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TALIS Architekten und Bauingenieure Berufsstart 20018/2019

TALIS - der Karriereratgeber für junge Architekten und Bauingenieure, für alle die durchstarten wollen.

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Ute Schroeter<br />

<strong>Architekten</strong> | <strong>Bauingenieure</strong><br />

<strong>Berufsstart</strong> 2018 | <strong>2019</strong>


ZUKUNFT<br />

GESTALTEN<br />

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<strong>Architekten</strong> | <strong>Bauingenieure</strong><br />

<strong>Berufsstart</strong> 2018 | <strong>2019</strong>


EDITORIAL<br />

1<br />

Auf die Plätze, fertig, bauen!<br />

Egal, ob Sie bereits Master, Bachelor oder Diplom in der Tasche<br />

haben oder noch die eine oder andere Prüfung bestehen<br />

müssen: Glückwunsch zu Ihrer Berufswahl. Als Architekt oder<br />

Bauingenieur gestalten Sie den passenden Raum für das Leben<br />

– das ist eine w<strong>und</strong>erbare Aufgabe. Die Größe spielt keine Rolle,<br />

jedes noch so kleine Bauwerk nützt der Gesellschaft in vielerlei<br />

Hinsicht. Ihre Arbeit wird gebraucht – jetzt <strong>und</strong> in der Zukunft.<br />

Für sich trommeln<br />

Mit der Jahrespublikation <strong>TALIS</strong> (aus dem Lateinischen „So<br />

ist´s“) möchten wir Sie bei den ersten Schritten in den Beruf<br />

begleiten. Im Kapitel Arbeitsmarkt (ab Seite 6) <strong>und</strong> Bewerbung<br />

(ab Seite 30) finden Sie Informationen, wie Sie sich optimal auf<br />

den Einstieg in den Beruf vorbereiten können. Wir haben auch<br />

diejenigen gefragt, die sich am besten damit auskennen: Die<br />

Personalchefs von Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros, von Bauunternehmen<br />

sowie vom öffentlichen Dienst haben uns beschrieben,<br />

was sie von Bewerbern erwarten <strong>und</strong> auf was es im<br />

Vorstellungsgespräch ankommt (ab Seite 36).<br />

Mitmischen am „Tatort“<br />

Ihre Bewerbung hat ins Schwarze getroffen? Dann wird es nicht<br />

mehr lange dauern, bis Sie am „Tatort“ tätig werden. Ab Seite<br />

74 präsentieren wir Ihnen unsere Fahndungsergebnisse für<br />

den erfolgreichen Start ins Berufsleben – vom „Drumherum“<br />

wie Versicherungen <strong>und</strong> Steuern bis zu spannungsreichen Haftungsfragen<br />

(Seite 92). Außerdem haben wir in den Abhörprotokollen<br />

einiger Erfolgsmenschen geschnüffelt. Wir erinnern<br />

uns an Begegnungen mit humorvollen <strong>Architekten</strong> wie Ben van<br />

Berkel, Volkwin Marg oder Thomas Rau.<br />

Mit Power in die Selbständigkeit<br />

Wer zum Typ „Unternehmer“ zählt, kann sich ab Seite 116 einen<br />

Überblick verschaffen, worauf es bei der Existenzgründung ankommt.<br />

Auch wenn es in der Praxis oftmals anders gelebt wird<br />

– freie Mitarbeiter in Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros sind selbständige<br />

(Sub-)Unternehmer. Wir haben nachgefragt, worauf<br />

man beim Thema freie Mitarbeit achten muss <strong>und</strong> wie man sich<br />

<strong>TALIS</strong>-Autorin Ute Schroeter hat Bauingenieurwesen mit Studienrichtung<br />

Siedlungswasserwirtschaft an der Fachhochschule Suderburg studiert.<br />

Später folgte ein Aufbaustudium Fachjournalistik mit dem Schwerpunkt<br />

„Naturwissenschaft, Medizin, Technik“. Nach achtjähriger Tätigkeit im<br />

Ingenieurbüro, das überwiegend im Wasserversorgungsbereich tätig ist,<br />

arbeitet sie heute als Chefredakteurin der Baustoff-Fachzeitschrift „Steinbruch<br />

<strong>und</strong> Sandgrube“ (SUSA).<br />

vor Risiken schützt. Ebenso stellen wir Vor- <strong>und</strong> Nachteile unterschiedlicher<br />

Unternehmensformen vor (ab Seite 132) <strong>und</strong> geben<br />

Tipps r<strong>und</strong> um Akquise <strong>und</strong> K<strong>und</strong>engewinnung (ab Seite 152).<br />

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen von <strong>TALIS</strong> <strong>und</strong><br />

würden uns freuen, wenn Sie uns auch einmal im Internet unter<br />

www.talisonline.de besuchen.<br />

Ihre <strong>TALIS</strong>-Redaktion<br />

Foto: Christoph Wacker<br />

Wegen der besseren Lesbarkeit nutzen wir nicht immer die weibliche Form Architektin/Bauingenieurin.Wir möchten aber<br />

ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir mit jeder Zeile auch all unsere Leserinnen ansprechen möchten.


2 INHALTSVERZEICHNIS<br />

ARBEITSMARKT<br />

6<br />

Fertig<br />

machen zum<br />

Absprung<br />

8<br />

Die Zukunft bauen<br />

Wo Bauleute Fuß fassen<br />

20<br />

Von Stellenanzeigen lernen<br />

Was uns Jobangebote so alles erzählen<br />

12<br />

Die Zahlen sprechen für dich<br />

Die ganze Wahrheit über den Arbeitsmarkt<br />

24<br />

Dem ersten Job auf der Spur<br />

Die erste Stelle findet man nicht nur im Internet<br />

14<br />

Auf Anfang<br />

Wo berufliche Chancen stecken<br />

BEWERBUNG<br />

30<br />

Für sich<br />

trommeln<br />

32<br />

Den richtigen Ton treffen<br />

Wissenswertes r<strong>und</strong> um Anschreiben <strong>und</strong> Lebenslauf<br />

60<br />

Die digitale Bewerbung<br />

So bewerben Sie sich richtig im Netz<br />

36<br />

Auf die Erscheinung kommt es an<br />

Tipps für die Bewerbung als Architekt<br />

64<br />

Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />

Gewinnen im Lohnpoker<br />

42<br />

Präzise <strong>und</strong> sorgfältig<br />

Tipps für die Bewerbung als Bauingenieur<br />

68<br />

Gut gekleidet ins Vorstellungsgespräch<br />

Kleider machen Bauleute<br />

48<br />

Auf die Plätze, fertig, Baustelle<br />

Tipps für die Bewerbung im Bauunternehmen<br />

70<br />

Vorhang auf - Bühne frei<br />

Proben fürs Vorstellungsgespräch<br />

54<br />

Durchstarten im öffentlichen Dienst<br />

Tipps für die Bewerbung im öffentlichen Dienst


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4 INHALTSVERZEICHNIS<br />

BERUFSLEBEN<br />

74<br />

Mit Mut ins<br />

Labyrinth<br />

76<br />

Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />

Wie Angestellte den Papierkram meistern<br />

96<br />

Mit Worten gewinnen<br />

Anschaulich <strong>und</strong> überzeugend präsentieren<br />

82<br />

Die ersten 100 Tage<br />

Die Probezeit erfolgreich meistern<br />

100<br />

Selfmade-Website mit Wordpress<br />

Kostengünstiger Webauftritt fürs Büro<br />

86<br />

90<br />

Neue Wege – gleiche Richtung<br />

Wartezeiten sinnvoll überbrücken<br />

Über die Grenzen<br />

Im Ausland Erfahrungen sammeln<br />

108<br />

Begegnungen mit <strong>Architekten</strong><br />

Ein Rückblick auf amüsante <strong>und</strong> stets<br />

erhellende Gespräche<br />

92<br />

Sicher planen<br />

Was Berufseinsteiger wissen müssen<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

116<br />

Selbständig,<br />

mit Power<br />

118<br />

Und was unternimmst du so?<br />

Sind Sie ein Unternehmertyp?<br />

136<br />

Renderings gegen Langeweile<br />

Im Gespräch mit dem <strong>Architekten</strong> Felix Volland<br />

122<br />

5 Schritte in die Selbständigkeit<br />

Selber laufen lernen<br />

140<br />

Ordentliche Buchführung<br />

Wissenswertes r<strong>und</strong> um die Steuern<br />

128<br />

Wichtige Versicherungen für Selbständige<br />

Welche Versicherungen sinnvoll sind<br />

144<br />

Selbstpräsentation im Internet<br />

Als Selbständiger elegant durchs Netz<br />

132<br />

Formvollendet<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener<br />

Unternehmensformen<br />

148<br />

152<br />

Ohne Moos nix los<br />

Was Sie über Geld wissen sollten<br />

Leistung gegen Geld<br />

Wege zu einem satten Kontostand


INHALTSVERZEICHNIS<br />

5<br />

Gut<br />

zu wissen<br />

158<br />

170<br />

172<br />

173<br />

174<br />

182<br />

186<br />

188<br />

190<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Weiterbildungs- <strong>und</strong> Masterstudiengänge<br />

Berufsbegleitende Fernstudiengänge<br />

Termine<br />

Bücher r<strong>und</strong> ums Bauen<br />

Webseiten<br />

Fachzeitschriften<br />

Literaturverzeichnis<br />

Impressum/Fotoverzeichnis<br />

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ARBEITSMARKT<br />

Die Zukunft bauen: Zukunftsmärkte<br />

Wo Bauleute Fuß fassen | 8<br />

Von Stellenanzeigen lernen<br />

Was uns Jobangebote flüstern | 20<br />

Dem ersten Job auf der Spur<br />

Stellenangebote suchen <strong>und</strong> finden | 24


Fertig<br />

machen zum<br />

Absprung<br />

Spring <strong>und</strong> das Netz wird erscheinen – dieses Motto gilt insbesondere<br />

für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Sicherer<br />

Boden unter den Füßen findet sich sowohl in der Bauleitung als<br />

auch in der Planung, im Architekturbüro genauso wie im Bauunternehmen.<br />

Ein Überblick.


8 ARBEITSMARKT Zukunftsmärkte<br />

Die Zukunft bauen<br />

Früher war’s einfacher: Bis in die späten 70er <strong>und</strong> 80er Jahre hinein kümmerten sich <strong>Architekten</strong><br />

um den Neubau <strong>und</strong> deckten als Generalisten die Leistungsphasen 1 bis 9 ab. <strong>Bauingenieure</strong><br />

hingegen waren für die Planung, Konstruktion, Berechnung <strong>und</strong> Herstellung von Ingenieurbauwerken<br />

zuständig. Heute wird die Zukunft anders gebaut.<br />

Mitte der 80er Jahre hat sich der Markt für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gewandelt, die Aufgaben vermischten<br />

sich mehr <strong>und</strong> mehr. „Früher haben Bauunternehmen<br />

gebaut“, erklärt Karsten Wischhof, Geschäftsführer<br />

der Initiative „Deutschland baut!“, „heute entwickeln Bauunternehmen<br />

Projekte. Der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerkes<br />

rückt mehr <strong>und</strong> mehr in das Geschäftsfeld eines Bauunternehmens<br />

<strong>und</strong> damit in das Aufgabenspektrum der Fachkräfte,<br />

die in dieser Branche arbeiten.“ Für Berufseinsteiger ist es daher<br />

wichtig, sich nicht nur technisches Wissen, sondern auch<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebswirtschaft, Finanzierung <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt der Personalführung anzueignen. „Das technische Niveau<br />

von Gebäuden ist deutlich gestiegen“, betont auch Dr.<br />

Thomas Welter, Geschäftsführer des BDA (B<strong>und</strong> Deutscher<br />

<strong>Architekten</strong>)-B<strong>und</strong>esverbandes. Daher müssten <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> viel stärker zusammenarbeiten. Während <strong>Architekten</strong><br />

früher finanzielle Aspekte beim Bau eher ausblenden<br />

konnten, wird heute von ihnen erwartet, dass sie den Bauherrn<br />

auch in Sachen Kostenkontrolle, Qualitätssicherung, Finanzierungssicherheit<br />

<strong>und</strong> finanzieller Förderung beraten. Welter sieht


ARBEITSMARKT<br />

Zukunftsmärkte<br />

9<br />

viele Einsteiger auf dem Holzweg, wenn sie das Ziel verfolgen,<br />

Gestaltungs- beziehungsweise Entwurfsarchitekt zu werden.<br />

Da liegt es nahe, in einer Entwurfsabteilung anzufangen. „Davon<br />

rate ich ab. Der Bereich Entwurf/Gestaltung ist hoffnungslos<br />

überfüllt <strong>und</strong> junge Leute werden hier häufig regelrecht<br />

,verheizt‘. Meines Erachtens ist es klüger, frühzeitig Erfahrungen<br />

in der Bauleitung zu sammeln.“ Bauerfahrene <strong>Architekten</strong>,<br />

die sich mit Vergabeverfahren <strong>und</strong> Detailplanung auskennen,<br />

werden gesucht <strong>und</strong> verdienen ein Viertel bis ein Drittel mehr<br />

als ihre Kollegen, die keine Bauerfahrung vorweisen können.<br />

Die Bauaufgaben von morgen<br />

Es gibt drei große Herausforderungen, denen sich <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> in der Zukunft stellen müssen: den demografischen<br />

Wandel, den Klimawandel <strong>und</strong> den technischen<br />

Fortschritt. Trotz Bevölkerungsschw<strong>und</strong> in Deutschland steigt<br />

derzeit die Zahl der Haushalte, besonders die Single-Haushalte<br />

nehmen zu. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Wohnimmobilien.<br />

Allerdings wird sich dieser Zustand bald ändern.<br />

<strong>Architekten</strong> müssen sich darauf einstellen, dass die Anzahl der<br />

Haushalte abnehmen wird. Der Immobilienmarkt wird stark<br />

unter Druck geraten, die K<strong>und</strong>en werden anspruchsvoller. Um<br />

dem Druck standzuhalten, müssen sich <strong>Architekten</strong> stärker<br />

spezialisieren. Für Familien mit Kindern zu bauen, ist beispielsweise<br />

etwas anderes als für ältere Menschen. 70-Jährige sind<br />

heutzutage fit, aber sie brauchen Gebäude mit weniger Treppen.<br />

Barrierefreies Bauen wird immer wichtiger. Der Klimawandel<br />

als zweite wichtige Herausforderung stellt Baufachkräfte<br />

vor die Aufgabe, energieeffizient <strong>und</strong> nachhaltig zu bauen.<br />

Energieoptimierte <strong>und</strong> ressourcenschonende Gebäude lassen<br />

sich langfristig deutlich besser verkaufen. Nicht zu vergessen<br />

ist, dass Gebäude irgendwann auch wieder abgerissen werden.<br />

Die Bedeutung recyclefähiger Baustoffe wird zunehmen.<br />

Die dritte wichtige Aufgabe besteht darin, mit der technischen<br />

Entwicklung Schritt zu halten. Jedes Jahr kommt eine<br />

Vielzahl neuer Produkte für das Planen <strong>und</strong> Bauen auf den<br />

Markt, da muss man sich auskennen. Es reicht nicht aus, sich<br />

auf das Fachwissen von Bauunternehmen <strong>und</strong> Bauzulieferern<br />

zu verlassen; auf diese Weise verpasst man den technischen<br />

Fortschritt. Daher sind Fortbildung <strong>und</strong> lebenslanges Lernen<br />

ungeheuer wichtig.<br />

Erwartungen der Arbeitgeber<br />

Arbeitgeber erwarten, dass <strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong>,<br />

gerade wenn sie in der ausführenden Wirtschaft tätig sind,<br />

eine gewisse Praxisorientierung haben. Das heißt, es ist wichtig,<br />

Praktika, zum Beispiel auf den Baustellen, zu machen, um<br />

zu erfahren, wie Theorie <strong>und</strong> Praxis sich verzahnen. Weiterhin<br />

erwarten Bauunternehmen natürlich ein gewisses soziales Gespür<br />

– Sozialkompetenz ist die Umschreibung –, gerade weil<br />

junge <strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> mit Führungsaufgaben<br />

betraut werden. Sie müssen auf der Baustelle Teams führen,<br />

damit die Umsetzung der Planung in handwerkliche <strong>und</strong><br />

ingenieurtechnische Leistungen gelingt. Man braucht schon<br />

ein gewisses Feeling dafür, wie man mit Menschen umgeht.<br />

Ebenso wichtig ist natürlich Engagement. „So einen Beruf<br />

können Sie nur erfolgreich ausüben, wenn Sie auch wirklich<br />

Freude daran haben, weil man tagtäglich vor neuen Aufgaben<br />

steht <strong>und</strong> diese Aufgaben auch als Herausforderung sehen<br />

muss <strong>und</strong> nicht als Belastung“, sagt Wischhof. „Das ist kein Job,<br />

den man ,nebenbei‘ macht, der hat schon eine gewisse Form<br />

von Berufung, im wahrsten Sinne des Wortes, <strong>und</strong> da sind Engagement<br />

<strong>und</strong> der Wille, mitzugestalten, ganz wesentlich.“<br />

Während der Ausbildung kommt das Thema Kommunikation<br />

viel zu kurz. „Wie kommuniziere ich zielgruppenorientiert?“<br />

ist eine wichtige Frage, mit der sich Berufsanfänger<br />

beschäftigen sollten. Das Gespräch mit dem Bauherrn verläuft<br />

anders als mit Technikern, Kollegen oder mit der Öffentlichkeit.<br />

Eine Stadtteilsanierung findet immer unter Beteiligung<br />

der Öffentlichkeit statt. Es kommt oft vor, dass Projekte wegen<br />

Kommunikationsfehlern abgelehnt werden, weil der Planer<br />

nicht in der Lage war, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Auch


10 ARBEITSMARKT Zukunftsmärkte<br />

in Sachen Betriebswirtschaft hat die<br />

Berufsgruppe erhebliche Defizite. „Nicht<br />

einmal die Hälfte der Architekturbüros<br />

führt St<strong>und</strong>enprotokolle <strong>und</strong> überprüft, ob<br />

der Aufwand eines Projektes durch das Honorar<br />

gedeckt ist“, berichtet Welter. „Wie muss ich ein Projekt anbieten,<br />

damit ich überhaupt auskömmlich arbeiten kann?“ Diese<br />

Frage werde viel zu selten gestellt.<br />

Spezialist oder Generalist?<br />

Mit dem Start ins Berufsleben ist die Zeit für die Spezialisierung<br />

gekommen. Um beispielsweise Offshore-Parks in der<br />

Nordsee oder Ähnliches zu realisieren, sind entsprechende<br />

F<strong>und</strong>amente erforderlich. Diese F<strong>und</strong>amente haben technisch<br />

einen sehr hohen Anspruch; dafür werden Spezialisten<br />

gebraucht, die sich mit diesem Detailthema „Gründung bei<br />

Offshore-Parks“ auskennen. Das Gleiche gilt für den Bereich<br />

Energieeffizienz, wenn es darum geht, ein Haus energetisch<br />

vernünftig zu sanieren oder zu modernisieren. Andererseits ist<br />

aber auch der Generalist gefragt, der in der Lage ist, mit seiner<br />

Arbeit dem Bauherrn eine Problemlösung aus einer Hand anzubieten.<br />

„Man muss sich spezialisieren, ohne ein Fachidiot zu<br />

werden“, fasst Thomas Welter zusammen. Die starke Spezialisierung<br />

während der Ausbildung sieht er kritisch. „Es gibt immer<br />

exotischere Abschlüsse <strong>und</strong> Vertiefungsrichtungen. Meines<br />

Erachtens ist das zu früh.“ Es sei wichtig, sich im Studium<br />

noch relativ breit aufzustellen <strong>und</strong> die klassischen Bereiche der<br />

Architektur zu studieren. Planungskompetenz müsse natürlich<br />

erworben werden. „Insofern mein Rat an Berufsanfänger: Konzentriert<br />

euch auf eure Stärken <strong>und</strong> richtet danach eure Spezialisierung<br />

aus – aber erst nach der Ausbildung.“<br />

15<br />

PROZENT<br />

der deutschen Planer nutzen das<br />

Building Information Modeling<br />

(BIM). Ab 2020 soll das Planen<br />

<strong>und</strong> Bauen mit BIM für Infrastrukturprojekte<br />

in Deutschland<br />

verbindlich werden.<br />

Alles einfacher mit BIM?<br />

Ein wichtiger neuer Trend für das Bauen in der Zukunft ist<br />

das Building Information Modeling (BIM), das in Deutschland<br />

allerdings noch mit recht viel Skepsis betrachtet wird. Nach<br />

Ergebnissen des Architektur-Barometers von Arch-Vision<br />

2015, für das 1.600 <strong>Architekten</strong> in acht europäischen Ländern<br />

zum Thema BIM befragt wurden, wenden hierzulande nur 15<br />

Prozent der Planer BIM an. 40 Prozent wollen mit dem neuartigen<br />

Planungsinstrument nichts zu tun<br />

haben, der Rest erwägt eine Einführung.<br />

Unsere europäischen Nachbarn sind diesbezüglich<br />

deutlich weiter als wir: 56 Prozent der<br />

niederländischen <strong>Architekten</strong> nutzen BIM, gefolgt<br />

von den Briten mit 36 Prozent. Nach dem Willen des ehemaligen<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsministers Alexander Dobrindt soll das<br />

Planen <strong>und</strong> Bauen mit BIM für Infrastrukturprojekte ab 2020 in<br />

Deutschland verbindlich werden.<br />

Die einen sehen BIM als große Chance, um am Bau Kosten<br />

<strong>und</strong> Zeit zu sparen sowie Planungsfehler zu vermeiden.<br />

Andere fürchten die Abhängigkeit von einem System, das<br />

sich kaum durchschauen lässt. Tatsächlich wird BIM bisher<br />

nur bei Großprojekten eingesetzt. Hinter dem Begriff, den es<br />

im Übrigen auch für den Tiefbau gibt, steckt eine softwarebasierte<br />

Methode zur Planung, Ausführung <strong>und</strong> Bewirtschaftung<br />

von Gebäuden <strong>und</strong> anderen Ingenieurbauwerken. Anders als<br />

ein CAD- oder Ausschreibungsprogramm ist es sehr aufwändig,<br />

ein BIM-System im Büro zu etablieren, weil es eine Kette<br />

an Prozessen steuert <strong>und</strong> nicht nur einen Arbeitsschritt berührt.<br />

Bisher sind Änderungen der Planung mit einem hohen<br />

Aufwand verb<strong>und</strong>en, es müssen die Zeichnungen sowie die<br />

Mengenermittlung angeglichen <strong>und</strong> alle am Bau Beteiligten<br />

mit aktualisierten Zeichnungen versorgt werden. Mit BIM kann<br />

der Aufwand deutlich reduziert werden, da alle Beteiligten<br />

Zugriff auf ein Datenpaket mit aktuellen Plänen, Massen <strong>und</strong><br />

Stückzahlen haben. Beispielsweise können sich aufgr<strong>und</strong> von<br />

Änderungen im Gr<strong>und</strong>riss die Zahl <strong>und</strong> Beschreibung der Türen<br />

in einem Gebäude ändern. Mit BIM können die Türen im virtuellen<br />

Gebäudemodell einfach korrigiert werden, gleichzeitig<br />

ändern sich automatisch die Stücklisten; bei entsprechender<br />

Verknüpfung werden auch die unmittelbaren Auswirkungen<br />

auf die Kosten sichtbar.<br />

Branchenexperten sind sich einig, dass BIM kommen wird –<br />

ob wir wollen oder nicht. Da ist es besser, sich schon gleich<br />

zu Anfang des Berufslebens über Chancen <strong>und</strong> Risiken dieses<br />

Systems zu informieren. Es ist nichts weiter als ein Hilfsmittel.<br />

Denken, Planen <strong>und</strong> Kalkulieren bleiben weiterhin den Planern<br />

vorbehalten.


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Denn es ist die innige Beziehung zwischen Mensch <strong>und</strong> Objekt, die wahres Design ausmacht.<br />

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12 ARBEITSMARKT Statistik<br />

Die Zahlen sprechen für dich<br />

Gefühlte <strong>und</strong> tatsächliche Wahrheiten klaffen oft weit auseinander. Während uns Arbeitgeber<br />

aus der Baubranche immer wieder von einem leer gefegten Arbeitsmarkt berichten, klagen<br />

Berufseinsteiger genauso häufig darüber, dass Unternehmen kein Interesse an Mitarbeitern<br />

ohne Berufserfahrung hätten. Was stimmt denn nun? Lassen wir Zahlen sprechen.<br />

400<br />

JOBANGEBOTE<br />

pro Monat, die sich explizit an Berufseinsteiger in<br />

Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen richten, fördert<br />

der <strong>TALIS</strong>-Recherche-Dienst zutage, der seit 2014 im<br />

Einsatz ist. Die Stellenangebote stammen aus einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Jobportale.<br />

348.128<br />

BAUGENEHMIGUNGEN<br />

wurden 2017 in Deutschland erteilt <strong>und</strong> damit 27.260 weniger<br />

als noch 2016. Trotz des Rückganges wird die Nachfrage nach<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n, die eng mit der Entwicklung<br />

der Baubranche verknüpft ist, auf hohem Niveau bleiben.<br />

88,2<br />

TAGE<br />

dauert es durchschnittlich, ehe eine ausgeschriebene Stelle für akademische Baufachkräfte<br />

besetzt werden kann. An der sogenannten Vakanzzeit lässt sich das Nachfrageniveau<br />

für Fachkräfte recht gut ablesen. 2010 lag die Zeit zur Neubesetzung einer Stelle<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> noch bei 64,7 Tagen.


ARBEITSMARKT<br />

Statistik<br />

13<br />

44<br />

PROZENT<br />

der momentan berufstätigen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

sind im Jahr 2013 mindestens 50 Jahre <strong>und</strong><br />

älter. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist der Anteil dieser<br />

Altersgruppe um 11 Prozent gestiegen. Dieser Indikator<br />

gilt als Indiz dafür, dass der demografische Wandel die<br />

Nachfrage nach jungen Fachkräften weiter erhöhen wird.<br />

der Beschäftigten in Architektur- <strong>und</strong><br />

Ingenieurbüros sind weiblich. In den<br />

Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros sank<br />

der Frauenanteil in den letzten 10 Jahren<br />

um 1,7 Prozentpunkte.<br />

34<br />

PROZENT<br />

30<br />

PROZENT<br />

der Stellenangebote für <strong>Bauingenieure</strong> stammten 2014<br />

aus dem öffentlichen Dienst, für <strong>Architekten</strong> lag der<br />

Anteil bei 26 Prozent. 2008 bot Vater Staat 7 Prozent<br />

weniger freie Stellen an.<br />

geringer fällt die derzeitige Arbeitslosenquote unter<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n im Vergleich zum Jahr<br />

2004 aus. Momentan liegt sie bei unter 3 Prozent.<br />

75<br />

PROZENT


14 ARBEITSMARKT Einsteigerbranchen<br />

Auf Anfang<br />

Von der Planung bis zur Bauleitung, vom Vertrieb bis zum Architekturbüro: Es gibt momentan<br />

so viele Einstiegsmöglichkeiten für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, dass man leicht den<br />

Überblick verliert. Bevor Sie sich im Dickicht der Möglichkeiten verlieren, fragen Sie erst einmal:<br />

Wohin soll es eigentlich gehen?<br />

Auf die Frage „Was will ich eigentlich?“ wissen viele,<br />

übrigens nicht nur junge Menschen, keine Antwort.<br />

Entweder sie haben schlicht <strong>und</strong> einfach kein<br />

Ziel oder trauen sich nicht, eines zu definieren, aus Angst, es<br />

nie erreichen zu können. Bevor Sie auf Stellensuche gehen,<br />

nehmen Sie sich ein Beispiel an erfolgreichen Menschen. Was<br />

Churchill, Gandhi, Mandela <strong>und</strong> Co. eint: Sie alle hatten eine<br />

Vision, ein Ziel, das sie nicht aus den Augen verloren, auch<br />

wenn sie stolperten. Und sie gingen Umwege, wenn die Hürden<br />

zu hoch wurden. Im Berufsleben werden Ihre Ziele der<br />

Motor sein, der Sie morgens aus dem Bett zur Baustelle oder<br />

ins Büro treibt. Da Sie nur mit einem starken Antrieb vorwärts<br />

kommen, brauchen Sie starke Ziele. Daher: Haben Sie den Mut<br />

für große Träume. Der eine will ein eigenes Architekturbüro,<br />

der andere berühmt werden, der Nächste möchte einfach nur<br />

zufrieden sein, der Übernächste die Welt verändern.<br />

Zwischen Vision <strong>und</strong> Realität<br />

Einer unserer Gesprächspartner, der deutsche Architekt Thomas<br />

Rau, hat nie einen staatlich anerkannten Abschluss in<br />

Architektur gemacht. Er war der Meinung, das klassische Architekturstudium<br />

vermittle ihm nicht das richtige Handwerkszeug,<br />

um wirklich bewegende Architektur zu machen. So zimmerte<br />

er sich seine eigene Ausbildung, unter anderem in Tanz<br />

<strong>und</strong> Bildhauerei. Heute führt Rau ein erfolgreiches Architekturbüro<br />

in den Niederlanden. Was Sie sich von Rau hinsichtlich Ihrer<br />

Ziele abschauen sollten: Begreifen Sie jede Erfahrung, jede<br />

Arbeitsstelle, jede Weiterbildung als Schritt auf Ihrem Weg<br />

zum großen Ganzen. Selbst wenn Ihr Ziel lautet, einmal viel<br />

Geld verdienen zu wollen, lassen Sie sich beim Berufseinstieg<br />

nicht von Verdienstmöglichkeiten leiten, sondern beantworten<br />

Sie für sich immer die Frage: Was kann ich mitnehmen?<br />

Was lerne ich hier? Wenn Sie beispielsweise, wie so viele <strong>Architekten</strong>,<br />

das große Ziel Entwurfsarchitekt anstreben, dort<br />

aber wegen Überfüllung keine passende Stelle finden, dann<br />

schauen Sie, welche anderen Posten Sie voranbringen könnten.<br />

Als Bauleiter beispielsweise lernen Sie das Bauen zu begreifen.<br />

Dieses Wissen kann beim Entwerfen nur förderlich sein. Jede<br />

Tätigkeit birgt Chancen, egal ob im Ingenieurbüro oder auf der<br />

Baustelle.<br />

Chancen ergreifen …<br />

… im Architektur- oder Ingenieurbüro<br />

Aufgaben: Während Architekturbüros überwiegend im Entwurf<br />

von Hochbauten tätig sind, wickeln Ingenieurbüros<br />

meist Leistungen im Konstruieren von Ingenieurbauten im<br />

Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau, im Wasserbau, in der Wasserwirtschaft<br />

<strong>und</strong> im Verkehrswesen ab. Neben Gutachter- <strong>und</strong> Beratungstätigkeiten<br />

bietet ein Großteil der Büros Planungsleistungen<br />

an, das heißt, deren Auftraggeber sind private oder öffentliche<br />

Bauherren, die den Entwurf, die Ausführungsplanung, Ausschreibung<br />

<strong>und</strong> manchmal auch die Bauüberwachung eines


ARBEITSMARKT<br />

Einsteigerbranchen<br />

15<br />

MIT KÜHLEM KOPF UND<br />

STARKEN NERVEN<br />

Der Diplom-Ingenieur Christian Wagner ist seit über zehn Jahren<br />

als Bauleiter tätig. <strong>TALIS</strong> sprach mit ihm über einen abwechslungsreichen<br />

Beruf, der starke Nerven erfordert.<br />

Herr Wagner, sind Sie zufrieden mit Ihrer Berufswahl?<br />

Christian Wagner: Ja, im Großen <strong>und</strong> Ganzen bin ich sehr zufrieden.<br />

Ein Bürojob wäre nicht das Richtige für mich gewesen, ich habe schon<br />

immer gerne draußen auf dem Bau gearbeitet. Nach einer Ausbildung<br />

als Zimmerer war ich ein Jahr lang in einer Holzbaufirma mit<br />

Hauptgeschäftsfeld Denkmalpflege tätig. Während meines Bauingenieurstudiums<br />

an der FH Würzburg habe ich weitere Erfahrungen in<br />

der Kalkulation <strong>und</strong> in der Bauleitung gesammelt. So lernt man das<br />

Umfeld sehr gut kennen; <strong>und</strong> da ist mir schnell klar geworden, dass<br />

der Beruf gut zu mir passt.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders gut?<br />

Christian Wagner: Es fühlt sich einfach gut an, wenn man ein fertiges<br />

Bauwerk betrachtet <strong>und</strong> weiß, dass man mit seiner Arbeit zu<br />

seiner Entstehung beigetragen hat. Außerdem ist Bauleitung ein sehr<br />

abwechslungsreicher Beruf. Die Teams innerhalb des Unternehmens<br />

wechseln mit jedem neuen Projekt, das heißt, der Vorgesetzte, der<br />

Polier <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter auf dem Bau sind in der Regel nicht<br />

gleich. Ich persönlich finde es interessant, Menschen immer wieder<br />

neu einschätzen zu müssen, natürlich kann das auch anstrengend<br />

sein.<br />

Welche Kehrseiten bringt der Beruf mit sich?<br />

Christian Wagner: Bauleitung erfordert ein hohes Maß an Engagement,<br />

ein Zwölf-St<strong>und</strong>en-Tag ist keine Seltenheit. Wem geregelte Arbeitszeiten<br />

wichtig sind, der sollte sich lieber für einen anderen Beruf<br />

entscheiden. Bauleiter brauchen starke Nerven <strong>und</strong> dürfen sich, wenn<br />

Probleme auftreten, nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Und<br />

man muss die Baubranche mit ihren Eigenheiten einfach mögen.<br />

Was meinen Sie damit? Den rauen Umgangston in der<br />

Baubranche?<br />

Christian Wagner: Nein – der viel zitierte raue Ton ist nach meinen<br />

Erfahrungen ein Klischee. Wie in anderen Branchen auch gibt es sicherlich<br />

Meinungsverschiedenheiten, die aber in der Regel sachlich<br />

<strong>und</strong> mit den gängigen Höflichkeitsregeln diskutiert werden. Wie die<br />

Baubranche tickt, lässt sich nicht in Worte fassen. Das muss jeder<br />

selbst herausfinden.<br />

Worin genau besteht Ihre Aufgabe als Bauleiter?<br />

Christian Wagner: Oberstes Ziel ist es, ein Projekt innerhalb einer<br />

vorgegebenen Zeit so umzusetzen, dass für das Bauunternehmen<br />

unterm Strich Gewinn übrig<br />

bleibt. Im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />

bin ich ein Unternehmer im Unternehmen,<br />

denn jede Baustelle<br />

wird betriebswirtschaftlich gesehen<br />

eigenständig bewertet.<br />

Die Leistung eines Bauleiters<br />

hängt entscheidend von einer<br />

kostendeckenden Arbeitsweise<br />

ab. Ich bin in erster Linie dafür<br />

verantwortlich, die jeweils geeigneten<br />

Arbeitsverfahren auszuwählen.<br />

Natürlich stehe ich<br />

nicht allein vor dieser Aufgabe,<br />

ich bin Teil eines großen Teams.<br />

Schon bei der Kalkulation wird<br />

überlegt, mit welchen technischen Mitteln gewinnbringend gearbeitet<br />

werden kann. Eine meiner Hauptaufgaben besteht darin, anhand<br />

des Leistungsverzeichnisses mit entsprechend hinterlegten Preisen<br />

<strong>und</strong> der Baupläne die Arbeitsabläufe vorzubereiten; dazu gehören<br />

Einteilung der Arbeitskräfte, Materialbestellung <strong>und</strong> Terminkoordination.<br />

Ich bin aber auch für die Abrechnung oder Nachtragsverhandlungen<br />

mit dem Bauherrn zuständig.<br />

Was muss ein guter Bauleiter können?<br />

Christian Wagner: Bauleiter müssen mit den gängigen technischen<br />

Regelwerken, wie der VOB, Teil B, vertraut sein. Weiterhin ist die Fähigkeit,<br />

vorausschauend zu handeln, von großem Vorteil. Das lässt<br />

sich am Beispiel „Lagerung von Baumaterialien“ gut erklären: Es ist<br />

wenig sinnvoll, den gesamten Baustahl, den man für ein Projekt benötigt,<br />

von Anfang an vorzuhalten. Das liegt nicht nur an den begrenzten<br />

Lagerkapazitäten auf der Baustelle. Auch die Kosten müssen<br />

vorgestreckt werden, gegenüber dem Bauherrn können jedoch nur<br />

Materialien geltend gemacht werden, die bereits eingebaut wurden.<br />

Eine Just-in-time-Strategie ist demnach wirtschaftlich, erfordert aber<br />

auch Augenmaß, um im entscheidenden Moment das benötigte Material<br />

vor Ort zu haben. Was außerdem wichtig ist: Wer als Bauleiter<br />

arbeiten möchte, sollte niemanden von oben herab behandeln. Das<br />

kommt erstens nicht gut an <strong>und</strong> ist zweitens auch nicht gerechtfertigt.<br />

Bauleiter sind ohne ihren Polier, der zwar von der Hierarchie<br />

her untergeordnet ist, aufgeschmissen. Auch von den Leuten, die bei<br />

Wind <strong>und</strong> Wetter draußen arbeiten, wird viel verlangt. Mangelnder<br />

Respekt vor den Leistungen anderer wird sich irgendwann rächen.


16 ARBEITSMARKT Einsteigerbranchen<br />

Im Berufsleben werden Ihre Ziele der<br />

Motor sein, der Sie morgens aus dem Bett<br />

zur Baustelle oder ins Büro treibt.<br />

Bauwerkes oder von Anlagen sonstiger Art nicht selbst in die<br />

Hand nehmen, sondern die Leistungen fremdvergeben. Wer in<br />

einem Planungsbüro arbeitet, wird mit Sicherheit den Begriffen<br />

„Leistungsphasen 1 bis 9“ <strong>und</strong> „Honorarzonen“ begegnen.<br />

Letzteres ist eine Art Aufgabenkatalog für die Abwicklung eines<br />

Bauprojektes – von den Vorplanungen bis zur Dokumentation<br />

des fertigen Objektes. Welche Leistungen im Einzelnen zu<br />

erledigen sind, kann in der HOAI (Honorarordnung für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure) nachgelesen werden.<br />

Kompetenzen: Planungsingenieure müssen gut im Team<br />

arbeiten können <strong>und</strong> brauchen vor allem Organisationstalent<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeit, mit einer Fülle an Informationen umzugehen,<br />

ohne dabei den Überblick zu verlieren. Eine gute<br />

Planung setzt voraus, dass man sich über jedes Detail bis zur<br />

letzten Türklinke Gedanken macht, verschiedene Produkte <strong>und</strong><br />

Preise vergleicht <strong>und</strong> dabei eine technisch saubere sowie für<br />

den Bauherrn wirtschaftliche <strong>und</strong> dauerhafte Lösung findet.<br />

Wichtig ist außerdem ein gutes Ausdrucksvermögen. Präzise<br />

Formulierungen sind bei Ausschreibungstexten wichtig, um<br />

Missverständnisse <strong>und</strong> Streitigkeiten zu vermeiden.<br />

Chancen: In Planungsbüros wenden Sie alle Instrumente<br />

an, um ein Bauprojekt vom Plan in die Praxis zu übertragen.<br />

Sie werden sich manchmal wie ein Informations-Dompteur<br />

vorkommen, der den ganzen Tag mit Lösungen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

jongliert. Nehmen Sie das als Chance wahr; mit steigender<br />

Berufserfahrung sinkt die Übermacht der Informationsflut.<br />

Wenn ein Unternehmerherz in Ihnen schlägt, suchen Sie<br />

sich lieber ein kleineres Büro für den Einstieg, denn so haben<br />

Sie engeren Kontakt mit dem Büroinhaber. Schauen Sie sich so<br />

viel wie möglich bei ihm ab: Wie akquiriert Ihr Chef Aufträge?<br />

Wie kommuniziert er mit Auftraggebern? Wie führt er seine<br />

Mitarbeiter? Die Antworten dazu bilden einen guten Gr<strong>und</strong>stein<br />

für ein eigenes Büro.<br />

… in der Bauleitung<br />

Aufgaben: Bauleiter setzen die Pläne des <strong>Architekten</strong> oder sonstiger<br />

Fachplaner fachgerecht um, sie wählen die günstigsten Baumethoden<br />

aus, bestellen die Materialien, organisieren den<br />

Arbeitskräfteeinsatz, nehmen die Aufmaße <strong>und</strong> stellen Rechnungen<br />

an den Bauherrn auf. Sie sind außerdem verantwortlich für<br />

ihre Mitarbeiter <strong>und</strong> die Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen.<br />

Sie müssen darüber hinaus Nachtragsangebote ausarbeiten<br />

<strong>und</strong> Mehrkosten gegenüber dem Bauherrn geltend machen.<br />

Bauleiter werden nicht nur von ausführenden Fachfirmen,<br />

sondern auch vom Bauherrn selbst eingesetzt, zumindest bei<br />

größeren Projekten. Beim Wohnungsbau setzt der Auftraggeber<br />

meistens den planenden <strong>Architekten</strong> für Bauleitungsaufgaben<br />

ein. Dieser koordiniert im Auftrag des Bauherrn die Arbeiten<br />

der beteiligten Firmen, überwacht den Zeit- <strong>und</strong> Kostenplan<br />

sowie die Qualität der Bauarbeiten, nimmt die Leistungen ab <strong>und</strong><br />

prüft die Firmenabschlags- <strong>und</strong> schlussrechnungen.<br />

Kompetenzen: Bauleitung erfordert eigentlich Berufserfahrung,<br />

denn hier gilt es, einen Plan auf einem Stück Papier<br />

eins zu eins in die Tat umzusetzen. Mittlerweile aber interessieren<br />

sich immer mehr Bauunternehmen für Berufseinsteiger.<br />

Mitzubringen aber ist insbesondere Lernbereitschaft, denn<br />

das „Ich-hab-eigentlich-gar-keine-Ahnung“-Gefühl stellt sich<br />

in kaum einem anderen Sektor so deutlich wie in der Bauleitung<br />

ein. Man muss also umso mehr die Ohren spitzen <strong>und</strong> sich<br />

von erfahrenen Bauleitern einarbeiten lassen.<br />

In großen Bauunternehmen, wie Hochtief oder Strabag,<br />

durchlaufen Berufsanfänger Traineeprogramme. In dieser Zeit<br />

erhält man eventuell noch nicht das volle Gehalt, kann aber<br />

sicher sein, für kommende Aufgaben bestens vorbereitet zu<br />

werden. Bauleiter brauchen starke Nerven. Baustellen muss<br />

man sich wie vorübergehende Produktionsstätten vorstellen,<br />

die unter ungünstigen klimatischen Bedingungen mit ständig<br />

wechselnder Belegschaft funktionieren müssen. Kaum ein Bauprojekt<br />

geht reibungslos über die Bühne. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass etwas schiefläuft oder Unvorhergesehenes passiert,<br />

ist höher als in anderen Bereichen. Daher müssen Bauleiter<br />

entscheidungsfreudig sein. Wenn zum Beispiel beim Baugrubenaushub<br />

vorher nicht bekannte Bodenschichten angetroffen<br />

werden <strong>und</strong> die Bauleitung nicht in der Lage ist, entsprechend<br />

zu reagieren, kommt es zum Baustellenstillstand. Das wiederum<br />

verursacht hohe Kosten, die meist nicht vom Bauherrn<br />

übernommen werden. Bauleiter sind im Allgemeinen Genera-


ARBEITSMARKT<br />

Einsteigerbranchen<br />

17<br />

listen, die bei Bedarf Spezialisten hinzuziehen. Sie können idealerweise<br />

gut organisieren <strong>und</strong> haben Durchsetzungsvermögen.<br />

Ganz wichtig sind Führungsqualitäten <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein<br />

für Leib <strong>und</strong> Leben der Mitarbeiter.<br />

Chancen: Im Vergleich zu Stellenangeboten in Planungsbüros<br />

richten sich nur wenige Stellen in der Bauleitung an Berufsanfänger.<br />

Wem sich die Chance bietet, der sollte zugreifen, denn mit<br />

Bauleitungserfahrungen stehen Ihnen alle Wege offen, auch der<br />

zurück in die Entwurfsabteilung. In kaum einem anderen Job können<br />

Sie sich so gut Führungskompetenzen, wirtschaftliches Denken<br />

<strong>und</strong> Praxiswissen aneignen wie in der Bauleitung.<br />

… in der Kalkulation<br />

Aufgaben: „Kalkulator/-in gesucht“ heißt es oft in Stellenanzeigen.<br />

Kalkulatoren nehmen eine existenziell wichtige<br />

Rolle in Bauunternehmen ein. Um an Aufträge zu kommen,<br />

nehmen die Firmen in der Regel an Ausschreibungen teil, wobei<br />

sie in Konkurrenz mit anderen Anbietern ein Angebot für<br />

die Ausführung einer Bauleistung abgeben. Meist erhält der<br />

preisgünstigste Bieter den Zuschlag. Kalkulatoren haben die<br />

Aufgabe, im Vorfeld die Angebotspreise zu ermitteln. Dabei<br />

müssen sie günstigere Preise als die Konkurrenz anbieten, um<br />

den Auftrag zu bekommen, gleichzeitig darf die Leistung nicht<br />

unter Wert verkauft werden. Ein Fehler an dieser Stelle kann<br />

fatale Folgen haben, eine Firma sogar ruinieren.<br />

Kompetenzen: Ein solcher Posten erfordert Berufserfahrung.<br />

Wenn eine derartige Position von Berufseinsteigern besetzt<br />

wird, schauen sie in der Regel einem erfahrenen Kalkulator<br />

über die Schulter. Oft schnuppern Anfänger zunächst als<br />

Bauleiter einige Jahre Praxisluft. Erst danach verfügen sie über<br />

genug Erfahrung, um den Preis für eine Leistung richtig einschätzen<br />

zu können.<br />

Chancen: Sie erhalten Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

des Bauens <strong>und</strong> ein Gespür für den Preis einer Leistung.<br />

Die Verdienstmöglichkeiten als Kalkulator sind recht<br />

gut, die Höhe hängt allerdings stark von der Berufserfahrung ab.<br />

… im Vertrieb<br />

Aufgaben: Bauprodukthersteller, wie beispielsweise die<br />

Fenster-, Türen- oder Dachziegelindustrie, suchen immer<br />

wieder technisch versiertes Personal für den Vertrieb. Dafür<br />

gibt es spezielle Studiengänge wie Vertriebsingenieurwesen,<br />

aber auch Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Fächer<br />

– insbesondere Berufseinsteiger – können hier Fuß fassen.<br />

Zu den Aufgaben von Vertriebsingenieuren gehören die Betreuung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung von Altk<strong>und</strong>en, die bereits das Produkt<br />

gekauft haben, sowie die Akquisition von neuen Aufträgen.<br />

Dazu müssen sie auf andere Unternehmen zugehen <strong>und</strong> ihr<br />

Produkt vorstellen.<br />

Kompetenzen: Vertriebsingenieure benötigen technisches<br />

Verständnis <strong>und</strong> vor allem Geschick im Umgang mit<br />

K<strong>und</strong>en. Sie müssen in der Lage sein, verständlich zu erklären,<br />

wie etwas funktioniert <strong>und</strong> welche Vorteile das jeweilige Produkt<br />

dem K<strong>und</strong>en bringt.<br />

Chancen: Die Vorstellung, etwas verkaufen zu müssen,<br />

auch wenn es ein technisches Produkt ist, löst bei vielen <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n Unbehagen aus. Verkaufen, so scheint<br />

es, führt am Ziel vorbei. Doch das ist falsch gedacht. Vor allem<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Planer müssen ihre Ideen „verkaufen“ können.<br />

Im Vertrieb eignen Sie sich die Fähigkeiten an, Menschen zu<br />

überzeugen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um ein Produkt<br />

oder eine Idee geht. Wer einige Jahre im Vertrieb gearbeitet hat,<br />

braucht keine Nachhilfe mehr in Sachen Akquise, Konfliktmanagement<br />

<strong>und</strong> Kommunikation mit Bauherren <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.


