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journal - Tumorzentrum Erfurt eV

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vor Defizite bei der Dokumentation der Tumornachsorge.<br />

Eine entitäts- und stadienbezogene Auswertungen der<br />

rezidivfreien Überlebenszeiten als einem der wichtigsten<br />

Qualitätsindikatoren sind daher nur eingeschränkt möglich.<br />

Wir erneuern deshalb den Aufruf an alle, die Nachsorgeergebnisse<br />

(Datum und aktueller Tumorstatus) dem Register<br />

zu melden. Der Aufwand ist vergleichsweise gering,<br />

eine Arztbrief-Kopie an das TZ reicht aus. Die Mitarbeiter<br />

des TZ beraten gern. Außerdem gibt es Faltblätter und Informationsbroschüren.<br />

Leider konnte auch 2008 für Thüringen noch keine befriedigende<br />

Lösung für einen gebührenfreien Datenabgleich<br />

mit den Einwohnermeldeämtern zwecks Ermittlung des<br />

Life-Status gefunden werden, was die Arbeit des Registers<br />

zusätzlich erschwert und vor allem die Validität der Daten<br />

beeinträchtigt. Angestrebt wird ein kostenloser oder zumindest<br />

kostengünstiger jährlicher elektronischer Datenabgleich<br />

mit dem Landes-Melderegister, wie es in anderen<br />

Bundesländern bereits praktiziert wird.<br />

Abb. 2 Vollzähligkeit der epidemiologischen Krebsregistrierung in<br />

Thüringen<br />

(DCO – Death Certificate Only, nur über den Leichenschauschein<br />

dokumentierter Tumor)<br />

Das Register ist Kooperationspartner von inzwischen<br />

6 zertifizierten Organtumorzentren (HELIOS Brustzentrum<br />

<strong>Erfurt</strong>/Gotha, Darmkrebszentrum <strong>Erfurt</strong>, Darmkrebszentrum<br />

Südthüringen, Prostatakrebszentrum Südthüringen,<br />

HELIOS Hautkrebszentrum <strong>Erfurt</strong>) und an der Vorbereitung<br />

und Durchführung der aufwendigen Zertifizierungsverfahren<br />

sowie der jährlichen Audits beteiligt. Außerdem<br />

ist das Register in die Dokumentation des Brustzentrums<br />

Mittelthüringen (Sömmerda/UH-Kreis) einbezogen. Die<br />

Nutzung der vorhandenen Infrastruktur für die Tumordokumentation<br />

einschließlich der Möglichkeiten statistischer<br />

Auswertungen ist für bestehende und künftige Organzentren<br />

vor allem wegen der Unterstützung bei der<br />

Beschaffung der unerlässlichen Follow up-Daten vorteilhaft.<br />

Außerdem erfüllen die Einrichtungen auf diesem<br />

Wege die in Thüringen geltende Meldepflicht für Tumorerkrankungen,<br />

da die epidemiologischen Daten vom Klinikregister<br />

an das Gemeinsame Krebsregister in Berlin<br />

weitergeleitet werden.<br />

JOURNAL 01/2009<br />

Auch von den anderen Ärzten der Region werden Serviceleistungen<br />

des klinischen Registers regelmäßig genutzt.<br />

Täglich werden Übersichtsberichte zu Krankheitsverläufen<br />

angefordert und regelmäßig Abteilungs- bzw. Praxisstatistiken<br />

einschließlich Überlebenszeitanalysen erstellt.<br />

Die immer bessere Erfassungsrate im Klinischen Register<br />

wirkt sich auch positiv auf die Melderate für das Gemeinsame<br />

Krebsregister der neuen Bundesländer und Berlins<br />

(GKR) in Berlin aus, da fast alle Meldungen über die<br />

Tumorzentren zum epidemiologischen Register gelangen.<br />

Insgesamt wurde aber bisher die geforderte 90%-Marke<br />

aus Arztmeldungen erfasster Krebserkrankungen nicht erreicht<br />

(Abb. 2).<br />

42,3 % aller im Jahr 2008 erstmals von Thüringen nach<br />

Berlin gemeldeten Fälle kamen vom <strong>Erfurt</strong>er Register,<br />

in den Jahren 2004-2008 waren es insgesamt 38,9 %<br />

(Abb. 3).<br />

Abb. 3 Eingangsstatistik des Gemeinsamen Krebsregisters (GKR Berlin):<br />

Prozentualer Anteil der Erstmeldungen aus den Thüringer<br />

Tumorzentren<br />

2. Konsile<br />

Interdisziplinäre onkologische Konsile<br />

Seit November 1993 werden vom <strong>Tumorzentrum</strong> regelmäßig<br />

interdisziplinäre Konsile organisiert. Mit dem seit<br />

Mai 2006 geänderten Modus hat sich die Zahl der beratenen<br />

Fälle auch im Jahr 2008 weiter erhöht. In den 49<br />

durchgeführten Konsilen des Berichtsjahres sind insgesamt<br />

333 Fälle beraten worden (2007: 282 Fälle).<br />

Wissenschaftliche onkologische Konsile (WOK)<br />

Vom Institut für Pathologie wurde am 03.12.2008 mit<br />

großem Aufwand ein WOK durchgeführt. Mit 30 Teilnehmern<br />

war die Resonanz leider nur gering.<br />

3. Leitlinien<br />

Die Erarbeitung von Diagnose-, Therapie und Nachsorgeleitlinien<br />

für einzelne Tumorentitäten war in früheren Jahren<br />

eine Hauptaufgabe des <strong>Tumorzentrum</strong>s und insbesondere<br />

des Wissenschaftlichen Beirates. Nachdem inzwischen<br />

anerkannte Leitlinien von der Deutschen Krebsge-<br />

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