möglichkeiten,<br />

Module einzelner<br />

Standorte kennen zu lernen<br />

und in den eigenen Konzepten<br />

zu adaptieren.<br />

So wurde das SSM mit seiner<br />

einzigartigen Konzeption<br />

ein Vorbild, das für viele<br />

Schul- und Sportverantwortliche<br />

aus ganz Europa<br />

die Leit- und Richtlinie für<br />

Nachfolgemodelle vorgab.<br />

Speziell die „ARGE Leistungssportschulen“<br />

in Österreich<br />

ist <strong>im</strong> Anschluss an<br />

das 1. Symposium 1996 entstanden<br />

und vereint seit dieser<br />

Zeit unter der Führung<br />

des Salzburger Schul-Sport-<br />

Modells (Vorsitzender der<br />

ARGE Dr. Thomas Wörz) die<br />

Verantwortlichen der österreichischenLeistungssportschulen.<br />

29<br />

Fröhliche Gesichter – grosse Talente: Die SSM-Schüler Johannes Steiner,<br />

Martina Hochw<strong>im</strong>mer, Victoria Ferstl, Eva Kainz, Aqeel Rehman, Christina<br />

Ernst, Verena Müller und Lucas Schentz (von links).<br />

SSM-Geschäftsführer Dr. Thomas Wörz (stehend 2. von rechts) freut sich, daß<br />

Segel-Olympiasieger Hans-Peter Steinacher (stehend 2. von links) die Patenschaft<br />

für Andreas Unterganschnigg aus dem Eishockey-Nachwuchs der Red<br />

Bulls übernommen hat.<br />

Be<strong>im</strong> Basistraining stellten sich die SSM-Sportlerinnen mit Mag. Siegrun<br />

König, der Direktorin des BORG und des Sport-RG Salzburg, dem Fotografen.


<strong>Rif</strong> Aktiv oder „Was haben<br />

Chianti und Socrates mit <strong>Rif</strong> zu<br />

tun?“ Verein der Freunde des Sportzentrums <strong>Rif</strong><br />

Im <strong>Jahre</strong> 1993 wurde eine<br />

Arbeitsgruppe zum Erarbeiten<br />

eines Konzeptes für Erweiterungs-<br />

und Sanierungsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Universitäts-<br />

und Landessportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> eingerichtet. Die<br />

Arbeitsgruppe bestand aus<br />

Vertretern der in <strong>Rif</strong> ansässigen<br />

Institutionen. Bei der<br />

Konzepterstellung wurde den<br />

Mitgliedern klar, dass eine<br />

Zusammenarbeit der hier<br />

beteiligten Institutionen unumgänglich<br />

sein würde. Daher<br />

wurde die Idee geboren,<br />

einen Verein zu gründen, in<br />

welchem alle Institutionen<br />

integriert werden, um so ein<br />

opt<strong>im</strong>ales Angebot für den<br />

Salzburger Spitzen- und<br />

Breitensport anbieten zu<br />

können. Aufgrund der hervorragenden<br />

Einrichtungen<br />

dieses Landessportzentrums<br />

sollten zukünftig Nationalmannschaften<br />

aus dem Inund<br />

Ausland dieses Angebot<br />

in Anspruch nehmen kön-<br />

nen. Somit sollte auch gewährleistet<br />

werden, dass<br />

eine entsprechende Auslastung<br />

– vor allem der neu<br />

gebauten Räumlichkeiten –<br />

erreicht werden. Darüber<br />

hinaus sollte der Verein<br />

Impulse für den Salzburger<br />

Sport in verschiedenen Bereichen<br />

geben. Möglichst<br />

unbürokratisch sollte, mit<br />

Hilfe von Fachleuten, Hilfestellung<br />

für Vereine etc.<br />

angeboten werden. Wichtig<br />

erscheint in diesem Zusammenhang<br />

zu erwähnen, dass<br />

der später ins Leben gerufene<br />

Verein keine Institution<br />

gegen den organisierten<br />

Sport in Salzburg darstellt,<br />

sondern – ganz <strong>im</strong> Gegenteil<br />

– die Zusammenarbeit mit<br />

den Vereinen und Verbänden<br />

sucht. Als Ziele wurden u.a.<br />

Breiten- und Gesundheitssportaktionen,<br />

koordiniertes<br />

Serviceangebot durch die in<br />

<strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>ateten Institutionen<br />

(Spitzen- und Breiten-<br />

sport), bis hin zur Organisation<br />

und Abhaltung von<br />

Seminaren und Kongressen<br />

definiert. Es dauerte letztendlich<br />

bis ins Jahr 1999, als<br />

die Idee in natura eine Umsetzung<br />

fand. Man gründete<br />

den „Verein der Freunde des<br />

Sportzentrums <strong>Rif</strong>“. Als vorübergehenderGeschäftsführer<br />

des Vereins wurde<br />

Direktor Mag. Wolfgang<br />

Becker bestellt. Der Präsident<br />

des Vereins ist bis<br />

heute Univ. Doz. Dr. Franz<br />

Schausberger. Im Namen<br />

der Vereinsleitung gilt ihm<br />

ein besonderer Dank. Der<br />

Alt-Landeshauptmann hat<br />

über <strong>Jahre</strong> für die finanzielle<br />

Unterstützung des Vereins<br />

gesorgt. Mit Anfang <strong>20</strong>00<br />

musste aufgrund der beruflichen<br />

Arbeitsbelastung von<br />

Mag. Becker ein neuer Geschäftsführer<br />

bestellt werden.<br />

Mag. Hans-Jörg<br />

Wechselberger führte die<br />

Geschäfte bis <strong>20</strong>02.<br />

30<br />

In dieser Zeit bemühte man<br />

sich, die vorgegebenen Ziele<br />

und Ideen in die Tat umzusetzen.<br />

Aus den Geschäftsunterlagen<br />

geht hervor, dass<br />

verschiedene Aktivitäten <strong>im</strong><br />

Gesundheits- und Breitensport<br />

sowie Podiumsdiskussionen<br />

abgehalten wurden.<br />

Als thematisches Highlight<br />

ist die geführte Diskussion<br />

in <strong>Rif</strong> mit dem Titel „Sex <strong>im</strong><br />

Spitzensport“ anzuführen,<br />

welche ein enormes Echo in<br />

den Medien, allen voran <strong>im</strong><br />

ORF, hervorrief. Als Mag.<br />

Wechselberger <strong>20</strong>02 aufgrund<br />

einer beruflichen<br />

Veränderung sein Amt zurücklegte,<br />

konnte kurz ein<br />

neuer Geschäftsführer mit<br />

Mag. Thomas Smogawetz<br />

gefunden werden.


Neuer Grundstein wurde gelegt<br />

Es dauerte bis <strong>20</strong>04, als eine<br />

laue Sommernacht, ein oder<br />

zwei Flaschen Chianti, ein<br />

Salzburger Sportredakteur,<br />

der Direktor von <strong>Rif</strong> und ein<br />

sportlicher Funktionär be<strong>im</strong><br />

„Italiener“ über Gott und die<br />

Welt philosophierten. In dieser<br />

Nacht wurde der Grundstein<br />

für die Wiederaufnahme<br />

der Aktivitäten des Vereins<br />

gelegt. Was noch in dieser<br />

Nacht passierte, unterliegt<br />

der journalistischen<br />

Schweigepflicht. Offiziell seit<br />

14. Dezember <strong>20</strong>04 hat der<br />

Verein mit Michael Horvath<br />

einen neuen Geschäftsführer<br />

bestellt. Die Ideen von seinerzeit,<br />

kombiniert mit<br />

neuen Ansätzen, brachten<br />

ein sportliches Produkt ans<br />

Tageslicht. Es entstand die<br />

Breitensportaktion „<strong>Rif</strong><br />

Aktiv“. Besonderer Dank gilt<br />

Mag. Michael Rosbaud und<br />

Bernhard Lechner, welche<br />

das Projekt begleiteten und<br />

maßgeblich an der Geburtsstunde<br />

von <strong>Rif</strong> Aktiv beteiligt<br />

waren. Mit der Breitensportaktion<br />

„<strong>Rif</strong> Aktiv“ wurden<br />

mehrere Komponenten eingebaut<br />

und umgesetzt. An<br />

oberster Stelle steht, dass<br />

der Bevölkerung rund um<br />

das Sportzentrum <strong>Rif</strong> eine<br />

Möglichkeit für sportliche<br />

Aktivität in breiterem Masse<br />

geboten wird. Seit Beginn<br />

der Aktion <strong>Rif</strong> Aktiv erfreut<br />

sie sich großer Beliebtheit<br />

und Zuspruchs.<br />

Die Idee, die einzelnen Institutionen<br />

zusammen zu bringen,<br />

wird insofern umgesetzt,<br />

in dem Absolventen/<br />

Innen des „Interfakultären<br />

Fachbereichs für Sport und<br />

Bewegung“ der Universität<br />

Salzburg bei diesen Breitensportprogrammen<br />

als Trainer/Innen<br />

eingesetzt werden.<br />

Eine weitere Komponente ist<br />

ein koordiniertes Serviceangebot<br />

der in <strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>ateten<br />

Institutionen. Das <strong>im</strong><br />

Verein integrierte Leistungssport-Betreuungszentrum,<br />

kurz LBZ, ist erster Ansprechpartner<br />

für diverse<br />

Athleten aus dem Spitzensport<br />

und verfügt über einen<br />

enormen Fundus an Wissen<br />

und sportmedizinischem<br />

Equipment. Dies wird mit<br />

der Serviceleistung eines<br />

Fitnesschecks mit begleitendem<br />

Trainingsprogramm an<br />

den Breitensport weitergegeben.<br />

Rückblickend auf nun<br />

drei Semester Breitensport<br />

ergibt sich folgendes Resü-<br />

31<br />

mee. <strong>Rif</strong> Aktiv mit dem Verein<br />

der Freunde des Sportzentrums<br />

<strong>Rif</strong> sind ein wachsender<br />

Erfolg. Die Bevölkerung<br />

rund um das Sportzentrum<br />

<strong>Rif</strong> konnte motiviert<br />

und aktiviert werden.<br />

Mehrere hundert Personen<br />

besuchten seither unterschiedlicheSportprogramme<br />

und es geht stetig weiter.<br />

Das Sportteam mit Mag.<br />

Arno Marin-Bouteiller an der<br />

Spitze leistet hervorragende<br />

Arbeit. Anfangs war es noch<br />

ein kleines Team, welches<br />

ausgebaut werden konnte<br />

und mittlerweile einen guten<br />

personellen Stamm gefunden<br />

hat. Die Professionalität<br />

und die Inhalte spiegeln sich<br />

in der Resonanz der Kursprogramme.<br />

Die vorhandenen<br />

Ressourcen in <strong>Rif</strong> werden<br />

noch opt<strong>im</strong>aler genützt.<br />

Der Breitensport ist und<br />

bleibt aktiv in <strong>Rif</strong>.<br />

Der „Sport-Zug“ ist ins<br />

Rollen gekommen und die<br />

Gleise führen in die Zukunft.<br />

Das aktive Team von „<strong>Rif</strong> aktiv“: Roland Schwab, Mag. Sonja Füreder,<br />

Geschäftsführer Michael Horvath, einer der ersten Absolventen des <strong>Rif</strong>er<br />

Universitätslehrganges Akademischer Sportjournalist, Brigitte Deiser, Oliver<br />

Schmich, <strong>im</strong> Vordergrund Mag. Arno Marin-Bouteiller.


Vom Skistar bis zum<br />

Volleyball-Team.<br />

Fünf <strong>Jahre</strong> Leistungssport-Betreuungszentrum (LBZ)<br />

Das Leistungssport-Betreuungszentrum<br />

(LBZ) wurde<br />

am 1. Jänner <strong>20</strong>01 gegründet.<br />

Das neue Zentrum für<br />

Breiten- und vor allem Spitzensport<br />

war eine Kooperation<br />

zwischen dem damaligen<br />

Institut für Sportwissenschaften<br />

der Universität<br />

Salzburg und dem Verein<br />

der Freunde <strong>Rif</strong>s. Univ.-Prof.<br />

Dr. Erich Müller, der Leiter<br />

des Instituts für Sportwissenschaften,<br />

und Mag.<br />

Wolfgang Becker, der Direktor<br />

des Universitäts- und<br />

Landessportzentrums <strong>Rif</strong>s,<br />

beauftragten Walter Gfrerer<br />

mit dem ersten Traineramt<br />

<strong>im</strong> LBZ, das auch sehr viele<br />

organisatorische Arbeiten<br />

enthielt. Sportkoordinator<br />

wurde Franz Leberbauer,<br />

auch mit der sportmedizinischen<br />

Abteilung des Landeskrankenhauses<br />

unter DDr.<br />

Eveline Ledl-Kurkowski gab<br />

es von Beginn an eine enge<br />

Zusammenarbeit. Erster<br />

Geschäftsführer wurde Mag.<br />

Hans-Jörg Wechselberger.<br />

Wenige Tage nach der Gründung<br />

des LBZ wurden die<br />

ersten Sportler engagiert,<br />

zu denen neben Skistar<br />

Alexandra Meissnitzer auch<br />

die Radrennfahrer Thomas<br />

Frauenschuh, Thomas<br />

Wallner und Roland Stauder<br />

gehörten. Ebenfalls <strong>im</strong> Jahr<br />

<strong>20</strong>01 kamen Thomas Geierspichler<br />

(Rennrollstuhl),<br />

Hannes Reiter, Manfred<br />

Gstatter, Philipp Schörghofer,<br />

Markus Maier, Claudia<br />

Riegler, Christiane Mitterwallner<br />

(alle Ski Alpin) sowie<br />

die Schwestern Manuela<br />

und Claudia Riegler (beide<br />

Snowboard) ins LBZ.<br />

Über die <strong>Jahre</strong> konnten <strong>im</strong>mer<br />

mehr Sportler gewonnen<br />

werden: Im Jahr <strong>20</strong>02<br />

waren Reinfried Herbst,<br />

Matthias Lanzinger, Niki<br />

Fürstauer, die Schwestern<br />

Kristen und Gretchen Mielke<br />

(alle Ski Alpin), Heidi Krings<br />

und Eveline Maier (beide<br />

Snowboard) die Neuzugänge.<br />

<strong>20</strong>03 verstärkten Ingrid<br />

Rumpfhuber, Toni Brandauer,<br />

Petra Knor und<br />

Manuel Brunner (alle Ski<br />

Alpin) das LBZ, <strong>20</strong>04 wurden<br />

Alexander Koll, Martin<br />

Kroisleitner, Leyti Seck (alle<br />

Ski Alpin), die Fechter Moritz<br />

und Tobias Hinterseer sowie<br />

Roland Schlosser aufgenommen.<br />

<strong>20</strong>05 kamen schließlich<br />

noch das Skitalent Verena<br />

Höllbacher und der Vizeweltmeister<br />

<strong>im</strong> Senioren-<br />

Langlauf, Josef Brandauer,<br />

hinzu.<br />

Neben den <strong>Jahre</strong>sbetreuungen<br />

dieser Einzelsportler war<br />

die Betreuung von Mannschaften<br />

<strong>im</strong>mer eine Schiene<br />

des LBZ. Zu diesen zäh-<br />

32<br />

len: Das Ski-Team Polen,<br />

das Skisprung-Team Polen,<br />

das Ski-Team der Niederlande,<br />

das Ski-Team Großbritanniens,<br />

das ÖSV-Biathlon-<br />

Team, die Salzburger Volleyballer<br />

und andere mehr.<br />

Neben der Spitzensportbetreuung<br />

sollte auch die Arbeit<br />

mit Breitensportlern<br />

nicht zu kurz kommen und<br />

so konnten in den vergangenen<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n etliche Hobbysportler<br />

