Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...
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VORSORGE<br />
1.1. Auseinandersetzung mit Sterben und Tod<br />
Die Gedanken an das Lebensende, an mögliche Pflegebedürftigkeit, geistige<br />
Beeinträchtigungen, an Sterben und Tod beschäftigen viele alte Menschen. Jeder Sterbefall<br />
in der näheren Umgebung erinnert wieder unweigerlich daran, auch wenn man im<br />
Alltag diese Themen gerne ausblendet.<br />
Regelungen nach dem Tod treffen viele schon frühzeitig über ein Testament oder ein<br />
Beerdigungsinstitut. Sehr viel schwieriger fällt es aber, sich mit dem Sterben zu befassen.<br />
Das macht vielen Menschen Angst und wird deshalb nicht selten auch verdrängt.<br />
Angehörige sollen nicht unnötig belastet werden oder es gibt niemand Nahestehenden,<br />
mit dem man darüber reden könnte.<br />
Alte Menschen fühlen sich dem Sterben oft machtlos ausgeliefert. Nicht selten fühlen sie<br />
sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten eingeschränkt, persönliche Wünsche zu äußern.<br />
Man richtet sich selbstverständlich nach der „Autorität“ ärztlicher Anordnungen. Fragen<br />
oder Kritik sind „nicht angemessen“, die Generation der heute „Alten“ ist bescheiden und<br />
nimmt sich selbst nicht mehr wichtig. Viele wissen auch zu wenig darüber, an welche<br />
Stellen man sich mit diesen Themen wenden kann und wo man Beratung erhält.<br />
Auch wenn es zunächst schwer fällt, kann es für alte Menschen und ihre Angehörigen<br />
hilfreich sein, wenn rechtzeitig die sehr persönlichen Gedanken, Ängste, aber auch<br />
Wünsche und Vorstellungen bedacht, besprochen und festgehalten werden. Es schafft<br />
Klarheit und Sicherheit für Situationen oder Zeiten, wo dies nicht mehr möglich ist.<br />
1.2. „Worauf ich mich verlassen kann ...“<br />
Manche Lebensumstände bieten auch für die letzten Tage, Wochen oder Monate ein<br />
hilfreiches, stützendes Fundament. Es ist wichtig, sich rechtzeitig klar zu werden, wie<br />
tragfähig sie im Einzelnen sind.<br />
Äußere Bedingungen können zunehmende Bedeutung bekommen:<br />
• Sind die Wohnbedingungen auch für Gebrechlichkeit und Einschränkungen<br />
geeignet? Es ist oft möglich, mit einfachen Mitteln z.B. Schwellen und Stolperfallen<br />
zu beseitigen, Lichtverhältnisse zu verbessern, Haltegriffe anzubringen oder<br />
Sitzmöbel zu erhöhen. Vielleicht sollte auch ein Bad behindertengerecht umgebaut<br />
werden. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die im Alltag Erleichterungen bieten.<br />
• Dienstleistungen im Haushalt oder auch bei Pflegebedürftigkeit kosten Geld und<br />
die Leistungen der Pflegeversicherung sind nicht ausreichend, um den<br />
individuellen Bedarf an Hilfestellungen voll zu finanzieren. Die Möglichkeiten<br />
eigener <strong>Zu</strong>zahlungen sollten frühzeitig bedacht werden. Bei sehr niedriger Rente<br />
können Leistungen der Sozialhilfe in Anspruch genommen werden.<br />
Soziale Netze können Sicherheit und Unterstützung bieten:<br />
• Familienangehörige in der Nähe sind von unschätzbarem Wert. Aber haben diese<br />
in ihren eigenen Lebenssituationen die Möglichkeiten zu unterstützen? Wie<br />
belastbar sind Angehörige hinsichtlich ihrer Zeit, ihrer eigenen Kräften und<br />
Möglichkeiten? Wie gut ist auch die Beziehung zueinander oder müsste vielleicht<br />
Belastendes zunächst geklärt werden?<br />
• Es gibt andere soziale Beziehungen durch Freunde, Bekannte oder Nachbarn, die<br />
im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einem „Hilfenetz“ mitwirken können und wollen.<br />
Ethische und religiöse Bindungen sind am Lebensende für viele Menschen ein großer<br />
Halt. Hier gibt es Kontakte über Kirchengemeinden, Seelsorger oder Gleichgesinnte, mit<br />
denen gemeinsam schwierige Lebenslagen besser getragen und begleitet werden<br />
können.<br />
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