18<br />

ARBEITSMARKT<br />

Einsteigerbranchen<br />

Auswahl an Aufgabenfeldern von Planungsbüros<br />

ARCHITEKTUR<br />

Wohnungsbau/öffentlicher <strong>und</strong><br />

gewerblicher Hochbau<br />

Das wirtschaftlich wichtigste Betätigungsfeld für <strong>Architekten</strong><br />

ist immer noch der Wohnungsbau, gefolgt vom öffentlichen<br />

sowie gewerblichen Hochbau. Hierbei geht es nicht<br />

nur um Planung <strong>und</strong> Entwurf von neuen Gebäuden, sondern<br />

verstärkt auch um das Bauen im Bestand. Umbauten <strong>und</strong> Erweiterungen<br />

sowie Instandsetzung <strong>und</strong> Modernisierung sind<br />

mehr denn je gefragt. Im Zuge des demografischen Wandels<br />

wird die Planung von alters- <strong>und</strong> behindertengerechten Wohnungen<br />

zunehmend ein Thema für <strong>Architekten</strong>.<br />

Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung<br />

In der Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanung werden zum Beispiel<br />

Vorschläge für Neubaugebiete, für die Erneuerung schon<br />

bebauter Gebiete <strong>und</strong> für die Ergänzung der Infrastruktur in<br />

Ortschaften, Städten <strong>und</strong> Regionen erarbeitet. Es müssen<br />

Pläne für die Art der Bebauung, die Führung der Verkehrswege,<br />

die Lage der Versorgungseinrichtungen <strong>und</strong> Grünflächen<br />

sowie die Finanzierung aufgestellt, Planungs- <strong>und</strong><br />

Beteiligungsverfahren organisiert <strong>und</strong> die Folgen alternativer<br />

Entwicklungsmöglichkeiten abgeschätzt werden. Stadt- <strong>und</strong><br />

Regionalplaner müssen dabei den Umweltschutz <strong>und</strong> die<br />

ökologischen Anforderungen berücksichtigen.<br />

BAUINGENIEURWESEN<br />

Gr<strong>und</strong>bau<br />

Vor der Planung, spätestens aber vor dem Bau eines Bauwerkes<br />

sind die Tragfähigkeit des Baugr<strong>und</strong>es anhand von<br />

Bodenproben <strong>und</strong> das Setzungsverhalten unter Belastung<br />

zu prüfen. <strong>Bauingenieure</strong>, die sich auf Gr<strong>und</strong>bau <strong>und</strong> Bodenmechanik<br />

spezialisiert haben, kommen hier zum Einsatz. Sie<br />

berechnen auch die Standsicherheit von Böschungen. Gr<strong>und</strong>bauer<br />

<strong>und</strong> Bodenmechaniker sind an vielen Tiefbaumaßnahmen,<br />

wie Stollen-, Tunnel-, Deponie- <strong>und</strong> Rohrleitungsbau<br />

sowie Altlastenbeseitigung oder -sicherung, beteiligt.<br />

Konstruktiver Ingenieurbau<br />

Tragwerksplaner sind für die Sicherheit der Baukonstruktion verantwortlich.<br />

Daher sind genaues Arbeiten sowie gute EDV- <strong>und</strong><br />

Mathematikkenntnisse erforderlich. Beim Hoch- <strong>und</strong> Wohnungsbau<br />

arbeiten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Tragwerksplaner eng zusammen,<br />

wobei der Tragwerksplaner eine Beratungsfunktion<br />

übernimmt. Beim Brücken- <strong>und</strong> Industriebau, bei Türmen<br />

<strong>und</strong> Antennen, Windkraftanlagen, Schornsteinen <strong>und</strong> ähnlichen<br />

Hochbauten kommt dem Tragwerksplaner <strong>und</strong> Konstrukteur<br />

die führende Rolle zu, der Architekt ist dagegen der Berater.<br />

Umweltschutz<br />

Der Umweltschutz ist im Verkehrswesen, Abwasserwesen<br />

<strong>und</strong> in der Abfalltechnik wichtig, da die Öffentlichkeit auf sauberes<br />

Wasser, saubere Luft, Lärmverminderung <strong>und</strong> störungsfreie<br />

Abfallentsorgung angewiesen ist. Einzelne Planungsbüros<br />

haben sich darauf spezialisiert <strong>und</strong> führen Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

durch. Es ist aber vorteilhaft, wenn man bei<br />

Auftragsmangel in diesem Gebiet auch in anderen Ingenieurbereichen<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Verkehrswege/Verkehrsanlagen<br />

Hierzu zählen Anlagen <strong>und</strong> Bauwerke des Straßen-, Schienen-,<br />

Flug- <strong>und</strong> Wasserverkehrs sowie Anlagen zum Transport<br />

von Gütern in Rohrleitungen, zum Beispiel Gas, Mineralöl<br />

oder Fernwärme. Hierbei ist eine Zusammenarbeit unter<br />

anderem mit Fachleuten des Städtebaus, der Raumordnung,<br />

Landschaftspflege <strong>und</strong> des Naturschutzes erforderlich.<br />

Wasserwirtschaft, Wasserbau<br />

Dazu gehören Planung <strong>und</strong> Bau von Wasserversorgungsanlagen,<br />

Brunnen, Wasserwerken, Behältern, Rohrnetzen, Kanalisationen,<br />

Kläranlagen, Abfallanlagen, Wasserkraftanlagen,<br />

Schifffahrtskanälen, Schleusen, Häfen, Hochwasserschutzanlagen<br />

sowie Talsperren. Wichtig sind hierbei gute Gr<strong>und</strong>lagen<br />

in Wasserbiologie, Wasserchemie <strong>und</strong> mathematischer<br />

Statistik. <strong>Bauingenieure</strong> arbeiten in diesem Bereich häufig mit<br />

Geologen, Wasserbiologen, Wasserchemikern, Umweltschutzingenieuren,<br />

Verfahrenstechnikern, Juristen für Wasserrecht,<br />

Landwirten <strong>und</strong> auch Meteorologen zusammen.


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20<br />

ARBEITSMARKT<br />

Stellenanzeigen<br />

Von Stellenanzeigen lernen<br />

Seit gut fast vier Jahren stellt der <strong>TALIS</strong>-Recherchedienst Stellenangebote für junge <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> zusammen. Dazu durchforsten wir täglich zahlreiche Jobbörsen nach Jobs für<br />

Berufsanfänger <strong>und</strong> veröffentlichen diese auf unserer Homepage. Und damit keine Langeweile<br />

aufkommt, haben wir einfach mal ein bisschen mitgelesen.<br />

R<strong>und</strong> 300 Jobangebote pro Monat finden wir bei unserer<br />

Recherchereise durch die einschlägigen Stellenportale.<br />

Allen ist gemeinsam, dass sie eine besondere Einladung<br />

an Absolventen, Berufseinsteiger oder -anfänger enthalten.<br />

Teilweise ist das Wort „Absolvent“ bereits im Anzeigentitel eingeschlossen,<br />

teilweise heißt es aber auch sinngemäß im Text:<br />

„Wir interessieren uns auch für Bewerbungen von Berufsanfängern.“<br />

Ein wichtiges Stichwort für <strong>Architekten</strong> ist die Abkürzung<br />

AIP (Architekt im Praktikum). Mit diesem Begriff, der nicht<br />

verwechselt werden darf mit einem Architekturpraktikum, ist<br />

die zweijährige Praxiszeit nach dem Studium gemeint, um sich<br />

danach in die <strong>Architekten</strong>rolle eintragen lassen zu können. Bei<br />

unseren Recherchen fiel uns auf, dass sich in Baden-Württemberg<br />

überdurchschnittlich viele Stellenangebote an AIPs richten,<br />

in Nordrhein-Westfalen aber nicht ein einziges. Wir fragten also<br />

bei der <strong>Architekten</strong>kammer Nordrhein-Westfalen nach <strong>und</strong> erhielten<br />

die Auskunft, dass es diesen Begriff in NRW nicht gibt.<br />

Dort spricht man eher von Praxiszeit oder richtet die Stellenanzeige<br />

an „Absolventen“. Wichtig ist es nur, zu wissen: Wenn ein<br />

Arbeitgeber nach einem AIP sucht, dann sind damit Berufsanfänger<br />

ohne oder mit wenig Berufserfahrung gemeint.<br />

Mappe oder E-Mail?<br />

Unseren Recherchen zufolge bevorzugen r<strong>und</strong> drei Viertel aller<br />

Arbeitgeber in Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen die Onlinebewerbung.<br />

Knapp 10 Prozent wünschen ausdrücklich die<br />

postalisch übersandte Mappe, der Großteil davon sind Architekturbüros.<br />

Die restlichen 15 Prozent stellen es dem Bewerber<br />

frei. Größere Unternehmen richten eigene Bewerbungsportale<br />

ein, die Bewerber auf jeden Fall nutzen sollten. Bei solchen Unternehmen<br />

gehen täglich H<strong>und</strong>erte Bewerbungen ein, eine gesondert<br />

verschickte Mappe oder E-Mail würde möglicherweise<br />

gar nicht erst erfasst werden.<br />

Wer sucht?<br />

Dass die meisten Jobangebote für Berufsanfänger, nämlich<br />

knapp 80 Prozent, aus Architektur- oder Ingenieurbüros stammen,<br />

ist nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich. Denn Planung gehört ja<br />

nun mal zu den klassischen Aufgaben von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong>n. Platz 2, mit 11 Prozent, nehmen Bauunternehmen<br />

ein, die meist <strong>Bauingenieure</strong> als Bauleiter suchen, hin <strong>und</strong><br />

wieder aber werden auch explizit <strong>Architekten</strong> für die Bauleitung<br />

angefragt. Schlusslicht bildet der Vertrieb, also die Bauzulieferindustrie,<br />

die ohnehin nur ein begrenztes Arbeitsgebiet<br />

für diese Berufsgruppe bereitstellt, bei der eine Stellensuche<br />

aber durchaus ins Kalkül gezogen werden kann.<br />

Was steht drin?<br />

In nahezu jeder Stellenanzeige für Berufseinsteiger werden<br />

Kompetenzen im Umgang mit CAD-Programmen <strong>und</strong> anderer<br />

Software gefordert. Sehr oft wird in den Stellenausschreibungen<br />

sogar der Name der Software aufgeführt, die der Arbeitgeber<br />

bei sich einsetzt. MS Office sollten unseren Auswertungen<br />

zufolge beide Berufsgruppen beherrschen, <strong>Architekten</strong> sollten<br />

darüber hinaus Design-Programme (häufigste Nennung: Indesign/Adobe)<br />

bedienen können. Ausschreibungsprogramme,<br />

sogenannte AVA-Software, werden im Planungsbereich, aber<br />

auch in der Bauleitung eingesetzt. Bei Ausschreibungsprogrammen<br />

wurde die Orca AVA Software am häufigsten genannt, gefolgt<br />

von Arriba/iTWO aus dem Hause RIB Software AG.<br />

Bei den CAD-Programmen ergaben sich im Beobachtungszeitraum<br />

für das Programm Autocad von Autodesk die meisten<br />

Nennungen (über 30 Prozent), das wiederum zur Nemetschek<br />

Group gehört. Ebenfalls sehr verbreitet sind die Software Ar-<br />

Nennungen bestimmter CAD-Programme<br />

in Stellenanzeigen<br />

Datenquelle: jobLESE GmbH<br />

33<br />

21<br />

20<br />

16<br />

1<br />

8<br />

n = 207<br />

Microstation<br />

Allplan<br />

Vectorworks<br />

Archicad<br />

andere Programme<br />

Nennungen<br />

Autocad


ARBEITSMARKT<br />

Stellenanzeigen<br />

21<br />

chicad von Graphisoft sowie die Programme<br />

Vectorworks <strong>und</strong> Allplan.<br />

Weniger häufig fanden wir das von<br />

Bentley entwickelte Microstation.<br />

In 8 Prozent der ausgewerteten Anzeigen<br />

wurden andere Programme<br />

genannt oder nicht näher beschrieben.<br />

Immer häufiger findet sich der<br />

Begriff BIM (Building Information<br />

Modeling) in Stellenausschreibungen,<br />

vor allem größere Büros fordern Kenntnisse<br />

im Umgang mit Revit, einer von Autodesk<br />

entwickelten BIM-Software.<br />

Die meisten Hersteller bieten kostenlose Studenten-<br />

oder Testversionen ihrer Software an. Berufsanfänger<br />

sind gut beraten, einfach mal ein bisschen mit den<br />

unterschiedlichen Programmen „herumzuspielen“. Mit guten<br />

Software-Kenntnissen lässt sich auch mangelnde Berufserfahrung<br />

wieder wettmachen.<br />

77<br />

PROZENT<br />

der Jobangebote für Berufsanfänger<br />

stammen aus Planungsbüros.<br />

In 11 Prozent der von uns analysierten<br />

Stellenanzeigen werden<br />

Bauleiter gesucht.<br />

auch beim Empfänger ein einheitlicheres<br />

Bild auszulösen. „In Konfliktsituationen<br />

bleiben Sie sachlich, Sie<br />

berufen sich auf Fakten <strong>und</strong> lassen<br />

Emotionen aus dem Spiel.“ Ein<br />

solcher Satz beschreibt, welches<br />

Verhalten ein Arbeitgeber von einer<br />

konfliktfähigen Person erwartet.<br />

Das ist leichter nachvollziehbar,<br />

als wenn einfach nur Konfliktfähigkeit<br />

gewünscht wird. Leider sind die adjektivlastigen<br />

Stellenanzeigen immer noch<br />

in der Überzahl. Nur einzelne der von uns<br />

analysierten Anzeigen beschreiben, was sich die<br />

Personalentscheider unter einem „verantwortungsbewussten“<br />

oder „engagierten“ Mitarbeiter vorstellen. Im Rahmen der<br />

<strong>TALIS</strong>-Jobrecherche analysierten wir die Anzahl der gewünschten<br />

Eigenschaften. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten vor<br />

<strong>und</strong> wagen einen Übersetzungsversuch:<br />

Was heißt hier engagiert?<br />

Ein Stellenangebot hat ein bisschen was von einer Partnervermittlungsanzeige,<br />

nur mit dem Unterschied, dass Arbeitgeber „engagierte“<br />

statt „romantische“ Partner bevorzugen. Beide aber,<br />

sowohl Heiratswillige als auch Arbeitgeber, versuchen den Richtigen<br />

oder die Passende über eine Anzeige zu finden. Wohl deshalb<br />

wimmelt es in Stellenanzeigen vor positiv besetzten Adjektiven,<br />

schließlich möchte jeder „verantwortungsbewusste, strukturierte,<br />

kreative, zielorientierte <strong>und</strong> kommunikative“ Mitarbeiter<br />

finden. Verw<strong>und</strong>erlich nur, dass sich oft ausschließlich Personen<br />

bewerben, die genau das nicht sind <strong>und</strong> Bewerber mit diesen Eigenschaften<br />

sich nicht angesprochen fühlen.<br />

Das Problem bei der Sache sind die Adjektive. Anders als<br />

Verben lösen Adjektive sehr individuelle Bilder in uns aus.<br />

Der eine meint, mit dem pünktlichen Erscheinen im Büro sei<br />

dem Thema Zuverlässigkeit ausreichend Rechnung getragen,<br />

ein anderer findet, Engagement äußere sich in der völligen<br />

Selbstaufgabe, sprich arbeiten bis zum Burnout. Während ein<br />

Dritter mit Kommunikationsfähigkeit Smalltalk <strong>und</strong> lockere<br />

Sprüche verbindet, erwartet ein anderer stets bestens vorbereitete<br />

PowerPoint-Präsentationen, selbst bei einer Zweierunterredung.<br />

Tätigkeitsbeschreibungen, also Texte mit<br />

zahlreichen Verben, schaffen es eher, sowohl beim Sender als<br />

Branchen, die Berufseinsteiger suchen<br />

Datenquelle: jobLESE GmbH<br />

n = 1.583<br />

3,5 % Sonstige<br />

11,2 % Baugewerbe<br />

4,8 % öffentlicher Dienst<br />

2,6 % Vertrieb<br />

77 % Architektur-/<br />

Ingenieurbüros


22<br />

ARBEITSMARKT<br />

Stellenanzeigen<br />

Platz 1: Engagiert, motiviert, fleißig<br />

Natürlich stehen Fleiß <strong>und</strong> Engagement hoch im Kurs bei<br />

Arbeitgebern, schließlich bringen einen untätige Mitarbeiter<br />

nicht weiter. Doch reicht es aus, immer brav alles zu machen,<br />

was einem gesagt wird? Genügt es, auf Arbeitsanweisungen<br />

zu warten? Engagierte Menschen warten nicht, sie<br />

kümmern sich um die Sache, um die es geht. Sie denken mit,<br />

stellen Fragen, recherchieren oder lesen nach, immer mit dem<br />

Ziel, eine Lösung oder zumindest einen Teil davon zu finden.<br />

Wer sich engagiert, ist zwangsläufig fleißig, denn Engagement<br />

erfordert Zeit.<br />

Platz 2: Teamfähig<br />

Teamfähigkeit ist ein arg strapazierter Begriff <strong>und</strong> meint<br />

deutlich mehr als nur die Zusammenarbeit mit anderen Menschen.<br />

Zweifelsohne lassen sich Projekte niemals im Alleingang<br />

realisieren. Doch wirklich gut funktionierende Teams<br />

sind selten. Auch in Planungsbüros oder Bauunternehmen<br />

verzettelt man sich oft in st<strong>und</strong>enlange, ergebnislose Meetings.<br />

Echte Teamplayer lassen andere ausreden <strong>und</strong> geben<br />

fremden Ideen Raum. Es geht ihnen nicht um sich selbst, im<br />

Mittelpunkt steht die Aufgabe. Als Berufsanfänger müssen<br />

Sie in ein bestehendes Team erst hineinwachsen. Als teamfähig<br />

erweisen Sie sich, wenn Sie sich zunächst einmal nur von<br />

der Gruppe inspirieren lassen, um sich nach <strong>und</strong> nach selbst<br />

einzubringen.<br />

Platz 3: Strukturierte Arbeitsweise<br />

Das Genie beherrscht das Chaos? Mag sein, aber bei 99,99 Prozent<br />

von uns Nicht-Genies hilft eine strukturierte Arbeitsweise,<br />

damit Chaos gar nicht erst entsteht. Ein Durcheinander auf dem<br />

Schreibtisch führt zwangsläufig zu Strukturlosigkeit im Kopf.<br />

Deshalb sei auch allen Genies gesagt: Gebt eurer Tätigkeit Struktur<br />

<strong>und</strong> Ordnung – nicht alles auf einmal, alles Schritt für Schritt.<br />

Nur so erwachsen aus genialen Ideen auch geniale Lösungen.<br />

Platz 4: Begeisterungsfähig, Freude bei der Arbeit<br />

Nichts ist schlimmer als ein Dauernörgler mit Dreitage-Regenwetter-Gesicht<br />

am Nachbarschreibtisch. Begeisterungsfähige<br />

Mitarbeiter, die mit Spaß <strong>und</strong> Freude an neue Aufgaben herangehen,<br />

stehen hoch im Kurs. Man erkennt sie daran, dass sie<br />

lieber von „Herausforderungen“ als von „Problemen“ sprechen,<br />

dass sie Hürden sportlich nehmen <strong>und</strong> sich auch von der Begeisterung<br />

anderer leicht anstecken lassen.<br />

Platz 5: Selbständig, eigenverantwortlich<br />

Wer selbständig oder eigenverantwortlich handelt, kann sich<br />

selbst gut organisieren. Chefs, die Aufgaben in die Hände selbständiger<br />

Mitarbeiter legen, können sich entspannt zurücklehnen,<br />

denn diese kümmern sich von Anfang bis Ende um die ihnen<br />

anvertrauten Angelegenheiten. Wenn sie nicht weiterwissen,<br />

organisieren sie sich selbständig Unterstützung <strong>und</strong> schlagen<br />

rechtzeitig Alarm, wenn ein Projekt zu scheitern droht.<br />

Eigenschaften, die in Stellenanzeigen genannt werden<br />

Datenquelle: jobLESE GmbH<br />

433<br />

405<br />

262<br />

193<br />

183<br />

107<br />

95<br />

50<br />

5<br />

strukturiert arbeiten<br />

begeisterungsfähig, Freude bei der Arbeit<br />

selbständig, eigenverantwortlich<br />

kreativ, Ideen haben<br />

kommunikativ<br />

gutes Ausdrucksvermögen<br />

guter Abschluss<br />

teamfähig<br />

engagiert, motiviert, fleißig<br />

n = 1.583<br />

Nennungen


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EINEN DIAMANTEN<br />

VON INNEN.<br />

1.500m 2 Sonnenschutz-Tuchwellen aus<br />

Weich-PVC sorgen im Glas-Diamanten des<br />

extravaganten Antwerpener Port Houses<br />

für hohen Innenraumkomfort <strong>und</strong> beste<br />

Aussichten ohne Blendeffekte.<br />

WEICH-PVC.<br />

BRINGT DIE WELT WEITER.<br />

Mehr Material:<br />

www.vinyl-erleben.de


24<br />

ARBEITSMARKT<br />

Stellensuche<br />

Dem ersten Job auf der Spur<br />

Ohne Internet geht's nimmer. Ob Stellensuche oder Recherche zum Wunscharbeitgeber<br />

– die meisten Berufseinsteiger gehen erst einmal ins Netz, um dem Traumjob auf die Spur zu<br />

kommen. Allerdings gibt es auch noch andere Möglichkeiten abseits der virtuellen Welt.<br />

Die besten Wege zum ersten Job.<br />

Jobbörsen im Internet<br />

Das Internet stellt das bedeutendste Medium zum Aufspüren<br />

freier Stellen dar. Viele Angebote werden ausschließlich<br />

in den Internet-Jobbörsen ausgeschrieben. Fast alle Stellenbörsen<br />

bieten Suchmasken, in die verschiedene Kriterien,<br />

wie Region, Altersgruppe oder gewünschte Position, eingegeben<br />

werden können. Seit fast vier Jahren durchforstet <strong>TALIS</strong><br />

alle für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> relevanten Jobbörsen<br />

nach Angeboten, die sich explizit an Berufsanfänger <strong>und</strong> Absolventen<br />

richten, <strong>und</strong> stellt die entsprechenden Links zusammen.<br />

Wenn Sie regelmäßig über diese Stellenangebote<br />

informiert werden möchten, dann bestellen Sie doch einfach<br />

unseren <strong>TALIS</strong>- Newsletter, der alle 14 Tage erscheint <strong>und</strong> neben<br />

Stellenanzeigen Tipps r<strong>und</strong> um ein erfolgreiches Berufsleben<br />

enthält (www.talisonline.de/newsletter-anmelden). Aufgr<strong>und</strong><br />

unserer Erfahrungen liefern die folgenden Jobbörsen die<br />

meisten Ergebnisse für Berufseinsteiger in Architektur- <strong>und</strong><br />

Bauingenieurwesen:<br />

Architektur- <strong>und</strong> Baujobbörsen<br />

Die Big Player des Stellenmarktes für <strong>Architekten</strong> sind zweifelsohne<br />

competitionline.com <strong>und</strong> baunetz.de. R<strong>und</strong> 20 bis 40<br />

Stellenangebote im Monat richten sich an Absolventen <strong>und</strong> Berufsanfänger.<br />

Baunetz hat über das Portal baunetz/Campus einen<br />

zusätzlichen Stellenmarkt für Berufsanfänger. <strong>Architekten</strong><br />

werden auch auf bauingenieur24.de fündig, allerdings gibt<br />

es deutlich mehr Stellen für <strong>Bauingenieure</strong>. Monatlich finden


ARBEITSMARKT<br />

Stellensuche<br />

25<br />

sich r<strong>und</strong> 20 neue Inserate für Berufseinsteiger.<br />

<strong>Architekten</strong>-jobs.<br />

com ist zwar auf <strong>Architekten</strong> spezialisiert,<br />

allerdings werden dort<br />

kaum Anzeigen für Berufseinsteiger<br />

veröffentlicht. Gleiches gilt für german-architects.com.<br />

Diese beiden Jobportale<br />

sollten Sie sich aber für später im<br />

Hinterkopf behalten, wenn Sie nach einer Stelle<br />

für Berufserfahrene suchen. Eine sehr lohnende Anlaufstelle<br />

sind die Stellenmärkte der <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern,<br />

die ihren Mitgliedern die kostenlose Veröffentlichung<br />

offener Stellen ermöglichen. Hohe Trefferquoten für<br />

Absolventen lassen sich bei den <strong>Architekten</strong>kammern Nordrhein-Westfalen<br />

(r<strong>und</strong> 15 Angebote pro Monat) <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />

(r<strong>und</strong> 10 Angebote pro Monat) sowie der<br />

Bayerischen <strong>Architekten</strong>kammer (r<strong>und</strong> 10 Angebote pro Monat)<br />

erzielen. Gleiches gilt für die jeweiligen Ingenieurkammern.<br />

10<br />

PROZENT<br />

der Stellenangebote für<br />

junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> werden von<br />

Metajobsuchmaschinen<br />

erfasst.<br />

Jobbörsen für Absolventen<br />

Einige Jobportale sind zwar nicht<br />

auf den Baubereich, dafür aber auf<br />

Berufseinsteiger <strong>und</strong> Absolventen<br />

spezialisiert. Das bekannteste ist sicherlich<br />

absolventa.de. Stellenangebote<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gibt<br />

es hier allerdings kaum. Deutlich mehr Ergebnisse<br />

erzielt berufsstart.de mit r<strong>und</strong> 10 bis 15 Stellenangeboten<br />

im Monat.<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Über die Jobbörse Interamt.de kann der öffentliche Dienst Stellenanzeigen<br />

veröffentlichen. Dieser fahndet aber auch an anderen<br />

Stellen, vor allem in Tageszeitungen oder in allgemeinen Jobbörsen<br />

wie stepstone.de nach neuen Mitarbeitern. Hin <strong>und</strong><br />

wieder finden sich auch im Stellenmarkt der <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />

Angebote des öffentlichen Dienstes.<br />

Allgemeine Jobbörsen/Metajobsuchmaschinen<br />

Als „Jobbörse Nummer 1“ bezeichnet sich stepstone.de. Tatsächlich<br />

finden wir bei der <strong>TALIS</strong>-Jobrecherche eine beachtliche<br />

Anzahl an Stellenangeboten für junge Baufachleute: r<strong>und</strong><br />

15 bis 25 neue Anzeigen im Monat. Wettbewerber wie Monster.de<br />

oder stellenanzeigen.de können zumindest bei dieser<br />

Zielgruppe nicht ganz mithalten; bis zu fünf neue Inserate im<br />

Monat lassen sich hier finden. Auch die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit hat eine eigene Jobbörse: jobboerse.arbeitsagentur.de;<br />

etwa 15 bis 20 Jobangebote richten sich an Berufseinsteiger im<br />

Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen. Viele davon stammen<br />

von Zeitarbeitsfirmen <strong>und</strong> Personalvermittlungsagenturen.<br />

Metajobsuchmaschinen wie kimeta.de oder de.indeed.<br />

com scheinen auf den ersten Blick eine recht praktische Sache<br />

zu sein. Die Portale sind sozusagen die Suchmaschinen<br />

der Jobbörsen <strong>und</strong> listen Jobangebote fremder Stellenmärkte<br />

auf. Bei unserer 14-täglichen Jobrecherche haben wir allerdings<br />

festgestellt, dass Metajobsuchmaschinen nicht einmal 10 Prozent<br />

des tatsächlichen Marktes abbilden, oft finden sich zahlreiche<br />

Wiederholungen der immer wieder selben Anzeigen.<br />

Bleibt also doch nur das aufwändige Recherchieren in einer<br />

Vielzahl an Jobbörsen oder ganz einfach: Sie bestellen sich den<br />

<strong>TALIS</strong>-Newsletter <strong>und</strong> nutzen bequem <strong>und</strong> kostenlos alle 14<br />

Tage unsere Rechercheergebnisse.<br />

Firmen-Website<br />

Wer einen bestimmten Arbeitgeber im Auge hat, sollte dessen<br />

Homepage regelmäßig besuchen, denn Architektur- <strong>und</strong><br />

Ingenieurbüros sowie Baufirmen <strong>und</strong> Bauprodukthersteller veröffentlichen<br />

ihre Stellenangebote natürlich auch auf ihrer Homepage.<br />

Ein lohnendes Ziel sind außerdem die Internetauftritte der<br />

Verbände. In Deutschland gibt es für jede Baufachrichtung <strong>und</strong><br />

nahezu jedes Bauprodukt eine oder mehrere Interessengemeinschaften.<br />

Oft suchen die Verbände selbst Fachpersonal oder<br />

veröffentlichen Stellenanzeigen ihrer Mitgliedsunternehmen auf<br />

ihrer Internetseite. Eine Auswahl relevanter Verbände der Baubranche<br />

ist im Anhang des Buches aufgelistet.<br />

Businessnetzwerk Xing<br />

Xing ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen. Im Gegensatz<br />

zu Facebook, das sich stärker auf der privaten Ebene abspielt,<br />

dreht sich bei Xing alles ums Berufliche. Mit 14 Millionen Mitgliedern<br />

ist es das größte berufliche Netzwerk im deutschsprachigen<br />

Europa. Vieles funktioniert ähnlich wie bei Facebook: Als<br />

Mitglied kann man eine eigene Seite mit einem Foto <strong>und</strong> Informationen<br />

über den Werdegang <strong>und</strong> die beruflichen Ziele einstellen.<br />

Im „Newsstream“ – also dem Nachrichten-Pool – erscheinen<br />

Meldungen anderer Xing-Mitglieder, mit denen man sich<br />

vernetzt hat oder deren Gruppe man angehört.


JUNG Architekturgespräche<br />

Als lebendige Plattform zum Austausch innerhalb der Berufsgruppe der <strong>Architekten</strong>, Innenarchitekten <strong>und</strong> Planer haben sich die JUNG<br />

Architekturgespräche fest in der deutschsprachigen Architekturszene etabliert. Aktuelle Themen, die die Profession bewegen, werden hier<br />

in lockerer Atmosphäre <strong>und</strong> auf Augenhöhe mit dem Publikum von Protagonisten aus der Praxis diskutiert. Zukunftsszenarien für das<br />

Bauwesen werden dabei ebenso erörtert wie Anforderungen <strong>und</strong> Konzepte für den zeitgemäßen Wohnungsbau, die Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

einer zunehmenden Digitalisierung gleichermaßen wie Teilnahmehürden bei Wettbewerben oder die spezielle Situation für junge Kollegen.<br />

Unkonventionelle Ideen <strong>und</strong> persönliche Erfahrungen werden ausgetauscht, Meinungen hinterfragt, Projekte erläutert – <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

werden Kontakte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften geknüpft.<br />

Bühne frei für den Nachwuchs<br />

Seit 2016 bekommen ausgewählte Nachwuchsarchitekten die Möglichkeit ihre Ideen der Fachwelt zu präsentieren. Philipp Sommer präsentierte<br />

stellvertretend für 14 Studenten der RWTH Aachen als Newcomer bei den 13. JUNG Architekturgesprächen zwei Realisierungsprojekte<br />

von Biwakschachteln in den Südtiroler Alpen. Die Schutzhütten wurden im Rahmen eines Semesterentwurfes unter dem Motto „building on<br />

a higher gro<strong>und</strong>“ am Lehrstuhl CAAD unter Leitung von Wolfram Putz (GRAFT) entwickelt <strong>und</strong> stehen kurz vor der Realisierung. Starkes Design,<br />

Funktion <strong>und</strong> eine effiziente Realisierung lagen im Fokus der Planung. Ein Studienprojekt mit Realitätsbezug.<br />

Auszug aus dem Interview mit Philipp Sommer:<br />

Hast du das Gefühl, dass dein Studium zu utopisch ist oder findest du,<br />

dass es dich auf den Beruf des <strong>Architekten</strong> vorbereitet?<br />

Das ist eine gute Frage, denn wir haben tatsächlich ein sehr entwurfslastiges<br />

Studium. Das finde ich teilweise utopisch <strong>und</strong> realitätsfremd, da die meisten<br />

<strong>Architekten</strong> überhaupt nicht im Entwurf arbeiten. Aber zwischendurch gibt es<br />

dann wieder Lichtblicke bei freiwilligen Wahlfächern wie Projektmanagement<br />

oder Baurecht. Im Bachelor ist es ein gutes Gesamtpaket für die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

des Berufs. Im Master kann man sich die Fächer selber zusammenstellen <strong>und</strong><br />

den Realitätsbezug dadurch selbst bestimmen. Man kann ihn aber natürlich<br />

auch völlig künstlerisch ausrichten.<br />

Welcher deiner Studienentwürfe liegt dir besonders am Herzen?<br />

Das ist auf jeden Fall das aktuelle Realisierungsprojekt BIWAK. Wir arbeiten mittlerweile<br />

bereits im dritten Semester an der Schutzhütte für Bergsteiger. Ansonsten<br />

hatte ich bisher im Studium kein Projekt, mit dem ich mich voll <strong>und</strong> ganz identifizieren<br />

konnte. Beim BIWAK habe ich etwas gef<strong>und</strong>en, das sowohl vom technischen<br />

Anspruch als auch vom Designanspruch interessant ist. Nicht zu vergessen ist dabei, dass unser Team wirklich gut harmoniert, das macht<br />

umso mehr Spaß. Die Umsetzung stellt uns zwar hin <strong>und</strong> wieder vor Schwierigkeiten, aber alles zusammen packt mich einfach.<br />

Wovon lässt du dich inspirieren?<br />

Ein wichtiges Hobby in meinem Leben ist Fotografie <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Bildkomposition. Ich lasse mich aber auch gerne von ästhetischen Skizzen <strong>und</strong> Frei -<br />

handzeichnungen inspirieren. Ich zeichne selbst sehr gerne <strong>und</strong> suche mir Linien in<br />

den Freihandskizzen, die sich einfach aus der Hand ergeben. So ist es beispiels weise<br />

auch bei dem Entwurf des BIWAK gewesen: Wir haben viel skizziert, viel ausprobiert,<br />

bis eine Perspektive, eine Form da war, die funktionierte <strong>und</strong> uns das richtige Gefühl<br />

vermittelt hat. Danach konnten wir unsere 3D-Modellierung ausrichten.*<br />

Nachwuchsförderung<br />

Die Unterstützung des Nachwuchs liegt JUNG am Herzen. Deshalb fördert das Unternehmen<br />

den „VFA Studentenwettbewerb“, den WAward, den Award „competition<br />

campus“ <strong>und</strong> den YTAA der Mies van der Rohe Stiftung. Und auch auf den kommenden<br />

Architekturgesprächen werden ausgewählte Nachwuchsarchitekten sprechen.<br />

Auch ihr könnt zum Newcomer der JUNG Architektur gespräche werden: Auch <strong>2019</strong><br />

erhalten ausgewählte Preisträger die Chance, die Veranstaltungen zu eröffnen.<br />

* Das gesamte Interview findet ihr unter: architekten.jung.de


JUNG<br />

Architekturgespräche<br />

13<br />

DAS FORUM FÜR AKTUELLE ARCHITEKTURTHEMEN<br />

JUNG.DE/ARCHITEKTEN


28<br />

ARBEITSMARKT<br />

Stellensuche<br />

Spezialjobbörsen für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

www.baunetz.de<br />

www.competitionline.com<br />

www.bauingenieur24.de<br />

<strong>TALIS</strong> Stellenmarkt für Berufseinsteiger Architektur- <strong>und</strong><br />

Bauingenieurwesen: www.talisonline.de/newsletter-anmelden<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Nordrhein-Westfalen: http://bit.ly/1AIeLrx<br />

Bayerische <strong>Architekten</strong>kammer: http://bit.ly/1EkXjKe<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Baden-Württemberg: http://bit.ly/1FS3c6T<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Hessen: http://bit.ly/1AIfmcH<br />

Jobbörsen für Absolventen<br />

www.berufsstart.de (speziell für Berufsanfänger)<br />

www.absolventa.de (für Absolventen)<br />

Allgemeine Jobbörsen/Metajobsuchmaschinen<br />

www.stepstone.de<br />

www.monster.de<br />

www.stellenanzeigen.de<br />

www.interamt.de (öffentlicher Dienst)<br />

www.kimeta.de<br />

de.indeed.com<br />

www.jobboerse.arbeitsagentur.de (B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit)<br />

Es gibt recht viele Interessengruppen bei Xing. Die offene Architekturgruppe,<br />

der jeder beitreten kann, hat mehr als<br />

18.000 Mitglieder, der geschlossenen Gruppe „<strong>Bauingenieure</strong>“<br />

gehören gut 2.500 Mitglieder an. Wer sich als „jobsuchend“<br />

registriert, bekommt stets die aktuellen <strong>und</strong> branchenspezifischen<br />

Stellenangebote auf seiner Profil-Startseite angezeigt.<br />

Was bei Facebook die Fre<strong>und</strong>schaftsanfrage ist, das ist bei<br />

Xing die Kontaktanfrage. Will man sich mit einem interessanten<br />

Arbeitgeber vernetzen, muss der erst die Kontaktanfrage<br />

bestätigen. Die Mitgliedschaft ist in der Basis-Version kostenlos.<br />

Die Drei-Monats-Premium-Version kostet knapp 25 Euro<br />

<strong>und</strong> hat den Vorteil, dass einem die Besucher seines Profils<br />

angezeigt werden.<br />

Print im Internet<br />

Stellenangebote finden sich in den Wochenendausgaben der<br />

überregionalen Tageszeitungen. Dazu gehören zum Beispiel<br />

Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) oder<br />

Süddeutsche Zeitung (SZ). Die Zeit veröffentlicht verhältnismäßig<br />

viele Anzeigen für den öffentlichen Dienst sowie für<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung. Allerdings ist es sehr mühsam,<br />

Stellenangebote für Absolventen herauszufiltern. Häufig werden<br />

Printanzeigen auch im Internet veröffentlicht, allerdings<br />

nicht immer.<br />

Selbst aktiv werden<br />

über Direktkontakte<br />

Persönliche Kontakte sind das A <strong>und</strong> O in der Baubranche,<br />

je mehr man davon hat, desto besser. Gerade für Berufseinsteiger<br />

ist ein gut funktionierendes Netzwerk bei der Suche<br />

nach einem Arbeitsplatz Gold wert. Doch das Fach „Kontaktanbahnung“<br />

wird an keiner Universität gelehrt. Da hilft nur eines:<br />

selbst aktiv werden. Auf andere zuzugehen, erfordert für<br />

die meisten von uns Überwindung. Gegen das Lampenfieber<br />

gibt es aber probate Mittel, wie eine gute Vorbereitung <strong>und</strong> vor<br />

allem Übung. <strong>Berufsstart</strong>er sind daher gut beraten, sich dieser<br />

Disziplin kontinuierlich zu stellen.<br />

Initiativbewerbung<br />

Im Architekturbereich ist die Initiativbewerbung bereits ein gängiges<br />

Instrument bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Architekturbüros<br />

erhalten oftmals täglich unaufgefordert mehrere<br />

Bewerbungen. Unter <strong>Bauingenieure</strong>n ist diese Form des „Marketings<br />

in eigener Sache“ noch nicht sehr weit verbreitet. Dabei<br />

hat sie mehrere Vorteile: „Initiativbewerber warten nicht, bis ihr<br />

Wunsch-Arbeitgeber eine Stelle ausschreibt.“ Sie werden selbst<br />

aktiv, erhöhen damit ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />

vermitteln glaubhaft echtes Interesse an der Firma. Die Botschaft<br />

„Ich habe Lust, hier zu arbeiten, ich bin motiviert <strong>und</strong> engagiert“<br />

kommt mit Sicherheit bei den Unternehmen an, allein aus der<br />

Tatsache heraus, dass jemand von sich aus recherchiert hat.<br />

Entscheidend für den Erfolg ist der Griff zum Telefonhörer,<br />

bevor die Unterlagen losgeschickt werden. Halten Sie das<br />

Gespräch möglichst kurz. Ihr Ansprechpartner ist mitten bei<br />

der Arbeit, jeder Anruf unterbricht ihn dabei. Stellen Sie sich<br />

kurz vor <strong>und</strong> fragen Sie, ob er oder sie gerade einen Augenblick<br />

Zeit hat oder ob Sie lieber später anrufen sollen. Klären<br />

Sie, ob zurzeit neue Mitarbeiter gesucht werden. Momentan<br />

zeigen die Personalverantwortlichen häufig Interesse an einer<br />

Bewerbung, denn die Situation kann sich ändern. Versenden


ARBEITSMARKT<br />

Stellensuche<br />

29<br />

Sie Ihre Bewerbungsunterlagen nur nach Aufforderung. Auch<br />

ein „Nein“ müssen Sie akzeptieren.<br />

Firmenkontaktmessen<br />

Gute Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme mit Unternehmen<br />

bieten Hochschul- oder Firmenkontaktmessen, sogenannte<br />

Recruitment-Messen. Hier präsentieren sich Unternehmen,<br />

die auf der Suche nach gut ausgebildetem Fachpersonal<br />

sind. Bei einigen Recruitment-Veranstaltungen ist eine vorherige<br />

Bewerbung oder Anmeldung erforderlich, viele Veranstaltungen<br />

wie der „Absolventenkongress“ sind jedoch frei<br />

zugänglich. Sie richten sich gezielt an den akademischen Nachwuchs<br />

aller Fachrichtungen. Der Vorteil: Die Unternehmen<br />

sind auf ein unerfahrenes junges Publikum eingestellt. Nachteilig<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> ist, dass selbst bei<br />

Veranstaltungen mit technischem Schwerpunkt verhältnismäßig<br />

wenige Firmen aus der Baubranche vertreten sind. Ob ein<br />

interessanter Arbeitgeber dabei ist, sollte vorher geklärt werden.<br />

Die aktuellen Termine derartiger Veranstaltungen finden<br />

Sie im Anhang des Buches.<br />

Baufachmessen<br />

Was den Direktkontakt zur Baubranche angeht, sind <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> auf Baufachmessen weitaus besser<br />

aufgehoben. Die Firmen präsentieren sich hier vornehmlich,<br />

um neue K<strong>und</strong>en zu gewinnen, sind aber auch zu Gesprächen<br />

mit Bewerbern bereit.<br />

Wenngleich die Chancen gering sind, noch am selben Tag<br />

einer Messe einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben – wertvolle<br />

Erfahrungen nehmen Berufseinsteiger allemal mit nach<br />

Hause. Gehen Sie jedoch auf keinen Fall planlos über die Messe.<br />

Sobald Sie einen Firmenvertreter in ein Gespräch verwickeln,<br />

sind Sie mitten in einer Testsituation. Die Vorbereitung<br />

für einen Direktkontakt sollte ähnlich intensiv wie zu einem<br />

Vorstellungsgespräch sein. Ein vorheriger Anruf bei der Firma,<br />

um einen Termin zu vereinbaren, ist in jedem Fall vorteilhaft.<br />

Geben Sie jedoch auch dem Zufall eine Chance. Die interessantesten<br />

Gespräche entwickeln sich meist in lockerer, entspannter<br />

Atmosphäre. Die Bemerkung „Entschuldigen Sie – wir<br />

können uns nicht weiter unterhalten, ich habe mich gar nicht<br />

vorbereitet“ ist mit Sicherheit der Startschuss für das Aus einer<br />

großartigen Karriere.<br />

Kontakte knüpfen über Praktika<br />

Ein Praktikum gilt seit jeher als Eintrittskarte in den Beruf<br />

<strong>und</strong> ist der beste Türöffner für das Berufsleben. Passen Sie<br />

aber – vor allem als Architekt – auf, dass Sie keine „Praktikakarriere“<br />

machen. Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

<strong>und</strong> sollten für die Arbeit, die Sie leisten, angemessen<br />

entlohnt werden, auch wenn Sie Berufsanfänger sind. Nutzen<br />

Sie ein Praktikum wirklich nur zu dem, was es ist: ein Schnupperkurs<br />

in die Praxis, bei dem Sie Kontakte knüpfen, lernen <strong>und</strong><br />

zeigen, was Sie bereits können.<br />

Ein Fre<strong>und</strong>, ein guter Fre<strong>und</strong> ...<br />

Kontakte zur Branche sind das eine – Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> persönliche<br />

Beziehungen das andere. Letzteres ist beim Einstieg in den<br />

Beruf, aber auch im Geschäftsleben wichtiger, als man glaubt,<br />

vor allem der Kontakt zu ehemaligen Studienkollegen. Tatsächlich<br />

wird eine Vielzahl an Jobs durch „M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Propaganda“<br />

vergeben. Waren Sie während des Studiums ein Ass auf<br />

einem bestimmten Gebiet, konnten beispielsweise hervorragend<br />

mit einem CAD- oder Statikprogramm umgehen, so wird<br />

sich ein Kommilitone garantiert an Sie erinnern, wenn die Firma,<br />

bei der er arbeitet, händeringend einen softwarebeflissenen<br />

Bauingenieur sucht. Ihre Fre<strong>und</strong>e kennen Ihre persönlichen<br />

Qualitäten. Wenn ein Fre<strong>und</strong> über Sie sagt: „Der ist absolut zuverlässig“,<br />

dann wird niemand an seiner Aussage zweifeln, denn<br />

er kennt Ihr Verhalten aus dem privaten Bereich, ist mit Ihnen<br />

vielleicht sogar durch dick <strong>und</strong> dünn gegangen. Das wissen übrigens<br />

auch Arbeitgeber, die, wenn sie Personal suchen, meist<br />

zuerst ihre Mitarbeiter fragen: „Kennen Sie nicht jemanden?“


BEWERBUNG<br />

Den richtigen Ton treffen<br />

So bewerben Sie sich richtig | 32<br />

Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />

Wie Sie verdienen, was Sie verdienen | 64<br />

Vorhang auf – Bühne frei<br />

Das Vorstellungsgespräch meistern | 70


Für sich<br />

trommeln<br />

Ordentlich auf die Pauke hauen oder lieber sanfte Töne<br />

anschlagen? Wer sich erfolgreich bewerben möchte,<br />

muss den richtigen Takt treffen. Wir erklären, mit<br />

welchen Mitteln Ihre Bewerbung Gehör findet.