<strong>im</strong> LBZ getestet<br />

und ihr Training auf die jeweiligen<br />

Voraussetzungen<br />

abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>03 folgte Mag.<br />

Thomas Smogawetz dem<br />

bisherigen Geschäftsführer<br />

Hans-Jörg Wechselberger<br />

nach – <strong>20</strong>04 übernahm<br />

MMag. Gerold Sattlecker die<br />

Stelle von Smogawetz, wobei<br />

es in diesem Jahr noch<br />

zu weiteren Veränderungen<br />

<strong>im</strong> LBZ kam. Das Leistungs-


Auch der Olympia-Zweite <strong>im</strong> Slalom <strong>20</strong>06, Reinfried<br />

Herbst (links) aus Unken, profitiert von der Arbeit <strong>im</strong><br />

LBZ mit Trainer Thomas Stadler.<br />

sport-Betreuungszentrum ist<br />

seit dieser Zeit inhaltlich<br />

dem Fachbereich für SportundBewegungswissenschaft/USI<br />

und rechtlich weiterhin<br />

dem Verein der Freunde<br />

<strong>Rif</strong>s unterstellt. Zudem<br />

kam es zur Beendigung der<br />

Dienste von Franz Leberbauer.<br />

Ende des <strong>Jahre</strong>s <strong>20</strong>04 wurde<br />

dem LBZ ein neuer Trainingsbereich<br />

zur Verfügung gestellt<br />

– seit dieser Zeit können<br />

sich die Athleten noch<br />

eingehender auf die Arbeit<br />

an ihren motorischen<br />

Fähigkeiten konzentrieren.<br />

Auch der Mitarbeiterstand<br />

wurde jährlich größer: Nachdem<br />

Walter Gfrerer <strong>im</strong> Jahr<br />

<strong>20</strong>01 als Trainer begonnen<br />

hatte, bekam er schnell von<br />

Christian Schiefermüller Unterstützung.<br />

Später erhielten<br />

die beiden auch von Gerald<br />

Bauer und Thomas Stadler,<br />

welcher mittlerweile ganztags<br />

<strong>im</strong> LBZ arbeitet, Verstärkung<br />

<strong>im</strong> Trainingsalltag.<br />

Christian Schiefermüller<br />

legte <strong>20</strong>05 seine Trainertätigkeit<br />

zurück und ist nun<br />

sportwissenschaftlicher<br />

Koordinator und gemeinsam<br />

mit Walter Gfrerer sportlicher<br />

Leiter des LBZ. In den<br />

vergangenen beiden <strong>Jahre</strong>n<br />

konnten mit den Sportärzten<br />

Dr. Thomas Sinnißbichler<br />

und Dr. Peter Lechenauer,<br />

den Physiotherapeuten<br />

Rollstuhlfahrer Thomas Geierspichler holt sich<br />

den „letzten Schliff“ für seine Rennen <strong>im</strong>mer<br />

wieder in <strong>Rif</strong>.<br />

33<br />

Gerald Mitterbauer und<br />

Waltraud Steger-Puhr, den<br />

Mentaltrainern Dr. Thomas<br />

Wörz und Dr. Patrick Bernatzky<br />

weitere wichtige Mitarbeiter<br />

dazu gewonnen werden.<br />

Wichtige Dienste in den<br />

vergangenen fünf <strong>Jahre</strong>n leisteten<br />

auch die Masseure<br />

(Sportphysiotherapeuten)<br />

Bernd Rothhaar und Wolfgang<br />

Schwertl sowie die<br />

Leistungsdiagnostikerin<br />

Monika Stadlmann, selbst<br />

eine aktive und starke Triathletin.<br />

Dank gilt auch den Sponsoren<br />

Kettler, Bank Austria/<br />

Creditanstalt, Ratiopharm,<br />

Hervis, Sportmanager und<br />

Roland Schlosser gehört auch dank der<br />

Betreuung in <strong>Rif</strong> längst zu den international<br />

anerkannten Florettfechtern.<br />

Nokia für ihre Unterstützung.<br />

Um neben dem Trainingsalltag<br />

auch die Zusammengehörigkeit<br />

zu fördern,<br />

wurden jedes Jahr Weihnachtsfeiern<br />

und Sommerfeste<br />

abgehalten, welche<br />

sich <strong>im</strong>mer größter Beliebtheit<br />

erfreuten. Auch das<br />

Fußball-Benefizspiel gegen<br />

die Sportler des HLSZ <strong>Rif</strong><br />

war gesellschaftlich ein<br />

voller Erfolg.<br />

Sportlich begann <strong>20</strong>06<br />

besonders gut: Reinfried<br />

Herbst wurde Zweiter des<br />

Olympia-Slaloms und<br />

Thomas Geierspichler fuhr<br />

mit dem Rollstuhl neuen<br />

Weltrekord <strong>im</strong> Marathon.


Zwei Ringer standen an der<br />

Wiege. HLSZ 8 - Das Haus der Medaillensammler<br />

Die Erfolge zum <strong>20</strong>-jährigen<br />

Bestandsfest hätten nicht<br />

schöner ausfallen können:<br />

Ende Februar <strong>20</strong>06 durfte<br />

man <strong>im</strong> HLSZ <strong>Rif</strong> erstmals<br />

über Olympiasieger jubeln:<br />

In Turin hatten sich die<br />

Sportsoldaten Felix Gottwald<br />

(zwe<strong>im</strong>al), Michael<br />

Gruber und Martin Koch mit<br />

den höchsten Lorbeeren, die<br />

der Sport zu vergeben hat,<br />

krönen dürfen. Aber beginnen<br />

wir chronologisch zu jener<br />

Zeit, als sich die neuen<br />

Olympiasieger noch <strong>im</strong> Kin-<br />

dergarten tummelten oder<br />

die Bänke in der Volksschule<br />

drückten.<br />

Noch vor der offiziellen Eröffnung<br />

des Universitäts- und<br />

Landessportzentrums <strong>Rif</strong><br />

hatte einen Steinwurf weiter<br />

eine Institution ihren Betrieb<br />

aufgenommen, ohne die der<br />

he<strong>im</strong>ische Sport nicht dort<br />

stünde, wo er steht: Das<br />

Leistungssportzentrum des<br />

Bundesheeres nahm am 1.<br />

März 1986 seinen endgültigen<br />

Betrieb auf, nachdem es<br />

Tradition in <strong>Rif</strong> hat die Weihnachtsfeier des HLSZ: Der Schnappschuss mit<br />

den Damen Vierthaler und Stöckl sowie den Herren Schwarzl, Schmich,<br />

Gottwald, Gruber und Paischer entstand <strong>im</strong> Dezember <strong>20</strong>05.<br />

probeweise bereits am 1.<br />

Oktober 1985 seine Pforten<br />

geöffnet hatte. Ohne Zweifel<br />

stellen die „Sport-Kasernen“<br />

den „grössten, wichtigsten<br />

und leistungsstärksten Bestandteil<br />

des österreichischen<br />

Sportes“ dar, wie es<br />

der frühere Verteidigungsminister<br />

Werner Fasslabend<br />

einmal formuliert hat. Und<br />

das völlig zu Recht. Dass<br />

Salzburg zu „seinem“ Leistungszentrum<br />

kam (als drittletztes<br />

Bundesland), war den<br />

Bemühungen einer Handvoll<br />

Sportpersönlichkeiten zu<br />

verdanken, die wussten, wo<br />

es den Hebel anzusetzen<br />

galt. Das Quartett sei aufgezählt:<br />

Der Kommandant der<br />

Heeressport- und Nahkampfschule<br />

HSNS, der auch lange<br />

<strong>Jahre</strong> dem österreichischen<br />

Langlaufsport dienende<br />

Oberstleutnant Dieter<br />

Böhm, der an seiner Seite<br />

arbeitende, aus der Leichtathletik<br />

kommende Vizeleutnant<br />

Ludwig Höllwerth, der<br />

Salzburger Landessportdirektor<br />

Dr.Peter Pilsl und der<br />

<strong>Rif</strong> durfte sich <strong>im</strong> Februar <strong>20</strong>06 über die ersten Olympiasieger freuen; Martin<br />

Koch, Felix Gottwald und Michael Gruber mit HLSZ-Kommandant Vizeleutnant<br />

Erwin Geiger.


Generalsekretär des in Wals<br />

behe<strong>im</strong>ateten ÖsterreichischenAmateurringerverbandes,<br />

Reinhard Berger. Sie<br />

kurbelten unentwegt und<br />

durften sich nach einer Besprechung<br />

am 26. Juni 1985<br />

freuen: Der Installierung eines<br />

Leistungszentrums in<br />

Salzburg steht nichts mehr<br />

<strong>im</strong> Weg, aus organisatorischen<br />

Gründen wird es vorerst<br />

dem Militärkommando<br />

unterstellt, vorgesehen sind<br />

die Sportarten Ringen, Skibob<br />

und Tennis. Am 26. August<br />

1985 kam die Weisung<br />

aus Wien für den „probeweisenLeistungssportbetrieb“<br />

per Fernschreiben an<br />

die Salzburger Dienststellen.<br />

Aus diesem seien in der für<br />

uns noch heute etwas sperrigen<br />

Formulierung einige<br />

Punkte zitiert:<br />

Die Unterbringung und<br />

Verpflegung der Leistungssportler<br />

erfolgt <strong>im</strong><br />

Haus <strong>Rif</strong>/Hallein<br />

Durch das Bundesheer<br />

werden die Tagesverpflegskosten<br />

in der Höhe<br />

von S 59,- pro Mann/Tag<br />

an das Haus <strong>Rif</strong> überwiesen.<br />

Etwaige Mehrkosten<br />

sind durch die Fachverbände<br />

zu tragen.<br />

Ein erforderlicher Dienstraum<br />

mit Telefonanschluss<br />

(Heeresleitung<br />

oder Direktanschluss) ist<br />

<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong> für den Kommandanten<br />

anzumieten.<br />

Durch KpsKdo II ist ein<br />

VW-Bus abzustellen.<br />

Durch MilKdo S sind die<br />

erforderlichen Massnahmen<br />

für die Inbetriebnahme<br />

zu veranlassen.<br />

Zeitgleich wurde Vizeleutnant<br />

Helmut Ring zum Kommandanten<br />

bestellt. Der<br />

ehemalige Boxer und Pistolenschütze,<br />

Konditions- und<br />

Fussballtrainer sowie geprüfte<br />

Heilmasseur (als solcher<br />

viele <strong>Jahre</strong> bei den<br />

ÖSV-Langläufern und Fussballvereinen<br />

sowie <strong>im</strong> Einsatz<br />

bei Olympia und WM)<br />

war Kanzleileiter <strong>im</strong> KommandoLuftraumüberwachung<br />

in der Schwarzenbergkaserne<br />

und folgte dem Ruf,<br />

in erster Linie dem von<br />

Dieter Böhm, gerne. Erstes<br />

Quartier war die Bibliothek<br />

<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong>, in der gut vier<br />

Jahrzehnte zuvor Grossadmiral<br />

Karl Dönitz mit seinem<br />

Stab für kurze Zeit das Kommando<br />

gehabt hatte – jetzt<br />

hiess der Kommandant Ring<br />

und beschäftigte sich aus-<br />

schliesslich mit Sport. Die<br />

ersten Schützlinge waren<br />

die jungen Walser Ringer<br />

Gustav Berger und Hannes<br />

Meindl. Mit ihnen wechselte<br />

Ring wenig später in drei<br />

winzige Z<strong>im</strong>mer, die <strong>im</strong> Baubüro<br />

für das <strong>im</strong> Entstehen<br />

begriffene Universitäts- und<br />

Landessportzentrum frei geworden<br />

waren – und die als<br />

„Baracke“ legendären Ruf<br />

erlangten. Der Betrieb lief<br />

von der ersten Stunde an<br />

gut, Ring war dafür der<br />

Garant. Dazu kamen die opt<strong>im</strong>alen<br />

Bedingungen <strong>im</strong> unmittelbaren<br />

Umfeld. Im<br />

ersten <strong>Jahre</strong>sbericht (für<br />

1986) wurden 19 Sportler<br />

aufgelistet, sieben Zeitsoldaten<br />

und zwölf Grundwehrdiener.<br />

Es waren Ringer,<br />

Wildwasser-Paddler, Boxer,<br />

Wasserspringer, Wasserskifahrer<br />

und Winter-Triathleten.<br />

Sie holten bei Staatsmeisterschaften<br />

in diesem<br />

Jahr 28 Medaillen, Niki<br />

Stajkovic war bei den Weltmeisterschaften<br />

<strong>im</strong> Wasserspringen<br />

vom Dre<strong>im</strong>eterbrett<br />

als Fünfter der beste<br />

Europäer, Boxer Olaf Mayer<br />

gewann den Grossen Preis<br />

der CSSR, Ringer Alexander<br />

Neumüller reüssierte auf der<br />

Matte. Alles in allem: Ein<br />

starker Beginn, ein richtungsweisender<br />

dazu.<br />

35<br />

In diesem unscheinbaren Gebäude,<br />

damals zum Baubüro gehörend,<br />

begann die Erfolgsgeschichte der<br />

<strong>Rif</strong>er Sportsoldaten.<br />

Auch das Salutieren will gelernt sein<br />

– ansonsten geniessen die Mitglieder<br />

<strong>im</strong> HLSZ grosse unmilitärische<br />

Freiräume.<br />

Wiedersehen nach vielen <strong>Jahre</strong>n: Der<br />

ehemalige HLSZ-Chef Helmut Ring<br />

mit seinen ersten beiden Schützlingen,<br />

den Ringern Hannes Meindl<br />

(links) und Gustav Berger (rechts).


