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V o l k s l e i d e n d e r Z u k u n f t<br />
A l l e r g i e n<br />
Gesundheit<br />
Allergien und alle anderen Formen von Autoimmunerkrankungen<br />
können durch zahlreiche<br />
„Ursachen“ ausgelöst werden. Während viele<br />
Patienten und auch Ärzte glauben, dass die<br />
Auslöser einer allergischen Erkrankung nun an<br />
der Krankheit schuld seien, sind die Auslöser in<br />
aller Regel fast immer völlig harmlos.<br />
Weltweit nehmen in allen zivilisierten Ländern<br />
die Allergie- und Autoimmun-Erkrankungen<br />
mit enormer Geschwindigkeit zu. Ganz offensichtlich<br />
hat dies mit den „modernen“ Lebensgewohnheiten<br />
zu tun. Einflüsse vor allem der<br />
veränderten Nahrung, von der nachgeahmten<br />
Baby-Nahrung über Fertiggerichte und Fastfood-Essen<br />
bis hin zu Kantinengerichten am<br />
Arbeitsplatz oder im Altenheim, spielen eine<br />
entscheidende Schlüsselrolle. Aber auch der<br />
ständige Zwangs-Konsum von elektromagnetischen<br />
Wellen durch Computer, Monitore und<br />
Fernseher, Elektrogeräte und Mobiltelefone,<br />
vor allem aber der nicht spürbaren Wellen von<br />
Antennenanlagen (DVB-T, Mobilfunk, Flug- und<br />
Polizeifunk u.a.) spielt ebenfalls eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Und nicht zuletzt beeinflussen die ungezählten<br />
Substanzen und Erzeugnisse der chemischen<br />
und pharmazeutischen Industrie das Immunsystem.<br />
Rückstände von Hormonen, Antibiotika,<br />
Pestiziden, Herbiziden und künstlichen Düngemitteln<br />
lassen sich fast überall mehr oder weniger<br />
stark nachweisen. Hormone und Antibiotika<br />
gelangen beispielsweise über den Kreislauf<br />
Mensch (Einnahme) – Kanalisation- Einleitung<br />
(in Gewässer) in den natürlichen Wasser-Kreislauf.<br />
Fast alle dieser synthetischen Substanzen<br />
können in den Wasserwerken nicht ökonomisch<br />
tragbar entfernt werden, wenn sie als Trinkbzw.<br />
Rohwasser für die Haushalte oder die Getränkeindustrie<br />
wieder herangepumpt werden.<br />
Inzwischen stellen Forscher sogar fest, dass<br />
sich auch in Deutschland bereits die Fauna zu<br />
verändern beginnt.<br />
Woher die grundsätzliche Disposition zur Entwicklung<br />
einer Allergie führt, ist bis heute nicht<br />
ganz geklärt. Neben Erbanlagen spielen – heute<br />
übliche – Unterforderungen des Immunsystems<br />
in der Kindheit eine Rolle („Hygiene“).<br />
Auch Vitamin D, das bereits Babys zur Rachitisprophylaxe<br />
verabreicht wird (obwohl kein<br />
Vitamin-D-Mangel besteht), ist als Wegbereiter<br />
einer späteren Allergie wissenschaftlich nachgewiesen.<br />
Darüber hinaus ist eine Zunahme<br />
des Pollenflugs, durch die Erderwärmung und<br />
als Stressreaktion von Bäumen auf Schadstoffbelastung,<br />
zu verzeichnen. Auch ist eine Zunahme<br />
der Milben-exposition durch bessere Isolierung<br />
der Häuser festzustellen. Änderungen der<br />
Darmflora, etwa durch Antibiotika, irritieren das<br />
Immunsystem. Die Hautflora kann durch den<br />
lang dauernden Gebrauch von Einweg-Windeln,<br />
Deodorants, Seifen und Duschgels nachteilig<br />
verändert werden. Darüber hinaus wurde nachgewiesen,<br />
dass durch die Einführung von Kühlschränken<br />
heute erheblich mehr kälteresistente<br />
Bakterien in Nahrungsmitteln vorkommen, auf<br />
die das menschliche Abwehrsystem von Natur<br />
aus nicht vorbereitet ist. Paracetamol, ein gerade<br />
bei Kindern häufig verwendetes Schmerzmittel,<br />
steht nach heutigen Erkenntnissen ebenfalls<br />
im Verdacht, über komplizierte Mechanismen<br />
Weg-bereiter für spätere Allergien zu sein.<br />
Hinzu kommen die Belastungen und Rückstände<br />
aus der Bekleidung und Schuhen, aus<br />
Teppichen und Polstern, aus Raumfarben,<br />
Spanplatten und Möbeln. Jede einzelne, kleine<br />
Belastung wäre dabei vermutlich tolerierbar und<br />
könnte vom Organismus kompensiert werden.<br />
Wenn aber – wie so oft – viele der auslösenden<br />
Faktoren zusammenkommen, kann dies<br />
mit einer hohen Wahr-scheinlichkeit zu einer<br />
Überlastung des Abwehrsystems führen. Die<br />
empfindlichen Immunzellen warnen sehr rasch<br />
und deutlich durch autoaggressives Verhalten.<br />
Text: Michael Stieglitz Quelle: Natur-Heilkunde Journal - Medizin – Praxis – Wissenschaft - 1-2/2008