20 Jahre Rif im PDF-Format - ULSZ Rif
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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Rif</strong><br />
Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg
Idee und Redaktion: Joach<strong>im</strong> Glaser<br />
Mitarbeit: Dir. Mag. Wolfgang Becker<br />
Dr. Minas D<strong>im</strong>itriou<br />
Vizeleutnant Erwin Geiger<br />
Ernst Grössinger<br />
Michael Horvath<br />
Univ.-Prof. Dr. Erich Müller<br />
Vizeleutnant a.D. Helmut Ring<br />
Mag. Gerold Sattlecker<br />
Dr. Thomas Wörz<br />
Wir danken der Firma Red Bull für die Unterstützung dieser Publikation.
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort des Rektors, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger 4 - 5<br />
Vorwort des LSO-Vorsitzenden, LH-Stv. Dr Othmar Raus 6<br />
Vorwort des Halleiner Bürgermeisters, Dr Christian Stöckl 7<br />
Das Ringen dauerte 18 <strong>Jahre</strong> - Der weite Weg nach <strong>Rif</strong> 8 - 9<br />
Nutzungskonzept auf fünf Säulen - Aus der Baugeschichte 10 - 11<br />
Ritter, Erzbischöfe und Grafen - Ein Blick in die Geschichte 12 - 13<br />
Eine einzigartige „Stadt“ der Sportler - <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Wandel der Zeit 14 - 17<br />
Sportliche Zahlen 18 - 21<br />
Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss 22<br />
Parallele Wege - Gemeinsame Ziele - Universität: Lehre und Forschung in Sachen Sport 23 - 25<br />
Note eins für das Schulsportmodell - Seit zwei Jahrzehnten ein Vorbild 26 - 29<br />
<strong>Rif</strong> Aktiv - Verein der Freunde des Sportzentrums <strong>Rif</strong> 30 - 31<br />
Vom Skistar bis zum Volleyballteam - Fünf <strong>Jahre</strong> Leistungssport-Betreuungszentrum 32 - 33<br />
Zwei Ringer standen an der Wiege - HLSZ 8 - Das Haus der Medaillensammler 34 - 36<br />
Medaillensammler in Uniform 37<br />
Erfolge bei den Olympischen Spielen 38<br />
Erfolge bei den Weltmeisterschaften 39 - 41<br />
Wie wird man Sportsoldat? 42 - 43<br />
Ein Blick hinter die Kulissen - Vom nicht alltäglichen Alltag 44 - 45<br />
Viel Spass und ein schmerzhafter Ausflug - Alexander Neumüller erinnert sich 46 - 47<br />
Vom Flair in einem einzigartigen Sportzentrum - Das Loblied der Stammgäste, Sportler von A - Z 48 - 65<br />
Qi Gong, Kicker, Hundesportler - In <strong>Rif</strong> ist Platz für jede Veranstaltung 66 - 67<br />
Benützer-Hitliste und interne <strong>Rif</strong>er Podestplätze 68 - 69<br />
Prominente Sportler in <strong>Rif</strong> 70 - 73<br />
Impressum 83<br />
Seite
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Universitäts-<br />
und Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong><br />
Das Universitäts- und Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> hat sich<br />
in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />
zu einer bedeutenden Lehr-,<br />
Forschungs- und Serviceeinrichtung<br />
der Universität<br />
Salzburg entwickelt. Von Anfang<br />
an haben sich die vielfältigen<br />
Sportanlagen für<br />
praktisch-methodische Lehrveranstaltungen<br />
des damaligen<br />
Institutes für Sportwissenschaften<br />
und für zahlreiche<br />
sportpraktische Aktivitäten<br />
des allgemeinen Hochschulsportes<br />
(USI) bestens<br />
bewährt. Hunderte Absolventinnen<br />
und Absolventen<br />
des sportwissenschaftlichen<br />
Studiums haben ihre sportpraktische<br />
und fachdidaktische<br />
Kompetenz in diesen<br />
wunderschön gelegenen<br />
Anlagen erworben und geben<br />
ihr Wissen und Können<br />
in breit gestreuten Berufsfeldern<br />
weiter. Für den Bereich<br />
der Sport- und Bewegungswissenschaft<br />
waren die <strong>im</strong><br />
Rahmen der 1999 abgeschlossenen<br />
Erweiterung<br />
der Sportanlagen eingerichteten<br />
Labor- und Seminarräume<br />
<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong> von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Damit waren die Vorausset-<br />
4<br />
Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger<br />
Rektor der Universität Salzburg<br />
zungen für das inzwischen<br />
erreichte international hoch<br />
stehende Niveau der Forschungsleistungen<br />
der Salzburger<br />
Sport- und Bewegungswissenschaftgegeben.<br />
Die Möglichkeiten, in<br />
gut ausgestatteten biomechanischen,<br />
physiologischen<br />
oder psychologischen<br />
Laboreinrichtungen komplexe<br />
Untersuchungen<br />
durchzuführen, öffneten<br />
die Tore für zahlreiche<br />
Forschungsprojekte. Die<br />
Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />
kommen sowohl<br />
dem Breiten- als auch dem<br />
Leistungssport zugute. Unmittelbare<br />
Nutznießer dieser<br />
Forschungseinrichtungen<br />
sind auch zahlreiche Salzburgerinnen<br />
und Salzburger,<br />
die <strong>im</strong> Rahmen von Fitnessund<br />
Leistungsdiagnosen<br />
Ratschläge für gesunde Bewegung<br />
oder Trainingsem-
pfehlungen zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />
der Leistungsfähigkeit erhalten.<br />
Neben den unmittelbaren<br />
Lehr- und Forschungsaktivitäten<br />
konnte die Universität<br />
Salzburg in den Anlagen<br />
des Universitäts- und<br />
Landessportzentrums <strong>Rif</strong><br />
zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />
und wissenschaftliche<br />
Tagungen durchführen,<br />
deren Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer durchwegs<br />
die Qualität und das<br />
Ambiente der Anlagen bewunderten.<br />
Ein leuchtender<br />
Meilenstein für die Univer-<br />
sität Salzburg war der Erwerb<br />
des Schlosses <strong>Rif</strong><br />
durch den Bund und das<br />
Land Salzburg und dessen<br />
pr<strong>im</strong>äre Zweckwidmung für<br />
die Lehr- und Forschungstätigkeiten<br />
des Interfakultären<br />
Fachbereichs Sport-<br />
und Bewegungswissenschaft.<br />
Dadurch konnte der<br />
gesamte Fachbereich in den<br />
Anlagen des <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> untergebracht<br />
und somit zu einer<br />
der attraktivsten sportwissenschaftlichenEinrichtungen<br />
in Europa werden.<br />
Aus Sicht der Universität<br />
Salzburg hat sich das „Modell<br />
<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>“, in dem die<br />
gemeinsamen sportlichen<br />
und wissenschaftlichen<br />
Interessen von Land und<br />
Universität Salzburg unter<br />
einem Dach zur Zufriedenheit<br />
aller verfolgt werden<br />
können, bestens bewährt.<br />
Ein gutes Modell ist in der<br />
praktischen Umsetzung jedoch<br />
<strong>im</strong>mer von den handelnden<br />
Personen abhängig.<br />
Das Projekt „<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>“ verdankt<br />
seine erfolgreiche Entwicklung<br />
dem verantwor-<br />
tungsvollen Handeln der<br />
Mitglieder des „<strong>Rif</strong>-Ausschusses“<br />
und der vorbildlichen<br />
Verwaltung der Anlagen<br />
durch Dir. Mag.<br />
Becker und seinem Team.<br />
Ihnen allen möchte ich <strong>im</strong><br />
Namen der Universität Salzburg<br />
herzlich dafür danken.<br />
Univ.-Prof. Dr. Heinrich<br />
Schmidinger<br />
Rektor der Universität<br />
Salzburg
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Spitzensport<br />
LH-Stv. Dr. Othmar Raus<br />
Vorsitzender der Landessportorganisation<br />
Die Bedeutung des Universitäts-<br />
und Landessportzentrums<br />
in <strong>Rif</strong> für den he<strong>im</strong>ischen<br />
Sport kann gar nicht<br />
hoch genug bewertet werden.<br />
Seit nunmehr <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
finden Spitzensportler ebenso<br />
opt<strong>im</strong>ale Trainingsbedingungen<br />
vor, wie Behindertensportler,<br />
Auszubildende,<br />
Studierende und Vereinssportler.<br />
Nach umfangreichen<br />
Projektplanungen<br />
wurde <strong>im</strong> März 1984 mit<br />
dem Bau der Sportanlage<br />
begonnen. Die Gesamtbaukosten<br />
beliefen sich auf 300<br />
Mio. Schilling, wobei den<br />
Sportlern eine Trainingsfläche<br />
von ca. 30.000 Quadratmetern<br />
zur Verfügung gestellt<br />
wurde (Hallen und<br />
Außenanlagen). Am 29. Juni<br />
1986 wurde das Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> eröffnet.<br />
Die "Sportlerstadt", wie <strong>Rif</strong><br />
genannt wird, bietet vieles,<br />
was das Herz begehrt. Eine<br />
große Schw<strong>im</strong>mhalle mit<br />
Sprung- und Tauchanlage,<br />
ein Behinderten- und Sportschw<strong>im</strong>mbecken,<br />
Sauna und<br />
Sportmassageeinrichtungen,<br />
drei eigene Hallen für die<br />
Turn- und Gymnastikausbildung<br />
sowie für Ballspiele,<br />
Tennishalle, Kegelhalle,<br />
Schießhalle, Kraftkammern<br />
usw. Leichtathletik kann auf<br />
modernsten Anlagen <strong>im</strong><br />
Freien trainiert werden,<br />
ebenso wie Tennis auf<br />
Sand- und Hardcourtplätzen<br />
und Fußball auf 3<br />
Spielfeldern. Daneben<br />
ermöglichen zahlreiche<br />
sportwissenschaftliche<br />
Einrichtungen opt<strong>im</strong>ale<br />
Beratung und Betreuung.<br />
Die Entwicklung blieb nie<br />
stehen und so wurden <strong>im</strong><br />
Lauf der <strong>Jahre</strong> zahlreiche<br />
Sportanlagen dazugebaut:<br />
Ein 25 Meter hoher Kletterturm,<br />
zwei Beachvolleyballfelder,<br />
ein Bootshaus am<br />
Ursteinstausee, eine Street-<br />
Basketballanlage, ein Fitnessparcours,<br />
ein Kinderspielplatz,<br />
eine Inlineskate-<br />
Hockeyanlage, zwei Tennis-<br />
Hardcourtplätze <strong>im</strong> Außenbereich<br />
sowie ein Fußreflexzonen-Kneipp-Parcours.<br />
Der vorerst letzte Ausbauschritt<br />
erfolgte durch den<br />
Ankauf und die Renovierung<br />
von Schloss <strong>Rif</strong> für universitäre<br />
Zwecke. Neben dem<br />
Fachbereich für Sport- und<br />
Bewegungswissenschaften<br />
profitieren nun auch eingegliederte<br />
Institutionen, wie<br />
die Universitätslehrgänge<br />
für Sportjournalismus,<br />
Health & Fitness, Sportphysiotherapie<br />
und das Christian<br />
Doppler Labor „Biomechanics<br />
in Skiing“. <strong>Rif</strong> ist bundesweit<br />
das einzige Sportzentrum,<br />
in dem Hochleistungssport,<br />
universitäre<br />
Ausbildung, Breitensport,<br />
Versehrtensport und wissenschaftliche<br />
Forschung unter<br />
einem Dach integriert sind.<br />
Ich bin überzeugt davon,<br />
dass weiterhin Spitzensportler<br />
wie auch die Mannschaften,<br />
die <strong>Rif</strong> während der<br />
Fußballeuropameisterschaft<br />
<strong>20</strong>08 als Trainingszentrum<br />
nutzen werden, die Qualität<br />
dieser Einrichtung schätzen<br />
werden. In diesem Sinne<br />
wünsche ich allen Verantwortlichen,<br />
Funktionären<br />
und Aktiven ein schönes<br />
Jubiläum und hoffe, dass<br />
wir gemeinsam noch viele<br />
Salzburger Sporterfolge<br />
feiern können.<br />
LH-Stv. Dr. Othmar Raus<br />
Vorsitzender der Landessportorganisation<br />
6
Sehr geehrte Damen<br />
und Herren, liebe<br />
Sportfreunde!<br />
Dr. Christian Stöckl<br />
Bürgermeister Hallein<br />
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Erfolgsgeschichte<br />
Universitäts- und Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> – und ich<br />
war dabei. Dieser Gedanke<br />
ist der erste, wenn ich hiermit<br />
die Ehre habe, zum Jubiläum<br />
herzlich gratulieren zu<br />
dürfen. Ich beziehe mich dabei<br />
nicht nur auf die Feierlichkeiten<br />
rund um den Festakt,<br />
sondern auf den gesamten<br />
Zeitraum von zwei Jahrzehnten.<br />
Seit dem Jahr 1986<br />
trainiere ich regelmäßig auf<br />
den Laufbahnen oder dem<br />
Parcours und halte mich fit.<br />
Es liegt daher auf der Hand,<br />
dass ich dieses Grußwort<br />
nicht nur als Bürgermeister,<br />
sondern vor allem als sportbegeisterter<br />
Mensch sehr<br />
gerne schreibe.<br />
Durch die zahlreichen Aktivitäten<br />
unserer Vereine und<br />
Institutionen kann Hallein<br />
durchaus als Sportstadt bezeichnet<br />
werden und erfährt<br />
diese Eigenschaft durch das<br />
Sportinstitut der Universität<br />
Salzburg <strong>im</strong> Schloss <strong>Rif</strong> und<br />
das Sportzentrum die absolute<br />
Bestätigung. Die Einrichtungen<br />
des Sportzentrums<br />
werden von Halleiner<br />
Vereinen, Schulen und Institutionen<br />
wie etwa der Freiwilligen<br />
Feuerwehr als Trainingsstätten<br />
sehr gerne und<br />
intensiv genutzt. Besonders<br />
attraktiv ist die Möglichkeit<br />
der zeitweisen Mitbenützung<br />
der Außenanlagen durch die<br />
Jugend von <strong>Rif</strong>. So haben<br />
insgesamt weit über 300<br />
Halleinerinnen und Halleiner<br />
die Möglichkeit, <strong>im</strong> Sportzentrum<br />
regelmäßig Bewegung<br />
und Sport zu betreiben.<br />
Die Bedeutung des Sports<br />
für jede einzelne und jeden<br />
einzelnen von uns, aber<br />
auch für die Gesellschaft <strong>im</strong><br />
Allgemeinen ist längst erwiesen.<br />
So fördert und<br />
stärkt er nicht nur die Gesundheit,<br />
sondern auch die<br />
gesamte Persönlichkeitsstruktur,<br />
das KoordinationsundKonzentrationsvermögen,<br />
die Ausdauer und Zielstrebigkeit,<br />
die Teamfähigkeit,<br />
das soziale Engage-<br />
7<br />
ment und vieles mehr.<br />
Wir sind sehr stolz darauf,<br />
das Universitäts- und Landessportzentrum<br />
in unserem<br />
Gemeindegebiet zu haben<br />
und ich bedanke mich an<br />
dieser Stelle bei allen, die<br />
seinerzeit den Weitblick hatten,<br />
diese Sporteinrichtungen<br />
zu realisieren, und nicht<br />
minder bei den Verantwortlichen<br />
und allen Bediensteten,<br />
die seit nunmehr <strong>20</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n das Sportzentrum so<br />
verantwortungsvoll und<br />
erfolgreich führen.<br />
Im neuen Entwicklungskonzept<br />
der Stadtgemeinde<br />
Hallein sind Flächen für<br />
eventuell künftige Erweiterungen<br />
vorgesehen. So wäre<br />
es eine besondere Bereicherung,<br />
wenn <strong>im</strong> Zuge der<br />
Austragung der Olympischen<br />
Winterspiele <strong>20</strong>14 die<br />
Anlage um eine Eishalle<br />
erweitert werden könnte.<br />
In diesem Sinne wünsche<br />
ich für die Zukunft alles<br />
Gute und dass es gelingt,<br />
den erfolgreichen Weg fortzusetzen<br />
und auszubauen.<br />
Dr. Christian Stöckl<br />
Bürgermeister der<br />
Stadtgemeinde Hallein
Das Ringen<br />
dauerte 18 <strong>Jahre</strong>.<br />
Der weite Weg nach <strong>Rif</strong><br />
Bis in die späten sechziger<br />
<strong>Jahre</strong> zurück reichen die Bemühungen<br />
um ein Salzburger<br />
Universitäts- und Landessportzentrum.<br />
Basierend<br />
auf dem ersten Salzburger<br />
Sportplan erhielt dann 1970<br />
der Vorschlag der Landessportorganisation<br />
(LSO), das<br />
Sportzentrum „<strong>im</strong> Bereich<br />
der Landeshauptstadt“ zu<br />
errichten, von Seiten der<br />
Landesregierung Zust<strong>im</strong>mung.<br />
Damit begann der<br />
Hindernislauf Richtung Verwirklichung.<br />
Nicht weniger<br />
als 23 Standorte wurden geprüft,<br />
nur die Strongfort-<br />
Gründe in Hellbrunn und die<br />
Rosittengründe in Leopoldskron<br />
kamen in die engere<br />
Wahl, schließlich gab die<br />
Landesregierung Ende 1971<br />
grünes Licht für die Hellbrunner<br />
Pläne, <strong>im</strong> Frühjahr<br />
1972 folgte der Gemeinderat<br />
der Stadt Salzburg. Für die<br />
insgesamt positive Beurteilung<br />
war ausschlaggebend,<br />
8<br />
dass der Blick von Hellbrunn<br />
zur Festung durch keine<br />
Hochbauten beeinträchtigt<br />
worden wäre und die Freianlagen<br />
durch parkartige<br />
Gestaltung den Grüncharakter<br />
der Landschaft kaum<br />
gestört hätten. Doch 1972<br />
war auch Wahljahr – und da<br />
folgte ein politischer Rückzieher,<br />
nachdem sich eine<br />
Bürgerinitative gegen das<br />
Projekt ausgesprochen hatte.<br />
Die zeitlich parallele Planung<br />
der Universitätsbauten in<br />
Freisaal liess die Idee reifen,<br />
das Universitäts- und Sportzentrum<br />
eventuell dort zu errichten.<br />
Grundsätzlich herrschte<br />
Einigkeit und <strong>im</strong> November<br />
1975 sagte die Landesregierung<br />
„Ja“. Die Ernüchterung<br />
folgte auf dem Fuss:<br />
Neuerlich führte eine Bürgerinitiative<br />
zum Scheitern,<br />
auch wenn die LSO Salzburg<br />
mit einer Petition aller<br />
Verbände und Vereine auf-
marschierte und die Planung<br />
so wie in Hellbrunn <strong>im</strong><br />
Grüngürtel zwischen Hofhaymer-Allee<br />
und Festung<br />
nur eine Freianlage ohne<br />
Hochbauten vorsah. Was<br />
folgte, war eine neuerliche<br />
Standortsuche – so wurde<br />
auch der Auwald an der<br />
Alpenstrasse ins Spiel gebracht,<br />
dazu ein Areal zwischen<br />
Frohnburgweg und<br />
Kreuzhofweg. Erstmals<br />
tauchte auch der Name <strong>Rif</strong><br />
auf – schon <strong>Jahre</strong> zuvor war<br />
das Haus <strong>Rif</strong> des Verbandes<br />
Österreichischer Volkshochschulen<br />
als möglicher Standort<br />
genannt worden – und<br />
an diesen Strohhalm klammerte<br />
man sich nun in trauter<br />
Gemeinsamkeit. Der damalige<br />
Landeshauptmann-<br />
Stellvertreter Dr. Herbert<br />
Moritz konnte „Wien“ überzeugen<br />
und so setzten die<br />
Verantwortlichen 1979 ihre<br />
Unterschriften unter den<br />
Rahmenvertrag, für den<br />
Bund die zuständige Ministerin<br />
Dr. Hertha Firnberg, für<br />
Salzburg Landeshauptmann<br />
Dr. Wilfried Haslauer. Die<br />
baurechtlichen Voraussetzungen<br />
wurden geschaffen -<br />
mit Dank sei an Dkfm. Dr.<br />
Ludwig Debus, den seinerzeitigen<br />
Finanzreferenten<br />
des Verbandes Österreichischer<br />
Volkshochschulen,<br />
erinnert – und damit konnten<br />
ein Architektenwettbewerb<br />
ausgeschrieben und<br />
ein Projektmanagment bestellt<br />
werden. Im September<br />
1982 kürte die Jury das Wiener<br />
Architektenbüro NEU-<br />
FRA (Neumann&Frank) zum<br />
Sieger, <strong>im</strong> Mai 1983 wurde<br />
das Projekt bei der Baubehörde<br />
eingereicht, <strong>im</strong> Juni<br />
erfolgten die ersten Ausschreibungen<br />
und am 5.<br />
März 1984 fand der Spatenstich<br />
statt – rund 18 <strong>Jahre</strong>,<br />
nachdem der damals für den<br />
Sport zuständige Landes-<br />
hauptmann-Stellvertreter<br />
Karl Steinocher dem Sportreferat<br />
des Landes den Auftrag<br />
erteilt hatte, die „Voraussetzungen<br />
für ein Landessportzentrumabzuklären.“<br />
Ein hartes Ringen um<br />
das wohl bedeutendste<br />
Sportstättenprojekt <strong>im</strong> Land<br />
hatte damit doch noch zu<br />
einem positiven Ende<br />
geführt. Wer hätte damals<br />
gedacht, daß <strong>Rif</strong> zwei<br />
Jahrzehnte später als<br />
Vorzeige-Sportzentrum für<br />
ganz Österreich dastehen<br />
würde.