Auch Damen gehören längst zum Sportlerheer: Die Skirennläuferin Astrid<br />

Vierthaler und die Sporttänzerin Manuela Stöckl.<br />

Korporal Quian Quianli, eingebürgerter Chinese, an der Tischtennisplatte<br />

Das Tanzpaar Florian Gschaider und Manuela Stöckl<br />

Mit jedem Jahr wuchsen die<br />

Ansprüche, wurde die Erfolgsliste<br />

länger, wurden die<br />

Einrichtungen in <strong>Rif</strong> besser –<br />

angepasst den modernen<br />

Erkenntnissen der Trainingslehre.<br />

1991 übersiedelte man<br />

in das „neue“ Haus <strong>Rif</strong>.<br />

Die erste Frau wurde <strong>im</strong><br />

November 1998 aufgenommen:<br />

Die Judokämpferin<br />

Sigrid Huber. 1999 erfolgte<br />

die Umbenennung von<br />

HSNS in HSZ (heute HLSZ) –<br />

gewiss, Tradition ging damit<br />

verloren, doch zeitgemäss<br />

war das Wortungetüm<br />

längst nicht mehr.<br />

Im Spätherbst <strong>20</strong>03 ging der<br />

„Mann der ersten Stunde“,<br />

Helmut Ring, in Pension; mit<br />

ihm trat ein „Macher“ ab,<br />

der auch abseits des Tagesgeschehens<br />

nicht müde<br />

wurde, die Vorgänge <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />

Sport kritisch zu<br />

beleuchten und auch entsprechend<br />

zu vertreten. Seit<br />

dem ersten Tag sind über<br />

400 Aktive durch die<br />

Ring’schen Hände gegangen,<br />

qualifizierten sich fast<br />

40 für Olympische Spiele,<br />

wurden über 40 Medaillen<br />

und mehr als <strong>20</strong>0 österreichische<br />

Meistertitel gewon-<br />

36<br />

nen. In seine Freude über<br />

die vielen Erfolge mischte<br />

sich auch manche Trauer,<br />

zum Glück nicht oft:<br />

Als Skirennläufer Peter<br />

Wirnsberger II <strong>im</strong> Jahr 1992<br />

durch einen tragischen Rennunfall<br />

tödlich verunglückte<br />

und Judo-Europameister<br />

Thomas Schleicher <strong>im</strong> Jahr<br />

<strong>20</strong>01 plötzlich aus dem Leben<br />

schied. Als Ring in Pension<br />

ging, kamen viele ehemalige<br />

Schützlinge nach <strong>Rif</strong><br />

– es wurde ein denkwürdiger<br />

und langer Abend.<br />

Am 1.November <strong>20</strong>03 wurde<br />

Vizeleutnant Erwin Geiger<br />

mit der Leitung des HLSZ in<br />

<strong>Rif</strong> betraut, am 6. Februar<br />

<strong>20</strong>04 übernahm er auch offiziell<br />

das Kommando. Der<br />

gebürtige Tiroler mit Wohnsitz<br />

St. Gilgen war <strong>im</strong> Unterwasser-Rugby<br />

aktiv, ist diplomierter<br />

Trainer, Lehrer für<br />

Rettungsschw<strong>im</strong>men und<br />

Mitglied der Wasserrettung.<br />

Und gleich in seinem ersten<br />

Jahr ging die Erfolgsserie<br />

der <strong>Rif</strong>er Sportsoldaten<br />

weiter.<br />

Es gibt jetzt auch mehr Platz<br />

durch zusätzliche Räumlichkeiten,<br />

die Kapazität ist auf<br />

bis zu 45 Athleten angewachsen.


Statistik des HLSZ <strong>Rif</strong> (1985 bis <strong>20</strong>05)<br />

Leistungssportler gesamt : 456 Davon Salzburger: 2<strong>20</strong><br />

Sportarten gesamt:<br />

Hitliste: Ski: 106, Ringen: 68, Leichtathletik: 48,<br />

Judo: 38, Volleyball: 23<br />

Int. Starter und Medaillen: Teilnehmer Medaillen<br />

Olympische Spiele 39 15 (4 Gold)<br />

Weltmeisterschaften 83 43 (13 Gold)<br />

Europameisterschaften 30 11 (2 Gold)<br />

Militärweltmeisterschaften 46 41 (3 Gold)<br />

Medaillensammler<br />

in Uniform.<br />

Die Zahl der <strong>Rif</strong>er Sportsoldaten,<br />

die sich für internationale<br />

Grossereignisse qualifizieren<br />

konnten, ist riesig.<br />

Bis zum Frühjahr <strong>20</strong>06 stehen<br />

nicht weniger als 198<br />

Berufungen zu Buche.<br />

Davon entfallen 39 auf<br />

Olympische Spiele, 83 auf<br />

Weltmeisterschaften, 30 auf<br />

Europameisterschaften und<br />

46 auf Militärweltmeisterschaften.<br />

Bei Olympischen<br />

Spielen wurden 15 Medail-<br />

len (4 Goldene) gewonnen,<br />

bei Weltmeisterschaften 43<br />

(13 Gold), bei Europameisterschaften<br />

11 (2 Gold) und<br />

bei Militärweltmeisterschaften<br />

41 (3 Gold). Dazu kommen<br />

noch <strong>20</strong>3 Titel bei<br />

österreichischen Meisterschaften.<br />

In der Folge werden<br />

die Athleten mit den<br />

besten Leistungen bei den<br />

Grossereignissen aufgelistet<br />

(berücksichtigt wurden Plätze<br />

von 1 bis 6).<br />

Zehnkämpfer Roland Schwarzl


Erfolge bei den Olympischen Spielen<br />

Jahr Sportler Disziplin Platz<br />

1988: Heinz Kuttin Skispringen/90 m 6.Platz<br />

1992: Heinz Kuttin Skispringen/Team SILBER<br />

Heinz Kuttin Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />

Heinz Kuttin Skispringen/90 m 4.Platz<br />

1994: Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />

Andreas Goldberger Skispringen/Team BRONZE<br />

Heinz Kuttin Skispringen/Team BRONZE<br />

Christian Moser Skispringen/Team BRONZE<br />

1998: Christoph Bieler Nord.Komb./Team 4.Platz<br />

Christoph Eugen Nord.Komb./Team 4.Platz<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Team 4.Platz<br />

Mario Stecher Nord.Komb./Team 4.Platz<br />

<strong>20</strong>02: Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint BRONZE<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />

Michael Gruber Nord.Komb./Team BRONZE<br />

<strong>20</strong>06: Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint GOLD<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Team GOLD<br />

Michael Gruber Nord.Komb./Team GOLD<br />

Martin Koch Skispringen/Team GOLD<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel SILBER<br />

38


Weitere Olympia-Teilnehmer<br />

waren (chronologisch):<br />

Reinhold Leitner, Alexander<br />

Neumüller (Seoul 1988),<br />

Walter Kaiser, Gernot Kellermayr,<br />

Franz Ratzenberger,<br />

Thomas Renner (Barcelona<br />

1992), Georg Riedlsperger<br />

(Lillehammer 1994), Martin<br />

Kobau, Helmut Oblinger,<br />

Quian Quianli, Patrick Reiter<br />

(Atlanta 1996), Klaus<br />

Ambrosch (Sydney <strong>20</strong>00),<br />

Christoph Eugen, Wolfgang<br />

Erfolge bei den Weltmeisterschaften<br />

39<br />

Loitzl, Michael Müller, (Salt<br />

Lake City <strong>20</strong>02), Lubos Cikel,<br />

Ludwig Paischer, Roland<br />

Schlosser, Roland Schwarzl,<br />

Radovan Valach (Athen<br />

<strong>20</strong>04), Andrea Fischbacher,<br />

Jahr Sportler Disziplin Platz<br />

1986: Niki Stajkovic Wasserspringen/<br />

3 m-Brett<br />

5.Platz<br />

1987: Helmut Schmuck Wildwasser-Kanu 5.Platz<br />

1988: Werner Haiberger Wildwasser-Kanu/<br />

Team<br />

5.Platz<br />

1989: Werner Haiberger Wildwasser-Kanu 5.Platz<br />

Werner Haiberger Wildwasser-Kanu/<br />

Team<br />

5.Platz<br />

Heinz Kuttin Skispringen/70 m BRONZE<br />

Franz Neuländtner Skifliegen 6.Platz<br />

1990: Alexander Neumüller Ringen/130 kg 4.Platz<br />

1991: Heinz Kuttin Skispringen/70 m GOLD<br />

Heinz Kuttin Skispringen/Team GOLD<br />

Bernhard Gruber, David<br />

Kreiner, Wolfgang Loitzl,<br />

Andreas Prommegger<br />

(Turin <strong>20</strong>06).


Jahr Sportler Disziplin Platz<br />

1993: Andreas Goldberger Skispringen/90 m SILBER<br />

Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />

Andreas Goldberger Skispringen/Team BRONZE<br />

Heinz Kuttin Skispringen/Team BRONZE<br />

1995: Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m SILBER<br />

Andreas Goldberger Skispringen/90 m 6.Platz<br />

Peter Philippitsch Ringen/62 kg 6.Platz<br />

Patrick Reiter Judo/78 kg BRONZE<br />

Georg Riedlsperger Nord.Komb./Team 5.Platz<br />

Robert Stadelmann Nord.Komb./Team 5.Platz<br />

1996: Ralph Kreibich Rudern/Indoor GOLD<br />

1997: Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />

Ralph Kreibich Rudern/Indoor GOLD<br />

Patrick Reiter Judo/78 kg BRONZE<br />

Robert Stadelmann Nord.Komb./Team BRONZE<br />

Mario Stecher Nord.Komb./Team BRONZE<br />

1998: Martin Kobau Rudern/LG-Doppelvierer 5.Platz<br />

1999: Mario Stecher Nord.Komb./Sprint SILBER<br />

40


Jahr Sportler Disziplin Platz<br />

<strong>20</strong>01: Felix Gottwald Nord.Komb./Team SILBER<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />

Selina Heregger Ski-Abfahrt BRONZE<br />

David Kreiner Nord.Komb./Team SILBER<br />

<strong>20</strong>02: Ralph Kreibich Rudern/Einer 6.Platz<br />

<strong>20</strong>03: Felix Gottwald Nord.Komb./Team GOLD<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel SILBER<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint BRONZE<br />

Michael Gruber Nord.Komb./Team GOLD<br />

Ralph Kreibich Rudern/Einer 6.Platz<br />

<strong>20</strong>04: Wolfgang Loitzl Skifliegen BRONZE<br />

<strong>20</strong>05: Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />

Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />

Wolfgang Loitzl Skispringen/Team/100 m GOLD<br />

Wolfgang Loitzl Skispringen/Team/137 m GOLD<br />

Andreas Prommegger Snowboard/Parallel RTL 5.Platz<br />

Militär-Weltmeister wurden:<br />

Patrick Reiter (Judo, 1997),<br />

Andreas Mitterfellner (Judo,<br />

<strong>20</strong>02), Ludwig Paischer<br />

(Judo, <strong>20</strong>04).<br />

Europameister wurden:<br />

Patrick Reiter (Judo, 1995),<br />

Ludwig Paischer (Judo,<br />

<strong>20</strong>04).<br />

41


Wie wird man Sportsoldat?<br />

Es ist unbestritten, dass das<br />

Österreichische Bundesheer<br />

dank seiner Leistungssportzentren<br />

der grösste Förderer<br />

des rotweissroten Leistungssportes<br />

ist. In den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n wurden rund<br />

4.500 Akteure gefördert, bei<br />

den letzten Olympischen<br />

Spielen in Turin waren 36<br />

der 82 österreichischen<br />

Sportler Heeres-Angehörige,<br />

zuvor bei den Sommerspielen<br />

Athen waren es 39<br />

von 74. Der Bundesheer-<br />

Leistungssportler (Sportsoldat)<br />

ist ein ausdrücklich in<br />

dieser Funktion bestellter<br />

In welchen Sportarten kann man aufgenommen und gefördert werden?<br />

Eine Bewerbung zur Ableistung<br />

des Grundwehrdienstes<br />

als Bundesheer-Leistungssportler<br />

erfolgt ausschliesslich<br />

über Nominierung des<br />

zuständigen Bundesfachverbandes<br />

an die BSO. Sollten<br />

sich mehrere Sportler in der<br />

gleichen Sportart in einem<br />

Kalenderjahr bewerben, ist<br />

durch den Bundesfachverband<br />

eine Rangliste zu erstellen.<br />

Die nominierten<br />

Sportler werden rund 100<br />

Tage vor gewünschtem<br />

Einrückungstermin von der<br />

Hoffnungs- bzw. Leistungsträger<br />

<strong>im</strong> österreichischen<br />

Spitzensport. Es gibt die<br />

Kategorien Kurz-Zeitsoldat,<br />

Militärperson auf Zeit und<br />

Frau <strong>im</strong> Ausbildungsdienst.<br />

Sportliche Voraussetzungen:<br />

Platz 1 bis 3 bei Staatsmeisterschaften,<br />

Platz 1 und 2 bei<br />

BSO dem Bundesministerium<br />

für Landesverteidigung<br />

zur Einberufung vorgeschlagen.<br />

Danach erfolgt die Einberufung<br />

über die zuständigen<br />

Militärkommanden.<br />

Die Bereitstellung des sportlichen<br />

„Arbeitsplatzes“<br />

43<br />

österreichischen Juniorenmeisterschaften,<br />

Platz 1 bei<br />

österreichischen Jugendmeisterschaften.<br />

Sportarten, deren Bundesfachverband Mitglied in der Österreichischen Bundessport-Organisation (BSO) ist, jedoch<br />

vorzugsweise olympische Sportarten. Derzeit gehören der BSO 53 Fachverbände an.<br />

Sportarten, welche <strong>im</strong> Rahmen des Internationalen Militärsportverbandes (CISM) schwerpunktmässig gefördert<br />

werden, das sind Fallschirmspringen, Militärischer Fünfkampf, Orientierungslauf, Schiessen (Gewehr, Pistole) und<br />

Skisport (Biathlon, Langlauf).<br />

Sportler in Mannschaftssportarten können ihren Grundwehrdienst als Bundesheer-Leistungssportler ableisten, sind<br />

aber für eine Längerverpflichtung prinzipiell nicht vorgesehen.<br />

durch das Bundesheer ist<br />

mit einer sozialen Absicherung<br />

verbunden, der Dienstbetrieb<br />

erfolgt grundsätzlich<br />

nach den „Allgemeinen<br />

Dienstvorschriften“.


