TALIS Architekten und Bauingenieure Berufsstart 20018/2019
TALIS - der Karriereratgeber für junge Architekten und Bauingenieure, für alle die durchstarten wollen.
TALIS - der Karriereratgeber für junge Architekten und Bauingenieure, für alle die durchstarten wollen.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ute Schroeter<br />
<strong>Architekten</strong> | <strong>Bauingenieure</strong><br />
<strong>Berufsstart</strong> 2018 | <strong>2019</strong>
ZUKUNFT<br />
GESTALTEN<br />
Seit mehr als 100 Jahren brennt das<br />
Klinkerwerk Hagemeister, mittlerweile<br />
in fünfter Generation, Klinker aus Meisterhand.<br />
Vertrauen Sie bei Ihren Fassadenentwürfen<br />
von Anfang an auf unsere<br />
hohe Qualität <strong>und</strong> die Erfahrung unserer<br />
Mitarbeiter.<br />
Durch eine f<strong>und</strong>ierte Beratung r<strong>und</strong> um<br />
unseren Baustoff <strong>und</strong> hilfreiche Tools sind<br />
Sie mit uns immer auf der sicheren Seite,<br />
wenn Sie mit Klinker planen.<br />
FASSADENKLINKER<br />
FORMKLINKER<br />
PFLASTERKLINKER<br />
RIEMCHEN<br />
www.hagemeister.de<br />
OFD Münster, Patriarche & Co. <strong>und</strong> Schuster <strong>Architekten</strong> (Paris / Düsseldorf)<br />
Klinker: Objektsortierung „OFD“
<strong>Architekten</strong> | <strong>Bauingenieure</strong><br />
<strong>Berufsstart</strong> 2018 | <strong>2019</strong>
EDITORIAL<br />
1<br />
Auf die Plätze, fertig, bauen!<br />
Egal, ob Sie bereits Master, Bachelor oder Diplom in der Tasche<br />
haben oder noch die eine oder andere Prüfung bestehen<br />
müssen: Glückwunsch zu Ihrer Berufswahl. Als Architekt oder<br />
Bauingenieur gestalten Sie den passenden Raum für das Leben<br />
– das ist eine w<strong>und</strong>erbare Aufgabe. Die Größe spielt keine Rolle,<br />
jedes noch so kleine Bauwerk nützt der Gesellschaft in vielerlei<br />
Hinsicht. Ihre Arbeit wird gebraucht – jetzt <strong>und</strong> in der Zukunft.<br />
Für sich trommeln<br />
Mit der Jahrespublikation <strong>TALIS</strong> (aus dem Lateinischen „So<br />
ist´s“) möchten wir Sie bei den ersten Schritten in den Beruf<br />
begleiten. Im Kapitel Arbeitsmarkt (ab Seite 6) <strong>und</strong> Bewerbung<br />
(ab Seite 30) finden Sie Informationen, wie Sie sich optimal auf<br />
den Einstieg in den Beruf vorbereiten können. Wir haben auch<br />
diejenigen gefragt, die sich am besten damit auskennen: Die<br />
Personalchefs von Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros, von Bauunternehmen<br />
sowie vom öffentlichen Dienst haben uns beschrieben,<br />
was sie von Bewerbern erwarten <strong>und</strong> auf was es im<br />
Vorstellungsgespräch ankommt (ab Seite 36).<br />
Mitmischen am „Tatort“<br />
Ihre Bewerbung hat ins Schwarze getroffen? Dann wird es nicht<br />
mehr lange dauern, bis Sie am „Tatort“ tätig werden. Ab Seite<br />
74 präsentieren wir Ihnen unsere Fahndungsergebnisse für<br />
den erfolgreichen Start ins Berufsleben – vom „Drumherum“<br />
wie Versicherungen <strong>und</strong> Steuern bis zu spannungsreichen Haftungsfragen<br />
(Seite 92). Außerdem haben wir in den Abhörprotokollen<br />
einiger Erfolgsmenschen geschnüffelt. Wir erinnern<br />
uns an Begegnungen mit humorvollen <strong>Architekten</strong> wie Ben van<br />
Berkel, Volkwin Marg oder Thomas Rau.<br />
Mit Power in die Selbständigkeit<br />
Wer zum Typ „Unternehmer“ zählt, kann sich ab Seite 116 einen<br />
Überblick verschaffen, worauf es bei der Existenzgründung ankommt.<br />
Auch wenn es in der Praxis oftmals anders gelebt wird<br />
– freie Mitarbeiter in Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros sind selbständige<br />
(Sub-)Unternehmer. Wir haben nachgefragt, worauf<br />
man beim Thema freie Mitarbeit achten muss <strong>und</strong> wie man sich<br />
<strong>TALIS</strong>-Autorin Ute Schroeter hat Bauingenieurwesen mit Studienrichtung<br />
Siedlungswasserwirtschaft an der Fachhochschule Suderburg studiert.<br />
Später folgte ein Aufbaustudium Fachjournalistik mit dem Schwerpunkt<br />
„Naturwissenschaft, Medizin, Technik“. Nach achtjähriger Tätigkeit im<br />
Ingenieurbüro, das überwiegend im Wasserversorgungsbereich tätig ist,<br />
arbeitet sie heute als Chefredakteurin der Baustoff-Fachzeitschrift „Steinbruch<br />
<strong>und</strong> Sandgrube“ (SUSA).<br />
vor Risiken schützt. Ebenso stellen wir Vor- <strong>und</strong> Nachteile unterschiedlicher<br />
Unternehmensformen vor (ab Seite 132) <strong>und</strong> geben<br />
Tipps r<strong>und</strong> um Akquise <strong>und</strong> K<strong>und</strong>engewinnung (ab Seite 152).<br />
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen von <strong>TALIS</strong> <strong>und</strong><br />
würden uns freuen, wenn Sie uns auch einmal im Internet unter<br />
www.talisonline.de besuchen.<br />
Ihre <strong>TALIS</strong>-Redaktion<br />
Foto: Christoph Wacker<br />
Wegen der besseren Lesbarkeit nutzen wir nicht immer die weibliche Form Architektin/Bauingenieurin.Wir möchten aber<br />
ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir mit jeder Zeile auch all unsere Leserinnen ansprechen möchten.
2 INHALTSVERZEICHNIS<br />
ARBEITSMARKT<br />
6<br />
Fertig<br />
machen zum<br />
Absprung<br />
8<br />
Die Zukunft bauen<br />
Wo Bauleute Fuß fassen<br />
20<br />
Von Stellenanzeigen lernen<br />
Was uns Jobangebote so alles erzählen<br />
12<br />
Die Zahlen sprechen für dich<br />
Die ganze Wahrheit über den Arbeitsmarkt<br />
24<br />
Dem ersten Job auf der Spur<br />
Die erste Stelle findet man nicht nur im Internet<br />
14<br />
Auf Anfang<br />
Wo berufliche Chancen stecken<br />
BEWERBUNG<br />
30<br />
Für sich<br />
trommeln<br />
32<br />
Den richtigen Ton treffen<br />
Wissenswertes r<strong>und</strong> um Anschreiben <strong>und</strong> Lebenslauf<br />
60<br />
Die digitale Bewerbung<br />
So bewerben Sie sich richtig im Netz<br />
36<br />
Auf die Erscheinung kommt es an<br />
Tipps für die Bewerbung als Architekt<br />
64<br />
Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />
Gewinnen im Lohnpoker<br />
42<br />
Präzise <strong>und</strong> sorgfältig<br />
Tipps für die Bewerbung als Bauingenieur<br />
68<br />
Gut gekleidet ins Vorstellungsgespräch<br />
Kleider machen Bauleute<br />
48<br />
Auf die Plätze, fertig, Baustelle<br />
Tipps für die Bewerbung im Bauunternehmen<br />
70<br />
Vorhang auf - Bühne frei<br />
Proben fürs Vorstellungsgespräch<br />
54<br />
Durchstarten im öffentlichen Dienst<br />
Tipps für die Bewerbung im öffentlichen Dienst
ALLER ANFANG IST LEICHT…<br />
… BEI DER PLANUNG IHRER ERSTEN BÜROPROJEKTE<br />
MIT DEN HILFREICHEN PLANUNGSTOOLS VON SEDUS.<br />
JETZT GRATIS ANFORDERN:<br />
starter-kit @ sedus.com<br />
Für einen erfolgreichen <strong>Berufsstart</strong> senden wir Ihnen gerne Ihr persönliches<br />
Sedus Starter-Kit mit hilfreichen Tools für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Planer zu:<br />
SOLUTIONS<br />
SOLUTIONS<br />
SEDUS SOLUTIONS<br />
SEDUS INSIGHTS<br />
PLANUNGSDATEN<br />
FARBKOLLEKTION 2017+<br />
Broschüre mit inspirierenden<br />
Arbeitswelten <strong>und</strong> Bürokonfigurationen<br />
zu verschiedenen Arbeitsstilen.<br />
Trendmonitor für Werte <strong>und</strong> Wohlbefinden<br />
bei der Arbeit mit Fallstudien, Expertengesprächen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungstipps.<br />
Professionelle CAD-Planungsdaten<br />
in 2D oder 3D von Sedus Produkten<br />
<strong>und</strong> beispielhaften Konfigurationen.<br />
Harmonische Kombinationen von<br />
Materialien <strong>und</strong> Farben liefern kreative<br />
Impulse <strong>und</strong> helfen beim Planen.
4 INHALTSVERZEICHNIS<br />
BERUFSLEBEN<br />
74<br />
Mit Mut ins<br />
Labyrinth<br />
76<br />
Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />
Wie Angestellte den Papierkram meistern<br />
96<br />
Mit Worten gewinnen<br />
Anschaulich <strong>und</strong> überzeugend präsentieren<br />
82<br />
Die ersten 100 Tage<br />
Die Probezeit erfolgreich meistern<br />
100<br />
Selfmade-Website mit Wordpress<br />
Kostengünstiger Webauftritt fürs Büro<br />
86<br />
90<br />
Neue Wege – gleiche Richtung<br />
Wartezeiten sinnvoll überbrücken<br />
Über die Grenzen<br />
Im Ausland Erfahrungen sammeln<br />
108<br />
Begegnungen mit <strong>Architekten</strong><br />
Ein Rückblick auf amüsante <strong>und</strong> stets<br />
erhellende Gespräche<br />
92<br />
Sicher planen<br />
Was Berufseinsteiger wissen müssen<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
116<br />
Selbständig,<br />
mit Power<br />
118<br />
Und was unternimmst du so?<br />
Sind Sie ein Unternehmertyp?<br />
136<br />
Renderings gegen Langeweile<br />
Im Gespräch mit dem <strong>Architekten</strong> Felix Volland<br />
122<br />
5 Schritte in die Selbständigkeit<br />
Selber laufen lernen<br />
140<br />
Ordentliche Buchführung<br />
Wissenswertes r<strong>und</strong> um die Steuern<br />
128<br />
Wichtige Versicherungen für Selbständige<br />
Welche Versicherungen sinnvoll sind<br />
144<br />
Selbstpräsentation im Internet<br />
Als Selbständiger elegant durchs Netz<br />
132<br />
Formvollendet<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener<br />
Unternehmensformen<br />
148<br />
152<br />
Ohne Moos nix los<br />
Was Sie über Geld wissen sollten<br />
Leistung gegen Geld<br />
Wege zu einem satten Kontostand
INHALTSVERZEICHNIS<br />
5<br />
Gut<br />
zu wissen<br />
158<br />
170<br />
172<br />
173<br />
174<br />
182<br />
186<br />
188<br />
190<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Weiterbildungs- <strong>und</strong> Masterstudiengänge<br />
Berufsbegleitende Fernstudiengänge<br />
Termine<br />
Bücher r<strong>und</strong> ums Bauen<br />
Webseiten<br />
Fachzeitschriften<br />
Literaturverzeichnis<br />
Impressum/Fotoverzeichnis<br />
Alle Infos zu Ihrem <strong>Berufsstart</strong> auch auf:<br />
www.talisonline.de<br />
Profitieren Sie von :<br />
Stellenangeboten für Berufseinsteiger<br />
Hilfestellungen für Ihre Bewerbung<br />
Informationen über den Arbeitsmarkt<br />
Tipps für das Berufsleben
ARBEITSMARKT<br />
Die Zukunft bauen: Zukunftsmärkte<br />
Wo Bauleute Fuß fassen | 8<br />
Von Stellenanzeigen lernen<br />
Was uns Jobangebote flüstern | 20<br />
Dem ersten Job auf der Spur<br />
Stellenangebote suchen <strong>und</strong> finden | 24
Fertig<br />
machen zum<br />
Absprung<br />
Spring <strong>und</strong> das Netz wird erscheinen – dieses Motto gilt insbesondere<br />
für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Sicherer<br />
Boden unter den Füßen findet sich sowohl in der Bauleitung als<br />
auch in der Planung, im Architekturbüro genauso wie im Bauunternehmen.<br />
Ein Überblick.
8 ARBEITSMARKT Zukunftsmärkte<br />
Die Zukunft bauen<br />
Früher war’s einfacher: Bis in die späten 70er <strong>und</strong> 80er Jahre hinein kümmerten sich <strong>Architekten</strong><br />
um den Neubau <strong>und</strong> deckten als Generalisten die Leistungsphasen 1 bis 9 ab. <strong>Bauingenieure</strong><br />
hingegen waren für die Planung, Konstruktion, Berechnung <strong>und</strong> Herstellung von Ingenieurbauwerken<br />
zuständig. Heute wird die Zukunft anders gebaut.<br />
Mitte der 80er Jahre hat sich der Markt für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gewandelt, die Aufgaben vermischten<br />
sich mehr <strong>und</strong> mehr. „Früher haben Bauunternehmen<br />
gebaut“, erklärt Karsten Wischhof, Geschäftsführer<br />
der Initiative „Deutschland baut!“, „heute entwickeln Bauunternehmen<br />
Projekte. Der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerkes<br />
rückt mehr <strong>und</strong> mehr in das Geschäftsfeld eines Bauunternehmens<br />
<strong>und</strong> damit in das Aufgabenspektrum der Fachkräfte,<br />
die in dieser Branche arbeiten.“ Für Berufseinsteiger ist es daher<br />
wichtig, sich nicht nur technisches Wissen, sondern auch<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebswirtschaft, Finanzierung <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt der Personalführung anzueignen. „Das technische Niveau<br />
von Gebäuden ist deutlich gestiegen“, betont auch Dr.<br />
Thomas Welter, Geschäftsführer des BDA (B<strong>und</strong> Deutscher<br />
<strong>Architekten</strong>)-B<strong>und</strong>esverbandes. Daher müssten <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> viel stärker zusammenarbeiten. Während <strong>Architekten</strong><br />
früher finanzielle Aspekte beim Bau eher ausblenden<br />
konnten, wird heute von ihnen erwartet, dass sie den Bauherrn<br />
auch in Sachen Kostenkontrolle, Qualitätssicherung, Finanzierungssicherheit<br />
<strong>und</strong> finanzieller Förderung beraten. Welter sieht
ARBEITSMARKT<br />
Zukunftsmärkte<br />
9<br />
viele Einsteiger auf dem Holzweg, wenn sie das Ziel verfolgen,<br />
Gestaltungs- beziehungsweise Entwurfsarchitekt zu werden.<br />
Da liegt es nahe, in einer Entwurfsabteilung anzufangen. „Davon<br />
rate ich ab. Der Bereich Entwurf/Gestaltung ist hoffnungslos<br />
überfüllt <strong>und</strong> junge Leute werden hier häufig regelrecht<br />
,verheizt‘. Meines Erachtens ist es klüger, frühzeitig Erfahrungen<br />
in der Bauleitung zu sammeln.“ Bauerfahrene <strong>Architekten</strong>,<br />
die sich mit Vergabeverfahren <strong>und</strong> Detailplanung auskennen,<br />
werden gesucht <strong>und</strong> verdienen ein Viertel bis ein Drittel mehr<br />
als ihre Kollegen, die keine Bauerfahrung vorweisen können.<br />
Die Bauaufgaben von morgen<br />
Es gibt drei große Herausforderungen, denen sich <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> in der Zukunft stellen müssen: den demografischen<br />
Wandel, den Klimawandel <strong>und</strong> den technischen<br />
Fortschritt. Trotz Bevölkerungsschw<strong>und</strong> in Deutschland steigt<br />
derzeit die Zahl der Haushalte, besonders die Single-Haushalte<br />
nehmen zu. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Wohnimmobilien.<br />
Allerdings wird sich dieser Zustand bald ändern.<br />
<strong>Architekten</strong> müssen sich darauf einstellen, dass die Anzahl der<br />
Haushalte abnehmen wird. Der Immobilienmarkt wird stark<br />
unter Druck geraten, die K<strong>und</strong>en werden anspruchsvoller. Um<br />
dem Druck standzuhalten, müssen sich <strong>Architekten</strong> stärker<br />
spezialisieren. Für Familien mit Kindern zu bauen, ist beispielsweise<br />
etwas anderes als für ältere Menschen. 70-Jährige sind<br />
heutzutage fit, aber sie brauchen Gebäude mit weniger Treppen.<br />
Barrierefreies Bauen wird immer wichtiger. Der Klimawandel<br />
als zweite wichtige Herausforderung stellt Baufachkräfte<br />
vor die Aufgabe, energieeffizient <strong>und</strong> nachhaltig zu bauen.<br />
Energieoptimierte <strong>und</strong> ressourcenschonende Gebäude lassen<br />
sich langfristig deutlich besser verkaufen. Nicht zu vergessen<br />
ist, dass Gebäude irgendwann auch wieder abgerissen werden.<br />
Die Bedeutung recyclefähiger Baustoffe wird zunehmen.<br />
Die dritte wichtige Aufgabe besteht darin, mit der technischen<br />
Entwicklung Schritt zu halten. Jedes Jahr kommt eine<br />
Vielzahl neuer Produkte für das Planen <strong>und</strong> Bauen auf den<br />
Markt, da muss man sich auskennen. Es reicht nicht aus, sich<br />
auf das Fachwissen von Bauunternehmen <strong>und</strong> Bauzulieferern<br />
zu verlassen; auf diese Weise verpasst man den technischen<br />
Fortschritt. Daher sind Fortbildung <strong>und</strong> lebenslanges Lernen<br />
ungeheuer wichtig.<br />
Erwartungen der Arbeitgeber<br />
Arbeitgeber erwarten, dass <strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong>,<br />
gerade wenn sie in der ausführenden Wirtschaft tätig sind,<br />
eine gewisse Praxisorientierung haben. Das heißt, es ist wichtig,<br />
Praktika, zum Beispiel auf den Baustellen, zu machen, um<br />
zu erfahren, wie Theorie <strong>und</strong> Praxis sich verzahnen. Weiterhin<br />
erwarten Bauunternehmen natürlich ein gewisses soziales Gespür<br />
– Sozialkompetenz ist die Umschreibung –, gerade weil<br />
junge <strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> mit Führungsaufgaben<br />
betraut werden. Sie müssen auf der Baustelle Teams führen,<br />
damit die Umsetzung der Planung in handwerkliche <strong>und</strong><br />
ingenieurtechnische Leistungen gelingt. Man braucht schon<br />
ein gewisses Feeling dafür, wie man mit Menschen umgeht.<br />
Ebenso wichtig ist natürlich Engagement. „So einen Beruf<br />
können Sie nur erfolgreich ausüben, wenn Sie auch wirklich<br />
Freude daran haben, weil man tagtäglich vor neuen Aufgaben<br />
steht <strong>und</strong> diese Aufgaben auch als Herausforderung sehen<br />
muss <strong>und</strong> nicht als Belastung“, sagt Wischhof. „Das ist kein Job,<br />
den man ,nebenbei‘ macht, der hat schon eine gewisse Form<br />
von Berufung, im wahrsten Sinne des Wortes, <strong>und</strong> da sind Engagement<br />
<strong>und</strong> der Wille, mitzugestalten, ganz wesentlich.“<br />
Während der Ausbildung kommt das Thema Kommunikation<br />
viel zu kurz. „Wie kommuniziere ich zielgruppenorientiert?“<br />
ist eine wichtige Frage, mit der sich Berufsanfänger<br />
beschäftigen sollten. Das Gespräch mit dem Bauherrn verläuft<br />
anders als mit Technikern, Kollegen oder mit der Öffentlichkeit.<br />
Eine Stadtteilsanierung findet immer unter Beteiligung<br />
der Öffentlichkeit statt. Es kommt oft vor, dass Projekte wegen<br />
Kommunikationsfehlern abgelehnt werden, weil der Planer<br />
nicht in der Lage war, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Auch
10 ARBEITSMARKT Zukunftsmärkte<br />
in Sachen Betriebswirtschaft hat die<br />
Berufsgruppe erhebliche Defizite. „Nicht<br />
einmal die Hälfte der Architekturbüros<br />
führt St<strong>und</strong>enprotokolle <strong>und</strong> überprüft, ob<br />
der Aufwand eines Projektes durch das Honorar<br />
gedeckt ist“, berichtet Welter. „Wie muss ich ein Projekt anbieten,<br />
damit ich überhaupt auskömmlich arbeiten kann?“ Diese<br />
Frage werde viel zu selten gestellt.<br />
Spezialist oder Generalist?<br />
Mit dem Start ins Berufsleben ist die Zeit für die Spezialisierung<br />
gekommen. Um beispielsweise Offshore-Parks in der<br />
Nordsee oder Ähnliches zu realisieren, sind entsprechende<br />
F<strong>und</strong>amente erforderlich. Diese F<strong>und</strong>amente haben technisch<br />
einen sehr hohen Anspruch; dafür werden Spezialisten<br />
gebraucht, die sich mit diesem Detailthema „Gründung bei<br />
Offshore-Parks“ auskennen. Das Gleiche gilt für den Bereich<br />
Energieeffizienz, wenn es darum geht, ein Haus energetisch<br />
vernünftig zu sanieren oder zu modernisieren. Andererseits ist<br />
aber auch der Generalist gefragt, der in der Lage ist, mit seiner<br />
Arbeit dem Bauherrn eine Problemlösung aus einer Hand anzubieten.<br />
„Man muss sich spezialisieren, ohne ein Fachidiot zu<br />
werden“, fasst Thomas Welter zusammen. Die starke Spezialisierung<br />
während der Ausbildung sieht er kritisch. „Es gibt immer<br />
exotischere Abschlüsse <strong>und</strong> Vertiefungsrichtungen. Meines<br />
Erachtens ist das zu früh.“ Es sei wichtig, sich im Studium<br />
noch relativ breit aufzustellen <strong>und</strong> die klassischen Bereiche der<br />
Architektur zu studieren. Planungskompetenz müsse natürlich<br />
erworben werden. „Insofern mein Rat an Berufsanfänger: Konzentriert<br />
euch auf eure Stärken <strong>und</strong> richtet danach eure Spezialisierung<br />
aus – aber erst nach der Ausbildung.“<br />
15<br />
PROZENT<br />
der deutschen Planer nutzen das<br />
Building Information Modeling<br />
(BIM). Ab 2020 soll das Planen<br />
<strong>und</strong> Bauen mit BIM für Infrastrukturprojekte<br />
in Deutschland<br />
verbindlich werden.<br />
Alles einfacher mit BIM?<br />
Ein wichtiger neuer Trend für das Bauen in der Zukunft ist<br />
das Building Information Modeling (BIM), das in Deutschland<br />
allerdings noch mit recht viel Skepsis betrachtet wird. Nach<br />
Ergebnissen des Architektur-Barometers von Arch-Vision<br />
2015, für das 1.600 <strong>Architekten</strong> in acht europäischen Ländern<br />
zum Thema BIM befragt wurden, wenden hierzulande nur 15<br />
Prozent der Planer BIM an. 40 Prozent wollen mit dem neuartigen<br />
Planungsinstrument nichts zu tun<br />
haben, der Rest erwägt eine Einführung.<br />
Unsere europäischen Nachbarn sind diesbezüglich<br />
deutlich weiter als wir: 56 Prozent der<br />
niederländischen <strong>Architekten</strong> nutzen BIM, gefolgt<br />
von den Briten mit 36 Prozent. Nach dem Willen des ehemaligen<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsministers Alexander Dobrindt soll das<br />
Planen <strong>und</strong> Bauen mit BIM für Infrastrukturprojekte ab 2020 in<br />
Deutschland verbindlich werden.<br />
Die einen sehen BIM als große Chance, um am Bau Kosten<br />
<strong>und</strong> Zeit zu sparen sowie Planungsfehler zu vermeiden.<br />
Andere fürchten die Abhängigkeit von einem System, das<br />
sich kaum durchschauen lässt. Tatsächlich wird BIM bisher<br />
nur bei Großprojekten eingesetzt. Hinter dem Begriff, den es<br />
im Übrigen auch für den Tiefbau gibt, steckt eine softwarebasierte<br />
Methode zur Planung, Ausführung <strong>und</strong> Bewirtschaftung<br />
von Gebäuden <strong>und</strong> anderen Ingenieurbauwerken. Anders als<br />
ein CAD- oder Ausschreibungsprogramm ist es sehr aufwändig,<br />
ein BIM-System im Büro zu etablieren, weil es eine Kette<br />
an Prozessen steuert <strong>und</strong> nicht nur einen Arbeitsschritt berührt.<br />
Bisher sind Änderungen der Planung mit einem hohen<br />
Aufwand verb<strong>und</strong>en, es müssen die Zeichnungen sowie die<br />
Mengenermittlung angeglichen <strong>und</strong> alle am Bau Beteiligten<br />
mit aktualisierten Zeichnungen versorgt werden. Mit BIM kann<br />
der Aufwand deutlich reduziert werden, da alle Beteiligten<br />
Zugriff auf ein Datenpaket mit aktuellen Plänen, Massen <strong>und</strong><br />
Stückzahlen haben. Beispielsweise können sich aufgr<strong>und</strong> von<br />
Änderungen im Gr<strong>und</strong>riss die Zahl <strong>und</strong> Beschreibung der Türen<br />
in einem Gebäude ändern. Mit BIM können die Türen im virtuellen<br />
Gebäudemodell einfach korrigiert werden, gleichzeitig<br />
ändern sich automatisch die Stücklisten; bei entsprechender<br />
Verknüpfung werden auch die unmittelbaren Auswirkungen<br />
auf die Kosten sichtbar.<br />
Branchenexperten sind sich einig, dass BIM kommen wird –<br />
ob wir wollen oder nicht. Da ist es besser, sich schon gleich<br />
zu Anfang des Berufslebens über Chancen <strong>und</strong> Risiken dieses<br />
Systems zu informieren. Es ist nichts weiter als ein Hilfsmittel.<br />
Denken, Planen <strong>und</strong> Kalkulieren bleiben weiterhin den Planern<br />
vorbehalten.
Floor Covering: Grand Carpet Sand<br />
Design Antonio Citterio Patricia Viel<br />
Grande, The Large Size<br />
Human Design<br />
Seit mehr als achtzig Jahren gestalten wir keramische Produkte, deren Technologien <strong>und</strong> Innovationen für Menschen gedacht sind.<br />
Denn es ist die innige Beziehung zwischen Mensch <strong>und</strong> Objekt, die wahres Design ausmacht.<br />
marazzi.it
12 ARBEITSMARKT Statistik<br />
Die Zahlen sprechen für dich<br />
Gefühlte <strong>und</strong> tatsächliche Wahrheiten klaffen oft weit auseinander. Während uns Arbeitgeber<br />
aus der Baubranche immer wieder von einem leer gefegten Arbeitsmarkt berichten, klagen<br />
Berufseinsteiger genauso häufig darüber, dass Unternehmen kein Interesse an Mitarbeitern<br />
ohne Berufserfahrung hätten. Was stimmt denn nun? Lassen wir Zahlen sprechen.<br />
400<br />
JOBANGEBOTE<br />
pro Monat, die sich explizit an Berufseinsteiger in<br />
Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen richten, fördert<br />
der <strong>TALIS</strong>-Recherche-Dienst zutage, der seit 2014 im<br />
Einsatz ist. Die Stellenangebote stammen aus einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Jobportale.<br />
348.128<br />
BAUGENEHMIGUNGEN<br />
wurden 2017 in Deutschland erteilt <strong>und</strong> damit 27.260 weniger<br />
als noch 2016. Trotz des Rückganges wird die Nachfrage nach<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n, die eng mit der Entwicklung<br />
der Baubranche verknüpft ist, auf hohem Niveau bleiben.<br />
88,2<br />
TAGE<br />
dauert es durchschnittlich, ehe eine ausgeschriebene Stelle für akademische Baufachkräfte<br />
besetzt werden kann. An der sogenannten Vakanzzeit lässt sich das Nachfrageniveau<br />
für Fachkräfte recht gut ablesen. 2010 lag die Zeit zur Neubesetzung einer Stelle<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> noch bei 64,7 Tagen.
ARBEITSMARKT<br />
Statistik<br />
13<br />
44<br />
PROZENT<br />
der momentan berufstätigen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
sind im Jahr 2013 mindestens 50 Jahre <strong>und</strong><br />
älter. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist der Anteil dieser<br />
Altersgruppe um 11 Prozent gestiegen. Dieser Indikator<br />
gilt als Indiz dafür, dass der demografische Wandel die<br />
Nachfrage nach jungen Fachkräften weiter erhöhen wird.<br />
der Beschäftigten in Architektur- <strong>und</strong><br />
Ingenieurbüros sind weiblich. In den<br />
Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros sank<br />
der Frauenanteil in den letzten 10 Jahren<br />
um 1,7 Prozentpunkte.<br />
34<br />
PROZENT<br />
30<br />
PROZENT<br />
der Stellenangebote für <strong>Bauingenieure</strong> stammten 2014<br />
aus dem öffentlichen Dienst, für <strong>Architekten</strong> lag der<br />
Anteil bei 26 Prozent. 2008 bot Vater Staat 7 Prozent<br />
weniger freie Stellen an.<br />
geringer fällt die derzeitige Arbeitslosenquote unter<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n im Vergleich zum Jahr<br />
2004 aus. Momentan liegt sie bei unter 3 Prozent.<br />
75<br />
PROZENT
14 ARBEITSMARKT Einsteigerbranchen<br />
Auf Anfang<br />
Von der Planung bis zur Bauleitung, vom Vertrieb bis zum Architekturbüro: Es gibt momentan<br />
so viele Einstiegsmöglichkeiten für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, dass man leicht den<br />
Überblick verliert. Bevor Sie sich im Dickicht der Möglichkeiten verlieren, fragen Sie erst einmal:<br />
Wohin soll es eigentlich gehen?<br />
Auf die Frage „Was will ich eigentlich?“ wissen viele,<br />
übrigens nicht nur junge Menschen, keine Antwort.<br />
Entweder sie haben schlicht <strong>und</strong> einfach kein<br />
Ziel oder trauen sich nicht, eines zu definieren, aus Angst, es<br />
nie erreichen zu können. Bevor Sie auf Stellensuche gehen,<br />
nehmen Sie sich ein Beispiel an erfolgreichen Menschen. Was<br />
Churchill, Gandhi, Mandela <strong>und</strong> Co. eint: Sie alle hatten eine<br />
Vision, ein Ziel, das sie nicht aus den Augen verloren, auch<br />
wenn sie stolperten. Und sie gingen Umwege, wenn die Hürden<br />
zu hoch wurden. Im Berufsleben werden Ihre Ziele der<br />
Motor sein, der Sie morgens aus dem Bett zur Baustelle oder<br />
ins Büro treibt. Da Sie nur mit einem starken Antrieb vorwärts<br />
kommen, brauchen Sie starke Ziele. Daher: Haben Sie den Mut<br />
für große Träume. Der eine will ein eigenes Architekturbüro,<br />
der andere berühmt werden, der Nächste möchte einfach nur<br />
zufrieden sein, der Übernächste die Welt verändern.<br />
Zwischen Vision <strong>und</strong> Realität<br />
Einer unserer Gesprächspartner, der deutsche Architekt Thomas<br />
Rau, hat nie einen staatlich anerkannten Abschluss in<br />
Architektur gemacht. Er war der Meinung, das klassische Architekturstudium<br />
vermittle ihm nicht das richtige Handwerkszeug,<br />
um wirklich bewegende Architektur zu machen. So zimmerte<br />
er sich seine eigene Ausbildung, unter anderem in Tanz<br />
<strong>und</strong> Bildhauerei. Heute führt Rau ein erfolgreiches Architekturbüro<br />
in den Niederlanden. Was Sie sich von Rau hinsichtlich Ihrer<br />
Ziele abschauen sollten: Begreifen Sie jede Erfahrung, jede<br />
Arbeitsstelle, jede Weiterbildung als Schritt auf Ihrem Weg<br />
zum großen Ganzen. Selbst wenn Ihr Ziel lautet, einmal viel<br />
Geld verdienen zu wollen, lassen Sie sich beim Berufseinstieg<br />
nicht von Verdienstmöglichkeiten leiten, sondern beantworten<br />
Sie für sich immer die Frage: Was kann ich mitnehmen?<br />
Was lerne ich hier? Wenn Sie beispielsweise, wie so viele <strong>Architekten</strong>,<br />
das große Ziel Entwurfsarchitekt anstreben, dort<br />
aber wegen Überfüllung keine passende Stelle finden, dann<br />
schauen Sie, welche anderen Posten Sie voranbringen könnten.<br />
Als Bauleiter beispielsweise lernen Sie das Bauen zu begreifen.<br />
Dieses Wissen kann beim Entwerfen nur förderlich sein. Jede<br />
Tätigkeit birgt Chancen, egal ob im Ingenieurbüro oder auf der<br />
Baustelle.<br />
Chancen ergreifen …<br />
… im Architektur- oder Ingenieurbüro<br />
Aufgaben: Während Architekturbüros überwiegend im Entwurf<br />
von Hochbauten tätig sind, wickeln Ingenieurbüros<br />
meist Leistungen im Konstruieren von Ingenieurbauten im<br />
Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau, im Wasserbau, in der Wasserwirtschaft<br />
<strong>und</strong> im Verkehrswesen ab. Neben Gutachter- <strong>und</strong> Beratungstätigkeiten<br />
bietet ein Großteil der Büros Planungsleistungen<br />
an, das heißt, deren Auftraggeber sind private oder öffentliche<br />
Bauherren, die den Entwurf, die Ausführungsplanung, Ausschreibung<br />
<strong>und</strong> manchmal auch die Bauüberwachung eines
ARBEITSMARKT<br />
Einsteigerbranchen<br />
15<br />
MIT KÜHLEM KOPF UND<br />
STARKEN NERVEN<br />
Der Diplom-Ingenieur Christian Wagner ist seit über zehn Jahren<br />
als Bauleiter tätig. <strong>TALIS</strong> sprach mit ihm über einen abwechslungsreichen<br />
Beruf, der starke Nerven erfordert.<br />
Herr Wagner, sind Sie zufrieden mit Ihrer Berufswahl?<br />
Christian Wagner: Ja, im Großen <strong>und</strong> Ganzen bin ich sehr zufrieden.<br />
Ein Bürojob wäre nicht das Richtige für mich gewesen, ich habe schon<br />
immer gerne draußen auf dem Bau gearbeitet. Nach einer Ausbildung<br />
als Zimmerer war ich ein Jahr lang in einer Holzbaufirma mit<br />
Hauptgeschäftsfeld Denkmalpflege tätig. Während meines Bauingenieurstudiums<br />
an der FH Würzburg habe ich weitere Erfahrungen in<br />
der Kalkulation <strong>und</strong> in der Bauleitung gesammelt. So lernt man das<br />
Umfeld sehr gut kennen; <strong>und</strong> da ist mir schnell klar geworden, dass<br />
der Beruf gut zu mir passt.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders gut?<br />
Christian Wagner: Es fühlt sich einfach gut an, wenn man ein fertiges<br />
Bauwerk betrachtet <strong>und</strong> weiß, dass man mit seiner Arbeit zu<br />
seiner Entstehung beigetragen hat. Außerdem ist Bauleitung ein sehr<br />
abwechslungsreicher Beruf. Die Teams innerhalb des Unternehmens<br />
wechseln mit jedem neuen Projekt, das heißt, der Vorgesetzte, der<br />
Polier <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter auf dem Bau sind in der Regel nicht<br />
gleich. Ich persönlich finde es interessant, Menschen immer wieder<br />
neu einschätzen zu müssen, natürlich kann das auch anstrengend<br />
sein.<br />
Welche Kehrseiten bringt der Beruf mit sich?<br />
Christian Wagner: Bauleitung erfordert ein hohes Maß an Engagement,<br />
ein Zwölf-St<strong>und</strong>en-Tag ist keine Seltenheit. Wem geregelte Arbeitszeiten<br />
wichtig sind, der sollte sich lieber für einen anderen Beruf<br />
entscheiden. Bauleiter brauchen starke Nerven <strong>und</strong> dürfen sich, wenn<br />
Probleme auftreten, nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Und<br />
man muss die Baubranche mit ihren Eigenheiten einfach mögen.<br />
Was meinen Sie damit? Den rauen Umgangston in der<br />
Baubranche?<br />
Christian Wagner: Nein – der viel zitierte raue Ton ist nach meinen<br />
Erfahrungen ein Klischee. Wie in anderen Branchen auch gibt es sicherlich<br />
Meinungsverschiedenheiten, die aber in der Regel sachlich<br />
<strong>und</strong> mit den gängigen Höflichkeitsregeln diskutiert werden. Wie die<br />
Baubranche tickt, lässt sich nicht in Worte fassen. Das muss jeder<br />
selbst herausfinden.<br />
Worin genau besteht Ihre Aufgabe als Bauleiter?<br />
Christian Wagner: Oberstes Ziel ist es, ein Projekt innerhalb einer<br />
vorgegebenen Zeit so umzusetzen, dass für das Bauunternehmen<br />
unterm Strich Gewinn übrig<br />
bleibt. Im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />
bin ich ein Unternehmer im Unternehmen,<br />
denn jede Baustelle<br />
wird betriebswirtschaftlich gesehen<br />
eigenständig bewertet.<br />
Die Leistung eines Bauleiters<br />
hängt entscheidend von einer<br />
kostendeckenden Arbeitsweise<br />
ab. Ich bin in erster Linie dafür<br />
verantwortlich, die jeweils geeigneten<br />
Arbeitsverfahren auszuwählen.<br />
Natürlich stehe ich<br />
nicht allein vor dieser Aufgabe,<br />
ich bin Teil eines großen Teams.<br />
Schon bei der Kalkulation wird<br />
überlegt, mit welchen technischen Mitteln gewinnbringend gearbeitet<br />
werden kann. Eine meiner Hauptaufgaben besteht darin, anhand<br />
des Leistungsverzeichnisses mit entsprechend hinterlegten Preisen<br />
<strong>und</strong> der Baupläne die Arbeitsabläufe vorzubereiten; dazu gehören<br />
Einteilung der Arbeitskräfte, Materialbestellung <strong>und</strong> Terminkoordination.<br />
Ich bin aber auch für die Abrechnung oder Nachtragsverhandlungen<br />
mit dem Bauherrn zuständig.<br />
Was muss ein guter Bauleiter können?<br />
Christian Wagner: Bauleiter müssen mit den gängigen technischen<br />
Regelwerken, wie der VOB, Teil B, vertraut sein. Weiterhin ist die Fähigkeit,<br />
vorausschauend zu handeln, von großem Vorteil. Das lässt<br />
sich am Beispiel „Lagerung von Baumaterialien“ gut erklären: Es ist<br />
wenig sinnvoll, den gesamten Baustahl, den man für ein Projekt benötigt,<br />
von Anfang an vorzuhalten. Das liegt nicht nur an den begrenzten<br />
Lagerkapazitäten auf der Baustelle. Auch die Kosten müssen<br />
vorgestreckt werden, gegenüber dem Bauherrn können jedoch nur<br />
Materialien geltend gemacht werden, die bereits eingebaut wurden.<br />
Eine Just-in-time-Strategie ist demnach wirtschaftlich, erfordert aber<br />
auch Augenmaß, um im entscheidenden Moment das benötigte Material<br />
vor Ort zu haben. Was außerdem wichtig ist: Wer als Bauleiter<br />
arbeiten möchte, sollte niemanden von oben herab behandeln. Das<br />
kommt erstens nicht gut an <strong>und</strong> ist zweitens auch nicht gerechtfertigt.<br />
Bauleiter sind ohne ihren Polier, der zwar von der Hierarchie<br />
her untergeordnet ist, aufgeschmissen. Auch von den Leuten, die bei<br />
Wind <strong>und</strong> Wetter draußen arbeiten, wird viel verlangt. Mangelnder<br />
Respekt vor den Leistungen anderer wird sich irgendwann rächen.
16 ARBEITSMARKT Einsteigerbranchen<br />
Im Berufsleben werden Ihre Ziele der<br />
Motor sein, der Sie morgens aus dem Bett<br />
zur Baustelle oder ins Büro treibt.<br />
Bauwerkes oder von Anlagen sonstiger Art nicht selbst in die<br />
Hand nehmen, sondern die Leistungen fremdvergeben. Wer in<br />
einem Planungsbüro arbeitet, wird mit Sicherheit den Begriffen<br />
„Leistungsphasen 1 bis 9“ <strong>und</strong> „Honorarzonen“ begegnen.<br />
Letzteres ist eine Art Aufgabenkatalog für die Abwicklung eines<br />
Bauprojektes – von den Vorplanungen bis zur Dokumentation<br />
des fertigen Objektes. Welche Leistungen im Einzelnen zu<br />
erledigen sind, kann in der HOAI (Honorarordnung für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure) nachgelesen werden.<br />
Kompetenzen: Planungsingenieure müssen gut im Team<br />
arbeiten können <strong>und</strong> brauchen vor allem Organisationstalent<br />
<strong>und</strong> die Fähigkeit, mit einer Fülle an Informationen umzugehen,<br />
ohne dabei den Überblick zu verlieren. Eine gute<br />
Planung setzt voraus, dass man sich über jedes Detail bis zur<br />
letzten Türklinke Gedanken macht, verschiedene Produkte <strong>und</strong><br />
Preise vergleicht <strong>und</strong> dabei eine technisch saubere sowie für<br />
den Bauherrn wirtschaftliche <strong>und</strong> dauerhafte Lösung findet.<br />
Wichtig ist außerdem ein gutes Ausdrucksvermögen. Präzise<br />
Formulierungen sind bei Ausschreibungstexten wichtig, um<br />
Missverständnisse <strong>und</strong> Streitigkeiten zu vermeiden.<br />
Chancen: In Planungsbüros wenden Sie alle Instrumente<br />
an, um ein Bauprojekt vom Plan in die Praxis zu übertragen.<br />
Sie werden sich manchmal wie ein Informations-Dompteur<br />
vorkommen, der den ganzen Tag mit Lösungen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
jongliert. Nehmen Sie das als Chance wahr; mit steigender<br />
Berufserfahrung sinkt die Übermacht der Informationsflut.<br />
Wenn ein Unternehmerherz in Ihnen schlägt, suchen Sie<br />
sich lieber ein kleineres Büro für den Einstieg, denn so haben<br />
Sie engeren Kontakt mit dem Büroinhaber. Schauen Sie sich so<br />
viel wie möglich bei ihm ab: Wie akquiriert Ihr Chef Aufträge?<br />
Wie kommuniziert er mit Auftraggebern? Wie führt er seine<br />
Mitarbeiter? Die Antworten dazu bilden einen guten Gr<strong>und</strong>stein<br />
für ein eigenes Büro.<br />
… in der Bauleitung<br />
Aufgaben: Bauleiter setzen die Pläne des <strong>Architekten</strong> oder sonstiger<br />
Fachplaner fachgerecht um, sie wählen die günstigsten Baumethoden<br />
aus, bestellen die Materialien, organisieren den<br />
Arbeitskräfteeinsatz, nehmen die Aufmaße <strong>und</strong> stellen Rechnungen<br />
an den Bauherrn auf. Sie sind außerdem verantwortlich für<br />
ihre Mitarbeiter <strong>und</strong> die Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen.<br />
Sie müssen darüber hinaus Nachtragsangebote ausarbeiten<br />
<strong>und</strong> Mehrkosten gegenüber dem Bauherrn geltend machen.<br />
Bauleiter werden nicht nur von ausführenden Fachfirmen,<br />
sondern auch vom Bauherrn selbst eingesetzt, zumindest bei<br />
größeren Projekten. Beim Wohnungsbau setzt der Auftraggeber<br />
meistens den planenden <strong>Architekten</strong> für Bauleitungsaufgaben<br />
ein. Dieser koordiniert im Auftrag des Bauherrn die Arbeiten<br />
der beteiligten Firmen, überwacht den Zeit- <strong>und</strong> Kostenplan<br />
sowie die Qualität der Bauarbeiten, nimmt die Leistungen ab <strong>und</strong><br />
prüft die Firmenabschlags- <strong>und</strong> schlussrechnungen.<br />
Kompetenzen: Bauleitung erfordert eigentlich Berufserfahrung,<br />
denn hier gilt es, einen Plan auf einem Stück Papier<br />
eins zu eins in die Tat umzusetzen. Mittlerweile aber interessieren<br />
sich immer mehr Bauunternehmen für Berufseinsteiger.<br />
Mitzubringen aber ist insbesondere Lernbereitschaft, denn<br />
das „Ich-hab-eigentlich-gar-keine-Ahnung“-Gefühl stellt sich<br />
in kaum einem anderen Sektor so deutlich wie in der Bauleitung<br />
ein. Man muss also umso mehr die Ohren spitzen <strong>und</strong> sich<br />
von erfahrenen Bauleitern einarbeiten lassen.<br />
In großen Bauunternehmen, wie Hochtief oder Strabag,<br />
durchlaufen Berufsanfänger Traineeprogramme. In dieser Zeit<br />
erhält man eventuell noch nicht das volle Gehalt, kann aber<br />
sicher sein, für kommende Aufgaben bestens vorbereitet zu<br />
werden. Bauleiter brauchen starke Nerven. Baustellen muss<br />
man sich wie vorübergehende Produktionsstätten vorstellen,<br />
die unter ungünstigen klimatischen Bedingungen mit ständig<br />
wechselnder Belegschaft funktionieren müssen. Kaum ein Bauprojekt<br />
geht reibungslos über die Bühne. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass etwas schiefläuft oder Unvorhergesehenes passiert,<br />
ist höher als in anderen Bereichen. Daher müssen Bauleiter<br />
entscheidungsfreudig sein. Wenn zum Beispiel beim Baugrubenaushub<br />
vorher nicht bekannte Bodenschichten angetroffen<br />
werden <strong>und</strong> die Bauleitung nicht in der Lage ist, entsprechend<br />
zu reagieren, kommt es zum Baustellenstillstand. Das wiederum<br />
verursacht hohe Kosten, die meist nicht vom Bauherrn<br />
übernommen werden. Bauleiter sind im Allgemeinen Genera-
ARBEITSMARKT<br />
Einsteigerbranchen<br />
17<br />
listen, die bei Bedarf Spezialisten hinzuziehen. Sie können idealerweise<br />
gut organisieren <strong>und</strong> haben Durchsetzungsvermögen.<br />
Ganz wichtig sind Führungsqualitäten <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein<br />
für Leib <strong>und</strong> Leben der Mitarbeiter.<br />
Chancen: Im Vergleich zu Stellenangeboten in Planungsbüros<br />
richten sich nur wenige Stellen in der Bauleitung an Berufsanfänger.<br />
Wem sich die Chance bietet, der sollte zugreifen, denn mit<br />
Bauleitungserfahrungen stehen Ihnen alle Wege offen, auch der<br />
zurück in die Entwurfsabteilung. In kaum einem anderen Job können<br />
Sie sich so gut Führungskompetenzen, wirtschaftliches Denken<br />
<strong>und</strong> Praxiswissen aneignen wie in der Bauleitung.<br />
… in der Kalkulation<br />
Aufgaben: „Kalkulator/-in gesucht“ heißt es oft in Stellenanzeigen.<br />
Kalkulatoren nehmen eine existenziell wichtige<br />
Rolle in Bauunternehmen ein. Um an Aufträge zu kommen,<br />
nehmen die Firmen in der Regel an Ausschreibungen teil, wobei<br />
sie in Konkurrenz mit anderen Anbietern ein Angebot für<br />
die Ausführung einer Bauleistung abgeben. Meist erhält der<br />
preisgünstigste Bieter den Zuschlag. Kalkulatoren haben die<br />
Aufgabe, im Vorfeld die Angebotspreise zu ermitteln. Dabei<br />
müssen sie günstigere Preise als die Konkurrenz anbieten, um<br />
den Auftrag zu bekommen, gleichzeitig darf die Leistung nicht<br />
unter Wert verkauft werden. Ein Fehler an dieser Stelle kann<br />
fatale Folgen haben, eine Firma sogar ruinieren.<br />
Kompetenzen: Ein solcher Posten erfordert Berufserfahrung.<br />
Wenn eine derartige Position von Berufseinsteigern besetzt<br />
wird, schauen sie in der Regel einem erfahrenen Kalkulator<br />
über die Schulter. Oft schnuppern Anfänger zunächst als<br />
Bauleiter einige Jahre Praxisluft. Erst danach verfügen sie über<br />
genug Erfahrung, um den Preis für eine Leistung richtig einschätzen<br />
zu können.<br />
Chancen: Sie erhalten Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
des Bauens <strong>und</strong> ein Gespür für den Preis einer Leistung.<br />
Die Verdienstmöglichkeiten als Kalkulator sind recht<br />
gut, die Höhe hängt allerdings stark von der Berufserfahrung ab.<br />
… im Vertrieb<br />
Aufgaben: Bauprodukthersteller, wie beispielsweise die<br />
Fenster-, Türen- oder Dachziegelindustrie, suchen immer<br />
wieder technisch versiertes Personal für den Vertrieb. Dafür<br />
gibt es spezielle Studiengänge wie Vertriebsingenieurwesen,<br />
aber auch Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Fächer<br />
– insbesondere Berufseinsteiger – können hier Fuß fassen.<br />
Zu den Aufgaben von Vertriebsingenieuren gehören die Betreuung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung von Altk<strong>und</strong>en, die bereits das Produkt<br />
gekauft haben, sowie die Akquisition von neuen Aufträgen.<br />
Dazu müssen sie auf andere Unternehmen zugehen <strong>und</strong> ihr<br />
Produkt vorstellen.<br />
Kompetenzen: Vertriebsingenieure benötigen technisches<br />
Verständnis <strong>und</strong> vor allem Geschick im Umgang mit<br />
K<strong>und</strong>en. Sie müssen in der Lage sein, verständlich zu erklären,<br />
wie etwas funktioniert <strong>und</strong> welche Vorteile das jeweilige Produkt<br />
dem K<strong>und</strong>en bringt.<br />
Chancen: Die Vorstellung, etwas verkaufen zu müssen,<br />
auch wenn es ein technisches Produkt ist, löst bei vielen <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n Unbehagen aus. Verkaufen, so scheint<br />
es, führt am Ziel vorbei. Doch das ist falsch gedacht. Vor allem<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Planer müssen ihre Ideen „verkaufen“ können.<br />
Im Vertrieb eignen Sie sich die Fähigkeiten an, Menschen zu<br />
überzeugen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um ein Produkt<br />
oder eine Idee geht. Wer einige Jahre im Vertrieb gearbeitet hat,<br />
braucht keine Nachhilfe mehr in Sachen Akquise, Konfliktmanagement<br />
<strong>und</strong> Kommunikation mit Bauherren <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.
18<br />
ARBEITSMARKT<br />
Einsteigerbranchen<br />
Auswahl an Aufgabenfeldern von Planungsbüros<br />
ARCHITEKTUR<br />
Wohnungsbau/öffentlicher <strong>und</strong><br />
gewerblicher Hochbau<br />
Das wirtschaftlich wichtigste Betätigungsfeld für <strong>Architekten</strong><br />
ist immer noch der Wohnungsbau, gefolgt vom öffentlichen<br />
sowie gewerblichen Hochbau. Hierbei geht es nicht<br />
nur um Planung <strong>und</strong> Entwurf von neuen Gebäuden, sondern<br />
verstärkt auch um das Bauen im Bestand. Umbauten <strong>und</strong> Erweiterungen<br />
sowie Instandsetzung <strong>und</strong> Modernisierung sind<br />
mehr denn je gefragt. Im Zuge des demografischen Wandels<br />
wird die Planung von alters- <strong>und</strong> behindertengerechten Wohnungen<br />
zunehmend ein Thema für <strong>Architekten</strong>.<br />
Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung<br />
In der Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung werden zum Beispiel<br />
Vorschläge für Neubaugebiete, für die Erneuerung schon<br />
bebauter Gebiete <strong>und</strong> für die Ergänzung der Infrastruktur in<br />
Ortschaften, Städten <strong>und</strong> Regionen erarbeitet. Es müssen<br />
Pläne für die Art der Bebauung, die Führung der Verkehrswege,<br />
die Lage der Versorgungseinrichtungen <strong>und</strong> Grünflächen<br />
sowie die Finanzierung aufgestellt, Planungs- <strong>und</strong><br />
Beteiligungsverfahren organisiert <strong>und</strong> die Folgen alternativer<br />
Entwicklungsmöglichkeiten abgeschätzt werden. Stadt- <strong>und</strong><br />
Regionalplaner müssen dabei den Umweltschutz <strong>und</strong> die<br />
ökologischen Anforderungen berücksichtigen.<br />
BAUINGENIEURWESEN<br />
Gr<strong>und</strong>bau<br />
Vor der Planung, spätestens aber vor dem Bau eines Bauwerkes<br />
sind die Tragfähigkeit des Baugr<strong>und</strong>es anhand von<br />
Bodenproben <strong>und</strong> das Setzungsverhalten unter Belastung<br />
zu prüfen. <strong>Bauingenieure</strong>, die sich auf Gr<strong>und</strong>bau <strong>und</strong> Bodenmechanik<br />
spezialisiert haben, kommen hier zum Einsatz. Sie<br />
berechnen auch die Standsicherheit von Böschungen. Gr<strong>und</strong>bauer<br />
<strong>und</strong> Bodenmechaniker sind an vielen Tiefbaumaßnahmen,<br />
wie Stollen-, Tunnel-, Deponie- <strong>und</strong> Rohrleitungsbau<br />
sowie Altlastenbeseitigung oder -sicherung, beteiligt.<br />
Konstruktiver Ingenieurbau<br />
Tragwerksplaner sind für die Sicherheit der Baukonstruktion verantwortlich.<br />
Daher sind genaues Arbeiten sowie gute EDV- <strong>und</strong><br />
Mathematikkenntnisse erforderlich. Beim Hoch- <strong>und</strong> Wohnungsbau<br />
arbeiten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Tragwerksplaner eng zusammen,<br />
wobei der Tragwerksplaner eine Beratungsfunktion<br />
übernimmt. Beim Brücken- <strong>und</strong> Industriebau, bei Türmen<br />
<strong>und</strong> Antennen, Windkraftanlagen, Schornsteinen <strong>und</strong> ähnlichen<br />
Hochbauten kommt dem Tragwerksplaner <strong>und</strong> Konstrukteur<br />
die führende Rolle zu, der Architekt ist dagegen der Berater.<br />
Umweltschutz<br />
Der Umweltschutz ist im Verkehrswesen, Abwasserwesen<br />
<strong>und</strong> in der Abfalltechnik wichtig, da die Öffentlichkeit auf sauberes<br />
Wasser, saubere Luft, Lärmverminderung <strong>und</strong> störungsfreie<br />
Abfallentsorgung angewiesen ist. Einzelne Planungsbüros<br />
haben sich darauf spezialisiert <strong>und</strong> führen Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />
durch. Es ist aber vorteilhaft, wenn man bei<br />
Auftragsmangel in diesem Gebiet auch in anderen Ingenieurbereichen<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Verkehrswege/Verkehrsanlagen<br />
Hierzu zählen Anlagen <strong>und</strong> Bauwerke des Straßen-, Schienen-,<br />
Flug- <strong>und</strong> Wasserverkehrs sowie Anlagen zum Transport<br />
von Gütern in Rohrleitungen, zum Beispiel Gas, Mineralöl<br />
oder Fernwärme. Hierbei ist eine Zusammenarbeit unter<br />
anderem mit Fachleuten des Städtebaus, der Raumordnung,<br />
Landschaftspflege <strong>und</strong> des Naturschutzes erforderlich.<br />
Wasserwirtschaft, Wasserbau<br />
Dazu gehören Planung <strong>und</strong> Bau von Wasserversorgungsanlagen,<br />
Brunnen, Wasserwerken, Behältern, Rohrnetzen, Kanalisationen,<br />
Kläranlagen, Abfallanlagen, Wasserkraftanlagen,<br />
Schifffahrtskanälen, Schleusen, Häfen, Hochwasserschutzanlagen<br />
sowie Talsperren. Wichtig sind hierbei gute Gr<strong>und</strong>lagen<br />
in Wasserbiologie, Wasserchemie <strong>und</strong> mathematischer<br />
Statistik. <strong>Bauingenieure</strong> arbeiten in diesem Bereich häufig mit<br />
Geologen, Wasserbiologen, Wasserchemikern, Umweltschutzingenieuren,<br />
Verfahrenstechnikern, Juristen für Wasserrecht,<br />
Landwirten <strong>und</strong> auch Meteorologen zusammen.
SILVERSTAR Sonnenschutz – <strong>und</strong><br />
Wärmedämmschichten<br />
www.glastroesch.com
20<br />
ARBEITSMARKT<br />
Stellenanzeigen<br />
Von Stellenanzeigen lernen<br />
Seit gut fast vier Jahren stellt der <strong>TALIS</strong>-Recherchedienst Stellenangebote für junge <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> zusammen. Dazu durchforsten wir täglich zahlreiche Jobbörsen nach Jobs für<br />
Berufsanfänger <strong>und</strong> veröffentlichen diese auf unserer Homepage. Und damit keine Langeweile<br />
aufkommt, haben wir einfach mal ein bisschen mitgelesen.<br />
R<strong>und</strong> 300 Jobangebote pro Monat finden wir bei unserer<br />
Recherchereise durch die einschlägigen Stellenportale.<br />
Allen ist gemeinsam, dass sie eine besondere Einladung<br />
an Absolventen, Berufseinsteiger oder -anfänger enthalten.<br />
Teilweise ist das Wort „Absolvent“ bereits im Anzeigentitel eingeschlossen,<br />
teilweise heißt es aber auch sinngemäß im Text:<br />
„Wir interessieren uns auch für Bewerbungen von Berufsanfängern.“<br />
Ein wichtiges Stichwort für <strong>Architekten</strong> ist die Abkürzung<br />
AIP (Architekt im Praktikum). Mit diesem Begriff, der nicht<br />
verwechselt werden darf mit einem Architekturpraktikum, ist<br />
die zweijährige Praxiszeit nach dem Studium gemeint, um sich<br />
danach in die <strong>Architekten</strong>rolle eintragen lassen zu können. Bei<br />
unseren Recherchen fiel uns auf, dass sich in Baden-Württemberg<br />
überdurchschnittlich viele Stellenangebote an AIPs richten,<br />
in Nordrhein-Westfalen aber nicht ein einziges. Wir fragten also<br />
bei der <strong>Architekten</strong>kammer Nordrhein-Westfalen nach <strong>und</strong> erhielten<br />
die Auskunft, dass es diesen Begriff in NRW nicht gibt.<br />
Dort spricht man eher von Praxiszeit oder richtet die Stellenanzeige<br />
an „Absolventen“. Wichtig ist es nur, zu wissen: Wenn ein<br />
Arbeitgeber nach einem AIP sucht, dann sind damit Berufsanfänger<br />
ohne oder mit wenig Berufserfahrung gemeint.<br />
Mappe oder E-Mail?<br />
Unseren Recherchen zufolge bevorzugen r<strong>und</strong> drei Viertel aller<br />
Arbeitgeber in Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen die Onlinebewerbung.<br />
Knapp 10 Prozent wünschen ausdrücklich die<br />
postalisch übersandte Mappe, der Großteil davon sind Architekturbüros.<br />
Die restlichen 15 Prozent stellen es dem Bewerber<br />
frei. Größere Unternehmen richten eigene Bewerbungsportale<br />
ein, die Bewerber auf jeden Fall nutzen sollten. Bei solchen Unternehmen<br />
gehen täglich H<strong>und</strong>erte Bewerbungen ein, eine gesondert<br />
verschickte Mappe oder E-Mail würde möglicherweise<br />
gar nicht erst erfasst werden.<br />
Wer sucht?<br />
Dass die meisten Jobangebote für Berufsanfänger, nämlich<br />
knapp 80 Prozent, aus Architektur- oder Ingenieurbüros stammen,<br />
ist nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich. Denn Planung gehört ja<br />
nun mal zu den klassischen Aufgaben von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong>n. Platz 2, mit 11 Prozent, nehmen Bauunternehmen<br />
ein, die meist <strong>Bauingenieure</strong> als Bauleiter suchen, hin <strong>und</strong><br />
wieder aber werden auch explizit <strong>Architekten</strong> für die Bauleitung<br />
angefragt. Schlusslicht bildet der Vertrieb, also die Bauzulieferindustrie,<br />
die ohnehin nur ein begrenztes Arbeitsgebiet<br />
für diese Berufsgruppe bereitstellt, bei der eine Stellensuche<br />
aber durchaus ins Kalkül gezogen werden kann.<br />
Was steht drin?<br />
In nahezu jeder Stellenanzeige für Berufseinsteiger werden<br />
Kompetenzen im Umgang mit CAD-Programmen <strong>und</strong> anderer<br />
Software gefordert. Sehr oft wird in den Stellenausschreibungen<br />
sogar der Name der Software aufgeführt, die der Arbeitgeber<br />
bei sich einsetzt. MS Office sollten unseren Auswertungen<br />
zufolge beide Berufsgruppen beherrschen, <strong>Architekten</strong> sollten<br />
darüber hinaus Design-Programme (häufigste Nennung: Indesign/Adobe)<br />
bedienen können. Ausschreibungsprogramme,<br />
sogenannte AVA-Software, werden im Planungsbereich, aber<br />
auch in der Bauleitung eingesetzt. Bei Ausschreibungsprogrammen<br />
wurde die Orca AVA Software am häufigsten genannt, gefolgt<br />
von Arriba/iTWO aus dem Hause RIB Software AG.<br />
Bei den CAD-Programmen ergaben sich im Beobachtungszeitraum<br />
für das Programm Autocad von Autodesk die meisten<br />
Nennungen (über 30 Prozent), das wiederum zur Nemetschek<br />
Group gehört. Ebenfalls sehr verbreitet sind die Software Ar-<br />
Nennungen bestimmter CAD-Programme<br />
in Stellenanzeigen<br />
Datenquelle: jobLESE GmbH<br />
33<br />
21<br />
20<br />
16<br />
1<br />
8<br />
n = 207<br />
Microstation<br />
Allplan<br />
Vectorworks<br />
Archicad<br />
andere Programme<br />
Nennungen<br />
Autocad
ARBEITSMARKT<br />
Stellenanzeigen<br />
21<br />
chicad von Graphisoft sowie die Programme<br />
Vectorworks <strong>und</strong> Allplan.<br />
Weniger häufig fanden wir das von<br />
Bentley entwickelte Microstation.<br />
In 8 Prozent der ausgewerteten Anzeigen<br />
wurden andere Programme<br />
genannt oder nicht näher beschrieben.<br />
Immer häufiger findet sich der<br />
Begriff BIM (Building Information<br />
Modeling) in Stellenausschreibungen,<br />
vor allem größere Büros fordern Kenntnisse<br />
im Umgang mit Revit, einer von Autodesk<br />
entwickelten BIM-Software.<br />
Die meisten Hersteller bieten kostenlose Studenten-<br />
oder Testversionen ihrer Software an. Berufsanfänger<br />
sind gut beraten, einfach mal ein bisschen mit den<br />
unterschiedlichen Programmen „herumzuspielen“. Mit guten<br />
Software-Kenntnissen lässt sich auch mangelnde Berufserfahrung<br />
wieder wettmachen.<br />
77<br />
PROZENT<br />
der Jobangebote für Berufsanfänger<br />
stammen aus Planungsbüros.<br />
In 11 Prozent der von uns analysierten<br />
Stellenanzeigen werden<br />
Bauleiter gesucht.<br />
auch beim Empfänger ein einheitlicheres<br />
Bild auszulösen. „In Konfliktsituationen<br />
bleiben Sie sachlich, Sie<br />
berufen sich auf Fakten <strong>und</strong> lassen<br />
Emotionen aus dem Spiel.“ Ein<br />
solcher Satz beschreibt, welches<br />
Verhalten ein Arbeitgeber von einer<br />
konfliktfähigen Person erwartet.<br />
Das ist leichter nachvollziehbar,<br />
als wenn einfach nur Konfliktfähigkeit<br />
gewünscht wird. Leider sind die adjektivlastigen<br />
Stellenanzeigen immer noch<br />
in der Überzahl. Nur einzelne der von uns<br />
analysierten Anzeigen beschreiben, was sich die<br />
Personalentscheider unter einem „verantwortungsbewussten“<br />
oder „engagierten“ Mitarbeiter vorstellen. Im Rahmen der<br />
<strong>TALIS</strong>-Jobrecherche analysierten wir die Anzahl der gewünschten<br />
Eigenschaften. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten vor<br />
<strong>und</strong> wagen einen Übersetzungsversuch:<br />
Was heißt hier engagiert?<br />
Ein Stellenangebot hat ein bisschen was von einer Partnervermittlungsanzeige,<br />
nur mit dem Unterschied, dass Arbeitgeber „engagierte“<br />
statt „romantische“ Partner bevorzugen. Beide aber,<br />
sowohl Heiratswillige als auch Arbeitgeber, versuchen den Richtigen<br />
oder die Passende über eine Anzeige zu finden. Wohl deshalb<br />
wimmelt es in Stellenanzeigen vor positiv besetzten Adjektiven,<br />
schließlich möchte jeder „verantwortungsbewusste, strukturierte,<br />
kreative, zielorientierte <strong>und</strong> kommunikative“ Mitarbeiter<br />
finden. Verw<strong>und</strong>erlich nur, dass sich oft ausschließlich Personen<br />
bewerben, die genau das nicht sind <strong>und</strong> Bewerber mit diesen Eigenschaften<br />
sich nicht angesprochen fühlen.<br />
Das Problem bei der Sache sind die Adjektive. Anders als<br />
Verben lösen Adjektive sehr individuelle Bilder in uns aus.<br />
Der eine meint, mit dem pünktlichen Erscheinen im Büro sei<br />
dem Thema Zuverlässigkeit ausreichend Rechnung getragen,<br />
ein anderer findet, Engagement äußere sich in der völligen<br />
Selbstaufgabe, sprich arbeiten bis zum Burnout. Während ein<br />
Dritter mit Kommunikationsfähigkeit Smalltalk <strong>und</strong> lockere<br />
Sprüche verbindet, erwartet ein anderer stets bestens vorbereitete<br />
PowerPoint-Präsentationen, selbst bei einer Zweierunterredung.<br />
Tätigkeitsbeschreibungen, also Texte mit<br />
zahlreichen Verben, schaffen es eher, sowohl beim Sender als<br />
Branchen, die Berufseinsteiger suchen<br />
Datenquelle: jobLESE GmbH<br />
n = 1.583<br />
3,5 % Sonstige<br />
11,2 % Baugewerbe<br />
4,8 % öffentlicher Dienst<br />
2,6 % Vertrieb<br />
77 % Architektur-/<br />
Ingenieurbüros
22<br />
ARBEITSMARKT<br />
Stellenanzeigen<br />
Platz 1: Engagiert, motiviert, fleißig<br />
Natürlich stehen Fleiß <strong>und</strong> Engagement hoch im Kurs bei<br />
Arbeitgebern, schließlich bringen einen untätige Mitarbeiter<br />
nicht weiter. Doch reicht es aus, immer brav alles zu machen,<br />
was einem gesagt wird? Genügt es, auf Arbeitsanweisungen<br />
zu warten? Engagierte Menschen warten nicht, sie<br />
kümmern sich um die Sache, um die es geht. Sie denken mit,<br />
stellen Fragen, recherchieren oder lesen nach, immer mit dem<br />
Ziel, eine Lösung oder zumindest einen Teil davon zu finden.<br />
Wer sich engagiert, ist zwangsläufig fleißig, denn Engagement<br />
erfordert Zeit.<br />
Platz 2: Teamfähig<br />
Teamfähigkeit ist ein arg strapazierter Begriff <strong>und</strong> meint<br />
deutlich mehr als nur die Zusammenarbeit mit anderen Menschen.<br />
Zweifelsohne lassen sich Projekte niemals im Alleingang<br />
realisieren. Doch wirklich gut funktionierende Teams<br />
sind selten. Auch in Planungsbüros oder Bauunternehmen<br />
verzettelt man sich oft in st<strong>und</strong>enlange, ergebnislose Meetings.<br />
Echte Teamplayer lassen andere ausreden <strong>und</strong> geben<br />
fremden Ideen Raum. Es geht ihnen nicht um sich selbst, im<br />
Mittelpunkt steht die Aufgabe. Als Berufsanfänger müssen<br />
Sie in ein bestehendes Team erst hineinwachsen. Als teamfähig<br />
erweisen Sie sich, wenn Sie sich zunächst einmal nur von<br />
der Gruppe inspirieren lassen, um sich nach <strong>und</strong> nach selbst<br />
einzubringen.<br />
Platz 3: Strukturierte Arbeitsweise<br />
Das Genie beherrscht das Chaos? Mag sein, aber bei 99,99 Prozent<br />
von uns Nicht-Genies hilft eine strukturierte Arbeitsweise,<br />
damit Chaos gar nicht erst entsteht. Ein Durcheinander auf dem<br />
Schreibtisch führt zwangsläufig zu Strukturlosigkeit im Kopf.<br />
Deshalb sei auch allen Genies gesagt: Gebt eurer Tätigkeit Struktur<br />
<strong>und</strong> Ordnung – nicht alles auf einmal, alles Schritt für Schritt.<br />
Nur so erwachsen aus genialen Ideen auch geniale Lösungen.<br />
Platz 4: Begeisterungsfähig, Freude bei der Arbeit<br />
Nichts ist schlimmer als ein Dauernörgler mit Dreitage-Regenwetter-Gesicht<br />
am Nachbarschreibtisch. Begeisterungsfähige<br />
Mitarbeiter, die mit Spaß <strong>und</strong> Freude an neue Aufgaben herangehen,<br />
stehen hoch im Kurs. Man erkennt sie daran, dass sie<br />
lieber von „Herausforderungen“ als von „Problemen“ sprechen,<br />
dass sie Hürden sportlich nehmen <strong>und</strong> sich auch von der Begeisterung<br />
anderer leicht anstecken lassen.<br />
Platz 5: Selbständig, eigenverantwortlich<br />
Wer selbständig oder eigenverantwortlich handelt, kann sich<br />
selbst gut organisieren. Chefs, die Aufgaben in die Hände selbständiger<br />
Mitarbeiter legen, können sich entspannt zurücklehnen,<br />
denn diese kümmern sich von Anfang bis Ende um die ihnen<br />
anvertrauten Angelegenheiten. Wenn sie nicht weiterwissen,<br />
organisieren sie sich selbständig Unterstützung <strong>und</strong> schlagen<br />
rechtzeitig Alarm, wenn ein Projekt zu scheitern droht.<br />
Eigenschaften, die in Stellenanzeigen genannt werden<br />
Datenquelle: jobLESE GmbH<br />
433<br />
405<br />
262<br />
193<br />
183<br />
107<br />
95<br />
50<br />
5<br />
strukturiert arbeiten<br />
begeisterungsfähig, Freude bei der Arbeit<br />
selbständig, eigenverantwortlich<br />
kreativ, Ideen haben<br />
kommunikativ<br />
gutes Ausdrucksvermögen<br />
guter Abschluss<br />
teamfähig<br />
engagiert, motiviert, fleißig<br />
n = 1.583<br />
Nennungen
PVC STÄRKT<br />
EINEN DIAMANTEN<br />
VON INNEN.<br />
1.500m 2 Sonnenschutz-Tuchwellen aus<br />
Weich-PVC sorgen im Glas-Diamanten des<br />
extravaganten Antwerpener Port Houses<br />
für hohen Innenraumkomfort <strong>und</strong> beste<br />
Aussichten ohne Blendeffekte.<br />
WEICH-PVC.<br />
BRINGT DIE WELT WEITER.<br />
Mehr Material:<br />
www.vinyl-erleben.de
24<br />
ARBEITSMARKT<br />
Stellensuche<br />
Dem ersten Job auf der Spur<br />
Ohne Internet geht's nimmer. Ob Stellensuche oder Recherche zum Wunscharbeitgeber<br />
– die meisten Berufseinsteiger gehen erst einmal ins Netz, um dem Traumjob auf die Spur zu<br />
kommen. Allerdings gibt es auch noch andere Möglichkeiten abseits der virtuellen Welt.<br />
Die besten Wege zum ersten Job.<br />
Jobbörsen im Internet<br />
Das Internet stellt das bedeutendste Medium zum Aufspüren<br />
freier Stellen dar. Viele Angebote werden ausschließlich<br />
in den Internet-Jobbörsen ausgeschrieben. Fast alle Stellenbörsen<br />
bieten Suchmasken, in die verschiedene Kriterien,<br />
wie Region, Altersgruppe oder gewünschte Position, eingegeben<br />
werden können. Seit fast vier Jahren durchforstet <strong>TALIS</strong><br />
alle für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> relevanten Jobbörsen<br />
nach Angeboten, die sich explizit an Berufsanfänger <strong>und</strong> Absolventen<br />
richten, <strong>und</strong> stellt die entsprechenden Links zusammen.<br />
Wenn Sie regelmäßig über diese Stellenangebote<br />
informiert werden möchten, dann bestellen Sie doch einfach<br />
unseren <strong>TALIS</strong>- Newsletter, der alle 14 Tage erscheint <strong>und</strong> neben<br />
Stellenanzeigen Tipps r<strong>und</strong> um ein erfolgreiches Berufsleben<br />
enthält (www.talisonline.de/newsletter-anmelden). Aufgr<strong>und</strong><br />
unserer Erfahrungen liefern die folgenden Jobbörsen die<br />
meisten Ergebnisse für Berufseinsteiger in Architektur- <strong>und</strong><br />
Bauingenieurwesen:<br />
Architektur- <strong>und</strong> Baujobbörsen<br />
Die Big Player des Stellenmarktes für <strong>Architekten</strong> sind zweifelsohne<br />
competitionline.com <strong>und</strong> baunetz.de. R<strong>und</strong> 20 bis 40<br />
Stellenangebote im Monat richten sich an Absolventen <strong>und</strong> Berufsanfänger.<br />
Baunetz hat über das Portal baunetz/Campus einen<br />
zusätzlichen Stellenmarkt für Berufsanfänger. <strong>Architekten</strong><br />
werden auch auf bauingenieur24.de fündig, allerdings gibt<br />
es deutlich mehr Stellen für <strong>Bauingenieure</strong>. Monatlich finden
ARBEITSMARKT<br />
Stellensuche<br />
25<br />
sich r<strong>und</strong> 20 neue Inserate für Berufseinsteiger.<br />
<strong>Architekten</strong>-jobs.<br />
com ist zwar auf <strong>Architekten</strong> spezialisiert,<br />
allerdings werden dort<br />
kaum Anzeigen für Berufseinsteiger<br />
veröffentlicht. Gleiches gilt für german-architects.com.<br />
Diese beiden Jobportale<br />
sollten Sie sich aber für später im<br />
Hinterkopf behalten, wenn Sie nach einer Stelle<br />
für Berufserfahrene suchen. Eine sehr lohnende Anlaufstelle<br />
sind die Stellenmärkte der <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern,<br />
die ihren Mitgliedern die kostenlose Veröffentlichung<br />
offener Stellen ermöglichen. Hohe Trefferquoten für<br />
Absolventen lassen sich bei den <strong>Architekten</strong>kammern Nordrhein-Westfalen<br />
(r<strong>und</strong> 15 Angebote pro Monat) <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />
(r<strong>und</strong> 10 Angebote pro Monat) sowie der<br />
Bayerischen <strong>Architekten</strong>kammer (r<strong>und</strong> 10 Angebote pro Monat)<br />
erzielen. Gleiches gilt für die jeweiligen Ingenieurkammern.<br />
10<br />
PROZENT<br />
der Stellenangebote für<br />
junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> werden von<br />
Metajobsuchmaschinen<br />
erfasst.<br />
Jobbörsen für Absolventen<br />
Einige Jobportale sind zwar nicht<br />
auf den Baubereich, dafür aber auf<br />
Berufseinsteiger <strong>und</strong> Absolventen<br />
spezialisiert. Das bekannteste ist sicherlich<br />
absolventa.de. Stellenangebote<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gibt<br />
es hier allerdings kaum. Deutlich mehr Ergebnisse<br />
erzielt berufsstart.de mit r<strong>und</strong> 10 bis 15 Stellenangeboten<br />
im Monat.<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Über die Jobbörse Interamt.de kann der öffentliche Dienst Stellenanzeigen<br />
veröffentlichen. Dieser fahndet aber auch an anderen<br />
Stellen, vor allem in Tageszeitungen oder in allgemeinen Jobbörsen<br />
wie stepstone.de nach neuen Mitarbeitern. Hin <strong>und</strong><br />
wieder finden sich auch im Stellenmarkt der <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />
Angebote des öffentlichen Dienstes.<br />
Allgemeine Jobbörsen/Metajobsuchmaschinen<br />
Als „Jobbörse Nummer 1“ bezeichnet sich stepstone.de. Tatsächlich<br />
finden wir bei der <strong>TALIS</strong>-Jobrecherche eine beachtliche<br />
Anzahl an Stellenangeboten für junge Baufachleute: r<strong>und</strong><br />
15 bis 25 neue Anzeigen im Monat. Wettbewerber wie Monster.de<br />
oder stellenanzeigen.de können zumindest bei dieser<br />
Zielgruppe nicht ganz mithalten; bis zu fünf neue Inserate im<br />
Monat lassen sich hier finden. Auch die B<strong>und</strong>esagentur für<br />
Arbeit hat eine eigene Jobbörse: jobboerse.arbeitsagentur.de;<br />
etwa 15 bis 20 Jobangebote richten sich an Berufseinsteiger im<br />
Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen. Viele davon stammen<br />
von Zeitarbeitsfirmen <strong>und</strong> Personalvermittlungsagenturen.<br />
Metajobsuchmaschinen wie kimeta.de oder de.indeed.<br />
com scheinen auf den ersten Blick eine recht praktische Sache<br />
zu sein. Die Portale sind sozusagen die Suchmaschinen<br />
der Jobbörsen <strong>und</strong> listen Jobangebote fremder Stellenmärkte<br />
auf. Bei unserer 14-täglichen Jobrecherche haben wir allerdings<br />
festgestellt, dass Metajobsuchmaschinen nicht einmal 10 Prozent<br />
des tatsächlichen Marktes abbilden, oft finden sich zahlreiche<br />
Wiederholungen der immer wieder selben Anzeigen.<br />
Bleibt also doch nur das aufwändige Recherchieren in einer<br />
Vielzahl an Jobbörsen oder ganz einfach: Sie bestellen sich den<br />
<strong>TALIS</strong>-Newsletter <strong>und</strong> nutzen bequem <strong>und</strong> kostenlos alle 14<br />
Tage unsere Rechercheergebnisse.<br />
Firmen-Website<br />
Wer einen bestimmten Arbeitgeber im Auge hat, sollte dessen<br />
Homepage regelmäßig besuchen, denn Architektur- <strong>und</strong><br />
Ingenieurbüros sowie Baufirmen <strong>und</strong> Bauprodukthersteller veröffentlichen<br />
ihre Stellenangebote natürlich auch auf ihrer Homepage.<br />
Ein lohnendes Ziel sind außerdem die Internetauftritte der<br />
Verbände. In Deutschland gibt es für jede Baufachrichtung <strong>und</strong><br />
nahezu jedes Bauprodukt eine oder mehrere Interessengemeinschaften.<br />
Oft suchen die Verbände selbst Fachpersonal oder<br />
veröffentlichen Stellenanzeigen ihrer Mitgliedsunternehmen auf<br />
ihrer Internetseite. Eine Auswahl relevanter Verbände der Baubranche<br />
ist im Anhang des Buches aufgelistet.<br />
Businessnetzwerk Xing<br />
Xing ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen. Im Gegensatz<br />
zu Facebook, das sich stärker auf der privaten Ebene abspielt,<br />
dreht sich bei Xing alles ums Berufliche. Mit 14 Millionen Mitgliedern<br />
ist es das größte berufliche Netzwerk im deutschsprachigen<br />
Europa. Vieles funktioniert ähnlich wie bei Facebook: Als<br />
Mitglied kann man eine eigene Seite mit einem Foto <strong>und</strong> Informationen<br />
über den Werdegang <strong>und</strong> die beruflichen Ziele einstellen.<br />
Im „Newsstream“ – also dem Nachrichten-Pool – erscheinen<br />
Meldungen anderer Xing-Mitglieder, mit denen man sich<br />
vernetzt hat oder deren Gruppe man angehört.
JUNG Architekturgespräche<br />
Als lebendige Plattform zum Austausch innerhalb der Berufsgruppe der <strong>Architekten</strong>, Innenarchitekten <strong>und</strong> Planer haben sich die JUNG<br />
Architekturgespräche fest in der deutschsprachigen Architekturszene etabliert. Aktuelle Themen, die die Profession bewegen, werden hier<br />
in lockerer Atmosphäre <strong>und</strong> auf Augenhöhe mit dem Publikum von Protagonisten aus der Praxis diskutiert. Zukunftsszenarien für das<br />
Bauwesen werden dabei ebenso erörtert wie Anforderungen <strong>und</strong> Konzepte für den zeitgemäßen Wohnungsbau, die Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
einer zunehmenden Digitalisierung gleichermaßen wie Teilnahmehürden bei Wettbewerben oder die spezielle Situation für junge Kollegen.<br />
Unkonventionelle Ideen <strong>und</strong> persönliche Erfahrungen werden ausgetauscht, Meinungen hinterfragt, Projekte erläutert – <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
werden Kontakte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften geknüpft.<br />
Bühne frei für den Nachwuchs<br />
Seit 2016 bekommen ausgewählte Nachwuchsarchitekten die Möglichkeit ihre Ideen der Fachwelt zu präsentieren. Philipp Sommer präsentierte<br />
stellvertretend für 14 Studenten der RWTH Aachen als Newcomer bei den 13. JUNG Architekturgesprächen zwei Realisierungsprojekte<br />
von Biwakschachteln in den Südtiroler Alpen. Die Schutzhütten wurden im Rahmen eines Semesterentwurfes unter dem Motto „building on<br />
a higher gro<strong>und</strong>“ am Lehrstuhl CAAD unter Leitung von Wolfram Putz (GRAFT) entwickelt <strong>und</strong> stehen kurz vor der Realisierung. Starkes Design,<br />
Funktion <strong>und</strong> eine effiziente Realisierung lagen im Fokus der Planung. Ein Studienprojekt mit Realitätsbezug.<br />
Auszug aus dem Interview mit Philipp Sommer:<br />
Hast du das Gefühl, dass dein Studium zu utopisch ist oder findest du,<br />
dass es dich auf den Beruf des <strong>Architekten</strong> vorbereitet?<br />
Das ist eine gute Frage, denn wir haben tatsächlich ein sehr entwurfslastiges<br />
Studium. Das finde ich teilweise utopisch <strong>und</strong> realitätsfremd, da die meisten<br />
<strong>Architekten</strong> überhaupt nicht im Entwurf arbeiten. Aber zwischendurch gibt es<br />
dann wieder Lichtblicke bei freiwilligen Wahlfächern wie Projektmanagement<br />
oder Baurecht. Im Bachelor ist es ein gutes Gesamtpaket für die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
des Berufs. Im Master kann man sich die Fächer selber zusammenstellen <strong>und</strong><br />
den Realitätsbezug dadurch selbst bestimmen. Man kann ihn aber natürlich<br />
auch völlig künstlerisch ausrichten.<br />
Welcher deiner Studienentwürfe liegt dir besonders am Herzen?<br />
Das ist auf jeden Fall das aktuelle Realisierungsprojekt BIWAK. Wir arbeiten mittlerweile<br />
bereits im dritten Semester an der Schutzhütte für Bergsteiger. Ansonsten<br />
hatte ich bisher im Studium kein Projekt, mit dem ich mich voll <strong>und</strong> ganz identifizieren<br />
konnte. Beim BIWAK habe ich etwas gef<strong>und</strong>en, das sowohl vom technischen<br />
Anspruch als auch vom Designanspruch interessant ist. Nicht zu vergessen ist dabei, dass unser Team wirklich gut harmoniert, das macht<br />
umso mehr Spaß. Die Umsetzung stellt uns zwar hin <strong>und</strong> wieder vor Schwierigkeiten, aber alles zusammen packt mich einfach.<br />
Wovon lässt du dich inspirieren?<br />
Ein wichtiges Hobby in meinem Leben ist Fotografie <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Bildkomposition. Ich lasse mich aber auch gerne von ästhetischen Skizzen <strong>und</strong> Frei -<br />
handzeichnungen inspirieren. Ich zeichne selbst sehr gerne <strong>und</strong> suche mir Linien in<br />
den Freihandskizzen, die sich einfach aus der Hand ergeben. So ist es beispiels weise<br />
auch bei dem Entwurf des BIWAK gewesen: Wir haben viel skizziert, viel ausprobiert,<br />
bis eine Perspektive, eine Form da war, die funktionierte <strong>und</strong> uns das richtige Gefühl<br />
vermittelt hat. Danach konnten wir unsere 3D-Modellierung ausrichten.*<br />
Nachwuchsförderung<br />
Die Unterstützung des Nachwuchs liegt JUNG am Herzen. Deshalb fördert das Unternehmen<br />
den „VFA Studentenwettbewerb“, den WAward, den Award „competition<br />
campus“ <strong>und</strong> den YTAA der Mies van der Rohe Stiftung. Und auch auf den kommenden<br />
Architekturgesprächen werden ausgewählte Nachwuchsarchitekten sprechen.<br />
Auch ihr könnt zum Newcomer der JUNG Architektur gespräche werden: Auch <strong>2019</strong><br />
erhalten ausgewählte Preisträger die Chance, die Veranstaltungen zu eröffnen.<br />
* Das gesamte Interview findet ihr unter: architekten.jung.de
JUNG<br />
Architekturgespräche<br />
13<br />
DAS FORUM FÜR AKTUELLE ARCHITEKTURTHEMEN<br />
JUNG.DE/ARCHITEKTEN
28<br />
ARBEITSMARKT<br />
Stellensuche<br />
Spezialjobbörsen für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
www.baunetz.de<br />
www.competitionline.com<br />
www.bauingenieur24.de<br />
<strong>TALIS</strong> Stellenmarkt für Berufseinsteiger Architektur- <strong>und</strong><br />
Bauingenieurwesen: www.talisonline.de/newsletter-anmelden<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Nordrhein-Westfalen: http://bit.ly/1AIeLrx<br />
Bayerische <strong>Architekten</strong>kammer: http://bit.ly/1EkXjKe<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Baden-Württemberg: http://bit.ly/1FS3c6T<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Hessen: http://bit.ly/1AIfmcH<br />
Jobbörsen für Absolventen<br />
www.berufsstart.de (speziell für Berufsanfänger)<br />
www.absolventa.de (für Absolventen)<br />
Allgemeine Jobbörsen/Metajobsuchmaschinen<br />
www.stepstone.de<br />
www.monster.de<br />
www.stellenanzeigen.de<br />
www.interamt.de (öffentlicher Dienst)<br />
www.kimeta.de<br />
de.indeed.com<br />
www.jobboerse.arbeitsagentur.de (B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit)<br />
Es gibt recht viele Interessengruppen bei Xing. Die offene Architekturgruppe,<br />
der jeder beitreten kann, hat mehr als<br />
18.000 Mitglieder, der geschlossenen Gruppe „<strong>Bauingenieure</strong>“<br />
gehören gut 2.500 Mitglieder an. Wer sich als „jobsuchend“<br />
registriert, bekommt stets die aktuellen <strong>und</strong> branchenspezifischen<br />
Stellenangebote auf seiner Profil-Startseite angezeigt.<br />
Was bei Facebook die Fre<strong>und</strong>schaftsanfrage ist, das ist bei<br />
Xing die Kontaktanfrage. Will man sich mit einem interessanten<br />
Arbeitgeber vernetzen, muss der erst die Kontaktanfrage<br />
bestätigen. Die Mitgliedschaft ist in der Basis-Version kostenlos.<br />
Die Drei-Monats-Premium-Version kostet knapp 25 Euro<br />
<strong>und</strong> hat den Vorteil, dass einem die Besucher seines Profils<br />
angezeigt werden.<br />
Print im Internet<br />
Stellenangebote finden sich in den Wochenendausgaben der<br />
überregionalen Tageszeitungen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) oder<br />
Süddeutsche Zeitung (SZ). Die Zeit veröffentlicht verhältnismäßig<br />
viele Anzeigen für den öffentlichen Dienst sowie für<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung. Allerdings ist es sehr mühsam,<br />
Stellenangebote für Absolventen herauszufiltern. Häufig werden<br />
Printanzeigen auch im Internet veröffentlicht, allerdings<br />
nicht immer.<br />
Selbst aktiv werden<br />
über Direktkontakte<br />
Persönliche Kontakte sind das A <strong>und</strong> O in der Baubranche,<br />
je mehr man davon hat, desto besser. Gerade für Berufseinsteiger<br />
ist ein gut funktionierendes Netzwerk bei der Suche<br />
nach einem Arbeitsplatz Gold wert. Doch das Fach „Kontaktanbahnung“<br />
wird an keiner Universität gelehrt. Da hilft nur eines:<br />
selbst aktiv werden. Auf andere zuzugehen, erfordert für<br />
die meisten von uns Überwindung. Gegen das Lampenfieber<br />
gibt es aber probate Mittel, wie eine gute Vorbereitung <strong>und</strong> vor<br />
allem Übung. <strong>Berufsstart</strong>er sind daher gut beraten, sich dieser<br />
Disziplin kontinuierlich zu stellen.<br />
Initiativbewerbung<br />
Im Architekturbereich ist die Initiativbewerbung bereits ein gängiges<br />
Instrument bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Architekturbüros<br />
erhalten oftmals täglich unaufgefordert mehrere<br />
Bewerbungen. Unter <strong>Bauingenieure</strong>n ist diese Form des „Marketings<br />
in eigener Sache“ noch nicht sehr weit verbreitet. Dabei<br />
hat sie mehrere Vorteile: „Initiativbewerber warten nicht, bis ihr<br />
Wunsch-Arbeitgeber eine Stelle ausschreibt.“ Sie werden selbst<br />
aktiv, erhöhen damit ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />
vermitteln glaubhaft echtes Interesse an der Firma. Die Botschaft<br />
„Ich habe Lust, hier zu arbeiten, ich bin motiviert <strong>und</strong> engagiert“<br />
kommt mit Sicherheit bei den Unternehmen an, allein aus der<br />
Tatsache heraus, dass jemand von sich aus recherchiert hat.<br />
Entscheidend für den Erfolg ist der Griff zum Telefonhörer,<br />
bevor die Unterlagen losgeschickt werden. Halten Sie das<br />
Gespräch möglichst kurz. Ihr Ansprechpartner ist mitten bei<br />
der Arbeit, jeder Anruf unterbricht ihn dabei. Stellen Sie sich<br />
kurz vor <strong>und</strong> fragen Sie, ob er oder sie gerade einen Augenblick<br />
Zeit hat oder ob Sie lieber später anrufen sollen. Klären<br />
Sie, ob zurzeit neue Mitarbeiter gesucht werden. Momentan<br />
zeigen die Personalverantwortlichen häufig Interesse an einer<br />
Bewerbung, denn die Situation kann sich ändern. Versenden
ARBEITSMARKT<br />
Stellensuche<br />
29<br />
Sie Ihre Bewerbungsunterlagen nur nach Aufforderung. Auch<br />
ein „Nein“ müssen Sie akzeptieren.<br />
Firmenkontaktmessen<br />
Gute Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme mit Unternehmen<br />
bieten Hochschul- oder Firmenkontaktmessen, sogenannte<br />
Recruitment-Messen. Hier präsentieren sich Unternehmen,<br />
die auf der Suche nach gut ausgebildetem Fachpersonal<br />
sind. Bei einigen Recruitment-Veranstaltungen ist eine vorherige<br />
Bewerbung oder Anmeldung erforderlich, viele Veranstaltungen<br />
wie der „Absolventenkongress“ sind jedoch frei<br />
zugänglich. Sie richten sich gezielt an den akademischen Nachwuchs<br />
aller Fachrichtungen. Der Vorteil: Die Unternehmen<br />
sind auf ein unerfahrenes junges Publikum eingestellt. Nachteilig<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> ist, dass selbst bei<br />
Veranstaltungen mit technischem Schwerpunkt verhältnismäßig<br />
wenige Firmen aus der Baubranche vertreten sind. Ob ein<br />
interessanter Arbeitgeber dabei ist, sollte vorher geklärt werden.<br />
Die aktuellen Termine derartiger Veranstaltungen finden<br />
Sie im Anhang des Buches.<br />
Baufachmessen<br />
Was den Direktkontakt zur Baubranche angeht, sind <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> auf Baufachmessen weitaus besser<br />
aufgehoben. Die Firmen präsentieren sich hier vornehmlich,<br />
um neue K<strong>und</strong>en zu gewinnen, sind aber auch zu Gesprächen<br />
mit Bewerbern bereit.<br />
Wenngleich die Chancen gering sind, noch am selben Tag<br />
einer Messe einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben – wertvolle<br />
Erfahrungen nehmen Berufseinsteiger allemal mit nach<br />
Hause. Gehen Sie jedoch auf keinen Fall planlos über die Messe.<br />
Sobald Sie einen Firmenvertreter in ein Gespräch verwickeln,<br />
sind Sie mitten in einer Testsituation. Die Vorbereitung<br />
für einen Direktkontakt sollte ähnlich intensiv wie zu einem<br />
Vorstellungsgespräch sein. Ein vorheriger Anruf bei der Firma,<br />
um einen Termin zu vereinbaren, ist in jedem Fall vorteilhaft.<br />
Geben Sie jedoch auch dem Zufall eine Chance. Die interessantesten<br />
Gespräche entwickeln sich meist in lockerer, entspannter<br />
Atmosphäre. Die Bemerkung „Entschuldigen Sie – wir<br />
können uns nicht weiter unterhalten, ich habe mich gar nicht<br />
vorbereitet“ ist mit Sicherheit der Startschuss für das Aus einer<br />
großartigen Karriere.<br />
Kontakte knüpfen über Praktika<br />
Ein Praktikum gilt seit jeher als Eintrittskarte in den Beruf<br />
<strong>und</strong> ist der beste Türöffner für das Berufsleben. Passen Sie<br />
aber – vor allem als Architekt – auf, dass Sie keine „Praktikakarriere“<br />
machen. Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
<strong>und</strong> sollten für die Arbeit, die Sie leisten, angemessen<br />
entlohnt werden, auch wenn Sie Berufsanfänger sind. Nutzen<br />
Sie ein Praktikum wirklich nur zu dem, was es ist: ein Schnupperkurs<br />
in die Praxis, bei dem Sie Kontakte knüpfen, lernen <strong>und</strong><br />
zeigen, was Sie bereits können.<br />
Ein Fre<strong>und</strong>, ein guter Fre<strong>und</strong> ...<br />
Kontakte zur Branche sind das eine – Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> persönliche<br />
Beziehungen das andere. Letzteres ist beim Einstieg in den<br />
Beruf, aber auch im Geschäftsleben wichtiger, als man glaubt,<br />
vor allem der Kontakt zu ehemaligen Studienkollegen. Tatsächlich<br />
wird eine Vielzahl an Jobs durch „M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Propaganda“<br />
vergeben. Waren Sie während des Studiums ein Ass auf<br />
einem bestimmten Gebiet, konnten beispielsweise hervorragend<br />
mit einem CAD- oder Statikprogramm umgehen, so wird<br />
sich ein Kommilitone garantiert an Sie erinnern, wenn die Firma,<br />
bei der er arbeitet, händeringend einen softwarebeflissenen<br />
Bauingenieur sucht. Ihre Fre<strong>und</strong>e kennen Ihre persönlichen<br />
Qualitäten. Wenn ein Fre<strong>und</strong> über Sie sagt: „Der ist absolut zuverlässig“,<br />
dann wird niemand an seiner Aussage zweifeln, denn<br />
er kennt Ihr Verhalten aus dem privaten Bereich, ist mit Ihnen<br />
vielleicht sogar durch dick <strong>und</strong> dünn gegangen. Das wissen übrigens<br />
auch Arbeitgeber, die, wenn sie Personal suchen, meist<br />
zuerst ihre Mitarbeiter fragen: „Kennen Sie nicht jemanden?“
BEWERBUNG<br />
Den richtigen Ton treffen<br />
So bewerben Sie sich richtig | 32<br />
Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />
Wie Sie verdienen, was Sie verdienen | 64<br />
Vorhang auf – Bühne frei<br />
Das Vorstellungsgespräch meistern | 70
Für sich<br />
trommeln<br />
Ordentlich auf die Pauke hauen oder lieber sanfte Töne<br />
anschlagen? Wer sich erfolgreich bewerben möchte,<br />
muss den richtigen Takt treffen. Wir erklären, mit<br />
welchen Mitteln Ihre Bewerbung Gehör findet.