Nutzungskonzept auf fünf Säulen.<br />
So sah „Haus <strong>Rif</strong>“ aus, als man noch<br />
„Rief“ geschrieben hat.<br />
Der desolate Küchentrakt anno 1986<br />
– er ist längst Vergangenheit.<br />
Honorige Runde anlässlich der<br />
Eröffnung <strong>im</strong> Jahr 1986: Landesrat Dr.<br />
Othmar Raus, Landeshauptmann-<br />
Stellv. Dr. Herbert Moritz, Landeshauptmann<br />
Dr. Wilfried Haslauer, Halleins<br />
Bürgermeister Rudolf Müller,<br />
Universitätsrektor Dr. Joach<strong>im</strong> Dalfen,<br />
VÖV-Präsident DDr. Viktor Heller.<br />
Aus der<br />
Baugeschichte<br />
Die lange Vorbereitung für<br />
das bedeutende Projekt <strong>Rif</strong><br />
endete in einem Rahmenvertrag,<br />
der eine stabile Grundlage<br />
für alle weiteren Massnahmen,<br />
die schliesslich in<br />
die Errichtung münden, abgab.<br />
Mussten doch mehrere<br />
Nutzungseffekte unter einen<br />
Hut gebracht werden, man<br />
kann auch sagen, die Einrichtungen<br />
sollten fünf Säulen<br />
der unterschiedlichen<br />
Verwendungszwecke dienen:<br />
Erwachsenenbildung<br />
Leistungssport<br />
Universitätsausbildung<br />
Behindertensport<br />
Vereinssport (nach Massgabe<br />
der Möglichkeiten)<br />
Dieser Rahmenvertrag, der<br />
zum 1.Jänner 1985 durch einen<br />
Folgevertrag mit einem<br />
<strong>im</strong> wesentlichen Teil gleichen<br />
Inhalt abgelöst wurde,<br />
sah als Bauherrn und künftigen<br />
Betreiber des Sportzentrums<br />
den Verband Österreichischer<br />
Volkshochschulen<br />
(VÖV) – Haus <strong>Rif</strong> – vor.<br />
Wir zitieren aus dem Vertrag:“<br />
Die Universität Salz-<br />
burg, das Land Salzburg und<br />
die Stadtgemeinde Hallein<br />
sind entsprechend der von<br />
ihnen geleisteten Investitionsanteile<br />
als künftige Benutzer<br />
berechtigt, während<br />
dem VÖV, der Liegenschaften<br />
und Baulichkeiten <strong>im</strong><br />
Wert von rund 45 Millionen<br />
Schilling eingebracht hat, als<br />
Vermieter auch ein gewisser<br />
Nutzungsanteil bleibt.“ Der<br />
besondere Vorteil der vertraglichen<br />
Regelung lag<br />
darin, dass der Bund (Universität<br />
Salzburg) 55% der<br />
Betriebskosten zu tragen<br />
hatte, das Land Salzburg die<br />
verbleibenden 45%. Es war<br />
somit gewährleistet, dass<br />
die bei einer derartigen Anlage<br />
zwangsläufig anfallenden<br />
hohen Fixkosten auf<br />
zwei interessierte Partner<br />
verteilt wurden und somit<br />
eine erhebliche Einsparung<br />
möglich wurde.<br />
Im Jahr 1982 hat der VÖV<br />
als künftiger Betreiber und<br />
Errichter der Anlage ein<br />
Projektmanagment bestellt,<br />
parallel dazu gab es bei den<br />
übrigen Nutzniessern einen<br />
be<strong>im</strong> Amt der Landesregierung<br />
eingerichteten Arbeitskreis.<br />
Im gleichen Jahr<br />
10<br />
wurde der Architektenwettbewerb<br />
abgewickelt, ein<br />
Jahr später folgten die Ausschreibungen,<br />
1984 kam es<br />
zum Spatenstich (siehe „Das<br />
Ringen dauerte 18 <strong>Jahre</strong>“).<br />
Zunächst wurde mit dem<br />
Bau der Hochbau-Anlagen<br />
begonnen, ab 1985 folgten<br />
die Freiluft-Anlagen, die<br />
gemäss einem Beschluss<br />
der Salzburger Landesregierung<br />
erst bei Zuhaltung der<br />
bekanntgegebenen Errichtungskosten<br />
in Angriff genommen<br />
werden durften.<br />
Die seinerzeit ermittelten<br />
Gesamtkosten von anfänglich<br />
260 Millionen Schilling<br />
waren auftragsgemäss auf<br />
217,3 Millionen Schilling zu<br />
senken. Die Reduktion der<br />
Baukosten konnte erreicht<br />
werden, ohne dass das<br />
Raum- und Funktionsprogramm<br />
wesentlich eingeschränkt<br />
werden musste.<br />
Für das Architekturbüro<br />
NEUFRA war die gestellte<br />
Aufgabe durchaus nicht einfach.<br />
Im (wohlverstandenen)<br />
Interesse der Landschaftserhaltung<br />
wurde das Gebäude<br />
in einer Geländesenke neben<br />
dem Haus <strong>Rif</strong> errichtet.<br />
Ein doch erhebliches Bau-
vorhaben mit rund 70.000<br />
Kubikmeter umbauten Raumes<br />
sollte ohne wesentliche<br />
Störung des Landschaftsbildes<br />
untergebracht werden.<br />
Die Erhaltung des Laubbaum-Bestandes<br />
<strong>im</strong> Norden<br />
war hier ein grosser Beitrag,<br />
den die Planer <strong>im</strong> Bereich<br />
des rund 7 Hektar grossen<br />
Freigeländes geleistet haben.<br />
Das Gebäude selbst ist<br />
als reiner Zweckbau geplant<br />
worden, der aber Bequemlichkeit<br />
und freundliche Atmosphäre<br />
für die grosse<br />
Sportlerfamilie vermitteln<br />
musste (und es noch heute<br />
tut). Im Sinne einer möglichen<br />
Schonung der Umwelt<br />
wurde auch ein wenig<br />
belastendes Lüftungs- und<br />
Heizungssystem gewählt.<br />
Im Sommer 1985 wurde der<br />
Rohbau fertiggestellt, Anfang<br />
Februar 1986 begann der Probelauf,<br />
in der ersten März-<br />
Woche 1986 wurde der ordentliche<br />
Betrieb aufgenommen,<br />
bis zum Sommer wurden<br />
noch Verbesserungsarbeiten<br />
sowie Ergänzungen<br />
<strong>im</strong> Sinne einer behindertengerechten<br />
Nutzung durchgeführt.<br />
Bauherr VÖV konnte<br />
damals mit Genugtuung<br />
festhalten, dass sowohl die<br />
präl<strong>im</strong>inierten Errichtungskosten<br />
als auch die Bauzeit<br />
eingehalten worden waren;<br />
mit dabei war damals auch<br />
das Architekturbüro Mag.<br />
Klaus Franzmaier, das Bauleitung<br />
und Kostenkontrolle<br />
in Händen hielt.<br />
Eine Besonderheit des gesamten<br />
Bauvorhabens war<br />
die Festlegung auf ein<br />
„Wahrzeichen“ – man<br />
wählte den künstlerischen<br />
Weg. Ein „Sportgerät“ – in<br />
diesem Fall ein rund 25 m<br />
hoher Kletterturm - wurde<br />
vom Salzburger Maler,<br />
Illustrator, Bergführer und<br />
Sportlehrer Prof. Rüdiger<br />
Fahrner künstlerisch durchgestaltet.<br />
Die anfängliche<br />
Skepsis wich nach dem<br />
mühsamen, über einen<br />
langen Zeitraum händisch<br />
erfolgten Aufbau 1987<br />
alsbald der Anerkennung,<br />
heute ist der Kletterturm,<br />
der weit über die angrenzenden<br />
Felder sichtbar ist,<br />
wirklich das Wahrzeichen<br />
dieses einzigartigen<br />
Sportzentrums, das nicht<br />
umsonst als „Schwungrad“<br />
des Salzburger Sportes<br />
bezeichnet wird.<br />
11
Ritter, Erzbischöfe und Grafen.<br />
Schloss <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Mittelalter mit verspielten<br />
Türmen.<br />
Einige wenige Wappen erinnern noch<br />
heute an die Jahrhunderte lange Herrschaft<br />
von Adeligen und Erzbischöfen.<br />
Die Hauptfassade von Schloss <strong>Rif</strong><br />
um 1910.<br />
Ein Blick in die Geschichte<br />
Das Universitäts- und Landessportzentrum<br />
befindet<br />
sich auf Grund und Boden<br />
von beachtlicher historischer<br />
Vergangenheit. Es lohnt, einen<br />
Blick in die wechselvolle<br />
Geschichte dieses Ortes zu<br />
machen, die sich in Schloss<br />
<strong>Rif</strong> rein äusserlich in einigen<br />
Inschriften und Wappen aus<br />
vergangenen Tagen dokumentiert<br />
– auch wenn aus<br />
den ersten Jahrhunderten<br />
keine steinernen Zeitzeugen<br />
zu sehen sind. Was sieht<br />
nun der Besucher? Man findet<br />
u.a. zwei grosse Hochreliefwappen<br />
aus der Zeit von<br />
Erzbischof Markus Sittikus<br />
(1612 – 1619), eine rechteckige<br />
Steinplatte , die auf Erzbischof<br />
Guidobald Graf<br />
Thun (1654 – 1668) zurückgeht<br />
und ein Wappenbild<br />
von Erzbischof Franz Anton<br />
Fürst Harrach (1715). Allein<br />
diese Hinweise verdeutlichen,<br />
dass <strong>Rif</strong> über lange<br />
Zeit kirchlicher Besitz gewesen<br />
ist.<br />
Das Gebäude selbst war hufeisenförmig<br />
angelegt, das<br />
Haus deckt ein<br />
Schindelsatteldach. Südlich<br />
vom Gebäude liegt, um eine<br />
Terrasse tiefer, ein grosser<br />
rechteckiger Weiher, an der<br />
Westseite ein Pavillon. Von<br />
der grossen ehemaligen<br />
Parkmauer steht noch <strong>im</strong><br />
Norden ein beträchtlicher<br />
Teil mit einfachem rundbogigem<br />
Torbau.<br />
Die wirklichen Grundpfeiler<br />
sind weit älter. „Vielleicht<br />
stand es (Schloss <strong>Rif</strong>) schon<br />
1111“, schreibt Dr.Wilfried<br />
Brenner in einer Publikation<br />
des Verbandes Österreichischer<br />
Volkshochschulen.<br />
Sehr sicher ist man sich,<br />
dass es 1194 als Grenzmarke<br />
Berchtesgadens in einem<br />
Dokument von Kaiser<br />
Heinrich VI genannt wird –<br />
das Original befindet sich <strong>im</strong><br />
Archiv des Freistaates Bayern<br />
in München. „Hausherr“<br />
war damals ein gewisser<br />
„Friedrich von <strong>Rif</strong>“ (historische<br />
Schreibweise Riue), der<br />
sich in einem Sudwerk mit<br />
Salzgewinnung beschäftigte<br />
– Salz war beinahe das Gold<br />
jener Zeit. Nächster Besitzer<br />
war das Salzburger Domka-<br />
12<br />
pitel, 1250 folgten Otto und<br />
Chunrad von Altengutrath,<br />
nach dem Aussterben dieses<br />
Rittergeschlechts <strong>im</strong> Jahr<br />
1334 beginnt der Besitz zu<br />
verfallen, die nachfolgenden<br />
Besitzer wollten oder konnten<br />
nicht viel in den Erhalt<br />
investieren, es waren durchwegs<br />
Bauern, die das Gut in<br />
Form eines Beutellehens für<br />
den jeweiligen Erzbischof<br />
führten.<br />
Ein Aufschwung wurde erst<br />
wieder <strong>im</strong> 16.Jahrhundert<br />
verzeichnet. Der Gewerke<br />
Christoph Perner (er gab der<br />
Pernerinsel in Hallein seinen<br />
Namen) machte aus <strong>Rif</strong><br />
einen Adelssitz, dessen Äusseres<br />
die vielen letzten dürftigen<br />
<strong>Jahre</strong> vergessen machte.<br />
Perner hatte viele Ideen,<br />
wollte die Salzach zwischen<br />
Lend und der Stadt<br />
für den Transport von Erz<br />
und Holz schiffbar machen,<br />
scheiterte aber aus Geldmangel<br />
– nicht zuletzt, weil<br />
<strong>Rif</strong> beträchtliche Mittel verschlang.<br />
Nach Perners Tod<br />
1565 waren wieder die Erzbischöfe<br />
an der Reihe.
Georg Graf von Kuenburg<br />
baute eine Meierei und liess<br />
<strong>im</strong> eigens errichteten Gestüt<br />
Pferde züchten, ein grosses<br />
Hochwasser bremste weitere<br />
Ausbaupläne ein.<br />
Erzbischof Wolf Dietrich von<br />
Raitenau hatte mit <strong>Rif</strong> weniger<br />
am Hut, er konzentrierte<br />
sich auf die Stadt, Nachfolger<br />
Markus Sittikus kümmerte<br />
sich vornehmlich um Hellbrunn,<br />
<strong>Rif</strong> geriet etwas in<br />
Vergessenheit. Bis 1800<br />
hatte die Kirche weiter das<br />
Sagen, dann folgte der Adel<br />
als Besitzer.<br />
Nach 1830 zerstörte ein<br />
Brand grosse Teile der Meierei<br />
und des Gestüts, der<br />
ebenfalls in Mitleidenschaft<br />
gezogene Südflügel des<br />
Schlosses wurde nicht wieder<br />
aufgebaut. Nach einem<br />
neuerlichen kurzen Zwischenspiel<br />
der Kirche als<br />
Besitzerin wurde 1860 der<br />
reiche Schiffsmeister<br />
Michael von Fink aus Braunau<br />
neuer Besitzer, ihn löste<br />
1876 Graf Max Arco von<br />
Zinneberg ab, damals Besitzer<br />
der Brauerei Kaltenhausen.<br />
Rund ein Vierteljahrhundert<br />
später standen die<br />
bayerische Filiale der Deutschen<br />
Bank und danach die<br />
Brauerei Kaltenhausen als<br />
Besitzer <strong>im</strong> Grundbuch,<br />
ihnen folgte Hugo Graf<br />
Boos-Waldeck, der Schlossherr<br />
von Raabs an der Thaya.<br />
Zu jener Zeit hatte <strong>Rif</strong> als<br />
Teil der eigenständigen Gemeinde<br />
Taxach zu bestehen<br />
aufgehört, man gehörte zu<br />
Hallein. Der auch als Autorennfahrer<br />
der frühen <strong>Jahre</strong><br />
bekannt gewordene Boos-<br />
Waldeck verkaufte grosse<br />
Teile seines Besitzes, 1926<br />
schlug die Geburtsstunde<br />
der Siedlung <strong>Rif</strong>. Mehrere<br />
Besitzerwechsel prägten die<br />
nächsten <strong>Jahre</strong> und auch die<br />
Zeit nach 1945, als neben<br />
den Amerikanern u.a. Philipp<br />
Graf Boos-Waldeck und<br />
Carlotta Gräfin Plettenberg<br />
über <strong>Rif</strong> „herrschten“. Der<br />
Verband Österreichischer<br />
Volkshochschulen machte<br />
<strong>Rif</strong> ab 1955 zu einem bedeutenden<br />
Mittelpunkt für Bildung<br />
und Kultur. 1974 erwarb<br />
die Familie des Baumeisters<br />
Hans Hager Schloss<br />
und Grund, <strong>im</strong> Jahr <strong>20</strong>03<br />
wurde <strong>Rif</strong> an das Land<br />
Salzburg verkauft (55%<br />
Kostenbeteiligung durch die<br />
Universität). Hier schliesst<br />
sich der Kreis der zahlreichen<br />
Schlossbesitzer in<br />
annähernd neun Jahrhunderten.<br />
Nicht zu klären ist,<br />
weshalb es mit „Rief“ und<br />
„<strong>Rif</strong>“ <strong>im</strong>mer wieder unterschiedliche<br />
Schreibweisen<br />
gegeben hat.<br />
13<br />
Nach der Restaurierung sind in <strong>Rif</strong> heute die Studenten die „Schlossherren“.<br />
Der vorbildlich gestaltete Innenhof lädt gerne zum Verweilen ein.<br />
Die Bibliothek des Interfakultären Fachbereiches für Sport- und Bewegungswissenschaft.
Eine einzigartige „Stadt“<br />
der Sportler. <strong>Rif</strong> <strong>im</strong> Wandel der Zeit<br />
Konzipiert wurde das Sportzentrum<br />
in erster Linie als<br />
Ausbildungs- und Trainingsstätte<br />
mit einer jährlichen<br />
Auslastung von rund 90.000<br />
Nutzern. Die „Sportlerstadt“,<br />
wie <strong>Rif</strong> seinerzeit genannt<br />
wurde, bot alles, was das<br />
Herz begehrte. Eine große<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle mit eigenem<br />
Sprungbecken, drei Hallen<br />
für Turnen, Gymnastik sowie<br />
Ballspiele, Tennishalle, Kegelhalle,<br />
Schießhalle, Kraftkammern<br />
sowie eine Leichtathletikanlage,Tennissandund<br />
Hardcourtplätze sowie<br />
Fußballfelder auf den Au-<br />
ßenanlagen. Noch während<br />
des ersten Betriebsjahres<br />
wurde der Bau des 25m hohen<br />
Kletterturms von Prof.<br />
Rüdiger Fahrner in Angriff<br />
genommen, der ein Jahr<br />
später eröffnet wurde. Dieses<br />
Bauwerk, welches unter<br />
anderem mit den Mitteln für<br />
„Kunst am Bau“ finanziert<br />
wurde, stellt eine Kombination<br />
aus Kunstwerk und<br />
Sportgerät dar. Jährlich wird<br />
dieser Turm von circa 15.000<br />
Kletterern aus dem In- und<br />
Ausland benützt. Im Jahr<br />
1988 wurde dann be<strong>im</strong> Urstein-Stausee,<br />
welcher nur 2<br />
km vom Sportzentrum entfernt<br />
liegt, mit dem Bau eines<br />
Bootshauses begonnen,<br />
das <strong>im</strong> Mai 1989 feierlich eröffnet<br />
wurde. Den Nutzern<br />
(Spitzensportler und USI-<br />
Sportler) steht mit der Salzach<br />
eine rund 9 km lange<br />
Flachwassertrainingsstrecke<br />
zur Verfügung. Leider wurden<br />
<strong>im</strong> selben Jahr grobe<br />
Mängel in der Schw<strong>im</strong>mhalle<br />
festgestellt und es musste<br />
eine umfangreiche Sanierung<br />
durchgeführt werden.<br />
Erst <strong>im</strong> Jahr 1991 konnte<br />
das Schw<strong>im</strong>mbad den Sportlern<br />
von <strong>Rif</strong> wieder zur Ver-<br />
fügung gestellt werden.<br />
Aufgrund ständig steigender<br />
Nutzerzahlen wurde bereits<br />
1990 mit dem Bau von zwei<br />
weiteren Garderoben unter<br />
dem Eingangsbereich begonnen.<br />
Im Laufe der weiteren<br />
<strong>Jahre</strong> wurden <strong>im</strong> Freiluftgelände<br />
folgende Sportanlagen<br />
dazugebaut: zwei<br />
Beachvolleyballfelder, eine<br />
Streetbasketballanlage, ein<br />
Fitnessparcours, ein Kinderspielplatz,<br />
eine Inlineskatehockeyanlage,<br />
zwei Tennishardcourtplätze<br />
sowie ein<br />
Fußreflexzonenkneipp-<br />
Parcours.
Die erste Erweiterung<br />
Durch das vom Verband<br />
Österreichischer Volkshochschulen<br />
(VÖV) mit eingebrachte<br />
„Seminarzentrum<br />
Haus <strong>Rif</strong>“ standen von 1986<br />
bis 1992 80 Betten sowohl<br />
für den Seminarbetrieb des<br />
VÖV als auch für diverse<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
zur Verfügung. Aus wirtschaftlichen<br />
Gründen wurde<br />
der Beherbergungsbetrieb<br />
1992 eingestellt. In den frei<br />
gewordenen Räumlichkeiten<br />
konnten vorübergehend<br />
Teile des Instituts für Sportwissenschaftenuntergebracht<br />
werden, die durch die<br />
Schaffung der TrainingsundBewegungswissenschaftlichen<br />
Abteilung einen<br />
erhöhten Raumbedarf für<br />
diverse Labors und Unterrichtsräume<br />
hatte. Mit Hilfe<br />
dieser Labors konnten seit-<br />
her sowohl für den wissenschaftlichenForschungsbetrieb<br />
der Universität als<br />
auch für den Sport <strong>im</strong> Bundesland<br />
Salzburg hervorragende<br />
Impulse in den Bereichen<br />
Leistungsopt<strong>im</strong>ierung<br />
sowie Prävention und Eignungsdiagnose<br />
gesetzt werden.<br />
Das Sportzentrum <strong>Rif</strong><br />
hatte sich in diesen ersten<br />
sechs <strong>Jahre</strong>n sehr schnell<br />
zum „Schwungrad“ des<br />
Salzburger Sports entwickelt,<br />
sodass sich die Räumlichkeiten<br />
schon bald als<br />
nicht ausreichend erwiesen.<br />
Aus diesem Grund startete<br />
man mit Verhandlungen<br />
über den Ankauf des Seminarzentrums<br />
Haus <strong>Rif</strong> und<br />
nach intensiven Gesprächen,<br />
die über zwei <strong>Jahre</strong> dauerten,<br />
gingen drei Häuser sowie<br />
50.000 m2 Grundstücks-<br />
fläche zur „sportlichen Verwertung“<br />
an das Universitäts-<br />
und Landessportzentrum<br />
Salzburg / <strong>Rif</strong>.<br />
Ein ausgearbeitetes Konzept<br />
sah die Sanierung des ehemaligenBeherbergungsbetriebes<br />
und dessen Anbindung<br />
an das Sportzentrum<br />
vor als auch Neubauten, wie<br />
die Errichtung einer Leichtathletikhalle<br />
und den Bau<br />
eines Studentenwohnhe<strong>im</strong>es.<br />
Im November 1997<br />
wurde mit den Erweiterungsbauten<br />
begonnen, die<br />
schon <strong>im</strong> Jänner 1999 abgeschlossen<br />
wurden.<br />
Für den Sport ergaben sich<br />
somit folgende neue<br />
Nutzungsmöglichkeiten:<br />
Leichtathletikhalle, Sportbiomechanisches<br />
und Sportme-<br />
15<br />
dizinisches Labor, Kraftdiagnose<br />
und Trainingsraum,<br />
Labor zur Analyse und<br />
Steuerung der motorischen<br />
Ausdauer, sensomotorisches<br />
Testlabor sowie die Errichtung<br />
eines Studentenwohnhe<strong>im</strong>es<br />
und 12 Garconnieren.<br />
Letztendlich waren der<br />
Ankauf eines Grundstückes<br />
<strong>im</strong> Zufahrtsbereich (35.000<br />
m2) sowie die Anpachtung<br />
der benachbarten „Christbaumzucht“<br />
(15.000 m2)<br />
zukunftsweisende Schritte,<br />
um einerseits eine Schutzzone<br />
zur <strong>im</strong>mer näher an<br />
das Sportzentrum rückenden<br />
Nachbarschaft zu bilden,<br />
andererseits Möglichkeiten<br />
zu schaffen, weiterhin dem<br />
Sporttrend der Zeit Rechnung<br />
zu tragen, um bei Bedarf<br />
die Sportanlagen zu<br />
erweitern.
Die zweite Erweiterung<br />
Seit dem Jahr <strong>20</strong>00 gab es<br />
intensive Gespräche betreffend<br />
der Übersiedlung des<br />
Instituts für Sportwissenschaften<br />
in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>, da<br />
das Institut mit seiner Bibliothek,<br />
den verschiedensten<br />
Hörsälen und Büroräumen<br />
in der Akademiestraße angesiedelt<br />
war. Überraschend<br />
wurde dann <strong>im</strong> Herbst <strong>20</strong>02<br />
das Schloss <strong>Rif</strong>, das unmittelbar<br />
an der Grundstücksgrenze<br />
des Sportzentrums<br />
situiert ist, zum Kauf angeboten.<br />
Die <strong>im</strong> Schloss zur<br />
Verfügung stehenden Büround<br />
Hörsaalflächen waren<br />
fast identisch mit den benö-<br />
tigten Flächen des Instituts.<br />
Bereits ein Jahr später erfolgte<br />
die Unterzeichnung des<br />
Kaufvertrages, wobei anschließend<br />
mit den entsprechendenAdaptierungsarbeiten<br />
für die Universität begonnen<br />
wurde. Am 12. Oktober<br />
<strong>20</strong>04 konnte die feierliche<br />
Eröffnung von Schloss<br />
<strong>Rif</strong> durchgeführt werden.<br />
Neben dem Fachbereich für<br />
Sport- und Bewegungswissenschaften<br />
profitieren nun<br />
auch alle in diesem Fachbereich<br />
eingegliederten Institutionen,<br />
wie die Universitätslehrgänge<br />
für Sportjournalismus,<br />
Health & Fitness,<br />
Mit dem Bau der Leichtathletikhalle wurde ein langjähriger Wunsch<br />
der Sportler erfüllt.<br />
Sportphysiotherapie und<br />
das Christian Doppler Labor<br />
„Biomechanics in Skiing“.<br />
Den Bediensteten und Studierenden<br />
stehen seit diesem<br />
Zeitpunkt Hörsäle, Seminarräume,<br />
eine Bibliothek<br />
und Arbeitsräume in ganz<br />
besonderem Ambiente zur<br />
Verfügung. Mit Schloss <strong>Rif</strong><br />
und dem Universitäts- und<br />
Landessportzentrum verfügt<br />
die Universität Salzburg<br />
über einen Campus für<br />
Sportwissenschaften, der<br />
europaweit seinesgleichen<br />
sucht.<br />
Seit 1999 steht der „Diskuswerfer“ in <strong>Rif</strong> – gestaltet von Prof. Rüdiger Fahrner<br />
(rechts), daneben Sport-Landesrat Dr.Othmar Raus und Landeshauptmann<br />
Dr.Franz Schausberger bei der „Eröffnung“.
Von Institutionen und Freunden<br />
Parallel zur Eröffnung <strong>im</strong><br />
Jahr 1986 kam es auch zur<br />
Installierung von einer für<br />
den Salzburger Sport sehr<br />
wichtigen Institution: der<br />
Heeressport und Nahkampfschule<br />
(HSNS), kürzlich auf<br />
HLSZ umbenannt. Über 400<br />
Spitzensportler konnten bisher<br />
<strong>im</strong> benachbarten Haus<br />
<strong>Rif</strong> (45 Betten stehen zur<br />
Verfügung) untergebracht<br />
werden. Die Reihe der namhaften<br />
Sportler erstreckt sich<br />
von Niki Stajkovic, Norbert<br />
Sattler, Georg Werthner,<br />
Heinz Kuttin, Andreas Goldberger,<br />
Helmut Oblinger,<br />
Thomas Winklhofer, Wolfgang<br />
Rottmann, Patrick<br />
Reiter bis hin zu den derzeit<br />
aktuellen Weltklasseathleten<br />
Felix Gottwald, Roland<br />
Schwarzl und Ludwig<br />
Paischer. Aber auch das<br />
1986 ins Leben gerufene<br />
Schulsportmodell (SSM) für<br />
Leistungssportler wurde in<br />
<strong>Rif</strong> he<strong>im</strong>isch. Die bekanntesten<br />
Namen aus dieser erfolgreichen<br />
Institution sind<br />
Olympiasieger Christoph<br />
Sieber, Vizeweltcupsiegerin<br />
Claudia Riegler, Österreich-<br />
Rundfahrtsieger Gerrit<br />
Glomser, das Weltklassetanzpaar<br />
Manuela Stöckl<br />
und Florian Gschaider oder<br />
Vizewelt- und Europameister<br />
Ludwig Paischer. Alleine<br />
über 450 österreichische<br />
Meistertitel in der Allgemeinen<br />
Klasse konnten durch<br />
Schüler des Salzburger<br />
Schulsportmodells erobert<br />
werden.<br />
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern<br />
der in <strong>Rif</strong> ansässigen<br />
Institutionen stellte bereits<br />
in den frühen 90er <strong>Jahre</strong>n<br />
fest, es wäre unumgänglich,<br />
dass eine Zusammenarbeit<br />
der hier beteiligten Gruppen<br />
stattfinden müsste. Daher<br />
wurde die Idee geboren,<br />
einen Verein zu gründen, in<br />
dem alle Institutionen integriert<br />
werden, um so ein<br />
opt<strong>im</strong>ales Angebot für den<br />
Salzburger Spitzen- und<br />
Breitensport anbieten zu<br />
können. So gründete man<br />
1999 den Verein der Freunde<br />
des Sportzentrums <strong>Rif</strong>, wobei<br />
sich der damalige Landeshauptmann<br />
Dr. Franz<br />
Schausberger bereit erklärte,<br />
die Präsidentschaft dieses<br />
Vereins zu übernehmen. Mit<br />
seinem Vizepräsidenten, Landesrat<br />
Dr. Othmar Raus wurde<br />
somit die Basis für verschiedenste<br />
Sportaktivitäten<br />
<strong>im</strong> Sportzentrum <strong>Rif</strong> geschaffen,<br />
die ohne Zusammenschluss<br />
dieser Institutionen<br />
nie stattgefunden<br />
hätte. Die Aktion <strong>Rif</strong> aktiv,<br />
eine Breitensportaktion für<br />
vereinsunabhängige Sportler,<br />
ist inzwischen ein Erfolgshit<br />
geworden und aus<br />
dem Sportleben von <strong>Rif</strong><br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Mit Hilfe dieses Vereins wurde<br />
auch das Leistungssportbetreuungszentrum<br />
(LBZ)<br />
gegründet: Es war eine Kooperation<br />
aus dem damaligen<br />
Institut für Sportwissenschaften<br />
der Universität<br />
Salzburg und dem Verein<br />
der Freunde <strong>Rif</strong>s. Die Medizinische<br />
Betreuung erfolgte in<br />
Abst<strong>im</strong>mung mit dem Pr<strong>im</strong>ar<br />
der Sportmedizin Salzburg,<br />
Dr. Alfred Aigner.<br />
Neben Skistar Alexandra<br />
Meissnitzer waren die Radfahrer<br />
Thomas Frauenschuh,<br />
Thomas Stauder, der bekannteBehindertenrennrollstuhlfahrer<br />
Thomas Geierspichler<br />
sowie die Schwestern<br />
Manuela und Claudia<br />
Riegler die ersten Sportler,<br />
die <strong>im</strong> LBZ engagiert wurden.<br />
Inzwischen hat das LBZ<br />
viele Spitzensportler aus dem<br />
In- und Ausland mit so großem<br />
Erfolg betreut, dass nun<br />
auch schon ausländische<br />
Nationalmannschaften auf<br />
die Dienste dieser Einrichtung<br />
in <strong>Rif</strong> zurückgreifen.<br />
“Start frei“ hiess es 1994 <strong>im</strong> Beisein vieler bekanntler Sportler für den<br />
<strong>Rif</strong>er Fitnessparcours.<br />
17
„Sportliche“ Zahlen.<br />
Wegen des idealen Standortes<br />
versuchten von jeher<br />
verschiedene Interessensgruppen,<br />
in <strong>Rif</strong> Aufnahme zu<br />
finden. Opt<strong>im</strong>ale Trainingszeiten<br />
ließen die Interessierten<br />
Schlange stehen.<br />
Vereine, Leistungszentren<br />
und Nationalmannschaften<br />
erkannten <strong>Rif</strong> als idealen<br />
Standort. Doch nicht nur als<br />
Ausbildungs- und Trainingsstätte<br />
wurde das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />
zum Zentrum des Salzburger<br />
Sports. Von der Planung her<br />
nicht als Wettkampfstätte<br />
konzipiert, dauerte es dennoch<br />
nicht lange, bis man<br />
<strong>Rif</strong> als sportlichen Veranstaltungsort<br />
entdeckt hatte. So<br />
kam es in den vergangenen<br />
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n zur Durchführung<br />
von 195 Österreichischen<br />
Meisterschaften, 325 Landesmeisterschaften<br />
und 148<br />
Universitätsmeisterschaftsentscheidungen.<br />
Daneben fanden<br />
circa 2.300 Trainingslehrgänge<br />
und annähernd<br />
9.500 sogenannte „sportli-<br />
che Veranstaltungen“ wie<br />
die Durchführung diverser<br />
Meisterschaftsspiele <strong>im</strong><br />
Salzburger Sport statt.<br />
Das ursprünglich für rund<br />
90.000 Personen geplante<br />
Sportzentrum weist nun eine<br />
jährliche Nutzerfrequenz von<br />
über 4<strong>20</strong>.000 Sportlern aus.<br />
Nicht ein einziges Jahr seit<br />
der Eröffnung stagnierte der<br />
Zustrom nach <strong>Rif</strong>, sondern<br />
es gab jedes Jahr einen<br />
neuen Nutzerrekord. Eine<br />
fast unglaubliche Erfolgs-<br />
geschichte. Insgesamt waren<br />
es 5.657.025 Sportler/<br />
innen, die in <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
den Weg nach <strong>Rif</strong> fanden.<br />
Viele von ihnen waren<br />
Behindertensportler, denn<br />
ein eigens abgeschlossener<br />
Vertrag mit der AUVA (AllgemeineUnfallversicherungs-Anstalt)<br />
ermöglichte<br />
dieser Sportgruppe ein tägliches<br />
Training unter opt<strong>im</strong>alen<br />
behindertengerechten<br />
Bedingungen.