Ein Blick hinter die Kulissen.<br />

Vom nicht alltäglichen Alltag<br />

Wer kann schon von sich<br />

behaupten, einen Arbeitsplatz<br />

zu haben, der nicht nur<br />

in weites Wiesengrün eingebettet<br />

ist, sondern auch von<br />

einer ganzen „Armada“ stolzer<br />

Berge in zumindest drei<br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen eingekreist<br />

ist? Stellen Sie sich<br />

einmal in <strong>Rif</strong> vor eine der<br />

Hallen oder auf eine Fläche<br />

<strong>im</strong> Freien und lassen sie Ihre<br />

Blicke kreisen: Da steht der<br />

Untersberg, quasi der Hausberg<br />

der <strong>Rif</strong>er, vor allem der<br />

Sportler, die da nicht selten<br />

der Kondition wegen nach<br />

oben „galoppieren“, gegen<br />

Süden stechen die Barmsteine<br />

hervor, das Göllmassiv<br />

ist zu sehen, das Tennenund<br />

Hagengebirge, zum<br />

Osten hin grüsst die Osterhorngruppe<br />

mit Schmittenstein<br />

und Schlenken – <strong>im</strong><br />

Sommer gleichermassen<br />

schön wie <strong>im</strong> Winter. Und<br />

so gerät auch Ernst Grössinger<br />

ins Schwärmen:“Für uns<br />

hier ist das ein ganz toller<br />

Arbeitsplatz, den muss man<br />

erst einmal schätzen lernen“,<br />

Die “Mannschaft“ von <strong>Rif</strong>: „Kapitän“ Mag. Wolfgang Becker mit seiner Crew.<br />

sagt der Wirtschaftliche<br />

Leiter von <strong>Rif</strong>. Und das ist<br />

angesichts der Tatsache,<br />

dass das Personal <strong>im</strong> Universitäts-<br />

und Landessportzentrum<br />

mit bis zu 1500 Besuchern<br />

am Tag zu tun hat,<br />

manchmal gar nicht so einfach.<br />

Denn: Es gibt nicht nur<br />

die Schokoladenseite, sie<br />

hat, wie so Vieles, auch eine<br />

Kehrseite. Ein Lied davon<br />

können vor allem die vier<br />

Portiere <strong>im</strong> Foyer singen.<br />

Denn sie in erster Linie sind<br />

mit den Eitelkeiten des Ein-<br />

zelnen konfrontiert, mit den<br />

Launen des sehr oft nur aufs<br />

eigene Ego bedachten Sportlers,<br />

mit den (zum Glück sehr<br />

wenigen) Beschwerden.<br />

Diese vier Herren sind sich<br />

bewusst, tagaus, tagein gewissermassen<br />

auf einer<br />

Gratwanderung zu sein –<br />

nicht <strong>im</strong> sportlichen Sinne,<br />

auch wenn hier der Sport<br />

<strong>im</strong> Vordergrund steht.<br />

Weil die Führung vom ersten<br />

Tag an bestrebt gewesen<br />

ist, die Bedürfnisse den


Geräumte Laufbahn auch <strong>im</strong> Winter:<br />

Da gilt <strong>Rif</strong> als Vorreiter.<br />

sich jeweils ändernden Gegebenheiten<br />

anzupassen,<br />

Fehlerhaftes sofort auszumerzen,<br />

Schadhaftes<br />

schnellstens zu reparieren,<br />

kann der Besucher und Nutzer<br />

in <strong>Rif</strong> weder Abnützung<br />

oder Verschleiss der Einrichtungen<br />

erkennen.<br />

Grössinger: “Dank unserer<br />

eigenen Professionisten können<br />

derartige Schrammen<br />

gleich <strong>im</strong> Ke<strong>im</strong> erstickt werden.“<br />

Die Professionisten in<br />

der Personalmannschaft haben<br />

sich längst bezahlt gemacht,<br />

ob Tischler, Elektriker,<br />

Schlosser, Maurer oder<br />

Installateur. Sie arbeiten<br />

nicht nur in ihren Fachbereichen<br />

und vor allem viel<br />

preisgünstiger als herbeigeholte<br />

Unternehmer, sie nutzen<br />

Kenntnis und Zeit auch<br />

für den Bau zahlreicher Geräte.<br />

Die stehen <strong>im</strong> Kraftraum<br />

oder <strong>im</strong> benachbarten<br />

Im Fuhrpark steht für jeden Zweck<br />

ein entsprechendes Fahrzeug.<br />

Schloss – alles „Made in <strong>Rif</strong>“.<br />

Insgesamt kommt das Sportzentrum<br />

mit derzeit 31 Beschäftigten,<br />

darunter 13 Teilzeitangestellten,<br />

aus – begonnen<br />

wurde vor zwei<br />

Jahrzehnten mit 39 Personen.<br />

Also ist auch hier Effizienz<br />

eingekehrt. Dabei<br />

sind <strong>im</strong>merhin Einrichtungen<br />

auf einer Gesamtfläche<br />

von ziemlich genau <strong>20</strong> ha zu<br />

betreuen, das reicht bis zum<br />

Schloss. Das Personal steht,<br />

je nach Position, von 6 bis<br />

23 Uhr zur Verfügung, offiziell<br />

ist <strong>Rif</strong> zwischen 7 und<br />

22 Uhr geöffnet, freilich werden<br />

Ausnahmen gemacht,<br />

wenn es die Trainingspläne<br />

erfordern. Schw<strong>im</strong>mer beispielsweise<br />

können bei Bedarf<br />

schon um 6 Uhr früh<br />

ihre Bahnen ziehen. Service<br />

wird also gross geschrieben<br />

und das 360 Tage <strong>im</strong> Jahr –<br />

geschlossen ist nur an fünf<br />

Auch Sportgeräte werden von den<br />

<strong>Rif</strong>er Mitarbeitern - hier Schlosser<br />

Hans Ebner - in Eigenregie hergestellt.<br />

Tagen. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt der täglichen<br />

Arbeit liegt in den Händen<br />

der weiblichen „Putzkolonne“,<br />

denn Sauberkeit und<br />

Einhaltung aller hygienischen<br />

Vorgaben sind in<br />

einem Sportzentrum mit<br />

derart hoher Besuchsfrequenz<br />

vorrangig. Dass die<br />

Sorgfalt so mancher Nutzer<br />

zu wünschen übrig lässt,<br />

muss man (leider) nicht besonders<br />

erwähnen – es ist so.<br />

Was nicht mit menschlicher<br />

Hand zu schaffen ist, wird<br />

von Maschinen erledigt.<br />

Auch wenn der eine oder<br />

andere der Traktoren schon<br />

ein richtiger Oldt<strong>im</strong>er ist, er<br />

erfüllt allemal seine Aufgabe.<br />

Gleiches gilt für die diversen<br />

Spezialgeräte für Reinigung<br />

und Pflege, die von<br />

den Anlagebetreuern übers<br />

Gelände pilotiert werden.<br />

Und damit auch ja keine<br />

45<br />

Für die Haustischler gibt es <strong>im</strong>mer<br />

viel zu tun, <strong>im</strong> Bild Josef Pickl<br />

(bereits in Pension) und Erich Eibl.<br />

Ecke ausgespart wird, dreht<br />

Ernst Grössinger dre<strong>im</strong>al,<br />

viermal täglich seine Runden<br />

durch die Hallen und<br />

über die Plätze (und wundert<br />

sich noch <strong>im</strong>mer über den<br />

täglichen Wettkampf der Autofahrer<br />

be<strong>im</strong> Suchen der<br />

noch so kleinsten Lücke auf<br />

dem Parkplatz mit <strong>im</strong>merhin<br />

über 300 Stellplätzen).<br />

Zwe<strong>im</strong>al in der Woche gibt<br />

es ein Meeting, wobei in<br />

diesem Fall ausnahmsweise<br />

kein Sportfest zu verstehen<br />

ist – hier findet Gedankenaustausch<br />

mit den Mitarbeitern<br />

statt. Ansonsten wird,<br />

mit dem für die Haustechnik<br />

zustehenden Walter Rieger,<br />

alles auf „kurzem Dienstweg“<br />

erledigt. Damit wenigstens<br />

ab und zu der Blick<br />

über die prächtige Landschaft<br />

schweifen kann, die<br />

diesen Arbeitsplatz so anziehend<br />

gestaltet.


Viel Spass und ein schmerzhafter<br />

Ausflug. Alexander Neumüller erinnert sich<br />

Der Walser Ringer<br />

Alexander Neumüller<br />

(Jahrgang 1966), in Großgmain<br />

zuhause, beruflich bei<br />

der Sondereinheit EGS der<br />

Polizei in Vorarlberg stationiert,<br />

<strong>im</strong>mer noch aktiv und<br />

auf den <strong>20</strong>. Staatsmeistertitel<br />

hoffend, gehört zu den<br />

erfolgreichsten Sportlern,<br />

die in <strong>Rif</strong> trainiert haben. Er<br />

war 1988 Olympia-Neunter<br />

<strong>im</strong> Superschwergewicht, <strong>im</strong><br />

Jahr 1990 EM-Dritter und<br />

WM-Vierter.<br />

Bei den Recherchen für<br />

diese Publikation war Neumüller<br />

derjenige, der sich<br />

am ausführlichsten zu Wort<br />

gemeldet hat. Seine Ausführungen<br />

zeigen auch, dass<br />

es neben dem harten täglichen<br />

Training auch jede<br />

Menge Spass gegeben hat.<br />

Aus Alexander Neumüllers<br />

Erinnerungen sind hier auch<br />

Ringer Alexander Neumüller (rechts)<br />

schultert Zehnkämpfer Georg<br />

Werthner.<br />

46<br />

einige Schwänke dokumentiert.<br />

„Wir waren damals ein bunt<br />

zusammengewürfelter Haufen<br />

von Individualisten aus<br />

den unterschiedlichsten<br />

Sportarten, diese Mischung<br />

hat auch das Besondere<br />

ausgemacht. Mich hat <strong>Rif</strong><br />

jedenfalls in meiner Persönlichkeit<br />

stark geprägt, ohne<br />

<strong>Rif</strong> wäre ich nicht der, der<br />

ich heute bin. HLSZ-Kommandant<br />

Ring hat für mich<br />

eine Schlüsselrolle gespielt,<br />

ich habe ihn über die <strong>Jahre</strong><br />

sehr schätzen gelernt. Es<br />

war eine wunderschöne<br />

Zeit, von der ich keinen Tag<br />

missen will. Auch nicht<br />

wegen der Möglichkeiten,<br />

sich in anderen Sportarten<br />

zu versuchen und dabei viel<br />

Spass zu haben.<br />

In die „tiefen“Gehe<strong>im</strong>nisse<br />

des Bogenschiessens wollte


uns eines Tages Franz<br />

Mayer einführen. Etwa 50 m<br />

hinter dem damaligen Leistungszentrum<br />

waren die<br />

Scheiben aufgestellt. Wie<br />

be<strong>im</strong> Indianer-Spiel versuchte<br />

ich den Bogen zu spannen,<br />

schaffte es aber nicht -<br />

bis mir Franz erklärte, dass<br />

man nur die Sehne spannt.<br />

Als der Pfeil dann doch losflog,<br />

begann er einen weiten<br />

Flug, geriet über das Ziel hinaus<br />

und ich dachte schon,<br />

dass er nun in irgend einem<br />

Garten der umliegenden<br />

Häuser landen würde. Zum<br />

Glück ist er dann doch an<br />

einer Steinmauer zerschellt –<br />

Ungemach blieb uns erspart.<br />

Der damals bekannte Wildwasser-Paddler<br />

Norbert<br />

Sattler versuchte uns das<br />

Kajakfahren beizubringen.<br />

Und zwar in der Schw<strong>im</strong>mhalle,<br />

in der wir drei Boote<br />

zur Verfügung hatten. Schon<br />

das Einsteigen war sehr<br />

schwierig, dann ging es ungefähr<br />

eine Minute ganz gut,<br />

sich in dem engen Boot zu<br />

halten – plötzlich kenterte<br />

ich durch, wie man in der<br />

Fachsprache sagt. Mit dem<br />

Kopf unter Wasser, eingeklemmt<br />

in dem Kajak, bekam<br />

ich leicht Panik und<br />

hatte natürlich vergessen,<br />

wie man richtig „aussteigt“.<br />

Ich drückte mich mit aller<br />

Kraft vom gekenterten Boot<br />

ab, bis die Spritzdecke nachgab<br />

und ich endlich befreit<br />

war. Ein besonderes Gefühl,<br />

Ernst Grössinger, Wirtschaftlicher Leiter in <strong>Rif</strong>, sucht gemeinsam<br />

mit Raphael Grandits Abkühlung <strong>im</strong> Wassergraben an der<br />

Laufbahn.<br />

wieder atmen zu können.<br />

Einschneidend war ein Erlebnis<br />

auf der Trainingsstrecke<br />

von Motocross-Fahrer<br />

Willi Wallinger, einem <strong>Rif</strong>er<br />

HLSZ-Kollegen. Auf der total<br />

verschlammten Piste wurde<br />

mir mein Schuhwerk zum<br />

Verhängnis. Weil eine „Bereisung“<br />

unserer Dienststelle<br />

durch Vorgesetzte aus<br />

Wien angesagt war und ich<br />

Ausrüstung, Uniform und<br />

Stiefel schon geputzt hatte,<br />

versuchte ich es mit Turnschuhen;<br />

schon be<strong>im</strong> Ankicken<br />

des Motorrades passierte<br />

es – der Kickstarter<br />

schlug mit voller Wucht auf<br />

mein Schienbein zurück,<br />

Blut sickerte durch die Hose.<br />

Olaf Mayer, damals ein be-<br />

kannter Boxer, leistete Erste<br />

Hilfe: Er verband meine tiefe<br />

Wunde fachmännisch und<br />

brachte mich ins Krankenhaus<br />

Hallein. Dort wurde die<br />

Wunde mit 36 Stichen genäht.<br />

Weil ich (vermutlich<br />

wegen des Betäubungsmittels)<br />

schmerzfrei war,<br />

folgte ich den Kollegen noch<br />

zur verabredeten „Kasnockenpartie“<br />

auf eine Hütte.<br />

In der Nacht bekam ich starkes<br />

Fieber, am nächsten Tag<br />

landete ich mit der entzündeten<br />

Wunde in der HSA<br />

(Heeres-Sanitäts-Anstalt) in<br />

Glasenbach. Und blieb drei<br />

Wochen dort. Die Inspektion<br />

durch die Vorgesetzten fand<br />

ohne mich statt – ich hatte<br />

also vergebens geputzt.“<br />

Die nordischen Kombinierer suchten Ablenkung be<strong>im</strong> Go-Kart-Fahren und<br />

hatten viel Spass.