32 BEWERBUNG Lebenslauf & Co.<br />
Den richtigen Ton treffen<br />
Sich bewerben heißt für sich werben. Die Qualität der Bewerbung entscheidet, ob Ihnen das gelingt<br />
oder nicht. Lassen Sie Anschreiben, Lebenslauf <strong>und</strong> Arbeitsproben also für sich trommeln.<br />
Nehmen Sie sich Zeit, denn der richtige Ton braucht Weile statt Eile.<br />
Die Onlinebewerbung per E-Mail oder über ein digitales<br />
Bewerbungsformular hat die klassische Mappe<br />
zwar noch nicht ganz verdrängt. Trotzdem gehen<br />
mehr als zwei Drittel der Bewerbungen von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong>n mittlerweile durchs Netz. Eine Bewerbung<br />
aber – egal über welchen Weg sie übermittelt wird – ist <strong>und</strong><br />
bleibt Ihre erste Arbeitsprobe, die Sie unbedingt sorgfältig vorbereiten<br />
<strong>und</strong> abgeben sollten. Für die Entwicklung der ersten<br />
Bewerbung geht mindestens eine ganze Woche ins Land, es ist<br />
auch völlig normal, wenn Sie mehr Zeit benötigen.<br />
Das Anschreiben<br />
In vielen Internetforen heißt es, das Anschreiben in einer Bewerbung<br />
werde selten gelesen. Warum wohl? „Sehr geehrte<br />
Damen <strong>und</strong> Herren, hiermit bewerbe ich mich auf die von<br />
Ihnen ausgeschriebene Stelle vom …“ Noch wach? Personalentscheider<br />
bekommen jeden Tag dutzende solcher austauschbaren<br />
Anschreiben. Nutzen Sie also dieses Dokument<br />
als Beweis Ihrer Fähigkeit, andere zu informieren, ohne die<br />
Empfänger Ihrer Botschaften einschlafen zu lassen. Das wird<br />
im Übrigen auch im Beruf verlangt. Jedem Bauwerk, jedem Entwurf<br />
eilt ein Dickicht an Botschaften voraus, nur die einprägsamen<br />
Informationen bleiben in Erinnerung <strong>und</strong> haben damit<br />
eine Chance, sich durchzusetzen. Lassen Sie sich also etwas<br />
einfallen, um dem Empfänger Lust aufs Lesen zu machen. Beachten<br />
Sie dazu unsere Schreibtipps im Infokasten „Die Macht<br />
der Verben“. Wenn Sie beim Formulieren nicht weiterkommen<br />
oder keine zündende Idee haben, schlafen Sie eine Nacht drüber.<br />
Mit einem gewissen Abstand lösen sich Schreibblockaden<br />
schnell in Luft auf.<br />
So bitte nicht ...<br />
Gründe für das Aussortieren von Bewerbungsunterlagen:<br />
Rechtschreib- <strong>und</strong> Grammatikfehler im<br />
Anschreiben/Lebenslauf<br />
Name der Firma oder des Ansprechpartners<br />
falsch geschrieben<br />
Unprofessionelles Foto<br />
Anschreiben aus einschlägigen Bewerbungshandbüchern<br />
übernommen<br />
Kein Bezug zur Firma erkennbar, Massensendung<br />
Loseblattsammlung, keine passende Mappe<br />
Fehlende Unterschrift im Anschreiben <strong>und</strong> im Lebenslauf<br />
Keine Schul-, Uni- oder Praktikumszeugnisse beigelegt<br />
Brief unzureichend oder gar nicht frankiert<br />
... besser so!<br />
In eine vollständige Bewerbung gehören:<br />
Selbstverfasstes Anschreiben<br />
Tabellarischer Lebenslauf<br />
Professionelles Foto<br />
Praktikums- <strong>und</strong> Arbeitsbescheinigungen<br />
beziehungsweise -zeugnisse, aus denen fachbezogene<br />
Berufserfahrungen hervorgehen<br />
Abschlusszeugnisse, Gesellenbrief<br />
Bescheinigungen über Zusatzqualifikationen,<br />
zum Beispiel Sprach- <strong>und</strong> EDV-Kenntnisse
BEWERBUNG<br />
Lebenslauf & Co.<br />
33<br />
Im Anschreiben ist es wichtig, klare <strong>und</strong> vor allem individuelle<br />
Botschaften zu übermitteln. Der Empfänger möchte<br />
möglichst rasch die für ihn wichtigen Informationen über Sie<br />
sammeln. Schildern Sie im Anschreiben nicht Ihren gesamten<br />
Werdegang – dazu ist der Lebenslauf gedacht –, sondern beantworten<br />
Sie hier die Frage, warum ausgerechnet Sie die oder<br />
der Richtige für die Stelle sind. Können Sie bereits Erfahrungen<br />
vorweisen? Haben Sie eine handwerkliche Lehre gemacht?<br />
Welche der genannten Kriterien in der Stellenausschreibung<br />
erfüllen Sie? Welchen Nutzen bringen Sie der Firma? Die Versuchung<br />
ist groß, aber schreiben Sie niemals aus Bewerbungsratgebern<br />
ab. Arbeitgeber aus der Baubranche kennen diese<br />
Bücher. Sie möchten Interessantes über Sie erfahren <strong>und</strong> nicht<br />
über Herrn Müller aus K. aus einem Beispielanschreiben.<br />
Nehmen Sie auch inhaltlich Bezug zu der Firma, bei der<br />
Sie sich bewerben. Massensendungen kommen schlecht an<br />
<strong>und</strong> hinterlassen den Eindruck von Desinteresse. Am besten ist<br />
es, das Anschreiben an einen Ansprechpartner zu richten, mit<br />
dem Sie idealerweise im Vorfeld telefoniert haben. Ist in der<br />
Anzeige keine Telefonnummer genannt, sollten Sie jedoch besser<br />
die Finger vom Telefon lassen. Insgesamt raten Experten,<br />
das Anschreiben nicht länger als eine Seite werden zu lassen.<br />
Ideal sind fünf bis sechs Sätze. Und schließlich: Stellen Sie sich<br />
so dar, wie Sie sind. Ehrlichkeit zahlt sich aus, Schummeleien<br />
sind sehr riskant. Peinlich, wenn herauskommt, dass sich die<br />
„Projektverantwortung“, die Sie angeblich übernommen haben,<br />
bloß auf Botendienste im Rahmen eines Praktikums bezog.<br />
Die Gehaltsvorstellung<br />
Immer seltener werden in Stellenanzeigen Bewerber aufgefordert,<br />
eine Gehaltsvorstellung anzugeben. Und auch Experten<br />
raten zunehmend davon ab, selbst wenn dies in der Stellenbeschreibung<br />
gefordert wurde. Eine Bewerbung ist nun mal kein<br />
Werbeprospekt mit den neuesten Sonderangeboten, sondern<br />
eine seriöse Darstellung der eigenen Leistungsfähigkeit. Wer bereits<br />
konkrete Zahlen im Bewerbungsanschreiben nennt, drückt<br />
sich selbst den Preisstempel auf. Daher besser auf andere Formulierungen<br />
zurückgreifen wie „Ich wünsche mir ein Gehalt, das<br />
meinen Leistungen entspricht. Gerne möchte ich dieses Thema<br />
in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.“ Auf die<br />
Gehaltsverhandlung sollte man sich dann aber bestens vorbereiten,<br />
denn beim Thema Geld gilt es, das richtige Maß zu finden.<br />
Es ist nicht leicht, die richtige Mitte zu finden. Das Gehalt hängt<br />
von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten sind Berufserfahrung,<br />
die Größe der Firma, die Art des Arbeitgebers – also Baugewerbe<br />
oder Planungsbüro – <strong>und</strong> die Region. Sie können eine<br />
Gehaltsanalyse für die Stelle, auf die Sie sich beworben haben,<br />
durchführen lassen, zum Beispiel bei Personalmarkt.de
34 BEWERBUNG Lebenslauf & Co.<br />
gegen eine geringe Gebühr oder kostenlos beim Finanzdienstleistungsunternehmen<br />
MLP. Das Ergebnis orientiert sich am Durchschnittsgehalt<br />
von berufstätigen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n,<br />
die hinsichtlich Berufserfahrung, Ausbildung <strong>und</strong> Position<br />
etwa Ihrem Profil entsprechen. Auch auf den folgenden Seiten<br />
fnden Sie Zahlenansätze, die Ihnen weiterhelfen werden.<br />
Der Lebenslauf<br />
Der Lebenslauf ist ein entscheidendes Detail Ihrer Bewerbung. Bei<br />
der ersten Durchsicht schauen sich die Personalverantwortlichen<br />
meist nur dieses eine Dokument an. Welche Ausbildung <strong>und</strong><br />
Berufserfahrung bereits vorliegen, lässt sich daran schnell <strong>und</strong> einfach<br />
ablesen – vorausgesetzt, die Gestaltung ist übersichtlich <strong>und</strong><br />
klar. Allgemein üblich ist die tabellarische Form. Links steht das<br />
Datum, rechts das Ereignis. Den Lebenslauf sollten Sie in einzelne<br />
Themengebiete wie Arbeitserfahrung, Schul- <strong>und</strong> Berufsbildung<br />
<strong>und</strong> sonstige für die ausgeschriebene Stelle relevante Qualifikationen<br />
gliedern. Berufseinsteiger sind gut beraten, wenn sie die Ereignisse<br />
in chronologischer Reihenfolge ordnen. Es gibt auch Formen,<br />
die das jüngste Ereignis zuerst nennen. Das bietet sich aber nur bei<br />
Bewerbern an, die bereits über langjährige Berufserfahrung verfügen<br />
<strong>und</strong> ihre letzte Stellung an den Anfang setzen wollen. Wichtig<br />
ist, dass Sie Ihren Werdegang lückenlos darstellen. Erziehungszeiten,<br />
Krankheit oder die Pflege eines Angehörigen dürfen nicht fehlen.<br />
Nennen Sie am Schluss des Lebenslaufes auch Aktivitäten neben<br />
dem Studium wie Gremien- oder Vereinsarbeit; damit zeigen<br />
Sie Engagement <strong>und</strong> Interesse auf anderer Ebene. Nicht vergessen:<br />
Versehen Sie den Lebenslauf mit Ort <strong>und</strong> aktuellem Datum <strong>und</strong><br />
unterschreiben Sie das Schriftstück.<br />
Das Foto<br />
Mit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
(AGG) ist das Bewerbungsfoto kein Muss mehr <strong>und</strong><br />
Unternehmen dürfen zumindest offiziell niemanden mehr danach<br />
beurteilen oder ablehnen. Doch wer ist in der Lage, das<br />
nachzuprüfen? Tatsache ist, dass deutsche Arbeitgeber bei<br />
Bewerbungen mit Foto genauer hinsehen, weil sie sie als vollständig<br />
wahrnehmen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es ratsam,<br />
den Bewerbungsunterlagen mit einem Foto einen besonderen<br />
Glanz zu verleihen. Zum Schmuckstück kann ein Foto aber nur<br />
werden, wenn es nicht billig wirkt. Daher: Sparen Sie nicht am<br />
falschen Ende, lassen Sie einen Profi ran. Sie sollten die Kleidung<br />
tragen, die Sie auch zum Vorstellungsgespräch anziehen<br />
würden, <strong>und</strong> möglichst so aussehen, als sei es „Ihr Tag“. Das<br />
Foto können Sie zum Lebenslauf stellen oder auf eine Extra-Seite<br />
drucken – das ist Geschmackssache. Eine ebenso individuelle<br />
Entscheidung ist es, ob das Foto farbig oder schwarzweiß<br />
sein soll. Da es hierzu keine Regel gibt, wählen Sie einfach<br />
nach persönlichem Geschmack.<br />
Geklebt oder gedruckt?<br />
Bei einer Onlinebewerbung stellt sich die Frage nicht. Architekturbüros<br />
aber halten immer noch gerne Bewerbungsmappen in der<br />
Hand. Also – kleben oder drucken? Bei einer insgesamt hochwertigen<br />
Bewerbung wird diese Frage kaum entscheidend sein. Da der<br />
Umgang mit Design- <strong>und</strong> anderen Programmen aber einen Großteil<br />
Ihrer künftigen Tätigkeit ausmacht, sollten Sie die Variante<br />
Drucken bevorzugen, einfach um zu zeigen, dass Sie nicht nur eine<br />
Bewerbung, sondern auch Projekte <strong>und</strong> andere Ausarbeitungen<br />
ansprechend <strong>und</strong> computerunterstützt gestalten können.<br />
Die Anlagen<br />
Bei Bewerbungsmappen sollten der Lebenslauf <strong>und</strong> die Anlagen,<br />
wie Zeugnisse, Gesellenbrief <strong>und</strong> Arbeitsbescheinigungen,<br />
in irgendeiner Form geb<strong>und</strong>en werden, eine Loseblattsammlung<br />
hinterlässt einen schlechten Eindruck. Der Handel
BEWERBUNG<br />
Lebenslauf & Co.<br />
35<br />
bietet eine Fülle an Möglichkeiten an. Es muss nicht unbedingt<br />
die teure, mit goldenen Lettern versehene Edel-Mappe sein,<br />
aber gerade bei <strong>Architekten</strong> zum Stil ihrer Mappe passen. Insgesamt<br />
sollte sie einen sorgfältigen Eindruck machen, neuwertig<br />
sein <strong>und</strong> sich gut durchblättern lassen. Das Preisschild<br />
müssen Sie unbedingt entfernen. Die Zeugnisse <strong>und</strong> sonstigen<br />
Bescheinigungen dienen dazu, die im Anschreiben <strong>und</strong> im Lebenslauf<br />
erwähnten Fähigkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen zu belegen.<br />
Sie dürfen niemals im Original verschickt werden, es reichen<br />
gute Kopien. Beglaubigungen sind heutzutage nicht mehr<br />
üblich, es sei denn, sie sind explizit gefordert.<br />
Bevor die Mail abgeht<br />
Schauen Sie sich die Bewerbungsunterlagen noch einmal in Ruhe<br />
an. Sind alle Rechtschreibfehler eliminiert? Wenn Sie die Möglichkeit<br />
haben, zeigen Sie Ihre Bewerbung einem Studienkollegen <strong>und</strong><br />
fragen Sie ihn, ob ihn Ihre Unterlagen überzeugen. Falls es zur Post<br />
geht, Sie also keine Mail verschicken, sollten Sie sich eine Kopie Ihrer<br />
Unterlagen machen. Bis zum Vorstellungsgespräch kann viel<br />
Zeit vergehen. Peinlich wird es, wenn Sie während des Gesprächs<br />
plötzlich nicht mehr wissen, was Sie eigentlich geschrieben haben.<br />
Kurzbewerbung<br />
Wie der Name schon sagt – die Kurzbewerbung ist eine abgespeckte<br />
Version der Bewerbung. Sie besteht aus einem Anschreiben<br />
<strong>und</strong> dem Lebenslauf. Zeugnisse <strong>und</strong> sonstige Anlagen<br />
werden nicht beigelegt. Immer häufiger wird eine Kurzbewerbung<br />
ausdrücklich gefordert, oft wird diese Form auch bei Initiativbewerbungen<br />
genutzt. Hierbei ist darauf zu achten, dass<br />
die Bewerbung nicht den Eindruck einer Massensendung hinterlässt.<br />
Daher sollten Anschreiben <strong>und</strong> Lebenslauf auf die Bedürfnisse<br />
der Firma zugeschnitten sein.<br />
Schreibtipps: Die Macht der Verben<br />
Journalisten wird schon zu Beginn ihrer Ausbildung eingetrichtert,<br />
möglichst aktiv zu schreiben; das bedeutet, den Substantiven<br />
<strong>und</strong> Adjektiven die Verben vorzuziehen. Aber warum eigentlich?<br />
Welche Stärke besitzen Verben gegenüber Adjektiven? Und welche<br />
Schlüsse sollten Sie daraus für Ihre Bewerbung ziehen? Dazu<br />
eine kleine Übung vorweg: Stellen Sie sich einen fleißigen Gärtner<br />
vor. Fertig? Welches Bild erscheint vor Ihren Augen? Mit Sicherheit<br />
ein anderes als vor den Augen Ihres Chefs, Ihrer Kollegen oder<br />
Kommilitonen. Der eine stellt sich einen Mann vor, der jeden Tag<br />
pünktlich in der Gärtnerei erscheint <strong>und</strong> acht St<strong>und</strong>en lang fleißig<br />
Hecken schneidet oder Blumen gießt. Ein anderer meint einen<br />
Mann zu sehen, der bis zur Erschöpfung in der Erde wühlt. Ein<br />
Dritter findet, der fleißige Mann arbeitet noch nach Feierabend<br />
an Forschungsprojekten gegen Genmanipulationen. Das Problem<br />
beim Adjektiv „fleißig“ ist seine Dehnbarkeit, seine Beliebigkeit.<br />
Gleiches gilt für häufig in Stellenanzeigen vorkommende Wörter<br />
wie „selbständig“, „flexibel“, „kreativ“, „motiviert“.<br />
Kino im Kopf<br />
Zum zweiten Teil der Übung: Welches Bild entsteht in Ihrem<br />
Kopf, wenn Sie den folgenden Text lesen? „Meine Hände zittern<br />
vor Kälte, die Heckenschere zieht wie Blei an meinen Schultern.<br />
Langsam wird es dunkel. Ich denke an den Kamin zu Hause. Ob<br />
die Kinder schon schlafen? Nur noch ein kurzes Stück, dann<br />
ist alles fertig.“ Anders als bei Adjektiven entstehen bei Handlungsbeschreibungen<br />
Bilder im Kopf, die kaum voneinander abweichen.<br />
Bei Händen, die vor Kälte zittern, wird das Bild konkreter,<br />
als wenn nur von „kalten Händen“ die Rede ist. Wir wissen,<br />
dass diese Person so lange arbeitet, bis getan ist, was getan<br />
werden muss. Haben Sie noch Zweifel, dass dieser Mensch<br />
fleißig durchs Leben geht, sich durchbeißen kann? Auf Ihr Bewerbungsanschreiben<br />
übertragen, bedeutet das: Nutzen Sie die<br />
Macht der Verben, um im Kopf des Empfängers Bilder entstehen<br />
zu lassen, die den eigenen ähnlich sind. Schreiben Sie nicht „Ich<br />
bin zielorientiert“, beschreiben Sie eine Handlung, an der Sie dieses<br />
Attribut festmachen. Das können Schilderungen von fachbezogenen<br />
Situationen in Ihrer Vergangenheit oder besondere<br />
Herausforderungen in Ihrer Abschlussarbeit sein. Sie können sich<br />
auch auf privates Engagement, zum Beispiel als Trainer, beziehen<br />
oder über eine Reise mit dem Fahrrad quer durch Kanada schreiben,<br />
um Zielstrebigkeit zu vermitteln. Auch gut: Welche Erlebnisse<br />
verbinden Sie mit der Firma, bei der Sie sich bewerben? Gehen<br />
Sie jeden Morgen an einem ihrer vollendeten Bauprojekte vorbei?<br />
Möchten Sie bei diesem Unternehmen etwas Bestimmtes lernen?<br />
Was reizt Sie an der Aufgabe? Die Botschaft, dass dieser<br />
Arbeitgeber nicht Teil einer Massensendung ist, sondern gezielt<br />
ausgewählt wurde, lässt sich kaum besser rüberbringen.<br />
Die Macht des ersten Satzes<br />
Das Anschreiben hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
es ist ein Türöffner, um Interesse zu wecken. Beschränken Sie<br />
sich also auf eine bis höchstens zwei individuell verfasste Botschaften,<br />
die Sie dem Empfänger unbedingt übermitteln wollen,<br />
<strong>und</strong> verpacken Sie diese in eine kleine Geschichte. Gucken<br />
Sie sich ruhig wieder etwas von den Journalisten ab, die um<br />
die Macht des ersten Satzes wissen. Standardsätze, wie zum<br />
Beispiel „Hiermit bewerbe ich mich …“ sind mächtig einschläfernd.<br />
Wer jedoch schreibt: „Wenn ich morgens an der B 361 im<br />
Stau stehe, habe ich immer wieder die Gelegenheit, das von<br />
Ihrem Büro entworfene Waldhochhaus genauer zu betrachten.<br />
Dabei stelle ich fest, dass sich unser Verständnis für ökologisches<br />
Bauen zu decken scheint …“, wird eine erfrischende<br />
Wirkung beim Personaler hervorrufen, da dieser solche Sätze<br />
nur selten zu lesen bekommt.
36 BEWERBUNG Architekturbüro<br />
Auf die Erscheinung kommt es an<br />
Anders als bei Tragwerksplanern oder Bauleitern liegt der Fokus der Bewerbung eines<br />
<strong>Architekten</strong> auf der Mappe. Insbesondere auf den Entwurf spezialisierte Architekturbüros<br />
schauen sehr genau auf Farbgebung, Material <strong>und</strong> Gesamterscheinung dieses einen<br />
Details einer <strong>Architekten</strong>bewerbung. Worauf junge <strong>Architekten</strong> darüber hinaus achten sollten.<br />
Es fällt auf, wenn sich <strong>Architekten</strong> mit einem schlichten<br />
Anschreiben, Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnissen bewerben“,<br />
„ erklärt Frank Plesse, Inhaber eines Architekturbüros in<br />
Lüneburg. Diese Aussage macht deutlich, dass <strong>Architekten</strong><br />
im Allgemeinen bei der Gestaltung ihrer Bewerbungsmappen<br />
kaum Wünsche offenlassen. Ganze Kunstwerke oder Bildbände<br />
entpuppen sich als Bewerbung. Fest steht: Anders als<br />
in der Bauleitung oder Tragwerksplanung orientieren sich Arbeitgeber<br />
im Architekturbereich stark am Erscheinungsbild der<br />
Bewerbung – natürlich muss auch der Inhalt hochwertig sein.<br />
Das hat seinen guten Gr<strong>und</strong>, denn anhand des Portfolios lässt<br />
sich auf den ersten Blick der Stil des Bewerbers ablesen <strong>und</strong><br />
prüfen, ob dieser zum Büro passt. Daher ist es so wichtig, dass<br />
den Bewerbungen stets erste Entwürfe aus dem Studium oder<br />
– besser noch – aus einem konkreten Projekt beiliegen. Personalentscheider<br />
achten bei der Durchsicht der Unterlagen auch<br />
darauf, ob Sie ein gutes Gefühl für Formen <strong>und</strong> Farben haben.<br />
Berücksichtigen Sie daher bei der Gestaltung Ihrer Seiten solche<br />
Details. Bei aller Kreativität sollte die Bewerbungsmappe<br />
keine Fragen offenlassen. Der Werdegang <strong>und</strong> erste Berufserfahrungen<br />
müssen klar daraus hervorgehen, auch ein Bewerberfoto<br />
<strong>und</strong> Zeugnisse dürfen nicht fehlen.<br />
vor allem effizientes Arbeiten ist sehr wichtig“, fasst Ferstl<br />
zusammen. Dabei spielen die klassischen Bewerbungsinstrumente<br />
eine zentrale Rolle: „Das Erste, was ich mir anschaue,<br />
ist natürlich das Portfolio, die Mappe. Die sollte einfach gut<br />
gemacht sein, weil daraus sehr viel gelesen werden kann. Ob<br />
die Projekte sorgfältig aufbereitet sind, ob ein spezielles Papier<br />
verwendet wird, ob alles grafisch gut gesetzt ist, ob man sich<br />
bei der Zusammenstellung wirklich Mühe gegeben hat – das<br />
sind alles Punkte, aus denen man viel über die Arbeitsweise<br />
einer Person ablesen kann.“ Eine gute Mappe ist – neben dem<br />
Lebenslauf – dafür entscheidend, ob eine Bewerberin oder ein<br />
Bewerber zum persönlichen Gespräch eingeladen wird. Und<br />
nicht nur das, wie ein Beispiel zeigt: „Einmal hat sich jemand<br />
spontan bei uns im Büro beworben, ist also einfach vorbeigekommen“,<br />
berichtet Ferstl. „Ich hatte Zeit <strong>und</strong> habe mir dann<br />
mit ihm zusammen seine Mappe angeschaut. Das war eine<br />
sehr gute, sehr feinfühlig gemachte Mappe, <strong>und</strong> auch wenn wir<br />
im Augenblick keine konkreten Vakanzen hatten, habe ich diesen<br />
Bewerber natürlich in Erinnerung behalten.“<br />
Worauf Arbeitgeber achten<br />
Die Zukunft des <strong>Architekten</strong>berufs liegt im Bauen im Bestand<br />
– davon ist der Architekt Andreas Ferstl überzeugt, der seit<br />
vielen Jahren mit dem Architekturbüro Muck Petzet zusammenarbeitet<br />
<strong>und</strong> auf intelligente Umbaustrategien für Architektur<br />
spezialisiert ist, die sonst oft der Abrissbirne zum Opfer<br />
fallen würde. Bei der Wahl neuer Mitarbeiter stehen für<br />
ihn Leidenschaft <strong>und</strong> Herzblut an oberster Stelle. Allerdings<br />
werden hier auch fachliche Kompetenzen großgeschrieben.<br />
Weiterhin stehen auf Ferstls Wunschliste als Arbeitgeber Belastbarkeit,<br />
Teamfähigkeit <strong>und</strong> „Führungsqualitäten“. Letztere<br />
sind von Jungabsolventen natürlich nicht sofort zu erwarten,<br />
aber die meisten Arbeitgeber erkennen schnell, ob ein Bewerber<br />
das Potenzial hat, ein Projekt in zwei, drei Jahren selbst zu<br />
übernehmen. „Ein eigenständiges, selbstverantwortliches <strong>und</strong><br />
„Das Erste, was ich mir anschaue, ist<br />
natürlich das Portfolio, die Mappe.“<br />
Andreas Ferstl,<br />
Andreas Ferstl <strong>Architekten</strong>
BEWERBUNG<br />
Architekturbüro<br />
37<br />
Arbeitergeber im Architekturbereich achten<br />
besonders auf das Portfolio junger <strong>Architekten</strong>.<br />
Bloß keine Besserwisser<br />
Spontaneität kann also auch bei Bewerbungen zielführend sein.<br />
Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass die Geschäftsführer<br />
von Architekturbüros vielbeschäftigte Menschen sind<br />
<strong>und</strong> meist nicht so viel Zeit haben, sich die mitgebrachte Mappe<br />
genauer anzuschauen, wenn der Termin vorher nicht abgesprochen<br />
war. Noch wichtiger als Spontaneität ist das Auftreten<br />
während des Gesprächs: „Mit einem übertrieben selbstbewussten,<br />
vielleicht sogar besserwisserischen Auftreten kann man es<br />
sich auch mit guter Mappe verderben, zumindest bei mir“, räumt<br />
Ferstl ein. „Ich habe dann das Gefühl, diese Einstellung wird<br />
auch im Berufsalltag immer wieder zutage treten. Eine gewisse<br />
Normalität <strong>und</strong> Unaufgeregtheit ist, glaube ich, das Beste.“ Man<br />
sollte sich also nicht selbst verrückt machen, denn ein kleiner<br />
Fauxpas muss nicht gleich das Aus bedeuten: „Einmal kam jemand<br />
zu uns <strong>und</strong> hat uns gelobt für ein Projekt, für das wir gar<br />
nicht verantwortlich waren. Derjenige hatte sich also mit unserem<br />
Büro nicht wirklich auseinandergesetzt, vielleicht hatte<br />
er aber auch in der Aufregung etwas verwechselt. Das war ihm<br />
natürlich sehr peinlich. Er wurde dann aber trotzdem von Herrn<br />
Petzet eingestellt <strong>und</strong> ist jetzt einer unserer besten Mitarbeiter.<br />
Wir haben es nicht bereut“, erinnert sich Ferstl schmunzelnd.<br />
Überrascht ist Andreas Ferstl davon, wie gut die jungen<br />
Absolventen heutzutage über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen<br />
im <strong>Architekten</strong>beruf informiert sind: „Es erstaunt mich<br />
immer wieder, dass die neuen Mitarbeiter in der Regel sehr ge-<br />
„Wir brauchen Mitarbeiter, die für eigene<br />
Ideen werben <strong>und</strong> im Gespräch<br />
starke Bilder entwickeln können.“<br />
„Es ist ein sehr guter Ansatz, wenn<br />
wir erkennen, dass jemand Dinge<br />
wertschätzt <strong>und</strong> mit eigenen Worten<br />
ausdrückt.“<br />
Dr. Georg Schumacher,<br />
Head of Human Resources,<br />
ATP architekten ingenieure<br />
Hanns Ziegler,<br />
Mitglied der Geschäftsführung,<br />
Staab <strong>Architekten</strong>
38<br />
BEWERBUNG<br />
Architekturbüro<br />
Checkliste: Bewerbung als Architekt<br />
Unterlagen: Das Portfolio, die Mappe ist entscheidend. Achten Sie daher auf Farb- <strong>und</strong> Formgebung, die den eigenen Stil<br />
widerspiegeln. Natürlich müssen auch die Inhalte stimmen. Unbedingt vollständige Unterlagen abgeben. Professionelles Foto.<br />
Kompetenzen: Teamfähigkeit ist gefragt, außerdem sollten Sie mit Ihrer Bewerbung zeigen, dass Sie gut mit Design- <strong>und</strong><br />
CAD-Programmen umgehen können. Daher auch das Foto in jedem Fall drucken, nicht kleben.<br />
Print-Bewerbung: Wird von Arbeitgebern im Architekturbereich immer noch gern gesehen. Bei Bewerbungen auf Papier<br />
Materialien sorgsam auswählen.<br />
Digitale Bewerbung: Wird die Onlinebewerbung gewünscht, Anhänge nicht größer als 2 MB.<br />
Vorstellungsgespräch: Gute Allgemeinbildung ist wichtig, Informationen über Projekte des Arbeitgebers sammeln.<br />
Nicht kumpelhaft auftreten. Im Architekturbereich ist zwar ein kollegialer, fre<strong>und</strong>schaftlicher Umgang üblich, der gehört jedoch<br />
nicht ins Vorstellungsgespräch.<br />
Fachliteratur: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen; für eine gute Allgemeinbildung empfehlen wir die Newsletter von<br />
Architekturmeldungen.de (www.architekturmeldungen.de/kontakt/newsletter) oder Baunetz/Campus (www.baunetz.de/<br />
newsletter/verwaltung.html).<br />
nau wissen, was sie im Berufsalltag erwartet. Wahrscheinlich<br />
kursieren so viele Horrorgeschichten über den Beruf, dass sich<br />
niemand beschwert“, lacht er. Nur selten erlebe er Nachwuchsarchitekten,<br />
die Entwurfsarbeiten in der Praxis so angehen wie<br />
im Studium, in der Regel seien die Vorstellungen der Mitarbeiter<br />
gar nicht so weit von der Realität entfernt. „Ich war nicht so<br />
gut vorbereitet wie viele Absolventen, die als neue Mitarbeiter<br />
zu uns kommen“, gesteht Ferstl.<br />
Online oder klassisch auf Papier?<br />
R<strong>und</strong> 500 Mitarbeiter des Architekturbüros gmp setzen<br />
an weltweit 14 Standorten jährlich mehr als 100 Projekte um.<br />
Keine Frage: gmp ist ein attraktiver Arbeitgeber. Stellenausschreibungen<br />
werden in den Print- <strong>und</strong> Internetausgaben der<br />
bekannten Branchenmedien veröffentlicht, dennoch gehen allein<br />
im Berliner Büro täglich über 20 Initiativbewerbungen ein.<br />
Die Zeit, sich mit Bewerbungen auseinanderzusetzen, ist<br />
knapp. Ein Bewerber muss es also schaffen, dass Jochen Köhn,<br />
assoziierter gmp-Partner am Berliner Standort, auf den ersten<br />
Blick Lust verspürt, bei dieser Bewerbung zu verharren. „Wir<br />
<strong>Architekten</strong> sind stark bildorientiert“, beschreibt er, „daher<br />
schaue ich neben der Gestaltung des Anschreibens zunächst<br />
in die Mappen.“ Bereits in diesem Moment würden sehr viele<br />
Bewerbungen aussortiert.<br />
Auch Gerhard G. Feldmeyer ist ein Fre<strong>und</strong> der klassischen<br />
Bewerbungsmappe. „Aus ihr spricht für mich am stärksten<br />
die persönliche Handschrift, da dem Bewerber damit weitaus<br />
größere Spielräume zur Darstellung seiner Architekturauffassung<br />
sowie seines gestalterischen Talents geboten werden.<br />
Anmutung, Inhalt, Format, Haptik – all das sind Aspekte, die<br />
online nur sehr viel schwerer zu transportieren sind“, sagt er.<br />
Seit zehn Jahren ist der Architekt zusammen mit seinem Partner<br />
Joachim H. Faust als geschäftsführender Gesellschafter für<br />
die Unternehmensführung bei HPP <strong>Architekten</strong> verantwortlich.<br />
Feldmeyer rät Bewerbern, auf Floskeln zu verzichten: „Es<br />
gibt nichts Schlimmeres als Allgemeinplätze. Ich möchte in einer<br />
Bewerbung etwas Einzigartiges, Individuelles finden.“<br />
Hanns Ziegler schätzt Bewerbungsmappen wegen ihrer<br />
einfachen Handhabe. Bereits als jobbender Student hatte er<br />
sein Herz an Staab <strong>Architekten</strong> verloren. Seit er 1995 sein Diplom<br />
gemacht hat, ist er kontinuierlich für das Büro in Berlin-Kreuzberg<br />
tätig. 2008 wurde er in die seither vierköpfige<br />
Geschäftsführung aufgenommen. Das Büro beschäftigt<br />
90 Mitarbeiter. Ziegler sagt, ein gutes Anschreiben solle nicht<br />
den Eindruck erwecken, gleichlautend an zehn weitere Büros<br />
gegangen zu sein, sondern vielmehr aufzeigen, warum der<br />
Bewerber gerade für Staab <strong>Architekten</strong> arbeiten will. „Es ist<br />
ein sehr guter Ansatz, wenn wir erkennen, dass jemand Dinge<br />
wertschätzt <strong>und</strong> mit eigenen Worten ausdrückt.“ Wer einfach<br />
nur die Stellenbeschreibung wiedergebe <strong>und</strong> seinen Namen<br />
daruntersetze, der erwecke nicht den Eindruck, gut formulieren<br />
<strong>und</strong> analysieren zu können. Sicherlich ist das Interesse an<br />
Bewerbungsmappen in der Architektur stärker ausgebildet als<br />
in anderen Branchen; dies gilt allerdings nicht für alle Arbeitgeber:<br />
„Wir bevorzugen die Onlinebewerbung. Die Vorteile sind<br />
die schnellere Bearbeitung <strong>und</strong> eine bessere Übersicht, ob die<br />
Bewerbungsunterlagen vollständig sind“, sagt Dr. Georg Schumacher,<br />
Head of Human Resources bei ATP architekten ingenieure.<br />
Das Büro mit Hauptsitz in Innsbruck beschäftigt weltweit<br />
550 Mitarbeiter <strong>und</strong> ist in Deutschland mit zwei Standorten<br />
vertreten. Zu den bekanntesten Bauwerken zählt der Millennium<br />
Tower in Wien, der 1999, zu seiner Bauzeit, das höchste<br />
Bürogebäude Österreichs war. Auf Vollständigkeit achten Arbeitgeber<br />
ganz besonders. Es versteht sich von selbst, dass
BEWERBUNG<br />
Architekturbüro<br />
39<br />
Min.<br />
Max.<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
32.200<br />
36.100<br />
München<br />
31.500<br />
35.800<br />
Hamburg<br />
24.100<br />
31.100<br />
Hessen<br />
24.500<br />
30.300<br />
Sachsen-Anhalt<br />
23.800<br />
30.800<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
25.100<br />
30.800<br />
Brandenburg<br />
Jahreseinstiegsgehälter in Euro, die Architekturbüros in<br />
verschiedenen Regionen zahlen (München/Hamburg:<br />
50 bis 100 Mitarbeiter, Übrige: bis zu 25 Mitarbeiter).<br />
Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />
ein Bewerber, der Architektur-Standards wie Entwürfe nicht<br />
beifügt – obwohl sie ausdrücklich gefordert sind –, kaum den<br />
Eindruck erweckt, wirklich an einer Einstellung interessiert zu<br />
sein oder besonders akribisch zu arbeiten.<br />
Eigene Stärken hervorheben<br />
Enorm wichtig ist es, eigene Stärken hervorzuheben. Wer sich<br />
in bestimmten Bereichen überdurchschnittlich entwickeln<br />
konnte, der sollte dies nicht für sich behalten, sondern die Fähigkeit<br />
gezielt präsentieren, um sich von anderen Bewerbern<br />
abzuheben. „Wir wollen Mitarbeiter, die in ihrem Bereich Spitzenleistungen<br />
erbringen“, sagt Jochen Köhn. Diese Aussage beinhaltet<br />
auch, dass es ratsam ist, sich nur dann zu bewerben,<br />
wenn die beschriebenen Erwartungen erfüllt werden können<br />
– seien es Kenntnisse bestimmter Fachdisziplinen oder spezieller<br />
Programme. Geht aus der Ausschreibung klipp <strong>und</strong> klar<br />
hervor, dass ein abgeschlossenes Masterstudium gefordert ist,<br />
dann sollte Bachelorabsolventen klar sein, dass es sehr guter<br />
Argumente bedarf, damit die Bewerbung nicht umgehend auf<br />
dem Ablehnungsstapel landet.<br />
Selbst wenn alle Anforderungen erfüllt werden können, kann<br />
es gute Gründe geben, sich nicht auf eine Stelle zu bewerben.<br />
Betreut ein Unternehmen etwa Projekte r<strong>und</strong> um den Globus<br />
oder weist es in Stellenanzeigen explizit auf wechselnde Einsatzorte<br />
hin, dann ist Reiselust mitzubringen. Wem die wöchentliche<br />
Doppelkopfr<strong>und</strong>e in Dortm<strong>und</strong> über alles geht, der wird<br />
nicht glücklich sein, wenn er monatelang in Dubai oder Shenzhen<br />
arbeiten muss. Wenig Sinn macht es zudem, sich ernsthaft<br />
auf eine international ausgerichtete Tätigkeit zu bewerben,<br />
wenn die Fremdsprachenkenntnisse schwach ausgeprägt<br />
sind – es sei denn, man spricht dieses Manko offen an. Sollte<br />
ein Bewerber nämlich die anderen geforderten Qualitäten mit-<br />
„Wir kennen alle wichtigen Projekte<br />
<strong>und</strong> auch deren Entwurfsarchitekten.<br />
Ein fataler Bewerberfehler ist<br />
es beispielsweise, Gebäude als Referenz<br />
zu nennen, ohne zu wissen, dass<br />
dies gmp-Projekte sind.“<br />
„Anmutung, Inhalt, Format, Haptik,<br />
all das sind Aspekte, die online nur<br />
sehr viel schwerer zu transportieren<br />
sind.“<br />
Jochen Köhn,<br />
assoziierter Partner, gmp<br />
Gerhard G. Feldmeyer,<br />
geschäftsführender Gesellschafter,<br />
HPP <strong>Architekten</strong>
40 BEWERBUNG Architekturbüro<br />
bringen, lässt sich die Finanzierung<br />
eines Englisch-Crashkurses locker<br />
verschmerzen. Viele Unternehmen<br />
sind gerne bereit, in die Qualifizierung<br />
vielversprechender Mitarbeiter<br />
zu investieren.<br />
Wenn Hanns Ziegler 30 bis 50 Bewerbungen<br />
erhält, dann werden meist<br />
drei Kandidaten zum Gespräch eingeladen.<br />
Die anderen Personalverantwortlichen nennen<br />
ähnliche Zahlen. Dass mehr als 90 Prozent der<br />
Bewerber die zweite R<strong>und</strong>e nicht erreichen, verdeutlicht, wie<br />
wichtig es ist, an einer gut gemachten Bewerbung zu feilen.<br />
Feste Gesprächsabläufe gibt es nicht. „Beide Seiten sollten<br />
die Möglichkeit haben, situativ zu reagieren, was das Gespräch<br />
meistens belebt. Ein größerer Spielraum ergibt außerdem<br />
die Möglichkeit, ein umfassenderes Bild vom Bewerber<br />
zu erhalten“, erläutert Gerhard G. Feldmeyer. Um zu zeigen,<br />
dass er keinen Fragenkatalog abarbeitet, hat Jochen Köhn ein<br />
leeres Blatt Papier vor sich liegen. Meist schaut er sich die Entwürfe<br />
des Bewerbers an. Aus einem lockeren Gespräch heraus<br />
ergeben sich dann die Dinge, die ihn interessieren.<br />
Und wie sollen sich Bewerber nach Ansicht der Personalverantwortlichen<br />
im Vorstellungsgespräch darstellen? „Authentisches<br />
Auftreten wird von uns geschätzt, Natürlichkeit<br />
<strong>und</strong> Fachkompetenz überzeugen in den meisten Fällen“, antwortet<br />
Dr. Georg Schumacher. Besonderes Augenmerk richtet<br />
Hanns Ziegler auf das Ausdrucksvermögen des Bewerbers:<br />
„Wir leben eine nicht hierarchisch geprägte Wettbewerbskultur.<br />
Dafür brauchen wir Mitarbeiter, die für eigene Ideen werben<br />
<strong>und</strong> im Gespräch starke Bilder entwickeln können.“ Wer<br />
ein Konzept vor Augen habe, der müsse es anderen auch präsentieren<br />
können.<br />
20<br />
INITIATIVBEWERBUNGEN<br />
gehen täglich<br />
im Berliner Büro<br />
von gmp ein.<br />
Auf zu viel Lockerheit verzichten<br />
Im Blickpunkt stehen auch die Verhaltensmuster des Bewerbers.<br />
Jochen Köhn warnt beispielsweise vor zu viel Lockerheit:<br />
„In unserer Branche gehen<br />
wir sehr kollegial, meist fre<strong>und</strong>schaftlich<br />
miteinander um, das Du<br />
ist weit verbreitet. Dennoch gibt<br />
es Hierarchien.“ Manche Bewerber<br />
kämen herein, als sei man seit Jahren<br />
befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> fläzten sich auf den<br />
Stuhl wie in einer Kneipe. „Wenn ich einen<br />
<strong>Architekten</strong>, der sich so verhält, zu einem<br />
Bauherrn schicken würde, dann hätte ich<br />
den Auftrag wohl verloren“, erläutert er. Als weitere<br />
schwerwiegende Fehler werden arrogantes Auftreten, Besserwisserei<br />
oder unentschuldigtes Zu-spät-Kommen genannt.<br />
Wer sich mit fremden Federn schmücke, disqualifiziere sich<br />
selbst. „Wir kennen alle wichtigen Projekte <strong>und</strong> auch deren Entwurfsarchitekten“,<br />
sagt Köhn. Ein fataler Bewerberfehler sei es<br />
beispielsweise, Gebäude als Referenz zu nennen, ohne zu wissen,<br />
dass dies gmp-Projekte sind.<br />
Fester Bestandteil eines Vorstellungsgesprächs bei Staab<br />
<strong>Architekten</strong> ist die Büroführung, bei der die Bewerber sehen,<br />
dass die gesamte Belegschaft <strong>und</strong> auch die Geschäftsführung<br />
in einem Großraumbüro arbeiten. Ein derartiges Bürokonzept<br />
setzt Kommunikationsfreudigkeit <strong>und</strong> Teamfähigkeit voraus.<br />
Die Kommunikationsfähigkeit ist laut Hanns Ziegler relativ<br />
leicht zu ergründen, in Bezug auf die Teamfähigkeit sei es<br />
schwieriger: „Es zeigt sich häufig erst während der Probezeit,<br />
ob wir mit unserer Einschätzung richtig lagen.“<br />
Um sich ein Gesamtbild verschaffen zu können, stellt Gerhard<br />
G. Feldmeyer innerhalb des gesetzlichen Rahmens auch<br />
Fragen zu persönlichen Themen oder Hobbys wie Musik, Kultur<br />
oder Sport. Natürlich gebe es Gradmesser, ob ein Bewerber<br />
teamfähig sei, berichtet er: „Wer im Studium niemals<br />
eine Gruppenarbeit absolviert hat, ist möglicherweise kein<br />
Teamplayer. Letztlich bewerten wir solche Aspekte jedoch<br />
nicht über.“ Vor einer Überinterpretation warnt auch Hanns<br />
Ziegler: „Ob jemand Tennis oder Volleyball spielt, sagt wenig<br />
über seine Teamfähigkeit aus.“ (spo/iw/us)
DER<br />
NEU: Dynamische<br />
Drosselsteuerung 4.0 über<br />
Wetter-App!<br />
SPEICHER<br />
www.optigruen.de<br />
REGEN-<br />
Wasserretentionsbox<br />
WRB 80F<br />
OPTIGRÜN-SYSTEMLÖSUNG RETENTIONSDACH TYP DROSSEL<br />
Ablauf wird über die Drossel 4.0 „Smart Flow<br />
Control“ <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Wetter-App<br />
elektronisch gesteuert.<br />
Jetzt Infos anfordern unter:<br />
info@optigruen.de<br />
Lust mit uns Städte zu begrünen?<br />
Optigrün ist der marktführende Systemanbieter für<br />
Dach- <strong>und</strong> Bauwerksbegrünung in Europa. Zusammen<br />
mit unseren Partnerunternehmen im Optigrün-Verb<strong>und</strong><br />
begrünen wir jährlich insgesamt über 2,7 Mio. Quadratmeter<br />
Dachfläche weltweit.<br />
Ob Dachbegrünung, Regenwassermanagement oder<br />
Absturzsicherung, Optigrün bietet für jede dieser Anforderungen<br />
die passende Lösung.<br />
Die vergangenen Jahre waren von einem starken Unternehmenswachstum<br />
geprägt, welches wir auch in Zukunft<br />
in einer dynamischen Branche fortsetzen wollen. Kreative,<br />
innovative <strong>und</strong> kommunikationsstarke Persönlichkeiten<br />
sind unsere Basis, um weiter am Markt wachsen<br />
zu können.<br />
Daher suchen wir zwei<br />
Absolventen (w/m)<br />
als technische Berater für Dachbegrünung <strong>und</strong><br />
Regenwassermanagement<br />
Aufgabenbereich u.a.:<br />
• Beratung von <strong>Architekten</strong>, Landschaftsarchitekten <strong>und</strong><br />
GaLaBau-Betrieben bzw. Tiefbau- <strong>und</strong> TGA-Planern<br />
• Unterstützung des Vertriebsteams in der technischen<br />
Beratung sowie bei der Argumentation im Angebots<strong>und</strong><br />
Vergabeverfahren<br />
• Erstellen von Konzepten für Regenwassermanagement<br />
<strong>und</strong> entwickeln von objektbezogenen Systemlösungen<br />
• Erforschen <strong>und</strong> entwickeln neuer Substratmischungen<br />
für die Dachbegrünung<br />
• Konzeption <strong>und</strong> Durchführung von internen <strong>und</strong> externen<br />
Schulungen <strong>und</strong> Seminaren<br />
• Verantwortung der Dokumentation für den Produktbereich<br />
Unser Angebot<br />
Werden Sie Teil unserer Optigrün-Familie <strong>und</strong> leben <strong>und</strong> arbeiten Sie in einer Region, in der andere Urlaub machen! Neben einer<br />
leistungsgerechten Vergütung <strong>und</strong> attraktiven Sozial- <strong>und</strong> Arbeitgeberleistungen bieten wir kontinuierlich Möglichkeiten zur<br />
Weiterbildung, die Ihre individuelle Entwicklung unterstützen.<br />
Optigrün international AG<br />
Am Birkenstock 15 – 19<br />
72505 Krauchenwies-Göggingen<br />
Telefon +49 7576 772-0<br />
Telefax +49 7576 772-299<br />
E-Mail info@optigruen.de
42<br />
BEWERBUNG<br />
Ingenieurbüro<br />
Sicherlich erinnert man sich auch eher an den<br />
tollen Einband einer Mappe als an die E-Mail<br />
vom 12. März.<br />
Präzise <strong>und</strong> sorgfältig<br />
<strong>Bauingenieure</strong>, die sich um eine Stelle im konstruktiven Ingenieurbau oder um eine<br />
andere Planungsaufgabe bewerben, geben mit ihren Bewerbungsunterlagen eine Arbeitsprobe<br />
ihres Arbeitsstils ab. Sorgfalt hat daher oberste Priorität. Was bei einer Bewerbung im<br />
Ingenieurbüro zählt.<br />
Tragwerks- <strong>und</strong> andere Planungsingenieure müssen<br />
sehr sorgfältig <strong>und</strong> genau arbeiten. Ein kleiner Fehler<br />
in der Statik kann eine ganze Baumaßnahme zum<br />
Scheitern bringen. Lassen Sie anhand Ihrer Bewerbung daher<br />
absolute Zuverlässigkeit, Sorgfalt <strong>und</strong> Genauigkeit durchblicken.<br />
Diese Attribute lassen sich leicht widerspiegeln, indem<br />
Sie vollständige Unterlagen abgeben, zu denen Anschreiben,<br />
Lebenslauf <strong>und</strong> Anlagen wie Zeugnisse zählen. Die Fähigkeit,<br />
eigene Gedankengänge gut artikulieren zu können, spiegelt<br />
sich durch ein selbstformuliertes Anschreiben wider, das in<br />
korrektem Deutsch ohne Rechtschreibfehler verfasst sein sollte.<br />
Ein Großteil der Arbeitgeber in Ingenieurbüros wünscht sich<br />
eine Bewerbung per E-Mail oder Onlineformular, die klassische<br />
Bewerbungsmappe wird immer seltener. Das sollte aber<br />
nicht zu einem lockeren E-Mail-Jargon verleiten; es gelten die<br />
gleichen Regeln wie bei der Print-Bewerbung. Auch wenn Arbeitgeber<br />
im Planungssektor – anders als <strong>Architekten</strong> – sich<br />
stärker auf die Inhalte der Bewerbung konzentrieren, also besonders<br />
auf Berufserfahrung, Abschlussarbeit <strong>und</strong> Motivation<br />
des Bewerbers achten, schadet eine ansprechend gestaltete<br />
Mappe nicht. Im Gegenteil – da Tragwerksplaner oft eng mit<br />
<strong>Architekten</strong> zusammenarbeiten, zeigt man, dass man eine<br />
ähnliche Sprache spricht. Im Vorstellungsgespräch müssen angehende<br />
Planungsingenieure mit Fachfragen rechnen.<br />
Worauf Arbeitgeber achten<br />
„Da unsere Anforderungsprofile sehr unterschiedlich sind, gibt es<br />
keinen generellen Weg, wie wir uns an Bewerber richten“, sagt<br />
Michael Werwigk, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei<br />
schlaich bergermann <strong>und</strong> partner (sbp). Zunehmend wird das<br />
Unternehmen bei der Mitarbeitersuche jedoch auch selbst aktiv:<br />
„Als bekanntes Büro spüren wir zwar noch keinen Rückgang<br />
bei den Bewerbungen, aber um die guten Leute muss man sich<br />
kümmern. Man darf nicht darauf hoffen, dass sie von selbst<br />
kommen.“ Natürlich spreche Geschäftsführer Mike Schlaich<br />
im Rahmen seiner Professur an der TU Berlin Studenten oder<br />
Doktoranden an, deren Arbeit ihm gefällt, <strong>und</strong> auch ehemalige<br />
Mitarbeiter, die eine universitäre Laufbahn eingeschlagen haben,<br />
würden gute Nachwuchskräfte empfehlen. Als Kontaktbörsen<br />
hätten sich zudem die vielen internationalen Kongresse herausgestellt,<br />
an denen sbp-Mitarbeiter teilnehmen oder selbst<br />
Vorträge halten. Ein guter Weg, sich dem Unternehmen zu präsentieren,<br />
sei schließlich auch ein Praktikum im Rahmen des<br />
Studiums. „Hier kann ich die Entwicklung genau verfolgen“, erläutert<br />
Werwigk. Überzeugende Praktikanten bittet er, sich mit<br />
Abschluss des Studiums wieder bei ihm zu melden.<br />
Dass sich diejenigen Bewerber einen Vorteil verschaffen, die<br />
bereits während des Studiums gejobbt haben oder Werkstuden-
BEWERBUNG<br />
Ingenieurbüro<br />
43<br />
Beim Vorstellungsgespräch in einem Ingenieurbüro<br />
werden oft fachliche Aspekte abgefragt.<br />
ten waren, bekräftigt auch Helmut Wolf. Er gehört dem sechsköpfigen<br />
Management der SSF Ingenieure GmbH an <strong>und</strong> trägt am<br />
Münchener Stammsitz Verantwortung für die in- <strong>und</strong> ausländischen<br />
Niederlassungen sowie den Bereich Baumanagement. Wolf<br />
schildert, dass der Anteil von Printanzeigen bei SFF stark abgenommen<br />
habe, da die geringe Resonanz gegenüber Onlineannoncen<br />
den meist hohen Preis nicht rechtfertige. Absolventen präsentiert<br />
sich das Büro auch über das Karriereforum Icom der TU München.<br />
Knippers Helbig Advanced Engineering sucht Mitarbeiter,<br />
die ein spezifisches Interesse an eben diesem Büro haben, genau<br />
dort arbeiten wollen. Daher sind Initiativbewerbungen<br />
gern gesehen. Thorsten Helbig, einer der drei Geschäftsführer,<br />
bevorzugt die Onlinebewerbung. „Ich kann schnell erkennen,<br />
ob das Profil derzeit zu uns passt. Falls nicht, kann ich das<br />
dem Bewerber schnell per E-Mail mitteilen. Das spart beiden<br />
Seiten viel Aufwand.“ Ist die Bewerbung aber vielversprechend,<br />
„Ein Bewerber sollte in jedem Fall<br />
authentisch <strong>und</strong> ehrlich auftreten –<br />
nach einigen Wochen bröckelt auch<br />
die beste Fassade.“<br />
„Wir werfen neue Mitarbeiter nicht in<br />
kaltes Wasser – eher in lauwarmes.“<br />
Oskar-H. Pekoll,<br />
GuD Planungsgesellschaft für<br />
Ingenieurbau mbH<br />
Helmut Wolf,<br />
SSF Ingenieure GmbH
44 BEWERBUNG Ingenieurbüro<br />
Checkliste: Bewerbung als Planer<br />
Unterlagen: In den Bewerbungsunterlagen muss sich unbedingt Sorgfalt widerspiegeln, da ein solcher Arbeitsstil<br />
Voraussetzung für die Tätigkeit ist. Daher auf Vollständigkeit achten, keine Rechtschreibfehler. Professionelles Foto <strong>und</strong><br />
selbstverfasstes Anschreiben.<br />
Kompetenzen: Genauigkeit, Teamfähigkeit, Fachwissen. Kompetenzen im Umgang mit Statik- <strong>und</strong> CAD-Programmen,<br />
Ausschreibungsprogrammen, Finite-Elemente-Methode (FEM).<br />
Print-Bewerbung: Rückläufig, Ingenieurbüros setzen eher auf Onlinebewerbung.<br />
Digitale Bewerbung: Meist gefordert, Anhänge als PDF <strong>und</strong> nicht größer als 2 MB.<br />
Vorstellungsgespräch: Auf Fachfragen vorbereitet sein, die eigene Motivation gut darstellen können, über Projekte des Büros<br />
Bescheid wissen.<br />
Fachliteratur: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen kennen. Für eine gute Allgemeinbildung Newsletter von bauingenieur24<br />
(http://www.bauingenieur24.de/newsletter-jobletter/) bestellen. Die wichtigsten Normen <strong>und</strong> Regelwerke im Tätigkeitsbereich<br />
des jeweiligen Ingenieurbüros kennen. Wissen, was Building Information Modeling (BIM) bedeutet.<br />
lassen sich die Geschäftsführer des Büros mit Hauptsitz in<br />
Stuttgart gern ein ausführliches Portfolio zusenden.<br />
Inhalte sind wichtiger als die Verpackung<br />
Der Großteil der Bewerbungen geht inzwischen per E-Mail ein,<br />
die Bewerbungsmappe ist auf dem Rückzug. Werwigk hat diesbezüglich<br />
keine Präferenzen, denkt aber, dass eine Mappe dem<br />
Bewerber mehr Möglichkeiten bietet, auf sich aufmerksam zu<br />
machen <strong>und</strong> sich von anderen Bewerbern abzuheben. „Sicherlich<br />
erinnert man sich auch eher an den tollen Einband einer<br />
Mappe als an die E-Mail vom 12. März.“ Eine schöne Verpackung<br />
schade nicht, wirklich wichtig sei allerdings der<br />
Inhalt der Bewerbung, <strong>und</strong> die beginnt nach Ansicht des Personalverantwortlichen<br />
mit dem Anschreiben. „Wenn ich das<br />
Gefühl habe, dass es gleichlautend an 20 andere Personalchefs<br />
gegangen ist <strong>und</strong> nur Firmennamen <strong>und</strong> Ansprechpartner ausgewechselt<br />
wurden, wird es zur Seite gelegt“, beschreibt Werwigk.<br />
Er möchte im ersten Absatz eine persönliche Begründung<br />
dafür finden, warum sich der Kandidat gerade bei sbp<br />
bewirbt <strong>und</strong> warum er sich als Verstärkung für das Unternehmen<br />
einschätzt. Es muss frühzeitig eine hohe Identifikation mit<br />
den Projekten <strong>und</strong> Zielen von sbp erkennbar sein. Helmut Wolf<br />
schätzt Anschreiben, in denen kurz <strong>und</strong> knapp auf den Punkt<br />
gebracht wird, wer der Bewerber ist, was er kann <strong>und</strong> was er<br />
will. Auf Stichworte wie „Belastbarkeit“ <strong>und</strong> „Motivation“ legt<br />
er keinen Wert, „da wir diese Eigenschaften eigentlich voraussetzen.<br />
Viel mehr interessiert uns die Vita, die zeigt, was der Bewerber<br />
bisher gemacht hat <strong>und</strong> wofür er sich engagiert – nicht<br />
„Wenn ich das Gefühl habe, dass<br />
das Anschreiben gleichlautend an 20<br />
andere Personalchefs gegangen ist,<br />
wird es zur Seite gelegt.“<br />
„Wir funktionieren bei unseren Projekten<br />
nur, wenn wir miteinander<br />
reden, uns austauschen, keine Wissensherrschaft<br />
leben.“<br />
Michael Werwigk,<br />
schlaich bergermann <strong>und</strong> partner<br />
Ulrich Storck,<br />
Bollinger + Grohmann
BEWERBUNG Ingenieurbüro 45<br />
Min.<br />
Max.<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
27.100<br />
32.100<br />
Niedersachsen<br />
25.500<br />
32.000<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
24.100<br />
30.600<br />
Berlin<br />
25.400<br />
32.000<br />
Hannover<br />
Jahreseinstiegsgehälter, die Ingenieurbüros in<br />
verschiedenen Regionen zahlen (Niedersachsen/<br />
Mecklenburg-Vorp.: bis zu 50 Mitarbeiter,<br />
Übrige: bis zu 25 Mitarbeiter).<br />
Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />
nur in Bezug auf die berufliche Qualifikation, sondern auch<br />
darüber hinaus.“ Wer die Regelstudienzeit weit überschritten<br />
habe, ohne es im Anschreiben zu begründen, müsse damit<br />
rechnen, dass seine Bewerbung aussortiert wird. Michael Werwigk<br />
erklärt, dass ein derartiger vermeintlicher Makel manchmal<br />
sogar eine Qualifikation darstelle: „Wenn jemand ein Jahr<br />
auf Reisen in Australien verbracht hat, dann weiß ich, dass er<br />
sich im Ausland bewegen kann <strong>und</strong> fließend Englisch spricht.“<br />
Fremdsprachenkenntnisse sind ein ganz wichtiges Kriterium.<br />
Wer sich bei Bollinger + Grohmann bewirbt, der sollte<br />
den Masterabschluss haben <strong>und</strong> der englischen Sprache mächtig<br />
sein. Eine zweite Fremdsprache – Französisch, Russisch<br />
oder eine asiatische Sprache – sei aufgr<strong>und</strong> der internationalen<br />
Ausrichtung mehr als nur gern gesehen, berichtet Ulrich<br />
Storck, Mitglied der Geschäftsführung <strong>und</strong> für das Personalwesen<br />
zuständig. Thorsten Helbig erläutert, dass Fremdsprachenkenntnisse<br />
nicht nur für Projekte im Ausland benötigt<br />
werden: „Wir haben hier Bauzeichner aus den USA, aus Taiwan,<br />
einen Praktikanten aus Indien – die sprechen englisch miteinander.<br />
Auch wir tun das, wenn wir bürointern ein Projekt<br />
vorstellen oder mit unserem New Yorker Büro telefonieren.“<br />
Boris Peter, dritter Geschäftsführer <strong>und</strong> geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Knippers Helbig Advanced Engineering,<br />
ergänzt: „Bewerber sollten sich hier nicht verkrampfen. Wenn<br />
man Spaß an der Arbeit hat, kommt man schnell in die Sprache<br />
rein.“ Spaß an der Arbeit ist für Helbig <strong>und</strong> Peter das A <strong>und</strong> O.<br />
Was sie tun, sei weit mehr als ein Job, <strong>und</strong> folgerichtig erwarten<br />
sie auch von den Mitarbeitern, „dass sie Interesse an spannenden<br />
<strong>und</strong> herausfordernden Projekten haben“. Wer einfach nur<br />
einen Job suche oder seine Bewerbung nach dem angenehmsten<br />
Arbeitsweg ausrichte, der sei in diesem Büro falsch.<br />
Ehrlichkeit siegt<br />
Darüber hinaus müsse die Bewerbung vollständig sein, Zeugnisse<br />
<strong>und</strong> Entwürfe beinhalten. Im Lebenslauf zu tricksen<br />
oder Lücken zu kaschieren, lohne sich nicht. Zum einen falle<br />
das auf, zum anderen gebe es meist Gründe für die Lücken:<br />
„Wer keine Unterstützung erhält <strong>und</strong> während des Studiums<br />
arbeiten muss, der braucht natürlich länger bis zum Abschluss,<br />
beweist aber gleichzeitig, dass er belastbar ist“, sagt<br />
Werwigk. Richtig bei sbp sei, wer neben einer guten Ausbildung<br />
Spaß an der Entwicklung von Tragwerken, ihrem Erscheinungsbild<br />
<strong>und</strong> ihren Details habe. Wer durch seine Unterlagen<br />
den Eindruck vermittelt, über den Tellerrand hinauszublicken,<br />
während des Studiums vielleicht schon an Entwurfs-Wettbewerben<br />
teilgenommen hat, längere Auslandsaufenthalte<br />
aufweisen kann oder auch neben Englisch eine zweite Fremdsprache<br />
spricht, kommt schnell in die engere Wahl. Weitere<br />
Pluspunkte seien eine zusätzlich zum Studium abgeschlossene<br />
(Handwerks-)Ausbildung oder auch ein ehrenamtliches Engagement.<br />
Letzteres sei ein Indiz für soziale Kompetenz des<br />
Bewerbers. Im Vorstellungsgespräch werden fachliche Aspekte<br />
abgefragt, der Kandidat sollte aber auch auf Fragen zum<br />
Unternehmen vorbereitet sein, etwa welche sbp-Bauwerke er<br />
kennt oder bei welchem Projekt er gern mitgearbeitet hätte.<br />
Oft präsentiert der Bewerber einen eigenen Brückenentwurf,<br />
Pläne oder eine Abschlussarbeit, wozu Werwigk Fragen stellt:<br />
„Dabei erkenne ich, ob jemand in der Lage ist, Dinge schnell<br />
<strong>und</strong> präzise zu erklären, oder eher dazu neigt, sich zu verzetteln.“<br />
Einige Antworten ließen zudem Rückschlüsse darauf zu,<br />
ob der Bewerber ein Teamspieler ist oder wie er sich gegenüber<br />
Kollegen <strong>und</strong> Auftraggebern verhält. Gerade wenn ein Mitarbeiter<br />
gesucht werde, der viele Außenkontakte hat, sei es wich-
46<br />
BEWERBUNG<br />
Ingenieurbüro<br />
Wer nicht vernünftig ‚Guten Tag‘ sagen<br />
kann, der ist hier falsch, da hilft auch die<br />
beste Qualifikation nicht.<br />
tig, dass er ein wacher, aufmerksamer Typ ist, der Sympathie,<br />
Interesse <strong>und</strong> Sachverstand ausstrahlt. Werwigk erinnert sich<br />
an einen Kandidaten, der in seiner Bewerbung sehr offensiv für<br />
sich geworben hatte, im Vorstellungsgespräch aber zusammengesackt<br />
in der Ecke saß <strong>und</strong> den M<strong>und</strong> kaum aufbekam.<br />
Dieser Bewerber habe nicht den Eindruck erweckt, sein Anschreiben<br />
selbst verfasst zu haben. Generell gelte: „Wer nicht<br />
vernünftig ‚Guten Tag‘ sagen kann, der ist hier falsch, da hilft<br />
auch die beste Qualifikation nicht.“ Den ersten Teil des Bewerbungsgesprächs<br />
führt Werwigk in der Regel allein, beim zweiten<br />
Teil oder einem zweiten Gespräch kommt Geschäftsführer<br />
Andreas Keil hinzu. Die Entscheidung, ob es zu einer Einstellung<br />
kommt, treffen beide gemeinsam.<br />
Keine Angst vor großen Namen<br />
Feste Regeln oder einen Fahrplan für das Bewerbungsgespräch<br />
gibt es bei Bollinger + Grohmann nicht. Der Verlauf<br />
hängt beispielsweise davon ab, wie der Bewerber sich präsentiert,<br />
ob er von sich aus erzählt oder lieber auf Fragen antwortet.<br />
Konkrete Arbeitssituationen werden mit Berufsanfängern<br />
eher nicht besprochen: „Das wäre unfair, denn wer noch nicht<br />
über entsprechende Erfahrungen verfügt, müsste sich eine<br />
Antwort ausdenken, <strong>und</strong> das hilft beiden Seiten nicht“, sagt<br />
Ulrich Storck. Er wünscht sich vor allem, dass die Ingenieure,<br />
die gemeinhin als introvertiert gelten, beim Vorstellungsgespräch<br />
selbstbewusst <strong>und</strong> auch locker auftreten: „Angst vor<br />
dem Namen Bollinger + Grohmann oder den großen Projekten<br />
ist nicht angebracht, denn niemand, der bei uns beginnt, plant<br />
gleich eine EZB. Wir bearbeiten ja auch eine Vielzahl kleinerer<br />
Projekte.“ Bei SSF empfiehlt es sich, Antworten auf Fragen parat<br />
zu haben, wie die Bewerber auf das Unternehmen gekommen<br />
sind, in welchem Bereich sie gerne arbeiten würden oder<br />
welche langfristigen Ziele sie haben. Auch aktuelle Projekte<br />
des Unternehmens <strong>und</strong> die zum Einsatz kommende Computer-Software<br />
werden thematisiert. „Ein Bewerber sollte in<br />
jedem Fall authentisch <strong>und</strong> ehrlich auftreten – nach einigen<br />
Wochen bröckelt auch die beste Fassade“, rät Oskar-H. Pekoll,<br />
Geschäftsführer der GuD Planungsgesellschaft für Ingenieurbau<br />
mbH. Teamfähigkeit <strong>und</strong> soziale Kompetenz nennt Ulrich<br />
Storck als existenzielle Säulen: „Wir funktionieren bei unseren<br />
Projekten nur, wenn wir miteinander reden, uns austauschen,<br />
keine Wissensherrschaft leben, sondern offen <strong>und</strong> kreativ miteinander<br />
umgehen. Das ist geradezu überlebensnotwendig.“<br />
Ob der Kandidat entsprechend gepolt ist, lasse sich durch Formulierungen<br />
im Anschreiben ergründen, durch Fragen beim<br />
Vorstellungsgespräch oder während der Büroführung, die generell<br />
Bestandteil des Gesprächs ist. „Wir arbeiten im Großraumbüro,<br />
teamorientiert <strong>und</strong> projektbezogen, möglichst so,<br />
dass die Projektteams zusammensitzen. Wenn es Probanden<br />
gibt, die darüber erschrocken sind, abgeschlossene Wände um<br />
sich herum vermissen, dann sehen wir das über ihre Reaktion<br />
<strong>und</strong> die Körpersprache“, erläutert Martin Opel, Kaufmännischer<br />
Leiter bei Bollinger + Grohmann. Auch bei SSF <strong>und</strong> Knippers<br />
Helbig Advanced Engineering erfahren die Kandidaten<br />
spätestens bei der Büroführung, dass alle Beschäftigten <strong>und</strong><br />
teils auch die Geschäftsführung in Großraumbüros arbeiten.<br />
Wer lieber im stillen Kämmerlein sitzt, sollte sich selbst fragen,<br />
ob er sich unter diesen Umständen wohlfühlen kann.<br />
Die Einarbeitung<br />
„Wir werfen neue Mitarbeiter nicht in kaltes Wasser – eher<br />
in lauwarmes“, sagt Helmut Wolf. „Sie werden in ein Team integriert<br />
<strong>und</strong> auch ermuntert, nachzufragen, wenn sie eine<br />
Aufgabe nicht lösen können.“ Innerhalb der sechsmonatigen<br />
Probezeit punkte, wer aufgeschlossen sei, nachfrage, eigene<br />
Ideen einbringe <strong>und</strong> die Arbeit mit Sorgfalt <strong>und</strong> Genauigkeit erledige.<br />
Tritt bei Bollinger + Grohmann ein neuer Mitarbeiter ins<br />
Unternehmen ein, dann wird ihm ein erfahrener Kollege zur Seite<br />
gestellt. Auch bei sbp unterstützt ein Pate den neuen Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> hilft bei der Vermeidung von Anfangsfehlern. (spo/us)
48 BEWERBUNG Bauunternehmen<br />
Auf die Plätze, fertig, Baustelle<br />
Bauunternehmen suchen meist Bauleiter, aber auch Projektingenieure oder Kalkulatoren.<br />
Eigentlich erfordern diese Tätigkeiten Berufserfahrung, aber einige Unternehmen geben gerne<br />
Absolventen eine Chance. Dabei werden manchmal auch explizit <strong>Architekten</strong> angefragt. Eine<br />
Bewerbung sollte vor allem Motivation <strong>und</strong> Interesse an einer solchen Tätigkeit transportieren.<br />
Wer als Bauleiter oder – was noch seltener vorkommt<br />
– als Kalkulator einsteigt, muss bereit sein,<br />
sich in viele Bereiche einzuarbeiten. Bauleiter sind<br />
nicht nur für Leib <strong>und</strong> Leben ihrer Mitarbeiter <strong>und</strong> den reibungslosen<br />
Ablauf einer Baumaßnahme verantwortlich – sie<br />
müssen auch wirtschaftlich denken <strong>und</strong> dafür sorgen, dass ihre<br />
Baustelle schwarze Zahlen schreibt. Kalkulatoren haben meist<br />
als Bauleiter angefangen, denn dieser Posten erfordert ein hohes<br />
Maß an Erfahrung, welche Preise das Unternehmen bei<br />
Preiswettbewerben anbieten kann, um einerseits den Auftrag<br />
zu gewinnen, andererseits aber keine Verluste zu schreiben.<br />
In den meisten Fällen wird eine Onlinebewerbung gewünscht,<br />
nur bei kleineren Bauunternehmen möglicherweise auch die<br />
Bewerbung auf Papier. Gefordert ist dann die klassische Bewerbung<br />
mit Lebenslauf, Anschreiben <strong>und</strong> Zeugnissen. Wer<br />
sich auf eine solche Stelle bewirbt, sollte vor allem Motivation,<br />
Interesse an Wirtschaft <strong>und</strong> besonders Teamfähigkeit zeigen.<br />
Worauf Arbeitgeber achten<br />
„Ein Rechtschreibfehler im Anschreiben<br />
ist kein Ausschlusskriterium,<br />
aber es macht einfach einen<br />
besseren Eindruck, wenn alles richtig<br />
ist.“<br />
Isabel Bayer, Recruiterin bei der<br />
Deutschen Bahn für die Zielgruppe<br />
Hochschulabsolventen<br />
Während der Recherche für diesen Artikel haben wir mit Personalverantwortlichen<br />
der Bauunternehmen <strong>und</strong> Baudienstleister<br />
Hochtief, Max Bögl, Wolff & Müller, Goldbeck, der Bauer<br />
Gruppe <strong>und</strong> BAM Deutschland sowie mit der Deutschen<br />
Bahn gesprochen. In allen diesen Unternehmen wird heute<br />
ausschließlich die Onlinebewerbung gewünscht. Dass die eher<br />
als konservativ geltende Branche die moderne Variante bevorzugt,<br />
ist nicht so verw<strong>und</strong>erlich, wie es auf den ersten Blick<br />
scheint, sondern hauptsächlich der Masse der eingehenden Bewerbungen<br />
bei den großen Firmen geschuldet. „Bei ca. 8.000<br />
Bewerbungen jährlich ist inzwischen nur noch so eine vernünftige,<br />
effiziente Bearbeitung möglich“, verdeutlicht Alexander<br />
Huber, Leiter der Personalbeschaffung bei Bauer. Die meisten<br />
Bauunternehmen haben ein Bewerberportal auf ihrer Website<br />
eingerichtet. Teilweise beinhalten die Karriereportale sowohl<br />
aktuelle Stellenangebote als auch Reiter für Initiativbewerbungen<br />
– gegliedert nach Studenten, Absolventen <strong>und</strong> Berufserfahrenen.<br />
„Interessenten können ihre Daten direkt eingeben,<br />
Dokumente elektronisch anhängen <strong>und</strong> schließlich immer den<br />
aktuellen Status ihrer Bewerbung verfolgen“, erklärt Martina<br />
Steffen, Leiterin der Konzernabteilung Personal/Corporate<br />
Department Human Resources der Hochtief AG. Die elektronische<br />
Bewerbung spare dem Bewerber Zeit <strong>und</strong> Geld, das Unternehmen<br />
hingegen könne schneller Kontakt mit dem Bewerber<br />
aufnehmen, die Bewerbung zügig in die Fachbereiche geben<br />
<strong>und</strong> den Bewerbungsprozess somit beschleunigen. Diese Variante<br />
unterscheide sich letztlich gar nicht so sehr von der per<br />
Post eingehenden Mappe, sagt Michael Dombrowski, Leiter<br />
Personalwesen bei der Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG:<br />
„Es ist im Gr<strong>und</strong>e die klassische Bewerbungsmappe, nur in digitaler<br />
Form, am besten als PDF.“ Ähnlich äußert sich Martina<br />
Steffen: „Die Informationen in einer Onlinebewerbung sollten<br />
sich nicht von einer klassischen Bewerbung unterscheiden. Der<br />
Bewerber sollte sich genauso viel Mühe <strong>und</strong> Gedanken mit seiner<br />
Onlinebewerbung machen.“ Die Deutsche Bahn stellt jedes<br />
Jahr r<strong>und</strong> 600 Hochschulabsolventen in den Dienst der Mobilität.<br />
Sie können entweder als Trainee oder als Direkteinsteiger<br />
bei der DB starten. Traineeprogramme dauern zwölf bis 18<br />
Monate. Die Teilnehmer durchlaufen verschiedene Stationen<br />
im Unternehmen, um später gut in Schnittstellenfunktionen<br />
arbeiten zu können. Direkteinsteiger werden ebenfalls intensiv<br />
eingearbeitet, sie bleiben jedoch von Anfang an auf einer konkreten<br />
Position.