Ausblick in die Zukunft Sicherung der Qualität<br />
Durch die behindertengerechte<br />
Ausstattung und die gute<br />
Akzeptanz durch die Versehrtensportler<br />
ist <strong>Rif</strong> bundesweit<br />
das einzige Sportzentrum geworden,<br />
in dem Hochleistungssport,<br />
universitäre Ausbildung,<br />
Breitensport, Versehrtensport<br />
und wissenschaftliche<br />
Forschung unter<br />
einem Dach vereint sind.<br />
Durch die Eröffnung von<br />
Schloss <strong>Rif</strong> und den Ankauf<br />
eines großen Grundstückes<br />
stehen viele Möglichkeiten offen,<br />
dem Geist der Zeit <strong>im</strong><br />
Sport zu entsprechen, um auf<br />
aktuelle Sporttrends zu reagieren.<br />
Da das Sportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> bei der Fußball-Europameisterschaft<br />
<strong>20</strong>08 als Trainingszentrum<br />
zur Verfügung<br />
stehen soll, laufen auch hier<br />
schon die Vorbereitungen,<br />
um den zu dieser Zeit in <strong>Rif</strong><br />
trainierenden Mannschaften<br />
opt<strong>im</strong>ale Bedingungen anbieten<br />
zu können. <strong>Rif</strong> wird sich<br />
jedenfalls weiterhin über<br />
Maßen bemühen, sowohl<br />
den Anforderungen des Spitzensports,<br />
der universitären<br />
Ausbildung, als auch des<br />
Hobbysports entsprechend<br />
nachzukommen. Unter diesem<br />
Aspekt wurden auch<br />
schon <strong>im</strong> neu entwickelten<br />
Masterplan die entsprechenden<br />
Weichen für die nächsten<br />
zehn <strong>Jahre</strong> gestellt.<br />
Im Jahr <strong>20</strong>05 wurde eine<br />
Nutzeranalyse <strong>im</strong> Sinne<br />
einer Qualitätssicherung<br />
durchgeführt. Der von der<br />
Agentur Creativ Research<br />
erstellte Fragebogen bezog<br />
sich nicht nur auf den IST-<br />
Zustand, sondern beinhaltete<br />
auch Empfehlungen<br />
und Anregungen für die<br />
Zukunft von Seiten der<br />
Nutzer. Obwohl sich die<br />
Anlage zu diesem Zeitpunkt<br />
Statistik: Gesamtbeurteilung <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
<strong>20</strong>,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
47,8%<br />
48,1%<br />
bereits <strong>im</strong> <strong>20</strong>. Betriebsjahr<br />
befindet, präsentiert sie sich<br />
nach Aussagen der Nutzer<br />
noch in einem ausgezeichneten<br />
Zustand. So ist auch<br />
die Gesamtbewertung des<br />
Sportzentrums zu sehen,<br />
welche mit einem Schnitt<br />
von 1,58 hervorragend ausfiel<br />
(96 % „Sehr Gut“ – und<br />
„Gut“ Nennungen nach<br />
Schulnoten). Ausgezeichnet<br />
beurteilt wurden die Sau-<br />
berkeit (In- und Outdoor),<br />
das Ambiente, die Freundlichkeit<br />
und die Flexibilität<br />
des Personals, die Schw<strong>im</strong>mhalle,<br />
die Vielfältigkeit des<br />
Angebots bei den Sportanlagen<br />
ebenso wie die Tatsache,<br />
dass aktuellen Trends<br />
<strong>im</strong> allgemeinen Sportgeschehen<br />
sehr rasch Rechnung<br />
getragen wird.<br />
Eine schöne Anerkennung<br />
für das gesamte <strong>Rif</strong>-Team.<br />
2,7% 1,4% 0,0%<br />
sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend<br />
Statistik: Detail-Bewertungen <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />
3,00<br />
2,80<br />
2,60<br />
2,40<br />
2,<strong>20</strong><br />
2,00<br />
1,80<br />
1,60<br />
1,40<br />
1,<strong>20</strong><br />
1,80<br />
1,00<br />
Ambiente Freundl.<br />
Pers.<br />
Flexbi.<br />
Pers.<br />
Umkl.<br />
Funktional. Umkl.<br />
Sauberk.<br />
Duschen<br />
Funktional. Duschen WC<br />
Sauberk. Sauberk. Sauberk.<br />
Indoor Sauberk.<br />
2,57<br />
1,62<br />
2,00<br />
2,04<br />
2,01<br />
2,03<br />
1,88<br />
1,63<br />
1,49<br />
Outdoor
Nutzer <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05<br />
450000<br />
400000<br />
350000<br />
300000<br />
250000<br />
<strong>20</strong>0000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />
Kosten pro Nutzer <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05 (Kosten pro Nutzer in E)<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
83714<br />
8,15<br />
121125<br />
7,53<br />
131921<br />
7,11<br />
166183<br />
4,97<br />
183<strong>20</strong>0<br />
4,65<br />
228800<br />
4,59<br />
271174<br />
4,61<br />
281034<br />
3,93<br />
287211<br />
3,85<br />
293007<br />
3,97<br />
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />
298247<br />
4,<strong>20</strong><br />
302417<br />
4,01<br />
<strong>20</strong><br />
311091<br />
4,17<br />
348745<br />
3,78<br />
367587<br />
3,73<br />
377365<br />
3,85<br />
383566<br />
3,73<br />
387389<br />
3,86<br />
407361<br />
3,73<br />
425888<br />
3,81
Entwicklung Nutzer - Betriebsaufwendungen - Personal <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05<br />
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />
Betriebsaufwendungen <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> 1986 - <strong>20</strong>05 (Betriebsaufwendungen in 1.000 E)<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1<strong>20</strong>0<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
<strong>20</strong>0<br />
0<br />
682<br />
912<br />
938<br />
825<br />
852<br />
1.050<br />
1.249<br />
1.104<br />
1.107<br />
1.164<br />
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 <strong>20</strong>00 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05<br />
1.252<br />
1.213<br />
21<br />
1.296<br />
1.319<br />
1.370<br />
1.454<br />
1.431<br />
1.495<br />
1.518<br />
1.621<br />
Nutzer<br />
Betriebsaufwendungen<br />
Personal
Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss.<br />
Bereits während der Bauphase<br />
1984/85 wurde ein <strong>Rif</strong>-<br />
Arbeitskreis mit Vertretern<br />
des Bundes, des Landes, des<br />
Verbandes Österreichischer<br />
Volkshochschulen und der<br />
Stadtgemeinde Hallein ins<br />
Leben gerufen, um als Kontrollinstanz<br />
und Ansprechstelle<br />
für die be<strong>im</strong> Bau auftauchenden<br />
Fragen zur Verfügung<br />
zu stehen. Mit Übernahme<br />
des Betriebes wurde<br />
dieser <strong>Rif</strong>-Beirat als „<strong>Rif</strong>-Ausschuss“<br />
institutionalisiert<br />
und in die Nutzungsvereinbarung<br />
mit den Partnern<br />
Bund, Land Salzburg, Verband<br />
Österreichischer Volkshochschulen<br />
und Stadtgemeinde<br />
Hallein vertraglich<br />
aufgenommen. Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />
hat somit seit 1986<br />
die Funktion eines Aufsichtsrates.<br />
Er hat den Wirtschaftsplan<br />
und <strong>Jahre</strong>sabschluss zu<br />
genehmigen und der Betreiber<br />
hat darüber hinaus dem<br />
<strong>Rif</strong>-Ausschuss sämtliche Unterlagen<br />
zur Kontrolle zur<br />
Verfügung zu stellen und<br />
alle begehrten Auskünfte zu<br />
erteilen. So wurden auch die<br />
Betriebsvereinbarung und<br />
das Gehaltsschema vom <strong>Rif</strong>-<br />
Ausschuss genehmigt und<br />
auch die Geschäftsführung<br />
kann nur mit Zust<strong>im</strong>mung<br />
des <strong>Rif</strong>-Ausschusses bestellt<br />
bzw. abberufen werden. Derzeit<br />
gehören dem <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />
zwei Vertreter der<br />
Universität Salzburg, ein<br />
Vertreter des Landes Salzburg,<br />
ein Vertreter des Landessportbüros<br />
und ein Vertreter<br />
der Stadtgemeinde<br />
Hallein an. Der <strong>Rif</strong>-Ausschuss<br />
fasst seine Beschlüsse<br />
mit Dreiviertel-Mehrheit,<br />
wobei Bund und Land bei<br />
Beschlüssen mit finanziellen<br />
Auswirkungen ein Vetorecht<br />
zusteht. Der Vorsitz des <strong>Rif</strong>-<br />
Ausschusses wechselt alle<br />
zwei <strong>Jahre</strong>. Derzeit hat die<br />
Universität Salzburg den<br />
Vorsitz. Seit Eröffnung der<br />
Anlage <strong>im</strong> Jahr 1986 fanden<br />
insgesamt 80 <strong>Rif</strong>-Ausschusssitzungen<br />
statt.<br />
Die Gesprächsbasis war<br />
stets hervorragend und nur<br />
dank dieses guten innerbetrieblichen<br />
Verhältnisses<br />
konnten alle Vorhaben <strong>im</strong><br />
<strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> letztendlich auch<br />
umgesetzt werden.<br />
Mitglieder des <strong>Rif</strong>-Ausschusses (aktueller Stand <strong>20</strong>06)<br />
LH-Stv. Dr. Othmar Raus, Mag. Jakob Hubauer, Univ.-Prof. Dr. Erich Müller, DI He<strong>im</strong>o Viertbauer, Stadtrat Alois Rettensteiner<br />
Das Schw<strong>im</strong>mbad für Spitzen- und Hobbysportler;<br />
nach der Sperre zwischen Sommer 1988 und<br />
Mai 1991 wurde es zu einem „Renner“ unter<br />
den Einrichtungen <strong>Rif</strong>s.<br />
<strong>Rif</strong>-Direktor Mag. Wolfgang Becker präsentiert den<br />
Masterplan für die bevorstehenden Ausbaupläne.<br />
Die grosse Sporthalle liegt in der Gunst der<br />
Benützer <strong>im</strong> Spitzenfeld und ist Schauplatz<br />
regelmässigen Meisterschaftsbetriebes.
Parallele Wege –<br />
Gemeinsame Ziele<br />
Universität: Lehre und Forschung in Sachen Sport<br />
Die Entstehung und Entwicklung<br />
sowohl des Interfakultären<br />
Fachbereiches Sport-<br />
& Bewegungswissenschaft /<br />
USI als auch des Universitäts-<br />
und Landesportzentrums<br />
in <strong>Rif</strong> weisen zahlreiche<br />
Parallelitäten auf. Ein<br />
kurzer Blick in die Vergangenheit<br />
illustriert die Wechselbeziehung<br />
der erwähnten<br />
Institutionen. In der Anfangszeit<br />
des damaligen<br />
Institutes für Leibeserziehung,<br />
das mit Beginn des WS<br />
1965-1966 unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Erwin Niedermann<br />
eröffnet wurde, sind<br />
auch die ersten Bemühungen<br />
der Stadt Salzburg und<br />
der Universität um die Einrichtung<br />
eines Landessportzentrums<br />
dokumentiert.<br />
Während sich die Verwaltungs-<br />
und Unterrichtsräume<br />
des Institutes bis in die 70er<br />
<strong>Jahre</strong> hinaus in der Haydnstrasse<br />
5 befanden, wurden<br />
die praxisorientierten Lehrveranstaltungen<br />
in Schulturnhallen<br />
und Vereins-<br />
Sportanlagen der Stadt Salzburg<br />
abgehalten. 1976 wurde<br />
das Institut für Leibeserziehung<br />
in das Institut für<br />
Sportwissenschaften nach<br />
Verordnung des Bundesministeriums<br />
für Wissenschaft<br />
und Forschung umbenannt.<br />
Neben der rechtlichen<br />
erfolgte in dieser Zeit auch<br />
eine räumliche Eingliederung<br />
des Institutes in die<br />
Universität, wobei für die<br />
Verwaltung und den Lehrbetrieb<br />
die Räume am Mühlbacherhofweg<br />
6 benutzt<br />
werden konnten. In dieser<br />
Zeit wurde erstmals das damalige<br />
Seminarzentrum Haus<br />
<strong>Rif</strong> als möglicher Standort<br />
des geplanten Sportzentrums<br />
in Erwägung gezogen,<br />
das ca. 10 km außerhalb<br />
Salzburgs gelegen ist (Gemeindegebiet<br />
Hallein). Nach<br />
langwierigen Verhandlungen<br />
fiel die Entscheidung<br />
zugunsten der Ortschaft <strong>Rif</strong>,<br />
wobei 1984 mit dem Bau des<br />
Sportzentrums begonnen<br />
werden konnte. Mit der Fer-<br />
tigstellung des Universitätsund<br />
Landesportzentrums in<br />
<strong>Rif</strong> 1986 kreuzen sich die<br />
Wege der beiden Institutionen.<br />
Denn das Institut für<br />
Sportwissenschaften unter<br />
der Leitung von Univ.-Prof.<br />
Dr. Stefan Größing hatte<br />
erstmals seine eigene Sportstätte<br />
und natürlich neue<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung<br />
des praktischen<br />
Lehrbetriebs. Der Ausbau<br />
der Universität ermöglichte<br />
Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> die<br />
Umsiedlung des Institutes<br />
(Verwaltung & Lehrbetrieb)<br />
in die Akademiestraße 26.<br />
1997 erfolgte <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Erweiterung der Sportanlagen<br />
in <strong>Rif</strong> die Einrichtung<br />
des sportbiomechanischen<br />
und des sportphysiologischen<br />
Labors, die für das<br />
Institut (seit 1994 unter der<br />
Leitung von Univ.-Prof. Dr.<br />
Erich Müller) neue Forschungsperspektiveneröffneten.<br />
Zu Beginn des neuen<br />
Jahrtausends (Juli <strong>20</strong>03) veranstaltete<br />
das Institut für<br />
23<br />
Der wunderschön gestaltete Innenhof<br />
der „Sport-Universität“ – wer<br />
möchte da nicht gerne Student sein?<br />
Die ehemaligen Schlossbesitzer Hans<br />
und Lieselotte Hager. Ihnen wurde<br />
zum Dank für die grosszügige Unterstützung<br />
die Würde eines Ehrensenators<br />
und einer Ehrensenatorin der<br />
Universität Salzburg verliehen.<br />
Atomic-Chef Dr. Michael Schineis,<br />
Landeshauptmann-Stellv. Dr.Wilfried<br />
Haslauer und Univ.-Prof. Dr.Erich<br />
Müller bei der Eröffnung des CD-<br />
Labors, das zu einem beträchtlichen<br />
Teil von der Altenmarkter Skifirma mitfinanziert<br />
wird.
Sportwissenschaften den 8.<br />
Kongress der Europäischen<br />
Vereinigung für Sportwissenschaft<br />
(European College of<br />
Sport Science) <strong>im</strong> Salzburger<br />
Kongresshaus und <strong>im</strong> <strong>ULSZ</strong><br />
<strong>Rif</strong>, an dem 1600 Wissenschafter<br />
aus 64 Ländern teilnahmen.<br />
Hiermit war der<br />
Salzburger ECSS-Kongress<br />
die größte Tagung in der Geschichte<br />
der Paris Lodron<br />
Universität und <strong>im</strong> Fachbereich<br />
der Sportwissenschaften<br />
die größte Veranstaltung<br />
in Europa sowie die zweitgrößte<br />
in der Welt. Nicht nur<br />
wegen der <strong>im</strong>posanten Zahlen,<br />
sondern auch wegen der<br />
vorbildlichen Organisation<br />
und der exzellenten Themenvielfalt<br />
setzte der ECSS Kongress<br />
ein brillantes Zeichen<br />
zur Etablierung Salzburgs als<br />
ult<strong>im</strong>ative Kongressstadt <strong>im</strong><br />
Herzen Europas. Im Rahmen<br />
der Umstrukturierung der<br />
Organisation der Universität<br />
Salzburg, die ab 1. Jänner<br />
<strong>20</strong>04 in Kraft getreten ist,<br />
wurde das Institut für Sportwissenschaften<br />
zum interfakultären<br />
Fachbereich mit erweitertenAutonomiebereichen<br />
aufgewertet. Inzwischen<br />
kamen auch die seit <strong>20</strong>00<br />
dauernden Gespräche zwecks<br />
Zusammenführung des Fachbereiches<br />
mit dem <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong><br />
zu einem zufrieden stellenden<br />
Ergebnis.<br />
Erstes Christian<br />
Doppler-Labor in<br />
Salzburg<br />
Die Leichtathletikhalle dient auch für verschiedenste sportmotorische<br />
Messungen.<br />
Das in unmittelbarer Nähe<br />
zum <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>atete<br />
Schloss <strong>Rif</strong> ist von Bund und<br />
Land angekauft und für den<br />
Fachbereich umgebaut worden.<br />
Anfang Juli <strong>20</strong>04 erfolgte<br />
der Umzug des Fachbereiches<br />
von der Akademiestraße<br />
26 in das Schloss <strong>Rif</strong>,<br />
wobei die offizielle Eröffnungsfeier<br />
<strong>im</strong> Oktober stattfand.<br />
Mit Beginn des WS<br />
<strong>20</strong>04/05 haben die Studierenden<br />
des Fachbereichs<br />
somit die einmalige Möglichkeit,<br />
in einem hervorragenden<br />
Ambiente Sportund<br />
Bewegungswissenschaft<br />
zu studieren. Parallel dazu<br />
profitieren auch alle in den<br />
Fachbereich eingegliederten<br />
Institutionen wie die Universitätslehrgänge<br />
für Sport-<br />
journalismus, Health and Fitness,<br />
Sportphysiotherapie,<br />
das Leistungsbetreuungszentrum<br />
(LBZ) und das<br />
Christian Doppler-Labor<br />
„Biomechanics in Skiing“.<br />
Die zuletzt erwähnte Forschungseinrichtung<br />
stellt<br />
seit <strong>20</strong>04 das erste Christian<br />
Doppler-Labor in Salzburg<br />
dar und wird von Univ.-Prof.<br />
Dr. Erich Müller (Interfakultärer<br />
Fachbereich Sport- und<br />
Bewegungswissenschaft)<br />
geleitet. Der bei Christian<br />
Doppler Labors übliche Partner<br />
aus der Wirtschaft ist die<br />
Firma Atomic Austria GmbH.<br />
Die CD-Labors dienen der<br />
anwendungsorientierten<br />
Grundlagenforschung, der<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Universitäten und Unterneh-<br />
Auch Spitzensportler, wie Olympiasieger Fritz Strobl, werden in <strong>Rif</strong> getestet.