Vom Flair in einem einzigartigen<br />

Sportzentrum. Das Loblied der Stammgäste<br />

Die Statistik sagt uns, dass<br />

in <strong>Rif</strong> seit der Eröffnung<br />

über 5 Millionen Gäste gezählt<br />

wurden. Viele von<br />

ihnen waren und sind Stammgäste,<br />

nutzen die erstklassigen<br />

Einrichtungen also <strong>im</strong>mer<br />

wieder. Zu diesen gehören<br />

vor allem die Leistungssportler,<br />

deren Alltag sich<br />

zum grossen Teil auf den<br />

Freiplätzen und Hallen ab-<br />

spielt. Hunderte sind es mittlerweile,<br />

die dank ihrer Erfolge<br />

den Namen <strong>Rif</strong> auch weit<br />

über die Landesgrenzen hinausgetragen<br />

haben. Die Angehörigen<br />

des Bundesheer-<br />

Leistungszentrums (HLSZ),<br />

die Schüler und Schülerinnen<br />

des Salzburger<br />

Schulsportmodells (Sport<br />

Eybl-SSM), die Athleten aus<br />

dem Leistungsbetreuungs-<br />

zentrum (LBZ), die Fussballprofis<br />

des damaligen österreichischen<br />

Paradeklubs<br />

Austria Salzburg, die Klassesportler,<br />

die einzeln und<br />

aus persönlichem Interesse<br />

die <strong>Rif</strong>er Vorteile nutzten –<br />

sie alle bieten ein Spiegelbild<br />

aus zwei Jahrzehnten<br />

sportlicher Entwicklung und<br />

haben ein Kapitel Salzburger<br />

und österreichischer Sport-<br />

geschichte mitgeschrieben.<br />

In der Folge wollen wir einige<br />

dieser Sportler zu Wort<br />

kommen lassen – es ist<br />

gleichsam ein einst<strong>im</strong>miges<br />

Loblied.<br />

Die alphabetische Auflistung<br />

dieser St<strong>im</strong>men erhebt<br />

keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit.


Eine Auswahl unserer Sportler von A - Z.<br />

Klaus Ambrosch<br />

(Leichtathletik, Jahrgang<br />

1973, Hallein-<strong>Rif</strong>; mehrfacher<br />

WM- und EM-Teilnehmer <strong>im</strong><br />

Zehnkampf, 18.Platz Olympische<br />

Spiele <strong>20</strong>00, US-<br />

College-Meister 1998, internationaler<br />

australischer<br />

Meister <strong>20</strong>00, dreifacher<br />

Staatsmeister, Bestleistung<br />

8.122 Punkte = Vierter der<br />

„ewigen“ österreichischen<br />

Bestenliste): Mit <strong>Rif</strong> werde<br />

ich <strong>im</strong>mer alle Erinnerungen<br />

an meine aktive Karriere als<br />

Profisportler und meine Zeit<br />

als Österreichs bester Zehnkämpfer<br />

verbinden. Ich hatte<br />

alle Trainingsmöglichkeiten<br />

für meine zehn Disziplinen,<br />

die soziale Absicherung<br />

über das Bundesheer und<br />

eine kleine Wohnung in unmittelbarer<br />

Nähe – einfach<br />

opt<strong>im</strong>al. Es herrschte <strong>im</strong>mer<br />

ein professionelles und für<br />

jeden motivierendes Trainingskl<strong>im</strong>a,<br />

wohl durch die<br />

Anwesenheit von Leistungs-<br />

50<br />

sportlern der unterschiedlichsten<br />

Sportarten. Freundschaften<br />

haben sich entwikkelt,<br />

es gibt <strong>im</strong>mer noch Kontakt<br />

zu ehemaligen Trainern<br />

und Trainingskollegen, weil<br />

ich <strong>im</strong>mer wieder Mal in <strong>Rif</strong><br />

trainiere, nach dem Ende<br />

der Zehnkampflaufbahn wegen<br />

meiner Meniskusverletzung<br />

hoffe ich jetzt noch auf<br />

einen guten Abschluss mit<br />

dem Speer, der ja meine<br />

beste Disziplin war.


Markus Einberger<br />

(Leichtathletik, Jahrgang<br />

1964, Kramsach; Inhaber des<br />

österreichischen Rekordes<br />

<strong>im</strong> Hochsprung seit 1986 mit<br />

2,28 m <strong>im</strong> Freien und mit<br />

2,24 m in der Halle, oftfacher<br />

österreichischer Meister,<br />

darunter je viermal <strong>im</strong><br />

Hochsprung Freiluft/Halle,<br />

WM- und EM-Teilnehmer):<br />

Als Junior kam ich in die<br />

Südstadt, nach sechs <strong>Jahre</strong>n<br />

wechselte ich nach <strong>Rif</strong>, dort<br />

fühlte ich mich auf Anhieb<br />

wohl, es hatte auch den Vorteil,<br />

dass ich näher der He<strong>im</strong>at<br />

war. Die Erinnerungen<br />

an <strong>Rif</strong> mit seinen vorbildlichen<br />

Anlagen habe ich in<br />

bester Erinnerung. Ich hatte<br />

zu der Zeit ja verschiedene<br />

Vergleiche, so war ich über<br />

die <strong>Jahre</strong> u.a. 16mal in Bulgarien<br />

– es war wichtig, weil<br />

die bulgarische Hochsprungschule<br />

damals hervorragende<br />

Trainer hatte, dennoch<br />

war ich jedes Mal froh,<br />

wenn ich zurück war. Besonders<br />

der damalige HLSZ-<br />

Chef Helmut Ring war ein<br />

Freund, er hat mich in jeder<br />

Beziehung unterstützt, von<br />

den Freistellungen hin bis<br />

zur ärztlichen Betreuung.<br />

Der Riss der Achillessehne<br />

hat allerdings alle weiteren<br />

Pläne über den Haufen ge-<br />

51<br />

worfen. <strong>Rif</strong> war aber auch<br />

der Ausgangspunkt für meine<br />

jetzige sportliche Leidenschaft:<br />

Ich war damals ab<br />

und zu in der Kegelhalle,<br />

heute bin ich aktiver Sportkegler<br />

in Kramsach und will<br />

mit meiner Mannschaft wieder<br />

in die Bundesliga aufsteigen,<br />

wo wir schon zwei<br />

<strong>Jahre</strong> gespielt haben. Und<br />

noch ein Bezugspunkt: Das<br />

<strong>Rif</strong>er Jubiläumsfest fällt fast<br />

auf den Tag genau mit dem<br />

<strong>20</strong>-Jahr-Jubiläum meines<br />

Hochsprung-Rekordes<br />

zusammen, das war am<br />

18.Mai 1986 in Schwechat.


Wolfgang<br />

Feiersinger<br />

(Fussball, Jahrgang 1965,<br />

Saalfelden; der einzige<br />

Österreicher, der Sieger in<br />

der Champions League und<br />

<strong>im</strong> Weltpokal war, beides mit<br />

Borussia Dortmund 1997,<br />

österreichischer Meister mit<br />

Austria Salzburg 1994 und<br />

1995, Finalist <strong>im</strong> UEFA-Cup<br />

1994, 46 Länderspiele für<br />

Österreich und WM-Teilnehmer<br />

1998, heute Nachwuchs-<br />

Thomas<br />

Geierspichler<br />

(Behindertensport, Jahrgang<br />

1976 , Anif; mehrfacher<br />

Weltrekordler <strong>im</strong> Rennrollstuhlfahren,<br />

bisher <strong>20</strong> Medaillen<br />

bei Paralympics, WM<br />

und EM, darunter elfmal<br />

Gold): Meine Erfolge beruhen<br />

darin, positive Energie,<br />

Lebensfreude und Erfolgswillen<br />

zu vereinigen und<br />

entsprechend umzusetzen,<br />

trainer bei Red Bull Salzburg):<br />

Meine Zeit in <strong>Rif</strong> als<br />

„Sportsoldat“ ist nur von<br />

guten und schönen Erinnerungen<br />

geprägt, das positive<br />

Umfeld hat sich zwar nicht<br />

unmittelbar, doch aber<br />

gesamthaft auf meine persönliche<br />

Entwicklung ausgewirkt.<br />

Die Pluspunkte waren<br />

die vorzüglichen Trainingsbedingungen,<br />

die wunder<br />

die Basis dazu wird aus<br />

sportlicher Sicht in <strong>Rif</strong> gelegt,<br />

dort konnte ich <strong>im</strong> LBZ<br />

vor allem mit Walter Gfrerer<br />

durch gezielte und professionelle<br />

Trainingssteuerung<br />

meine Leistungssteigerung<br />

erreichen. Alle Einrichtungen<br />

sind barrierefrei erreichbar,<br />

einfach wunderbar.<br />

Dazu kommt die positive<br />

52<br />

schöne Lage und<br />

Umgebung, die familiäre<br />

Atmosphäre. Das erlebte ich<br />

dann auch noch später, als<br />

wir mit der Aus-tria regelmässiger<br />

Trainings-gast in<br />

<strong>Rif</strong> waren. Freundschaften<br />

haben sich entwickelt, einige<br />

halten auch heute noch, speziell<br />

mit dem Direktor des<br />

Sportzentrums.<br />

St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> gesamten<br />

Sportzentrum, das hängt<br />

auch mit den Kontakten zu<br />

anderen Sportlern inklusive<br />

Freundschaften und mit anderen<br />

Sportarten zusammen.<br />

Das hilft mir auch bei<br />

meinen beruflichen Plänen<br />

mit der Schaffung eines<br />

Therapiezentrums.


Gerrit Glomser<br />

(Radsport, Jahrgang 1975,<br />

Salzburg; Sieger der Österreich-Rundfahrt<br />

<strong>20</strong>02 und<br />

<strong>20</strong>03, Staatsmeister <strong>20</strong>05,<br />

Bronzemedaille bei WM und<br />

EM Unter 23 <strong>im</strong> Jahr 1997,<br />

15.Platz WM <strong>20</strong>02, Österreichischer<br />

Radsportler des<br />

<strong>Jahre</strong>s 1997 und <strong>20</strong>02): In<br />

meinen Sportanfängen hat<br />

mich <strong>Rif</strong> geprägt, es war<br />

Treffpunkt mit gleich interessierten<br />

Jugendlichen, wobei<br />

ich über den Turnsport<br />

Andreas<br />

Goldberger<br />

(Skispringen, Jahrgang<br />

1972, Mondsee; Gewinner<br />

von 11 Medaillen bei Olympia<br />

und WM, Weltmeister<br />

Skifliegen 1996, Weltcupsieger<br />

1993, 1995, 1996; sprang<br />

als erster Mensch über <strong>20</strong>0<br />

m, sprang später Weltrekord<br />

mit 225 m): Für meine persönliche<br />

Entwicklung war <strong>Rif</strong><br />

äusserst wichtig, ich konnte<br />

mehr Bindung dorthin hatte<br />

als mit dem Radfahren. Besonders<br />

positiv fand ich die<br />

vielfältigen Trainingsmöglichkeiten<br />

auf engstem<br />

Raum. Mittlerweile ist das<br />

Angebot viel grösser, zum<br />

Glück stecke ich nicht mehr<br />

am Beginn, womöglich hätte<br />

ich Entscheidungsprobleme,<br />

welcher Sportart ich mich<br />

zuwenden soll. Weil der Radsport<br />

sich doch eher auf die<br />

Strassen konzentriert, sind<br />

opt<strong>im</strong>al trainieren, bekam<br />

auch Einblick in andere<br />

Sportarten und Trainingsmethoden<br />

dank der Uni,<br />

durfte alle Trainingseinrichtungen<br />

benützen. Der<br />

freundschaftliche Aspekt untereinander<br />

wurde <strong>im</strong>mer<br />

hoch gehalten, ich fühlte<br />

mich wie zuhause. Ich habe<br />

nach wie vor Kontakt mit<br />

53<br />

die Ausflüge nach <strong>Rif</strong> fast auf<br />

null zurückgegangen, desgleichen<br />

die Kontakte. Die<br />

Freundschaften von früher<br />

sind auf Grund der unterschiedlichen<br />

Ausübung des<br />

Sportes zum Stillstand gekommen,<br />

umso mehr, wenn<br />

man über <strong>Jahre</strong> fast nur <strong>im</strong><br />

Ausland trainiert und fährt.<br />

Dennoch möchte ich meine<br />

<strong>Rif</strong>er Zeit unter keinen<br />

Umständen missen.<br />

zahlreichen ehemaligen<br />

Kollegen, auch haben sich<br />

einige sehr schöne Freundschaften<br />

entwickelt. Von<br />

meiner <strong>Rif</strong>er Zeit zehre ich<br />

auch jetzt in meiner beruflichen<br />

Entwicklung als ORF-<br />

Mitarbeiter und auch in meiner<br />

Freizeit mit Golf, Tennis,<br />

Squash und Mountainbiken.


Felix Gottwald<br />

(Nordische Kombination,<br />

Jahrgang 1976, <strong>Rif</strong> und<br />

Ramsau; 14 Medaillen bei<br />

Olympia und WM, Olympiasieger<br />

<strong>20</strong>06 Sprint und Mannschaft,Mannschafts-Weltmeister<br />

<strong>20</strong>03, Junioren-Weltmeister<br />

1993, Weltcupsieger<br />

<strong>20</strong>01): Als ich nach <strong>Rif</strong> kam,<br />

begann der erste Lebensabschnitt,<br />

den man sich weitgehend<br />

selbständig einteilen<br />

Michael Gruber<br />

(Nordische Kombination,<br />

Jahrgang 1979, Goldegg;<br />

Olympiasieger Mannschaft<br />

<strong>20</strong>06, Mannschafts-Weltmeister<br />

<strong>20</strong>03, Olympia-<br />

Dritter mit der Mannschaft<br />

<strong>20</strong>02): <strong>Rif</strong> ist aus meiner<br />

Sicht in Europa , wenn nicht<br />

sogar weltweit einzigartig.<br />

konnte, es war ein wichtiger<br />

Schritt, um „erwachsen“ zu<br />

werden. Und erstmals konnte<br />

man den ganzen Tag trainieren,<br />

das war für mich damals<br />

beinahe unglaublich.<br />

Was der Ausbau von <strong>Rif</strong> für<br />

den Sport und uns Sportler<br />

bewirkte, kann man eigentlich<br />

nicht in Worte fassen.<br />

Man kann fast sagen, die<br />

Leistungen der Sportler in<br />

Die Vielfältigkeit der Trainingsmöglichkeiten<br />

lässt<br />

praktisch keinen Wunsch<br />

offen. Durch das Bundesheer<br />

sind für uns Sportler<br />

auch Vorteile für die spätere<br />

Berufslaufbahn möglich.<br />

Schön ist es, dank dem Kontakt<br />

zu anderen Athleten<br />

54<br />

<strong>Rif</strong> wuchsen Hand in Hand<br />

mit dem Sportzentrum. Auch<br />

ehemalige Kollegen finden<br />

<strong>im</strong>mer wieder den Weg<br />

nach <strong>Rif</strong>, auch daran sieht<br />

man das besondere Flair des<br />

meines Erachtens einzigartigen<br />

Sportzentrums. Ich gehe<br />

seit über zehn <strong>Jahre</strong>n ein<br />

und aus und freue mich auf<br />

jedes Training.<br />

auch Einblicke in andere<br />

Sportarten zu gewinnen.<br />

Auch Freundschaften entwickeln<br />

sich und bestehen,<br />

ob-schon der Leistungssport<br />

sehr viel Zeit erfordert und<br />

freie Stunden rar sind.


