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Seelen im Nebel: Band 1 "Die Begegnung"

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft –
Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut.
Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint.
Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

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Da es keine Kasernen gab, quartierte man die Soldaten<br />

und Söldner, meist sogar mit deren Familien, kurzerhand<br />

in die Häuser der Bürger ohne jegliche Zust<strong>im</strong>mung der<br />

Eigentümer ein. Nur die Kommandantur am Marktplatz<br />

beherbergte, neben ihrer Funktion als militärische<br />

Verwaltung, die hohen Offiziere und stellte den Wohnsitz<br />

des Kommandanten.<br />

<strong>Die</strong> Bürger Wismars hatten sich gefügt und lebten zum<br />

Großteil mit ihrer Besatzung in gutem Einvernehmen.<br />

Schließlich mussten sie auch darauf vertrauen, dass man<br />

sie schützte. Denn es war jederzeit damit zu rechnen, dass<br />

ein weiteres Seefahrervolk in naher Zukunft die Stadt<br />

wegen ihrer strategisch günstigen Lage angreifen würde.<br />

<strong>Die</strong> großen Kriege in den Ländern des Nordens und<br />

vor allem gegen den russischen Zaren waren noch lange<br />

nicht ausgestanden. Dazu war es auch noch die Zeit des<br />

Aberglaubens, der kirchlichen Dogmen und Unterdrückung<br />

durch die Obrigkeiten sowie die fast absolute Rechtlosigkeit<br />

der Frauen. Das beginnende Zeitalter der Aufklärung und<br />

Gleichstellung konnte dort, wo in erster Linie Armut zu<br />

bekämpfen war und Überlebenskampf herrschte, keinen<br />

Nährboden finden.<br />

In jener rauen und ungnädigen Zeit lebte in Wismar das<br />

verwaiste Geschwisterpaar Elisabeth und Peter Hennings.<br />

Das Mädchen verdiente seinen Lebensunterhalt als ehrbare<br />

Näherin, der Bruder kämpfte mit Unlust gegen jede Form<br />

einer handwerklichen Ausbildung und träumte stattdessen<br />

von raschem Geld und Ansehen, was ihn stets auf<br />

gefährliche Bahnen brachte. Elisabeth – stets bestrebt, ihren<br />

Bruder zu retten – traf eines Tages bei diesem Bemühen<br />

auf den schwedischen Stadtkommandanten. Niemals hätte<br />

sie geahnt, dass dieses Zusammentreffen ihr Schicksal<br />

best<strong>im</strong>men würde.<br />

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