BEWERBUNG<br />
Bauunternehmen<br />
49<br />
Bauleiter müssen sich Fachwissen, aber auch Fähigkeiten im Prozess- <strong>und</strong> Projektmanagement aneignen.<br />
Ein Vorteil: Bei beiden Einstiegswegen erhalten die Bewerber<br />
unbefristete Arbeitsverträge. Isabel Bayer, Recruiterin für<br />
die Zielgruppe Hochschulabsolventen, ist 2009 als Trainee<br />
bei der Deutschen Bahn eingestiegen <strong>und</strong> kennt das faire Betriebsklima<br />
aus eigener Erfahrung. „Bei uns wird niemand ins<br />
kalte Wasser geworfen“, sagt sie, „ausgeglichene <strong>und</strong> zufriedene<br />
Mitarbeiter sind uns sehr wichtig.“ Die Bewerbung solle<br />
möglichst online über die Karrierewebseite der DB erfolgen,<br />
rät sie. Auch sie erwartet bei der Onlinebewerbung natürlich<br />
die gleiche Sorgfalt wie bei einer Bewerbung auf Papier. „Ein<br />
Rechtschreibfehler im Anschreiben ist kein Ausschlusskriterium“,<br />
meint die Recruiterin; trotzdem empfiehlt sie Bewerbern,<br />
die Unterlagen vor dem Versenden von einem Außenstehenden<br />
auf Rechtschreibung <strong>und</strong> Schreibstil prüfen zu lassen. „Es<br />
macht einfach einen besseren Eindruck, wenn alles richtig ist.“<br />
„Ein gutes Bewerbungsschreiben<br />
sollte klar strukturiert <strong>und</strong> übersichtlich<br />
dargestellt sein.“<br />
„Es ist kein Problem, wenn ein Bewerber<br />
zugibt, bestimmte Dinge noch<br />
nicht zu können. Wichtig ist, dass er<br />
an diesen Punkten arbeitet.“<br />
Gregor Röseler,<br />
BAM Deutschland AG<br />
Martina Steffen,<br />
Hochtief AG
50 BEWERBUNG Bauunternehmen<br />
Min.<br />
Max.<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
36.200<br />
42.500<br />
Düsseldorf<br />
29.200<br />
37.400<br />
Sachsen<br />
33.600<br />
40.800<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Jahreseinstiegsgehälter in Euro, die<br />
Bauunternehmen in verschiedenen<br />
Regionen mit bis zu 500 Mitarbeitern zahlen.<br />
Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />
Den eigenen Anspruch formulieren<br />
„Kurz <strong>und</strong> bündig“ wünscht sich Max Fries vom Zentralbereich<br />
Personal für Angestellte bei Max Bögl die Bewerbung.<br />
„Durch ein kurzes Anschreiben, in dem Bezug auf die ausgeschriebene<br />
Stelle genommen wird, den Lebenslauf <strong>und</strong> Zertifikate<br />
können wir uns ein erstes Bild machen – um mehr geht<br />
es ja zunächst nicht.“ Sein Kollege Kurt Walther, der das Kompetenzzentrum<br />
Bau bei Max Bögl leitet sowie gewerbliche <strong>und</strong><br />
kaufmännische Auszubildende <strong>und</strong> Hochschulpraktikanten<br />
betreut, rät zur Präzision: „Ein Bewerber muss zeigen, was er<br />
will, wo seine Interessen liegen <strong>und</strong> – wenn es sich um eine Initiativbewerbung<br />
handelt – in welchem Unternehmensbereich<br />
er arbeiten möchte. Wer uns nicht sagt, was er bei uns machen<br />
will, der macht es uns sehr schwer, etwas für ihn zu tun.“ Gern<br />
lassen uns die Personalverantwortlichen wissen, wie das Bewerbungspaket<br />
gestaltet sein sollte. Gregor Röseler, verantwortlich<br />
für Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie Recruiting bei der<br />
BAM Deutschland AG, sagt: „Ein gutes Bewerbungsschreiben<br />
sollte klar strukturiert <strong>und</strong> übersichtlich dargestellt sein. Besonders<br />
gerne lesen wir ein individuelles Schreiben, in dem der<br />
Bewerber seine Motivation darstellt.“<br />
Das Anschreiben sollte sich auf die angestrebte Stelle beziehen<br />
<strong>und</strong> die Erfahrungen wie auch Qualifikationen des Bewerbers<br />
herausstellen, die auf das Anforderungsprofil der Stelle passen,<br />
erläutert Michael Dombrowski <strong>und</strong> schließt an: „Bei Absolventen<br />
aus den Bereichen Architektur <strong>und</strong> Bauingenieurwesen spie-<br />
„Ein Bewerber muss zeigen, was<br />
er will, wo seine Interessen liegen<br />
<strong>und</strong> – wenn es sich um eine Initiativbewerbung<br />
handelt – in welchem<br />
Unternehmensbereich er arbeiten<br />
möchte.“<br />
„Wir geben Mitarbeitern sehr früh<br />
Verantwortung <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />
sich im Unternehmen einzubringen.“<br />
Kurt Walther,<br />
Max Bögl<br />
Kathrin Strehlau,<br />
Goldbeck GmbH
BEWERBUNG<br />
Bauunternehmen<br />
51<br />
Checkliste: Bewerbung als Bauleiter<br />
Unterlagen: Bauleiter sollten idealerweise Berufserfahrung mitbringen, daher alle praktischen Tätigkeiten während des Studiums<br />
darstellen. Wer keinerlei Praxiserfahrung vorweisen kann, sollte versuchen, Attribute wie Engagement, Teamfähigkeit <strong>und</strong> vor<br />
allem Wissbegierde in der Bewerbung widerzuspiegeln.<br />
Kompetenzen: Gute Kommunikationsfähigkeiten, Führungsqualitäten, wirtschaftliches Arbeiten, Kompetenzen im Umgang mit<br />
Abrechnungsprogrammen, Kenntnisse der VOB.<br />
Print-Bewerbung: Kaum noch.<br />
Digitale Bewerbung: Meist gefordert, bei größeren Unternehmen sind Bewerbungsportale üblich.<br />
Vorstellungsgespräch: Gerade junge Bauleiter müssen sehr viel lernen, daher sollte die Motivation lauten: „Ich möchte hier<br />
arbeiten, um mir dieses oder jenes Wissen anzueignen.“ Auf Fachfragen <strong>und</strong> Fragen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />
vorbereitet sein. Selbstsicher, aber nicht überheblich auftreten.<br />
Fachliteratur: Für eine gute Allgemeinbildung Newsletter von bauingenieur24 (http://www.bauingenieur24.de/newsletter-joblet<br />
ter/) bestellen. Die wichtigsten Normen <strong>und</strong> Regelwerke aus dem Tätigkeitsbereich des Unternehmens in Gr<strong>und</strong>zügen kennen,<br />
allen voran die VOB.<br />
len für uns neben dem Fachwissen ganz besonders die Fähigkeiten<br />
im Prozess- <strong>und</strong> Projektmanagement eine große Rolle.“<br />
Bei der Durchsicht der Unterlagen achtet Isabel Bayer vor<br />
allem darauf, ob der Studiengang zur ausgeschriebenen Stelle<br />
passt <strong>und</strong> ob der Bewerber bereits passende Erfahrungen vorweisen<br />
kann, zum Beispiel durch eine Werkstudententätigkeit<br />
oder ein Praktikum. Beides bietet im Übrigen auch die Deutsche<br />
Bahn an. „Zensuren sind nicht das alleinige Kriterium“, sagt<br />
Isabel Bayer. Wenn eine Bewerbung ihr Interesse geweckt hat,<br />
greift sie zum Telefon. „Wir führen dann ein erstes Interview.“<br />
Kathrin Strehlau, die in der Personalentwicklung der Goldbeck<br />
GmbH tätig ist, achtet besonders auf die Dauer der<br />
bisherigen Anstellungen <strong>und</strong> einen lückenlosen Lebenslauf.<br />
„Des Weiteren benötigen wir alle relevanten Schul- <strong>und</strong> Ausbildungs-<br />
sowie Praktikums- oder Arbeitszeugnisse. Für Positionen<br />
in der Planung, der Bau- oder Projektleitung sind<br />
außerdem Arbeitsproben bzw. eine Projektliste hilfreich.“<br />
Zusammengefasst lässt sich also feststellen, dass kompakte<br />
Bewerbungen gewünscht werden, in denen Bezug auf die<br />
konkrete Stelle genommen wird, Zahlen <strong>und</strong> Fakten chronologisch<br />
<strong>und</strong> damit lesefre<strong>und</strong>lich aufgearbeitet wurden <strong>und</strong> die<br />
relevanten sowie geforderten Anlagen enthalten sind. Alexander<br />
Huber hebt den Stellenwert des Anschreibens als „erste<br />
Arbeitsprobe“ hervor, die selbstverständlich frei von Rechtschreib-<br />
<strong>und</strong> Grammatikfehlern sein sollte.<br />
Wie viele Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
werden, ist ganz unterschiedlich, <strong>und</strong> auch bezüglich<br />
vorab geführter Telefoninterviews ist keine eindeutige Linie<br />
zu erkennen. Max Fries hält wenig von diesen Telefonaten:<br />
„Wenn ich jemanden unerwartet anrufe, ist er nicht auf ein<br />
Gespräch vorbereitet. Wir wollen aber niemanden in die Ecke<br />
drängen.“ Bei Max Bögl werden im Regelfall drei bis fünf Kandidaten<br />
zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Ihnen gegenüber<br />
sitzen ein Vertreter aus dem Bereich Personal – meist Fries<br />
– sowie ein oder zwei Vertreter des Fachbereichs, der aktuell<br />
Personal anfordert. Zu Beginn des Gesprächs stellt sich die Firmenseite<br />
vor, danach erhält der Bewerber Gelegenheit, sich zu<br />
präsentieren. In Zeiten des Internets erwartet Fries, dass eine<br />
Beschäftigung mit dem Unternehmen erfolgt ist: „Wenn wir<br />
über uns <strong>und</strong> die Stelle sprechen, möchte ich nicht bei null anfangen,<br />
sondern schon etwas in die Tiefe gehen.“ Im Einzelfall<br />
werden konkrete Situationen oder besondere Herausforderungen<br />
der Tätigkeit angesprochen.<br />
Stärken zeigen, Schwächen zugeben<br />
„Ein Bewerber sollte schon ein ges<strong>und</strong>es Selbstbewusstsein<br />
an den Tag legen, ohne dabei überheblich zu wirken“, sagt<br />
Martina Steffen. Der Kandidat sollte deutlich zeigen, dass er<br />
neugierig auf den Job ist, <strong>und</strong> erklären können, warum gerade<br />
er dafür geeignet ist. Als positiv empfindet sie es, wenn der<br />
Bewerber eine ausgeprägte Selbstreflexion zeiget. Er beweise<br />
damit ein gutes Gefühl <strong>und</strong> Wissen um seine eigenen Stärken<br />
<strong>und</strong> auch Schwächen. „Es ist kein Problem, wenn ein Bewerber<br />
zugibt, bestimmte Dinge noch nicht zu können. Wichtig ist,<br />
dass er an diesen Punkten arbeitet“, erläutert Steffen. Darüber<br />
hinaus gibt sie Bewerbern den Tipp, im Gespräch immer authentisch<br />
zu sein: „Wir suchen schließlich keine Schauspieler.“<br />
Bei der Bahn dauert das Vorstellungsgespräch in der<br />
Regel eine bis anderthalb St<strong>und</strong>en, meist nehmen zwei,<br />
manchmal auch drei Unternehmensvertreter von der entsprechenden<br />
Fachabteilung <strong>und</strong> vom Personalbereich teil.<br />
Authentische, selbstbewusste Bewerber kommen gut an, die<br />
„zwischendurch auch einfach mal lächeln“. Wie alle Arbeitgeber<br />
erwartet die Deutsche Bahn eine gute Vorbereitung auf<br />
das Gespräch. „Man sollte wissen, was man will, <strong>und</strong> das dann<br />
auch entsprechend präsentieren können. Wir sehen es gern,
52<br />
BEWERBUNG<br />
Bauunternehmen<br />
wenn jemand für ein Thema brennt.“<br />
Isabel Bayer erlebt es allerdings selten,<br />
dass ein Kandidat unvorbereitet zum Vorstellungsgespräch<br />
erscheint. In Sachen Outfit<br />
rät die Recruiterin zu Businesskleidung. „Es<br />
ist ein offizieller Termin, da sollte man passend gekleidet<br />
sein <strong>und</strong> pünktlich erscheinen.“<br />
Inhaltlich dreht sich alles um die Frage, ob der Bewerber<br />
zur ausgeschriebenen Stelle <strong>und</strong> zum Unternehmen passt. Vor<br />
diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Fragen beispielsweise zur Motivation,<br />
aber auch Fachfragen gestellt. Oft wird der Bewerber<br />
gebeten, sein Verhalten in einer bestimmten Situation zu beschreiben.<br />
Wie würden Sie das Problem XY lösen? Oder: Wie<br />
sind Sie mit einer selbst erlebten, kritischen Situation umgegangen?<br />
Vor einem Kreuzverhör muss sich kein Bewerber<br />
fürchten. „Wir führen Vorstellungsgespräche im Dialog“, versichert<br />
Isabel Bayer, „<strong>und</strong> beantworten gerne alle Fragen, die der<br />
Kandidat an uns richtet.“<br />
Begeisterung fürs Bauen <strong>und</strong> Teamgeist – diese beiden Dinge<br />
sollte ein Bewerber nach Ansicht von Michael Dombrowski<br />
im Vorstellungsgespräch vermitteln. „Er sollte offen, interessiert<br />
<strong>und</strong> kommunikativ sein. Das sehen wir zum Beispiel daran,<br />
ob er aufmerksam zuhört, Blickkontakt sucht <strong>und</strong> hält,<br />
Fragen stellt <strong>und</strong> alle Gesprächsteilnehmer einbezieht.“ Wer<br />
andere ständig unterbricht, der erweckt nicht den Eindruck,<br />
sich integrieren zu können <strong>und</strong> Entscheidungen anderer zu<br />
akzeptieren. „Es gibt kein Patentrezept, die Teamfähigkeit eines<br />
Bewerbers zu ergründen“, sagt Max Fries. Man könne nur<br />
versuchen, Tendenzen herauszuhören, ob jemand eher ein<br />
Einzelgänger ist oder sich gern in eine Gemeinschaft eingliedert.<br />
Kurt Walther ergänzt, dass es neben der Frage nach der<br />
Teamfähigkeit auch darum gehe, ob der Bewerber in diejenige<br />
Gruppe passt, die verstärkt werden soll.<br />
Die meisten der großen Baufirmen waren Familienunternehmen<br />
oder befinden sich noch heute in Familienbesitz.<br />
Dies hat Auswirkungen auf die Unternehmenskultur <strong>und</strong> das<br />
Wertesystem: „Wir sind ein Familienunternehmen mit mittelständischen<br />
Werten <strong>und</strong> Stärken: Bodenständigkeit <strong>und</strong><br />
8.000<br />
BEWERBUNGEN<br />
gehen jährlich beim<br />
Bauunternehmen Bauer ein.<br />
Partnerschaftlichkeit, aber auch Innovationskraft<br />
<strong>und</strong> Effektivität. Ein Bewerber<br />
passt zu uns, wenn er diese Werte<br />
teilt“, berichtet Michael Dombrowski.<br />
Ist es zu einer Einstellung gekommen, dann<br />
punktet der neue Mitarbeiter bei Goldbeck, wenn er Eigeninitiative<br />
entwickelt <strong>und</strong> offen auf die Kollegen zugeht. „Wir<br />
geben Mitarbeitern sehr früh Verantwortung <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />
sich im Unternehmen einzubringen. Wenn das genutzt<br />
wird, profitieren beide“, weiß Kathrin Strehlau. Dass ein neuer<br />
Mitarbeiter wissbegierig ist <strong>und</strong> Strukturen <strong>und</strong> Prozesse hinterfragt,<br />
dies erwartet Michael Dombrowski: „Was ist anders<br />
als beim vorherigen Arbeitgeber? Was ist aus seiner Sicht gut,<br />
was könnte man verbessern?“ Dies erfordere natürlich etwas<br />
Mut <strong>und</strong> Selbstbewusstsein, doch nur so würden Dinge in Gang<br />
gesetzt, „<strong>und</strong> es ist eine gute Gelegenheit, sich zu positionieren<br />
<strong>und</strong> das eigene Potenzial aufzuzeigen“. Bei Bauer wurde bereits<br />
vor längerer Zeit ein Vorschlagswesen eingeführt, „da das aktive<br />
Mitwirken <strong>und</strong> Sich-Einbringen aller Mitarbeiter nur von Vorteil<br />
für das gesamte Unternehmen sein kann“, berichtet Alexander<br />
Huber.<br />
Wolff & Müller bietet mit der hauseigenen Akademie ein<br />
umfangreiches Schulungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm <strong>und</strong><br />
veranstaltet Expertenworkshops sowie Diskussionsr<strong>und</strong>en.<br />
„Wer diese Angebote aktiv nutzt <strong>und</strong> zeigt, dass er sich weiterentwickeln<br />
möchte, macht auf sich aufmerksam“, schließt<br />
Michael Dombrowski.<br />
Die Firmengruppe Max Bögl investiert viel Zeit <strong>und</strong> Geld,<br />
um die Nachwuchskräfte fit für Führungspositionen zu machen,<br />
<strong>und</strong> ist daher selbstverständlich an einer langfristigen<br />
Mitarbeiter-Bindung interessiert. „Nach drei bis fünf Jahren<br />
können wir den Mitarbeitern Baustellen zur eigenständigen<br />
Abwicklung übergeben, später warten Aufgaben in der Projektleitung<br />
<strong>und</strong> schließlich schult der ehemalige Neuling als<br />
Führungskraft selbst junge Bauleiter“, zeigt Max Fries einen<br />
möglichen Weg auf. Tatsächlich sind viele Schlüsselpositionen<br />
des Unternehmens bis hin zur Geschäftsführung mit Eigengewächsen<br />
besetzt. (spo/us)
LAMELLENFENSTER<br />
z.B. SYSTEM FLW 40 DAS ORIGINAL<br />
Stufenlose Einstellung der<br />
Lamellen über wartungs -<br />
freien Zahnstangenantrieb<br />
mit verdeckter Mechanik<br />
<strong>und</strong> verdecktem Angriff.<br />
Leichtgängig <strong>und</strong> präzise<br />
mit höchstem Bedien -<br />
komfort.<br />
Alle Rahmenprofile auf<br />
Gehrung geschnitten.<br />
Lamellen außen bündig<br />
mit Rahmen abschließend.<br />
Mit manuellem,<br />
elektrischem oder<br />
pneumatischem Antrieb.<br />
EFFIZIENTER CO 2 -AUSTAUSCH, SENSORISCHE LÜFTUNGSSTEUERUNGEN,<br />
EXTREM PLATZSPAREND, EINBRUCHSERSCHWEREND, INNOVATIV UND ANDERS...<br />
FIEGER SETZT STANDARDS IN QUALITÄT<br />
Fieger Lamellenfenster GmbH<br />
Auf der Aue 10 · D-69488 Birkenau<br />
Telefon: +49-6201-84434-0<br />
info@fieger-lamellenfenster.de<br />
www.fieger-lamellenfenster.de
54 BEWERBUNG Öffentlicher Dienst<br />
Durchstarten im öffentlichen Dienst<br />
Auf Seiten des Bauherrn zu arbeiten, ist nicht die schlechteste Variante, denn der öffentliche<br />
Dienst bietet neben sicheren Arbeitsplätzen in Dezernaten <strong>und</strong> Ämtern ein breites Aufgabenspektrum<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Dieses reicht von Planungsaufgaben über Projektmanagement<br />
bis zur Bauleitung sowohl im Tief- als auch im Hochbau.<br />
Im öffentlichen Dienst arbeiten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
meist als Angestellte. Wer eine Zusatzprüfung ablegt, kann<br />
als Beamter in den Dienst von B<strong>und</strong>, Land, Kommune oder<br />
Landkreis treten. In allen Institutionen des öffentlichen Dienstes<br />
muss man sich im besonderen Maße in den einschlägigen Gesetzen<br />
<strong>und</strong> Verordnungen oder dem Verwaltungsrecht sowie den<br />
wichtigsten Gerichtsurteilen, Erlassen, Vorschriften <strong>und</strong> Normen<br />
auskennen <strong>und</strong> diese auch anwenden können. Wegen der<br />
Kontakte zur Öffentlichkeit, Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Justiz sind<br />
rhetorische Fähigkeiten <strong>und</strong> gutes schriftliches Ausdrucksvermögen<br />
wichtig. Verwaltungen stehen gegenüber der Öffentlichkeit<br />
unter ständigem Rechtfertigungsdruck, schließlich werden<br />
hier Entscheidungen über den Umgang mit Steuergeldern gefällt.<br />
Deshalb müssen Berichte <strong>und</strong> Schriftsätze für die Öffentlichkeit<br />
verständlich gestaltet <strong>und</strong> formuliert werden. Die meisten<br />
Bauverwaltungen nehmen kleinere Bauvorhaben selbst in<br />
die Hand, nur größere Projekte werden in der Regel an externe<br />
Büros fremdvergeben. Im öffentlichen Dienst werden <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> daher auch häufig für Entwurf, Ausschreibung<br />
<strong>und</strong> Bauleitung herangezogen. Meist ist die Bewerbungsmappe<br />
erwünscht, manchen Behörden ist beides recht<br />
oder sie erwarten sogar die Onlinebewerbung.<br />
Worauf Arbeitgeber achten<br />
Wer sich für eine Stelle im öffentlichen Dienst entscheidet, der<br />
sucht in der Regel ein langfristiges <strong>und</strong> sicheres Beschäftigungsverhältnis.<br />
Die in der Privatwirtschaft gelebte <strong>und</strong> häufig<br />
auch geforderte Wechselbereitschaft gibt es hier kaum. „Es<br />
ist eher selten, dass Mitarbeiter gehen, um an einem anderen<br />
Ort eine neue Stelle anzunehmen“, bestätigt Dr. Detlef Kron,<br />
Leiter des Amts für Stadtplanung <strong>und</strong> Stadterneuerung der<br />
Stadt Stuttgart. Eine Fluktuation ergebe sich hauptsächlich<br />
durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter.<br />
Ein weiterer Unterschied zu Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros<br />
oder Bauunternehmen liegt darin, dass es im öffentlichen<br />
Dienst wenig sinnvoll ist, Initiativbewerbungen zu<br />
„Zumeist ist bereits nach der ersten<br />
Gesprächsr<strong>und</strong>e entschieden,<br />
welcher Bewerber sich durchgesetzt<br />
hat.“<br />
„Initiativbewerbungen senden wir<br />
postwendend zurück. Es ist besser,<br />
sich nur auf konkrete Stellenangebote<br />
zu bewerben.“<br />
Dr. Detlef Kron, Leiter des Amts für<br />
Stadtplanung <strong>und</strong> Stadterneuerung<br />
der Stadt Stuttgart<br />
Heinz-Georg Leuer,<br />
Stadtbaurat bei<br />
der Stadt Braunschweig
BEWERBUNG<br />
Öffentlicher Dienst<br />
55<br />
Im öffentlichen Dienst werden <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> häufig auch in der Bauleitung eingesetzt.<br />
verschicken. Der Verwaltungsaufwand, der benötigt werde,<br />
um sie zu sammeln, habe sich als viel zu hoch erwiesen, erläutert<br />
Heinz-Georg Leuer, Stadtbaurat bei der Stadt Braunschweig,<br />
zum Zeitpunkt des <strong>TALIS</strong>-Gesprächs noch Leiter<br />
des Fachbereichs Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr. Unaufgefordert eingehende<br />
Bewerbungen würden daher postwendend zurückgeschickt.<br />
Es sei also angebracht, sich nur auf konkrete Stellenangebote<br />
zu bewerben.<br />
Im Fachbereich Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr sind insgesamt r<strong>und</strong> 130<br />
Mitarbeiter angestellt, 40 von ihnen in den Bereichen Verkehrsplanung<br />
<strong>und</strong> Verkehrsmanagement sowie Entwurf <strong>und</strong> Bau. Eine<br />
Hauptaufgabe der Abteilung Verkehrsplanung <strong>und</strong> Verkehrsmanagement<br />
ist es, generelle Lösungen zum Verkehr der Zukunft zu<br />
gestalten. „Dabei geht es nicht darum, neue Flächen zu schaffen,<br />
sondern Bestandsflächen optimal zu nutzen“, beschreibt Leuer.<br />
In der Abteilung Entwurf <strong>und</strong> Bau entstehen die Ausführungs-<br />
„Wir bieten keine ausbeuterischen<br />
Arbeitsverhältnisse.“<br />
„Ein deutliches Interesse an der Aufgabe<br />
<strong>und</strong> eine denkbare Identifikation<br />
mit dem zukünftigen Arbeitgeber<br />
sollten deutlich spürbar sein.“<br />
Anne Sick, Leiterin des Amts für<br />
Hochbau <strong>und</strong> Gebäudewirtschaft<br />
der Stadt Karlsruhe<br />
Ulrike Willms, ehemals stellvertretende<br />
Amtsleiterin des Amtes für<br />
Brücken <strong>und</strong> Stadtbahnbau<br />
der Stadt Köln
56 BEWERBUNG Öffentlicher Dienst<br />
10<br />
KANDIDATEN<br />
maximal werden im<br />
öffentlichen Dienst bei einer<br />
Bewerbungsr<strong>und</strong>e zum<br />
Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen.<br />
pläne, werden in Zusammenarbeit<br />
mit der Vergabestelle die Maßnahmen<br />
ausgeschrieben <strong>und</strong> sind Brückenbau<br />
sowie konstruktiver Ingenieurbau<br />
angesiedelt. Die Mitarbeiter sind<br />
auch zuständig für Bauüberwachung <strong>und</strong><br />
Baumanagement.<br />
Anne Sick, Leiterin des Amts für Hochbau<br />
<strong>und</strong> Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe, nennt<br />
Zahlen <strong>und</strong> Fakten, die veranschaulichen, wie umfassend <strong>und</strong><br />
vielschichtig der Berufsalltag ist. 140 Mitarbeiter, davon 125<br />
Vollzeitkräfte, sind zuständig für 690 kommunale <strong>und</strong> 100 angemietete<br />
Gebäude; daneben gibt es weitere angemietete Immobilien.<br />
Der Zuständigkeitsbereich umfasst Errichtung, Bauunterhaltung,<br />
Reinigung, Versorgung, Bewirtschaftung <strong>und</strong><br />
das Flächenmanagement. „Wir sind für den gesamten Lebenszyklus<br />
von Gebäuden zuständig“, erläutert Sick. 25 <strong>Architekten</strong><br />
sind hier für die Leitung <strong>und</strong> Steuerung aller Maßnahmen verantwortlich.<br />
Stellenausschreibungen werden hauptsächlich in der lokalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen Presse, den gängigen Onlinebörsen,<br />
Fachzeitschriften <strong>und</strong> natürlich den Portalen der jeweiligen<br />
Stadt veröffentlicht. In den Ausschreibungen der Stadt Braunschweig<br />
heißt es: „Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen<br />
werden in schriftlicher Form (keine E-Mail) erbeten.<br />
Dr. Michael Schlemmer, Abteilungsleiter Personalmanagement<br />
im Amt für Management <strong>und</strong> Controlling der Stadt<br />
Rostock, benennt den Vorteil dieser Variante: „Da am Auswahlverfahren<br />
mehrere Mitarbeiter beteiligt sind, können<br />
die Unterlagen problemlos gesichtet werden.“ Daraus aber<br />
zu schließen, dass im öffentlichen Dienst generell die Bewerbungsmappe<br />
erwartet werde, wäre falsch. Die verschiedenen<br />
Präferenzen zeigt das Beispiel der Stadt Köln: Während Ulrike<br />
Willms, stellvertretende Leiterin des Amtes für Brücken <strong>und</strong><br />
Stadtbahnbau, es für unerheblich hält, „ob die Bewerbung<br />
online oder in der klassischen Variante gestellt wird“, sagt ihr<br />
Kollege Herbert Thelen vom Bauaufsichtsamt: „Die Bewerbung<br />
online per Mail (mit PDF-Anlagen) ist zwar zulässig, wird<br />
aber von uns nicht bevorzugt.“ Als Gründe nennt er, dass noch<br />
keine digitale Sachbearbeitung erfolge <strong>und</strong> daher Unterlagen<br />
in erheblichem Umfang auszudrucken seien. „Zudem hat das<br />
Bauaufsichtsamt die Erfahrung gemacht, dass die Bewerbungen<br />
in der klassischen Bewerbungsmappe<br />
oft eine höhere Qualität haben<br />
als Mail-PDF-Bewerbungen.“ Es<br />
gilt also, in der Ausschreibung nachzulesen,<br />
welche Variante gewünscht ist.<br />
Anforderungen aufmerksam lesen<br />
An das Anschreiben hat Britta Wisch vom<br />
Sachgebiet Personal <strong>und</strong> Organisation der Stadt<br />
Braunschweig klare Ansprüche: „Es muss fehlerfrei sein <strong>und</strong><br />
ich möchte einen Satz lesen wie ,Ich will bei der Stadt Braunschweig<br />
arbeiten, weil …‘“. Wer mit pauschalen Formulierungen<br />
komme, der erwecke nicht den Eindruck, sich mit dem<br />
Unternehmen befasst zu haben. „Wer sich bei uns bewirbt, der<br />
sollte wissen, wie wir organisiert sind <strong>und</strong> dass die Kommunalpolitik<br />
Einfluss auf unsere Arbeit hat“, sagt die Personalerin.<br />
Die Mappe muss zudem den Lebenslauf, Zeugniskopien <strong>und</strong><br />
ein Lichtbild enthalten. Was die Art der Anrede oder die Gestaltung<br />
der Bewerbungsmappe angeht, empfiehlt sie Bewerbern,<br />
immer im Auge zu behalten, wo man sich bewirbt. Während<br />
eine künstlerisch gestaltete Bewerbung im Kulturbereich<br />
sicher gut ankomme, sei im Fachbereich Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr<br />
eher „Kreativität in begrenztem Umfang“ angebracht.<br />
Auch Anne Sick wünscht, dass Stellenangebote aufmerksam<br />
gelesen <strong>und</strong> Bewerbungen nicht nach dem Gießkannenprinzip<br />
verschickt werden: „Wenn wir einen Mitarbeiter oder<br />
eine Mitarbeiterin für die Bauunterhaltung suchen, dann muss<br />
er bzw. sie eine Affinität zum Handwerklichen <strong>und</strong> Praktischen<br />
haben. Wer lieber im stillen Kämmerlein Entwürfe zeichnet,<br />
als draußen zu sein, sollte sich auf eine solche Stelle nicht bewerben.“<br />
Von einem Anschreiben erwartet sie, dass es „plausibel<br />
<strong>und</strong> knapp formuliert“ ist. Auch Dr. Michael Schlemmer<br />
schätzt es nicht, wenn Bewerber vom H<strong>und</strong>ertsten ins Tausendste<br />
kommen: „Das Bewerbungsschreiben sollte nicht länger<br />
als eine Seite <strong>und</strong> nicht mit Angaben aus dem Lebenslauf<br />
,überfrachtet‘ sein. Wichtig ist, dass die Motivation des Bewerbers<br />
<strong>und</strong> seine Überzeugung von der Eignung für die Stelle<br />
glaubhaft zum Ausdruck kommen.“<br />
Wie viele Kandidaten zum Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
werden, hängt in erster Linie von der Anzahl der Bewerbungen<br />
ab. Um einen guten Vergleich zu haben, sind es laut der TA-<br />
LIS-Gesprächspartner zwischen fünf <strong>und</strong> zehn. „Wir bemühen uns,
BEWERBUNG<br />
Öffentlicher Dienst<br />
57<br />
Checkliste: Bewerbung im öffentlichen Dienst<br />
Unterlagen: Klassische Bewerbung, unbedingt korrekte (Rechtschreibung!) <strong>und</strong> vollständige Unterlagen mit Anschreiben,<br />
Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnissen abgeben, bei <strong>Architekten</strong> eventuell Entwürfe beilegen, wenn gefordert.<br />
Kompetenzen: Gutes Ausdrucksvermögen, Sorgfalt, Kenntnisse rechtlicher Zusammenhänge (Normen, Regelwerke, Gesetze),<br />
gefragt sind vor allem Generalisten, die in zahlreichen Facetten des Bauens tätig sein möchten.<br />
Print-Bewerbung: Im öffentlichen Dienst gern gesehen, teilweise gefordert.<br />
Digitale Bewerbung: Wird die Onlinebewerbung gewünscht, Anhänge nicht größer als 2 MB.<br />
Vorstellungsgespräch: Auf Fachfragen vorbereiten, Interesse <strong>und</strong> Lernbereitschaft zeigen an Planung, Ausschreibung,<br />
Bauleitung sowie Facility Management, da auf Mitarbeiter im öffentlichen Dienst Aufgaben in all diesen Bereichen zukommen.<br />
Fachliteratur: Nicht im Detail, aber zumindest kennen: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen, VOB, VOF, Vergaberecht,<br />
öffentliches Baurecht sowie Normen <strong>und</strong> Regelwerke zum jeweiligen Fachgebiet, in dem man sich bewerben möchte.<br />
es an einem Tag zu schaffen, denn wir müssen ja einige Leute<br />
für die Vorstellungsr<strong>und</strong>e freihalten“, erläutert Dr. Detlef Kron.<br />
Bei Bewerbungsgesprächen im öffentlichen Dienst sitzen dem<br />
Bewerber im Normalfall der zuständige Abteilungsleiter sowie<br />
Vertreter der Personalabteilung, des Personalrats, teils auch die<br />
Gleichstellungsbeauftragte <strong>und</strong> ein Schwerbehindertenvertreter<br />
gegenüber. Haben sich auch interne Mitarbeiter auf die vakante<br />
Stelle beworben, werden sie generell gehört. Externe Bewerber<br />
werden dadurch aber nicht ausgeschlossen.<br />
Das fachliche Wissen wird durch praktische Fallbeispiele,<br />
etwa eine Straßenbaumaßnahme, abgefragt. „Wir geben<br />
dem Bewerber Unterlagen <strong>und</strong> nach einer Vorbereitung beschreibt<br />
er, wie er vorgehen <strong>und</strong> das Projekt bearbeiten würde“,<br />
erklärt Britta Wisch. Anhand dieser Beschreibungen sei auch<br />
abzulesen, ob der Kandidat ein Teamplayer oder ein Einzelkämpfer<br />
ist. Anne Sick berichtet, dass die Aufgabenstellung<br />
manchmal bereits eine Woche vorher ausgegeben werde, um<br />
eine Vorbereitung zu ermöglichen. „Uns interessiert, was die<br />
Leute wissen, nicht, was sie nicht wissen“, erläutert Sick. Vor<br />
allen Dingen wolle man niemanden in Verlegenheit bringen<br />
oder auflaufen lassen.<br />
Nicht als Alleskönner auftreten<br />
Dr. Detlef Kron rät Bewerbern davon ab, im Vorstellungsgespräch<br />
aufzuschneiden <strong>und</strong> sich als Alleskönner darzustellen:<br />
„Wenn jemand erzählt, dass er nur ein Jahr im Büro xy<br />
gearbeitet hat <strong>und</strong> uns dann einen Bebauungsplan, eine Rahmenplanung<br />
<strong>und</strong> einen gewonnenen Wettbewerb präsentiert,<br />
dann wissen wir als Kenner der Materie, dass dies nur als Teamleistung<br />
möglich war.“ Spätestens an dieser Stelle sei Ehrlichkeit<br />
gefragt, denn „wer trotz Nachfrage dabei bleibt, dass er<br />
das alles allein gemacht hat, der macht es uns schwer, überhaupt<br />
etwas zu glauben, was er sagt“.<br />
Laut Anne Sick glauben einige Leute noch immer, dass es<br />
im Amt gemächlicher zuginge als anderswo oder dass die Arbeit<br />
im öffentlichen Dienst niederschwelliger sei. „Dem ist<br />
nicht so“, widerspricht sie vehement. Die Mitarbeiter würden<br />
gefordert <strong>und</strong> gefördert. „In vielen Architekturbüros machen<br />
AIPler immer die gleichen Tätigkeiten, bei uns durchlaufen sie<br />
die gesamte Bandbreite. Wenn möglich, geben wir ihnen sogar<br />
ein kleines, eigenverantwortliches Projekt.“ Ein weiterer Vorteil<br />
sei, „dass wir keine ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse<br />
haben“, so Sick. Reine Bauchentscheidungen für oder gegen<br />
einen Bewerber gibt es im öffentlichen Dienst nicht. Die verschiedenen<br />
Bereiche des Gesprächs werden bepunktet <strong>und</strong> so<br />
schließlich ein Ranking festgestellt. Das Verfahren wird dokumentiert,<br />
da die Möglichkeit einer Konkurrentenklage besteht.<br />
Meist sei bereits nach der ersten Gesprächsr<strong>und</strong>e entschieden,<br />
welcher Bewerber sich durchgesetzt habe, sagt Dr. Detlef Kron.<br />
Sollte das Gremium einen Kandidaten ausgewählt haben, der<br />
jedoch absagt, bedeute das nicht automatisch, dass der zweite<br />
nachrückt. In diesem Fall sei sowohl eine weitere kleine Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />
möglich als auch eine erneute Ausschreibung<br />
der Stelle. (spo/us)
Newcomer-Wettbewerb für (Innen-)<strong>Architekten</strong>/innen<br />
Tile Award 2017 von Agrob Buchtal:<br />
Keramische Kreativität pur<br />
Der TILE AWARD richtet sich an Newcomer-(Innen)<strong>Architekten</strong>/innen bis 38 Jahre <strong>und</strong> ist ein Kreativwettbewerb initiiert von der Marke AGROB BUCHTAL.<br />
Die Intention dabei ist, die schöpferischen Möglichkeiten von Keramikfliesen experimentell zu beleuchten. Die Resonanz bei der Premiere 2010 war so<br />
groß, dass der Wettbewerb 2012 <strong>und</strong> 2014 fortgesetzt <strong>und</strong> 2017 bereits zum vierten Mal ausgelobt wurde. Im Frühjahr 2018 wurden die Gewinner/innen<br />
gekürt <strong>und</strong> die entsprechenden Entwürfe im Originalmaßstab gebaut <strong>und</strong> fotografiert.<br />
Die Aufgabe<br />
Gesucht wurden frische Ideen zum Thema „Farbe <strong>und</strong> Patterns in der Architektur“. Dabei sollten Räume innovativ mit Keramikfliesen gestaltet werden, um so<br />
die vielfältigen Möglichkeiten dieses Baumaterials <strong>und</strong> Kulturgutes aufzuzeigen. Bis Ende Mai 2017 konnten Entwürfe in den Kategorien HELP/CARE, MOBILE/<br />
TRANSIT <strong>und</strong> SHOP/SHOW eingereicht werden. In einer ersten Sitzung wählte die Fachjury mit<br />
• Brendan MacFarlane (Jakob + MacFarlane, FR‐Paris)<br />
• Johan Oscarson (Elding Oscarson, SE‐Stockholm)<br />
• Michael Stoz (Partner AG, DE‐Offenburg)<br />
• Boštjan Vuga (SADAR+VUGA d.o.o., SL‐Ljubljana)<br />
• Christian Waldner (AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, AT‐Wien/DE‐München)<br />
aus 65 Arbeiten, die aus 23 Ländern kamen, die neun besten Entwürfe aus:<br />
• Iceland shop house von Olga Solomatina, RU-Moskau<br />
• Kawalki von Malwina Borowiec + Karolina Chodur, Pigalopus, PL-Warschau<br />
• Light Emitting Tile: L.E.T. von Prajapati Piyush, Godwin Austen Johnson, AE-Dubai<br />
• New Delft Blue von Agata Kycia, DE-Berlin<br />
• RE:Tile von Andreas Crynen, Ingenhoven Architects, DE-Mönchengladbach (Gewinner)<br />
• Stay Unique von Agnes Tröger-Morguet, Agnes Morguet Innenarch.&Design, DE-Köln (Gewinnerin)<br />
• Systems von Joa Herrenknecht, Studio Joa Herrenknecht, DE-Berlin<br />
• Transmittance von Avishkar Bharati, JDAP Design-Architecture-Planning, IN-Mumbai (Gewinner)<br />
• Travellers Wheel von Joao Araujo Sousa + Joana Correia Silva, Arquitectura, PT-Porto<br />
Die Konkretisierung<br />
Diese neun Entwurfsverfasser/innen wurden im Herbst 2017 zu einer Workshop-Reise nach Island eingeladen, um dort ihre eingereichten Entwürfe in inspirierender<br />
Umgebung zusammen mit Experten von Agrob Buchtal zu diskutieren <strong>und</strong> zu verfeinern. Im 1. Quartal 2018 kürte dann die Fachjury die drei Gewinner/<br />
innen (in der obigen alphabetischen Darstellung fett hervorgehoben), deren Entwürfe anschließend als 1:1-Modell gebaut <strong>und</strong> professionell fotografiert<br />
wurden. Diese „sichtbaren End-Ergebnisse“ wurden dann ab dem 2. Quartal 2018 entsprechend kommuniziert, insbesondere im AGROB BUCHTAL-Magazin<br />
„about:ceramic tiles“, das international kursiert <strong>und</strong> somit entsprechend breite Wirkung entfaltet.<br />
Das Resümee<br />
Auch beim vierten TILE AWARD von AGROB BUCHTAL wurde die Gr<strong>und</strong>-Intention erreicht: Die Resultate überzeugen durch unorthodoxe <strong>und</strong> kreative Umsetzung<br />
der Aufgabenstellungen - ein Effekt, der ausdrücklich erwünscht ist <strong>und</strong> das schier unerschöpfliche schöpferische Repertoire von Keramikfliesen belegt,<br />
auch <strong>und</strong> gerade wenn es um Farbe, Muster, Proportion <strong>und</strong> Form als elementare Stilmittel der Architektur geht. Für die Teilnehmer/innen bot der Wettbewerb<br />
auch diesmal die Möglichkeit, das eigene Potenzial <strong>und</strong> jene des Baustoffs auszuloten, sich mit anderen Kreativen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu messen<br />
bzw. beim Workshop auszutauschen <strong>und</strong> durch die damit zusammenhängenden Kommunikationsmaßnahmen die Reputation zu erhöhen. Die Teilnahme lohnt<br />
sich demnach in mehrfacher Hinsicht <strong>und</strong> sollte Ansporn zum zukünftigen Mitmachen sein (Details dazu stehen derzeit noch nicht fest <strong>und</strong> werden zu gegebener<br />
Zeit von AGROB BUCHTAL bekannt gegeben). www.agrob-buchtal.de
Die Teilnehmer<br />
des Workshops<br />
auf Island bei<br />
der Arbeit mit<br />
grandioser<br />
Landschaft als<br />
inspirierende<br />
Kulisse.<br />
Farbe, Muster,<br />
Proportion<br />
<strong>und</strong> Form als<br />
Kern-Elemente<br />
der Architektur<br />
können mit Keramik<br />
kreativ umgesetzt<br />
werden.<br />
Gewinnerin: Stay Unique von Agnes Tröger-Morguet,<br />
Agnes Morguet Innenarch. & Design, DE-Köln<br />
Auszug aus dem Jury-Urteil: Mit einer ausreichend großen Farbpalette ist es<br />
möglich, einen Katalog von Pixelfarben zu schaffen, der für jedes beliebige<br />
Bildmotiv verwendet werden kann. Die Pixel könnten an den Wänden jedes<br />
Krankenhauszimmers neu zusammengesetzt werden <strong>und</strong> dadurch ein<br />
einzigartiges Erlebnis erzeugen.<br />
Entwurf<br />
gebautes 1:1-Modell<br />
Gewinner: RE:Tile von Andreas Crynen,<br />
Ingenhoven Architects, DE-Mönchengladbach<br />
Auszug aus dem Jury-Urteil: Dieser Entwurf arbeitet<br />
mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln:<br />
Mit zwei Fliesenformaten <strong>und</strong> unterschiedlicher<br />
Farbgebung wird ein äußerst interessanter Effekt<br />
erzielt, der der planen Fliesenfläche eine scheinbare<br />
Dreidimensionalität verleiht.<br />
Entwurf<br />
gebautes 1:1-Modell<br />
Gewinner: Transmittance von Avishkar Bharati,<br />
JDAP Design-Architecture-Planning, IN-Mumbai<br />
Auszug aus dem Jury-Urteil: Dieses Konzept zeigt Keramik als temporäre<br />
Installation im öffentlichen Raum, die sich als lichtdurchfluteter<br />
Showroom oder Informationsstand an publikumsstarken Orten<br />
umsetzen lässt. Die unterschiedlichen Längen der Keramik-Elemente<br />
unterstützen die geschwungene Anmutung des Baukörpers <strong>und</strong><br />
fügen der Formensprache eine weitere Ebene hinzu.<br />
Entwurf<br />
gebautes 1:1-Modell
60<br />
BEWERBUNG<br />
Online<br />
Die digitale Bewerbung<br />
Das digitale Übersenden von Bewerbungsunterlagen erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Auch die Präsenz in sozialen Netzwerken kann für die Karriere förderlich sein, vorausgesetzt,<br />
man beherzigt einige ungeschriebene Regeln. Tipps für einen positiven Auftritt im Netz.<br />
Zumeist größere Unternehmen fordern Bewerber zunehmend<br />
auf, ein Bewerbungsformular auf der Firmen-Website<br />
auszufüllen. Dies soll vor allem Kosten <strong>und</strong> Zeit<br />
sparen. Nachteilig ist, dass für die Darstellung spezieller Interessen<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten nur ein begrenzter Raum zur Verfügung<br />
steht. Trotzdem sollte man nicht zusätzlich eine Bewerbung<br />
verschicken, sondern sich genau überlegen, wie sich die Botschaft<br />
„Ich bin der oder die Richtige“ einflechten lässt. Sorgen<br />
Sie für eine seriöse Absenderadresse. Prachtkerl@gmx.de<br />
kommt mit Sicherheit nicht gut an.<br />
Die Bewerbung per E-Mail zu versenden, wird auch bei<br />
mittelständischen <strong>und</strong> kleinen Unternehmen immer beliebter<br />
– allerdings sollte man das nur tun, wenn es ausdrücklich<br />
gefordert oder vorher abgesprochen ist. Blindbewerbungen<br />
auf diesem Wege gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit unter.<br />
In der Betreffzeile sollten das Wort „Bewerbung“ sowie<br />
gegebenenfalls der Titel der Stellenanzeige beziehungsweise<br />
der Bezug zu einem Telefonat mit Datum erscheinen. Im<br />
Anschreiben darf keinesfalls der allgemein übliche, lockere<br />
E-Mail-Jargon angeschlagen werden. Alle Regeln der Kunst einer<br />
seriösen Selbstpräsentation gelten selbstverständlich auch<br />
hier. Lebenslauf, eventuell auch das Anschreiben <strong>und</strong> sonstige<br />
Anlagen werden als Anhang mitgeschickt. Machen Sie es dem<br />
Empfänger nicht unnötig schwer. Anhänge größer als zwei Megabyte<br />
sind tabu. <strong>Architekten</strong>, die Entwurfszeichnungen oder<br />
Präsentationen mitschicken möchten, sollten darauf achten.<br />
Die schönsten E-Mail-Bewerbungen landen im virtuellen Papierkorb,<br />
wenn sie zu groß sind oder sich nicht öffnen lassen.<br />
Der Empfänger hat wenig Lust, mehr als drei Anhänge anzuklicken<br />
<strong>und</strong> auszudrucken. Daher die Empfehlung: Konvertieren<br />
Sie die Anhänge in ein PDF-Format. Diese Dateien kann jeder lesen,<br />
sie sind nicht virenanfällig <strong>und</strong> in der Regel relativ klein. Sie<br />
brauchen auch keine Sorge zu haben, dass der Text verrutscht,<br />
wie es manchmal bei Worddokumenten passiert. Man kann<br />
übrigens die gesamte Bewerbung einschließlich Anschreiben<br />
mit Bild, Lebenslauf <strong>und</strong> ausgewählten Zeugnissen in einem<br />
einzigen Dokument zusammenfassen. Dazu benötigen Sie nur<br />
einen PDF-Konverter. Die Software gibt es von mehreren Anbietern<br />
kostenlos im Internet als Freeware (zum Beispiel „pdfcreator“).<br />
Unglücklich ist der Verweis auf eine Bewerberhomepage.<br />
Auch ein Stick mit einer Präsentation – unter <strong>Architekten</strong> sehr<br />
beliebt – bedeutet für die Personalverantwortlichen Mehrarbeit,<br />
die sie oft nicht bereit sind zu leisten, denn manchmal<br />
fehlen bestimmte Programme, um die Dateien zu öffnen. Das<br />
allein kann das Aus einer eigentlich sehr gut vorbereiteten Bewerbung<br />
bedeuten.
BEWERBUNG Online<br />
61<br />
Social Media:<br />
Netzwerken leicht gemacht<br />
Personaler nutzen heute auch soziale Netze wie Xing, Twitter<br />
oder Facebook, um sich ein Gesamtbild über besonders<br />
vielversprechende Kandidaten zu verschaffen. Von daher<br />
hat es zahlreiche Vorteile, sich auch online zu positionieren<br />
<strong>und</strong> beispielsweise seinen Lebenslauf in der Datenbank einer<br />
Jobbörse zu hinterlegen, um sich finden zu lassen. Im<br />
Fachjargon spricht man von passiver Bewerbung. Empfehlenswert<br />
für Berufseinsteiger ist ein kostenloses Profil auf<br />
dem Business-Netzwerk Xing. Es eignet sich insbesondere<br />
für das Netzwerken im deutschsprachigen Raum. Wer internationaler<br />
unterwegs ist, sollte Linkedin nutzen. Über beide<br />
Plattformen können Sie ohne viel Aufwand mit ehemaligen<br />
Kommilitonen, Kollegen oder Arbeitgebern in Kontakt bleiben<br />
<strong>und</strong> erhöhen die Chance, beruflich interessanten Leuten<br />
früher oder später wieder „über den Weg zu laufen“. Wenn<br />
Sie beim Branchenriesen Facebook ein Personenprofil haben,<br />
sollten Sie zunächst überlegen, ob dies die eigene Person in<br />
beruflicher Hinsicht vorteilhaft präsentiert. Im Klartext: Was<br />
sieht ein potenzieller Arbeitgeber hier von Ihnen? Unpassende<br />
Fotos etc. sollten Sie also entweder rechtzeitig löschen<br />
oder sich ein zweites Personenprofil für die rein berufliche<br />
Nutzung anlegen.<br />
Empfehlenswerte<br />
elektronische Post<br />
Newsletter können ganz schön nervig sein, vor allem wenn<br />
sie jeden Tag kommen <strong>und</strong> man sie eigentlich gar nicht bestellt<br />
hat. Oft paaren sich inhaltslose Meldungen mit vielen<br />
Werbebannern. Letzteres muss kein Zeichen für mangelnde<br />
Qualität sein, denn guter Journalismus kostet nun mal Geld.<br />
Viele Verlage finanzieren daher ihre Inhalte über Werbung,<br />
was gar nicht mal schlecht sein muss, denn viele Anzeigen<br />
transportieren ebenfalls wichtige, inspirierende Informationen.<br />
Ein Newsletter, vorausgesetzt er ist gut gemacht, kann<br />
für die Bewerbung <strong>und</strong> für die eigene Arbeit sehr bereichernd<br />
sein, denn Sie als Nutzer müssen sich in der unübersichtlichen<br />
Weite des Netzes nicht selbst auf die Suche nach Interessantem<br />
machen. Das übernimmt der Redakteur des Newsletters<br />
für Sie. Die folgenden Newsletter aus dem Bau- <strong>und</strong> Architekturbereich<br />
können wir jungen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />
empfehlen:
62<br />
BEWERBUNG<br />
Online<br />
Checkliste: Onlinebewerbung<br />
Absenderadresse: Seriöse Adresse wie etwa vorname.zuname@anbieter.de benutzen.<br />
Anhänge: Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnis möglichst in einer Datei (PDF-Format).<br />
Blindbewerbung per E-Mail: Geht in den allermeisten Fällen unter.<br />
Größe: Insgesamt höchstens 2 MB.<br />
Professionalität: Es gelten dieselben Regeln wie bei einer Bewerbung in Papierform, nur die Versandart ist anders.<br />
Architekturmeldungen.de<br />
Auf der Internetseite Architekturmeldungen.de laufen zahlreiche<br />
Nachrichten aus dem Architekturbereich zusammen. Der kostenlose<br />
Newsletter erscheint (fast) jeden Sonntagmorgen mit<br />
den interessantesten <strong>und</strong> neuesten Meldungen per E-Mail.<br />
Für wen? <strong>Architekten</strong>.<br />
Mehrwert: Bewerber sollten über eine gute architektonische<br />
Allgemeinbildung verfügen, denn im Vorstellungsgespräch<br />
kann es durchaus passieren, dass man über das eine<br />
oder andere aktuelle Thema plaudert. Mit diesem Newsletter<br />
bleiben Sie up to date.<br />
Werbung: Selten.<br />
Bestellmöglichkeit: www.architekturmeldungen.de/<br />
kontakt/newsletter<br />
Bauingenieur24.de<br />
Die Internetseite Bauingenieur24.de informiert über alle Facetten<br />
des Bauens <strong>und</strong> bietet einen umfangreichen Stellenmarkt.<br />
Einmal im Monat erscheint der Newsletter mit Fachinformationen<br />
<strong>und</strong> aktuellen Nachrichten.<br />
Für wen? <strong>Bauingenieure</strong>, Tragwerksplaner.<br />
Werbung: Keine.<br />
Bestellmöglichkeit: www.bauingenieur24.de/newsletter<br />
-jobletter/<br />
Baunetz.de/campus<br />
Baunetz.de gibt einen speziellen Newsletter für Architekturstudierende<br />
heraus, der aber auch für Absolventen interessant<br />
ist. Dieser erscheint wöchentlich <strong>und</strong> informiert über<br />
Aktuelles, Termine, Jobs <strong>und</strong> Wettbewerbe speziell für junge<br />
<strong>Architekten</strong>.<br />
Für wen? <strong>Architekten</strong>, die an Wettbewerben interessiert sind.<br />
Werbung: Sehr dezent über einen Hauptsponsor.<br />
Bestellmöglichkeit: www.baunetz.de/newsletter/<br />
verwaltung.html<br />
Talisonline<br />
Unser eigener Newsletter erscheint alle 14 Tage <strong>und</strong> stellt<br />
Bewerbungstipps sowie einen Überblick interessanter Meldungen<br />
r<strong>und</strong> ums Bauen von anderen Bauportalen sowie aus<br />
Magazinen <strong>und</strong> Tageszeitungen zusammen. Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die Linkliste mit Jobangeboten speziell für Berufsanfänger<br />
im Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen.<br />
Für wen? <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, die den Arbeitsmarkt<br />
beobachten wollen.<br />
Werbung: Noch keine.<br />
Bestellmöglichkeit: www.talisonline.de/<br />
newsletteranmelden (es/us)
Innenausbau nicht dargestellt<br />
Anschlüsse luftdicht herstellen<br />
Wandstärke variabel<br />
Dämmstärke variabel<br />
Hinweis:<br />
Dieses Detail ist ein allgemeiner Vorschlag, der schematisch eine mögliche<br />
Ausführung darstellt. Verwendbarkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit sind beim jeweiligen<br />
Bauvorhaben in Eigenverantwortung zu prüfen.<br />
Angrenzende Gewerke sind nur schematisch dargestellt.<br />
Die Vorgaben aus entsprechenden Normen, sowie der jeweiligen<br />
Systemzulassungen <strong>und</strong> Merkblättern sind zu beachten. Alle Vorgaben <strong>und</strong><br />
Annahmen sind auf die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.<br />
Inhalt<br />
M<br />
Dacheindeckung nicht dargestellt<br />
Hinterfüllmaterial (PE-R<strong>und</strong>schnur)<br />
systemzugehöriger Fugendichtstoff<br />
Kellenschnitt oder Anputzleiste<br />
Wandkonstruktion<br />
Klebemörtel<br />
min. 60% Flächenanteil<br />
Dämmstoff<br />
Unterputz<br />
1. Arbeitsgang<br />
Bewehrungsgewebe im oberen Drittel<br />
Unterputz<br />
2. Arbeitsgang<br />
nass-in-nass aufgebracht<br />
eventuell nur überspachteln<br />
der Dübelköpfe<br />
Verlegemörtel ca. 3 mm<br />
Feldhaus-Riemchen 9 oder 14 mm<br />
Fugenmörtel<br />
Feldhaus Klinker Vertriebs-GmbH<br />
Nordring 1, 49196 Bad Laer<br />
Zentrale +49 (0) 54 24 29 20 0<br />
www.feldhaus-klinker.de<br />
Dach, Ortgang<br />
Sparren sichtbar<br />
Vertikalschnitt<br />
1:5 Blatt FH_DE_VS_Ortgang_1<br />
Stand 06.12.2016<br />
INDIVIDUELLE KLINKERFASSADEN<br />
DANK INNOVATIVER IDEEN<br />
KAUM EIN ANDERER FASSADENBAUSTOFF<br />
IST SO FACETTENREICH UND GLEICHZEITIG<br />
WIDERSTANDSFÄHIG WIE GEBRANNTER TON.<br />
GERNE UNTERSTÜTZEN WIR SIE BEI IHRER PLANUNG.<br />
BESUCHEN SIE UNS!<br />
Klinker <strong>und</strong><br />
Klinkerriemchen<br />
Sonderwinkel Klinkerkonfigurator<br />
Texturen für CAD<br />
FELDHAUS KLINKER VERTRIEBS-GMBH • NORDRING 1 • 49196 BAD LAER<br />
Detaillösungen<br />
DXF / DWG<br />
SEIT 1857<br />
WWW.FELDHAUS-KLINKER.DE • INFO@FELDHAUS-KLINKER.DE
64 BEWERBUNG Gehalt<br />
Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />
Verdienen, was man verdient – dieses Ziel zu erreichen, ist alles andere als einfach.<br />
Denn das individuelle Gehalt hängt von vielen Faktoren ab. Im Internet finden sich lediglich<br />
Durchschnittswerte, die Bewerbern wegen der zu großen Spannweite wenig nutzen.<br />
Den Gr<strong>und</strong> dafür verrät Ihnen dieser Beitrag.<br />
Bevor es um Zahlen geht, eine wichtige Info vorweg: Wenn<br />
Sie mit Ihrem Arbeitgeber über das Gehalt reden, geht<br />
es immer um das Jahresgehalt. Warum? Wenn Sie ein<br />
Auto kaufen, möchten Sie den Preis erfahren. So geht es einem<br />
Arbeitgeber auch. Das Jahresgehalt spiegelt den „Preis“ Ihrer<br />
Arbeitskraft am besten wider. Es enthält sämtliche Bestandteile,<br />
aus denen sich Ihr jährliches Arbeitseinkommen zusammensetzt.<br />
Dazu zählen ein fester Anteil aus Steuern, Versicherungen<br />
<strong>und</strong> Nettogehalt sowie ein möglicher variabler Anteil<br />
aus Sonderzahlungen wie ein 13. Monatsgehalt, Arbeitnehmersparzulagen,<br />
Urlaubsgeld, Dienstwagen, Firmenbeteiligungen<br />
<strong>und</strong> andere geldwerte Vorteile. Im sogenannten Monatsgehalt<br />
ist kein variabler Anteil enthalten, daher eignet es sich nicht für<br />
die Gehaltsverhandlung. Bitte auch niemals ein Nettogehalt<br />
angeben. Da es von Ihren persönlichen Lebensumständen abhängt,<br />
hat es für die Gehaltsverhandlung keine Aussagekraft.<br />
Bei den im Folgenden genannten Gehältern handelt es sich um<br />
Jahresgehälter, in denen der variable Anteil bereits enthalten<br />
ist. Eine Ausnahme bilden die Angaben zu den Tarifgehältern.<br />
Diese sind aus den Monatsgehältern ohne Zulagen errechnet.<br />
Wer sich an Tarifgehältern orientieren möchte, kann also noch<br />
eine Schippe für Zulagen drauflegen.<br />
Welche Faktoren das Gehalt<br />
beeinflussen<br />
Laut Gehaltsanalysedatenbank des Gehaltsspezialisten Personalmarkt.de<br />
erhalten <strong>Architekten</strong> in den ersten Berufsjahren<br />
ein Jahresgehalt von durchschnittlich knapp 31.000 Euro,<br />
<strong>Bauingenieure</strong> bekommen fast 39.000 Euro. Die Gehälter für<br />
Berufseinsteiger im Planungs- <strong>und</strong> Bauwesen schwanken zwischen<br />
24.000 <strong>und</strong> über 34.000 Euro im Jahr. Bewerber, die<br />
sich auf dieser Bandbreite nicht richtig einzuordnen wissen,<br />
verkaufen sich entweder unter Wert oder werden als realitätsfern<br />
abgestempelt. Wer das richtige Maß finden will, muss die<br />
Einflussfaktoren auf die Höhe des Gehalts kennen. Die wichtigsten<br />
sind: Berufserfahrung, die Größe der Firma, der Arbeitgeber<br />
– also Baugewerbe oder Planungsbüro – <strong>und</strong> die Region.<br />
Faktor Firmengröße<br />
Mit zunehmender Firmengröße steigt das Gehalt für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, wie eine Auswertung von Personalmarkt.de<br />
zeigt. Mittelgroße Firmen mit bis zu 1.000<br />
Mitarbeitern zahlen für <strong>Bauingenieure</strong> fast 15 Prozent, Großunternehmen<br />
sogar ein Drittel mehr als kleine Firmen mit weniger<br />
als 100 Mitarbeitern. Bei <strong>Architekten</strong> ist der Unterschied<br />
noch gravierender – sie können in mittelgroßen Firmen fast ein<br />
Drittel, in Großkonzernen sogar gut die Hälfte mehr verdienen<br />
als in Kleinunternehmen.<br />
Faktor Berufserfahrung<br />
Ähnlich verhält es sich mit der Berufserfahrung. Nach drei Jahren<br />
erhöht sich das Durchschnittsgehalt bei beiden Berufsgruppen<br />
um ca. 15 Prozent. Nach zehn Jahren verdienen <strong>Bauingenieure</strong><br />
etwa ein Drittel mehr als am Anfang, bei <strong>Architekten</strong><br />
schlägt die Berufserfahrung mit 40 Prozent Gehaltssteigerung<br />
zu Buche. Je mehr Berufserfahrung Sie vorweisen können,<br />
umso wertvoller ist Ihre Arbeitskraft. Der Job als Werkstudent<br />
im Ingenieurbüro ist also echt Gold wert.<br />
Faktor Arbeitgeber<br />
Das Forschungsinstitut Hommerich hat 2012 Mitglieder aller<br />
deutschen <strong>Architekten</strong>kammern nach ihrer Vergütung befragt.<br />
Am Beispiel Bayern zeigt sich, wie unterschiedlich die verschiedenen<br />
Arbeitgeber ihre Angestellten vergüten. Am wenigsten<br />
kann man demnach in Architektur- <strong>und</strong> Planungsbüros verdienen,<br />
der öffentliche Dienst bietet ein Viertel mehr, Spitzengehälter<br />
zahlt die gewerbliche Wirtschaft. Bauleiter in einem<br />
Bauunternehmen können 50 Prozent mehr verdienen als die<br />
Kollegen im Planungsbüro.<br />
Faktor Region<br />
Laut Hommerich gelten die Abstufungen bezüglich des Arbeitgebers<br />
für alle B<strong>und</strong>esländer, wobei es starke regionale<br />
Gehaltsunterschiede gibt. Nach seinen Berechnungen verdienen<br />
<strong>Architekten</strong> in einem Planungsbüro in Hamburg, Rheinland-Pfalz<br />
oder Hessen ein Drittel mehr als in Sachsen-Anhalt,<br />
im Saarland oder in Brandenburg. Auf Gr<strong>und</strong>lage von Ingenieureinstiegsgehältern<br />
nennt die Internetseite berufsstart.de<br />
ein Gehaltsgefälle zwischen Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong><br />
Bayern von fast 50 Prozent, auch in Niedersachsen <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />
wird 40 Prozent mehr verdient als in den<br />
neuen B<strong>und</strong>esländern.<br />
Faktor Studienabschluss<br />
Nach einer Auswertung von berufsstart.de erhalten Absolventen<br />
mit einem Masterabschluss knapp 15 Prozent mehr Gehalt
BEWERBUNG<br />
Gehalt<br />
65<br />
Einflussfaktoren auf das Gehalt<br />
von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />
als mit Bachelorabschluss, der öffentliche Dienst legt für einen<br />
Master sogar 20 Prozent drauf. Zwischen Master <strong>und</strong> Diplom<br />
unterscheiden Arbeitgeber offenbar kaum noch, der Gehaltsunterschied<br />
beträgt gerade einmal zwei Prozent; genauso wenig<br />
scheint sich ein Universitätsmaster gegenüber einem Fachhochschulmaster<br />
gehaltssteigernd auszuwirken. Hinsichtlich<br />
guter Zensuren sprechen manche Studien von 15 Prozent mehr<br />
Gehalt bei einem Superzeugnis. Da viele Arbeitgeber gar nicht<br />
auf Noten, sondern rein auf Berufserfahrung schauen, sollte<br />
man den Faktor allerdings nicht überbewerten. Sie können ihn<br />
aber im Verhandlungsgespräch als Trumpf benutzen; Gleiches<br />
gilt für eine kurze Studiendauer.<br />
Firmengröße<br />
(Bauingenieur)<br />
Firmengröße<br />
(Architekt)<br />
Berufserfahrung<br />
(Bauingenieur)<br />
< 100 Mitarbeiter<br />
100 – 1.000 Mitarbeiter<br />
> 1.000 Mitarbeiter<br />
< 100 Mitarbeiter<br />
100 – 1.000 Mitarbeiter<br />
> 1.000 Mitarbeiter<br />
< 3 Jahre<br />
3 bis 6 Jahre<br />
7 bis 10 Jahre<br />
1<br />
1,14<br />
1,27<br />
1<br />
1,33<br />
1,63<br />
1<br />
1,13<br />
1,29<br />
Tarifgehälter: Eine gute<br />
Orientierungshilfe<br />
Berufseinsteiger, die nach Tarif bezahlt werden, können sich<br />
glücklich schätzen, denn Tarif-Einstiegsgehälter liegen oft deutlich<br />
über den frei verhandelten Gehältern. Nur wenige Arbeitgeber,<br />
hierzu zählen der öffentliche Dienst oder große Bauunternehmen,<br />
sind jedoch an Tarifverträge geb<strong>und</strong>en. Der Vertrag<br />
regelt neben der Höhe des Gehalts auch den Urlaubsanspruch,<br />
Kündigungsfristen <strong>und</strong> Sonderzahlungen. Besonders im Architekturbereich<br />
werden die Gehälter in der Regel frei verhandelt.<br />
Trotzdem sollten Sie sich in Sachen Tarifgehälter schlau machen,<br />
denn viele nicht-tarifgeb<strong>und</strong>ene Arbeitgeber, auch Planungsbüros,<br />
orientieren sich an ihnen. In manchen Stellenausschreibungen<br />
heißt es „Wir zahlen nach Tarif“ oder sogar „übertariflich“.<br />
Auch zeigen Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber, dass Sie recherchiert<br />
<strong>und</strong> Ihre Gehaltsforderungen an real gezahlten Gehältern<br />
ausgerichtet haben.<br />
Die deutsche Tariflandschaft ist unübersichtlich <strong>und</strong> verwirrend,<br />
es gibt hierzulande 73.000 Tarifverträge. Man unterscheidet<br />
zwischen Flächentarifverträgen, die für die Beschäftigten<br />
ganzer Branchen gelten, <strong>und</strong> Firmen- bzw. Haustarifverträgen<br />
für Mitarbeiter in großen Unternehmen. Konzerne wie die<br />
Deutsche Bahn haben zum Beispiel einen Haustarifvertrag. Tarifverträge<br />
werden zwischen Arbeitgebern <strong>und</strong> Arbeitnehmern<br />
geschlossen. Am Verhandlungstisch sitzen in der Regel Gewerkschaften<br />
als Vertreter der Arbeitnehmer, für die Arbeitgeber<br />
spricht meist ein spezieller Arbeitgeberverband. Jeder will für<br />
seine Partei das Beste herausholen, daher ziehen sich Tarifvertragsverhandlungen<br />
manchmal über Monate hinweg. Am Ende<br />
eines zähen Gerangels steht ein Kompromiss, der beiden Seiten<br />
einigermaßen gerecht wird – auch wenn die jeweiligen Verhandlungsführer<br />
natürlich das Gegenteil behaupten.<br />
Tarifverträge für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
Der „Tarifvertrag für Architektur-, Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros“<br />
wurde zwischen dem Arbeitgeberverband selbständiger<br />
Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (ASIA) <strong>und</strong> der Gewerkschaft Verdi<br />
Berufserfahrung<br />
(Architekt)<br />
Arbeitgeber<br />
Abschluss<br />
Region<br />
(Architekt)<br />
Region<br />
(Bauingenieur)<br />
< 3 Jahre<br />
3 bis 6 Jahre<br />
7 bis 10 Jahre<br />
Planungsbüro<br />
öffentlicher Dienst<br />
gewerbl. Wirtschaft<br />
Bachelor<br />
Master<br />
Diplom<br />
Sachsen-Anhalt, Saarland, Brandenburg<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Niedersachsen, Baden-Württemberg<br />
Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
Faktoren: eigene Berechnungen,<br />
Datengr<strong>und</strong>lage Firmengröße/Berufserfahrung: Personalmarkt.de,<br />
Arbeitgeber: Hommerich Forschung, Abschluss/Region: <strong>Berufsstart</strong>.de<br />
geschlossen. Der jüngste Gehaltstarifvertrag ist seit dem 1. Mai<br />
2018 gültig. Berufseinsteiger in der Gehaltsklasse T4 bekämen<br />
danach im ersten Jahr knapp 37.330 Euro. Gehaltsklasse T3 ist<br />
eigentlich für Mitarbeiter ohne Hochschulabschluss, damit<br />
würden Berufsanfänger gut 31.600 Euro pro Jahr verdienen. Zulagen<br />
wie Weihnachts- <strong>und</strong> Urlaubsgeld kommen noch hinzu.<br />
In diesem Tarifvertrag ist beispielsweise eine Sondervergütung<br />
von 30 Prozent bei mindestens elfmonatiger Betriebszugehörigkeit<br />
vereinbart.<br />
1<br />
1,17<br />
1,39<br />
1<br />
1,25<br />
1,54<br />
1<br />
1,13<br />
1,15<br />
1<br />
1,3<br />
1<br />
1,40<br />
1,47<br />
0 0,5 1 1,5
66 BEWERBUNG Gehalt<br />
Tarif-Einstiegsgehälter<br />
nach verschiedenen Tarifverträgen<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
31.600<br />
37.330<br />
Planungsbüros<br />
T3 <strong>und</strong> T4<br />
38.200<br />
45.400<br />
öffentlicher Dienst<br />
Entgeltgr. 10 <strong>und</strong> 13<br />
42.792<br />
47.556<br />
Baugewerbe Tarifgr.<br />
A5 <strong>und</strong> A6<br />
ohne mit Bachelor Master Bachelor Master<br />
Hochschulabschluss TVöD TV Baugewerbe<br />
Der zweite wichtige Tarifvertrag ist der „Tarifvertrag für den<br />
öffentlichen Dienst TVöD“, in dem auch die Gehälter der technischen<br />
Angestellten festgelegt sind. Es gibt keine regionalen<br />
Unterschiede, auch nicht zwischen West <strong>und</strong> Ost, dafür beeinflusst<br />
der Studienabschluss die Höhe des Gehalts. Absolventen<br />
mit Masterabschluss werden in der Regel in Entgeltgruppe 13<br />
eingeordnet <strong>und</strong> verdienen nach dem geltenden Tarifvertrag<br />
von 2018 knapp 45.400 Euro im ersten Jahr, Bachelorabsolventen<br />
müssen sich mit Entgeltgruppe 10 begnügen <strong>und</strong> erhalten<br />
knapp 38.200 Euro.<br />
Gehälter für Bauleiter sind unter anderem im „Tarifvertrag<br />
für Angestellte <strong>und</strong> Poliere des Baugewerbes TV Gehalt/West“<br />
festgelegt. Er gilt nur für die alten B<strong>und</strong>esländer (außer für Bayern<br />
<strong>und</strong> Berlin) <strong>und</strong> wurde zwischen dem Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes <strong>und</strong> dem Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie sowie der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt<br />
geschlossen. Berufsanfänger in Tarifgruppe A5 mit<br />
Bachelorabschluss erhalten knapp 43.000 Euro, in Tarifgruppe<br />
A6 mit Masterabschluss verdient man r<strong>und</strong> 47.500 Euro.<br />
Gehaltsunterschiede wegen<br />
des Geschlechts?<br />
Nicht gerecht, aber eine Tatsache: Frauen bekommen weniger<br />
Gehalt als Männer. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung<br />
liegt das Einkommen von Ingenieurinnen um 17 Prozent<br />
niedriger als bei männlichen Kollegen. Das Gehaltsgefälle lasse<br />
sich nicht durch die Vereinbarkeitsproblematik oder durch Unterschiede<br />
in Verantwortung oder Aufgabenstellung erklären,<br />
betonen die Forscher. Verglichen wurden nur Vollzeittätigkeiten<br />
mit gleichwertiger Qualifikation <strong>und</strong> Berufserfahrung. Gibt<br />
es ihn also – den Frauenabschlagsfaktor? Ein hoher Vertreter<br />
vom Hauptverband der deutschen Bauindustrie ließ noch vor<br />
wenigen Jahren in einem Interview mit <strong>TALIS</strong> wissen, dass man<br />
„notfalls“ auch Frauen einstellen würde, wenn keine Männer<br />
verfügbar seien. Der Tonfall klang nach Restaurantbesuch,<br />
bei dem man eben das labberige Schnitzel bestellt, wenn das<br />
Hüftsteak gerade aus ist. Sicherlich gibt es sie noch – die konservativen<br />
Knochen, die einem Bauleiter mehr als einer Bauleiterin<br />
zutrauen <strong>und</strong> sie deshalb unterschiedlich entlohnen.<br />
Sie sind jedoch stark vom Aussterben bedroht. Die Annahme,<br />
Arbeitgeber in der Bauwirtschaft würden ihren Mitarbeiterinnen<br />
weniger Gehalt zahlen, nur weil sie Frauen sind, lässt sich<br />
ohnehin nicht beweisen <strong>und</strong> führt zudem kaum zu mehr Einkommensgerechtigkeit.<br />
Frauen sagt man nach, sie seien bescheidener <strong>und</strong> weniger<br />
fordernd als Männer. Darin liegt vermutlich der Schlüssel für<br />
die ungleichen Gehälter. Gehaltsverhandlungen sind eine Art<br />
Pokerspiel, man kann gewinnen <strong>und</strong> verlieren. Verlieren nehmen<br />
Männer sportlich, Frauen persönlich. Daher unser Rat an<br />
alle Architektinnen <strong>und</strong> Bauingenieurinnen: Pokern Sie mit,<br />
<strong>und</strong> zwar immer vom obersten Limit herab. Recherchieren Sie,<br />
welche Gehälter wer wo zahlt. Nehmen Sie immer das Maximum<br />
als Verhandlungsbasis oder versuchen Sie es mit Tarifgehältern,<br />
die oft höher liegen als der Durchschnitt. Natürlich<br />
wird man versuchen, Ihr Gehalt herunterzuhandeln. Das ist Teil<br />
des Spiels. Habgier aber – vor diesem Vorwurf fürchten sich viele<br />
Frauen – kann man Ihnen mit diesen Zahlen nicht unterstellen,<br />
denn Sie stützen Ihre Gehaltsforderungen auf tatsächlich<br />
gezahlte Gehälter.<br />
Was Sie sonst noch wissen sollten …<br />
Natürlich möchte jeder für gute Leistungen auch entsprechendes<br />
Geld verdienen. Als Berufsanfänger aber sollten Sie<br />
sich weniger an Ihrem Kontostand, vielmehr am persönlichen<br />
<strong>und</strong> beruflichen Fortkommen orientieren. Fragen Sie daher:<br />
Was lerne ich hier? Welche Angebote bekomme ich, die mein<br />
Gehalt zwar rein zahlenmäßig nicht in die Höhe treiben, aber<br />
dennoch wertvoller sind als Geld? Erhalte ich die Möglichkeit,<br />
mich weiterzubilden? Bringt mir mein Vorgesetzter Respekt<br />
entgegen? Werde ich solide eingearbeitet? Wichtig auch:<br />
Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Ein hohes Gehalt nützt Ihnen<br />
wenig, wenn Sie nach einem halben Jahr wieder gehen<br />
müssen. Welchen Stellenwert genießt Ihr Privatleben? Kann<br />
Ihr Arbeitgeber akzeptieren, dass es Feierabend <strong>und</strong> Urlaub<br />
ohne Arbeit gibt <strong>und</strong> dass Familie <strong>und</strong> Beruf einander nicht<br />
ausschließen? Welchen Wert Sie diesen einzelnen Faktoren<br />
beimessen, müssen allein Sie entscheiden. Es lohnt sich jedoch,<br />
sie einzukalkulieren. Sie können sich sicher sein, dass<br />
ein vernünftiger Arbeitgeber Sie bei guten Leistungen nicht<br />
ziehen lassen wird. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es oft nur eine<br />
Frage der Zeit, bis sich der Lohn für gute Arbeit auch auf den<br />
Kontostand auswirkt.
Für Fassaden<br />
mit Sonnenschutz so<br />
schön wie ohne.<br />
Rollladen Raffstoren Textilscreens<br />
ROMA. Made in Germany.<br />
ROMA ist die führende Marke für Sonnenschutzsysteme mit höchstem<br />
Anspruch an Funktionalität, Ästhetik <strong>und</strong> Langlebigkeit.<br />
Rollladen, Raffstoren <strong>und</strong> Textilscreens bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
beim Thema Sicht- <strong>und</strong> Sonnenschutz innerhalb Ihres<br />
architektonischen Gesamtkonzepts. Mit allen gewünschten Funktionen:<br />
Dosierung von Tageslicht, Lichtlenkung oder Blend- <strong>und</strong> Sichtschutz.<br />
www.roma.de
68 BEWERBUNG Kleidung & Auftreten<br />
Gut gekleidet ins Vorstellungsgespräch<br />
Der erste Eindruck zählt – zu diesem Schluss kam schon der amerikanische Psychologe Albert<br />
Mehrabian im Jahr 1971. Der Tonfall, die Stimme <strong>und</strong> nicht zuletzt das äußere Erscheinungsbild<br />
spielen beim Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle. Wir haben Stil- <strong>und</strong> Imageberaterin<br />
Eva Ruppert gefragt, welche Kleidung für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> angemessen ist.<br />
Beim ersten Vorstellungsgespräch drängt sich zwangsläufig<br />
die Frage auf: Was ziehe ich an? Wer sich um eine<br />
Arbeitsstelle bemüht, sollte sich bei der Antwort Zeit<br />
lassen. „Korrekte Kleidung ist immer ein Zeichen der Wertschätzung,<br />
deshalb ist eine gepflegte Garderobe ein absolutes<br />
Muss, wenn man sich einem potenziellen Arbeitgeber präsentiert“,<br />
betont Eva Ruppert. Sie rät beim ersten Vorstellungsgespräch<br />
zu einer Neuanschaffung; so kann man sicher sein, dass<br />
Farbe <strong>und</strong> Form tadellos in Ordnung sind. Wer sich keine neue<br />
Garderobe leisten kann, sollte auf Feinheiten wie aufgetrennte<br />
Nähte achten <strong>und</strong> sich unbedingt von hinten im Spiegel betrachten,<br />
bevor es zum Vorstellungsgespräch geht. Wichtig ist<br />
außerdem eine gute Passform, in der man sich bequem bewegen<br />
kann, denn zu kurze oder zu lange Ärmel wirken unbeholfen.<br />
Gleiches gilt für eine schlecht sitzende Schulterpartie. Es<br />
lohnt sich, Zeit <strong>und</strong> Geduld zu investieren, um etwas Passendes<br />
für sich zu finden. Eine gepflegte Frisur sowie saubere Hände<br />
<strong>und</strong> geputzte Schuhe sollten eine Selbstverständlichkeit sein.<br />
Kleidungsstil: Dunkler Anzug oder lockere Jeans?<br />
Arbeitgeber stellen gerne Leute ein, die zu ihnen<br />
passen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten sich beide<br />
Berufsgruppen am Stil des Unternehmens<br />
orientieren <strong>und</strong> die Kleidung<br />
danach auswählen. „Ein Eindruck<br />
vom Stil der Firma lässt sich<br />
relativ unkompliziert im Internet<br />
recherchieren“, erklärt<br />
die Imageberaterin. Auf der<br />
7<br />
SEKUNDEN<br />
braucht unser<br />
Gegenüber, um sich<br />
einen Eindruck von uns<br />
zu machen.<br />
Homepage finden sich meist<br />
Fotos der Geschäftsführer.<br />
Allein die Art <strong>und</strong> Weise,<br />
wie die Homepage gestaltet<br />
ist, lässt Rückschlüsse zu,<br />
ob die Firma zum Beispiel eine<br />
eher klassisch-konservative oder<br />
kreative Linie fährt. Da kann man<br />
sich ruhig auf sein Gefühl verlassen. Allerdings sollte man<br />
sich unbedingt treu bleiben. Sich absolut anzupassen, wäre im<br />
Vorstellungsgespräch kein gutes Signal. Da im Architekturbereich<br />
allgemein Kreativität gefragt ist, könnte man schnell auf<br />
die Idee kommen, dies durch die Kleidung im Vorstellungsgespräch<br />
zum Ausdruck zu bringen. Eva Ruppert dazu: „Es bietet<br />
sich durchaus an, bei der Wahl der Kleidung kreativ zu sein. Nur<br />
bitte nicht in Form von Gag-Motiven à la Micky Maus auf der<br />
Krawatte.“ In der Regel braucht unser Gegenüber nur sieben<br />
Sek<strong>und</strong>en, um sich einen Eindruck von uns zu machen. Was in<br />
dieser kurzen Zeit auf jeden Fall wahrgenommen wird, ist die<br />
Micky Maus. Wenn man Pech hat, verbindet der Arbeitgeber<br />
damit aber nicht die von uns gewünschte Kreativität, sondern<br />
Albernheit <strong>und</strong> Unzuverlässigkeit. Dieses Image lässt sich nur<br />
schwer revidieren.<br />
Stattdessen könnten <strong>Architekten</strong> gerne mutiger in Sachen<br />
Form <strong>und</strong> Farbe sein, meint die Expertin. Erfahrungsgemäß ist<br />
die Berufsgruppe meist komplett schwarz gekleidet. Es fällt<br />
angenehm auf, wenn zum Beispiel das Hemd in einer Modefarbe<br />
getragen wird. Generell sollte die Basisgarderobe, also das<br />
Jackett <strong>und</strong> die Hose, in gedeckten, dunkleren Farben wie Dunkelblau,<br />
Anthrazit, Dunkelbraun oder Olivgrün getragen werden.<br />
Für das Kombiteil wie Hemd oder Bluse kann ruhig eine<br />
hellere Farbe gewählt werden.<br />
Dresscode auf Baustellen<br />
Viele <strong>Bauingenieure</strong> fangen als Bauleiter an. Als Führungskraft<br />
bewegen sie sich im späteren Berufsleben überwiegend auf<br />
Baustellen. Welche Kleidung ist hier angemessen? Eva Ruppert:<br />
„In einer praxisorientierten Branche gilt das Motto: Weniger ist<br />
mehr. Wer sich mit Hochglanzschuhen <strong>und</strong> Armani bei einer<br />
Baufirma vorstellt, signalisiert, dass er seine zukünftige Aufgabe<br />
offenbar nicht verstanden hat.“ Das heißt wiederum nicht,<br />
sich nachlässig zu kleiden. Eine Führungskraft sollte sich –<br />
auch auf einer Baustelle – von den Mitarbeitern dadurch unterscheiden,<br />
dass die Kleidung nicht nur praxistauglich, sondern<br />
ebenfalls repräsentativ ist. Empfehlenswert sind pragmatische
BEWERBUNG<br />
Kleidung & Auftreten<br />
69<br />
<strong>und</strong> pflegeleichte Sachen, die man nicht dauernd zur Reinigung<br />
bringen muss. Im Vorstellungsgespräch ist man beispielsweise<br />
mit einem Jackett gut beraten. Dieses Kleidungsstück steht wie<br />
kein zweites für Sachlichkeit <strong>und</strong> Professionalität. Dazu würden<br />
eine gute dunkle Jeans – ohne Löcher – sowie ein Hemd,<br />
auch ohne Krawatte, oder ein Polopullover passen.<br />
Verhaltensregeln im Vorstellungsgespräch<br />
Bewerber sind natürlich aufgeregt, wenn sie den Raum betreten.<br />
Trotzdem – es ist wichtig, schon beim Eintreten auf seine<br />
Körperhaltung zu achten. „Ein aufrechter Gang mit locker herunterhängenden<br />
Armen zeugt von Selbstbewusstsein“, so der<br />
Tipp unserer Expertin.<br />
Nicht zu vergessen ist natürlich die Begrüßung. Im deutschen<br />
Geschäftsleben ist folgendes Ritual allgemein üblich:<br />
Der Eintretende grüßt die anwesenden Personen immer zuerst<br />
<strong>und</strong> zwar mit dem in Deutschland gängigen Tagesgruß wie<br />
„Guten Tag“. Danach folgen die Anrede, gegebenenfalls der<br />
Titel <strong>und</strong> der Name der Person, die das Gespräch leitet. Der<br />
Name des Ansprechpartners muss unbedingt vorher recherchiert<br />
werden. Schließlich stellt sich der Bewerber selbst vor,<br />
<strong>und</strong> zwar mit Vor- <strong>und</strong> Zunamen. Sagen Sie auf keinen Fall: „Ich<br />
bin die Frau oder der Herr Müller.“ Besonders wichtig ist: Lächeln.<br />
Das ist nicht nur sympathisch, sondern auch professionell.<br />
Ein Willkommensgruß in Form eines Händedrucks geht<br />
immer vom Ranghöheren aus. Daher sollten Bewerber ihrem<br />
Gesprächspartner nie mit ausgestreckter Hand entgegengehen<br />
<strong>und</strong> den Händedruck nur dann erwidern, wenn er als Geschenk<br />
angeboten wird.<br />
Nach dem Begrüßungsritual bleibt der Bewerber so lange<br />
stehen, bis ihm ein Platz angeboten wird. Im weiteren Verlauf<br />
des Gesprächs sollte man immer wieder die Körperhaltung<br />
kontrollieren, deutlich sprechen <strong>und</strong> ein angemessenes<br />
Sprechtempo anschlagen. Diese ungemein wichtigen Feinheiten<br />
lernt man nicht von heute auf morgen. Daher rät Eva Ruppert<br />
dazu, solche Dinge vorher zu üben, sonst kann es passieren,<br />
dass die Selbstpräsentation steif wirkt.<br />
Wie sich Frauen professionell kleiden<br />
„Frauen sollten durch ihre Kleidung in erster Linie ihre Professionalität<br />
unterstreichen, nicht ihre Weiblichkeit“, betont Eva<br />
Ruppert. Das sei gerade in der männerdominierten Baubranche<br />
wichtig. Frauen, die mit tiefem Ausschnitt, Minirock oder<br />
bauchfrei zur Arbeit gehen, dürfen sich nicht w<strong>und</strong>ern, wenn<br />
sie nicht ernst genommen werden. Auch schulterfreie Tops im<br />
Sommer können der Karriere schaden, denn unbedeckte Achselhöhlen<br />
gehören in den Privatbereich, nicht ins Geschäftsleben.<br />
Das heißt nicht, dass sich Architektinnen <strong>und</strong> Bauingenieurinnen<br />
kleiden <strong>und</strong> geben müssen wie ihre männlichen Kollegen.<br />
Es sollte aber alles in einem professionellen Rahmen bleiben.
70 BEWERBUNG Das Vorstellungsgespräch<br />
Vorhang auf – Bühne frei<br />
Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, kann sich schon mal kräftig auf die Schulter<br />
klopfen. Nach einer Studie des Staufenbiel Instituts aus dem Jahr 2016 führen 12 Prozent der eingegangenen<br />
Bewerbungen zu einem Vorstellungsgespräch. Diese Zahlen sollen Ihnen Mut machen.<br />
Denn Sie brauchen jetzt vor allem zweierlei: Selbstvertrauen <strong>und</strong> Gelassenheit.<br />
Die Einladung<br />
Es dauert in der Regel eine bis zwei Wochen, bis Sie eine Reaktion<br />
auf Ihre Bewerbungsunterlagen erhalten, bei größeren Unternehmen<br />
meist in Form einer schriftlichen Mitteilung, dass<br />
die Unterlagen angekommen sind. Bei kleineren Unternehmen<br />
tauscht man sich aber auch telefonisch oder per E-Mail aus.<br />
Nach weiteren zwei bis drei Wochen werden Sie erneut Post im<br />
Briefkasten oder E-Mail-Postfach vorfinden. Entweder handelt<br />
es sich um eine Absage oder um die Einladung zum Vorstellungsgespräch.<br />
Den Termin sollten Sie umgehend telefonisch<br />
oder schriftlich bestätigen. Setzen Sie alle Hebel in Bewegung,<br />
um ihn wahrzunehmen. Eine Verschiebung wird man nur aus<br />
einem sehr wichtigen Gr<strong>und</strong> akzeptieren, etwa wegen Krankheit<br />
oder einer Operation. Wer sich bereits in dieser frühen<br />
Phase schwierig anstellt, macht sich unbeliebt.<br />
Wie die andere Seite denkt<br />
Vorstellungsgespräche sind nicht nur für den Bewerber eine aufregende<br />
<strong>und</strong> anstrengende Sache. Die andere Seite ist ähnlich<br />
nervös wie Sie. Personalchefs stehen mächtig unter Druck, die<br />
richtige Entscheidung zu treffen. Ein Mitarbeiter, der sich später<br />
doch nicht als zuverlässig erweist, Bauherren vergrault oder<br />
sogar gravierende Fehler macht, kann eine Firma in den Ruin<br />
treiben. Daher investieren Arbeitgeber viel Zeit <strong>und</strong> Geld für<br />
die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Da werden Anzeigen<br />
– meist online – aufgegeben, st<strong>und</strong>enlang Bewerbungen ausgedruckt<br />
<strong>und</strong> geprüft, Absagen <strong>und</strong> Zusagen geschrieben, sogar<br />
Headhunter angesetzt, um Führungskräfte zu gewinnen. Die<br />
Vorstellungsgespräche laufen manchmal über mehrere Tage.<br />
In dieser Zeit können sich Personalchefs <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
kaum um andere Dinge kümmern – jedenfalls nicht ums Geldverdienen.<br />
Glauben Sie ja nicht, dass der Chef im Anschluss an<br />
diese Plackerei jedes Mal ein wohliges Gefühl in der Magengegend<br />
hat. Es kommt oft vor, dass eine Stelle leer bleibt, einfach<br />
weil „keine echte Perle“ dabei war. Die eine zu blass, der andere<br />
zu arrogant, eine dritte eine echte Fachfrau, die sich dann aber<br />
für eine andere Stelle entscheidet, <strong>und</strong> der Letzte hat zwar ein<br />
Superzeugnis, macht aber leider einen so unsympathischen Eindruck,<br />
dass man ihn unmöglich auf K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Auftraggeber<br />
loslassen kann. Ihr Gegenüber hat es in Sachen Aufwand <strong>und</strong><br />
Stress mindestens ebenso schwer wie Sie. In der Fußballsprache<br />
gesprochen: Es steht 1:1 unentschieden.
BEWERBUNG<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
71<br />
Die Vorbereitung<br />
Ein Vorstellungsgespräch kommt den meisten vor wie eine Prüfung.<br />
Es gibt Fragen <strong>und</strong> Antworten, man möchte einen guten<br />
Eindruck, sprich eine gute „Zensur“, machen, möchte auch gutes<br />
Geld verdienen. Alles in allem sind es negative Gefühle, die<br />
wir mit einem Vorstellungsgespräch verbinden. Versuchen Sie<br />
es mal von einer anderen, positiven Seite zu betrachten. Nicht<br />
umsonst werden Sie zum Vorstellungsgespräch „eingeladen“.<br />
Das ist eine sehr fre<strong>und</strong>liche Geste. Man möchte Sie kennen<br />
lernen, man hat Interesse an Ihnen <strong>und</strong> will Sie in keinem Fall<br />
vorführen oder lächerlich machen. In der Tat gibt es Stressinterviews,<br />
in denen Bewerber bewusst in die Enge getrieben<br />
werden. Sollte Ihnen so etwas widerfahren, dann haken Sie es<br />
unter Negativerfahrung ab <strong>und</strong> überlegen Sie sich gut, ob Sie<br />
für eine Firma, die derart rüde mit ihren künftigen Mitarbeitern<br />
umgeht, arbeiten wollen. In der Regel begegnet man Ihnen aufgeschlossen<br />
<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich, vor allem interessiert man sich für<br />
Sie. Die einzige Parallele zu einer Prüfung, die Sie ziehen sollten,<br />
ist die intensive Vorbereitung. Sicherlich werden Sie bei einem<br />
Vorstellungsgespräch auf Fragen antworten müssen, nur gibt<br />
es im Gegensatz zu einer Prüfung kein Richtig oder Falsch. Der<br />
Einstieg „Erzählen Sie mal ein bisschen was über sich“ müsste<br />
in Wahrheit lauten: „Sind Sie in der Lage, mit Menschen ins Gespräch<br />
zu kommen, oder muss man Ihnen alles aus der Nase<br />
ziehen?“ Wichtig ist an dieser Stelle, dass man Ihnen gut zuhören<br />
kann <strong>und</strong> dass Ihre kleine Selbstpräsentation nicht öde <strong>und</strong><br />
langweilig ist. Nur große Schauspieltalente schaffen das ohne<br />
Vorbereitung. Nehmen Sie sich also nochmals Ihren Lebenslauf<br />
vor <strong>und</strong> überlegen Sie sich, welche Ereignisse für Ihr Gegenüber<br />
interessant sein könnten. Natürlich kennt Ihr Gesprächspartner<br />
Ihren Werdegang, das sollte Sie trotzdem nicht zu der Bemerkung<br />
verleiten: „Das hab ich doch schon alles geschrieben.“<br />
Lernen Sie Ihren Vortrag nicht auswendig. Es macht nichts,<br />
wenn Sie mal ins Stocken geraten oder kurz überlegen müssen,<br />
um den roten Faden wieder aufzunehmen. Auch wenn Sie eine<br />
Generalprobe machen, erzählen Sie immer in Ihren Worten,<br />
was Sie bisher gemacht haben, als ob Sie es einem Fre<strong>und</strong> erzählen<br />
würden. Ihr Gesprächspartner muss später das Gefühl<br />
haben, dass Sie einen Dialog mit ihm führen <strong>und</strong> nicht einen<br />
einstudierten Text herunterrattern.<br />
Wissen ist Macht<br />
Zu einer optimalen Vorbereitung gehört, möglichst viel über<br />
den Arbeitgeber, bei dem Sie sich vorstellen werden, zu wissen.<br />
Selbst kleine Büros sind im Internet vertreten, insofern haben<br />
Sie leichtes Spiel, an Informationen zu kommen. Diese Vorarbeit<br />
wird von Ihnen erwartet. „Was wissen Sie über uns?“ ist<br />
eine häufig gestellte Frage. Ihre Antwort zeigt, ob Sie recherchiert<br />
haben <strong>und</strong> wirklich an der Firma interessiert sind.<br />
Andererseits sollten Sie nicht mit Ihrem Wissen prahlen. Um<br />
es Ihnen ein bisschen leichter zu machen, erzählen viele Arbeitgeber<br />
erst einmal etwas über sich. Hören Sie aufmerksam zu<br />
<strong>und</strong> sagen Sie nicht: „Das weiß ich schon.“ Auch den Namen<br />
Ihres Ansprechpartners müssen Sie kennen. Es gehört zu einem<br />
höflichen Umgang, sein Gegenüber bei der Begrüßung mit Namen<br />
anzureden.
72<br />
BEWERBUNG<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
müssen zudem immer mit Fachfragen<br />
rechnen. Auch hier geht es weniger<br />
um die richtige Antwort. Man<br />
möchte herausfinden, wie intensiv Sie<br />
sich mit dem jeweiligen Fachgebiet schon<br />
beschäftigt haben, ob Sie beispielsweise bestimmte<br />
Normen kennen oder schon mal etwas<br />
von der VOB, der Vergabe- <strong>und</strong> Vertragsordnung für Bauleistungen,<br />
gehört haben. Bleiben Sie in jedem Fall ehrlich.<br />
Die gängige Literatur kennen Sie aus dem Studium, <strong>und</strong> den<br />
Mumm, zuzugeben, dass Sie von einer Sache keine Ahnung<br />
haben, aber selbstverständlich bereit sind, sich fehlende Informationen<br />
anzueignen, wird man Ihnen hoch anrechnen. Durch<br />
scheinheilige Ausflüchte sammeln Sie keine Pluspunkte.<br />
Richtige Antworten gibt es nicht<br />
Eine intensive Vorbereitung ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />
Vorstellungsgespräch. Lassen Sie sich jedoch nicht<br />
dazu verleiten, „richtige“ Antworten auf bestimmte Fragen zu<br />
finden. Richtig ist nur das, was echt ist.<br />
Legen Sie sich also keine brillante Begründung für Ihre Berufswahl<br />
zurecht nach dem Motto: „Eines Nachts hatte ich einen<br />
Traum, dieser Traum hat mich niemals losgelassen.“ Es ist<br />
vollkommen in Ordnung, wenn ein Bekannter oder Verwandter<br />
Ihr Interesse geweckt hat oder wenn Ihnen die naturwissenschaftlich-technischen<br />
Fächer in der Schule Spaß gemacht haben<br />
oder Sie schon immer gut zeichnen konnten – Hauptsache,<br />
es war wirklich so.<br />
Auch bei unangenehmen Fragen wirken Sie überzeugender,<br />
wenn Sie bei der Wahrheit bleiben. Sie dürfen jedoch Dinge verschweigen,<br />
schließlich sind Sie nicht vor Gericht. Hat Ihr Studium<br />
länger gedauert als der Durchschnitt, dann sollten Sie lieber<br />
nicht erwähnen, dass es vorm Fernseher einfach bequemer<br />
als im Vorlesungssaal war. Erklären Sie stattdessen, warum Sie<br />
den Anschluss verpasst haben, vielleicht weil Sie sich Ihr Studium<br />
selbst finanzieren mussten.<br />
Bühne frei: Das Vorstellungsgespräch kann beginnen<br />
Sie sind bestens präpariert, haben allen Verkehrsstaus <strong>und</strong><br />
Zugverspätungen zum Trotz genug Zeit eingeplant, um pünktlich<br />
beim Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Pünktlich heißt,<br />
nicht: eine halbe St<strong>und</strong>e früher. In diesem Fall sollten Sie eine<br />
Extra-R<strong>und</strong>e um den Block drehen. Ihr Erscheinungsbild ist<br />
sauber, ordentlich <strong>und</strong> gepflegt. Dazu an anderer Stelle mehr.<br />
Nur so viel: Sorgen Sie dafür, dass der B<strong>und</strong> nicht zu eng sitzt.<br />
12<br />
PROZENT<br />
der eingegangenen<br />
Bewerbungen führen nach<br />
einer Studie des Staufenbiel<br />
Instituts von 2016 zu einem<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Sie brauchen an diesem Tag mehr<br />
denn je Ihre Stimme, die umso<br />
besser klingt, wenn das Zwerchfell<br />
locker agieren kann. Das ist der wichtigste<br />
Einatemmuskel, der zwischen<br />
Brust- <strong>und</strong> Bauchhöhle sitzt. Viele Menschen,<br />
vor allem Frauen, atmen ausschließlich<br />
mit der Brust, weil sie sich in zu enge Jeans <strong>und</strong> Röcke<br />
zwängen <strong>und</strong> das Zwerchfell damit kaum Chancen hat,<br />
sich zu senken <strong>und</strong> zu heben. Das führt wiederum zu schrillen,<br />
piepsigen Stimmen, denen man wenig Durchsetzungsvermögen<br />
zutraut.<br />
In der Regel werden Sie vor dem Raum, in dem das Vorstellungsgespräch<br />
stattfindet, eine Weile Platz nehmen. Aufregung<br />
<strong>und</strong> Lampenfieber sind normal. Achten Sie dabei mal auf Ihre<br />
Atmung. Wir neigen dazu, in Stresssituationen viel zu viel Luft<br />
zu holen <strong>und</strong> die Schultern zu heben. Das alles ist Gift für die<br />
Stimme <strong>und</strong> macht uns in keinem Fall ruhiger. Ein probates Gegenmittel<br />
ist bewusstes Ausatmen, am besten mit einem „SCH-<br />
Laut“, wenn Sie unbeobachtet sind. Halten Sie nach dem Ausatmen<br />
auch ruhig mal zwei Sek<strong>und</strong>en die Luft an. Danach locker<br />
weiter ein- <strong>und</strong> ausatmen. Diese Übung können Sie bereits vor<br />
Ihrer Abreise machen, falls Sie der Gedanke an das Bevorstehende<br />
dann schon nervös macht. Je nachdem, wie groß die Firma<br />
ist, bei der Sie sich vorstellen, erwarten Sie meist eine bis<br />
drei Personen. Einzig im öffentlichen Dienst ist der Kreis größer.<br />
Das Anfangsprozedere ist häufig gleich: Sie werden aufgerufen,<br />
es folgt die Begrüßung <strong>und</strong> man wird Ihnen einen Platz sowie<br />
eventuell ein Getränk anbieten. Sie können ruhig etwas trinken,<br />
sollten nur darauf achten, dass Sie nichts verschütten. Das kann<br />
schnell passieren, wenn Sie Ihre Entwürfe zur Erläuterung ausbreiten.<br />
Nehmen Sie eine präsente Haltung ein, das heißt nicht<br />
stocksteif, aber aufrecht, auf keinen Fall rumlümmeln wie im<br />
Fernsehsessel. Machen Sie sich ansonsten bitte keine Gedanken<br />
über Ihre Körpersprache. Manche Bewerbungsratgeber meinen,<br />
es sei sinnvoll, eine bestimmte Handhaltung einzustudieren.<br />
Wir halten das schlichtweg für Quatsch – geben Sie sich lieber<br />
so, wie Sie sind. Reden Sie gerne mit den Händen, dann tun Sie<br />
es. Durch Ihre Körpersprache zeigen Sie Ihrem Gegenüber einen<br />
Teil Ihrer Persönlichkeit <strong>und</strong> das ist gut <strong>und</strong> richtig so.<br />
Die Gesprächsleitung übernimmt Ihr Interviewpartner, er<br />
wird Ihnen Fragen stellen. Meist bittet er Sie zunächst, sich<br />
vorzustellen <strong>und</strong> Ihren Werdegang zu schildern. Sie sind ja bestens<br />
vorbereitet, es kann also gar nichts schiefgehen. Nur noch<br />
mal zur Erinnerung: Führen Sie keinen Monolog, sprechen Sie<br />
Ihr Gegenüber direkt an. Alle weiteren Fragen lassen Sie ein-
BEWERBUNG<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
73<br />
Warum Sie mit diesen Fragen rechnen müssen:<br />
„Haben Sie gut hergef<strong>und</strong>en?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Eröffnung eines Smalltalks, Sie sollen sich willkommen fühlen. Steigen Sie auf jeden Fall darauf ein <strong>und</strong> berichten Sie kurz<br />
vom Stau auf der Autobahn oder vom überfüllten Bahnhof.<br />
„Erzählen Sie uns etwas über sich.“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Mit dieser Frage möchte man herausfinden, ob Sie ein interessanter Gesprächspartner sind, der sich selbstbewusst<br />
präsentieren kann. Überlegen Sie sich also vorher, was Sie zu solch einer Frage sagen möchten. Sie können beispielsweise schildern,<br />
warum Sie Architektur bzw. Bauingenieurwesen studiert haben.<br />
„Warum haben Sie sich bei uns beworben?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Ein Arbeitgeber möchte wissen, welche Motivation hinter der Bewerbung steckt <strong>und</strong> ob er gezielt ausgesucht wurde. Gibt<br />
es Punkte in der Stellenausschreibung, in denen Sie besonders gut sind oder die Ihnen besonders viel Spaß machen? Stellen Sie anhand<br />
dieser Details Ihre Motivation dar.<br />
„Wissen Sie, was wir machen?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Achtung – Stolperfalle. Wer diese Frage mit „Nein“ beantwortet, legt die Karten für mangelnde Vorbereitung auf den<br />
Tisch. Deshalb: Schauen Sie nach, welche Leistungsphasen das Büro anbietet oder welche Projekte das Bauunternehmen bearbeitet hat.<br />
„Warum sollen wir ausgerechnet Sie einstellen?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Ein Arbeitgeber erwartet für das Gehalt, dass er Ihnen zahlt, entsprechende Gegenleistungen. Mit dieser Frage klopft er<br />
ab, welchen Nutzen Sie der Firma bieten. Stellen Sie an dieser Stelle Ihre Stärken dar, beispielsweise Ihr Organisationstalent, Ihre Genauigkeit<br />
oder besondere Computerkenntnisse.<br />
„Wo liegen Ihre Schwächen?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Wer seine Stärken schildern kann, muss auch in der Lage sein, zu seinen Schwächen Stellung zu beziehen. An dieser Stelle<br />
aber keinen Seelen-Striptease hinlegen. Denken Sie sich eine kleine Schwäche aus, die Sie wiederum sympathisch wirken lässt.<br />
„Wo liegen Ihre beruflichen Ziele, was möchten Sie in unserer Firma erreichen?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Jeder erfolgreiche Mensch hat ein Ziel, das er anstrebt, ganze gleich, ob es weit in der Ferne oder ganz nah liegt. Wer kein<br />
Ziel hat, rennt planlos in die Zukunft. Es kommt also gut bei Arbeitgebern an, wenn Sie wissen, was Sie wollen. Schildern Sie ruhig völlig<br />
utopische Träume nach dem Motto: „Die nächste Elbphilharmonie entwerfe ich.“<br />
„Was tun Sie in Ihrer Freizeit?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Auf den ersten Blick haben Ihre Hobbys nichts mit Ihrer Arbeit zu tun. Und doch sagen sie viel über Ihre Persönlichkeit<br />
aus, die für den Arbeitgeber eine hohe Aussagekraft hat. Sportler beispielsweise kommen zielstrebig rüber.<br />
„Haben Sie schon mal etwas von der VOB, dem Gesetz XY oder der Verordnung Z gehört?“<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Mit diesen <strong>und</strong> anderen Fragen wird Ihr Fachwissen getestet. Es kann durchaus vorkommen, dass Ihnen eine Frage zu<br />
einem Praxisbeispiel gestellt wird oder Sie eine Rechenaufgabe lösen sollen. Hier zählt weniger das Ergebnis, sondern eher die Herangehensweise<br />
an bestimmte Problemfälle.<br />
fach auf sich zukommen. Vertrauen Sie sich. Es wird Ihnen zu<br />
jeder Frage etwas einfallen, genauso wie bei jeder anderen<br />
Unterhaltung auch. Zum Schluss bekommen Sie die Gelegenheit,<br />
Fragen zu stellen. Es wird positiv gewertet, wenn Sie diese<br />
Möglichkeit nutzen. Ihre vorherige Recherche schützt Sie davor,<br />
unkluge Fragen zu stellen. „Was macht die Firma eigentlich<br />
so?“ wird mit Sicherheit Stirnrunzeln bei Ihrem Gesprächspartner<br />
verursachen, denn das hätten Sie im Internet nachschauen<br />
können. Fragen zu Ihren künftigen Aufgaben oder ob es Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
gibt, sind hingegen erlaubt.<br />
Umgang mit Absagen<br />
Ein Arbeitsvertrag wäre natürlich der krönende Abschluss für<br />
ein Vorstellungsgespräch. Aber selbst eine Absage macht Sie<br />
nicht zu einem Verlierer – im Gegenteil. Bei der Entscheidung<br />
für oder gegen einen Bewerber spielen viele Faktoren eine Rolle.<br />
Einiges lässt sich einfach nicht beeinflussen: zum Beispiel,<br />
dass es immer Mitbewerber geben kann, die besser qualifiziert<br />
sind. Sie können jedoch gewiss sein, dass mit jedem Vorstellungsgespräch<br />
Ihr Erfahrungsschatz wächst, sich optimal zu<br />
präsentieren. Das sind die besten Voraussetzungen, eine passende<br />
Stelle zu finden.