men sowie dem allgemeinen<br />
Technologietransfer. Die CD-<br />
Labors werden je zur Hälfte<br />
von der öffentlichen Hand<br />
und den kooperierenden<br />
Mitgliedsfirmen der Christian<br />
Doppler Gesellschaft<br />
finanziert. Im neu eingerichteten<br />
CD-Labor sollen biomechanische<br />
Analysen des<br />
Bewegungsverhaltens verschiedener<br />
Zielgruppen und<br />
der dabei auftretenden Belastungen<br />
des aktiven und<br />
passiven Bewegungsapparates<br />
in den Sportarten alpiner<br />
Skilauf, Snowboarden<br />
und Skilanglauf durchgeführt<br />
werden.<br />
Im Jahr <strong>20</strong>05 übergab das<br />
Ehepaar Hager der Universität<br />
Salzburg <strong>im</strong> Wege einer<br />
Schenkung das so genannte<br />
Weiherhaus, das sich unmittelbar<br />
neben dem Schloss<br />
befindet. Nach den notwendigen<br />
Adaptierungsarbeiten<br />
wird das Weiherhaus <strong>20</strong>06<br />
in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> integriert<br />
und ab Herbst <strong>20</strong>06 vom<br />
Fachbereich für Lehr- und<br />
Forschungszwecke genutzt<br />
werden.<br />
Hohes internationales<br />
Ansehen<br />
Der Interfakultäre Fachbereich<br />
Sport- und Bewe-<br />
gungswissenschaft / USI der<br />
Universität Salzburg beschäftigt<br />
sich seit vier Jahrzehnten<br />
in Lehre und Forschung<br />
mit dem facettenreichen<br />
Phänomen des Sports,<br />
sowohl in seinem gesellschaftlichenEntwicklungszusammenhang<br />
als auch in<br />
seiner naturwissenschaftlichen<br />
analytischen Kausalität<br />
und Interpretation.<br />
Während der Arbeitsbereich<br />
Sportpädagogik - Sportpsychologie<br />
die pädagogisch -<br />
didaktischen Erscheinungsformen<br />
der Bewegungskultur<br />
und die persönlichkeits-,<br />
entwicklungs- und sozialpsychologischen<br />
Aspekte sportbezogenen<br />
Handels bearbeitet,<br />
zählen die Opt<strong>im</strong>ierung<br />
von Trainingsmethoden sowie<br />
Bewegungs- und Belastungsanalysen<br />
in den Gebieten<br />
des Spitzen-, Breitenund<br />
Gesundheitsports zu<br />
den Forschungsfeldern des<br />
Arbeitsbereiches TrainingsundBewegungswissenschaft.<br />
Die seit den letzten<br />
<strong>Jahre</strong>n ansteigende Zahl der<br />
aufgenommenen Studierenden<br />
und gewiss die rapide<br />
Zunahme der Forschungsprojekte,<br />
die mit verschiedenen<br />
externen Kooperationspartnern<br />
der freien Wirtschaft<br />
realisiert werden, do-<br />
25<br />
kumentieren die positive<br />
Entwicklung, die auch dazu<br />
beigetragen hat, dass der<br />
Fachbereich ein hohes Ansehen<br />
- nicht nur auf nationalem,<br />
sondern auch auf<br />
internationalem Terrain -<br />
genießt. Allerdings wäre die<br />
oben geschilderte Entwicklung<br />
des Fachbereiches nicht<br />
ohne opt<strong>im</strong>ale Rahmenbedingungen<br />
möglich gewesen.<br />
Das Universitäts- und<br />
Landessportzentrum <strong>Rif</strong> bietet<br />
nicht nur eine ausgezeichnete<br />
Atmosphäre, sondern<br />
stellt ein beispielloses Paradigma<br />
von flexibler und<br />
funktioneller Raumnützung<br />
<strong>im</strong> Einklang mit dem vorhandenen<br />
natürlichen Umfeld<br />
dar.<br />
Die Zusammenführung verschiedener<br />
Institutionen unter<br />
einem Dach und die gezielte<br />
Erweiterung der räumlichen<br />
und personalen Kapazitäten<br />
werden in den nächsten<br />
<strong>Jahre</strong>n auch die soziale<br />
Symbiose zwischen dem<br />
Fachbereich und dem USLZ<br />
<strong>Rif</strong> fördern.<br />
Die Zukunft hat für die erwähnten<br />
Institutionen bereits<br />
begonnen. Gemeinsam<br />
werden die kommenden Herausforderungen<br />
gemeistert!<br />
Mit dem Vicon-Video-Messsystem gewinnen die Wissenschafter des CD-<br />
Labors neue Erkenntnisse über Bewegungsabläufe <strong>im</strong> Skifahren. Wegen störender<br />
Reflexionen des Tageslichts wurde in der Nacht geforscht. Die am<br />
Körper und an den Skiern befestigten Marker reflektieren das Infrarotlicht der<br />
Kameras und machen so die Bewegung des Skifahrers exakt berechenbar.<br />
Be<strong>im</strong> Bürgelalmlift in Dienten wurden 27 Kameras montiert und über 3.000 m<br />
Kabel verlegt, um diese Untersuchungen durchführen zu können.<br />
00
Note eins für<br />
das Schulsportmodell.<br />
Seit zwei Jahrzehnten ein Vorbild<br />
Seit zwei Jahrzehnten existiert<br />
in Salzburg eine<br />
Schule für Leistungssportler,<br />
die aufgrund ihres vielseitigen<br />
Ausbildungsansatzes<br />
und der daraus resultierenden<br />
Erfolge höchstes<br />
Ansehen, sowohl in der<br />
österreichischen Schullandschaft,<br />
als auch in der<br />
nationalen und internationalen<br />
Sportszene genießt. In<br />
Anlehnung an des bewährte<br />
Skigymnasium Stams und<br />
dem, an das Bundesleistungszentrum<br />
Südstadt<br />
angegliederten Gymnasium<br />
für Hochleistungssportler,<br />
entwickelte sich ein weiteres<br />
Erfolgsmodell in der Mitte<br />
Österreichs, mit opt<strong>im</strong>alen<br />
Trainingsmöglichkeiten <strong>im</strong><br />
Universitäts- und Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong>.<br />
Für die Verwirklichung die-<br />
26<br />
ses für Schule und Sport<br />
einzigartigen Projekts war<br />
die enge Kooperation und<br />
der politische Wille zwischen<br />
dem Landesschulrat<br />
für Salzburg und dem Land<br />
Salzburg ausschlaggebend.<br />
Dieses Projekt sollte zur<br />
Förderung von schulisch<br />
und sportlich Begabten beitragen<br />
und damit zu einer<br />
Qualitätssteigerung in der<br />
Schul- und Sportlandschaft<br />
Salzburgs führen.<br />
Zur Entstehung des<br />
Modells<br />
Nach intensiven Überlegungen<br />
und ausgereiften konzeptionellen<br />
Vorbereitungen,<br />
welche Schule sich für dieses<br />
Projekt eignen könnte,<br />
fiel 1986 schließlich die Entscheidung<br />
auf das BORG in
der Akademiestrasse in Salzburg,<br />
wo mit einem Zweig<br />
für Leistungssportler begonnen<br />
wurde. Der Aufgabenschwerpunkt<br />
des Modells<br />
lag darin, neue pädagogische<br />
Wege in der leistungssportlichen<br />
Entwicklung von<br />
Jugendlichen einzuschlagen.<br />
Neben dem übergeordneten<br />
Ziel, den Jugendlichen den<br />
erfolgreichen Abschluss der<br />
AHS-Matura zu ermöglichen<br />
und <strong>im</strong> Sport zumindest die<br />
nationale Spitze zu erreichen,<br />
soll dieses Ausbildungskonzept<br />
den Entwicklungsprozess<br />
zu einem erfolgreichen<br />
Karriereverlauf des<br />
Jugendlichen beitragen. Daraus<br />
resultierte ein besonderer<br />
Schwerpunkt in der Leistungssteuerung.<br />
Um Defiziten<br />
vorzubeugen, die durch<br />
einseitige Belastungen und<br />
monotone Trainingsbedingungen<br />
entstehen können,<br />
wurden vielseitige, abwechslungsreiche<br />
und präventive<br />
Trainingskonzepte entwickelt,<br />
die die Jugendlichen<br />
behutsam auf einen gesunden<br />
Hochleistungssport vorbereiten<br />
sollen. Pädagogisch<br />
vertretbare Maßnahmen zur<br />
Förderung gruppendynamischer<br />
Prozesse und zur Entwicklung<br />
der Persönlichkeit<br />
wurden mitberücksichtigt<br />
und waren ein fester Bestandteil<br />
dieses Konzepts.<br />
Dieser für Salzburg einzigartige<br />
Ausbildungsweg für<br />
sportlich talentierte Jugendliche,<br />
ist dem hohen Engagement<br />
von LH-Stv. Dr.<br />
Othmar Raus, Landesschulrats-Präsident<br />
Mag. Gerhard<br />
Schäffer (ab <strong>20</strong>04 Präsident<br />
Mag. Herbert G<strong>im</strong>pl) und<br />
einer Expertengruppe, die<br />
sich aus Fachleuten aus dem<br />
Landessportbüro und Sportwissenschaften<br />
formierte,<br />
zu verdanken. Der Startschuss<br />
für den Beginn der<br />
Erfolgsstory SSM wurde<br />
00<br />
damit ausgelöst. So begann<br />
1986 dieses Schul-Projekt<br />
mit einer Leistungssportklasse<br />
unter der sportlichen<br />
Leitung von Dr. Roland<br />
Werthner, der eine Gruppe<br />
aus Sportwissenschaftern<br />
und Trainern formierte, der<br />
auch Dr. Thomas Wörz (seit<br />
1994 Geschäftsführer und<br />
Sportlicher Leiter des Modells)<br />
und Mag. Gerhard<br />
Feltrin angehörten. Auch die<br />
Bereitschaft und die Motivation<br />
<strong>im</strong> Lehrkörper am BORG<br />
unter der Leitung von Dr.<br />
Karl-Heinz Friedrich und Dir.<br />
Dr. Gerhard Radlw<strong>im</strong>mer<br />
war überaus positiv.
Für die Schulkoordination<br />
des Leistungssportzweiges<br />
zeigte sich von Beginn an<br />
Mag. Reinhard Glasner verantwortlich.<br />
Somit konnten<br />
die schulische Ausbildung,<br />
die sportwissenschaftliche<br />
Betreuung und das Training<br />
der Schüler gemeinsam mit<br />
den Fachverbänden und Vereinen<br />
opt<strong>im</strong>iert werden. Die<br />
steigende Nachfrage und die<br />
Weiterentwicklung der Betreuungsmaßnahmenführten<br />
zur Suche nach zusätzlichen<br />
finanziellen Mitteln<br />
und Möglichkeiten. Damit<br />
konnte dem Nachwuchsleistungssport<br />
ein opt<strong>im</strong>ales<br />
Umfeld und ein flexiblerer<br />
Handlungsspielraum geboten<br />
werden. Aufgrund dieser<br />
Entwicklung kam es schließ-<br />
lich <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1993 zur Gründung<br />
eines Vereins. Der Verein<br />
SSM wurde als Bindeglied<br />
und Servicestelle zwischen<br />
der Schule und den<br />
Fachverbänden positioniert.<br />
So gelang es dem Geschäftsführer<br />
und sportlichen<br />
Leiter Dr. Thomas<br />
Wörz mit seinem Team Mag.<br />
Christian Gassner, Mag.<br />
Gerhard Feltrin, Mag.<br />
Reinhard Glasner und Hubert<br />
Putz diese spezielle Einrichtung<br />
weiterzuentwickeln,<br />
dass dieser Schultyp in<br />
Österreich die Richtung vorgab.<br />
Um die Qualität und<br />
Effektivität der sportlichen<br />
Ausbildung zu unterstützen,<br />
wurde der Sitz des Vereins<br />
in das <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong> verlegt. In<br />
diesem, über die Grenzen<br />
Österreichs hinaus anerkanntenLeistungssportzentrum<br />
finden zahlreiche<br />
Sportarten des SSM die<br />
idealen Voraussetzungen,<br />
um an die österreichische<br />
und internationale Spitze zu<br />
gelangen. Die idealen Möglichkeiten<br />
zeigen sich speziell<br />
<strong>im</strong> Zusammenwirken<br />
mit dem Institut für Sportwissenschaften,<br />
dem Leistungssportbetreuungszentrum<br />
<strong>Rif</strong> und dem Heeressportzentrum.<br />
Nicht zuletzt<br />
durch die enge Kooperation<br />
mit der BORG und Sport –<br />
RG Direktorin Mag. Siegrun<br />
König und dem <strong>ULSZ</strong> <strong>Rif</strong>-<br />
Direktor Mag. Wolfgang<br />
Becker an der Spitze, ist es<br />
den Sportlern/innen des<br />
SSM in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />
gelungen, die großartigen<br />
Erfolge weiter auszubauen.<br />
Erfolge <strong>im</strong> SSM<br />
Viele Weltklassesportler sind<br />
seit der Einführung des BORG<br />
für Leistungssportler aus<br />
dem SSM hervorgegangen.<br />
Olympiasieger Christoph<br />
Sieber, Österreich-Rundfahrtsieger<br />
Gerrit Glomser,<br />
Vize-Weltcup-Siegerin <strong>im</strong><br />
Slalom Claudia Riegler, das<br />
Weltklasse-Tanzpaar<br />
Manuela Stöckl und Florian<br />
Gschaider, Vize-Weltmeister<br />
und Europameister Judoka<br />
Ludwig Paischer, Junioren-<br />
Weltmeister <strong>im</strong> Slalom<br />
Florian Seer, u.v.m.. Insgesamt<br />
haben Schüler des<br />
SSM bis heute über 450
Staatsmeistertitel der allgemeinen<br />
Klasse erringen können.<br />
Rund 75 Prozent aller<br />
SSM-SportlerInnen sind Medaillengewinner<br />
bei österreichischen<br />
Meisterschaften<br />
bzw. wurden in die verschiedenen<br />
Nationalteams einberufen.<br />
Vernetzung der<br />
Leistungssportschulen<br />
Einen zentralen Bereich neben<br />
der Betreuung der<br />
Nachwuchssportler stellt die<br />
Vernetzung der verschiedenen<br />
Leistungssportschulen<br />
<strong>im</strong> In- und Ausland dar. Im<br />
Jahr 1996 gelang es das 1.<br />
internationale Symposium<br />
„Schulen für Leistungssportler<br />
<strong>im</strong> internationalen Vergleich“<br />
gemeinsam mit der<br />
Partnerschule CJD in Berchtesgaden<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Rund 100 Teilnehmer aus 5<br />
Nationen nahmen an dieser<br />
ersten Veranstaltung teil. Im<br />
Zwei-<strong>Jahre</strong>s-Rhythmus kam<br />
es in der Folge zu weiteren 4<br />
Symposien, die jeweils ganz<br />
best<strong>im</strong>mte Themenkomplexe<br />
(u. a. Nachwuchssportler <strong>im</strong><br />
Spannungsfeld, Neue Tendenzen<br />
zur Leistungsopt<strong>im</strong>ierung,<br />
Doping – Gefahren,<br />
Verantwortung, Alternativen<br />
<strong>im</strong> Nachwuchsleis-<br />
tungssport) behandelten. Im<br />
Jahr <strong>20</strong>05 entwickelte sich<br />
die Veranstaltung zu einem<br />
europaweit führenden Kongress<br />
zur Thematik „Nachwuchsleistungssport<br />
als<br />
Chance zur Persönlichkeitsentwicklung“.<br />
Neben Vorträgen international<br />
anerkannter Referenten<br />
und dem wertvollen Gedankenaustausch<br />
auf schulischer<br />
und sportlicher Ebene<br />
bieten sich durch intensive<br />
Kontakte auch gute Möglichkeiten,<br />
Module einzelner<br />
Standorte kennen zu lernen<br />
und in den eigenen Konzepten<br />
zu adaptieren.<br />
So wurde das SSM mit seiner<br />
einzigartigen Konzeption<br />
ein Vorbild, das für viele<br />
Schul- und Sportverantwortliche<br />
aus ganz Europa<br />
die Leit- und Richtlinie für<br />
Nachfolgemodelle vorgab.<br />
Speziell die „ARGE Leistungssportschulen“<br />
in Österreich<br />
ist <strong>im</strong> Anschluss an<br />
das 1. Symposium 1996 entstanden<br />
und vereint seit dieser<br />
Zeit unter der Führung<br />
des Salzburger Schul-Sport-<br />
Modells (Vorsitzender der<br />
ARGE Dr. Thomas Wörz) die<br />
Verantwortlichen der österreichischenLeistungssportschulen.<br />
29<br />
Fröhliche Gesichter – grosse Talente: Die SSM-Schüler Johannes Steiner,<br />
Martina Hochw<strong>im</strong>mer, Victoria Ferstl, Eva Kainz, Aqeel Rehman, Christina<br />
Ernst, Verena Müller und Lucas Schentz (von links).<br />
SSM-Geschäftsführer Dr. Thomas Wörz (stehend 2. von rechts) freut sich, daß<br />
Segel-Olympiasieger Hans-Peter Steinacher (stehend 2. von links) die Patenschaft<br />
für Andreas Unterganschnigg aus dem Eishockey-Nachwuchs der Red<br />
Bulls übernommen hat.<br />
Be<strong>im</strong> Basistraining stellten sich die SSM-Sportlerinnen mit Mag. Siegrun<br />
König, der Direktorin des BORG und des Sport-RG Salzburg, dem Fotografen.
<strong>Rif</strong> Aktiv oder „Was haben<br />
Chianti und Socrates mit <strong>Rif</strong> zu<br />
tun?“ Verein der Freunde des Sportzentrums <strong>Rif</strong><br />
Im <strong>Jahre</strong> 1993 wurde eine<br />
Arbeitsgruppe zum Erarbeiten<br />
eines Konzeptes für Erweiterungs-<br />
und Sanierungsmaßnahmen<br />
<strong>im</strong> Universitäts-<br />
und Landessportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> eingerichtet. Die<br />
Arbeitsgruppe bestand aus<br />
Vertretern der in <strong>Rif</strong> ansässigen<br />
Institutionen. Bei der<br />
Konzepterstellung wurde den<br />
Mitgliedern klar, dass eine<br />
Zusammenarbeit der hier<br />
beteiligten Institutionen unumgänglich<br />
sein würde. Daher<br />
wurde die Idee geboren,<br />
einen Verein zu gründen, in<br />
welchem alle Institutionen<br />
integriert werden, um so ein<br />
opt<strong>im</strong>ales Angebot für den<br />
Salzburger Spitzen- und<br />
Breitensport anbieten zu<br />
können. Aufgrund der hervorragenden<br />
Einrichtungen<br />
dieses Landessportzentrums<br />
sollten zukünftig Nationalmannschaften<br />
aus dem Inund<br />
Ausland dieses Angebot<br />
in Anspruch nehmen kön-<br />
nen. Somit sollte auch gewährleistet<br />
werden, dass<br />
eine entsprechende Auslastung<br />
– vor allem der neu<br />
gebauten Räumlichkeiten –<br />
erreicht werden. Darüber<br />
hinaus sollte der Verein<br />
Impulse für den Salzburger<br />
Sport in verschiedenen Bereichen<br />
geben. Möglichst<br />
unbürokratisch sollte, mit<br />
Hilfe von Fachleuten, Hilfestellung<br />
für Vereine etc.<br />
angeboten werden. Wichtig<br />
erscheint in diesem Zusammenhang<br />
zu erwähnen, dass<br />
der später ins Leben gerufene<br />
Verein keine Institution<br />
gegen den organisierten<br />
Sport in Salzburg darstellt,<br />
sondern – ganz <strong>im</strong> Gegenteil<br />
– die Zusammenarbeit mit<br />
den Vereinen und Verbänden<br />
sucht. Als Ziele wurden u.a.<br />
Breiten- und Gesundheitssportaktionen,<br />
koordiniertes<br />
Serviceangebot durch die in<br />
<strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>ateten Institutionen<br />
(Spitzen- und Breiten-<br />
sport), bis hin zur Organisation<br />
und Abhaltung von<br />
Seminaren und Kongressen<br />
definiert. Es dauerte letztendlich<br />
bis ins Jahr 1999, als<br />
die Idee in natura eine Umsetzung<br />
fand. Man gründete<br />
den „Verein der Freunde des<br />
Sportzentrums <strong>Rif</strong>“. Als vorübergehenderGeschäftsführer<br />
des Vereins wurde<br />
Direktor Mag. Wolfgang<br />
Becker bestellt. Der Präsident<br />
des Vereins ist bis<br />
heute Univ. Doz. Dr. Franz<br />
Schausberger. Im Namen<br />
der Vereinsleitung gilt ihm<br />
ein besonderer Dank. Der<br />
Alt-Landeshauptmann hat<br />
über <strong>Jahre</strong> für die finanzielle<br />
Unterstützung des Vereins<br />
gesorgt. Mit Anfang <strong>20</strong>00<br />
musste aufgrund der beruflichen<br />
Arbeitsbelastung von<br />
Mag. Becker ein neuer Geschäftsführer<br />
bestellt werden.<br />
Mag. Hans-Jörg<br />
Wechselberger führte die<br />
Geschäfte bis <strong>20</strong>02.<br />
30<br />
In dieser Zeit bemühte man<br />
sich, die vorgegebenen Ziele<br />
und Ideen in die Tat umzusetzen.<br />
Aus den Geschäftsunterlagen<br />
geht hervor, dass<br />
verschiedene Aktivitäten <strong>im</strong><br />
Gesundheits- und Breitensport<br />
sowie Podiumsdiskussionen<br />
abgehalten wurden.<br />
Als thematisches Highlight<br />
ist die geführte Diskussion<br />
in <strong>Rif</strong> mit dem Titel „Sex <strong>im</strong><br />
Spitzensport“ anzuführen,<br />
welche ein enormes Echo in<br />
den Medien, allen voran <strong>im</strong><br />
ORF, hervorrief. Als Mag.<br />
Wechselberger <strong>20</strong>02 aufgrund<br />
einer beruflichen<br />
Veränderung sein Amt zurücklegte,<br />
konnte kurz ein<br />
neuer Geschäftsführer mit<br />
Mag. Thomas Smogawetz<br />
gefunden werden.
Neuer Grundstein wurde gelegt<br />
Es dauerte bis <strong>20</strong>04, als eine<br />
laue Sommernacht, ein oder<br />
zwei Flaschen Chianti, ein<br />
Salzburger Sportredakteur,<br />
der Direktor von <strong>Rif</strong> und ein<br />
sportlicher Funktionär be<strong>im</strong><br />
„Italiener“ über Gott und die<br />
Welt philosophierten. In dieser<br />
Nacht wurde der Grundstein<br />
für die Wiederaufnahme<br />
der Aktivitäten des Vereins<br />
gelegt. Was noch in dieser<br />
Nacht passierte, unterliegt<br />
der journalistischen<br />
Schweigepflicht. Offiziell seit<br />
14. Dezember <strong>20</strong>04 hat der<br />
Verein mit Michael Horvath<br />
einen neuen Geschäftsführer<br />
bestellt. Die Ideen von seinerzeit,<br />
kombiniert mit<br />
neuen Ansätzen, brachten<br />
ein sportliches Produkt ans<br />
Tageslicht. Es entstand die<br />
Breitensportaktion „<strong>Rif</strong><br />
Aktiv“. Besonderer Dank gilt<br />
Mag. Michael Rosbaud und<br />
Bernhard Lechner, welche<br />
das Projekt begleiteten und<br />
maßgeblich an der Geburtsstunde<br />
von <strong>Rif</strong> Aktiv beteiligt<br />
waren. Mit der Breitensportaktion<br />
„<strong>Rif</strong> Aktiv“ wurden<br />
mehrere Komponenten eingebaut<br />
und umgesetzt. An<br />
oberster Stelle steht, dass<br />
der Bevölkerung rund um<br />
das Sportzentrum <strong>Rif</strong> eine<br />
Möglichkeit für sportliche<br />
Aktivität in breiterem Masse<br />
geboten wird. Seit Beginn<br />
der Aktion <strong>Rif</strong> Aktiv erfreut<br />
sie sich großer Beliebtheit<br />
und Zuspruchs.<br />
Die Idee, die einzelnen Institutionen<br />
zusammen zu bringen,<br />
wird insofern umgesetzt,<br />
in dem Absolventen/<br />
Innen des „Interfakultären<br />
Fachbereichs für Sport und<br />
Bewegung“ der Universität<br />
Salzburg bei diesen Breitensportprogrammen<br />
als Trainer/Innen<br />
eingesetzt werden.<br />
Eine weitere Komponente ist<br />
ein koordiniertes Serviceangebot<br />
der in <strong>Rif</strong> behe<strong>im</strong>ateten<br />
Institutionen. Das <strong>im</strong><br />
Verein integrierte Leistungssport-Betreuungszentrum,<br />
kurz LBZ, ist erster Ansprechpartner<br />
für diverse<br />
Athleten aus dem Spitzensport<br />
und verfügt über einen<br />
enormen Fundus an Wissen<br />
und sportmedizinischem<br />
Equipment. Dies wird mit<br />
der Serviceleistung eines<br />
Fitnesschecks mit begleitendem<br />
Trainingsprogramm an<br />
den Breitensport weitergegeben.<br />
Rückblickend auf nun<br />
drei Semester Breitensport<br />
ergibt sich folgendes Resü-<br />
31<br />
mee. <strong>Rif</strong> Aktiv mit dem Verein<br />
der Freunde des Sportzentrums<br />
<strong>Rif</strong> sind ein wachsender<br />
Erfolg. Die Bevölkerung<br />
rund um das Sportzentrum<br />
<strong>Rif</strong> konnte motiviert<br />
und aktiviert werden.<br />
Mehrere hundert Personen<br />
besuchten seither unterschiedlicheSportprogramme<br />
und es geht stetig weiter.<br />
Das Sportteam mit Mag.<br />
Arno Marin-Bouteiller an der<br />
Spitze leistet hervorragende<br />
Arbeit. Anfangs war es noch<br />
ein kleines Team, welches<br />
ausgebaut werden konnte<br />
und mittlerweile einen guten<br />
personellen Stamm gefunden<br />
hat. Die Professionalität<br />
und die Inhalte spiegeln sich<br />
in der Resonanz der Kursprogramme.<br />
Die vorhandenen<br />
Ressourcen in <strong>Rif</strong> werden<br />
noch opt<strong>im</strong>aler genützt.<br />
Der Breitensport ist und<br />
bleibt aktiv in <strong>Rif</strong>.<br />
Der „Sport-Zug“ ist ins<br />
Rollen gekommen und die<br />
Gleise führen in die Zukunft.<br />
Das aktive Team von „<strong>Rif</strong> aktiv“: Roland Schwab, Mag. Sonja Füreder,<br />
Geschäftsführer Michael Horvath, einer der ersten Absolventen des <strong>Rif</strong>er<br />
Universitätslehrganges Akademischer Sportjournalist, Brigitte Deiser, Oliver<br />
Schmich, <strong>im</strong> Vordergrund Mag. Arno Marin-Bouteiller.