32 BEWERBUNG Lebenslauf & Co.<br />

Den richtigen Ton treffen<br />

Sich bewerben heißt für sich werben. Die Qualität der Bewerbung entscheidet, ob Ihnen das gelingt<br />

oder nicht. Lassen Sie Anschreiben, Lebenslauf <strong>und</strong> Arbeitsproben also für sich trommeln.<br />

Nehmen Sie sich Zeit, denn der richtige Ton braucht Weile statt Eile.<br />

Die Onlinebewerbung per E-Mail oder über ein digitales<br />

Bewerbungsformular hat die klassische Mappe<br />

zwar noch nicht ganz verdrängt. Trotzdem gehen<br />

mehr als zwei Drittel der Bewerbungen von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong>n mittlerweile durchs Netz. Eine Bewerbung<br />

aber – egal über welchen Weg sie übermittelt wird – ist <strong>und</strong><br />

bleibt Ihre erste Arbeitsprobe, die Sie unbedingt sorgfältig vorbereiten<br />

<strong>und</strong> abgeben sollten. Für die Entwicklung der ersten<br />

Bewerbung geht mindestens eine ganze Woche ins Land, es ist<br />

auch völlig normal, wenn Sie mehr Zeit benötigen.<br />

Das Anschreiben<br />

In vielen Internetforen heißt es, das Anschreiben in einer Bewerbung<br />

werde selten gelesen. Warum wohl? „Sehr geehrte<br />

Damen <strong>und</strong> Herren, hiermit bewerbe ich mich auf die von<br />

Ihnen ausgeschriebene Stelle vom …“ Noch wach? Personalentscheider<br />

bekommen jeden Tag dutzende solcher austauschbaren<br />

Anschreiben. Nutzen Sie also dieses Dokument<br />

als Beweis Ihrer Fähigkeit, andere zu informieren, ohne die<br />

Empfänger Ihrer Botschaften einschlafen zu lassen. Das wird<br />

im Übrigen auch im Beruf verlangt. Jedem Bauwerk, jedem Entwurf<br />

eilt ein Dickicht an Botschaften voraus, nur die einprägsamen<br />

Informationen bleiben in Erinnerung <strong>und</strong> haben damit<br />

eine Chance, sich durchzusetzen. Lassen Sie sich also etwas<br />

einfallen, um dem Empfänger Lust aufs Lesen zu machen. Beachten<br />

Sie dazu unsere Schreibtipps im Infokasten „Die Macht<br />

der Verben“. Wenn Sie beim Formulieren nicht weiterkommen<br />

oder keine zündende Idee haben, schlafen Sie eine Nacht drüber.<br />

Mit einem gewissen Abstand lösen sich Schreibblockaden<br />

schnell in Luft auf.<br />

So bitte nicht ...<br />

Gründe für das Aussortieren von Bewerbungsunterlagen:<br />

Rechtschreib- <strong>und</strong> Grammatikfehler im<br />

Anschreiben/Lebenslauf<br />

Name der Firma oder des Ansprechpartners<br />

falsch geschrieben<br />

Unprofessionelles Foto<br />

Anschreiben aus einschlägigen Bewerbungshandbüchern<br />

übernommen<br />

Kein Bezug zur Firma erkennbar, Massensendung<br />

Loseblattsammlung, keine passende Mappe<br />

Fehlende Unterschrift im Anschreiben <strong>und</strong> im Lebenslauf<br />

Keine Schul-, Uni- oder Praktikumszeugnisse beigelegt<br />

Brief unzureichend oder gar nicht frankiert<br />

... besser so!<br />

In eine vollständige Bewerbung gehören:<br />

Selbstverfasstes Anschreiben<br />

Tabellarischer Lebenslauf<br />

Professionelles Foto<br />

Praktikums- <strong>und</strong> Arbeitsbescheinigungen<br />

beziehungsweise -zeugnisse, aus denen fachbezogene<br />

Berufserfahrungen hervorgehen<br />

Abschlusszeugnisse, Gesellenbrief<br />

Bescheinigungen über Zusatzqualifikationen,<br />

zum Beispiel Sprach- <strong>und</strong> EDV-Kenntnisse


BEWERBUNG<br />

Lebenslauf & Co.<br />

33<br />

Im Anschreiben ist es wichtig, klare <strong>und</strong> vor allem individuelle<br />

Botschaften zu übermitteln. Der Empfänger möchte<br />

möglichst rasch die für ihn wichtigen Informationen über Sie<br />

sammeln. Schildern Sie im Anschreiben nicht Ihren gesamten<br />

Werdegang – dazu ist der Lebenslauf gedacht –, sondern beantworten<br />

Sie hier die Frage, warum ausgerechnet Sie die oder<br />

der Richtige für die Stelle sind. Können Sie bereits Erfahrungen<br />

vorweisen? Haben Sie eine handwerkliche Lehre gemacht?<br />

Welche der genannten Kriterien in der Stellenausschreibung<br />

erfüllen Sie? Welchen Nutzen bringen Sie der Firma? Die Versuchung<br />

ist groß, aber schreiben Sie niemals aus Bewerbungsratgebern<br />

ab. Arbeitgeber aus der Baubranche kennen diese<br />

Bücher. Sie möchten Interessantes über Sie erfahren <strong>und</strong> nicht<br />

über Herrn Müller aus K. aus einem Beispielanschreiben.<br />

Nehmen Sie auch inhaltlich Bezug zu der Firma, bei der<br />

Sie sich bewerben. Massensendungen kommen schlecht an<br />

<strong>und</strong> hinterlassen den Eindruck von Desinteresse. Am besten ist<br />

es, das Anschreiben an einen Ansprechpartner zu richten, mit<br />

dem Sie idealerweise im Vorfeld telefoniert haben. Ist in der<br />

Anzeige keine Telefonnummer genannt, sollten Sie jedoch besser<br />

die Finger vom Telefon lassen. Insgesamt raten Experten,<br />

das Anschreiben nicht länger als eine Seite werden zu lassen.<br />

Ideal sind fünf bis sechs Sätze. Und schließlich: Stellen Sie sich<br />

so dar, wie Sie sind. Ehrlichkeit zahlt sich aus, Schummeleien<br />

sind sehr riskant. Peinlich, wenn herauskommt, dass sich die<br />

„Projektverantwortung“, die Sie angeblich übernommen haben,<br />

bloß auf Botendienste im Rahmen eines Praktikums bezog.<br />

Die Gehaltsvorstellung<br />

Immer seltener werden in Stellenanzeigen Bewerber aufgefordert,<br />

eine Gehaltsvorstellung anzugeben. Und auch Experten<br />

raten zunehmend davon ab, selbst wenn dies in der Stellenbeschreibung<br />

gefordert wurde. Eine Bewerbung ist nun mal kein<br />

Werbeprospekt mit den neuesten Sonderangeboten, sondern<br />

eine seriöse Darstellung der eigenen Leistungsfähigkeit. Wer bereits<br />

konkrete Zahlen im Bewerbungsanschreiben nennt, drückt<br />

sich selbst den Preisstempel auf. Daher besser auf andere Formulierungen<br />

zurückgreifen wie „Ich wünsche mir ein Gehalt, das<br />

meinen Leistungen entspricht. Gerne möchte ich dieses Thema<br />

in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.“ Auf die<br />

Gehaltsverhandlung sollte man sich dann aber bestens vorbereiten,<br />

denn beim Thema Geld gilt es, das richtige Maß zu finden.<br />

Es ist nicht leicht, die richtige Mitte zu finden. Das Gehalt hängt<br />

von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten sind Berufserfahrung,<br />

die Größe der Firma, die Art des Arbeitgebers – also Baugewerbe<br />

oder Planungsbüro – <strong>und</strong> die Region. Sie können eine<br />

Gehaltsanalyse für die Stelle, auf die Sie sich beworben haben,<br />

durchführen lassen, zum Beispiel bei Personalmarkt.de


34 BEWERBUNG Lebenslauf & Co.<br />

gegen eine geringe Gebühr oder kostenlos beim Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

MLP. Das Ergebnis orientiert sich am Durchschnittsgehalt<br />

von berufstätigen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n,<br />

die hinsichtlich Berufserfahrung, Ausbildung <strong>und</strong> Position<br />

etwa Ihrem Profil entsprechen. Auch auf den folgenden Seiten<br />

fnden Sie Zahlenansätze, die Ihnen weiterhelfen werden.<br />

Der Lebenslauf<br />

Der Lebenslauf ist ein entscheidendes Detail Ihrer Bewerbung. Bei<br />

der ersten Durchsicht schauen sich die Personalverantwortlichen<br />

meist nur dieses eine Dokument an. Welche Ausbildung <strong>und</strong><br />

Berufserfahrung bereits vorliegen, lässt sich daran schnell <strong>und</strong> einfach<br />

ablesen – vorausgesetzt, die Gestaltung ist übersichtlich <strong>und</strong><br />

klar. Allgemein üblich ist die tabellarische Form. Links steht das<br />

Datum, rechts das Ereignis. Den Lebenslauf sollten Sie in einzelne<br />

Themengebiete wie Arbeitserfahrung, Schul- <strong>und</strong> Berufsbildung<br />

<strong>und</strong> sonstige für die ausgeschriebene Stelle relevante Qualifikationen<br />

gliedern. Berufseinsteiger sind gut beraten, wenn sie die Ereignisse<br />

in chronologischer Reihenfolge ordnen. Es gibt auch Formen,<br />

die das jüngste Ereignis zuerst nennen. Das bietet sich aber nur bei<br />

Bewerbern an, die bereits über langjährige Berufserfahrung verfügen<br />

<strong>und</strong> ihre letzte Stellung an den Anfang setzen wollen. Wichtig<br />

ist, dass Sie Ihren Werdegang lückenlos darstellen. Erziehungszeiten,<br />

Krankheit oder die Pflege eines Angehörigen dürfen nicht fehlen.<br />

Nennen Sie am Schluss des Lebenslaufes auch Aktivitäten neben<br />

dem Studium wie Gremien- oder Vereinsarbeit; damit zeigen<br />

Sie Engagement <strong>und</strong> Interesse auf anderer Ebene. Nicht vergessen:<br />

Versehen Sie den Lebenslauf mit Ort <strong>und</strong> aktuellem Datum <strong>und</strong><br />

unterschreiben Sie das Schriftstück.<br />

Das Foto<br />

Mit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) ist das Bewerbungsfoto kein Muss mehr <strong>und</strong><br />

Unternehmen dürfen zumindest offiziell niemanden mehr danach<br />

beurteilen oder ablehnen. Doch wer ist in der Lage, das<br />

nachzuprüfen? Tatsache ist, dass deutsche Arbeitgeber bei<br />

Bewerbungen mit Foto genauer hinsehen, weil sie sie als vollständig<br />

wahrnehmen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es ratsam,<br />

den Bewerbungsunterlagen mit einem Foto einen besonderen<br />

Glanz zu verleihen. Zum Schmuckstück kann ein Foto aber nur<br />

werden, wenn es nicht billig wirkt. Daher: Sparen Sie nicht am<br />

falschen Ende, lassen Sie einen Profi ran. Sie sollten die Kleidung<br />

tragen, die Sie auch zum Vorstellungsgespräch anziehen<br />

würden, <strong>und</strong> möglichst so aussehen, als sei es „Ihr Tag“. Das<br />

Foto können Sie zum Lebenslauf stellen oder auf eine Extra-Seite<br />

drucken – das ist Geschmackssache. Eine ebenso individuelle<br />

Entscheidung ist es, ob das Foto farbig oder schwarzweiß<br />

sein soll. Da es hierzu keine Regel gibt, wählen Sie einfach<br />

nach persönlichem Geschmack.<br />

Geklebt oder gedruckt?<br />

Bei einer Onlinebewerbung stellt sich die Frage nicht. Architekturbüros<br />

aber halten immer noch gerne Bewerbungsmappen in der<br />

Hand. Also – kleben oder drucken? Bei einer insgesamt hochwertigen<br />

Bewerbung wird diese Frage kaum entscheidend sein. Da der<br />

Umgang mit Design- <strong>und</strong> anderen Programmen aber einen Großteil<br />

Ihrer künftigen Tätigkeit ausmacht, sollten Sie die Variante<br />

Drucken bevorzugen, einfach um zu zeigen, dass Sie nicht nur eine<br />

Bewerbung, sondern auch Projekte <strong>und</strong> andere Ausarbeitungen<br />

ansprechend <strong>und</strong> computerunterstützt gestalten können.<br />

Die Anlagen<br />

Bei Bewerbungsmappen sollten der Lebenslauf <strong>und</strong> die Anlagen,<br />

wie Zeugnisse, Gesellenbrief <strong>und</strong> Arbeitsbescheinigungen,<br />

in irgendeiner Form geb<strong>und</strong>en werden, eine Loseblattsammlung<br />

hinterlässt einen schlechten Eindruck. Der Handel


BEWERBUNG<br />

Lebenslauf & Co.<br />

35<br />

bietet eine Fülle an Möglichkeiten an. Es muss nicht unbedingt<br />

die teure, mit goldenen Lettern versehene Edel-Mappe sein,<br />

aber gerade bei <strong>Architekten</strong> zum Stil ihrer Mappe passen. Insgesamt<br />

sollte sie einen sorgfältigen Eindruck machen, neuwertig<br />

sein <strong>und</strong> sich gut durchblättern lassen. Das Preisschild<br />

müssen Sie unbedingt entfernen. Die Zeugnisse <strong>und</strong> sonstigen<br />

Bescheinigungen dienen dazu, die im Anschreiben <strong>und</strong> im Lebenslauf<br />

erwähnten Fähigkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen zu belegen.<br />

Sie dürfen niemals im Original verschickt werden, es reichen<br />

gute Kopien. Beglaubigungen sind heutzutage nicht mehr<br />

üblich, es sei denn, sie sind explizit gefordert.<br />

Bevor die Mail abgeht<br />

Schauen Sie sich die Bewerbungsunterlagen noch einmal in Ruhe<br />

an. Sind alle Rechtschreibfehler eliminiert? Wenn Sie die Möglichkeit<br />

haben, zeigen Sie Ihre Bewerbung einem Studienkollegen <strong>und</strong><br />

fragen Sie ihn, ob ihn Ihre Unterlagen überzeugen. Falls es zur Post<br />

geht, Sie also keine Mail verschicken, sollten Sie sich eine Kopie Ihrer<br />

Unterlagen machen. Bis zum Vorstellungsgespräch kann viel<br />

Zeit vergehen. Peinlich wird es, wenn Sie während des Gesprächs<br />

plötzlich nicht mehr wissen, was Sie eigentlich geschrieben haben.<br />

Kurzbewerbung<br />

Wie der Name schon sagt – die Kurzbewerbung ist eine abgespeckte<br />

Version der Bewerbung. Sie besteht aus einem Anschreiben<br />

<strong>und</strong> dem Lebenslauf. Zeugnisse <strong>und</strong> sonstige Anlagen<br />

werden nicht beigelegt. Immer häufiger wird eine Kurzbewerbung<br />

ausdrücklich gefordert, oft wird diese Form auch bei Initiativbewerbungen<br />

genutzt. Hierbei ist darauf zu achten, dass<br />

die Bewerbung nicht den Eindruck einer Massensendung hinterlässt.<br />

Daher sollten Anschreiben <strong>und</strong> Lebenslauf auf die Bedürfnisse<br />

der Firma zugeschnitten sein.<br />

Schreibtipps: Die Macht der Verben<br />

Journalisten wird schon zu Beginn ihrer Ausbildung eingetrichtert,<br />

möglichst aktiv zu schreiben; das bedeutet, den Substantiven<br />

<strong>und</strong> Adjektiven die Verben vorzuziehen. Aber warum eigentlich?<br />

Welche Stärke besitzen Verben gegenüber Adjektiven? Und welche<br />

Schlüsse sollten Sie daraus für Ihre Bewerbung ziehen? Dazu<br />

eine kleine Übung vorweg: Stellen Sie sich einen fleißigen Gärtner<br />

vor. Fertig? Welches Bild erscheint vor Ihren Augen? Mit Sicherheit<br />

ein anderes als vor den Augen Ihres Chefs, Ihrer Kollegen oder<br />

Kommilitonen. Der eine stellt sich einen Mann vor, der jeden Tag<br />

pünktlich in der Gärtnerei erscheint <strong>und</strong> acht St<strong>und</strong>en lang fleißig<br />

Hecken schneidet oder Blumen gießt. Ein anderer meint einen<br />

Mann zu sehen, der bis zur Erschöpfung in der Erde wühlt. Ein<br />

Dritter findet, der fleißige Mann arbeitet noch nach Feierabend<br />

an Forschungsprojekten gegen Genmanipulationen. Das Problem<br />

beim Adjektiv „fleißig“ ist seine Dehnbarkeit, seine Beliebigkeit.<br />

Gleiches gilt für häufig in Stellenanzeigen vorkommende Wörter<br />

wie „selbständig“, „flexibel“, „kreativ“, „motiviert“.<br />

Kino im Kopf<br />

Zum zweiten Teil der Übung: Welches Bild entsteht in Ihrem<br />

Kopf, wenn Sie den folgenden Text lesen? „Meine Hände zittern<br />

vor Kälte, die Heckenschere zieht wie Blei an meinen Schultern.<br />

Langsam wird es dunkel. Ich denke an den Kamin zu Hause. Ob<br />

die Kinder schon schlafen? Nur noch ein kurzes Stück, dann<br />

ist alles fertig.“ Anders als bei Adjektiven entstehen bei Handlungsbeschreibungen<br />

Bilder im Kopf, die kaum voneinander abweichen.<br />

Bei Händen, die vor Kälte zittern, wird das Bild konkreter,<br />

als wenn nur von „kalten Händen“ die Rede ist. Wir wissen,<br />

dass diese Person so lange arbeitet, bis getan ist, was getan<br />

werden muss. Haben Sie noch Zweifel, dass dieser Mensch<br />

fleißig durchs Leben geht, sich durchbeißen kann? Auf Ihr Bewerbungsanschreiben<br />

übertragen, bedeutet das: Nutzen Sie die<br />

Macht der Verben, um im Kopf des Empfängers Bilder entstehen<br />

zu lassen, die den eigenen ähnlich sind. Schreiben Sie nicht „Ich<br />

bin zielorientiert“, beschreiben Sie eine Handlung, an der Sie dieses<br />

Attribut festmachen. Das können Schilderungen von fachbezogenen<br />

Situationen in Ihrer Vergangenheit oder besondere<br />

Herausforderungen in Ihrer Abschlussarbeit sein. Sie können sich<br />

auch auf privates Engagement, zum Beispiel als Trainer, beziehen<br />

oder über eine Reise mit dem Fahrrad quer durch Kanada schreiben,<br />

um Zielstrebigkeit zu vermitteln. Auch gut: Welche Erlebnisse<br />

verbinden Sie mit der Firma, bei der Sie sich bewerben? Gehen<br />

Sie jeden Morgen an einem ihrer vollendeten Bauprojekte vorbei?<br />

Möchten Sie bei diesem Unternehmen etwas Bestimmtes lernen?<br />

Was reizt Sie an der Aufgabe? Die Botschaft, dass dieser<br />

Arbeitgeber nicht Teil einer Massensendung ist, sondern gezielt<br />

ausgewählt wurde, lässt sich kaum besser rüberbringen.<br />

Die Macht des ersten Satzes<br />

Das Anschreiben hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

es ist ein Türöffner, um Interesse zu wecken. Beschränken Sie<br />

sich also auf eine bis höchstens zwei individuell verfasste Botschaften,<br />

die Sie dem Empfänger unbedingt übermitteln wollen,<br />

<strong>und</strong> verpacken Sie diese in eine kleine Geschichte. Gucken<br />

Sie sich ruhig wieder etwas von den Journalisten ab, die um<br />

die Macht des ersten Satzes wissen. Standardsätze, wie zum<br />

Beispiel „Hiermit bewerbe ich mich …“ sind mächtig einschläfernd.<br />

Wer jedoch schreibt: „Wenn ich morgens an der B 361 im<br />

Stau stehe, habe ich immer wieder die Gelegenheit, das von<br />

Ihrem Büro entworfene Waldhochhaus genauer zu betrachten.<br />

Dabei stelle ich fest, dass sich unser Verständnis für ökologisches<br />

Bauen zu decken scheint …“, wird eine erfrischende<br />

Wirkung beim Personaler hervorrufen, da dieser solche Sätze<br />

nur selten zu lesen bekommt.


36 BEWERBUNG Architekturbüro<br />

Auf die Erscheinung kommt es an<br />

Anders als bei Tragwerksplanern oder Bauleitern liegt der Fokus der Bewerbung eines<br />

<strong>Architekten</strong> auf der Mappe. Insbesondere auf den Entwurf spezialisierte Architekturbüros<br />

schauen sehr genau auf Farbgebung, Material <strong>und</strong> Gesamterscheinung dieses einen<br />

Details einer <strong>Architekten</strong>bewerbung. Worauf junge <strong>Architekten</strong> darüber hinaus achten sollten.<br />

Es fällt auf, wenn sich <strong>Architekten</strong> mit einem schlichten<br />

Anschreiben, Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnissen bewerben“,<br />

„ erklärt Frank Plesse, Inhaber eines Architekturbüros in<br />

Lüneburg. Diese Aussage macht deutlich, dass <strong>Architekten</strong><br />

im Allgemeinen bei der Gestaltung ihrer Bewerbungsmappen<br />

kaum Wünsche offenlassen. Ganze Kunstwerke oder Bildbände<br />

entpuppen sich als Bewerbung. Fest steht: Anders als<br />

in der Bauleitung oder Tragwerksplanung orientieren sich Arbeitgeber<br />

im Architekturbereich stark am Erscheinungsbild der<br />

Bewerbung – natürlich muss auch der Inhalt hochwertig sein.<br />

Das hat seinen guten Gr<strong>und</strong>, denn anhand des Portfolios lässt<br />

sich auf den ersten Blick der Stil des Bewerbers ablesen <strong>und</strong><br />

prüfen, ob dieser zum Büro passt. Daher ist es so wichtig, dass<br />

den Bewerbungen stets erste Entwürfe aus dem Studium oder<br />

– besser noch – aus einem konkreten Projekt beiliegen. Personalentscheider<br />

achten bei der Durchsicht der Unterlagen auch<br />

darauf, ob Sie ein gutes Gefühl für Formen <strong>und</strong> Farben haben.<br />

Berücksichtigen Sie daher bei der Gestaltung Ihrer Seiten solche<br />

Details. Bei aller Kreativität sollte die Bewerbungsmappe<br />

keine Fragen offenlassen. Der Werdegang <strong>und</strong> erste Berufserfahrungen<br />

müssen klar daraus hervorgehen, auch ein Bewerberfoto<br />

<strong>und</strong> Zeugnisse dürfen nicht fehlen.<br />

vor allem effizientes Arbeiten ist sehr wichtig“, fasst Ferstl<br />

zusammen. Dabei spielen die klassischen Bewerbungsinstrumente<br />

eine zentrale Rolle: „Das Erste, was ich mir anschaue,<br />

ist natürlich das Portfolio, die Mappe. Die sollte einfach gut<br />

gemacht sein, weil daraus sehr viel gelesen werden kann. Ob<br />

die Projekte sorgfältig aufbereitet sind, ob ein spezielles Papier<br />

verwendet wird, ob alles grafisch gut gesetzt ist, ob man sich<br />

bei der Zusammenstellung wirklich Mühe gegeben hat – das<br />

sind alles Punkte, aus denen man viel über die Arbeitsweise<br />

einer Person ablesen kann.“ Eine gute Mappe ist – neben dem<br />

Lebenslauf – dafür entscheidend, ob eine Bewerberin oder ein<br />

Bewerber zum persönlichen Gespräch eingeladen wird. Und<br />

nicht nur das, wie ein Beispiel zeigt: „Einmal hat sich jemand<br />

spontan bei uns im Büro beworben, ist also einfach vorbeigekommen“,<br />

berichtet Ferstl. „Ich hatte Zeit <strong>und</strong> habe mir dann<br />

mit ihm zusammen seine Mappe angeschaut. Das war eine<br />

sehr gute, sehr feinfühlig gemachte Mappe, <strong>und</strong> auch wenn wir<br />

im Augenblick keine konkreten Vakanzen hatten, habe ich diesen<br />

Bewerber natürlich in Erinnerung behalten.“<br />

Worauf Arbeitgeber achten<br />

Die Zukunft des <strong>Architekten</strong>berufs liegt im Bauen im Bestand<br />

– davon ist der Architekt Andreas Ferstl überzeugt, der seit<br />

vielen Jahren mit dem Architekturbüro Muck Petzet zusammenarbeitet<br />

<strong>und</strong> auf intelligente Umbaustrategien für Architektur<br />

spezialisiert ist, die sonst oft der Abrissbirne zum Opfer<br />

fallen würde. Bei der Wahl neuer Mitarbeiter stehen für<br />

ihn Leidenschaft <strong>und</strong> Herzblut an oberster Stelle. Allerdings<br />

werden hier auch fachliche Kompetenzen großgeschrieben.<br />

Weiterhin stehen auf Ferstls Wunschliste als Arbeitgeber Belastbarkeit,<br />

Teamfähigkeit <strong>und</strong> „Führungsqualitäten“. Letztere<br />

sind von Jungabsolventen natürlich nicht sofort zu erwarten,<br />

aber die meisten Arbeitgeber erkennen schnell, ob ein Bewerber<br />

das Potenzial hat, ein Projekt in zwei, drei Jahren selbst zu<br />

übernehmen. „Ein eigenständiges, selbstverantwortliches <strong>und</strong><br />

„Das Erste, was ich mir anschaue, ist<br />

natürlich das Portfolio, die Mappe.“<br />

Andreas Ferstl,<br />

Andreas Ferstl <strong>Architekten</strong>


BEWERBUNG<br />

Architekturbüro<br />

37<br />

Arbeitergeber im Architekturbereich achten<br />

besonders auf das Portfolio junger <strong>Architekten</strong>.<br />

Bloß keine Besserwisser<br />

Spontaneität kann also auch bei Bewerbungen zielführend sein.<br />

Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass die Geschäftsführer<br />

von Architekturbüros vielbeschäftigte Menschen sind<br />

<strong>und</strong> meist nicht so viel Zeit haben, sich die mitgebrachte Mappe<br />

genauer anzuschauen, wenn der Termin vorher nicht abgesprochen<br />

war. Noch wichtiger als Spontaneität ist das Auftreten<br />

während des Gesprächs: „Mit einem übertrieben selbstbewussten,<br />

vielleicht sogar besserwisserischen Auftreten kann man es<br />

sich auch mit guter Mappe verderben, zumindest bei mir“, räumt<br />

Ferstl ein. „Ich habe dann das Gefühl, diese Einstellung wird<br />

auch im Berufsalltag immer wieder zutage treten. Eine gewisse<br />

Normalität <strong>und</strong> Unaufgeregtheit ist, glaube ich, das Beste.“ Man<br />

sollte sich also nicht selbst verrückt machen, denn ein kleiner<br />

Fauxpas muss nicht gleich das Aus bedeuten: „Einmal kam jemand<br />

zu uns <strong>und</strong> hat uns gelobt für ein Projekt, für das wir gar<br />

nicht verantwortlich waren. Derjenige hatte sich also mit unserem<br />

Büro nicht wirklich auseinandergesetzt, vielleicht hatte<br />

er aber auch in der Aufregung etwas verwechselt. Das war ihm<br />

natürlich sehr peinlich. Er wurde dann aber trotzdem von Herrn<br />

Petzet eingestellt <strong>und</strong> ist jetzt einer unserer besten Mitarbeiter.<br />

Wir haben es nicht bereut“, erinnert sich Ferstl schmunzelnd.<br />

Überrascht ist Andreas Ferstl davon, wie gut die jungen<br />

Absolventen heutzutage über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen<br />

im <strong>Architekten</strong>beruf informiert sind: „Es erstaunt mich<br />

immer wieder, dass die neuen Mitarbeiter in der Regel sehr ge-<br />

„Wir brauchen Mitarbeiter, die für eigene<br />

Ideen werben <strong>und</strong> im Gespräch<br />

starke Bilder entwickeln können.“<br />

„Es ist ein sehr guter Ansatz, wenn<br />

wir erkennen, dass jemand Dinge<br />

wertschätzt <strong>und</strong> mit eigenen Worten<br />

ausdrückt.“<br />

Dr. Georg Schumacher,<br />

Head of Human Resources,<br />

ATP architekten ingenieure<br />

Hanns Ziegler,<br />

Mitglied der Geschäftsführung,<br />

Staab <strong>Architekten</strong>


38<br />

BEWERBUNG<br />

Architekturbüro<br />

Checkliste: Bewerbung als Architekt<br />

Unterlagen: Das Portfolio, die Mappe ist entscheidend. Achten Sie daher auf Farb- <strong>und</strong> Formgebung, die den eigenen Stil<br />

widerspiegeln. Natürlich müssen auch die Inhalte stimmen. Unbedingt vollständige Unterlagen abgeben. Professionelles Foto.<br />

Kompetenzen: Teamfähigkeit ist gefragt, außerdem sollten Sie mit Ihrer Bewerbung zeigen, dass Sie gut mit Design- <strong>und</strong><br />

CAD-Programmen umgehen können. Daher auch das Foto in jedem Fall drucken, nicht kleben.<br />

Print-Bewerbung: Wird von Arbeitgebern im Architekturbereich immer noch gern gesehen. Bei Bewerbungen auf Papier<br />

Materialien sorgsam auswählen.<br />

Digitale Bewerbung: Wird die Onlinebewerbung gewünscht, Anhänge nicht größer als 2 MB.<br />

Vorstellungsgespräch: Gute Allgemeinbildung ist wichtig, Informationen über Projekte des Arbeitgebers sammeln.<br />

Nicht kumpelhaft auftreten. Im Architekturbereich ist zwar ein kollegialer, fre<strong>und</strong>schaftlicher Umgang üblich, der gehört jedoch<br />

nicht ins Vorstellungsgespräch.<br />

Fachliteratur: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen; für eine gute Allgemeinbildung empfehlen wir die Newsletter von<br />

Architekturmeldungen.de (www.architekturmeldungen.de/kontakt/newsletter) oder Baunetz/Campus (www.baunetz.de/<br />

newsletter/verwaltung.html).<br />

nau wissen, was sie im Berufsalltag erwartet. Wahrscheinlich<br />

kursieren so viele Horrorgeschichten über den Beruf, dass sich<br />

niemand beschwert“, lacht er. Nur selten erlebe er Nachwuchsarchitekten,<br />

die Entwurfsarbeiten in der Praxis so angehen wie<br />

im Studium, in der Regel seien die Vorstellungen der Mitarbeiter<br />

gar nicht so weit von der Realität entfernt. „Ich war nicht so<br />

gut vorbereitet wie viele Absolventen, die als neue Mitarbeiter<br />

zu uns kommen“, gesteht Ferstl.<br />

Online oder klassisch auf Papier?<br />

R<strong>und</strong> 500 Mitarbeiter des Architekturbüros gmp setzen<br />

an weltweit 14 Standorten jährlich mehr als 100 Projekte um.<br />

Keine Frage: gmp ist ein attraktiver Arbeitgeber. Stellenausschreibungen<br />

werden in den Print- <strong>und</strong> Internetausgaben der<br />

bekannten Branchenmedien veröffentlicht, dennoch gehen allein<br />

im Berliner Büro täglich über 20 Initiativbewerbungen ein.<br />

Die Zeit, sich mit Bewerbungen auseinanderzusetzen, ist<br />

knapp. Ein Bewerber muss es also schaffen, dass Jochen Köhn,<br />

assoziierter gmp-Partner am Berliner Standort, auf den ersten<br />

Blick Lust verspürt, bei dieser Bewerbung zu verharren. „Wir<br />

<strong>Architekten</strong> sind stark bildorientiert“, beschreibt er, „daher<br />

schaue ich neben der Gestaltung des Anschreibens zunächst<br />

in die Mappen.“ Bereits in diesem Moment würden sehr viele<br />

Bewerbungen aussortiert.<br />

Auch Gerhard G. Feldmeyer ist ein Fre<strong>und</strong> der klassischen<br />

Bewerbungsmappe. „Aus ihr spricht für mich am stärksten<br />

die persönliche Handschrift, da dem Bewerber damit weitaus<br />

größere Spielräume zur Darstellung seiner Architekturauffassung<br />

sowie seines gestalterischen Talents geboten werden.<br />

Anmutung, Inhalt, Format, Haptik – all das sind Aspekte, die<br />

online nur sehr viel schwerer zu transportieren sind“, sagt er.<br />

Seit zehn Jahren ist der Architekt zusammen mit seinem Partner<br />

Joachim H. Faust als geschäftsführender Gesellschafter für<br />

die Unternehmensführung bei HPP <strong>Architekten</strong> verantwortlich.<br />

Feldmeyer rät Bewerbern, auf Floskeln zu verzichten: „Es<br />

gibt nichts Schlimmeres als Allgemeinplätze. Ich möchte in einer<br />

Bewerbung etwas Einzigartiges, Individuelles finden.“<br />

Hanns Ziegler schätzt Bewerbungsmappen wegen ihrer<br />

einfachen Handhabe. Bereits als jobbender Student hatte er<br />

sein Herz an Staab <strong>Architekten</strong> verloren. Seit er 1995 sein Diplom<br />

gemacht hat, ist er kontinuierlich für das Büro in Berlin-Kreuzberg<br />

tätig. 2008 wurde er in die seither vierköpfige<br />

Geschäftsführung aufgenommen. Das Büro beschäftigt<br />

90 Mitarbeiter. Ziegler sagt, ein gutes Anschreiben solle nicht<br />

den Eindruck erwecken, gleichlautend an zehn weitere Büros<br />

gegangen zu sein, sondern vielmehr aufzeigen, warum der<br />

Bewerber gerade für Staab <strong>Architekten</strong> arbeiten will. „Es ist<br />

ein sehr guter Ansatz, wenn wir erkennen, dass jemand Dinge<br />

wertschätzt <strong>und</strong> mit eigenen Worten ausdrückt.“ Wer einfach<br />

nur die Stellenbeschreibung wiedergebe <strong>und</strong> seinen Namen<br />

daruntersetze, der erwecke nicht den Eindruck, gut formulieren<br />

<strong>und</strong> analysieren zu können. Sicherlich ist das Interesse an<br />

Bewerbungsmappen in der Architektur stärker ausgebildet als<br />

in anderen Branchen; dies gilt allerdings nicht für alle Arbeitgeber:<br />

„Wir bevorzugen die Onlinebewerbung. Die Vorteile sind<br />

die schnellere Bearbeitung <strong>und</strong> eine bessere Übersicht, ob die<br />

Bewerbungsunterlagen vollständig sind“, sagt Dr. Georg Schumacher,<br />

Head of Human Resources bei ATP architekten ingenieure.<br />

Das Büro mit Hauptsitz in Innsbruck beschäftigt weltweit<br />

550 Mitarbeiter <strong>und</strong> ist in Deutschland mit zwei Standorten<br />

vertreten. Zu den bekanntesten Bauwerken zählt der Millennium<br />

Tower in Wien, der 1999, zu seiner Bauzeit, das höchste<br />

Bürogebäude Österreichs war. Auf Vollständigkeit achten Arbeitgeber<br />

ganz besonders. Es versteht sich von selbst, dass


BEWERBUNG<br />

Architekturbüro<br />

39<br />

Min.<br />

Max.<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

32.200<br />

36.100<br />

München<br />

31.500<br />

35.800<br />

Hamburg<br />

24.100<br />

31.100<br />

Hessen<br />

24.500<br />

30.300<br />

Sachsen-Anhalt<br />

23.800<br />

30.800<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

25.100<br />

30.800<br />

Brandenburg<br />

Jahreseinstiegsgehälter in Euro, die Architekturbüros in<br />

verschiedenen Regionen zahlen (München/Hamburg:<br />

50 bis 100 Mitarbeiter, Übrige: bis zu 25 Mitarbeiter).<br />

Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />

ein Bewerber, der Architektur-Standards wie Entwürfe nicht<br />

beifügt – obwohl sie ausdrücklich gefordert sind –, kaum den<br />

Eindruck erweckt, wirklich an einer Einstellung interessiert zu<br />

sein oder besonders akribisch zu arbeiten.<br />

Eigene Stärken hervorheben<br />

Enorm wichtig ist es, eigene Stärken hervorzuheben. Wer sich<br />

in bestimmten Bereichen überdurchschnittlich entwickeln<br />

konnte, der sollte dies nicht für sich behalten, sondern die Fähigkeit<br />

gezielt präsentieren, um sich von anderen Bewerbern<br />

abzuheben. „Wir wollen Mitarbeiter, die in ihrem Bereich Spitzenleistungen<br />

erbringen“, sagt Jochen Köhn. Diese Aussage beinhaltet<br />

auch, dass es ratsam ist, sich nur dann zu bewerben,<br />

wenn die beschriebenen Erwartungen erfüllt werden können<br />

– seien es Kenntnisse bestimmter Fachdisziplinen oder spezieller<br />

Programme. Geht aus der Ausschreibung klipp <strong>und</strong> klar<br />

hervor, dass ein abgeschlossenes Masterstudium gefordert ist,<br />

dann sollte Bachelorabsolventen klar sein, dass es sehr guter<br />

Argumente bedarf, damit die Bewerbung nicht umgehend auf<br />

dem Ablehnungsstapel landet.<br />

Selbst wenn alle Anforderungen erfüllt werden können, kann<br />

es gute Gründe geben, sich nicht auf eine Stelle zu bewerben.<br />

Betreut ein Unternehmen etwa Projekte r<strong>und</strong> um den Globus<br />

oder weist es in Stellenanzeigen explizit auf wechselnde Einsatzorte<br />

hin, dann ist Reiselust mitzubringen. Wem die wöchentliche<br />

Doppelkopfr<strong>und</strong>e in Dortm<strong>und</strong> über alles geht, der wird<br />

nicht glücklich sein, wenn er monatelang in Dubai oder Shenzhen<br />

arbeiten muss. Wenig Sinn macht es zudem, sich ernsthaft<br />

auf eine international ausgerichtete Tätigkeit zu bewerben,<br />

wenn die Fremdsprachenkenntnisse schwach ausgeprägt<br />

sind – es sei denn, man spricht dieses Manko offen an. Sollte<br />

ein Bewerber nämlich die anderen geforderten Qualitäten mit-<br />

„Wir kennen alle wichtigen Projekte<br />

<strong>und</strong> auch deren Entwurfsarchitekten.<br />

Ein fataler Bewerberfehler ist<br />

es beispielsweise, Gebäude als Referenz<br />

zu nennen, ohne zu wissen, dass<br />

dies gmp-Projekte sind.“<br />

„Anmutung, Inhalt, Format, Haptik,<br />

all das sind Aspekte, die online nur<br />

sehr viel schwerer zu transportieren<br />

sind.“<br />

Jochen Köhn,<br />

assoziierter Partner, gmp<br />

Gerhard G. Feldmeyer,<br />

geschäftsführender Gesellschafter,<br />

HPP <strong>Architekten</strong>


40 BEWERBUNG Architekturbüro<br />

bringen, lässt sich die Finanzierung<br />

eines Englisch-Crashkurses locker<br />

verschmerzen. Viele Unternehmen<br />

sind gerne bereit, in die Qualifizierung<br />

vielversprechender Mitarbeiter<br />

zu investieren.<br />

Wenn Hanns Ziegler 30 bis 50 Bewerbungen<br />

erhält, dann werden meist<br />

drei Kandidaten zum Gespräch eingeladen.<br />

Die anderen Personalverantwortlichen nennen<br />

ähnliche Zahlen. Dass mehr als 90 Prozent der<br />

Bewerber die zweite R<strong>und</strong>e nicht erreichen, verdeutlicht, wie<br />

wichtig es ist, an einer gut gemachten Bewerbung zu feilen.<br />

Feste Gesprächsabläufe gibt es nicht. „Beide Seiten sollten<br />

die Möglichkeit haben, situativ zu reagieren, was das Gespräch<br />

meistens belebt. Ein größerer Spielraum ergibt außerdem<br />

die Möglichkeit, ein umfassenderes Bild vom Bewerber<br />

zu erhalten“, erläutert Gerhard G. Feldmeyer. Um zu zeigen,<br />

dass er keinen Fragenkatalog abarbeitet, hat Jochen Köhn ein<br />

leeres Blatt Papier vor sich liegen. Meist schaut er sich die Entwürfe<br />

des Bewerbers an. Aus einem lockeren Gespräch heraus<br />

ergeben sich dann die Dinge, die ihn interessieren.<br />

Und wie sollen sich Bewerber nach Ansicht der Personalverantwortlichen<br />

im Vorstellungsgespräch darstellen? „Authentisches<br />

Auftreten wird von uns geschätzt, Natürlichkeit<br />

<strong>und</strong> Fachkompetenz überzeugen in den meisten Fällen“, antwortet<br />

Dr. Georg Schumacher. Besonderes Augenmerk richtet<br />

Hanns Ziegler auf das Ausdrucksvermögen des Bewerbers:<br />

„Wir leben eine nicht hierarchisch geprägte Wettbewerbskultur.<br />

Dafür brauchen wir Mitarbeiter, die für eigene Ideen werben<br />

<strong>und</strong> im Gespräch starke Bilder entwickeln können.“ Wer<br />

ein Konzept vor Augen habe, der müsse es anderen auch präsentieren<br />

können.<br />

20<br />

INITIATIVBEWERBUNGEN<br />

gehen täglich<br />

im Berliner Büro<br />

von gmp ein.<br />

Auf zu viel Lockerheit verzichten<br />

Im Blickpunkt stehen auch die Verhaltensmuster des Bewerbers.<br />

Jochen Köhn warnt beispielsweise vor zu viel Lockerheit:<br />

„In unserer Branche gehen<br />

wir sehr kollegial, meist fre<strong>und</strong>schaftlich<br />

miteinander um, das Du<br />

ist weit verbreitet. Dennoch gibt<br />

es Hierarchien.“ Manche Bewerber<br />

kämen herein, als sei man seit Jahren<br />

befre<strong>und</strong>et <strong>und</strong> fläzten sich auf den<br />

Stuhl wie in einer Kneipe. „Wenn ich einen<br />

<strong>Architekten</strong>, der sich so verhält, zu einem<br />

Bauherrn schicken würde, dann hätte ich<br />

den Auftrag wohl verloren“, erläutert er. Als weitere<br />

schwerwiegende Fehler werden arrogantes Auftreten, Besserwisserei<br />

oder unentschuldigtes Zu-spät-Kommen genannt.<br />

Wer sich mit fremden Federn schmücke, disqualifiziere sich<br />

selbst. „Wir kennen alle wichtigen Projekte <strong>und</strong> auch deren Entwurfsarchitekten“,<br />

sagt Köhn. Ein fataler Bewerberfehler sei es<br />

beispielsweise, Gebäude als Referenz zu nennen, ohne zu wissen,<br />

dass dies gmp-Projekte sind.<br />

Fester Bestandteil eines Vorstellungsgesprächs bei Staab<br />

<strong>Architekten</strong> ist die Büroführung, bei der die Bewerber sehen,<br />

dass die gesamte Belegschaft <strong>und</strong> auch die Geschäftsführung<br />

in einem Großraumbüro arbeiten. Ein derartiges Bürokonzept<br />

setzt Kommunikationsfreudigkeit <strong>und</strong> Teamfähigkeit voraus.<br />

Die Kommunikationsfähigkeit ist laut Hanns Ziegler relativ<br />

leicht zu ergründen, in Bezug auf die Teamfähigkeit sei es<br />

schwieriger: „Es zeigt sich häufig erst während der Probezeit,<br />

ob wir mit unserer Einschätzung richtig lagen.“<br />

Um sich ein Gesamtbild verschaffen zu können, stellt Gerhard<br />

G. Feldmeyer innerhalb des gesetzlichen Rahmens auch<br />

Fragen zu persönlichen Themen oder Hobbys wie Musik, Kultur<br />

oder Sport. Natürlich gebe es Gradmesser, ob ein Bewerber<br />

teamfähig sei, berichtet er: „Wer im Studium niemals<br />

eine Gruppenarbeit absolviert hat, ist möglicherweise kein<br />

Teamplayer. Letztlich bewerten wir solche Aspekte jedoch<br />

nicht über.“ Vor einer Überinterpretation warnt auch Hanns<br />

Ziegler: „Ob jemand Tennis oder Volleyball spielt, sagt wenig<br />

über seine Teamfähigkeit aus.“ (spo/iw/us)


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42<br />

BEWERBUNG<br />

Ingenieurbüro<br />

Sicherlich erinnert man sich auch eher an den<br />

tollen Einband einer Mappe als an die E-Mail<br />

vom 12. März.<br />

Präzise <strong>und</strong> sorgfältig<br />

<strong>Bauingenieure</strong>, die sich um eine Stelle im konstruktiven Ingenieurbau oder um eine<br />

andere Planungsaufgabe bewerben, geben mit ihren Bewerbungsunterlagen eine Arbeitsprobe<br />

ihres Arbeitsstils ab. Sorgfalt hat daher oberste Priorität. Was bei einer Bewerbung im<br />

Ingenieurbüro zählt.<br />

Tragwerks- <strong>und</strong> andere Planungsingenieure müssen<br />

sehr sorgfältig <strong>und</strong> genau arbeiten. Ein kleiner Fehler<br />

in der Statik kann eine ganze Baumaßnahme zum<br />

Scheitern bringen. Lassen Sie anhand Ihrer Bewerbung daher<br />

absolute Zuverlässigkeit, Sorgfalt <strong>und</strong> Genauigkeit durchblicken.<br />

Diese Attribute lassen sich leicht widerspiegeln, indem<br />

Sie vollständige Unterlagen abgeben, zu denen Anschreiben,<br />

Lebenslauf <strong>und</strong> Anlagen wie Zeugnisse zählen. Die Fähigkeit,<br />

eigene Gedankengänge gut artikulieren zu können, spiegelt<br />

sich durch ein selbstformuliertes Anschreiben wider, das in<br />

korrektem Deutsch ohne Rechtschreibfehler verfasst sein sollte.<br />

Ein Großteil der Arbeitgeber in Ingenieurbüros wünscht sich<br />

eine Bewerbung per E-Mail oder Onlineformular, die klassische<br />

Bewerbungsmappe wird immer seltener. Das sollte aber<br />

nicht zu einem lockeren E-Mail-Jargon verleiten; es gelten die<br />

gleichen Regeln wie bei der Print-Bewerbung. Auch wenn Arbeitgeber<br />

im Planungssektor – anders als <strong>Architekten</strong> – sich<br />

stärker auf die Inhalte der Bewerbung konzentrieren, also besonders<br />

auf Berufserfahrung, Abschlussarbeit <strong>und</strong> Motivation<br />

des Bewerbers achten, schadet eine ansprechend gestaltete<br />

Mappe nicht. Im Gegenteil – da Tragwerksplaner oft eng mit<br />

<strong>Architekten</strong> zusammenarbeiten, zeigt man, dass man eine<br />

ähnliche Sprache spricht. Im Vorstellungsgespräch müssen angehende<br />

Planungsingenieure mit Fachfragen rechnen.<br />

Worauf Arbeitgeber achten<br />

„Da unsere Anforderungsprofile sehr unterschiedlich sind, gibt es<br />

keinen generellen Weg, wie wir uns an Bewerber richten“, sagt<br />

Michael Werwigk, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei<br />

schlaich bergermann <strong>und</strong> partner (sbp). Zunehmend wird das<br />

Unternehmen bei der Mitarbeitersuche jedoch auch selbst aktiv:<br />

„Als bekanntes Büro spüren wir zwar noch keinen Rückgang<br />

bei den Bewerbungen, aber um die guten Leute muss man sich<br />

kümmern. Man darf nicht darauf hoffen, dass sie von selbst<br />

kommen.“ Natürlich spreche Geschäftsführer Mike Schlaich<br />

im Rahmen seiner Professur an der TU Berlin Studenten oder<br />

Doktoranden an, deren Arbeit ihm gefällt, <strong>und</strong> auch ehemalige<br />