BERUFSLEBEN<br />
Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />
Hilfe gegen das Chaos | 76<br />
Die ersten 100 Tage<br />
Rein ins Berufsleben mit Bravour | 82<br />
Begegnungen mit humorvollen Terroristen<br />
<strong>und</strong> anderen <strong>Architekten</strong><br />
Die „alten“ Hasen melden sich zu Wort | 108
Mit Mut ins<br />
Labyrinth<br />
Viel Neues kommt auf Berufsanfänger zu,<br />
wenn sie ihren ersten Job antreten. Da<br />
fühlt man sich manchmal wie im Labyrinth<br />
gefangen. Wir geben richtungsweisende<br />
Tipps für den erfolgreichen <strong>Berufsstart</strong>.
76 BERUFSLEBEN Versicherungen & Steuern<br />
Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />
Die meisten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> starten als Angestellte ins Berufsleben. Damit<br />
bleibt ihnen – anders als bei Selbständigen – ziemlich viel Bürokratie erspart. Dennoch müssen<br />
auch Angestellte den einen oder anderen „Papierkram“ meistern.<br />
Aufräumen!<br />
Die Verzettelungsgefahr ist groß, denn das Finanzamt,<br />
die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit oder die Versicherungen schicken<br />
wichtige Unterlagen immer noch auf Papier per Post.<br />
Auch die monatlichen Gehaltsabrechnungen, die man unbedingt<br />
aufbewahren sollte, um beispielsweise Rentenansprüche<br />
nachweisen zu können, werden in Papierform an Angestellte<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter ausgehändigt. Anfangs mögen die Stapel<br />
an unsortierten Bescheiden <strong>und</strong> Policen noch wenig Eindruck<br />
erwecken, können aber spätestens beim Erstellen der ersten<br />
Einkommensteuererklärung zum unbezwingbaren Gegner<br />
werden. Wo ist der Versicherungsschein für die Berufsunfähigkeit<br />
<strong>und</strong> wo verflixt der letzte Bescheid vom Finanzamt,<br />
aus dem die Steuernummer hervorgeht? Deshalb: Halten Sie<br />
Ordnung, <strong>und</strong> zwar konsequent von Anfang an. Ordnung halten<br />
ist eigentlich ganz einfach <strong>und</strong> fällt vielen von uns dennoch<br />
schwer: Jeder Zettel, jedes Dokument braucht seinen Platz.<br />
Die erste Herausforderung besteht darin, jedem Stück Papier<br />
einen solchen Platz zuzuweisen, <strong>und</strong> zwar so, dass man alle<br />
Dokumente später schnell wiederfindet. Bewährt haben sich<br />
ordnende Systeme, wie Aktenordner mit Trennblättern. Im<br />
Ordner „Versicherungen“ können Sie beispielsweise sämtliche<br />
Versicherungsunterlagen abheften. Da Sie es mit ziemlich<br />
vielen Versicherungen zu tun bekommen werden, sollten Sie<br />
jeden Vorgang mit beschrifteten Trennblättern unterteilen,<br />
auch dann, wenn Sie bei einem Anbieter mehrere Verträge haben.<br />
Achten Sie auf einen übersichtlich beschrifteten Ordnerrücken<br />
mit Angaben zu Inhalt <strong>und</strong> Jahreszahl. Beschriften Sie<br />
ruhig mit der Hand – das geht schneller als gedruckt. Wer dazu<br />
immer denselben Stift verwendet <strong>und</strong> die Beschriftung immer<br />
gleich anordnet, schafft auch rein äußerlich einen ordentlichen<br />
Eindruck im heimischen Regal.<br />
Die zweite Herausforderung liegt darin, sich die Zeit<br />
zum Aufräumen zu nehmen. Nach der Arbeit hat man verständlicherweise<br />
wenig Lust, Papierberge zu bändigen. Am<br />
besten lassen sich diese zähmen, wenn man sie erst gar nicht<br />
wachsen lässt. Briefe also immer sofort öffnen, gegebenenfalls<br />
den Vorgang erledigen <strong>und</strong> danach gleich abheften.<br />
Versicherungen<br />
Krankenversicherung<br />
In Deutschland gilt Krankenversicherungspflicht, das heißt, jeder<br />
– egal ob abhängig beschäftigt oder selbständig – muss
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen & Steuern<br />
77<br />
sich selbst ausreichend krankenversichern.<br />
Das ist gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Die studentische<br />
Krankenversicherung endet mit<br />
dem Ende des Semesters, in dem<br />
man exmatrikuliert wurde. Dann meldet<br />
sich normalerweise die Krankenversicherung<br />
<strong>und</strong> bietet eine „freiwillige Versicherung“<br />
an. Der Beitrag errechnet sich<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich aus den aktuellen Einnahmen. Hat<br />
der Betroffene keine oder nur geringe Einnahmen, wird<br />
der Beitrag nach der sogenannten Mindestbemessungsgrenze<br />
berechnet, die jedes Jahr vom Gesetzgeber einheitlich für alle<br />
Krankenkassen festgesetzt wird.<br />
Wer in einem Anstellungsverhältnis steht, wird normalerweise<br />
gesetzlich versichert. Die Wahl zwischen gesetzlicher<br />
<strong>und</strong> privater Krankenversicherung haben nur Beamte,<br />
Selbständige – Freiberufler oder Gewerbetreibende – <strong>und</strong><br />
Angestellte, deren Einkommen über der „Versicherungspflichtgrenze“<br />
von 52.200 Euro im Jahr liegt. Für die anderen,<br />
die „Pflichtversicherten“, ist gr<strong>und</strong>sätzlich die gesetzliche<br />
Krankenkasse zuständig. Den Anbieter darf man selbst auswählen,<br />
Sie müssen nur Ihren Arbeitgeber über Ihre Wahl in<br />
Kenntnis setzen. Den Beitrag teilen sich Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer.<br />
Die Höhe richtet sich nach Ihrem Bruttogehalt,<br />
momentan liegt der Arbeitnehmeranteil zur Krankenversicherung<br />
bei 7,3 Prozent.<br />
Da die gesetzlichen Krankenversicherungen in der Gestaltung<br />
der Leistungen an das Sozialgesetzbuch geb<strong>und</strong>en<br />
sind, fallen r<strong>und</strong> 95 Prozent der Leistungen bei allen Kassen<br />
gleich aus, dazu zählen unter anderem Behandlungen im<br />
Krankenhaus, Behandlungen beim Zahnarzt, Leistungen für<br />
Kinder sowie Heilmittel <strong>und</strong> Hilfsmittel. Seit 2015 erheben<br />
die Krankenkassen einen Zusatzbeitrag zwischen 0 <strong>und</strong> 1,3<br />
Prozent. Die Höhe darf jede Kasse selbst festlegen. An dieser<br />
Stelle stehen die Kassen also im Wettbewerb, daher lohnt sich<br />
ein Vergleich auch bei der gesetzlichen Versicherung. Denn der<br />
Arbeitgeber muss sich lediglich am gesetzlichen Krankenkassenbeitrag<br />
von 14,6 Prozent zur Hälfte beteiligen. Für den Zusatzbeitrag<br />
kommt der Versicherte selbst auf.<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Bei der Haftpflichtversicherung muss man unterscheiden<br />
zwischen der privaten <strong>und</strong> der Berufshaftpflichtversicherung.<br />
Die private Haftpflichtversicherung zahlt, wenn der<br />
Versicherte einen anderen schädigt. Fachleute halten sie für<br />
absolut notwendig, weil beispielsweise die Kosten eines Personenschadens<br />
den Verursacher finanziell ruinieren können:<br />
Schmerzensgeld, Behandlungs- <strong>und</strong> Pflegekosten sowie der<br />
behindertengerechte Umbau einer Wohnung können sich auf<br />
Millionen summieren. Die Stiftung Warentest rät dringend<br />
zur privaten Haftpflichtversicherung mit einer Versicherungssumme<br />
von mindestens drei Millionen Euro pauschal für<br />
7,3<br />
PROZENT<br />
beträgt momentan der<br />
Arbeitnehmeranteil zur<br />
Krankenversicherung.<br />
Die andere Hälfte trägt der<br />
Arbeitgeber.<br />
Personen- <strong>und</strong> Sachschäden. Die<br />
Berufshaftpflichtversicherung für<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure ist nur<br />
für Selbständige relevant. Angestellte<br />
sind automatisch über ihren<br />
Arbeitgeber mitversichert, müssen<br />
sich also darum nicht kümmern. Ein<br />
Sonderthema, das für viele Absolventen<br />
eine Rolle spielen kann, ist die „freie Mitarbeit“.<br />
Sonderklauseln, dass freie Mitarbeiter unter<br />
die Versicherung des Büros „unterschlüpfen“ können,<br />
existieren zwar, bergen aber auch Gefahren. Wenn Sie eine<br />
freie Mitarbeit planen, lesen Sie dazu unbedingt unser Kapitel<br />
„Existenzgründung“.<br />
Unfallschutz<br />
Ein Teil des deutschen Sozialversicherungssystems ist die<br />
gesetzliche Unfallversicherung – getragen durch die verschiedenen<br />
Berufsgenossenschaften. Angestellte sind über<br />
ihren Betrieb automatisch in der Berufsgenossenschaft<br />
pflichtversichert. Sie sind dann bei allen betrieblichen Tätigkeiten<br />
gegen die Folgen von Arbeitsunfällen, Wegeunfällen<br />
(auf dem Weg von <strong>und</strong> zur Arbeit) <strong>und</strong> Berufskrankheiten abgesichert.<br />
Behandlungskosten nach einem Unfall werden von<br />
der Krankenversicherung bezahlt, aber nicht alle Maßnahmen<br />
übernehmen die Krankenkassen, im Gegensatz zu den<br />
Berufsgenossenschaften, die normalerweise alle medizinisch<br />
nötigen Behandlungen <strong>und</strong> Rehabilitationsmaßnahmen tragen.<br />
Im schlimmsten Fall zahlen die Berufsgenossenschaften<br />
auch Invaliditäts- bzw. Hinterbliebenenrente. Sie decken<br />
allerdings ausschließlich Unfälle <strong>und</strong> Erkrankungen ab, die<br />
direkt mit der Arbeit zusammenhängen – Freizeitunfälle natürlich<br />
nicht.
78<br />
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen & Steuern<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Wer aufgr<strong>und</strong> einer beruflich bedingten Krankheit oder eines<br />
Unfalls berufsunfähig wird <strong>und</strong> in der Berufsgenossenschaft<br />
(freiwillig) versichert ist, bekommt eine Invaliditätsrente.<br />
Die Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung kommt nur in ganz seltenen Fällen zum<br />
Tragen <strong>und</strong> reicht meistens kaum aus, um den Lebensstandard<br />
zu halten. Berufsunfähigkeit ist über die gesetzliche<br />
Rentenversicherung seit 2001 gar nicht mehr abgedeckt. Private<br />
Versicherungsunternehmen bieten Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
an, die unabhängig vom Gr<strong>und</strong> der Berufsunfähigkeit,<br />
also beispielsweise auch nach Freizeitunfällen,<br />
zahlen. Sie sind für Angestellte wie für Selbständige interessant.<br />
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung greift, wenn<br />
man nicht mehr im erlernten oder vorwiegend ausgeübten<br />
Beruf arbeiten kann, <strong>und</strong> das unabhängig davon, ob in einem<br />
anderen Beruf gearbeitet wird – es sei denn, im Vertrag<br />
gibt es eine Klausel über die „abstrakte Verweisung“, denn<br />
das würde bedeuten, dass die Versicherung die Leistungen<br />
verweigern kann, wenn man in einem anderen Beruf arbeitet.<br />
Nur noch wenige Versicherungen haben diese – für den<br />
Versicherungsnehmer ungünstige – Klausel, die Vertragsbedingungen<br />
sollten also genau gelesen werden. Die Höhe<br />
der Leistungen kann individuell festgelegt werden, hat aber<br />
Auswirkungen auf die Beitragshöhe, die auch risiko- <strong>und</strong> altersabhängig<br />
ist. Weil die Beitragshöhe sich auch nach<br />
dem Eintrittsalter richtet, ist es besonders für junge Menschen<br />
sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.<br />
Sie sollte so abgeschlossen werden, dass im<br />
Schadensfall die Rente bis zum Eintritt in das Rentenalter<br />
gezahlt wird. Auch hier ist es sinnvoll, vergleichbare Angebote<br />
verschiedener Versicherungsunternehmen einzuholen<br />
<strong>und</strong> zu vergleichen.<br />
Die erste Steuererklärung<br />
Müssen Arbeitnehmer eine Steuererklärung abgeben? In vielen<br />
Fällen sind sie nicht dazu verpflichtet, es sei denn, sie gehören<br />
beispielsweise einer bestimmten Steuerklasse an oder<br />
beziehen Nebeneinkünfte wie Mieten oder Honorare. Selbständige<br />
müssen gr<strong>und</strong>sätzlich eine Steuererklärung abgeben.<br />
Aber auch Arbeitnehmer, Studenten oder Jobsuchende<br />
sollten sich freiwillig die Mühe machen, denn häufig winkt<br />
eine Rückerstattung vom Finanzamt, natürlich nur, wenn man<br />
bereits Steuern gezahlt hat. Wer Einkünfte unter dem gesetzlichen<br />
Freibetrag erzielt hat (2017: 8.820 EUR), bekommt bereits<br />
gezahlte Steuern auf jeden Fall zurück. Höhere Einkünfte<br />
können durch Abzug von beispielsweise Werbungskosten<br />
gesenkt werden. Wichtig: Sie müssen dem Finanzamt gegenüber<br />
belegen können, dass Ihnen die Rückerstattung zusteht.<br />
Deshalb gewöhnen Sie sich gleich zu Anfang des Berufslebens<br />
an, relevante Belege zu sammeln, um sie beim Finanzamt einreichen<br />
zu können.<br />
Über „Elster“ (www.elster.de), das offizielle Programm der<br />
Finanzverwaltung von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern, erhalten Sie sämtliche<br />
Formulare. Sie können Ihre Steuererklärung nach Registrierung<br />
bei Elster auch elektronisch abgeben, meist wird diese<br />
sogar schneller bearbeitet. Mittlerweile gibt es auch vereinfachte<br />
Steuererklärungsbögen für Arbeitnehmer. Bei der ersten<br />
Steuererklärung das Feld „Steuernummer“ freilassen. Die Steueridentifikationsnummer<br />
finden Sie später auf dem Lohnsteuerbescheid.<br />
Zur Erstellung Ihrer Steuererklärung brauchen Sie:<br />
Persönliche Daten: Name, Adresse, Geburtsort,<br />
Steuernummer, Steueridentifikationsnummer etc.<br />
Einkommensnachweise (Lohnsteuerbescheinigung,<br />
Bescheinigung über Arbeitslosengeld, Kindergeld,<br />
Elterngeld, Abfindungen, Insolvenzausfallgeld etc.)<br />
Eventuell Bescheinigungen für Anlage Kind (Schulgeld,<br />
Kinderbetreuungskosten, Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherungsbeiträge,<br />
Ausbildungsbescheinigung, BAföG-Bescheid etc.)<br />
Belege für Werbungskosten (Fortbildung, Arbeitsmaterial,<br />
Reise- <strong>und</strong> Umzugskosten, Bewerbungskosten etc.)<br />
Belege für Sonderausgaben (Unfall-, Haftpflicht-, Lebens<strong>und</strong><br />
Rentenversicherungsbeiträge, Kranken- <strong>und</strong><br />
Pflegeversicherung, Spenden etc.)<br />
Belege für außergewöhnliche Belastungen<br />
(Krankheitskosten, Haushaltshilfe etc.)<br />
(np/us)
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen & Steuern<br />
79<br />
An einem aufgeräumten Schreibtisch arbeitet es sich leichter. Daher: von Anfang an Ordnung halten.<br />
Diese Kosten lassen sich absetzen<br />
Werbungskosten:<br />
Alle Kosten, die mit dem Beruf oder der Ausbildung zusammenhängen,<br />
von Kosten für Bewerbung über Fahrtkosten <strong>und</strong><br />
Umzugskosten bis hin zu Fortbildungen. Vom Finanzamt werden<br />
jährlich 1.000 Euro automatisch als Arbeitnehmerpauschbetrag<br />
berücksichtigt. Bei höheren Kosten lohnt es sich, die<br />
entsprechenden Belege zu sammeln <strong>und</strong> einzureichen.<br />
Sonderausgaben:<br />
Dazu zählen Beiträge für die Altersvorsorge, Beiträge zu der<br />
gesetzlichen Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung, zur Rentenversicherung,<br />
aber auch Spenden. Wenn Sie keine genauen Angaben<br />
zu der Höhe der Ausgaben machen, rechnet das Finanzamt<br />
pauschal 36 Euro an.<br />
Außergewöhnliche Belastung:<br />
Krankheitskosten (Arztkosten, Zuzahlung für Medikamente,<br />
Brille etc.), Unterhaltskosten <strong>und</strong> Katastrophenschäden fallen<br />
unter den Begriff der außergewöhnlichen Belastung. Wie viel<br />
davon angerechnet wird, hängt von der Höhe des Einkommens,<br />
dem Familienstand <strong>und</strong> der Anzahl der Kinder ab.<br />
Steuerermäßigungen:<br />
bekommen Sie für alle Handwerksarbeiten <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
die r<strong>und</strong> um den Haushalt anfallen. Dazu gehören<br />
beispielsweise Kosten für Maler, Heizungswartung, aber auch<br />
Kosten für Haushaltshilfen. Bei einem Umzug summieren sich<br />
die Kosten für Handwerker <strong>und</strong> Dienstleistungen enorm. Hier<br />
also unbedingt die entsprechenden Nachweise sammeln.
Glass made for Milestones<br />
Mit unserer « ipachrome » Beschichtung werden Gebäude wie die Elbphilharmonie zu wahren « Milestones », die die Architektur eines Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
prägen. Das chrombasierte Mehrfachschichtsystem mit einem Lichttransmissionsgrad von nur 4 Prozent ist so hochreflektierend wie ein konventioneller<br />
Silberspiegel, aber wesentlich belastbarer <strong>und</strong> auch für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit bestens geeignet. Für die Elbphilharmonie wurde jede<br />
Scheibe der Fassade mit einem individuellen Tröpfchen-Design beschichtet, das das Gebäude zu jeder Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit individuell schillern lässt.
ipachrome design made by AGC INTERPANE<br />
ipachrome lässt sich zu ESG vorspannen <strong>und</strong> zu VSG verarbeiten, kann mit iplus Wärmeschutz wie auch mit ipasol Sonnenschutz kombiniert <strong>und</strong> zu<br />
Isolierglas weiterverarbeitet werden.<br />
ipachrome von AGC Interpane für innovative Architektur.<br />
Telefon: +49 5273 8090 - info@interpane.com - www.interpane.com
82<br />
BERUFSLEBEN<br />
Einarbeitung<br />
Die ersten 100 Tage<br />
Die ersten h<strong>und</strong>ert Tage im neuen Job können ziemlich anstrengend sein, denn in dieser Zeit<br />
steht man unter besonderer Beobachtung. Während der Probezeit kann ein Arbeitgeber ohne<br />
Angabe von Gründen das Arbeitsverhältnis wieder kündigen. Wer einige ungeschriebene Regeln<br />
beachtet, übersteht die Bewährungsprobe ohne Probleme.<br />
Die Einarbeitung<br />
Normalerweise genießen Berufsanfänger eine Art „Welpenschutz“.<br />
Dass Sie noch nicht alles können <strong>und</strong> wissen, gesteht<br />
Ihnen jeder Arbeitgeber zu. Im Gegenzug erwartet man<br />
von Ihnen, dass Sie alles dafür tun, um die Einarbeitungsphase<br />
kurz zu halten. Erste wichtige Regel: Werden Sie selbst aktiv.<br />
Sie dürfen nicht darauf warten, dass Ihnen ein Kollege alle<br />
relevanten DIN-Normen, Gesetze <strong>und</strong> sonstige Literatur fein<br />
säuberlich kopiert auf den Schreibtisch legt. Gehen Sie selbst<br />
in die Bibliothek oder ins Internet <strong>und</strong> besorgen Sie sich die<br />
notwendige Fachliteratur. Die zweite Regel könnte aus der<br />
Sesamstraße stammen: Das Motto „Wer nicht fragt, bleibt<br />
dumm“ sollten sich Berufsanfänger zu eigen machen. Wenn<br />
Sie etwas nicht richtig verstanden haben, haken Sie nach. Fragen<br />
ist kein Zeichen von Dummheit. Es zeigt, dass Sie Interesse<br />
haben <strong>und</strong> dass es Ihnen wichtig ist, Ihre Aufgaben sorgfältig<br />
zu erledigen. Das können Sie nur, wenn Ihnen alle Zusammenhänge<br />
klar sind. Fragen ist elementar, aber fragen Sie so, dass<br />
Sie Ihren Chef oder Ihre Kollegen nicht nerven. Manchmal ist es<br />
besser, alle Unklarheiten, die einem während der Arbeit begegnen,<br />
zu sammeln <strong>und</strong> später gebündelt zu klären. Wer wegen<br />
Kleinigkeiten zum zehnten Mal beim Nachbarn anklopft, handelt<br />
sich schnell den Ruf einer Nervensäge ein.<br />
Einen guten Eindruck hinterlassen Sie besonders dann,<br />
wenn Sie zeigen, dass Sie sich selbst um die Beantwortung<br />
einer Frage bemüht haben. Wenn Sie beispielsweise ein Leistungsverzeichnis<br />
für eine Bauleistung aufstellen sollen <strong>und</strong><br />
bei der Formulierung des Leistungstextes nicht weiterwissen,<br />
dann schauen Sie bei Produktherstellern nach. Produktkataloge<br />
finden Sie meist auf den Firmenhomepages, die in der Regel<br />
auch entsprechende Leistungstexte enthalten. Doch Vorsicht:<br />
Das darf nicht zu lange dauern. Es kommt nicht gut an, wenn<br />
Sie st<strong>und</strong>enlang recherchieren, um hinterher festzustellen,<br />
dass ein Kollege die Frage in zwei Minuten beantwortet hätte.<br />
Schreiben Sie mit!<br />
Einige Gewohnheiten, die Sie noch aus der Uni oder aus<br />
der Schule kennen, sollten Sie im Berufsleben fortführen. Dazu<br />
gehört das Mitschreiben. Sie werden täglich telefonieren oder<br />
an Baubesprechungen teilnehmen. Um stets den Überblick<br />
zu behalten, sollten Sie kurze Gesprächsnotizen anfertigen,<br />
aus denen das Datum, der Gesprächspartner <strong>und</strong> wichtige<br />
Details des Gesprächs hervorgehen. Ob Sie das am PC oder<br />
handschriftlich machen, bleibt Ihnen überlassen. Hauptsache,<br />
es geht schnell. Bauleiter sind sogar verpflichtet, ein Bautagebuch<br />
zu führen, in dem alle Bauleistungen <strong>und</strong> Geschehnisse<br />
des Tages dokumentiert werden.<br />
Anrufe professionell entgegennehmen<br />
„Ans Telefon zu gehen ist doch kinderleicht“, werden Sie<br />
jetzt vermutlich denken. Der professionelle Umgang mit dem<br />
Kommunikationsmittel Nummer eins ist aber gar nicht so einfach.<br />
Die Art <strong>und</strong> Weise, wie Sie beispielsweise einem Auftraggeber<br />
am Telefon begegnen, wirkt sich direkt auf das Image der<br />
Firma aus. Fre<strong>und</strong>lichkeit allein genügt nicht, um einen positiven<br />
Eindruck beim Anrufer zu hinterlassen. Die professionelle<br />
Begrüßung besteht aus drei Teilen: dem Firmennamen, dem<br />
eigenen Vor- <strong>und</strong> Zunamen <strong>und</strong> dem Tagesgruß. Beispiel: „Architekturbüro<br />
Müller, Schmidt <strong>und</strong> Partner. Elisabeth Krüger.<br />
Guten Tag.“<br />
Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie, wenn Sie selbst angerufen<br />
werden, auf jede Frage sofort eine Antwort parat haben.<br />
Allerdings müssen Sie Ihrem Gesprächspartner aktive<br />
Hilfe anbieten. Sagen Sie nicht: „Da kann ich Ihnen auch nicht<br />
weiterhelfen.“ Entweder Sie leiten den Anrufer an eine zuständige<br />
Person weiter oder schlagen einen Rückruf vor, zum Beispiel,<br />
wenn Sie erst passende Unterlagen heraussuchen müssen.<br />
Gleiche Spielregeln gelten bei der Vertretung eines Kollegen.<br />
Die Mitteilung, dass dieser unterwegs ist, nützt dem An-
ufer wenig. Sagen Sie lieber: „Herr Schmidt ist morgen wieder<br />
im Hause. Kann ich Ihnen helfen?“ Ein solches Angebot bleibt<br />
mit Sicherheit in positiver Erinnerung, selbst wenn Sie keine<br />
endgültige Lösung anbieten können. Fertigen Sie eine kurze<br />
Gesprächsnotiz mit Datum, Uhrzeit <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> des Anrufes<br />
an, damit sich Ihr Kollege nach seiner Rückkehr um die Angelegenheit<br />
kümmern kann. Seien Sie diesbezüglich unbedingt<br />
zuverlässig.<br />
Außerdem: Sprechen Sie niemals über firmeninterne<br />
Schwierigkeiten, wenn sich beispielsweise ein Auftraggeber<br />
bei Ihnen beschwert. Das gilt im Übrigen generell, nicht nur für<br />
das Telefon. Zeigen Sie sich Ihrem Arbeitgeber gegenüber unbedingt<br />
loyal. Aussagen wie „Bei uns herrscht Chaos“, „Unser<br />
Computer ist abgestürzt“ oder „Der neue Praktikant hat Mist<br />
gebaut“ schaden dem Ansehen der Firma <strong>und</strong> damit auch Ihnen,<br />
selbst wenn es tatsächlich so war.<br />
Qualitätsmanagement (QM)<br />
Viele größere Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros, der öffentliche<br />
Dienst oder Bauunternehmen verfügen über ein Qualitätsmanagementsystem,<br />
zum Beispiel das nach DIN EN ISO<br />
9001 zertifizierte System oder ein vergleichbares. Das Ziel<br />
eines QM-Systems liegt darin, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens<br />
zu verbessern, indem zum Beispiel Arbeitsabläufe<br />
effizienter gestaltet werden. Das Zertifikat wird von einer<br />
Prüfstelle vergeben, zum Beispiel vom Technischen Überwachungsdienst<br />
(TÜV). Bei international tätigen Firmen ist<br />
das Qualitätszertifikat mittlerweile ein Muss. Aber auch bei<br />
deutschlandweit agierenden Firmen setzt sich die Einhaltung<br />
der Norm mehr <strong>und</strong> mehr durch. Das wichtigste Utensil eines<br />
Qualitätsmanagementsystems ist das QM-Handbuch, in<br />
dem das QM-System beschrieben wird. Neue Mitarbeiter finden<br />
hierin wichtige Informationen. Es enthält beispielsweise<br />
genaue Arbeitsanweisungen für jeden Bereich, die Festlegung<br />
von Verantwortungen, bestimmte Ordner- <strong>und</strong> Ablagestrukturen<br />
(auch für den PC), Vorgaben für die Ordnerbeschriftung<br />
oder Listen für den Qualitätscheck. Falls Sie in einem<br />
QM-zertifizierten Unternehmen arbeiten, müssen Sie sich an<br />
die Vorgaben der Norm halten <strong>und</strong> sollten sich keine eigene<br />
Ordnung schaffen. Die Einhaltung der Qualitätsstandards<br />
wird in regelmäßigen Abständen von der externen Prüfstelle<br />
kontrolliert. Verstöße gegen die Norm können zum Verlust<br />
des Zertifikats führen.<br />
Da das Verfahren recht aufwändig ist, sind die kleineren Architektur-<br />
oder Ingenieurbüros häufig nicht zertifiziert. Allerdings<br />
gibt es mittlerweile auch für diese Gruppe ein leicht handelbares<br />
Qualitätsmanagementsystem, <strong>und</strong> zwar das TÜV-geprüfte<br />
„QualitätsZertifikat ,Planer am Bau‘“, mit dem sich im Gegensatz<br />
zu der allgemeinen Industrienorm ein speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Bauplanern zugeschnittener Qualitätsstandard herstellen<br />
lässt. Dieser wird nicht nur von öffentlichen, sondern auch von<br />
halböffentlichen Auftraggebern, wie zum Beispiel der Bahn, <strong>und</strong><br />
natürlich auch von privaten Bauherren anerkannt.<br />
Auch wenn kein Zertifikat im Unternehmen vorhanden<br />
ist, so gibt es in jedem Büro gewisse Ordnungsregeln, zum Beispiel<br />
ein bestimmtes Ablagesystem, dem sich neue Mitarbeiter<br />
anpassen sollten. Ordnung ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für<br />
den beruflichen Erfolg. Führen Sie Ihre Unterlagen immer so,<br />
dass auch andere damit arbeiten können. Wenn Sie krank sind<br />
<strong>und</strong> Ihre Kollegen die Vertretung übernehmen, müssen sich<br />
diese anhand Ihrer Notizen problemlos einen Überblick über<br />
den Stand Ihres Projektes verschaffen können.
84<br />
BERUFSLEBEN<br />
Einarbeitung<br />
Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,<br />
verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt<br />
denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten<br />
Besenstrich.<br />
Zeitmanagement: In der Ruhe liegt die Kraft<br />
Stress <strong>und</strong> Hektik sind im Berufsleben an der Tagesordnung,<br />
vor allem wenn ein Abgabetermin näherrückt. Neulinge<br />
stehen unter dem besonderen Druck, die Probezeit zu überstehen,<br />
<strong>und</strong> werden daher häufig von Stresssymptomen heimgesucht.<br />
„Wie soll ich das bloß alles schaffen?“, schießt es einem<br />
beim Anblick des riesigen Berges an Arbeit durch den Kopf. Eines<br />
ist sicher: In Panik zu geraten <strong>und</strong> sich ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />
in die Arbeit zu stürzen, hilft Ihnen nicht weiter, macht<br />
Sie schlimmstenfalls sogar krank. „Wenn du es eilig hast, gehe<br />
langsam“, so lautet der Titel eines Buches von Prof. Lothar Seiwert,<br />
einem anerkannten Fachmann auf dem Gebiet des Zeitmanagements.<br />
Im Klartext heißt das: Machen Sie einen Schritt<br />
nach dem anderen. Lenken Sie den Blick nicht nach oben, sondern<br />
immer nur auf den nächsten Schritt. Andernfalls passiert<br />
nämlich das, was Beppo der Straßenkehrer aus Michael<br />
Endes Kinderbuch „Momo“ treffend beschreibt: „Manchmal<br />
hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so<br />
schrecklich lang, das kann man niemals schaffen, denkt man.<br />
Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer<br />
mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar<br />
nicht weniger wird, was vor einem liegt. Und man strengt sich<br />
noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, <strong>und</strong> am Schluss<br />
ist man außer Puste <strong>und</strong> kann nicht mehr. Und die Straße liegt<br />
immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.“<br />
Vielen Menschen geht die Puste vor allem deswegen aus,<br />
weil sie nicht in der Lage sind, wichtige von unwichtigen Aufgaben<br />
zu unterscheiden. Sie „verzetteln“ sich im wahrsten Sinne<br />
des Wortes. Daher: Planen Sie die einzelnen Schritte, die zur<br />
Bewältigung eines Projektes notwendig sind. Die erste Frage<br />
des Tages muss lauten: Was liegt heute an? Was ist besonders<br />
dringlich <strong>und</strong> muss zuerst bearbeitet werden? Was kann auch<br />
später erledigt oder delegiert werden? Hilfreich sind sogenannte<br />
„To-do-Listen“, auf denen Sie alle anstehenden Aufgaben<br />
nach Prioritäten geordnet aufführen <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach abarbeiten<br />
können. Viele Menschen behaupten, sie hätten zu viel<br />
zu tun, um zu planen. Das ist zu kurz gedacht, denn es kostet<br />
nur wenige Minuten, um eine Prioritätenliste aufzustellen. Eine<br />
gute Planung spart nicht nur Zeit, sie steigert auch die Qualität<br />
der Arbeit. Darüber hinaus bleibt der „Spaß-Faktor“ erhalten,<br />
vorausgesetzt, man macht es wie Beppo der Straßenkehrer,<br />
der zu seiner Fre<strong>und</strong>in Momo sagt: „Man darf nie an die ganze<br />
Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den<br />
nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den<br />
nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.<br />
Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine<br />
Sache gut. Und so soll es sein […] Auf einmal merkt man, dass<br />
man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat<br />
gar nicht gemerkt wie, <strong>und</strong> man ist nicht aus der Puste.“<br />
Last, but not least: Achten Sie auf sich!<br />
Es mag banal klingen, aber vergessen Sie nicht, auf Ihre<br />
Ges<strong>und</strong>heit Acht zu geben, auch bei der größten Hektik.<br />
Durch negativen Stress ausgelöste Krankheiten wie Tinnitus,<br />
Hörsturz, Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden nehmen<br />
unter jungen Menschen zu. Dabei ist es ein Leichtes, ein<br />
Anti-Stress-Programm ganz nebenbei während der Arbeit<br />
zu fahren: Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens zwei<br />
Liter Flüssigkeit, am besten stilles Wasser. Regelmäßige Mahlzeiten,<br />
ausreichend Schlaf <strong>und</strong> die Vermeidung von übermäßigem<br />
Alkohol- <strong>und</strong> Nikotingenuss verstehen sich von selbst.<br />
Kontrollieren Sie immer mal wieder Ihre Haltung. Sitzen Sie<br />
aufrecht oder „lümmeln“ Sie vorm PC herum? Ein krummer<br />
Rücken staucht die inneren Organe, besonders die Lungen,<br />
dadurch kann die Atmung nicht optimal ablaufen. Ziehen Sie<br />
Kleidung an, die bequem sitzt. Der wichtigste Atemmuskel,<br />
das Zwerchfell, befindet sich in Bauchnähe <strong>und</strong> darf nicht eingezwängt<br />
werden. Gut für die Atmung <strong>und</strong> fürs Wohlbefinden<br />
ist herzhaftes Gähnen, Rekeln <strong>und</strong> Strecken. Das sollten Sie<br />
besonders bei sitzenden Tätigkeiten regelmäßig tun, vielleicht<br />
nicht unbedingt, wenn ein Vorgesetzter in der Nähe ist.<br />
Sorgen Sie außerdem für Ruhepausen, vor allem wenn<br />
Sie das Gefühl haben, nicht weiterzukommen. Nach einem<br />
kurzen Spaziergang lösen sich Denkblockaden meist recht<br />
schnell. Und wenn Sie am Ende eines Tages doch völlig gerädert<br />
nach Hause kommen, obwohl Sie eigentlich die ganze Zeit<br />
am Schreibtisch gesessen haben, dann hilft nur eins: Bewegung.<br />
Stress ist eigentlich eine positive Reaktion des Körpers.<br />
Den Urmenschen sicherte er das Überleben. Stress bedeutet<br />
nichts anderes als die erhöhte Ausschüttung von Adrenalin<br />
<strong>und</strong> anderen Hormonen. Das wiederum sorgt für Spannung in<br />
der Muskulatur <strong>und</strong> Optimierung der Sauerstoffversorgung,<br />
beste Voraussetzungen für die Jagd auf Mammuts. Im Gegensatz<br />
zu unserer zivilisierten Welt haben die Urmenschen Stress<br />
in Bewegung umgesetzt. Sie waren sogar dazu gezwungen,<br />
der Beute nachzustellen, sonst wäre die Küche kalt geblieben.<br />
Da wir keinen Mammuts mehr hinterherjagen, müssen wir<br />
uns eine Alternative suchen, um Stress abzubauen. Das kann<br />
jede Art der Bewegung sein, zum Beispiel Joggen, Fitness oder<br />
Fußball. Optimal wäre eine Sportart, die Ihnen Spaß macht.<br />
Auf diese Weise haben Sie am nächsten Tag wieder genug Puste,<br />
um Schritt für Schritt die anstehenden Aufgaben zu lösen<br />
<strong>und</strong> dabei selbst nicht auf der Strecke zu bleiben.
BERUFSLEBEN Einarbeitung<br />
85<br />
BIM: Vom Plan zur Ausschreibung<br />
mit einem Klick<br />
Felix Grau ist Geschäftsführer der Nova Building IT GmbH, einem<br />
auf Cloudlösungen im Bereich Bausoftware spezialisierten<br />
Unternehmen. Wir befragten ihn zum Thema Building Information<br />
Modeling (BIM).<br />
BIM ist in aller M<strong>und</strong>e, was ist eigentlich so toll daran?<br />
Felix Grau: In der Hauptsache ist BIM die Verwirklichung eines schon<br />
lange geträumten Traumes aller <strong>Architekten</strong>, nämlich eine Zeichnung<br />
zu erstellen <strong>und</strong> mit einem Klick die Ausschreibung fertig zu haben.<br />
Bisher musste der Planer die Massen aus der Zeichnung mit dem<br />
Lineal aufnehmen <strong>und</strong> dann ausrechnen, welche Ausschreibungsmenge<br />
sich für eine Position ergibt – eine sehr mühselige Arbeit, die<br />
zudem sehr fehleranfällig war.<br />
Wie genau funktioniert BIM?<br />
Felix Grau: Die Daten der über CAD-Systeme erstellten 3D-Modelle<br />
von Bauwerken, sogenannte IFC-Dateien, werden im BIM-Prozess an<br />
weiterführende Systeme, zum Beispiel an das Baukosten-Management<br />
oder an AVA-Programme, übertragen. Dort können die Modelle<br />
über einen Viewer visualisiert werden. Durch das Auslesen der Raumstruktur<br />
eines Gebäudes kann es geschossweise gegliedert werden. In<br />
jedem Geschoss gibt es Bauteilgruppen, zum Beispiel Wände, Decken<br />
oder Balken, die unterschiedlich bemustert werden können. Über die<br />
Bemusterung lassen sich sowohl Leistungen als auch Massen an das<br />
jeweilige Bauteil knüpfen, genauso wie Informationen zum Material.<br />
Ein Beispiel?<br />
Felix Grau: Gerne. Bei einer Wand handelte es sich ja um ein mehrschichtiges<br />
Bauteil, wir haben das Mauerwerk, meist eine Dämmung<br />
<strong>und</strong> Putz innen <strong>und</strong> außen. Die zur Erstellung der Wand erforderlichen<br />
Leistungen betreffen unterschiedliche Gewerke, also neben<br />
Maurerarbeiten auch den Trockenbau, unter Umständen muss gemalert<br />
werden. Die Informationen zu den Leistungspositionen werden<br />
mit dem Bauteil Wand verknüpft <strong>und</strong> gemeinsam mit den Massen<br />
an das Maurer-, Maler- <strong>und</strong> Trockenbau-Leistungsverzeichnis übergeben.<br />
Dies nennt man bidirektionale Verknüpfung, das heißt, es werden<br />
verschiedene Projektinformationen <strong>und</strong> Dokumente auch bei der<br />
Fortschreibung z.B. des 3D-Modells laufend synchronisiert. So kann<br />
man innerhalb des gesamten Bauprozesses auch weiterführend anhand<br />
des virtuellen Gebäudemodells sehr bequem ermitteln, für welche<br />
Bauteile Nachträge erforderlich werden, ob die Terminplanung<br />
eingehalten wird oder die Schlussrechnung gestellt werden kann.<br />
Beim Thema BIM schrecken viele vor den hohen Investitionskosten<br />
zurück. Gibt es hier Lösungen?<br />
Felix Grau: Ja, mittlerweile gibt es auch eine Cloud-Lösung für den<br />
Baubereich, die Sie gegen eine monatliche Nutzungsgebühr mieten<br />
können. Das heißt, Sie kaufen nicht das Programm <strong>und</strong> installieren es<br />
auf Ihrem Rechner, sondern Sie können sich übers Internet ins System<br />
einloggen <strong>und</strong> dort Ihre Daten einpflegen. Auch von unterwegs, Sie<br />
brauchen nur eine Internetverbindung.<br />
Muss man sich bei einer<br />
Cloud-Lösung nicht Sorgen<br />
um die Datensicherheit machen?<br />
Felix Grau: Die Projektdaten unserer<br />
User werden allesamt <strong>und</strong><br />
ausschließlich auf deutschen<br />
Servern nach DSGVO in einem<br />
nach ISO-27001 gesicherten Rechenzentrum<br />
gespeichert. Darüber<br />
hinaus verfügen wir über<br />
ein Testat eines zertifizierten<br />
Dienstleisters des B<strong>und</strong>esamtes<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI), wonach wir<br />
uns an die sehr strengen Richtlinien<br />
des B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetzes<br />
halten <strong>und</strong> unsere<br />
Software gegen Angriffe geschützt ist. Wer trotzdem seine Daten im<br />
eigenen Haus behalten möchte, kann unser System aber auch im Intranet<br />
installieren.<br />
Mit welchen Kosten muss man rechnen?<br />
Felix Grau: Bei der Nova Building IT kosten die AVA-Programme je<br />
nach Leistungsumfang zwischen 49 <strong>und</strong> 89 Euro pro Monat. Wer die<br />
BIM-Lösung wünscht, kann diese als Add-on zu allen Paketen dazubuchen.<br />
Dieser Zusatz kostet zwischen 20 <strong>und</strong> 40 Euro. In allen Paketen<br />
enthalten ist ein technischer Support per E-Mail, Telefon <strong>und</strong><br />
Fernwartung. Interessierte bekommen zunächst einen kostenlosen<br />
Testzugang für 14 Tage. Danach kann das Paket monatlich gekündigt<br />
werden.
86<br />
BERUFSLEBEN<br />
Alternativen<br />
Die Fähigkeit, Ideen interessant <strong>und</strong> mitreißend zu<br />
präsentieren, ist eine Begabung, die Ihnen in allen<br />
Bereichen des Berufslebens nur Vorteile bringt.<br />
Neue Wege – gleiche Richtung<br />
Nicht immer führt ein erfolgreicher Studienabschluss direkt ins Berufsleben. Manchmal klappt<br />
es nicht gleich mit einer Anstellung, manchmal braucht man einfach noch Zeit zur Orientierung.<br />
Wie Sie Wartezeiten ohne Richtungswechsel sinnvoll überbrücken.<br />
Weiterbildung<br />
Zahlreiche Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten bieten Aufbaustudiengänge<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> an. Dabei<br />
handelt es sich um Fernstudiengänge mit drei bis fünf<br />
Semestern Studiendauer. Die Teilnehmer erhalten dazu umfangreiches<br />
Studienmaterial sowie Übungsaufgaben, die nach<br />
Bearbeitung zurückgeschickt werden müssen. Das Studium endet<br />
im Allgemeinen mit einer Abschlussarbeit, mehreren Präsenzseminaren<br />
am Hochschulort <strong>und</strong> einer Abschlussklausur.<br />
In Einzelfällen kann man auf diese Weise sogar promovieren.<br />
Das Angebot an Aufbaustudiengängen ist breit gefächert, es<br />
reicht von „Bauen im Bestand“ bis hin zu „Europäischer Urbanistik“.<br />
Eine Auswahl an interessanten Aufbau- <strong>und</strong> Masterstudiengängen<br />
ist im Anhang des Buches aufgelistet.<br />
Baureferendariat: Praxisnahe Zusatzausbildung<br />
Ähnlich wie Juristen oder Pädagogen können <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> ein Referendariat machen <strong>und</strong> damit eine<br />
Beamtenlaufbahn im höheren technischen Verwaltungsdienst<br />
einschlagen. Freie Stellen für den Vorbereitungsdienst<br />
als Referendar oder Referendarin bieten der B<strong>und</strong>, die Länder,<br />
Kommunen oder Landkreise an. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes<br />
wissenschaftliches Hochschulstudium, auch<br />
Masterabschlüsse werden anerkannt. Ein Fachhochschulbzw.<br />
Bachelorabschluss reicht nicht aus. Angeboten werden<br />
die Fachrichtungen Hochbau, Städtebau, Bauingenieurwesen<br />
(Wasser-, Straßen- <strong>und</strong> Stadtbauwesen) <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
(Umweltschutz). Die Ausbildung hat das Ziel, Führungskräfte<br />
für leitende Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung<br />
heranzubilden. In der Ausbildung lernen Referendare Aufgaben,<br />
Organisation <strong>und</strong> Arbeitsweise der Verwaltung kennen,<br />
außerdem werden ihnen die Anwendung der Rechts- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsvorschriften, die Methoden zur Sicherstellung<br />
einer effektiven <strong>und</strong> wirtschaftlichen Verwaltung sowie die<br />
Führung von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern vermittelt.<br />
Das Referendariat dauert mindestens zwei Jahre. Referendare<br />
sind „Beamte auf Widerruf“. Ihre Bezüge während des Vorbereitungsdienstes<br />
betragen zurzeit r<strong>und</strong> 1.400 Euro plus Familienzuschlag<br />
monatlich zuzüglich Kindergeld. Da Beamte keine<br />
Arbeitslosen- <strong>und</strong> Rentenversicherung abführen müssen,<br />
bleibt unterm Strich ein höherer Nettolohn übrig als in einem<br />
Angestelltenverhältnis bei gleichem Bruttolohn.<br />
Der Vorbereitungsdienst schließt mit der „Großen Staatsprüfung“,<br />
bestehend aus einer häuslichen Prüfungsarbeit,<br />
vier schriftlichen Klausuren <strong>und</strong> einer mündlichen Prüfung,<br />
beim Oberprüfungsamt in Bonn ab. Nach bestandener Prüfung<br />
darf man die Berufsbezeichnung „Bauassessor/-in“ führen. Damit<br />
besteht die Möglichkeit, sich im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />
um eine Anstellung im höheren technischen Verwaltungsdienst<br />
oder in der freien Wirtschaft zu bewerben. Nähere Infos<br />
zum Baureferendariat erteilt das Oberprüfungsamt für den<br />
höheren technischen Verwaltungsdienst unter www.Oberpruefungs<br />
amt.de. Einzelne B<strong>und</strong>esländer wie Bayern oder Baden-Württemberg<br />
haben eigene Prüfungsämter.<br />
Bauinspektorenlaufbahn<br />
Fachhochschulabsolventen ohne Masterabschluss haben<br />
die Möglichkeit, eine Beamtenlaufbahn im gehobenen bautechnischen<br />
Dienst einzuschlagen <strong>und</strong> damit Bauoberinspektor/-in<br />
zu werden. Der Vorbereitungsdienst dauert in der Regel<br />
18 Monate. Die Ausbildung erfolgt bei Baubehörden <strong>und</strong><br />
an Bildungseinrichtungen der öffentlichen Verwaltung, zum<br />
Beispiel bei Bauaufsichtsbehörden, Hoch- <strong>und</strong> Tiefbauämtern,<br />
Straßenbauämtern oder Landratsämtern. Um einen Ausbildungsplatz<br />
kann man sich bei B<strong>und</strong>es- oder Landesministerien<br />
bewerben. Angeboten werden die Fachrichtungen Hochbau
BERUFSLEBEN<br />
Alternativen<br />
87<br />
<strong>und</strong> Städtebau, Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt<br />
Straßenwesen oder Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft sowie Baubetrieb.<br />
Die Ausbildung endet mit der „Staatsprüfung“, bestehend<br />
aus einem schriftlichen <strong>und</strong> einem mündlichen Teil. Beamte des<br />
gehobenen bautechnischen Dienstes arbeiten später als Sachbearbeiter<br />
in den staatlichen <strong>und</strong> kommunalen Bauverwaltungen,<br />
bei Straßenbauverwaltungen, Wasserwirtschaftsbehörden<br />
<strong>und</strong> der Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung.<br />
Wissenschaftliche Laufbahn<br />
Die Zahl der Stellen für Professoren an Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen<br />
ist eher rückläufig oder es werden Stifterprofessuren<br />
nur für eine begrenzte Zeit, zum Beispiel für fünf Jahre, besetzt.<br />
Voraussetzung ist die Promotion mit mindestens „sehr<br />
gut“, außerdem werden fünf Jahre Berufspraxis außerhalb der<br />
Hochschule vorausgesetzt. <strong>Architekten</strong> müssen herausragende<br />
Entwurfsleistungen vorweisen können. Wichtig ist es, nach<br />
der Promotion Kontakt zur Universität zu pflegen, zum Beispiel<br />
durch Lehraufträge. Vorteilhaft sind Veröffentlichungen in<br />
Fachzeitschriften sowie die Mitarbeit in Fachausschüssen. Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere<br />
sind außerdem Fleiß <strong>und</strong> Ausdauer. Planbar ist eine Hochschulkarriere<br />
nicht. Die Habilitation, das heißt eine weitere<br />
wissenschaftliche Prüfung, ist bei <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />
eher selten. Die Hochschulen bieten in ihren Instituten<br />
auch Planstellen als wissenschaftliche Mitarbeiter, Oberingenieure,<br />
akademische Räte sowie zeitlich begrenzte Stellen<br />
für Forschungsvorhaben an. Hierüber ergibt sich häufig die<br />
Möglichkeit einer Promotion. In einzelnen B<strong>und</strong>esländern ist<br />
es möglich, an den Universitäten Promotionsstipendien nach<br />
dem Graduiertenförderungsgesetz zu beantragen. Voraussetzung<br />
ist ein sehr guter Diplom- beziehungsweise Masterabschluss.<br />
Das Promotionsthema muss von zwei Professoren der<br />
betreffenden Fachrichtung befürwortet werden. Die Promotionsstipendien<br />
werden im Allgemeinen für die Dauer von zwei<br />
Jahren vergeben, soweit Mittel bereitstehen. Darüber hinaus<br />
gibt es politische, gewerkschaftliche, kirchliche <strong>und</strong> Umweltstiftungen,<br />
die Promotionsstipendien vergeben. Einige Adressen<br />
sind im Anhang des Buches zu finden.<br />
Rhetorik<br />
Die Fähigkeit, Ideen interessant <strong>und</strong> mitreißend zu präsentieren,<br />
ist eine Begabung, die Ihnen in allen Bereichen des Berufslebens<br />
nur Vorteile bringt, ganz egal ob Sie nun im öffentlichen
88<br />
BERUFSLEBEN<br />
Alternativen<br />
Dienst oder in der freien Wirtschaft arbeiten werden. Das<br />
gilt für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gleichermaßen. <strong>Architekten</strong><br />
müssen in der Lage sein, ihre Entwürfe nicht nur perfekt<br />
auszuarbeiten, sondern alle am Projekt Beteiligten davon<br />
zu überzeugen. Auch <strong>Bauingenieure</strong> brauchen gute Kommunikationsfähigkeiten<br />
beim Umgang mit Bauherren, Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />
Fachjournalismus<br />
Journalisten brauchen nicht nur ein gutes Gespür für Themen<br />
<strong>und</strong> eine gute Schreibe. Durchhaltevermögen <strong>und</strong> Spaß an<br />
der Sache sind ebenso wichtig. Wer in den Journalismus wechselt,<br />
kann durchaus vom Regen in die Traufe geraten, denn der<br />
Arbeitsmarkt für die schreibende Zunft ist übersättigt. Immerhin<br />
können architektonisch oder bautechnisch vorgebildete<br />
Journalisten mit Sachverstand <strong>und</strong> Fachwissen über Bau- <strong>und</strong><br />
Architekturthemen berichten. Einen gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Weg in den Journalismus gibt es nicht. Die Berufsbezeichnung<br />
„Journalist“ ist, anders als bei <strong>Architekten</strong>, nicht<br />
geschützt. Jeder darf sich so nennen, doch nicht jeder wird von<br />
den Zeitungs-, Hörfunk- oder Fernsehredaktionen beschäftigt.<br />
Oft wird ein Volontariat erwartet. Dabei handelt es sich um<br />
eine meist zweijährige Ausbildung in einer Redaktion, in der<br />
man das journalistische Handwerk erlernt. Für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> würde sich beispielsweise ein Volontariat<br />
bei einer Baufachzeitschrift oder in der Wissenschaftsredaktion<br />
eines Hörfunk- oder Fernsehsenders anbieten. Während<br />
der Ausbildung erhält man ein Ausbildungsgehalt. Volontariatsplätze<br />
sind rar. Zu den Einstellungsvoraussetzungen zählen<br />
erste journalistische Erfahrungen in Form von Praktika<br />
oder freier Mitarbeit im journalistischen Bereich. Beim Hörfunk<br />
<strong>und</strong> beim Fernsehen wird außerdem eine r<strong>und</strong>funktaugliche<br />
Stimme erwartet.<br />
Technische/-r Redakteur/-in<br />
Gute Berufsaussichten haben technische Redakteure.<br />
Sie schreiben überwiegend technische Dokumentationen<br />
von Produkten, wie Bedienungs-, Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsanleitungen,<br />
entwickeln aber auch Schulungs-, Messe- <strong>und</strong><br />
Vertriebsunterlagen, beispielsweise für die PR-Abteilungen<br />
großer Konzerne. Ähnlich wie beim Journalisten gibt es keine<br />
gesetzlichen Vorschriften, um technischer Redakteur zu werden.<br />
Die notwendige Qualifikation können <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> durch Fortbildungskurse, durch ein Volontariat<br />
oder ein Zusatzstudium erlangen. Es gibt in diesem Bereich<br />
aber auch viele Quereinsteiger ohne besondere Zusatzausbildung.<br />
Nähere Auskünfte zu diesem Beruf erteilt der Deutsche<br />
Fachverband für Technische Kommunikation <strong>und</strong> Informationsentwicklung<br />
(tekom) unter www.tekom.de.<br />
Energieberatung<br />
Manchmal eröffnen neue Gesetze neue Betätigungsfelder<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Die Novellierung der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) ist dafür ein gutes Beispiel. Sie<br />
ist am 1. Oktober 2007 in Kraft getreten. Das Verordnung erweitert<br />
den Anwendungsbereich von Gebäude-Energieausweisen.<br />
Davor musste dieses Dokument nur für Neu- <strong>und</strong> Umbauten<br />
ausgestellt werden. Seit Juli 2008 ist der Energieausweis<br />
auch für bestehende Gebäude Pflicht, <strong>und</strong> zwar dann, wenn<br />
das Objekt verkauft oder vermietet werden soll. Das gilt für<br />
alle Arten von Gebäuden, auch für Büro- <strong>und</strong> Dienstleistungsimmobilien.<br />
Im Gebäude-Energieausweis wird die Energieeffizienz<br />
eines Gebäudes angegeben. Die Beurteilung nehmen<br />
häufig <strong>Architekten</strong>, teilweise auch <strong>Bauingenieure</strong> vor, die bei<br />
einer <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer eine Zusatzausbildung<br />
zum Energieberater absolviert haben.<br />
Facility Management (FM)<br />
Der englische Begriff „facilities“ bedeutet auf Deutsch „Anlagen“.<br />
Mit Facility Management ist das technische, kaufmännische<br />
<strong>und</strong> infrastrukturelle Management von Liegenschaften<br />
gemeint. Die Tätigkeit zielt auf einen langfristigen Erhalt<br />
<strong>und</strong> eine Erhöhung der Vermögenswerte in Form von Bausubstanz,<br />
Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen. Dies kann sowohl unternehmensintern<br />
über eine entsprechende Abteilung<br />
erfolgen als auch von externen Anbietern durchgeführt werden.<br />
Facility Management ist inzwischen als wissenschaftliches<br />
Fach etabliert <strong>und</strong> wird von verschiedenen Hochschulen<br />
als Studiengang angeboten. Zunehmend kommen <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> in diesem Bereich zum Einsatz, besonders<br />
im Gebäudemanagement – einer Teildisziplin des Facility<br />
Management. Zu ihren Aufgaben gehört es, den einwandfreien<br />
Ablauf von technischen Prozessen innerhalb des Gebäudes<br />
zu gewährleisten, zum Beispiel die Energieversorgung.<br />
Sie sind außerdem für die Ausschreibung <strong>und</strong> Betreuung von<br />
Sanierungs- oder Anbaumaßnahmen in Bestandsgebäuden<br />
zuständig. Im Idealfall begleiten sie alle Lebenszyklen der<br />
Gebäude – von der Planung bis zum Abriss. Facility Management<br />
ist nicht mit einer Hausmeistertätigkeit zu verwechseln.<br />
Es geht vielmehr um Organisation <strong>und</strong> Optimierung von<br />
Prozessen, die innerhalb einer Einrichtung passieren. Facility<br />
Manager sind in der Regel Generalisten, die in Unternehmen<br />
als Schnittstelle fungieren <strong>und</strong> die Kommunikation zwischen<br />
Fachbereichen <strong>und</strong> Teildisziplinen herstellen.
So entsteht Sicherheit:<br />
„Ich erwarte, dass Sicherheitslösungen nicht nur funktionieren<br />
<strong>und</strong> alle Normen erfüllen. Sie müssen auch den hohen Ansprüchen<br />
an Design gerecht werden. So entsteht für mich Sicherheit“,<br />
sagt Architekt Peter Dobler aus Stuttgart.<br />
Als Hersteller von Sicherheitssystemen wissen wir bei ASSA ABLOY:<br />
Die Anforderungen im Objektbereich sind hoch <strong>und</strong> zahlreich.<br />
Daher bieten wir Ihnen kompetente Beratung durch unser Team –<br />
für mehr Sicherheit bei Ihren Entscheidungen.<br />
Alles passt! Sicherheitstechnik von ASSA ABLOY<br />
Weitere Informationen unter: www.assaabloy.de/Planerportal
90<br />
BERUFSLEBEN<br />
Grenzerfahrungen<br />
Über die Grenzen<br />
Ein Auslandsaufenthalt ist nicht nur eine gute Überbrückungs- <strong>und</strong> Orientierungsmöglichkeit<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, sondern eine echte Bereicherung für den Lebenslauf. Mit ein<br />
wenig Mut, Eigeninitiative, Abenteuerlust <strong>und</strong> vor allem guter Vorbereitung wird die Arbeit im<br />
Ausland zur Erfolgsgeschichte.<br />
Deutsche <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> genießen<br />
im Ausland einen sehr guten Ruf, sowohl in Bezug auf<br />
die Qualität des Entwurfs <strong>und</strong> seine Ausführung als<br />
auch in Sachen Kosten- <strong>und</strong> Terminsicherheit. Das Hauptaugenmerk<br />
sollte bei der Jobsuche im Ausland nicht vornehmlich<br />
auf das Gehalt gerichtet sein, zumal sich ein Vergleich aufgr<strong>und</strong><br />
der unterschiedlichen Lebenshaltungskosten, Arbeitszeiten,<br />
Tarifvereinbarungen, Urlaubstage <strong>und</strong> anderen Gratifikationen<br />
meist verbietet. In vielen Ländern helfen regionale<br />
Arbeitsagenturen bei der Suche nach dem geeigneten Job. Dabei<br />
sollten die Angebote der staatlichen Arbeitsvermittlungen<br />
ebenso ausgeschöpft werden wie Jobbörsen im Internet oder<br />
Initiativbewerbungen, die in manchen Ländern deutlich erfolgversprechender<br />
sein können.<br />
Einreiseformalitäten<br />
In EU-Länder können Arbeitnehmer aus EU-Staaten ganz<br />
einfach mit gültigem Personalausweis oder Reisepass einreisen.<br />
Weder in den Niederlanden noch in Belgien oder Finnland<br />
unterliegen B<strong>und</strong>esbürger als Angehörige eines EU-Staates<br />
etwaigen Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt. Eine Arbeitserlaubnis<br />
wird in den Niederlanden <strong>und</strong> Belgien automatisch<br />
erteilt.<br />
Das Aufenthaltsrecht weist allerdings von Land zu Land unterschiedliche<br />
Besonderheiten auf: In Frankreich muss eine Aufenthaltsgenehmigung<br />
binnen einer Frist von drei Monaten beantragt<br />
werden, im Gegenzug erhalten registrierte EU-Ausländer eine<br />
Sozialversicherungskarte, mit der sie den gleichen sozialen Schutz<br />
genießen wie die Franzosen. Auch in Finnland, Norwegen <strong>und</strong> Polen<br />
ist jeder Aufenthalt von mehr als drei Monaten meldepflichtig.<br />
Nicht nur Sprachen <strong>und</strong> Gewohnheiten<br />
unterscheiden sich von Land zu Land, oft<br />
werden auch Hierarchien anders gewichtet.<br />
In Österreich ist die Meldefrist auf drei Tage, in Belgien auf zehn<br />
Werktage nach der Einreise verkürzt, wobei ein Nachweis über die<br />
Berufstätigkeit vorgelegt werden muss. In Großbritannien darf<br />
man sich ganze sechs Monate aufhalten, ebenso in der Schweiz –<br />
erst dann besteht Meldepflicht.<br />
In einigen Ländern empfehlen sich bestimmte private Zusatzversicherungen.<br />
So in Österreich, denn die Beiträge zur Krankenversicherung<br />
sind deutlich geringer als in Deutschland, dafür muss<br />
viel zugezahlt werden. Auch in Brasilien zahlen Deutsche nur geringe<br />
Sozialabgaben, doch die Leistungen sind dementsprechend<br />
niedrig. In Kanada steht das gut ausgebaute Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
nur Kanadiern <strong>und</strong> Einwanderern mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung<br />
kostenfrei zur Verfügung, so dass auch hier unbedingt<br />
eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden<br />
sollte. In Finnland werden die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung<br />
nicht vom Arbeitgeber einbehalten, sondern ausbezahlt. Da<br />
die staatliche Gr<strong>und</strong>versorgung für Arbeitslose recht gering ist,<br />
sollte man sofort bei Jobantritt in eine Gewerkschaft eintreten<br />
<strong>und</strong> in deren Arbeitslosenkasse einzahlen.<br />
Interessenverbände<br />
In Europa gibt es in vielen Ländern <strong>Architekten</strong>kammern,<br />
die zum Teil ähnlich wie der BDA in Deutschland als Interessenvertretung<br />
der <strong>Architekten</strong> der jeweiligen Länder fungieren.<br />
In Belgien ist die Mitgliedschaft in der Kammer obligatorisch,<br />
in Frankreich nur dann, wenn eine Selbständigkeit<br />
angestrebt wird. Oftmals lohnt sich ein Eintrag ins Register, in<br />
den Niederlanden beispielsweise, weil nur registrierte <strong>Architekten</strong><br />
bei öffentlichen Bauaufträgen berücksichtigt werden,<br />
<strong>und</strong> in England, weil nur Mitglieder die Berufsbezeichnung „architect“<br />
führen dürfen. Eine weitere wichtige Institution ist der<br />
Königlich-Niederländische Ingenieurverein KIVI NIRIA mit mehr<br />
als 25.000 Mitgliedern. In Belgien ist die Königliche Föderation<br />
der <strong>Architekten</strong>vereinigungen von Belgien (FAB) mit <strong>Architekten</strong>verbänden<br />
aus Flandern, Wallonien <strong>und</strong> dem Großraum<br />
Brüssel eine gute Anlaufstelle. In der Schweiz <strong>und</strong> in Norwegen<br />
ist der Beruf des <strong>Architekten</strong> nicht geschützt, so dass es zahlreiche<br />
Praktiker gibt, die sich ohne entsprechendes Studium<br />
als solche bezeichnen.
BERUFSLEBEN<br />
Grenzerfahrungen<br />
91<br />
Kulturelle Besonderheiten<br />
Auch wenn das Schlagwort von der Globalisierung den Eindruck<br />
erweckt, die Welt rücke immer näher zusammen, sollte<br />
man sich frühzeitig mit bestehenden kulturellen Unterschieden<br />
vertraut machen, um nicht gleich in das vielzitierte Fettnäpfchen<br />
zu treten. Nicht nur Sprachen <strong>und</strong> Gewohnheiten<br />
unterscheiden sich von Land zu Land, oft werden auch Hierarchien<br />
anders gewichtet. Auch mit Problemen <strong>und</strong> Konflikten<br />
wird zum Teil sehr unterschiedlich umgegangen. Ohne entsprechende<br />
Vorbereitung kann der Sprung ins kalte Wasser zu<br />
einer schweren psychischen Belastungsprobe werden.<br />
Die „Weltsprache“ Englisch reicht oft nicht aus, um sich<br />
im beruflichen (<strong>und</strong> privaten) Alltag durchzuschlagen. In China<br />
beispielsweise sind Kenntnisse der Amtssprache Mandarin<br />
unumgänglich. Wer dagegen nach Hongkong geht, sollte<br />
im Kantonesischen fit sein. Auch die oft geringere Anzahl<br />
von Urlaubstagen <strong>und</strong> eine längere Wochenarbeitszeit sind<br />
Dinge, die man sich im Vorhinein bewusst machen sollte. Arbeitstechnisch<br />
kann für Deutsche die weniger straffe Organisation<br />
zum Problem werden. Mangelnde Effizienz aufgr<strong>und</strong><br />
unzureichend strukturierter Arbeitsprozesse sowie ein anderes<br />
Verständnis von Disziplin <strong>und</strong> Termintreue sind Dinge, mit denen<br />
man sich in Ländern wie beispielsweise Brasilien arrangieren<br />
muss. Im Gegenzug können südländisches Improvisationstalent<br />
<strong>und</strong> ein besonders herzlicher Umgang mit Kollegen auch<br />
für Deutsche eine Bereicherung darstellen.<br />
Erste Anlaufstellen<br />
Erste Länderinformationen für <strong>Architekten</strong> finden sich im Außenwirtschaftsportal<br />
ixpos des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Energie (BMWi). Sie geben einen kurzen Überblick über die<br />
Berufsausübungs- <strong>und</strong> Niederlassungsbedingungen, Haftung<br />
<strong>und</strong> Gewährleistung sowie die rechtlichen Besonderheiten in<br />
einem europäischen <strong>und</strong>/oder außereuropäischen Land. Auch<br />
wirtschaftliche Rahmendaten, eine Liste relevanter Adressen<br />
bzw. Internetlinks, aber auch Berichte von <strong>Architekten</strong> über ihre<br />
Erfahrungen in den jeweiligen Ländern können hier aufgerufen<br />
werden. Nützliche Hinweise zum Thema Unternehmensgründung<br />
im Ausland bietet auch das BMWi.<br />
Beim Europaservice der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit finden<br />
Arbeitnehmer einen Überblick über den europäischen<br />
Arbeitsmarkt, außerdem zahlreiche Informationen <strong>und</strong> Broschüren,<br />
wie man sich bei den europäischen Nachbarn bewirbt.<br />
Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität (EU-<br />
RES) ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle für Akademiker, die im<br />
europäischen Ausland arbeiten möchten. Neben Stellenangeboten<br />
findet sich hier auch die Möglichkeit, einen EURES-Berater<br />
zu kontaktieren. Dabei handelt es sich um ausgebildete<br />
Fachkräfte, die rechtliche, verwaltungstechnische oder auch<br />
ganz praktische Fragen zum jeweiligen Land im persönlichen<br />
Gespräch beantworten.<br />
Weitere Hinweise <strong>und</strong> Informationen über Ausbildung, Auslandsschulwesen,<br />
Auswanderung <strong>und</strong> Auslandstätigkeit bietet<br />
das Onlineportal des B<strong>und</strong>esverwaltungsamtes. Darüber<br />
hinaus finden sich dort die Kontaktadressen der etwa 30 b<strong>und</strong>esweiten<br />
Beratungsstellen, über die ausführliche Länderinformationsschriften<br />
zu beziehen sind. (iw)
92<br />
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen<br />
Sicher planen: Was Berufseinsteiger<br />
wissen müssen<br />
Rechtsanwalt Sascha Ludwig, AIA AG – Versicherungsspezialist für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />
Als Hochschulabsolvent <strong>und</strong> Berufsanfänger macht man sich in der Regel noch keine großen Gedanken<br />
darüber, was im Beruf schieflaufen kann. Im Berufsleben angekommen, verlässt man sich dann oft einfach<br />
auf die Berufshaftpflichtversicherung. Es gibt jedoch zahlreiche Konstellationen, in denen der Architekt bzw.<br />
Ingenieur für eigene Fehler haftet, aber auch für die Fehler anderer mithaftet. Einige davon werden im<br />
Folgenden beispielhaft besprochen.<br />
Planungsfehler<br />
Besteht der Auftrag des <strong>Architekten</strong> bzw. Ingenieurs in der Erstellung<br />
einer Planung, so ist dieser verantwortlich für die Richtigkeit<br />
der Pläne. Sind die Pläne dagegen unvollständig oder falsch, sei<br />
es durch eine bloße Unachtsamkeit oder Außerachtlassen der<br />
Vorgaben des Bauherrn, können aus dieser falschen Planung bei<br />
der Realisierung des Bauvorhabens Schäden auftreten. Denkbar<br />
sind beispielsweise Fälle, in denen Dachfenster aufgr<strong>und</strong> einer<br />
falschen Maßangabe nicht den Anforderungen an einen Fluchtweg<br />
genügen oder in denen z.B. Fensterrahmen in einem Farbton<br />
geplant werden, der zwar baurechtlich nicht zu beanstanden ist,<br />
jedoch dem Farbwunsch des Bauherrn nicht entspricht. In solchen<br />
Fällen haftet der Planersteller für den Schaden <strong>und</strong> muss<br />
dem Bauherrn diesen ersetzen. Im Fall der falschen Farbwahl<br />
kann der Schaden deutlich höher sein als auf den ersten Blick<br />
gedacht. Nimmt man als Beispiel ein Mehrfamilienhaus, in dem<br />
sämtliche Fenster ausgetauscht werden müssen, kann schnell<br />
ein sechsstelliger Betrag als Schaden herauskommen.<br />
Eine Haftung kann auch für einen fehlerhaften Plan bestehen,<br />
den zwar ein anderer erstellt hat, der Architekt bzw. Ingenieur<br />
diesen allerdings zur weiteren Gr<strong>und</strong>lage der eigenen<br />
Planung macht. In dem Fall ist der Architekt verpflichtet, den<br />
Ursprungsplan zumindest grob zu prüfen, <strong>und</strong> darf jedenfalls<br />
offensichtliche Fehler nicht einfach so in die eigene Planung<br />
übernehmen.<br />
TIPP: Auch fremde Pläne sollten also immer sorgfältig überprüft<br />
werden.<br />
Bauleitungsfehler<br />
Rechtsanwalt Sascha Ludwig<br />
Ist der Architekt mit der Objektüberwachung beauftragt, haftet<br />
er bei Bauausführungsfehlern als Bauleiter in der Regel<br />
gesamtschuldnerisch mit den ausführenden Unternehmern.<br />
Dichtet der Dachdecker das Dach nicht nach den anerkannten<br />
Regeln der Technik ab <strong>und</strong> kommt es dadurch zu einem Feuchteschaden,<br />
ist natürlich zunächst einmal der Dachdecker für<br />
den Schaden verantwortlich, schließlich hat dieser seine Arbeit
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen<br />
93<br />
In der Baubranche kann viel schiefgehen. <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure müssen dafür geradestehen.<br />
nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Der bauleitende Architekt<br />
hat jedoch die Aufgabe, die Arbeiten der jeweiligen Unternehmer<br />
zu überwachen, <strong>und</strong> gegenüber dem Bauherrn die Verantwortung<br />
für das mängelfreie Entstehen des Bauvorhabens.<br />
Dies stellt im konkreten Fall den Dachdecker zwar nicht von<br />
der Pflicht frei, ordnungsgemäß zu arbeiten, jedoch wird davon<br />
ausgegangen, dass der Architekt den Fehler hätte bemerken<br />
müssen <strong>und</strong> mit entsprechendem Hinweis den später entstehenden<br />
Feuchteschaden hätte verhindern können. Daher trifft<br />
den <strong>Architekten</strong> eine Mitschuld <strong>und</strong> löst eine sogenannte gesamtschuldnerische<br />
Haftung aus.<br />
TIPP: Es sollte darüber nachgedacht werden, ob Aufträge, die<br />
nur die Bauleitung umfassen, angenommen werden. Vergütet<br />
wird in dem Fall vom Bauherrn nur die Leistungsphase 8, die<br />
Objektüberwachung. Die Haftung erstreckt sich unter Umständen<br />
aber auf alle Leistungsphasen.<br />
Gesamtschuldnerische Haftung<br />
Gesamtschuldnerische Haftung bedeutet, dass für einen Schaden<br />
mehrere Personen gemeinsam haften. Im obigen Beispiel<br />
mit dem Feuchteschaden haften der Unternehmer <strong>und</strong> der Architekt.<br />
Die rechtliche Besonderheit ist, dass der Gläubiger, also<br />
derjenige, der Schadensersatz verlangt, sich aussuchen kann,<br />
von welchem Gesamtschuldner er den Schadensersatz haben<br />
möchte. Der Bauherr kann den Feuchteschaden also entweder<br />
nur gegenüber dem Dachdecker, nur gegenüber dem <strong>Architekten</strong><br />
oder gegenüber beiden geltend machen. Wählt er nur einen<br />
der beiden Gesamtschuldner, kann er von diesem unabhängig<br />
davon, wer von beiden eine größere Schuld an dem Schaden<br />
trägt, die gesamte Schadensumme verlangen. Zwar hat der<br />
in Anspruch genommene Gesamtschuldner die Möglichkeit,<br />
seinerseits vom anderen Gesamtschuldner Schadensersatz zu<br />
verlangen, ist dieser aber zum Beispiel insolvent, bleibt er allein<br />
auf dem Schaden sitzen.<br />
Da hinter einem <strong>Architekten</strong> oder Ingenieur in der Regel eine<br />
Versicherung steht, wird dieser als Gesamtschuldner in eigentlich<br />
allen Fällen, in denen der Bauherr die Möglichkeit hat, neben<br />
dem ausführenden Unternehmer in Anspruch genommen.<br />
Haftung für Andere<br />
Beauftragt der Architekt oder Ingenieur für einen Teil seiner<br />
Leistungen einen Subunternehmer, so ist zunächst zu prüfen,<br />
ob dies die Vertragsbeziehung zwischen Bauherr <strong>und</strong> Architekt<br />
überhaupt erlaubt. Ist diese Konstellation nicht vertraglich<br />
ausgeschlossen, muss sich der Architekt im Klaren darüber<br />
sein, dass er auch für Fehler des Subunternehmers haftet. In
94<br />
BERUFSLEBEN<br />
Versicherungen<br />
einem Fall aus der Praxis hat der Architekt die Rechnungsprüfung<br />
an einen Subunternehmer ausgelagert. Dieser hat in betrügerischer<br />
Absicht zu hohe Rechnungen freigegeben. Da es<br />
sich um ein großes Projekt handelte, war der Schaden entsprechend<br />
hoch, es stehen ca. 800.000 EUR im Raum. Der Subunternehmer<br />
hat mittlerweile Insolvenz angemeldet. Es bleibt<br />
nur der Architekt übrig, weil der Bauherr den Subunternehmer<br />
mangels Vertrag gar nicht direkt in Anspruch nehmen könnte<br />
<strong>und</strong> der Architekt mangels Liquidität den Schaden nicht vom<br />
Subunternehmer ersetzt bekommen wird.<br />
Haftungssummen<br />
Solche Schäden können für den <strong>Architekten</strong> existenzbedrohend<br />
sein. Denn zu beachten ist stets: Eine Versicherung deckt nur<br />
bestimmte Haftungssummen ab. Oft sind nur die geforderten<br />
Mindestsummen versichert. Diese sind von B<strong>und</strong>esland zu B<strong>und</strong>esland<br />
unterschiedlich <strong>und</strong> hängen darüber hinaus von der<br />
gewählten Gesellschaftsform (z.B. Einzelarchitekt oder Partnerschaftsgesellschaft)<br />
ab. Bei Einzelarchitekten liegen die Deckungssummen<br />
z.B. in Nordrhein-Westfalen für Sachschäden<br />
bei 250.000 EUR pro Jahr, für Personenschäden bei 1,5 Mio. EUR<br />
pro Jahr. In Bayern dagegen betragen die Deckungssummen für<br />
Sachschäden lediglich 200.000 EUR pro Jahr.<br />
In obigem Beispiel hat der Architekt mit Mindesthaftungssumme<br />
ein Problem: Selbst wenn die Versicherung eintritt, wird<br />
diese, sofern der Architekt aus Nordrhein-Westfalen stammt, lediglich<br />
250.000 EUR bezahlen. Die restlichen 550.000 EUR muss<br />
der Architekt aus eigener Tasche zahlen.<br />
Sofern Zweifel an der Forderung des Bauherrn bestehen, genießt<br />
der Architekt jedoch in jedem Fall Abwehrschutz durch<br />
den Versicherer. Das bedeutet, die Anwalts- <strong>und</strong> Prozesskosten<br />
werden vom Versicherer getragen, so dass der Architekt sich<br />
nicht selbst um seine Verteidigung kümmern muss.<br />
Es ist also wichtig, sich mit dem Risiko der übernommenen<br />
Projekte auseinanderzusetzen. Hierbei unterstützt der entsprechende<br />
Versicherungspartner. Für Berufsanfänger reichen die<br />
Mindestdeckungssummen in den allermeisten Fällen aus. Einige<br />
Versicherungspartner, wie z.B. die AIA AG, bieten Berufsanfängern<br />
hohe Rabatte für den Einstieg an.<br />
Rechtliches<br />
Auch wenn der Architekt gegenüber dem Bauherrn auch rechtlich<br />
beraten darf, sollte im Zweifelsfall lieber einmal mehr als<br />
einmal weniger auf die Beratung eines Rechtsanwaltes hingewirkt<br />
werden. Ein rechtliches Gr<strong>und</strong>wissen ist jedoch stets von<br />
Vorteil. Hierfür werden Seminare <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen<br />
angeboten, die auf die Bedürfnisse von <strong>Architekten</strong> bzw. Ingenieuren<br />
zugeschnitten sind.<br />
Als Selbständiger oder Freiberufler kommt man um Verträge<br />
nicht herum. Zu Beginn eines jeden Auftrages mit dem Bauherrn<br />
wird ein <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurvertrag geschlossen. Dabei<br />
kann <strong>und</strong> sollte – sofern auf anwaltliche Beratung verzichtet<br />
wird – auf Musterverträge aus geeigneten Quellen zurückgegriffen<br />
werden, die an den aktuellen Stand der Rechtsprechung<br />
angepasst sind. Wird ein Vertrag vom Bauherrn vorgelegt, kann<br />
dieser auf versicherungsrechtliche <strong>und</strong> haftungsrechtliche Probleme<br />
überprüft werden. Solch eine Prüfung ist wichtig, damit<br />
keine Vereinbarungen getroffen werden, die den Versicherungsschutz<br />
gefährden.<br />
Services wie Musterverträge, Vertragsprüfungen oder Seminarveranstaltungen<br />
werden von verschiedenen Experten, wie<br />
z.B. der AIA AG (www.aia.de), zur Verfügung gestellt. Gerade in<br />
der Anfangszeit sind diese für Ihre berufliche Zukunft essentiell.<br />
Fazit<br />
Nach alledem können aus unserer Erfahrung viele Fehler schon<br />
durch sorgfältige Vorbereitung <strong>und</strong> Sensibilisierung im Vorfeld<br />
verhindert werden. Der Versicherungspartner unterstützt den<br />
K<strong>und</strong>en dabei von Beginn an. Einem erfolgreichen <strong>und</strong> schadenfreien<br />
<strong>Berufsstart</strong> steht damit nichts im Wege.
Speziell für<br />
<strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure.<br />
Versicherungslösungen für Existenzgründer<br />
Wenn es von Anfang an auf eine gute Planung ankommt.<br />
Das erste eigene Büro. Zwar noch fast leer, aber voll mit guten Ideen. Jetzt kommt es auf ein solides F<strong>und</strong>ament an. HDI bietet deshalb<br />
spezielle Versicherungslösungen für Existenzgründer zu attraktiven Konditionen an, exakt auf Ihre Berufsgruppe zugeschnitten <strong>und</strong><br />
individuell abgestimmt. So können Sie sich auf das Wichtigste konzentrieren, Ihren Start in die Selbstständigkeit.<br />
HDI hilft.<br />
www.hdi.de/freieberufe
96 BERUFSLEBEN Präsentation<br />
Mit Worten gewinnen<br />
Vorträge <strong>und</strong> Präsentationen gehören in fast allen akademischen Berufen zum Alltag – auch für<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. In der Praxis sind überfrachtete, unverständliche <strong>und</strong> vor allem<br />
gähnend langweilige Vorträge noch immer die Regel. Dabei ist es gar nicht so schwierig, seine<br />
Argumente anschaulich <strong>und</strong> überzeugend zu präsentieren.<br />
Er soll den Zuhörer beeindrucken, unterhalten <strong>und</strong> anregen.<br />
Information kommt nach einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Mercer erst an vierter Stelle der Publikumserwartungen.<br />
Wer seine Inhalte also erfolgreich vermitteln will,<br />
sollte seine Präsentation interessant, abwechslungsreich <strong>und</strong><br />
überraschend gestalten. Das fängt bereits bei der Vorstellung an:<br />
Viele Redner moderieren sich <strong>und</strong> ihren Vortrag umständlich an,<br />
statt gleich zur Sache zu kommen. Das kostet nicht nur wertvolle<br />
Redezeit, sondern bremst auch das Tempo des Vortrags, bevor<br />
dieser überhaupt in Fahrt gekommen ist. Ebenso kontraproduktiv<br />
sind umfangreiche Erklärungen zum Ablauf des Referats.<br />
Eine Dramaturgie lässt sich auf diese Weise kaum aufbauen. Am<br />
besten also den Einführungsteil möglichst knapp halten <strong>und</strong><br />
gleich zum eigentlichen Thema überleiten.<br />
Mit pfiffigen Worten das Publikum einfangen<br />
Schon die ersten Worte entscheiden darüber, ob Ihnen<br />
das Publikum für den Rest des Vortrags seine Aufmerksamkeit<br />
schenkt – oder auf Durchzug schaltet. Hier bieten sich<br />
rhetorische Fragen an, die das Publikum zum Mitdenken<br />
anregen. Auch überraschende <strong>und</strong> provokative Aussagen,<br />
die den Widerspruchsgeist der Zuhörer wecken, erfüllen diesen<br />
Zweck. Kleine Geschichten <strong>und</strong> persönliche Anekdoten<br />
zum Thema haben sich ebenfalls bewährt, um einen „guten<br />
Draht“ zum Publikum herzustellen. Dabei sollte immer der<br />
Augenkontakt zu den Anwesenden gesucht werden. Schüchterne<br />
Gemüter können ihren Blick auch einfach nur über die<br />
Köpfe schweifen lassen – den Unterschied merkt man als Zuhörer<br />
nicht.