Vom Skistar bis zum<br />
Volleyball-Team.<br />
Fünf <strong>Jahre</strong> Leistungssport-Betreuungszentrum (LBZ)<br />
Das Leistungssport-Betreuungszentrum<br />
(LBZ) wurde<br />
am 1. Jänner <strong>20</strong>01 gegründet.<br />
Das neue Zentrum für<br />
Breiten- und vor allem Spitzensport<br />
war eine Kooperation<br />
zwischen dem damaligen<br />
Institut für Sportwissenschaften<br />
der Universität<br />
Salzburg und dem Verein<br />
der Freunde <strong>Rif</strong>s. Univ.-Prof.<br />
Dr. Erich Müller, der Leiter<br />
des Instituts für Sportwissenschaften,<br />
und Mag.<br />
Wolfgang Becker, der Direktor<br />
des Universitäts- und<br />
Landessportzentrums <strong>Rif</strong>s,<br />
beauftragten Walter Gfrerer<br />
mit dem ersten Traineramt<br />
<strong>im</strong> LBZ, das auch sehr viele<br />
organisatorische Arbeiten<br />
enthielt. Sportkoordinator<br />
wurde Franz Leberbauer,<br />
auch mit der sportmedizinischen<br />
Abteilung des Landeskrankenhauses<br />
unter DDr.<br />
Eveline Ledl-Kurkowski gab<br />
es von Beginn an eine enge<br />
Zusammenarbeit. Erster<br />
Geschäftsführer wurde Mag.<br />
Hans-Jörg Wechselberger.<br />
Wenige Tage nach der Gründung<br />
des LBZ wurden die<br />
ersten Sportler engagiert,<br />
zu denen neben Skistar<br />
Alexandra Meissnitzer auch<br />
die Radrennfahrer Thomas<br />
Frauenschuh, Thomas<br />
Wallner und Roland Stauder<br />
gehörten. Ebenfalls <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>20</strong>01 kamen Thomas Geierspichler<br />
(Rennrollstuhl),<br />
Hannes Reiter, Manfred<br />
Gstatter, Philipp Schörghofer,<br />
Markus Maier, Claudia<br />
Riegler, Christiane Mitterwallner<br />
(alle Ski Alpin) sowie<br />
die Schwestern Manuela<br />
und Claudia Riegler (beide<br />
Snowboard) ins LBZ.<br />
Über die <strong>Jahre</strong> konnten <strong>im</strong>mer<br />
mehr Sportler gewonnen<br />
werden: Im Jahr <strong>20</strong>02<br />
waren Reinfried Herbst,<br />
Matthias Lanzinger, Niki<br />
Fürstauer, die Schwestern<br />
Kristen und Gretchen Mielke<br />
(alle Ski Alpin), Heidi Krings<br />
und Eveline Maier (beide<br />
Snowboard) die Neuzugänge.<br />
<strong>20</strong>03 verstärkten Ingrid<br />
Rumpfhuber, Toni Brandauer,<br />
Petra Knor und<br />
Manuel Brunner (alle Ski<br />
Alpin) das LBZ, <strong>20</strong>04 wurden<br />
Alexander Koll, Martin<br />
Kroisleitner, Leyti Seck (alle<br />
Ski Alpin), die Fechter Moritz<br />
und Tobias Hinterseer sowie<br />
Roland Schlosser aufgenommen.<br />
<strong>20</strong>05 kamen schließlich<br />
noch das Skitalent Verena<br />
Höllbacher und der Vizeweltmeister<br />
<strong>im</strong> Senioren-<br />
Langlauf, Josef Brandauer,<br />
hinzu.<br />
Neben den <strong>Jahre</strong>sbetreuungen<br />
dieser Einzelsportler war<br />
die Betreuung von Mannschaften<br />
<strong>im</strong>mer eine Schiene<br />
des LBZ. Zu diesen zäh-<br />
32<br />
len: Das Ski-Team Polen,<br />
das Skisprung-Team Polen,<br />
das Ski-Team der Niederlande,<br />
das Ski-Team Großbritanniens,<br />
das ÖSV-Biathlon-<br />
Team, die Salzburger Volleyballer<br />
und andere mehr.<br />
Neben der Spitzensportbetreuung<br />
sollte auch die Arbeit<br />
mit Breitensportlern<br />
nicht zu kurz kommen und<br />
so konnten in den vergangenen<br />
fünf <strong>Jahre</strong>n etliche Hobbysportler<br />
<strong>im</strong> LBZ getestet<br />
und ihr Training auf die jeweiligen<br />
Voraussetzungen<br />
abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />
Im Jahr <strong>20</strong>03 folgte Mag.<br />
Thomas Smogawetz dem<br />
bisherigen Geschäftsführer<br />
Hans-Jörg Wechselberger<br />
nach – <strong>20</strong>04 übernahm<br />
MMag. Gerold Sattlecker die<br />
Stelle von Smogawetz, wobei<br />
es in diesem Jahr noch<br />
zu weiteren Veränderungen<br />
<strong>im</strong> LBZ kam. Das Leistungs-
Auch der Olympia-Zweite <strong>im</strong> Slalom <strong>20</strong>06, Reinfried<br />
Herbst (links) aus Unken, profitiert von der Arbeit <strong>im</strong><br />
LBZ mit Trainer Thomas Stadler.<br />
sport-Betreuungszentrum ist<br />
seit dieser Zeit inhaltlich<br />
dem Fachbereich für SportundBewegungswissenschaft/USI<br />
und rechtlich weiterhin<br />
dem Verein der Freunde<br />
<strong>Rif</strong>s unterstellt. Zudem<br />
kam es zur Beendigung der<br />
Dienste von Franz Leberbauer.<br />
Ende des <strong>Jahre</strong>s <strong>20</strong>04 wurde<br />
dem LBZ ein neuer Trainingsbereich<br />
zur Verfügung gestellt<br />
– seit dieser Zeit können<br />
sich die Athleten noch<br />
eingehender auf die Arbeit<br />
an ihren motorischen<br />
Fähigkeiten konzentrieren.<br />
Auch der Mitarbeiterstand<br />
wurde jährlich größer: Nachdem<br />
Walter Gfrerer <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>20</strong>01 als Trainer begonnen<br />
hatte, bekam er schnell von<br />
Christian Schiefermüller Unterstützung.<br />
Später erhielten<br />
die beiden auch von Gerald<br />
Bauer und Thomas Stadler,<br />
welcher mittlerweile ganztags<br />
<strong>im</strong> LBZ arbeitet, Verstärkung<br />
<strong>im</strong> Trainingsalltag.<br />
Christian Schiefermüller<br />
legte <strong>20</strong>05 seine Trainertätigkeit<br />
zurück und ist nun<br />
sportwissenschaftlicher<br />
Koordinator und gemeinsam<br />
mit Walter Gfrerer sportlicher<br />
Leiter des LBZ. In den<br />
vergangenen beiden <strong>Jahre</strong>n<br />
konnten mit den Sportärzten<br />
Dr. Thomas Sinnißbichler<br />
und Dr. Peter Lechenauer,<br />
den Physiotherapeuten<br />
Rollstuhlfahrer Thomas Geierspichler holt sich<br />
den „letzten Schliff“ für seine Rennen <strong>im</strong>mer<br />
wieder in <strong>Rif</strong>.<br />
33<br />
Gerald Mitterbauer und<br />
Waltraud Steger-Puhr, den<br />
Mentaltrainern Dr. Thomas<br />
Wörz und Dr. Patrick Bernatzky<br />
weitere wichtige Mitarbeiter<br />
dazu gewonnen werden.<br />
Wichtige Dienste in den<br />
vergangenen fünf <strong>Jahre</strong>n leisteten<br />
auch die Masseure<br />
(Sportphysiotherapeuten)<br />
Bernd Rothhaar und Wolfgang<br />
Schwertl sowie die<br />
Leistungsdiagnostikerin<br />
Monika Stadlmann, selbst<br />
eine aktive und starke Triathletin.<br />
Dank gilt auch den Sponsoren<br />
Kettler, Bank Austria/<br />
Creditanstalt, Ratiopharm,<br />
Hervis, Sportmanager und<br />
Roland Schlosser gehört auch dank der<br />
Betreuung in <strong>Rif</strong> längst zu den international<br />
anerkannten Florettfechtern.<br />
Nokia für ihre Unterstützung.<br />
Um neben dem Trainingsalltag<br />
auch die Zusammengehörigkeit<br />
zu fördern,<br />
wurden jedes Jahr Weihnachtsfeiern<br />
und Sommerfeste<br />
abgehalten, welche<br />
sich <strong>im</strong>mer größter Beliebtheit<br />
erfreuten. Auch das<br />
Fußball-Benefizspiel gegen<br />
die Sportler des HLSZ <strong>Rif</strong><br />
war gesellschaftlich ein<br />
voller Erfolg.<br />
Sportlich begann <strong>20</strong>06<br />
besonders gut: Reinfried<br />
Herbst wurde Zweiter des<br />
Olympia-Slaloms und<br />
Thomas Geierspichler fuhr<br />
mit dem Rollstuhl neuen<br />
Weltrekord <strong>im</strong> Marathon.
Zwei Ringer standen an der<br />
Wiege. HLSZ 8 - Das Haus der Medaillensammler<br />
Die Erfolge zum <strong>20</strong>-jährigen<br />
Bestandsfest hätten nicht<br />
schöner ausfallen können:<br />
Ende Februar <strong>20</strong>06 durfte<br />
man <strong>im</strong> HLSZ <strong>Rif</strong> erstmals<br />
über Olympiasieger jubeln:<br />
In Turin hatten sich die<br />
Sportsoldaten Felix Gottwald<br />
(zwe<strong>im</strong>al), Michael<br />
Gruber und Martin Koch mit<br />
den höchsten Lorbeeren, die<br />
der Sport zu vergeben hat,<br />
krönen dürfen. Aber beginnen<br />
wir chronologisch zu jener<br />
Zeit, als sich die neuen<br />
Olympiasieger noch <strong>im</strong> Kin-<br />
dergarten tummelten oder<br />
die Bänke in der Volksschule<br />
drückten.<br />
Noch vor der offiziellen Eröffnung<br />
des Universitäts- und<br />
Landessportzentrums <strong>Rif</strong><br />
hatte einen Steinwurf weiter<br />
eine Institution ihren Betrieb<br />
aufgenommen, ohne die der<br />
he<strong>im</strong>ische Sport nicht dort<br />
stünde, wo er steht: Das<br />
Leistungssportzentrum des<br />
Bundesheeres nahm am 1.<br />
März 1986 seinen endgültigen<br />
Betrieb auf, nachdem es<br />
Tradition in <strong>Rif</strong> hat die Weihnachtsfeier des HLSZ: Der Schnappschuss mit<br />
den Damen Vierthaler und Stöckl sowie den Herren Schwarzl, Schmich,<br />
Gottwald, Gruber und Paischer entstand <strong>im</strong> Dezember <strong>20</strong>05.<br />
probeweise bereits am 1.<br />
Oktober 1985 seine Pforten<br />
geöffnet hatte. Ohne Zweifel<br />
stellen die „Sport-Kasernen“<br />
den „grössten, wichtigsten<br />
und leistungsstärksten Bestandteil<br />
des österreichischen<br />
Sportes“ dar, wie es<br />
der frühere Verteidigungsminister<br />
Werner Fasslabend<br />
einmal formuliert hat. Und<br />
das völlig zu Recht. Dass<br />
Salzburg zu „seinem“ Leistungszentrum<br />
kam (als drittletztes<br />
Bundesland), war den<br />
Bemühungen einer Handvoll<br />
Sportpersönlichkeiten zu<br />
verdanken, die wussten, wo<br />
es den Hebel anzusetzen<br />
galt. Das Quartett sei aufgezählt:<br />
Der Kommandant der<br />
Heeressport- und Nahkampfschule<br />
HSNS, der auch lange<br />
<strong>Jahre</strong> dem österreichischen<br />
Langlaufsport dienende<br />
Oberstleutnant Dieter<br />
Böhm, der an seiner Seite<br />
arbeitende, aus der Leichtathletik<br />
kommende Vizeleutnant<br />
Ludwig Höllwerth, der<br />
Salzburger Landessportdirektor<br />
Dr.Peter Pilsl und der<br />
<strong>Rif</strong> durfte sich <strong>im</strong> Februar <strong>20</strong>06 über die ersten Olympiasieger freuen; Martin<br />
Koch, Felix Gottwald und Michael Gruber mit HLSZ-Kommandant Vizeleutnant<br />
Erwin Geiger.
Generalsekretär des in Wals<br />
behe<strong>im</strong>ateten ÖsterreichischenAmateurringerverbandes,<br />
Reinhard Berger. Sie<br />
kurbelten unentwegt und<br />
durften sich nach einer Besprechung<br />
am 26. Juni 1985<br />
freuen: Der Installierung eines<br />
Leistungszentrums in<br />
Salzburg steht nichts mehr<br />
<strong>im</strong> Weg, aus organisatorischen<br />
Gründen wird es vorerst<br />
dem Militärkommando<br />
unterstellt, vorgesehen sind<br />
die Sportarten Ringen, Skibob<br />
und Tennis. Am 26. August<br />
1985 kam die Weisung<br />
aus Wien für den „probeweisenLeistungssportbetrieb“<br />
per Fernschreiben an<br />
die Salzburger Dienststellen.<br />
Aus diesem seien in der für<br />
uns noch heute etwas sperrigen<br />
Formulierung einige<br />
Punkte zitiert:<br />
Die Unterbringung und<br />
Verpflegung der Leistungssportler<br />
erfolgt <strong>im</strong><br />
Haus <strong>Rif</strong>/Hallein<br />
Durch das Bundesheer<br />
werden die Tagesverpflegskosten<br />
in der Höhe<br />
von S 59,- pro Mann/Tag<br />
an das Haus <strong>Rif</strong> überwiesen.<br />
Etwaige Mehrkosten<br />
sind durch die Fachverbände<br />
zu tragen.<br />
Ein erforderlicher Dienstraum<br />
mit Telefonanschluss<br />
(Heeresleitung<br />
oder Direktanschluss) ist<br />
<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong> für den Kommandanten<br />
anzumieten.<br />
Durch KpsKdo II ist ein<br />
VW-Bus abzustellen.<br />
Durch MilKdo S sind die<br />
erforderlichen Massnahmen<br />
für die Inbetriebnahme<br />
zu veranlassen.<br />
Zeitgleich wurde Vizeleutnant<br />
Helmut Ring zum Kommandanten<br />
bestellt. Der<br />
ehemalige Boxer und Pistolenschütze,<br />
Konditions- und<br />
Fussballtrainer sowie geprüfte<br />
Heilmasseur (als solcher<br />
viele <strong>Jahre</strong> bei den<br />
ÖSV-Langläufern und Fussballvereinen<br />
sowie <strong>im</strong> Einsatz<br />
bei Olympia und WM)<br />
war Kanzleileiter <strong>im</strong> KommandoLuftraumüberwachung<br />
in der Schwarzenbergkaserne<br />
und folgte dem Ruf,<br />
in erster Linie dem von<br />
Dieter Böhm, gerne. Erstes<br />
Quartier war die Bibliothek<br />
<strong>im</strong> Haus <strong>Rif</strong>, in der gut vier<br />
Jahrzehnte zuvor Grossadmiral<br />
Karl Dönitz mit seinem<br />
Stab für kurze Zeit das Kommando<br />
gehabt hatte – jetzt<br />
hiess der Kommandant Ring<br />
und beschäftigte sich aus-<br />
schliesslich mit Sport. Die<br />
ersten Schützlinge waren<br />
die jungen Walser Ringer<br />
Gustav Berger und Hannes<br />
Meindl. Mit ihnen wechselte<br />
Ring wenig später in drei<br />
winzige Z<strong>im</strong>mer, die <strong>im</strong> Baubüro<br />
für das <strong>im</strong> Entstehen<br />
begriffene Universitäts- und<br />
Landessportzentrum frei geworden<br />
waren – und die als<br />
„Baracke“ legendären Ruf<br />
erlangten. Der Betrieb lief<br />
von der ersten Stunde an<br />
gut, Ring war dafür der<br />
Garant. Dazu kamen die opt<strong>im</strong>alen<br />
Bedingungen <strong>im</strong> unmittelbaren<br />
Umfeld. Im<br />
ersten <strong>Jahre</strong>sbericht (für<br />
1986) wurden 19 Sportler<br />
aufgelistet, sieben Zeitsoldaten<br />
und zwölf Grundwehrdiener.<br />
Es waren Ringer,<br />
Wildwasser-Paddler, Boxer,<br />
Wasserspringer, Wasserskifahrer<br />
und Winter-Triathleten.<br />
Sie holten bei Staatsmeisterschaften<br />
in diesem<br />
Jahr 28 Medaillen, Niki<br />
Stajkovic war bei den Weltmeisterschaften<br />
<strong>im</strong> Wasserspringen<br />
vom Dre<strong>im</strong>eterbrett<br />
als Fünfter der beste<br />
Europäer, Boxer Olaf Mayer<br />
gewann den Grossen Preis<br />
der CSSR, Ringer Alexander<br />
Neumüller reüssierte auf der<br />
Matte. Alles in allem: Ein<br />
starker Beginn, ein richtungsweisender<br />
dazu.<br />
35<br />
In diesem unscheinbaren Gebäude,<br />
damals zum Baubüro gehörend,<br />
begann die Erfolgsgeschichte der<br />
<strong>Rif</strong>er Sportsoldaten.<br />
Auch das Salutieren will gelernt sein<br />
– ansonsten geniessen die Mitglieder<br />
<strong>im</strong> HLSZ grosse unmilitärische<br />
Freiräume.<br />
Wiedersehen nach vielen <strong>Jahre</strong>n: Der<br />
ehemalige HLSZ-Chef Helmut Ring<br />
mit seinen ersten beiden Schützlingen,<br />
den Ringern Hannes Meindl<br />
(links) und Gustav Berger (rechts).
Auch Damen gehören längst zum Sportlerheer: Die Skirennläuferin Astrid<br />
Vierthaler und die Sporttänzerin Manuela Stöckl.<br />
Korporal Quian Quianli, eingebürgerter Chinese, an der Tischtennisplatte<br />
Das Tanzpaar Florian Gschaider und Manuela Stöckl<br />
Mit jedem Jahr wuchsen die<br />
Ansprüche, wurde die Erfolgsliste<br />
länger, wurden die<br />
Einrichtungen in <strong>Rif</strong> besser –<br />
angepasst den modernen<br />
Erkenntnissen der Trainingslehre.<br />
1991 übersiedelte man<br />
in das „neue“ Haus <strong>Rif</strong>.<br />
Die erste Frau wurde <strong>im</strong><br />
November 1998 aufgenommen:<br />
Die Judokämpferin<br />
Sigrid Huber. 1999 erfolgte<br />
die Umbenennung von<br />
HSNS in HSZ (heute HLSZ) –<br />
gewiss, Tradition ging damit<br />
verloren, doch zeitgemäss<br />
war das Wortungetüm<br />
längst nicht mehr.<br />
Im Spätherbst <strong>20</strong>03 ging der<br />
„Mann der ersten Stunde“,<br />
Helmut Ring, in Pension; mit<br />
ihm trat ein „Macher“ ab,<br />
der auch abseits des Tagesgeschehens<br />
nicht müde<br />
wurde, die Vorgänge <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />
Sport kritisch zu<br />
beleuchten und auch entsprechend<br />
zu vertreten. Seit<br />
dem ersten Tag sind über<br />
400 Aktive durch die<br />
Ring’schen Hände gegangen,<br />
qualifizierten sich fast<br />
40 für Olympische Spiele,<br />
wurden über 40 Medaillen<br />
und mehr als <strong>20</strong>0 österreichische<br />
Meistertitel gewon-<br />
36<br />
nen. In seine Freude über<br />
die vielen Erfolge mischte<br />
sich auch manche Trauer,<br />
zum Glück nicht oft:<br />
Als Skirennläufer Peter<br />
Wirnsberger II <strong>im</strong> Jahr 1992<br />
durch einen tragischen Rennunfall<br />
tödlich verunglückte<br />
und Judo-Europameister<br />
Thomas Schleicher <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>20</strong>01 plötzlich aus dem Leben<br />
schied. Als Ring in Pension<br />
ging, kamen viele ehemalige<br />
Schützlinge nach <strong>Rif</strong><br />
– es wurde ein denkwürdiger<br />
und langer Abend.<br />
Am 1.November <strong>20</strong>03 wurde<br />
Vizeleutnant Erwin Geiger<br />
mit der Leitung des HLSZ in<br />
<strong>Rif</strong> betraut, am 6. Februar<br />
<strong>20</strong>04 übernahm er auch offiziell<br />
das Kommando. Der<br />
gebürtige Tiroler mit Wohnsitz<br />
St. Gilgen war <strong>im</strong> Unterwasser-Rugby<br />
aktiv, ist diplomierter<br />
Trainer, Lehrer für<br />
Rettungsschw<strong>im</strong>men und<br />
Mitglied der Wasserrettung.<br />
Und gleich in seinem ersten<br />
Jahr ging die Erfolgsserie<br />
der <strong>Rif</strong>er Sportsoldaten<br />
weiter.<br />
Es gibt jetzt auch mehr Platz<br />
durch zusätzliche Räumlichkeiten,<br />
die Kapazität ist auf<br />
bis zu 45 Athleten angewachsen.
Statistik des HLSZ <strong>Rif</strong> (1985 bis <strong>20</strong>05)<br />
Leistungssportler gesamt : 456 Davon Salzburger: 2<strong>20</strong><br />
Sportarten gesamt:<br />
Hitliste: Ski: 106, Ringen: 68, Leichtathletik: 48,<br />
Judo: 38, Volleyball: 23<br />
Int. Starter und Medaillen: Teilnehmer Medaillen<br />
Olympische Spiele 39 15 (4 Gold)<br />
Weltmeisterschaften 83 43 (13 Gold)<br />
Europameisterschaften 30 11 (2 Gold)<br />
Militärweltmeisterschaften 46 41 (3 Gold)<br />
Medaillensammler<br />
in Uniform.<br />
Die Zahl der <strong>Rif</strong>er Sportsoldaten,<br />
die sich für internationale<br />
Grossereignisse qualifizieren<br />
konnten, ist riesig.<br />
Bis zum Frühjahr <strong>20</strong>06 stehen<br />
nicht weniger als 198<br />
Berufungen zu Buche.<br />
Davon entfallen 39 auf<br />
Olympische Spiele, 83 auf<br />
Weltmeisterschaften, 30 auf<br />
Europameisterschaften und<br />
46 auf Militärweltmeisterschaften.<br />
Bei Olympischen<br />
Spielen wurden 15 Medail-<br />
len (4 Goldene) gewonnen,<br />
bei Weltmeisterschaften 43<br />
(13 Gold), bei Europameisterschaften<br />
11 (2 Gold) und<br />
bei Militärweltmeisterschaften<br />
41 (3 Gold). Dazu kommen<br />
noch <strong>20</strong>3 Titel bei<br />
österreichischen Meisterschaften.<br />
In der Folge werden<br />
die Athleten mit den<br />
besten Leistungen bei den<br />
Grossereignissen aufgelistet<br />
(berücksichtigt wurden Plätze<br />
von 1 bis 6).<br />
Zehnkämpfer Roland Schwarzl
Erfolge bei den Olympischen Spielen<br />
Jahr Sportler Disziplin Platz<br />
1988: Heinz Kuttin Skispringen/90 m 6.Platz<br />
1992: Heinz Kuttin Skispringen/Team SILBER<br />
Heinz Kuttin Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />
Heinz Kuttin Skispringen/90 m 4.Platz<br />
1994: Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />
Andreas Goldberger Skispringen/Team BRONZE<br />
Heinz Kuttin Skispringen/Team BRONZE<br />
Christian Moser Skispringen/Team BRONZE<br />
1998: Christoph Bieler Nord.Komb./Team 4.Platz<br />
Christoph Eugen Nord.Komb./Team 4.Platz<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Team 4.Platz<br />
Mario Stecher Nord.Komb./Team 4.Platz<br />
<strong>20</strong>02: Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint BRONZE<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />
Michael Gruber Nord.Komb./Team BRONZE<br />
<strong>20</strong>06: Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint GOLD<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Team GOLD<br />
Michael Gruber Nord.Komb./Team GOLD<br />
Martin Koch Skispringen/Team GOLD<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel SILBER<br />
38
Weitere Olympia-Teilnehmer<br />
waren (chronologisch):<br />
Reinhold Leitner, Alexander<br />
Neumüller (Seoul 1988),<br />
Walter Kaiser, Gernot Kellermayr,<br />
Franz Ratzenberger,<br />
Thomas Renner (Barcelona<br />
1992), Georg Riedlsperger<br />
(Lillehammer 1994), Martin<br />
Kobau, Helmut Oblinger,<br />
Quian Quianli, Patrick Reiter<br />
(Atlanta 1996), Klaus<br />
Ambrosch (Sydney <strong>20</strong>00),<br />
Christoph Eugen, Wolfgang<br />
Erfolge bei den Weltmeisterschaften<br />
39<br />
Loitzl, Michael Müller, (Salt<br />
Lake City <strong>20</strong>02), Lubos Cikel,<br />
Ludwig Paischer, Roland<br />
Schlosser, Roland Schwarzl,<br />
Radovan Valach (Athen<br />
<strong>20</strong>04), Andrea Fischbacher,<br />
Jahr Sportler Disziplin Platz<br />
1986: Niki Stajkovic Wasserspringen/<br />
3 m-Brett<br />
5.Platz<br />
1987: Helmut Schmuck Wildwasser-Kanu 5.Platz<br />
1988: Werner Haiberger Wildwasser-Kanu/<br />
Team<br />
5.Platz<br />
1989: Werner Haiberger Wildwasser-Kanu 5.Platz<br />
Werner Haiberger Wildwasser-Kanu/<br />
Team<br />
5.Platz<br />
Heinz Kuttin Skispringen/70 m BRONZE<br />
Franz Neuländtner Skifliegen 6.Platz<br />
1990: Alexander Neumüller Ringen/130 kg 4.Platz<br />
1991: Heinz Kuttin Skispringen/70 m GOLD<br />
Heinz Kuttin Skispringen/Team GOLD<br />
Bernhard Gruber, David<br />
Kreiner, Wolfgang Loitzl,<br />
Andreas Prommegger<br />
(Turin <strong>20</strong>06).