Florian Gschaider<br />

(Tanzsport, Jahrgang 1980,<br />

Elixhausen; gemeinsam mit<br />

Manuela Stöckl 6.Platz WM<br />

10-Tänze <strong>20</strong>01 und <strong>20</strong>05,<br />

Weltcupsieger 10-Tänze<br />

<strong>20</strong>03, neunfacher österreichischer<br />

Meister): <strong>Rif</strong> hat für<br />

mich schon zu existieren begonnen,<br />

als ich den ersten<br />

Kontakt zur Aufnahme in<br />

Reinfried Herbst<br />

(Alpiner Skisport, Jahrgang<br />

1978, Unken; Olympia-Zweiter<br />

Slalom <strong>20</strong>06): Mir haben<br />

nach einer schwachen Saison<br />

<strong>20</strong>04/05 die Erfolge gefehlt,<br />

um <strong>im</strong> ÖSV-Kader zu<br />

bleiben. Mit dem Eintritt in<br />

das LBZ habe ich zum Glück<br />

eine professionelle Einstellung<br />

zum Spitzensport ge-<br />

das Schulsportmodell <strong>im</strong><br />

Jahr 1994 hatte. Fünf <strong>Jahre</strong><br />

später wurde es dann durch<br />

die Aufnahme in das HLSZ<br />

des Bundesheeres zum festen<br />

Anlaufplatz. Der Kontakt<br />

mit anderen Sportarten hat<br />

meine persönliche und vor<br />

allem sportliche Entwicklung<br />

sehr geprägt. Vor allem die<br />

wonnen, ich habe dank der<br />

verschiedenen Trainingsmethoden<br />

und dem Schneetraining<br />

die Ziele erreicht. In <strong>Rif</strong><br />

gefällt mir das komplette<br />

Umfeld samt den vielfältigen<br />

Trainingsmöglichkeiten.<br />

Das Besondere ist auch der<br />

Kontakt zu vielen anderen<br />

Sportlern aus verschiedenen<br />

55<br />

persönlichen und jederzeit<br />

möglichen Kontakte zu den<br />

Verantwortlichen haben sich<br />

sehr positiv ausgewirkt und<br />

eingeprägt. Mit zahlreichen<br />

Sportlern gibt es laufend<br />

Kontakte, ein paar Namen<br />

seien genannt, etwa Roman<br />

Jahoda, Peter Philippitsch<br />

und Ralph Kreibich.<br />

Bereichen und der dadurch<br />

mögliche eine oder andere<br />

Gedankenaustausch.<br />

Insgesamt hat <strong>Rif</strong> einen<br />

grossen Anteil an meinem<br />

Aufschwung <strong>im</strong> Weltcup<br />

und mit der vorläufigen<br />

Krönung bei Olympia.


Moritz Hinterseer<br />

(Fechten/Florett, Jahrgang<br />

1984, Salzburg; 2.Platz <strong>im</strong><br />

Weltcup der Junioren <strong>20</strong>04,<br />

1.Platz in der Weltrangliste<br />

der Junioren <strong>20</strong>04, EM-<br />

Fünfter mit der Nationalmannschaft<br />

<strong>20</strong>04, WM-<br />

Siebenter mit der Nationalmannschaft<br />

<strong>20</strong>05, 8. Platz<br />

Weltcup Venedig <strong>20</strong>06): Ich<br />

kann mich über <strong>Rif</strong> aus-<br />

Franz Höfer<br />

(Triathlon, Jahrgang 1980,<br />

St. Pantaleon; Vize-Europameister<br />

Junioren <strong>20</strong>03,<br />

Staatsmeister olympische<br />

Disziplin <strong>20</strong>05): Für mich ist<br />

in <strong>Rif</strong> einfach alles perfekt.<br />

Ich habe hier eine kleine<br />

Wohnung (da kann ich mir<br />

mein Essen zum Glück<br />

<strong>im</strong>mer selbst zubereiten),<br />

ich habe sämtliche für einen<br />

Triathleten notwendigen Einrichtungen<br />

wie Schw<strong>im</strong>m-<br />

schliesslich positiv äussern.<br />

An erster Stelle steht die<br />

opt<strong>im</strong>ale Möglichkeit, sämtliche<br />

Sportanlagen nutzen<br />

zu können. Mein sportlicher<br />

Aufschwung mit dem guten<br />

Übergang von den Junioren<br />

in die allgemeine Herrenklasse<br />

kommt nicht von<br />

ungefähr und hat neben<br />

dem speziellen Fechttraining<br />

halle, Laufbahn und Kraftkammer.<br />

Dazu kommt die<br />

herrliche Umgebung, in der<br />

man mit dem Rad trainieren<br />

und in alle Richtungen laufen<br />

kann. Ich bin ein Mensch,<br />

der die Natur liebt und deshalb<br />

fühle ich mich in dieser<br />

Gegend so wohl. Dazu kommt<br />

die Atmosphäre und die<br />

Möglichkeit, auch einmal<br />

Bitten zu äussern; sollte einmal<br />

etwas nicht ganz so<br />

56<br />

mit unserem Trainer<br />

auch mit den Bedingungen<br />

in <strong>Rif</strong> zu tun, auch mit denen<br />

be<strong>im</strong> HLSZ. Dort hat sich<br />

auch die eine oder andere<br />

Freundschaft gebildet.<br />

Insgesamt ist der Zusammenhalt<br />

unter den Kollegen<br />

verschiedener Sportarten<br />

sehr gut.<br />

passen, wird es gleich erledigt<br />

– <strong>im</strong> positiven Sinn für<br />

den Athleten. Man lernt andere<br />

Sportler und Leute kennen,<br />

was einem auch in der<br />

persönlichen Entwicklung<br />

hilft – oder eben nicht. Auch<br />

das ist eine Erfahrung. Besonders<br />

eng ist das Verhältnis<br />

zu den Schw<strong>im</strong>mern und<br />

den nordischen Kombinierern,<br />

Felix Gottwald wohnt<br />

ein Stockwerk über mir.


Gernot Kellermayr<br />

(Leichtathletik, Jahrgang<br />

1966, Vöcklabruck; österreichischer<br />

Rekordhalter <strong>im</strong><br />

Zehnkampf mit 8.3<strong>20</strong> Punkten/1993,<br />

Mitinhaber des<br />

österreichischen Rekordes<br />

4x100 m 39,26 Sekunden/<br />

1992, Olympia-, WM- und<br />

EM-Teilnehmer): Ich habe in<br />

<strong>Rif</strong> die schönste Zeit meiner<br />

sportlichen Karriere verbracht.<br />

Nicht nur das sportli-<br />

Ralph Kreibich<br />

(Rudern, Jahrgang 1975,<br />

Salzburg; WM-Finalist <strong>im</strong><br />

Einer <strong>20</strong>02 und <strong>20</strong>03 = Platz<br />

6, Weltcup-Achter <strong>20</strong>02 und<br />

<strong>20</strong>03, Indoor-Weltmeister<br />

mit Weltrekord 1996 und<br />

1997, Dritter der Militär-WM<br />

1999): <strong>Rif</strong> war und ist für<br />

mich zur zweiten He<strong>im</strong>at<br />

che Umfeld war für die damalige<br />

Zeit in Österreich einzigartig,<br />

sondern die Kulisse,<br />

die man be<strong>im</strong> Training gehabt<br />

hat. Besonders positiv<br />

war die Kollegialität aller<br />

Beteiligten, es haben sich<br />

auch Freundschaften entwickelt<br />

und es gibt <strong>im</strong>mer<br />

wieder Kontakte, leider nicht<br />

regelmässig. Als ich in <strong>Rif</strong><br />

begann, wohnte ich erst-<br />

geworden. Ohne Sportzentrum<br />

und HLSZ wäre es mir<br />

nicht möglich gewesen,<br />

meine sportlichen Ambitionen<br />

und Ziele so professionell<br />

zu leben und zu erreichen.<br />

Ich habe in <strong>Rif</strong> alles<br />

gehabt. Sauberkeit, Flexibilität<br />

und das sehr freundliche<br />

57<br />

mals nicht mehr bei meinen<br />

Eltern; dass dies natürlich<br />

ein grosser Schritt in der<br />

persönlichen Entwicklung<br />

ist, sollte klar sein. Der Tupfen<br />

auf dem „i“ ist wohl,<br />

dass ich in <strong>Rif</strong> auch mein<br />

Studium der Sportwissenschaften<br />

absolviert und<br />

beendet habe.<br />

Personal zeichnen den<br />

Standort besonders aus.<br />

Das Bundesheer ermöglicht<br />

einem nach der aktiven<br />

Karriere die berufliche<br />

Ausbildung, was will man<br />

mehr?


Heinz Kuttin<br />

(Skispringen, Jahrgang1971,<br />

Zlan/ Kärnten; Doppelweltmeister<br />

1991, einmal Silber<br />

und zwe<strong>im</strong>al Bronze bei<br />

Olympia, fünffacher Juniorenweltmeister,<br />

nach Geschäftsführung<br />

der Alpen Arena Villach<br />

Trainer be<strong>im</strong> ÖSV, dann<br />

in Polen, jetzt in Deutschland):<br />

Als Spitzensportler<br />

sollte man <strong>im</strong>mer sehr gute<br />

Reinhold Leitner<br />

(Schw<strong>im</strong>men, Jahrgang<br />

1966, Salzburg; Olympia-<br />

Teilnehmer 1988 mit Platz 18<br />

über <strong>20</strong>0 m Schmetterling,<br />

zwischen 1986 und 1990<br />

zahlreiche österreichische<br />

Meistertitel und Rekorde,<br />

mit Zeiten <strong>im</strong> Schmetterlingstil<br />

noch heute in den top 10<br />

der „ewigen“ österreichischen<br />

Bestenliste): Meine<br />

Erinnerungen an <strong>Rif</strong> kann<br />

ich in drei besonders präg-<br />

Möglichkeiten vorfinden. Die<br />

Flexibilität ist da besonders<br />

wichtig. Sollte, aus welchen<br />

Gründen auch <strong>im</strong>mer, eine<br />

Planänderung notwendig<br />

sein, braucht man auch kurzfristig<br />

die notwendige Infrastruktur.<br />

Und da ist <strong>Rif</strong> einsame<br />

Spitze. Das habe ich<br />

schon als Sportler <strong>im</strong> Bundesheer-Leistungszentrum <br />

nante Sätze kleiden; als<br />

gleich am Anfang das Becken<br />

<strong>im</strong> Hallenbad undicht wurde<br />

und wir nicht trainieren konnten,<br />

jede Menge harte Trainingsarbeit<br />

zu leisten war, in<br />

Helmut Ring und Wolfgang<br />

Becker zwei erstklassige Ansprechpartner<br />

vorhanden<br />

waren. <strong>Rif</strong> war für meine<br />

sportliche Entwicklung das<br />

Um und Auf, daraus gestaltete<br />

sich auch die persönli-<br />

58<br />

genossen und auch deshalb<br />

komme ich auch jetzt als<br />

Trainer, zuletzt be<strong>im</strong> Polnischen<br />

Skiverband, mit meinen<br />

Schützlingen sehr gerne<br />

nach <strong>Rif</strong>. Da weiss ich, was<br />

ich habe. Und es ist auch<br />

nett, <strong>im</strong>mer wieder Kollegen<br />

und Freunde aus früheren,<br />

gemeinsamen <strong>Jahre</strong>n zu<br />

treffen.<br />

che Entwicklung. Die Nähe<br />

des Bundesheer-Leistungszentrums<br />

zu meiner He<strong>im</strong>atstadt<br />

und die sehr guten<br />

Trainingsmöglichkeiten ergaben<br />

eine ideale Kombination.<br />

Ich bin zwar heute<br />

noch <strong>im</strong> Masterssport der<br />

Schw<strong>im</strong>mer tätig, die Kontakte<br />

zu ehemaligen Kollegen<br />

sind aber eher bescheiden.


Wolfgang Loitzl<br />

(Skispringen, Jahrgang<br />

1980, Bad Mitterndorf; Junioren-Weltmeister<br />

1998,<br />

Mannschafts-Weltmeister<br />

<strong>20</strong>01 und <strong>20</strong>05 auf beiden<br />

Schanzen, Dritter der Skiflug-WM<br />

<strong>20</strong>04): Ich habe nur<br />

positive Eindrücke und Erinnerungen<br />

in dieser freund-<br />

Alexander<br />

Neumüller<br />

(Jahrgang 1966), in Großgmain<br />

zuhause, beruflich bei<br />

der Sondereinheit EGS der<br />

Polizei in Vorarlberg stationiert,<br />

<strong>im</strong>mer noch aktiv und<br />

auf den <strong>20</strong>. Staatsmeistertitel<br />

hoffend, gehört zu den<br />

erfolgreichsten Sportlern,<br />

die in <strong>Rif</strong> trainiert haben. Er<br />

war 1988 Olympia-Neunter<br />

lichen Umgebung, ein ganz<br />

wichtiger Faktor für den<br />

sportlichen Erfolg neben<br />

den tollen Trainingsmöglichkeiten.<br />

Dazu kommen die<br />

unterhaltsamen Stunden mit<br />

den Kollegen. Abseits vom<br />

speziellen Training denke<br />

ich an viele herrliche<br />

<strong>im</strong> Superschwergewicht, <strong>im</strong><br />

Jahr 1990 EM-Dritter und<br />

WM-Vierter. Wir waren damals<br />

einbunt zusammengewürfelter<br />

Haufen von Individualisten<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

Sportarten,<br />

diese Mischung hat auch<br />

das Besondere ausgemacht.<br />

Mich hat <strong>Rif</strong> jedenfalls in<br />

59<br />

Tennismatches und Volleyballspiele.<br />

Nach einer Unterbrechung<br />

durfte ich wieder<br />

nach <strong>Rif</strong> zurückkehren, wovon<br />

ich mir für die Zukunft<br />

einiges erwarte.<br />

meiner Persönlichkeit stark<br />

geprägt, ohne <strong>Rif</strong> wäre ich<br />

nicht der, der ich heute bin.<br />

HLSZ-Kommandant Ring hat<br />

für mich eine Schlüsselrolle<br />

gespielt, ich habe ihn über<br />

die <strong>Jahre</strong> sehr schätzen gelernt.<br />

Es war eine wunderschöne<br />

Zeit, von der ich keinen<br />

Tag missen will.