BERUFSLEBEN<br />
Präsentation<br />
97<br />
Wer im Alltag eher der nüchterne<br />
Typ ist, muss am Rednerpult nicht<br />
zum Stand-up-Comedian mutieren.<br />
Das Wichtigste ist ein glaubwürdiges <strong>und</strong><br />
sicheres Auftreten. Und Sicherheit gewinnt<br />
man am besten durch eine gute Vorbereitung.<br />
Nehmen Sie sich daher die Zeit, Ihren Vortrag gründlich auszuformulieren.<br />
Alles, was auf dem Papier steht, kann Ihnen<br />
später weiterhelfen, wenn Sie aufgr<strong>und</strong> einer Zwischenfrage<br />
(oder durch Lampenfieber) den roten Faden verloren haben.<br />
Lesen Sie sich Ihren Text mehrfach durch. Laut! Auf diese Weise<br />
verinnerlichen Sie Ihre eigene Argumentation – <strong>und</strong> können<br />
leichter daran anknüpfen, wenn Sie unterbrochen wurden.<br />
Außerdem schulen Sie so Ihre Aussprache. Alleine durch die<br />
Sprachmelodie können Sie die Wirkung Ihrer Aussagen entscheidend<br />
beeinflussen. Betonen Sie die Verben, das macht<br />
den Vortrag dynamischer. Und bauen Sie Pausen ein, um dem<br />
Publikum Zeit zum Nachdenken zu geben.<br />
Der Redner bestimmt die Qualität<br />
Wo früher Overhead-Projektoren <strong>und</strong> Flipcharts zur Illustration<br />
des gesprochenen Wortes dienten, werden mittlerweile fast<br />
überall Computertools wie PowerPoint eingesetzt. Schätzungen<br />
zufolge werden damit täglich an die 30 Millionen Präsentationen<br />
zusammengebastelt. Doch Vorsicht! Qualität <strong>und</strong> Erfolg<br />
eines Vortrags werden noch immer durch den Redner bestimmt,<br />
nicht durch die Software. Alle noch so beeindruckenden PowerPoint-Mätzchen<br />
können fehlende Argumente oder einen<br />
unschlüssigen Aufbau nicht wieder wettmachen. Im Gegenzug<br />
kann eine übertrieben animierte, effekthaschende Präsentation<br />
auch einem guten Vortrag den Wind aus den Segeln nehmen.<br />
30<br />
MILLIONEN<br />
Präsentationen<br />
werden Schätzungen zufolge<br />
täglich mit PowerPoint<br />
zusammengebastelt.<br />
Für einen guten PowerPoint-Vortrag<br />
sollten Sie sich an die 10-20-30-Regel<br />
halten: nicht mehr als zehn Folien,<br />
nicht länger als 20 Minuten, nicht weniger<br />
als Schriftgröße 30 pt. Auf diese Weise sind Sie<br />
gezwungen, sich auf das wirklich Wesentliche zu<br />
konzentrieren. So kommen Sie gegen Ende Ihrer Redezeit auch<br />
nicht ins Schlingern, weil Sie noch nicht zum eigentlichen Kern<br />
Ihrer Argumentation gelangt sind. Sparen Sie sich für den Abschluss<br />
Ihres Referats einen Höhepunkt auf. Und verlassen Sie<br />
sich stärker auf die Zugkraft Ihrer Argumente als auf wilde<br />
Animationen. Dann können Sie Ihren Vortrag sogar dann<br />
halten, wenn die Technik Ihnen einen Strich durch die Rechnung<br />
macht.<br />
Mit Stimme punkten<br />
Eine schöne Stimme ist ein Pf<strong>und</strong>, mit dem man seine Zuhörerschaft<br />
in den Bann ziehen kann. Es mag sein, dass nicht<br />
jeder mit einer angenehmen Klangfarbe gesegnet ist, trotzdem<br />
kann man durch einfache Maßnahmen seiner Stimme<br />
mehr Ausdruck, Wärme <strong>und</strong> Klang verleihen. Stimme entsteht,<br />
indem wir unsere Stimmlippen im Kehlkopf durch Atmung<br />
in Schwingungen versetzen. Auch ein Cello funktioniert<br />
vom Prinzip her so: Die Saiten werden in Schwingungen<br />
versetzt, es entstehen Töne. Doch warum geht vom Cello<br />
stets ein wohlig-warmer Klang aus, während die menschliche<br />
Stimme häufig klang- <strong>und</strong> farblos klingt? Die Antwort<br />
liegt im Resonanzraum. Beim Streichen der Saiten verstärkt<br />
der Holzkörper die Töne <strong>und</strong> gerät dabei selbst in Schwingungen.<br />
Viele Menschen vergessen, dass auch sie Resonanzräume<br />
haben, <strong>und</strong> zwar den eigenen Körper, angefangen mit den
98<br />
BERUFSLEBEN<br />
Präsentation<br />
Sieben goldene Regeln für eine erfolgreiche Präsentation<br />
1. Auf den roten Faden achten<br />
PowerPoint-Präsentationen sind nur so gut<br />
wie der Vortrag, den sie begleiten. Machen Sie<br />
sich also zunächst Gedanken über den Aufbau<br />
Ihrer Argumentation, bevor Sie mit der optischen<br />
Gestaltung beginnen. Versuchen Sie<br />
dabei, sich an den Erwartungen Ihrer Zuhörer<br />
zu orientieren. Sobald Sie sich über den roten<br />
Faden Ihres Vortrags im Klaren sind, ist die<br />
Präsentation schon so gut wie fertig.<br />
2. Weniger ist mehr<br />
Lassen Sie sich nicht durch die zahllosen Möglichkeiten<br />
verführen, die PowerPoint Ihnen<br />
bietet. Eine Präsentation besteht in erster<br />
Linie aus dem mündlichen Vortrag. Folien <strong>und</strong><br />
Grafiken sollen das gesprochene Wort unterstützen,<br />
nicht davon ablenken. Als Faustregel<br />
gilt: höchstens fünf Wörter pro Zeile <strong>und</strong> nicht<br />
mehr als fünf Zeilen pro Folie. Stilelemente,<br />
Schriften <strong>und</strong> Farben sparsam einsetzen.<br />
3. Grafiken statt Zahlen<br />
PowerPoint ist ein optisches Hilfsmittel,<br />
um komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen.<br />
Dies gilt insbesondere für Zahlen <strong>und</strong><br />
Daten, die im gesprochenen Vortrag schnell<br />
untergehen. Doch auch starre Grafiken bleiben<br />
schlecht im Gedächtnis haften. Hier lassen<br />
sich die Animationsmöglichkeiten des Programms<br />
sinnvoll nutzen: Nichts illustriert einen<br />
Anstieg so effektiv wie ein wachsender Balken.<br />
4. Richtiges Timing<br />
Eine gute PowerPoint-Präsentation darf<br />
die Zuhörer nicht von Ihrem Vortrag ablenken.<br />
Jede neue Folie verführt zunächst dazu, sie zu<br />
lesen. Daher sollten Sie wichtige Inhalte zunächst<br />
mündlich transportieren, bevor Sie sie<br />
unmittelbar danach (!) optisch in Erinnerung<br />
rufen. Achten Sie darauf, die Folien nicht mit<br />
Informationen zu überfrachten. Eine Kernaussage<br />
pro Folie genügt völlig.<br />
5. Vortragen statt vorlesen<br />
Wer seine Präsentation von der Folie abliest,<br />
macht sich überflüssig. Sobald das Publikum<br />
Ihre Ausführungen mitlesen kann,<br />
verlieren Sie seine Aufmerksamkeit. Daher<br />
werden Handouts erst nach dem Vortrag ausgeteilt.<br />
Noch einmal: Sie stehen als Vortragender<br />
im Mittelpunkt, nicht PowerPoint. Im<br />
Zweifelsfall müssen Sie in der Lage sein, Ihren<br />
Vortrag auch ohne technische Hilfsmittel zu<br />
halten.<br />
6. Das Publikum fesseln<br />
Ihre Zuhörer wollen in erster Linie unterhalten<br />
werden. Untersuchungen zeigen, dass die<br />
meisten Menschen sich nur an Anfang <strong>und</strong><br />
Ende eines Vortrags erinnern. Legen Sie daher<br />
besonders großen Wert auf einen fesselnden<br />
Auftakt. Statt einer (drögen) Zusammenfassung<br />
sollte am Ende lieber eine provokante<br />
Frage oder These in den Raum gestellt werden.<br />
Achten Sie dabei stets auf Blickkontakt!<br />
7. Nehmen Sie sich Zeit<br />
Gut Ding will Weile haben, das gilt auch<br />
für Präsentationen. Und zwar nicht nur bei<br />
der Vorbereitung, die möglichst nicht auf den<br />
letzten Drücker erfolgen sollte, sondern auch<br />
während des Vortrags. Nehmen Sie sich Zeit,<br />
Schaubilder zu erläutern, sehen Sie kurze Pausen<br />
vor, um Informationen sacken zu lassen,<br />
<strong>und</strong> hetzen Sie nicht durch Ihren Text. Dann<br />
bleibt das Publikum Ihnen ganz Ohr.<br />
Nasennebenhöhlen <strong>und</strong> dem Rachenraum bis hin zum Brust<strong>und</strong><br />
Bauchraum. Doch im Gegensatz zum Cello haben wir<br />
zwei Gegenspieler, die unsere Klangräume regelrecht „dicht“<br />
machen: eine ungünstige Körperhaltung <strong>und</strong> durch Stress<br />
bedingte Anspannung. Wenn Sie beides ausschalten, haben<br />
Sie viel gewonnen: Ihre Körperhaltung sollte aufrecht sein.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie seien mit einem unsichtbaren Faden<br />
am Himmel festgeb<strong>und</strong>en worden. Lassen Sie die Schultern<br />
bewusst locker (weg von den Ohren). Ratsam ist es, die Füße<br />
etwa hüftbreit zu stellen <strong>und</strong> die Knie leicht zu beugen. Achten<br />
Sie auf eine gute Stabilität, indem sie immer wieder mit<br />
beiden Füßen Kontakt zum Boden aufnehmen. Gegenspieler<br />
Nummer zwei führt zu einer flacheren, schnelleren Atmung<br />
(Hochatmung). Deshalb: Lassen Sie locker, atmen Sie bewusst<br />
aus! Für die Qualität der Stimme ist nicht entscheidend, dass<br />
viel Atemluft zur Verfügung steht, sondern die Luft optimal<br />
genutzt wird. Versuchen Sie, sich die Zwerchfellatmung anzugewöhnen:<br />
Die Bauchdecke wölbt sich beim Einatmen leicht<br />
nach außen, wobei eine Dehnung in den Flanken spürbar sein<br />
sollte. Wenn Sie beiden Aspekten Beachtung schenken, sind<br />
Sie auf einem guten Weg, Ihre Stimme optimal klingen zu lassen.<br />
(iw/us)
KONSEQUENT<br />
TRIFFT<br />
REALIS<br />
TISCH<br />
schlasse.de<br />
Moderne Architektur entsteht selten unter Idealbedingungen. Sie muss<br />
sich im Spannungsfeld von Entwurf, Technik <strong>und</strong> Ökonomie bewähren.<br />
Kunststofffenster aus Klasse-A-Profilen von VEKA eröffnen Ihnen hier<br />
Spielräume – ohne Kompromisse bei Qualität <strong>und</strong> Ästhetik. Weitere<br />
Informationen unter create.veka.de
100<br />
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
Selfmade-Website mit Wordpress<br />
von Günther A. Biebl<br />
Jedes Geschäft, jedes Büro braucht seine eigene Website. Als Berufseinsteiger können Sie<br />
punkten, wenn Sie das Büro bei der Pflege bzw. Einrichtung der Seite unterstützen können.<br />
Unser Autor beschreibt das System Wordpress, mit dem sich relativ kostengünstig der<br />
Webauftritt professionell realisieren lässt.<br />
Damit die Suchmaschine von einem Notiz nimmt, muss<br />
der eigene Firmenname irgendwo im Web auftauchen.<br />
Ohne eigene Webpräsenz werden bei der Suche sonst<br />
entweder ein Namensvetter oder veraltete Einträge aus Verzeichnissen<br />
<strong>und</strong> Veröffentlichungen an die Oberfläche gespült.<br />
Verlässt man sich nur auf soziale Netzwerke, unterwirft man<br />
sich vollständig deren Vorgaben <strong>und</strong> Regeln.<br />
Mit einer eigenen Website kann man im Rahmen der Gesetze<br />
seine Geschäftstätigkeit nach Lust <strong>und</strong> Laune präsentieren.<br />
Durch die Veröffentlichung von beliebig vielen Seiten <strong>und</strong> Bildern<br />
sind Sie in der Lage, die eigene Botschaft ins rechte Licht<br />
zu rücken. Letztlich geht es darum, beim potenziellen Auftraggeber<br />
oder Geschäftspartner einen professionellen Eindruck<br />
zu vermitteln.<br />
Da sich im Geschäftsleben immer etwas ändert, ist es hilfreich,<br />
ein System zu benutzen, das Sie selbst aktuell halten<br />
können. So können Sie einfach Ihre Webseite selbst um neue<br />
Projekte, Referenzen, Themen <strong>und</strong> Netzwerkpartner erweitern.<br />
Weiterer Vorteil: Google erkennt, dass die Seite laufend gepflegt<br />
wird <strong>und</strong> honoriert das mit besserem Ranking.<br />
Wordpress – was ist das?<br />
Bei Wordpress handelt es sich um ein Content Management<br />
System (CMS). Inhalte – Texte, Bilder, Videos – werden hier<br />
unabhängig vom Look der Seite gepflegt <strong>und</strong> aktualisiert. Als<br />
Open Source System hat es eine große Nutzer- <strong>und</strong> Entwicklerbasis,<br />
die zu allen relevanten Themen Funktionen <strong>und</strong> Features<br />
beisteuern. Da der Programmcode offen zugänglich ist, können<br />
jederzeit eigene Erweiterungen ergänzt oder von unabhängigen<br />
Dritten beauftragt werden. Trotz dieser großen Community<br />
ist das System sehr stabil <strong>und</strong> zuverlässig. Sollten dennoch<br />
Fehler bekannt werden, spielt das System die wichtigsten Updates<br />
selbst ein.<br />
Was braucht man für Wordpress?<br />
Mit Wordpress benötigen Sie einen Hosting-Provider, bei dem<br />
Sie die Software installieren können. Sie läuft vollständig im<br />
Web, <strong>und</strong> Sie benötigen nach der Installation nur noch einen<br />
Browser zur Bedienung. Es genügen meist schon die kleinen<br />
Pakete für um die 5 Euro/Monat. Ein paar Mailadressen <strong>und</strong> 1-3<br />
Webadressen (Domains) sind dabei häufig schon enthalten. Sie<br />
sind nicht für immer an den Anbieter geb<strong>und</strong>en: Finden Sie einen<br />
besseren, können Sie eine Kopie der Webseite machen <strong>und</strong><br />
anderswo installieren.<br />
Wordpress selbst ist relativ genügsam: Es benötigt etwas<br />
Speicherplatz <strong>und</strong> eine Datenbank. Vor der Installation sollte<br />
Ihre Domain schon freigeschaltet sein. Das geht bei .de-Domains<br />
recht flott, kann sonst aber schon mal ein paar Tage<br />
dauern. Ist die Domain dann aktiv – meist erkennt man das daran,<br />
dass auf der Domain jetzt eine Baustellenseite des gewählten<br />
Providers angezeigt wird –, kann die Installation beginnen.<br />
Die Software zum Download <strong>und</strong> alle Infos dazu gibt es hier:<br />
https://de.Wordpress.org/ (Wichtig: Nicht bei https://<br />
de.wordpress.com/ – das ist ein Webservice<br />
mit dem gleichen Namen, davon spreche ich im Folgenden<br />
nicht). Aber meistens muss man den dort beschriebenen Weg<br />
gar nicht gehen, sondern der Provider bietet eine Funktion zur<br />
geführten Installation an. Meist findet man das nach Vertragsabschluss<br />
im Loginbereich unter „Software-Installation“ oder<br />
„Web-Apps“ oder Ähnlichem. Hier einfach Wordpress anklicken,<br />
die Domain auswählen <strong>und</strong> die Maschine arbeiten lassen.<br />
Danach kann man sich in der Verwaltung (= Backend) seines<br />
Wordpress anmelden, indem man seine Adresse um „/wp-admin“<br />
verlängert im Adressfeld des Browsers einträgt. (Wichtig:<br />
nicht in der Google-Suche, die Suchmaschinen<br />
wissen zu dem Zeitpunkt noch nichts von der Existenz der Seite.)<br />
Wie wird Wordpress konfiguriert?<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es vom einfachen Blog zum voll ausgewachsenen<br />
Shop alle Möglichkeiten, Wordpress auszubauen. Im Folgenden<br />
gehe ich auf gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen für kleine<br />
Büros <strong>und</strong> Gewerbe ein.
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
101<br />
Wie soll das Kind nun heißen?<br />
Unter dem Menüpunkt Einstellungen / Allgemein im Backend<br />
wird der Name der Seite – also des Geschäfts – eingestellt. Es<br />
gibt eine Unterzeile für einen Slogan oder Ähnliches. Was davon<br />
wie angezeigt wird, entscheidet später die Designvorlage<br />
(= Theme).<br />
Blog oder kein Blog<br />
Da Wordpress seine Wurzeln in der Bloggerszene hat, haben<br />
wir jetzt bereits ein Blog voreingestellt. Das Blog wird den Titel<br />
<strong>und</strong> den Texteinstieg des neuesten Artikels oben anzeigen <strong>und</strong><br />
die älteren Artikel-Anfänge werden jeweils darunter chronologisch<br />
sortiert. Auch die Kommentarfunktion ist bereits eingeschaltet<br />
<strong>und</strong> ein Testkommentar hinterlegt. Dieses Verhalten<br />
können wir ändern. Arbeiten wir ohne Blog, dann wird einfach<br />
eine neue Startseite (z. B. Home) erstellt. Wie das geht, erkläre<br />
ich im nächsten Abschnitt. Diese Seite wird dann im Backend<br />
unter dem Menüpunkt Einstellungen / Lesen als „Homepage“<br />
eingestellt, wie im Bild gezeigt.<br />
Soll es doch ein Blog geben, das über einen eigenen Menüpunkt<br />
angezeigt wird, geht das wie folgt: Man legt eine weitere<br />
Seite an - im Beispiel eine Seite mit dem Titel „Blog“ – <strong>und</strong><br />
veröffentlicht diese ohne weiteren Inhalt. Jetzt kann man im<br />
Menü „Einstellungen“ / „Lesen“ unter Beitragsname die Seite<br />
auswählen <strong>und</strong> Wordpress wird seine Artikel künftig dort anzeigen.<br />
Wir können dann diese Seite später im Menüeditor an<br />
den richtigen Platz setzen (siehe weiter unten). Um die Einstellungen<br />
zu speichern, scrollen Sie auf der Seite nach unten <strong>und</strong><br />
klicken Sie „Änderungen speichern“.<br />
Quasselstrippe<br />
Im Menüpunkt Einstellungen / Diskussion legen wir fest, ob<br />
kommentiert werden darf <strong>und</strong>, wenn ja, zu welchen Regeln.<br />
Diese Einstellungen gelten in erster Linie für das Blog. Gibt es<br />
keines, ist es nicht relevant. Zum Deaktivieren der Kommentarfunktion<br />
bei neuen Artikeln die ersten drei Haken rausnehmen.<br />
Sind Kommentare gewünscht, die Haken drin lassen <strong>und</strong> die für<br />
die Detailkonfiguration weiter nach unten scrollen. Wichtig ist<br />
noch dieser Absatz:<br />
Bei dieser Konfiguration ist sichergestellt, dass wir informiert werden,<br />
wenn ein Kommentar geschrieben wurde, <strong>und</strong> dass der Kommentar<br />
vorher gelesen werden kann, bevor wir ihn freischalten.<br />
Damit die Seite auch in dieser Auswahl erscheint, muss sie<br />
vorher bereits veröffentlicht worden sein. Ein „Speichern“ alleine<br />
genügt nicht. Ist das erfolgt, haben wir zunächst kein Blog<br />
mehr <strong>und</strong> die Startseite zeigt die Seite „Home“.<br />
Theme<br />
Das Theme, auch Template genannt, definiert das Aussehen<br />
Ihrer Webseite. Wenn Sie frisch installieren, werden 2-3 Standard-Designs<br />
von Wordpress mitgeliefert. Diesen Look können<br />
Sie anpassen (Customizer, nächster Abschnitt) oder komplett<br />
Über den Autor<br />
Günther A. Biebl ist mit über 15 Jahren Branchenerfahrung ein echter<br />
Spezialist für die Übersetzungarbeit zwischen intelligenten<br />
Webtools <strong>und</strong> ihrer einfachen Anwendung. Er macht seine K<strong>und</strong>en<br />
fit für die selbständige Erstellung, Verwaltung <strong>und</strong> Optimierung individueller<br />
WordPress-Webseiten.<br />
Mehr zu Beratung <strong>und</strong> Seminarangeboten: https://collaborato.de.
102<br />
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
austauschen. Die erste Ansicht, die Sie sehen, ist der Vorrat an<br />
bereits in Ihrem Wordpress installierten Themes. Wenn Sie ein<br />
Vorschaubild mit der Maus berühren, erscheint ein Knopf „Aktivieren“,<br />
mit dem Sie auf dieses Theme umschalten können.<br />
Das Aussehen der Webseite ändert sich sofort.<br />
Knopf „Aktivieren“ als aktuelle Vorlage eingestellt werden.<br />
Hinweis: Sind die Themes besonders „fancy“, so ist die Wahrscheinlichkeit<br />
groß, dass die Bedienung auch kompliziert werden<br />
kann. Sind Sie eher der Lego-Typ „Block für Block“, dann ist<br />
vielleicht ein „Pagebuilder-Theme“ etwas für Sie. Ganze Arbeit<br />
leistet z.B. „Divi-Builder“ von elegantthemes.com.<br />
Wollen Sie zusätzliche Themes installieren, klicken Sie auf den<br />
Knopf „Hinzufügen“ auf dieser Seite oben. Hier finden Sie zusätzliche<br />
kostenlose Designs <strong>und</strong> eine Suchfunktion. Bei der Auswahl<br />
ist es vor allem wichtig, dass Sie sich Folgendes klarmachen:<br />
• Struktur der Seite (Abstände, Navigation, Spalten, Bildergrößen)<br />
• Funktionen, die benötigt werden: Feld für Logo, Slider (= Bilder<br />
mit oder ohne Beschriftung, die durchwechseln), Shop<br />
• Titelseite als Blog oder als normale Seite (manche Themes<br />
sehen nur dann so schick aus wie in der Vorschau, wenn auch<br />
gebloggt wird = Blogger-Theme im Gegensatz zu einem Business-Theme)<br />
Kostenlose Themes gibt es häufig ohne weitere Veränderungsmöglichkeit<br />
der Schriftarten oder Hintergr<strong>und</strong>farben. Auch ist<br />
meist ganz unten auf der Seite ein Verweis auf den Hersteller<br />
vorhanden, der nicht (so leicht) entfernt werden kann.<br />
Kostenpflichtige Themes<br />
Diese Themes werden nicht im Wordpress selber angezeigt.<br />
Dafür können Sie im Web nach geeigneten Themes suchen. Vor<br />
dem Kauf gibt es meist eine Preview-Möglichkeit. Sie könnten<br />
also sehen, wie das Theme aussieht, wenn es optimal eingestellt<br />
ist. Für den Preis gibt es häufig auch zeitlich begrenzten<br />
Support <strong>und</strong> Aktualisierungen.<br />
Eine Google-Suche, z.B. nach „wordpress theme architecture“,<br />
fördert einige Listen mit Themes zutage. Ist auf diese<br />
Weise ein Theme gef<strong>und</strong>en, wird es vom Hersteller als .zip-Datei<br />
ausgeliefert. Diese .zip wird dann über den Knopf „Theme<br />
hochladen“ auf der Seite „Themes hinzufügen“ in das Wordpress<br />
integriert. Das Hochladen dauert einen Moment – je nach<br />
Größe der Datei. Nach der Installation kann es wieder über den<br />
Customizer – Theme-Einstellungen mit Preview-Funktion<br />
Wenn Sie Änderungen am Layout vornehmen möchten, nutzen<br />
Sie den Customizer, den Sie über das Menü Design erreichen.<br />
Sobald aktiviert, schaltet sich Ihre Ansicht um <strong>und</strong> Sie<br />
sehen die Frontseite Ihrer Webseite im aktuellen Look. Links<br />
stehen jetzt die Einstelloptionen des Themes <strong>und</strong> ein paar<br />
Wordpress-Standards wie der Menüeditor, den wir uns noch<br />
separat anschauen. Sind Sie zufrieden mit den Einstellungen,<br />
dann klicken Sie oben auf „Veröffentlichen“ <strong>und</strong> das neu konfigurierte<br />
Design ist für die Besucher sichtbar. Haben Sie sich<br />
„verkonfiguriert“? Kein Problem: Über das „X“ oben links werden<br />
die noch nicht gespeicherten Änderungen verworfen. Um<br />
eine häufige Frage vorwegzunehmen: Gibt es hier keine „Einstellungen“<br />
zu „Fonts / Schriften“, können Sie die Schriften<br />
nicht weiter anpassen. Wenn das aber der einzige Makel des<br />
Themes ist: Wordpress-Experten können das für Sie per Code<br />
oder Erweiterung meist recht einfach anpassen.<br />
Wo kann ich das<br />
noch mal ...?<br />
Fehlen Ihnen nach der Arbeit im Customizer noch Einstellmöglichkeiten,<br />
die aber in der Preview des Herstellers vorhanden<br />
waren? Überprüfen Sie doch mal Folgendes:<br />
• Hat das Theme weitere Menüpunkte im Backend eingefügt?<br />
Der Name des Themes oder der Herstellername als Menüpunkt<br />
wären ein Anhaltspunkt<br />
• Fehlen Plugins? Wenn Sie in den Menüpunkt „Plugins“<br />
schauen, kann es sein, dass es oben einen Hinweis auf vom<br />
Theme empfohlene Plugins gibt. Diese bitte installieren.<br />
Danach könnten weitere Menüpunkte zur Konfiguration<br />
erscheinen.<br />
• Seiten-Design-Vorlage: Wenn Sie unter „Seiten“ eine ein-
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
103<br />
zelne Seite aufrufen: Gibt<br />
es rechts neben dem Texteingabefeld<br />
im Feld „Seiten-Attribute“<br />
noch eine<br />
neue Liste mit Seitenvorlagen?<br />
Vielleicht eine für die<br />
besondere Startseite?<br />
• Ergänzen Sie die Seiten <strong>und</strong><br />
Beiträge doch mal um „Beitragsbilder“.<br />
Die Funktion<br />
finden Sie rechts unterhalb<br />
des Texteingabefeldes.<br />
• Manche Hersteller liefern<br />
auch Demo-Inhalte mit.<br />
Wenn Sie diese importieren,<br />
müssen Sie nicht bei<br />
null anfangen.<br />
• Ein paar Seiten <strong>und</strong> Blogbeiträge<br />
anzulegen, ist generell<br />
eine gute Idee. Wie<br />
das geht, beschreibe ich im<br />
nächsten Abschnitt.<br />
• Notfalls hilft das Studium<br />
der Anleitung oder der Support. Gibt es evtl. sogar Videos,<br />
die Ihre Frage beantworten?<br />
Hilft alles nichts, ist das Theme vielleicht ungeeignet <strong>und</strong> Sie<br />
probieren ein anderes aus. Eine kleine, feine Auswahl finden Sie<br />
auch hier: https://themememe.com/themes/category/business.<br />
Oder hier: https://www.elmastudio.de.<br />
Inhalte erstellen: Seiten <strong>und</strong> Beiträge<br />
Wordpress unterscheidet zwei Arten von Inhalten. Im Businessbereich<br />
ist meist die „Seite“ der Standard. Hier können<br />
Sie über Ihr Geschäft sprechen, Ihre Referenzen teilen <strong>und</strong> ein<br />
Kontaktformular anbieten. Auch das Impressum <strong>und</strong> die Datenschutzerklärung<br />
sind im Normalfall „Seiten“.<br />
Im Gegensatz dazu sind „Beiträge“ typischerweise Informationen<br />
mit einem Nachrichtengehalt oder aktuellen Bezug: Sie<br />
berichten von der Messe, erzählen Branchennews <strong>und</strong> begleiten<br />
Entwicklungen. Also alles, was in einem Blog oder Newsbereich<br />
vorstellbar ist. Als Besonderheit haben die Beiträge<br />
zusätzlich eine Übersichtsseite, die die letzten Blogbeiträge<br />
chronologisch auflistet <strong>und</strong> mit Titel <strong>und</strong> Texteinstieg zum<br />
Lesen des Blogbeitrags einlädt. Die Übersichtsseite ist entweder<br />
auf der Startseite oder über die Seite „Blog“ im Menü erreichbar<br />
– je nach Konfiguration. Blogseiten erkennen Sie auch<br />
daran, dass unter der Überschrift häufig noch der Autor, das<br />
Datum <strong>und</strong> ggf. noch Kategorien <strong>und</strong> Schlagworte stehen.<br />
Seite erstellen<br />
Über den Menüpunkt „Seiten“ bekommen Sie eine Übersicht<br />
über alle bereits bestehenden Seiten. Standardmäßig ist hier<br />
die „Beispiel-Seite“ enthalten.<br />
Berühren Sie einen Listeneintrag mit der Maus, so erscheinen<br />
die Optionen zum Bearbeiten, Anschauen oder Löschen. Der<br />
Zusatz „Entwurf“ heißt hier, dass diese Seite zwar gespeichert,<br />
aber noch nicht veröffentlicht ist. Oben auf der Seite finden wir<br />
auch einen Knopf zum Erstellen neuer Seiten. „Erstellen“ oder<br />
„Bearbeiten“ bringt uns in den Seiten-Editor.<br />
Hier wird zunächst der Titel der Seite – also die Text-Überschrift<br />
– eingegeben. Danach wechselt man in das große Feld,<br />
um den Text einzugeben. Die Menüpunkte erklären sich, wenn<br />
Sie mit der Maus darüberfahren, weitgehend von selbst – einfach<br />
ausprobieren. Vielleicht aber so viel:<br />
• Der Knopf „Medien hinzufügen“ fügt an die Stelle, an der die<br />
Schreibmarke (Cursor) im Text steht, eine Datei ein. Nativ<br />
kann Wordpress mit Bildern in den Formaten .gif, .jpg <strong>und</strong><br />
.png umgehen, darüber hinaus mit m3-Audio oder mp4-Video.<br />
Denken Sie hier daran, dass große Bilddateien auch lange<br />
Ladezeiten für die User nach sich ziehen.<br />
• Die Reiter „Visuell / Text“ schalten zwischen der optischen<br />
Darstellung des Textes <strong>und</strong> der zugehörigen HTML-Programmierung<br />
hin <strong>und</strong> her.<br />
• Mit der Taste „Enter“ fügen Sie einen Absatz in den Text ein.<br />
• Wollen Sie eine Zwischenüberschrift korrekt formatieren,<br />
setzen Sie sie auf einen separaten Absatz <strong>und</strong> markieren Sie<br />
sie mit dem Cursor. Wenn Sie jetzt im ersten Feld „Absatz“<br />
anklicken, erhalten sie eine Auswahl von Überschriftarten,<br />
die hierarchisch aufgebaut sind.<br />
• Am Ende der Leiste finden Sie den Knopf „Werkzeugleiste<br />
umschalten“. Nach Betätigen werden weitere Schaltflächen<br />
darunter freigeschaltet.
104<br />
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
• Dort in der zweiten Zeile finden Sie „Als Text einfügen“:<br />
Wenn Sie Texte aus einer Textverarbeitung kopieren, kommen<br />
meist zusätzliche Formatierungsinformationen mit,<br />
mit denen aber der Browser nichts anfangen kann. Nach Aktivierung<br />
der Taste wird nur noch der Text übernommen.<br />
Speichern, Vorschau, Veröffentlichen<br />
Rechts neben dem Text finden Sie einen Kasten „Veröffentlichen“.<br />
Ist die Seite neu angelegt worden, gibt es drei Knöpfe:<br />
„Speichern“, „Vorschau“ <strong>und</strong> „Veröffentlichen“. Oben steht<br />
außerdem der „Status: Entwurf“. Solange Sie nicht auf „Veröffentlichen“<br />
klicken, ist die Seite von außen noch nicht sichtbar.<br />
Trotzdem können Sie den Entwurf über diese Buttons speichern<br />
oder eine Vorschau betrachten.<br />
Ist die Seite dann veröffentlicht, ändern sich die Buttons. Jetzt<br />
haben Sie nur noch die Knöpfe „Vorschau der Änderungen“ <strong>und</strong><br />
„Aktualisieren“. Über Letzteren werden die Änderungen für die<br />
Besucher der Seite sichtbar gemacht <strong>und</strong> gleichzeitig die Seite<br />
gespeichert.<br />
Zusatzfunktionen für den Beitragseditor<br />
Der Menüpunkt „Beiträge“ ist ganz ähnlich aufgebaut. Im<br />
Editor gibt es aber rechts unten, neben dem Texteingabefeld,<br />
zusätzliche Möglichkeiten der Sortierung: Schlagwörter <strong>und</strong><br />
Kategorien. Damit können Sie ihre Blogbeiträge genauer sortieren<br />
<strong>und</strong> der Leser findet einfacher seine relevanten Artikel. Hier<br />
wird jetzt der „Weiterlesen-Tag“ aus der Menüleiste über dem<br />
Textfeld relevant. Sie finden ihn in der ersten Zeile fast ganz<br />
rechts – genau vor der Umschalttaste für die zweite Menüleiste.<br />
Mit diesem Knopf legen Sie fest, welcher Teil des Textes in<br />
der Blog-Übersichtsseite <strong>und</strong> welcher Teil erst, nachdem der<br />
User auf „Weiterlesen“ geklickt hat, angezeigt wird. Den Effekt<br />
sehen Sie natürlich nur auf der Blog-Übersichtsseite. Also auf<br />
der Startseite oder auf der Seite „Blog“ – je nach Konfiguration.<br />
Wenn Sie schon im Artikel sind, hat es ja auch keinen Sinn. Am<br />
einfachsten machen Sie einen Absatz, setzten den Cursor dort<br />
hin <strong>und</strong> klicken den Knopf an. Fertig.<br />
Umschaltung zur Webseite (= Frontend)<br />
Wenn Ihre Seite langsam wächst, können Sie das Ergebnis aus<br />
Sicht des späteren Benutzers einmal ausprobieren, indem Sie<br />
auf das Frontend umschalten. Dazu haben Sie oben links ein<br />
Symbol in Form eines Hauses. Ein Klick befördert Sie auf die<br />
Startseite Ihrer Webseite. Dabei müssen Sie sich den oberen<br />
schwarzen Balken wegdenken – der ist nur für Sie sichtbar. Ein<br />
Klick an dieselbe Stelle – jetzt ist hier ein kleiner Tacho – bringt<br />
Sie wieder zurück in das Backend (= die Verwaltungsebene).<br />
Das Aufklappende können Sie dabei getrost ignorieren.<br />
Menü anlegen<br />
Wenn Sie jetzt festgestellt haben, dass das Menü noch nicht<br />
dem entspricht, das sie haben wollen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
• Stellen Sie sicher, dass die Seiten, die das Menü bilden sollen,<br />
veröffentlicht sind. Sonst gehen Sie zum Editor der Seite <strong>und</strong> klicken<br />
Sie auf „Veröffentlichen“. Klicken Sie dazu auf den Menüpunkt<br />
„Seiten“: Steht hier noch an den relevanten Dokumenten<br />
„Entwurf“? Falls ja, veröffentlichen Sie wie oben beschrieben.<br />
• Navigieren Sie zum Menü „Design“ / „Menüs“. Dort erstellen<br />
Sie ein neues Menü, falls noch nicht vorhanden: das Feld bei<br />
„Name des Menüs“ ausfüllen <strong>und</strong> „Menü erstellen“ klicken.<br />
• Jetzt machen Sie Häkchen auf der linken Seite <strong>und</strong> wählen<br />
Sie diejenigen Seiten aus, die im Menü erscheinen sollen. Fehlt<br />
eine Seite, gibt es den Punkt „Alle anzeigen“ oder „Suchen“ direkt<br />
darüber. Danach bitte unter der Auswahlbox „Zum Menü<br />
hinzufügen“ klicken.<br />
• Jetzt sortieren Sie auf der rechten Seite die neu erschienenen<br />
Menüpunkte. Wenn Sie einen Menüpunkt nach rechts ziehen,<br />
wird er eingerückt <strong>und</strong> ist fortan ein Untermenüpunkt.<br />
Weitere Optionen sowie Löschen des Menüpunktes erreichen<br />
Sie über den Dreieck-Pfeil auf der rechten Seite des jeweiligen<br />
Menüpunktes. Jetzt zwischenspeichern über den „Menü speichern“-Knopf.<br />
• Zum Schluss muss das Theme noch erfahren, was es mit<br />
dem Menü anfangen soll. Dazu blendet das jeweilige Theme<br />
auf dieser Seite unterhalb des eben erstellten Menüs in den<br />
„Menü-Einstellungen“ die „Position im Theme“ ein. Wählen<br />
Sie hier den Punkt, der nach Hauptmenü klingt. Bitte nur je ein<br />
Menü mit einer Menüposition belegen. Wenn Sie das Theme<br />
später noch mal wechseln, kann es gut sein, dass Sie diesen<br />
letzten Punkt wiederholen müssen. Jetzt sollten Sie wieder<br />
speichern – fertig.<br />
Widgets<br />
Hier handelt es sich um kleine Module, für die das Template<br />
verschiedene Darstellungsbereiche vorgesehen hat. Klassisch<br />
sind hier die rechte Seitenleiste (= Sidebar) oder der Fußbereich<br />
(= Footer). Es gibt eine Reihe von fest vorgegebenen Widgets<br />
<strong>und</strong> andere können als Plugin nachgerüstet werden. Die Klassiker<br />
sind die Suchfunktion, ein Bereich über die letzten Artikel,<br />
letzte Kommentare, zusätzliches Menü als Verlinkung, ein Bild<br />
oder einen HTML-Code für eine Newsletter-Anmeldung von einem<br />
separaten Dienstleister.
BERUFSLEBEN<br />
Die eigene Homepage<br />
105<br />
Den Bereich erreichen Sie über den Menüpunkt „Design“ /<br />
„Widgets“. Links sehen Sie die vorhandenen, möglichen Widgets<br />
<strong>und</strong> rechts die vom Template vorgegebenen Widget-Bereiche.<br />
Sollte sich in der Seitenleiste noch das Widget „Meta“ befinden,<br />
können Sie dieses jetzt löschen. Das dient dem Wordpress-Neuling<br />
zur Orientierung <strong>und</strong> hat keine Bedeutung für die späteren<br />
Besucher. An die Löschfunktion kommen Sie, wenn Sie bei dem<br />
Widget den Dreieckspfeil auf der rechten Seite anklicken. Dort<br />
finden Sie auch zusätzliche Einstellmöglichkeiten.<br />
Plugins<br />
Plugins sind Funktionserweiterungen. Also etwas, das Ihnen noch<br />
am Wordpress <strong>und</strong> dem aktuellen Theme fehlt, kann hier nachgerüstet<br />
werden. Es gibt hier tausende von Erweiterungen, alle von<br />
verschiedenen Autoren geschrieben. Je mehr Plugins, desto langsamer<br />
wird allerdings die Seite <strong>und</strong> desto mehr Updates müssen<br />
gemacht werden. Mehr zum Update im letzten Abschnitt.<br />
Plugins werden wieder in zwei Stufen im System integriert.<br />
Über „Plugins“ / „Installierte Plugins“ finden Sie die bereits vorhandenen<br />
Erweiterungen. Daran, ob ein blauer Balken vorangestellt<br />
ist oder nicht, erkennen Sie, ob das Plugin aktiviert ist<br />
oder nur installiert, aber nicht aktiv. Nur die Funktionen von<br />
aktivierten Plugins können Sie nutzen.<br />
Über den Button oben kommen Sie auf die Seite „Plugins<br />
hinzufügen“. Jetzt können Sie nach neuen Plugins suchen, diese<br />
installieren <strong>und</strong> aktivieren. Achten Sie dabei auf die Bewertungen<br />
unter der Beschreibung. Ein 2 Jahre altes Plugin sollten Sie<br />
nicht mehr verwenden <strong>und</strong> ein Plugin, das schlecht bewertet<br />
ist, auch nicht.<br />
Folgende Plugins sind vielleicht interessant für Sie:<br />
• BackWPup von Inpsyde GmbH: Sicherheitskopie Ihrer Seite<br />
anlegen<br />
• Shariff Wrapper: Social Media Sharing-Buttons mit Datenschutz<br />
• Yoast SEO: Unterstützt Sie bei der SEO-Optimierung Ihrer<br />
Seite<br />
Updates<br />
Die Wordpress Community ist sehr aktiv. Der Vorteil ist, dass<br />
auf Veränderung oder erkannte Sicherheitslücken schnell reagiert<br />
wird. Das führt auch schon zum Nachteil: Es gibt reichlich<br />
Updates von Wordpress selbst, den installierten Themes<br />
<strong>und</strong> Plugins. Selbst nicht aktive Plugins <strong>und</strong> Themes werden<br />
aktualisiert. Es macht also Sinn, diese zu löschen, sollten sie<br />
wirklich nicht mehr benötigt werden.<br />
Die Updates erreichen Sie über „Dashboard“ / „Aktualisierungen“.<br />
Hier finden Sie schon eine Zahl in einem roten Kreis, sollte<br />
hier etwas zu tun sein.<br />
Es gibt vier Gruppen von Aktualisierungen: Wordpress selbst,<br />
Plugins, Themes <strong>und</strong> Übersetzungen. Das Vorgehen ist recht<br />
trivial: Haken setzen <strong>und</strong> z.B. „Plugins aktualisieren“ drücken.<br />
Meine Empfehlung: Die Aktualisierungen regelmäßig machen,<br />
spätestens alle 2-3 Monate. Im Idealfall haben Sie vorher ein<br />
Backup gemacht – oder wissen zumindest, dass Ihr Webhoster<br />
das für Sie gemacht hat. Danach können Sie die Updates durchführen.<br />
Sind es sehr viele, hat es sich bewährt, nicht alles auf<br />
einmal, sondern besser in Etappen upzudaten. Der Vorteil ist:<br />
Im Fehlerfall wissen Sie noch, welche Module der Auslöser für<br />
den Fehler waren.<br />
Trotz der letzten Worte erweist sich Wordpress in der Praxis<br />
als sehr ausgereift <strong>und</strong> recht stabil. Das erlaubt ein „Learning<br />
by doing“ – einfach mal ausprobieren. Sollten Sie mal nicht<br />
weiterkommen, gibt es viele Experten <strong>und</strong> Seminare, die Ihnen<br />
gerne weiterhelfen. Wenn Sie in der Lage sind, eine ansprechende<br />
Seite selbst zu verwalten, gibt Ihnen das eine große Flexibilität<br />
für Ihren Webauftritt <strong>und</strong> spart gerade in der Anfangszeit<br />
auch Kosten. Wenn Sie mal nicht wollen, dass die ganze Welt<br />
zusehen kann, wie Sie experimentieren, dann verwenden Sie<br />
z.B. das Plugin Maintenance Mode von Lukas Juhas – das sperrt<br />
unliebsame Besucher einfach aus – <strong>und</strong> zeigt Ihnen stattdessen<br />
eine Hinweisseite, die Sie selbst konfigurieren können.
106<br />
Der Schindler Global Award<br />
zieht nach Mumbai<br />
Im Sommer 2018 startet das Bewerbungsverfahren für einen<br />
der weltweit renommiertesten Wettbewerbe für Studierende<br />
der Fachrichtung Urban Design. Der Schwerpunkt des Schindler<br />
Global Award (SGA) liegt dabei auf den Auswirkungen heutiger<br />
<strong>und</strong> zukünftiger Fortbewegungssysteme auf die Stadtplanung<br />
in einer der international bedeutendsten Städte: Mumbai.<br />
Der SGA ist ein einzigartiger Wettbewerb für urbanes Design,<br />
bei dem Studentinnen <strong>und</strong> Studenten ihr Talent unter Beweis<br />
stellen können. Als zweitgrößte Stadt der Welt hält Mumbai<br />
viele Herausforderungen bereit <strong>und</strong> bietet den Studierenden<br />
die Chance, spannende raumplanerische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
strategische Themen zu erk<strong>und</strong>en. Gefragt sind in Mumbai integrierte<br />
<strong>und</strong> nachhaltige städtische Systeme, dank denen die<br />
Bewohner Zugang zu allen Vorzügen dieser Metropole erhalten.<br />
Die Megacity dient auch als Maßstab für den ganzen südasiatischen<br />
Raum <strong>und</strong> darüber hinaus. Wie die Stadt das unaufhörliche<br />
Wachstum <strong>und</strong> den Entwicklungsprozess steuert, hat Auswirkungen<br />
auf allen Ebenen, lokal, national, aber auch global.<br />
Der Wettbewerb startet Mitte Juli. Alle Wettbewerbsbeiträge<br />
müssen bis Ende Januar <strong>2019</strong> eingegangen sein. Der SGA<br />
2018/<strong>2019</strong> steht weltweit allen Bachelor-Studierenden im Abschlussjahr<br />
sowie Master-Studierenden der Architektur, der<br />
Landschaftsarchitektur, des Städtebaus <strong>und</strong> der Stadtplanung<br />
offen, die an einer Universität studieren, die einen akademischen<br />
Abschluss verleiht.<br />
Organisator des Schindler Global Award 2018/<strong>2019</strong> ist die<br />
Schindler Gruppe. Der Wettbewerb wird erneut in Zusammenarbeit<br />
mit der ETH Zürich <strong>und</strong> dem dort unterrichtenden Professor<br />
für Architektur <strong>und</strong> Städtebau Kees Christiaanse durchgeführt.<br />
Prof. Christiaanse <strong>und</strong> Prof. Peter Staub von der Universität Lichtenstein<br />
werden gemeinsam den Vorsitz übernehmen.<br />
Der 1874 gegründete Schindler Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen <strong>und</strong> Fahrtreppen <strong>und</strong> damit einhergehenden<br />
Dienstleistungen. Seine innovativen <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen Zutritts- <strong>und</strong> Beförderungssysteme prägen maßgeblich die Mobilität einer urbanen<br />
Gesellschaft. Täglich bewegt Schindler mit seinen Mobilitätslösungen 1 Milliarde Menschen auf der ganzen Welt. Hinter diesem Erfolg<br />
stehen mehr als 60.000 Mitarbeitende in über 100 Ländern. Schindler Deutschland wurde 1906 als erste Auslandstochter gegründet. Für den<br />
Erfolg in Deutschland arbeiten mehr als 4.000 Mitarbeitende an über 70 Standorten.<br />
Nähere Informationen gibt es unter: www.schindleraward.com
Bis Ende Januar<br />
<strong>2019</strong> bewerben!<br />
Schindler Global Award 2018<br />
Put your skills to test in Mumbai<br />
Nähere Informationen zum Schindler Global Award 2018 in Indien finden Sie unter:<br />
www.schindleraward.com<br />
Academic Partner
108<br />
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
Begegnungen mit <strong>Architekten</strong><br />
<strong>Architekten</strong> nebst weiblichem Pendant vors Mikrofon zu bekommen, hat manchmal etwas von „Sich-auf-die-<br />
Lauer-legen“ <strong>und</strong> im richtigen Augenblick zuschnappen. Nicht immer ist die Jagd erfolgreich, einige unserer<br />
wiederholten Annäherungsversuche fanden bis heute kein Gehör. Diese zehn Bauschaffenden aber sind uns<br />
bereitwillig in die Falle getappt. Ein Rückblick auf amüsante <strong>und</strong> stets erhellende Begegnungen.<br />
Volkwin Marg: der Humorvolle<br />
Einer unserer ersten Gesprächspartner für <strong>TALIS</strong> war der Architekt<br />
Volkwin Marg, Mitbegründer des Architekturbüros gmp in<br />
Hamburg – ein Mann mit Humor, der uns mit seiner spontanen<br />
Bereitschaft, uns an einem späten, sonnigen Freitagnachmittag<br />
ein Interview zu geben, ziemlich überraschte. Geboren<br />
1936 in Königsberg, aufgewachsen in Danzig, verbrachte er<br />
die Jugend in der DDR. „Kurz vor dem Mauerbau bin ich nach<br />
Westberlin getürmt, dort wollte ich Denkmalpflege studieren.<br />
Da wurde ich erst mal ausgelacht. Das Fach gab's im Westen<br />
nämlich gar nicht.“ Als Alternative bot sich Architektur an. Seinem<br />
späteren Partner Meinhard von Gerkan begegnete er beim<br />
Studium in Braunschweig, mit dem er 1965 das Büro „von Gerkan,<br />
Marg <strong>und</strong> Partner“ (gmp) gründete. Mit einem Zimmer mit<br />
noblem Eingang in einem schönen Stadtteil in Hamburg, einem<br />
selbstgebastelten Besprechungstisch <strong>und</strong> einer Flasche Cognac<br />
fing alles an. „Die damalige Frau meines Partners hat sich<br />
immer als Sekretärin verkleidet. Wenn Besuch da war, versteckte<br />
sie sich in der Besenkammer <strong>und</strong> hämmerte kräftig auf ihrer<br />
Schreibmaschine herum.“ Die fingierte Betriebsamkeit rechnete<br />
sich. Schon bald versammelten sich die ersten vermeintlichen<br />
„Bauherren“ um den Besprechungstisch samt Cognac.<br />
„Dass das Vertreter waren, die uns was verkaufen wollten, haben<br />
wir erst später kapiert.“ Dennoch ging es bereits im ersten<br />
Jahr nach der Gründung steil bergauf. Schon bald mussten die<br />
Büroräume vergrößert <strong>und</strong> die getarnte Sekretärin gegen eine<br />
„echte“ ausgetauscht werden. Architektur sei ein Traumberuf,<br />
sagt Marg mit Blick auf seine über vierzig Jahre währende Karriere.<br />
„Eigentlich arbeite ich nie, bei mir ist das wie bei einem<br />
kleinen Kind, das morgens in den Sandkasten geht. Es formt<br />
<strong>und</strong> konstruiert den ganzen Tag lang, wird von anderen mal mit<br />
Sand beschmissen oder mit dem Schäufelchen gehauen <strong>und</strong> ist<br />
abends total erschöpft. Es will aber am nächsten Tag wieder in<br />
den Sandkasten.“<br />
Jörg Schlaich: der Bauingenieur<br />
„Ich bin Bauingenieur – durch <strong>und</strong> durch“, sagt Prof. Jörg Schlaich<br />
auf unsere Frage, welchen Beruf er denn nun eigentlich ausübt.<br />
Der renommierte Tragwerksplaner hat neben Bauingenieurwesen<br />
auch Architektur studiert. „Bauingenieurwesen war zwar<br />
fürchterlich trocken. Oft habe ich mich gefragt, wozu ich das<br />
alles brauche. Aber ich hab mich da durchgebissen.“ Später<br />
„Immer wenn Besuch da war, versteckte<br />
sich die damalige Frau meines<br />
Partners in der Besenkammer<br />
<strong>und</strong> hämmerte kräftig auf ihrer<br />
Schreibmaschine herum.“<br />
Volkwin Marg arbeitete bei der<br />
Gründung des Architekturbüros gmp<br />
mit einer fingierten Sekretärin.<br />
„Manchmal hab ich mich gefragt,<br />
wozu ich das alles brauche.“<br />
Prof. Jörg Schlaich fand das Bauingenieurstudium<br />
fürchterlich trocken.<br />
Dass er später das Dach des Olympiastadions<br />
in München berechnen<br />
durfte, entschädigte ihn für ermüdende<br />
Statik-Vorlesungen.
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
109<br />
sollte sich die Kombination aus wissensbasierten <strong>und</strong> kreativen<br />
Fähigkeiten als genau die richtige Mischung erweisen. Im Alter<br />
von nur 32 Jahren durfte sich der Bauingenieur einer besonderen<br />
Herausforderung stellen: Er übernahm die Verantwortung<br />
für die Berechnung des Daches für das Olympiastadion in<br />
München. Dazu versammelte Schlaich eine 20-köpfige Gruppe<br />
von Ingenieuren um sich. Seine persönliche Bestleistung sieht<br />
er jedoch nicht in den Bauprojekten, die wie das Münchener<br />
Olympiastadion „vor Geld nur so strotzten“. Auf die „Hooghly<br />
River Bridge“ in Indien sei er besonders stolz. Hier ging es nämlich<br />
nicht nur um technische Lösungen. Es ging um jede Rupie<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus um ethische <strong>und</strong> moralische Belange. Der<br />
Auftrag war an eine scheinbar harmlose Bedingung geknüpft,<br />
stellte den Planer jedoch vor eine der größten Herausforderungen<br />
seines Lebens. „Herr Schlaich, wir brauchen eine riesige<br />
Brücke“, wurde ihm damals mitgeteilt, „aber Sie müssen so<br />
planen, dass wir die Brücke nur mit indischen Arbeitskräften<br />
<strong>und</strong> inländischen Materialien errichten können.“ Im Klartext<br />
hieß das: Die üblichen Technologien fielen aus. „Brücken wurden<br />
in den 80er Jahren überwiegend geschweißt“, erläutert<br />
Schlaich, „in Indien gab es aber keinen schweißbaren Stahl.“<br />
Daher griff man auf die Niettechnik zurück. Außerdem entwickelten<br />
Schlaich <strong>und</strong> sein Partner für den Brückenüberbau eine<br />
Verb<strong>und</strong>konstruktion, in der Beton <strong>und</strong> Stahl kombiniert wurden.<br />
„Diese Bauweise hat sich später weltweit durchgesetzt.“<br />
Der Bau wurde 1993 fertig. „Es hat zwar lange gedauert, das<br />
Ergebnis ist aber sehr schön geworden“, stellt Schlaich zufrieden<br />
fest.<br />
Werner Sobek: der Zukunftsdesigner<br />
Bauingenieur oder Architekt? Designer? Archibauneur oder<br />
Ingentekt? Wer eine passende Berufsbezeichnung für Prof.<br />
Werner Sobek sucht, scheitert kläglich an der Wortwahl. Der<br />
studierte sowie promovierte Bauingenieur <strong>und</strong> Architekt lässt<br />
sich nicht in eine Zwangsjacke stecken. Das fängt bei Begriffen<br />
an <strong>und</strong> hört beim Denken nicht auf. Und wenn er sich in dieser<br />
reglementierten Welt dann doch einmal festlegen muss – etwa<br />
beim Einchecken im Hotel – dann ist er eben Professor. Für?<br />
Professor! Punkt. „Eigentlich wollte ich Bühnenbildner werden“,<br />
erzählt uns Werner Sobek bei einem Espresso in seinem<br />
Stuttgarter Büro „Werner Sobek Engineering & Design“. Kunst<br />
habe ihn schon immer fasziniert, zur Faszination gesellte sich<br />
ein künstlerisches Talent. Seine Jugend finanzierte er, indem er<br />
die Wände von Diskotheken ausmalte.<br />
Sobeks eigenes Schaffen ist geprägt von der Leidenschaft,<br />
nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft gestalten zu wollen.<br />
„Wie werden wir wohnen <strong>und</strong> arbeiten?“, ist nur eine von vielen<br />
Fragen, um die sich sein 12- bis 14-St<strong>und</strong>en-Tag dreht. Sein wohl<br />
bekanntestes Projekt ist sein eigenes Wohnhaus in Stuttgart.<br />
Allein der Name klingt futuristisch: R 128. Dass sich hinter dieser<br />
Bezeichnung „Römerstraße 128“ verbirgt, ist das einzig Banale<br />
an diesem Werk. R 128 ist Sobeks Selbstversuch in Sachen<br />
„Leben im dritten Jahrtausend“. Als Student schleppte er bei<br />
klaren Nächten sein Bett auf die Terrasse. „Wer einmal in der<br />
Wüste übernachtet hat, möchte immer unter freiem Himmel<br />
leben“, sagt er. Diesen Luxus kann er heute r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
genießen, ohne auf Wohnkomfort verzichten zu müssen. Das<br />
Haus ist so gebaut, dass die Natur zu jeder Zeit mit allen Sinnen<br />
wahrgenommen werden kann: Windströmungen, Sonne,<br />
Mond <strong>und</strong> Sterne, Regenwasser, das an die Fassade spritzt, Eisblumen<br />
im Winter bis hin zu den Mäusen im Garten, „die man<br />
fast schon mit Namen anspricht“ – alles ist wahrnehmbar.<br />
Hans Kollhoff: der Fels in der Brandung<br />
Prof. Hans Kollhoff hat maßgeblich an der Neugestaltung Berlins<br />
mitgewirkt <strong>und</strong> zeichnete für den Masterplan Alexanderplatz<br />
verantwortlich. In der Öffentlichkeit werden seine Arbeiten<br />
immer kontrovers diskutiert. Dabei bezeichnen ihn die<br />
„Wer einmal in der Wüste übernachtet<br />
hat, möchte immer<br />
unter freiem Himmel schlafen.“<br />
„Es ist ein natürliches Material.<br />
Es kommt aus der Erde <strong>und</strong><br />
wird durch präzise Fügung der<br />
Architektur in diese Erde hinein verankert.“<br />
Prof. Werner Sobek auf die Frage,<br />
warum er als Student bei klaren<br />
Nächten sein Bett auf die Terrasse<br />
schleppte.<br />
Der Lieblingsbaustoff von<br />
Prof. Hans Kollhoff ist Stein.
110<br />
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
einen als zeitgemäß, die anderen als konservativ. Das Material,<br />
das sich wie ein roter Faden durch seine Bauwerke spannt, ist<br />
Stein. „Es ist ein natürliches Material. Es kommt aus der Erde<br />
<strong>und</strong> wird durch präzise Fügung der Architektur in diese Erde hinein<br />
verankert“, erläutert Kollhoff seine Begeisterung für den<br />
Werkstoff. Ihn reizt die Möglichkeit, das im Steinbruch gebrochene<br />
Gestein artifiziell zu einem Gebäude zusammensetzen<br />
zu können. Seine Bauwerke – gerade auch in der Stadt – sollen<br />
sich mit der sie umgebenden Masse verbinden, denn „ich<br />
stelle keine Häuser auf der Erde ab“. Drei Jahre lebte <strong>und</strong> arbeitete<br />
er in den USA, dann zog es Kollhoff nach Berlin. Dort<br />
gründete er 1978 mit seinem damaligen Partner Arthur Ovaska<br />
ein Architekturbüro. „Wir haben sogenannte Eiermann-Tischgestelle<br />
<strong>und</strong> Türblätter gekauft <strong>und</strong> sie mit weißem Papier bespannt<br />
– das war unser Architekturbüro. Dann haben wir einen<br />
Wettbewerb nach dem anderen gemacht <strong>und</strong> so entstand ein<br />
Büro, das Aufträge erhielt <strong>und</strong> erste Bauten realisieren konnte“,<br />
erinnert sich Kollhoff, der das Unternehmen seit 1984 mit<br />
Lebenspartnerin Helga Timmermann führt.<br />
Oft wird Kollhoff mit dem Vorwurf konfrontiert, er verfolge<br />
eine Retro-Architektur, seine Bauten seien traditionalistisch<br />
<strong>und</strong> unmodern. Solche Kategorisierungen sind für ihn bedeutungslos<br />
– „vereinfachendes Denken“ nennt er sie. „Was ist<br />
denn die Moderne, wann hat sie begonnen? In der frühen Moderne<br />
um 1900 fühle ich mich durchaus wohl, im Gegensatz<br />
zur Nachkriegsmoderne. Ist das modern, was wir heute erleben?“,<br />
fragt er. Gerade im Bereich der Stadtentwicklung sei es<br />
naheliegend, nicht nur nach vorne zu schauen, sondern auch<br />
zurückzublicken. „Ich sehe, dass wir als Gesellschaft seit geraumer<br />
Zeit nicht mehr in der Lage sind, städtische Substanz zu<br />
produzieren. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Auseinandersetzung mit<br />
der Vormoderne für mich so wichtig.“<br />
Kjetil Thorsen: der Norweger<br />
Eine Reise nach Norwegen – ein Opernbesuch in Oslo. So kamen<br />
wir auf die Idee, den <strong>Architekten</strong> Kjetil Thorsen, Gründer<br />
des norwegischen <strong>Architekten</strong>kollektivs Snøhetta, zu einem<br />
Gespräch einzuladen. Der Norweger, ein herzlicher, unaufgeregter<br />
Typ, hat viele Jahre im Ausland verbracht, während des<br />
Studiums in Österreich <strong>und</strong> später als junger Architekt. „Ich<br />
bin ein Mensch, den es nie lange an einem Ort hält, weil ich<br />
sehr neugierig bin <strong>und</strong> immer fürchte, etwas zu verpassen.“<br />
1987 aber kehrte er doch nach Norwegen zurück, um Snøhetta<br />
zu gründen. Das Büro ist für so spektakuläre Bauten wie die<br />
Bibliothek von Alexandria oder das neue Opernhaus in Oslo<br />
verantwortlich. „Die Entscheidung für Oslo gab uns mehr persönlichen<br />
Spielraum, in Ruhe unseren eigenen Weg zu verfolgen<br />
<strong>und</strong> uns nicht dem hektischen Treiben der internationalen<br />
Architektur-Schickeria unterwerfen zu müssen“, sagt er. Ob<br />
es in seinen Augen eine typisch norwegische zeitgenössische<br />
Architektur gibt? „Einige typische Elemente, ja. Die Landschaft<br />
spielt in Norwegen eine sehr dominierende Rolle. Überall wo<br />
man hingeht, ist sie in überwältigender Weise präsent, wenn<br />
man einmal die Größe der urbanen Räume in Norwegen vergleicht.“<br />
In Norwegen sei es wichtig, das Verhältnis zwischen<br />
Landschaft <strong>und</strong> Architektur zu verstehen, auch bei einzelnen<br />
Bauten, die gestalterisch in die Landschaft eingreifen. Auf<br />
die Frage, warum recht viele ausländische <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> bei Snøhetta arbeiten, antwortet Thorsen lachend:<br />
„Die meisten Männer kommen wegen der Frauen nach<br />
Norwegen, <strong>und</strong> die meisten Frauen wegen der Männer. Viele<br />
Leute sind auch einfach nur von der Idee angezogen, mit uns zu<br />
arbeiten, weil wir eine gewisse mediale Bekanntheit genießen.“<br />
Michael Schumacher: der Juwelier<br />
Der Architekt Michael Schumacher ist Professor für Entwerfen<br />
<strong>und</strong> Konstruieren an der Fakultät für Architektur <strong>und</strong><br />
Landschaft der Leibniz-Universität Hannover. 2007 stach sein<br />
Entwurf für den Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums<br />
die internationale Konkurrenz aus. Den unterirdischen<br />
„Die meisten Männer kommen<br />
wegen der Frauen nach Norwegen,<br />
<strong>und</strong> die meisten Frauen wegen der<br />
Männer.“<br />
Der norwegische Architekt<br />
Kjetil Thorsen auf die Frage, warum<br />
viele ausländische <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> bei Snøhetta arbeiten.<br />
„Ein leuchtendes Juwel am Tag,<br />
ein Lichterteppich in der Nacht.“<br />
Die Jury über den Entwurf von<br />
Prof. Michael Schumacher für den Erweiterungsbau<br />
des Frankfurter Städel<br />
Museums, mit dem er 2007<br />
die internationale Konkurrenz aus<br />
dem Rennen warf.
FASSADEN<br />
INNENAUSBAU<br />
TERRASSEN<br />
www.mocopinus.com
112<br />
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
Bau nannte die Jury ein „leuchtendes Juwel am Tag, einen Lichterteppich<br />
in der Nacht“. „Das Städel Museum ist nahezu unsichtbar,<br />
indem wir das Volumen unter den Garten zwischen<br />
Museum <strong>und</strong> Städelschule platziert haben. Das ist auch das<br />
Besondere dieser Erweiterung, dass sie einerseits sehr ,neutrale‘<br />
Räume für die Kunst bietet, eigentlich überhaupt keinen<br />
Platz auf dem Gr<strong>und</strong>stück verbraucht, <strong>und</strong> trotzdem durch<br />
die Architektur sehr präsent ist“, erklärt Architekt Michael<br />
Schumacher. Herausfordernd sei gewesen, den großen Raum<br />
im Erdboden zu verankern <strong>und</strong> dicht zu bekommen, denn der<br />
Main liegt keine 100 Meter entfernt. „Die technisch <strong>und</strong> gestalterisch<br />
höchsten Herausforderungen stellten aber die Treppe<br />
<strong>und</strong> die Deckenkonstruktion über den Gartenhallen dar. Komplexe<br />
Formteile mussten hergestellt werden, um größtmögliche<br />
Helligkeit mit kleinstmöglichen Öffnungen zu erreichen<br />
<strong>und</strong> um eine faktisch sehr schwere Deckenkonstruktion (weil<br />
ein Garten darauf lastet) optisch sehr leicht <strong>und</strong> angenehm<br />
erscheinen zu lassen“, sagt Schumacher, der seine Aufgabe<br />
vor allem darin sieht, Bauten zu schaffen, die dauerhaft <strong>und</strong><br />
schön sind. Berufsanfängern gibt er den Rat, sich eine Arbeit<br />
zu suchen, die sie wertschätzen. „Nehmen Sie keinen ,Job‘ an.<br />
Suchen Sie sich engagierte Architekturbüros oder Firmen, die<br />
etwas wollen <strong>und</strong> können. Dann haben Sie Freude an dem<br />
schönsten Beruf, den es gibt.“<br />
Thomas Rau: der Terrorist mit Haltung<br />
„Ich will Terrorist sein, von innen heraus, die Gesellschaft mit<br />
positiven Beiträgen verändern. Dafür ist Architektur ein fantastisches<br />
Instrument.“ Diese Antwort gab uns der deutsche Architekt<br />
Thomas Rau auf die Frage, ob Architektur die Welt verändern<br />
könne. Rau, ein brillanter Redner, der jede Antwort mit<br />
einer kleinen Pointe krönt, ist einer der glühendsten Verfechter<br />
einer nachhaltigen Architektur. Das, was in seinem Amsterdamer<br />
Büro entsteht, hat jedoch nur wenig mit dem zu tun, was<br />
gemeinhin als nachhaltig angepriesen wird. Seine Architektur<br />
basiert auf dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. „Alles, was wir<br />
haben, ist endlich, <strong>und</strong> alles, was endlich ist, kann man nicht<br />
einfach wegschmeißen“, ist Rau überzeugt. „Wir müssen unsere<br />
Produktions- <strong>und</strong> Werkprozesse daher so einrichten, dass<br />
wir alles, was wir benötigen, um beispielsweise ein Gebäude<br />
zu errichten, wieder auseinandernehmen können, so dass die<br />
Gr<strong>und</strong>stoffe wieder neu zur Verfügung stehen.“<br />
Raus Cradle-to-Cradle-Architektur erfordert eine innere Haltung,<br />
die das Handeln eines <strong>Architekten</strong> bestimmt. Wie aber<br />
lässt sich eine solche Haltung mit dem gegenwärtigen Architekturstudium<br />
erlernen? „Man sollte die Studenten verpflichten, in<br />
den ersten drei Jahren keine Architektur zu studieren, sondern<br />
Tanz, Bildhauerei, Malerei, Philosophie, ein Musikinstrument“,<br />
findet Rau. „Ein künstlerischer Prozess ist ja immer ein Prozess,<br />
von dem ich nicht weiß, wie er enden wird. Und das ist genau<br />
das, was wir nicht lernen auf der Universität.“<br />
Rau ist diesen Weg gegangen, er hat sich seinen eigenen<br />
Studienplan gezimmert: Jeden Tag zwei St<strong>und</strong>en tanzen, eine<br />
St<strong>und</strong>e Musik, zwei St<strong>und</strong>en Bildhauerei, parallel dazu hat er<br />
in Aachen studiert. „Ich hatte dann ein Diplom, das war aber<br />
nicht staatlich anerkannt, denn ich hatte ja mein eigenes Ding<br />
gemacht.“ Schließlich ist er nach Holland gegangen. „In den<br />
ersten zehn Jahren waren alle im Büro Architekt außer mir.“<br />
Das aber war in Holland kein Problem. „Jeder sollte sich seinen<br />
eigenen Rucksack packen, statt in irgendeinen Fast-Food-<br />
Laden zu gehen <strong>und</strong> sich so ein komplettes Menü servieren zu<br />
lassen“, rät Rau allen jungen <strong>Architekten</strong>.<br />
Dagmar Fritz-Kramer: die Unternehmerin<br />
An Auszeichnungen mangelt es Dagmar Fritz-Kramer nicht.<br />
Um nur zwei Beispiele zu nennen: Sie wurde 2008 zur Unternehmerin<br />
des Jahres gewählt <strong>und</strong> das von ihr geleitete Unternehmen,<br />
die Baufritz GmbH & Co. KG mit Sitz in Erkheim im<br />
„Dafür ist Architektur ein<br />
fantastisches Instrument.“<br />
„Leider gibt es im Allgäu keinen See,<br />
auf dem man bauen darf.“<br />
Erklärung von Thomas Rau, mit<br />
welchen Waffen der „Terrorist<br />
von innen heraus“ seine Wirkung<br />
entfaltet.<br />
Baufritz-Chefin Dagmar Fritz-Kramer<br />
über ihre unerfüllten Wohnträume,<br />
in denen ein Zuhause vorkommt, das<br />
zu einem Drittel auf dem Wasser<br />
schwimmt.
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
113<br />
Allgäu, ist im selben Jahr als familienfre<strong>und</strong>lichstes Unternehmen<br />
im Mittelstand ausgezeichnet worden. Baufritz stellt<br />
Holzhäuser in Systembauweise her, plant <strong>und</strong> baut auch ganze<br />
Siedlungen, Kindergärten, Schulen, Hotelanlagen, Feriendörfer<br />
<strong>und</strong> Gewerbebauten. Die Firma besitzt mehrere Patente, die<br />
den Verzicht auf Holzschutzmittel im Holzbau ermöglichen.<br />
Dagmar Fritz-Kramer ist ausgebildete Schaufenster-Dekorateurin,<br />
studierte später noch Innenarchitektur <strong>und</strong> Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
Sie hat zwei Kinder im Schulalter. Wie sie Beruf<br />
<strong>und</strong> Familie vereinbart, wird sie oft gefragt. „Das verlangt<br />
großes Organisationstalent. Mein Mann <strong>und</strong> ich stimmen die<br />
Arbeitszeiten ab. So ist immer jemand bei unseren Kindern. Eine<br />
große Stütze ist auch unsere hauseigene Kindertagesstätte.“<br />
Ihr Berufsleben wird im Wesentlichen von einer Frage bestimmt:<br />
Wie möchten andere Menschen wohnen? Nach Dagmar<br />
Fritz-Kramers Erfahrung wünschen sich die Menschen ein<br />
ges<strong>und</strong>es Umfeld. „Das Haus sollte energiesparend <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
sein. Gleichzeitig möchte niemand auf Komfort<br />
verzichten. Das alles, verpackt in modernem Design <strong>und</strong> individueller<br />
Architektur, macht den Haustraum perfekt.“ Kaum<br />
vorstellbar, dass die erfolgreiche Bauunternehmerin selbst noch<br />
unerfüllte Wohnträume hat: „Ich träume von einem Zuhause,<br />
das zu einem Drittel auf dem Wasser schwimmt. Da trete ich im<br />
Sommer auf meine Terrasse <strong>und</strong> lasse die Beine im See baumeln.<br />
Technisch ist das keine Utopie, Holz schwimmt. Nur gibt es bei<br />
mir hier im Allgäu keinen See, auf dem man bauen dürfte.“<br />
Françoise-Hélène Jourda: die Ritterin<br />
Die französische Architektin Françoise-Hélène Jourda sagte<br />
unserer Interviewanfrage unumw<strong>und</strong>en zu. Das hat nicht<br />
nur etwas mit dem Umstand zu tun, dass <strong>TALIS</strong>-Autor Dr. Irving<br />
Wolther, den sie in ihrem Büro in Paris empfing, fließend<br />
Französisch spricht. Françoise-Hélène Jourda ist eine aufgeschlossene,<br />
gut gekleidete Dame, die eine enge Beziehung zu<br />
Deutschland hat, was wohl mit ihrem „typisch deutschen“<br />
Thema zu tun hat: Sie gilt als Pionierin des nachhaltigen Bauens<br />
in Frankreich. „Wir stecken in Sachen nachhaltiger Architektur<br />
noch in den Kinderschuhen <strong>und</strong> viele meiner renommierten<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen tun sich damit ausgesprochen<br />
schwer. Unter den führenden <strong>Architekten</strong> in Frankreich bin<br />
ich ziemlich allein auf weiter Flur“, sagt sie. Wie ist sie ausgerechnet<br />
auf dieses Thema gekommen? „Das hat mit einigen<br />
privaten Entscheidungen zu tun. Und ein bisschen mit Zufall.<br />
Als ich studiert habe, steckte Europa mitten in der Ölkrise <strong>und</strong><br />
Solararchitektur <strong>und</strong> bioklimatische Architektur standen hoch<br />
im Kurs. Ich habe mich intensiv damit beschäftigt <strong>und</strong> gewann<br />
1980 den ersten europäischen Wettbewerb für passive Sonnenenergie.“<br />
Das hat sie dazu bewogen, sich systematisch in diese<br />
Richtung fortzubilden. Von der französischen Regierung war<br />
hier keine Unterstützung zu erwarten; also fing sie an, nach<br />
dem Trial-and-Error-Prinzip zu arbeiten, um schließlich 1989<br />
in Stuttgart ihr erstes bioklimatisches Haus zu bauen. Für ihre<br />
architektonische Arbeit wurde sie 2009 zur Ritterin der französischen<br />
Ehrenlegion geschlagen.<br />
Françoise-Hélène Jourda hat vier Kinder, auch sie muss dafür<br />
kämpfen, um ihre Berufung leben zu können. „Für Theater,<br />
Kino, Hobbys bleibt keine Zeit mehr. Dennoch ist es in Frankreich<br />
im Vergleich zu Deutschland einfacher, weil es hier viel<br />
mehr Betreuungsangebote für Kinder gibt“, erklärt sie. „Vor<br />
allem aber lastet nicht dieser extreme gesellschaftliche Druck<br />
auf den Frauen wie in Deutschland <strong>und</strong> Österreich, wo man<br />
gleich als Rabenmutter abgestempelt wird, wenn man sein<br />
Kind in Obhut gibt. Ich finde das schrecklich!“<br />
Ben van Berkel: der Modeschöpfer<br />
Der niederländische Architekt Ben van Berkel ist ein vielgefragter<br />
Mann mit hohem Termindruck. Das bekam auch <strong>TALIS</strong>-Autor<br />
Dr. Irving Wolther zu spüren. Eine Verabredung nach der anderen<br />
„Wir stecken in Sachen nachhaltiger<br />
Architektur noch in den Kinderschuhen.“<br />
„Manchmal sehe ich <strong>Architekten</strong> ein<br />
wenig wie Modeschöpfer – wir entwerfen<br />
die Kleidung für die Zukunft<br />
der Welt.“<br />
Françoise-Hélène Jourda gilt als<br />
Pionierin des nachhaltigen Bauens in<br />
Frankreich.<br />
Ben van Berkel, vielgefragter<br />
niederländischer Architekt,<br />
der uns trotz hohen Termindrucks<br />
ein Interview gab.
114<br />
BERUFSLEBEN<br />
Im Gespräch<br />
sagte der Architekt wieder ab, eine Terminverschiebung erreichte<br />
unseren Autor kurz vor Abfahrt des Zuges. Vor einer unfreiwilligen<br />
Reise konnte ihn nur ein beherzter Hechtsprung Richtung<br />
Ausgang retten. Dann aber klappte es doch noch, Ben van Berkel<br />
nahm sich ausgiebig Zeit.<br />
„Manchmal sehe ich <strong>Architekten</strong> ein wenig wie Modeschöpfer<br />
– wir entwerfen die Kleidung für die Zukunft der Welt“, sagt<br />
er im <strong>TALIS</strong>-Gespräch. Seit 1988 leitet er gemeinsam mit der<br />
Kunsthistorikerin Caroline Bos ein Architekturbüro in Amsterdam.<br />
Die Verbindung von digitalem Design mit ausgefallenen<br />
Formen <strong>und</strong> Materialien hat „UNStudio“ mittlerweile zu internationalem<br />
Ansehen verholfen. Fließende Formen <strong>und</strong> flexible<br />
Konzepte sind das Markenzeichen des Büros, das zum Beispiel<br />
im Möbius-Haus im niederländischen Het Gooi zum Ausdruck<br />
kommt: Die gesamte Infrastruktur beruht auf der endlosen<br />
Form eines Möbius-Bandes. Viele seiner komplexen Entwürfe<br />
wirken wie eine schier unlösbare Aufgabe für Tragwerksplaner.<br />
Ben van Berkel: „Meine Entwürfe sind gar nicht so schwer zu realisieren,<br />
wie viele glauben. Das Geheimnis liegt darin, mit den<br />
richtigen Leuten zu arbeiten, die sich mit unseren Geometrien<br />
auskennen. Viele K<strong>und</strong>en sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass<br />
unsere Entwürfe in der Umsetzung nur zwischen drei <strong>und</strong> zehn<br />
Prozent mehr kosten als eine herkömmliche Konstruktion. Die<br />
meisten rechnen mit dem Doppelten.“<br />
Ben van Berkel unterrichtet die Architekturklasse der Städelschule<br />
in Frankfurt. Wichtig ist es ihm, den Studierenden<br />
zu vermitteln, ehrlich zu sich zu sein <strong>und</strong> ihr Talent realistisch<br />
„Dort, wo eine starke Atmosphäre<br />
herrscht, hat man oft das Gefühl,<br />
das Ding schaut mich an, so, dass ich<br />
quasi zum Objekt werde.“<br />
Der Schweizer Professor Gion A. Caminada<br />
ist bekannt für die Erschaffung<br />
von Atmosphäre.<br />
einzuschätzen. „Ich bringe ihnen bei, dieses Talent mit Hilfe der<br />
neuesten technischen Mittel richtig zur Geltung zu bringen“,<br />
sagt van Berkel.<br />
Gion A. Caminada: der Meister der Atomsphäre<br />
Lässt sich ein Raumgefühl, eine Atmosphäre planen? Nur<br />
wenige <strong>Architekten</strong> beschäftigen sich so intensiv mit diesem<br />
Thema wie der Schweizer Professor Gion A. Caminada. Der<br />
Bündener Architekt ist für die Entwicklung des Bergdorfes Vrin<br />
international bekannt geworden. Nach einer schlaflosen Nacht<br />
(störende Geräusche vom Dachboden, vermutlich ein defekter<br />
Generator) trafen wir einen Mann ohne Starallüren, in dessen<br />
Wortschatz eher „Wir“ statt „Ich“, eher „Identität“ statt „Stilrichtung“<br />
vorkommen, der sagt, Kühe hätten schönere Augen<br />
als Frauen, <strong>und</strong> bei dem das Wort Stararchitekt ein sichtliches<br />
Unbehagen auslöst.<br />
Gion A. Caminada wuchs in einer Bauernfamilie auf. Nach einer<br />
Schreinerlehre studierte er Architektur an der Zürcher ETH<br />
(Eidgenössische Technische Hochschule), wo er 2008 zum außerordentlichen<br />
Professor ernannt wurde. Hohe internationale<br />
Aufmerksamkeit erhielt seine Totenstube in Vrin insbesondere<br />
für die atmosphärische Gestaltung des Raumes. „Nach meiner<br />
Vorstellung entsteht Atmosphäre durch ein Wechselspiel zwischen<br />
Objekt <strong>und</strong> Subjekt. Dort, wo eine starke Atmosphäre<br />
herrscht, hat man oft das Gefühl, das Ding schaut mich an,<br />
so, dass ich quasi zum Objekt werde“, erklärt Caminada. Lässt<br />
sich Atmosphäre planen? „Bei der Totenstube haben wir nicht<br />
zuerst gefragt, wie das Gebäude aussehen soll, welche Farben<br />
oder Formen es haben soll, sondern uns lange mit dem Thema<br />
Schmerz, Abschied <strong>und</strong> Tod befasst. Wo sind die Probleme<br />
beim Umgang mit dem Tod? Was bedrückt die Menschen<br />
in dieser Zeit? Wenn ich darüber nachdenke, wie Menschen<br />
sich in der Zeit der Trauer verhalten, besteht die Chance, eine<br />
Atmosphäre zu finden, die gut wäre, die stimmen könnte.“ Atmosphäre<br />
lasse sich durch zu aggressive Details leicht zerstören,<br />
beispielsweise durch Panoramafenster. Für Caminada sind<br />
Fenster mehr als ein Ausguck. „Früher war der Platz am Fenster<br />
der schönste Ort im Haus. Dort war es heller, dort hielt man<br />
sich gerne auf“, sagt er. Heute sei das Fenster oft nur noch ein<br />
Bild mit Fokus auf dem Visuellen. „Für mich aber sind Fenster<br />
wie Instrumente, mit denen sich Rhythmen erzeugen lassen,<br />
über Licht <strong>und</strong> Schatten, aber auch über Bewegung desjenigen,<br />
der das Fenster nutzt.“ (spo/iw/us)
LAMILUX - LEADING IN<br />
INNOVATION AND DESIGN<br />
LAMILUX TAGESLICHTSYSTEME<br />
SPAREN SIE ENERGIE<br />
mit hohem Tageslichteinfall<br />
<strong>und</strong> natürlicher Be- <strong>und</strong><br />
Entlüftung durch integrierte<br />
Klappensysteme<br />
STEUERN SIE ENERGIE<br />
mit intelligenten Steuerungen<br />
<strong>und</strong> Automationen für Lüftung,<br />
Sonnenschutz <strong>und</strong> RWA<br />
PRODUKT: LAMILUX CI-SYSTEM<br />
GLASARCHITEKTUR PR60<br />
OBJEKT: FGS Campus Bonn<br />
BEWAHREN SIE ENERGIE<br />
mit thermisch getrennten<br />
Konstruktionen <strong>und</strong> innovativen<br />
Verglasungssystemen<br />
GEWINNEN SIE ENERGIE<br />
mit hocheffi zienten PV-Anlagen<br />
LICHTKUPPELN | FLACHDACHFENSTER | LICHTBÄNDER |GLASDACHKONSTRUKTIONEN | RWA | GEBÄUDEAUTOMATION<br />
LAMILUX HEINRICH STRUNZ GMBH<br />
Postfach 15 40 | 95105 Rehau<br />
Tel.: 0 92 83/5 95-0 | information@lamilux.de | www.lamilux.com
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Und was unternimmst du so?<br />
Von Unternehmertypen <strong>und</strong> solchen, die es werden wollen | 118<br />
Renderings gegen Langeweile<br />
Wie sich der Architekt Felix Volland mit dem „rendertaxi“<br />
selbständig gemacht hat | 136<br />
Ohne Moos nix los<br />
Wie man sich Startkapital besorgt | 148
Selbständig,<br />
mit Power<br />
Der Weg in die Selbständigkeit als Architekt oder<br />
Bauingenieur mag anstrengend sein <strong>und</strong> erfordert auch<br />
ein bisschen Mut. Wie das gelingt, ohne dass Ihnen die<br />
Power ausgeht, erklären wir in diesem Kapitel.
118 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmertyp<br />
Und was unternimmst du so?<br />
Wer ist eigentlich Unternehmer? Gibt es den typischen Existenzgründer? Was bedeutet<br />
„scheinselbständig“? Dieser Beitrag soll Fragen aufwerfen, auf die freie Mitarbeiter <strong>und</strong> andere<br />
Existenzgründer im Baubereich eine Antwort haben sollten.<br />
Es will einfach nicht klappen mit einer Anstellung, vielleicht<br />
weil Sie eine Teilzeitstelle suchen <strong>und</strong> keine finden.<br />
Oder Sie an eine bestimmte Region geb<strong>und</strong>en sind, weil<br />
Sie Familie haben oder einen Angehörigen pflegen müssen.<br />
Vielleicht sind Sie aber auch einfach eine freiheitsliebende<br />
Persönlichkeit, die Arbeitszeit <strong>und</strong> Arbeitsort gerne selbst bestimmt.<br />
Möglicherweise können Sie etwas, was andere nicht<br />
können, oder das Büro, in dem Sie während des Studiums gejobbt<br />
haben, schlägt Ihnen eine freie Mitarbeit vor. Erkennen<br />
Sie sich in einem der Punkte wieder? Dann lesen Sie weiter.<br />
Freie Mitarbeiter sind Subunternehmer<br />
Planungsbüros beschäftigen oft „freie Mitarbeiter“. In diesem<br />
Zusammenhang taucht häufig die Frage auf, ob diese tatsächlich<br />
selbständig oder doch als Arbeitnehmer tätig sind. Die<br />
Beurteilung hat schon so manchem Gericht Kopfzerbrechen<br />
bereitet. Die Entscheidung, ob selbständig oder nicht, hat vor<br />
allem sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen. Per Definition<br />
sind diejenigen selbständig, die zum Beispiel ein eigenes<br />
unternehmerisches Risiko tragen, für mehrere K<strong>und</strong>en arbeiten<br />
<strong>und</strong> nicht weisungsgeb<strong>und</strong>en bezüglich Art, Dauer, Zeitpunkt,<br />
Ort <strong>und</strong> Durchführung der Arbeitstätigkeit sind. Das ist oft der<br />
Fall, wenn zwischen dem Büro <strong>und</strong> dem freien Mitarbeiter ein<br />
Werkvertrag geschlossen wird. Wie <strong>und</strong> wann das Werk vollbracht<br />
wird, bleibt dem Mitarbeiter überlassen. Dabei hat der<br />
jedoch alle Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines Unternehmers – nicht<br />
alle „Freien“ sind sich dessen bewusst. Für die Richtigkeit ihrer<br />
Arbeit sind sie selbst verantwortlich <strong>und</strong> können sogar dafür<br />
haftbar gemacht werden.<br />
Manchmal wird aber auch ein Dienstvertrag geschlossen.<br />
Dann schulden freie Mitarbeiter dem Büro ihre Arbeitskraft,<br />
die pauschal oder auf St<strong>und</strong>enbasis honoriert wird. Wenn sie<br />
dazu nur für ein einziges Büro tätig sind <strong>und</strong> die Arbeitszeit<br />
vorgeschrieben ist, beispielsweise jeden Tag von 8 Uhr bis 12<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Markus Sterl-Stürzer, Wirtschaftsberater. Er berät<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure bei der Existenzgründung.<br />
<br />
Wie würden Sie den idealen Gründer beschreiben?<br />
Markus Sterl-Stürzer: Einen qualifizierten Gründer erkenne ich am<br />
Grad seiner Selbstreflexion, ob er diese oder ähnliche Fragen stellt:<br />
Wo liegen meine Stärken? Was motiviert mich zur Selbständigkeit?<br />
Auch: Wo liegen meine Schwächen? Wer darauf Antworten hat, die<br />
zur Gründungsidee passen, bringt ideale Voraussetzungen für eine<br />
Gründung mit.<br />
Welche Eigenschaften machen einen guten Unternehmer aus?<br />
Markus Sterl-Stürzer: In Beratungsgesprächen nutze ich gerne das<br />
Bild der „eierlegenden Wollmilchsau“, das heißt, ein Unternehmer<br />
muss sich mit vielen verschiedenen Bereichen beschäftigen. Neben<br />
der fachlichen Ebene brauchen Selbständige ein solides Gr<strong>und</strong>wissen<br />
in steuerlichen <strong>und</strong> rechtlichen Fragen <strong>und</strong> sollten fit sein in der K<strong>und</strong>enakquise.<br />
Da Selbständige in der Regel kein leichtes Leben führen,<br />
sollten sie natürlich Ehrgeiz mitbringen <strong>und</strong> Spaß an der Arbeit haben.<br />
Welche typischen Anfängerfehler<br />
machen Existenzgründer?<br />
Markus Sterl-Stürzer: Die Verzettelungsgefahr<br />
ist sehr groß.<br />
Natürlich freut man sich über<br />
seinen ersten Auftrag, viele vergessen<br />
darüber aber, für die Zukunft neue Aufträge zu akquirieren.<br />
Wichtig ist auch, erst einmal alle formalen Schritte bei der Gründung<br />
abzuarbeiten – von der Anmeldung beim Finanzamt über die<br />
Finanzierung bis zur Meldung bei der Kammer. Nur so lassen sich<br />
böse Überraschungen vermeiden – gerade in finanzieller Hinsicht.<br />
Welche Beratungsstellen empfehlen Sie?<br />
Markus Sterl-Stürzer: Die <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern bieten<br />
Beratungsgespräche <strong>und</strong> Seminare für Existenzgründer an. Ansonsten<br />
kann ich die Gründungsberatung bei Wirtschaftsberatern<br />
empfehlen, die sich auf Bau <strong>und</strong> Architektur spezialisiert haben. Solche<br />
Beratungsgespräche werden vom Staat bis zu 70 Prozent bezuschusst.
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Unternehmertyp<br />
119<br />
Uhr, geht der Status der Selbständigkeit verloren. Man spricht<br />
in diesem Zusammenhang auch von „Scheinselbständigkeit“.<br />
Dann stehen freien Mitarbeitern die gleichen Rechte wie einem<br />
Angestellten zu, das heißt, im Zweifelsfall haften sie nicht für<br />
die Qualität ihrer Arbeit, haben Anspruch auf Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfall <strong>und</strong> es müssen Lohnsteuern <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />
für sie abgeführt werden. Für das Büro ist es natürlich<br />
lukrativer, mit einem Selbständigen zusammenzuarbeiten,<br />
denn dann fallen sämtliche sozialen Leistungen sowie der Kündigungsschutz<br />
weg. Wenn Sie als freier Mitarbeiter anfangen,<br />
sollten Sie diese Fragen offen ansprechen <strong>und</strong> mit Ihrem Chef<br />
eine für beide Seiten saubere Lösung finden.<br />
Unternehmer müssen’s wissen wollen<br />
Eine lange Kette an Regeln, Gesetzen, Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />
ziehen die Begriffe „Existenzgründung“ <strong>und</strong> „Selbständigkeit“<br />
nach sich. Das Thema füllt Bücherregale <strong>und</strong> Tausende<br />
von Internetseiten. Wer sich eine dauerhafte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Existenz aufbauen möchte, muss es mit einer Vielzahl an Begriffen<br />
aufnehmen <strong>und</strong> sich in juristischen, steuerlichen <strong>und</strong><br />
kaufmännischen Dingen einen gewissen Durchblick erarbeiten,<br />
selbst wenn Sie „nur“ als freier Mitarbeiter an Wettbewerben<br />
mitarbeiten oder Zeichenarbeiten anbieten. Das klingt zunächst<br />
ziemlich abschreckend, vor allem wenn man fachlich<br />
noch ganz am Anfang steht. Lassen Sie sich nicht entmutigen.<br />
Allein die Tatsache, dass Sie bis zu dieser Stelle gelesen<br />
haben, katapultiert Sie auf den richtigen Weg. Denn eine solide<br />
Gründung fußt nicht etwa auf den passenden Antworten,<br />
sondern viel einfacher: auf den richtigen Fragen. Was will ich<br />
eigentlich? Was kann ich? Was kann ich nicht? Dieses Kapitel<br />
enthält keinen vollständigen Leitfaden für eine Existenzgründung<br />
<strong>und</strong> stellt keinen Ersatz für eine eingehende individuelle<br />
Beratung oder den Besuch eines Existenzgründungsseminares<br />
dar. Zu vielfältig sind die Gründungsideen, außerdem gelten in<br />
den verschiedenen B<strong>und</strong>esländern unterschiedliche Regelungen.<br />
Doch es wird Ihnen helfen, die wirklich wichtigen Fragen<br />
zu stellen <strong>und</strong> damit das F<strong>und</strong>ament für eine Kleingründung<br />
zu legen.
120 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmertyp<br />
Sind Sie ein Unternehmertyp?<br />
„Mein Chef, das bin ich.“ Schön, wenn man das von sich behaupten<br />
kann. Niemand kann einen vor die Tür setzen, keiner<br />
beschwert sich über zu lange Kaffeepausen. Wenn das Wetter<br />
schön ist, nimmt man sich frei <strong>und</strong> arbeitet einfach am Abend<br />
weiter. Mütter <strong>und</strong> Väter sind, was die Kinderbetreuung angeht,<br />
wesentlich flexibler als Angestellte. Die Selbständigkeit<br />
also ein Traumjob? Durchaus, wenn, ja wenn sich nicht die ganzen<br />
Nachteile unter die Vorteile mischen würden: Ein hohes<br />
Arbeitspensum in auftragsstarken Zeiten, in denen man nicht<br />
weiß, wo einem der Kopf steht, wechselt sich mit sorgenvollem<br />
Blick aufs Geschäftskonto in ruhigen Phasen ab, der einen<br />
vor lauter Sorge um die nächste Stromrechnung auch nicht<br />
ruhig schlafen lässt. Streitereien mit Auftraggebern, meistens<br />
übers Honorar, <strong>und</strong> die dürftige Zahlungsmoral im Planungssektor<br />
reiben die Nerven blank. Unternehmer müssen<br />
sich zudem bewusst sein, dass sie die volle Verantwortung für<br />
ihre Projekte tragen. „Menschen, die arbeiten, machen Fehler.<br />
Menschen, die nicht arbeiten, machen keine Fehler“, heißt es<br />
gemeinhin. Daher sei an dieser Stelle bereits betont: Jeder selbständige<br />
Planer braucht eine Berufshaftpflichtversicherung.<br />
Steht Ihre Familie hinter Ihnen?<br />
Als Freiberufler führen Sie nicht gerade ein leichtes Leben,<br />
genauso wenig wie Ihre Familie <strong>und</strong> Ihre Fre<strong>und</strong>e. Die werden<br />
zeitweise auf Sie verzichten müssen. Die finanzielle Berg- <strong>und</strong><br />
Talfahrt kann einen Ehepartner zur Verzweiflung bringen <strong>und</strong><br />
das Lamentieren über die „schlecht laufenden Geschäfte“ mögen<br />
Ihre Lieben irgendwann auch nicht mehr hören. Sprechen<br />
Sie also mit den Personen, die Ihnen nahestehen, über Ihr Vorhaben<br />
<strong>und</strong> welche Unannehmlichkeiten dies mit sich bringen<br />
wird. Ihre Angehörigen werden Ihnen eher den Rücken stärken,<br />
wenn Sie nicht alles allein mit sich ausmachen.<br />
Geschäftsideen: Zeichnen, Planen, Ausschreiben<br />
Viele Freiberufler haben sich nie Gedanken über eine Geschäftsidee<br />
gemacht, sondern sind eher zufällig in die Selbständigkeit<br />
geraten, sei es über einen Bekannten, einen befre<strong>und</strong>eten <strong>Architekten</strong><br />
oder über das Ingenieurbüro, in dem sie als studentische<br />
Hilfskraft gearbeitet haben. Als Berufseinsteiger ist es<br />
ohnehin unwahrscheinlich, dass Sie gleich mit einem ganzen<br />
Projekt beauftragt werden, denn Ihnen fehlt ja noch die Bauvorlageberechtigung,<br />
das heißt, Sie können Baupläne noch<br />
nicht freizeichnen. Natürlich steht es Ihnen frei, auch ohne<br />
Bauvorlageberechtigung planerische Dienstleistungen anzubieten,<br />
zum Beispiel Zeichnungen erstellen, an Ausschreibungen<br />
mitarbeiten, zu bestimmten Detailplanungen recherchieren<br />
oder Abrechnungen für Ihre Auftraggeber prüfen.
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Unternehmertyp<br />
121<br />
Sanft in die Selbständigkeit<br />
Tagsüber angestellt, abends <strong>und</strong> am Wochenende selbständig<br />
über Projekten brüten. Anstrengend, aber eine recht sichere<br />
<strong>und</strong> sanfte Methode, in die Selbständigkeit zu gleiten. Zumindest<br />
haben die nebenberuflich Selbständigen keine finanziellen<br />
Sorgen, da das monatliche Gehalt unabhängig von der Auftragslage<br />
fließt. Rein rechtlich ist die Existenzgründung nebenbei<br />
möglich, allerdings muss der Arbeitgeber seine Zustimmung<br />
dazu geben, diese kann er andererseits auch verweigern.<br />
Einstieg in ein bestehendes Büro<br />
Existenzgründung heißt nicht unbedingt, ganz von vorne<br />
anfangen zu müssen. <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> haben<br />
auch die Möglichkeit, in ein bestehendes Büro als Mitinhaber<br />
einzusteigen oder die Nachfolge des Inhabers anzutreten. Das<br />
geht auch ohne verwandtschaftliche Beziehungen. Der Einstieg<br />
in ein bestehendes Büro hat einige Vorteile: Neben einer<br />
vorhandenen Infrastruktur kann ein Nachfolger meist auch<br />
die Mitarbeiter <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enstamm übernehmen. Das<br />
heißt jedoch nicht, dass der neue Betriebsinhaber die Hände<br />
in den Schoß legen kann. Die Entscheidung, ob die K<strong>und</strong>en<br />
dem Büro treu bleiben oder aufgr<strong>und</strong> des Führungswechsels<br />
doch lieber das Weite suchen, ist stark vom Engagement des<br />
oder der „Neuen“ abhängig. In vielen Fällen fängt der Nachfolger<br />
als Angestellter an, um in das Büro hineinzuwachsen.<br />
Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist die nexxtchange<br />
Unternehmensbörse (www.nexxt-change.org). Hier<br />
finden Interessenten unter der Rubrik „Freie Dienstleistungen“<br />
Inserate von Planungsbüros, die einen Nachfolger oder<br />
Käufer suchen.<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Dr. Cornelia Stapff, Fachanwältin für Arbeitsrecht.<br />
<br />
Ist ein freier Mitarbeiter eigentlich Angestellter oder<br />
Unternehmer?<br />
Dr. Cornelia Stapff: Freie Mitarbeiter sind Subunternehmer, sie<br />
arbeiten auf eigene Rechnung <strong>und</strong> eigenes Risiko <strong>und</strong> müssen sich<br />
selbst versichern.<br />
Ist das jedem so klar?<br />
Dr. Cornelia Stapff: Nein, gerade in Architekturbüros ist vielen die<br />
Abgrenzung nicht bewusst. Viele Inhaber sind der Ansicht, dass die<br />
Tatsache, dass der freie Mitarbeiter für mehrere <strong>Architekten</strong> tätig ist,<br />
ausreicht, damit die freie Mitarbeit anerkannt wird. Das ist aber nicht<br />
richtig.<br />
Woran erkennt man eine Scheinselbständigkeit?<br />
Dr. Cornelia Stapff: Selbständig ist nur, wer seine Tätigkeit frei gestalten<br />
<strong>und</strong> seine Arbeitszeit selbst bestimmen kann. Sobald freie<br />
Mitarbeiter weisungsabhängig sind, sie Urlaub beantragen <strong>und</strong> zu einer<br />
bestimmten Tageszeit anwesend sein müssen, besteht ein arbeitnehmerähnliches<br />
Verhältnis zwischen Büro <strong>und</strong> Mitarbeiter. Auch ein<br />
fester Arbeitsplatz, eine Büronummer <strong>und</strong> E-Mail-Adresse mit Domain<br />
des Auftraggebers lassen auf eine Scheinselbständigkeit schließen.<br />
Ein weiteres Indiz für eine Scheinselbständigkeit ist die Tätigkeit<br />
nur für einen Auftraggeber.<br />
Welche Konsequenzen hat es, wenn sich eine freie Mitarbeit<br />
als Scheinselbständigkeit entpuppt?<br />
Dr. Cornelia Stapff: Die Frage, ob eine Scheinselbständigkeit vorliegt<br />
oder nicht, wird von der Deutschen Rentenversicherung geprüft.<br />
Nach meinen Erfahrungen tendiert die<br />
Behörde mehr <strong>und</strong> mehr dazu, freie Mitarbeiter<br />
als Arbeitnehmer einzustufen.<br />
Unangenehm wird es vor allem für den<br />
Auftraggeber. Dieser muss nicht nur<br />
sämtliche Sozialversicherungsbeiträge<br />
zurückzahlen, sondern auch strafrechtliche<br />
Konsequenzen fürchten. Ärgerlich<br />
ist das aber auch für den freien Mitarbeiter, der möglicherweise Umsatzsteuern<br />
zurückzahlen oder anstelle einer Einkommensteuererklärung<br />
nun eine Lohnsteuererklärung abgeben muss.<br />
Wie können freie Mitarbeiter ihren Status als Selbständige sicherstellen?<br />
Dr. Cornelia Stapff: Wichtig ist, nach außen konsequent als Unternehmer<br />
aufzutreten. Dazu gehören eigene Visitenkarten, eventuell<br />
eine Homepage, eigenes Arbeitsmaterial, wie Software <strong>und</strong> Laptop,<br />
<strong>und</strong> ein eigener Arbeitsplatz. Das kann der Schreibtisch zu Hause<br />
sein, aber auch ein gemieteter Arbeitsplatz. Das muss allerdings in<br />
Form eines Mietvertrages dokumentiert werden. Wichtig ist auch,<br />
mehrere Auftraggeber zu haben.<br />
H<strong>und</strong>erprozentige Rechtssicherheit bietet allerdings nur ein Statusfeststellungsverfahren<br />
bei der Clearingstelle der deutschen Rentenversicherung,<br />
das spätestens drei Monate nach Beginn der Tätigkeit<br />
zu stellen ist.