Mitarbeiter, die eine universitäre Laufbahn eingeschlagen haben,<br />

würden gute Nachwuchskräfte empfehlen. Als Kontaktbörsen<br />

hätten sich zudem die vielen internationalen Kongresse herausgestellt,<br />

an denen sbp-Mitarbeiter teilnehmen oder selbst<br />

Vorträge halten. Ein guter Weg, sich dem Unternehmen zu präsentieren,<br />

sei schließlich auch ein Praktikum im Rahmen des<br />

Studiums. „Hier kann ich die Entwicklung genau verfolgen“, erläutert<br />

Werwigk. Überzeugende Praktikanten bittet er, sich mit<br />

Abschluss des Studiums wieder bei ihm zu melden.<br />

Dass sich diejenigen Bewerber einen Vorteil verschaffen, die<br />

bereits während des Studiums gejobbt haben oder Werkstuden-


BEWERBUNG<br />

Ingenieurbüro<br />

43<br />

Beim Vorstellungsgespräch in einem Ingenieurbüro<br />

werden oft fachliche Aspekte abgefragt.<br />

ten waren, bekräftigt auch Helmut Wolf. Er gehört dem sechsköpfigen<br />

Management der SSF Ingenieure GmbH an <strong>und</strong> trägt am<br />

Münchener Stammsitz Verantwortung für die in- <strong>und</strong> ausländischen<br />

Niederlassungen sowie den Bereich Baumanagement. Wolf<br />

schildert, dass der Anteil von Printanzeigen bei SFF stark abgenommen<br />

habe, da die geringe Resonanz gegenüber Onlineannoncen<br />

den meist hohen Preis nicht rechtfertige. Absolventen präsentiert<br />

sich das Büro auch über das Karriereforum Icom der TU München.<br />

Knippers Helbig Advanced Engineering sucht Mitarbeiter,<br />

die ein spezifisches Interesse an eben diesem Büro haben, genau<br />

dort arbeiten wollen. Daher sind Initiativbewerbungen<br />

gern gesehen. Thorsten Helbig, einer der drei Geschäftsführer,<br />

bevorzugt die Onlinebewerbung. „Ich kann schnell erkennen,<br />

ob das Profil derzeit zu uns passt. Falls nicht, kann ich das<br />

dem Bewerber schnell per E-Mail mitteilen. Das spart beiden<br />

Seiten viel Aufwand.“ Ist die Bewerbung aber vielversprechend,<br />

„Ein Bewerber sollte in jedem Fall<br />

authentisch <strong>und</strong> ehrlich auftreten –<br />

nach einigen Wochen bröckelt auch<br />

die beste Fassade.“<br />

„Wir werfen neue Mitarbeiter nicht in<br />

kaltes Wasser – eher in lauwarmes.“<br />

Oskar-H. Pekoll,<br />

GuD Planungsgesellschaft für<br />

Ingenieurbau mbH<br />

Helmut Wolf,<br />

SSF Ingenieure GmbH


44 BEWERBUNG Ingenieurbüro<br />

Checkliste: Bewerbung als Planer<br />

Unterlagen: In den Bewerbungsunterlagen muss sich unbedingt Sorgfalt widerspiegeln, da ein solcher Arbeitsstil<br />

Voraussetzung für die Tätigkeit ist. Daher auf Vollständigkeit achten, keine Rechtschreibfehler. Professionelles Foto <strong>und</strong><br />

selbstverfasstes Anschreiben.<br />

Kompetenzen: Genauigkeit, Teamfähigkeit, Fachwissen. Kompetenzen im Umgang mit Statik- <strong>und</strong> CAD-Programmen,<br />

Ausschreibungsprogrammen, Finite-Elemente-Methode (FEM).<br />

Print-Bewerbung: Rückläufig, Ingenieurbüros setzen eher auf Onlinebewerbung.<br />

Digitale Bewerbung: Meist gefordert, Anhänge als PDF <strong>und</strong> nicht größer als 2 MB.<br />

Vorstellungsgespräch: Auf Fachfragen vorbereitet sein, die eigene Motivation gut darstellen können, über Projekte des Büros<br />

Bescheid wissen.<br />

Fachliteratur: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen kennen. Für eine gute Allgemeinbildung Newsletter von bauingenieur24<br />

(http://www.bauingenieur24.de/newsletter-jobletter/) bestellen. Die wichtigsten Normen <strong>und</strong> Regelwerke im Tätigkeitsbereich<br />

des jeweiligen Ingenieurbüros kennen. Wissen, was Building Information Modeling (BIM) bedeutet.<br />

lassen sich die Geschäftsführer des Büros mit Hauptsitz in<br />

Stuttgart gern ein ausführliches Portfolio zusenden.<br />

Inhalte sind wichtiger als die Verpackung<br />

Der Großteil der Bewerbungen geht inzwischen per E-Mail ein,<br />

die Bewerbungsmappe ist auf dem Rückzug. Werwigk hat diesbezüglich<br />

keine Präferenzen, denkt aber, dass eine Mappe dem<br />

Bewerber mehr Möglichkeiten bietet, auf sich aufmerksam zu<br />

machen <strong>und</strong> sich von anderen Bewerbern abzuheben. „Sicherlich<br />

erinnert man sich auch eher an den tollen Einband einer<br />

Mappe als an die E-Mail vom 12. März.“ Eine schöne Verpackung<br />

schade nicht, wirklich wichtig sei allerdings der<br />

Inhalt der Bewerbung, <strong>und</strong> die beginnt nach Ansicht des Personalverantwortlichen<br />

mit dem Anschreiben. „Wenn ich das<br />

Gefühl habe, dass es gleichlautend an 20 andere Personalchefs<br />

gegangen ist <strong>und</strong> nur Firmennamen <strong>und</strong> Ansprechpartner ausgewechselt<br />

wurden, wird es zur Seite gelegt“, beschreibt Werwigk.<br />

Er möchte im ersten Absatz eine persönliche Begründung<br />

dafür finden, warum sich der Kandidat gerade bei sbp<br />

bewirbt <strong>und</strong> warum er sich als Verstärkung für das Unternehmen<br />

einschätzt. Es muss frühzeitig eine hohe Identifikation mit<br />

den Projekten <strong>und</strong> Zielen von sbp erkennbar sein. Helmut Wolf<br />

schätzt Anschreiben, in denen kurz <strong>und</strong> knapp auf den Punkt<br />

gebracht wird, wer der Bewerber ist, was er kann <strong>und</strong> was er<br />

will. Auf Stichworte wie „Belastbarkeit“ <strong>und</strong> „Motivation“ legt<br />

er keinen Wert, „da wir diese Eigenschaften eigentlich voraussetzen.<br />

Viel mehr interessiert uns die Vita, die zeigt, was der Bewerber<br />

bisher gemacht hat <strong>und</strong> wofür er sich engagiert – nicht<br />

„Wenn ich das Gefühl habe, dass<br />

das Anschreiben gleichlautend an 20<br />

andere Personalchefs gegangen ist,<br />

wird es zur Seite gelegt.“<br />

„Wir funktionieren bei unseren Projekten<br />

nur, wenn wir miteinander<br />

reden, uns austauschen, keine Wissensherrschaft<br />

leben.“<br />

Michael Werwigk,<br />

schlaich bergermann <strong>und</strong> partner<br />

Ulrich Storck,<br />

Bollinger + Grohmann


BEWERBUNG Ingenieurbüro 45<br />

Min.<br />

Max.<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

27.100<br />

32.100<br />

Niedersachsen<br />

25.500<br />

32.000<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

24.100<br />

30.600<br />

Berlin<br />

25.400<br />

32.000<br />

Hannover<br />

Jahreseinstiegsgehälter, die Ingenieurbüros in<br />

verschiedenen Regionen zahlen (Niedersachsen/<br />

Mecklenburg-Vorp.: bis zu 50 Mitarbeiter,<br />

Übrige: bis zu 25 Mitarbeiter).<br />

Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />

nur in Bezug auf die berufliche Qualifikation, sondern auch<br />

darüber hinaus.“ Wer die Regelstudienzeit weit überschritten<br />

habe, ohne es im Anschreiben zu begründen, müsse damit<br />

rechnen, dass seine Bewerbung aussortiert wird. Michael Werwigk<br />

erklärt, dass ein derartiger vermeintlicher Makel manchmal<br />

sogar eine Qualifikation darstelle: „Wenn jemand ein Jahr<br />

auf Reisen in Australien verbracht hat, dann weiß ich, dass er<br />

sich im Ausland bewegen kann <strong>und</strong> fließend Englisch spricht.“<br />

Fremdsprachenkenntnisse sind ein ganz wichtiges Kriterium.<br />

Wer sich bei Bollinger + Grohmann bewirbt, der sollte<br />

den Masterabschluss haben <strong>und</strong> der englischen Sprache mächtig<br />

sein. Eine zweite Fremdsprache – Französisch, Russisch<br />

oder eine asiatische Sprache – sei aufgr<strong>und</strong> der internationalen<br />

Ausrichtung mehr als nur gern gesehen, berichtet Ulrich<br />

Storck, Mitglied der Geschäftsführung <strong>und</strong> für das Personalwesen<br />

zuständig. Thorsten Helbig erläutert, dass Fremdsprachenkenntnisse<br />

nicht nur für Projekte im Ausland benötigt<br />

werden: „Wir haben hier Bauzeichner aus den USA, aus Taiwan,<br />

einen Praktikanten aus Indien – die sprechen englisch miteinander.<br />

Auch wir tun das, wenn wir bürointern ein Projekt<br />

vorstellen oder mit unserem New Yorker Büro telefonieren.“<br />

Boris Peter, dritter Geschäftsführer <strong>und</strong> geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Knippers Helbig Advanced Engineering,<br />

ergänzt: „Bewerber sollten sich hier nicht verkrampfen. Wenn<br />

man Spaß an der Arbeit hat, kommt man schnell in die Sprache<br />

rein.“ Spaß an der Arbeit ist für Helbig <strong>und</strong> Peter das A <strong>und</strong> O.<br />

Was sie tun, sei weit mehr als ein Job, <strong>und</strong> folgerichtig erwarten<br />

sie auch von den Mitarbeitern, „dass sie Interesse an spannenden<br />

<strong>und</strong> herausfordernden Projekten haben“. Wer einfach nur<br />

einen Job suche oder seine Bewerbung nach dem angenehmsten<br />

Arbeitsweg ausrichte, der sei in diesem Büro falsch.<br />

Ehrlichkeit siegt<br />

Darüber hinaus müsse die Bewerbung vollständig sein, Zeugnisse<br />

<strong>und</strong> Entwürfe beinhalten. Im Lebenslauf zu tricksen<br />

oder Lücken zu kaschieren, lohne sich nicht. Zum einen falle<br />

das auf, zum anderen gebe es meist Gründe für die Lücken:<br />

„Wer keine Unterstützung erhält <strong>und</strong> während des Studiums<br />

arbeiten muss, der braucht natürlich länger bis zum Abschluss,<br />

beweist aber gleichzeitig, dass er belastbar ist“, sagt<br />

Werwigk. Richtig bei sbp sei, wer neben einer guten Ausbildung<br />

Spaß an der Entwicklung von Tragwerken, ihrem Erscheinungsbild<br />

<strong>und</strong> ihren Details habe. Wer durch seine Unterlagen<br />

den Eindruck vermittelt, über den Tellerrand hinauszublicken,<br />

während des Studiums vielleicht schon an Entwurfs-Wettbewerben<br />

teilgenommen hat, längere Auslandsaufenthalte<br />

aufweisen kann oder auch neben Englisch eine zweite Fremdsprache<br />

spricht, kommt schnell in die engere Wahl. Weitere<br />

Pluspunkte seien eine zusätzlich zum Studium abgeschlossene<br />

(Handwerks-)Ausbildung oder auch ein ehrenamtliches Engagement.<br />

Letzteres sei ein Indiz für soziale Kompetenz des<br />

Bewerbers. Im Vorstellungsgespräch werden fachliche Aspekte<br />

abgefragt, der Kandidat sollte aber auch auf Fragen zum<br />

Unternehmen vorbereitet sein, etwa welche sbp-Bauwerke er<br />

kennt oder bei welchem Projekt er gern mitgearbeitet hätte.<br />

Oft präsentiert der Bewerber einen eigenen Brückenentwurf,<br />

Pläne oder eine Abschlussarbeit, wozu Werwigk Fragen stellt:<br />

„Dabei erkenne ich, ob jemand in der Lage ist, Dinge schnell<br />

<strong>und</strong> präzise zu erklären, oder eher dazu neigt, sich zu verzetteln.“<br />

Einige Antworten ließen zudem Rückschlüsse darauf zu,<br />

ob der Bewerber ein Teamspieler ist oder wie er sich gegenüber<br />

Kollegen <strong>und</strong> Auftraggebern verhält. Gerade wenn ein Mitarbeiter<br />

gesucht werde, der viele Außenkontakte hat, sei es wich-


46<br />

BEWERBUNG<br />

Ingenieurbüro<br />

Wer nicht vernünftig ‚Guten Tag‘ sagen<br />

kann, der ist hier falsch, da hilft auch die<br />

beste Qualifikation nicht.<br />

tig, dass er ein wacher, aufmerksamer Typ ist, der Sympathie,<br />

Interesse <strong>und</strong> Sachverstand ausstrahlt. Werwigk erinnert sich<br />

an einen Kandidaten, der in seiner Bewerbung sehr offensiv für<br />

sich geworben hatte, im Vorstellungsgespräch aber zusammengesackt<br />

in der Ecke saß <strong>und</strong> den M<strong>und</strong> kaum aufbekam.<br />

Dieser Bewerber habe nicht den Eindruck erweckt, sein Anschreiben<br />

selbst verfasst zu haben. Generell gelte: „Wer nicht<br />

vernünftig ‚Guten Tag‘ sagen kann, der ist hier falsch, da hilft<br />

auch die beste Qualifikation nicht.“ Den ersten Teil des Bewerbungsgesprächs<br />

führt Werwigk in der Regel allein, beim zweiten<br />

Teil oder einem zweiten Gespräch kommt Geschäftsführer<br />

Andreas Keil hinzu. Die Entscheidung, ob es zu einer Einstellung<br />

kommt, treffen beide gemeinsam.<br />

Keine Angst vor großen Namen<br />

Feste Regeln oder einen Fahrplan für das Bewerbungsgespräch<br />

gibt es bei Bollinger + Grohmann nicht. Der Verlauf<br />

hängt beispielsweise davon ab, wie der Bewerber sich präsentiert,<br />

ob er von sich aus erzählt oder lieber auf Fragen antwortet.<br />

Konkrete Arbeitssituationen werden mit Berufsanfängern<br />

eher nicht besprochen: „Das wäre unfair, denn wer noch nicht<br />

über entsprechende Erfahrungen verfügt, müsste sich eine<br />

Antwort ausdenken, <strong>und</strong> das hilft beiden Seiten nicht“, sagt<br />

Ulrich Storck. Er wünscht sich vor allem, dass die Ingenieure,<br />

die gemeinhin als introvertiert gelten, beim Vorstellungsgespräch<br />

selbstbewusst <strong>und</strong> auch locker auftreten: „Angst vor<br />

dem Namen Bollinger + Grohmann oder den großen Projekten<br />

ist nicht angebracht, denn niemand, der bei uns beginnt, plant<br />

gleich eine EZB. Wir bearbeiten ja auch eine Vielzahl kleinerer<br />

Projekte.“ Bei SSF empfiehlt es sich, Antworten auf Fragen parat<br />

zu haben, wie die Bewerber auf das Unternehmen gekommen<br />

sind, in welchem Bereich sie gerne arbeiten würden oder<br />

welche langfristigen Ziele sie haben. Auch aktuelle Projekte<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> die zum Einsatz kommende Computer-Software<br />

werden thematisiert. „Ein Bewerber sollte in<br />

jedem Fall authentisch <strong>und</strong> ehrlich auftreten – nach einigen<br />

Wochen bröckelt auch die beste Fassade“, rät Oskar-H. Pekoll,<br />

Geschäftsführer der GuD Planungsgesellschaft für Ingenieurbau<br />

mbH. Teamfähigkeit <strong>und</strong> soziale Kompetenz nennt Ulrich<br />

Storck als existenzielle Säulen: „Wir funktionieren bei unseren<br />

Projekten nur, wenn wir miteinander reden, uns austauschen,<br />

keine Wissensherrschaft leben, sondern offen <strong>und</strong> kreativ miteinander<br />

umgehen. Das ist geradezu überlebensnotwendig.“<br />

Ob der Kandidat entsprechend gepolt ist, lasse sich durch Formulierungen<br />

im Anschreiben ergründen, durch Fragen beim<br />

Vorstellungsgespräch oder während der Büroführung, die generell<br />

Bestandteil des Gesprächs ist. „Wir arbeiten im Großraumbüro,<br />

teamorientiert <strong>und</strong> projektbezogen, möglichst so,<br />

dass die Projektteams zusammensitzen. Wenn es Probanden<br />

gibt, die darüber erschrocken sind, abgeschlossene Wände um<br />

sich herum vermissen, dann sehen wir das über ihre Reaktion<br />

<strong>und</strong> die Körpersprache“, erläutert Martin Opel, Kaufmännischer<br />

Leiter bei Bollinger + Grohmann. Auch bei SSF <strong>und</strong> Knippers<br />

Helbig Advanced Engineering erfahren die Kandidaten<br />

spätestens bei der Büroführung, dass alle Beschäftigten <strong>und</strong><br />

teils auch die Geschäftsführung in Großraumbüros arbeiten.<br />

Wer lieber im stillen Kämmerlein sitzt, sollte sich selbst fragen,<br />

ob er sich unter diesen Umständen wohlfühlen kann.<br />

Die Einarbeitung<br />

„Wir werfen neue Mitarbeiter nicht in kaltes Wasser – eher<br />

in lauwarmes“, sagt Helmut Wolf. „Sie werden in ein Team integriert<br />

<strong>und</strong> auch ermuntert, nachzufragen, wenn sie eine<br />

Aufgabe nicht lösen können.“ Innerhalb der sechsmonatigen<br />

Probezeit punkte, wer aufgeschlossen sei, nachfrage, eigene<br />

Ideen einbringe <strong>und</strong> die Arbeit mit Sorgfalt <strong>und</strong> Genauigkeit erledige.<br />

Tritt bei Bollinger + Grohmann ein neuer Mitarbeiter ins<br />

Unternehmen ein, dann wird ihm ein erfahrener Kollege zur Seite<br />

gestellt. Auch bei sbp unterstützt ein Pate den neuen Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> hilft bei der Vermeidung von Anfangsfehlern. (spo/us)


48 BEWERBUNG Bauunternehmen<br />

Auf die Plätze, fertig, Baustelle<br />

Bauunternehmen suchen meist Bauleiter, aber auch Projektingenieure oder Kalkulatoren.<br />

Eigentlich erfordern diese Tätigkeiten Berufserfahrung, aber einige Unternehmen geben gerne<br />

Absolventen eine Chance. Dabei werden manchmal auch explizit <strong>Architekten</strong> angefragt. Eine<br />

Bewerbung sollte vor allem Motivation <strong>und</strong> Interesse an einer solchen Tätigkeit transportieren.<br />

Wer als Bauleiter oder – was noch seltener vorkommt<br />

– als Kalkulator einsteigt, muss bereit sein,<br />

sich in viele Bereiche einzuarbeiten. Bauleiter sind<br />

nicht nur für Leib <strong>und</strong> Leben ihrer Mitarbeiter <strong>und</strong> den reibungslosen<br />

Ablauf einer Baumaßnahme verantwortlich – sie<br />

müssen auch wirtschaftlich denken <strong>und</strong> dafür sorgen, dass ihre<br />

Baustelle schwarze Zahlen schreibt. Kalkulatoren haben meist<br />

als Bauleiter angefangen, denn dieser Posten erfordert ein hohes<br />

Maß an Erfahrung, welche Preise das Unternehmen bei<br />

Preiswettbewerben anbieten kann, um einerseits den Auftrag<br />

zu gewinnen, andererseits aber keine Verluste zu schreiben.<br />

In den meisten Fällen wird eine Onlinebewerbung gewünscht,<br />

nur bei kleineren Bauunternehmen möglicherweise auch die<br />

Bewerbung auf Papier. Gefordert ist dann die klassische Bewerbung<br />

mit Lebenslauf, Anschreiben <strong>und</strong> Zeugnissen. Wer<br />

sich auf eine solche Stelle bewirbt, sollte vor allem Motivation,<br />

Interesse an Wirtschaft <strong>und</strong> besonders Teamfähigkeit zeigen.<br />

Worauf Arbeitgeber achten<br />

„Ein Rechtschreibfehler im Anschreiben<br />

ist kein Ausschlusskriterium,<br />

aber es macht einfach einen<br />

besseren Eindruck, wenn alles richtig<br />

ist.“<br />

Isabel Bayer, Recruiterin bei der<br />

Deutschen Bahn für die Zielgruppe<br />

Hochschulabsolventen<br />

Während der Recherche für diesen Artikel haben wir mit Personalverantwortlichen<br />

der Bauunternehmen <strong>und</strong> Baudienstleister<br />

Hochtief, Max Bögl, Wolff & Müller, Goldbeck, der Bauer<br />

Gruppe <strong>und</strong> BAM Deutschland sowie mit der Deutschen<br />

Bahn gesprochen. In allen diesen Unternehmen wird heute<br />

ausschließlich die Onlinebewerbung gewünscht. Dass die eher<br />

als konservativ geltende Branche die moderne Variante bevorzugt,<br />

ist nicht so verw<strong>und</strong>erlich, wie es auf den ersten Blick<br />

scheint, sondern hauptsächlich der Masse der eingehenden Bewerbungen<br />

bei den großen Firmen geschuldet. „Bei ca. 8.000<br />

Bewerbungen jährlich ist inzwischen nur noch so eine vernünftige,<br />

effiziente Bearbeitung möglich“, verdeutlicht Alexander<br />

Huber, Leiter der Personalbeschaffung bei Bauer. Die meisten<br />

Bauunternehmen haben ein Bewerberportal auf ihrer Website<br />

eingerichtet. Teilweise beinhalten die Karriereportale sowohl<br />

aktuelle Stellenangebote als auch Reiter für Initiativbewerbungen<br />

– gegliedert nach Studenten, Absolventen <strong>und</strong> Berufserfahrenen.<br />

„Interessenten können ihre Daten direkt eingeben,<br />

Dokumente elektronisch anhängen <strong>und</strong> schließlich immer den<br />

aktuellen Status ihrer Bewerbung verfolgen“, erklärt Martina<br />

Steffen, Leiterin der Konzernabteilung Personal/Corporate<br />

Department Human Resources der Hochtief AG. Die elektronische<br />

Bewerbung spare dem Bewerber Zeit <strong>und</strong> Geld, das Unternehmen<br />

hingegen könne schneller Kontakt mit dem Bewerber<br />

aufnehmen, die Bewerbung zügig in die Fachbereiche geben<br />

<strong>und</strong> den Bewerbungsprozess somit beschleunigen. Diese Variante<br />

unterscheide sich letztlich gar nicht so sehr von der per<br />

Post eingehenden Mappe, sagt Michael Dombrowski, Leiter<br />

Personalwesen bei der Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG:<br />

„Es ist im Gr<strong>und</strong>e die klassische Bewerbungsmappe, nur in digitaler<br />

Form, am besten als PDF.“ Ähnlich äußert sich Martina<br />

Steffen: „Die Informationen in einer Onlinebewerbung sollten<br />

sich nicht von einer klassischen Bewerbung unterscheiden. Der<br />

Bewerber sollte sich genauso viel Mühe <strong>und</strong> Gedanken mit seiner<br />

Onlinebewerbung machen.“ Die Deutsche Bahn stellt jedes<br />

Jahr r<strong>und</strong> 600 Hochschulabsolventen in den Dienst der Mobilität.<br />

Sie können entweder als Trainee oder als Direkteinsteiger<br />

bei der DB starten. Traineeprogramme dauern zwölf bis 18<br />

Monate. Die Teilnehmer durchlaufen verschiedene Stationen<br />

im Unternehmen, um später gut in Schnittstellenfunktionen<br />

arbeiten zu können. Direkteinsteiger werden ebenfalls intensiv<br />

eingearbeitet, sie bleiben jedoch von Anfang an auf einer konkreten<br />

Position.


BEWERBUNG<br />

Bauunternehmen<br />

49<br />

Bauleiter müssen sich Fachwissen, aber auch Fähigkeiten im Prozess- <strong>und</strong> Projektmanagement aneignen.<br />

Ein Vorteil: Bei beiden Einstiegswegen erhalten die Bewerber<br />

unbefristete Arbeitsverträge. Isabel Bayer, Recruiterin für<br />

die Zielgruppe Hochschulabsolventen, ist 2009 als Trainee<br />

bei der Deutschen Bahn eingestiegen <strong>und</strong> kennt das faire Betriebsklima<br />

aus eigener Erfahrung. „Bei uns wird niemand ins<br />

kalte Wasser geworfen“, sagt sie, „ausgeglichene <strong>und</strong> zufriedene<br />

Mitarbeiter sind uns sehr wichtig.“ Die Bewerbung solle<br />

möglichst online über die Karrierewebseite der DB erfolgen,<br />

rät sie. Auch sie erwartet bei der Onlinebewerbung natürlich<br />

die gleiche Sorgfalt wie bei einer Bewerbung auf Papier. „Ein<br />

Rechtschreibfehler im Anschreiben ist kein Ausschlusskriterium“,<br />

meint die Recruiterin; trotzdem empfiehlt sie Bewerbern,<br />

die Unterlagen vor dem Versenden von einem Außenstehenden<br />

auf Rechtschreibung <strong>und</strong> Schreibstil prüfen zu lassen. „Es<br />

macht einfach einen besseren Eindruck, wenn alles richtig ist.“<br />

„Ein gutes Bewerbungsschreiben<br />

sollte klar strukturiert <strong>und</strong> übersichtlich<br />

dargestellt sein.“<br />

„Es ist kein Problem, wenn ein Bewerber<br />

zugibt, bestimmte Dinge noch<br />

nicht zu können. Wichtig ist, dass er<br />

an diesen Punkten arbeitet.“<br />

Gregor Röseler,<br />

BAM Deutschland AG<br />

Martina Steffen,<br />

Hochtief AG


50 BEWERBUNG Bauunternehmen<br />

Min.<br />

Max.<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

36.200<br />

42.500<br />

Düsseldorf<br />

29.200<br />

37.400<br />

Sachsen<br />

33.600<br />

40.800<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Jahreseinstiegsgehälter in Euro, die<br />

Bauunternehmen in verschiedenen<br />

Regionen mit bis zu 500 Mitarbeitern zahlen.<br />

Datenquelle: MLP Finanzdienstleistungen<br />

Den eigenen Anspruch formulieren<br />

„Kurz <strong>und</strong> bündig“ wünscht sich Max Fries vom Zentralbereich<br />

Personal für Angestellte bei Max Bögl die Bewerbung.<br />

„Durch ein kurzes Anschreiben, in dem Bezug auf die ausgeschriebene<br />

Stelle genommen wird, den Lebenslauf <strong>und</strong> Zertifikate<br />

können wir uns ein erstes Bild machen – um mehr geht<br />

es ja zunächst nicht.“ Sein Kollege Kurt Walther, der das Kompetenzzentrum<br />

Bau bei Max Bögl leitet sowie gewerbliche <strong>und</strong><br />

kaufmännische Auszubildende <strong>und</strong> Hochschulpraktikanten<br />

betreut, rät zur Präzision: „Ein Bewerber muss zeigen, was er<br />

will, wo seine Interessen liegen <strong>und</strong> – wenn es sich um eine Initiativbewerbung<br />

handelt – in welchem Unternehmensbereich<br />

er arbeiten möchte. Wer uns nicht sagt, was er bei uns machen<br />

will, der macht es uns sehr schwer, etwas für ihn zu tun.“ Gern<br />

lassen uns die Personalverantwortlichen wissen, wie das Bewerbungspaket<br />

gestaltet sein sollte. Gregor Röseler, verantwortlich<br />

für Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie Recruiting bei der<br />

BAM Deutschland AG, sagt: „Ein gutes Bewerbungsschreiben<br />

sollte klar strukturiert <strong>und</strong> übersichtlich dargestellt sein. Besonders<br />

gerne lesen wir ein individuelles Schreiben, in dem der<br />

Bewerber seine Motivation darstellt.“<br />

Das Anschreiben sollte sich auf die angestrebte Stelle beziehen<br />

<strong>und</strong> die Erfahrungen wie auch Qualifikationen des Bewerbers<br />

herausstellen, die auf das Anforderungsprofil der Stelle passen,<br />

erläutert Michael Dombrowski <strong>und</strong> schließt an: „Bei Absolventen<br />

aus den Bereichen Architektur <strong>und</strong> Bauingenieurwesen spie-<br />

„Ein Bewerber muss zeigen, was<br />

er will, wo seine Interessen liegen<br />

<strong>und</strong> – wenn es sich um eine Initiativbewerbung<br />

handelt – in welchem<br />

Unternehmensbereich er arbeiten<br />

möchte.“<br />

„Wir geben Mitarbeitern sehr früh<br />

Verantwortung <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

sich im Unternehmen einzubringen.“<br />

Kurt Walther,<br />

Max Bögl<br />

Kathrin Strehlau,<br />

Goldbeck GmbH


BEWERBUNG<br />

Bauunternehmen<br />

51<br />

Checkliste: Bewerbung als Bauleiter<br />

Unterlagen: Bauleiter sollten idealerweise Berufserfahrung mitbringen, daher alle praktischen Tätigkeiten während des Studiums<br />

darstellen. Wer keinerlei Praxiserfahrung vorweisen kann, sollte versuchen, Attribute wie Engagement, Teamfähigkeit <strong>und</strong> vor<br />

allem Wissbegierde in der Bewerbung widerzuspiegeln.<br />

Kompetenzen: Gute Kommunikationsfähigkeiten, Führungsqualitäten, wirtschaftliches Arbeiten, Kompetenzen im Umgang mit<br />

Abrechnungsprogrammen, Kenntnisse der VOB.<br />

Print-Bewerbung: Kaum noch.<br />

Digitale Bewerbung: Meist gefordert, bei größeren Unternehmen sind Bewerbungsportale üblich.<br />

Vorstellungsgespräch: Gerade junge Bauleiter müssen sehr viel lernen, daher sollte die Motivation lauten: „Ich möchte hier<br />

arbeiten, um mir dieses oder jenes Wissen anzueignen.“ Auf Fachfragen <strong>und</strong> Fragen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />

vorbereitet sein. Selbstsicher, aber nicht überheblich auftreten.<br />

Fachliteratur: Für eine gute Allgemeinbildung Newsletter von bauingenieur24 (http://www.bauingenieur24.de/newsletter-joblet<br />

ter/) bestellen. Die wichtigsten Normen <strong>und</strong> Regelwerke aus dem Tätigkeitsbereich des Unternehmens in Gr<strong>und</strong>zügen kennen,<br />

allen voran die VOB.<br />

len für uns neben dem Fachwissen ganz besonders die Fähigkeiten<br />

im Prozess- <strong>und</strong> Projektmanagement eine große Rolle.“<br />

Bei der Durchsicht der Unterlagen achtet Isabel Bayer vor<br />

allem darauf, ob der Studiengang zur ausgeschriebenen Stelle<br />

passt <strong>und</strong> ob der Bewerber bereits passende Erfahrungen vorweisen<br />

kann, zum Beispiel durch eine Werkstudententätigkeit<br />

oder ein Praktikum. Beides bietet im Übrigen auch die Deutsche<br />

Bahn an. „Zensuren sind nicht das alleinige Kriterium“, sagt<br />

Isabel Bayer. Wenn eine Bewerbung ihr Interesse geweckt hat,<br />

greift sie zum Telefon. „Wir führen dann ein erstes Interview.“<br />

Kathrin Strehlau, die in der Personalentwicklung der Goldbeck<br />

GmbH tätig ist, achtet besonders auf die Dauer der<br />

bisherigen Anstellungen <strong>und</strong> einen lückenlosen Lebenslauf.<br />

„Des Weiteren benötigen wir alle relevanten Schul- <strong>und</strong> Ausbildungs-<br />

sowie Praktikums- oder Arbeitszeugnisse. Für Positionen<br />

in der Planung, der Bau- oder Projektleitung sind<br />

außerdem Arbeitsproben bzw. eine Projektliste hilfreich.“<br />

Zusammengefasst lässt sich also feststellen, dass kompakte<br />

Bewerbungen gewünscht werden, in denen Bezug auf die<br />

konkrete Stelle genommen wird, Zahlen <strong>und</strong> Fakten chronologisch<br />

<strong>und</strong> damit lesefre<strong>und</strong>lich aufgearbeitet wurden <strong>und</strong> die<br />

relevanten sowie geforderten Anlagen enthalten sind. Alexander<br />

Huber hebt den Stellenwert des Anschreibens als „erste<br />

Arbeitsprobe“ hervor, die selbstverständlich frei von Rechtschreib-<br />

<strong>und</strong> Grammatikfehlern sein sollte.<br />

Wie viele Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen<br />

werden, ist ganz unterschiedlich, <strong>und</strong> auch bezüglich<br />

vorab geführter Telefoninterviews ist keine eindeutige Linie<br />

zu erkennen. Max Fries hält wenig von diesen Telefonaten:<br />

„Wenn ich jemanden unerwartet anrufe, ist er nicht auf ein<br />

Gespräch vorbereitet. Wir wollen aber niemanden in die Ecke<br />

drängen.“ Bei Max Bögl werden im Regelfall drei bis fünf Kandidaten<br />

zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Ihnen gegenüber<br />

sitzen ein Vertreter aus dem Bereich Personal – meist Fries<br />

– sowie ein oder zwei Vertreter des Fachbereichs, der aktuell<br />

Personal anfordert. Zu Beginn des Gesprächs stellt sich die Firmenseite<br />

vor, danach erhält der Bewerber Gelegenheit, sich zu<br />

präsentieren. In Zeiten des Internets erwartet Fries, dass eine<br />

Beschäftigung mit dem Unternehmen erfolgt ist: „Wenn wir<br />

über uns <strong>und</strong> die Stelle sprechen, möchte ich nicht bei null anfangen,<br />

sondern schon etwas in die Tiefe gehen.“ Im Einzelfall<br />

werden konkrete Situationen oder besondere Herausforderungen<br />

der Tätigkeit angesprochen.<br />

Stärken zeigen, Schwächen zugeben<br />

„Ein Bewerber sollte schon ein ges<strong>und</strong>es Selbstbewusstsein<br />

an den Tag legen, ohne dabei überheblich zu wirken“, sagt<br />

Martina Steffen. Der Kandidat sollte deutlich zeigen, dass er<br />

neugierig auf den Job ist, <strong>und</strong> erklären können, warum gerade<br />

er dafür geeignet ist. Als positiv empfindet sie es, wenn der<br />

Bewerber eine ausgeprägte Selbstreflexion zeiget. Er beweise<br />

damit ein gutes Gefühl <strong>und</strong> Wissen um seine eigenen Stärken<br />

<strong>und</strong> auch Schwächen. „Es ist kein Problem, wenn ein Bewerber<br />

zugibt, bestimmte Dinge noch nicht zu können. Wichtig ist,<br />

dass er an diesen Punkten arbeitet“, erläutert Steffen. Darüber<br />

hinaus gibt sie Bewerbern den Tipp, im Gespräch immer authentisch<br />

zu sein: „Wir suchen schließlich keine Schauspieler.“<br />

Bei der Bahn dauert das Vorstellungsgespräch in der<br />

Regel eine bis anderthalb St<strong>und</strong>en, meist nehmen zwei,<br />

manchmal auch drei Unternehmensvertreter von der entsprechenden<br />

Fachabteilung <strong>und</strong> vom Personalbereich teil.<br />

Authentische, selbstbewusste Bewerber kommen gut an, die<br />

„zwischendurch auch einfach mal lächeln“. Wie alle Arbeitgeber<br />

erwartet die Deutsche Bahn eine gute Vorbereitung auf<br />

das Gespräch. „Man sollte wissen, was man will, <strong>und</strong> das dann<br />

auch entsprechend präsentieren können. Wir sehen es gern,


52<br />

BEWERBUNG<br />

Bauunternehmen<br />

wenn jemand für ein Thema brennt.“<br />

Isabel Bayer erlebt es allerdings selten,<br />

dass ein Kandidat unvorbereitet zum Vorstellungsgespräch<br />

erscheint. In Sachen Outfit<br />

rät die Recruiterin zu Businesskleidung. „Es<br />

ist ein offizieller Termin, da sollte man passend gekleidet<br />

sein <strong>und</strong> pünktlich erscheinen.“<br />

Inhaltlich dreht sich alles um die Frage, ob der Bewerber<br />

zur ausgeschriebenen Stelle <strong>und</strong> zum Unternehmen passt. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Fragen beispielsweise zur Motivation,<br />

aber auch Fachfragen gestellt. Oft wird der Bewerber<br />

gebeten, sein Verhalten in einer bestimmten Situation zu beschreiben.<br />

Wie würden Sie das Problem XY lösen? Oder: Wie<br />

sind Sie mit einer selbst erlebten, kritischen Situation umgegangen?<br />

Vor einem Kreuzverhör muss sich kein Bewerber<br />

fürchten. „Wir führen Vorstellungsgespräche im Dialog“, versichert<br />

Isabel Bayer, „<strong>und</strong> beantworten gerne alle Fragen, die der<br />

Kandidat an uns richtet.“<br />

Begeisterung fürs Bauen <strong>und</strong> Teamgeist – diese beiden Dinge<br />

sollte ein Bewerber nach Ansicht von Michael Dombrowski<br />

im Vorstellungsgespräch vermitteln. „Er sollte offen, interessiert<br />

<strong>und</strong> kommunikativ sein. Das sehen wir zum Beispiel daran,<br />

ob er aufmerksam zuhört, Blickkontakt sucht <strong>und</strong> hält,<br />

Fragen stellt <strong>und</strong> alle Gesprächsteilnehmer einbezieht.“ Wer<br />

andere ständig unterbricht, der erweckt nicht den Eindruck,<br />

sich integrieren zu können <strong>und</strong> Entscheidungen anderer zu<br />

akzeptieren. „Es gibt kein Patentrezept, die Teamfähigkeit eines<br />

Bewerbers zu ergründen“, sagt Max Fries. Man könne nur<br />

versuchen, Tendenzen herauszuhören, ob jemand eher ein<br />

Einzelgänger ist oder sich gern in eine Gemeinschaft eingliedert.<br />

Kurt Walther ergänzt, dass es neben der Frage nach der<br />

Teamfähigkeit auch darum gehe, ob der Bewerber in diejenige<br />

Gruppe passt, die verstärkt werden soll.<br />

Die meisten der großen Baufirmen waren Familienunternehmen<br />

oder befinden sich noch heute in Familienbesitz.<br />

Dies hat Auswirkungen auf die Unternehmenskultur <strong>und</strong> das<br />

Wertesystem: „Wir sind ein Familienunternehmen mit mittelständischen<br />

Werten <strong>und</strong> Stärken: Bodenständigkeit <strong>und</strong><br />

8.000<br />

BEWERBUNGEN<br />

gehen jährlich beim<br />

Bauunternehmen Bauer ein.<br />

Partnerschaftlichkeit, aber auch Innovationskraft<br />

<strong>und</strong> Effektivität. Ein Bewerber<br />

passt zu uns, wenn er diese Werte<br />

teilt“, berichtet Michael Dombrowski.<br />

Ist es zu einer Einstellung gekommen, dann<br />

punktet der neue Mitarbeiter bei Goldbeck, wenn er Eigeninitiative<br />

entwickelt <strong>und</strong> offen auf die Kollegen zugeht. „Wir<br />

geben Mitarbeitern sehr früh Verantwortung <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

sich im Unternehmen einzubringen. Wenn das genutzt<br />

wird, profitieren beide“, weiß Kathrin Strehlau. Dass ein neuer<br />

Mitarbeiter wissbegierig ist <strong>und</strong> Strukturen <strong>und</strong> Prozesse hinterfragt,<br />

dies erwartet Michael Dombrowski: „Was ist anders<br />

als beim vorherigen Arbeitgeber? Was ist aus seiner Sicht gut,<br />

was könnte man verbessern?“ Dies erfordere natürlich etwas<br />

Mut <strong>und</strong> Selbstbewusstsein, doch nur so würden Dinge in Gang<br />

gesetzt, „<strong>und</strong> es ist eine gute Gelegenheit, sich zu positionieren<br />

<strong>und</strong> das eigene Potenzial aufzuzeigen“. Bei Bauer wurde bereits<br />

vor längerer Zeit ein Vorschlagswesen eingeführt, „da das aktive<br />

Mitwirken <strong>und</strong> Sich-Einbringen aller Mitarbeiter nur von Vorteil<br />

für das gesamte Unternehmen sein kann“, berichtet Alexander<br />

Huber.<br />

Wolff & Müller bietet mit der hauseigenen Akademie ein<br />

umfangreiches Schulungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm <strong>und</strong><br />

veranstaltet Expertenworkshops sowie Diskussionsr<strong>und</strong>en.<br />

„Wer diese Angebote aktiv nutzt <strong>und</strong> zeigt, dass er sich weiterentwickeln<br />

möchte, macht auf sich aufmerksam“, schließt<br />

Michael Dombrowski.<br />

Die Firmengruppe Max Bögl investiert viel Zeit <strong>und</strong> Geld,<br />

um die Nachwuchskräfte fit für Führungspositionen zu machen,<br />

<strong>und</strong> ist daher selbstverständlich an einer langfristigen<br />

Mitarbeiter-Bindung interessiert. „Nach drei bis fünf Jahren<br />

können wir den Mitarbeitern Baustellen zur eigenständigen<br />

Abwicklung übergeben, später warten Aufgaben in der Projektleitung<br />

<strong>und</strong> schließlich schult der ehemalige Neuling als<br />

Führungskraft selbst junge Bauleiter“, zeigt Max Fries einen<br />

möglichen Weg auf. Tatsächlich sind viele Schlüsselpositionen<br />

des Unternehmens bis hin zur Geschäftsführung mit Eigengewächsen<br />

besetzt. (spo/us)


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54 BEWERBUNG Öffentlicher Dienst<br />

Durchstarten im öffentlichen Dienst<br />

Auf Seiten des Bauherrn zu arbeiten, ist nicht die schlechteste Variante, denn der öffentliche<br />

Dienst bietet neben sicheren Arbeitsplätzen in Dezernaten <strong>und</strong> Ämtern ein breites Aufgabenspektrum<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Dieses reicht von Planungsaufgaben über Projektmanagement<br />

bis zur Bauleitung sowohl im Tief- als auch im Hochbau.<br />

Im öffentlichen Dienst arbeiten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

meist als Angestellte. Wer eine Zusatzprüfung ablegt, kann<br />

als Beamter in den Dienst von B<strong>und</strong>, Land, Kommune oder<br />

Landkreis treten. In allen Institutionen des öffentlichen Dienstes<br />

muss man sich im besonderen Maße in den einschlägigen Gesetzen<br />

<strong>und</strong> Verordnungen oder dem Verwaltungsrecht sowie den<br />

wichtigsten Gerichtsurteilen, Erlassen, Vorschriften <strong>und</strong> Normen<br />

auskennen <strong>und</strong> diese auch anwenden können. Wegen der<br />

Kontakte zur Öffentlichkeit, Politik, Verwaltung <strong>und</strong> Justiz sind<br />

rhetorische Fähigkeiten <strong>und</strong> gutes schriftliches Ausdrucksvermögen<br />

wichtig. Verwaltungen stehen gegenüber der Öffentlichkeit<br />

unter ständigem Rechtfertigungsdruck, schließlich werden<br />

hier Entscheidungen über den Umgang mit Steuergeldern gefällt.<br />

Deshalb müssen Berichte <strong>und</strong> Schriftsätze für die Öffentlichkeit<br />

verständlich gestaltet <strong>und</strong> formuliert werden. Die meisten<br />

Bauverwaltungen nehmen kleinere Bauvorhaben selbst in<br />

die Hand, nur größere Projekte werden in der Regel an externe<br />

Büros fremdvergeben. Im öffentlichen Dienst werden <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> daher auch häufig für Entwurf, Ausschreibung<br />

<strong>und</strong> Bauleitung herangezogen. Meist ist die Bewerbungsmappe<br />

erwünscht, manchen Behörden ist beides recht<br />

oder sie erwarten sogar die Onlinebewerbung.<br />

Worauf Arbeitgeber achten<br />

Wer sich für eine Stelle im öffentlichen Dienst entscheidet, der<br />

sucht in der Regel ein langfristiges <strong>und</strong> sicheres Beschäftigungsverhältnis.<br />

Die in der Privatwirtschaft gelebte <strong>und</strong> häufig<br />

auch geforderte Wechselbereitschaft gibt es hier kaum. „Es<br />

ist eher selten, dass Mitarbeiter gehen, um an einem anderen<br />

Ort eine neue Stelle anzunehmen“, bestätigt Dr. Detlef Kron,<br />

Leiter des Amts für Stadtplanung <strong>und</strong> Stadterneuerung der<br />

Stadt Stuttgart. Eine Fluktuation ergebe sich hauptsächlich<br />

durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter.<br />

Ein weiterer Unterschied zu Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros<br />

oder Bauunternehmen liegt darin, dass es im öffentlichen<br />

Dienst wenig sinnvoll ist, Initiativbewerbungen zu<br />

„Zumeist ist bereits nach der ersten<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e entschieden,<br />

welcher Bewerber sich durchgesetzt<br />

hat.“<br />

„Initiativbewerbungen senden wir<br />

postwendend zurück. Es ist besser,<br />

sich nur auf konkrete Stellenangebote<br />

zu bewerben.“<br />

Dr. Detlef Kron, Leiter des Amts für<br />

Stadtplanung <strong>und</strong> Stadterneuerung<br />

der Stadt Stuttgart<br />

Heinz-Georg Leuer,<br />

Stadtbaurat bei<br />

der Stadt Braunschweig


BEWERBUNG<br />

Öffentlicher Dienst<br />

55<br />

Im öffentlichen Dienst werden <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> häufig auch in der Bauleitung eingesetzt.<br />

verschicken. Der Verwaltungsaufwand, der benötigt werde,<br />

um sie zu sammeln, habe sich als viel zu hoch erwiesen, erläutert<br />

Heinz-Georg Leuer, Stadtbaurat bei der Stadt Braunschweig,<br />

zum Zeitpunkt des <strong>TALIS</strong>-Gesprächs noch Leiter<br />

des Fachbereichs Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr. Unaufgefordert eingehende<br />

Bewerbungen würden daher postwendend zurückgeschickt.<br />

Es sei also angebracht, sich nur auf konkrete Stellenangebote<br />

zu bewerben.<br />

Im Fachbereich Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr sind insgesamt r<strong>und</strong> 130<br />

Mitarbeiter angestellt, 40 von ihnen in den Bereichen Verkehrsplanung<br />

<strong>und</strong> Verkehrsmanagement sowie Entwurf <strong>und</strong> Bau. Eine<br />

