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Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

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AKUTE KRISE<br />

darf zusätzlich eine Tablette Lorazepam 1,0 mg gegeben werden.<br />

Darüber hinaus kann die Atem erleichternde Lagerung, wie sie der<br />

Familie gezeigt wurde, unterstützen.<br />

• Bei auftretenden Infekten (z.B. Lungenentzündung) sollen bei Bedarf<br />

40 Tropfen Metamizol zur Fiebersenkung eingesetzt werden. Eine Antibiotika-Therapie<br />

wird von der Patientin akzeptiert, solange diese oral<br />

möglich ist.<br />

• Bei einem Unfallgeschehen (z.B. Sturz mit Oberschenkelfraktur) soll<br />

eine Einweisung in ein Krankenhaus nur dann stattfinden, wenn<br />

ausschließlich dadurch Symptome gelindert werden können und eine<br />

Versorgung zu <strong>Hause</strong> dadurch wieder sichergestellt werden kann.<br />

• Sollten diese Maßnahmen und das Hinzuziehen eines Bereitschaftsarztes<br />

keine zufriedenstellende Wirkung zeigen, soll Frau S. auf die<br />

Palliativstation im Krankenhaus kommen, da sie dort bereits bekannt ist.<br />

Sollte dort kein Bett frei sein, soll sie vorübergehend auf einer anderen<br />

Station in demselben Krankenhaus aufgenommen werden.<br />

Ort, Datum<br />

Unterschriften der Patientin, der Bevollmächtigten, der Hausärztin und<br />

der Palliativfachkraft<br />

Grenzen beim Umgang mit Krisen<br />

Viele Situationen können durch eine vorausschauende Planung zu <strong>Hause</strong> bewältigt<br />

werden. Allerdings kann auch die beste Planung nicht immer in allen Situationen greifen,<br />

da unerwartete Krisen eintreten oder geplante Maßnahmen nicht zum Ziel führen können.<br />

So kann es vorkommen, dass Symptome nur unzureichend gelindert werden können und<br />

dass Familie und Freunde auf Grund von Überbelastung oder eigener Erkrankung nicht<br />

mehr zur Verfügung stehen. Für derart komplexe Situationen benötigt man Alternativen,<br />

auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann.<br />

Wenn Angehörige und Freunde selbst erkrankt sind oder nicht mehr die Kraft für die<br />

Pflege und Begleitung haben, kann im Notfall zusätzlich ein Pflegedienst eingeschaltet<br />

werden. Besteht schon Kontakt zu einem Pflegedienst, kann der <strong>bis</strong>herige Umfang der<br />

Versorgung vielleicht kurzfristig intensiviert werden. <strong>Zu</strong>sätzlich gibt es die Möglichkeit,<br />

über <strong>Hospiz</strong>vereine ehrenamtliche Helfer anzufragen, die auch akut stundenweise oder<br />

nachts die Angehörigen unterstützen und entlasten.<br />

Sollten Symptome zu <strong>Hause</strong> nicht zufriedenstellend beherrschbar sein und keine Zeit<br />

bleiben, in Ruhe nach möglichen Alternativen zu suchen, kann die Einweisung ins<br />

Krankenhaus zunächst die einzige Lösung sein. Sollte es dazu kommen, sollen ein bereits<br />

vorhandener Krisenplan, Patientenverfügung, Vollmacht und Arztbriefe als Kopien<br />

mitgegeben und die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus eindringlich auf die bereits<br />

begonnene palliative Versorgung hingewiesen werden.<br />

Es gibt viele Patientinnen und Patienten, die keinesfalls in ein bestimmtes Krankenhaus<br />

möchten und, falls es trotzdem erforderlich würde, ein „Wunschkrankenhaus“ angeben.<br />

Auch im Krankenhaus haben die Ärztinnen und Ärzte die Patientenverfügung zu achten<br />

und den Patientenwünschen zu entsprechen.<br />

Ratsam ist es, sich rechtzeitig vor Ort nach den spezifischen Einrichtungen der<br />

Palliativversorgung zu erkundigen. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:<br />

• Wo gibt es Einrichtungen, die im Notfall die Versorgung übernehmen? Welche<br />

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