Ludwig Paischer<br />

(Judo, Jahrgang 1981,<br />

Strasswalchen; Vizeweltmeister<br />

und Vizeeuropa-meister<br />

<strong>20</strong>05, Europameister<br />

<strong>20</strong>04, Militärweltmeister<br />

<strong>20</strong>04): In <strong>Rif</strong> geht uns nichts<br />

ab, hier kann man opt<strong>im</strong>al<br />

trainieren, ob es <strong>im</strong> Freien in<br />

der herrlichen ländlichen<br />

He<strong>im</strong>o<br />

Pfeifenberger<br />

(Fussball, Jahrgang 1966,<br />

Bad Vigaun; österreichischer<br />

Meister mit Austria Salzburg<br />

1994 und 1995, Finalist <strong>im</strong><br />

UEFA-Cup 1994, österreichischer<br />

Torschützenkönig<br />

1994, 40 Länderspiele für<br />

Österreich sowie WM-<br />

Teilnehmer 1990 und 1998,<br />

345 Bundesligaspiele für<br />

Austria Salzburg und Rapid<br />

und 43 Bundesligaspiele in<br />

Deutschland für Werder Bre-<br />

Umgebung ist oder in den<br />

Hallen mit all den Supergeräten.<br />

Schön ist es, ab und<br />

zu mit Kollegen aus anderen<br />

Sportarten trainieren und<br />

ihnen zuschauen zu können,<br />

die St<strong>im</strong>mung, auch be<strong>im</strong><br />

HLSZ, ist <strong>im</strong>mer bestens. Ich<br />

möchte <strong>Rif</strong> mit keinem ande-<br />

men): In <strong>Rif</strong> hatte ich für<br />

jede Saison und vor unzähligen<br />

Spielen ideale Trainingsbedingungen,<br />

unserer<br />

Prof<strong>im</strong>annschaft wurde jeder<br />

Wunsch erfüllt, das Ambiente<br />

war anregend, das<br />

Personal freundlich und flexibel.<br />

Automatisch steigt die<br />

Motivation durch gemeinsame<br />

Trainingseinheiten mit<br />

erfolgreichen Weltklassesportlern,<br />

man reift durch<br />

60<br />

ren Standort tauschen.<br />

Einen kleinen Wunsch hätte<br />

ich schon – eine Judomatte<br />

würde gut zu <strong>Rif</strong> passen,<br />

auch wenn ich das Techniktraining<br />

normalerweise in<br />

Strasswalchen mache.<br />

Kontakt und Kommunikation<br />

in seiner Persönlichkeit. Ich<br />

habe vieles mitgenommen<br />

in meine jetzige Tätigkeit als<br />

Verantwortlicher für den gesamten<br />

Fussball-Nachwuchs<br />

bei Red Bull. Ich freue mich<br />

<strong>im</strong>mer wieder, wenn ich<br />

Sportkollegen von <strong>Rif</strong> treffe<br />

oder mit ihnen be<strong>im</strong> Fernsehen<br />

mitfiebern kann.


Patrick Reiter<br />

(Judo, Jahrgang 1972, Bischofshofen;<br />

Europameister<br />

1995, WM-Dritter 1995 und<br />

1997, Militär-Weltmeister<br />

1997 und <strong>20</strong>00, fünffacher<br />

Europacupsieger, 15 Siege<br />

<strong>im</strong> Weltcup, achtfacher<br />

Meister in Österreich und<br />

Deutschland, zweifacher<br />

Olympia-Teilnehmer): Nach<br />

langem Kampf mit dem Verband<br />

konnte ich von Wien<br />

nach <strong>Rif</strong> wechseln, kaum angekommen<br />

wurde ich Europameister,<br />

welche Eupho-<br />

Roland Schwarzl<br />

(Leichtathletik/Zehnkampf,<br />

Jahrgang 1980, Salzburg;<br />

Olympia-Zehnter <strong>20</strong>04, EM-<br />

Dritter in der Halle <strong>20</strong>05):<br />

Für mich ist es das wichtigste<br />

und beste Sportzentrum<br />

Österreichs, speziell für die<br />

Leichtathleten ist es ein<br />

„Paradies“. Besonders gün-<br />

rie. Es gab dort tolle und<br />

„spannende“ Menschen,<br />

erstklassige Trainingsmöglichkeiten,<br />

judospezifisch<br />

am Anfang etwas schwierig,<br />

viel Spass, vor allem mit<br />

den Skispringern. Mit Wolfgang<br />

Becker von der ersten<br />

Sekunde an einen grossen<br />

Unterstützer, Helmut Ring<br />

war eine ständige Herausforderung.<br />

Insgesamt war<br />

trotz der Unterschiedlichkeit<br />

alles eine „Familie“. Ich habe<br />

durch <strong>Rif</strong> festgestellt,<br />

stig ist, dass in <strong>Rif</strong> alle Einrichtungen<br />

ohne lange Wege<br />

zu erreichen sind – einfach<br />

ideal. Man ist <strong>im</strong>mer<br />

ein gern gesehener Gast,<br />

das trägt zur positiven St<strong>im</strong>mung<br />

bei. Ich wohne seit<br />

<strong>20</strong>00 in der Nähe des Sportzentrums<br />

und trainiere fast<br />

61<br />

dass ich ein persönliches<br />

Umfeld benötige, in dem ich<br />

mich zuhause fühle, um ausserordentliche<br />

Leistungen erbringen<br />

zu können. In Wien<br />

war das nicht der Fall, in <strong>Rif</strong><br />

schon – und das habe ich für<br />

mein Leben mitgenommen.<br />

Bei diversen Veranstaltungen<br />

trifft man Kollegen von<br />

früher, die Erinnerungen<br />

sind <strong>im</strong>mer schön. Es gibt<br />

kollegiale Freundschaften,<br />

tiefere, persönliche nicht.<br />

täglich dort. 50% meines<br />

Erfolges kann ich dem Landessportzentrum<br />

samt HLSZ<br />

zuschreiben. Vor allem dem<br />

Bundesheer muß man danken,<br />

daß es diese tolle<br />

Einrichtung gibt.


Christoph Sieber<br />

(Segeln/Surfen, Jahrgang<br />

1971, Podersdorf; Olympiasieger<br />

<strong>20</strong>00 <strong>im</strong> Surfen/<br />

Mistral, Olympia-Fünfter<br />

1992, EM-Dritter 1994): Ich<br />

erinnere mich sehr gerne an<br />

<strong>Rif</strong>. Nachdem ich zuvor jahrelang<br />

Musik als Schwerpunkt<br />

in meinem Leben hatte,<br />

war die Hinwendung zum<br />

Sport, der Besuch des SSM<br />

und damit das Wohnen und<br />

Trainieren in <strong>Rif</strong> meine erste<br />

grosse Entscheidung, die<br />

mich persönlich befreit und<br />

Niki Stajkovic<br />

(Wasserspringen, Jahrgang<br />

1959, Honolulu/Hawaii; Vize-<br />

Europameister 1987, EM-<br />

Dritter 1981, WM-Fünfter<br />

1986, Weltcup-Zweiter 1981<br />

und 1983, zweifacher Junioren-Europameister,fünffacher<br />

Olympia-Teilnehmer):<br />

Ich lebe seit 1989 in Hawaii<br />

und bin leidenschaftlicher<br />

Wellenreiter. Aus der Ferne<br />

und auch wenn ich nach<br />

in meinem Streben beflügelt<br />

hat. Schule, Sport und Spiel<br />

bildeten den Tagesablauf,<br />

der mir in seiner Vielfalt einen<br />

für mein ganzes Leben<br />

entscheidenden Entwicklungsschub<br />

gegeben hat. Ob<br />

bei den Ballspielen, be<strong>im</strong> täglichen<br />

Bezwingen des Kletterturms,<br />

be<strong>im</strong> Probieren<br />

mit den Leichtathleten, be<strong>im</strong><br />

„Herumblödeln“ in der<br />

Schnitzelgrube – das gemeinsame<br />

Spiel stand <strong>im</strong>mer<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, die<br />

Salzburg komme, erinnere<br />

ich mich <strong>im</strong>mer an <strong>Rif</strong>. Und<br />

das gerne. Die traumhafte<br />

Lage, in der ich mich von<br />

Anfang an wohl gefühlt habe.<br />

Ideal war es für das Training,<br />

ich musste damals vor<br />

allem viel Zeit in der Kraftkammer<br />

verbringen. Was ich<br />

besonders positiv empfunden<br />

habe, war die Einstellung<br />

der Leute, sowohl Per-<br />

62<br />

komplette motorische Ausbildung<br />

war die Folge. Im<br />

alten Haus <strong>Rif</strong> dampfte es<br />

jeden Abend in der Küche,<br />

Sepp Schmidl und Winnie<br />

Bittner matchten sich be<strong>im</strong><br />

kiloweisen Pasta-Essen, Niki<br />

Grundner, Gerald Mandl,<br />

Sigi Kirchner, mein zeitweiser<br />

Z<strong>im</strong>merkollege Volker<br />

Sziniur, einige von vielen,<br />

die <strong>im</strong>mer wieder kamen,<br />

ein netter, bunter Haufen,<br />

die Zeit hat sich für <strong>im</strong>mer<br />

eingeprägt.<br />

sonal als auch Sportler, jeder<br />

war hoch motiviert, man<br />

fand <strong>im</strong>mer ein offenes Ohr.<br />

Ich habe nach wie vor Kontakt<br />

zu einigen Leuten. Ich<br />

versuche bei meinen He<strong>im</strong>aturlauben<br />

<strong>im</strong>mer vorbeizuschauen,<br />

auf ein Krafttraining<br />

oder auf eine Kletterpartie,<br />

oder nur zum<br />

Plaudern.


Thomas<br />

Stangassinger<br />

(Skisport, Jahrgang 1965,<br />

Bad Dürrnberg; Olympiasieger<br />

<strong>im</strong> Slalom 1992, Vizeweltmeister<br />

<strong>im</strong> Slalom 1991,<br />

WM-Dritter <strong>im</strong> Slalom 1993,<br />

Sieger <strong>im</strong> Slalom-Weltcup<br />

1999): Ich kann mich noch<br />

gut an die Eröffnung von <strong>Rif</strong><br />

erinnern, ich war einer der<br />

ersten, der dort trainiert hat.<br />

Ich habe schon bald erkannt,<br />

dass man speziell <strong>im</strong> konditionellen<br />

Bereich nicht alle<br />

Rennläufer über einen<br />

Manuela Stöckl<br />

(Tanzsport, Jahrgang 1982,<br />

Salzburg-Wals; gemeinsam<br />

mit Florian Gschaider 6.Platz<br />

WM 10-Tänze <strong>20</strong>01 und<br />

<strong>20</strong>05, Weltcupsieger 10-<br />

Tänze <strong>20</strong>03, neunfache<br />

österreichische Meisterin):<br />

Seit ich andere Sportstätten<br />

in Österreich und <strong>im</strong> Ausland<br />

kenne, schätze ich <strong>Rif</strong><br />

noch höher ein, die Gestal-<br />

Kamm scheren kann, jeder<br />

ist ein Individualist. So habe<br />

ich es, als ich in die Mannschaft<br />

kam, gehalten und<br />

deshalb in <strong>Rif</strong>, vor allem in<br />

der Kraftkammer, mein Programm<br />

abgespult. Immer<br />

wieder trainierte man neben<br />

anderen Sportlern, das war<br />

schon interessant, man verfolgt<br />

dann deren Karriere<br />

mit ganz anderen Augen. Es<br />

gibt keine einzige Minute, in<br />

der ich nicht gerne in <strong>Rif</strong> ge-<br />

tung ist sportfreundlich, <strong>im</strong>mer<br />

ist alles auf dem neuesten<br />

Stand, sehr sauber gehalten,<br />

das Kl<strong>im</strong>a ist freundschaftlich,<br />

die Vielseitigkeit<br />

des Angebotes opt<strong>im</strong>al.<br />

Dazu gehört auch das HLSZ<br />

mit seinem Umfeld. Ich habe<br />

auch das Gefühl, dass die<br />

Verantwortlichen <strong>im</strong>mer<br />

darum bemüht sind, neue<br />

63<br />

wesen wäre, es war ein<br />

Traum hier zu trainieren, in<br />

dieser herrlichen Umgebung,<br />

alle waren <strong>im</strong>mer<br />

zuvorkommend und behilflich.<br />

Leider war ich jetzt<br />

wohl fünf <strong>Jahre</strong> nicht hier,<br />

weil ich mich auf Skitouren<br />

und Mountainbiken konzentriere,<br />

aber ich werde wohl<br />

wieder das eine oder andere<br />

Mal kommen.<br />

Aktivitäten nach <strong>Rif</strong> zu holen,<br />

es noch attraktiver zu<br />

machen. Neben dem Training<br />

und der angelaufenen<br />

Trainerausbildung geniesse<br />

ich es sehr, mit dem einen<br />

oder anderen der Sportkollegen<br />

in <strong>Rif</strong> über die neuesten<br />

Ereignisse zu diskutieren.


Dr. Georg<br />

Werthner<br />

(Leichtathletik, Jahrgang<br />

1956, Millstatt; <strong>im</strong> Zehnkampf<br />

viermal Olympia-Teilnehmer,<br />

darunter 1980 Platz 4, er absolvierte<br />

95 Zehnkämpfe, den<br />

besten mit 8.224 Punkten,<br />

von seinem 17. Lebensjahr<br />

bis heute bestritt der gebürtige<br />

Linzer 2.825 leichtathletische<br />

Wettkämpfe): Für mich<br />

war <strong>Rif</strong> 1987/88 nach zwei<br />

<strong>Jahre</strong>n USA mit einem spannenden<br />

Job bei einer Bank<br />

in New York schon ein Sonderjahr,<br />

um meine Chancen<br />

auf den vierten Olympia-<br />

Start in Seoul wahrnehmen<br />

zu können. In <strong>Rif</strong> war damals<br />

mein Bruder Roland mit dem<br />

Aufbau des Schulsportmodells<br />

beschäftigt, er hatte für<br />

mich gute Trainingspartner<br />

und ich nützte die Vielfalt<br />

<strong>Rif</strong>s aus; ob Sprinten in der<br />

Schiesshalle, Krafttraining<br />

<strong>im</strong> Keller der Volkshochschule,<br />

Reckturnen in der<br />

Halle oder 1000 m-Intervalle<br />

an der Salzach. Und be<strong>im</strong><br />

Heer und Vizeleutnant Ring<br />

fand ich Verständnis und<br />

Unterstützung für das dre<strong>im</strong>alige<br />

tägliche Training und<br />

auch eine gewisse Basissicherheit<br />

in einem Jahr mit<br />

Berufsverzicht mit 32 <strong>Jahre</strong>n.<br />

In bester Erinnerung ist<br />

mir der 1 a-Zustand der Freiluftanlage<br />

(Ernst Grössinger!).<br />

Gekrönt wurde mein <strong>Rif</strong>-<br />

Jahr durch meinen achten<br />

österreichischen Meistertitel<br />

64<br />

<strong>im</strong> Zehnkampf in Kapfenberg,<br />

mit Seoul klappte es<br />

und als erster Athlet überhaupt<br />

konnte ich den vierten<br />

olympischen Zehnkampf<br />

beenden. Wie damals sehe<br />

ich Sport auch heute als<br />

Lebensstil, ich treffe noch<br />

<strong>im</strong>mer Kollegen aus der<br />

<strong>Rif</strong>er Zeit, auch viele<br />

Jedermann-Zehnkämpfer.<br />

Von 1988 bis 1992 habe ich<br />

den <strong>Rif</strong>er Jedermann-<br />

Zehnkampf in grosse Höhen<br />

gebracht, 1992 hatten wir<br />

mit 240 Startern den grössten<br />

Zehnkampf, der weltweit<br />

jemals organisiert<br />

wurde.