Jahr Sportler Disziplin Platz<br />
1993: Andreas Goldberger Skispringen/90 m SILBER<br />
Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m BRONZE<br />
Andreas Goldberger Skispringen/Team BRONZE<br />
Heinz Kuttin Skispringen/Team BRONZE<br />
1995: Andreas Goldberger Skispringen/1<strong>20</strong> m SILBER<br />
Andreas Goldberger Skispringen/90 m 6.Platz<br />
Peter Philippitsch Ringen/62 kg 6.Platz<br />
Patrick Reiter Judo/78 kg BRONZE<br />
Georg Riedlsperger Nord.Komb./Team 5.Platz<br />
Robert Stadelmann Nord.Komb./Team 5.Platz<br />
1996: Ralph Kreibich Rudern/Indoor GOLD<br />
1997: Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />
Ralph Kreibich Rudern/Indoor GOLD<br />
Patrick Reiter Judo/78 kg BRONZE<br />
Robert Stadelmann Nord.Komb./Team BRONZE<br />
Mario Stecher Nord.Komb./Team BRONZE<br />
1998: Martin Kobau Rudern/LG-Doppelvierer 5.Platz<br />
1999: Mario Stecher Nord.Komb./Sprint SILBER<br />
40
Jahr Sportler Disziplin Platz<br />
<strong>20</strong>01: Felix Gottwald Nord.Komb./Team SILBER<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />
Selina Heregger Ski-Abfahrt BRONZE<br />
David Kreiner Nord.Komb./Team SILBER<br />
<strong>20</strong>02: Ralph Kreibich Rudern/Einer 6.Platz<br />
<strong>20</strong>03: Felix Gottwald Nord.Komb./Team GOLD<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel SILBER<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Sprint BRONZE<br />
Michael Gruber Nord.Komb./Team GOLD<br />
Ralph Kreibich Rudern/Einer 6.Platz<br />
<strong>20</strong>04: Wolfgang Loitzl Skifliegen BRONZE<br />
<strong>20</strong>05: Felix Gottwald Nord.Komb./Einzel BRONZE<br />
Felix Gottwald Nord.Komb./Team BRONZE<br />
Wolfgang Loitzl Skispringen/Team/100 m GOLD<br />
Wolfgang Loitzl Skispringen/Team/137 m GOLD<br />
Andreas Prommegger Snowboard/Parallel RTL 5.Platz<br />
Militär-Weltmeister wurden:<br />
Patrick Reiter (Judo, 1997),<br />
Andreas Mitterfellner (Judo,<br />
<strong>20</strong>02), Ludwig Paischer<br />
(Judo, <strong>20</strong>04).<br />
Europameister wurden:<br />
Patrick Reiter (Judo, 1995),<br />
Ludwig Paischer (Judo,<br />
<strong>20</strong>04).<br />
41
Wie wird man Sportsoldat?<br />
Es ist unbestritten, dass das<br />
Österreichische Bundesheer<br />
dank seiner Leistungssportzentren<br />
der grösste Förderer<br />
des rotweissroten Leistungssportes<br />
ist. In den vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong>n wurden rund<br />
4.500 Akteure gefördert, bei<br />
den letzten Olympischen<br />
Spielen in Turin waren 36<br />
der 82 österreichischen<br />
Sportler Heeres-Angehörige,<br />
zuvor bei den Sommerspielen<br />
Athen waren es 39<br />
von 74. Der Bundesheer-<br />
Leistungssportler (Sportsoldat)<br />
ist ein ausdrücklich in<br />
dieser Funktion bestellter<br />
In welchen Sportarten kann man aufgenommen und gefördert werden?<br />
Eine Bewerbung zur Ableistung<br />
des Grundwehrdienstes<br />
als Bundesheer-Leistungssportler<br />
erfolgt ausschliesslich<br />
über Nominierung des<br />
zuständigen Bundesfachverbandes<br />
an die BSO. Sollten<br />
sich mehrere Sportler in der<br />
gleichen Sportart in einem<br />
Kalenderjahr bewerben, ist<br />
durch den Bundesfachverband<br />
eine Rangliste zu erstellen.<br />
Die nominierten<br />
Sportler werden rund 100<br />
Tage vor gewünschtem<br />
Einrückungstermin von der<br />
Hoffnungs- bzw. Leistungsträger<br />
<strong>im</strong> österreichischen<br />
Spitzensport. Es gibt die<br />
Kategorien Kurz-Zeitsoldat,<br />
Militärperson auf Zeit und<br />
Frau <strong>im</strong> Ausbildungsdienst.<br />
Sportliche Voraussetzungen:<br />
Platz 1 bis 3 bei Staatsmeisterschaften,<br />
Platz 1 und 2 bei<br />
BSO dem Bundesministerium<br />
für Landesverteidigung<br />
zur Einberufung vorgeschlagen.<br />
Danach erfolgt die Einberufung<br />
über die zuständigen<br />
Militärkommanden.<br />
Die Bereitstellung des sportlichen<br />
„Arbeitsplatzes“<br />
43<br />
österreichischen Juniorenmeisterschaften,<br />
Platz 1 bei<br />
österreichischen Jugendmeisterschaften.<br />
Sportarten, deren Bundesfachverband Mitglied in der Österreichischen Bundessport-Organisation (BSO) ist, jedoch<br />
vorzugsweise olympische Sportarten. Derzeit gehören der BSO 53 Fachverbände an.<br />
Sportarten, welche <strong>im</strong> Rahmen des Internationalen Militärsportverbandes (CISM) schwerpunktmässig gefördert<br />
werden, das sind Fallschirmspringen, Militärischer Fünfkampf, Orientierungslauf, Schiessen (Gewehr, Pistole) und<br />
Skisport (Biathlon, Langlauf).<br />
Sportler in Mannschaftssportarten können ihren Grundwehrdienst als Bundesheer-Leistungssportler ableisten, sind<br />
aber für eine Längerverpflichtung prinzipiell nicht vorgesehen.<br />
durch das Bundesheer ist<br />
mit einer sozialen Absicherung<br />
verbunden, der Dienstbetrieb<br />
erfolgt grundsätzlich<br />
nach den „Allgemeinen<br />
Dienstvorschriften“.
Ein Blick hinter die Kulissen.<br />
Vom nicht alltäglichen Alltag<br />
Wer kann schon von sich<br />
behaupten, einen Arbeitsplatz<br />
zu haben, der nicht nur<br />
in weites Wiesengrün eingebettet<br />
ist, sondern auch von<br />
einer ganzen „Armada“ stolzer<br />
Berge in zumindest drei<br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen eingekreist<br />
ist? Stellen Sie sich<br />
einmal in <strong>Rif</strong> vor eine der<br />
Hallen oder auf eine Fläche<br />
<strong>im</strong> Freien und lassen sie Ihre<br />
Blicke kreisen: Da steht der<br />
Untersberg, quasi der Hausberg<br />
der <strong>Rif</strong>er, vor allem der<br />
Sportler, die da nicht selten<br />
der Kondition wegen nach<br />
oben „galoppieren“, gegen<br />
Süden stechen die Barmsteine<br />
hervor, das Göllmassiv<br />
ist zu sehen, das Tennenund<br />
Hagengebirge, zum<br />
Osten hin grüsst die Osterhorngruppe<br />
mit Schmittenstein<br />
und Schlenken – <strong>im</strong><br />
Sommer gleichermassen<br />
schön wie <strong>im</strong> Winter. Und<br />
so gerät auch Ernst Grössinger<br />
ins Schwärmen:“Für uns<br />
hier ist das ein ganz toller<br />
Arbeitsplatz, den muss man<br />
erst einmal schätzen lernen“,<br />
Die “Mannschaft“ von <strong>Rif</strong>: „Kapitän“ Mag. Wolfgang Becker mit seiner Crew.<br />
sagt der Wirtschaftliche<br />
Leiter von <strong>Rif</strong>. Und das ist<br />
angesichts der Tatsache,<br />
dass das Personal <strong>im</strong> Universitäts-<br />
und Landessportzentrum<br />
mit bis zu 1500 Besuchern<br />
am Tag zu tun hat,<br />
manchmal gar nicht so einfach.<br />
Denn: Es gibt nicht nur<br />
die Schokoladenseite, sie<br />
hat, wie so Vieles, auch eine<br />
Kehrseite. Ein Lied davon<br />
können vor allem die vier<br />
Portiere <strong>im</strong> Foyer singen.<br />
Denn sie in erster Linie sind<br />
mit den Eitelkeiten des Ein-<br />
zelnen konfrontiert, mit den<br />
Launen des sehr oft nur aufs<br />
eigene Ego bedachten Sportlers,<br />
mit den (zum Glück sehr<br />
wenigen) Beschwerden.<br />
Diese vier Herren sind sich<br />
bewusst, tagaus, tagein gewissermassen<br />
auf einer<br />
Gratwanderung zu sein –<br />
nicht <strong>im</strong> sportlichen Sinne,<br />
auch wenn hier der Sport<br />
<strong>im</strong> Vordergrund steht.<br />
Weil die Führung vom ersten<br />
Tag an bestrebt gewesen<br />
ist, die Bedürfnisse den
Geräumte Laufbahn auch <strong>im</strong> Winter:<br />
Da gilt <strong>Rif</strong> als Vorreiter.<br />
sich jeweils ändernden Gegebenheiten<br />
anzupassen,<br />
Fehlerhaftes sofort auszumerzen,<br />
Schadhaftes<br />
schnellstens zu reparieren,<br />
kann der Besucher und Nutzer<br />
in <strong>Rif</strong> weder Abnützung<br />
oder Verschleiss der Einrichtungen<br />
erkennen.<br />
Grössinger: “Dank unserer<br />
eigenen Professionisten können<br />
derartige Schrammen<br />
gleich <strong>im</strong> Ke<strong>im</strong> erstickt werden.“<br />
Die Professionisten in<br />
der Personalmannschaft haben<br />
sich längst bezahlt gemacht,<br />
ob Tischler, Elektriker,<br />
Schlosser, Maurer oder<br />
Installateur. Sie arbeiten<br />
nicht nur in ihren Fachbereichen<br />
und vor allem viel<br />
preisgünstiger als herbeigeholte<br />
Unternehmer, sie nutzen<br />
Kenntnis und Zeit auch<br />
für den Bau zahlreicher Geräte.<br />
Die stehen <strong>im</strong> Kraftraum<br />
oder <strong>im</strong> benachbarten<br />
Im Fuhrpark steht für jeden Zweck<br />
ein entsprechendes Fahrzeug.<br />
Schloss – alles „Made in <strong>Rif</strong>“.<br />
Insgesamt kommt das Sportzentrum<br />
mit derzeit 31 Beschäftigten,<br />
darunter 13 Teilzeitangestellten,<br />
aus – begonnen<br />
wurde vor zwei<br />
Jahrzehnten mit 39 Personen.<br />
Also ist auch hier Effizienz<br />
eingekehrt. Dabei<br />
sind <strong>im</strong>merhin Einrichtungen<br />
auf einer Gesamtfläche<br />
von ziemlich genau <strong>20</strong> ha zu<br />
betreuen, das reicht bis zum<br />
Schloss. Das Personal steht,<br />
je nach Position, von 6 bis<br />
23 Uhr zur Verfügung, offiziell<br />
ist <strong>Rif</strong> zwischen 7 und<br />
22 Uhr geöffnet, freilich werden<br />
Ausnahmen gemacht,<br />
wenn es die Trainingspläne<br />
erfordern. Schw<strong>im</strong>mer beispielsweise<br />
können bei Bedarf<br />
schon um 6 Uhr früh<br />
ihre Bahnen ziehen. Service<br />
wird also gross geschrieben<br />
und das 360 Tage <strong>im</strong> Jahr –<br />
geschlossen ist nur an fünf<br />
Auch Sportgeräte werden von den<br />
<strong>Rif</strong>er Mitarbeitern - hier Schlosser<br />
Hans Ebner - in Eigenregie hergestellt.<br />
Tagen. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt der täglichen<br />
Arbeit liegt in den Händen<br />
der weiblichen „Putzkolonne“,<br />
denn Sauberkeit und<br />
Einhaltung aller hygienischen<br />
Vorgaben sind in<br />
einem Sportzentrum mit<br />
derart hoher Besuchsfrequenz<br />
vorrangig. Dass die<br />
Sorgfalt so mancher Nutzer<br />
zu wünschen übrig lässt,<br />
muss man (leider) nicht besonders<br />
erwähnen – es ist so.<br />
Was nicht mit menschlicher<br />
Hand zu schaffen ist, wird<br />
von Maschinen erledigt.<br />
Auch wenn der eine oder<br />
andere der Traktoren schon<br />
ein richtiger Oldt<strong>im</strong>er ist, er<br />
erfüllt allemal seine Aufgabe.<br />
Gleiches gilt für die diversen<br />
Spezialgeräte für Reinigung<br />
und Pflege, die von<br />
den Anlagebetreuern übers<br />
Gelände pilotiert werden.<br />
Und damit auch ja keine<br />
45<br />
Für die Haustischler gibt es <strong>im</strong>mer<br />
viel zu tun, <strong>im</strong> Bild Josef Pickl<br />
(bereits in Pension) und Erich Eibl.<br />
Ecke ausgespart wird, dreht<br />
Ernst Grössinger dre<strong>im</strong>al,<br />
viermal täglich seine Runden<br />
durch die Hallen und<br />
über die Plätze (und wundert<br />
sich noch <strong>im</strong>mer über den<br />
täglichen Wettkampf der Autofahrer<br />
be<strong>im</strong> Suchen der<br />
noch so kleinsten Lücke auf<br />
dem Parkplatz mit <strong>im</strong>merhin<br />
über 300 Stellplätzen).<br />
Zwe<strong>im</strong>al in der Woche gibt<br />
es ein Meeting, wobei in<br />
diesem Fall ausnahmsweise<br />
kein Sportfest zu verstehen<br />
ist – hier findet Gedankenaustausch<br />
mit den Mitarbeitern<br />
statt. Ansonsten wird,<br />
mit dem für die Haustechnik<br />
zustehenden Walter Rieger,<br />
alles auf „kurzem Dienstweg“<br />
erledigt. Damit wenigstens<br />
ab und zu der Blick<br />
über die prächtige Landschaft<br />
schweifen kann, die<br />
diesen Arbeitsplatz so anziehend<br />
gestaltet.
Viel Spass und ein schmerzhafter<br />
Ausflug. Alexander Neumüller erinnert sich<br />
Der Walser Ringer<br />
Alexander Neumüller<br />
(Jahrgang 1966), in Großgmain<br />
zuhause, beruflich bei<br />
der Sondereinheit EGS der<br />
Polizei in Vorarlberg stationiert,<br />
<strong>im</strong>mer noch aktiv und<br />
auf den <strong>20</strong>. Staatsmeistertitel<br />
hoffend, gehört zu den<br />
erfolgreichsten Sportlern,<br />
die in <strong>Rif</strong> trainiert haben. Er<br />
war 1988 Olympia-Neunter<br />
<strong>im</strong> Superschwergewicht, <strong>im</strong><br />
Jahr 1990 EM-Dritter und<br />
WM-Vierter.<br />
Bei den Recherchen für<br />
diese Publikation war Neumüller<br />
derjenige, der sich<br />
am ausführlichsten zu Wort<br />
gemeldet hat. Seine Ausführungen<br />
zeigen auch, dass<br />
es neben dem harten täglichen<br />
Training auch jede<br />
Menge Spass gegeben hat.<br />
Aus Alexander Neumüllers<br />
Erinnerungen sind hier auch<br />
Ringer Alexander Neumüller (rechts)<br />
schultert Zehnkämpfer Georg<br />
Werthner.<br />
46<br />
einige Schwänke dokumentiert.<br />
„Wir waren damals ein bunt<br />
zusammengewürfelter Haufen<br />
von Individualisten aus<br />
den unterschiedlichsten<br />
Sportarten, diese Mischung<br />
hat auch das Besondere<br />
ausgemacht. Mich hat <strong>Rif</strong><br />
jedenfalls in meiner Persönlichkeit<br />
stark geprägt, ohne<br />
<strong>Rif</strong> wäre ich nicht der, der<br />
ich heute bin. HLSZ-Kommandant<br />
Ring hat für mich<br />
eine Schlüsselrolle gespielt,<br />
ich habe ihn über die <strong>Jahre</strong><br />
sehr schätzen gelernt. Es<br />
war eine wunderschöne<br />
Zeit, von der ich keinen Tag<br />
missen will. Auch nicht<br />
wegen der Möglichkeiten,<br />
sich in anderen Sportarten<br />
zu versuchen und dabei viel<br />
Spass zu haben.<br />
In die „tiefen“Gehe<strong>im</strong>nisse<br />
des Bogenschiessens wollte
uns eines Tages Franz<br />
Mayer einführen. Etwa 50 m<br />
hinter dem damaligen Leistungszentrum<br />
waren die<br />
Scheiben aufgestellt. Wie<br />
be<strong>im</strong> Indianer-Spiel versuchte<br />
ich den Bogen zu spannen,<br />
schaffte es aber nicht -<br />
bis mir Franz erklärte, dass<br />
man nur die Sehne spannt.<br />
Als der Pfeil dann doch losflog,<br />
begann er einen weiten<br />
Flug, geriet über das Ziel hinaus<br />
und ich dachte schon,<br />
dass er nun in irgend einem<br />
Garten der umliegenden<br />
Häuser landen würde. Zum<br />
Glück ist er dann doch an<br />
einer Steinmauer zerschellt –<br />
Ungemach blieb uns erspart.<br />
Der damals bekannte Wildwasser-Paddler<br />
Norbert<br />
Sattler versuchte uns das<br />
Kajakfahren beizubringen.<br />
Und zwar in der Schw<strong>im</strong>mhalle,<br />
in der wir drei Boote<br />
zur Verfügung hatten. Schon<br />
das Einsteigen war sehr<br />
schwierig, dann ging es ungefähr<br />
eine Minute ganz gut,<br />
sich in dem engen Boot zu<br />
halten – plötzlich kenterte<br />
ich durch, wie man in der<br />
Fachsprache sagt. Mit dem<br />
Kopf unter Wasser, eingeklemmt<br />
in dem Kajak, bekam<br />
ich leicht Panik und<br />
hatte natürlich vergessen,<br />
wie man richtig „aussteigt“.<br />
Ich drückte mich mit aller<br />
Kraft vom gekenterten Boot<br />
ab, bis die Spritzdecke nachgab<br />
und ich endlich befreit<br />
war. Ein besonderes Gefühl,<br />
Ernst Grössinger, Wirtschaftlicher Leiter in <strong>Rif</strong>, sucht gemeinsam<br />
mit Raphael Grandits Abkühlung <strong>im</strong> Wassergraben an der<br />
Laufbahn.<br />
wieder atmen zu können.<br />
Einschneidend war ein Erlebnis<br />
auf der Trainingsstrecke<br />
von Motocross-Fahrer<br />
Willi Wallinger, einem <strong>Rif</strong>er<br />
HLSZ-Kollegen. Auf der total<br />
verschlammten Piste wurde<br />
mir mein Schuhwerk zum<br />
Verhängnis. Weil eine „Bereisung“<br />
unserer Dienststelle<br />
durch Vorgesetzte aus<br />
Wien angesagt war und ich<br />
Ausrüstung, Uniform und<br />
Stiefel schon geputzt hatte,<br />
versuchte ich es mit Turnschuhen;<br />
schon be<strong>im</strong> Ankicken<br />
des Motorrades passierte<br />
es – der Kickstarter<br />
schlug mit voller Wucht auf<br />
mein Schienbein zurück,<br />
Blut sickerte durch die Hose.<br />
Olaf Mayer, damals ein be-<br />
kannter Boxer, leistete Erste<br />
Hilfe: Er verband meine tiefe<br />
Wunde fachmännisch und<br />
brachte mich ins Krankenhaus<br />
Hallein. Dort wurde die<br />
Wunde mit 36 Stichen genäht.<br />
Weil ich (vermutlich<br />
wegen des Betäubungsmittels)<br />
schmerzfrei war,<br />
folgte ich den Kollegen noch<br />
zur verabredeten „Kasnockenpartie“<br />
auf eine Hütte.<br />
In der Nacht bekam ich starkes<br />
Fieber, am nächsten Tag<br />
landete ich mit der entzündeten<br />
Wunde in der HSA<br />
(Heeres-Sanitäts-Anstalt) in<br />
Glasenbach. Und blieb drei<br />
Wochen dort. Die Inspektion<br />
durch die Vorgesetzten fand<br />
ohne mich statt – ich hatte<br />
also vergebens geputzt.“<br />
Die nordischen Kombinierer suchten Ablenkung be<strong>im</strong> Go-Kart-Fahren und<br />
hatten viel Spass.
Vom Flair in einem einzigartigen<br />
Sportzentrum. Das Loblied der Stammgäste<br />
Die Statistik sagt uns, dass<br />
in <strong>Rif</strong> seit der Eröffnung<br />
über 5 Millionen Gäste gezählt<br />
wurden. Viele von<br />
ihnen waren und sind Stammgäste,<br />
nutzen die erstklassigen<br />
Einrichtungen also <strong>im</strong>mer<br />
wieder. Zu diesen gehören<br />
vor allem die Leistungssportler,<br />
deren Alltag sich<br />
zum grossen Teil auf den<br />
Freiplätzen und Hallen ab-<br />
spielt. Hunderte sind es mittlerweile,<br />
die dank ihrer Erfolge<br />
den Namen <strong>Rif</strong> auch weit<br />
über die Landesgrenzen hinausgetragen<br />
haben. Die Angehörigen<br />
des Bundesheer-<br />
Leistungszentrums (HLSZ),<br />
die Schüler und Schülerinnen<br />
des Salzburger<br />
Schulsportmodells (Sport<br />
Eybl-SSM), die Athleten aus<br />
dem Leistungsbetreuungs-<br />
zentrum (LBZ), die Fussballprofis<br />
des damaligen österreichischen<br />
Paradeklubs<br />
Austria Salzburg, die Klassesportler,<br />
die einzeln und<br />
aus persönlichem Interesse<br />
die <strong>Rif</strong>er Vorteile nutzten –<br />
sie alle bieten ein Spiegelbild<br />
aus zwei Jahrzehnten<br />
sportlicher Entwicklung und<br />
haben ein Kapitel Salzburger<br />
und österreichischer Sport-<br />
geschichte mitgeschrieben.<br />
In der Folge wollen wir einige<br />
dieser Sportler zu Wort<br />
kommen lassen – es ist<br />
gleichsam ein einst<strong>im</strong>miges<br />
Loblied.<br />
Die alphabetische Auflistung<br />
dieser St<strong>im</strong>men erhebt<br />
keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit.
Eine Auswahl unserer Sportler von A - Z.<br />
Klaus Ambrosch<br />
(Leichtathletik, Jahrgang<br />
1973, Hallein-<strong>Rif</strong>; mehrfacher<br />
WM- und EM-Teilnehmer <strong>im</strong><br />
Zehnkampf, 18.Platz Olympische<br />
Spiele <strong>20</strong>00, US-<br />
College-Meister 1998, internationaler<br />
australischer<br />
Meister <strong>20</strong>00, dreifacher<br />
Staatsmeister, Bestleistung<br />
8.122 Punkte = Vierter der<br />
„ewigen“ österreichischen<br />
Bestenliste): Mit <strong>Rif</strong> werde<br />
ich <strong>im</strong>mer alle Erinnerungen<br />
an meine aktive Karriere als<br />
Profisportler und meine Zeit<br />
als Österreichs bester Zehnkämpfer<br />
verbinden. Ich hatte<br />
alle Trainingsmöglichkeiten<br />
für meine zehn Disziplinen,<br />
die soziale Absicherung<br />
über das Bundesheer und<br />
eine kleine Wohnung in unmittelbarer<br />
Nähe – einfach<br />
opt<strong>im</strong>al. Es herrschte <strong>im</strong>mer<br />
ein professionelles und für<br />
jeden motivierendes Trainingskl<strong>im</strong>a,<br />
wohl durch die<br />
Anwesenheit von Leistungs-<br />
50<br />
sportlern der unterschiedlichsten<br />
Sportarten. Freundschaften<br />
haben sich entwikkelt,<br />
es gibt <strong>im</strong>mer noch Kontakt<br />
zu ehemaligen Trainern<br />
und Trainingskollegen, weil<br />
ich <strong>im</strong>mer wieder Mal in <strong>Rif</strong><br />
trainiere, nach dem Ende<br />
der Zehnkampflaufbahn wegen<br />
meiner Meniskusverletzung<br />
hoffe ich jetzt noch auf<br />
einen guten Abschluss mit<br />
dem Speer, der ja meine<br />
beste Disziplin war.
Markus Einberger<br />
(Leichtathletik, Jahrgang<br />
1964, Kramsach; Inhaber des<br />
österreichischen Rekordes<br />
<strong>im</strong> Hochsprung seit 1986 mit<br />
2,28 m <strong>im</strong> Freien und mit<br />
2,24 m in der Halle, oftfacher<br />
österreichischer Meister,<br />
darunter je viermal <strong>im</strong><br />
Hochsprung Freiluft/Halle,<br />
WM- und EM-Teilnehmer):<br />
Als Junior kam ich in die<br />
Südstadt, nach sechs <strong>Jahre</strong>n<br />
wechselte ich nach <strong>Rif</strong>, dort<br />
fühlte ich mich auf Anhieb<br />
wohl, es hatte auch den Vorteil,<br />
dass ich näher der He<strong>im</strong>at<br />
war. Die Erinnerungen<br />
an <strong>Rif</strong> mit seinen vorbildlichen<br />
Anlagen habe ich in<br />
bester Erinnerung. Ich hatte<br />
zu der Zeit ja verschiedene<br />
Vergleiche, so war ich über<br />
die <strong>Jahre</strong> u.a. 16mal in Bulgarien<br />
– es war wichtig, weil<br />
die bulgarische Hochsprungschule<br />
damals hervorragende<br />
Trainer hatte, dennoch<br />
war ich jedes Mal froh,<br />
wenn ich zurück war. Besonders<br />
der damalige HLSZ-<br />
Chef Helmut Ring war ein<br />
Freund, er hat mich in jeder<br />
Beziehung unterstützt, von<br />
den Freistellungen hin bis<br />
zur ärztlichen Betreuung.<br />
Der Riss der Achillessehne<br />
hat allerdings alle weiteren<br />
Pläne über den Haufen ge-<br />
51<br />
worfen. <strong>Rif</strong> war aber auch<br />
der Ausgangspunkt für meine<br />
jetzige sportliche Leidenschaft:<br />
Ich war damals ab<br />
und zu in der Kegelhalle,<br />
heute bin ich aktiver Sportkegler<br />
in Kramsach und will<br />
mit meiner Mannschaft wieder<br />
in die Bundesliga aufsteigen,<br />
wo wir schon zwei<br />
<strong>Jahre</strong> gespielt haben. Und<br />
noch ein Bezugspunkt: Das<br />
<strong>Rif</strong>er Jubiläumsfest fällt fast<br />
auf den Tag genau mit dem<br />
<strong>20</strong>-Jahr-Jubiläum meines<br />
Hochsprung-Rekordes<br />
zusammen, das war am<br />
18.Mai 1986 in Schwechat.
Wolfgang<br />
Feiersinger<br />
(Fussball, Jahrgang 1965,<br />
Saalfelden; der einzige<br />
Österreicher, der Sieger in<br />
der Champions League und<br />
<strong>im</strong> Weltpokal war, beides mit<br />
Borussia Dortmund 1997,<br />
österreichischer Meister mit<br />
Austria Salzburg 1994 und<br />
1995, Finalist <strong>im</strong> UEFA-Cup<br />
1994, 46 Länderspiele für<br />
Österreich und WM-Teilnehmer<br />
1998, heute Nachwuchs-<br />
Thomas<br />
Geierspichler<br />
(Behindertensport, Jahrgang<br />
1976 , Anif; mehrfacher<br />
Weltrekordler <strong>im</strong> Rennrollstuhlfahren,<br />
bisher <strong>20</strong> Medaillen<br />
bei Paralympics, WM<br />
und EM, darunter elfmal<br />
Gold): Meine Erfolge beruhen<br />
darin, positive Energie,<br />
Lebensfreude und Erfolgswillen<br />
zu vereinigen und<br />
entsprechend umzusetzen,<br />
trainer bei Red Bull Salzburg):<br />
Meine Zeit in <strong>Rif</strong> als<br />
„Sportsoldat“ ist nur von<br />
guten und schönen Erinnerungen<br />
geprägt, das positive<br />
Umfeld hat sich zwar nicht<br />
unmittelbar, doch aber<br />
gesamthaft auf meine persönliche<br />
Entwicklung ausgewirkt.<br />
Die Pluspunkte waren<br />
die vorzüglichen Trainingsbedingungen,<br />
die wunder<br />
die Basis dazu wird aus<br />
sportlicher Sicht in <strong>Rif</strong> gelegt,<br />
dort konnte ich <strong>im</strong> LBZ<br />
vor allem mit Walter Gfrerer<br />
durch gezielte und professionelle<br />
Trainingssteuerung<br />
meine Leistungssteigerung<br />
erreichen. Alle Einrichtungen<br />
sind barrierefrei erreichbar,<br />
einfach wunderbar.<br />
Dazu kommt die positive<br />
52<br />
schöne Lage und<br />
Umgebung, die familiäre<br />
Atmosphäre. Das erlebte ich<br />
dann auch noch später, als<br />
wir mit der Aus-tria regelmässiger<br />
Trainings-gast in<br />
<strong>Rif</strong> waren. Freundschaften<br />
haben sich entwickelt, einige<br />
halten auch heute noch, speziell<br />
mit dem Direktor des<br />
Sportzentrums.<br />
St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> gesamten<br />
Sportzentrum, das hängt<br />
auch mit den Kontakten zu<br />
anderen Sportlern inklusive<br />
Freundschaften und mit anderen<br />
Sportarten zusammen.<br />
Das hilft mir auch bei<br />
meinen beruflichen Plänen<br />
mit der Schaffung eines<br />
Therapiezentrums.
