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Die schöne Müllerin - Programm

1. Emder FlügelKonzerte 2018 / Konzert I 03. Februar 2018 | Neue Kirche Emden

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1818 und auch 1824 war er von der Familie des Grafen Johann Carl<br />

Esterházy als Sing- und Klaviermeister engagiert. Seinen ersten Auftritt als<br />

Liedkomponist hatte er am 28. Februar 1819 im Saal des Hotels „Zum<br />

römischen Kaiser“ mit Schäfers Klagelied. 1820 wurden erstmals zwei von<br />

Schuberts Opern mit passablem Erfolg aufgeführt. Nachdem Vogl<br />

den Erlkönig in einem öffentlichen Konzert gesungen hatte, veröffentlichte<br />

der Verleger Anton Diabelli einige Werke Schuberts auf Kommission. Diabelli<br />

bearbeitete späterhin etliche von Schuberts Liedern zur Begleitung mit<br />

Gitarre für den damalig üblichen musikalischen Hausgebrauch. Ermutigt von<br />

den ersten Erfolgen versuchte Schubert vergeblich, sich als<br />

Bühnenkomponist zu etablieren. Sein Gesundheitszustand gab Anlass zu<br />

Spekulationen und er befand sich wegen syphilitischer Geschwüre im Jänner<br />

1823 zu stationärer Behandlung im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Dort<br />

komponierte er auch Teile der „Schönen Müllerin“. Im Jahr 1825 hatte<br />

Schubert noch einmal eine glücklichere Phase. Seine Bewerbung um die<br />

Stelle des Vizekapellmeisters an der kaiserlichen Hofkapelle 1826 blieb<br />

erfolglos. In diesem Jahr schrieb er sein bekanntestes geistliches Werk, die<br />

Deutsche Messe. 1827 komponierte er den Liederzyklus Winterreise, wie „<strong>Die</strong><br />

schöne Müllerin“ nach Gedichten von Wilhelm Müller. Außerdem eine<br />

Liedersammlung, die erst nach seinem Tod veröffentlicht und<br />

Schwanengesang genannt wurde. Am 26. März 1828 gab er das einzige<br />

öffentliche Konzert seiner Karriere, das ihm 800 Gulden Wiener Währung<br />

(320 fl. Konventionsmünze) einbrachte. Zahlreiche Lieder und Klavierwerke<br />

waren inzwischen gedruckt worden.<br />

Nach zwei Wochen kontinuierlichen Fiebers starb Franz Schubert am<br />

19. November 1828 um 3 Uhr nachmittags in der Wohnung seines Bruders<br />

Ferdinand Schubert. Er litt noch unter der nicht geheilten Syphilis, die<br />

Todesursache dürfte allerdings Typhus gewesen sein, der damals<br />

„Nervenfieber“ genannt wurde.<br />

Rund 100 Schuberts Werke wurden zu seinen Lebzeiten im Druck<br />

veröffentlicht – gemessen an der Zahl von insgesamt etwa 600 Liedern nur<br />

ein kleiner Anteil, jedoch mehr, als viele seiner Zeitgenossen publizierten.<br />

Nach Schuberts Tod veröffentlichte Diabelli in den folgenden Jahren noch<br />

zahlreiche Lieder und andere kleine Kompositionen. Es dauerte allerdings<br />

lange, bis auch die Sinfonien, Messen und Opern der Öffentlichkeit<br />

zugänglich wurden. Bei einem Aufenthalt in Wien besuchte Robert<br />

Schumann Ferdinand Schubert, der ihm einige Kompositionen aus dem<br />

Nachlass zeigte. Schumann begeisterte sich sofort für die Große Sinfonie in C-<br />

Dur und setzte sich für sie ein. Ihre Uraufführung fand am 21. März 1839<br />

fand unter der Leitung von Felix Mendelssohn-Bartholdy im Leipziger<br />

Gewandhaus statt.<br />

Mit seinen Liedkompositionen und insbesondere den großen Zyklen, die sehr<br />

treffend als Liednovellen bezeichnet wurden, hat Schubert eine ganze<br />

eigene musikalische Gattung zentral geprägt. Trotz des oft spontanen<br />

kompositorischen Schaffens hat er sich größter Genauigkeit befleißigt, die<br />

sich in der Edition aber auch und vor allem in der architektonischen<br />

Konzeption bei der Zusammenstellung seiner Lieder zu Gruppen, und hier<br />

besonders in der Auswahl und Beziehung der Tonarten zueinander findet.

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