Hauptaufgabe der Abteilung Verkehrsplanung <strong>und</strong> Verkehrsmanagement<br />

ist es, generelle Lösungen zum Verkehr der Zukunft zu<br />

gestalten. „Dabei geht es nicht darum, neue Flächen zu schaffen,<br />

sondern Bestandsflächen optimal zu nutzen“, beschreibt Leuer.<br />

In der Abteilung Entwurf <strong>und</strong> Bau entstehen die Ausführungs-<br />

„Wir bieten keine ausbeuterischen<br />

Arbeitsverhältnisse.“<br />

„Ein deutliches Interesse an der Aufgabe<br />

<strong>und</strong> eine denkbare Identifikation<br />

mit dem zukünftigen Arbeitgeber<br />

sollten deutlich spürbar sein.“<br />

Anne Sick, Leiterin des Amts für<br />

Hochbau <strong>und</strong> Gebäudewirtschaft<br />

der Stadt Karlsruhe<br />

Ulrike Willms, ehemals stellvertretende<br />

Amtsleiterin des Amtes für<br />

Brücken <strong>und</strong> Stadtbahnbau<br />

der Stadt Köln


56 BEWERBUNG Öffentlicher Dienst<br />

10<br />

KANDIDATEN<br />

maximal werden im<br />

öffentlichen Dienst bei einer<br />

Bewerbungsr<strong>und</strong>e zum<br />

Vorstellungsgespräch<br />

eingeladen.<br />

pläne, werden in Zusammenarbeit<br />

mit der Vergabestelle die Maßnahmen<br />

ausgeschrieben <strong>und</strong> sind Brückenbau<br />

sowie konstruktiver Ingenieurbau<br />

angesiedelt. Die Mitarbeiter sind<br />

auch zuständig für Bauüberwachung <strong>und</strong><br />

Baumanagement.<br />

Anne Sick, Leiterin des Amts für Hochbau<br />

<strong>und</strong> Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe, nennt<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten, die veranschaulichen, wie umfassend <strong>und</strong><br />

vielschichtig der Berufsalltag ist. 140 Mitarbeiter, davon 125<br />

Vollzeitkräfte, sind zuständig für 690 kommunale <strong>und</strong> 100 angemietete<br />

Gebäude; daneben gibt es weitere angemietete Immobilien.<br />

Der Zuständigkeitsbereich umfasst Errichtung, Bauunterhaltung,<br />

Reinigung, Versorgung, Bewirtschaftung <strong>und</strong><br />

das Flächenmanagement. „Wir sind für den gesamten Lebenszyklus<br />

von Gebäuden zuständig“, erläutert Sick. 25 <strong>Architekten</strong><br />

sind hier für die Leitung <strong>und</strong> Steuerung aller Maßnahmen verantwortlich.<br />

Stellenausschreibungen werden hauptsächlich in der lokalen<br />

<strong>und</strong> überregionalen Presse, den gängigen Onlinebörsen,<br />

Fachzeitschriften <strong>und</strong> natürlich den Portalen der jeweiligen<br />

Stadt veröffentlicht. In den Ausschreibungen der Stadt Braunschweig<br />

heißt es: „Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen<br />

werden in schriftlicher Form (keine E-Mail) erbeten.<br />

Dr. Michael Schlemmer, Abteilungsleiter Personalmanagement<br />

im Amt für Management <strong>und</strong> Controlling der Stadt<br />

Rostock, benennt den Vorteil dieser Variante: „Da am Auswahlverfahren<br />

mehrere Mitarbeiter beteiligt sind, können<br />

die Unterlagen problemlos gesichtet werden.“ Daraus aber<br />

zu schließen, dass im öffentlichen Dienst generell die Bewerbungsmappe<br />

erwartet werde, wäre falsch. Die verschiedenen<br />

Präferenzen zeigt das Beispiel der Stadt Köln: Während Ulrike<br />

Willms, stellvertretende Leiterin des Amtes für Brücken <strong>und</strong><br />

Stadtbahnbau, es für unerheblich hält, „ob die Bewerbung<br />

online oder in der klassischen Variante gestellt wird“, sagt ihr<br />

Kollege Herbert Thelen vom Bauaufsichtsamt: „Die Bewerbung<br />

online per Mail (mit PDF-Anlagen) ist zwar zulässig, wird<br />

aber von uns nicht bevorzugt.“ Als Gründe nennt er, dass noch<br />

keine digitale Sachbearbeitung erfolge <strong>und</strong> daher Unterlagen<br />

in erheblichem Umfang auszudrucken seien. „Zudem hat das<br />

Bauaufsichtsamt die Erfahrung gemacht, dass die Bewerbungen<br />

in der klassischen Bewerbungsmappe<br />

oft eine höhere Qualität haben<br />

als Mail-PDF-Bewerbungen.“ Es<br />

gilt also, in der Ausschreibung nachzulesen,<br />

welche Variante gewünscht ist.<br />

Anforderungen aufmerksam lesen<br />

An das Anschreiben hat Britta Wisch vom<br />

Sachgebiet Personal <strong>und</strong> Organisation der Stadt<br />

Braunschweig klare Ansprüche: „Es muss fehlerfrei sein <strong>und</strong><br />

ich möchte einen Satz lesen wie ,Ich will bei der Stadt Braunschweig<br />

arbeiten, weil …‘“. Wer mit pauschalen Formulierungen<br />

komme, der erwecke nicht den Eindruck, sich mit dem<br />

Unternehmen befasst zu haben. „Wer sich bei uns bewirbt, der<br />

sollte wissen, wie wir organisiert sind <strong>und</strong> dass die Kommunalpolitik<br />

Einfluss auf unsere Arbeit hat“, sagt die Personalerin.<br />

Die Mappe muss zudem den Lebenslauf, Zeugniskopien <strong>und</strong><br />

ein Lichtbild enthalten. Was die Art der Anrede oder die Gestaltung<br />

der Bewerbungsmappe angeht, empfiehlt sie Bewerbern,<br />

immer im Auge zu behalten, wo man sich bewirbt. Während<br />

eine künstlerisch gestaltete Bewerbung im Kulturbereich<br />

sicher gut ankomme, sei im Fachbereich Tiefbau <strong>und</strong> Verkehr<br />

eher „Kreativität in begrenztem Umfang“ angebracht.<br />

Auch Anne Sick wünscht, dass Stellenangebote aufmerksam<br />

gelesen <strong>und</strong> Bewerbungen nicht nach dem Gießkannenprinzip<br />

verschickt werden: „Wenn wir einen Mitarbeiter oder<br />

eine Mitarbeiterin für die Bauunterhaltung suchen, dann muss<br />

er bzw. sie eine Affinität zum Handwerklichen <strong>und</strong> Praktischen<br />

haben. Wer lieber im stillen Kämmerlein Entwürfe zeichnet,<br />

als draußen zu sein, sollte sich auf eine solche Stelle nicht bewerben.“<br />

Von einem Anschreiben erwartet sie, dass es „plausibel<br />

<strong>und</strong> knapp formuliert“ ist. Auch Dr. Michael Schlemmer<br />

schätzt es nicht, wenn Bewerber vom H<strong>und</strong>ertsten ins Tausendste<br />

kommen: „Das Bewerbungsschreiben sollte nicht länger<br />

als eine Seite <strong>und</strong> nicht mit Angaben aus dem Lebenslauf<br />

,überfrachtet‘ sein. Wichtig ist, dass die Motivation des Bewerbers<br />

<strong>und</strong> seine Überzeugung von der Eignung für die Stelle<br />

glaubhaft zum Ausdruck kommen.“<br />

Wie viele Kandidaten zum Vorstellungsgespräch eingeladen<br />

werden, hängt in erster Linie von der Anzahl der Bewerbungen<br />

ab. Um einen guten Vergleich zu haben, sind es laut der TA-<br />

LIS-Gesprächspartner zwischen fünf <strong>und</strong> zehn. „Wir bemühen uns,


BEWERBUNG<br />

Öffentlicher Dienst<br />

57<br />

Checkliste: Bewerbung im öffentlichen Dienst<br />

Unterlagen: Klassische Bewerbung, unbedingt korrekte (Rechtschreibung!) <strong>und</strong> vollständige Unterlagen mit Anschreiben,<br />

Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnissen abgeben, bei <strong>Architekten</strong> eventuell Entwürfe beilegen, wenn gefordert.<br />

Kompetenzen: Gutes Ausdrucksvermögen, Sorgfalt, Kenntnisse rechtlicher Zusammenhänge (Normen, Regelwerke, Gesetze),<br />

gefragt sind vor allem Generalisten, die in zahlreichen Facetten des Bauens tätig sein möchten.<br />

Print-Bewerbung: Im öffentlichen Dienst gern gesehen, teilweise gefordert.<br />

Digitale Bewerbung: Wird die Onlinebewerbung gewünscht, Anhänge nicht größer als 2 MB.<br />

Vorstellungsgespräch: Auf Fachfragen vorbereiten, Interesse <strong>und</strong> Lernbereitschaft zeigen an Planung, Ausschreibung,<br />

Bauleitung sowie Facility Management, da auf Mitarbeiter im öffentlichen Dienst Aufgaben in all diesen Bereichen zukommen.<br />

Fachliteratur: Nicht im Detail, aber zumindest kennen: HOAI 2013 <strong>und</strong> ihre Leistungsphasen, VOB, VOF, Vergaberecht,<br />

öffentliches Baurecht sowie Normen <strong>und</strong> Regelwerke zum jeweiligen Fachgebiet, in dem man sich bewerben möchte.<br />

es an einem Tag zu schaffen, denn wir müssen ja einige Leute<br />

für die Vorstellungsr<strong>und</strong>e freihalten“, erläutert Dr. Detlef Kron.<br />

Bei Bewerbungsgesprächen im öffentlichen Dienst sitzen dem<br />

Bewerber im Normalfall der zuständige Abteilungsleiter sowie<br />

Vertreter der Personalabteilung, des Personalrats, teils auch die<br />

Gleichstellungsbeauftragte <strong>und</strong> ein Schwerbehindertenvertreter<br />

gegenüber. Haben sich auch interne Mitarbeiter auf die vakante<br />

Stelle beworben, werden sie generell gehört. Externe Bewerber<br />

werden dadurch aber nicht ausgeschlossen.<br />

Das fachliche Wissen wird durch praktische Fallbeispiele,<br />

etwa eine Straßenbaumaßnahme, abgefragt. „Wir geben<br />

dem Bewerber Unterlagen <strong>und</strong> nach einer Vorbereitung beschreibt<br />

er, wie er vorgehen <strong>und</strong> das Projekt bearbeiten würde“,<br />

erklärt Britta Wisch. Anhand dieser Beschreibungen sei auch<br />

abzulesen, ob der Kandidat ein Teamplayer oder ein Einzelkämpfer<br />

ist. Anne Sick berichtet, dass die Aufgabenstellung<br />

manchmal bereits eine Woche vorher ausgegeben werde, um<br />

eine Vorbereitung zu ermöglichen. „Uns interessiert, was die<br />

Leute wissen, nicht, was sie nicht wissen“, erläutert Sick. Vor<br />

allen Dingen wolle man niemanden in Verlegenheit bringen<br />

oder auflaufen lassen.<br />

Nicht als Alleskönner auftreten<br />

Dr. Detlef Kron rät Bewerbern davon ab, im Vorstellungsgespräch<br />

aufzuschneiden <strong>und</strong> sich als Alleskönner darzustellen:<br />

„Wenn jemand erzählt, dass er nur ein Jahr im Büro xy<br />

gearbeitet hat <strong>und</strong> uns dann einen Bebauungsplan, eine Rahmenplanung<br />

<strong>und</strong> einen gewonnenen Wettbewerb präsentiert,<br />

dann wissen wir als Kenner der Materie, dass dies nur als Teamleistung<br />

möglich war.“ Spätestens an dieser Stelle sei Ehrlichkeit<br />

gefragt, denn „wer trotz Nachfrage dabei bleibt, dass er<br />

das alles allein gemacht hat, der macht es uns schwer, überhaupt<br />

etwas zu glauben, was er sagt“.<br />

Laut Anne Sick glauben einige Leute noch immer, dass es<br />

im Amt gemächlicher zuginge als anderswo oder dass die Arbeit<br />

im öffentlichen Dienst niederschwelliger sei. „Dem ist<br />

nicht so“, widerspricht sie vehement. Die Mitarbeiter würden<br />

gefordert <strong>und</strong> gefördert. „In vielen Architekturbüros machen<br />

AIPler immer die gleichen Tätigkeiten, bei uns durchlaufen sie<br />

die gesamte Bandbreite. Wenn möglich, geben wir ihnen sogar<br />

ein kleines, eigenverantwortliches Projekt.“ Ein weiterer Vorteil<br />

sei, „dass wir keine ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse<br />

haben“, so Sick. Reine Bauchentscheidungen für oder gegen<br />

einen Bewerber gibt es im öffentlichen Dienst nicht. Die verschiedenen<br />

Bereiche des Gesprächs werden bepunktet <strong>und</strong> so<br />

schließlich ein Ranking festgestellt. Das Verfahren wird dokumentiert,<br />

da die Möglichkeit einer Konkurrentenklage besteht.<br />

Meist sei bereits nach der ersten Gesprächsr<strong>und</strong>e entschieden,<br />

welcher Bewerber sich durchgesetzt habe, sagt Dr. Detlef Kron.<br />

Sollte das Gremium einen Kandidaten ausgewählt haben, der<br />

jedoch absagt, bedeute das nicht automatisch, dass der zweite<br />

nachrückt. In diesem Fall sei sowohl eine weitere kleine Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />

möglich als auch eine erneute Ausschreibung<br />

der Stelle. (spo/us)


Newcomer-Wettbewerb für (Innen-)<strong>Architekten</strong>/innen<br />

Tile Award 2017 von Agrob Buchtal:<br />

Keramische Kreativität pur<br />

Der TILE AWARD richtet sich an Newcomer-(Innen)<strong>Architekten</strong>/innen bis 38 Jahre <strong>und</strong> ist ein Kreativwettbewerb initiiert von der Marke AGROB BUCHTAL.<br />

Die Intention dabei ist, die schöpferischen Möglichkeiten von Keramikfliesen experimentell zu beleuchten. Die Resonanz bei der Premiere 2010 war so<br />

groß, dass der Wettbewerb 2012 <strong>und</strong> 2014 fortgesetzt <strong>und</strong> 2017 bereits zum vierten Mal ausgelobt wurde. Im Frühjahr 2018 wurden die Gewinner/innen<br />

gekürt <strong>und</strong> die entsprechenden Entwürfe im Originalmaßstab gebaut <strong>und</strong> fotografiert.<br />

Die Aufgabe<br />

Gesucht wurden frische Ideen zum Thema „Farbe <strong>und</strong> Patterns in der Architektur“. Dabei sollten Räume innovativ mit Keramikfliesen gestaltet werden, um so<br />

die vielfältigen Möglichkeiten dieses Baumaterials <strong>und</strong> Kulturgutes aufzuzeigen. Bis Ende Mai 2017 konnten Entwürfe in den Kategorien HELP/CARE, MOBILE/<br />

TRANSIT <strong>und</strong> SHOP/SHOW eingereicht werden. In einer ersten Sitzung wählte die Fachjury mit<br />

• Brendan MacFarlane (Jakob + MacFarlane, FR‐Paris)<br />

• Johan Oscarson (Elding Oscarson, SE‐Stockholm)<br />

• Michael Stoz (Partner AG, DE‐Offenburg)<br />

• Boštjan Vuga (SADAR+VUGA d.o.o., SL‐Ljubljana)<br />

• Christian Waldner (AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, AT‐Wien/DE‐München)<br />

aus 65 Arbeiten, die aus 23 Ländern kamen, die neun besten Entwürfe aus:<br />

• Iceland shop house von Olga Solomatina, RU-Moskau<br />

• Kawalki von Malwina Borowiec + Karolina Chodur, Pigalopus, PL-Warschau<br />

• Light Emitting Tile: L.E.T. von Prajapati Piyush, Godwin Austen Johnson, AE-Dubai<br />

• New Delft Blue von Agata Kycia, DE-Berlin<br />

• RE:Tile von Andreas Crynen, Ingenhoven Architects, DE-Mönchengladbach (Gewinner)<br />

• Stay Unique von Agnes Tröger-Morguet, Agnes Morguet Innenarch.&Design, DE-Köln (Gewinnerin)<br />

• Systems von Joa Herrenknecht, Studio Joa Herrenknecht, DE-Berlin<br />

• Transmittance von Avishkar Bharati, JDAP Design-Architecture-Planning, IN-Mumbai (Gewinner)<br />

• Travellers Wheel von Joao Araujo Sousa + Joana Correia Silva, Arquitectura, PT-Porto<br />

Die Konkretisierung<br />

Diese neun Entwurfsverfasser/innen wurden im Herbst 2017 zu einer Workshop-Reise nach Island eingeladen, um dort ihre eingereichten Entwürfe in inspirierender<br />

Umgebung zusammen mit Experten von Agrob Buchtal zu diskutieren <strong>und</strong> zu verfeinern. Im 1. Quartal 2018 kürte dann die Fachjury die drei Gewinner/<br />

innen (in der obigen alphabetischen Darstellung fett hervorgehoben), deren Entwürfe anschließend als 1:1-Modell gebaut <strong>und</strong> professionell fotografiert<br />

wurden. Diese „sichtbaren End-Ergebnisse“ wurden dann ab dem 2. Quartal 2018 entsprechend kommuniziert, insbesondere im AGROB BUCHTAL-Magazin<br />

„about:ceramic tiles“, das international kursiert <strong>und</strong> somit entsprechend breite Wirkung entfaltet.<br />

Das Resümee<br />

Auch beim vierten TILE AWARD von AGROB BUCHTAL wurde die Gr<strong>und</strong>-Intention erreicht: Die Resultate überzeugen durch unorthodoxe <strong>und</strong> kreative Umsetzung<br />

der Aufgabenstellungen - ein Effekt, der ausdrücklich erwünscht ist <strong>und</strong> das schier unerschöpfliche schöpferische Repertoire von Keramikfliesen belegt,<br />

auch <strong>und</strong> gerade wenn es um Farbe, Muster, Proportion <strong>und</strong> Form als elementare Stilmittel der Architektur geht. Für die Teilnehmer/innen bot der Wettbewerb<br />

auch diesmal die Möglichkeit, das eigene Potenzial <strong>und</strong> jene des Baustoffs auszuloten, sich mit anderen Kreativen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu messen<br />

bzw. beim Workshop auszutauschen <strong>und</strong> durch die damit zusammenhängenden Kommunikationsmaßnahmen die Reputation zu erhöhen. Die Teilnahme lohnt<br />

sich demnach in mehrfacher Hinsicht <strong>und</strong> sollte Ansporn zum zukünftigen Mitmachen sein (Details dazu stehen derzeit noch nicht fest <strong>und</strong> werden zu gegebener<br />

Zeit von AGROB BUCHTAL bekannt gegeben). www.agrob-buchtal.de


Die Teilnehmer<br />

des Workshops<br />

auf Island bei<br />

der Arbeit mit<br />

grandioser<br />

Landschaft als<br />

inspirierende<br />

Kulisse.<br />

Farbe, Muster,<br />

Proportion<br />

<strong>und</strong> Form als<br />

Kern-Elemente<br />

der Architektur<br />

können mit Keramik<br />

kreativ umgesetzt<br />

werden.<br />

Gewinnerin: Stay Unique von Agnes Tröger-Morguet,<br />

Agnes Morguet Innenarch. & Design, DE-Köln<br />

Auszug aus dem Jury-Urteil: Mit einer ausreichend großen Farbpalette ist es<br />

möglich, einen Katalog von Pixelfarben zu schaffen, der für jedes beliebige<br />

Bildmotiv verwendet werden kann. Die Pixel könnten an den Wänden jedes<br />

Krankenhauszimmers neu zusammengesetzt werden <strong>und</strong> dadurch ein<br />

einzigartiges Erlebnis erzeugen.<br />

Entwurf<br />

gebautes 1:1-Modell<br />

Gewinner: RE:Tile von Andreas Crynen,<br />

Ingenhoven Architects, DE-Mönchengladbach<br />

Auszug aus dem Jury-Urteil: Dieser Entwurf arbeitet<br />

mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln:<br />

Mit zwei Fliesenformaten <strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Farbgebung wird ein äußerst interessanter Effekt<br />

erzielt, der der planen Fliesenfläche eine scheinbare<br />

Dreidimensionalität verleiht.<br />

Entwurf<br />

gebautes 1:1-Modell<br />

Gewinner: Transmittance von Avishkar Bharati,<br />

JDAP Design-Architecture-Planning, IN-Mumbai<br />

Auszug aus dem Jury-Urteil: Dieses Konzept zeigt Keramik als temporäre<br />

Installation im öffentlichen Raum, die sich als lichtdurchfluteter<br />

Showroom oder Informationsstand an publikumsstarken Orten<br />

umsetzen lässt. Die unterschiedlichen Längen der Keramik-Elemente<br />

unterstützen die geschwungene Anmutung des Baukörpers <strong>und</strong><br />

fügen der Formensprache eine weitere Ebene hinzu.<br />

Entwurf<br />

gebautes 1:1-Modell


60<br />

BEWERBUNG<br />

Online<br />

Die digitale Bewerbung<br />

Das digitale Übersenden von Bewerbungsunterlagen erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br />

Auch die Präsenz in sozialen Netzwerken kann für die Karriere förderlich sein, vorausgesetzt,<br />

man beherzigt einige ungeschriebene Regeln. Tipps für einen positiven Auftritt im Netz.<br />

Zumeist größere Unternehmen fordern Bewerber zunehmend<br />

auf, ein Bewerbungsformular auf der Firmen-Website<br />

auszufüllen. Dies soll vor allem Kosten <strong>und</strong> Zeit<br />

sparen. Nachteilig ist, dass für die Darstellung spezieller Interessen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten nur ein begrenzter Raum zur Verfügung<br />

steht. Trotzdem sollte man nicht zusätzlich eine Bewerbung<br />

verschicken, sondern sich genau überlegen, wie sich die Botschaft<br />

„Ich bin der oder die Richtige“ einflechten lässt. Sorgen<br />

Sie für eine seriöse Absenderadresse. Prachtkerl@gmx.de<br />

kommt mit Sicherheit nicht gut an.<br />

Die Bewerbung per E-Mail zu versenden, wird auch bei<br />

mittelständischen <strong>und</strong> kleinen Unternehmen immer beliebter<br />

– allerdings sollte man das nur tun, wenn es ausdrücklich<br />

gefordert oder vorher abgesprochen ist. Blindbewerbungen<br />

auf diesem Wege gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit unter.<br />

In der Betreffzeile sollten das Wort „Bewerbung“ sowie<br />

gegebenenfalls der Titel der Stellenanzeige beziehungsweise<br />

der Bezug zu einem Telefonat mit Datum erscheinen. Im<br />

Anschreiben darf keinesfalls der allgemein übliche, lockere<br />

E-Mail-Jargon angeschlagen werden. Alle Regeln der Kunst einer<br />

seriösen Selbstpräsentation gelten selbstverständlich auch<br />

hier. Lebenslauf, eventuell auch das Anschreiben <strong>und</strong> sonstige<br />

Anlagen werden als Anhang mitgeschickt. Machen Sie es dem<br />

Empfänger nicht unnötig schwer. Anhänge größer als zwei Megabyte<br />

sind tabu. <strong>Architekten</strong>, die Entwurfszeichnungen oder<br />

Präsentationen mitschicken möchten, sollten darauf achten.<br />

Die schönsten E-Mail-Bewerbungen landen im virtuellen Papierkorb,<br />

wenn sie zu groß sind oder sich nicht öffnen lassen.<br />

Der Empfänger hat wenig Lust, mehr als drei Anhänge anzuklicken<br />

<strong>und</strong> auszudrucken. Daher die Empfehlung: Konvertieren<br />

Sie die Anhänge in ein PDF-Format. Diese Dateien kann jeder lesen,<br />

sie sind nicht virenanfällig <strong>und</strong> in der Regel relativ klein. Sie<br />

brauchen auch keine Sorge zu haben, dass der Text verrutscht,<br />

wie es manchmal bei Worddokumenten passiert. Man kann<br />

übrigens die gesamte Bewerbung einschließlich Anschreiben<br />

mit Bild, Lebenslauf <strong>und</strong> ausgewählten Zeugnissen in einem<br />

einzigen Dokument zusammenfassen. Dazu benötigen Sie nur<br />

einen PDF-Konverter. Die Software gibt es von mehreren Anbietern<br />

kostenlos im Internet als Freeware (zum Beispiel „pdfcreator“).<br />

Unglücklich ist der Verweis auf eine Bewerberhomepage.<br />

Auch ein Stick mit einer Präsentation – unter <strong>Architekten</strong> sehr<br />

beliebt – bedeutet für die Personalverantwortlichen Mehrarbeit,<br />

die sie oft nicht bereit sind zu leisten, denn manchmal<br />

fehlen bestimmte Programme, um die Dateien zu öffnen. Das<br />

allein kann das Aus einer eigentlich sehr gut vorbereiteten Bewerbung<br />

bedeuten.


BEWERBUNG Online<br />

61<br />

Social Media:<br />

Netzwerken leicht gemacht<br />

Personaler nutzen heute auch soziale Netze wie Xing, Twitter<br />

oder Facebook, um sich ein Gesamtbild über besonders<br />

vielversprechende Kandidaten zu verschaffen. Von daher<br />

hat es zahlreiche Vorteile, sich auch online zu positionieren<br />

<strong>und</strong> beispielsweise seinen Lebenslauf in der Datenbank einer<br />

Jobbörse zu hinterlegen, um sich finden zu lassen. Im<br />

Fachjargon spricht man von passiver Bewerbung. Empfehlenswert<br />

für Berufseinsteiger ist ein kostenloses Profil auf<br />

dem Business-Netzwerk Xing. Es eignet sich insbesondere<br />

für das Netzwerken im deutschsprachigen Raum. Wer internationaler<br />

unterwegs ist, sollte Linkedin nutzen. Über beide<br />

Plattformen können Sie ohne viel Aufwand mit ehemaligen<br />

Kommilitonen, Kollegen oder Arbeitgebern in Kontakt bleiben<br />

<strong>und</strong> erhöhen die Chance, beruflich interessanten Leuten<br />

früher oder später wieder „über den Weg zu laufen“. Wenn<br />

Sie beim Branchenriesen Facebook ein Personenprofil haben,<br />

sollten Sie zunächst überlegen, ob dies die eigene Person in<br />

beruflicher Hinsicht vorteilhaft präsentiert. Im Klartext: Was<br />

sieht ein potenzieller Arbeitgeber hier von Ihnen? Unpassende<br />

Fotos etc. sollten Sie also entweder rechtzeitig löschen<br />

oder sich ein zweites Personenprofil für die rein berufliche<br />

Nutzung anlegen.<br />

Empfehlenswerte<br />

elektronische Post<br />

Newsletter können ganz schön nervig sein, vor allem wenn<br />

sie jeden Tag kommen <strong>und</strong> man sie eigentlich gar nicht bestellt<br />

hat. Oft paaren sich inhaltslose Meldungen mit vielen<br />

Werbebannern. Letzteres muss kein Zeichen für mangelnde<br />

Qualität sein, denn guter Journalismus kostet nun mal Geld.<br />

Viele Verlage finanzieren daher ihre Inhalte über Werbung,<br />

was gar nicht mal schlecht sein muss, denn viele Anzeigen<br />

transportieren ebenfalls wichtige, inspirierende Informationen.<br />

Ein Newsletter, vorausgesetzt er ist gut gemacht, kann<br />

für die Bewerbung <strong>und</strong> für die eigene Arbeit sehr bereichernd<br />

sein, denn Sie als Nutzer müssen sich in der unübersichtlichen<br />

Weite des Netzes nicht selbst auf die Suche nach Interessantem<br />

machen. Das übernimmt der Redakteur des Newsletters<br />

für Sie. Die folgenden Newsletter aus dem Bau- <strong>und</strong> Architekturbereich<br />

können wir jungen <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />

empfehlen:


62<br />

BEWERBUNG<br />

Online<br />

Checkliste: Onlinebewerbung<br />

Absenderadresse: Seriöse Adresse wie etwa vorname.zuname@anbieter.de benutzen.<br />

Anhänge: Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnis möglichst in einer Datei (PDF-Format).<br />

Blindbewerbung per E-Mail: Geht in den allermeisten Fällen unter.<br />

Größe: Insgesamt höchstens 2 MB.<br />

Professionalität: Es gelten dieselben Regeln wie bei einer Bewerbung in Papierform, nur die Versandart ist anders.<br />

Architekturmeldungen.de<br />

Auf der Internetseite Architekturmeldungen.de laufen zahlreiche<br />

Nachrichten aus dem Architekturbereich zusammen. Der kostenlose<br />

Newsletter erscheint (fast) jeden Sonntagmorgen mit<br />

den interessantesten <strong>und</strong> neuesten Meldungen per E-Mail.<br />

Für wen? <strong>Architekten</strong>.<br />

Mehrwert: Bewerber sollten über eine gute architektonische<br />

Allgemeinbildung verfügen, denn im Vorstellungsgespräch<br />

kann es durchaus passieren, dass man über das eine<br />

oder andere aktuelle Thema plaudert. Mit diesem Newsletter<br />

bleiben Sie up to date.<br />

Werbung: Selten.<br />

Bestellmöglichkeit: www.architekturmeldungen.de/<br />

kontakt/newsletter<br />

Bauingenieur24.de<br />

Die Internetseite Bauingenieur24.de informiert über alle Facetten<br />

des Bauens <strong>und</strong> bietet einen umfangreichen Stellenmarkt.<br />

Einmal im Monat erscheint der Newsletter mit Fachinformationen<br />

<strong>und</strong> aktuellen Nachrichten.<br />

Für wen? <strong>Bauingenieure</strong>, Tragwerksplaner.<br />

Werbung: Keine.<br />

Bestellmöglichkeit: www.bauingenieur24.de/newsletter<br />

-jobletter/<br />

Baunetz.de/campus<br />

Baunetz.de gibt einen speziellen Newsletter für Architekturstudierende<br />

heraus, der aber auch für Absolventen interessant<br />

ist. Dieser erscheint wöchentlich <strong>und</strong> informiert über<br />

Aktuelles, Termine, Jobs <strong>und</strong> Wettbewerbe speziell für junge<br />

<strong>Architekten</strong>.<br />

Für wen? <strong>Architekten</strong>, die an Wettbewerben interessiert sind.<br />

Werbung: Sehr dezent über einen Hauptsponsor.<br />

Bestellmöglichkeit: www.baunetz.de/newsletter/<br />

verwaltung.html<br />

Talisonline<br />

Unser eigener Newsletter erscheint alle 14 Tage <strong>und</strong> stellt<br />

Bewerbungstipps sowie einen Überblick interessanter Meldungen<br />

r<strong>und</strong> ums Bauen von anderen Bauportalen sowie aus<br />

Magazinen <strong>und</strong> Tageszeitungen zusammen. Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die Linkliste mit Jobangeboten speziell für Berufsanfänger<br />

im Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen.<br />

Für wen? <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, die den Arbeitsmarkt<br />

beobachten wollen.<br />

Werbung: Noch keine.<br />

Bestellmöglichkeit: www.talisonline.de/<br />

newsletteranmelden (es/us)


Innenausbau nicht dargestellt<br />

Anschlüsse luftdicht herstellen<br />

Wandstärke variabel<br />

Dämmstärke variabel<br />

Hinweis:<br />

Dieses Detail ist ein allgemeiner Vorschlag, der schematisch eine mögliche<br />

Ausführung darstellt. Verwendbarkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit sind beim jeweiligen<br />

Bauvorhaben in Eigenverantwortung zu prüfen.<br />

Angrenzende Gewerke sind nur schematisch dargestellt.<br />

Die Vorgaben aus entsprechenden Normen, sowie der jeweiligen<br />

Systemzulassungen <strong>und</strong> Merkblättern sind zu beachten. Alle Vorgaben <strong>und</strong><br />

Annahmen sind auf die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.<br />

Inhalt<br />

M<br />

Dacheindeckung nicht dargestellt<br />

Hinterfüllmaterial (PE-R<strong>und</strong>schnur)<br />

systemzugehöriger Fugendichtstoff<br />

Kellenschnitt oder Anputzleiste<br />

Wandkonstruktion<br />

Klebemörtel<br />

min. 60% Flächenanteil<br />

Dämmstoff<br />

Unterputz<br />

1. Arbeitsgang<br />

Bewehrungsgewebe im oberen Drittel<br />

Unterputz<br />

2. Arbeitsgang<br />

nass-in-nass aufgebracht<br />

eventuell nur überspachteln<br />

der Dübelköpfe<br />

Verlegemörtel ca. 3 mm<br />

Feldhaus-Riemchen 9 oder 14 mm<br />

Fugenmörtel<br />

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Dach, Ortgang<br />

Sparren sichtbar<br />

Vertikalschnitt<br />

1:5 Blatt FH_DE_VS_Ortgang_1<br />

Stand 06.12.2016<br />

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64 BEWERBUNG Gehalt<br />

Erfolgreich in die Gehaltsverhandlung<br />

Verdienen, was man verdient – dieses Ziel zu erreichen, ist alles andere als einfach.<br />

Denn das individuelle Gehalt hängt von vielen Faktoren ab. Im Internet finden sich lediglich<br />

Durchschnittswerte, die Bewerbern wegen der zu großen Spannweite wenig nutzen.<br />

Den Gr<strong>und</strong> dafür verrät Ihnen dieser Beitrag.<br />

Bevor es um Zahlen geht, eine wichtige Info vorweg: Wenn<br />

Sie mit Ihrem Arbeitgeber über das Gehalt reden, geht<br />

es immer um das Jahresgehalt. Warum? Wenn Sie ein<br />

Auto kaufen, möchten Sie den Preis erfahren. So geht es einem<br />

Arbeitgeber auch. Das Jahresgehalt spiegelt den „Preis“ Ihrer<br />

Arbeitskraft am besten wider. Es enthält sämtliche Bestandteile,<br />

aus denen sich Ihr jährliches Arbeitseinkommen zusammensetzt.<br />

Dazu zählen ein fester Anteil aus Steuern, Versicherungen<br />

<strong>und</strong> Nettogehalt sowie ein möglicher variabler Anteil<br />

aus Sonderzahlungen wie ein 13. Monatsgehalt, Arbeitnehmersparzulagen,<br />

Urlaubsgeld, Dienstwagen, Firmenbeteiligungen<br />

<strong>und</strong> andere geldwerte Vorteile. Im sogenannten Monatsgehalt<br />

ist kein variabler Anteil enthalten, daher eignet es sich nicht für<br />

die Gehaltsverhandlung. Bitte auch niemals ein Nettogehalt<br />

angeben. Da es von Ihren persönlichen Lebensumständen abhängt,<br />

hat es für die Gehaltsverhandlung keine Aussagekraft.<br />

Bei den im Folgenden genannten Gehältern handelt es sich um<br />

Jahresgehälter, in denen der variable Anteil bereits enthalten<br />

ist. Eine Ausnahme bilden die Angaben zu den Tarifgehältern.<br />

Diese sind aus den Monatsgehältern ohne Zulagen errechnet.<br />

Wer sich an Tarifgehältern orientieren möchte, kann also noch<br />

eine Schippe für Zulagen drauflegen.<br />

Welche Faktoren das Gehalt<br />

beeinflussen<br />

Laut Gehaltsanalysedatenbank des Gehaltsspezialisten Personalmarkt.de<br />

erhalten <strong>Architekten</strong> in den ersten Berufsjahren<br />

ein Jahresgehalt von durchschnittlich knapp 31.000 Euro,<br />

<strong>Bauingenieure</strong> bekommen fast 39.000 Euro. Die Gehälter für<br />

Berufseinsteiger im Planungs- <strong>und</strong> Bauwesen schwanken zwischen<br />

24.000 <strong>und</strong> über 34.000 Euro im Jahr. Bewerber, die<br />

sich auf dieser Bandbreite nicht richtig einzuordnen wissen,<br />

verkaufen sich entweder unter Wert oder werden als realitätsfern<br />

abgestempelt. Wer das richtige Maß finden will, muss die<br />

Einflussfaktoren auf die Höhe des Gehalts kennen. Die wichtigsten<br />

sind: Berufserfahrung, die Größe der Firma, der Arbeitgeber<br />

– also Baugewerbe oder Planungsbüro – <strong>und</strong> die Region.<br />

Faktor Firmengröße<br />

Mit zunehmender Firmengröße steigt das Gehalt für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, wie eine Auswertung von Personalmarkt.de<br />

zeigt. Mittelgroße Firmen mit bis zu 1.000<br />

Mitarbeitern zahlen für <strong>Bauingenieure</strong> fast 15 Prozent, Großunternehmen<br />

sogar ein Drittel mehr als kleine Firmen mit weniger<br />

als 100 Mitarbeitern. Bei <strong>Architekten</strong> ist der Unterschied<br />

noch gravierender – sie können in mittelgroßen Firmen fast ein<br />

Drittel, in Großkonzernen sogar gut die Hälfte mehr verdienen<br />

als in Kleinunternehmen.<br />

Faktor Berufserfahrung<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Berufserfahrung. Nach drei Jahren<br />

erhöht sich das Durchschnittsgehalt bei beiden Berufsgruppen<br />

um ca. 15 Prozent. Nach zehn Jahren verdienen <strong>Bauingenieure</strong><br />

etwa ein Drittel mehr als am Anfang, bei <strong>Architekten</strong><br />

schlägt die Berufserfahrung mit 40 Prozent Gehaltssteigerung<br />

zu Buche. Je mehr Berufserfahrung Sie vorweisen können,<br />

umso wertvoller ist Ihre Arbeitskraft. Der Job als Werkstudent<br />

im Ingenieurbüro ist also echt Gold wert.<br />

Faktor Arbeitgeber<br />

Das Forschungsinstitut Hommerich hat 2012 Mitglieder aller<br />

deutschen <strong>Architekten</strong>kammern nach ihrer Vergütung befragt.<br />

Am Beispiel Bayern zeigt sich, wie unterschiedlich die verschiedenen<br />

Arbeitgeber ihre Angestellten vergüten. Am wenigsten<br />

kann man demnach in Architektur- <strong>und</strong> Planungsbüros verdienen,<br />

der öffentliche Dienst bietet ein Viertel mehr, Spitzengehälter<br />

zahlt die gewerbliche Wirtschaft. Bauleiter in einem<br />

Bauunternehmen können 50 Prozent mehr verdienen als die<br />

Kollegen im Planungsbüro.<br />

Faktor Region<br />

Laut Hommerich gelten die Abstufungen bezüglich des Arbeitgebers<br />

für alle B<strong>und</strong>esländer, wobei es starke regionale<br />

Gehaltsunterschiede gibt. Nach seinen Berechnungen verdienen<br />

<strong>Architekten</strong> in einem Planungsbüro in Hamburg, Rheinland-Pfalz<br />

oder Hessen ein Drittel mehr als in Sachsen-Anhalt,<br />

im Saarland oder in Brandenburg. Auf Gr<strong>und</strong>lage von Ingenieureinstiegsgehältern<br />

nennt die Internetseite berufsstart.de<br />

ein Gehaltsgefälle zwischen Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong><br />

Bayern von fast 50 Prozent, auch in Niedersachsen <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />

wird 40 Prozent mehr verdient als in den<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern.<br />

Faktor Studienabschluss<br />

Nach einer Auswertung von berufsstart.de erhalten Absolventen<br />

mit einem Masterabschluss knapp 15 Prozent mehr Gehalt


BEWERBUNG<br />

Gehalt<br />

65<br />

Einflussfaktoren auf das Gehalt<br />

von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />

als mit Bachelorabschluss, der öffentliche Dienst legt für einen<br />

Master sogar 20 Prozent drauf. Zwischen Master <strong>und</strong> Diplom<br />

unterscheiden Arbeitgeber offenbar kaum noch, der Gehaltsunterschied<br />

beträgt gerade einmal zwei Prozent; genauso wenig<br />

scheint sich ein Universitätsmaster gegenüber einem Fachhochschulmaster<br />

gehaltssteigernd auszuwirken. Hinsichtlich<br />

guter Zensuren sprechen manche Studien von 15 Prozent mehr<br />

Gehalt bei einem Superzeugnis. Da viele Arbeitgeber gar nicht<br />

auf Noten, sondern rein auf Berufserfahrung schauen, sollte<br />

man den Faktor allerdings nicht überbewerten. Sie können ihn<br />

aber im Verhandlungsgespräch als Trumpf benutzen; Gleiches<br />

gilt für eine kurze Studiendauer.<br />

Firmengröße<br />

(Bauingenieur)<br />

Firmengröße<br />

(Architekt)<br />

Berufserfahrung<br />

(Bauingenieur)<br />

< 100 Mitarbeiter<br />

100 – 1.000 Mitarbeiter<br />

> 1.000 Mitarbeiter<br />

< 100 Mitarbeiter<br />

100 – 1.000 Mitarbeiter<br />

> 1.000 Mitarbeiter<br />

< 3 Jahre<br />

3 bis 6 Jahre<br />

7 bis 10 Jahre<br />

1<br />

1,14<br />

1,27<br />

1<br />

1,33<br />

1,63<br />

1<br />

1,13<br />

1,29<br />

Tarifgehälter: Eine gute<br />

Orientierungshilfe<br />

Berufseinsteiger, die nach Tarif bezahlt werden, können sich<br />

glücklich schätzen, denn Tarif-Einstiegsgehälter liegen oft deutlich<br />

über den frei verhandelten Gehältern. Nur wenige Arbeitgeber,<br />

hierzu zählen der öffentliche Dienst oder große Bauunternehmen,<br />

sind jedoch an Tarifverträge geb<strong>und</strong>en. Der Vertrag<br />

regelt neben der Höhe des Gehalts auch den Urlaubsanspruch,<br />

Kündigungsfristen <strong>und</strong> Sonderzahlungen. Besonders im Architekturbereich<br />

werden die Gehälter in der Regel frei verhandelt.<br />

Trotzdem sollten Sie sich in Sachen Tarifgehälter schlau machen,<br />

denn viele nicht-tarifgeb<strong>und</strong>ene Arbeitgeber, auch Planungsbüros,<br />

orientieren sich an ihnen. In manchen Stellenausschreibungen<br />

heißt es „Wir zahlen nach Tarif“ oder sogar „übertariflich“.<br />

Auch zeigen Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber, dass Sie recherchiert<br />

<strong>und</strong> Ihre Gehaltsforderungen an real gezahlten Gehältern<br />

ausgerichtet haben.<br />

Die deutsche Tariflandschaft ist unübersichtlich <strong>und</strong> verwirrend,<br />

es gibt hierzulande 73.000 Tarifverträge. Man unterscheidet<br />

zwischen Flächentarifverträgen, die für die Beschäftigten<br />

ganzer Branchen gelten, <strong>und</strong> Firmen- bzw. Haustarifverträgen<br />

für Mitarbeiter in großen Unternehmen. Konzerne wie die<br />

Deutsche Bahn haben zum Beispiel einen Haustarifvertrag. Tarifverträge<br />

werden zwischen Arbeitgebern <strong>und</strong> Arbeitnehmern<br />

geschlossen. Am Verhandlungstisch sitzen in der Regel Gewerkschaften<br />

als Vertreter der Arbeitnehmer, für die Arbeitgeber<br />

spricht meist ein spezieller Arbeitgeberverband. Jeder will für<br />

seine Partei das Beste herausholen, daher ziehen sich Tarifvertragsverhandlungen<br />

manchmal über Monate hinweg. Am Ende<br />

eines zähen Gerangels steht ein Kompromiss, der beiden Seiten<br />

einigermaßen gerecht wird – auch wenn die jeweiligen Verhandlungsführer<br />

natürlich das Gegenteil behaupten.<br />

Tarifverträge für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

Der „Tarifvertrag für Architektur-, Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros“<br />

wurde zwischen dem Arbeitgeberverband selbständiger<br />

Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (ASIA) <strong>und</strong> der Gewerkschaft Verdi<br />

Berufserfahrung<br />

(Architekt)<br />

Arbeitgeber<br />

Abschluss<br />

Region<br />

(Architekt)<br />

Region<br />

(Bauingenieur)<br />

< 3 Jahre<br />

3 bis 6 Jahre<br />

7 bis 10 Jahre<br />

Planungsbüro<br />

öffentlicher Dienst<br />

gewerbl. Wirtschaft<br />

Bachelor<br />

Master<br />

Diplom<br />

Sachsen-Anhalt, Saarland, Brandenburg<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niedersachsen, Baden-Württemberg<br />

Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

Faktoren: eigene Berechnungen,<br />

Datengr<strong>und</strong>lage Firmengröße/Berufserfahrung: Personalmarkt.de,<br />

Arbeitgeber: Hommerich Forschung, Abschluss/Region: <strong>Berufsstart</strong>.de<br />

geschlossen. Der jüngste Gehaltstarifvertrag ist seit dem 1. Mai<br />

2018 gültig. Berufseinsteiger in der Gehaltsklasse T4 bekämen<br />

danach im ersten Jahr knapp 37.330 Euro. Gehaltsklasse T3 ist<br />

eigentlich für Mitarbeiter ohne Hochschulabschluss, damit<br />

würden Berufsanfänger gut 31.600 Euro pro Jahr verdienen. Zulagen<br />

wie Weihnachts- <strong>und</strong> Urlaubsgeld kommen noch hinzu.<br />

In diesem Tarifvertrag ist beispielsweise eine Sondervergütung<br />

von 30 Prozent bei mindestens elfmonatiger Betriebszugehörigkeit<br />

vereinbart.<br />

1<br />

1,17<br />

1,39<br />

1<br />

1,25<br />

1,54<br />

1<br />

1,13<br />

1,15<br />

1<br />

1,3<br />

1<br />

1,40<br />

1,47<br />

0 0,5 1 1,5


66 BEWERBUNG Gehalt<br />

Tarif-Einstiegsgehälter<br />

nach verschiedenen Tarifverträgen<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

31.600<br />

37.330<br />

Planungsbüros<br />

T3 <strong>und</strong> T4<br />

38.200<br />

45.400<br />

öffentlicher Dienst<br />

Entgeltgr. 10 <strong>und</strong> 13<br />

42.792<br />

47.556<br />

Baugewerbe Tarifgr.<br />

A5 <strong>und</strong> A6<br />

ohne mit Bachelor Master Bachelor Master<br />

Hochschulabschluss TVöD TV Baugewerbe<br />

Der zweite wichtige Tarifvertrag ist der „Tarifvertrag für den<br />

öffentlichen Dienst TVöD“, in dem auch die Gehälter der technischen<br />

Angestellten festgelegt sind. Es gibt keine regionalen<br />

Unterschiede, auch nicht zwischen West <strong>und</strong> Ost, dafür beeinflusst<br />

der Studienabschluss die Höhe des Gehalts. Absolventen<br />

mit Masterabschluss werden in der Regel in Entgeltgruppe 13<br />

eingeordnet <strong>und</strong> verdienen nach dem geltenden Tarifvertrag<br />

von 2018 knapp 45.400 Euro im ersten Jahr, Bachelorabsolventen<br />

müssen sich mit Entgeltgruppe 10 begnügen <strong>und</strong> erhalten<br />

knapp 38.200 Euro.<br />

Gehälter für Bauleiter sind unter anderem im „Tarifvertrag<br />

für Angestellte <strong>und</strong> Poliere des Baugewerbes TV Gehalt/West“<br />

festgelegt. Er gilt nur für die alten B<strong>und</strong>esländer (außer für Bayern<br />

<strong>und</strong> Berlin) <strong>und</strong> wurde zwischen dem Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes <strong>und</strong> dem Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie sowie der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt<br />

geschlossen. Berufsanfänger in Tarifgruppe A5 mit<br />

Bachelorabschluss erhalten knapp 43.000 Euro, in Tarifgruppe<br />

A6 mit Masterabschluss verdient man r<strong>und</strong> 47.500 Euro.<br />

Gehaltsunterschiede wegen<br />

des Geschlechts?<br />

Nicht gerecht, aber eine Tatsache: Frauen bekommen weniger<br />

Gehalt als Männer. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung<br />

liegt das Einkommen von Ingenieurinnen um 17 Prozent<br />

niedriger als bei männlichen Kollegen. Das Gehaltsgefälle lasse<br />

sich nicht durch die Vereinbarkeitsproblematik oder durch Unterschiede<br />

in Verantwortung oder Aufgabenstellung erklären,<br />

betonen die Forscher. Verglichen wurden nur Vollzeittätigkeiten<br />

mit gleichwertiger Qualifikation <strong>und</strong> Berufserfahrung. Gibt<br />

es ihn also – den Frauenabschlagsfaktor? Ein hoher Vertreter<br />

vom Hauptverband der deutschen Bauindustrie ließ noch vor<br />

wenigen Jahren in einem Interview mit <strong>TALIS</strong> wissen, dass man<br />

„notfalls“ auch Frauen einstellen würde, wenn keine Männer<br />

verfügbar seien. Der Tonfall klang nach Restaurantbesuch,<br />

bei dem man eben das labberige Schnitzel bestellt, wenn das<br />

Hüftsteak gerade aus ist. Sicherlich gibt es sie noch – die konservativen<br />

Knochen, die einem Bauleiter mehr als einer Bauleiterin<br />

zutrauen <strong>und</strong> sie deshalb unterschiedlich entlohnen.<br />

Sie sind jedoch stark vom Aussterben bedroht. Die Annahme,<br />

Arbeitgeber in der Bauwirtschaft würden ihren Mitarbeiterinnen<br />

weniger Gehalt zahlen, nur weil sie Frauen sind, lässt sich<br />

ohnehin nicht beweisen <strong>und</strong> führt zudem kaum zu mehr Einkommensgerechtigkeit.<br />

Frauen sagt man nach, sie seien bescheidener <strong>und</strong> weniger<br />

fordernd als Männer. Darin liegt vermutlich der Schlüssel für<br />

die ungleichen Gehälter. Gehaltsverhandlungen sind eine Art<br />

Pokerspiel, man kann gewinnen <strong>und</strong> verlieren. Verlieren nehmen<br />

Männer sportlich, Frauen persönlich. Daher unser Rat an<br />

alle Architektinnen <strong>und</strong> Bauingenieurinnen: Pokern Sie mit,<br />

<strong>und</strong> zwar immer vom obersten Limit herab. Recherchieren Sie,<br />

welche Gehälter wer wo zahlt. Nehmen Sie immer das Maximum<br />

als Verhandlungsbasis oder versuchen Sie es mit Tarifgehältern,<br />

die oft höher liegen als der Durchschnitt. Natürlich<br />

wird man versuchen, Ihr Gehalt herunterzuhandeln. Das ist Teil<br />

des Spiels. Habgier aber – vor diesem Vorwurf fürchten sich viele<br />

Frauen – kann man Ihnen mit diesen Zahlen nicht unterstellen,<br />

denn Sie stützen Ihre Gehaltsforderungen auf tatsächlich<br />

gezahlte Gehälter.<br />

Was Sie sonst noch wissen sollten …<br />

Natürlich möchte jeder für gute Leistungen auch entsprechendes<br />

Geld verdienen. Als Berufsanfänger aber sollten Sie<br />

sich weniger an Ihrem Kontostand, vielmehr am persönlichen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Fortkommen orientieren. Fragen Sie daher:<br />

Was lerne ich hier? Welche Angebote bekomme ich, die mein<br />

Gehalt zwar rein zahlenmäßig nicht in die Höhe treiben, aber<br />

dennoch wertvoller sind als Geld? Erhalte ich die Möglichkeit,<br />

mich weiterzubilden? Bringt mir mein Vorgesetzter Respekt<br />

entgegen? Werde ich solide eingearbeitet? Wichtig auch:<br />

Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Ein hohes Gehalt nützt Ihnen<br />

wenig, wenn Sie nach einem halben Jahr wieder gehen<br />

müssen. Welchen Stellenwert genießt Ihr Privatleben? Kann<br />

Ihr Arbeitgeber akzeptieren, dass es Feierabend <strong>und</strong> Urlaub<br />

ohne Arbeit gibt <strong>und</strong> dass Familie <strong>und</strong> Beruf einander nicht<br />

ausschließen? Welchen Wert Sie diesen einzelnen Faktoren<br />

beimessen, müssen allein Sie entscheiden. Es lohnt sich jedoch,<br />

sie einzukalkulieren. Sie können sich sicher sein, dass<br />

ein vernünftiger Arbeitgeber Sie bei guten Leistungen nicht<br />

ziehen lassen wird. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es oft nur eine<br />

Frage der Zeit, bis sich der Lohn für gute Arbeit auch auf den<br />

Kontostand auswirkt.