Gerrit Glomser<br />
(Radsport, Jahrgang 1975,<br />
Salzburg; Sieger der Österreich-Rundfahrt<br />
<strong>20</strong>02 und<br />
<strong>20</strong>03, Staatsmeister <strong>20</strong>05,<br />
Bronzemedaille bei WM und<br />
EM Unter 23 <strong>im</strong> Jahr 1997,<br />
15.Platz WM <strong>20</strong>02, Österreichischer<br />
Radsportler des<br />
<strong>Jahre</strong>s 1997 und <strong>20</strong>02): In<br />
meinen Sportanfängen hat<br />
mich <strong>Rif</strong> geprägt, es war<br />
Treffpunkt mit gleich interessierten<br />
Jugendlichen, wobei<br />
ich über den Turnsport<br />
Andreas<br />
Goldberger<br />
(Skispringen, Jahrgang<br />
1972, Mondsee; Gewinner<br />
von 11 Medaillen bei Olympia<br />
und WM, Weltmeister<br />
Skifliegen 1996, Weltcupsieger<br />
1993, 1995, 1996; sprang<br />
als erster Mensch über <strong>20</strong>0<br />
m, sprang später Weltrekord<br />
mit 225 m): Für meine persönliche<br />
Entwicklung war <strong>Rif</strong><br />
äusserst wichtig, ich konnte<br />
mehr Bindung dorthin hatte<br />
als mit dem Radfahren. Besonders<br />
positiv fand ich die<br />
vielfältigen Trainingsmöglichkeiten<br />
auf engstem<br />
Raum. Mittlerweile ist das<br />
Angebot viel grösser, zum<br />
Glück stecke ich nicht mehr<br />
am Beginn, womöglich hätte<br />
ich Entscheidungsprobleme,<br />
welcher Sportart ich mich<br />
zuwenden soll. Weil der Radsport<br />
sich doch eher auf die<br />
Strassen konzentriert, sind<br />
opt<strong>im</strong>al trainieren, bekam<br />
auch Einblick in andere<br />
Sportarten und Trainingsmethoden<br />
dank der Uni,<br />
durfte alle Trainingseinrichtungen<br />
benützen. Der<br />
freundschaftliche Aspekt untereinander<br />
wurde <strong>im</strong>mer<br />
hoch gehalten, ich fühlte<br />
mich wie zuhause. Ich habe<br />
nach wie vor Kontakt mit<br />
53<br />
die Ausflüge nach <strong>Rif</strong> fast auf<br />
null zurückgegangen, desgleichen<br />
die Kontakte. Die<br />
Freundschaften von früher<br />
sind auf Grund der unterschiedlichen<br />
Ausübung des<br />
Sportes zum Stillstand gekommen,<br />
umso mehr, wenn<br />
man über <strong>Jahre</strong> fast nur <strong>im</strong><br />
Ausland trainiert und fährt.<br />
Dennoch möchte ich meine<br />
<strong>Rif</strong>er Zeit unter keinen<br />
Umständen missen.<br />
zahlreichen ehemaligen<br />
Kollegen, auch haben sich<br />
einige sehr schöne Freundschaften<br />
entwickelt. Von<br />
meiner <strong>Rif</strong>er Zeit zehre ich<br />
auch jetzt in meiner beruflichen<br />
Entwicklung als ORF-<br />
Mitarbeiter und auch in meiner<br />
Freizeit mit Golf, Tennis,<br />
Squash und Mountainbiken.
Felix Gottwald<br />
(Nordische Kombination,<br />
Jahrgang 1976, <strong>Rif</strong> und<br />
Ramsau; 14 Medaillen bei<br />
Olympia und WM, Olympiasieger<br />
<strong>20</strong>06 Sprint und Mannschaft,Mannschafts-Weltmeister<br />
<strong>20</strong>03, Junioren-Weltmeister<br />
1993, Weltcupsieger<br />
<strong>20</strong>01): Als ich nach <strong>Rif</strong> kam,<br />
begann der erste Lebensabschnitt,<br />
den man sich weitgehend<br />
selbständig einteilen<br />
Michael Gruber<br />
(Nordische Kombination,<br />
Jahrgang 1979, Goldegg;<br />
Olympiasieger Mannschaft<br />
<strong>20</strong>06, Mannschafts-Weltmeister<br />
<strong>20</strong>03, Olympia-<br />
Dritter mit der Mannschaft<br />
<strong>20</strong>02): <strong>Rif</strong> ist aus meiner<br />
Sicht in Europa , wenn nicht<br />
sogar weltweit einzigartig.<br />
konnte, es war ein wichtiger<br />
Schritt, um „erwachsen“ zu<br />
werden. Und erstmals konnte<br />
man den ganzen Tag trainieren,<br />
das war für mich damals<br />
beinahe unglaublich.<br />
Was der Ausbau von <strong>Rif</strong> für<br />
den Sport und uns Sportler<br />
bewirkte, kann man eigentlich<br />
nicht in Worte fassen.<br />
Man kann fast sagen, die<br />
Leistungen der Sportler in<br />
Die Vielfältigkeit der Trainingsmöglichkeiten<br />
lässt<br />
praktisch keinen Wunsch<br />
offen. Durch das Bundesheer<br />
sind für uns Sportler<br />
auch Vorteile für die spätere<br />
Berufslaufbahn möglich.<br />
Schön ist es, dank dem Kontakt<br />
zu anderen Athleten<br />
54<br />
<strong>Rif</strong> wuchsen Hand in Hand<br />
mit dem Sportzentrum. Auch<br />
ehemalige Kollegen finden<br />
<strong>im</strong>mer wieder den Weg<br />
nach <strong>Rif</strong>, auch daran sieht<br />
man das besondere Flair des<br />
meines Erachtens einzigartigen<br />
Sportzentrums. Ich gehe<br />
seit über zehn <strong>Jahre</strong>n ein<br />
und aus und freue mich auf<br />
jedes Training.<br />
auch Einblicke in andere<br />
Sportarten zu gewinnen.<br />
Auch Freundschaften entwickeln<br />
sich und bestehen,<br />
ob-schon der Leistungssport<br />
sehr viel Zeit erfordert und<br />
freie Stunden rar sind.
Florian Gschaider<br />
(Tanzsport, Jahrgang 1980,<br />
Elixhausen; gemeinsam mit<br />
Manuela Stöckl 6.Platz WM<br />
10-Tänze <strong>20</strong>01 und <strong>20</strong>05,<br />
Weltcupsieger 10-Tänze<br />
<strong>20</strong>03, neunfacher österreichischer<br />
Meister): <strong>Rif</strong> hat für<br />
mich schon zu existieren begonnen,<br />
als ich den ersten<br />
Kontakt zur Aufnahme in<br />
Reinfried Herbst<br />
(Alpiner Skisport, Jahrgang<br />
1978, Unken; Olympia-Zweiter<br />
Slalom <strong>20</strong>06): Mir haben<br />
nach einer schwachen Saison<br />
<strong>20</strong>04/05 die Erfolge gefehlt,<br />
um <strong>im</strong> ÖSV-Kader zu<br />
bleiben. Mit dem Eintritt in<br />
das LBZ habe ich zum Glück<br />
eine professionelle Einstellung<br />
zum Spitzensport ge-<br />
das Schulsportmodell <strong>im</strong><br />
Jahr 1994 hatte. Fünf <strong>Jahre</strong><br />
später wurde es dann durch<br />
die Aufnahme in das HLSZ<br />
des Bundesheeres zum festen<br />
Anlaufplatz. Der Kontakt<br />
mit anderen Sportarten hat<br />
meine persönliche und vor<br />
allem sportliche Entwicklung<br />
sehr geprägt. Vor allem die<br />
wonnen, ich habe dank der<br />
verschiedenen Trainingsmethoden<br />
und dem Schneetraining<br />
die Ziele erreicht. In <strong>Rif</strong><br />
gefällt mir das komplette<br />
Umfeld samt den vielfältigen<br />
Trainingsmöglichkeiten.<br />
Das Besondere ist auch der<br />
Kontakt zu vielen anderen<br />
Sportlern aus verschiedenen<br />
55<br />
persönlichen und jederzeit<br />
möglichen Kontakte zu den<br />
Verantwortlichen haben sich<br />
sehr positiv ausgewirkt und<br />
eingeprägt. Mit zahlreichen<br />
Sportlern gibt es laufend<br />
Kontakte, ein paar Namen<br />
seien genannt, etwa Roman<br />
Jahoda, Peter Philippitsch<br />
und Ralph Kreibich.<br />
Bereichen und der dadurch<br />
mögliche eine oder andere<br />
Gedankenaustausch.<br />
Insgesamt hat <strong>Rif</strong> einen<br />
grossen Anteil an meinem<br />
Aufschwung <strong>im</strong> Weltcup<br />
und mit der vorläufigen<br />
Krönung bei Olympia.
Moritz Hinterseer<br />
(Fechten/Florett, Jahrgang<br />
1984, Salzburg; 2.Platz <strong>im</strong><br />
Weltcup der Junioren <strong>20</strong>04,<br />
1.Platz in der Weltrangliste<br />
der Junioren <strong>20</strong>04, EM-<br />
Fünfter mit der Nationalmannschaft<br />
<strong>20</strong>04, WM-<br />
Siebenter mit der Nationalmannschaft<br />
<strong>20</strong>05, 8. Platz<br />
Weltcup Venedig <strong>20</strong>06): Ich<br />
kann mich über <strong>Rif</strong> aus-<br />
Franz Höfer<br />
(Triathlon, Jahrgang 1980,<br />
St. Pantaleon; Vize-Europameister<br />
Junioren <strong>20</strong>03,<br />
Staatsmeister olympische<br />
Disziplin <strong>20</strong>05): Für mich ist<br />
in <strong>Rif</strong> einfach alles perfekt.<br />
Ich habe hier eine kleine<br />
Wohnung (da kann ich mir<br />
mein Essen zum Glück<br />
<strong>im</strong>mer selbst zubereiten),<br />
ich habe sämtliche für einen<br />
Triathleten notwendigen Einrichtungen<br />
wie Schw<strong>im</strong>m-<br />
schliesslich positiv äussern.<br />
An erster Stelle steht die<br />
opt<strong>im</strong>ale Möglichkeit, sämtliche<br />
Sportanlagen nutzen<br />
zu können. Mein sportlicher<br />
Aufschwung mit dem guten<br />
Übergang von den Junioren<br />
in die allgemeine Herrenklasse<br />
kommt nicht von<br />
ungefähr und hat neben<br />
dem speziellen Fechttraining<br />
halle, Laufbahn und Kraftkammer.<br />
Dazu kommt die<br />
herrliche Umgebung, in der<br />
man mit dem Rad trainieren<br />
und in alle Richtungen laufen<br />
kann. Ich bin ein Mensch,<br />
der die Natur liebt und deshalb<br />
fühle ich mich in dieser<br />
Gegend so wohl. Dazu kommt<br />
die Atmosphäre und die<br />
Möglichkeit, auch einmal<br />
Bitten zu äussern; sollte einmal<br />
etwas nicht ganz so<br />
56<br />
mit unserem Trainer<br />
auch mit den Bedingungen<br />
in <strong>Rif</strong> zu tun, auch mit denen<br />
be<strong>im</strong> HLSZ. Dort hat sich<br />
auch die eine oder andere<br />
Freundschaft gebildet.<br />
Insgesamt ist der Zusammenhalt<br />
unter den Kollegen<br />
verschiedener Sportarten<br />
sehr gut.<br />
passen, wird es gleich erledigt<br />
– <strong>im</strong> positiven Sinn für<br />
den Athleten. Man lernt andere<br />
Sportler und Leute kennen,<br />
was einem auch in der<br />
persönlichen Entwicklung<br />
hilft – oder eben nicht. Auch<br />
das ist eine Erfahrung. Besonders<br />
eng ist das Verhältnis<br />
zu den Schw<strong>im</strong>mern und<br />
den nordischen Kombinierern,<br />
Felix Gottwald wohnt<br />
ein Stockwerk über mir.
Gernot Kellermayr<br />
(Leichtathletik, Jahrgang<br />
1966, Vöcklabruck; österreichischer<br />
Rekordhalter <strong>im</strong><br />
Zehnkampf mit 8.3<strong>20</strong> Punkten/1993,<br />
Mitinhaber des<br />
österreichischen Rekordes<br />
4x100 m 39,26 Sekunden/<br />
1992, Olympia-, WM- und<br />
EM-Teilnehmer): Ich habe in<br />
<strong>Rif</strong> die schönste Zeit meiner<br />
sportlichen Karriere verbracht.<br />
Nicht nur das sportli-<br />
Ralph Kreibich<br />
(Rudern, Jahrgang 1975,<br />
Salzburg; WM-Finalist <strong>im</strong><br />
Einer <strong>20</strong>02 und <strong>20</strong>03 = Platz<br />
6, Weltcup-Achter <strong>20</strong>02 und<br />
<strong>20</strong>03, Indoor-Weltmeister<br />
mit Weltrekord 1996 und<br />
1997, Dritter der Militär-WM<br />
1999): <strong>Rif</strong> war und ist für<br />
mich zur zweiten He<strong>im</strong>at<br />
che Umfeld war für die damalige<br />
Zeit in Österreich einzigartig,<br />
sondern die Kulisse,<br />
die man be<strong>im</strong> Training gehabt<br />
hat. Besonders positiv<br />
war die Kollegialität aller<br />
Beteiligten, es haben sich<br />
auch Freundschaften entwickelt<br />
und es gibt <strong>im</strong>mer<br />
wieder Kontakte, leider nicht<br />
regelmässig. Als ich in <strong>Rif</strong><br />
begann, wohnte ich erst-<br />
geworden. Ohne Sportzentrum<br />
und HLSZ wäre es mir<br />
nicht möglich gewesen,<br />
meine sportlichen Ambitionen<br />
und Ziele so professionell<br />
zu leben und zu erreichen.<br />
Ich habe in <strong>Rif</strong> alles<br />
gehabt. Sauberkeit, Flexibilität<br />
und das sehr freundliche<br />
57<br />
mals nicht mehr bei meinen<br />
Eltern; dass dies natürlich<br />
ein grosser Schritt in der<br />
persönlichen Entwicklung<br />
ist, sollte klar sein. Der Tupfen<br />
auf dem „i“ ist wohl,<br />
dass ich in <strong>Rif</strong> auch mein<br />
Studium der Sportwissenschaften<br />
absolviert und<br />
beendet habe.<br />
Personal zeichnen den<br />
Standort besonders aus.<br />
Das Bundesheer ermöglicht<br />
einem nach der aktiven<br />
Karriere die berufliche<br />
Ausbildung, was will man<br />
mehr?
Heinz Kuttin<br />
(Skispringen, Jahrgang1971,<br />
Zlan/ Kärnten; Doppelweltmeister<br />
1991, einmal Silber<br />
und zwe<strong>im</strong>al Bronze bei<br />
Olympia, fünffacher Juniorenweltmeister,<br />
nach Geschäftsführung<br />
der Alpen Arena Villach<br />
Trainer be<strong>im</strong> ÖSV, dann<br />
in Polen, jetzt in Deutschland):<br />
Als Spitzensportler<br />
sollte man <strong>im</strong>mer sehr gute<br />
Reinhold Leitner<br />
(Schw<strong>im</strong>men, Jahrgang<br />
1966, Salzburg; Olympia-<br />
Teilnehmer 1988 mit Platz 18<br />
über <strong>20</strong>0 m Schmetterling,<br />
zwischen 1986 und 1990<br />
zahlreiche österreichische<br />
Meistertitel und Rekorde,<br />
mit Zeiten <strong>im</strong> Schmetterlingstil<br />
noch heute in den top 10<br />
der „ewigen“ österreichischen<br />
Bestenliste): Meine<br />
Erinnerungen an <strong>Rif</strong> kann<br />
ich in drei besonders präg-<br />
Möglichkeiten vorfinden. Die<br />
Flexibilität ist da besonders<br />
wichtig. Sollte, aus welchen<br />
Gründen auch <strong>im</strong>mer, eine<br />
Planänderung notwendig<br />
sein, braucht man auch kurzfristig<br />
die notwendige Infrastruktur.<br />
Und da ist <strong>Rif</strong> einsame<br />
Spitze. Das habe ich<br />
schon als Sportler <strong>im</strong> Bundesheer-Leistungszentrum <br />
nante Sätze kleiden; als<br />
gleich am Anfang das Becken<br />
<strong>im</strong> Hallenbad undicht wurde<br />
und wir nicht trainieren konnten,<br />
jede Menge harte Trainingsarbeit<br />
zu leisten war, in<br />
Helmut Ring und Wolfgang<br />
Becker zwei erstklassige Ansprechpartner<br />
vorhanden<br />
waren. <strong>Rif</strong> war für meine<br />
sportliche Entwicklung das<br />
Um und Auf, daraus gestaltete<br />
sich auch die persönli-<br />
58<br />
genossen und auch deshalb<br />
komme ich auch jetzt als<br />
Trainer, zuletzt be<strong>im</strong> Polnischen<br />
Skiverband, mit meinen<br />
Schützlingen sehr gerne<br />
nach <strong>Rif</strong>. Da weiss ich, was<br />
ich habe. Und es ist auch<br />
nett, <strong>im</strong>mer wieder Kollegen<br />
und Freunde aus früheren,<br />
gemeinsamen <strong>Jahre</strong>n zu<br />
treffen.<br />
che Entwicklung. Die Nähe<br />
des Bundesheer-Leistungszentrums<br />
zu meiner He<strong>im</strong>atstadt<br />
und die sehr guten<br />
Trainingsmöglichkeiten ergaben<br />
eine ideale Kombination.<br />
Ich bin zwar heute<br />
noch <strong>im</strong> Masterssport der<br />
Schw<strong>im</strong>mer tätig, die Kontakte<br />
zu ehemaligen Kollegen<br />
sind aber eher bescheiden.
Wolfgang Loitzl<br />
(Skispringen, Jahrgang<br />
1980, Bad Mitterndorf; Junioren-Weltmeister<br />
1998,<br />
Mannschafts-Weltmeister<br />
<strong>20</strong>01 und <strong>20</strong>05 auf beiden<br />
Schanzen, Dritter der Skiflug-WM<br />
<strong>20</strong>04): Ich habe nur<br />
positive Eindrücke und Erinnerungen<br />
in dieser freund-<br />
Alexander<br />
Neumüller<br />
(Jahrgang 1966), in Großgmain<br />
zuhause, beruflich bei<br />
der Sondereinheit EGS der<br />
Polizei in Vorarlberg stationiert,<br />
<strong>im</strong>mer noch aktiv und<br />
auf den <strong>20</strong>. Staatsmeistertitel<br />
hoffend, gehört zu den<br />
erfolgreichsten Sportlern,<br />
die in <strong>Rif</strong> trainiert haben. Er<br />
war 1988 Olympia-Neunter<br />
lichen Umgebung, ein ganz<br />
wichtiger Faktor für den<br />
sportlichen Erfolg neben<br />
den tollen Trainingsmöglichkeiten.<br />
Dazu kommen die<br />
unterhaltsamen Stunden mit<br />
den Kollegen. Abseits vom<br />
speziellen Training denke<br />
ich an viele herrliche<br />
<strong>im</strong> Superschwergewicht, <strong>im</strong><br />
Jahr 1990 EM-Dritter und<br />
WM-Vierter. Wir waren damals<br />
einbunt zusammengewürfelter<br />
Haufen von Individualisten<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Sportarten,<br />
diese Mischung hat auch<br />
das Besondere ausgemacht.<br />
Mich hat <strong>Rif</strong> jedenfalls in<br />
59<br />
Tennismatches und Volleyballspiele.<br />
Nach einer Unterbrechung<br />
durfte ich wieder<br />
nach <strong>Rif</strong> zurückkehren, wovon<br />
ich mir für die Zukunft<br />
einiges erwarte.<br />
meiner Persönlichkeit stark<br />
geprägt, ohne <strong>Rif</strong> wäre ich<br />
nicht der, der ich heute bin.<br />
HLSZ-Kommandant Ring hat<br />
für mich eine Schlüsselrolle<br />
gespielt, ich habe ihn über<br />
die <strong>Jahre</strong> sehr schätzen gelernt.<br />
Es war eine wunderschöne<br />
Zeit, von der ich keinen<br />
Tag missen will.
Ludwig Paischer<br />
(Judo, Jahrgang 1981,<br />
Strasswalchen; Vizeweltmeister<br />
und Vizeeuropa-meister<br />
<strong>20</strong>05, Europameister<br />
<strong>20</strong>04, Militärweltmeister<br />
<strong>20</strong>04): In <strong>Rif</strong> geht uns nichts<br />
ab, hier kann man opt<strong>im</strong>al<br />
trainieren, ob es <strong>im</strong> Freien in<br />
der herrlichen ländlichen<br />
He<strong>im</strong>o<br />
Pfeifenberger<br />
(Fussball, Jahrgang 1966,<br />
Bad Vigaun; österreichischer<br />
Meister mit Austria Salzburg<br />
1994 und 1995, Finalist <strong>im</strong><br />
UEFA-Cup 1994, österreichischer<br />
Torschützenkönig<br />
1994, 40 Länderspiele für<br />
Österreich sowie WM-<br />
Teilnehmer 1990 und 1998,<br />
345 Bundesligaspiele für<br />
Austria Salzburg und Rapid<br />
und 43 Bundesligaspiele in<br />
Deutschland für Werder Bre-<br />
Umgebung ist oder in den<br />
Hallen mit all den Supergeräten.<br />
Schön ist es, ab und<br />
zu mit Kollegen aus anderen<br />
Sportarten trainieren und<br />
ihnen zuschauen zu können,<br />
die St<strong>im</strong>mung, auch be<strong>im</strong><br />
HLSZ, ist <strong>im</strong>mer bestens. Ich<br />
möchte <strong>Rif</strong> mit keinem ande-<br />
men): In <strong>Rif</strong> hatte ich für<br />
jede Saison und vor unzähligen<br />
Spielen ideale Trainingsbedingungen,<br />
unserer<br />
Prof<strong>im</strong>annschaft wurde jeder<br />
Wunsch erfüllt, das Ambiente<br />
war anregend, das<br />
Personal freundlich und flexibel.<br />
Automatisch steigt die<br />
Motivation durch gemeinsame<br />
Trainingseinheiten mit<br />
erfolgreichen Weltklassesportlern,<br />
man reift durch<br />
60<br />
ren Standort tauschen.<br />
Einen kleinen Wunsch hätte<br />
ich schon – eine Judomatte<br />
würde gut zu <strong>Rif</strong> passen,<br />
auch wenn ich das Techniktraining<br />
normalerweise in<br />
Strasswalchen mache.<br />
Kontakt und Kommunikation<br />
in seiner Persönlichkeit. Ich<br />
habe vieles mitgenommen<br />
in meine jetzige Tätigkeit als<br />
Verantwortlicher für den gesamten<br />
Fussball-Nachwuchs<br />
bei Red Bull. Ich freue mich<br />
<strong>im</strong>mer wieder, wenn ich<br />
Sportkollegen von <strong>Rif</strong> treffe<br />
oder mit ihnen be<strong>im</strong> Fernsehen<br />
mitfiebern kann.
Patrick Reiter<br />
(Judo, Jahrgang 1972, Bischofshofen;<br />
Europameister<br />
1995, WM-Dritter 1995 und<br />
1997, Militär-Weltmeister<br />
1997 und <strong>20</strong>00, fünffacher<br />
Europacupsieger, 15 Siege<br />
<strong>im</strong> Weltcup, achtfacher<br />
Meister in Österreich und<br />
Deutschland, zweifacher<br />
Olympia-Teilnehmer): Nach<br />
langem Kampf mit dem Verband<br />
konnte ich von Wien<br />
nach <strong>Rif</strong> wechseln, kaum angekommen<br />
wurde ich Europameister,<br />
welche Eupho-<br />
Roland Schwarzl<br />
(Leichtathletik/Zehnkampf,<br />
Jahrgang 1980, Salzburg;<br />
Olympia-Zehnter <strong>20</strong>04, EM-<br />
Dritter in der Halle <strong>20</strong>05):<br />
Für mich ist es das wichtigste<br />
und beste Sportzentrum<br />
Österreichs, speziell für die<br />
Leichtathleten ist es ein<br />
„Paradies“. Besonders gün-<br />
rie. Es gab dort tolle und<br />
„spannende“ Menschen,<br />
erstklassige Trainingsmöglichkeiten,<br />
judospezifisch<br />
am Anfang etwas schwierig,<br />
viel Spass, vor allem mit<br />
den Skispringern. Mit Wolfgang<br />
Becker von der ersten<br />
Sekunde an einen grossen<br />
Unterstützer, Helmut Ring<br />
war eine ständige Herausforderung.<br />
Insgesamt war<br />
trotz der Unterschiedlichkeit<br />
alles eine „Familie“. Ich habe<br />
durch <strong>Rif</strong> festgestellt,<br />
stig ist, dass in <strong>Rif</strong> alle Einrichtungen<br />
ohne lange Wege<br />
zu erreichen sind – einfach<br />
ideal. Man ist <strong>im</strong>mer<br />
ein gern gesehener Gast,<br />
das trägt zur positiven St<strong>im</strong>mung<br />
bei. Ich wohne seit<br />
<strong>20</strong>00 in der Nähe des Sportzentrums<br />
und trainiere fast<br />
61<br />
dass ich ein persönliches<br />
Umfeld benötige, in dem ich<br />
mich zuhause fühle, um ausserordentliche<br />
Leistungen erbringen<br />
zu können. In Wien<br />
war das nicht der Fall, in <strong>Rif</strong><br />
schon – und das habe ich für<br />
mein Leben mitgenommen.<br />
Bei diversen Veranstaltungen<br />
trifft man Kollegen von<br />
früher, die Erinnerungen<br />
sind <strong>im</strong>mer schön. Es gibt<br />
kollegiale Freundschaften,<br />
tiefere, persönliche nicht.<br />
täglich dort. 50% meines<br />
Erfolges kann ich dem Landessportzentrum<br />
samt HLSZ<br />
zuschreiben. Vor allem dem<br />
Bundesheer muß man danken,<br />
daß es diese tolle<br />
Einrichtung gibt.
