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2018_05_Broschüre_tkMS_Cargobull

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Seite 6<br />

›Statt auf Personalabbau im Rahmen eines<br />

Interessenausgleich und Sozialplan zu<br />

bauen, wie die Geschäftsführung von <strong>tkMS</strong>,<br />

setzten wir auf einen politischen Prozess.<br />

Michael Hehemann Geschäftsführer IG Metall Emden<br />

»Die hohe Transparenz, die Wut und die Enttäuschung<br />

der Kolleginnen und Kollegen haben<br />

unsere Mannschaft zusammengeschweißt.<br />

Wenn es die große Unterstützung von allen<br />

Beteiligten nicht gegeben hätte, wären viele<br />

von uns auf dem Zahnfleisch gegangen«,<br />

ergänzt Anja Duitscher, stellvertretende<br />

Betriebsratsvorsitzende.<br />

Zusammen mit der IG Metall informierte<br />

die Interessenvertretung in den Treppenhausrunden<br />

über alle Maßnahmen und<br />

Aktionen, die im Rahmen des Kampfes<br />

um die Standortsicherung entstanden:<br />

von den einheitlichen T-Shirts, Kapuzenpullis<br />

und Luftballons mit Heimathafen-Aufdruck<br />

als Antwort auf die verantwortungslose<br />

Unternehmenspolitik über die vielen<br />

Solidaritätsbekundungen und die tatkräftige<br />

Unterstützung durch die Politik. Mit der<br />

Botschaft »Belegschaft sucht kompetente Geschäftsführung«<br />

wurde auch auf die fehlende<br />

Informationspolitik des Unternehmens an den<br />

Außenfenstern des Firmengebäudes aufmerksam<br />

gemacht. »Die Treppenhausrunden waren<br />

wichtig für die Mobilisierung der Belegschaft«,<br />

sagt Michael Hehemann, Geschäftsführer der<br />

IG Metall Emden. Was der Druck der Gewerkschafter<br />

und der starke Zusammenhalt<br />

ausmachte, zeigte sich rund ein halbes Jahr<br />

später: Mit ihrem Widerstand erreichten IG<br />

Metall, Betriebsrat und die Belegschaft, dass<br />

die Schließung des Standortes ausgesetzt wird.<br />

›Wir wollten die Kolleginnen<br />

und Kollegen von Anfang<br />

an mitnehmen.<br />

Amke Wilts-Heuse<br />

Betriebsratsvorsitzende <strong>tkMS</strong> Emden<br />

Politischen Prozess in Gang gesetzt<br />

Bis dahin war es aber ein weiter Weg. »Uns war<br />

schnell klar, dass wir Alternativen zur Standortschließung<br />

entwickeln müssen«, sagt Hehemann.<br />

»Statt auf Personalabbau im Rahmen<br />

eines Interessenausgleichs und Sozialplans zu<br />

bauen, wie die Geschäftsführung von <strong>tkMS</strong>,<br />

setzten wir auf einen politischen Prozess.«<br />

Ein erster Teil dieses Prozesses war die<br />

Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung<br />

in Politik und Wirtschaft. So tourten die<br />

Interessenvertretung und die IG Metall Emden<br />

quer durch die Republik und machten auf<br />

Kundgebungen und Konferenzen auf die<br />

Situation bei <strong>tkMS</strong> Emden aufmerksam. Zeitgleich<br />

sicherten sie sich die Unterstützung von<br />

Politikern, die für die Standortsicherung trom-

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