122 EXISTENZGRÜNDUNG Schritte in die Selbständigkeit<br />
5 Schritte in die Selbständigkeit<br />
Der Weg in die Selbständigkeit führt nicht nur an einigen Behörden <strong>und</strong> Institutionen vorbei,<br />
er ist auch mit sauberer Planung <strong>und</strong> Kalkulation verb<strong>und</strong>en. Wir erklären, welche Schritte<br />
Existenzgründer gehen müssen <strong>und</strong> worauf man achten muss, um den Papierkrieg zu gewinnen.<br />
Schritt 1: Die Recherche<br />
Sie haben beschlossen, sich selbständig zu machen, sicherlich<br />
mischen sich unter Ihre Idee ziemlich viele Fragezeichen. Was<br />
muss ich als Erstes tun? Welche Fristen gilt es, einzuhalten?<br />
Welche Rolle spielen die <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern?<br />
Im ersten Schritt sollten Sie alles daransetzen, Antworten<br />
auf all Ihre Fragen zu finden. Deshalb: Saugen Sie wie ein<br />
Schwamm alle Informationen auf, die Sie bekommen können.<br />
Schlagen Sie im Internet unklare Begriffe nach, besorgen<br />
Sie sich Bücher zum Thema Existenzgründung<br />
(s. Anhang), sprechen Sie mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Studienkollegen über Ihre Idee. Sehr gute<br />
<strong>und</strong> einfach erklärte Informationen<br />
r<strong>und</strong> um die Selbständigkeit hält das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Energie auf seiner Homepage<br />
www.existenzgruender.de bereit.<br />
Erst wenn Sie regelrecht „aufgeschlaut“<br />
sind, ist es an der Zeit,<br />
sich fachlich beraten zu lassen.<br />
Denn nur so wissen Sie, welche<br />
Fragen Sie mit Ihrem Berater noch<br />
klären müssen. Es gibt zahlreiche Beratungsangebote,<br />
die teilweise auf<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure zugeschnitten<br />
sind. Im Folgenden eine Auswahl:<br />
<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />
Die für Sie zuständige Kammer sitzt in dem jeweiligen B<strong>und</strong>esland,<br />
in dem Sie wohnen oder in dem Sie zukünftig arbeiten<br />
wollen. Einige Kammern stellen Ihnen einen persönlichen<br />
Berater zur Verfügung, dem Sie Ihr Gründungsvorhaben<br />
direkt schildern können. Meist wird dafür eine geringe Gebühr<br />
erhoben. In der Regel werden hier auch Existenzgründungsseminare<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> angeboten.<br />
70<br />
PROZENT<br />
der Beratungskosten<br />
zur Existenzgründung<br />
werden vom Staat<br />
bezuschusst.<br />
Unternehmensberatungen<br />
Einige Wirtschafts- <strong>und</strong> Rechtsanwaltskanzleien haben<br />
sich auf die Existenzgründungsberatung von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
Ingenieuren spezialisiert (z. B. www.fasp.de). Der Vorteil ist,<br />
dass bei sehr speziellen Fragen, zum Beispiel zum Thema Website,<br />
Datenschutz, Urheberrecht oder Arbeitsrecht, der Berater<br />
Kollegen hinzuziehen kann, die auf diese Fachgebiete spezialisiert<br />
sind. Nachteilig sind die vergleichsweise recht hohen<br />
Kosten, die bei etwa 100 Euro pro St<strong>und</strong>e liegen. Allerdings<br />
bezuschusst der Staat solche Existenzgründungberatungen<br />
mit bis zu 70 Prozent, bereits bestehende Architekturbüros<br />
werden mit bis zu 50 Prozent<br />
gefördert. Um den Förderantrag kümmert<br />
sich die Kanzlei.<br />
B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
Auch die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
berät Sie bei Gründungsfragen, unabhängig<br />
davon, ob Sie nun frisch<br />
von der Uni kommen oder schon<br />
lange im Berufsleben stehen. Es<br />
gibt eigens eingerichtete Existenzgründungszentren,<br />
die ein spezielles<br />
Beratungsangebot für Akademiker bereithalten.<br />
Wenden Sie sich an Ihre zuständige<br />
Agentur an Ihrem Wohnort.<br />
Institut für Freie Berufe (IFB)<br />
Das IFB mit Sitz in Nürnberg bietet in regelmäßigen Abständen<br />
Existenzgründungsseminare an. Auf der Homepage<br />
www. ifb-gruendung.de finden sich viele Anregungen <strong>und</strong> Hinweise<br />
r<strong>und</strong> um die Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines Freiberuflers.<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern (IHK)<br />
In Deutschland gibt es 79 Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern, die<br />
für unterschiedlich große Regionen zuständig sind. Grün-
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Schritte in die Selbständigkeit<br />
123<br />
dungswillige können dort recht günstige Existenzgründerseminare<br />
belegen, die sich zwar nicht speziell an <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> richten, aber doch einen guten Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> andere Starthilfen bieten.<br />
Schritt 2: Meldung bei der Kammer<br />
Die für Sie zuständige <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer<br />
sollten Sie in jedem Fall ansteuern, zum einen weil dort<br />
Menschen arbeiten, die Gründungsideen gegenüber immer<br />
aufgeschlossen sind. Zum anderen ist zwar niemand dazu verpflichtet,<br />
Kammermitglied zu werden. Nichtmitgliedern bleiben<br />
allerdings einige Rechte verwehrt, ohne die sie ihren Beruf<br />
gar nicht oder nur eingeschränkt ausüben können. Das gilt im<br />
besonderen Maße für Selbständige. Die wesentlichen Vorteile<br />
einer Mitgliedschaft sind:<br />
Das Recht, eine bestimmte Berufsbezeichnung<br />
führen zu können<br />
Für <strong>Architekten</strong> gilt: Nur wer Mitglied in der für ihn zuständigen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer an seinem Arbeits- beziehungsweise<br />
Wohnort <strong>und</strong> damit in die <strong>Architekten</strong>liste eingetragen ist,<br />
darf die Berufsbezeichnung „Architekt/-in“, „Garten- <strong>und</strong> Landschaftsarchitekt/-in“,<br />
„Innenarchitekt/-in“ oder „Stadtplaner/-in“<br />
führen. Direkt nach dem Studium dürfen Sie sich noch<br />
nicht so nennen. Die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in<br />
der Kammer ist nämlich eine mindestens zweijährige Praxistätigkeit<br />
unter der Aufsicht eines <strong>Architekten</strong>, das sogenannte AIP<br />
(Architekt im Praktikum). Einige B<strong>und</strong>esländer, zum Beispiel Bayern,<br />
fordern sogar noch längere Praxiszeiten. Vielerorts müssen<br />
zudem regelmäßig fachbezogene Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen<br />
besucht werden, um dieses Recht zu erwerben <strong>und</strong><br />
später während der Berufstätigkeit zu behalten. Bei <strong>Bauingenieure</strong>n<br />
ist die Berufsbezeichnung „Beratende/-r Ingenieur/-in“
124<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Schritte in die Selbständigkeit<br />
an die Mitgliedschaft sowie einen Eintrag in die Entwurfsverfasserliste<br />
der zuständigen Ingenieurkammer geb<strong>und</strong>en. Auch hier<br />
werden nur diejenigen Kammermitglied, die mehrere Jahre lang<br />
praktisch tätig waren. In Niedersachsen werden beispielsweise<br />
fünf Jahre Berufserfahrung als Ingenieur gefordert. „Bauingenieur/-in“<br />
dürfen Sie sich vorher auch schon nennen.<br />
Bauvorlageberechtigung<br />
Mit der Mitgliedschaft in der Kammer erhalten Sie die Bauvorlageberechtigung.<br />
Damit dürfen Sie beispielsweise Bauanträge<br />
unterschreiben <strong>und</strong> bei der zuständigen Behörde<br />
einreichen. Das ist wichtig, wenn Sie Planungsleistungen<br />
anbieten. Es nützt dem Bauherrn wenig, wenn Sie einen Entwurf<br />
ausgearbeitet haben, die Behörde ihn aber nicht anerkennt,<br />
weil Ihnen die Unterschriftsberechtigung fehlt.<br />
Viele werden sich jetzt fragen, ob die Selbständigkeit ohne<br />
Bauvorlageberechtigung <strong>und</strong> ohne Mitgliedschaft in der<br />
Kammer überhaupt möglich ist. Natürlich können Sie auf<br />
freiberuflicher Basis Dienstleistungen wie Zeichnungen erstellen,<br />
Mitarbeit an Wettbewerben etc. anbieten, dazu brauchen<br />
Sie keine Bauvorlageberechtigung. Allerdings dürfen<br />
Sie sich noch nicht „Architekt/-in“ oder „Beratende/-r Ingenieur/-in“<br />
nennen. Von daher ist es recht unwahrscheinlich,<br />
gleich von Anfang an Aufträge für Planungsleistungen<br />
über mehrere Leistungsphasen hinweg zu bekommen.<br />
Fortbildung <strong>und</strong> Rentenversicherung<br />
Selbst wenn Sie als Berufsanfänger noch nicht die geforderte<br />
Praxiserfahrung mitbringen <strong>und</strong> damit noch nicht Mitglied<br />
werden können, bieten Ihnen die meisten Kammern die<br />
Möglichkeit, zu günstigen Konditionen an Fortbildungsveranstaltungen<br />
teilzunehmen. In vielen B<strong>und</strong>esländern, zum<br />
Beispiel in Niedersachsen, können junge <strong>Architekten</strong> bereits<br />
freiwilliges Mitglied beim Versorgungswerk der Kammer werden,<br />
auch wenn sie noch nicht in der <strong>Architekten</strong>liste eingetragen<br />
sind. Die Versorgungswerke der Kammern sind ein<br />
Ersatz für die gesetzliche Rentenversicherung. Wenn Sie sich<br />
über die Kammer rentenversichern, sollten Sie sich – egal ob<br />
Sie angestellt sind oder selbständig – von der gesetzlichen<br />
Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Das funktioniert<br />
unproblematisch über einen Antrag, den Sie an die Deutsche<br />
Rentenversicherung stellen müssen <strong>und</strong> den Sie sich bei der<br />
Kammer – oft sogar online – besorgen können. Wenn Sie angestellt<br />
sind, müssen Sie den Antrag spätestens drei Monate ab<br />
Beginn der Beschäftigung gestellt haben, damit die Befreiung<br />
rückwirkend zu Beginn der Tätigkeit gilt.
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Schritte in die Selbständigkeit<br />
125<br />
AIP: Auch als freier Mitarbeiter?<br />
Häufig taucht die Frage auf, ob man das meist zweijährige Anerkennungspraktikum AIP (Architekt im Praktikum) auch über<br />
eine freie Mitarbeit erwerben kann. Der sicherste Weg, um die Berufsbezeichnung Architekt führen zu können, bleibt ein mehrjähriges<br />
Angestelltenverhältnis, denn damit steht außer Frage, dass Sie Ihre Berufspraxis unter fachlicher Anleitung eines <strong>Architekten</strong><br />
bzw. Bauingenieurs erworben haben – so fordern es die Kammern. Es gibt aber durchaus Freiberufler, die auch mit einer selbständigen<br />
Tätigkeit im Anschluss an ihr Studium die Bauvorlageberechtigung erworben haben, zum Beispiel als freie Mitarbeiter. Aber<br />
Vorsicht! Die Spielregeln sind gleich: Im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit müssen Sie ebenfalls unter fachlicher Anleitung einer<br />
befähigten – also bauvorlageberechtigten – Person tätig gewesen sein.<br />
Fragen Sie also im Vorfeld die Kammer, ob das AIP auch im Rahmen einer freien Mitarbeit anerkannt wird. In jedem B<strong>und</strong>esland gibt<br />
es landesspezifische Unterschiede. Eventuell müssen bestimmte Dokumentationspflichten eingehalten werden, sicherlich wird die<br />
Kammer auch den Nachweis bestimmter Tätigkeiten verlangen, die Sie im Rahmen des AIPs vollbracht haben müssen. Auch muss sich<br />
die Person, unter deren Anleitung Sie arbeiten wollen, ihrer Verantwortung bewusst sein. Entwurfsverfasser müssen haftpflichtversichert<br />
sein, Bauvorlagen dürfen nur von demjenigen unterschrieben werden, der diese entweder selbst oder unter verantwortlicher<br />
Leitung verfasst, also so intensiv geprüft hat, dass Fehler offensichtlich wurden <strong>und</strong> korrigiert werden konnten.<br />
Schritt 3: Kalkulation mit Businessplan<br />
Einen „Businessplan“ brauchen Sie, wenn Sie Fördergelder,<br />
Existenzgründungszuschüsse oder ein Darlehen beantragen.<br />
Es kann jedoch sehr hilfreich sein, auch ohne verpflichtenden<br />
Hintergr<strong>und</strong> einen Businessplan aufzustellen, allein<br />
um die eigenen Gedanken zu ordnen. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Energie hat dazu ein übersichtliches <strong>und</strong><br />
leicht zu bedienendes Softwarepaket für Gründer <strong>und</strong> junge<br />
Unternehmer entwickelt. Bei der Eingabe des Businessplanes<br />
müssen die Benutzer Fragen zu Zielen <strong>und</strong> Risiken des Vorhabens<br />
beantworten. Den kostenlosen Download gibt es unter<br />
www.softwarepaket.de.<br />
Das Programm zwingt Sie dazu, sich auch mit dem wichtigen<br />
Thema „Geld“ auseinanderzusetzen. Sie müssen wissen,<br />
welchen Betrag Sie für Investitionen benötigen, zum<br />
Beispiel für Notebook oder Planungssoftware, eventuell Büromiete.<br />
Hinzu kommt ein Beitrag, den Sie für Versicherungen,<br />
Steuern <strong>und</strong> zum Leben brauchen. Beides zusammen bildet<br />
die Gr<strong>und</strong>lage dafür, was Sie für Ihre Leistung verlangen müssen,<br />
um das Unternehmen auf eine solide finanzielle Basis zu<br />
stellen. Leider passen Theorie <strong>und</strong> Praxis an dieser Stelle selten<br />
zusammen. Wer <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurleistungen<br />
vollbringt, für den gilt die HOAI, also natürlich auch für Berufsanfänger,<br />
die als freie Mitarbeiter tätig sind. Oft wird die<br />
HOAI, die leider keine St<strong>und</strong>ensätze mehr enthält, deutlich<br />
unterschritten, 15 bis 20 Euro sind an der Tagesordnung. Viele<br />
werden sich sagen: „Besser als nichts.“ Trotzdem bleibt die<br />
Frage, ob sich von so einem geringen Betrag wirklich eine echte<br />
Selbständigkeit finanzieren lässt.<br />
Sparsamkeit ist Trumpf<br />
Im Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbereich ist es gang <strong>und</strong> gäbe,<br />
ganz klein mit einer sparsamen Gr<strong>und</strong>ausstattung als Alleinunternehmer<br />
anzufangen. „Mein Notebook, mein Schreibtisch,<br />
mein Telefon <strong>und</strong> ich“ ist mit Sicherheit ein vielversprechenderes<br />
Gründungskonzept als hohe Investitionen in Designermöbel<br />
oder Hochglanzwerbekataloge. Sparsamkeit ist äußerst<br />
klug, allerdings sollten Sie an den richtigen Stellen sparen.<br />
Sorgen Sie dafür, dass Sie stets erreichbar sind. Ein Internetanschluss<br />
<strong>und</strong> ein Mobiltelefon sind absolutes Muss. Wichtig sind<br />
zudem Visitenkarten <strong>und</strong> eine Homepage, die so gestaltet ist,<br />
dass sie einen guten Eindruck hinterlässt. Aber auch hier gilt: Gut<br />
<strong>und</strong> preisgünstig muss sie sein. Da es sich zunächst um nichts weiter<br />
als eine Art Visitenkarte im Netz handelt, können Sie auch Baukastensysteme<br />
nutzen (s. unseren Beitrag „Elegant durchs Netz“).
126 EXISTENZGRÜNDUNG Schritte in die Selbständigkeit<br />
Berufsverbände<br />
Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ haben sich selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
in mehreren Berufsverbänden zusammengeschlossen, die die Interessen von Selbständigen gegenüber<br />
Politik <strong>und</strong> Gesellschaft vertreten. Wer Mitglied ist, profitiert von einem besonderen, nur Mitgliedern<br />
zugänglichen Informationsangebot. Die wichtigsten Verbände sind:<br />
Verband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (VSIA) | www.vsia.de<br />
B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher Ingenieure e. V. (BFI) | www.ubi-d.de<br />
Vereinigung Freischaffender <strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V. | www.vfa-architekten.de<br />
B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe e. V. (BFB) | www.freie-berufe.de<br />
Viele Existenzgründer arbeiten zunächst einmal von zu<br />
Hause aus <strong>und</strong> mieten sich, wenn es die finanzielle Situation<br />
zulässt, später erst ein externes Büro. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es<br />
keine Probleme, von zu Hause aus zu arbeiten. Wer zur Miete<br />
wohnt, darf jedoch ohne Zustimmung des Vermieters keine<br />
baulichen Veränderungen vornehmen <strong>und</strong> muss die Wohnung<br />
weiterhin überwiegend als Wohnraum nutzen.<br />
Schritt 4: Anmeldung beim Finanzamt<br />
Am Finanzamt kommt kein Existenzgründer vorbei. Diesem<br />
müssen Sie die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit<br />
melden, indem Sie den „Fragebogen zur steuerlichen<br />
Erfassung“ ausfüllen. Der Fragebogen ist direkt beim örtlichen<br />
Finanzamt, meist aber auch als Download im Internet<br />
erhältlich. An dieser Stelle kommt Ihnen Ihr Businessplan<br />
zugute, denn Sie müssen unter anderem Angaben über Ihre<br />
geschätzten Einkünfte <strong>und</strong> die Art Ihrer Tätigkeit machen.<br />
Anschließend prüft das Finanzamt, ob Sie zur Gruppe der<br />
Freien Berufe oder der Gewerbetreibenden gehören. Das<br />
hängt davon ab, welche Leistungen Sie anbieten. Sofern es<br />
sich um Planungs- oder Zeichenarbeiten handelt, die ja zu<br />
den klassischen Aufgabengebieten von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong>n gehören, wird man Sie aller Voraussicht nach<br />
als Freiberufler eingruppieren. In diesem Fall brauchen Sie<br />
kein Gewerbe anzumelden <strong>und</strong> sich auch nicht im Handelsregister<br />
eintragen zu lassen. Das Finanzamt wird Ihnen eine<br />
Steuernummer mitteilen. Darüber sind alle im Betrieb anfallenden<br />
steuerrechtlichen Vorgänge abzuwickeln. Lassen<br />
Sie sich ruhig beim Ausfüllen des Erfassungsbogens helfen,<br />
denn ein Kreuz an der falschen Stelle kann unangenehme<br />
Folgen haben, die sich nicht so leicht rückgängig machen<br />
lassen. Anhand der geschätzten Einkünfte werden die Steuervorauszahlungen<br />
berechnet. Auch hier unbedingt Sorgfalt<br />
walten lassen, denn wenn Sie Ihren Gewinn zu niedrig<br />
einschätzen, müssen Sie Steuern nachzahlen. Schätzen<br />
Sie den Gewinn zu hoch ein, bekommen Sie zu viel gezahlte<br />
Steuern erst mit der Einkommensteuererklärung zurück.<br />
Die für die Steuer relevanten Unterlagen wie Quittungen<br />
<strong>und</strong> Honorarabrechnungen sollten Sie im eigenen Interesse<br />
sorgfältig aufbewahren <strong>und</strong> sich von Anfang an eine<br />
ordnungsgemäße Buchführung angewöhnen. Dafür gibt es<br />
zahlreiche, einfach bedienbare Softwareprogramme. Das Finanzamt<br />
führt in regelmäßigen Abständen Steuerprüfungen<br />
durch. Steuerprüfer kommen zu Ihnen nach Hause oder ins<br />
Büro <strong>und</strong> verlangen Einsichtnahme in Ihre Unterlagen, dazu<br />
sind sie berechtigt. Es wirkt nicht nur unprofessionell, sondern<br />
kann sogar mit einem Bußgeld belegt werden, wenn Ihre Buchführung<br />
nicht nachvollziehbar ist.<br />
Schritt 5: Das Drumherum regeln<br />
Brauche ich einen Kredit? Welche Versicherungen muss ich<br />
abschließen? Wie mache ich meine Buchführung? Wie organisiere<br />
ich meinen Arbeitsalltag? Im fünften Schritt auf dem<br />
Weg in die Selbständigkeit gibt es noch eine Menge zu regeln.<br />
Die Eröffnung eines Geschäftskontos zum Beispiel ist sehr zu<br />
empfehlen, wird von Kleinunternehmern jedoch nicht ausdrücklich<br />
verlangt. Vorteilhaft ist, dass Überziehungszinsen<br />
gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht werden können.<br />
Darüber hinaus verliert man bei der Trennung von privatem<br />
<strong>und</strong> dienstlichem Geldverkehr nicht den Überblick.<br />
Außerdem: Niemals ohne Berufshaftpflichtversicherung,<br />
auch wenn Sie „nur“ freier Mitarbeiter sind. Die Versicherungen<br />
bieten für kleines Geld (r<strong>und</strong> 800 Euro pro Jahr)<br />
Berufshaftpflichtversicherungen speziell für freie Mitarbeiter<br />
ohne Bauvorlageberechtigung an. Weiterhin müssen Sie sich<br />
Gedanken machen, wie Sie sich krankenversichern <strong>und</strong> eine<br />
Form der Rentenversicherung wählen (s. unseren Beitrag „Versicherungen<br />
für Selbständige“).
WIR HABEN DEN<br />
GROSSTEN<br />
… BERUFSEINSTEIGERRABATT<br />
… BELIEBTHEITSFAKTOR<br />
… GESAMTÜBERBLICK ÜBER IHRE BRANCHE<br />
Unsere K<strong>und</strong>en wissen bereits, dass wir ausgezeichneten Service<br />
<strong>und</strong> beste Leistungen bieten. Lassen Sie sich auch von uns überzeugen!<br />
Die AIA ist Ihr kompetenter Partner im Bereich Versicherungen<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure.<br />
Seit über 40 Jahren sind wir Ihr Versicherungsspezialist<br />
mit der größten K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />
Dies bestätigten unsere K<strong>und</strong>en jetzt auch eindeutig<br />
in der neusten Umfrage der besten Versicherer.<br />
LASSEN AUCH SIE SICH ÜBERZEUGEN. GANZ SICHER.<br />
AIA AKTIENGESELLSCHAFT | Kaistr. 13 | 40221 Düsseldorf<br />
Fon +49 211 493650 | Fax +49 211 4936542 | info@aia.de | www.aia.de
128 EXISTENZGRÜNDUNG Versicherungen für Selbständige<br />
Wichtige Versicherungen<br />
für Selbständige<br />
Von der Berufsunfähigkeits- über die Kranken- bis zur Rentenversicherung – man kann<br />
sich gegen eine Fülle von Risiken absichern. Aber welche davon brauchen selbständige<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> wirklich? Welche sind verpflichtend, welche freiwillig,<br />
aber trotzdem sinnvoll?<br />
Teilweise Pflicht: Berufshaftpflichtversicherung<br />
Der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung ist<br />
für selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure – sofern sie einer<br />
<strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer angehören – gesetzlich<br />
vorgeschrieben, abgesehen davon würde es einem<br />
beruflichen Selbstmord gleichen, allen Risiken ungeschützt<br />
ausgeliefert zu sein. Denn: Menschen, die arbeiten, machen<br />
Fehler – Menschen, die nicht arbeiten, machen keine Fehler.<br />
Der Spruch gilt in hohem Maße für Planer <strong>und</strong> andere am Bau<br />
Beteiligte. Jeder Architekt, jeder Bauingenieur übernimmt die<br />
volle Haftung für seine Planung. Eine falsche Formulierung im<br />
Ausschreibungstext oder ein winziger Rechenfehler kann einen<br />
Haftungsfall zur Folge haben, der oft bis vor Gericht geht <strong>und</strong><br />
das Ende einer Karriere bedeuten kann. Ein allein arbeitender<br />
Architekt muss eine Berufshaftpflichtversicherung von mindestens<br />
1.500.000 Euro für Personenschäden <strong>und</strong> für sonstige<br />
Schäden von 300.000 Euro unterhalten.<br />
Da das Risiko enorm hoch ist, haben sich viele Versicherungsgesellschaften<br />
aus dem Haftpflichtversicherungsgeschäft<br />
für den Baubereich zurückgezogen. Übrig geblieben sind<br />
Versicherer wie HDI (www.hdi.de/freieberufe), VHV, Allianz<br />
oder Markel. Die Prämien sind zum Teil recht hoch. Es gibt einige<br />
Möglichkeiten, sie auf ein erträgliches Maß zu senken, zum<br />
Beispiel mit einer erhöhten Selbstbeteiligung für den Schadensfall,<br />
ähnlich wie bei einer Autoversicherung. Eventuell<br />
kommt auch eine objektbezogene, zeitlich begrenzte Versicherung<br />
in Frage. Ratsam ist es, sich von einem auf <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure spezialisierten Versicherungsmakler beraten<br />
zu lassen (zum Beispiel www.pisa-versicherungsmakler.de).<br />
Makler haben einen guten Marktüberblick <strong>und</strong> helfen, unter<br />
der Fülle an Möglichkeiten das sicherste, aber auch günstigste<br />
Versicherungspaket zusammenzuschnüren.<br />
Pflicht: Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung<br />
Seit dem 1. April 2007 gibt es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht,<br />
das heißt, alle Bürger müssen in einer<br />
privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung versichert<br />
sein. Auch die Pflegeversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Als Existenzgründer können Sie zwischen privaten Anbietern<br />
<strong>und</strong> der freiwilligen Versicherung in der gesetzlichen<br />
Krankenkasse wählen. Für Letztere gelten jedoch bestimmte<br />
Bedingungen, beispielsweise dass Sie innerhalb der letzten<br />
fünf Jahre mindestens 24 Monate lang gesetzlich versichert<br />
waren. Bei Absolventen ist das überwiegend der Fall.<br />
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung klingen zunächst<br />
sehr verlockend, immer mehr Existenzgründer entscheiden<br />
sich aber trotzdem für die gesetzliche Variante.<br />
Mit dem Alter ziehen die Beiträge bei den privaten Kassen<br />
stark an, außerdem müssen Familienmitglieder gesondert<br />
versichert werden. Bei den gesetzlichen Kassen können der<br />
Partner <strong>und</strong> die Kinder über eine Familienversicherung mitversichert<br />
werden. Es steht einem frei, zusätzliche Leistungen,
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Versicherungen für Selbständige<br />
129<br />
Immer Schutzhelm tragen – auch beim Planen. Mit den richtigen Versicherungen für selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong> lässt sich das private <strong>und</strong> berufliche Risiko minimieren.<br />
zum Beispiel Chefarztbehandlung in der Klinik, neben der gesetzlichen<br />
Versicherung gesondert über einen privaten Anbieter<br />
abzuschließen.<br />
Existenzgründer haben drei Monate Zeit, ehe sie sich für<br />
eine Versicherungsvariante entscheiden müssen. Wer eine<br />
freiwillige, gesetzliche Weiterversicherung plant, muss dies<br />
der Krankenkasse spätestens drei Monate nach Beginn der<br />
selbständigen Tätigkeit mitteilen. Nach dieser Frist bleibt nur<br />
noch die private Krankenversicherung. Der Wechsel zurück zur<br />
gesetzlichen Versicherung ist schwierig <strong>und</strong> funktioniert in der<br />
Regel nur über eine längere Angestelltentätigkeit.<br />
Teilweise Pflicht: Rentenversicherung<br />
Um sich vor Altersarmut zu schützen, ist es wichtig, schon<br />
in jungen Jahren vorzusorgen. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Selbständige<br />
nicht verpflichtet, sich gesetzlich oder privat rentenzuversichern.<br />
Der Gesetzgeber zwingt jedoch immer mehr<br />
Berufszweige, vor allem Geringverdiener, in die Rentenversicherung.<br />
Bei <strong>Architekten</strong> ist in vielen B<strong>und</strong>esländern die<br />
Eintragung in die <strong>Architekten</strong>rolle an eine Pflichtmitgliedschaft<br />
in den berufsständischen Versorgungswerken gekoppelt.<br />
In den meisten B<strong>und</strong>esländern, zum Beispiel in Niedersachsen,<br />
können junge <strong>Architekten</strong> bereits freiwilliges<br />
Mitglied beim Versorgungswerk der Kammer werden, auch<br />
wenn sie noch nicht in der <strong>Architekten</strong>liste eingetragen sind.<br />
Da die Kammern keine Vertriebsprovisionen wie die privaten<br />
Versicherer zahlen <strong>und</strong> auch bei den Verwaltungskosten<br />
niedriger liegen, bieten sie recht günstige Konditionen.<br />
Die Versorgungswerke der Kammern sind ein Ersatz für<br />
die gesetzliche Rentenversicherung. Damit Sie nur für einen<br />
Vertrag zahlen müssen, können Sie sich über einen Antrag<br />
an die Deutsche Rentenversicherung von der gesetzlichen<br />
Rentenversicherungspflicht befreien lassen.<br />
Freiwillig: Unfallversicherung<br />
Bei der Frage nach einer Unfallversicherung kommen die Berufsgenossenschaften<br />
ins Spiel. Sie sind Träger der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung. Darüber sind alle Arbeitnehmer<br />
gegen Unfälle am Arbeitsplatz versichert. Berufsgenossenschaften<br />
gibt es für verschiedene Bereiche, wie Landwirtschaft,
130 EXISTENZGRÜNDUNG Versicherungen für Selbständige<br />
800<br />
EURO<br />
(je nach Anbieter) kostet eine<br />
Berufshaftpflichtversicherung<br />
für Einsteiger im Jahr.<br />
Bau oder Verwaltung. Für<br />
die Freien Berufe ist die<br />
Verwaltungsberufsgenossenschaft<br />
(VBG) in<br />
Hamburg zuständig. Jeder<br />
Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />
seine Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Angestellten hier<br />
anzumelden <strong>und</strong> alljährlich<br />
Beiträge für sie abzuführen. Das<br />
gilt auch für Aushilfskräfte. Selbständigen<br />
ohne eigene Mitarbeiter ist es<br />
freigestellt, ob sie Mitglied werden wollen. Sie können sich<br />
freiwillig versichern <strong>und</strong> genießen damit den gleichen Versicherungsschutz<br />
wie Arbeitnehmer. Da die Beiträge verhältnismäßig<br />
gering sind, ist der Beitritt durchaus eine Überlegung wert<br />
(Mehr Infos: www.vbg.de).<br />
Freiwillig: Arbeitslosenversicherung für Selbständige<br />
Eine gute Sache, von der jedoch leider nur Existenzgründer<br />
profitieren, die vorher in einem Angestelltenverhältnis standen<br />
<strong>und</strong> Anspruch auf Arbeitslosengeld haben oder einmal<br />
hatten. Sie können sich bei der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit freiwillig<br />
gegen Arbeitslosigkeit versichern. Sie müssen jedoch<br />
mindestens zwölf Monate lang einer sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigung nachgegangen sein, die nicht länger als<br />
24 Monate zurückliegt. Falls Sie zu einem früheren Zeitpunkt<br />
Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben,<br />
zum Beispiel während der Lehre, fragen Sie bei der B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit nach, ob Sie eventuell trotzdem in den Genuss<br />
der Arbeitslosenversicherung für Selbständige kommen. Es gibt<br />
hierzu einige Sonderregelungen. Der Beitragssatz ist zum Jahr<br />
2011 stark angehoben worden, in Ostdeutschland müssen geringere<br />
Beträge als in den alten B<strong>und</strong>esländern gezahlt werden.<br />
Nach einem Jahr freiwilliger Beitragszahlung erwerben freiwillig<br />
versicherte Selbständige einen Anspruch auf sechs Monate Arbeitslosengeld,<br />
nach zwei Jahren auf zwölf Monate. Als arbeitslos<br />
im Sinne des Gesetzes gilt man, wenn sich die Auftragslage<br />
so verschlechtert, dass die selbständige Tätigkeit in einem Umfang<br />
von weniger als 15 St<strong>und</strong>en wöchentlich ausgeübt werden<br />
kann. Die Höhe des Arbeitslosengeldes wird in der Regel fiktiv<br />
bemessen. Dabei werden die Antragsteller nach ihrer beruflichen<br />
Qualifikation in mehrere Stufen eingeteilt. Akademiker bekommen<br />
den Höchstsatz. Dieser beträgt monatlich 1.365 Euro<br />
(arbeitslos mit Kind, Steuerklasse III).<br />
Freiwillig: Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Gerade für junge Arbeitnehmer sowie für Existenzgründer,<br />
die noch ihr ganzes Berufsleben vor sich haben, ist der Abschluss<br />
einer Berufsunfähigkeitsversicherung durchaus sinnvoll.<br />
Sie tritt ein, wenn Sie Ihren Beruf als Architekt oder<br />
Bauingenieur nicht mehr ausüben können. Im Gegensatz zur<br />
Unfallversicherung besteht auch bei Krankheiten wie Rückenleiden<br />
oder bei psychischen Erkrankungen Versicherungsschutz.<br />
Meist ist die Berufsunfähigkeitsversicherung an eine<br />
Lebens-, Renten- oder Risikolebensversicherung gekoppelt.<br />
Freiwillig: Tagegeld-/Krankentagegeldversicherung<br />
Überprüfen Sie außerdem, ob eine Krankentagegeldversicherung<br />
für Sie sinnvoll ist. Dabei handelt es sich um eine<br />
Verdienstausfallversicherung. Sie schützt vor Einkommensverlusten<br />
bei krankheits- oder unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit.<br />
Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen<br />
bieten Verträge über Krankengeld beziehungsweise<br />
Krankentagegeld an. Wann <strong>und</strong> in welcher Höhe die Mittel fließen,<br />
hängt vom Vertrag ab. Je früher die Zahlung einsetzt, desto<br />
höher sind die Beiträge. Der Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
besteht darin, dass Leistungen nur für<br />
einen bestimmten Zeitraum gezahlt werden, meist anderthalb<br />
bis zwei Jahre.
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Versicherungen für Selbständige<br />
131<br />
BERUFSHAFTPFLICHTVERSICHERUNG –<br />
Nicht für jeden Pflicht <strong>und</strong> trotzdem ein Muss<br />
Michael Twittmann ist Geschäftsführer der pisa Versicherungmakler<br />
GmbH, einem auf die Absicherung von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren<br />
spezialisierten Versicherungsmakler. Wir sprachen mit ihm<br />
über Berufshaftpflichtversicherungen für Existenzgründer.<br />
Ist jeder freischaffende Architekt bzw. Ingenieur verpflichtet,<br />
eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen?<br />
Michael Twittmann: Nein, gr<strong>und</strong>sätzlich müssen sich nur verkammerte<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure aufgr<strong>und</strong> berufsrechtlicher Zulassungsvoraussetzungen<br />
der einzelnen <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />
versichern. Die Kammerorganisationen regeln, dass jeder<br />
freischaffende Architekt oder Ingenieur bzw. eine <strong>Architekten</strong>- oder<br />
Ingenieur-GmbH ausreichenden Versicherungsschutz nachweisen<br />
muss. Auch die in letzter Zeit zunehmenden Partnerschaftsgesellschaften<br />
mit beschränkter Berufshaftung (PartGmbB) benötigen<br />
eine Berufshaftpflicht. Hierbei werden von den Kammerorganisationen<br />
Mindestdeckungssummen für den Personenschadenbereich <strong>und</strong><br />
auch den Bereich der sonstigen Schäden, also Sach- <strong>und</strong> Vermögensschäden,<br />
vorgegeben. Da diese aber regelmäßig der Höhe nach aufgr<strong>und</strong><br />
der unbegrenzten Haftung von Planern nicht ausreichend sind,<br />
sollten risikobezogen höhere Deckungssummen eingekauft werden.<br />
Bei den verkammerten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren kann also von<br />
einer Pflichtdeckung ausgegangen werden.<br />
Anders sieht es bei Planern aus, die sich keiner Kammerorganisation<br />
anschließen. Diese Planungsbüros unterliegen keinen versicherungsrechtlichen<br />
Vorgaben, sollten aber losgelöst hiervon unbedingt auf<br />
die Absicherung ihrer berufsspezifischen Risiken im Rahmen einer Berufshaftpflicht<br />
achten. Nur so können die Risiken aus der Berufsausübung<br />
vernünftig getragen werden. In der Regel verlangen ja auch die<br />
Auftraggeber bereits den Nachweis entsprechender Versicherungsdeckungen.<br />
Müssen sich auch freie Mitarbeiter berufshaftpflichtversichern?<br />
Michael Twittmann: Auch die freien Mitarbeiter sind rechtlich gesehen<br />
freischaffende <strong>Architekten</strong> oder Ingenieure. Sofern sie verkammert<br />
sind, besteht ja die bereits besagte Versicherungsvorgabe durch<br />
die <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer. Falls keine Verkammerung<br />
vorliegt, ist der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung wieder<br />
freigestellt.<br />
In der Regel sind die freien Mitarbeiter auch in den Berufshaftpflichtversicherungen<br />
ihrer Auftraggeber mitversichert, sofern diese die Honorare<br />
der freien Mitarbeiter bei ihrer Berufshaftpflichtversicherung mit<br />
angeben. Über die Mitversicherung sollte aber Klarheit im Verhältnis<br />
Auftraggeber <strong>und</strong> freier Mitarbeiter erzielt werden <strong>und</strong> der freie Mitarbeiter<br />
sollte sich die Mitversicherung schriftlich bestätigen lassen.<br />
Losgelöst davon, dass die Mitversicherung<br />
in der Police des Auftraggebers<br />
möglich ist, empfehlen<br />
wir die Absicherung über eine<br />
eigenständige <strong>und</strong> ausreichende<br />
Berufshaftpflicht. Nach unserem<br />
Kenntnisstand ist die Existenz einer eigenständigen Berufshaftpflicht<br />
auch ein Indiz dafür, dass keine Scheinselbständigkeit vorliegt, <strong>und</strong><br />
wird von den zuständigen Stellen – insbesondere dem Zoll – bei entsprechenden<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungsprüfungen abgefragt.<br />
Gibt es spezielle Berufshaftpflichtversicherungen für freie Mitarbeiter,<br />
die noch keine Bauvorlageberechtigung haben?<br />
Michael Twittmann: Es gibt bei manchen Versicherern Existenzgründerrabatte,<br />
so dass hier die Versicherungsprämie in den ersten ein bis<br />
zwei Jahren gespart werden kann. Hiernach sollte der Ansprechpartner<br />
beim Versicherer explizit gefragt werden. Qualifizierte Versicherungsmakler<br />
berücksichtigen dies ohnehin.<br />
Was kosten diese <strong>und</strong> was muss man beachten?<br />
Michael Twittmann: Die Prämien sind von verschiedenen Parametern<br />
abhängig wie Honorarumsatz, Deckungssummen, Selbstbehaltsvarianten.<br />
Einsteigerprämien fangen bei ca. 800 Euro an.<br />
Was muss eine gute Berufshaftpflichtversicherung „können“?<br />
Michael Twittmann: Zuallererst ausreichenden Versicherungsschutz<br />
in Bezug auf das zu versichernde Berufsbild zur Verfügung zu stellen.<br />
Der Versicherer sollte also wissen, was sein K<strong>und</strong>e als Architekt/Ingenieur<br />
für Tätigkeiten erbringt <strong>und</strong> diese weitestgehend absichern.<br />
Aufgabe ist es dann, bei einem vorgeworfenen Schaden zu prüfen, ob<br />
die Schadenersatzansprüche berechtigt sind. Unberechtigte Ansprüche<br />
muss er abwehren, dies geschieht mit eigenen Mitarbeitern aus<br />
seiner Schadenabteilung, bei gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />
unter Hinzuziehung von externen Rechtsanwälten. Ist der Schadenersatzanspruch<br />
berechtigt, muss er natürlich den Schaden erstatten.<br />
Wichtig ist, dass der Versicherer zunächst nur gesetzliche Haftungsansprüche<br />
versichert, darüber hinausgehende sind nicht Gegenstand<br />
des Versicherungsvertrages.<br />
Die Versicherungsprämien sind zum Teil sehr hoch. Wie lassen<br />
sich Kosten senken?<br />
Michael Twittmann: Sicher durch einen Vergleich der verschiedenen<br />
Anbieter, hierbei ist aber unbedingt auch auf die Vertragsinhalte der<br />
einzelnen Versicherer zu achten. Es gibt schon einige Unterschiede<br />
in den Versicherungsbedingungen, aber auch im Regulierungsverhalten<br />
der jeweiligen Versicherungsgesellschaften. Ein qualifizierter<br />
Berater wird entsprechende Hilfestellung geben. Ist der Anbieter<br />
ausgewählt, kann über die Selbstbeteiligung nochmals die Prämie<br />
reduziert werden.
132<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Unternehmensformen<br />
2013 hat der Gesetzgeber den Weg für die<br />
Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter<br />
Berufshaftung frei gemacht.<br />
Formvollendet<br />
In den meisten Fällen machen sich Berufsanfänger als freie Mitarbeiter selbständig. Erst mit<br />
einer gewissen Berufserfahrung tun sich häufig zwei oder mehrere Partner zusammen. Dieser<br />
Beitrag stellt verschiedene Unternehmensformen mit ihren Vor- <strong>und</strong> Nachteilen vor.<br />
Zusammenarbeit zwischen Einzelunternehmen<br />
Wer sich als freier Mitarbeiter selbständig macht, gründet<br />
in der Regel ein Einzelunternehmen. Aber auch freischaffende<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure wählen diese Form für den Aufbau<br />
einer Existenz. Den Betreiber eines Einzelunternehmens<br />
nennt man Inhaber. Dieser kann natürlich Aufträge an andere<br />
Unternehmen, auch Einzelunternehmen, vergeben <strong>und</strong>/oder<br />
Mitarbeiter beschäftigen. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Planern möglich, auch wenn man keine<br />
gemeinsame Gesellschaft gründet.<br />
VORTEIL Einzelunternehmen können ohne große finanzielle<br />
Rücklagen <strong>und</strong> mit wenig bürokratischem Aufwand an<br />
den Start gehen. Freiberufler müssen sich nicht ins Handelsregister<br />
eintragen lassen. Bei der Zusammenarbeit mit anderen<br />
Unternehmern kann man unverbindlich testen, ob man eventuell<br />
zusammenpasst, um vielleicht in der Zukunft ein gemeinsames<br />
Unternehmen auf die Beine zu stellen.<br />
NACHTEIL Das gesamte Risiko lastet nur auf einer Schulter,<br />
nämlich der des Unternehmers, der auch allein für seine<br />
Fehler geradestehen muss. In einem Einzelunternehmen besteht<br />
keine Haftungsbegrenzung, das heißt, der Inhaber haftet<br />
mit seinem gesamten Privatvermögen. Der Abschluss einer<br />
Berufshaftpflichtversicherung ist daher obligatorisch. Damit<br />
werden Personen- <strong>und</strong> Sachschäden versichert, die durch einen<br />
Fehler entstanden sind. Versicherungen treten allerdings nicht<br />
bei Vorsatz oder wissentlicher Pflichtverletzung ein. Es gibt<br />
auch die Möglichkeit, mit dem Auftraggeber eine Haftungsbegrenzungsvereinbarung<br />
zu treffen. Die muss allerdings bei<br />
jedem Auftrag extra <strong>und</strong> individuell vereinbart werden. Nicht<br />
jeder Auftraggeber ist bereit, so eine Vereinbarung zu unterzeichnen.<br />
UG/Mini-GmbH<br />
Wem die Sache mit der Haftung zu heiß ist, kann eine Unternehmergesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung (UG) gründen.<br />
Es handelt sich um eine Kapitalgesellschaft, die auch<br />
von nur einem Gesellschafter gegründet werden kann. Das<br />
ist der wesentliche Unterschied zur Personengesellschaft, die<br />
aus mindestens zwei natürlichen <strong>und</strong>/oder juristischen Personen<br />
besteht. Diese sogenannte Mini-GmbH muss nur über ein<br />
Mindeststammkapital von 1 Euro verfügen, die Haftungsbegrenzung<br />
als Gesellschafter ist jedoch trotzdem gewährleistet.<br />
Allerdings besteht dafür ein erhebliches Haftungsrisiko als<br />
Geschäftsführer, wenn es zur Insolvenz kommt.<br />
VORTEIL Die besagte Haftungsbeschränkung ist gegeben.<br />
NACHTEIL Fast genauso aufwändig in der Gründung <strong>und</strong><br />
im Betrieb wie eine GmbH mit mehreren Gesellschaftern (s.<br />
Punkt „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“). Hohes Insolvenzrisiko<br />
aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Stammkapitals. Zudem<br />
schlechtes Image.
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Unternehmensformen<br />
133<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)<br />
Wenn sich mehrere Personen zusammentun wollen, werden<br />
meist Personengesellschaften gebildet. Die einfachste<br />
Rechtsform ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).<br />
Sie kann theoretisch am Stammtisch per Handschlag gegründet<br />
werden, <strong>und</strong> zwar dann, wenn mindestens zwei Personen<br />
einen gemeinsamen Zweck verfolgen. Ein schriftlicher Vertrag<br />
ist zwar sehr empfehlenswert, aber rein rechtlich nicht zwingend<br />
erforderlich.<br />
VORTEIL Man muss kein Mindestkapital wie bei der<br />
GmbH mitbringen, kann also theoretisch ohne einen Cent<br />
auf dem Konto an den Start gehen. Genauso einfach wie die<br />
Gründung gestaltet sich die Buchführung bei einer GbR. Bei<br />
Freiberuflern reicht die Einnahmenüberschussrechnung. Auch<br />
können sich die Gesellschafter schnell wieder trennen, ohne<br />
ein aufwändiges Insolvenzverfahren durchlaufen zu müssen.<br />
Die GbR hat zudem steuerliche Vorteile. Freiberufler sind von<br />
der Gewerbesteuer befreit; diese Regelung bleibt in einer GbR<br />
bestehen. Zu beachten ist nur, dass alle Gesellschafter einen<br />
freien Beruf ausüben. Ist nur ein einziger Gesellschafter Gewerbetreibender,<br />
zum Beispiel ein Zimmermeister, wird der gesamte<br />
Betrieb rein steuerlich gesehen zu einem Gewerbebetrieb. In<br />
diesem Fall entfällt die Befreiung von der Gewerbesteuer.<br />
NACHTEIL Die GbR sieht genauso wie beim Einzelunternehmer<br />
keine Haftungsbegrenzung vor. Durch einen Planungsfehler<br />
haften die Gesellschafter mit ihrem gesamten Privatvermögen,<br />
<strong>und</strong> zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für<br />
die anderen Gesellschafter mit.<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)<br />
Bei der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) wird<br />
– wie der Name schon sagt – die Haftung begrenzt. Im Gegensatz<br />
zur GbR muss bei der GmbH ein Mindeststammkapital von<br />
25.000 Euro mitgebracht <strong>und</strong> bei Gründung mindestens die<br />
Hälfte davon auf ein Konto eingezahlt werden.<br />
VORTEIL Kommt es zu einem Haftungsfall, haften die Unternehmer<br />
nur mit dem Stammkapital der Gesellschaft,<br />
also 25.000 Euro. Vorteile hat die GmbH auch in der Außendarstellung.<br />
Die Tatsache, dass ein größeres Stammkapital<br />
vorhanden ist, weckt Vertrauen bei den Auftraggebern. Eine<br />
GmbH kann unter einem Phantasienamen auftreten, ohne<br />
dass die Namen der Gesellschafter mitgeführt werden müssen.<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Harald J. Mönch, Fachanwalt für<br />
gewerblichen Rechtsschutz <br />
Jedes Kind braucht einen Namen, also auch ein Unternehmen.<br />
Darf man sich eigentlich einen Phantasienamen ausdenken?<br />
Harald J. Mönch: Gr<strong>und</strong>sätzlich spricht nichts dagegen. Natürlich darf<br />
man bei der Nutzung eines Namens keine Rechte verletzen <strong>und</strong> muss<br />
bei bestimmten Unternehmensformen gewisse Regeln beachten.<br />
Beispiel?<br />
Harald J. Mönch: Sie sollten darauf achten, dass der Name, den Sie<br />
sich ausgedacht haben, nicht für jemand anderen geschützt ist. Auch<br />
einen fremden Familiennamen sollten Sie nicht verwenden. Wenn<br />
Sie also Müller heißen <strong>und</strong> sich Architekturbüro Schäfer nennen wollen,<br />
müssen Sie mit rechtlichen Schwierigkeiten rechnen. Bei der für<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren üblichen Partnerschaftsgesellschaft<br />
bzw. PartGmbB muss im Namen der Gesellschaft mindestens der<br />
Name eines Partners (Gesellschafters) aufgeführt werden. GbR <strong>und</strong><br />
GmbH können einfach unter dem Kunstnamen auftreten.<br />
Wie kann man herausfinden,<br />
ob ein Name geschützt ist?<br />
Harald J. Mönch: Sie können zunächst über eine einfache Google-<br />
Abfrage nachschauen, ob der Name von jemand anderem bereits<br />
aktiv im Internet genutzt wird. Damit sind Sie aber noch nicht auf<br />
der sicheren Seite. Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen, fragt das<br />
Gericht nach, ob Sie die Namensrechte professionell haben prüfen<br />
lassen. Ist das nicht der Fall, haben Sie pflichtwidrig gehandelt <strong>und</strong> es<br />
kann passieren, dass Sie den Namen in der Zukunft nicht mehr verwenden<br />
dürfen oder gar Schadenersatz leisten müssen. Daher mein<br />
Rat: Beauftragen Sie in Sachen Namensrechte einen Profi. Das muss<br />
nicht teuer sein <strong>und</strong> schützt Sie vor unangenehmen Folgen.<br />
Was muss ich sonst noch bei der Namensgebung beachten?<br />
Harald J. Mönch: Wichtig ist auch, dass der Name zur Branche passt<br />
<strong>und</strong> dass man sich damit wohlfühlt. Es kann marketingtechnisch<br />
durchaus sinnvoll sein, den Namen des Gründers mitzuführen, auch<br />
wenn das bei einer GmbH nicht gefordert ist.
134 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmensformen<br />
NACHTEIL Das Stammkapital muss aufgebracht werden.<br />
Wer es nicht gerade auf einem Sparkonto liegen hat,<br />
muss also zur Bank gehen oder sich anderweitig ein Darlehen<br />
besorgen. Im Gegensatz zur GbR ist auch der Betrieb<br />
einer GmbH aufwändiger. Bei der Buchführung reicht die<br />
einfache Einnahmenüberschussrechnung nicht, stattdessen<br />
muss bilanziert werden, was ohne einen Steuerberater<br />
kaum zu bewerkstelligen ist. Eine GmbH muss bei Einnahmen<br />
über 24.500 Euro Gewerbesteuer zahlen, unabhängig<br />
davon, ob die Gesellschafter Freiberufler sind oder nicht.<br />
Partnerschaftsgesellschaft (PartG)<br />
Die Partnerschaft ist nach § 1 Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />
(PartGG) eine Personengesellschaft, in der sich<br />
Angehörige freier Berufe zur Ausübung ihrer Berufe zusammenschließen<br />
können. Sie ist an die Ausübung einer freiberuflichen<br />
Tätigkeit geb<strong>und</strong>en, ist also kein Gewerbebetrieb.<br />
Angehörige einer Partnerschaft können nur natürliche Personen<br />
sein. Die Gesellschafter der Partnerschaft müssen die<br />
Partnerschaft im Partnerschaftsregister eintragen lassen.<br />
VORTEIL Die PartG ist der GbR relativ ähnlich – das<br />
heißt, es ist kein Stammkapital erforderlich, Gründung <strong>und</strong><br />
Betrieb sind einigermaßen einfach. Partner, die nicht mit dem<br />
Auftrag befasst waren, bei dem der Fehler passiert ist, haften<br />
nicht persönlich für einen dadurch entstandenen Schaden.<br />
NACHTEIL Fehlende Haftungsbegrenzung für die Partner,<br />
die an dem schadenverursachenden Auftrag mitgearbeitet haben.<br />
Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter<br />
Berufshaftung (PartGmbB)<br />
2013 hat der Gesetzgeber den Weg für die Partnerschaftsgesellschaft<br />
mit beschränkter Berufshaftung freigemacht.<br />
In zahlreichen B<strong>und</strong>esländern, seit Mitte 2015 auch in Bayern,<br />
kann diese Variante der Partnerschaftsgesellschaft von<br />
Angehörigen der freien Berufe, also auch von Ingenieuren,<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Sachverständigen, gegründet werden. Die<br />
beschränkte Berufshaftung setzt aber das Unterhalten einer<br />
besonderen Haftpflichtversicherung voraus. In Bayern können<br />
nur Kammermitglieder eine PartGmbB bilden.<br />
VORTEIL Vereint die Vorzüge der Haftungsbeschränkung aller<br />
Partner mit einer relativ einfachen Gründung <strong>und</strong> wenig<br />
aufwändigem Betrieb. Im Gegensatz zur GmbH muss der<br />
Gesellschaftervertrag einer Partnerschaft nicht notariell beurk<strong>und</strong>et,<br />
sondern nur die Anmeldung zum Partnerschaftsregister<br />
beglaubigt werden.<br />
NACHTEIL Die Haftungsbeschränkung gilt nur für Schäden,<br />
die aus fehlerhafter Berufsausübung entstanden sind. Die<br />
persönliche Haftung der Partner für sonstige Verbindlichkeiten<br />
bleibt bestehen. Zu diesen Verbindlichkeiten zählen beispielsweise<br />
die Gehälter der Mitarbeiter, Mieten oder Versicherungsbeiträge.<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Klaus G. Finck, Fachanwalt für Handels- <strong>und</strong><br />
Gesellschaftsrecht <br />
Welche Unternehmensform bietet sich für einen jungen <strong>Architekten</strong><br />
oder Ingenieur an, der sich allein, zum Beispiel als freier<br />
Mitarbeiter, selbständig machen will?<br />
Klaus G. Finck: Für diesen Fall empfehle ich das Einzelunternehmen.<br />
Freie Mitarbeiter sollten aber darauf achten, dass in ihrem Vertrag<br />
Haftungsbeschränkungen fixiert werden, die eine Haftung für Fahrlässigkeit<br />
ausschließen, soweit die Berufshaftpflichtversicherung<br />
einen Schaden nicht abdeckt. Eine solche Versicherung muss jeder<br />
selbständige Planer haben.<br />
Welche Folgen hat es, wenn eine solche Vereinbarung nicht getroffen<br />
wird?<br />
Klaus G. Finck: Dann kann der freie Mitarbeiter auch für einen die<br />
Versicherungssumme übersteigenden, von ihm verursachten Schaden<br />
in Anspruch genommen werden. Außerdem deckt die Versicherung<br />
nur die planerische <strong>und</strong> bauleitende Tätigkeit ab – <strong>und</strong> auch das<br />
nur, wenn nicht wissentlich von geltenden Normen abgewichen wird.<br />
Der freie Mitarbeiter könnte aber auch für andere Fehler haftbar ge-<br />
macht werden, zum Beispiel aus nicht eingehaltenen<br />
vertraglichen Zusagen.<br />
Wäre es vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nicht<br />
besser, eine GmbH zu gründen?<br />
Klaus G. Finck: Für den Einzelnen, vor<br />
allem für Berufsanfänger, stehen Nutzen<br />
<strong>und</strong> Aufwand einer GmbH in keinem vernünftigen<br />
Verhältnis. Daher lieber klein<br />
anfangen, sich aber der Risiken bewusst sein <strong>und</strong> diese auf ein Minimum<br />
reduzieren.<br />
Welche Form empfehlen Sie, wenn sich zwei oder mehrere Personen<br />
zusammenschließen wollen?<br />
Klaus G. Finck: Ich bin ein großer Fan der ja noch relativ jungen Partnerschaftsgesellschaft<br />
mit beschränkter Berufshaftung. Wenn man<br />
einige Punkte im Gesellschaftervertrag beachtet, kann man eine Haftungsbeschränkung<br />
für berufliche Fehler ähnlich wie bei der GmbH<br />
gestalten. Gleichzeitig lässt sich die PartGmbB hinsichtlich Buchführung<br />
<strong>und</strong> Gründung fast genauso einfach handhaben wie eine GbR<br />
oder ein Einzelunternehmen.
©SCHMIDHUBER Milla & Partner NÜSSLI<br />
IE ZUKUNFT<br />
AUT AUF<br />
UNSTSTOFF<br />
Kunststoff setzt Maßstäbe: für innovatives <strong>und</strong> nachhaltiges Bauen, für maßgeschneiderte Architekturlösungen, für Bauwerke, die inspirieren.<br />
Der Werkstoff gibt den Ideen von <strong>Architekten</strong> Gestalt <strong>und</strong> Raum, <strong>und</strong> schafft damit ästhetische Einzigartigkeit mit großer Strahlkraft.<br />
Mehr Informationen:<br />
PlasticsEurope Deutschland e. V.<br />
www.plasticseurope.org
136<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Interview<br />
Stuhlrohquartier Hamburg – <strong>Architekten</strong>: raumwerk<br />
Renderings gegen Langeweile<br />
von Özlem Özdemir<br />
Der Architekt Felix Volland hat sich mit dem „rendertaxi“ selbständig gemacht. Der Name<br />
stand zu Beginn für den Traum, einen Bulli zum mobilen Büro umzurüsten <strong>und</strong> durch Europa<br />
zu reisen. Doch unsere Autorin hat den rendertaxi-Gründer dann doch in seinen festen Büroräumen<br />
besucht, wo er <strong>und</strong> sein Team täglich Architektur visualisieren.<br />
Laurent Théaux von Luxigon, einem Büro für 3D-Renderings<br />
<strong>und</strong> Architektur-Visualisierungen, sagt in einem<br />
Interview: „Mir war es langweilig, in Architekturbüros<br />
zu arbeiten, weil die Projekte oft viele Jahre dauern. Das<br />
ist mir zu lang. Ich brauche eine Herausforderung pro<br />
Woche.“ Würden Sie sich dem anschließen?<br />
Felix Volland: Ich kann das bestätigen. Aber wir hatten einen<br />
anderen Impuls. Weil ich aus dem Studium direkt diesen<br />
Job übernommen habe, war ich gar nicht erst in der Situation,<br />
mich zu langweilen, sondern ich habe direkt angefangen.<br />
Sie waren aber vorher doch in einigen Architekturbüros<br />
wie kadawittfeldarchitektur?<br />
Felix Volland: Aber im Prinzip schon immer in der Funktion<br />
des Visualisierers, z.B. bei der Wettbewerbsbearbeitung oder<br />
immer in den ersten Phasen. Da habe ich es tatsächlich schätzen<br />
gelernt, dass diese kurzfristigen Projekte ihren Reiz haben.<br />
Wenn Sie auf die Zeit damals zurückblicken: Wie sehen<br />
Sie sich jetzt im Vergleich zu Architekturbüros, die ja oftmals<br />
ihre ‚internen Spezialisten‘ in Sachen Visualisierung<br />
<strong>und</strong> Renderings haben?<br />
Felix Volland: Die Frage begleitet uns schon seit 15 Jahren. Das<br />
steht immer wieder im Raum, ob es eine Konkurrenz ist. Aber<br />
wir erleben dadurch keinen Druck <strong>und</strong> es beeinflusst nicht unsere<br />
Aufträge. Die Leute, die zu uns kommen, wollen andere<br />
Qualitäten <strong>und</strong> eine andere Zuverlässigkeit. Ein Mitarbeiter<br />
kann ja auch mal krank werden, ein externer Dienstleister ist<br />
eine größere Garantie. Das ist so ähnlich wie die Frage nach<br />
den Dienstleistern aus dem Osten bzw. aus Asien, die für ei-
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Interview<br />
137<br />
nen Bruchteil des Geldes arbeiten. Unsere K<strong>und</strong>en wollen nicht<br />
„nach China“ <strong>und</strong> deswegen sind sie bei uns.<br />
Die Chinesen muss man immer bedenken, ja … aber es<br />
soll so sein, dass Büros Ihrer Art oftmals erst eine oder<br />
zwei Wochen vor einer Abgabe kontaktiert werden?<br />
Felix Volland: Ich glaube, ich habe im Studium oder zu Beginn<br />
unserer Selbständigkeit mehr Nachtschichten gemacht. Aber<br />
irgendwann hat man einen gewissen Workflow, der die Nachtschichten<br />
weniger werden lässt. Wir sind oft unter Druck, klar,<br />
aber wir haben das so weit im Griff, dass unsere Mitarbeiter<br />
nicht ständig Überst<strong>und</strong>en machen müssen.<br />
Ihr Bereich hat ja viel zu tun mit Konzeptdarstellungen,<br />
Atmosphäre oder in Szene setzen im wahrsten Sinne des<br />
Wortes. Was können Sie uns über Ihre Leistungen <strong>und</strong> Ihre<br />
Schwerpunkte sagen?<br />
Felix Volland: Wir sehen unser Selbstverständnis darin, dass<br />
wir uns individuell auf den jeweiligen K<strong>und</strong>en einlassen. Jeder<br />
Architekt hat eine andere Note, einen anderen Stil, <strong>und</strong> damit<br />
der am Ende zufrieden ist, geht es nicht immer darum, wer<br />
macht das beste oder das fotorealistischste Bild, sondern darum,<br />
was derjenige mit dem Bild erreichen will. Wenn wir in<br />
Richtung Real Estate gehen, dann geht es oft um Atmosphäre.<br />
Und ein Architekt im Entwurfs- oder Wettbewerbsstadium<br />
sagt, das muss jetzt alles nicht h<strong>und</strong>ertprozentig sein, <strong>und</strong><br />
dementsprechend hat man auch noch mehr Freiheiten. Genau<br />
darin sehen wir unsere Dienstleistungen <strong>und</strong> unsere Mitwirkung.<br />
Wir sind ja nun mal <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> wir setzen nicht<br />
einfach eine Vorgabe stumpf um, nach Schema F. Sondern wir<br />
sind in der Planung mit beteiligt, so dass man als Fachmann<br />
<strong>und</strong> Ratgeber zur Seite steht.<br />
Der Architekturberuf, den Sie durch Ihren Abschluss haben,<br />
ist also wichtig für Ihre Arbeit. Gibt es auch zielgerichtetere,<br />
ergänzende Studiengänge? Ihr spanischer Partner<br />
Roberto Valls hat z.B. einen Bachelor of Arts Honours in<br />
Electronic Imaging …<br />
Felix Volland: Das rein Technische kann man natürlich auch<br />
in anderen Studiengängen lernen, oder wenn es ums Kreative<br />
geht, gibt es viele andere Wege, wie z.B. ein klassisches<br />
Kunststudium. Aber es gibt ja diesen Druck des Architekturverständnisses.<br />
Es geht darum, dass wir den <strong>Architekten</strong> verstehen<br />
müssen, <strong>und</strong> da muss eine gewisse Fachkenntnis her.<br />
Aber wir haben z.B. auch Mitarbeiter, die keine ausgebildeten<br />
<strong>Architekten</strong> sind, die aber andere Qualitäten mit sich bringen.<br />
Bei Herrn Valls etwa war es so, dass er, bevor er zu uns kam,<br />
schon lange für einen Immobilienmakler gearbeitet <strong>und</strong> von<br />
daher seine Architekturerfahrungen hatte. Aber insgesamt<br />
haben wir als Büro natürlich unsere Ausrichtung <strong>und</strong> wir wären<br />
ein ganz anderes Büro, wenn wir nicht aus der Architektur<br />
her kämen. Dann wäre rendertaxi nicht das, was es ist.<br />
Und es gibt diese Tutorials im Internet, z.B. von Ronen<br />
Bekermann. Diese Websites bezeichnen sich ja auch als<br />
eine Lernquelle für 3D-Visualisierer. Sind das weitere Stützpunkte,<br />
die wichtig sind für die Weiterentwicklung eines<br />
Büros Ihrer Art?<br />
Felix Volland: Wir sind natürlich eine Branche, die stark geprägt<br />
ist von Autodidakten. Es gibt zwar zunehmend Kurse <strong>und</strong> es passiert<br />
auch schon viel im Architekturstudium, welches allerdings<br />
ohnehin schon sehr umfangreich ist. Die Möglichkeiten in der<br />
Uni sind daher relativ gering. Das Meiste muss man noch selber<br />
liefern <strong>und</strong> insofern sind diese Quellen, die Sie genannt haben,<br />
wahnsinnig wichtig. Dort holt man sich viele Anregungen oder<br />
man holt sich noch Fachleute ins Büro, die nicht aus der Architektur<br />
kommen.<br />
Wie z.B. Grafik-Designer?<br />
Felix Volland: Also wenn man mehr mit Broschüren zu tun hätte,<br />
würde man sich einen Grafiker noch ins Boot holen. Es wäre<br />
aber auch jemand vorstellbar, der aus der freien Kunst kommt.<br />
Der könnte auch Fuß fassen, wenn er auf das Digitale spezialisiert<br />
<strong>und</strong> an Architektur interessiert ist. Dann gibt es noch Berufe,<br />
die in Richtung Film, Animation, After Effects usw. gehen.<br />
Es gibt da viele „Quellen“. Bei uns sind die meisten aber noch<br />
<strong>Architekten</strong>, die ein Faible für diese 3D-Geschichten haben.<br />
Bei einer Stichprobe unter internationalen Jobangeboten<br />
finden sich folgende englische Stichworte: texturing, shading,<br />
lighting of interior and exterior scenes, detail and realism,<br />
image composition, modeling usw. Ist das fast schon<br />
eine eigene Sprache?<br />
Felix Volland: Das ist wirklich wie eine eigene Sprache. Das sind<br />
die Themenbereiche, wenn man diesen Sektor auseinanderpflückt.<br />
Und wir suchen meistens Leute, die das alles können.<br />
Wir teilen das nicht so auf, dass einer nur das Modeling, also nur<br />
das 3D-Modell erstellt, <strong>und</strong> der andere macht nur das Licht <strong>und</strong><br />
dann kommt der Nächste, der macht die Nachbearbeitung. Bei<br />
uns wird ein Bild in der Regel von einer Person oder von einem<br />
Team von A bis Z durchgezogen. In unserem Büro in Barcelona<br />
allerdings tendieren sie dazu, größere Projekte themenmäßig<br />
aufzuteilen.<br />
Place Paul Jomi – <strong>Architekten</strong>: ww+
138<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Interview<br />
Place Paul Jomi - <strong>Architekten</strong>: ww+<br />
Stichwort analoge <strong>und</strong> digitale Visualisierungen: Was denken<br />
Sie über dieses Thema <strong>und</strong> haben Sie persönlich auch<br />
noch mit analogen Modellen zu tun?<br />
Felix Volland: Das reale Modell ist nicht tot, kein Büro hat es<br />
wirklich aufgegeben. Das ist so ähnlich wie die Frage, ob irgendwann<br />
das ausgedruckte Bild tot ist <strong>und</strong> alles nur noch VR, also<br />
Virtual Reality, sein wird. Wenn man also mit 3D-Brille herumläuft.<br />
Mit Tools wie Sketch Up kann man z.B. sehr schnell einfache<br />
Modelle erstellen. Das wird in vielen Büros sehr viel genutzt,<br />
jedenfalls mehr als Ende der 90er Jahre, klar. Aber wir sehen,<br />
in vielen Büros ist das klassische handwerkliche Modell immer<br />
noch wichtig beim Entwerfen <strong>und</strong> es wird ja auch immer noch<br />
gefordert bei Wettbewerben. Ja, es ist immer noch ein Highlight,<br />
wenn man das dann in der Hand hat, auch wenn's ein Arbeitsmodell<br />
ist. Das gibt einem immer noch eine andere Erkenntnis.<br />
Auch wenn wir zum K<strong>und</strong>en gehen, ist es so, dass wir manchmal<br />
erst mal vor dem analogen Modell stehen <strong>und</strong> uns das gemeinsam<br />
angucken <strong>und</strong> daran überlegen, was können wir zeigen. Es<br />
ist ein Medium, ähnlich dem ausgedruckten Bild. Im Gegensatz<br />
zur VR-Brille kann man da einfach zusammen draufgucken <strong>und</strong><br />
jeder aus einem anderen Winkel. Jeder probiert was aus, jeder<br />
kann selber seine Richtung bestimmen. Wenn man hingegen<br />
den Monitor aufmacht, muss einer das bedienen <strong>und</strong> die anderen<br />
sagen, ach, jetzt gucken wir mal ein wenig von links oder von<br />
rechts <strong>und</strong> das ist etwas anstrengender.<br />
Kommen wir zu den Computerprogrammen: Rhino, Cinema<br />
4D, Lumion, Maxwell Render ... Ist das nicht ein endloses<br />
Universum?<br />
Felix Volland: Jedes Programm hat sicher seine Berechtigung.<br />
Das heißt aber nicht, dass das als Bürokonzept funktioniert. Wir<br />
können nicht jede Software einsetzen. Das muss man ja auch<br />
bezahlen <strong>und</strong> es ist auch administrativ nicht möglich, alles zu<br />
haben, <strong>und</strong> jeder strickt seine eigene Suppe. Wir haben uns irgendwann<br />
mal für Cinema 4D als Hauptarbeitstool entschieden<br />
<strong>und</strong> dann sagt man nicht irgendwann mal, ja, <strong>und</strong> jetzt<br />
wechsle ich, weil da ganz viel dranhängt.<br />
Wie sieht der typische Arbeitsprozess bei Ihnen aus?<br />
Wenn Sie einen neuen Auftrag bekommen: Wie fangen<br />
Sie damit an, wie kommt es zur Mittel- <strong>und</strong> Abschlussphase?<br />
Felix Volland: Der typische Ablauf ist eigentlich, dass wir<br />
die Projektunterlagen erhalten, mehr oder weniger komplett<br />
(lacht), aber so weit, dass man schon mal grob mit der Modellierung<br />
beginnen kann. Bei Wettbewerben fehlen oftmals noch<br />
Details, die Fassade ist noch nicht ganz klar, Kubatur steht aber<br />
fest. Und so beginnen wir mit der Modellierung. Dann hat man<br />
ein 3D-Modell, das ausreichend ist, um die Kamera, also den<br />
Blickwinkel, zu bestimmen. Das ist jetzt der ideale Ablauf: Da<br />
steht die Kamera, die Blickrichtung liegt fest <strong>und</strong> dann machen<br />
wir Material <strong>und</strong> Licht. Manchmal machen wir auch vorher<br />
schon Lichttests, um sagen zu können, in welche Richtung<br />
es atmosphärisch gehen soll. Danach werden die Materialien<br />
geklärt <strong>und</strong> so hat man ein atmosphärisch festgelegtes Bild.<br />
Schließlich geht es in die Ausdetaillierung mit Personen, weiteren<br />
Details, Feinschliff, der Farbanpassung <strong>und</strong> Lichtstimmung<br />
usw. Das geht auch wieder in einige R<strong>und</strong>en, bis alles final vorliegt.<br />
Wann sagen Sie: Das ist jetzt fertig?<br />
Felix Volland: Also im Idealfall wäre es in der Art, dass man<br />
nur noch eine Person austauscht oder von links nach rechts<br />
schiebt. Das wäre der letzte Schritt, wenn man im Photoshop<br />
noch leichte Anpassungen macht. Oder man macht einen Probedruck<br />
<strong>und</strong> überlegt, ob man das Ganze nicht noch ein bisschen<br />
heller machen könnte. (Lacht) Manchmal ist es sogar so,<br />
dass man eigentlich alles schon festgelegt hat, <strong>und</strong> am Ende<br />
sagt man: Aber jetzt müssen wir noch die Fassade ändern!
noSTAHLgie<br />
die ehemaligen Werkshallen der Marinebasis von Brest erstrahlen nach umfassender Sanierung in neuem Glanz<br />
• die imposanten wärmegedämmten Eingangstüren sorgen dafür, dass viel natürliches Licht die Räume durchflutet<br />
• eingesetztes System forster unico<br />
www.forster-profile.ch
140<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Steuern<br />
Ordentliche Buchführung<br />
Nicht sonderlich beliebt, aber ein wichtiges Thema für Existenzgründer: Mit welchen Steuerarten<br />
habe ich es zu tun? Kann ich meine Buchführung selbst machen? Was ist eine Einnahmenüberschussrechnung?<br />
Die Selbständigkeit hat ohne Zweifel ihre Vorzüge,<br />
wenn da nicht das ganze Drumherum wäre. Wer sich<br />
selbständig macht, dem bleibt nichts anderes übrig, als<br />
mit den Steuern Fre<strong>und</strong>schaft zu schließen. Und so schwer, wie<br />
es immer scheint, ist das auch gar nicht.<br />
Der Freie Beruf<br />
Wussten Sie eigentlich, dass Sie einen „Freien Beruf“ gewählt<br />
haben? <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> sitzen im gleichen<br />
Boot wie Ärzte, Rechtsanwälte, Notare, Journalisten,<br />
Dolmetscher oder Übersetzer. Sie gehören zu den sogenannten<br />
Katalogberufen nach § 18 Abs. 1 Einkommensteuergesetz.<br />
Selbständigen bringt die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe steuerliche<br />
Vorteile. Das Finanzamt behandelt einen freiberuflich<br />
Tätigen anders als einen Gewerbetreibenden, wie zum Beispiel<br />
einen Bauträger oder einen Versicherungsmakler. Diese müssen<br />
nämlich Gewerbesteuer zahlen, ein Freiberufler muss das<br />
nicht. Doch Vorsicht: Es kommt auf die Art der Leistungen an,<br />
die Sie anbieten. Bei Planungsleistungen ist die Sachlage eindeutig.<br />
Ein Bauingenieur jedoch, der beispielsweise ausschließlich<br />
Bauleitungsaufgaben übernimmt, könnte eventuell als Gewerbetreibender<br />
eingestuft werden.<br />
Eine eindeutige Definition für den Freien Beruf gibt es<br />
nicht. Der Gesetzgeber hat es im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />
folgendermaßen formuliert: „Die Freien Berufe haben<br />
im Allgemeinen auf der Gr<strong>und</strong>lage besonderer beruflicher<br />
Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche,<br />
eigenverantwortliche <strong>und</strong> fachlich unabhängige Erbringung<br />
von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> der Allgemeinheit zum Inhalt.“<br />
Buchführung: Mit den Steuern im Reinen<br />
Wozu braucht man eigentlich eine Buchführung? Ganz einfach:<br />
Alle Selbständigen sind dazu verpflichtet, Einnahmen
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Steuern<br />
141<br />
<strong>und</strong> Ausgaben so zu dokumentieren,<br />
dass das Finanzamt den Geschäftsverlauf<br />
nachvollziehen <strong>und</strong><br />
damit die Einkommensteuer berechnen<br />
kann, die ihm der Unternehmer<br />
schuldet. Die Höhe der Einkommensteuer<br />
richtet sich nach dem Gewinn, der in einem<br />
Jahr erwirtschaftet wurde. Eine Buchführung<br />
hat außerdem den Vorteil, dass man den Überblick über sein<br />
Geschäft behält. Freiberufler haben es dabei noch relativ<br />
leicht. Sie müssen dem Finanzamt nur eine Einnahmenüberschussrechnung<br />
(EÜR) vorlegen. Gewerbetreibende müssen<br />
ab dem Überschreiten bestimmter Schwellenwerte (Umsatz<br />
größer 500.000 Euro <strong>und</strong> Gewinn größer 50.000 Euro) bilanzieren<br />
<strong>und</strong> eine sogenannte doppelte Buchführung vorlegen,<br />
das ist ohne Steuerberater so gut wie nicht zu meistern.<br />
Die EÜR funktioniert im Gr<strong>und</strong>e ganz simpel: Sie sammeln<br />
alle Belege mit Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben, die den<br />
Betrieb betreffen. Alles, was ein Selbständiger für die Ausübung<br />
seiner Tätigkeit braucht <strong>und</strong> gleichzeitig seinen Gewinn<br />
schmälert, zählt zu den Betriebsausgaben, beispielsweise Bürobedarf,<br />
Reisekosten, Telefon. Am Jahresende ermittelt man<br />
seinen Gewinn, indem man die Ausgaben von den Einnahmen<br />
abzieht. Dafür gibt es im Übrigen zahlreiche Softwareprogramme,<br />
in die man sich schnell einarbeiten kann. Gute Erfahrungen<br />
haben wir mit dem Onlineanbieter Collmex (www.<br />
collmex.de) gemacht. Dieser hat sich auf Kleinunternehmer<br />
spezialisiert <strong>und</strong> bietet ein übersichtliches Online-Buchungsprogramm<br />
an, das für eine geringe monatliche Gebühr genutzt<br />
werden kann.<br />
19<br />
PROZENT<br />
beträgt der aktuelle<br />
Mehrwertsteuersatz,<br />
den Unternehmer für Einkäufe,<br />
die den Betrieb betreffen,<br />
abziehen dürfen.<br />
herangezogen werden wollen, auch<br />
wenn sie unter der Umsatzgrenze<br />
liegen. Freiwillig Steuern zahlen –<br />
ist das denn ratsam? Was die Umsatzsteuer<br />
angeht: ja. Selbständige haben in<br />
der Regel finanzielle Vorteile, wenn sie umsatzsteuerpflichtig<br />
sind.<br />
Umsatzsteuer: Wie geht das?<br />
Jeder Unternehmer schlägt Mehrwertsteuer auf seine Rechnungen<br />
drauf, bei <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurleistungen sind<br />
es zurzeit 19 Prozent. Diese Beträge müssen an das Finanzamt<br />
abgeführt werden, denn das Geld gehört dem Staat. Aber nicht<br />
in voller Höhe: Vorher dürfen Unternehmer davon die Mehrwertsteuer<br />
abziehen, die sie für Einkäufe, die den Betrieb betreffen, gezahlt<br />
haben. Denn im Preis dieser Waren ist ja auch immer Mehrwertsteuer<br />
enthalten. Abgeführt wird also nur die Steuer auf den<br />
„Mehrwert“, den das Unternehmen erwirtschaftet hat, weshalb<br />
diese Art von Umsatzsteuer auch Mehrwertsteuer heißt. Und<br />
damit niemand zu rätseln anfängt: Gemeint ist mit „Umsatzsteuer“<br />
<strong>und</strong> „Mehrwertsteuer“ immer dasselbe. Ein Beispiel:<br />
Mal angenommen, ein Selbständiger hat mit seinem Auftraggeber<br />
ein Honorar über 100 Euro vereinbart. Nun schreibt er<br />
eine Rechnung. Da er umsatzsteuerpflichtig ist, schlägt er 19<br />
Beispiele für Betriebsausgaben<br />
Umsatzsteuerpflichtig oder nicht?<br />
Jeder, der selbständig tätig ist, muss Mehrwert- oder – richtigerweise<br />
muss man sagen – Umsatzsteuer zahlen. Einzige<br />
Ausnahme: Von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind alle<br />
Kleinunternehmer. Das sind diejenigen, deren Umsatz im letzten<br />
Jahr beziehungsweise im Gründungsjahr nicht höher als<br />
17.500 Euro war oder voraussichtlich sein wird <strong>und</strong> im laufenden<br />
Jahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht überschreiten wird.<br />
Die meisten Existenzgründer können diese Befreiung in Anspruch<br />
nehmen. Sie müssen dies im steuerlichen Fragebogen<br />
bei der Existenzgründung beantragen. Kleinunternehmer können<br />
aber auch freiwillig erklären, dass sie zur Umsatzsteuer<br />
Bürobedarf (Papier, Aktenordner)<br />
Porto<br />
Büromöbel (Regal, Schreibtisch, Schreibtischstuhl)<br />
Reisekosten (Übernachtung, Bahnfahrkarten)<br />
Pkw-Kosten (das Finanzamt erkennt 30 Cent pro Kilometer an)<br />
Telefon, Internet, Mobiltelefon<br />
Miete für Büroräume<br />
Häusliches Arbeitszimmer<br />
Software (CAD-Programme, Ausschreibungsprogramme, Office-Software)<br />
Hardware (PC, Notebook)<br />
Fortbildungskosten
142 EXISTENZGRÜNDUNG Steuern<br />
Mit diesen Steuern<br />
haben Freiberufler zu tun:<br />
Einkommensteuer: Während bei Angestellten die Einkommensteuer<br />
in der Regel durch die Lohnsteuer abgegolten<br />
ist, müssen Selbständige ihre Einkommensteuer durch Vorauszahlungen<br />
<strong>und</strong> die Pflichtabgabe einer Einkommensteuererklärung<br />
abführen. Alle Einnahmen müssen im Rahmen der<br />
Einkommensteuererklärung versteuert werden. Betriebsausgaben,<br />
wie Papier, Bleistifte etc., können von der Steuer abgesetzt<br />
werden. Anhand Ihrer Angaben im „Fragebogen zur<br />
steuerlichen Erfassung“ schätzt das Finanzamt die<br />
Steuerschuld für die kommenden Jahre <strong>und</strong> verlangt meist<br />
Vorauszahlungen.<br />
Kirchensteuer: Wenn Sie Mitglied der evangelischen oder katholischen<br />
Kirche sind, müssen Sie mit Ihrer Einkommensteuer<br />
auch Kirchensteuer abführen.<br />
Umsatzsteuer: Jeder Unternehmer muss Umsatzsteuer zahlen.<br />
Es gibt jedoch Ausnahmen. Befreit sind alle Kleinunternehmer,<br />
deren Umsatz im Gründungsjahr nicht höher als<br />
17.500 Euro war oder voraussichtlich sein wird <strong>und</strong> im laufenden<br />
Jahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht überschreiten wird.<br />
Lohnsteuer: Fällt nur an, wenn Sie Angestellte haben.<br />
Sie als Arbeitgeber sind dann für die korrekte Abführung der<br />
Lohnsteuer Ihrer Arbeitnehmer an das Finanzamt verpflichtet.<br />
Die Lohnsteuer wird vom Bruttogehalt abgezogen, somit<br />
vom Arbeitnehmer gezahlt, jedoch vom Arbeitgeber überwiesen.<br />
Prozent Mehrwertsteuer zusätzlich auf den Betrag auf. Auf seinem<br />
Konto gehen also 119 Euro brutto ein. 19 Euro davon muss<br />
er als Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen. Über die Umsatzsteuerregelung<br />
will der Staat die Unternehmen entlasten,<br />
<strong>und</strong> zwar so: Wenn der besagte Selbständige einen Bleistift<br />
kauft, dann legt er – mal angenommen – 1,19 Euro auf den Tisch.<br />
Darin enthalten sind auch 19 Prozent Mehrwertsteuer, also 19<br />
Cent. Diesen Betrag holt er sich vom Finanzamt zurück, indem<br />
er dem Staat nun nicht mehr die kompletten 19 Euro überweist,<br />
die da als eingenommene Umsatzsteuer auf seinem Konto<br />
schlummern, sondern nur noch 18,81 Euro. In Wahrheit hat<br />
ihn der Bleistift nur den Nettobetrag, also 1,00 Euro, gekostet.<br />
Die Befreiung bietet auch Vorteile<br />
Der Vorteil einer Befreiung von der Umsatzsteuer liegt darin,<br />
dass man keine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben<br />
muss. Am Anfang der Selbständigkeit verlangt das Finanzamt<br />
die monatliche Abgabe auf elektronischem Wege, wobei eine<br />
Dauerfristverlängerung zur Abgabe beantragt werden kann.<br />
Dann hat der Unternehmer einen Monat mehr Zeit, die Umsatzsteuervoranmeldung<br />
beim Finanzamt einzureichen. Eine<br />
Befreiung kann einem außerdem einen gewissen Preiswettbewerbsvorteil<br />
bringen, <strong>und</strong> zwar dann, wenn man ausschließlich<br />
für Nicht-Unternehmer arbeitet, also für öffentliche oder<br />
private Auftraggeber. Diese sind selbst nämlich auch nicht<br />
umsatzsteuerpflichtig, bekommen die Mehrwertsteuer also<br />
nicht vom Finanzamt zurück. Für sie ist die Mehrwertsteuer<br />
eine echte Mehrausgabe. Wer von der Umsatzsteuerpflicht<br />
befreit ist, kann diesen K<strong>und</strong>en daher 19 Prozent günstigere<br />
Preise anbieten als jemand, der Umsatzsteuer abführen muss.<br />
Steuern einkalkulieren<br />
Das Finanzamt verlangt für die Einkommen- <strong>und</strong> Umsatzsteuern<br />
Vorauszahlungen. Die Einkommensteuer-Vorauszahlungen<br />
sind im vierteljährlichen Turnus, die Umsatzsteuer-Vorauszahlungen<br />
monatlich zu entrichten. Je nach<br />
Einnahmesituation kann die Umsatzsteuer-Vorauszahlung<br />
auch quartalsweise erfolgen. Für die Umsatzsteuer müssen Sie<br />
dazu eine sogenannte Umsatzsteuervoranmeldung erstellen.<br />
Unternehmer sind mittlerweile dazu verpflichtet, diese auf<br />
elektronischem Weg an das Finanzamt zu übermitteln. Dafür<br />
wird ein sogenanntes „Elster-Zertifikat“ benötigt, im Gr<strong>und</strong>e<br />
nichts anderes als eine Datei, die man auf seinem Rechner<br />
installieren muss. Das Zertifikat ist online unter www.elster.<br />
de erhältlich. Die Höhe der Vorauszahlungen der Einkommensteuer<br />
hängt bei Existenzgründern davon ab, welche zu<br />
erwartenden Einkünfte sie im steuerlichen Erfassungsbogen<br />
angegeben haben. Seien Sie an dieser Stelle besonders wachsam,<br />
denn zu hohe, aber auch zu niedrige Angaben können für<br />
böse Überraschungen sorgen. Wer als Lediger für das erste Jahr<br />
Einnahmen angibt, die über der Einkommensteuer-Freigrenze<br />
von mehr als 8.820 Euro liegen, muss Einkommensteuern vorauszahlen.<br />
Dazu schickt Ihnen das Finanzamt einen Vorauszahlungsbescheid,<br />
dem Sie aber auch dann Folge leisten müssen,<br />
wenn Sie die zu erwartenden Einkünfte nicht erzielen, weil<br />
Sie zum Beispiel einen bestimmten Auftrag nicht bekommen<br />
haben oder das Architekturbüro, das Sie als freien Mitarbeiter<br />
engagiert hat, pleitegeht oder – was leider oft vorkommt –<br />
Auftraggeber nicht pünktlich zahlen. Die umgekehrte Situation<br />
– Sie erzielen Einkünfte, leisten aber keine Vorauszahlungen<br />
– kann genauso böse enden, nämlich dann, wenn Sie den Betrag<br />
für die Einkommensteuer anderweitig ausgeben. Deshalb:<br />
Bei einem saftigen Betrag auf dem Konto immer den Anteil für<br />
die Steuern zur Seite legen, entweder aufs Tagegeldkonto oder<br />
sich auf dem Geschäftskonto eine Marke setzen, die Sie nicht<br />
unterschreiten. So bleiben Sie liquide, auch wenn die Einkommen<br />
<strong>und</strong> Umsatzsteuern wieder mal zuschlagen.