Christoph Sieber<br />
(Segeln/Surfen, Jahrgang<br />
1971, Podersdorf; Olympiasieger<br />
<strong>20</strong>00 <strong>im</strong> Surfen/<br />
Mistral, Olympia-Fünfter<br />
1992, EM-Dritter 1994): Ich<br />
erinnere mich sehr gerne an<br />
<strong>Rif</strong>. Nachdem ich zuvor jahrelang<br />
Musik als Schwerpunkt<br />
in meinem Leben hatte,<br />
war die Hinwendung zum<br />
Sport, der Besuch des SSM<br />
und damit das Wohnen und<br />
Trainieren in <strong>Rif</strong> meine erste<br />
grosse Entscheidung, die<br />
mich persönlich befreit und<br />
Niki Stajkovic<br />
(Wasserspringen, Jahrgang<br />
1959, Honolulu/Hawaii; Vize-<br />
Europameister 1987, EM-<br />
Dritter 1981, WM-Fünfter<br />
1986, Weltcup-Zweiter 1981<br />
und 1983, zweifacher Junioren-Europameister,fünffacher<br />
Olympia-Teilnehmer):<br />
Ich lebe seit 1989 in Hawaii<br />
und bin leidenschaftlicher<br />
Wellenreiter. Aus der Ferne<br />
und auch wenn ich nach<br />
in meinem Streben beflügelt<br />
hat. Schule, Sport und Spiel<br />
bildeten den Tagesablauf,<br />
der mir in seiner Vielfalt einen<br />
für mein ganzes Leben<br />
entscheidenden Entwicklungsschub<br />
gegeben hat. Ob<br />
bei den Ballspielen, be<strong>im</strong> täglichen<br />
Bezwingen des Kletterturms,<br />
be<strong>im</strong> Probieren<br />
mit den Leichtathleten, be<strong>im</strong><br />
„Herumblödeln“ in der<br />
Schnitzelgrube – das gemeinsame<br />
Spiel stand <strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> Vordergrund, die<br />
Salzburg komme, erinnere<br />
ich mich <strong>im</strong>mer an <strong>Rif</strong>. Und<br />
das gerne. Die traumhafte<br />
Lage, in der ich mich von<br />
Anfang an wohl gefühlt habe.<br />
Ideal war es für das Training,<br />
ich musste damals vor<br />
allem viel Zeit in der Kraftkammer<br />
verbringen. Was ich<br />
besonders positiv empfunden<br />
habe, war die Einstellung<br />
der Leute, sowohl Per-<br />
62<br />
komplette motorische Ausbildung<br />
war die Folge. Im<br />
alten Haus <strong>Rif</strong> dampfte es<br />
jeden Abend in der Küche,<br />
Sepp Schmidl und Winnie<br />
Bittner matchten sich be<strong>im</strong><br />
kiloweisen Pasta-Essen, Niki<br />
Grundner, Gerald Mandl,<br />
Sigi Kirchner, mein zeitweiser<br />
Z<strong>im</strong>merkollege Volker<br />
Sziniur, einige von vielen,<br />
die <strong>im</strong>mer wieder kamen,<br />
ein netter, bunter Haufen,<br />
die Zeit hat sich für <strong>im</strong>mer<br />
eingeprägt.<br />
sonal als auch Sportler, jeder<br />
war hoch motiviert, man<br />
fand <strong>im</strong>mer ein offenes Ohr.<br />
Ich habe nach wie vor Kontakt<br />
zu einigen Leuten. Ich<br />
versuche bei meinen He<strong>im</strong>aturlauben<br />
<strong>im</strong>mer vorbeizuschauen,<br />
auf ein Krafttraining<br />
oder auf eine Kletterpartie,<br />
oder nur zum<br />
Plaudern.
Thomas<br />
Stangassinger<br />
(Skisport, Jahrgang 1965,<br />
Bad Dürrnberg; Olympiasieger<br />
<strong>im</strong> Slalom 1992, Vizeweltmeister<br />
<strong>im</strong> Slalom 1991,<br />
WM-Dritter <strong>im</strong> Slalom 1993,<br />
Sieger <strong>im</strong> Slalom-Weltcup<br />
1999): Ich kann mich noch<br />
gut an die Eröffnung von <strong>Rif</strong><br />
erinnern, ich war einer der<br />
ersten, der dort trainiert hat.<br />
Ich habe schon bald erkannt,<br />
dass man speziell <strong>im</strong> konditionellen<br />
Bereich nicht alle<br />
Rennläufer über einen<br />
Manuela Stöckl<br />
(Tanzsport, Jahrgang 1982,<br />
Salzburg-Wals; gemeinsam<br />
mit Florian Gschaider 6.Platz<br />
WM 10-Tänze <strong>20</strong>01 und<br />
<strong>20</strong>05, Weltcupsieger 10-<br />
Tänze <strong>20</strong>03, neunfache<br />
österreichische Meisterin):<br />
Seit ich andere Sportstätten<br />
in Österreich und <strong>im</strong> Ausland<br />
kenne, schätze ich <strong>Rif</strong><br />
noch höher ein, die Gestal-<br />
Kamm scheren kann, jeder<br />
ist ein Individualist. So habe<br />
ich es, als ich in die Mannschaft<br />
kam, gehalten und<br />
deshalb in <strong>Rif</strong>, vor allem in<br />
der Kraftkammer, mein Programm<br />
abgespult. Immer<br />
wieder trainierte man neben<br />
anderen Sportlern, das war<br />
schon interessant, man verfolgt<br />
dann deren Karriere<br />
mit ganz anderen Augen. Es<br />
gibt keine einzige Minute, in<br />
der ich nicht gerne in <strong>Rif</strong> ge-<br />
tung ist sportfreundlich, <strong>im</strong>mer<br />
ist alles auf dem neuesten<br />
Stand, sehr sauber gehalten,<br />
das Kl<strong>im</strong>a ist freundschaftlich,<br />
die Vielseitigkeit<br />
des Angebotes opt<strong>im</strong>al.<br />
Dazu gehört auch das HLSZ<br />
mit seinem Umfeld. Ich habe<br />
auch das Gefühl, dass die<br />
Verantwortlichen <strong>im</strong>mer<br />
darum bemüht sind, neue<br />
63<br />
wesen wäre, es war ein<br />
Traum hier zu trainieren, in<br />
dieser herrlichen Umgebung,<br />
alle waren <strong>im</strong>mer<br />
zuvorkommend und behilflich.<br />
Leider war ich jetzt<br />
wohl fünf <strong>Jahre</strong> nicht hier,<br />
weil ich mich auf Skitouren<br />
und Mountainbiken konzentriere,<br />
aber ich werde wohl<br />
wieder das eine oder andere<br />
Mal kommen.<br />
Aktivitäten nach <strong>Rif</strong> zu holen,<br />
es noch attraktiver zu<br />
machen. Neben dem Training<br />
und der angelaufenen<br />
Trainerausbildung geniesse<br />
ich es sehr, mit dem einen<br />
oder anderen der Sportkollegen<br />
in <strong>Rif</strong> über die neuesten<br />
Ereignisse zu diskutieren.
Dr. Georg<br />
Werthner<br />
(Leichtathletik, Jahrgang<br />
1956, Millstatt; <strong>im</strong> Zehnkampf<br />
viermal Olympia-Teilnehmer,<br />
darunter 1980 Platz 4, er absolvierte<br />
95 Zehnkämpfe, den<br />
besten mit 8.224 Punkten,<br />
von seinem 17. Lebensjahr<br />
bis heute bestritt der gebürtige<br />
Linzer 2.825 leichtathletische<br />
Wettkämpfe): Für mich<br />
war <strong>Rif</strong> 1987/88 nach zwei<br />
<strong>Jahre</strong>n USA mit einem spannenden<br />
Job bei einer Bank<br />
in New York schon ein Sonderjahr,<br />
um meine Chancen<br />
auf den vierten Olympia-<br />
Start in Seoul wahrnehmen<br />
zu können. In <strong>Rif</strong> war damals<br />
mein Bruder Roland mit dem<br />
Aufbau des Schulsportmodells<br />
beschäftigt, er hatte für<br />
mich gute Trainingspartner<br />
und ich nützte die Vielfalt<br />
<strong>Rif</strong>s aus; ob Sprinten in der<br />
Schiesshalle, Krafttraining<br />
<strong>im</strong> Keller der Volkshochschule,<br />
Reckturnen in der<br />
Halle oder 1000 m-Intervalle<br />
an der Salzach. Und be<strong>im</strong><br />
Heer und Vizeleutnant Ring<br />
fand ich Verständnis und<br />
Unterstützung für das dre<strong>im</strong>alige<br />
tägliche Training und<br />
auch eine gewisse Basissicherheit<br />
in einem Jahr mit<br />
Berufsverzicht mit 32 <strong>Jahre</strong>n.<br />
In bester Erinnerung ist<br />
mir der 1 a-Zustand der Freiluftanlage<br />
(Ernst Grössinger!).<br />
Gekrönt wurde mein <strong>Rif</strong>-<br />
Jahr durch meinen achten<br />
österreichischen Meistertitel<br />
64<br />
<strong>im</strong> Zehnkampf in Kapfenberg,<br />
mit Seoul klappte es<br />
und als erster Athlet überhaupt<br />
konnte ich den vierten<br />
olympischen Zehnkampf<br />
beenden. Wie damals sehe<br />
ich Sport auch heute als<br />
Lebensstil, ich treffe noch<br />
<strong>im</strong>mer Kollegen aus der<br />
<strong>Rif</strong>er Zeit, auch viele<br />
Jedermann-Zehnkämpfer.<br />
Von 1988 bis 1992 habe ich<br />
den <strong>Rif</strong>er Jedermann-<br />
Zehnkampf in grosse Höhen<br />
gebracht, 1992 hatten wir<br />
mit 240 Startern den grössten<br />
Zehnkampf, der weltweit<br />
jemals organisiert<br />
wurde.
Michael Wildner<br />
(Leichtathletik, Jahrgang<br />
1970, Oberalm; Spezialgebiet<br />
Mittelstrecke, 15-facher<br />
österreichischer Meister,<br />
heute noch gültiger österreichischer<br />
Rekord über 800 m<br />
mit 1:46,21 Minuten aus<br />
dem Jahr 1992, österreichische<br />
Hallenrekorde 800 und<br />
1000, Teilnehmer an vier<br />
Weltmeisterschaften und<br />
drei Europameisterschaften):<br />
Obwohl ich in der Nähe, in<br />
Oberalm wohne, war <strong>Rif</strong> für<br />
Thomas<br />
Winklhofer<br />
(Fussball, Jahrgang 1970,<br />
Seekirchen; österreichischer<br />
Meister mit Austria Salzburg<br />
1993, 1994 und 1997, Finalist<br />
<strong>im</strong> UEFA-Cup 1994, <strong>20</strong> Länderspiele<br />
für Österreich,<br />
über 350 Bundesligaspiele<br />
für Salzburg (Austria und<br />
Red Bull) und FC Tirol, weitere<br />
Spiele für Saarbrücken<br />
in der 2. deutschen Liga): In<br />
meiner jetzt doch schon sehr<br />
langen Laufbahn hatte ich<br />
gewissermassen zwei Halb-<br />
mich ein zweites Zuhause.<br />
Und obwohl ich dort auch<br />
unzählige Trainingsschmerzen<br />
erlitt, sind die Erinnerungen<br />
nur positiv. Vor allem,<br />
weil mich <strong>Rif</strong> zunächst sportlich<br />
und auch in der persönlichen<br />
Reife vorangebracht<br />
hat, was mir <strong>im</strong> Beruf - derzeit<br />
bei Asics zuständig für<br />
die Markenentwicklung in<br />
einigen osteuropäischen<br />
Märkten – zugute kommt. In<br />
bester Erinnerung bleibt mir<br />
zeiten in <strong>Rif</strong>, die erste als<br />
Angehöriger <strong>im</strong> Leistungszentrum<br />
des Bundesheeres,<br />
die zweite und längere dann<br />
mit Austria Salzburg als permanenter<br />
Trainingsgast.<br />
Herausragend waren zu<br />
jeder Zeit die idealen Bedingungen,<br />
die man <strong>im</strong> gesamten<br />
Sportzentrum vorgefunden<br />
hat. Ich habe eigentlich<br />
nur gute Erinnerungen an<br />
die vielen Tage, die ich dort<br />
verbracht habe. Vor allem<br />
65<br />
von <strong>Rif</strong> auch der offene<br />
Umgang mit den Sportlern<br />
und Benützern, das unkomplizierte<br />
Miteinander. Ich<br />
habe auf vielen Trainingslagern<br />
<strong>im</strong> Ausland oft genau<br />
das Gegenteil erlebt. Ich<br />
habe einige Freundschaften<br />
geschlossen, die mir auch<br />
heute noch sehr wichtig<br />
sind, es gibt sportlich und<br />
privat nach wie vor Kontakt<br />
mit früheren <strong>Rif</strong>-Kollegen.<br />
die interessante Mischung<br />
mit Leistungssportlern verschiedener<br />
Richtungen, mit<br />
Nachwuchsathleten und<br />
Hobbysportlern hat dieses<br />
besondere Flair ausgemacht.<br />
Immer wieder trifft man sich<br />
bei verschiedenen Veranstaltungen<br />
und ich habe auch<br />
noch Kontakt mit ehemaligen<br />
Kollegen aus dem HLSZ.
Qi Gong, Kicker,<br />
Hundesportler.<br />
In <strong>Rif</strong> ist Platz für jede Veranstaltung<br />
<strong>Rif</strong> ist zwar in erster Linie<br />
eine Ausbildungs- und Trainingsstätte,<br />
dennoch haben<br />
hier schon unzählige Veranstaltungen<br />
stattgefunden.<br />
Verbände und Vereine kommen<br />
ob der erstklassigen Infrastruktur<br />
gerne nach <strong>Rif</strong>.<br />
So wurden hier schon 195<br />
österreichische Meisterschaften<br />
verschiedener<br />
Sportarten und unterschiedlicher<br />
Altersklassen, 325<br />
Salzburger Landesmeisterschaften<br />
und anderweitige<br />
sportliche Veranstaltungen<br />
durchgeführt. Besonders beliebt<br />
ist <strong>Rif</strong> auch als Austragungsort<br />
verschiedener Anlässe<br />
aus dem Behindertensport.<br />
Gross ist auch die<br />
Zahl der bisher in <strong>Rif</strong> abgewickelten<br />
Länderkämpfe. Bei<br />
den Staatsmeisterschaften<br />
wollen wir einige herausgreifen:<br />
Faustball, Schw<strong>im</strong>men,<br />
Tauchsport, Leichtathletik,<br />
Unterwasser-Rugby,<br />
Sportschiessen mit den Luft-<br />
66<br />
druckwaffen, Volleyball. In<br />
etlichen Disziplinen wurden<br />
Europacup-Spiele durchgeführt.<br />
Entsprechend seiner<br />
Hauptaufgabe hat sich <strong>Rif</strong> zu<br />
einem einzigartigen Treffpunkt<br />
für Trainingskurse<br />
zahlreicher Sportarten und<br />
Verbände entwickelt. Es gibt<br />
zahlreiche Stammgäste, die<br />
hier u.a. ihre Konditionsund<br />
Trockenkurse abwickeln:<br />
Etwa der Österreichische<br />
Skiverband mit Alpinen,<br />
Springern, Kombinierern<br />
und Biathleten und der<br />
Österreichische Schützenbund<br />
mit seinen Kadern.<br />
Aber auch die Nationalteams<br />
der Turner, Volleyballer<br />
und Faustballer, der<br />
Ringer und Modernen Fünfkämpfer,<br />
der Karatekämpfer<br />
und Skibobfahrer, sie alle<br />
waren schon zu Gast. Auch<br />
der Zustrom aus den anderen<br />
Bundesländern und dem<br />
Ausland ist beachtlich; die<br />
italienischen Rodler waren
ebenso hier wie die deutschen<br />
Bobfahrer, die englischen<br />
Turner oder die Alpinen<br />
des Liechtensteiner Skiverbandes.<br />
Besondere Aufgaben<br />
warten auf <strong>Rif</strong> bei der<br />
Fussball-Euro <strong>20</strong>08 und auch<br />
für den Fall, dass Salzburg<br />
den Zuschlag für die Olympischen<br />
Winterspiele <strong>20</strong>14<br />
bekommt. Insgesamt ist in<br />
<strong>Rif</strong> Platz für jedermann und<br />
alle sportlichen Gelegenheiten.<br />
Aus dem <strong>20</strong>-jährigen<br />
Kurs- und Trainingskalender<br />
sowie dem Freizeitsport<br />
seien hier willkürlich einige<br />
Programme erwähnt: Qi<br />
Gong-Tage, Fortbildung der<br />
Gymnastik-Lehrer, Triathlon<br />
der Gemeindebediensteten,<br />
Masstag des ÖSV, Konditionskurs<br />
für Hundesporthelfer,<br />
Fussballturnier der Salzburger<br />
Rechtsanwälte,<br />
Schiedsrichter-Lauftest des<br />
ÖFB, Tauchkurse der Feuerwehren,<br />
Ausbildung der<br />
Sportärzte, Publikumsschw<strong>im</strong>men<br />
für <strong>Rif</strong>er und<br />
Taxacher, Fitnesstest der<br />
Salzburger Gebietskrankenkasse,<br />
Tag des Mädchenfußballs,Rettungsschw<strong>im</strong>merausbildung<br />
des Bundesheeres,<br />
FIS-Tagung für Sprungrichter,<br />
etc. Die Palette ist<br />
schier unerschöpflich.
Die „Millionäre“ von <strong>Rif</strong><br />
Die erste Besucher-Million ist voll:<br />
Franziska Streitwieser, knapp gefolgt<br />
von Skisprung-Weltmeister Heinz<br />
Kuttin (rechts), <strong>im</strong> Mai 1992.<br />
Im Mai 1999 wird in <strong>Rif</strong> die dre<strong>im</strong>illionste<br />
Besucherin gezählt, es ist die<br />
Sportstudentin Birgit Kirchner (links).<br />
Die Fünf-Millionen-Grenze wird <strong>im</strong> Juni<br />
<strong>20</strong>04 übersprungen, der Jubiläumsbesucher<br />
ist der Judoka Ludwig Paischer.<br />
Die Benützer-Hitliste<br />
Mit 86.000 Besuchern ist <strong>Rif</strong><br />
<strong>im</strong> Jahr 1986 gestartet, <strong>im</strong><br />
Jahr <strong>20</strong>05 haben bereits<br />
4<strong>20</strong>.000 Personen die Anlagen<br />
genützt. Insgesamt wurden<br />
in <strong>Rif</strong> bisher 5,6 Millionen<br />
Personen gezählt.<br />
Die jeweilige Million wurde<br />
mit einer Ausnahme geehrt:<br />
1,000.000e Besucherin:<br />
1986: Sporthalle 19.140<br />
Schw<strong>im</strong>mbad 15.990<br />
Turnhalle 8.495<br />
1987: Schw<strong>im</strong>mhalle 24.788<br />
Sporthalle 18.330<br />
Turnhalle 14.058<br />
1988: Sporthalle 30.481<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 17.756<br />
Kraftkammer 13.971<br />
1989: Sporthalle 43.884<br />
Kraftkammer 18.317<br />
Schiesshalle 17.517<br />
1990: Sporthalle 51.212<br />
Kraftkammer 21.178<br />
Sportplatz I <strong>20</strong>.840<br />
1991: Sporthalle 52.467<br />
Kraftkammer 25.705<br />
Turnhalle 23.441<br />
1992: Sporthalle 59.482<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 36.943<br />
Kraftkammer 29.079<br />
Mai 1992 Franziska<br />
Streitwieser<br />
2,000.000e Besucherin:<br />
November 1995 Eva<br />
Forstenlechner<br />
3,000.000e Besucherin:<br />
Mai 1999 Birgit Kirchner<br />
4,000.000er Besucher:<br />
Nicht geehrt<br />
5,000.000er Besucher:<br />
1993: Sporthalle 57.291<br />
LA-Anlage 34.6<strong>20</strong><br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 33.370<br />
1994: Sporthalle 56.768<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 43.378<br />
Kraftkammer 28.255<br />
1995: Sporthalle 54.555<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 49.982<br />
Kraftkammer 29.226<br />
1996: Sporthalle 58.793<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 51.577<br />
Kraftkammer 29.095<br />
1997: Sporthalle 50.730<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 50.297<br />
Kraftkammer 29.391<br />
1998: Sporthalle 56.797<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 52.212<br />
Kraftkammer 29.157<br />
1999: Sporthalle 61.293<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 60.244<br />
Krafträume 31.725<br />
68<br />
Juni <strong>20</strong>04 Ludwig Paischer<br />
Die Benützer-Hitliste der einzelnen<br />
Sportstätten in <strong>Rif</strong><br />
hat sich in den <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n an<br />
der Spitze recht stabil gezeigt.<br />
Auf dem „Stockerl“<br />
waren fast ausschliesslich<br />
die Sporthalle, die Schw<strong>im</strong>mhalle<br />
und die Krafträume.<br />
Die internen <strong>Rif</strong>er Podestplätze sind aus der folgenden Aufstellung ersichtlich:<br />
<strong>20</strong>00: Sporthalle 61.546<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 61.421<br />
Krafträume 33.746<br />
<strong>20</strong>01: Sporthalle 62.876<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 61.782<br />
Krafträume 34.091<br />
<strong>20</strong>02: Sporthalle 60.815<br />
Schw<strong>im</strong>mhalle 60.549<br />
Krafträume 34.774<br />
<strong>20</strong>03: Schw<strong>im</strong>mhalle 66.874<br />
Sporthalle 59.009<br />
Krafträume 36.754<br />
<strong>20</strong>04: Schw<strong>im</strong>mhalle 62.871<br />
Sporthalle 56.368<br />
Krafträume 36.275<br />
<strong>20</strong>05: Schw<strong>im</strong>mhalle 60.316<br />
Sporthalle 55.572<br />
Krafträume 34.219
Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Internationales Turnier der Rollstuhl-Basketballer.<br />
Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Für die Wasserballer ist das Hallenbad zur<br />
zweiten He<strong>im</strong>at geworden.<br />
Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Zahlreiche Teilnehmer am Lauf für Spitzensportler und<br />
Hobbyläufer.<br />
Veranstaltung in <strong>Rif</strong>: Bereits dre<strong>im</strong>al wurden die österreichischen<br />
Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen.
Prominente Sportler in <strong>Rif</strong><br />
Salzburgs Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller übt sich <strong>im</strong> Rhönradfahren.<br />
Thomas Muster, die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste.<br />
Fussball-Teamchef Herbert Prohaska zeigt, wo’s lang geht, ganz rechts Toni Polster.
Stammgäste mit unterschiedlichen Zielen: Deutschlands Tennislady Anke Huber und SV Wüstenrot-Trainer Hans Krankl (mit dem „Hausherrn“ Wolfgang Becker).<br />
Auch die Linzer Weltklasseschw<strong>im</strong>merin Vera Lischka nützte <strong>Rif</strong> für Training und Wettkampf.<br />
71
Otto „Max<strong>im</strong>ale“ Baric spulte mit den Salzburger Kickern – hier mit Herfried Sabitzer – unzählige Trainingseinheiten ab.<br />
Für Olympiasiegerin Petra Kronberger waren die Anlagen in <strong>Rif</strong> <strong>im</strong>mer<br />
wieder ein Ort, an dem sie ungestört trainieren konnte.<br />
Der eingebürgerte Nordamerikaner und österreichische Rekordmann Mark<br />
McKoy liess sich in <strong>Rif</strong> nicht selten die Hürden zum Training aufstellen.
Unter dem Abgang von Landestrainer Siegfried Stark leidet die Salzburger Leichtathletik<br />
noch heute, Christina Öppinger hat mit dem Sport längst aufgehört.<br />
Mit der Nationalmannschaft der Skisportler <strong>im</strong>mer wieder auf Kurs in <strong>Rif</strong>:<br />
Slalom-Weltmeister Mario Matt.<br />
Mario Stecher war keine Hürde hoch genug, der nordische Kombinierer erntete<br />
Gold bei den Olympischen Spielen <strong>20</strong>06 in Turin.<br />
Trainierte den Salzburger Turnnachwuchs (leider zu kurz) – die mehrfache<br />
tschechische Olympiasiegerin Vera Caslavska.
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Mag. Wolfgang Becker<br />
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Für den Inhalt verantwortlich: Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg/<strong>Rif</strong><br />
Fotos: Josefine Unterhauser, Manfred Laux, Konrad Lagger, Daniel Krug,<br />
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