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68 BEWERBUNG Kleidung & Auftreten<br />

Gut gekleidet ins Vorstellungsgespräch<br />

Der erste Eindruck zählt – zu diesem Schluss kam schon der amerikanische Psychologe Albert<br />

Mehrabian im Jahr 1971. Der Tonfall, die Stimme <strong>und</strong> nicht zuletzt das äußere Erscheinungsbild<br />

spielen beim Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle. Wir haben Stil- <strong>und</strong> Imageberaterin<br />

Eva Ruppert gefragt, welche Kleidung für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> angemessen ist.<br />

Beim ersten Vorstellungsgespräch drängt sich zwangsläufig<br />

die Frage auf: Was ziehe ich an? Wer sich um eine<br />

Arbeitsstelle bemüht, sollte sich bei der Antwort Zeit<br />

lassen. „Korrekte Kleidung ist immer ein Zeichen der Wertschätzung,<br />

deshalb ist eine gepflegte Garderobe ein absolutes<br />

Muss, wenn man sich einem potenziellen Arbeitgeber präsentiert“,<br />

betont Eva Ruppert. Sie rät beim ersten Vorstellungsgespräch<br />

zu einer Neuanschaffung; so kann man sicher sein, dass<br />

Farbe <strong>und</strong> Form tadellos in Ordnung sind. Wer sich keine neue<br />

Garderobe leisten kann, sollte auf Feinheiten wie aufgetrennte<br />

Nähte achten <strong>und</strong> sich unbedingt von hinten im Spiegel betrachten,<br />

bevor es zum Vorstellungsgespräch geht. Wichtig ist<br />

außerdem eine gute Passform, in der man sich bequem bewegen<br />

kann, denn zu kurze oder zu lange Ärmel wirken unbeholfen.<br />

Gleiches gilt für eine schlecht sitzende Schulterpartie. Es<br />

lohnt sich, Zeit <strong>und</strong> Geduld zu investieren, um etwas Passendes<br />

für sich zu finden. Eine gepflegte Frisur sowie saubere Hände<br />

<strong>und</strong> geputzte Schuhe sollten eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Kleidungsstil: Dunkler Anzug oder lockere Jeans?<br />

Arbeitgeber stellen gerne Leute ein, die zu ihnen<br />

passen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten sich beide<br />

Berufsgruppen am Stil des Unternehmens<br />

orientieren <strong>und</strong> die Kleidung<br />

danach auswählen. „Ein Eindruck<br />

vom Stil der Firma lässt sich<br />

relativ unkompliziert im Internet<br />

recherchieren“, erklärt<br />

die Imageberaterin. Auf der<br />

7<br />

SEKUNDEN<br />

braucht unser<br />

Gegenüber, um sich<br />

einen Eindruck von uns<br />

zu machen.<br />

Homepage finden sich meist<br />

Fotos der Geschäftsführer.<br />

Allein die Art <strong>und</strong> Weise,<br />

wie die Homepage gestaltet<br />

ist, lässt Rückschlüsse zu,<br />

ob die Firma zum Beispiel eine<br />

eher klassisch-konservative oder<br />

kreative Linie fährt. Da kann man<br />

sich ruhig auf sein Gefühl verlassen. Allerdings sollte man<br />

sich unbedingt treu bleiben. Sich absolut anzupassen, wäre im<br />

Vorstellungsgespräch kein gutes Signal. Da im Architekturbereich<br />

allgemein Kreativität gefragt ist, könnte man schnell auf<br />

die Idee kommen, dies durch die Kleidung im Vorstellungsgespräch<br />

zum Ausdruck zu bringen. Eva Ruppert dazu: „Es bietet<br />

sich durchaus an, bei der Wahl der Kleidung kreativ zu sein. Nur<br />

bitte nicht in Form von Gag-Motiven à la Micky Maus auf der<br />

Krawatte.“ In der Regel braucht unser Gegenüber nur sieben<br />

Sek<strong>und</strong>en, um sich einen Eindruck von uns zu machen. Was in<br />

dieser kurzen Zeit auf jeden Fall wahrgenommen wird, ist die<br />

Micky Maus. Wenn man Pech hat, verbindet der Arbeitgeber<br />

damit aber nicht die von uns gewünschte Kreativität, sondern<br />

Albernheit <strong>und</strong> Unzuverlässigkeit. Dieses Image lässt sich nur<br />

schwer revidieren.<br />

Stattdessen könnten <strong>Architekten</strong> gerne mutiger in Sachen<br />

Form <strong>und</strong> Farbe sein, meint die Expertin. Erfahrungsgemäß ist<br />

die Berufsgruppe meist komplett schwarz gekleidet. Es fällt<br />

angenehm auf, wenn zum Beispiel das Hemd in einer Modefarbe<br />

getragen wird. Generell sollte die Basisgarderobe, also das<br />

Jackett <strong>und</strong> die Hose, in gedeckten, dunkleren Farben wie Dunkelblau,<br />

Anthrazit, Dunkelbraun oder Olivgrün getragen werden.<br />

Für das Kombiteil wie Hemd oder Bluse kann ruhig eine<br />

hellere Farbe gewählt werden.<br />

Dresscode auf Baustellen<br />

Viele <strong>Bauingenieure</strong> fangen als Bauleiter an. Als Führungskraft<br />

bewegen sie sich im späteren Berufsleben überwiegend auf<br />

Baustellen. Welche Kleidung ist hier angemessen? Eva Ruppert:<br />

„In einer praxisorientierten Branche gilt das Motto: Weniger ist<br />

mehr. Wer sich mit Hochglanzschuhen <strong>und</strong> Armani bei einer<br />

Baufirma vorstellt, signalisiert, dass er seine zukünftige Aufgabe<br />

offenbar nicht verstanden hat.“ Das heißt wiederum nicht,<br />

sich nachlässig zu kleiden. Eine Führungskraft sollte sich –<br />

auch auf einer Baustelle – von den Mitarbeitern dadurch unterscheiden,<br />

dass die Kleidung nicht nur praxistauglich, sondern<br />

ebenfalls repräsentativ ist. Empfehlenswert sind pragmatische


BEWERBUNG<br />

Kleidung & Auftreten<br />

69<br />

<strong>und</strong> pflegeleichte Sachen, die man nicht dauernd zur Reinigung<br />

bringen muss. Im Vorstellungsgespräch ist man beispielsweise<br />

mit einem Jackett gut beraten. Dieses Kleidungsstück steht wie<br />

kein zweites für Sachlichkeit <strong>und</strong> Professionalität. Dazu würden<br />

eine gute dunkle Jeans – ohne Löcher – sowie ein Hemd,<br />

auch ohne Krawatte, oder ein Polopullover passen.<br />

Verhaltensregeln im Vorstellungsgespräch<br />

Bewerber sind natürlich aufgeregt, wenn sie den Raum betreten.<br />

Trotzdem – es ist wichtig, schon beim Eintreten auf seine<br />

Körperhaltung zu achten. „Ein aufrechter Gang mit locker herunterhängenden<br />

Armen zeugt von Selbstbewusstsein“, so der<br />

Tipp unserer Expertin.<br />

Nicht zu vergessen ist natürlich die Begrüßung. Im deutschen<br />

Geschäftsleben ist folgendes Ritual allgemein üblich:<br />

Der Eintretende grüßt die anwesenden Personen immer zuerst<br />

<strong>und</strong> zwar mit dem in Deutschland gängigen Tagesgruß wie<br />

„Guten Tag“. Danach folgen die Anrede, gegebenenfalls der<br />

Titel <strong>und</strong> der Name der Person, die das Gespräch leitet. Der<br />

Name des Ansprechpartners muss unbedingt vorher recherchiert<br />

werden. Schließlich stellt sich der Bewerber selbst vor,<br />

<strong>und</strong> zwar mit Vor- <strong>und</strong> Zunamen. Sagen Sie auf keinen Fall: „Ich<br />

bin die Frau oder der Herr Müller.“ Besonders wichtig ist: Lächeln.<br />

Das ist nicht nur sympathisch, sondern auch professionell.<br />

Ein Willkommensgruß in Form eines Händedrucks geht<br />

immer vom Ranghöheren aus. Daher sollten Bewerber ihrem<br />

Gesprächspartner nie mit ausgestreckter Hand entgegengehen<br />

<strong>und</strong> den Händedruck nur dann erwidern, wenn er als Geschenk<br />

angeboten wird.<br />

Nach dem Begrüßungsritual bleibt der Bewerber so lange<br />

stehen, bis ihm ein Platz angeboten wird. Im weiteren Verlauf<br />

des Gesprächs sollte man immer wieder die Körperhaltung<br />

kontrollieren, deutlich sprechen <strong>und</strong> ein angemessenes<br />

Sprechtempo anschlagen. Diese ungemein wichtigen Feinheiten<br />

lernt man nicht von heute auf morgen. Daher rät Eva Ruppert<br />

dazu, solche Dinge vorher zu üben, sonst kann es passieren,<br />

dass die Selbstpräsentation steif wirkt.<br />

Wie sich Frauen professionell kleiden<br />

„Frauen sollten durch ihre Kleidung in erster Linie ihre Professionalität<br />

unterstreichen, nicht ihre Weiblichkeit“, betont Eva<br />

Ruppert. Das sei gerade in der männerdominierten Baubranche<br />

wichtig. Frauen, die mit tiefem Ausschnitt, Minirock oder<br />

bauchfrei zur Arbeit gehen, dürfen sich nicht w<strong>und</strong>ern, wenn<br />

sie nicht ernst genommen werden. Auch schulterfreie Tops im<br />

Sommer können der Karriere schaden, denn unbedeckte Achselhöhlen<br />

gehören in den Privatbereich, nicht ins Geschäftsleben.<br />

Das heißt nicht, dass sich Architektinnen <strong>und</strong> Bauingenieurinnen<br />

kleiden <strong>und</strong> geben müssen wie ihre männlichen Kollegen.<br />

Es sollte aber alles in einem professionellen Rahmen bleiben.


70 BEWERBUNG Das Vorstellungsgespräch<br />

Vorhang auf – Bühne frei<br />

Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, kann sich schon mal kräftig auf die Schulter<br />

klopfen. Nach einer Studie des Staufenbiel Instituts aus dem Jahr 2016 führen 12 Prozent der eingegangenen<br />

Bewerbungen zu einem Vorstellungsgespräch. Diese Zahlen sollen Ihnen Mut machen.<br />

Denn Sie brauchen jetzt vor allem zweierlei: Selbstvertrauen <strong>und</strong> Gelassenheit.<br />

Die Einladung<br />

Es dauert in der Regel eine bis zwei Wochen, bis Sie eine Reaktion<br />

auf Ihre Bewerbungsunterlagen erhalten, bei größeren Unternehmen<br />

meist in Form einer schriftlichen Mitteilung, dass<br />

die Unterlagen angekommen sind. Bei kleineren Unternehmen<br />

tauscht man sich aber auch telefonisch oder per E-Mail aus.<br />

Nach weiteren zwei bis drei Wochen werden Sie erneut Post im<br />

Briefkasten oder E-Mail-Postfach vorfinden. Entweder handelt<br />

es sich um eine Absage oder um die Einladung zum Vorstellungsgespräch.<br />

Den Termin sollten Sie umgehend telefonisch<br />

oder schriftlich bestätigen. Setzen Sie alle Hebel in Bewegung,<br />

um ihn wahrzunehmen. Eine Verschiebung wird man nur aus<br />

einem sehr wichtigen Gr<strong>und</strong> akzeptieren, etwa wegen Krankheit<br />

oder einer Operation. Wer sich bereits in dieser frühen<br />

Phase schwierig anstellt, macht sich unbeliebt.<br />

Wie die andere Seite denkt<br />

Vorstellungsgespräche sind nicht nur für den Bewerber eine aufregende<br />

<strong>und</strong> anstrengende Sache. Die andere Seite ist ähnlich<br />

nervös wie Sie. Personalchefs stehen mächtig unter Druck, die<br />

richtige Entscheidung zu treffen. Ein Mitarbeiter, der sich später<br />

doch nicht als zuverlässig erweist, Bauherren vergrault oder<br />

sogar gravierende Fehler macht, kann eine Firma in den Ruin<br />

treiben. Daher investieren Arbeitgeber viel Zeit <strong>und</strong> Geld für<br />

die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Da werden Anzeigen<br />

– meist online – aufgegeben, st<strong>und</strong>enlang Bewerbungen ausgedruckt<br />

<strong>und</strong> geprüft, Absagen <strong>und</strong> Zusagen geschrieben, sogar<br />

Headhunter angesetzt, um Führungskräfte zu gewinnen. Die<br />

Vorstellungsgespräche laufen manchmal über mehrere Tage.<br />

In dieser Zeit können sich Personalchefs <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

kaum um andere Dinge kümmern – jedenfalls nicht ums Geldverdienen.<br />

Glauben Sie ja nicht, dass der Chef im Anschluss an<br />

diese Plackerei jedes Mal ein wohliges Gefühl in der Magengegend<br />

hat. Es kommt oft vor, dass eine Stelle leer bleibt, einfach<br />

weil „keine echte Perle“ dabei war. Die eine zu blass, der andere<br />

zu arrogant, eine dritte eine echte Fachfrau, die sich dann aber<br />

für eine andere Stelle entscheidet, <strong>und</strong> der Letzte hat zwar ein<br />

Superzeugnis, macht aber leider einen so unsympathischen Eindruck,<br />

dass man ihn unmöglich auf K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Auftraggeber<br />

loslassen kann. Ihr Gegenüber hat es in Sachen Aufwand <strong>und</strong><br />

Stress mindestens ebenso schwer wie Sie. In der Fußballsprache<br />

gesprochen: Es steht 1:1 unentschieden.


BEWERBUNG<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

71<br />

Die Vorbereitung<br />

Ein Vorstellungsgespräch kommt den meisten vor wie eine Prüfung.<br />

Es gibt Fragen <strong>und</strong> Antworten, man möchte einen guten<br />

Eindruck, sprich eine gute „Zensur“, machen, möchte auch gutes<br />

Geld verdienen. Alles in allem sind es negative Gefühle, die<br />

wir mit einem Vorstellungsgespräch verbinden. Versuchen Sie<br />

es mal von einer anderen, positiven Seite zu betrachten. Nicht<br />

umsonst werden Sie zum Vorstellungsgespräch „eingeladen“.<br />

Das ist eine sehr fre<strong>und</strong>liche Geste. Man möchte Sie kennen<br />

lernen, man hat Interesse an Ihnen <strong>und</strong> will Sie in keinem Fall<br />

vorführen oder lächerlich machen. In der Tat gibt es Stressinterviews,<br />

in denen Bewerber bewusst in die Enge getrieben<br />

werden. Sollte Ihnen so etwas widerfahren, dann haken Sie es<br />

unter Negativerfahrung ab <strong>und</strong> überlegen Sie sich gut, ob Sie<br />

für eine Firma, die derart rüde mit ihren künftigen Mitarbeitern<br />

umgeht, arbeiten wollen. In der Regel begegnet man Ihnen aufgeschlossen<br />

<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich, vor allem interessiert man sich für<br />

Sie. Die einzige Parallele zu einer Prüfung, die Sie ziehen sollten,<br />

ist die intensive Vorbereitung. Sicherlich werden Sie bei einem<br />

Vorstellungsgespräch auf Fragen antworten müssen, nur gibt<br />

es im Gegensatz zu einer Prüfung kein Richtig oder Falsch. Der<br />

Einstieg „Erzählen Sie mal ein bisschen was über sich“ müsste<br />

in Wahrheit lauten: „Sind Sie in der Lage, mit Menschen ins Gespräch<br />

zu kommen, oder muss man Ihnen alles aus der Nase<br />

ziehen?“ Wichtig ist an dieser Stelle, dass man Ihnen gut zuhören<br />

kann <strong>und</strong> dass Ihre kleine Selbstpräsentation nicht öde <strong>und</strong><br />

langweilig ist. Nur große Schauspieltalente schaffen das ohne<br />

Vorbereitung. Nehmen Sie sich also nochmals Ihren Lebenslauf<br />

vor <strong>und</strong> überlegen Sie sich, welche Ereignisse für Ihr Gegenüber<br />

interessant sein könnten. Natürlich kennt Ihr Gesprächspartner<br />

Ihren Werdegang, das sollte Sie trotzdem nicht zu der Bemerkung<br />

verleiten: „Das hab ich doch schon alles geschrieben.“<br />

Lernen Sie Ihren Vortrag nicht auswendig. Es macht nichts,<br />

wenn Sie mal ins Stocken geraten oder kurz überlegen müssen,<br />

um den roten Faden wieder aufzunehmen. Auch wenn Sie eine<br />

Generalprobe machen, erzählen Sie immer in Ihren Worten,<br />

was Sie bisher gemacht haben, als ob Sie es einem Fre<strong>und</strong> erzählen<br />

würden. Ihr Gesprächspartner muss später das Gefühl<br />

haben, dass Sie einen Dialog mit ihm führen <strong>und</strong> nicht einen<br />

einstudierten Text herunterrattern.<br />

Wissen ist Macht<br />

Zu einer optimalen Vorbereitung gehört, möglichst viel über<br />

den Arbeitgeber, bei dem Sie sich vorstellen werden, zu wissen.<br />

Selbst kleine Büros sind im Internet vertreten, insofern haben<br />

Sie leichtes Spiel, an Informationen zu kommen. Diese Vorarbeit<br />

wird von Ihnen erwartet. „Was wissen Sie über uns?“ ist<br />

eine häufig gestellte Frage. Ihre Antwort zeigt, ob Sie recherchiert<br />

haben <strong>und</strong> wirklich an der Firma interessiert sind.<br />

Andererseits sollten Sie nicht mit Ihrem Wissen prahlen. Um<br />

es Ihnen ein bisschen leichter zu machen, erzählen viele Arbeitgeber<br />

erst einmal etwas über sich. Hören Sie aufmerksam zu<br />

<strong>und</strong> sagen Sie nicht: „Das weiß ich schon.“ Auch den Namen<br />

Ihres Ansprechpartners müssen Sie kennen. Es gehört zu einem<br />

höflichen Umgang, sein Gegenüber bei der Begrüßung mit Namen<br />

anzureden.


72<br />

BEWERBUNG<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

müssen zudem immer mit Fachfragen<br />

rechnen. Auch hier geht es weniger<br />

um die richtige Antwort. Man<br />

möchte herausfinden, wie intensiv Sie<br />

sich mit dem jeweiligen Fachgebiet schon<br />

beschäftigt haben, ob Sie beispielsweise bestimmte<br />

Normen kennen oder schon mal etwas<br />

von der VOB, der Vergabe- <strong>und</strong> Vertragsordnung für Bauleistungen,<br />

gehört haben. Bleiben Sie in jedem Fall ehrlich.<br />

Die gängige Literatur kennen Sie aus dem Studium, <strong>und</strong> den<br />

Mumm, zuzugeben, dass Sie von einer Sache keine Ahnung<br />

haben, aber selbstverständlich bereit sind, sich fehlende Informationen<br />

anzueignen, wird man Ihnen hoch anrechnen. Durch<br />

scheinheilige Ausflüchte sammeln Sie keine Pluspunkte.<br />

Richtige Antworten gibt es nicht<br />

Eine intensive Vorbereitung ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />

Vorstellungsgespräch. Lassen Sie sich jedoch nicht<br />

dazu verleiten, „richtige“ Antworten auf bestimmte Fragen zu<br />

finden. Richtig ist nur das, was echt ist.<br />

Legen Sie sich also keine brillante Begründung für Ihre Berufswahl<br />

zurecht nach dem Motto: „Eines Nachts hatte ich einen<br />

Traum, dieser Traum hat mich niemals losgelassen.“ Es ist<br />

vollkommen in Ordnung, wenn ein Bekannter oder Verwandter<br />

Ihr Interesse geweckt hat oder wenn Ihnen die naturwissenschaftlich-technischen<br />

Fächer in der Schule Spaß gemacht haben<br />

oder Sie schon immer gut zeichnen konnten – Hauptsache,<br />

es war wirklich so.<br />

Auch bei unangenehmen Fragen wirken Sie überzeugender,<br />

wenn Sie bei der Wahrheit bleiben. Sie dürfen jedoch Dinge verschweigen,<br />

schließlich sind Sie nicht vor Gericht. Hat Ihr Studium<br />

länger gedauert als der Durchschnitt, dann sollten Sie lieber<br />

nicht erwähnen, dass es vorm Fernseher einfach bequemer<br />

als im Vorlesungssaal war. Erklären Sie stattdessen, warum Sie<br />

den Anschluss verpasst haben, vielleicht weil Sie sich Ihr Studium<br />

selbst finanzieren mussten.<br />

Bühne frei: Das Vorstellungsgespräch kann beginnen<br />

Sie sind bestens präpariert, haben allen Verkehrsstaus <strong>und</strong><br />

Zugverspätungen zum Trotz genug Zeit eingeplant, um pünktlich<br />

beim Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Pünktlich heißt,<br />

nicht: eine halbe St<strong>und</strong>e früher. In diesem Fall sollten Sie eine<br />

Extra-R<strong>und</strong>e um den Block drehen. Ihr Erscheinungsbild ist<br />

sauber, ordentlich <strong>und</strong> gepflegt. Dazu an anderer Stelle mehr.<br />

Nur so viel: Sorgen Sie dafür, dass der B<strong>und</strong> nicht zu eng sitzt.<br />

12<br />

PROZENT<br />

der eingegangenen<br />

Bewerbungen führen nach<br />

einer Studie des Staufenbiel<br />

Instituts von 2016 zu einem<br />

Vorstellungsgespräch.<br />

Sie brauchen an diesem Tag mehr<br />

denn je Ihre Stimme, die umso<br />

besser klingt, wenn das Zwerchfell<br />

locker agieren kann. Das ist der wichtigste<br />

Einatemmuskel, der zwischen<br />

Brust- <strong>und</strong> Bauchhöhle sitzt. Viele Menschen,<br />

vor allem Frauen, atmen ausschließlich<br />

mit der Brust, weil sie sich in zu enge Jeans <strong>und</strong> Röcke<br />

zwängen <strong>und</strong> das Zwerchfell damit kaum Chancen hat,<br />

sich zu senken <strong>und</strong> zu heben. Das führt wiederum zu schrillen,<br />

piepsigen Stimmen, denen man wenig Durchsetzungsvermögen<br />

zutraut.<br />

In der Regel werden Sie vor dem Raum, in dem das Vorstellungsgespräch<br />

stattfindet, eine Weile Platz nehmen. Aufregung<br />

<strong>und</strong> Lampenfieber sind normal. Achten Sie dabei mal auf Ihre<br />

Atmung. Wir neigen dazu, in Stresssituationen viel zu viel Luft<br />

zu holen <strong>und</strong> die Schultern zu heben. Das alles ist Gift für die<br />

Stimme <strong>und</strong> macht uns in keinem Fall ruhiger. Ein probates Gegenmittel<br />

ist bewusstes Ausatmen, am besten mit einem „SCH-<br />

Laut“, wenn Sie unbeobachtet sind. Halten Sie nach dem Ausatmen<br />

auch ruhig mal zwei Sek<strong>und</strong>en die Luft an. Danach locker<br />

weiter ein- <strong>und</strong> ausatmen. Diese Übung können Sie bereits vor<br />

Ihrer Abreise machen, falls Sie der Gedanke an das Bevorstehende<br />

dann schon nervös macht. Je nachdem, wie groß die Firma<br />

ist, bei der Sie sich vorstellen, erwarten Sie meist eine bis<br />

drei Personen. Einzig im öffentlichen Dienst ist der Kreis größer.<br />

Das Anfangsprozedere ist häufig gleich: Sie werden aufgerufen,<br />

es folgt die Begrüßung <strong>und</strong> man wird Ihnen einen Platz sowie<br />

eventuell ein Getränk anbieten. Sie können ruhig etwas trinken,<br />

sollten nur darauf achten, dass Sie nichts verschütten. Das kann<br />

schnell passieren, wenn Sie Ihre Entwürfe zur Erläuterung ausbreiten.<br />

Nehmen Sie eine präsente Haltung ein, das heißt nicht<br />

stocksteif, aber aufrecht, auf keinen Fall rumlümmeln wie im<br />

Fernsehsessel. Machen Sie sich ansonsten bitte keine Gedanken<br />

über Ihre Körpersprache. Manche Bewerbungsratgeber meinen,<br />

es sei sinnvoll, eine bestimmte Handhaltung einzustudieren.<br />

Wir halten das schlichtweg für Quatsch – geben Sie sich lieber<br />

so, wie Sie sind. Reden Sie gerne mit den Händen, dann tun Sie<br />

es. Durch Ihre Körpersprache zeigen Sie Ihrem Gegenüber einen<br />

Teil Ihrer Persönlichkeit <strong>und</strong> das ist gut <strong>und</strong> richtig so.<br />

Die Gesprächsleitung übernimmt Ihr Interviewpartner, er<br />

wird Ihnen Fragen stellen. Meist bittet er Sie zunächst, sich<br />

vorzustellen <strong>und</strong> Ihren Werdegang zu schildern. Sie sind ja bestens<br />

vorbereitet, es kann also gar nichts schiefgehen. Nur noch<br />

mal zur Erinnerung: Führen Sie keinen Monolog, sprechen Sie<br />

Ihr Gegenüber direkt an. Alle weiteren Fragen lassen Sie ein-


BEWERBUNG<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

73<br />

Warum Sie mit diesen Fragen rechnen müssen:<br />

„Haben Sie gut hergef<strong>und</strong>en?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Eröffnung eines Smalltalks, Sie sollen sich willkommen fühlen. Steigen Sie auf jeden Fall darauf ein <strong>und</strong> berichten Sie kurz<br />

vom Stau auf der Autobahn oder vom überfüllten Bahnhof.<br />

„Erzählen Sie uns etwas über sich.“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Mit dieser Frage möchte man herausfinden, ob Sie ein interessanter Gesprächspartner sind, der sich selbstbewusst<br />

präsentieren kann. Überlegen Sie sich also vorher, was Sie zu solch einer Frage sagen möchten. Sie können beispielsweise schildern,<br />

warum Sie Architektur bzw. Bauingenieurwesen studiert haben.<br />

„Warum haben Sie sich bei uns beworben?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Ein Arbeitgeber möchte wissen, welche Motivation hinter der Bewerbung steckt <strong>und</strong> ob er gezielt ausgesucht wurde. Gibt<br />

es Punkte in der Stellenausschreibung, in denen Sie besonders gut sind oder die Ihnen besonders viel Spaß machen? Stellen Sie anhand<br />

dieser Details Ihre Motivation dar.<br />

„Wissen Sie, was wir machen?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Achtung – Stolperfalle. Wer diese Frage mit „Nein“ beantwortet, legt die Karten für mangelnde Vorbereitung auf den<br />

Tisch. Deshalb: Schauen Sie nach, welche Leistungsphasen das Büro anbietet oder welche Projekte das Bauunternehmen bearbeitet hat.<br />

„Warum sollen wir ausgerechnet Sie einstellen?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Ein Arbeitgeber erwartet für das Gehalt, dass er Ihnen zahlt, entsprechende Gegenleistungen. Mit dieser Frage klopft er<br />

ab, welchen Nutzen Sie der Firma bieten. Stellen Sie an dieser Stelle Ihre Stärken dar, beispielsweise Ihr Organisationstalent, Ihre Genauigkeit<br />

oder besondere Computerkenntnisse.<br />

„Wo liegen Ihre Schwächen?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Wer seine Stärken schildern kann, muss auch in der Lage sein, zu seinen Schwächen Stellung zu beziehen. An dieser Stelle<br />

aber keinen Seelen-Striptease hinlegen. Denken Sie sich eine kleine Schwäche aus, die Sie wiederum sympathisch wirken lässt.<br />

„Wo liegen Ihre beruflichen Ziele, was möchten Sie in unserer Firma erreichen?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Jeder erfolgreiche Mensch hat ein Ziel, das er anstrebt, ganze gleich, ob es weit in der Ferne oder ganz nah liegt. Wer kein<br />

Ziel hat, rennt planlos in die Zukunft. Es kommt also gut bei Arbeitgebern an, wenn Sie wissen, was Sie wollen. Schildern Sie ruhig völlig<br />

utopische Träume nach dem Motto: „Die nächste Elbphilharmonie entwerfe ich.“<br />

„Was tun Sie in Ihrer Freizeit?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Auf den ersten Blick haben Ihre Hobbys nichts mit Ihrer Arbeit zu tun. Und doch sagen sie viel über Ihre Persönlichkeit<br />

aus, die für den Arbeitgeber eine hohe Aussagekraft hat. Sportler beispielsweise kommen zielstrebig rüber.<br />

„Haben Sie schon mal etwas von der VOB, dem Gesetz XY oder der Verordnung Z gehört?“<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Mit diesen <strong>und</strong> anderen Fragen wird Ihr Fachwissen getestet. Es kann durchaus vorkommen, dass Ihnen eine Frage zu<br />

einem Praxisbeispiel gestellt wird oder Sie eine Rechenaufgabe lösen sollen. Hier zählt weniger das Ergebnis, sondern eher die Herangehensweise<br />

an bestimmte Problemfälle.<br />

fach auf sich zukommen. Vertrauen Sie sich. Es wird Ihnen zu<br />

jeder Frage etwas einfallen, genauso wie bei jeder anderen<br />

Unterhaltung auch. Zum Schluss bekommen Sie die Gelegenheit,<br />

Fragen zu stellen. Es wird positiv gewertet, wenn Sie diese<br />

Möglichkeit nutzen. Ihre vorherige Recherche schützt Sie davor,<br />

unkluge Fragen zu stellen. „Was macht die Firma eigentlich<br />

so?“ wird mit Sicherheit Stirnrunzeln bei Ihrem Gesprächspartner<br />

verursachen, denn das hätten Sie im Internet nachschauen<br />

können. Fragen zu Ihren künftigen Aufgaben oder ob es Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

gibt, sind hingegen erlaubt.<br />

Umgang mit Absagen<br />

Ein Arbeitsvertrag wäre natürlich der krönende Abschluss für<br />

ein Vorstellungsgespräch. Aber selbst eine Absage macht Sie<br />

nicht zu einem Verlierer – im Gegenteil. Bei der Entscheidung<br />

für oder gegen einen Bewerber spielen viele Faktoren eine Rolle.<br />

Einiges lässt sich einfach nicht beeinflussen: zum Beispiel,<br />

dass es immer Mitbewerber geben kann, die besser qualifiziert<br />

sind. Sie können jedoch gewiss sein, dass mit jedem Vorstellungsgespräch<br />

Ihr Erfahrungsschatz wächst, sich optimal zu<br />

präsentieren. Das sind die besten Voraussetzungen, eine passende<br />

Stelle zu finden.


BERUFSLEBEN<br />

Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />

Hilfe gegen das Chaos | 76<br />

Die ersten 100 Tage<br />

Rein ins Berufsleben mit Bravour | 82<br />

Begegnungen mit humorvollen Terroristen<br />

<strong>und</strong> anderen <strong>Architekten</strong><br />

Die „alten“ Hasen melden sich zu Wort | 108


Mit Mut ins<br />

Labyrinth<br />

Viel Neues kommt auf Berufsanfänger zu,<br />

wenn sie ihren ersten Job antreten. Da<br />

fühlt man sich manchmal wie im Labyrinth<br />

gefangen. Wir geben richtungsweisende<br />

Tipps für den erfolgreichen <strong>Berufsstart</strong>.


76 BERUFSLEBEN Versicherungen & Steuern<br />

Ordnung ist das halbe Berufsleben<br />

Die meisten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> starten als Angestellte ins Berufsleben. Damit<br />

bleibt ihnen – anders als bei Selbständigen – ziemlich viel Bürokratie erspart. Dennoch müssen<br />

auch Angestellte den einen oder anderen „Papierkram“ meistern.<br />

Aufräumen!<br />

Die Verzettelungsgefahr ist groß, denn das Finanzamt,<br />

die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit oder die Versicherungen schicken<br />

wichtige Unterlagen immer noch auf Papier per Post.<br />

Auch die monatlichen Gehaltsabrechnungen, die man unbedingt<br />

aufbewahren sollte, um beispielsweise Rentenansprüche<br />

nachweisen zu können, werden in Papierform an Angestellte<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter ausgehändigt. Anfangs mögen die Stapel<br />

an unsortierten Bescheiden <strong>und</strong> Policen noch wenig Eindruck<br />

erwecken, können aber spätestens beim Erstellen der ersten<br />

Einkommensteuererklärung zum unbezwingbaren Gegner<br />

werden. Wo ist der Versicherungsschein für die Berufsunfähigkeit<br />

<strong>und</strong> wo verflixt der letzte Bescheid vom Finanzamt,<br />

aus dem die Steuernummer hervorgeht? Deshalb: Halten Sie<br />

Ordnung, <strong>und</strong> zwar konsequent von Anfang an. Ordnung halten<br />

ist eigentlich ganz einfach <strong>und</strong> fällt vielen von uns dennoch<br />

schwer: Jeder Zettel, jedes Dokument braucht seinen Platz.<br />

Die erste Herausforderung besteht darin, jedem Stück Papier<br />

einen solchen Platz zuzuweisen, <strong>und</strong> zwar so, dass man alle<br />

Dokumente später schnell wiederfindet. Bewährt haben sich<br />

ordnende Systeme, wie Aktenordner mit Trennblättern. Im<br />

Ordner „Versicherungen“ können Sie beispielsweise sämtliche<br />

Versicherungsunterlagen abheften. Da Sie es mit ziemlich<br />

vielen Versicherungen zu tun bekommen werden, sollten Sie<br />

jeden Vorgang mit beschrifteten Trennblättern unterteilen,<br />

auch dann, wenn Sie bei einem Anbieter mehrere Verträge haben.<br />

Achten Sie auf einen übersichtlich beschrifteten Ordnerrücken<br />

mit Angaben zu Inhalt <strong>und</strong> Jahreszahl. Beschriften Sie<br />

ruhig mit der Hand – das geht schneller als gedruckt. Wer dazu<br />

immer denselben Stift verwendet <strong>und</strong> die Beschriftung immer<br />

gleich anordnet, schafft auch rein äußerlich einen ordentlichen<br />

Eindruck im heimischen Regal.<br />

Die zweite Herausforderung liegt darin, sich die Zeit<br />

zum Aufräumen zu nehmen. Nach der Arbeit hat man verständlicherweise<br />

wenig Lust, Papierberge zu bändigen. Am<br />

besten lassen sich diese zähmen, wenn man sie erst gar nicht<br />

wachsen lässt. Briefe also immer sofort öffnen, gegebenenfalls<br />

den Vorgang erledigen <strong>und</strong> danach gleich abheften.<br />

Versicherungen<br />

Krankenversicherung<br />

In Deutschland gilt Krankenversicherungspflicht, das heißt, jeder<br />

– egal ob abhängig beschäftigt oder selbständig – muss


BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen & Steuern<br />

77<br />

sich selbst ausreichend krankenversichern.<br />

Das ist gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Die studentische<br />

Krankenversicherung endet mit<br />

dem Ende des Semesters, in dem<br />

man exmatrikuliert wurde. Dann meldet<br />

sich normalerweise die Krankenversicherung<br />

<strong>und</strong> bietet eine „freiwillige Versicherung“<br />

an. Der Beitrag errechnet sich<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich aus den aktuellen Einnahmen. Hat<br />

der Betroffene keine oder nur geringe Einnahmen, wird<br />

der Beitrag nach der sogenannten Mindestbemessungsgrenze<br />

berechnet, die jedes Jahr vom Gesetzgeber einheitlich für alle<br />

Krankenkassen festgesetzt wird.<br />

Wer in einem Anstellungsverhältnis steht, wird normalerweise<br />

gesetzlich versichert. Die Wahl zwischen gesetzlicher<br />

<strong>und</strong> privater Krankenversicherung haben nur Beamte,<br />

Selbständige – Freiberufler oder Gewerbetreibende – <strong>und</strong><br />

Angestellte, deren Einkommen über der „Versicherungspflichtgrenze“<br />

von 52.200 Euro im Jahr liegt. Für die anderen,<br />

die „Pflichtversicherten“, ist gr<strong>und</strong>sätzlich die gesetzliche<br />

Krankenkasse zuständig. Den Anbieter darf man selbst auswählen,<br />

Sie müssen nur Ihren Arbeitgeber über Ihre Wahl in<br />

Kenntnis setzen. Den Beitrag teilen sich Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer.<br />

Die Höhe richtet sich nach Ihrem Bruttogehalt,<br />

momentan liegt der Arbeitnehmeranteil zur Krankenversicherung<br />

bei 7,3 Prozent.<br />

Da die gesetzlichen Krankenversicherungen in der Gestaltung<br />

der Leistungen an das Sozialgesetzbuch geb<strong>und</strong>en<br />

sind, fallen r<strong>und</strong> 95 Prozent der Leistungen bei allen Kassen<br />

gleich aus, dazu zählen unter anderem Behandlungen im<br />

Krankenhaus, Behandlungen beim Zahnarzt, Leistungen für<br />

Kinder sowie Heilmittel <strong>und</strong> Hilfsmittel. Seit 2015 erheben<br />

die Krankenkassen einen Zusatzbeitrag zwischen 0 <strong>und</strong> 1,3<br />

Prozent. Die Höhe darf jede Kasse selbst festlegen. An dieser<br />

Stelle stehen die Kassen also im Wettbewerb, daher lohnt sich<br />

ein Vergleich auch bei der gesetzlichen Versicherung. Denn der<br />

Arbeitgeber muss sich lediglich am gesetzlichen Krankenkassenbeitrag<br />

von 14,6 Prozent zur Hälfte beteiligen. Für den Zusatzbeitrag<br />

kommt der Versicherte selbst auf.<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Bei der Haftpflichtversicherung muss man unterscheiden<br />

zwischen der privaten <strong>und</strong> der Berufshaftpflichtversicherung.<br />

Die private Haftpflichtversicherung zahlt, wenn der<br />

Versicherte einen anderen schädigt. Fachleute halten sie für<br />

absolut notwendig, weil beispielsweise die Kosten eines Personenschadens<br />

den Verursacher finanziell ruinieren können:<br />

Schmerzensgeld, Behandlungs- <strong>und</strong> Pflegekosten sowie der<br />

behindertengerechte Umbau einer Wohnung können sich auf<br />

Millionen summieren. Die Stiftung Warentest rät dringend<br />

zur privaten Haftpflichtversicherung mit einer Versicherungssumme<br />

von mindestens drei Millionen Euro pauschal für<br />

7,3<br />

PROZENT<br />

beträgt momentan der<br />

Arbeitnehmeranteil zur<br />

Krankenversicherung.<br />

Die andere Hälfte trägt der<br />

Arbeitgeber.<br />

Personen- <strong>und</strong> Sachschäden. Die<br />

Berufshaftpflichtversicherung für<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure ist nur<br />

für Selbständige relevant. Angestellte<br />

sind automatisch über ihren<br />

Arbeitgeber mitversichert, müssen<br />

sich also darum nicht kümmern. Ein<br />

Sonderthema, das für viele Absolventen<br />

eine Rolle spielen kann, ist die „freie Mitarbeit“.<br />

Sonderklauseln, dass freie Mitarbeiter unter<br />

die Versicherung des Büros „unterschlüpfen“ können,<br />

existieren zwar, bergen aber auch Gefahren. Wenn Sie eine<br />

freie Mitarbeit planen, lesen Sie dazu unbedingt unser Kapitel<br />

„Existenzgründung“.<br />

Unfallschutz<br />

Ein Teil des deutschen Sozialversicherungssystems ist die<br />

gesetzliche Unfallversicherung – getragen durch die verschiedenen<br />

Berufsgenossenschaften. Angestellte sind über<br />

ihren Betrieb automatisch in der Berufsgenossenschaft<br />

pflichtversichert. Sie sind dann bei allen betrieblichen Tätigkeiten<br />

gegen die Folgen von Arbeitsunfällen, Wegeunfällen<br />

(auf dem Weg von <strong>und</strong> zur Arbeit) <strong>und</strong> Berufskrankheiten abgesichert.<br />

Behandlungskosten nach einem Unfall werden von<br />

der Krankenversicherung bezahlt, aber nicht alle Maßnahmen<br />

übernehmen die Krankenkassen, im Gegensatz zu den<br />

Berufsgenossenschaften, die normalerweise alle medizinisch<br />

nötigen Behandlungen <strong>und</strong> Rehabilitationsmaßnahmen tragen.<br />

Im schlimmsten Fall zahlen die Berufsgenossenschaften<br />

auch Invaliditäts- bzw. Hinterbliebenenrente. Sie decken<br />

allerdings ausschließlich Unfälle <strong>und</strong> Erkrankungen ab, die<br />

direkt mit der Arbeit zusammenhängen – Freizeitunfälle natürlich<br />

nicht.