JETZT KOSTENFREI BESTELLEN:<br />
TECHNISCHE REGELN – ABC DER BITUMENBAHNEN<br />
Abb. Makroaufnahme einer beschieferten Bitumenbahn.<br />
Daran soll<br />
sich das Wetter<br />
abarbeiten.<br />
Der härteste Gegner fürs Wetter –<br />
<strong>und</strong> der beste Fre<strong>und</strong> des <strong>Architekten</strong>.<br />
Entscheiden Sie sich beim Dach für die sichere<br />
Abdichtung mit Bitumenbahnen:<br />
• Vertrauen Sie auf das höchste technische<br />
Niveau der Branche.<br />
• Nutzen Sie die Gestaltungsfreiheit<br />
von Bitumenbahnen.<br />
• Empfehlen Sie Flachdächer – sorgenfrei.<br />
Kostenlos: Das Regelwerk der Branche<br />
Für Ihren Einstieg ins Berufsleben: Die „Technischen Regeln – abc<br />
der Bitumenbahnen“ sind das perfekte Nachschlagewerk, wenn es<br />
um die Planung <strong>und</strong> Ausführung von Flachdachabdichtungen geht.<br />
Jetzt kostenlos bestellen oder als interaktives PDF <strong>und</strong> eBook<br />
herunterladen unter derdichtebau.de/abc<br />
die bitumenbahn GmbH<br />
derdichtebau.de • info@derdichtebau.de
144 EXISTENZGRÜNDUNG Die eigene Homepage<br />
Selbstpräsentation im Internet<br />
von Eric Sturm<br />
Eine eigene Website ist beim Start in die Selbständigkeit fast schon ein Muss.<br />
Allein die Präsenz im Internet wird noch keinen Auftrag an Land spülen. Wer sich<br />
jedoch elegant durchs Netz zu bewegen weiß, hat größere Chancen, von<br />
potenziellen Auftraggebern wahrgenommen zu werden. Wie Netzneulinge das<br />
Projekt Website meistern.<br />
Die meisten Aufträge werden an Leute vergeben, die<br />
man kennt. Wer sich als Start-up also erstmalig auf<br />
dem Projektmarkt umschaut, hat dabei gegenüber den<br />
„alten Hasen“ im Geschäft – also langjährig tätigen <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieuren – einen entscheidenden Nachteil: Als Berufsanfänger<br />
hat man meist kein Netzwerk, kennt demnach<br />
wenige Leute in der Branche <strong>und</strong> ist mehr oder weniger ein „unbeschriebenes<br />
Blatt“. Doch mit der richtigen Marketingstrategie<br />
in eigener Sache lässt sich das ändern. Und das Internet ist<br />
dabei eine große Hilfe.<br />
Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der Selbstdarstellung im Netz<br />
In den zurückliegenden Jahren an der Hochschule haben Sie<br />
sich wertvolles Wissen angeeignet, in Projekten <strong>und</strong> Praktika<br />
bewiesen, dass Sie es anwenden können <strong>und</strong> kreativ sind.<br />
Doch ein Diplom-Zeugnis spricht nicht für sich. Sie müssen<br />
potenziellen Arbeitgebern bzw. aktuellen Auftraggebern<br />
zeigen, was sie können. Das geht optimal mit einer eigenen<br />
Website. Sie ist der Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der Selbstdarstellung<br />
im Netz. Am Rande bemerkt: „Selbstdarstellung” klingt<br />
für manche zwar nach Angeberei, doch darum geht es nicht.<br />
Selbstdarstellung bedeutet, das eigene Profil (Wer bin ich?<br />
Was kann ich?) <strong>und</strong> die eigenen Projekte zu präsentieren sowie<br />
sachlich <strong>und</strong> informierend über die eigene Arbeit zu berichten.<br />
Für alle Kreativen – vom Schmuckdesigner bis zum Werbefilmproduzenten<br />
<strong>und</strong> natürlich auch für Planer – gehört diese Art<br />
der Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache zur professionellen<br />
Ausübung ihres Berufs.<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Dr. Andreas Staufer, Fachanwalt für IT-Recht. sollten Sie darauf achten, dass sie keine Urheberrechte<br />
verletzen, das gilt insbesondere für<br />
Wie wichtig ist die Präsenz eines jungen Unternehmens<br />
Fotos <strong>und</strong> Texte. Im Internet fallen Verstöße<br />
im Netz?<br />
schnell auf. Lassen Sie daher die Website auf<br />
Dr. Andreas Staufer: So wie man eine Visitenkarte hat, sollten Selbständige<br />
im Internet zumindest mit einer professionellen Seite prä-<br />
Webagentur Rechtssicherheit zu, lassen Sie<br />
Rechtssicherheit prüfen – sichert Ihnen Ihre<br />
sent sein. Deren Auffindbarkeit ist auch für die Neuk<strong>und</strong>enakquise sich dies schriftlich bestätigen. Wenn Sie Ihre<br />
wichtig. Sogar Geschäftsk<strong>und</strong>en suchen zunehmend im Web nach AGB online stellen oder gar einen Webshop betreiben,<br />
kommen Sie um eine anwaltliche Prü-<br />
Dienstleistern. Um im Ranking der Suchmaschinen eine gute Platzierung<br />
zu erzielen, bieten sich seltene Nischenangebote an. Wer sich fung fast nicht herum.<br />
beispielsweise auf den Bau von Rettungswachen spezialisiert hat, hat Welche Verstöße kommen beim Betreiben einer Website<br />
gute Chancen, bei Google weit vorne zu liegen. Für all diejenigen, die immer wieder vor?<br />
keine seltene Nische belegen, aber Akquise über Internet betreiben, Dr. Andreas Staufer: Viele vergessen Angaben im Impressum, häufig<br />
fehlen auch die Datenschutzhinweise. Wer zur Auswertung seiner<br />
empfiehlt sich die Beratung durch eine Agentur.<br />
Was müssen Websitebetreiber rechtlich beachten?<br />
Website Google Analytics nutzt, muss einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung<br />
mit dem Anbieter abschließen. Das wissen viele<br />
Dr. Andreas Staufer: Es gibt Pflichtangaben, die Sie auf Ihrer Website<br />
aufführen müssen. Pflicht ist zunächst ein Impressum; es enthält nicht. Auch Urheberrechtsverletzungen passieren schnell, wenn man<br />
unter anderem den vollständigen Namen oder die Firma des Betreibers,<br />
Anschrift mit E-Mail <strong>und</strong> Telefonnummer sowie Angaben zur keine Rechte hat. Die Kosten einer Abmahnung übersteigen dann<br />
beispielsweise eine Landkarte als Hintergr<strong>und</strong> nutzt, an der man<br />
Aufsichtsbehörde. Ebenso wichtig sind Datenschutzhinweise. Ferner schnell die Kosten einer vorherigen Beratung. (Interview: us)
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Die eigene Homepage<br />
145<br />
Wenn Sie vorhaben, sich Auftraggebern als externer Dienstleister<br />
anzubieten, ist es besonders wichtig, mit der Website<br />
Vertrauen zu schaffen <strong>und</strong> einen seriösen Eindruck zu hinterlassen.<br />
Ein professionelles, sachliches Design, aussagekräftige<br />
Texte <strong>und</strong> hochwertige Arbeitsproben sind hierbei von großer<br />
Bedeutung.. Ideal ist es, wenn Sie schon das eine oder andere<br />
K<strong>und</strong>enprojekt realisiert haben <strong>und</strong> die Zufriedenheit Ihrer bisherigen<br />
Auftraggeber in Form von „K<strong>und</strong>enstimmen“ auf der<br />
Website abbilden können.<br />
Bevor Sie mit der Einrichtung der eigenen Website oder mit<br />
den (beruflichen) Seiten in den sozialen Netzwerken beginnen,<br />
sollten Sie sich ein paar gr<strong>und</strong>legende Gedanken machen, wie<br />
Sie sich präsentieren möchten <strong>und</strong> wen Sie ansprechen. Nehmen<br />
Sie einfach Papier <strong>und</strong> Stift <strong>und</strong> schreiben Sie die Antworten<br />
auf diese Fragen auf, die zum Beispiel so lauten könnten:<br />
Was kann ich besonders gut? Wo liegen meine Stärken?<br />
Wie kann ich das am besten zeigen?<br />
In welchem Umfeld / für wen möchte ich arbeiten?<br />
Aus diesen Gr<strong>und</strong>überlegungen können Sie wichtige Prinzipien<br />
für Ihre Selbstdarstellung im Netz ableiten. Hier drei<br />
Beispiele dazu:<br />
Wer im Ausland Fuß fassen möchte, sollte seine Website<br />
mindestens auf Deutsch <strong>und</strong> auf Englisch anbieten, in den<br />
sozialen Netzwerken eher englisch kommunizieren <strong>und</strong><br />
statt auf dem deutschsprachigen Business-Netzwerk Xing<br />
lieber (auch) ein Profil auf der internationaler ausgerichteten<br />
Plattform Linkedin einrichten.<br />
Wenn Sie sich für Denkmalschutz <strong>und</strong> Sanierung interessieren,<br />
überzeugen Sie potenzielle Arbeitgeber am ehesten<br />
mit konkreten Arbeitsproben aus diesem Bereich, aber<br />
auch mit Fotos oder Handzeichnungen, zum Beispiel von<br />
historischen Gebäuden, wenn sie auf der Website gut präsentiert<br />
sind.<br />
Möchten Sie im Bereich 3D-Visualisierung tätig werden,<br />
sollte Ihre Website entsprechende Arbeitsproben <strong>und</strong> natürlich<br />
Informationen über Ihre konkreten Software-Kenntnisse<br />
bereithalten. Auch ein eigenes Blog, in dem Sie über<br />
aktuelle Visualisierungstrends berichten, würde Ihr Profil<br />
als 3D-Spezialist stärken.<br />
Bei der Selbstdarstellung im Netz übernimmt Ihre Website drei<br />
wichtige Aufgaben:<br />
Die Person vorstellen: Die Besucher, zum Beispiel potenzielle<br />
Arbeitgeber, sehen auf der Website eines Architektur-Absolventen<br />
die wichtigsten Projekte aus dem Studium, die Computerkenntnisse<br />
<strong>und</strong> die bisherigen beruflichen Stationen.<br />
Als Berufsanfänger hat man meist kein Netzwerk.<br />
Das Internet kann helfen, das zu ändern.
146<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Die eigene Homepage<br />
Website-Baukästen<br />
Onlineportfolios <strong>und</strong> Web-Visitenkarten richten sich vor allem an Freelancer oder<br />
Berufsanfänger auf Jobsuche: Mit ihnen kann man bequem das eigene Portfolio im Netz,<br />
also eine Art digitale Bewerbungsmappe, herstellen. Anbieter-Tipps: Dunked.com, Squarespace.com<br />
Die klassischen Website-Baukästen wie Jimdo (Tipp!) oder MyWebsite von 1&1 eignen sich für<br />
klassische Büro-Websites (zum Beispiel von Existenzgründern) am besten.<br />
Wer häufig eigene, aktuelle Beiträge (Blog Posts) veröffentlicht, sollte sich Blogsysteme wie WordPress.com<br />
oder Tumblr genauer ansehen.<br />
Über Aktuelles berichten: Da sich moderne Website-Systeme<br />
auch ohne Programmierkenntnisse leicht bedienen lassen,<br />
können Sie auf Ihrer Website ohne großen Aufwand regelmäßig<br />
von Ihren Projekten oder über Wissenswertes aus der Branche<br />
berichten. Damit geben Sie Außenstehenden einen sehr<br />
glaubwürdigen Einblick in Ihre Arbeit, stellen Ihre Fachkompetenz<br />
unter Beweis <strong>und</strong> bringen sich ins Gespräch. Pflegen Sie<br />
regelmäßig Neuigkeiten ein.<br />
Kontaktmöglichkeiten bieten: Über die Website kann Sie ein<br />
Arbeitgeber oder Interessent per Telefon, per E-Mail, Videotelefonie<br />
oder soziale Medien bequem kontaktieren. Bei Selbständigen<br />
mit fester Büroadresse macht natürlich auch ein<br />
Lageplan einen guten Eindruck.<br />
Weniger ist mehr!<br />
Egal für welchen Zweck Sie Ihre Website einsetzen:<br />
Versuchen Sie, nur die wirklich<br />
wichtigen Informationen bereitzustellen<br />
<strong>und</strong> nur die besten<br />
Projekte zu zeigen. Ein Besucher<br />
Ihrer Website schaut<br />
sich davor <strong>und</strong> danach<br />
meist noch viele andere<br />
60<br />
EURO<br />
maximal kostet es<br />
im Jahr, um unter einer<br />
eigenen Domain<br />
auftreten zu können.<br />
Internetseiten an <strong>und</strong><br />
verbringt maximal ein<br />
paar Minuten auf Ihren<br />
Seiten. Es reicht also beispielsweise<br />
vollkommen<br />
aus, wenn der Lebenslauf<br />
mit dem Abitur beginnt <strong>und</strong><br />
wenn drei oder vier Projekte<br />
aus dem Studium Ihre Fähigkeiten<br />
illustrieren. Ihre Projektfotos<br />
sprechen nicht für sich!<br />
Im Netz ist es wichtig, Informationen knapp <strong>und</strong> präzise zu<br />
vermitteln. In der kurzen Zeit, die ein Besucher Ihren Inhalten<br />
widmet, dürfen keine Missverständnisse auftreten. Versuchen<br />
Sie daher, Ihre Projekte, Arbeitsproben etc. immer „idiotensicher“<br />
zu präsentieren.<br />
Videos, Broschüren <strong>und</strong> Präsentationen<br />
Neben Bildern <strong>und</strong> Texten kann eine Website heutzutage natürlich<br />
auch andere Medien beherbergen. Ein paar Beispiele:<br />
Videos können zu YouTube oder Vimeo hochgeladen <strong>und</strong> von<br />
dort aus – mit Hilfe des sogenannten „Embed Code“ – direkt<br />
in die Website eingebettet werden. Nach dem gleichen Prinzip<br />
kann man auch PowerPoint-Präsentationen (via SlideShare),<br />
Broschüren (mit Issuu) oder Pläne (über Scribd) in die eigenen<br />
Internetseiten integrieren.<br />
Eigene Website: Aufwand <strong>und</strong> Kosten<br />
Wer schnell <strong>und</strong> kostengünstig eine einfache Website ins Netz<br />
stellen möchte, braucht heute zwar keine HTML-Kenntnisse<br />
mehr <strong>und</strong> muss auch nicht für ein paar Tausend Euro einen<br />
Webdesigner engagieren. Mit einem Website-Baukasten können<br />
sich Existenzgründer ohne Programmierkenntnisse eine<br />
ansehnliche Bewerbungs-Website oder ein Onlineportfolio „im<br />
Eigenbau“ zusammenstellen.<br />
Die Basisversionen der genannten Systeme sind gratis nutzbar.<br />
Einziger Nachteil: Man hat keine normale Webadresse,<br />
die Seiten sind dann unter einer sog. „Subdomain“ erreichbar,<br />
zum Beispiel sebastianmarkdorf.jimdo.com – das geht zwar<br />
anfangs (<strong>und</strong> ist zum Testen w<strong>und</strong>erbar geeignet!), wirkt aber<br />
auf Dauer unprofessionell. Daher sollten Sie, wenn Sie sich für<br />
eines dieser günstigen Systeme entschieden haben, die „Premium“-<br />
oder „Business“-Variante buchen, dann können Sie Ihre<br />
Website unter einer eigenen Domain nutzen (Kosten: ca. 50-60<br />
EUR/Jahr).
verpennt?<br />
Dnn lde jetzt BIM-EAY »Edution« für ALLPLAN runter.<br />
Knn viel, kotet niht.<br />
BIM-EAY »Edution«. Für ufewekte Tlente von moren.<br />
L deine Ideen Wirklihkeit werden: www.bim-easy.de<br />
MindModel. Die Zukunft it mehr l dreidimenionl.
148 EXISTENZGRÜNDUNG Finanzieren<br />
Ohne Moos nix los<br />
von Ines Becker<br />
Geld macht nicht glücklich, aber es verschafft eine Sorge weniger beim Einstieg ins eigene Kleinunternehmen.<br />
Für Investitionen, aber auch um die erste Durststrecke zu überbrücken, brauchen<br />
die meisten Existenzgründer ein kleines Startkapital. Das kann man sich beim Staat, aber auch<br />
in der Privatwirtschaft besorgen.<br />
Wie viel Startkapital?<br />
Ehe Sie sich auf die Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit<br />
für Ihr Vorhaben machen, müssen Sie Ihren Finanzbedarf klären.<br />
Denn egal ob Sie den Existenzgründungszuschuss oder das<br />
Einstiegsgeld beantragen, einen Verwandten anpumpen oder<br />
die Bank – jeder Geldgeber möchte natürlich wissen, welche<br />
Summen im Raum stehen <strong>und</strong> wofür Sie das Geld brauchen.<br />
Fragen Sie sich daher: Wie viel Geld brauche ich zum Leben?<br />
Benötigen Sie für Ihre Tätigkeit<br />
einen neuen PC, neue Software?<br />
Haben Sie den Platz <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />
ein Home-Office einzurichten,<br />
oder müssen Sie ein<br />
separates Büro anmieten? Diese<br />
Fragen sind zur Klärung Ihres Finanzierungsbedarfs<br />
elementar<br />
– wie viel Geld wird mindestens<br />
benötigt?<br />
Ist die finanzielle Aufwendung<br />
geklärt, entscheidet sich meist<br />
schon hier, wer der richtige Ansprechpartner<br />
ist oder ob Sie sich<br />
auf die Suche nach mehreren Investoren<br />
begeben müssen. All<br />
diese Erkenntnisse fließen in Ihren<br />
Businessplan ein. Er ist notwendige<br />
Voraussetzung für die Beantragung<br />
fast aller Finanzierungen.<br />
Nützliche Links<br />
Zudem hilft er ganz persönlich bei der Präsentation der eigenen<br />
Gründung <strong>und</strong> Argumentation des Finanzierungsbedarfs.<br />
Wichtiger Bestandteil des schriftlichen Geschäftskonzeptes ist<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Energie<br />
www.bmwi.de<br />
(mit ausführlicher Linkliste zu Ansprechpartnern<br />
verschiedenster Förderungen)<br />
Agentur für Arbeit<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
KfW Mittelstandsbank<br />
gruenderkredit.kfw.de<br />
Europäischer Sozialfonds<br />
www.esf.de<br />
Mikrofinanzfonds <strong>und</strong> -institute<br />
www.mikrokreditfonds.de<br />
die Ertragsvorschau für drei Jahre, die sogenannte Umsatz- <strong>und</strong><br />
Rentabilitätsvorschau. Hier werden die prognostizierten Einnahmen<br />
den laufenden Betriebskosten (Kfz, Miete, Bürobedarf<br />
etc.) gegenübergestellt. Als Faustregel wird meist angegeben,<br />
dass im dritten Geschäftsjahr zwischen 15.000 <strong>und</strong> 20.000<br />
Euro als Reingewinn (Einnahmen minus Betriebskosten) erwirtschaftet<br />
werden sollten, damit die Gründung perspektivisch<br />
tragfähig erscheint. Liegen Sie mit Ihren Prognosen weit<br />
darunter, sollten Sie sich genau überlegen, ob alle Ihre Ausgaben<br />
wirklich notwendig sind. Alternativ<br />
überdenken Sie, welche<br />
Leistungen Sie noch anbieten können,<br />
<strong>und</strong> erweitern Ihr Portfolio.<br />
Zuschüsse:<br />
Geld ohne Risiko<br />
Geld, das man nicht zurückzahlen<br />
muss, sollte bei Ihren<br />
Finanzierungsüberlegungen<br />
oberste Priorität haben. Bei der<br />
B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit kann<br />
man diese beiden Arten von Zuschüssen<br />
beantragen:<br />
Gründungszuschuss<br />
Über den Gründungszuschuss<br />
können Sie Ihren Lebensunterhalt<br />
in der Startphase der Existenzgründung absichern. Diesen<br />
können jedoch nur diejenigen beantragen, die sich in einem<br />
Angestelltenverhältnis befanden <strong>und</strong> damit in die gesetzliche
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Finanzieren<br />
149<br />
Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, also alle, denen<br />
das Arbeitslosengeld I zusteht. Wichtig: Der Antrag für den<br />
Gründungszuschuss muss vor der Gründung <strong>und</strong> Aufnahme<br />
der Selbständigkeit gestellt werden. Der Gründungszuschuss<br />
erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden sechs Monate<br />
lang zu der Summe des sonst bezogenen Arbeitslosengeldes<br />
weitere 300 Euro monatlich gezahlt. Nach anschließender<br />
Prüfung der aktuellen Entwicklung des Unternehmens durch<br />
die Agentur <strong>und</strong> dem positiven Entscheid kann eine Aufbauförderung<br />
gewährt werden. Für weitere neun Monate werden zur<br />
sozialen Absicherung 300 Euro ausgezahlt.<br />
Einstiegsgeld<br />
Ein Großteil der Uni-Absolventen wird sich aber direkt an die<br />
Jobcenter wenden, da ihnen die Beschäftigungszeit als Angestellte<br />
fehlt <strong>und</strong> sie zu den ALG-II-Empfängern gehören. Diese<br />
Gruppe wird durch die speziellen Fallmanager für Selbständigkeit<br />
<strong>und</strong> Existenzgründungen betreut. Ihr Lebensunterhalt wird<br />
mit dem sogenannten „Hartz IV“ abgesichert. Zudem haben<br />
sie die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Beratungsdienstleistungen<br />
wie Existenzgründerseminare, Anwalt oder<br />
Steuerberater zu beantragen. Nach eingehender Prüfung des<br />
Geschäftskonzeptes kann außerdem ein Einstiegsgeld die nötige<br />
finanzielle Unterstützung bieten. Hier können maximal für<br />
24 Monate 100 Prozent – meistens aber nur 50 Prozent – der<br />
Regelleistung (Hartz-IV-Geld) ausgezahlt werden.<br />
Darlehen von der Arbeitsagentur<br />
Außerdem ist es möglich, dass Darlehen zur Eingliederung<br />
von Selbständigen gewährt werden. Diese können für die Beschaffung<br />
von Sachgütern gezahlt werden, soweit sie für die<br />
Ausübung der selbständigen Tätigkeit erforderlich sind. Die<br />
Zuschüsse betragen maximal 5.000 Euro. Ein Darlehen kann<br />
den Höchstbetrag für Zuschüsse übersteigen. Unter Umständen<br />
können Zuschüsse <strong>und</strong> Darlehen kombiniert werden.<br />
Sachmittel können sein: Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattungen<br />
(PC <strong>und</strong> Software, Telefonanlage, Kopierer, Mobiliar oder<br />
Ähnliches), marketing- <strong>und</strong> vertriebunterstützende Investiti-
150<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Finanzieren<br />
Stichwort: Mikrofinanzinstitute<br />
Als Mikrofinanz-Institutionen werden Organisationen<br />
bezeichnet, die finanzielle Basisdienstleistungen wie<br />
Kredite auch solchen K<strong>und</strong>en zur Verfügung stellen, die<br />
von herkömmlichen Banken aus verschiedenen Gründen<br />
nicht bedient werden. Sie müssen beim DMI (Deutsches<br />
Mikrofinanz Institut e. V.) akkreditiert sein <strong>und</strong> empfehlen<br />
die Vergabe von Krediten über die GLS-Bank. Ebenso haften<br />
sie für 20 Prozent der Kreditausfälle. Es gibt in jedem<br />
B<strong>und</strong>esland Mikrofinanzinstitute, die überall die gleichen<br />
Konditionen anbieten. Beim ersten Kredit werden bis zu<br />
10.000 Euro ausgezahlt, beim zweiten bis zu 15.000 Euro<br />
<strong>und</strong> beim dritten <strong>und</strong> weiteren bis 20.000 Euro. Die Auszahlung<br />
der Gelder ist an die Zahlung der monatlichen<br />
Raten geb<strong>und</strong>en, außerdem ist es wichtig, dass der<br />
Kreditnehmer das Institut frühzeitig über mögliche<br />
Zahlungsschwierigkeiten informiert. Diese Unterlagen sind<br />
erforderlich:<br />
Businessplan<br />
Betriebswirtschaftliche Auswertung (bei Bestandsunternehmen)<br />
Planung der nächsten zwei Jahre<br />
Aufstellung über andere Kredite<br />
Schufa-Auskunft<br />
Lebenslauf<br />
Einnahmen-Ausgaben-Übersicht<br />
Zuschüsse der Länder<br />
Der Weg in die Selbständigkeit ist auch ein alternativer Weg<br />
aus der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen<br />
<strong>und</strong> damit die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu verbessern,<br />
war das Ziel der Initiatoren des Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF). Seit 1957 unterstützt die EU mit den Geldern des<br />
ESF unter anderem die Existenzgründer in ihren Ländern – so<br />
auch in Deutschland – in Milliardenhöhe. Dabei entscheidet<br />
jedes B<strong>und</strong>esland, wie es seine Jungunternehmer fördert <strong>und</strong><br />
zu welchem Anteil ESF-Gelder fließen. Es lohnt sich daher<br />
immer, im jeweiligen Wirtschaftsministerium nachzufragen.<br />
Gute Chancen haben auf alle Fälle Existenzgründer der neuen<br />
B<strong>und</strong>esländer, da hier der Arbeitsmarkt besonders intensiv gefördert<br />
wird. So gibt es beispielsweise bei der Gesellschaft für<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen<br />
mbH (GfAW), welche die ESF-Mittel für das Land Thüringen<br />
verwaltet, verschiedene Möglichkeiten der Förderung. Besonders<br />
interessant ist der Existenzgründerzuschuss, bei dem im<br />
ersten Geschäftsjahr monatlich bis zu 600 Euro ausgezahlt<br />
werden – steuerfrei <strong>und</strong> ohne Anrechnung auf die Sozialleistungen,<br />
die bei der Gemeinde beantragt wurden.<br />
Das ist gerade für diejenigen ideal, die am Anfang viele Anschaffungskosten<br />
haben. Aber Achtung: Gefördert wird nur<br />
das erste Geschäftsjahr <strong>und</strong> damit auch nur die Abschreibung<br />
der Güter für diesen Zeitraum. Planen Sie dagegen mit vielen<br />
kleinen Investitionen, sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgütern<br />
(je maximal 410 Euro), können Sie diese im Jahr<br />
des Kaufs abschreiben <strong>und</strong> sich damit auch in voller Höhe über<br />
die ESF-Gelder fördern lassen. Dieser Existenzgründerzuschuss<br />
ist gerade für die Beschaffung aller Arbeitsmittel eine ideale Finanzierungsmöglichkeit.<br />
Er muss vor der Gründung beantragt<br />
werden <strong>und</strong> setzt die Meldung als arbeitslos voraus.<br />
Kredite: Geld, das Geld kostet<br />
onen (Erstellung Homepage, Werbemittel …), Fahrzeuge, Maschinen,<br />
Werkzeuge <strong>und</strong> so weiter.<br />
Falls alle bisher vorgestellten Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für Sie nicht ausreichen, sollten Sie je nach Umfang Ihres Geschäftskonzeptes<br />
doch noch einmal Ihren Businessplan prüfen<br />
<strong>und</strong> im Zweifelsfalle den Rotstift zücken. Denn neben dem<br />
Aufwand für Beantragung <strong>und</strong> Nachweis der Verwendung der<br />
Gelder gehen Sie mit den zuvor genannten Finanzierungskonzepten<br />
keine weiteren Verpflichtungen ein. Sie müssen die<br />
Gelder nicht zurückzahlen, keine Zinsen begleichen oder Bürgschaften<br />
bringen <strong>und</strong> sind nicht gezwungen, innerhalb gesetzter<br />
Frist einen messbaren Erfolg nachzuweisen.<br />
Bedenken Sie: Bei einem Kredit ist das Geld nur geborgt.<br />
Wenn Sie nach kurzer Zeit merken, dass Ihnen ein Angestelltenverhältnis<br />
besser liegt als die Selbständigkeit, Sie ein lukratives<br />
Jobangebot bekommen oder schlichtweg mit Ihrem<br />
Konzept scheitern, stehen Sie trotzdem für Ihre eingegangenen<br />
finanziellen Verpflichtungen gerade. Sie können keine Bank<br />
im Nachhinein dazu zwingen, die Zinsen, die Laufzeit <strong>und</strong> die<br />
Abschlagsraten zu verringern <strong>und</strong> damit Ihrer veränderten Lebenssituation<br />
anzupassen.<br />
Bevor Sie den Kontakt zu der Hausbank suchen, lohnt es<br />
sich, den Verwandten- <strong>und</strong> Bekanntenkreis zu sondieren. Gibt<br />
es hier vielleicht die Möglichkeit, um einen zinslosen Privatkredit<br />
zu bitten? Wenn Sie tatsächlich einen Protegé finden, legen<br />
Sie gemeinsam in einem schriftlichen Vertrag genau die Summe<br />
sowie die Auszahlungs- <strong>und</strong> Rückzahlungsmodalitäten
EXISTENZGRÜNDUNG Finanzieren<br />
151<br />
fest. Das vermeidet späteren Zwist <strong>und</strong> sichert das gegenseitige<br />
Vertrauen. Professionelle Unterstützung beim Aufsetzen<br />
eines solchen Schriftstückes erhalten Sie vom Rechtsanwalt<br />
oder bei gemeinnützigen Rechtsberatungen. So haben Sie bei<br />
einem guten Verhältnis zueinander noch eher die Möglichkeit,<br />
auch nach Vertragsabschluss Abweichungen zu verhandeln,<br />
sollte sich bei Ihrer Gründung etwas ändern.<br />
Den passenden Kreditgeber aufspüren<br />
Die Suche nach einem geneigten <strong>und</strong> optimalen Kreditgeber<br />
erfordert viel Laufleistung <strong>und</strong> Klinkenputzen. Kein Kreditinstitut<br />
verleiht aus reiner Gutmütigkeit Geld. Jede Bank prüft das<br />
Geschäftskonzept auf Herz <strong>und</strong> Nieren, verlangt Sicherheiten<br />
<strong>und</strong> möchte nachweisbare Erfolge sehen. Ein Kredit erweitert<br />
zwar Ihren finanziellen Rahmen, kann aber Ihren Aktionsradius<br />
enorm einschränken. Sicherheiten können beispielsweise Sparbücher,<br />
Anlagevermögen, Bürgschaften, Lebensversicherung,<br />
Immobilien <strong>und</strong> vieles mehr sein. Hüten Sie sich aber davor, Ihre<br />
Altersvorsorge als Sicherheit anzugeben. Auf die sind Sie gerade<br />
als selbständiger Unternehmer mehr denn je angewiesen.<br />
Ebenso sollten Sie – wenn möglich – Bürgschaften ausschließen.<br />
Es wird zudem sehr schwierig werden, in Ihrem Familien-<br />
<strong>und</strong> Bekanntenkreis jemanden als Bürgen zu gewinnen.<br />
Zu Recht. Denn sollten Sie einmal nicht in der Lage sein, Ihren<br />
finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, muss der Bürge<br />
dafür aufkommen. Im Zweifelsfalle mit allen Werten, die er besitzt.<br />
Sie sollten sich daher wirklich gut überlegen, ob Sie diese<br />
zusätzliche Verantwortung <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Druck<br />
auch noch auf sich nehmen wollen.<br />
Es gibt unzählige Kreditmöglichkeiten <strong>und</strong> -konditionen.<br />
Manche Gründungen brauchen einen Millionenbetrag, um anzulaufen.<br />
Anderen wiederum genügt ein sogenanntes Mikrodarlehen,<br />
da ihr Investitionsbedarf die Summe von 25.000 Euro<br />
nicht überschreitet. Je geringer die Kreditsumme, desto leichter<br />
wird es sein, den passenden Geldgeber zu finden. Bekannte<br />
Geldgeber sind die KfW Mittelstandsbank, die viele Absolventen<br />
als Studienkreditgeber bereits kennen, <strong>und</strong> sogenannte Mikrofinanzinstitute<br />
(s. Kasten).
152<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Gewinne erwirtschaften<br />
Leistung gegen Geld<br />
Keiner wird sich den Stress einer Existenzgründung antun, wenn es keine Aussicht aufs Geldverdienen<br />
gäbe. Einige Anregungen, was Sie für Ihre Leistungen verlangen können <strong>und</strong> wie man<br />
Aufträge <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gewinnt.<br />
Wenn die Unternehmensgründung <strong>und</strong> das Startkapital<br />
einmal auf den Weg gebracht wurden, ist eine<br />
große Hürde genommen. Nun müssen Sie selbst<br />
das Geld mit Ihrem Unternehmen verdienen. Als freier Mitarbeiter<br />
haben Sie Ihre K<strong>und</strong>en, meist Architekturbüros, praktisch<br />
schon „in der Tasche“. Wichtig ist, dass Sie sich mehrere<br />
Auftraggeber suchen, um nicht in den Verdacht der Scheinselbständigkeit<br />
zu geraten.<br />
Strategien zur Selbstvermarktung<br />
K<strong>und</strong>enakquise ist vom Gr<strong>und</strong>satz her genauso wie eine Bewerbung,<br />
nur mit dem Unterschied, dass Sie sich Auftraggeber<br />
(keinen Arbeitgeber) suchen, die Ihre Leistungen einkaufen <strong>und</strong><br />
Ihnen dafür ein Honorar (kein Gehalt) zahlen. Vertrauen spielt<br />
dabei eine große Rolle. Dieses kann nur entstehen, wenn man<br />
Ihren Namen <strong>und</strong> Ihre Arbeit kennt. Nicht umsonst spricht<br />
man von „sich einen Namen machen“. Dafür reicht ein goldenes<br />
Schild am Büroeingang nicht aus. Oberstes Gebot ist es<br />
also, in die Rolle eines Verkäufers zu schlüpfen <strong>und</strong> sich regelrecht<br />
anzubieten. „Kann ich nicht“, sagen Sie jetzt vielleicht?<br />
Nun – viele von uns meinen, nicht gut verkaufen zu können,<br />
schon gar nicht sich selbst. Ihnen bleiben aber nur zwei Möglichkeiten:<br />
Entweder Sie lernen Akquise oder suchen sich für<br />
diese Rolle einen Partner, der diese Leistung allerdings sicher<br />
nicht zum Nulltarif anbieten wird. Ohne intensives Bemühen<br />
um neue K<strong>und</strong>en ist eine Selbständigkeit zum Scheitern<br />
verurteilt. Verwechseln Sie Akquise nicht mit marktschreierischem<br />
Klinkenputzen. Auch introvertierte Menschen, die nicht<br />
gern im Mittelpunkt stehen, können mit subtilen Mitteln, die<br />
zu ihrem Typ passen, sehr erfolgreich akquirieren. Der Begriff<br />
kommt vom lateinischen „quaerere“ <strong>und</strong> bedeutet „suchen“<br />
oder „fragen“. K<strong>und</strong>en können Sie nur für sich gewinnen, wenn<br />
Sie diese erst einmal über Ihr Angebot informieren. Diese drei<br />
Wege bieten sich dafür an:
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Gewinne erwirtschaften<br />
153<br />
Drucksachen<br />
Visitenkarten brauchen Sie ohnehin, also warum nicht gleichzeitig<br />
einen Flyer drucken lassen, auf dem Sie sich mit Ihrem<br />
Angebot präsentieren? Achten Sie auf wenig Text, der K<strong>und</strong>e<br />
sollte mit einem Blick erfassen, welchen Mehrwert er durch<br />
Ihre Dienstleistungen hat. Lassen Sie ruhig Bilder sprechen,<br />
zum Beispiel von bereits realisierten Projekten. Auch Ihr Porträt<br />
mit Kontaktdaten gehört in einen Flyer. So steht vor dem<br />
Namen auch ein Gesicht.<br />
Internet<br />
Wichtig ist, dass potenzielle Auftraggeber Ihren Namen <strong>und</strong> Ihr<br />
Angebot im Internet finden. Für den Anfang reicht ein kostenloses<br />
Profil auf Xing, später aber sollten Sie auch eine eigene<br />
Website einrichten. Dank verschiedener Baukastensysteme<br />
lässt sich heutzutage schon mit wenig Geld eine recht passable<br />
Homepage zum kleinen Preis erstellen.<br />
Persönlicher Kontakt<br />
Weder Internet noch Drucksachen allein reichen aus, um langfristig<br />
Vertrauen zum K<strong>und</strong>en aufzubauen. Eine echte Bindung<br />
entsteht nur durch den persönlichen Kontakt. Gehen Sie also<br />
auf die Menschen zu – bei Baukongressen oder Fachtagungen<br />
treffen Sie auf zahlreiche mögliche Auftraggeber, mit denen Sie<br />
Visitenkarten <strong>und</strong> Flyer austauschen können.<br />
Aufträge suchen <strong>und</strong> finden<br />
Teilnahme an Wettbewerben<br />
Die Teilnahme an Wettbewerben ist ein perfektes Mittel für<br />
<strong>Architekten</strong>, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Für Anfänger<br />
sind Wettbewerbe jedoch ein schwieriges Feld, denn die<br />
Teilnahmebedingungen sind oft so hoch gesteckt, dass sich<br />
nur etablierte Büros beteiligen dürfen. Trotzdem oder gerade<br />
deswegen sollten Existenzgründer den Wettbewerbsmarkt<br />
genau beobachten, um dann doch auf den einen oder anderen<br />
Junior-Wettbewerb mit niedrigeren Zugangsbedingungen zu<br />
stoßen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen das Portal www.<br />
competitionline.com ans Herz legen, das sich auf die Recherche<br />
von Ausschreibungen <strong>und</strong> Wettbewerben spezialisiert hat.<br />
Gegen eine jährliche Gebühr von etwa 100 Euro können Sie in<br />
Deutschland veröffentlichte Ausschreibungen aus verschiedenen<br />
Quellen ein Jahr lang einsehen. Wettbewerbe sollten Sie zu<br />
Beginn Ihrer Selbständigkeit nutzen, um sich einen Namen zu<br />
machen. Den Zuschlag zur Ausführung zu erhalten, wird gerade<br />
am Anfang nur schwer gelingen. Kommen Ihre Arbeiten<br />
jedoch gut an, erhöhen Sie Ihre Chancen, zu anderen Wettbewerben<br />
eingeladen zu werden. Sie erfahren auch auf Competitionline,<br />
wer den Wettbewerb gewonnen hat. Auf den Gewinner<br />
könnte unter Umständen eine Menge Arbeit zukommen,<br />
fragen Sie doch mal nach, ob Hilfe benötigt wird …<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Markus Zenetti, Fachanwalt für Bau- <strong>und</strong><br />
<strong>Architekten</strong>recht <br />
Können Berufsanfänger an Ausschreibungen <strong>und</strong> Wettbewerben<br />
teilnehmen?<br />
Markus Zenetti: Das hängt von den Teilnahmebedingungen ab.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt im neuen Vergaberecht seit 18. April 2016, dass<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Büros im Wettbewerb nicht benachteiligt werden<br />
dürfen. Es gibt jedoch auch Vergaben, an denen nur ein bestimmter<br />
Kreis an Büros teilnehmen darf. Manchmal werden besondere Qualifikationen<br />
oder Referenzen verlangt, die Berufsanfänger in der Regel<br />
noch nicht vorweisen können.<br />
Bekommt bei Wettbewerben immer der Erstplatzierte den<br />
Ausführungsauftrag?<br />
Markus Zenetti: Nicht zwingend. In der Regel erhält aber einer der<br />
drei Preisträger den Zuschlag zur Umsetzung seines Entwurfs.<br />
Verbessere ich als Start-up meine Chancen, indem ich besonders<br />
günstige Preise anbiete?<br />
Markus Zenetti: Das kommt darauf an. Die Honorare für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure richten sich ja nach der HOAI, die den Spielraum bei<br />
den Preisen ohnehin einschränkt.<br />
Vergaben sind Leistungswettbewerbe,<br />
das heißt, über dieses Verfahren<br />
versucht der Auftraggeber,<br />
den Anbieter mit dem besten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis herauszufiltern.<br />
Hierbei bieten sich<br />
Chancen, mit Qualität <strong>und</strong> besonderer<br />
Kompetenz zu punkten.<br />
Müssen private Bauherren auch nach HOAI zahlen?<br />
Markus Zenetti: Ja, auch private Bauherren sind rechtlich verpflichtet,<br />
nach den Sätzen der HOAI zu honorieren.<br />
Gilt die HOAI auch für freie Mitarbeiter?<br />
Markus Zenetti: Die HOAI gilt in ihrem Anwendungsbereich für alle,<br />
die Ingenieur- oder <strong>Architekten</strong>leistungen erbringen, also selbstverständlich<br />
auch für freie Mitarbeiter <strong>und</strong> übrigens auch für Berufsanfänger.
154 EXISTENZGRÜNDUNG Gewinne erwirtschaften<br />
Mit potenziellen Auftraggebern ins Gespräch zu kommen klappt gut auf Fachkongressen.<br />
Dafür gibt´s Geld: Die HOAI <strong>und</strong><br />
ihre Leistungsphasen<br />
(Beispiel: Objektplanung)<br />
LEISTUNGSPHASE 1<br />
Gr<strong>und</strong>lagenermittlung: Hierzu zählen die der eigentlichen<br />
Planung vorgeschalteten Maßnahmen <strong>und</strong> Überlegungen, insbesondere<br />
Gespräche mit dem Auftraggeber bzw. Bauherrn.<br />
LEISTUNGSPHASE 2<br />
Vorplanung mit Kostenschätzung<br />
LEISTUNGSPHASE 3<br />
Entwurfsplanung <strong>und</strong> Kostenberechnung<br />
LEISTUNGSPHASE 4<br />
Genehmigungsplanung<br />
LEISTUNGSPHASE 5<br />
Ausführungsplanung<br />
LEISTUNGSPHASE 6<br />
Vorbereitung der Vergabe einschließlich Ermitteln der<br />
Mengen <strong>und</strong> Aufstellen von Leistungsverzeichnissen (LV)<br />
LEISTUNGSPHASE 7<br />
Mitwirkung bei der Vergabe inklusive Kostenanschlag<br />
LEISTUNGSPHASE 8<br />
Objektüberwachung, Bauüberwachung <strong>und</strong> Dokumentation<br />
LEISTUNGSPHASE 9<br />
Objektbetreuung<br />
Teilnahme an Ausschreibungen<br />
Nicht nur Wettbewerbe, sondern auch Ingenieur- oder Planungsleistungen<br />
werden häufig ausgeschrieben, vor allem von<br />
öffentlichen, aber auch von privaten Auftraggebern. Hier liefert<br />
Competitionline ebenfalls sämtliche Ausschreibungen für<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure aus ganz Deutschland, aber auch<br />
europa- <strong>und</strong> weltweit. Die Kosten liegen je nach gewünschtem<br />
Einzugsgebiet zwischen 350 <strong>und</strong> 1.200 Euro pro Jahr. Das mag<br />
erst einmal viel klingen, ist aber angesichts des hohen Rechercheaufwandes,<br />
den man selbst betreiben müsste, um sämtliche<br />
Ausschreibungen aus einer endlosen Zahl an Quellen zu<br />
erfassen, wirklich preiswert.<br />
Projekte auf anderen Portalen suchen<br />
Vereinzelt werden Projekte für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />
auch auf anderen, nicht auf den Planungsbereich spezialisierten<br />
Portalen für Freiberufler (im Netz oft Freelancer genannt)<br />
veröffentlicht, zum Beispiel auf www.freelancermap.de oder<br />
auf Xing. Als Mitglied von Projektwerk (www.projektwerk.<br />
com) kann man ein Profil mit seinen Dienstleistungen veröffentlichen.<br />
Das Portal möchte Freelancer <strong>und</strong> Auftraggeber<br />
zusammenführen.<br />
Honorare: Eigentlich immer nach HOAI<br />
Als Start-up-Unternehmen fängt man mit kleineren Projekten<br />
an – entsprechend klein ist auch der Anfangsverdienst. Wie viel<br />
Honorar für welche Projektgröße verlangt werden kann, re-
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Gewinne erwirtschaften<br />
155<br />
gelt die HOAI, die Honorarordnung<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure.<br />
Im Planungssektor ist es gängige<br />
Praxis, dass lediglich Mindesthonorare<br />
nach HOAI gezahlt werden.<br />
Oftmals können nur wenige<br />
<strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> Stararchitekten<br />
Honorare über dem HOAI-Mindestbetrag<br />
verlangen. Öffentliche Auftraggeber<br />
sind gehalten, ausschließlich nach<br />
HOAI zu honorieren. Auch private Bauherren<br />
müssen sich an die Regeln der HOAI halten. Unterschreitungen<br />
der HOAI-Sätze sind nur in wenigen Ausnahmefällen<br />
rechtlich zulässig. Sind keine weiteren schriftlichen<br />
Vereinbarungen getroffen, gilt gr<strong>und</strong>sätzlich das jeweilige<br />
Mindesthonorar nach diesem Standard als vereinbart.<br />
Nach geltendem Recht ist für alle Personen, die <strong>Architekten</strong><br />
oder Ingenieurleistungen vollbringen, die HOAI bindend, also<br />
ausdrücklich auch für Berufsanfänger, die als freie Mitarbeiter<br />
tätig sind. Früher beinhaltete die HOAI St<strong>und</strong>ensätze, die<br />
allerdings wieder abgeschafft wurden. Der Ausschuss der<br />
40<br />
EURO<br />
empfiehlt der Ausschuss der Verbände <strong>und</strong><br />
Kammern der Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong><br />
(AHO) als untersten St<strong>und</strong>ensatz für<br />
freie Mitarbeiter. In der Realität<br />
werden im Architekturbereich<br />
15 bis 20 Euro gezahlt.<br />
Verbände <strong>und</strong> Kammern der Ingenieure<br />
<strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (AHO)<br />
empfiehlt in seinem Statusbericht<br />
2000plus als untersten St<strong>und</strong>ensatz<br />
40 bis 60 Euro. In der Realität<br />
werden im Architekturbereich<br />
15 bis 20 Euro an freie Mitarbeiter<br />
gezahlt. Für einen Start werden die<br />
meisten das so hinnehmen müssen,<br />
mit wachsender Projekterfahrung sollten<br />
Sie mit den Jahren aber nicht mehr unter den<br />
Sätzen der HOAI arbeiten.<br />
Rechnungen schreiben<br />
Angestellte brauchen nur auf ihre Gehaltsabrechnung zu warten,<br />
Selbständige müssen Rechnungen schreiben, wenn Geld<br />
fließen soll. Achten Sie auf eine korrekte Rechnungsstellung,<br />
denn bei fehlenden Angaben erkennen Auftraggeber sehr<br />
schnell den unprofessionellen Laien. Das können Sie leicht<br />
vermeiden, indem Sie alle erforderlichen Pflichtangaben auf<br />
der Rechnung vermerken (s. Infokasten).<br />
NACHGEFRAGT …<br />
… bei Markus Schollmeyer, Rechtsanwalt mit<br />
Schwerpunkt Businessdevelopment <br />
Was können Gründer tun, um neue Auftraggeber zu gewinnen?<br />
Markus Schollmeyer: Sie sollten alles tun, um sich zu zeigen, sich<br />
eine Bühne suchen. In Deutschland herrscht große Vorsicht gegenüber<br />
Neulingen, viele Auftraggeber gehen lieber zu einem bekannten<br />
Namen. Daher ist es auch so wichtig, sich einen solchen zu erarbeiten.<br />
Wie genau kann man das anstellen?<br />
Markus Schollmeyer: Heute ist eine gute Homepage dazu unverzichtbar,<br />
reicht aber alleine nicht. Zusätzlich sollte man mit Visitenkarten<br />
bewaffnet auf Fachveranstaltungen oder -kongresse gehen, um dort<br />
mit potenziellen Auftraggebern ins Gespräch zu kommen. Dabei ist jeder<br />
Kontakt wertvoll, denn derjenige, der keinen Auftrag zu vergeben<br />
hat, kennt vielleicht jemanden, der gerade ein Haus bauen will.<br />
Sie sprachen von Bühne – sollte man seinen Auftritt proben?<br />
Markus Schollmeyer: Auf jeden Fall. Ich rate dazu, die Technik des<br />
Elevator Pitch anzuwenden, also innerhalb von 30 Sek<strong>und</strong>en sagen,<br />
was man tut, zum Beispiel: „Ich bin<br />
Spezialist für …“ Eine halbe Minute<br />
ist nicht lang, das muss vorher<br />
geübt werden. Außerdem: Kein<br />
Fachchinesisch sprechen, sondern<br />
so verständlich wie möglich. Ein<br />
K<strong>und</strong>e wird immer nur das kaufen,<br />
was er auch versteht.<br />
Empfehlen Sie dieser Zielgruppe,<br />
bei sozialen Netzwerken aktiv zu sein?<br />
Markus Schollmeyer: Nun – ein Xing-Profil ist auf jeden Fall ratsam.<br />
Für Facebook oder Instagram muss man schon viel Zeit investieren,<br />
wenn man sich dort erfolgreich ein gutes Image aufbauen will. Allerdings<br />
kann man dort einen authentischen Einblick in die eigene<br />
Arbeitsweise geben. Jedoch darf man sich gerade am Anfang nicht zu<br />
viel davon versprechen.
156 EXISTENZGRÜNDUNG Gewinne erwirtschaften<br />
Rechnung immer mit<br />
folgenden Angaben:<br />
Anschrift <strong>und</strong> Name des Unternehmers<br />
Anschrift <strong>und</strong> Name des Auftraggebers<br />
Eigene Steuernummer<br />
Bei Rechnungen innerhalb der EU<br />
die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />
Ausstellungsdatum der Rechnung<br />
Rechnungsnummer (muss fortlaufend erfolgen)<br />
Auftragszeitpunkt <strong>und</strong> Lieferzeitpunkt<br />
Beschreibung <strong>und</strong> Aufschlüsselung der einzelnen<br />
Leistung (insbesondere anrechenbare<br />
Kosten, Honorarzone <strong>und</strong> -satz, Leistungsbild,<br />
Leistungsphasen)<br />
Entgelt der Leistung <strong>und</strong> MwSt.<br />
beziehungsweise Hinweis der Befreiung<br />
Bankverbindung<br />
Zahlungsziel (konkretes Datum)<br />
St<strong>und</strong>ensätze für freischaffende<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />
Die St<strong>und</strong>ensätze in der HOAI wurden gestrichen. Anhaltspunkte,<br />
welche St<strong>und</strong>ensätze ein Büroinhaber für sich <strong>und</strong><br />
seine Mitarbeiter nehmen muss, um wirtschaftlich über<br />
die R<strong>und</strong>en zu kommen, liefert der AHO-St<strong>und</strong>ensatzrechner<br />
(bit.ly/1RLoyFl). Dieser rechnet das Jahresgehalt eines<br />
<strong>Architekten</strong> oder Bauingenieurs in einen St<strong>und</strong>ensatz um.<br />
Demnach müsste ein junger Architekt, der ein Jahresgehalt<br />
bei einer 38-St<strong>und</strong>en-Woche von angenommen 25.000 Euro<br />
bekommt, r<strong>und</strong> 40 Euro pro St<strong>und</strong>e nehmen. Die real<br />
gezahlten St<strong>und</strong>enhonorare liegen über die Hälfte darunter.<br />
Angestellte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Glückwunsch, wenn Sie die Arbeit nicht mehr allein schaffen<br />
<strong>und</strong> sich Hilfe holen wollen. Folgende Beschäftigungsverhältnisse<br />
sind denkbar:<br />
Angestellte Mitarbeiter<br />
Mit einem Anstellungsverhältnis kommen hohe Kosten auf den<br />
Arbeitgeber zu. Dieser muss zu den Lohnkosten seiner Angestellten<br />
die sozialen Leistungen wie Lohnsteuer, Kranken-, Renten<strong>und</strong><br />
Pflegeversicherung hinzurechnen. Zudem sind Arbeitgeber<br />
verpflichtet, Mitglied in der Berufsgenossenschaft zu sein <strong>und</strong><br />
für jeden Mitarbeiter Beiträge zu entrichten. Diese Institution<br />
ist der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, hier sind alle<br />
Angestellten im Falle eines Unfalls am Arbeitsplatz versichert.<br />
Geringfügig Beschäftigte<br />
Büroarbeiten können auch von geringfügig Beschäftigten<br />
übernommen werden. Ein solches Arbeitsverhältnis wird auch<br />
Minijob genannt. Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung<br />
(450-Euro-Minijob) liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig<br />
im Monat 450 Euro nicht überschreitet. Der Arbeitgeber<br />
muss in diesem Fall seine Mitarbeiter bei der Minijobzentrale<br />
in Essen anmelden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind<br />
nur geringe Pauschalbeiträge zur Renten- <strong>und</strong> Krankenversicherung<br />
zu leisten.<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmern<br />
Wegen der hohen Kosten wird es für viele Selbständige zumindest<br />
am Anfang schwierig sein, Angestellte zu beschäftigen.<br />
Es gibt aber die Möglichkeit, sich zum Beispiel eine Urlaubsvertretung<br />
oder Unterstützung bei einzelnen Projekten zu holen.<br />
Vielleicht kann man sich einen Berufskollegen suchen, der<br />
einen im Urlaub vertritt <strong>und</strong> für den man im Gegenzug auch<br />
die Urlaubsvertretung übernimmt. Die Zusammenarbeit mit<br />
Freien ist eine weitere Möglichkeit, wobei unbedingt zu prüfen<br />
ist, wen man mit ins Boot holt <strong>und</strong> ob es sich tatsächlich um<br />
einen Selbständigen handelt. Ist das nicht der Fall, können Unternehmer<br />
sehr schnell in Schwierigkeiten geraten. Wenn sich<br />
herausstellt, dass man jahrelang mit einem Scheinselbständigen<br />
zusammengearbeitet hat, müssen sämtliche Sozialversicherungsbeiträge<br />
nachträglich abgeführt werden.
LED-Flächenscheinwerfer mit bandförmiger oder breitstreuender<br />
Lichtstärkeverteilung, Schutzart IP 65. Sie überzeugen<br />
durch kompakte Form, hohe Lichtausbeute, lange Lebensdauer<br />
<strong>und</strong> Wahlmöglichkeit der Farbtemperatur. Ideal für<br />
die gleichmäßige Ausleuchtung von Flächen <strong>und</strong> Fassaden.<br />
Mehr auf www.bega.de<br />
Das gute Licht.<br />
Für die helleren Plätze.
158 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
<strong>Architekten</strong>kammern<br />
B<strong>und</strong>esarchitektenkammer<br />
<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammer<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong><br />
Stadtplanerkammer Hessen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Berlin<br />
<strong>Architekten</strong>kammer der<br />
Freien Hansestadt Bremen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer des Saarlandes<br />
<strong>Architekten</strong>kammer<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Niedersachsen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Sachsen<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Architekten</strong>kammer Thüringen<br />
Bayerische <strong>Architekten</strong>kammer<br />
Brandenburgische<br />
<strong>Architekten</strong>kammer<br />
Hamburgische <strong>Architekten</strong>kammer<br />
Askanischer Platz 4 · 10963 Berlin<br />
Tel. 030/263944-0 · Fax 030/263944-90<br />
Düsternbrooker Weg 71 · 24105 Kiel<br />
Tel. 0431/57065-0 · Fax 0431/57065-25<br />
Bierstadter Straße 2 · 65189 Wiesbaden<br />
Tel. 0611/1738-0 · Fax 0611/1738-40<br />
Danneckerstraße 54 · 70182 Stuttgart<br />
Tel. 0711/2196-0 · Fax 0711/2196-101<br />
Karl-Marx-Allee 78 · 10243 Berlin<br />
Tel. 030/293307-0 · Fax 030/293307-16<br />
Geeren 41/43 · 28195 Bremen<br />
Tel. 0421/170007 · Fax 0421/302692<br />
Neumarkt 11 · 66117 Saarbrücken<br />
Tel. 0681/95441-0 · Fax 0681/95441-11<br />
Alexandrinenstraße 32 · 19055 Schwerin<br />
Tel. 0385/59079-0 · Fax 0385/59079-30<br />
Friedrichswall 5 · 30159 Hannover<br />
Tel. 0511/28096-0 · Fax 0511/28096-19<br />
Zollhof 1 · 40221 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4967-0 · Fax 0211/4967-99<br />
Hindenburgplatz 6 · 55118 Mainz<br />
Tel. 06131/9960-0 · Fax 06131/614926<br />
Goetheallee 37 · 01309 Dresden<br />
Tel. 0351/31746-0 · Fax 0351/31746-44<br />
Fürstenwall 3 · 39104 Magdeburg<br />
Tel. 0391/53611-0 · Fax 0391/53611-13<br />
Bahnhofstraße 39 · 99084 Erfurt<br />
Tel. 0361/21050-0 · Fax 0361/21050-50<br />
Waisenhausstraße 4 · 80637 München<br />
Tel. 089/139880-0 · Fax 089/139880-55<br />
Kurfürstenstraße 52 · 14467 Potsdam<br />
Tel. 0331/275910 · Fax 0331/294011<br />
Grindelhof 40 · 20146 Hamburg<br />
Tel. 040/441841-0 · Fax 040/441841-44<br />
www.bak.de<br />
www.aik-sh.de<br />
www.akh.de<br />
www.akbw.de<br />
www.ak-berlin.de<br />
www.architektenkammer-bremen.de<br />
www.aksaarland.de<br />
www.architektenkammer-mv.de<br />
www.aknds.de<br />
www.aknw.de<br />
www.akrp.de<br />
www.aksachsen.org<br />
www.ak-lsa.de<br />
www.architekten-thueringen.de<br />
www.byak.de<br />
www.ak-brandenburg.de<br />
www.ak-hh.de<br />
Ingenieurkammern<br />
B<strong>und</strong>esingenieurkammer<br />
<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammer<br />
Schleswig-Holstein<br />
Baukammer Berlin<br />
Bayerische Ingenieurekammer-Bau<br />
Brandenburgische Ingenieurkammer<br />
Hamburgische<br />
Ingenieurkammer-Bau<br />
Ingenieurkammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Ingenieurkammer der<br />
Freien Hansestadt Bremen<br />
Ingenieurkammer des Saarlandes<br />
Ingenieurkammer Hessen<br />
Ingenieurkammer<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ingenieurkammer Niedersachsen<br />
Charlottenstraße 4 · 10969 Berlin<br />
Tel. 030/25342900 · Fax 030/25342903<br />
Düsternbrooker Weg 71 · 24105 Kiel<br />
Tel. 0431/57065-0 · Fax 0431/57065-25<br />
Gutsmuthsstraße 24 · 12163 Berlin<br />
Tel. 030/79744300 · Fax 030/79744329<br />
Nymphenburger Straße 5 · 80335 München<br />
Tel. 089/4194340 · Fax 089/41943420<br />
Schlaatzweg 1 · 14473 Potsdam<br />
Tel. 0331/743180 · Fax 0331/7431830<br />
Grindelhof 40 · 20146 Hamburg<br />
Tel. 040/41345460 · Fax 040/41345461<br />
Zellerstraße 26 · 70180 Stuttgart<br />
Tel. 0711/649710 · Fax 0711/6497155<br />
Geeren 41/43 · 28195 Bremen<br />
Tel. 0421/170090 · Fax 0421/302692<br />
Franz-Josef-Röder-Straße 9<br />
66119 Saarbrücken<br />
Tel. 0681/585313 · Fax 0681/585390<br />
Gustav-Stresemann-Ring 6<br />
65189 Wiesbaden<br />
Tel. 0611/974570 · Fax 0611/9745729<br />
Alexandrinenstraße 32 · 19055 Schwerin<br />
Tel. 0385/558360 · Fax 0385/5583630<br />
Hohenzollernstraße 52 · 30161 Hannover<br />
Tel. 0511/397890 · Fax 0511/3978934<br />
www.bingk.de<br />
www.aik-sh.de<br />
www.baukammerberlin.de<br />
www.bayika.de<br />
www.bbik.de<br />
www.hikb.de<br />
www.ingkbw.de<br />
www.ingenieurkammer-bremen.de<br />
www.ingenieurkammer-saarland.de<br />
www.ingkh.de<br />
www.ingenieurkammer-mv.de<br />
www.ingenieurkammer.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
159<br />
Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz<br />
Ingenieurkammer Sachsen<br />
Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt<br />
Ingenieurkammer Thüringen<br />
Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen<br />
Schusterstraße 46 – 48 · 55116 Mainz<br />
Tel. 06131/959860 · Fax 06131/9598633<br />
Annenstraße 10 · 01067 Dresden<br />
Tel. 0351/4383360 · Fax 0351/4383380<br />
Hegelstraße 23 · 39104 Magdeburg<br />
Tel. 0391/628890 · Fax 0391/6288999<br />
Flughafenstraße 4 · 99092 Erfurt<br />
Tel. 0361/228730 · Fax 0361/2287350<br />
Carlsplatz 21 · 40213 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/130670 · Fax 0211/13067150<br />
www.ingenieurkammer-rlp.de<br />
www.ing-sn.de<br />
www.ing-net.de<br />
www.ingenieure-thueringen.de<br />
www.ikbaunrw.de<br />
Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Architekten</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
zeitgemäßes Bauen e. V.<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Wohnberatung e. V. (AGW)<br />
B<strong>und</strong> Architektur & Umwelt e. V. (BAU)<br />
B<strong>und</strong> der Ingenieure des Gartenbaues<br />
<strong>und</strong> der Landespflege e. V. (BIG)<br />
B<strong>und</strong> Deutscher <strong>Architekten</strong> BDA<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Innenarchitekten<br />
(BDIA) e. V.<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Landschaftsarchitekten<br />
e. V. (BDLA)<br />
B<strong>und</strong>esverband Bildender<br />
Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler e. V. (BBK)<br />
DenkmalAkademie e. V.<br />
Walkerdamm 17 · 24103 Kiel<br />
Tel. 0431/663690 · Fax 0431/6636969<br />
Adenauerallee 113 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/264011 · Fax 0228/264012<br />
Eiswerderstraße 13 · 13585 Berlin<br />
Tel. 030/3224279 · Fax 0331/68078735<br />
Claire-Waldoff-Straße 7 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/31904-585 · Fax 030/31904-588<br />
Köpenicker Straße 48/49 · 10179 Berlin<br />
Tel. 030/2787990 · Fax 030/27879915<br />
Königswinterer Straße 675 · 53227 Bonn<br />
Tel. 0228/908294-0 · Fax 0228/908294-20<br />
Köpenicker Straße 48/49 · 10179 Berlin<br />
Tel. 030/278715-0 · Fax 030/278715-55<br />
Weberstraße 61 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/216107 · Fax 0228/216105<br />
Schloss Romrod · 36329 Romrod<br />
Tel. 06636/9181914 · Fax 06636/9181919<br />
www.arge-sh.de<br />
www.agw.de<br />
www.bau-architekten.de<br />
www.gartenbauingenieure.de<br />
www.bda-architekten.de<br />
www.bdia.de<br />
www.bdla.de<br />
www.bbk-b<strong>und</strong>esverband.de<br />
www.denkmalakademie.de<br />
UNIKA GmbH<br />
Am Opel-Prüffeld 3<br />
63110 Rodgau<br />
Telefon (06106) 28 09 10<br />
Telefax (06106) 28 09 90<br />
Mauerwerk<br />
Natürlich. Wirtschaftlich. Sicher.<br />
www.unika-kalksandstein.de
160<br />
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Deutscher Werkb<strong>und</strong> e. V.<br />
urbanicom – Deutscher Verein für<br />
Stadtentwicklung <strong>und</strong> Handel e. V.<br />
Verband Deutscher <strong>Architekten</strong> e. V. (VDA)<br />
Vereinigung Freischaffender<br />
<strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V.<br />
Vereinigung für Stadt-, Regional <strong>und</strong><br />
Landesplanung e. V.<br />
Brehmstraße 27 · 64291 Darmstadt<br />
Tel. 06151/670250 · Fax 06151/670260<br />
Fasanenstraße 85 · 10623 Berlin<br />
Tel. 030/31510268 · Fax 030/3151077268<br />
Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />
Tel. 089/57007-0 · Fax 089/57007-260<br />
Turmstraße 33 · 10551 Berlin<br />
Tel. 030/39494019 · Fax 030/39494039<br />
Yorckstraße 82 · 10965 Berlin<br />
Tel. 030/2787468-0 · Fax 030/2787468-13<br />
www.deutscher-werkb<strong>und</strong>.de<br />
www.urbanicom.de<br />
www.vda-architekten.de<br />
www.vfa-architekten.de<br />
www.srl.de<br />
Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Bauingenieure</strong><br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure<br />
für Bautechnik e. V. (BVPI)<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />
Verkehrsingenieure e. V. (BSVI)<br />
B<strong>und</strong> der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />
Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Kulturbau e. V. (BWK)<br />
Deutsche Verkehrswissenschaftliche<br />
Gesellschaft e. V. (DVWG)<br />
Verband Deutscher Eisenbahn-<br />
Ingenieure e. V. (VDEI)<br />
Verband Deutscher Vermessungsingenieure<br />
e. V. (VDV)<br />
Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. (ZBI)<br />
Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />
Tel. 030/3198914-0 · Fax 030/3198914-19<br />
Eichstraße 19 · 30161 Hannover<br />
Tel. 0511/312604 · Fax 0511/3885142<br />
Mies-van-der-Rohe-Straße 17 · 52074 Aachen<br />
Tel. 024/8025909<br />
Leipziger Straße 61 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/2936060 · Fax 030/29360629<br />
Kaiserstraße 61 · 60327 Frankfurt (Main)<br />
Tel. 069/236171 · Fax 069/231219<br />
Weyerbuschweg 23 · 42115 Wuppertal<br />
Tel. 0202/7160579 · Fax 0202/7160579<br />
Bismarckstraße 102 · 10625 Berlin<br />
Tel. 030/34781316 · Fax 030/34781317<br />
www.bvpi.de<br />
www.bsvi.de<br />
www.bwk-b<strong>und</strong>.de<br />
www.dvwg.de<br />
www.vdei.de<br />
www.vdv-online.de<br />
www.zbi-berlin.de<br />
Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
Alt hilft Jung e. V.<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Baumeister, <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure e. V. (BDB)<br />
B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe<br />
B<strong>und</strong>esverband Deutscher Sachverständiger<br />
<strong>und</strong> Fachgutachter e. V. (BDSF)<br />
B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher<br />
Ingenieure (BFI)<br />
B<strong>und</strong>esverband Junger Unternehmer der ASU e. V.<br />
Dachverband Integratives Planen <strong>und</strong><br />
Bauen e. V. (DIPB)<br />
Union Beratender Ingenieure e. V. (U.B.I.-D.)<br />
Verband Beratender Ingenieure (VBI)<br />
Verband Deutscher <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong><br />
Ingenieurvereine e. V. (DAI)<br />
Verband Deutscher Sicherheitsingenieure<br />
e. V. (VDSI)<br />
Verband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong><br />
<strong>Architekten</strong> e. V. (VSIA)<br />
Verband Unabhängig Beratender<br />
Ingenieure <strong>und</strong> Consultants e. V. (VUBIC)<br />
Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)<br />
Vereinigung zur Förderung des Deutschen<br />
Brandschutzes e. V.<br />
Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V. (WJD)<br />
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft<br />
für Bauwerkserhaltung<br />
<strong>und</strong> Denkmalpflege e. V. (WTA)<br />
Kennedyallee 62 – 70 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/3771097 · Fax 0228/3771258<br />
Willdenowstraße 6 · 12203 Berlin<br />
Tel. 030/8418970 · Fax 030/84189722<br />
Reinhardtstraße 34 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/2844440 · Fax 030/284444-78<br />
Käppelinstraße 12 – 14 · 79576 Weil am Rhein<br />
Tel. 07621/7700715 · Fax 07621/7700716<br />
Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />
Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />
Charlottenstraße 24 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/30065-0 · Fax 030/30065-490<br />
Eugenstraße 42 · 70794 Filderstadt<br />
Tel. 0711/706336 · Fax 0711/2205633<br />
Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />
Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />
Budapester Straße 31 · 10787 Berlin<br />
Tel. 030/260620 · Fax 030/26062100<br />
Keithstraße 2 – 4 · 10787 Berlin<br />
Tel. 030/21473174 · Fax 030/21473182<br />
Albert-Schweitzer-Allee 33 · 65203 Wiesbaden<br />
Tel. 0611/15755-0 · Fax 0611/15755-79<br />
Rheinstraße 129 c · 76275 Ettlingen<br />
Tel. 07243/39394 · Fax 07243/39395<br />
Georgenstraße 23 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/278732-0 · Fax 030/278732-20<br />
VDI-Platz 1 · 40468 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6214-0 · Fax 0211/6214-175<br />
Postfach 1231 · 48338 Altenberge<br />
Tel. 02505/2468 · Fax 02505/991636<br />
Breite Straße 29 · 10178 Berlin-Mitte<br />
Tel. 030/20308-1515 · Fax 030/20308-1522<br />
Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />
Tel. 089/57869727 · Fax 089/57869729<br />
www.althilftjung.de<br />
www.baumeister-online.de<br />
www.freie-berufe.de<br />
www.bdsf.de<br />
www.ubi-d.de<br />
www.bju.de<br />
www.dipb.de<br />
www.ubi-d.de<br />
www.vbi.de<br />
www.dai.org<br />
www.vdsi.de<br />
www.vsia.de<br />
www.vubic.de<br />
www.vdi.de<br />
www.vfdb.de<br />
www.wjd.de<br />
www.wta.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
161<br />
Bauwesen allgemein<br />
Aachener Institut für Bauschadensforschung<br />
<strong>und</strong> angewandte Bauphysik gGmbH (AIBau)<br />
agenda4-eCommunity e. V. c/o DV –<br />
Gesellschaft des Deutschen Verbandes<br />
für Wohnungswesen, Städtebau <strong>und</strong><br />
Raumordnung mbH<br />
Arbeitsgemeinschaft Ökologischer<br />
Forschungsinstitute im Energie- <strong>und</strong><br />
Umweltzentrum<br />
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />
(BG BAU)<br />
B<strong>und</strong>esamt für Bauwesen <strong>und</strong> Raumordnung<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung<br />
<strong>und</strong> -prüfung (BAM)<br />
B<strong>und</strong>esarbeitskreis Altbauerneuerung e. V.<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr <strong>und</strong> digitale<br />
Infrastruktur, Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Industrie e. V. (BDI)<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung Bauwirtschaft –<br />
Das deutsche Ausbau-Handwerk<br />
Deutsche UNESCO-Kommission<br />
Deutscher Verband für Materialforschung<br />
<strong>und</strong> -prüfung e. V. (DVM)<br />
Deutscher Verband für Schweißen <strong>und</strong><br />
verwandte Verfahren e. V.<br />
Deutscher Verband für Wohnungswesen,<br />
Städtebau <strong>und</strong> Raumordnung e. V.<br />
Theresienstraße 19 · 52072 Aachen<br />
Tel. 0241/910507-0 · Fax 0241/910507-20<br />
Georgenstraße 21 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20641690 · Fax 030/20641691<br />
Energie- <strong>und</strong> Umweltzentrum 1<br />
31832 Springe/Eldagsen<br />
Tel. 05044/97575 · Fax 05044/97577<br />
Hildegardstraße 29/30 · 10715 Berlin<br />
Tel. 030/85781-0 · Fax 030/85781-500<br />
Deichmanns Aue 31 – 37 · 53179 Bonn<br />
Tel. 0228/994010 · Fax 0/228/401-1270<br />
Unter den Eichen 87 · 12205 Berlin<br />
Tel. 030/8104-0 · Fax 030/8112029<br />
Elisabethweg 10 · 13187 Berlin<br />
Tel. 030/4849078-55 · Fax 030/4849078-99<br />
Invalidenstraße 44 · 10115 Berlin<br />
Tel. 030/2008-0 · Fax 030/2008-1942<br />
Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />
Tel. 030/2028-0 · Fax 030/2028-2450<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/203140 · Fax 030/20314419<br />
Colmantstraße 15 · 53115 Bonn<br />
Tel. 0228/60497-0 · Fax 0228-60497-30<br />
Unter den Eichen 87 · 12205 Berlin<br />
Tel. 030/8113066 · Fax 030/8119359<br />
Aachener Straße 172 · 40223 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/1591-0 · Fax 0211/1591-200<br />
Georgenstraße 21 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20613250 · Fax 030/20613251<br />
www.aibau.de<br />
www.deutscher-verband.org<br />
www.agoef.de<br />
www.bgbau.de<br />
www.bbr.b<strong>und</strong>.de<br />
www.bam.de<br />
www.bakaberlin.de<br />
www.bmvi.de<br />
www.bdi.eu<br />
www.bv-bauwirtschaft.de<br />
www.unesco.de<br />
www.dvm-berlin.de<br />
www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />
www.deutscher-verband.org<br />
DIE ESSER BRANDMELDERLEUCHTE<br />
BRANDSCHUTZ<br />
TRIFFT LEUCHTEN<br />
DESIGN<br />
Verbinden Sie leistungsfähigen Brandschutz<br />
mit attrak tivem Raumdesign: Die Brandmelder <br />
leuchte integriert zuverlässige Rauchdetektion<br />
<strong>und</strong> Alarm ierung in die Lichttechnik <strong>und</strong> macht<br />
den Melder nahezu unsichtbar.<br />
VdSZulassung<br />
Rauchdetektion<br />
Blitzleuchte<br />
Sprachalarm<br />
Notbeleuchtung<br />
Sonderlackierung<br />
www.esser-systems.com<br />
ES_AZ_Brandmelderleuchte_200x128_RZ.indd 1 11.04.18 16:49
162<br />
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Deutsches Institut für Bautechnik (DIBT)<br />
Deutsches Institut für Normung (DIN)<br />
Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie e. V.<br />
Informationszentrum Raum <strong>und</strong> Bau der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft (IRB)<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Handwerks e. V. (ZDH)<br />
Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB)<br />
Kolonnenstraße 30 L · 10829 Berlin<br />
Tel. 030/7873-00 · Fax 030/78730320<br />
Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />
Tel. 030/2601-0 · Fax 030/2601-1231<br />
Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />
Tel. 030/21286-0 · Fax 030/21286240<br />
Nobelstraße 12 · 70569 Stuttgart<br />
Tel. 0711/9702500 · Fax 0711/9702508<br />
Palmengartenstraße 5 – 9<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/7431-0 · Fax 069/7431-2944<br />
Mohrenstraße 20/21 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20619-0 · Fax 030/20619-460<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-420<br />
www.dibt.de<br />
www.din.de<br />
www.bauindustrie.de<br />
www.irb.fraunhofer.de<br />
www.kfw.de<br />
www.zdh.de<br />
www.zdb.de<br />
Fachgebiet Ausbau <strong>und</strong> Fassade<br />
Bauwerksabdichtung im Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie e. V. (BFA)<br />
B<strong>und</strong>esarbeitskreis Trockenbau (BAKT)<br />
B<strong>und</strong>esindustrieverband Deutschland<br />
Haus-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik e. V. (BDH)<br />
B<strong>und</strong>esindustrieverband Heizungs-,<br />
Klima-, Sanitärtechnik / Technische<br />
Gebäudesysteme e. V. (BHKS)<br />
B<strong>und</strong>esverband Metall – Vereinigung<br />
Deutscher Metallhandwerker<br />
B<strong>und</strong>esverband der<br />
Leichtbauplattenindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband des<br />
Schornsteinfegerhandwerks<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung Bauwirtschaft –<br />
Das deutsche Ausbau-Handwerk<br />
Deutsches Institut für<br />
Treppensicherheit e. V.<br />
FVHF – Fachverband für vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassaden<br />
Hauptverband Farbe Gestaltung<br />
Bautenschutz<br />
Industrieverband Tore Türen<br />
Zargen e. V. (TTZ)<br />
Institut für Fenstertechnik e. V. (IFT)<br />
Industrieverband Anorganische<br />
Dämmstoffe (IVAD)<br />
Industrieverband Bitumen-Dach- <strong>und</strong><br />
Dichtungsbahnen e. V. (vdd)<br />
Verband für Fassadentechnik e. V.<br />
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
e. V. – Fachverband Dach-, Wand<strong>und</strong><br />
Abdichtungstechnik<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Handwerks e. V. (ZDH)<br />
Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />
Tel. 030/21286-260 · Fax 030/21286-250<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-419<br />
Frankfurter Straße 720 – 726 · 51145 Köln<br />
Tel. 02203/93593-0 · Fax 02203/93593-22<br />
Weberstraße 33 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/94917-0 · Fax 0228/94917-17<br />
Ruhrallee 12 · 45138 Essen<br />
Tel. 0201/89619-0 · Fax 0201/89619-20<br />
Kurpfalzring 100a · 69123 Heidelberg<br />
Tel. 06221/707507 · Fax 06221/737758<br />
Westerwaldstraße 6 · 53757 Sankt Augustin<br />
Tel. 02241/3407-0 · Fax 02441/3407-10<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-419<br />
Neumühle 1 · 74638 Waldenburg<br />
Tel. 07942/94205-50 · Fax 07942/94205-51<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin-Schöneberg<br />
Tel. 030/21286281 · Fax 030/21286241<br />
Hahnstraße 70 · 60528 Frankfurt a. M.<br />
Tel. 069/66575-300 · Fax 069/66575-350<br />
Hochstraße 113 – 115 · 58095 Hagen<br />
Tel. 02331/2008-0 · Fax 02331/2008-40<br />
Theodor-Gietl-Straße 7 – 9 · 83026 Rosenheim<br />
Tel. 08031/261-0 · Fax 08031/261-290<br />
Eremitenweg 23 · 82131 Gauting<br />
Tel. 089/8505282 · Fax 089/8505282<br />
Karlstraße 21 · 60329 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/25561315 · Fax 069/25561602<br />
Ziegelhüttenstraße 67 · 64832 Babenhausen<br />
Tel. 06073/712650 · Fax 06073/712651<br />
Fritz-Reuter-Straße 1 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/398038-0 · Fax 0221/398038-99<br />
Mohrenstraße 20/21 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20619-0 · Fax 030/20619-460<br />
www.bauindustrie.de/<br />
bauwerksabdichtung<br />
www.bakt.de<br />
www.bhks.de<br />
www.bdh-koeln.de<br />
www.metallhandwerk.de<br />
www.leichtbauplatten.de<br />
www.schornsteinfeger.de<br />
www.bv-bauwirtschaft.de<br />
www.treppensicherheit.de<br />
www.fvhf.de<br />
www.farbe.de<br />
www.ttz-online.de<br />
www.ift-rosenheim.de<br />
www.ivad.de<br />
www.derdichtebau.de<br />
www.v-f-t.de<br />
www.dachdecker.de<br />
www.zdh.de<br />
Fachgebiet Betonbau<br />
BetonMarketing Deutschland GmbH<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Transportbetonindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Zementindustrie e. V.<br />
Steinhof 39 · 40699 Erkrath<br />
Tel. 0211/28048-1 · Fax 0211/28048-320<br />
Düsseldorfer Straße 50 · 47051 Duisburg<br />
Tel. 0203/99239-0 · Fax 0203/99239-97<br />
Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />
Tel. 030/28002-0 · Fax 030/28002-250<br />
www.beton.org<br />
www.transportbeton.org<br />
www.bdzement.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
163<br />
B<strong>und</strong>esverband Deutsche Beton- <strong>und</strong><br />
Fertigteilindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Estrich <strong>und</strong> Belag e. V.<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton im<br />
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
Deutscher Beton- <strong>und</strong><br />
Bautechnik-Verein e. V. (DBV)<br />
Fachvereinigung Deutscher<br />
Betonfertigteilbau e. V. (FDB)<br />
InformationsZentrum Beton GmbH<br />
Institut für Stahlbetonbewehrung e. V. (ISB)<br />
Verein Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ)<br />
Schloßallee 10 · 53179 Bonn<br />
Tel. 0228/95456-0 · Fax 0228/95456-90<br />
Industriestraße 19 · 53842 Troisdorf-Oberlar<br />
Tel. 02241/3973960 · Fax 02241/3973969<br />
Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />
Tel. 030/26012039 · Fax 030/26014039<br />
Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />
Tel. 030/236096-0 · Fax 030/236096-23<br />
Schloßallee 10 · 53179 Bonn<br />
Tel. 0228/95456-56 · Fax 0228/95456-90<br />
Steinhof 39 · 40699 Erkrath<br />
Tel. 0211/28048–1 · Fax 0211/28048–320<br />
Kaiserswerther Straße 137 · 740474 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4564256 · Fax 0211/4564218<br />
Tannenstraße 2 · 40476 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4578-1 · Fax 0211/4578-296<br />
www.betoninfo.de<br />
www.beb-online.de<br />
www.dafstb.de<br />
www.betonverein.de<br />
www.fdb-fertigteilbau.de<br />
www.eBeton.de<br />
www.isb-ev.de<br />
www.vdz-online.de<br />
Fachgebiet Energieberatung<br />
AGFW – Der Energieeffizienzverband<br />
für Wärme, Kälte <strong>und</strong> KWK e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Solarwirtschaft<br />
Energieforum (BSW)<br />
B<strong>und</strong>esverband Wärmepumpe (BWP) e. V.<br />
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />
Fachinstitut Gebäude-Klima e. V.<br />
Fördergemeinschaft Dämmtechnik<br />
Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz e. V.<br />
Stresemannallee 28 · 60596 Frankfurt<br />
Tel. 069/6304-1 · Fax 069/6304-391<br />
Stralauer Platz 34 · 10243 Berlin<br />
Tel. 030/2977788-0 · Fax 030/2977788-9<br />
Französische Straße 47 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/208799711 · Fax 030/208799712<br />
Chausseestraße 128a · 10115 Berlin<br />
Tel. 030/726165-600 · Fax 030/726165-699<br />
Danziger Straße 20<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Tel. 07142/788899-0 · Fax 07142/788899-19<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-547 · Fax 030/20314-521<br />
www.agfw.de<br />
www.solarwirtschaft.de<br />
www.waermepumpe.de<br />
www.deutsche-energie-agentur.de<br />
www.fgk.de<br />
www.wksb-isolierer.de<br />
Vectorworks ist die ideale CAD- <strong>und</strong> BIM-Software<br />
für <strong>Architekten</strong>, Innenarchitekten <strong>und</strong> Stadtplaner.<br />
Setzen Sie Ihre Ideen mit Leichtigkeit um <strong>und</strong> führen Sie jede<br />
Planungsaufgabe nach Ihren eigenen Vorstellungen aus.<br />
VECTORWORKS KENNEN LERNEN!<br />
Kostenlose Testversion:<br />
www.computerworks.de/testen<br />
Kostenlose Studentenversion:<br />
www.vectorworks-campus.eu<br />
Für Existenzgründer bieten wir spezielle<br />
Einsteigerprogramme. Bitte kontaktieren Sie uns:<br />
info@computerworks.de<br />
© BRIGIDA GONZÁLEZ<br />
1805_talis_200x128ohneAnschnitt.indd 1 27.04.18 08:58
164 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V.<br />
Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />
Industrieverband Anorganische Dämmstoffe<br />
(IVAD)<br />
Zentrum für Umweltbewusstes Bauen<br />
e. V., Verein an der Universität Kassel<br />
Lochhamer Schlag 4 · 82166 Gräfelfing<br />
Tel. 089/85800-0 · Fax 089/85800-40<br />
Nobelstraße 12 · 70569 Stuttgart<br />
Tel. 0711/970-00 · Fax 0711/970-3395<br />
Eremitenweg 23 · 82131 Gauting<br />
Tel. 089/8505282 · Fax 089/8505282<br />
Gottschalkstraße 28 a · 34127 Kassel<br />
Tel. 0561/804-3189 · Fax 0561/804-3187<br />
www.fiw-muenchen.de<br />
www.bauphysik.de<br />
www.ivad.de<br />
www.zub-kassel.de<br />
Fachgebiet Holzbau<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />
im Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB)<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Holzforschung e. V. (DGFH)<br />
Gesamtverband<br />
Deutscher Holzhandel e. V.<br />
Hauptverband der Deutschen Holz <strong>und</strong> Kunststoffe<br />
verarbeitenden Industrie <strong>und</strong> verwandter<br />
Industriezweige e. V. (HDH)<br />
Informationsdienst Holz<br />
Studiengemeinschaft Holzleimbau e. V.<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-560<br />
Bayerstraße 57 – 59 · 80335 München<br />
Tel. 089/516170-0 · Fax 089/531657<br />
Am Weidendamm 1a · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/72625800 · Fax 030/72625888<br />
Flutgraben 2 · 53604 Bad Honnef<br />
Tel. 02224/9377-0 · Fax 02224/9377-77<br />
Godesberger Allee 142 – 148 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/30838-0 · Fax 0228/30838-30<br />
Elfriede-Stremmel-Straße 69 · 42369 Wuppertal<br />
Tel. 0202/9783581 · Fax 0202/9783579<br />
www.bdz-holzbau.de<br />
www.dgfh.de<br />
www.holzhandel.de<br />
www.hdh-ev.de<br />
www.infoholz.de<br />
www.brettschichtholz.de<br />
Fachgebiet Mauerwerksbau<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Ziegelindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Kalksandsteinindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Leichtzuschlag-Industrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Porenbetonindustrie e. V.<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Mauerwerksbau e. V. (DGFM)<br />
Annastraße 67 – 71 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/934674-0 · Fax 0221/934674-10<br />
Schaumburg-Lippe-Straße 4 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/91493-0 · Fax 0228/91493-28<br />
Entenfangweg 15 · 30419 Hannover<br />
Tel. 0511/27954-0 · Fax 0511/27954-54<br />
Gerhard-Koch-Straße 2 · 73760 Ostfildern<br />
Tel. 0711/32732-100 · Fax 0711/32732-127<br />
Entenfangweg 15 · 30419 Hannover<br />
Tel. 0511/390897-7 · Fax 0511/390897-90<br />
Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />
Tel. 030/253596-40 · Fax 030/253596-45<br />
www.kalk.de<br />
www.ziegel.de<br />
www.kalksandstein.de<br />
www.leichtzuschlag.de<br />
www.bv-porenbeton.de<br />
www.dgfm.de<br />
Fachgebiet Stahlbau<br />
Bauen mit Stahl e. V.<br />
Bauforumstahl e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Brandschutz e. V.<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)<br />
im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
Deutscher Stahlbau-Verband (DSTV)<br />
Deutscher Verband für Schweißen <strong>und</strong><br />
verwandte Verfahren e. V.<br />
Industrieverband für Bausysteme im<br />
Metallleichtbau e. V. (IFBS)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Stahl-Zentrum<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6707-828 · Fax 0211/6707-829<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6707-828 · Fax 0211/6707-829<br />
Lortzingstraße 1 · 45884 Gelsenkirchen<br />
Tel. 0209/3196683 · Fax 0209/3196681<br />
Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />
Tel. 030/26012039 · Fax 030/26014039<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6707-800 · Fax 0211/67078-20<br />
Aachener Straße 172 · 40223 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/1591-0 · Fax 0211/1591-200<br />
Max-Planck-Straße 4 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/91427-0 · Fax 0211/91427-27<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6707-835 · Fax 0211/6707-344<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6707-0 · Fax 0211/6707-310<br />
Kaiserswerther Straße 137 · 40474 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4347-54 · Fax 0211/4347-57<br />
www.bauen-mit-stahl.de<br />
www.bauforumstahl.de<br />
www.bv-brandschutz.de<br />
www.dafstb.de<br />
www.deutscherstahlbau.de<br />
www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />
www.ifbs.de<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
www.stahl-online.de<br />
www.wv-stahlrohre.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
165<br />
Fachgebiet Tiefbau, Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Pflasterklinker e. V.<br />
B<strong>und</strong> der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />
Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Kulturbau – (BWK) e. V.<br />
B<strong>und</strong>esindustrieverband Heizungs-,<br />
Klima-, Sanitärtechnik / Technische<br />
Gebäudesysteme e. V. (BHKS)<br />
B<strong>und</strong>esverband Boden e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />
Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)<br />
BDE – B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />
Entsorgungs-, Wasser- <strong>und</strong> Rohstoffwirtschaft e. V.<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Firmen im Gas- <strong>und</strong> Wasserfach<br />
e. V. (FIGAWA)<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.<br />
Deutsche Bodenk<strong>und</strong>liche Gesellschaft (DBG)<br />
Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V.<br />
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />
Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong><br />
Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser <strong>und</strong> Abfall e. V. (DWA)<br />
Schaumburg-Lippe-Straße 4 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/91493-16 · Fax 0228/91493-28<br />
Mies-van-der-Rohe-Straße 17 · 52074 Aachen<br />
Tel. 0241/8025909<br />
Weberstraße 33 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/94917-0 · Fax 0228/94917-17<br />
Adelheidisstraße 16 · 53757 St. Augustin<br />
Tel. 02241/3971905 · Fax 02241/3971909<br />
Reinhardtstraße 32 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/300199-0 · Fax 030/300199-3900<br />
Behrenstraße 29 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/5900335-0 · Fax 030/5900335-99<br />
Marienburger Straße 15 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/37668-20 · Fax 0221/37668-60<br />
Annastraße 67 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/9346740 · 0211/934674-10 + 14<br />
Wilhelmstraße 19 · 26121 Oldenburg<br />
Tel. 0441/25700 · Fax 0441/2489828<br />
Gutenbergstraße 43 · 45128 Essen<br />
Tel. 0201/782723 · Fax 0201/782743<br />
Hausmannplatz 4 · 45130 Essen<br />
Tel. 0201/879690 · Fax 0201/87969-20<br />
Josef-Wirmer Straße 1 – 3 · 53123 Bonn<br />
Tel. 0228/9188-5 · Fax 0228/9188-990<br />
Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />
Tel. 02242/872-333 · Fax 02242/872-135<br />
www.pflasterziegel.de<br />
www.bwk-b<strong>und</strong>.de<br />
www.bhks.de<br />
www.bvboden.de<br />
www.bdew.de<br />
www.bde-berlin.de<br />
www.figawa.de<br />
www.kalk.de<br />
www.dbges.de<br />
www.dggt.de<br />
www.baederportal.com<br />
www.dvgw.de<br />
www.dwa.de<br />
Alle wichtigen Informationen über LVT-Designbeläge auf einen Blick.<br />
www.project-floors.com/architektenservice
166 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e. V.<br />
(FGR)<br />
Fachgemeinschaft Hydrologische<br />
Wissenschaften<br />
Fachverband der<br />
Kunststoffrohr-Industrie e. V.<br />
Fachvereinigung Betonrohre <strong>und</strong><br />
Stahlbetonrohre e. V. (FBS)<br />
Fachvereinigung Betriebs- <strong>und</strong><br />
Regenwassernutzung e. V. (fbr)<br />
FRONTINUS-Gesellschaft e. V. (c/o DVGW Deutscher<br />
Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e. V.)<br />
Fachverband Feldberegnung e. V.<br />
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) e. V.<br />
Hafenbautechnische Gesellschaft e. V.<br />
Ingenieurtechnischer Verband<br />
Altlasten e. V. (ITVA)<br />
Norddeutsches Wasserzentrum e. V. (NWZ)<br />
Rohrleitungsbauverband e. V.<br />
Verband Deutscher Rohr- <strong>und</strong> Kanal-<br />
Technik-Unternehmen e. V.<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
Zentralverband Sanitär Heizung Klima<br />
Im Leuschnerpark 4 · 64347 Griesheim<br />
Tel. 06155/605225 · Fax 06155/605226<br />
Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />
Tel. 02242/8720<br />
Kennedyallee 1 – 5 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/91477-0 · Fax 0228/211309<br />
Schlossallee 10 · 53179 Bonn<br />
Tel. 0228/95456-54 · Fax 0228/95456-43<br />
Havelstraße 7 A · 64295 Darmstadt<br />
Tel. 06151/339257 · Fax 06151/339258<br />
mail: info@fbr.de<br />
Josef-Wirmer-Straße 1 – 3 · 53123 Bonn<br />
Tel. 0228/9188-666 · Fax 0228/9188-92-666<br />
Hans-Böckler-Allee 20<br />
30173 Hannover<br />
Tel.: 0511 / 3665-4328<br />
Varrentrappstraße 40-42 · 60486 Frankfurt/Main<br />
Tel. 069/7917-0 · Fax 069/7917-232<br />
Neuer Wandrahm 4 · 20457 Hamburg<br />
Tel. 040/42847-2178 · Fax 040/42847-2179<br />
Lehrter Straße 46 · 10557 Berlin<br />
Tel. 030/48638280 · Fax 030/48638282<br />
Moorbeerenweg 3 · 31228 Peine<br />
Tel. 05171/9055-499 · Fax 05171/9055-498<br />
Marienburger Straße 15 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/37668-20 · Fax 0221/37668-60<br />
Ludwig-Erhard-Straße 8 · 34131 Kassel<br />
Tel. 0561/2075670 · Fax 0561/20756729<br />
Kaiserswerther Straße 137 · 40474 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4347-54 · Fax 0211/4347-57<br />
Rathausallee 6 · 53757 Sankt Augustin<br />
Tel. 02241/9299-0 · Fax 02241/21351<br />
www.fgr-gussrohrtechnik.de<br />
www.fghw.de<br />
www.krv.de<br />
www.fbsrohre.de<br />
www.fbr.de<br />
www.frontinus.de<br />
www.gdch.de<br />
www.htg-online.de<br />
www.itv-altlasten.de<br />
www.n-w-z.de<br />
www.rohrleitungsbauverband.de<br />
www.vdrk.de<br />
www.wv-stahlrohre.de<br />
www.wasserwaermeluft.de<br />
Fachgebiet Verkehrswesen<br />
Arbeitsgemeinschaft der Bitumen-<br />
Industrie e. V. (ARBIT)<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />
B<strong>und</strong>esfachabteilung (BFA) Straßenbau<br />
im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Baumaschinen-, Baugeräte<strong>und</strong><br />
Industriemaschinen-Firmen e. V. (BBI)<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />
Verkehrsingenieure BSVI e. V.<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Geotechnik e. V. (DGGT)<br />
Deutsche Verkehrswissenschaftliche<br />
Gesellschaft e. V. (DVWG)<br />
Deutscher Asphaltverband e. V. (DAV)<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />
Verkehrswesen (FGSV)<br />
Straßen- <strong>und</strong> Tiefbaugewerbe im Zentralverband<br />
des Deutschen Baugewerbes<br />
Verband Deutscher Eisenbahn-<br />
Ingenieure e. V. (VDEI)<br />
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
e. V. (VDV)<br />
Steindamm 55 · 20099 Hamburg<br />
Tel. 040/2802939 · Fax 040/2802125<br />
Brüderstraße 53 · 51427 Bergisch Gladbach<br />
Tel. 02204/430 · Fax 02204/43673<br />
Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />
Tel. 030/212860 · Fax 030/21286240<br />
Adenauerallee 45 · 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/223469 · Fax 0228/225601<br />
Eichstraße 19 · 30161 Hannover<br />
Tel. 0511/312604 · Fax 0511/3885142<br />
Gutenbergstraße 43 · 45128 Essen<br />
Tel. 0201/782723 · Fax 0201/782743<br />
Leipziger Straße 61 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/2936060 · Fax 030/29360629<br />
Schieffelingsweg 6 · 53123 Bonn<br />
Tel. 0228/979650 · Fax 0228/9796511<br />
Konrad-Adenauer-Straße 13 · 50996 Köln<br />
Tel. 0221/93583-0 · Fax 0221/9358373<br />
Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20314-553 · Fax 030/20314-563<br />
Kaiserstraße 61 · 60327 Frankfurt (Main)<br />
Tel. 069/236171 · Fax 069/231219<br />
Kamekestraße 37 – 39 · 50672 Köln<br />
Tel. 0221/57979-0 · Fax 0221/514272<br />
www.arbit.de<br />
www.bast.de<br />
www.bauindustrie.de/strassenbau<br />
www.bbi-online.org<br />
www.bsvi.de<br />
www.dggt.de<br />
www.dvwg.de<br />
www.asphalt.de<br />
www.fgsv.de<br />
www.bfg-strassenbau.de<br />
www.vdei.de<br />
www.vdv.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
167<br />
Sonstige Fachgebiete<br />
Institut Bauen <strong>und</strong> Umwelt e. V.<br />
Institut für Bauen mit Kunststoffen<br />
Beratungsstelle für<br />
Gussasphaltanwendungen e. V.<br />
B<strong>und</strong> der Öffentlich bestellten<br />
Vermessungsingenieure e. V. (BDVI)<br />
B<strong>und</strong>esverband Baustoffe, Steine <strong>und</strong><br />
Erden e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Gipsindustrie e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Flachglas e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband Glasindustrie e. V.<br />
Deutsche Bauchemie e. V.<br />
Deutscher Gießereiverband e. V. (DGV)<br />
FMI Fachverband Mineralwolleindustrie<br />
e. V.<br />
PlasticsEurope Deutschland e. V.<br />
Rheinufer 108 · 53639 Königswinter<br />
Tel. 02223/296679-0 · Fax 02223/296679-1<br />
Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/2556-1360<br />
Dottendorfer Straße 86 · 53129 Bonn<br />
Tel. 0228/239899 · Fax 0228/239399<br />
Luisenstraße 46 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/2408383 · Fax 030/24083859<br />
Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />
Tel. 030/7261999-0 · Fax 030/7261999-1<br />
Birkenweg 13 · 64295 Darmstadt<br />
Tel. 06151/36682-0 · Fax 06151/36682-22<br />
Mülheimer Straße 1 · 53840 Troisdorf<br />
Tel. 02241/8727-0 · Fax 02241/8727-10<br />
Am Bonneshof 5 · 40474 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/4796-134 · Fax 0211/9513751<br />
Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/2556-1318 · Fax 069/2556-1319<br />
Sohnstraße 70 · 40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6871-0 · Fax 0211/6871-333<br />
Luisenstraße 44 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/27594452 · Fax 030/28041956<br />
Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069/2556-1307<br />
www.bau-umwelt.com<br />
www.ibk-darmstadt.de<br />
www.gussasphalt.de<br />
www.bdvi.de<br />
www.bvbaustoffe.de<br />
www.gipsindustrie.de<br />
www.b<strong>und</strong>esverband-flachglas.de<br />
www.bvglas.de<br />
www.deutsche-bauchemie.de<br />
www.dgv.de<br />
www.fmi-mineralwolle.de<br />
www.plasticseurope.de
168 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende<br />
Industrie e. V. (GKV)<br />
B<strong>und</strong>esverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V. (Miro)<br />
Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)<br />
Industrieverband Steine <strong>und</strong> Erden e. V.<br />
WirtschaftsVereinigung Metalle e. V.<br />
Initiative Zink<br />
vero – Verband der Bau- <strong>und</strong> Rostoffindustrie e. V.<br />
Kaiser-Friedrich-Promenade 43<br />
61348 Bad Homburg<br />
Tel. 06172/926661 · Fax 06172/926674<br />
Annastraße 67 – 71 · 50968 Köln<br />
Tel. 0221/934674-60 · Fax 0221/934674-64<br />
Kurpfalzring 100a · 69123 Heidelberg<br />
Tel. 06221/776071 · Fax 06221/775106<br />
Friedrich-Ebert-Straße 11 – 13<br />
67433 Neustadt/Weinstraße<br />
Tel. 06321/852-0 · Fax 06321/852-290<br />
Am Bonneshof 5 · 40474 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/47960 · Fax 0211/479625176<br />
Düsseldorfer Straße 50 · 47051 Duisburg<br />
Tel. 0203/ 992 39-0 · Fax 0203/9 92 39-97<br />
www.gkv.de<br />
www.bv-miro.org<br />
www.styropor.de<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
www.initiative-zink.de<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
Existenzgründung<br />
Alt hilft Jung e. V.<br />
B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe e. V. (BFB)<br />
B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher<br />
Ingenieure e. V. (BFI)<br />
B<strong>und</strong>esverband Junger Unternehmer der ASU e. V.<br />
Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft e. V.<br />
Verband selbständiger Ingenieure<br />
<strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (VSIA)<br />
Vereinigung Freischaffender<br />
<strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V.<br />
Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V. (WJD)<br />
Kennedyallee 62 – 70 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/3771097 · Fax 0228/3771258<br />
Reinhardtstraße 34 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/284444-0 · Fax 030/284444-78<br />
Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />
Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />
Charlottenstraße 24 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/30065-0 · Fax 030/30065-490<br />
Wilhelmstraße 43/43G · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/20205000 · Fax 030/20206000<br />
Rheinstraße 129 c · 76275 Ettlingen<br />
Tel. 07243/39394 · Fax 07243/39395<br />
Turmstraße 33 · 10551 Berlin<br />
Tel. 030/39494019 · Fax 030/39494039<br />
Breite Straße 29 · 10178 Berlin-Mitte<br />
Tel. 030/20308-1515 · Fax 030/20308-1522<br />
www.althilftjung.de<br />
www.freie-berufe.de<br />
www.ubi-d.de<br />
www.bju.de<br />
www.gdv.de<br />
www.vsia.de<br />
www.vfa-architekten.de<br />
www.wjd.de<br />
Institutionen der Studienförderung<br />
Alfried Krupp von Bohlen <strong>und</strong><br />
Halbach-Stiftung e. V.<br />
Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst e. V. (DAAD)<br />
Deutsches Studentenwerk e. V.<br />
Evangelisches Studienwerk Villigst e. V.<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung e. V.<br />
Hanns-Seidel-Stiftung e. V.<br />
Hans-Böckler-Stiftung e. V.<br />
Heinrich-Böll-Stiftung e. V.<br />
Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.<br />
Stifterverband für die<br />
Deutsche Wissenschaft e. V.<br />
Studienförderwerk Klaus Murmann der Stiftung<br />
der Deutschen Wirtschaft e. V. (SDW)<br />
Studienstiftung des deutschen Volkes<br />
Hügel 15 · 45133 Essen<br />
Tel. 0201/188-0 · Fax 0201/412587<br />
Kennedyallee 50 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/882-0 · Fax 0228/882-444<br />
Monbijouplatz 11 · 10178 Berlin<br />
Tel. 030/297727-0 · Fax 030/297727-99<br />
Iserlohner Straße 25 · 58239 Schwerte<br />
Tel. 02304/755-196 · Fax 02304/755-250<br />
Godesberger Allee 149 · 53170 Bonn<br />
Tel. 0228/883-0 · Fax 0228/883-432<br />
Karl-Marx-Straße 2 · 14482 Potsdam<br />
Tel. 0331/7019-0 · Fax 0331/7019-188<br />
Lazarettstraße 33 · 80636 München<br />
Tel. 089/1258-0 · Fax 089/1258-338<br />
Hans-Böckler-Straße 39 · 40476 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/7778-0 · Fax 0211/7778-120<br />
Schumannstraße 8 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/28534-0 · Fax 030/28534-109<br />
Rathausallee 12 · 53757 Sankt Augustin<br />
Tel. 02241/246-0 · Fax 02241/246-2591<br />
Barkhovenallee 1 · 45239 Essen<br />
Tel. 0201/8401-0 · Fax 0201/8401-301<br />
Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />
Tel. 030/2033-1540 · Fax 030/2033-1555<br />
Ahrstraße 41 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/82096-0 · Fax 0228/82096-103<br />
www.krupp-stiftung.de<br />
www.daad.de<br />
www.studentenwerke.de<br />
www.evstudienwerk.de<br />
www.fes.de<br />
www.fnst.org<br />
www.hss.de<br />
www.boeckler.de<br />
www.boell.de<br />
www.kas.de<br />
www.stifterverband.org<br />
www.sdw.org<br />
www.studienstiftung.de
ADRESSEN<br />
Wichtige Adressen im Bauwesen<br />
169<br />
Institutionen der Studienförderung im Ausland<br />
Alfried Krupp von Bohlen <strong>und</strong><br />
Halbach-Stiftung e. V.<br />
Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst e. V. (DAAD)<br />
Evangelisches Studienwerk Villigst e. V.<br />
Fulbright-Kommission<br />
Hans-Böckler-Stiftung e. V.<br />
InterSwop – Vermittlung von Auslandsaufenthalten<br />
zur Förderung der<br />
intenationalen Zusammenarbeit e. V.<br />
Stifterverband für die Deutsche<br />
Wissenschaft e. V.<br />
Studienförderwerk Klaus Murmann der<br />
Stiftung der Deutschen Wirtschaft e. V. (SDW)<br />
Studienstiftung des deutschen Volkes<br />
Hügel 15 · 45133 Essen<br />
Tel. 0201/188-0 · Fax 0201/412587<br />
Kennedyallee 50 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/882-0 · Fax 0228/882-444<br />
Iserlohner Straße 25 · 58239 Schwerte<br />
Tel. 02304/755-196 · Fax 02304/755-250<br />
Oranienburger Straße 13 – 14 · 10178 Berlin<br />
Tel. 030/284443-0 · Fax 030/284443-42<br />
Hans-Böckler-Straße 39 · 40476 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/7778-0 · Fax 0211/7778-120<br />
Osterstraße 42 · 20259 Hamburg<br />
Tel. 040/4108028 · Fax 040/4108029<br />
Barkhovenallee 1 · 45239 Essen<br />
Tel. 0201/8401-0 · Fax 0201/8401-301<br />
Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />
Tel. 030/2033-1540 · Fax 030/2033-1555<br />
Ahrstraße 41 · 53175 Bonn<br />
Tel. 0228/82096-0 · Fax 0228/82096-103<br />
www.krupp-stiftung.de<br />
www.daad.de<br />
www.evstudienwerk.de<br />
www.fulbright.de<br />
www.boeckler.de<br />
www.interswop.de<br />
www.stifterverband.org<br />
www.sdw.org<br />
www.studienstiftung.de<br />
Frauen im Ingenieurberuf<br />
B<strong>und</strong>esverband der Frau im freien<br />
Beruf <strong>und</strong> Management e. V. (BFBM)<br />
Deutscher Akademikerinnenb<strong>und</strong> e. V.<br />
(DAB) – Arbeitskreis: Frauen in<br />
Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />
Deutscher Ingenieurinnenb<strong>und</strong> e. V. (DIB)<br />
Deutsches Gründerinnen Forum e. V.<br />
c/o Prospektiv GmbH<br />
Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring<br />
Frauen im Ingenieurberuf (FIB) im VDI<br />
Frauen in Naturwissenschaft <strong>und</strong><br />
Technik e. V. (NUT)<br />
Gesellschaft Deutscher Akademikerinnen<br />
e. V. (GDA)<br />
Kompetenzzentrum Technik –<br />
Diversity –Chancengleichheit e. V.<br />
Feministische Organisaton von<br />
Architektinnen <strong>und</strong><br />
Planerinnen e. V. (FOPA )<br />
Friedrichstraße 200 · 10117 Berlin<br />
Tel. 030/22335583 · Fax 030/22335050<br />
Mommsenstraße 41 · 10629 Berlin<br />
Tel. 030/31016441 · Fax 030/31015996<br />
Postfach 110 305 · 64218 Darmstadt<br />
Tel. 0700/34238342 · Fax 0700/34238342<br />
Friedensplatz 6 · 44135 Dortm<strong>und</strong><br />
Tel. 0231/556976-0 · Fax 0231/556976-30<br />
Bogenallee 11 · 20144 Hamburg<br />
Tel. 040/42838-7990 · Fax 040/42838-7991<br />
Postfach 10 11 39 · 40002 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/6214-272 · Fax 0211/6214-176<br />
Greifswalder Straße 4 · 10405 Berlin<br />
Tel. 030/2044458 · Fax 030/43725411<br />
Pfauengasse 10 · 93047 Regensburg<br />
Tel. 0941/55922 · Fax 0941/563417<br />
Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10<br />
33602 Bielefeld<br />
Tel. 0521/106-7322 · Fax 0521/106-7171<br />
c/o Prof. Ruth Becker, FG Frauenforschung<br />
<strong>und</strong> Wohnungswesen, Fakultät Raumplanung,<br />
Universität Dortm<strong>und</strong> · Fax 0231/7552620<br />
44221 Dortm<strong>und</strong> · Tel. 0231/755-5430<br />
www.bfbm.de<br />
www.dab-ev.org<br />
www.dibev.de<br />
www.dgfev.de<br />
www.expertinnen-beratungsnetz.de<br />
www.vdi.de/fib<br />
www.nut.de<br />
www.gesellschaft-deutscherakademikerinnen.de<br />
www.frauen-technik-impulse.de<br />
www.fopa-dortm<strong>und</strong>.de<br />
EINZIGARTIGE<br />
WÜNSCHE?<br />
SPEZIELLER<br />
STIL?<br />
BESONDERE<br />
ANSPRÜCHE?<br />
interior solutions aus Glas für Badwelt | Wohnwelt | Arbeitswelt<br />
Alois Heiler GmbH | Kirrlacher Straße 21 | 68753 Waghäusel | Tel.: 07254 93220 | E-Mail: info@heiler-glas.de | www.heiler-glas.de
170 WEITERBILDUNGS- UND MASTERSTUDIENGÄNGE<br />
… für <strong>Architekten</strong><br />
… für <strong>Bauingenieure</strong><br />
Planung nachhaltiger Gebäude<br />
Beuth Hochschule für Technik Berlin<br />
Die „Gebäude der Zukunft“ weisen einen so hohen Komplexitätsgrad<br />
auf, dass die klassische Vorgehensweise beim Planen nicht<br />
mehr ausreichend ist. Im interdisziplinären Masterstudiengang<br />
Planung nachhaltiger Gebäude lernen <strong>und</strong> erfahren Bachelorabsolventinnen<br />
<strong>und</strong> -absolventen gebäudebezogener Fachrichtungen<br />
praxisorientiert das gemeinsame Entwickeln, Planen <strong>und</strong><br />
Betreiben von nachhaltigen Gebäuden.<br />
http://www.beuth-hochschule.de/m-png<br />
Vorbeugender Brandschutz<br />
DIU Dresden International University<br />
Der Master-Studiengang wendet sich an Ingenieure aus dem<br />
breiten Spektrum der am Bau Beteiligten. Er schließt die Ausbildungslücke<br />
im Brandschutz zwischen dem Studium der Architektur,<br />
des Bauingenieurwesens sowie anderer Ingenieurdisziplinen<br />
<strong>und</strong> den hohen fachlichen <strong>und</strong> persönlichen Anforderungen an<br />
sachk<strong>und</strong>ige Ingenieure für Brandschutz entsprechend den gesetzlichen<br />
<strong>und</strong> berufsständischen Anforderungen.<br />
http://www.di-uni.de/index.php?id=527<br />
MediaArchitecture<br />
Bauhaus-Universität Weimar<br />
Sie interessieren sich für das Spannungsfeld zwischen den Medien<br />
<strong>und</strong> der Architektur? Sie wollen gleichzeitig fakultätsübergreifend<br />
studieren? Es besteht die Möglichkeit, integrierte Studienprogramme<br />
mit Doppelabschlüssen an Partneruniversitäten in<br />
China oder den USA zu wählen. Die Bauhaus-Universität Weimar<br />
bietet als einzige deutsche Hochschule den Master-Studiengang<br />
MediaArchitecture an.<br />
https://www.uni-weimar.de/de/architektur-<strong>und</strong>-urbanistik/studium/master/master-mediaarchitecture-msc/<br />
Studiengang Bahnsystemingenieurwesen<br />
Technische Universität Dresden<br />
Mit der Liberalisierung des Eisenbahnmarktes in Europa <strong>und</strong> dem<br />
spürbaren Aufschwung der Eisenbahnen Deutschlands wächst die<br />
Nachfrage nach Ingenieuren, die das System „Bahn“ in der ganzen<br />
Komplexität verstehen. Diesem Anspruch widmet sich das neu<br />
entwickelte Master-Studium Bahnsystemingenieurwesen an der<br />
Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden.<br />
https://tu-dresden.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/sins/sins_studiengang?autoid=35#gen_inf<br />
Urban Planning<br />
Hochschule für Technik Stuttgart<br />
Das besondere Profil des interdisziplinären Master-Studiengangs<br />
Stadtplanung (M. Eng.) liegt in einer praxisorientierten Ausbildung<br />
mit theoretischer F<strong>und</strong>ierung. Der Studiengang wird von<br />
den Professoren Dr. Philipp Dechow, Joachim-Wolfgang Frowein,<br />
Dr. Gunther Laux <strong>und</strong> Dr. Christina Simon-Philipp aus den Fachgebieten<br />
Stadtplanung <strong>und</strong> Städtebau sowie von Professorinnen<br />
<strong>und</strong> Professoren aus den benachbarten Fachgebieten Architektur,<br />
Bauingenieurwesen <strong>und</strong> Vermessung angeboten.<br />
http://www.hft-stuttgart.de/Studienbereiche/ArchitekturGestaltung/Master-Stadtplanung/Beschreibung/index.html/de<br />
Boden, Gewässer, Altlasten<br />
Hochschule Osnabrück<br />
Dieser in der Form einmalige Kooperationsstudiengang bietet<br />
Ihnen eine f<strong>und</strong>ierte Weiterbildung in den Umweltbereichen<br />
Boden <strong>und</strong> Gewässer. Sie profitieren dabei von den Stärken der<br />
Hochschule <strong>und</strong> der Universität Osnabrück <strong>und</strong> haben die Wahl<br />
zwischen einer forschungsstarken oder einer praxisbezogenen<br />
Ausrichtung.<br />
https://www.mabga.de/de/<br />
Projektmanagement Bau<br />
SRH Hochschule Heidelberg<br />
Fachliche Expertise <strong>und</strong> Managementfähigkeiten gefragt! Nach<br />
Abschluss des Studiengangs sind Sie hervorragend qualifiziert,<br />
um anspruchsvolle Managementaufgaben <strong>und</strong> Führungspositionen<br />
im Dienstleistungsbereich, der Bau- <strong>und</strong> Immobilienwirtschaft<br />
sowie der Bau- <strong>und</strong> Gebäudeverwaltung zu übernehmen.<br />
https://www.hochschule-heidelberg.de/de/studium/master/<br />
projektmanagement-bau/
WEITERBILDUNGS- UND MASTERSTUDIENGÄNGE<br />
171<br />
… für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
Konzeptuelle Denkmalpflege<br />
Universität für Weiterbildung Krems<br />
Um den Anforderungen sowohl von Seiten der<br />
Denkmalpflege als auch von Bauwirtschaft<br />
bzw. Bauträger gerecht zu werden, gilt es, ein<br />
Gespür für die verschiedenen Materialien der<br />
historischen Bausubstanzen zu entwickeln, zu<br />
verstehen, wo <strong>und</strong> unter welchen Umständen<br />
sie erfolgreich eingesetzt werden können, die<br />
zugehörigen Techniken zu kennen <strong>und</strong> unter den<br />
heutigen Bedingungen erfolgreich anzuwenden,<br />
nicht zuletzt durch das Zusammenführen der<br />
Leistungen unterschiedlicher Gewerke am Bau.<br />
https://www.fh-potsdam.de/studieren/fachbereiche/architektur-<strong>und</strong>-staedtebau/studiengaenge/urbane-zukunft-ma/studium/<br />
Zukunftsfähige Energie<strong>und</strong><br />
Umweltsysteme<br />
Hochschule Bremen<br />
Sie werden in der Lage sein, selbständig <strong>und</strong><br />
strukturiert technische Probleme <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
mit ingenieurwissenschaftlichen<br />
Methoden anzugehen. Ihre Lösungen werden<br />
Sie hinsichtlich Machbarkeit sowie Umweltverträglichkeit<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit bewerten<br />
können. Diese Ausbildung wird Sie sowohl für<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten als<br />
auch für Aufgaben in leitender Position im<br />
Bereich der Projektplanung <strong>und</strong> -durchführung<br />
bestens vorbereiten.<br />
http://www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/zeus/index.html<br />
HAHN Lamellen<br />
Europäisches Baumanagement<br />
HTW – Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
des Saarlandes<br />
Der Masterstudiengang ist ein „echter“ europäischer<br />
Studiengang, der gemeinsam von der<br />
Universität Lorraine (Metz) <strong>und</strong> der Hochschule<br />
für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft des Saarlandes<br />
(Saarbrücken) durchgeführt wird <strong>und</strong> inhaltlich<br />
vom Fachgebiet Baubetrieb <strong>und</strong> Baumanagement<br />
betreut wird. Zielsetzung ist die vertiefende<br />
Ausbildung in Managementtechniken<br />
<strong>und</strong> strategischer Unternehmensplanung der<br />
Bauwirtschaft.<br />
https://www.htwsaar.de/aub/Studium/bi/<br />
dfmeb<br />
Altbauinstandsetzung<br />
Karlsruher Institut für Technologie<br />
Bei der Altbauinstandsetzung handelt es sich<br />
sowohl um eine langfristige gesellschaftliche<br />
Notwendigkeit, da Abriss <strong>und</strong> Neubau wertvolle<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Energien verbrauchen, als<br />
auch um einen großen Bedarf, da mindestens<br />
zwei Drittel der Aufgabenfelder aller Baumaßnahmen<br />
in Deutschland derzeit das Bauen im<br />
Bestand beinhalten, was einen nachhaltigen,<br />
differenzierten <strong>und</strong> spezialisierten Umgang<br />
erforderlich macht.<br />
https://www.sle.kit.edu/vorstudium/master-altbauinstandsetzung-details.php<br />
Ressourceneffizientes <strong>und</strong> Nachhaltiges<br />
Bauen<br />
Technische Universität München<br />
Ziel dieses Masterstudiengangs ist die intensive<br />
Vermittlung eines umfassenden Wissens zum<br />
Themenfeld Ressourceneffizienz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
in der gebauten Umwelt. Bereits heute<br />
muss zwingend nach Lösungen für die Klimaveränderung,<br />
Umweltzerstörung, Rivalität um<br />
Ressourcen, den demographischen Wandel <strong>und</strong><br />
die Urbanisierung gesucht werden, um die ab<br />
2020 geltenden gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen,<br />
einen nahezu CO 2 freien Gebäudebetrieb<br />
sicherzustellen.<br />
http://www.enpb.bgu.tum.de/studium-<strong>und</strong>-lehre/ressourceneffizientes-<strong>und</strong>-nachhaltiges-bauen/<br />
Immobilienmanagement<br />
Hochschule für Wirtschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />
Das Masterprogramm Immobilienmanagement<br />
(M.Sc.) vermittelt durch anwendungsbezogene<br />
Lehre auf wissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>lage Kenntnisse<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten in den Bereichen Unternehmensführung,<br />
Immobilienmanagement aus<br />
interdisziplinärer Perspektive, Studienschwerpunkt<br />
aus der Immobilienwirtschaft.<br />
https://www.hfwu.de/studium/studienangebot/immobilienmanagement/
172 BERUFSBEGLEITENDE FERNSTUDIENGÄNGE<br />
Baurecht – Baumanagement – Bautechnik<br />
Leuphana Universität Lüneburg<br />
Die Professional School der Leuphana Universität Lüneburg bietet<br />
seit Oktober 2012 den berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
Baurecht <strong>und</strong> Baumanagement an. Durch ein innovatives Lehrkonzept<br />
werden erstmals die Bereiche Baurecht, Bauökonomie<br />
<strong>und</strong> Bautechnik kombiniert <strong>und</strong> auf die Managementpraxis hin<br />
ausgerichtet.<br />
www.leuphana.de/professional-school/berufsbegleitende-master-mba/studium-baurecht-baumanagement.html<br />
Brandschutzplanung<br />
Hochschule Kaiserslautern<br />
Die Umsetzung der Verordnungen, Gesetze <strong>und</strong> Vorschriften zum<br />
Baulichen Brandschutz zählt heute zu den Aufgaben des Planers<br />
bzw. Entwurfsverfassers. Bislang haben jedoch nur wenige <strong>Architekten</strong><br />
oder <strong>Bauingenieure</strong> diese Thematik während ihres Studiums<br />
kennen gelernt. Das erforderliche Fachwissen, um dieser<br />
Verantwortung gerecht zu werden, fehlt daher häufig.<br />
www.zfuw.uni-kl.de/fernstudiengaenge/science-engineering/<br />
brandschutzplanung/<br />
Integrative StadtLand-Entwicklung<br />
Hochschule Wismar<br />
Städte <strong>und</strong> Regionen verändern sich ständig. Als Studierende sind<br />
Sie bereits heute oder zukünftig in diese Veränderungsprozesse<br />
einbezogen <strong>und</strong> Sie werden als Akteure befähigt, interdisziplinäre<br />
Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die inhaltlichen<br />
Anforderungen zu formulieren, Strategien zu entwickeln <strong>und</strong> den<br />
Prozess zu steuern. Das Fernstudium Master Integrative Stadt-<br />
Land-Entwicklung ist ein berufsbegleitendes Studienangebot der<br />
Hochschule Wismar - University of Applied Sciences: Technology,<br />
Business and Design.<br />
www.wings.hs-wismar.de/de/fernstudium_master/integrative_stadtland_entwicklung<br />
MBA Unternehmensführung Bau<br />
Hochschule Biberach<br />
Der Masterstudiengang Unternehmensführung Bau qualifiziert<br />
<strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> für die Übernahme von Führungs<strong>und</strong><br />
Managementaufgaben in der Bauwirtschaft. Praxiserfahrene<br />
Fachleute <strong>und</strong> Führungskräfte vermitteln in Vorträgen, interdisziplinären<br />
Fallstudien <strong>und</strong> Gruppenarbeiten das notwendige<br />
Wissen <strong>und</strong> Handwerkszeug in den Bereichen Controlling,<br />
Finanz- <strong>und</strong> Risikomanagement, Recht, Strategieentwicklung,<br />
Kommunikation, Verhandlungstechniken, Mitarbeiterführung,<br />
Digitalisierung u. v. m.<br />
www.akademie-biberach.de/web/akademie/master/unternehmensfuehrung<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Das Masterstudium vermittelt f<strong>und</strong>ierte fachspezifische Kenntnisse<br />
sowie aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Umwelt<strong>und</strong><br />
Qualitätsmanagement. Es beinhaltet interdisziplinäre<br />
Betrachtungsweisen beider Managementsysteme <strong>und</strong> befähigt,<br />
wirtschaftliche Probleme zu erkennen, Problemlösungen zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> in die Praxis umzusetzen.<br />
www.ostfalia.de/cms/de/k/Studium/studienangebote/Weiterbildungsangebote/uqm/index.html<br />
Studiengang Bauingenieurwesen (Diplom)<br />
Technische Universität Dresden<br />
Das Aufbaustudium soll der Erweiterung des Fachwissens in einer<br />
der nachfolgend aufgeführten sechs Vertiefungen dienen: Konstruktiver<br />
Ingenieurbau (KI), Baubetriebswesen (BB), Stadtbauwesen<br />
<strong>und</strong> Verkehr (SV), Wasserbau <strong>und</strong> Umwelt (WU), Computational<br />
Engineering (CE) sowie Gebäude-Energie-Management<br />
(GEM). Der Studienablauf orientiert sich daher am Vertiefungsstudium<br />
des gr<strong>und</strong>ständigen Studiums.<br />
www.tu-dresden.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot<br />
Projektmanagement<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg<br />
Das weiterbildende Masterstudium Projektmanagement richtet<br />
sich an <strong>Architekten</strong>, <strong>Bauingenieure</strong> sowie Ingenieure verwandter<br />
Disziplinen, die Projektleitungs- <strong>und</strong> Führungsaufgaben als Selbständige<br />
oder Angestellte haben bzw. anstreben. Das Studium<br />
wird seit 20 Jahren ununterbrochen angeboten. Absolventinnen<br />
<strong>und</strong> Absolventen schätzen die große Aktualität <strong>und</strong> den Praxisbezug.<br />
www.hs-augsburg.de/Architektur-<strong>und</strong>-Bauwesen/ibi/Master-Projektmanagement.html<br />
Baurecht <strong>und</strong> Baubegleitung – von der Projektentwicklung<br />
bis zur Streitbeilegung<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Seit dem 01.01.2018 ist das neue Bauvertragsrecht in Kraft<br />
getreten. Der Masterstudiengang Baurecht <strong>und</strong> Baubegleitung<br />
behandelt u. a. das neue Bauvertragsrecht <strong>und</strong> seine Auswirkungen<br />
auf die Praxis.<br />
www.baurecht-master.de
TERMINE<br />
173<br />
… Baufach- <strong>und</strong> Recruitingmessen<br />
Für nachhaltiges Bauen.<br />
Haus.Bau.Ambiente.<br />
jährlich<br />
Messe für Haus, Bau <strong>und</strong> Energie,<br />
Einrichtung, Dekoration <strong>und</strong><br />
Lebensart<br />
09. - 11.11.2018, Erfurt<br />
www.haus-bau-ambiente.de<br />
Denkmal 2018<br />
alle zwei Jahre<br />
Europäische Messe für Restaurierung,<br />
Denkmalpflege <strong>und</strong><br />
Stadterneuerung<br />
08. - 10.11.2018, Leipzig<br />
www.denkmal-leipzig.de<br />
Bauprodukte mit Umwelt-Produktdeklaration (EPD)<br />
Clean Energy Building 2017<br />
jährlich<br />
Kongress zum Thema Energie-<br />
Effizienz in Deutschland<br />
27. - 28.06.2018, Karlsruhe<br />
www.cep-expo.de<br />
Expo Real 2018<br />
alle zwei Jahre<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Gewerbeimmobilien<br />
08. - 10.10.2018, München<br />
www.exporeal.net<br />
NordBau 2018<br />
jährlich<br />
Nordeuropas größte<br />
Kompaktmesse des Bauens<br />
05. - 09.09.2018, Neumünster<br />
www.nordbau.de<br />
Schulbau München 2017<br />
Messe für den Bildungsbau<br />
12. - 13.09.2018, Berlin<br />
www.schulbau-messe.de<br />
Glasstec 2018<br />
alle zwei Jahre<br />
Messe für die weltweite<br />
Glasbranche <strong>und</strong> ihre Zulieferer<br />
23. - 26.10.2018, Düsseldorf<br />
www.glasstec.de<br />
Absolventenkongress 2018<br />
alle Fachrichtungen<br />
22. - 23.11.2018, Köln<br />
www.absolventenkongress.de<br />
Bau <strong>2019</strong><br />
alle zwei Jahre<br />
Weltleitmesse für Architektur,<br />
Materialien <strong>und</strong> Systeme<br />
14. - 19.01.<strong>2019</strong>, München<br />
www.bau-muenchen.com<br />
Konaktiva – Studenten<br />
treffen Unternehmen<br />
alle Fachrichtungen<br />
06. - 08.11.2018, Dortm<strong>und</strong><br />
www.konaktiva.de<br />
Architect@work<br />
jährlich<br />
Event für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Gestalter<br />
mit Schwerpunkt Produktinnovationen<br />
07. - 08.11.2018, Berlin<br />
05. - 06.12.2018, Stuttgart<br />
www.architectatwork.de<br />
BAUExpo <strong>2019</strong><br />
jährlich<br />
Messe r<strong>und</strong> ums Bauen & Wohnen<br />
15. - 17.02.<strong>2019</strong>, Gießen<br />
www.messe-bauexpo.de<br />
Weiterentwicklung 1<br />
THIRD-PARTY VERIFIED<br />
EPD<br />
Wer die Umweltwirkungen einzelner Bauprodukte<br />
kennt,<br />
THIRD-PARTY<br />
kann ganzheitlich<br />
VERIFIED<br />
planen <strong>und</strong> bauen.<br />
Die<br />
EPD<br />
Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) des<br />
IBU – Institut Bauen <strong>und</strong> Umwelt e.V. – bieten<br />
dafür alle relevanten Informationen.<br />
Objektiv. Unabhängig. Transparent.<br />
Damit nachhaltiges Bauen gelingt.<br />
Jetzt informieren:<br />
www.ibu-epd.com<br />
Version für größere Nutzung<br />
THIRD-PARTY VERIFIED<br />
EPD<br />
ISO 14025 and EN 15804<br />
Das Detail im Fokus.<br />
Das Ganze im Blick.
174<br />
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
Existenzgründung<br />
Architekturstudium – <strong>und</strong> dann?<br />
Burkhard Fröhlich, Sonja Schulenburg<br />
Das Berufsbild des <strong>Architekten</strong> ändert sich, die<br />
Branche ruft nach Dienstleistern <strong>und</strong> Managern;<br />
Spezialisierung <strong>und</strong> Einfallsreichtum sind gefragt.<br />
Architekturstudium – <strong>und</strong> dann? widmet sich diesen<br />
Themen mit Erfahrungsberichten, Interviews,<br />
Porträts <strong>und</strong> Praxisbeispielen. Abger<strong>und</strong>et wird<br />
das Buch durch weiterführende Tipps, Informationen<br />
<strong>und</strong> Adressen sowie Literatur- <strong>und</strong> Internethinweise.<br />
ISBN: 978-3-7643-0296-2<br />
Existenzgründung – Schritt für Schritt<br />
Benjamin Michels<br />
Existenzgründung ist ein Prozess, beginnend mit<br />
der Geschäftsidee <strong>und</strong> einigen bürokratischen<br />
Hürden, die es zu überwinden gilt, bevor der eigentliche<br />
Regelbetrieb aufgenommen werden<br />
kann. Der Autor, selbst Gründungscoach, will mit<br />
seinem Buch dazu beitragen, die Existenzgründung<br />
informiert <strong>und</strong> strukturiert anzugehen <strong>und</strong><br />
sich weniger Sorgen über vermeidbare Fehler machen<br />
zu müssen.<br />
ISBN-13: 978-1499578751<br />
Handbuch der Existenzgründung für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Ingenieure<br />
Rolf Neddermann<br />
Das Handbuch vermittelt Gr<strong>und</strong>wissen für den sicheren<br />
Start in die berufliche Selbständigkeit <strong>und</strong><br />
für junge Büroinhaber. In kompakter <strong>und</strong> übersichtlicher<br />
Weise werden Themen behandelt wie<br />
Marketing, Akquisition, Präsentation, Rhetorik,<br />
Wirtschaftliches Planen, Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung,<br />
Finanzbuchhaltung, Versicherungsschutz,<br />
Namen- <strong>und</strong> Markenrecht oder auch Fördermöglichkeiten.<br />
ISBN: 978-3846203538<br />
Leitfaden für Existenzgründer: Wie man sich<br />
als Ingenieur selbstständig macht<br />
Erhard Sanft<br />
Bei einer Existenzgründung müssen neben der<br />
Fachkompetenz auch unternehmerische Fähigkeiten<br />
stimmen, die Marktbearbeitung <strong>und</strong> das<br />
Verkaufsmodell funktionieren. Im Buch werden<br />
die Einzelthemen <strong>und</strong> Beispiele für professionelle<br />
Vermarktung <strong>und</strong> die damit zusammenhängenden<br />
Verhandlungstechniken behandelt. Einfach verständliche<br />
Erläuterungen <strong>und</strong> Grafiken erleichtern<br />
das Verständnis.<br />
ISBN: 978-3642545306<br />
<strong>Architekten</strong> sind (keine) Unternehmer:<br />
Das Architekturbüro als KMU<br />
Nathalie Martin<br />
<strong>Architekten</strong>, die sich nicht als Unternehmer wahrnehmen,<br />
werden kaum erfolgreich am Markt<br />
bestehen. Die Gesamtstrategie „Erfolgsmodell<br />
Architekturbüro“ schildert, welche Bereiche der<br />
Büroinhaber managen muss sowie deren Abhängigkeiten<br />
<strong>und</strong> Verknüpfungen. Das Buch leistet<br />
Hilfestellung bei der Erkennung von Problemen,<br />
um praktikable Lösungen entwickeln <strong>und</strong> umsetzen<br />
zu können.<br />
ISBN: 978-3842898295<br />
Wirtschaftliche Unternehmensführung im Architektur<strong>und</strong><br />
Planungsbüro<br />
Dietmar Goldammer<br />
Eine erfolgreiche Unternehmensführung zeichnet<br />
sich durch Rentabilität aus. Dieses Fachbuch<br />
beleuchtet die Faktoren, die eine erfolgreiche Unternehmensführung,<br />
speziell im Architektur- <strong>und</strong><br />
Planungsbüro, bestimmen. Der Autor, Unternehmensberater<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure, gibt<br />
dem Büroinhaber Steuerungstools an die Hand,<br />
um den wirtschaftlichen Erfolg auf lange Sicht zu<br />
sichern.<br />
ISBN-13: 978-3658055417<br />
So starten Sie Ihr Unternehmen erfolgreich!<br />
Barbara Huber<br />
Dieses Buch liefert auch in 2. Auflage nützliche<br />
Infos über die richtige Vorbereitung, die reibungslose<br />
Gründung, steuerliche Gr<strong>und</strong>lagen oder handelsrechtliche<br />
Rahmenbedingungen. Interessant<br />
sind die Social-Media-Tipps oder auch der Blick in<br />
die Zukunft, etwa wenn es zur Einstellung erster<br />
Mitarbeiter kommt. Außerdem enthält der Gründungs-Ratgeber<br />
Praxistipps, Muster <strong>und</strong> Vorlagen.<br />
ISBN: 978-3214008079<br />
Der Businessplan: Geschäftspläne professionell erstellen<br />
Anna Nagl<br />
Der bewährte Leitfaden ermöglicht es dem Leser,<br />
einen „maßgeschneiderten“ Business- <strong>und</strong> Geschäftsplan<br />
zu erstellen, der strengsten Anforderungen<br />
genügt. Im neuen Teil III zeigt Prof. Dr.<br />
Klaus Kaiser anhand eines Praxis-Beispiels eine<br />
umfassende <strong>und</strong> integrierte Geschäftsplanung.<br />
Die 7. Auflage des Leitfadens enthält erneut viele<br />
Beispiele, Checklisten <strong>und</strong> nützliche Praxistipps.<br />
ISBN-13: 978-3658021511
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
Existenzgründung<br />
175<br />
Basics in PR <strong>und</strong> Marketing für <strong>Architekten</strong><br />
Bernd Pastuschka<br />
Wie Selbstvermarktung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
für Architekturbüros funktioniert, das beschreibt<br />
der Autor in diesem Handbuch. Er erklärt Gr<strong>und</strong>begriffe<br />
<strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten von PR <strong>und</strong><br />
Marketing sowie den professionellen Umgang mit<br />
den Medien. Bernd Pastuschka leitete 18 Jahre die<br />
PR-Abteilung eines international renommierten Architekturbüros<br />
<strong>und</strong> hatte diverse Lehraufträge inne.<br />
ISBN-13: 978-3990435182<br />
Freiberufler: Fit fürs Finanzamt<br />
Constanze Elter<br />
Warum ist das Sammeln von Belegen wichtig,<br />
worauf ist bei der Rechnungsstellung zu achten,<br />
muss bilanziert werden <strong>und</strong> wie lässt sich verhindern,<br />
dass das Finanzamt noch etwas Wichtiges zu<br />
beanstanden hat? Ziel dieses Buches ist es, diese<br />
<strong>und</strong> andere Fragen verständlich zu beantworten.<br />
Zusätzlich ist eine CD enthalten, die u. a. die wichtigsten<br />
Steuervordrucke für Freiberufler enthält.<br />
ISBN-13: 978-3527508532<br />
<strong>Architekten</strong> zwischen Konzept <strong>und</strong> Strategie<br />
Eduard Sancho Pou<br />
Mit welchen Strategien können <strong>Architekten</strong> in einem<br />
gewandelten Markt vorgehen, um Aufträge zu<br />
erlangen oder für ihre Projekte zu werben? Stand<br />
früher das reine Bauen im Vordergr<strong>und</strong>, treten <strong>Architekten</strong><br />
gegenüber ihren Auftraggebern heute als<br />
Berater, Vermittler oder Markendesigner auf. Das<br />
Buch soll dazu inspirieren, über neue Möglichkeiten<br />
nachzudenken <strong>und</strong> ungewohnte Wege zu gehen.<br />
ISBN: 978-3920034850<br />
Kalkulation von Baupreisen<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Drees <strong>und</strong> Dr.-Ing. Wolfgang Paul<br />
Dieses Standardwerk unterstützt den Kalkulator<br />
bei seinen Berechnungen <strong>und</strong> hilft bei der richtigen<br />
Einschätzung aller Kostenfaktoren. Es zeigt<br />
anhand vieler Beispiele, wie die einzelnen Kostenarten<br />
ermittelt werden. Der Inhalt wurde aktualisiert<br />
<strong>und</strong> berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung<br />
im Nachtragsmanagement. Das Kapitel<br />
„Kalkulation im SF-Bau“ wurde neu strukturiert.<br />
ISBN-13: 978-3410243083<br />
Nebenberuflich selbstständig: Steuern, Recht,<br />
Finanzierung, Marketing<br />
Thomas Hammer<br />
Jährlich gründen gut 500.000 Menschen hierzulande<br />
eine nebenberufliche Existenz – um das Studium<br />
mitzufinanzieren, das Familieneinkommen<br />
aufzubessern oder weil ein Hobby professionelle<br />
Dimensionen annimmt. Aber auch im Kleinen<br />
gilt: Wer erfolgreich sein will, braucht rechtliches,<br />
steuerliches <strong>und</strong> betriebswirtschaftliches Basiswissen.<br />
Dies will das Buch der Verbraucher-Zentrale<br />
NRW vermitteln.<br />
ISBN: 978-3863360498<br />
Businessplan Architekt für Existenzgründer (CD-ROM)<br />
Dirk Leimkuhl<br />
Die CD-ROM enthält eine Businessplanvorlage<br />
sowie umfangreiches Zusatzmaterial für die Existenzgründung,<br />
zusammengestellt von erfahrenen<br />
Existenzgründungsberatern. Sämtliche Teilaspekte<br />
des Businessplans wurden branchenspezifisch vorformuliert.<br />
Auch die Beispiele des mit Anleitung<br />
versehenen Zahlenteils lassen sich leicht auf das<br />
individuelle Existenzgründungsvorhaben anpassen.<br />
ISBN: 978-3863070489<br />
www.baufachinformation.de<br />
Baufachwissen für<br />
Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />
• Baudatenbanken<br />
• Baufachbücher <strong>und</strong><br />
-zeitschriften<br />
• Informationsservice<br />
Fraunhofer IRB Verlag<br />
Der Fachverlag zum Planen <strong>und</strong> Bauen<br />
Nobelstraße 12 • 70569 Stuttgart • irb@irb.fraunhofer.de
176 BÜCHER RUND UMS BAUEN Recht <strong>und</strong> Gesetz<br />
VOB für Bauleiter: Erläuterungen, Praxisbeispiele,<br />
Musterbriefe<br />
Bernd Kimmich <strong>und</strong> Hendrik Bach<br />
Der Band behandelt alle praxisrelevanten Fragen<br />
der VOB/B. Der Schwerpunkt liegt in der Herausarbeitung<br />
typischer Fehlerquellen <strong>und</strong> der Entwicklung<br />
von Lösungsstrategien in Konfliktfällen.<br />
Die Autoren haben die seit der letzten Auflage<br />
ergangene Rechtsprechung eingearbeitet, um das<br />
Werk auf den neuesten Stand zu bringen. In diesem<br />
Zusammenhang wurde auch eine Reihe der<br />
Praxisbeispiele, die sich an realen Fällen orientieren,<br />
angepasst.<br />
ISBN 978-3-8462-0510-5<br />
Der gestörte Bauablauf<br />
Verantwortlichkeiten, Ansprüche <strong>und</strong><br />
Rechtsfolgen nach VOB/B<br />
Katrin Rohr-Suchalla<br />
Rechtsanwältin Dr. Katrin Rohr-Suchalla ist Partnerin<br />
bei der b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> international tätigen<br />
Wirtschaftskanzlei CMS Hasche Sigle mit Schwerpunkt<br />
im Bereich des Bau- <strong>und</strong> Immobilienrechts.<br />
Ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit umfasst die<br />
ständige baubegleitende Beratung von Großbauvorhaben<br />
sowie die Betreuung von Prozessen <strong>und</strong><br />
Schiedsverfahren. Sie ist von Stuttgart aus b<strong>und</strong>esweit<br />
beratend tätig.<br />
ISBN 978-3-8167-8969-7<br />
Öffentliches Baurecht für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
Jörg Menzel, Werner Finger, Kirsten Rickes<br />
Das Buch behandelt die Schwerpunkte des Bauplanungsrechts<br />
– Bebauungspläne, Bauen im Innen-<br />
<strong>und</strong> Außenbereich sowie die Baunutzungsverordnung.<br />
Das Bauordnungsrecht wird anhand<br />
der Landesbauordnung von Baden-Württemberg<br />
dargestellt, wobei Genehmigungsverfahren sowie<br />
inhaltliche Vorschriften aufgezeigt werden. Häufig<br />
wird die Materie mit Auszügen aus Plänen oder<br />
mit Fotos veranschaulicht.<br />
ISBN-13: 978-3415053915<br />
Bauvertragsrecht<br />
Klaus Vygen, Axel Wirth, Andreas Schmidt<br />
Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele vermitteln<br />
die Autoren das Praxiswissen, das zum<br />
Verständnis des Bauvertragsrechts erforderlich<br />
ist. Ausgangspunkt der Erläuterungen sind die Regelungen<br />
des BGB-Werkvertragsrechts. Die hiervon<br />
abweichenden bauspezifischen Besonderheiten<br />
der VOB Teil B werden umfassend dargestellt<br />
– dies unter Berücksichtigung des Rechts der Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen.<br />
ISBN: 978-3-8462-0718-5<br />
Systematischer Praxiskommentar BauGB/BauNVO<br />
Florian Rixner, Robert Biedermann, Jacqueline Charlier<br />
Das Werk bietet allen an der Bauentwicklung <strong>und</strong><br />
Bauplanung Beteiligten eine praxisorientierte Kommentierung<br />
der Paragraphen 1 - 249 des BauGB, der<br />
BauNVO <strong>und</strong> der ImmoWertV. Für die 3. Auflage<br />
wurde das Werk in allen Teilen aktualisiert, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Änderungen des BauGB<br />
sowie der BauNVO durch das Gesetz zur Umsetzung<br />
der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht<br />
<strong>und</strong> zur Stärkung des neuen Zusammenlebens in<br />
der Stadt sowie der Flüchtlingsnovelle.<br />
ISBN: 978-3-8462-0670-6<br />
Handbuch der Bauvergabe – Verfahren,<br />
Überprüfung, Schadensersatz<br />
Inge Jagenburg, Sebastian Baldringer, Gudrun Lampe-Helbig<br />
Das Handbuch der Bauvergabe enthält die Darstellung<br />
des gesamten Bauvergaberechts in einem<br />
Werk. Das Handbuch richtet sich an jeden Bauvergabepraktiker,<br />
sowohl auf Auftraggeber- als auch<br />
auf Bieterseite, <strong>und</strong> erläutert praxisorientiert für<br />
den Rechtsanwender den Ablauf <strong>und</strong> die Besonderheiten<br />
von Vergabeverfahren über öffentliche<br />
Bauaufträge.<br />
ISBN: 978-3-406-56399-7<br />
Bauabwicklung nach BGB <strong>und</strong> VOB<br />
mit Arbeitshilfen online<br />
Thomas Steiger, Nina Wolber<br />
Die Mappe bietet Ihnen für jede Bauphase die richtige<br />
Mustervorlage mit ausführlichen Kommentierungen.<br />
Die Muster stehen zum Download bereit<br />
<strong>und</strong> können sofort weiterverwendet werden.<br />
Aktuell: mit dem neuen Bauvertragsrecht seit<br />
01.01.2018.<br />
ISBN: 978-3-648-08454-0<br />
Die HOAI 2013 verstehen <strong>und</strong> richtig anwenden<br />
Klaus D. Siemon, Ralf Averhaus<br />
Das Buch bietet einen praxisnahen Einstieg in die<br />
HOAI 2013 <strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Gr<strong>und</strong>lagen zur Honorarermittlung<br />
für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Innenarchitekten.<br />
Ein Kurzkommentar jedes Paragrafen, Praxistipps<br />
zur Anwendung <strong>und</strong> Beispiele zur Abrechnung <strong>und</strong><br />
zu speziellen Honorarermittlungstechniken festigen<br />
das Basiswissen <strong>und</strong> bieten eine verlässliche<br />
Hilfestellung für die Umsetzung im Arbeitsalltag.<br />
ISBN: 978-3658020200
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
177<br />
Raumakustik im Alltag – Hören –<br />
Planen – Verstehen<br />
Christian Nocke<br />
Wie gelingt es, gutes Hören für alle Menschen an<br />
jedem Ort zu ermöglichen? Welche Faktoren beeinflussen<br />
die Akustik eines Raumes? Der Autor<br />
gibt Antwort auf diese <strong>und</strong> viele weitere Fragen<br />
<strong>und</strong> vermittelt das Verständnis für die Zusammenhänge<br />
der Raumakustik. Er beschreibt die raumakustischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anforderungen <strong>und</strong><br />
veranschaulicht, wie im Planungsprozess die oft<br />
vernachlässigten raumakustischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Berücksichtigung finden.<br />
ISBN: 978-3-8167-9896-5<br />
ENTWICKELN.<br />
BAUEN.<br />
BETREIBEN.<br />
Weiße Wannen – einfach <strong>und</strong> sicher<br />
Gottfried Lohmeyer, Karsten Ebeling<br />
Weiße Wannen sind wirtschaftliche Konstruktionen,<br />
welche die tragende <strong>und</strong> die abdichtende<br />
Funktion gleichzeitig übernehmen können. Das<br />
Buch beschreibt Anforderungen der Normen <strong>und</strong><br />
Regelwerke <strong>und</strong> bereitet diese in verständlicher<br />
Form auf. Enthalten sind die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
von Weißen Wannen mit den wesentlichen<br />
technologischen <strong>und</strong> bauphysikalischen Einflüssen<br />
sowie Hinweise für Planung <strong>und</strong> Ausführung.<br />
ISBN: 978-3-7640-0623-5<br />
Kompendium Schimmel in Innenräumen<br />
Constanze Messal<br />
Schädliche Mikroorganismen in Innenräumen gefährden<br />
die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zerstören<br />
Baustoffe. Die Autorin vermittelt umfassend<br />
<strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert die Sachk<strong>und</strong>e zu Schimmelpilzbefällen<br />
in Innenräumen. Sie erläutert alle Schritte<br />
zur Erstellung eines Schadengutachtens von der<br />
fachk<strong>und</strong>igen Probenentnahme über die mikrobielle<br />
Diagnostik, die relevanten chemisch-physikalischen<br />
Untersuchungsverfahren bis zur Interpretation<br />
der Bef<strong>und</strong>e.<br />
ISBN: 978-3-8167-9313-7<br />
SportScheck, Berlin. Design: blocher partners. Foto: Joachim Grothus<br />
Demenzsensible Architektur<br />
Birgit Dietz<br />
Immer mehr Menschen werden immer älter. Mit<br />
dem Älterwerden gehen häufig kognitive Einschränkungen<br />
<strong>und</strong> demenzielle Erkrankungen einher. Für<br />
diese Menschen ist eine Architektur gefordert, die<br />
die Sinneseinschränkungen berücksichtigt <strong>und</strong> vor<br />
allem Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung bietet. Der Fokus<br />
des Buches liegt auf der besonders sorgfältigen<br />
Gestaltung der Lebensräume für ältere Menschen.<br />
ISBN: 978-3-7388-0032-6<br />
Mit über 20 Jahren Erfahrung im gewerblichen,<br />
öffentlichen <strong>und</strong> privaten Bereich realisieren<br />
wir die Ideen unserer K<strong>und</strong>en im Bau <strong>und</strong><br />
Innenausbau. Verstärken Sie unser Team. Informieren<br />
<strong>und</strong> bewerben Sie sich noch heute.<br />
ERFAHREN SIE MEHR ÜBER UNS<br />
GANTER-GROUP.COM
178<br />
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
BIM-Kompendium<br />
Kerstin Hausknecht, Thomas Liebich<br />
Ist BIM die Planungsmethode der Zukunft? Was<br />
versteht man genau unter diesem Begriff? Welche<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken birgt das Building Information<br />
Modeling? Diese <strong>und</strong> viele weitere Fragen<br />
werden in dem Kompendium in verständlicher<br />
Weise geklärt. Die Autoren führen in die Planungsmethode<br />
mit digitalen Bauwerksmodellen ein. Sie<br />
vermitteln das BIM-Gr<strong>und</strong>wissen zu Software,<br />
Bauwerksmodellen, Methoden <strong>und</strong> Workflows.<br />
ISBN: 978-3-8167-9948-1<br />
Abwassertechnik<br />
Hrsg.: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
Die 16. Auflage 2018 des DIN-Taschenbuchs 13/1<br />
„Abwassertechnik 1“ stellt die relevanten Normen<br />
für Planung, Berechnung <strong>und</strong> Bau sowie Betrieb,<br />
Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung von Entwässerungsanlagen<br />
für Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke bereit (Originaltexte,<br />
verkleinert auf das Format A5). Enthalten<br />
sind u. a. die aktualisierten Fassungen der<br />
Normenreihe DIN 1986 „Entwässerungsanlagen für<br />
Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke“ (Teile 3, 4, 30 <strong>und</strong> 100).<br />
ISBN: 978-3-410-26220-6<br />
Bohrbrunnen<br />
Christoph Treskatis<br />
Die hygienischen Ansprüche an die Trinkwasserbeschaffenheit<br />
erfordern ein kontrollierbar dichtes<br />
Bauwerk <strong>und</strong> einen sicheren Brunnenbetrieb. Die<br />
9. Auflage dieser Publikation machte eine vollständige<br />
textliche Überarbeitung notwendig. Sie<br />
folgt der von Erich Bieske in den früheren Auflagen<br />
aufgestellten Leitlinie, die den Bohrbrunnen<br />
von seiner Entstehung <strong>und</strong> seinen hydraulischen<br />
Eigenschaften bis zur Planung <strong>und</strong> Herstellung<br />
praxisorientiert beschreibt.<br />
ISBN: 978-3-8356-7318-2<br />
Abnahme von Bauleistungen<br />
Gunter Hankammer<br />
Abnahme von Bauleistungen – Band 2 ermöglicht<br />
eine fachgerechte Beurteilung der erbrachten Bauleistungen<br />
in den Bereichen Innenausbau <strong>und</strong> Haustechnik<br />
<strong>und</strong> behandelt die zur Abnahme notwendigen<br />
Messinstrumente <strong>und</strong> -verfahren. Das Buch<br />
stellt typische Fehler <strong>und</strong> Mängel bei der Durchführung<br />
von Baumaßnahmen in den Mittelpunkt.<br />
Das frühzeitige Erkennen dieser Fehler <strong>und</strong> Mängel<br />
hilft, Streitigkeiten <strong>und</strong> mögliche spätere Schäden<br />
an Bauwerken zu vermeiden.<br />
ISBN: 978-3-481-03666-9<br />
Bauen <strong>und</strong> Wohnen in Gemeinschaft<br />
Hrsg.: Annette Becker, Laura Kienbaum, Kristien Ring,<br />
Peter Cachola Schmal<br />
Wie <strong>und</strong> warum bauen <strong>und</strong> wohnen immer mehr<br />
Menschen in Gemeinschaft? Welche Ausprägungen<br />
dieses Phänomens existieren? Das Buch zeigt<br />
26 in Deutschland <strong>und</strong> überwiegend im europäischen<br />
Ausland realisierte Bauten, die als Baugruppenprojekte<br />
von Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften<br />
errichtet wurden <strong>und</strong><br />
Antworten auf diese Fragen geben. In vertiefenden<br />
Essays werden Hintergr<strong>und</strong>informationen zum gemeinschaftlichen<br />
Bauen <strong>und</strong> Wohnen gegeben.<br />
ISBN: 978-3-0356-0564-8<br />
Basics Terminplanung<br />
Bert Bielefeld<br />
Aufgr<strong>und</strong> von engen Zeitvorgaben <strong>und</strong> stark vernetzten<br />
Abläufen im Planungs- <strong>und</strong> Bauprozess ist<br />
die Terminplanung eine wichtige Voraussetzung für<br />
die erfolgreiche Projektdurchführung. <strong>Architekten</strong><br />
sind in der Pflicht, alle Beteiligten zielorientiert zu<br />
steuern <strong>und</strong> deren Leistungen zum richtigen Zeitpunkt<br />
abzurufen. Dabei ist eine konsequente <strong>und</strong><br />
an die Arbeitsabläufe angepasste Planung der Termine<br />
ein notwendiges Arbeitsinstrument, um in<br />
der täglichen Arbeit die Komplexität eines Bauprojektes<br />
steuern <strong>und</strong> überwachen zu können.<br />
ISBN: 978-3-0356-1627-9<br />
Mängel <strong>und</strong> Schäden an Sichtbetonbauten<br />
Rolf-Dieter Schulz<br />
Sichtbeton bietet vielfältige konstruktive <strong>und</strong><br />
gestalterische Möglichkeiten, ist aber auch eine<br />
komplexe <strong>und</strong> komplizierte Bauweise, die hohes<br />
technisches Können <strong>und</strong> eine sorgfältige Ausführung<br />
erfordert. Das Buch gibt zunächst einen<br />
Überblick über das relevante Regelwerk <strong>und</strong> wichtige<br />
Planungsgr<strong>und</strong>lagen.<br />
ISBN: 978-3-8167-9476-9<br />
Treppengeometrie<br />
Vladimir Nekola<br />
Die Gestaltung von Treppen <strong>und</strong> Treppenräumen<br />
war schon immer eine der wichtigsten Aufgaben<br />
bei der Planung <strong>und</strong> Realisierung von baulichen<br />
Anlagen, auch wenn sie oft nachlässig <strong>und</strong> wenig<br />
fachmännisch behandelt wurden. Das vorliegende<br />
Werk befasst sich mit der Geometrie <strong>und</strong> den konzeptionellen<br />
Aspekten von Treppenanlagen.<br />
ISBN: 978-3-7388-0066-1
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
179<br />
Rissbildungen im Stahlbetonbau<br />
Stefan Röhling, Heinz Meichsner<br />
Risse gehören zu den unvermeidbaren Erscheinungen<br />
im Stahlbetonbau. Das Buch befasst sich mit<br />
Fragen der Zuverlässigkeit von Rissbreitenberechnungen<br />
<strong>und</strong> -messungen, den Ursachen von Rissen,<br />
Zwangspannungen <strong>und</strong> frühen Verformungen, der<br />
Begrenzung der Rissbreiten durch Bewehrung, dem<br />
Einfluss von Rissen auf die Dauerhaftigkeit von<br />
Stahlbetonkonstruktionen <strong>und</strong> der Rissproblematik<br />
bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen Betonbauwerken.<br />
ISBN: 978-3-8167-9645-9<br />
Abwicklung von Bauvorhaben<br />
Oliver Olzem, Hans Joachim Hoffstadt<br />
Der Band unterstützt <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Planer, aber<br />
auch Bauherren von Beginn an beim reibungslosen<br />
Bauablauf: von den ersten Gr<strong>und</strong>stücksfragen über<br />
Planung <strong>und</strong> Ausführung bis zur Abnahme <strong>und</strong><br />
Abrechnung. Anhand eines konkreten Beispielprojektes<br />
mit Plänen, Berechnungen, Genehmigungen<br />
<strong>und</strong> Nachweisen werden alle notwendigen Schritte<br />
<strong>und</strong> Leistungen chronologisch dargestellt <strong>und</strong> anschaulich<br />
erklärt.<br />
ISBN: 978-3-481-03668-3<br />
Planzeichnen<br />
Nekola Vladimir<br />
Wie Baukünstler <strong>und</strong> die, die es werden wollen,<br />
ihre Ideen zu Papier bringen sollten, erklärt dieses<br />
Handbuch sehr ausführlich. Die verschiedenen<br />
Inhalte, von den geeigneten Werkzeugen über Papierformate<br />
<strong>und</strong> Planarten bis hin zu Bauplänen,<br />
Maßeinheiten <strong>und</strong> Plankennzeichnungen, führt der<br />
Autor detailliert auf. Er unterstützt damit diejenigen,<br />
die Baupläne für die Kommunikation mit Behörden,<br />
Fachingenieuren, ausführenden/produzierenden<br />
Firmen <strong>und</strong> der Bauherrschaft anfertigen.<br />
ISBN: 978-3-8167-9987-0<br />
Baukonflikte verstehen <strong>und</strong> umgehen<br />
Albrecht Merkle<br />
Die Herausforderungen an alle Beteiligten des Planens<br />
<strong>und</strong> Bauens sind gegenwärtig so komplex wie<br />
nie. Das vermehrte Auftreten von Problemen <strong>und</strong><br />
Konflikten ist die logische Folge. Abhilfe ist hier<br />
nur durch eine massiv verbesserte Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten in Sicht. Das vorliegende Buch<br />
richtet sich daher explizit an alle Protagonisten von<br />
Bauprojekten <strong>und</strong> vermittelt ein breites Verständnis<br />
über die innere Logik von Baukonflikten <strong>und</strong> wie<br />
diesen systemisch begegnet werden kann.<br />
ISBN: 978-3-8167-9802-6<br />
Städte für Menschen<br />
Jan Gehl<br />
Seit mehr als 40 Jahren befasst sich der Architekt<br />
<strong>und</strong> Stadtplaner Jan Gehl damit, Plätze, Straßen, ja<br />
ganze Stadtviertel zum Wohle der Bewohner neu<br />
oder umzugestalten. Er stützt sich dabei auf Erkenntnisse,<br />
die er durch langjährige Untersuchungen<br />
von Großstadtsituationen in verschiedenen<br />
Ländern gewonnen hat. Indem Gehl selbst Millionenstädte<br />
kleinmaßstäblich <strong>und</strong> im Detail betrachtet,<br />
entwickelt er Mittel <strong>und</strong> Wege, dysfunktionale<br />
<strong>und</strong> unwirtliche Stadtlandschaften entscheidend<br />
zu verändern.<br />
ISBN: 978-3-86859-356-3<br />
AVA <strong>und</strong> Kostenplanung für<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />
California.pro im BIM-Prozess<br />
Jetzt gratis testen:<br />
www.gw-software.de/testversion<br />
Der Möbelbau<br />
Fritz Spannagel<br />
Die Neuauflage dieses Fachbuches aus den fünfziger<br />
Jahren richtet sich an Tischler wie <strong>Architekten</strong><br />
gleichermaßen. Es wird eine ausführliche Baustoffk<strong>und</strong>e<br />
über europäische <strong>und</strong> außereuropäische Hölzer<br />
gegeben. Es folgen Kapitel über Holztrocknung,<br />
Fertigung <strong>und</strong> Maschinen zur Möbelherstellung.<br />
Die verschiedenen Arten der Holzverbindungen<br />
werden dargestellt.<br />
ISBN: 978-3-87870-666-3<br />
www.gw-software.de
180<br />
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
lesenswerte Bücher<br />
Zaha Hadid<br />
Philip Jodidio<br />
Zaha Hadid (1950-2016) betrieb ihr Architekturbüro<br />
in London schon über zehn Jahre lang, bevor<br />
ihr erstes Projekt tatsächlich gebaut wurde: die<br />
Feuerwehrzentrale des Vitra-Werks in Weil am<br />
Rhein. Berühmt war die umstrittene Architektin<br />
dennoch schon zuvor. Vom spitzwinkligen Dekonstruktivismus<br />
ihrer frühen Gebäude bis zu ihren<br />
späteren fließend-organischen Formen, bei denen<br />
Böden, Decken, Wände <strong>und</strong> Mobiliar Teil des<br />
Gesamtentwurfs wurden, präsentiert der Band<br />
Schlüsselbeispiele aus Hadids Karriere.<br />
ISBN: 978-3-8365-3623-3<br />
Deutsches Architektur Jahrbuch 2018<br />
Hrsg.: Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt/Main; Peter<br />
Cachola Schmal, Yorck Förster, Christina Gräwe<br />
Das Jahrbuch stellt in Besprechungen von namhaften<br />
Autoren die Shortlist von 22 Gebäuden aus<br />
Deutschland vor, die eine Jury für den DAM-Preis für<br />
Architektur in Deutschland 2018 ermittelt hat. Kuratoren<br />
des Museums sowie renommierte <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> Architekturkritiker sichteten dazu ein Feld<br />
von r<strong>und</strong> 100 Nominierungen für den Jahrgang. In<br />
der Ausgabe 2018 wird neben der besonderen Würdigung<br />
des Gewinners des DAM-Preises auch die<br />
engere Auswahl von Finalisten näher porträtiert.<br />
ISBN: 978-3-86922-650-7<br />
Zur Architektur des Wohnens<br />
Jost Meuwissen<br />
Der niederländische Architekt Joost Meuwissen<br />
hielt im Studienjahr 1992/93 an der damaligen<br />
Technischen Universität Karlsruhe eine Vorlesungsreihe,<br />
die in die Geschichte eingegangen<br />
ist. Darin versuchte er, „die Typologie des Wohnens<br />
von ihrer klassifizierenden Einschränkung<br />
zugunsten einer Analyse der Architektur, die aus<br />
bestimmten Ideen des Wohnens in unterschiedlichen<br />
Umgebungen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen entsteht, zu befreien“.<br />
ISBN: 978-3-03860-095-4<br />
Architektur denken<br />
Peter Zumthor<br />
Eine Architektur, die in einer sinnlichen Verbindung<br />
zum Leben stehen soll, erfordert ein Denken, das<br />
über Form <strong>und</strong> Konstruktion weit hinausgeht. In<br />
seinen Texten bringt Peter Zumthor zum Ausdruck,<br />
was ihn zu diesen Gebäuden motiviert, die Gefühl<br />
<strong>und</strong> Verstand auf so vielfältige Weise ansprechen<br />
<strong>und</strong> über eine unbedingte Präsenz <strong>und</strong> Ausstrahlung<br />
verfügen.<br />
ISBN: 978-3034605557<br />
Wir müssen die Welt verändern<br />
Oscar Niemeyer<br />
Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl<br />
berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von<br />
104 Jahren ein Resümee seines Lebens <strong>und</strong> zugleich<br />
eine große Reflexion über unsere Gesellschaft<br />
vorgelegt. „Die Architektur ist nur ein Vorwand.<br />
Wichtig ist das Leben, wichtig ist der Mensch, dieses<br />
merkwürdige Wesen mit Seele <strong>und</strong> Gefühl, das<br />
nach Gerechtigkeit <strong>und</strong> Schönheit hungert“ ist die<br />
gr<strong>und</strong>legende Philosophie, die Niemeyers Leben<br />
<strong>und</strong> Arbeit leitete.<br />
ISBN: 978-3888978715<br />
Alles Platte?<br />
Hrsg.: Mecklenburg-Vorpommern, Landesamt für Kultur <strong>und</strong> Denkmalpflege,<br />
Schwerin; Dirk Handorf, Jörg Kirchner<br />
Die in der DDR entstandene Architektur wird nicht<br />
selbstverständlich zum kulturellen Erbe gezählt.<br />
Wie sollen wir mit den Wohnblöcken <strong>und</strong> Siedlungen,<br />
den Schulen <strong>und</strong> Kulturhäusern, den Industriegebäuden<br />
<strong>und</strong> Grenzbefestigungen, die zu Zeiten<br />
der DDR entstanden sind, umgehen? Gibt es eine für<br />
die DDR charakteristische Architektur <strong>und</strong> gibt es<br />
darin sogar Bauten, die typisch für den Norden sind?<br />
ISBN: 978-3-96289-001-8<br />
Basics Lichtplanung<br />
Roman Skowranek, Bert Bielefeld<br />
Der Band fasst die wichtigsten Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />
Tages- <strong>und</strong> Kunstlichtplanung in knapper, komprimierter<br />
Form zusammen. Mehr als jedes andere<br />
Baumaterial bestimmt das Tageslicht Raumwirkungen,<br />
erzeugt Stimmungen, inszeniert Architektur.<br />
Eine sinnvolle Tages- <strong>und</strong> eine darauf abgestimmte<br />
Kunstlichtplanung trägt, gerade in Bürogebäuden,<br />
wesentlich zur Energieeinsparung bei: Je besser<br />
das Tageslicht genutzt wird, desto weniger Energie<br />
muss für Kunstlicht eingesetzt werden.<br />
ISBN: 978-3-0356-0929-5<br />
Altägyptische Architektur <strong>und</strong> ihre Rezeption<br />
in der Moderne<br />
Maxi Schreiber<br />
Die <strong>Architekten</strong>schaft der Moderne interessierte<br />
sich für Wirkung <strong>und</strong> Modernität altägyptischer<br />
Baukunst. Nicht die kleinteiligen Motive, sondern<br />
die reduzierte, klare Architektursprache des alten<br />
Ägypten inspirierte sie. Damit setzte um 1900 ein<br />
Wendepunkt in der Rezeptionsgeschichte pharaonischer<br />
Bauten ein. Mit diesem Fokus ist die<br />
Publikation ausdrücklich keine weitere Darstellung<br />
zum Thema Ägyptomanie, sondern zeigt einen<br />
neuen Charakter der Ägyptenrezeption <strong>und</strong><br />
-wahrnehmung anhand der Verflechtungen von<br />
Amerikadiskurs, Architektur <strong>und</strong> Archäologie auf.<br />
ISBN: 978-3-7861-2787-1
BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />
lesenswerte Bücher<br />
181<br />
David Chipperfield Architects<br />
Hrsg.: Sandra Hofmeister<br />
Die Bauten von David Chipperfield Architects stehen<br />
für Klarheit <strong>und</strong> Minimalismus, für gelungene<br />
Verbindung aus Bewährtem <strong>und</strong> Innovationen. Das<br />
Ziel sind architektonisch, sozial <strong>und</strong> intellektuell<br />
anspruchsvolle Lösungen, bei denen immer ein<br />
stimmiges Ganzes im Vordergr<strong>und</strong> steht <strong>und</strong> nie die<br />
laute Geste. Seit der Bürogründung im Jahre 1985<br />
realisierten die <strong>Architekten</strong> r<strong>und</strong> um den Globus<br />
Projekte unterschiedlichster Typologie, architektonische<br />
Meilensteine genauso wie kleinere Bauaufgaben,<br />
die alle eine besondere Ausstrahlung eint.<br />
ISBN: 978-3-95553-403-5<br />
Urbane Tier-Räume<br />
Thomas E. Hauck, Stefanie Hennecke, André Krebber, Mieke Roscher<br />
Die Begegnungen zwischen Menschen <strong>und</strong> Tieren<br />
sowie die Inbesitznahme des urbanen Raums<br />
durch Tiere stellen eine Herausforderung für die<br />
Einwohner <strong>und</strong> die Wissenschaft dar. Ob im Zoo,<br />
im engen Wohnumfeld oder den städtischen Frei<strong>und</strong><br />
Nutzflächen, den Grünanlagen <strong>und</strong> Gärten:<br />
Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Konflikte<br />
sowohl zwischen verschiedenen menschlichen<br />
Interessengruppen als auch zwischen den<br />
Menschen <strong>und</strong> verschiedensten Tierarten gelöst<br />
werden können.<br />
ISBN: 978-3-496-01573-4<br />
Aalto<br />
Louna Lahti<br />
Alvar Aalto (1898-1976) ist einer der bedeutendsten<br />
<strong>Architekten</strong> Finnlands. Mit seinem Werk hat<br />
er das zeitgenössische, architektonische Denken<br />
seiner Zeit nachhaltig beeinflusst. Als Vertreter<br />
des plastischen Stils wurde er bekannt durch seine<br />
großzügigen Wohn-, Zweck- <strong>und</strong> Schulbauten.<br />
Nüchtern <strong>und</strong> rational entwarf er strenge Linien<br />
<strong>und</strong> klare Formen. Später fließen immer mehr organische<br />
Formen in seine Architektur ein.<br />
ISBN: 978-3-8365-6004-7<br />
Eine Stadt zum Leben<br />
Hanna Greszczuk-Brendel<br />
Die Architekturgeschichte Posens zwischen 1900<br />
<strong>und</strong> 1945 ist geprägt von den politischen Wechselfällen<br />
jener Jahrzehnte. Die politischen Rahmenbedingungen<br />
gaben die kulturellen Orientierungspunkte<br />
vor, sie prägten die personelle<br />
Zusammensetzung der Architekturszene, ihre<br />
ideologische Ausrichtung, ihre Traditionsbindungen<br />
<strong>und</strong> ihre künstlerischen Ideen.<br />
ISBN: 978-3-11-054804-4<br />
Garten<br />
Stephen Bates, Daniel Ganz, Martin Steinmann<br />
In der Arbeit von Edelaar Mosayebi Inderbitzin <strong>Architekten</strong><br />
ist der Garten ein wiederkehrendes Motiv:<br />
Als ideelles Konzept, Vorstellungskategorie<br />
oder gebauter Raum prägt er viele ihrer architektonischen<br />
Projekte. Mit der Ausstellung „Garten“<br />
in der Architektur Galerie Berlin im Herbst 2016<br />
rückten die Zürcher <strong>Architekten</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Daniel Ganz den Topos selbst ins Zentrum<br />
<strong>und</strong> verwandelten den Galerieraum in einen<br />
lebendigen Garten im Haus.<br />
ISBN: 978-3-03860-078-7<br />
Der Glaube an das Große in der Architektur der Moderne<br />
Sonja Hnilica<br />
Großstrukturen sind ein markantes architektonisches<br />
Erbe der zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
<strong>und</strong> stets höchst umstritten. An Komplexen wie<br />
der Ruhruniversität Bochum, dem Klinikum Aachen<br />
oder dem Nordwestzentrum Frankfurt scheiden<br />
sich bis heute die Geister. Doch ist der Glaube<br />
an das Große ein konstituierendes Element in<br />
der Architektur moderner Gesellschaften. Großwohnsiedlungen,<br />
Einkaufszentren, Hochschulen<br />
für Tausende von Studierenden, Konferenzzentren<br />
oder Krankenhäuser auf der ganzen Welt zeugen<br />
als typische Bauaufgaben davon.<br />
ISBN: 978-3-03860-093-0<br />
UNIPOR SILVACOR<br />
UNIPOR W07 SILVACOR<br />
Der ausgezeichnete Ziegel für besonders<br />
ökologisches <strong>und</strong> nachhaltiges Bauen<br />
DÄMMSTOFF-<br />
FÜLLUNG AUS<br />
SORTENREINEN<br />
HOLZFASERN<br />
Natürliche Rohstoffe<br />
Besonders diffusionsoffen<br />
Hoher Wärmeschutz<br />
Optimales Wohnklima<br />
Nachhaltig <strong>und</strong> recycelbar
182 WEBSEITEN Jobsuche<br />
www.talisonline.de<br />
Bei uns ist Abschreiben erlaubt: Unsere Newsletter-Abonnenten erhalten<br />
alle 14 Tage kostenlos Jobangebote, die aus einer Vielzahl an Jobbörsen<br />
zusammengestellt wurden <strong>und</strong> die sich speziell an Berufseinsteiger<br />
in Architektur <strong>und</strong> Bauingenieurwesen richten.<br />
www.bauingenieur24.de<br />
Das Onlinemagazin für <strong>Bauingenieure</strong> bietet für diese Zielgruppe eine<br />
umfangreiche Jobbörse mit täglich neuen Stellenangeboten auch für<br />
Berufsanfänger. Darüber hinaus wird eine Vielzahl an fachrelevanten<br />
Informationen geboten.<br />
www.baunetz.de<br />
Baunetz bietet einen der bedeutendsten Stellenmärkte für <strong>Architekten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Jede Woche finden sich dort mindestens 5 Angebote<br />
für Berufsanfänger. Die Unterseite „baunetzcampus“ richtet sich<br />
mit einem speziellen Informationsangebot an Absolventen.<br />
www.berufsstart.de<br />
<strong>Berufsstart</strong> hat sich auf Absolventen <strong>und</strong> Berufsanfänger aller Berufsrichtungen<br />
spezialisiert. Hier findet sich jede Woche auch eine Reihe<br />
neuer Jobs, Praktikums- <strong>und</strong> Traineeangebote für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Bauingenieure</strong>.<br />
www.competitionline.com<br />
Zweiter Big-Player unter den Jobbörsen für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
ist competitionline. Das Portal hat sich insbesondere auf die Recherche<br />
von Wettbewerben <strong>und</strong> Ausschreibungen spezialisiert. Die Ergebnisse<br />
können gegen eine jährliche Gebühr genutzt werden.<br />
www.kununu.com<br />
Wie bewerten andere den Arbeitgeber, bei dem ich mich bewerben<br />
will? Antworten findet man auf dem Arbeitgeberbewertungsportal kununu.<br />
Dort informieren Mitarbeiter über Arbeitsverhältnisse, Lohnnebenleistungen<br />
<strong>und</strong> Betriebsklima bei ihrem (Ex-)Arbeitgeber.
WEBSEITEN<br />
Existenzgründung<br />
183<br />
www.existenzgruender.de<br />
Das Existenzgründungsportal des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Energie unterstützt den Schritt in die Selbständigkeit mit<br />
zahlreichen übersichtlichen Informationen, zum Beispiel Checklisten <strong>und</strong><br />
einem Gründerlexikon. Hier wird erklärt, was ein Businessplan ist.<br />
www.gruendungszuschuss.de<br />
Der Gründungszuschuss ist der Nachfolger von Ich-AG <strong>und</strong> Überbrückungsgeld<br />
<strong>und</strong> damit das wichtigste Instrument der Gründungsförderung<br />
in Deutschland. Die Seite informiert darüber, wie nicht nur Arbeitslose,<br />
sondern auch Angestellte von der Förderung profitieren.<br />
www.business-angels.de<br />
Sie haben eine tolle Geschäftsidee, die Bank aber gibt Ihnen kein<br />
Geld? In diesem Fall könnte Ihnen vielleicht das Business Angels Netzwerk<br />
Deutschland e. V. (BAND) weiterhelfen. Die sogenannten „Angels“<br />
sind Unternehmen, die Start-ups bei Finanzfragen beraten.<br />
www.existenzgruender-jungunternehmer.de<br />
Die Seite richtet sich an junge Selbständige <strong>und</strong> erklärt anschaulich sowie<br />
Schritt für Schritt alle Begriffe, die für eine Existenzgründung wichtig<br />
sind. Abger<strong>und</strong>et durch Experteninterviews zum Thema Onlinemarketing<br />
oder Buchführung, wird diese Seite zum wertvollen Startpaket.<br />
Seite an Seite Projekte verwirklichen.<br />
Große Projekte bauen auf kompetente Partner. Deshalb steht BRÖTJE Ihnen jederzeit mit<br />
modernen Heizsystemen <strong>und</strong> einer umfassenden Planungsunterstützung zur Seite. Vom<br />
15-kW-Brennwertkessel im Einfamilienhaus bis zur 440-kW-Kaskadenanlage für Großobjekte –<br />
wir haben für jedes Projekt das richtige Produkt. Dabei unterstützen wir Sie in Ihrem Vorhaben<br />
mit unserem ganzen Know-how. Mit BRÖTJE sind Sie einfach näher dran.<br />
broetje.de<br />
RZ_Imageanzeige_Planer_200x63_170426.indd 1 26.04.17 15:30
184 WEBSEITEN Arbeitshilfen<br />
www.iww.de/pbp<br />
Sehr professionell gemachtes Informationsangebot über alles, was in<br />
Planungsbüros tagtäglich auf dem Programm steht: von Auftragsbeschaffung<br />
über Honorargestaltung bis hin zu Managementthemen. Einzelne<br />
Fachbeiträge sind kostenpflichtig, dafür ist die Seite werbefrei. Bei<br />
Abschluss eines Abonnements sind alle Informationen frei verfügbar.<br />
www.heinze.de<br />
heinze.de ist eine Informationsplattform für Bauprodukte, Firmenprofile<br />
<strong>und</strong> Architekturobjekte mit über 310.000 Ausschreibungstexten, 90.000<br />
CAD-Details, 115.000 Expertenprofilen <strong>und</strong> über 7.000 Projektbeispielen.<br />
www.bauwion.de<br />
Das Bauwissen Onlineportal ist eine wirklich wertvolle Arbeitshilfe<br />
bei der Planung eines Gebäudes. Es enthält Fachwissen <strong>und</strong> herstellerübergreifende<br />
Produktübersichten zu den einzelnen Bauteilen in interaktiven<br />
Tabellen sowie Hinweise zur Planung <strong>und</strong> Ausführung.<br />
www.bausuchdienst.de<br />
Neben Fachanwälten für Bau- <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong>recht, Baumediatoren <strong>und</strong><br />
Bausachverständigen ist auf www.bausuchdienst.de auch ein Baurecht-Wörterbuch<br />
zu finden, in dem Fachanwälte Sachverhalte leicht verständlich<br />
erläutern.<br />
www.copperconcept.org/de<br />
Auf dieser Webseite kann man sich ausführlich über architektonische Lösungen<br />
mit Kupferwerkstoffen informieren. Es werden Projekte bekannter<br />
<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Designer aus ganz Europa vorgestellt.<br />
www.bimobject.com/de<br />
Im Gegensatz zu anderen Ländern steht das Building Information Modeling<br />
(BIM) in Deutschland erst am Anfang. Mit der Plattform BIMobject<br />
steht nun auch deutschen Planern ein gutes Instrument zur Realisierung<br />
dieser zukunftsweisenden Art zu bauen zur Verfügung.
WEBSEITEN<br />
Nachrichten<br />
185<br />
www.stadtsatz.de<br />
Die Architekturjournalistin Anett Ring schreibt in ihrem Blog über außergewöhnlich<br />
schöne Orte <strong>und</strong> erzählt Geschichten, die sich hinter Städten,<br />
Gebäuden <strong>und</strong> Landschaften verbergen. Außerdem stellt sie herausragende<br />
Bücher vor.<br />
www.architekturmeldungen.de<br />
Bei dieser Seite laufen Meldungen aus zahlreichen Portalen <strong>und</strong> Blogs zusammen,<br />
man kann sich auch Stellenangebote oder Herstellernews anzeigen<br />
lassen. Das Portal wird von dem gelernten <strong>Architekten</strong> Eric Sturm<br />
aus Berlin betrieben.<br />
www.baunetzwerk.biz<br />
Informationsportal für Entscheider in der Roh- <strong>und</strong> Baustoffindustrie sowie<br />
der Bauwirtschaft im Tief- <strong>und</strong> Straßenbau. Für baunetzwerk.biz sind<br />
Profis für Profis unterwegs.<br />
www.baulinks.de<br />
Unabhängiges Portal für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, u. a. mit energiewirtschaftlichen,<br />
juristischen, fachspezifischen Informationen, thematisch sortierten<br />
Links aus dem Baubereich <strong>und</strong> einem Forum zum fachlichen Austausch.<br />
Der Wettbewerb<br />
Bildquelle: Istock_ SensorSpot<br />
geht in die neue R<strong>und</strong>e!<br />
www.aufitgebaut.de<br />
facebook.de/aufitgebaut
186<br />
FACHZEITSCHRIFTEN ... für <strong>Architekten</strong><br />
ARCH+<br />
ARCH+ Verlag GmbH<br />
Unabhängige Zeitschrift für Architektur <strong>und</strong><br />
Städtebau. Jede Ausgabe beleuchtet ein besonderes<br />
Thema.<br />
(4-mal jährlich)<br />
www.archplus.net<br />
Deutsche Bauzeitschrift DBZ<br />
Bauverlag BV GmbH<br />
Die Fachzeitschrift für Architektur, Bautechnik<br />
<strong>und</strong> Produkte deckt alle relevanten Segmente<br />
der Hochbauplanung ab.<br />
www.dbz.de<br />
competition<br />
domus<br />
Magazin für <strong>Architekten</strong>, Ingenieure <strong>und</strong> Bauherren.<br />
(4-mal jährlich)<br />
www.architektur-aktuell.at<br />
Die legendäre italienische Zeitschrift erscheint als<br />
eigenständige deutsche Ausgabe mit regionalen<br />
Schwerpunkten.<br />
(6-mal jährlich)<br />
www.domus-magazin.de<br />
Baumeister<br />
Callwey Verlag<br />
Reportagen <strong>und</strong> Essays zu zentralen Fragen der Architekturwelt,<br />
Interviews mit führenden Köpfen der<br />
Branche.<br />
(monatlich)<br />
www.baumeister.de<br />
BerührungsPUNKTE<br />
Themen r<strong>und</strong> um Kunst <strong>und</strong> Technik, Historie<br />
<strong>und</strong> Zeitgenössisches, Theorie <strong>und</strong> Praxis. Kostenlos<br />
im Abonnement.<br />
(2-mal jährlich)<br />
www.beruehrungspunkte.de<br />
Detail<br />
Institut für internationale Architektur-Dokumentation<br />
Schwerpunkt der Fachzeitschrift ist das Detail im<br />
konstruktiven <strong>und</strong> architektonischen Zusammenhang.<br />
(12-mal jährlich)<br />
www.detail.de<br />
Baukultur<br />
Zeitschrift des DAI Verband Deutscher <strong>Architekten</strong><strong>und</strong><br />
Ingenieurvereine e. V.<br />
(6-mal jährlich)<br />
www.dai.org
FACHZEITSCHRIFTEN ... für <strong>Bauingenieure</strong><br />
187<br />
B<strong>und</strong>esbaublatt<br />
Bauverlag BV GmbH<br />
Vom BMUB herausgegebene Fachzeitschrift zu allen<br />
Fragen des Städtebaus, der Wohnungswirtschaft <strong>und</strong><br />
des Baurechts.<br />
(11-mal jährlich)<br />
www.b<strong>und</strong>esbaublatt.de<br />
Straßen- <strong>und</strong> Tiefbau<br />
Giesel Verlag GmbH<br />
Die Verbandszeitschrift spricht Bauunternehmer sowie<br />
Ingenieure <strong>und</strong> Planer in Ingenieurbüros, der Industrie<br />
<strong>und</strong> Behörden an.<br />
(6-mal jährlich)<br />
www.baunetzwerk.biz<br />
Allgemeine Bauzeitung (ABZ)<br />
Patzer Verlag GmbH<br />
Nachrichten aus Baupolitik <strong>und</strong> -wirtschaft mit<br />
wöchentlichen Schwerpunktthemen <strong>und</strong> technischen<br />
Fachbeilagen.<br />
(wöchentlich)<br />
www.allgemeinebauzeitung.de<br />
Bautechnik<br />
Ernst & Sohn Verlag<br />
Die Zeitschrift für den gesamten Ingenieurbau kombiniert<br />
wissenschaftliche Erstveröffentlichungen mit<br />
Beträgen aus der Baupraxis.<br />
(monatlich)<br />
www.ernst-<strong>und</strong>-sohn.de/bautechnik<br />
Bauingenieur<br />
Springer-VDI-Verlag GmbH<br />
Die richtungweisende Zeitschrift im Bauingenieurwesen.<br />
Alle Fachaufsätze sind wissenschaftlich begutachtet.<br />
(11-mal jährlich)<br />
www.bauingenieur.de<br />
Deutsches Ingenieurblatt<br />
Fachverlag Schiele & Schön<br />
Berichte zu Innovationen in allen Tätigkeitsbereichen<br />
der Ingenieure <strong>und</strong> Fakten zu Büromanagement,<br />
Recht, Steuern.<br />
(10-mal jährlich)<br />
www.dib.schiele-schoen.de<br />
ANERKANNT<br />
FORTBILDEN<br />
„Klinkerarchitektur gestalten, weiterdenken <strong>und</strong> Baukultur<br />
erhalten“. Unter diesem Gedanken bietet das Klinkerwerk<br />
Hagemeister seit mehr als 15 Jahren von den <strong>Architekten</strong>kammern<br />
anerkannte Fortbildungen mit namhaften Referenten.<br />
Jetzt informieren: www.hagemeister.de
188<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
Literaturverzeichnis<br />
Giesen, Birgit (Hg.): „Staufenbiel Ingenieure 2010: Das Karriere-Handbuch für Absolventen“,<br />
Verlag Staufenbiel, Köln 2010<br />
Hesse, Jürgen / Schrader, Hans Christian: „Das große Hesse/Schrader-Bewerbungshandbuch:<br />
Alles, was Sie für ein erfolgreiches Berufsleben wissen müssen“,<br />
Stark Verlag, Hallbergmoos 2011<br />
Seiwert, Lothar J.: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“,<br />
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2005<br />
Ruppert, Eva: „Ihr starker Auftritt“,<br />
BusinessVillage Verlag, Göttingen 2009<br />
Staufenbiel Institut (Hg.): „Job Trends Deutschland 2016 – Entwicklungen <strong>und</strong> Trends auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen“,<br />
Köln 2016<br />
B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit/Institut für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung: „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“, Nürnberg 2015<br />
Hommerich Forschung: „Struktur- <strong>und</strong> Gehaltsbefragung 2013 der Bayerischen <strong>Architekten</strong>kammer“, veröffentlichter Bericht,<br />
Bergisch Gladbach 2013<br />
Aktueller Tarifvertrag zur Regelung der Gehälter <strong>und</strong> Ausbildungsvergütungen für die Angestellten <strong>und</strong> Poliere des Baugewerbes im<br />
Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland mit Ausnahme der fünf neuen Länder, des Landes Berlin <strong>und</strong> des Freistaates Bayern<br />
(TV Gehalt/West)<br />
Aktueller Tarifvertrag für Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros zwischen dem Arbeitgeberverband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong><br />
(ASIA) <strong>und</strong> der Gewerkschaft Verdi<br />
Aktueller Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TVöD
189<br />
Alle Infos zu Ihrem <strong>Berufsstart</strong> auch auf:<br />
www.talisonline.de<br />
Profitieren Sie von :<br />
Stellenangeboten für Berufseinsteiger<br />
Hilfestellungen für Ihre Bewerbung<br />
Informationen über den Arbeitsmarkt<br />
Tipps für das Berufsleben
190 IMPRESSUM UND FOTOVERZEICHNIS<br />
Impressum<br />
jamVerlag GmbH<br />
Lausitzer Straße 9<br />
D - 63075 Offenbach<br />
www.talisonline.de<br />
Herausgeber:<br />
Jens Leweke<br />
Jochen Müller<br />
Ute Schroeter<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
verboten.<br />
Redaktionelle Leitung:<br />
Dipl.-Ing./Dipl.-Journ. Ute Schroeter<br />
Anzeigenverkauf<br />
Jens Leweke<br />
talis@jensleweke.de<br />
Texte:<br />
Ines Becker (ib)<br />
Ute Schroeter (ohne Kürzel bzw. us)<br />
Nicole Puscz (np)<br />
David Spoo (spo)<br />
Dr. Irving Wolther (iw)<br />
Gastautoren<br />
Eric Sturm (es)<br />
Özlem Özdemir<br />
Günther A. Biebl<br />
Sascha Ludwig<br />
Fachliche Beratung:<br />
Prof. Dr.-Ing. Bauassessor<br />
Karl-August Möhle<br />
Konzeption, Layout <strong>und</strong> Satz:<br />
jamVerlag GmbH<br />
63075 Offenbach<br />
Roman Poppe, Konstantin Weimann<br />
Druck:<br />
Silber Druck oHG<br />
Zu beziehen über den Verlag.<br />
Preis € 24,50<br />
ISBN: 978-3-9818142-2-4<br />
Fotoverzeichnis<br />
Seite 1<br />
Christoph Wacker<br />
Titel, Seite 6/7<br />
Visions-AD/Adobe Stock<br />
Seite 8<br />
Sondem/Adobe Stock<br />
Titel, Seite 14, 24, 29, 33, 43, 49, 69, 83,<br />
91, 119, 120, 123, 124, 132, 140, 145, 149,<br />
152<br />
Daniel Kummer<br />
Seite 15, 114, 153<br />
Ute Schroeter<br />
Seite 17<br />
Kzenon/Adobe Stock<br />
Titel, Seite 30/31<br />
photoschmidt/Adobe Stock<br />
Seite 34<br />
golubovy/Adobe Stock<br />
Seite 36<br />
Andreas Ferstl <strong>Architekten</strong><br />
Seite 37 (links)<br />
ATP Fotograf<br />
Seite 37 (rechts), 109 (rechts)<br />
David Spoo<br />
Seite 37, 76, 96<br />
contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />
Seite 39 (links), 108 (links)<br />
gmp <strong>Architekten</strong> von Gerkan, Marg<br />
<strong>und</strong> Partner<br />
Seite 39 (rechts)<br />
HPP <strong>Architekten</strong><br />
Seite 43 (links)<br />
GuD Planungsgesellschaft für<br />
Ingenieurbau mbH<br />
Seite 43 (rechts)<br />
SSF Ingenieure AG/Florian Schreiber<br />
Fotografie<br />
Seite 44 (links)<br />
Michael Zimmermann (sbp)<br />
Seite 44 (rechts)<br />
David Spoo<br />
Seite 48<br />
Deutsche Bahn AG<br />
Seite 49 (links)<br />
BAM Deutschland AG<br />
Seite 49 (rechts)<br />
Hochtief Solutions A<br />
Seite 50 (rechts)<br />
Goldbeck GmbH<br />
Seite 50 (links), 54 (rechts), 55, 108, 131<br />
privat<br />
Seite 54 (links)<br />
Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Seite 61<br />
nakophotography/Adobe Stock<br />
Seite 71<br />
Alexander Raths/Adobe Stock<br />
Titel, Seite 74/75<br />
alphaspirit/Adobe Stock<br />
Seite 79<br />
Picture-Factory/Adobe Stock<br />
Seite 85<br />
Nova IT Building<br />
Seite 87<br />
kawamura_lucy/Adobe Stock<br />
Seite 92<br />
AIA AG<br />
Seite 93<br />
Tom Bayer/Adobe Stock<br />
Seite 101<br />
Sandra Birkner Photography<br />
Seite 109 (links)<br />
A.T. Schaefer, Stuttgart<br />
Seite 110 (rechts)<br />
scheider+schumacher<br />
Seite 110 (links)<br />
Snohetta<br />
Seite 112 (links)<br />
Nicole Puscz<br />
Seite 112 (rechts)<br />
Baufritz<br />
Seite 113 (links)<br />
Dr. Irving Wolther<br />
Seite 113 (rechts)<br />
UNStudio/Inga Powilleit<br />
Titel, Seite 116/117<br />
cristimi/Adobe Stock<br />
Seite 118, 121, 133, 134, 144, 155<br />
FASP Finck Sigl & Partner<br />
Seite 129<br />
Gamut/Adobe Stock<br />
Seite 136, 137, 138<br />
rendertaxi GmbH<br />
Seite 151<br />
djile/Adobe Stock<br />
Seite 154<br />
kasto/Adobe Stock<br />
Seite 190<br />
theartofphoto/Adobe Stock
ISBN<br />
978-3-9818142-2-4