Michael Wildner<br />

(Leichtathletik, Jahrgang<br />

1970, Oberalm; Spezialgebiet<br />

Mittelstrecke, 15-facher<br />

österreichischer Meister,<br />

heute noch gültiger österreichischer<br />

Rekord über 800 m<br />

mit 1:46,21 Minuten aus<br />

dem Jahr 1992, österreichische<br />

Hallenrekorde 800 und<br />

1000, Teilnehmer an vier<br />

Weltmeisterschaften und<br />

drei Europameisterschaften):<br />

Obwohl ich in der Nähe, in<br />

Oberalm wohne, war <strong>Rif</strong> für<br />

Thomas<br />

Winklhofer<br />

(Fussball, Jahrgang 1970,<br />

Seekirchen; österreichischer<br />

Meister mit Austria Salzburg<br />

1993, 1994 und 1997, Finalist<br />

<strong>im</strong> UEFA-Cup 1994, <strong>20</strong> Länderspiele<br />

für Österreich,<br />

über 350 Bundesligaspiele<br />

für Salzburg (Austria und<br />

Red Bull) und FC Tirol, weitere<br />

Spiele für Saarbrücken<br />

in der 2. deutschen Liga): In<br />

meiner jetzt doch schon sehr<br />

langen Laufbahn hatte ich<br />

gewissermassen zwei Halb-<br />

mich ein zweites Zuhause.<br />

Und obwohl ich dort auch<br />

unzählige Trainingsschmerzen<br />

erlitt, sind die Erinnerungen<br />

nur positiv. Vor allem,<br />

weil mich <strong>Rif</strong> zunächst sportlich<br />

und auch in der persönlichen<br />

Reife vorangebracht<br />

hat, was mir <strong>im</strong> Beruf - derzeit<br />

bei Asics zuständig für<br />

die Markenentwicklung in<br />

einigen osteuropäischen<br />

Märkten – zugute kommt. In<br />

bester Erinnerung bleibt mir<br />

zeiten in <strong>Rif</strong>, die erste als<br />

Angehöriger <strong>im</strong> Leistungszentrum<br />

des Bundesheeres,<br />

die zweite und längere dann<br />

mit Austria Salzburg als permanenter<br />

Trainingsgast.<br />

Herausragend waren zu<br />

jeder Zeit die idealen Bedingungen,<br />

die man <strong>im</strong> gesamten<br />

Sportzentrum vorgefunden<br />

hat. Ich habe eigentlich<br />

nur gute Erinnerungen an<br />

die vielen Tage, die ich dort<br />

verbracht habe. Vor allem<br />

65<br />

von <strong>Rif</strong> auch der offene<br />

Umgang mit den Sportlern<br />

und Benützern, das unkomplizierte<br />

Miteinander. Ich<br />

habe auf vielen Trainingslagern<br />

<strong>im</strong> Ausland oft genau<br />

das Gegenteil erlebt. Ich<br />

habe einige Freundschaften<br />

geschlossen, die mir auch<br />

heute noch sehr wichtig<br />

sind, es gibt sportlich und<br />

privat nach wie vor Kontakt<br />

mit früheren <strong>Rif</strong>-Kollegen.<br />

die interessante Mischung<br />

mit Leistungssportlern verschiedener<br />

Richtungen, mit<br />

Nachwuchsathleten und<br />

Hobbysportlern hat dieses<br />

besondere Flair ausgemacht.<br />

Immer wieder trifft man sich<br />

bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

und ich habe auch<br />

noch Kontakt mit ehemaligen<br />

Kollegen aus dem HLSZ.


Qi Gong, Kicker,<br />

Hundesportler.<br />

In <strong>Rif</strong> ist Platz für jede Veranstaltung<br />

<strong>Rif</strong> ist zwar in erster Linie<br />

eine Ausbildungs- und Trainingsstätte,<br />

dennoch haben<br />

hier schon unzählige Veranstaltungen<br />

stattgefunden.<br />

Verbände und Vereine kommen<br />

ob der erstklassigen Infrastruktur<br />

gerne nach <strong>Rif</strong>.<br />

So wurden hier schon 195<br />

österreichische Meisterschaften<br />

verschiedener<br />

Sportarten und unterschiedlicher<br />

Altersklassen, 325<br />

Salzburger Landesmeisterschaften<br />

und anderweitige<br />

sportliche Veranstaltungen<br />

durchgeführt. Besonders beliebt<br />

ist <strong>Rif</strong> auch als Austragungsort<br />

verschiedener Anlässe<br />

aus dem Behindertensport.<br />

Gross ist auch die<br />

Zahl der bisher in <strong>Rif</strong> abgewickelten<br />

Länderkämpfe. Bei<br />

den Staatsmeisterschaften<br />

wollen wir einige herausgreifen:<br />

Faustball, Schw<strong>im</strong>men,<br />

Tauchsport, Leichtathletik,<br />

Unterwasser-Rugby,<br />

Sportschiessen mit den Luft-<br />

66<br />

druckwaffen, Volleyball. In<br />

etlichen Disziplinen wurden<br />

Europacup-Spiele durchgeführt.<br />

Entsprechend seiner<br />

Hauptaufgabe hat sich <strong>Rif</strong> zu<br />

einem einzigartigen Treffpunkt<br />

für Trainingskurse<br />

zahlreicher Sportarten und<br />

Verbände entwickelt. Es gibt<br />

zahlreiche Stammgäste, die<br />

hier u.a. ihre Konditionsund<br />

Trockenkurse abwickeln:<br />

Etwa der Österreichische<br />

Skiverband mit Alpinen,<br />

Springern, Kombinierern<br />

und Biathleten und der<br />

Österreichische Schützenbund<br />

mit seinen Kadern.<br />

Aber auch die Nationalteams<br />

der Turner, Volleyballer<br />

und Faustballer, der<br />

Ringer und Modernen Fünfkämpfer,<br />

der Karatekämpfer<br />

und Skibobfahrer, sie alle<br />

waren schon zu Gast. Auch<br />

der Zustrom aus den anderen<br />

Bundesländern und dem<br />

Ausland ist beachtlich; die<br />

italienischen Rodler waren


ebenso hier wie die deutschen<br />

Bobfahrer, die englischen<br />

Turner oder die Alpinen<br />

des Liechtensteiner Skiverbandes.<br />

Besondere Aufgaben<br />

warten auf <strong>Rif</strong> bei der<br />

Fussball-Euro <strong>20</strong>08 und auch<br />

für den Fall, dass Salzburg<br />

den Zuschlag für die Olympischen<br />

Winterspiele <strong>20</strong>14<br />

bekommt. Insgesamt ist in<br />

<strong>Rif</strong> Platz für jedermann und<br />

alle sportlichen Gelegenheiten.<br />

Aus dem <strong>20</strong>-jährigen<br />

Kurs- und Trainingskalender<br />

sowie dem Freizeitsport<br />

seien hier willkürlich einige<br />

Programme erwähnt: Qi<br />

Gong-Tage, Fortbildung der<br />

Gymnastik-Lehrer, Triathlon<br />

der Gemeindebediensteten,<br />

Masstag des ÖSV, Konditionskurs<br />

für Hundesporthelfer,<br />

Fussballturnier der Salzburger<br />

Rechtsanwälte,<br />

Schiedsrichter-Lauftest des<br />

ÖFB, Tauchkurse der Feuerwehren,<br />

Ausbildung der<br />

Sportärzte, Publikumsschw<strong>im</strong>men<br />

für <strong>Rif</strong>er und<br />

Taxacher, Fitnesstest der<br />

Salzburger Gebietskrankenkasse,<br />

Tag des Mädchenfußballs,Rettungsschw<strong>im</strong>merausbildung<br />

des Bundesheeres,<br />

FIS-Tagung für Sprungrichter,<br />

etc. Die Palette ist<br />

schier unerschöpflich.


Die „Millionäre“ von <strong>Rif</strong><br />

Die erste Besucher-Million ist voll:<br />

Franziska Streitwieser, knapp gefolgt<br />

von Skisprung-Weltmeister Heinz<br />

Kuttin (rechts), <strong>im</strong> Mai 1992.<br />

Im Mai 1999 wird in <strong>Rif</strong> die dre<strong>im</strong>illionste<br />

Besucherin gezählt, es ist die<br />

Sportstudentin Birgit Kirchner (links).<br />

Die Fünf-Millionen-Grenze wird <strong>im</strong> Juni<br />

<strong>20</strong>04 übersprungen, der Jubiläumsbesucher<br />

ist der Judoka Ludwig Paischer.<br />

Die Benützer-Hitliste<br />

Mit 86.000 Besuchern ist <strong>Rif</strong><br />

<strong>im</strong> Jahr 1986 gestartet, <strong>im</strong><br />

Jahr <strong>20</strong>05 haben bereits<br />

4<strong>20</strong>.000 Personen die Anlagen<br />

genützt. Insgesamt wurden<br />

in <strong>Rif</strong> bisher 5,6 Millionen<br />

Personen gezählt.<br />

Die jeweilige Million wurde<br />

mit einer Ausnahme geehrt:<br />

1,000.000e Besucherin:<br />

1986: Sporthalle 19.140<br />

Schw<strong>im</strong>mbad 15.990<br />

Turnhalle 8.495<br />

1987: Schw<strong>im</strong>mhalle 24.788<br />

Sporthalle 18.330<br />

Turnhalle 14.058<br />

1988: Sporthalle 30.481<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 17.756<br />

Kraftkammer 13.971<br />

1989: Sporthalle 43.884<br />

Kraftkammer 18.317<br />

Schiesshalle 17.517<br />

1990: Sporthalle 51.212<br />

Kraftkammer 21.178<br />

Sportplatz I <strong>20</strong>.840<br />

1991: Sporthalle 52.467<br />

Kraftkammer 25.705<br />

Turnhalle 23.441<br />

1992: Sporthalle 59.482<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 36.943<br />

Kraftkammer 29.079<br />

Mai 1992 Franziska<br />

Streitwieser<br />

2,000.000e Besucherin:<br />

November 1995 Eva<br />

Forstenlechner<br />

3,000.000e Besucherin:<br />

Mai 1999 Birgit Kirchner<br />

4,000.000er Besucher:<br />

Nicht geehrt<br />

5,000.000er Besucher:<br />

1993: Sporthalle 57.291<br />

LA-Anlage 34.6<strong>20</strong><br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 33.370<br />

1994: Sporthalle 56.768<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 43.378<br />

Kraftkammer 28.255<br />

1995: Sporthalle 54.555<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 49.982<br />

Kraftkammer 29.226<br />

1996: Sporthalle 58.793<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 51.577<br />

Kraftkammer 29.095<br />

1997: Sporthalle 50.730<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 50.297<br />

Kraftkammer 29.391<br />

1998: Sporthalle 56.797<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 52.212<br />

Kraftkammer 29.157<br />

1999: Sporthalle 61.293<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 60.244<br />

Krafträume 31.725<br />

68<br />

Juni <strong>20</strong>04 Ludwig Paischer<br />

Die Benützer-Hitliste der einzelnen<br />

Sportstätten in <strong>Rif</strong><br />

hat sich in den <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n an<br />

der Spitze recht stabil gezeigt.<br />

Auf dem „Stockerl“<br />

waren fast ausschliesslich<br />

die Sporthalle, die Schw<strong>im</strong>mhalle<br />

und die Krafträume.<br />

Die internen <strong>Rif</strong>er Podestplätze sind aus der folgenden Aufstellung ersichtlich:<br />

<strong>20</strong>00: Sporthalle 61.546<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 61.421<br />

Krafträume 33.746<br />

<strong>20</strong>01: Sporthalle 62.876<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 61.782<br />

Krafträume 34.091<br />

<strong>20</strong>02: Sporthalle 60.815<br />

Schw<strong>im</strong>mhalle 60.549<br />

Krafträume 34.774<br />

<strong>20</strong>03: Schw<strong>im</strong>mhalle 66.874<br />

Sporthalle 59.009<br />

Krafträume 36.754<br />

<strong>20</strong>04: Schw<strong>im</strong>mhalle 62.871<br />

Sporthalle 56.368<br />

Krafträume 36.275<br />

<strong>20</strong>05: Schw<strong>im</strong>mhalle 60.316<br />

Sporthalle 55.572<br />

Krafträume 34.219


Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Internationales Turnier der Rollstuhl-Basketballer.<br />

Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Für die Wasserballer ist das Hallenbad zur<br />

zweiten He<strong>im</strong>at geworden.<br />

Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Zahlreiche Teilnehmer am Lauf für Spitzensportler und<br />

Hobbyläufer.<br />

Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Bereits dre<strong>im</strong>al wurden die österreichischen<br />

Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen.


Prominente Sportler in <strong>Rif</strong><br />

Salzburgs Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller übt sich <strong>im</strong> Rhönradfahren.<br />

Thomas Muster, die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste.<br />

Fussball-Teamchef Herbert Prohaska zeigt, wo’s lang geht, ganz rechts Toni Polster.


Stammgäste mit unterschiedlichen Zielen: Deutschlands Tennislady Anke Huber und SV Wüstenrot-Trainer Hans Krankl (mit dem „Hausherrn“ Wolfgang Becker).<br />

Auch die Linzer Weltklasseschw<strong>im</strong>merin Vera Lischka nützte <strong>Rif</strong> für Training und Wettkampf.<br />

71


Otto „Max<strong>im</strong>ale“ Baric spulte mit den Salzburger Kickern – hier mit Herfried Sabitzer – unzählige Trainingseinheiten ab.<br />

Für Olympiasiegerin Petra Kronberger waren die Anlagen in <strong>Rif</strong> <strong>im</strong>mer<br />

wieder ein Ort, an dem sie ungestört trainieren konnte.<br />

Der eingebürgerte Nordamerikaner und österreichische Rekordmann Mark<br />

McKoy liess sich in <strong>Rif</strong> nicht selten die Hürden zum Training aufstellen.


Unter dem Abgang von Landestrainer Siegfried Stark leidet die Salzburger Leichtathletik<br />

noch heute, Christina Öppinger hat mit dem Sport längst aufgehört.<br />

Mit der Nationalmannschaft der Skisportler <strong>im</strong>mer wieder auf Kurs in <strong>Rif</strong>:<br />

Slalom-Weltmeister Mario Matt.<br />

Mario Stecher war keine Hürde hoch genug, der nordische Kombinierer erntete<br />

Gold bei den Olympischen Spielen <strong>20</strong>06 in Turin.<br />

Trainierte den Salzburger Turnnachwuchs (leider zu kurz) – die mehrfache<br />

tschechische Olympiasiegerin Vera Caslavska.


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Für den Inhalt verantwortlich: Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg/<strong>Rif</strong><br />

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