78<br />

BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen & Steuern<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Wer aufgr<strong>und</strong> einer beruflich bedingten Krankheit oder eines<br />

Unfalls berufsunfähig wird <strong>und</strong> in der Berufsgenossenschaft<br />

(freiwillig) versichert ist, bekommt eine Invaliditätsrente.<br />

Die Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung kommt nur in ganz seltenen Fällen zum<br />

Tragen <strong>und</strong> reicht meistens kaum aus, um den Lebensstandard<br />

zu halten. Berufsunfähigkeit ist über die gesetzliche<br />

Rentenversicherung seit 2001 gar nicht mehr abgedeckt. Private<br />

Versicherungsunternehmen bieten Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

an, die unabhängig vom Gr<strong>und</strong> der Berufsunfähigkeit,<br />

also beispielsweise auch nach Freizeitunfällen,<br />

zahlen. Sie sind für Angestellte wie für Selbständige interessant.<br />

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung greift, wenn<br />

man nicht mehr im erlernten oder vorwiegend ausgeübten<br />

Beruf arbeiten kann, <strong>und</strong> das unabhängig davon, ob in einem<br />

anderen Beruf gearbeitet wird – es sei denn, im Vertrag<br />

gibt es eine Klausel über die „abstrakte Verweisung“, denn<br />

das würde bedeuten, dass die Versicherung die Leistungen<br />

verweigern kann, wenn man in einem anderen Beruf arbeitet.<br />

Nur noch wenige Versicherungen haben diese – für den<br />

Versicherungsnehmer ungünstige – Klausel, die Vertragsbedingungen<br />

sollten also genau gelesen werden. Die Höhe<br />

der Leistungen kann individuell festgelegt werden, hat aber<br />

Auswirkungen auf die Beitragshöhe, die auch risiko- <strong>und</strong> altersabhängig<br />

ist. Weil die Beitragshöhe sich auch nach<br />

dem Eintrittsalter richtet, ist es besonders für junge Menschen<br />

sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.<br />

Sie sollte so abgeschlossen werden, dass im<br />

Schadensfall die Rente bis zum Eintritt in das Rentenalter<br />

gezahlt wird. Auch hier ist es sinnvoll, vergleichbare Angebote<br />

verschiedener Versicherungsunternehmen einzuholen<br />

<strong>und</strong> zu vergleichen.<br />

Die erste Steuererklärung<br />

Müssen Arbeitnehmer eine Steuererklärung abgeben? In vielen<br />

Fällen sind sie nicht dazu verpflichtet, es sei denn, sie gehören<br />

beispielsweise einer bestimmten Steuerklasse an oder<br />

beziehen Nebeneinkünfte wie Mieten oder Honorare. Selbständige<br />

müssen gr<strong>und</strong>sätzlich eine Steuererklärung abgeben.<br />

Aber auch Arbeitnehmer, Studenten oder Jobsuchende<br />

sollten sich freiwillig die Mühe machen, denn häufig winkt<br />

eine Rückerstattung vom Finanzamt, natürlich nur, wenn man<br />

bereits Steuern gezahlt hat. Wer Einkünfte unter dem gesetzlichen<br />

Freibetrag erzielt hat (2017: 8.820 EUR), bekommt bereits<br />

gezahlte Steuern auf jeden Fall zurück. Höhere Einkünfte<br />

können durch Abzug von beispielsweise Werbungskosten<br />

gesenkt werden. Wichtig: Sie müssen dem Finanzamt gegenüber<br />

belegen können, dass Ihnen die Rückerstattung zusteht.<br />

Deshalb gewöhnen Sie sich gleich zu Anfang des Berufslebens<br />

an, relevante Belege zu sammeln, um sie beim Finanzamt einreichen<br />

zu können.<br />

Über „Elster“ (www.elster.de), das offizielle Programm der<br />

Finanzverwaltung von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern, erhalten Sie sämtliche<br />

Formulare. Sie können Ihre Steuererklärung nach Registrierung<br />

bei Elster auch elektronisch abgeben, meist wird diese<br />

sogar schneller bearbeitet. Mittlerweile gibt es auch vereinfachte<br />

Steuererklärungsbögen für Arbeitnehmer. Bei der ersten<br />

Steuererklärung das Feld „Steuernummer“ freilassen. Die Steueridentifikationsnummer<br />

finden Sie später auf dem Lohnsteuerbescheid.<br />

Zur Erstellung Ihrer Steuererklärung brauchen Sie:<br />

Persönliche Daten: Name, Adresse, Geburtsort,<br />

Steuernummer, Steueridentifikationsnummer etc.<br />

Einkommensnachweise (Lohnsteuerbescheinigung,<br />

Bescheinigung über Arbeitslosengeld, Kindergeld,<br />

Elterngeld, Abfindungen, Insolvenzausfallgeld etc.)<br />

Eventuell Bescheinigungen für Anlage Kind (Schulgeld,<br />

Kinderbetreuungskosten, Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherungsbeiträge,<br />

Ausbildungsbescheinigung, BAföG-Bescheid etc.)<br />

Belege für Werbungskosten (Fortbildung, Arbeitsmaterial,<br />

Reise- <strong>und</strong> Umzugskosten, Bewerbungskosten etc.)<br />

Belege für Sonderausgaben (Unfall-, Haftpflicht-, Lebens<strong>und</strong><br />

Rentenversicherungsbeiträge, Kranken- <strong>und</strong><br />

Pflegeversicherung, Spenden etc.)<br />

Belege für außergewöhnliche Belastungen<br />

(Krankheitskosten, Haushaltshilfe etc.)<br />

(np/us)


BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen & Steuern<br />

79<br />

An einem aufgeräumten Schreibtisch arbeitet es sich leichter. Daher: von Anfang an Ordnung halten.<br />

Diese Kosten lassen sich absetzen<br />

Werbungskosten:<br />

Alle Kosten, die mit dem Beruf oder der Ausbildung zusammenhängen,<br />

von Kosten für Bewerbung über Fahrtkosten <strong>und</strong><br />

Umzugskosten bis hin zu Fortbildungen. Vom Finanzamt werden<br />

jährlich 1.000 Euro automatisch als Arbeitnehmerpauschbetrag<br />

berücksichtigt. Bei höheren Kosten lohnt es sich, die<br />

entsprechenden Belege zu sammeln <strong>und</strong> einzureichen.<br />

Sonderausgaben:<br />

Dazu zählen Beiträge für die Altersvorsorge, Beiträge zu der<br />

gesetzlichen Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung, zur Rentenversicherung,<br />

aber auch Spenden. Wenn Sie keine genauen Angaben<br />

zu der Höhe der Ausgaben machen, rechnet das Finanzamt<br />

pauschal 36 Euro an.<br />

Außergewöhnliche Belastung:<br />

Krankheitskosten (Arztkosten, Zuzahlung für Medikamente,<br />

Brille etc.), Unterhaltskosten <strong>und</strong> Katastrophenschäden fallen<br />

unter den Begriff der außergewöhnlichen Belastung. Wie viel<br />

davon angerechnet wird, hängt von der Höhe des Einkommens,<br />

dem Familienstand <strong>und</strong> der Anzahl der Kinder ab.<br />

Steuerermäßigungen:<br />

bekommen Sie für alle Handwerksarbeiten <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

die r<strong>und</strong> um den Haushalt anfallen. Dazu gehören<br />

beispielsweise Kosten für Maler, Heizungswartung, aber auch<br />

Kosten für Haushaltshilfen. Bei einem Umzug summieren sich<br />

die Kosten für Handwerker <strong>und</strong> Dienstleistungen enorm. Hier<br />

also unbedingt die entsprechenden Nachweise sammeln.


Glass made for Milestones<br />

Mit unserer « ipachrome » Beschichtung werden Gebäude wie die Elbphilharmonie zu wahren « Milestones », die die Architektur eines Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

prägen. Das chrombasierte Mehrfachschichtsystem mit einem Lichttransmissionsgrad von nur 4 Prozent ist so hochreflektierend wie ein konventioneller<br />

Silberspiegel, aber wesentlich belastbarer <strong>und</strong> auch für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit bestens geeignet. Für die Elbphilharmonie wurde jede<br />

Scheibe der Fassade mit einem individuellen Tröpfchen-Design beschichtet, das das Gebäude zu jeder Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit individuell schillern lässt.


ipachrome design made by AGC INTERPANE<br />

ipachrome lässt sich zu ESG vorspannen <strong>und</strong> zu VSG verarbeiten, kann mit iplus Wärmeschutz wie auch mit ipasol Sonnenschutz kombiniert <strong>und</strong> zu<br />

Isolierglas weiterverarbeitet werden.<br />

ipachrome von AGC Interpane für innovative Architektur.<br />

Telefon: +49 5273 8090 - info@interpane.com - www.interpane.com


82<br />

BERUFSLEBEN<br />

Einarbeitung<br />

Die ersten 100 Tage<br />

Die ersten h<strong>und</strong>ert Tage im neuen Job können ziemlich anstrengend sein, denn in dieser Zeit<br />

steht man unter besonderer Beobachtung. Während der Probezeit kann ein Arbeitgeber ohne<br />

Angabe von Gründen das Arbeitsverhältnis wieder kündigen. Wer einige ungeschriebene Regeln<br />

beachtet, übersteht die Bewährungsprobe ohne Probleme.<br />

Die Einarbeitung<br />

Normalerweise genießen Berufsanfänger eine Art „Welpenschutz“.<br />

Dass Sie noch nicht alles können <strong>und</strong> wissen, gesteht<br />

Ihnen jeder Arbeitgeber zu. Im Gegenzug erwartet man<br />

von Ihnen, dass Sie alles dafür tun, um die Einarbeitungsphase<br />

kurz zu halten. Erste wichtige Regel: Werden Sie selbst aktiv.<br />

Sie dürfen nicht darauf warten, dass Ihnen ein Kollege alle<br />

relevanten DIN-Normen, Gesetze <strong>und</strong> sonstige Literatur fein<br />

säuberlich kopiert auf den Schreibtisch legt. Gehen Sie selbst<br />

in die Bibliothek oder ins Internet <strong>und</strong> besorgen Sie sich die<br />

notwendige Fachliteratur. Die zweite Regel könnte aus der<br />

Sesamstraße stammen: Das Motto „Wer nicht fragt, bleibt<br />

dumm“ sollten sich Berufsanfänger zu eigen machen. Wenn<br />

Sie etwas nicht richtig verstanden haben, haken Sie nach. Fragen<br />

ist kein Zeichen von Dummheit. Es zeigt, dass Sie Interesse<br />

haben <strong>und</strong> dass es Ihnen wichtig ist, Ihre Aufgaben sorgfältig<br />

zu erledigen. Das können Sie nur, wenn Ihnen alle Zusammenhänge<br />

klar sind. Fragen ist elementar, aber fragen Sie so, dass<br />

Sie Ihren Chef oder Ihre Kollegen nicht nerven. Manchmal ist es<br />

besser, alle Unklarheiten, die einem während der Arbeit begegnen,<br />

zu sammeln <strong>und</strong> später gebündelt zu klären. Wer wegen<br />

Kleinigkeiten zum zehnten Mal beim Nachbarn anklopft, handelt<br />

sich schnell den Ruf einer Nervensäge ein.<br />

Einen guten Eindruck hinterlassen Sie besonders dann,<br />

wenn Sie zeigen, dass Sie sich selbst um die Beantwortung<br />

einer Frage bemüht haben. Wenn Sie beispielsweise ein Leistungsverzeichnis<br />

für eine Bauleistung aufstellen sollen <strong>und</strong><br />

bei der Formulierung des Leistungstextes nicht weiterwissen,<br />

dann schauen Sie bei Produktherstellern nach. Produktkataloge<br />

finden Sie meist auf den Firmenhomepages, die in der Regel<br />

auch entsprechende Leistungstexte enthalten. Doch Vorsicht:<br />

Das darf nicht zu lange dauern. Es kommt nicht gut an, wenn<br />

Sie st<strong>und</strong>enlang recherchieren, um hinterher festzustellen,<br />

dass ein Kollege die Frage in zwei Minuten beantwortet hätte.<br />

Schreiben Sie mit!<br />

Einige Gewohnheiten, die Sie noch aus der Uni oder aus<br />

der Schule kennen, sollten Sie im Berufsleben fortführen. Dazu<br />

gehört das Mitschreiben. Sie werden täglich telefonieren oder<br />

an Baubesprechungen teilnehmen. Um stets den Überblick<br />

zu behalten, sollten Sie kurze Gesprächsnotizen anfertigen,<br />

aus denen das Datum, der Gesprächspartner <strong>und</strong> wichtige<br />

Details des Gesprächs hervorgehen. Ob Sie das am PC oder<br />

handschriftlich machen, bleibt Ihnen überlassen. Hauptsache,<br />

es geht schnell. Bauleiter sind sogar verpflichtet, ein Bautagebuch<br />

zu führen, in dem alle Bauleistungen <strong>und</strong> Geschehnisse<br />

des Tages dokumentiert werden.<br />

Anrufe professionell entgegennehmen<br />

„Ans Telefon zu gehen ist doch kinderleicht“, werden Sie<br />

jetzt vermutlich denken. Der professionelle Umgang mit dem<br />

Kommunikationsmittel Nummer eins ist aber gar nicht so einfach.<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise, wie Sie beispielsweise einem Auftraggeber<br />

am Telefon begegnen, wirkt sich direkt auf das Image der<br />

Firma aus. Fre<strong>und</strong>lichkeit allein genügt nicht, um einen positiven<br />

Eindruck beim Anrufer zu hinterlassen. Die professionelle<br />

Begrüßung besteht aus drei Teilen: dem Firmennamen, dem<br />

eigenen Vor- <strong>und</strong> Zunamen <strong>und</strong> dem Tagesgruß. Beispiel: „Architekturbüro<br />

Müller, Schmidt <strong>und</strong> Partner. Elisabeth Krüger.<br />

Guten Tag.“<br />

Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie, wenn Sie selbst angerufen<br />

werden, auf jede Frage sofort eine Antwort parat haben.<br />

Allerdings müssen Sie Ihrem Gesprächspartner aktive<br />

Hilfe anbieten. Sagen Sie nicht: „Da kann ich Ihnen auch nicht<br />

weiterhelfen.“ Entweder Sie leiten den Anrufer an eine zuständige<br />

Person weiter oder schlagen einen Rückruf vor, zum Beispiel,<br />

wenn Sie erst passende Unterlagen heraussuchen müssen.<br />

Gleiche Spielregeln gelten bei der Vertretung eines Kollegen.<br />

Die Mitteilung, dass dieser unterwegs ist, nützt dem An-


ufer wenig. Sagen Sie lieber: „Herr Schmidt ist morgen wieder<br />

im Hause. Kann ich Ihnen helfen?“ Ein solches Angebot bleibt<br />

mit Sicherheit in positiver Erinnerung, selbst wenn Sie keine<br />

endgültige Lösung anbieten können. Fertigen Sie eine kurze<br />

Gesprächsnotiz mit Datum, Uhrzeit <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> des Anrufes<br />

an, damit sich Ihr Kollege nach seiner Rückkehr um die Angelegenheit<br />

kümmern kann. Seien Sie diesbezüglich unbedingt<br />

zuverlässig.<br />

Außerdem: Sprechen Sie niemals über firmeninterne<br />

Schwierigkeiten, wenn sich beispielsweise ein Auftraggeber<br />

bei Ihnen beschwert. Das gilt im Übrigen generell, nicht nur für<br />

das Telefon. Zeigen Sie sich Ihrem Arbeitgeber gegenüber unbedingt<br />

loyal. Aussagen wie „Bei uns herrscht Chaos“, „Unser<br />

Computer ist abgestürzt“ oder „Der neue Praktikant hat Mist<br />

gebaut“ schaden dem Ansehen der Firma <strong>und</strong> damit auch Ihnen,<br />

selbst wenn es tatsächlich so war.<br />

Qualitätsmanagement (QM)<br />

Viele größere Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros, der öffentliche<br />

Dienst oder Bauunternehmen verfügen über ein Qualitätsmanagementsystem,<br />

zum Beispiel das nach DIN EN ISO<br />

9001 zertifizierte System oder ein vergleichbares. Das Ziel<br />

eines QM-Systems liegt darin, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens<br />

zu verbessern, indem zum Beispiel Arbeitsabläufe<br />

effizienter gestaltet werden. Das Zertifikat wird von einer<br />

Prüfstelle vergeben, zum Beispiel vom Technischen Überwachungsdienst<br />

(TÜV). Bei international tätigen Firmen ist<br />

das Qualitätszertifikat mittlerweile ein Muss. Aber auch bei<br />

deutschlandweit agierenden Firmen setzt sich die Einhaltung<br />

der Norm mehr <strong>und</strong> mehr durch. Das wichtigste Utensil eines<br />

Qualitätsmanagementsystems ist das QM-Handbuch, in<br />

dem das QM-System beschrieben wird. Neue Mitarbeiter finden<br />

hierin wichtige Informationen. Es enthält beispielsweise<br />

genaue Arbeitsanweisungen für jeden Bereich, die Festlegung<br />

von Verantwortungen, bestimmte Ordner- <strong>und</strong> Ablagestrukturen<br />

(auch für den PC), Vorgaben für die Ordnerbeschriftung<br />

oder Listen für den Qualitätscheck. Falls Sie in einem<br />

QM-zertifizierten Unternehmen arbeiten, müssen Sie sich an<br />

die Vorgaben der Norm halten <strong>und</strong> sollten sich keine eigene<br />

Ordnung schaffen. Die Einhaltung der Qualitätsstandards<br />

wird in regelmäßigen Abständen von der externen Prüfstelle<br />

kontrolliert. Verstöße gegen die Norm können zum Verlust<br />

des Zertifikats führen.<br />

Da das Verfahren recht aufwändig ist, sind die kleineren Architektur-<br />

oder Ingenieurbüros häufig nicht zertifiziert. Allerdings<br />

gibt es mittlerweile auch für diese Gruppe ein leicht handelbares<br />

Qualitätsmanagementsystem, <strong>und</strong> zwar das TÜV-geprüfte<br />

„QualitätsZertifikat ,Planer am Bau‘“, mit dem sich im Gegensatz<br />

zu der allgemeinen Industrienorm ein speziell auf die Bedürfnisse<br />

von Bauplanern zugeschnittener Qualitätsstandard herstellen<br />

lässt. Dieser wird nicht nur von öffentlichen, sondern auch von<br />

halböffentlichen Auftraggebern, wie zum Beispiel der Bahn, <strong>und</strong><br />

natürlich auch von privaten Bauherren anerkannt.<br />

Auch wenn kein Zertifikat im Unternehmen vorhanden<br />

ist, so gibt es in jedem Büro gewisse Ordnungsregeln, zum Beispiel<br />

ein bestimmtes Ablagesystem, dem sich neue Mitarbeiter<br />

anpassen sollten. Ordnung ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für<br />

den beruflichen Erfolg. Führen Sie Ihre Unterlagen immer so,<br />

dass auch andere damit arbeiten können. Wenn Sie krank sind<br />

<strong>und</strong> Ihre Kollegen die Vertretung übernehmen, müssen sich<br />

diese anhand Ihrer Notizen problemlos einen Überblick über<br />

den Stand Ihres Projektes verschaffen können.


84<br />

BERUFSLEBEN<br />

Einarbeitung<br />

Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,<br />

verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt<br />

denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten<br />

Besenstrich.<br />

Zeitmanagement: In der Ruhe liegt die Kraft<br />

Stress <strong>und</strong> Hektik sind im Berufsleben an der Tagesordnung,<br />

vor allem wenn ein Abgabetermin näherrückt. Neulinge<br />

stehen unter dem besonderen Druck, die Probezeit zu überstehen,<br />

<strong>und</strong> werden daher häufig von Stresssymptomen heimgesucht.<br />

„Wie soll ich das bloß alles schaffen?“, schießt es einem<br />

beim Anblick des riesigen Berges an Arbeit durch den Kopf. Eines<br />

ist sicher: In Panik zu geraten <strong>und</strong> sich ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />

in die Arbeit zu stürzen, hilft Ihnen nicht weiter, macht<br />

Sie schlimmstenfalls sogar krank. „Wenn du es eilig hast, gehe<br />

langsam“, so lautet der Titel eines Buches von Prof. Lothar Seiwert,<br />

einem anerkannten Fachmann auf dem Gebiet des Zeitmanagements.<br />

Im Klartext heißt das: Machen Sie einen Schritt<br />

nach dem anderen. Lenken Sie den Blick nicht nach oben, sondern<br />

immer nur auf den nächsten Schritt. Andernfalls passiert<br />

nämlich das, was Beppo der Straßenkehrer aus Michael<br />

Endes Kinderbuch „Momo“ treffend beschreibt: „Manchmal<br />

hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so<br />

schrecklich lang, das kann man niemals schaffen, denkt man.<br />

Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer<br />

mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar<br />

nicht weniger wird, was vor einem liegt. Und man strengt sich<br />

noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, <strong>und</strong> am Schluss<br />

ist man außer Puste <strong>und</strong> kann nicht mehr. Und die Straße liegt<br />

immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.“<br />

Vielen Menschen geht die Puste vor allem deswegen aus,<br />

weil sie nicht in der Lage sind, wichtige von unwichtigen Aufgaben<br />

zu unterscheiden. Sie „verzetteln“ sich im wahrsten Sinne<br />

des Wortes. Daher: Planen Sie die einzelnen Schritte, die zur<br />

Bewältigung eines Projektes notwendig sind. Die erste Frage<br />

des Tages muss lauten: Was liegt heute an? Was ist besonders<br />

dringlich <strong>und</strong> muss zuerst bearbeitet werden? Was kann auch<br />

später erledigt oder delegiert werden? Hilfreich sind sogenannte<br />

„To-do-Listen“, auf denen Sie alle anstehenden Aufgaben<br />

nach Prioritäten geordnet aufführen <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach abarbeiten<br />

können. Viele Menschen behaupten, sie hätten zu viel<br />

zu tun, um zu planen. Das ist zu kurz gedacht, denn es kostet<br />

nur wenige Minuten, um eine Prioritätenliste aufzustellen. Eine<br />

gute Planung spart nicht nur Zeit, sie steigert auch die Qualität<br />

der Arbeit. Darüber hinaus bleibt der „Spaß-Faktor“ erhalten,<br />

vorausgesetzt, man macht es wie Beppo der Straßenkehrer,<br />

der zu seiner Fre<strong>und</strong>in Momo sagt: „Man darf nie an die ganze<br />

Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den<br />

nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den<br />

nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.<br />

Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine<br />

Sache gut. Und so soll es sein […] Auf einmal merkt man, dass<br />

man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat<br />

gar nicht gemerkt wie, <strong>und</strong> man ist nicht aus der Puste.“<br />

Last, but not least: Achten Sie auf sich!<br />

Es mag banal klingen, aber vergessen Sie nicht, auf Ihre<br />

Ges<strong>und</strong>heit Acht zu geben, auch bei der größten Hektik.<br />

Durch negativen Stress ausgelöste Krankheiten wie Tinnitus,<br />

Hörsturz, Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden nehmen<br />

unter jungen Menschen zu. Dabei ist es ein Leichtes, ein<br />

Anti-Stress-Programm ganz nebenbei während der Arbeit<br />

zu fahren: Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens zwei<br />

Liter Flüssigkeit, am besten stilles Wasser. Regelmäßige Mahlzeiten,<br />

ausreichend Schlaf <strong>und</strong> die Vermeidung von übermäßigem<br />

Alkohol- <strong>und</strong> Nikotingenuss verstehen sich von selbst.<br />

Kontrollieren Sie immer mal wieder Ihre Haltung. Sitzen Sie<br />

aufrecht oder „lümmeln“ Sie vorm PC herum? Ein krummer<br />

Rücken staucht die inneren Organe, besonders die Lungen,<br />

dadurch kann die Atmung nicht optimal ablaufen. Ziehen Sie<br />

Kleidung an, die bequem sitzt. Der wichtigste Atemmuskel,<br />

das Zwerchfell, befindet sich in Bauchnähe <strong>und</strong> darf nicht eingezwängt<br />

werden. Gut für die Atmung <strong>und</strong> fürs Wohlbefinden<br />

ist herzhaftes Gähnen, Rekeln <strong>und</strong> Strecken. Das sollten Sie<br />

besonders bei sitzenden Tätigkeiten regelmäßig tun, vielleicht<br />

nicht unbedingt, wenn ein Vorgesetzter in der Nähe ist.<br />

Sorgen Sie außerdem für Ruhepausen, vor allem wenn<br />

Sie das Gefühl haben, nicht weiterzukommen. Nach einem<br />

kurzen Spaziergang lösen sich Denkblockaden meist recht<br />

schnell. Und wenn Sie am Ende eines Tages doch völlig gerädert<br />

nach Hause kommen, obwohl Sie eigentlich die ganze Zeit<br />

am Schreibtisch gesessen haben, dann hilft nur eins: Bewegung.<br />

Stress ist eigentlich eine positive Reaktion des Körpers.<br />

Den Urmenschen sicherte er das Überleben. Stress bedeutet<br />

nichts anderes als die erhöhte Ausschüttung von Adrenalin<br />

<strong>und</strong> anderen Hormonen. Das wiederum sorgt für Spannung in<br />

der Muskulatur <strong>und</strong> Optimierung der Sauerstoffversorgung,<br />

beste Voraussetzungen für die Jagd auf Mammuts. Im Gegensatz<br />

zu unserer zivilisierten Welt haben die Urmenschen Stress<br />

in Bewegung umgesetzt. Sie waren sogar dazu gezwungen,<br />

der Beute nachzustellen, sonst wäre die Küche kalt geblieben.<br />

Da wir keinen Mammuts mehr hinterherjagen, müssen wir<br />

uns eine Alternative suchen, um Stress abzubauen. Das kann<br />

jede Art der Bewegung sein, zum Beispiel Joggen, Fitness oder<br />

Fußball. Optimal wäre eine Sportart, die Ihnen Spaß macht.<br />

Auf diese Weise haben Sie am nächsten Tag wieder genug Puste,<br />

um Schritt für Schritt die anstehenden Aufgaben zu lösen<br />

<strong>und</strong> dabei selbst nicht auf der Strecke zu bleiben.


BERUFSLEBEN Einarbeitung<br />

85<br />

BIM: Vom Plan zur Ausschreibung<br />

mit einem Klick<br />

Felix Grau ist Geschäftsführer der Nova Building IT GmbH, einem<br />

auf Cloudlösungen im Bereich Bausoftware spezialisierten<br />

Unternehmen. Wir befragten ihn zum Thema Building Information<br />

Modeling (BIM).<br />

BIM ist in aller M<strong>und</strong>e, was ist eigentlich so toll daran?<br />

Felix Grau: In der Hauptsache ist BIM die Verwirklichung eines schon<br />

lange geträumten Traumes aller <strong>Architekten</strong>, nämlich eine Zeichnung<br />

zu erstellen <strong>und</strong> mit einem Klick die Ausschreibung fertig zu haben.<br />

Bisher musste der Planer die Massen aus der Zeichnung mit dem<br />

Lineal aufnehmen <strong>und</strong> dann ausrechnen, welche Ausschreibungsmenge<br />

sich für eine Position ergibt – eine sehr mühselige Arbeit, die<br />

zudem sehr fehleranfällig war.<br />

Wie genau funktioniert BIM?<br />

Felix Grau: Die Daten der über CAD-Systeme erstellten 3D-Modelle<br />

von Bauwerken, sogenannte IFC-Dateien, werden im BIM-Prozess an<br />

weiterführende Systeme, zum Beispiel an das Baukosten-Management<br />

oder an AVA-Programme, übertragen. Dort können die Modelle<br />

über einen Viewer visualisiert werden. Durch das Auslesen der Raumstruktur<br />

eines Gebäudes kann es geschossweise gegliedert werden. In<br />

jedem Geschoss gibt es Bauteilgruppen, zum Beispiel Wände, Decken<br />

oder Balken, die unterschiedlich bemustert werden können. Über die<br />

Bemusterung lassen sich sowohl Leistungen als auch Massen an das<br />

jeweilige Bauteil knüpfen, genauso wie Informationen zum Material.<br />

Ein Beispiel?<br />

Felix Grau: Gerne. Bei einer Wand handelte es sich ja um ein mehrschichtiges<br />

Bauteil, wir haben das Mauerwerk, meist eine Dämmung<br />

<strong>und</strong> Putz innen <strong>und</strong> außen. Die zur Erstellung der Wand erforderlichen<br />

Leistungen betreffen unterschiedliche Gewerke, also neben<br />

Maurerarbeiten auch den Trockenbau, unter Umständen muss gemalert<br />

werden. Die Informationen zu den Leistungspositionen werden<br />

mit dem Bauteil Wand verknüpft <strong>und</strong> gemeinsam mit den Massen<br />

an das Maurer-, Maler- <strong>und</strong> Trockenbau-Leistungsverzeichnis übergeben.<br />

Dies nennt man bidirektionale Verknüpfung, das heißt, es werden<br />

verschiedene Projektinformationen <strong>und</strong> Dokumente auch bei der<br />

Fortschreibung z.B. des 3D-Modells laufend synchronisiert. So kann<br />

man innerhalb des gesamten Bauprozesses auch weiterführend anhand<br />

des virtuellen Gebäudemodells sehr bequem ermitteln, für welche<br />

Bauteile Nachträge erforderlich werden, ob die Terminplanung<br />

eingehalten wird oder die Schlussrechnung gestellt werden kann.<br />

Beim Thema BIM schrecken viele vor den hohen Investitionskosten<br />

zurück. Gibt es hier Lösungen?<br />

Felix Grau: Ja, mittlerweile gibt es auch eine Cloud-Lösung für den<br />

Baubereich, die Sie gegen eine monatliche Nutzungsgebühr mieten<br />

können. Das heißt, Sie kaufen nicht das Programm <strong>und</strong> installieren es<br />

auf Ihrem Rechner, sondern Sie können sich übers Internet ins System<br />

einloggen <strong>und</strong> dort Ihre Daten einpflegen. Auch von unterwegs, Sie<br />

brauchen nur eine Internetverbindung.<br />

Muss man sich bei einer<br />

Cloud-Lösung nicht Sorgen<br />

um die Datensicherheit machen?<br />

Felix Grau: Die Projektdaten unserer<br />

User werden allesamt <strong>und</strong><br />

ausschließlich auf deutschen<br />

Servern nach DSGVO in einem<br />

nach ISO-27001 gesicherten Rechenzentrum<br />

gespeichert. Darüber<br />

hinaus verfügen wir über<br />

ein Testat eines zertifizierten<br />

Dienstleisters des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI), wonach wir<br />

uns an die sehr strengen Richtlinien<br />

des B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetzes<br />

halten <strong>und</strong> unsere<br />

Software gegen Angriffe geschützt ist. Wer trotzdem seine Daten im<br />

eigenen Haus behalten möchte, kann unser System aber auch im Intranet<br />

installieren.<br />

Mit welchen Kosten muss man rechnen?<br />

Felix Grau: Bei der Nova Building IT kosten die AVA-Programme je<br />

nach Leistungsumfang zwischen 49 <strong>und</strong> 89 Euro pro Monat. Wer die<br />

BIM-Lösung wünscht, kann diese als Add-on zu allen Paketen dazubuchen.<br />

Dieser Zusatz kostet zwischen 20 <strong>und</strong> 40 Euro. In allen Paketen<br />

enthalten ist ein technischer Support per E-Mail, Telefon <strong>und</strong><br />

Fernwartung. Interessierte bekommen zunächst einen kostenlosen<br />

Testzugang für 14 Tage. Danach kann das Paket monatlich gekündigt<br />

werden.


86<br />

BERUFSLEBEN<br />

Alternativen<br />

Die Fähigkeit, Ideen interessant <strong>und</strong> mitreißend zu<br />

präsentieren, ist eine Begabung, die Ihnen in allen<br />

Bereichen des Berufslebens nur Vorteile bringt.<br />

Neue Wege – gleiche Richtung<br />

Nicht immer führt ein erfolgreicher Studienabschluss direkt ins Berufsleben. Manchmal klappt<br />

es nicht gleich mit einer Anstellung, manchmal braucht man einfach noch Zeit zur Orientierung.<br />

Wie Sie Wartezeiten ohne Richtungswechsel sinnvoll überbrücken.<br />

Weiterbildung<br />

Zahlreiche Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten bieten Aufbaustudiengänge<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> an. Dabei<br />

handelt es sich um Fernstudiengänge mit drei bis fünf<br />

Semestern Studiendauer. Die Teilnehmer erhalten dazu umfangreiches<br />

Studienmaterial sowie Übungsaufgaben, die nach<br />

Bearbeitung zurückgeschickt werden müssen. Das Studium endet<br />

im Allgemeinen mit einer Abschlussarbeit, mehreren Präsenzseminaren<br />

am Hochschulort <strong>und</strong> einer Abschlussklausur.<br />

In Einzelfällen kann man auf diese Weise sogar promovieren.<br />

Das Angebot an Aufbaustudiengängen ist breit gefächert, es<br />

reicht von „Bauen im Bestand“ bis hin zu „Europäischer Urbanistik“.<br />

Eine Auswahl an interessanten Aufbau- <strong>und</strong> Masterstudiengängen<br />

ist im Anhang des Buches aufgelistet.<br />

Baureferendariat: Praxisnahe Zusatzausbildung<br />

Ähnlich wie Juristen oder Pädagogen können <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> ein Referendariat machen <strong>und</strong> damit eine<br />

Beamtenlaufbahn im höheren technischen Verwaltungsdienst<br />

einschlagen. Freie Stellen für den Vorbereitungsdienst<br />

als Referendar oder Referendarin bieten der B<strong>und</strong>, die Länder,<br />

Kommunen oder Landkreise an. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes<br />

wissenschaftliches Hochschulstudium, auch<br />

Masterabschlüsse werden anerkannt. Ein Fachhochschulbzw.<br />

Bachelorabschluss reicht nicht aus. Angeboten werden<br />

die Fachrichtungen Hochbau, Städtebau, Bauingenieurwesen<br />

(Wasser-, Straßen- <strong>und</strong> Stadtbauwesen) <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

(Umweltschutz). Die Ausbildung hat das Ziel, Führungskräfte<br />

für leitende Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung<br />

heranzubilden. In der Ausbildung lernen Referendare Aufgaben,<br />

Organisation <strong>und</strong> Arbeitsweise der Verwaltung kennen,<br />

außerdem werden ihnen die Anwendung der Rechts- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsvorschriften, die Methoden zur Sicherstellung<br />

einer effektiven <strong>und</strong> wirtschaftlichen Verwaltung sowie die<br />

Führung von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern vermittelt.<br />

Das Referendariat dauert mindestens zwei Jahre. Referendare<br />

sind „Beamte auf Widerruf“. Ihre Bezüge während des Vorbereitungsdienstes<br />

betragen zurzeit r<strong>und</strong> 1.400 Euro plus Familienzuschlag<br />

monatlich zuzüglich Kindergeld. Da Beamte keine<br />

Arbeitslosen- <strong>und</strong> Rentenversicherung abführen müssen,<br />

bleibt unterm Strich ein höherer Nettolohn übrig als in einem<br />

Angestelltenverhältnis bei gleichem Bruttolohn.<br />

Der Vorbereitungsdienst schließt mit der „Großen Staatsprüfung“,<br />

bestehend aus einer häuslichen Prüfungsarbeit,<br />

vier schriftlichen Klausuren <strong>und</strong> einer mündlichen Prüfung,<br />

beim Oberprüfungsamt in Bonn ab. Nach bestandener Prüfung<br />

darf man die Berufsbezeichnung „Bauassessor/-in“ führen. Damit<br />

besteht die Möglichkeit, sich im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />

um eine Anstellung im höheren technischen Verwaltungsdienst<br />

oder in der freien Wirtschaft zu bewerben. Nähere Infos<br />

zum Baureferendariat erteilt das Oberprüfungsamt für den<br />

höheren technischen Verwaltungsdienst unter www.Oberpruefungs<br />

amt.de. Einzelne B<strong>und</strong>esländer wie Bayern oder Baden-Württemberg<br />

haben eigene Prüfungsämter.<br />

Bauinspektorenlaufbahn<br />

Fachhochschulabsolventen ohne Masterabschluss haben<br />

die Möglichkeit, eine Beamtenlaufbahn im gehobenen bautechnischen<br />

Dienst einzuschlagen <strong>und</strong> damit Bauoberinspektor/-in<br />

zu werden. Der Vorbereitungsdienst dauert in der Regel<br />

18 Monate. Die Ausbildung erfolgt bei Baubehörden <strong>und</strong><br />

an Bildungseinrichtungen der öffentlichen Verwaltung, zum<br />

Beispiel bei Bauaufsichtsbehörden, Hoch- <strong>und</strong> Tiefbauämtern,<br />

Straßenbauämtern oder Landratsämtern. Um einen Ausbildungsplatz<br />

kann man sich bei B<strong>und</strong>es- oder Landesministerien<br />

bewerben. Angeboten werden die Fachrichtungen Hochbau


BERUFSLEBEN<br />

Alternativen<br />

87<br />

<strong>und</strong> Städtebau, Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt<br />

Straßenwesen oder Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft sowie Baubetrieb.<br />

Die Ausbildung endet mit der „Staatsprüfung“, bestehend<br />

aus einem schriftlichen <strong>und</strong> einem mündlichen Teil. Beamte des<br />

gehobenen bautechnischen Dienstes arbeiten später als Sachbearbeiter<br />

in den staatlichen <strong>und</strong> kommunalen Bauverwaltungen,<br />

bei Straßenbauverwaltungen, Wasserwirtschaftsbehörden<br />

<strong>und</strong> der Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung.<br />

Wissenschaftliche Laufbahn<br />

Die Zahl der Stellen für Professoren an Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen<br />

ist eher rückläufig oder es werden Stifterprofessuren<br />

nur für eine begrenzte Zeit, zum Beispiel für fünf Jahre, besetzt.<br />

Voraussetzung ist die Promotion mit mindestens „sehr<br />

gut“, außerdem werden fünf Jahre Berufspraxis außerhalb der<br />

Hochschule vorausgesetzt. <strong>Architekten</strong> müssen herausragende<br />

Entwurfsleistungen vorweisen können. Wichtig ist es, nach<br />

der Promotion Kontakt zur Universität zu pflegen, zum Beispiel<br />

durch Lehraufträge. Vorteilhaft sind Veröffentlichungen in<br />

Fachzeitschriften sowie die Mitarbeit in Fachausschüssen. Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere<br />

sind außerdem Fleiß <strong>und</strong> Ausdauer. Planbar ist eine Hochschulkarriere<br />

nicht. Die Habilitation, das heißt eine weitere<br />

wissenschaftliche Prüfung, ist bei <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>n<br />

eher selten. Die Hochschulen bieten in ihren Instituten<br />

auch Planstellen als wissenschaftliche Mitarbeiter, Oberingenieure,<br />

akademische Räte sowie zeitlich begrenzte Stellen<br />

für Forschungsvorhaben an. Hierüber ergibt sich häufig die<br />

Möglichkeit einer Promotion. In einzelnen B<strong>und</strong>esländern ist<br />

es möglich, an den Universitäten Promotionsstipendien nach<br />

dem Graduiertenförderungsgesetz zu beantragen. Voraussetzung<br />

ist ein sehr guter Diplom- beziehungsweise Masterabschluss.<br />

Das Promotionsthema muss von zwei Professoren der<br />

betreffenden Fachrichtung befürwortet werden. Die Promotionsstipendien<br />

werden im Allgemeinen für die Dauer von zwei<br />

Jahren vergeben, soweit Mittel bereitstehen. Darüber hinaus<br />

gibt es politische, gewerkschaftliche, kirchliche <strong>und</strong> Umweltstiftungen,<br />

die Promotionsstipendien vergeben. Einige Adressen<br />

sind im Anhang des Buches zu finden.<br />

Rhetorik<br />

Die Fähigkeit, Ideen interessant <strong>und</strong> mitreißend zu präsentieren,<br />

ist eine Begabung, die Ihnen in allen Bereichen des Berufslebens<br />

nur Vorteile bringt, ganz egal ob Sie nun im öffentlichen


88<br />

BERUFSLEBEN<br />

Alternativen<br />

Dienst oder in der freien Wirtschaft arbeiten werden. Das<br />

gilt für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> gleichermaßen. <strong>Architekten</strong><br />

müssen in der Lage sein, ihre Entwürfe nicht nur perfekt<br />

auszuarbeiten, sondern alle am Projekt Beteiligten davon<br />

zu überzeugen. Auch <strong>Bauingenieure</strong> brauchen gute Kommunikationsfähigkeiten<br />

beim Umgang mit Bauherren, Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />

Fachjournalismus<br />

Journalisten brauchen nicht nur ein gutes Gespür für Themen<br />

<strong>und</strong> eine gute Schreibe. Durchhaltevermögen <strong>und</strong> Spaß an<br />

der Sache sind ebenso wichtig. Wer in den Journalismus wechselt,<br />

kann durchaus vom Regen in die Traufe geraten, denn der<br />

Arbeitsmarkt für die schreibende Zunft ist übersättigt. Immerhin<br />

können architektonisch oder bautechnisch vorgebildete<br />

Journalisten mit Sachverstand <strong>und</strong> Fachwissen über Bau- <strong>und</strong><br />

Architekturthemen berichten. Einen gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Weg in den Journalismus gibt es nicht. Die Berufsbezeichnung<br />

„Journalist“ ist, anders als bei <strong>Architekten</strong>, nicht<br />

geschützt. Jeder darf sich so nennen, doch nicht jeder wird von<br />

den Zeitungs-, Hörfunk- oder Fernsehredaktionen beschäftigt.<br />

Oft wird ein Volontariat erwartet. Dabei handelt es sich um<br />

eine meist zweijährige Ausbildung in einer Redaktion, in der<br />

man das journalistische Handwerk erlernt. Für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> würde sich beispielsweise ein Volontariat<br />

bei einer Baufachzeitschrift oder in der Wissenschaftsredaktion<br />

eines Hörfunk- oder Fernsehsenders anbieten. Während<br />

der Ausbildung erhält man ein Ausbildungsgehalt. Volontariatsplätze<br />

sind rar. Zu den Einstellungsvoraussetzungen zählen<br />

erste journalistische Erfahrungen in Form von Praktika<br />

oder freier Mitarbeit im journalistischen Bereich. Beim Hörfunk<br />

<strong>und</strong> beim Fernsehen wird außerdem eine r<strong>und</strong>funktaugliche<br />

Stimme erwartet.<br />

Technische/-r Redakteur/-in<br />

Gute Berufsaussichten haben technische Redakteure.<br />

Sie schreiben überwiegend technische Dokumentationen<br />

von Produkten, wie Bedienungs-, Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsanleitungen,<br />

entwickeln aber auch Schulungs-, Messe- <strong>und</strong><br />

Vertriebsunterlagen, beispielsweise für die PR-Abteilungen<br />

großer Konzerne. Ähnlich wie beim Journalisten gibt es keine<br />

gesetzlichen Vorschriften, um technischer Redakteur zu werden.<br />

Die notwendige Qualifikation können <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> durch Fortbildungskurse, durch ein Volontariat<br />

oder ein Zusatzstudium erlangen. Es gibt in diesem Bereich<br />

aber auch viele Quereinsteiger ohne besondere Zusatzausbildung.<br />

Nähere Auskünfte zu diesem Beruf erteilt der Deutsche<br />

Fachverband für Technische Kommunikation <strong>und</strong> Informationsentwicklung<br />

(tekom) unter www.tekom.de.<br />

Energieberatung<br />

Manchmal eröffnen neue Gesetze neue Betätigungsfelder<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Die Novellierung der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) ist dafür ein gutes Beispiel. Sie<br />

ist am 1. Oktober 2007 in Kraft getreten. Das Verordnung erweitert<br />

den Anwendungsbereich von Gebäude-Energieausweisen.<br />

Davor musste dieses Dokument nur für Neu- <strong>und</strong> Umbauten<br />

ausgestellt werden. Seit Juli 2008 ist der Energieausweis<br />

auch für bestehende Gebäude Pflicht, <strong>und</strong> zwar dann, wenn<br />

das Objekt verkauft oder vermietet werden soll. Das gilt für<br />

alle Arten von Gebäuden, auch für Büro- <strong>und</strong> Dienstleistungsimmobilien.<br />

Im Gebäude-Energieausweis wird die Energieeffizienz<br />

eines Gebäudes angegeben. Die Beurteilung nehmen<br />

häufig <strong>Architekten</strong>, teilweise auch <strong>Bauingenieure</strong> vor, die bei<br />

einer <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer eine Zusatzausbildung<br />

zum Energieberater absolviert haben.<br />

Facility Management (FM)<br />

Der englische Begriff „facilities“ bedeutet auf Deutsch „Anlagen“.<br />

Mit Facility Management ist das technische, kaufmännische<br />

<strong>und</strong> infrastrukturelle Management von Liegenschaften<br />

gemeint. Die Tätigkeit zielt auf einen langfristigen Erhalt<br />

<strong>und</strong> eine Erhöhung der Vermögenswerte in Form von Bausubstanz,<br />

Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen. Dies kann sowohl unternehmensintern<br />

über eine entsprechende Abteilung<br />

erfolgen als auch von externen Anbietern durchgeführt werden.<br />

Facility Management ist inzwischen als wissenschaftliches<br />

Fach etabliert <strong>und</strong> wird von verschiedenen Hochschulen<br />

als Studiengang angeboten. Zunehmend kommen <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> in diesem Bereich zum Einsatz, besonders<br />

im Gebäudemanagement – einer Teildisziplin des Facility<br />

Management. Zu ihren Aufgaben gehört es, den einwandfreien<br />

Ablauf von technischen Prozessen innerhalb des Gebäudes<br />

zu gewährleisten, zum Beispiel die Energieversorgung.<br />

Sie sind außerdem für die Ausschreibung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

Sanierungs- oder Anbaumaßnahmen in Bestandsgebäuden<br />

zuständig. Im Idealfall begleiten sie alle Lebenszyklen der<br />

Gebäude – von der Planung bis zum Abriss. Facility Management<br />

ist nicht mit einer Hausmeistertätigkeit zu verwechseln.<br />

Es geht vielmehr um Organisation <strong>und</strong> Optimierung von<br />

Prozessen, die innerhalb einer Einrichtung passieren. Facility<br />

Manager sind in der Regel Generalisten, die in Unternehmen<br />

als Schnittstelle fungieren <strong>und</strong> die Kommunikation zwischen<br />

Fachbereichen <strong>und</strong> Teildisziplinen herstellen.


So entsteht Sicherheit:<br />

„Ich erwarte, dass Sicherheitslösungen nicht nur funktionieren<br />

<strong>und</strong> alle Normen erfüllen. Sie müssen auch den hohen Ansprüchen<br />

an Design gerecht werden. So entsteht für mich Sicherheit“,<br />

sagt Architekt Peter Dobler aus Stuttgart.<br />

Als Hersteller von Sicherheitssystemen wissen wir bei ASSA ABLOY:<br />

Die Anforderungen im Objektbereich sind hoch <strong>und</strong> zahlreich.<br />

Daher bieten wir Ihnen kompetente Beratung durch unser Team –<br />

für mehr Sicherheit bei Ihren Entscheidungen.<br />

Alles passt! Sicherheitstechnik von ASSA ABLOY<br />

Weitere Informationen unter: www.assaabloy.de/Planerportal


90<br />

BERUFSLEBEN<br />

Grenzerfahrungen<br />

Über die Grenzen<br />

Ein Auslandsaufenthalt ist nicht nur eine gute Überbrückungs- <strong>und</strong> Orientierungsmöglichkeit<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, sondern eine echte Bereicherung für den Lebenslauf. Mit ein<br />

wenig Mut, Eigeninitiative, Abenteuerlust <strong>und</strong> vor allem guter Vorbereitung wird die Arbeit im<br />

Ausland zur Erfolgsgeschichte.<br />

Deutsche <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> genießen<br />

im Ausland einen sehr guten Ruf, sowohl in Bezug auf<br />

die Qualität des Entwurfs <strong>und</strong> seine Ausführung als<br />

auch in Sachen Kosten- <strong>und</strong> Terminsicherheit. Das Hauptaugenmerk<br />

sollte bei der Jobsuche im Ausland nicht vornehmlich<br />

auf das Gehalt gerichtet sein, zumal sich ein Vergleich aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen Lebenshaltungskosten, Arbeitszeiten,<br />

Tarifvereinbarungen, Urlaubstage <strong>und</strong> anderen Gratifikationen<br />

meist verbietet. In vielen Ländern helfen regionale<br />

Arbeitsagenturen bei der Suche nach dem geeigneten Job. Dabei<br />

sollten die Angebote der staatlichen Arbeitsvermittlungen<br />

ebenso ausgeschöpft werden wie Jobbörsen im Internet oder<br />

Initiativbewerbungen, die in manchen Ländern deutlich erfolgversprechender<br />

sein können.<br />

Einreiseformalitäten<br />

In EU-Länder können Arbeitnehmer aus EU-Staaten ganz<br />

einfach mit gültigem Personalausweis oder Reisepass einreisen.<br />

Weder in den Niederlanden noch in Belgien oder Finnland<br />

unterliegen B<strong>und</strong>esbürger als Angehörige eines EU-Staates<br />

etwaigen Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt. Eine Arbeitserlaubnis<br />

wird in den Niederlanden <strong>und</strong> Belgien automatisch<br />

erteilt.<br />

Das Aufenthaltsrecht weist allerdings von Land zu Land unterschiedliche<br />

Besonderheiten auf: In Frankreich muss eine Aufenthaltsgenehmigung<br />

binnen einer Frist von drei Monaten beantragt<br />

werden, im Gegenzug erhalten registrierte EU-Ausländer eine<br />

Sozialversicherungskarte, mit der sie den gleichen sozialen Schutz<br />

genießen wie die Franzosen. Auch in Finnland, Norwegen <strong>und</strong> Polen<br />

ist jeder Aufenthalt von mehr als drei Monaten meldepflichtig.<br />

Nicht nur Sprachen <strong>und</strong> Gewohnheiten<br />

unterscheiden sich von Land zu Land, oft<br />

werden auch Hierarchien anders gewichtet.<br />

In Österreich ist die Meldefrist auf drei Tage, in Belgien auf zehn<br />

Werktage nach der Einreise verkürzt, wobei ein Nachweis über die<br />

Berufstätigkeit vorgelegt werden muss. In Großbritannien darf<br />

man sich ganze sechs Monate aufhalten, ebenso in der Schweiz –<br />

erst dann besteht Meldepflicht.<br />

In einigen Ländern empfehlen sich bestimmte private Zusatzversicherungen.<br />

So in Österreich, denn die Beiträge zur Krankenversicherung<br />

sind deutlich geringer als in Deutschland, dafür muss<br />

viel zugezahlt werden. Auch in Brasilien zahlen Deutsche nur geringe<br />

Sozialabgaben, doch die Leistungen sind dementsprechend<br />

niedrig. In Kanada steht das gut ausgebaute Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

nur Kanadiern <strong>und</strong> Einwanderern mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung<br />

kostenfrei zur Verfügung, so dass auch hier unbedingt<br />

eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden<br />

sollte. In Finnland werden die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung<br />

nicht vom Arbeitgeber einbehalten, sondern ausbezahlt. Da<br />

die staatliche Gr<strong>und</strong>versorgung für Arbeitslose recht gering ist,<br />

sollte man sofort bei Jobantritt in eine Gewerkschaft eintreten<br />

<strong>und</strong> in deren Arbeitslosenkasse einzahlen.<br />

Interessenverbände<br />

In Europa gibt es in vielen Ländern <strong>Architekten</strong>kammern,<br />

die zum Teil ähnlich wie der BDA in Deutschland als Interessenvertretung<br />

der <strong>Architekten</strong> der jeweiligen Länder fungieren.<br />

In Belgien ist die Mitgliedschaft in der Kammer obligatorisch,<br />

in Frankreich nur dann, wenn eine Selbständigkeit<br />

angestrebt wird. Oftmals lohnt sich ein Eintrag ins Register, in<br />

den Niederlanden beispielsweise, weil nur registrierte <strong>Architekten</strong><br />

bei öffentlichen Bauaufträgen berücksichtigt werden,<br />

<strong>und</strong> in England, weil nur Mitglieder die Berufsbezeichnung „architect“<br />

führen dürfen. Eine weitere wichtige Institution ist der<br />

Königlich-Niederländische Ingenieurverein KIVI NIRIA mit mehr<br />

als 25.000 Mitgliedern. In Belgien ist die Königliche Föderation<br />

der <strong>Architekten</strong>vereinigungen von Belgien (FAB) mit <strong>Architekten</strong>verbänden<br />

aus Flandern, Wallonien <strong>und</strong> dem Großraum<br />

Brüssel eine gute Anlaufstelle. In der Schweiz <strong>und</strong> in Norwegen<br />

ist der Beruf des <strong>Architekten</strong> nicht geschützt, so dass es zahlreiche<br />

Praktiker gibt, die sich ohne entsprechendes Studium<br />

als solche bezeichnen.


BERUFSLEBEN<br />

Grenzerfahrungen<br />

91<br />

Kulturelle Besonderheiten<br />

Auch wenn das Schlagwort von der Globalisierung den Eindruck<br />

erweckt, die Welt rücke immer näher zusammen, sollte<br />

man sich frühzeitig mit bestehenden kulturellen Unterschieden<br />

vertraut machen, um nicht gleich in das vielzitierte Fettnäpfchen<br />

zu treten. Nicht nur Sprachen <strong>und</strong> Gewohnheiten<br />

unterscheiden sich von Land zu Land, oft werden auch Hierarchien<br />

anders gewichtet. Auch mit Problemen <strong>und</strong> Konflikten<br />

wird zum Teil sehr unterschiedlich umgegangen. Ohne entsprechende<br />

Vorbereitung kann der Sprung ins kalte Wasser zu<br />

einer schweren psychischen Belastungsprobe werden.<br />

Die „Weltsprache“ Englisch reicht oft nicht aus, um sich<br />

im beruflichen (<strong>und</strong> privaten) Alltag durchzuschlagen. In China<br />

beispielsweise sind Kenntnisse der Amtssprache Mandarin<br />

unumgänglich. Wer dagegen nach Hongkong geht, sollte<br />

im Kantonesischen fit sein. Auch die oft geringere Anzahl<br />

von Urlaubstagen <strong>und</strong> eine längere Wochenarbeitszeit sind<br />

Dinge, die man sich im Vorhinein bewusst machen sollte. Arbeitstechnisch<br />

kann für Deutsche die weniger straffe Organisation<br />

zum Problem werden. Mangelnde Effizienz aufgr<strong>und</strong><br />

unzureichend strukturierter Arbeitsprozesse sowie ein anderes<br />

Verständnis von Disziplin <strong>und</strong> Termintreue sind Dinge, mit denen<br />

man sich in Ländern wie beispielsweise Brasilien arrangieren<br />

muss. Im Gegenzug können südländisches Improvisationstalent<br />

<strong>und</strong> ein besonders herzlicher Umgang mit Kollegen auch<br />

für Deutsche eine Bereicherung darstellen.<br />

Erste Anlaufstellen<br />

Erste Länderinformationen für <strong>Architekten</strong> finden sich im Außenwirtschaftsportal<br />

ixpos des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Energie (BMWi). Sie geben einen kurzen Überblick über die<br />

Berufsausübungs- <strong>und</strong> Niederlassungsbedingungen, Haftung<br />

<strong>und</strong> Gewährleistung sowie die rechtlichen Besonderheiten in<br />

einem europäischen <strong>und</strong>/oder außereuropäischen Land. Auch<br />

wirtschaftliche Rahmendaten, eine Liste relevanter Adressen<br />

bzw. Internetlinks, aber auch Berichte von <strong>Architekten</strong> über ihre<br />

Erfahrungen in den jeweiligen Ländern können hier aufgerufen<br />

werden. Nützliche Hinweise zum Thema Unternehmensgründung<br />

im Ausland bietet auch das BMWi.<br />

Beim Europaservice der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit finden<br />

Arbeitnehmer einen Überblick über den europäischen<br />

Arbeitsmarkt, außerdem zahlreiche Informationen <strong>und</strong> Broschüren,<br />

wie man sich bei den europäischen Nachbarn bewirbt.<br />

Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität (EU-<br />

RES) ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle für Akademiker, die im<br />

europäischen Ausland arbeiten möchten. Neben Stellenangeboten<br />

findet sich hier auch die Möglichkeit, einen EURES-Berater<br />

zu kontaktieren. Dabei handelt es sich um ausgebildete<br />

Fachkräfte, die rechtliche, verwaltungstechnische oder auch<br />

ganz praktische Fragen zum jeweiligen Land im persönlichen<br />

Gespräch beantworten.<br />

Weitere Hinweise <strong>und</strong> Informationen über Ausbildung, Auslandsschulwesen,<br />

Auswanderung <strong>und</strong> Auslandstätigkeit bietet<br />

das Onlineportal des B<strong>und</strong>esverwaltungsamtes. Darüber<br />

hinaus finden sich dort die Kontaktadressen der etwa 30 b<strong>und</strong>esweiten<br />

Beratungsstellen, über die ausführliche Länderinformationsschriften<br />

zu beziehen sind. (iw)


92<br />

BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen<br />

Sicher planen: Was Berufseinsteiger<br />

wissen müssen<br />

Rechtsanwalt Sascha Ludwig, AIA AG – Versicherungsspezialist für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />

Als Hochschulabsolvent <strong>und</strong> Berufsanfänger macht man sich in der Regel noch keine großen Gedanken<br />

darüber, was im Beruf schieflaufen kann. Im Berufsleben angekommen, verlässt man sich dann oft einfach<br />

auf die Berufshaftpflichtversicherung. Es gibt jedoch zahlreiche Konstellationen, in denen der Architekt bzw.<br />

Ingenieur für eigene Fehler haftet, aber auch für die Fehler anderer mithaftet. Einige davon werden im<br />

Folgenden beispielhaft besprochen.<br />

Planungsfehler<br />

Besteht der Auftrag des <strong>Architekten</strong> bzw. Ingenieurs in der Erstellung<br />

einer Planung, so ist dieser verantwortlich für die Richtigkeit<br />

der Pläne. Sind die Pläne dagegen unvollständig oder falsch, sei<br />

es durch eine bloße Unachtsamkeit oder Außerachtlassen der<br />

Vorgaben des Bauherrn, können aus dieser falschen Planung bei<br />

der Realisierung des Bauvorhabens Schäden auftreten. Denkbar<br />

sind beispielsweise Fälle, in denen Dachfenster aufgr<strong>und</strong> einer<br />

falschen Maßangabe nicht den Anforderungen an einen Fluchtweg<br />

genügen oder in denen z.B. Fensterrahmen in einem Farbton<br />

geplant werden, der zwar baurechtlich nicht zu beanstanden ist,<br />

jedoch dem Farbwunsch des Bauherrn nicht entspricht. In solchen<br />

Fällen haftet der Planersteller für den Schaden <strong>und</strong> muss<br />

dem Bauherrn diesen ersetzen. Im Fall der falschen Farbwahl<br />

kann der Schaden deutlich höher sein als auf den ersten Blick<br />

gedacht. Nimmt man als Beispiel ein Mehrfamilienhaus, in dem<br />

sämtliche Fenster ausgetauscht werden müssen, kann schnell<br />

ein sechsstelliger Betrag als Schaden herauskommen.<br />

Eine Haftung kann auch für einen fehlerhaften Plan bestehen,<br />

den zwar ein anderer erstellt hat, der Architekt bzw. Ingenieur<br />

diesen allerdings zur weiteren Gr<strong>und</strong>lage der eigenen<br />

Planung macht. In dem Fall ist der Architekt verpflichtet, den<br />

Ursprungsplan zumindest grob zu prüfen, <strong>und</strong> darf jedenfalls<br />

offensichtliche Fehler nicht einfach so in die eigene Planung<br />

übernehmen.<br />

TIPP: Auch fremde Pläne sollten also immer sorgfältig überprüft<br />

werden.<br />

Bauleitungsfehler<br />

Rechtsanwalt Sascha Ludwig<br />

Ist der Architekt mit der Objektüberwachung beauftragt, haftet<br />

er bei Bauausführungsfehlern als Bauleiter in der Regel<br />

gesamtschuldnerisch mit den ausführenden Unternehmern.<br />

Dichtet der Dachdecker das Dach nicht nach den anerkannten<br />

Regeln der Technik ab <strong>und</strong> kommt es dadurch zu einem Feuchteschaden,<br />

ist natürlich zunächst einmal der Dachdecker für<br />

den Schaden verantwortlich, schließlich hat dieser seine Arbeit


BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen<br />

93<br />

In der Baubranche kann viel schiefgehen. <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure müssen dafür geradestehen.<br />

nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Der bauleitende Architekt<br />

hat jedoch die Aufgabe, die Arbeiten der jeweiligen Unternehmer<br />

zu überwachen, <strong>und</strong> gegenüber dem Bauherrn die Verantwortung<br />

für das mängelfreie Entstehen des Bauvorhabens.<br />

Dies stellt im konkreten Fall den Dachdecker zwar nicht von<br />

der Pflicht frei, ordnungsgemäß zu arbeiten, jedoch wird davon<br />

ausgegangen, dass der Architekt den Fehler hätte bemerken<br />

müssen <strong>und</strong> mit entsprechendem Hinweis den später entstehenden<br />

Feuchteschaden hätte verhindern können. Daher trifft<br />

den <strong>Architekten</strong> eine Mitschuld <strong>und</strong> löst eine sogenannte gesamtschuldnerische<br />

Haftung aus.<br />

TIPP: Es sollte darüber nachgedacht werden, ob Aufträge, die<br />

nur die Bauleitung umfassen, angenommen werden. Vergütet<br />

wird in dem Fall vom Bauherrn nur die Leistungsphase 8, die<br />

Objektüberwachung. Die Haftung erstreckt sich unter Umständen<br />

aber auf alle Leistungsphasen.<br />

Gesamtschuldnerische Haftung<br />

Gesamtschuldnerische Haftung bedeutet, dass für einen Schaden<br />

mehrere Personen gemeinsam haften. Im obigen Beispiel<br />

mit dem Feuchteschaden haften der Unternehmer <strong>und</strong> der Architekt.<br />

Die rechtliche Besonderheit ist, dass der Gläubiger, also<br />

derjenige, der Schadensersatz verlangt, sich aussuchen kann,<br />

von welchem Gesamtschuldner er den Schadensersatz haben<br />

möchte. Der Bauherr kann den Feuchteschaden also entweder<br />

nur gegenüber dem Dachdecker, nur gegenüber dem <strong>Architekten</strong><br />

oder gegenüber beiden geltend machen. Wählt er nur einen<br />

der beiden Gesamtschuldner, kann er von diesem unabhängig<br />

davon, wer von beiden eine größere Schuld an dem Schaden<br />

trägt, die gesamte Schadensumme verlangen. Zwar hat der<br />

in Anspruch genommene Gesamtschuldner die Möglichkeit,<br />

seinerseits vom anderen Gesamtschuldner Schadensersatz zu<br />

verlangen, ist dieser aber zum Beispiel insolvent, bleibt er allein<br />

auf dem Schaden sitzen.<br />

Da hinter einem <strong>Architekten</strong> oder Ingenieur in der Regel eine<br />

Versicherung steht, wird dieser als Gesamtschuldner in eigentlich<br />

allen Fällen, in denen der Bauherr die Möglichkeit hat, neben<br />

dem ausführenden Unternehmer in Anspruch genommen.<br />

Haftung für Andere<br />

Beauftragt der Architekt oder Ingenieur für einen Teil seiner<br />

Leistungen einen Subunternehmer, so ist zunächst zu prüfen,<br />

ob dies die Vertragsbeziehung zwischen Bauherr <strong>und</strong> Architekt<br />

überhaupt erlaubt. Ist diese Konstellation nicht vertraglich<br />

ausgeschlossen, muss sich der Architekt im Klaren darüber<br />

sein, dass er auch für Fehler des Subunternehmers haftet. In


94<br />

BERUFSLEBEN<br />

Versicherungen<br />

einem Fall aus der Praxis hat der Architekt die Rechnungsprüfung<br />

an einen Subunternehmer ausgelagert. Dieser hat in betrügerischer<br />

Absicht zu hohe Rechnungen freigegeben. Da es<br />

sich um ein großes Projekt handelte, war der Schaden entsprechend<br />

hoch, es stehen ca. 800.000 EUR im Raum. Der Subunternehmer<br />

hat mittlerweile Insolvenz angemeldet. Es bleibt<br />

nur der Architekt übrig, weil der Bauherr den Subunternehmer<br />

mangels Vertrag gar nicht direkt in Anspruch nehmen könnte<br />

<strong>und</strong> der Architekt mangels Liquidität den Schaden nicht vom<br />

Subunternehmer ersetzt bekommen wird.<br />

Haftungssummen<br />

Solche Schäden können für den <strong>Architekten</strong> existenzbedrohend<br />

sein. Denn zu beachten ist stets: Eine Versicherung deckt nur<br />

bestimmte Haftungssummen ab. Oft sind nur die geforderten<br />

Mindestsummen versichert. Diese sind von B<strong>und</strong>esland zu B<strong>und</strong>esland<br />

unterschiedlich <strong>und</strong> hängen darüber hinaus von der<br />

gewählten Gesellschaftsform (z.B. Einzelarchitekt oder Partnerschaftsgesellschaft)<br />

ab. Bei Einzelarchitekten liegen die Deckungssummen<br />

z.B. in Nordrhein-Westfalen für Sachschäden<br />

bei 250.000 EUR pro Jahr, für Personenschäden bei 1,5 Mio. EUR<br />

pro Jahr. In Bayern dagegen betragen die Deckungssummen für<br />

Sachschäden lediglich 200.000 EUR pro Jahr.<br />

In obigem Beispiel hat der Architekt mit Mindesthaftungssumme<br />

ein Problem: Selbst wenn die Versicherung eintritt, wird<br />

diese, sofern der Architekt aus Nordrhein-Westfalen stammt, lediglich<br />

250.000 EUR bezahlen. Die restlichen 550.000 EUR muss<br />

der Architekt aus eigener Tasche zahlen.<br />

Sofern Zweifel an der Forderung des Bauherrn bestehen, genießt<br />

der Architekt jedoch in jedem Fall Abwehrschutz durch<br />

den Versicherer. Das bedeutet, die Anwalts- <strong>und</strong> Prozesskosten<br />

werden vom Versicherer getragen, so dass der Architekt sich<br />

nicht selbst um seine Verteidigung kümmern muss.<br />

Es ist also wichtig, sich mit dem Risiko der übernommenen<br />

Projekte auseinanderzusetzen. Hierbei unterstützt der entsprechende<br />

Versicherungspartner. Für Berufsanfänger reichen die<br />

Mindestdeckungssummen in den allermeisten Fällen aus. Einige<br />

Versicherungspartner, wie z.B. die AIA AG, bieten Berufsanfängern<br />

hohe Rabatte für den Einstieg an.<br />

Rechtliches<br />

Auch wenn der Architekt gegenüber dem Bauherrn auch rechtlich<br />

beraten darf, sollte im Zweifelsfall lieber einmal mehr als<br />

einmal weniger auf die Beratung eines Rechtsanwaltes hingewirkt<br />

werden. Ein rechtliches Gr<strong>und</strong>wissen ist jedoch stets von<br />

Vorteil. Hierfür werden Seminare <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen<br />

angeboten, die auf die Bedürfnisse von <strong>Architekten</strong> bzw. Ingenieuren<br />

zugeschnitten sind.<br />

Als Selbständiger oder Freiberufler kommt man um Verträge<br />

nicht herum. Zu Beginn eines jeden Auftrages mit dem Bauherrn<br />

wird ein <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurvertrag geschlossen. Dabei<br />

kann <strong>und</strong> sollte – sofern auf anwaltliche Beratung verzichtet<br />

wird – auf Musterverträge aus geeigneten Quellen zurückgegriffen<br />

werden, die an den aktuellen Stand der Rechtsprechung<br />

angepasst sind. Wird ein Vertrag vom Bauherrn vorgelegt, kann<br />

dieser auf versicherungsrechtliche <strong>und</strong> haftungsrechtliche Probleme<br />

überprüft werden. Solch eine Prüfung ist wichtig, damit<br />

keine Vereinbarungen getroffen werden, die den Versicherungsschutz<br />

gefährden.<br />

Services wie Musterverträge, Vertragsprüfungen oder Seminarveranstaltungen<br />

werden von verschiedenen Experten, wie<br />

z.B. der AIA AG (www.aia.de), zur Verfügung gestellt. Gerade in<br />

der Anfangszeit sind diese für Ihre berufliche Zukunft essentiell.<br />

Fazit<br />

Nach alledem können aus unserer Erfahrung viele Fehler schon<br />

durch sorgfältige Vorbereitung <strong>und</strong> Sensibilisierung im Vorfeld<br />

verhindert werden. Der Versicherungspartner unterstützt den<br />

K<strong>und</strong>en dabei von Beginn an. Einem erfolgreichen <strong>und</strong> schadenfreien<br />

<strong>Berufsstart</strong> steht damit nichts im Wege.


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<strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure.<br />

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Wenn es von Anfang an auf eine gute Planung ankommt.<br />

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individuell abgestimmt. So können Sie sich auf das Wichtigste konzentrieren, Ihren Start in die Selbstständigkeit.<br />

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96 BERUFSLEBEN Präsentation<br />

Mit Worten gewinnen<br />

Vorträge <strong>und</strong> Präsentationen gehören in fast allen akademischen Berufen zum Alltag – auch für<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. In der Praxis sind überfrachtete, unverständliche <strong>und</strong> vor allem<br />

gähnend langweilige Vorträge noch immer die Regel. Dabei ist es gar nicht so schwierig, seine<br />

Argumente anschaulich <strong>und</strong> überzeugend zu präsentieren.<br />

Er soll den Zuhörer beeindrucken, unterhalten <strong>und</strong> anregen.<br />

Information kommt nach einer Studie der Unternehmensberatung<br />

Mercer erst an vierter Stelle der Publikumserwartungen.<br />

Wer seine Inhalte also erfolgreich vermitteln will,<br />

sollte seine Präsentation interessant, abwechslungsreich <strong>und</strong><br />

überraschend gestalten. Das fängt bereits bei der Vorstellung an:<br />

Viele Redner moderieren sich <strong>und</strong> ihren Vortrag umständlich an,<br />

statt gleich zur Sache zu kommen. Das kostet nicht nur wertvolle<br />

Redezeit, sondern bremst auch das Tempo des Vortrags, bevor<br />

dieser überhaupt in Fahrt gekommen ist. Ebenso kontraproduktiv<br />

sind umfangreiche Erklärungen zum Ablauf des Referats.<br />

Eine Dramaturgie lässt sich auf diese Weise kaum aufbauen. Am<br />

besten also den Einführungsteil möglichst knapp halten <strong>und</strong><br />

gleich zum eigentlichen Thema überleiten.<br />

Mit pfiffigen Worten das Publikum einfangen<br />

Schon die ersten Worte entscheiden darüber, ob Ihnen<br />

das Publikum für den Rest des Vortrags seine Aufmerksamkeit<br />

schenkt – oder auf Durchzug schaltet. Hier bieten sich<br />

rhetorische Fragen an, die das Publikum zum Mitdenken<br />

anregen. Auch überraschende <strong>und</strong> provokative Aussagen,<br />

die den Widerspruchsgeist der Zuhörer wecken, erfüllen diesen<br />

Zweck. Kleine Geschichten <strong>und</strong> persönliche Anekdoten<br />

zum Thema haben sich ebenfalls bewährt, um einen „guten<br />

Draht“ zum Publikum herzustellen. Dabei sollte immer der<br />

Augenkontakt zu den Anwesenden gesucht werden. Schüchterne<br />

Gemüter können ihren Blick auch einfach nur über die<br />

Köpfe schweifen lassen – den Unterschied merkt man als Zuhörer<br />

nicht.


BERUFSLEBEN<br />

Präsentation<br />

97<br />

Wer im Alltag eher der nüchterne<br />

Typ ist, muss am Rednerpult nicht<br />

zum Stand-up-Comedian mutieren.<br />

Das Wichtigste ist ein glaubwürdiges <strong>und</strong><br />

sicheres Auftreten. Und Sicherheit gewinnt<br />

man am besten durch eine gute Vorbereitung.<br />

Nehmen Sie sich daher die Zeit, Ihren Vortrag gründlich auszuformulieren.<br />

Alles, was auf dem Papier steht, kann Ihnen<br />

später weiterhelfen, wenn Sie aufgr<strong>und</strong> einer Zwischenfrage<br />

(oder durch Lampenfieber) den roten Faden verloren haben.<br />

Lesen Sie sich Ihren Text mehrfach durch. Laut! Auf diese Weise<br />

verinnerlichen Sie Ihre eigene Argumentation – <strong>und</strong> können<br />

leichter daran anknüpfen, wenn Sie unterbrochen wurden.<br />

Außerdem schulen Sie so Ihre Aussprache. Alleine durch die<br />

Sprachmelodie können Sie die Wirkung Ihrer Aussagen entscheidend<br />

beeinflussen. Betonen Sie die Verben, das macht<br />

den Vortrag dynamischer. Und bauen Sie Pausen ein, um dem<br />

Publikum Zeit zum Nachdenken zu geben.<br />

Der Redner bestimmt die Qualität<br />

Wo früher Overhead-Projektoren <strong>und</strong> Flipcharts zur Illustration<br />

des gesprochenen Wortes dienten, werden mittlerweile fast<br />

überall Computertools wie PowerPoint eingesetzt. Schätzungen<br />

zufolge werden damit täglich an die 30 Millionen Präsentationen<br />

zusammengebastelt. Doch Vorsicht! Qualität <strong>und</strong> Erfolg<br />

eines Vortrags werden noch immer durch den Redner bestimmt,<br />

nicht durch die Software. Alle noch so beeindruckenden PowerPoint-Mätzchen<br />

können fehlende Argumente oder einen<br />

unschlüssigen Aufbau nicht wieder wettmachen. Im Gegenzug<br />

kann eine übertrieben animierte, effekthaschende Präsentation<br />

auch einem guten Vortrag den Wind aus den Segeln nehmen.<br />

30<br />

MILLIONEN<br />

Präsentationen<br />

werden Schätzungen zufolge<br />

täglich mit PowerPoint<br />

zusammengebastelt.<br />

Für einen guten PowerPoint-Vortrag<br />

sollten Sie sich an die 10-20-30-Regel<br />

halten: nicht mehr als zehn Folien,<br />

nicht länger als 20 Minuten, nicht weniger<br />

als Schriftgröße 30 pt. Auf diese Weise sind Sie<br />

gezwungen, sich auf das wirklich Wesentliche zu<br />

konzentrieren. So kommen Sie gegen Ende Ihrer Redezeit auch<br />

nicht ins Schlingern, weil Sie noch nicht zum eigentlichen Kern<br />

Ihrer Argumentation gelangt sind. Sparen Sie sich für den Abschluss<br />

Ihres Referats einen Höhepunkt auf. Und verlassen Sie<br />

sich stärker auf die Zugkraft Ihrer Argumente als auf wilde<br />

Animationen. Dann können Sie Ihren Vortrag sogar dann<br />

halten, wenn die Technik Ihnen einen Strich durch die Rechnung<br />

macht.<br />

Mit Stimme punkten<br />

Eine schöne Stimme ist ein Pf<strong>und</strong>, mit dem man seine Zuhörerschaft<br />

in den Bann ziehen kann. Es mag sein, dass nicht<br />

jeder mit einer angenehmen Klangfarbe gesegnet ist, trotzdem<br />

kann man durch einfache Maßnahmen seiner Stimme<br />

mehr Ausdruck, Wärme <strong>und</strong> Klang verleihen. Stimme entsteht,<br />

indem wir unsere Stimmlippen im Kehlkopf durch Atmung<br />

in Schwingungen versetzen. Auch ein Cello funktioniert<br />

vom Prinzip her so: Die Saiten werden in Schwingungen<br />

versetzt, es entstehen Töne. Doch warum geht vom Cello<br />

stets ein wohlig-warmer Klang aus, während die menschliche<br />

Stimme häufig klang- <strong>und</strong> farblos klingt? Die Antwort<br />

liegt im Resonanzraum. Beim Streichen der Saiten verstärkt<br />

der Holzkörper die Töne <strong>und</strong> gerät dabei selbst in Schwingungen.<br />

Viele Menschen vergessen, dass auch sie Resonanzräume<br />

haben, <strong>und</strong> zwar den eigenen Körper, angefangen mit den


98<br />

BERUFSLEBEN<br />

Präsentation<br />

Sieben goldene Regeln für eine erfolgreiche Präsentation<br />

1. Auf den roten Faden achten<br />

PowerPoint-Präsentationen sind nur so gut<br />

wie der Vortrag, den sie begleiten. Machen Sie<br />

sich also zunächst Gedanken über den Aufbau<br />

Ihrer Argumentation, bevor Sie mit der optischen<br />

Gestaltung beginnen. Versuchen Sie<br />

dabei, sich an den Erwartungen Ihrer Zuhörer<br />

zu orientieren. Sobald Sie sich über den roten<br />

Faden Ihres Vortrags im Klaren sind, ist die<br />

Präsentation schon so gut wie fertig.<br />

2. Weniger ist mehr<br />

Lassen Sie sich nicht durch die zahllosen Möglichkeiten<br />

verführen, die PowerPoint Ihnen<br />

bietet. Eine Präsentation besteht in erster<br />

Linie aus dem mündlichen Vortrag. Folien <strong>und</strong><br />

Grafiken sollen das gesprochene Wort unterstützen,<br />

nicht davon ablenken. Als Faustregel<br />

gilt: höchstens fünf Wörter pro Zeile <strong>und</strong> nicht<br />

mehr als fünf Zeilen pro Folie. Stilelemente,<br />

Schriften <strong>und</strong> Farben sparsam einsetzen.<br />

3. Grafiken statt Zahlen<br />

PowerPoint ist ein optisches Hilfsmittel,<br />

um komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen.<br />

Dies gilt insbesondere für Zahlen <strong>und</strong><br />

Daten, die im gesprochenen Vortrag schnell<br />

untergehen. Doch auch starre Grafiken bleiben<br />

schlecht im Gedächtnis haften. Hier lassen<br />

sich die Animationsmöglichkeiten des Programms<br />

sinnvoll nutzen: Nichts illustriert einen<br />

Anstieg so effektiv wie ein wachsender Balken.<br />

4. Richtiges Timing<br />

Eine gute PowerPoint-Präsentation darf<br />

die Zuhörer nicht von Ihrem Vortrag ablenken.<br />

Jede neue Folie verführt zunächst dazu, sie zu<br />

lesen. Daher sollten Sie wichtige Inhalte zunächst<br />

mündlich transportieren, bevor Sie sie<br />

unmittelbar danach (!) optisch in Erinnerung<br />

rufen. Achten Sie darauf, die Folien nicht mit<br />

Informationen zu überfrachten. Eine Kernaussage<br />

pro Folie genügt völlig.<br />

5. Vortragen statt vorlesen<br />

Wer seine Präsentation von der Folie abliest,<br />

macht sich überflüssig. Sobald das Publikum<br />

Ihre Ausführungen mitlesen kann,<br />

verlieren Sie seine Aufmerksamkeit. Daher<br />

werden Handouts erst nach dem Vortrag ausgeteilt.<br />

Noch einmal: Sie stehen als Vortragender<br />

im Mittelpunkt, nicht PowerPoint. Im<br />

Zweifelsfall müssen Sie in der Lage sein, Ihren<br />

Vortrag auch ohne technische Hilfsmittel zu<br />

halten.<br />

6. Das Publikum fesseln<br />

Ihre Zuhörer wollen in erster Linie unterhalten<br />

werden. Untersuchungen zeigen, dass die<br />

meisten Menschen sich nur an Anfang <strong>und</strong><br />

Ende eines Vortrags erinnern. Legen Sie daher<br />

besonders großen Wert auf einen fesselnden<br />

Auftakt. Statt einer (drögen) Zusammenfassung<br />

sollte am Ende lieber eine provokante<br />

Frage oder These in den Raum gestellt werden.<br />

Achten Sie dabei stets auf Blickkontakt!<br />

7. Nehmen Sie sich Zeit<br />

Gut Ding will Weile haben, das gilt auch<br />

für Präsentationen. Und zwar nicht nur bei<br />

der Vorbereitung, die möglichst nicht auf den<br />

letzten Drücker erfolgen sollte, sondern auch<br />

während des Vortrags. Nehmen Sie sich Zeit,<br />

Schaubilder zu erläutern, sehen Sie kurze Pausen<br />

vor, um Informationen sacken zu lassen,<br />

<strong>und</strong> hetzen Sie nicht durch Ihren Text. Dann<br />

bleibt das Publikum Ihnen ganz Ohr.<br />

Nasennebenhöhlen <strong>und</strong> dem Rachenraum bis hin zum Brust<strong>und</strong><br />

Bauchraum. Doch im Gegensatz zum Cello haben wir<br />

zwei Gegenspieler, die unsere Klangräume regelrecht „dicht“<br />

machen: eine ungünstige Körperhaltung <strong>und</strong> durch Stress<br />

bedingte Anspannung. Wenn Sie beides ausschalten, haben<br />

Sie viel gewonnen: Ihre Körperhaltung sollte aufrecht sein.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie seien mit einem unsichtbaren Faden<br />

am Himmel festgeb<strong>und</strong>en worden. Lassen Sie die Schultern<br />

bewusst locker (weg von den Ohren). Ratsam ist es, die Füße<br />

etwa hüftbreit zu stellen <strong>und</strong> die Knie leicht zu beugen. Achten<br />

Sie auf eine gute Stabilität, indem sie immer wieder mit<br />

beiden Füßen Kontakt zum Boden aufnehmen. Gegenspieler<br />

Nummer zwei führt zu einer flacheren, schnelleren Atmung<br />

(Hochatmung). Deshalb: Lassen Sie locker, atmen Sie bewusst<br />

aus! Für die Qualität der Stimme ist nicht entscheidend, dass<br />

viel Atemluft zur Verfügung steht, sondern die Luft optimal<br />

genutzt wird. Versuchen Sie, sich die Zwerchfellatmung anzugewöhnen:<br />

Die Bauchdecke wölbt sich beim Einatmen leicht<br />

nach außen, wobei eine Dehnung in den Flanken spürbar sein<br />

sollte. Wenn Sie beiden Aspekten Beachtung schenken, sind<br />

Sie auf einem guten Weg, Ihre Stimme optimal klingen zu lassen.<br />

(iw/us)


KONSEQUENT<br />

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Moderne Architektur entsteht selten unter Idealbedingungen. Sie muss<br />

sich im Spannungsfeld von Entwurf, Technik <strong>und</strong> Ökonomie bewähren.<br />

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100<br />

BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

Selfmade-Website mit Wordpress<br />

von Günther A. Biebl<br />

Jedes Geschäft, jedes Büro braucht seine eigene Website. Als Berufseinsteiger können Sie<br />

punkten, wenn Sie das Büro bei der Pflege bzw. Einrichtung der Seite unterstützen können.<br />

Unser Autor beschreibt das System Wordpress, mit dem sich relativ kostengünstig der<br />

Webauftritt professionell realisieren lässt.<br />

Damit die Suchmaschine von einem Notiz nimmt, muss<br />

der eigene Firmenname irgendwo im Web auftauchen.<br />

Ohne eigene Webpräsenz werden bei der Suche sonst<br />

entweder ein Namensvetter oder veraltete Einträge aus Verzeichnissen<br />

<strong>und</strong> Veröffentlichungen an die Oberfläche gespült.<br />

Verlässt man sich nur auf soziale Netzwerke, unterwirft man<br />

sich vollständig deren Vorgaben <strong>und</strong> Regeln.<br />

Mit einer eigenen Website kann man im Rahmen der Gesetze<br />

seine Geschäftstätigkeit nach Lust <strong>und</strong> Laune präsentieren.<br />

Durch die Veröffentlichung von beliebig vielen Seiten <strong>und</strong> Bildern<br />

sind Sie in der Lage, die eigene Botschaft ins rechte Licht<br />

zu rücken. Letztlich geht es darum, beim potenziellen Auftraggeber<br />

oder Geschäftspartner einen professionellen Eindruck<br />

zu vermitteln.<br />

Da sich im Geschäftsleben immer etwas ändert, ist es hilfreich,<br />

ein System zu benutzen, das Sie selbst aktuell halten<br />

können. So können Sie einfach Ihre Webseite selbst um neue<br />

Projekte, Referenzen, Themen <strong>und</strong> Netzwerkpartner erweitern.<br />

Weiterer Vorteil: Google erkennt, dass die Seite laufend gepflegt<br />

wird <strong>und</strong> honoriert das mit besserem Ranking.<br />

Wordpress – was ist das?<br />

Bei Wordpress handelt es sich um ein Content Management<br />

System (CMS). Inhalte – Texte, Bilder, Videos – werden hier<br />

unabhängig vom Look der Seite gepflegt <strong>und</strong> aktualisiert. Als<br />

Open Source System hat es eine große Nutzer- <strong>und</strong> Entwicklerbasis,<br />

die zu allen relevanten Themen Funktionen <strong>und</strong> Features<br />

beisteuern. Da der Programmcode offen zugänglich ist, können<br />

jederzeit eigene Erweiterungen ergänzt oder von unabhängigen<br />

Dritten beauftragt werden. Trotz dieser großen Community<br />

ist das System sehr stabil <strong>und</strong> zuverlässig. Sollten dennoch<br />

Fehler bekannt werden, spielt das System die wichtigsten Updates<br />

selbst ein.<br />

Was braucht man für Wordpress?<br />

Mit Wordpress benötigen Sie einen Hosting-Provider, bei dem<br />

Sie die Software installieren können. Sie läuft vollständig im<br />

Web, <strong>und</strong> Sie benötigen nach der Installation nur noch einen<br />

Browser zur Bedienung. Es genügen meist schon die kleinen<br />

Pakete für um die 5 Euro/Monat. Ein paar Mailadressen <strong>und</strong> 1-3<br />

Webadressen (Domains) sind dabei häufig schon enthalten. Sie<br />

sind nicht für immer an den Anbieter geb<strong>und</strong>en: Finden Sie einen<br />

besseren, können Sie eine Kopie der Webseite machen <strong>und</strong><br />

anderswo installieren.<br />

Wordpress selbst ist relativ genügsam: Es benötigt etwas<br />

Speicherplatz <strong>und</strong> eine Datenbank. Vor der Installation sollte<br />

Ihre Domain schon freigeschaltet sein. Das geht bei .de-Domains<br />

recht flott, kann sonst aber schon mal ein paar Tage<br />

dauern. Ist die Domain dann aktiv – meist erkennt man das daran,<br />

dass auf der Domain jetzt eine Baustellenseite des gewählten<br />

Providers angezeigt wird –, kann die Installation beginnen.<br />

Die Software zum Download <strong>und</strong> alle Infos dazu gibt es hier:<br />

https://de.Wordpress.org/ (Wichtig: Nicht bei https://<br />

de.wordpress.com/ – das ist ein Webservice<br />

mit dem gleichen Namen, davon spreche ich im Folgenden<br />

nicht). Aber meistens muss man den dort beschriebenen Weg<br />

gar nicht gehen, sondern der Provider bietet eine Funktion zur<br />

geführten Installation an. Meist findet man das nach Vertragsabschluss<br />

im Loginbereich unter „Software-Installation“ oder<br />

„Web-Apps“ oder Ähnlichem. Hier einfach Wordpress anklicken,<br />

die Domain auswählen <strong>und</strong> die Maschine arbeiten lassen.<br />

Danach kann man sich in der Verwaltung (= Backend) seines<br />

Wordpress anmelden, indem man seine Adresse um „/wp-admin“<br />

verlängert im Adressfeld des Browsers einträgt. (Wichtig:<br />

nicht in der Google-Suche, die Suchmaschinen<br />

wissen zu dem Zeitpunkt noch nichts von der Existenz der Seite.)<br />

Wie wird Wordpress konfiguriert?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es vom einfachen Blog zum voll ausgewachsenen<br />

Shop alle Möglichkeiten, Wordpress auszubauen. Im Folgenden<br />

gehe ich auf gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen für kleine<br />

Büros <strong>und</strong> Gewerbe ein.


BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

101<br />

Wie soll das Kind nun heißen?<br />

Unter dem Menüpunkt Einstellungen / Allgemein im Backend<br />

wird der Name der Seite – also des Geschäfts – eingestellt. Es<br />

gibt eine Unterzeile für einen Slogan oder Ähnliches. Was davon<br />

wie angezeigt wird, entscheidet später die Designvorlage<br />

(= Theme).<br />

Blog oder kein Blog<br />

Da Wordpress seine Wurzeln in der Bloggerszene hat, haben<br />

wir jetzt bereits ein Blog voreingestellt. Das Blog wird den Titel<br />

<strong>und</strong> den Texteinstieg des neuesten Artikels oben anzeigen <strong>und</strong><br />

die älteren Artikel-Anfänge werden jeweils darunter chronologisch<br />

sortiert. Auch die Kommentarfunktion ist bereits eingeschaltet<br />

<strong>und</strong> ein Testkommentar hinterlegt. Dieses Verhalten<br />

können wir ändern. Arbeiten wir ohne Blog, dann wird einfach<br />

eine neue Startseite (z. B. Home) erstellt. Wie das geht, erkläre<br />

ich im nächsten Abschnitt. Diese Seite wird dann im Backend<br />

unter dem Menüpunkt Einstellungen / Lesen als „Homepage“<br />

eingestellt, wie im Bild gezeigt.<br />

Soll es doch ein Blog geben, das über einen eigenen Menüpunkt<br />

angezeigt wird, geht das wie folgt: Man legt eine weitere<br />

Seite an - im Beispiel eine Seite mit dem Titel „Blog“ – <strong>und</strong><br />

veröffentlicht diese ohne weiteren Inhalt. Jetzt kann man im<br />

Menü „Einstellungen“ / „Lesen“ unter Beitragsname die Seite<br />

auswählen <strong>und</strong> Wordpress wird seine Artikel künftig dort anzeigen.<br />

Wir können dann diese Seite später im Menüeditor an<br />

den richtigen Platz setzen (siehe weiter unten). Um die Einstellungen<br />

zu speichern, scrollen Sie auf der Seite nach unten <strong>und</strong><br />

klicken Sie „Änderungen speichern“.<br />

Quasselstrippe<br />

Im Menüpunkt Einstellungen / Diskussion legen wir fest, ob<br />

kommentiert werden darf <strong>und</strong>, wenn ja, zu welchen Regeln.<br />

Diese Einstellungen gelten in erster Linie für das Blog. Gibt es<br />

keines, ist es nicht relevant. Zum Deaktivieren der Kommentarfunktion<br />

bei neuen Artikeln die ersten drei Haken rausnehmen.<br />

Sind Kommentare gewünscht, die Haken drin lassen <strong>und</strong> die für<br />

die Detailkonfiguration weiter nach unten scrollen. Wichtig ist<br />

noch dieser Absatz:<br />

Bei dieser Konfiguration ist sichergestellt, dass wir informiert werden,<br />

wenn ein Kommentar geschrieben wurde, <strong>und</strong> dass der Kommentar<br />

vorher gelesen werden kann, bevor wir ihn freischalten.<br />

Damit die Seite auch in dieser Auswahl erscheint, muss sie<br />

vorher bereits veröffentlicht worden sein. Ein „Speichern“ alleine<br />

genügt nicht. Ist das erfolgt, haben wir zunächst kein Blog<br />

mehr <strong>und</strong> die Startseite zeigt die Seite „Home“.<br />

Theme<br />

Das Theme, auch Template genannt, definiert das Aussehen<br />

Ihrer Webseite. Wenn Sie frisch installieren, werden 2-3 Standard-Designs<br />

von Wordpress mitgeliefert. Diesen Look können<br />

Sie anpassen (Customizer, nächster Abschnitt) oder komplett<br />

Über den Autor<br />

Günther A. Biebl ist mit über 15 Jahren Branchenerfahrung ein echter<br />

Spezialist für die Übersetzungarbeit zwischen intelligenten<br />

Webtools <strong>und</strong> ihrer einfachen Anwendung. Er macht seine K<strong>und</strong>en<br />

fit für die selbständige Erstellung, Verwaltung <strong>und</strong> Optimierung individueller<br />

WordPress-Webseiten.<br />

Mehr zu Beratung <strong>und</strong> Seminarangeboten: https://collaborato.de.


102<br />

BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

austauschen. Die erste Ansicht, die Sie sehen, ist der Vorrat an<br />

bereits in Ihrem Wordpress installierten Themes. Wenn Sie ein<br />

Vorschaubild mit der Maus berühren, erscheint ein Knopf „Aktivieren“,<br />

mit dem Sie auf dieses Theme umschalten können.<br />

Das Aussehen der Webseite ändert sich sofort.<br />

Knopf „Aktivieren“ als aktuelle Vorlage eingestellt werden.<br />

Hinweis: Sind die Themes besonders „fancy“, so ist die Wahrscheinlichkeit<br />

groß, dass die Bedienung auch kompliziert werden<br />

kann. Sind Sie eher der Lego-Typ „Block für Block“, dann ist<br />

vielleicht ein „Pagebuilder-Theme“ etwas für Sie. Ganze Arbeit<br />

leistet z.B. „Divi-Builder“ von elegantthemes.com.<br />

Wollen Sie zusätzliche Themes installieren, klicken Sie auf den<br />

Knopf „Hinzufügen“ auf dieser Seite oben. Hier finden Sie zusätzliche<br />

kostenlose Designs <strong>und</strong> eine Suchfunktion. Bei der Auswahl<br />

ist es vor allem wichtig, dass Sie sich Folgendes klarmachen:<br />

• Struktur der Seite (Abstände, Navigation, Spalten, Bildergrößen)<br />

• Funktionen, die benötigt werden: Feld für Logo, Slider (= Bilder<br />

mit oder ohne Beschriftung, die durchwechseln), Shop<br />

• Titelseite als Blog oder als normale Seite (manche Themes<br />

sehen nur dann so schick aus wie in der Vorschau, wenn auch<br />

gebloggt wird = Blogger-Theme im Gegensatz zu einem Business-Theme)<br />

Kostenlose Themes gibt es häufig ohne weitere Veränderungsmöglichkeit<br />

der Schriftarten oder Hintergr<strong>und</strong>farben. Auch ist<br />

meist ganz unten auf der Seite ein Verweis auf den Hersteller<br />

vorhanden, der nicht (so leicht) entfernt werden kann.<br />

Kostenpflichtige Themes<br />

Diese Themes werden nicht im Wordpress selber angezeigt.<br />

Dafür können Sie im Web nach geeigneten Themes suchen. Vor<br />

dem Kauf gibt es meist eine Preview-Möglichkeit. Sie könnten<br />

also sehen, wie das Theme aussieht, wenn es optimal eingestellt<br />

ist. Für den Preis gibt es häufig auch zeitlich begrenzten<br />

Support <strong>und</strong> Aktualisierungen.<br />

Eine Google-Suche, z.B. nach „wordpress theme architecture“,<br />

fördert einige Listen mit Themes zutage. Ist auf diese<br />

Weise ein Theme gef<strong>und</strong>en, wird es vom Hersteller als .zip-Datei<br />

ausgeliefert. Diese .zip wird dann über den Knopf „Theme<br />

hochladen“ auf der Seite „Themes hinzufügen“ in das Wordpress<br />

integriert. Das Hochladen dauert einen Moment – je nach<br />

Größe der Datei. Nach der Installation kann es wieder über den<br />

Customizer – Theme-Einstellungen mit Preview-Funktion<br />

Wenn Sie Änderungen am Layout vornehmen möchten, nutzen<br />

Sie den Customizer, den Sie über das Menü Design erreichen.<br />

Sobald aktiviert, schaltet sich Ihre Ansicht um <strong>und</strong> Sie<br />

sehen die Frontseite Ihrer Webseite im aktuellen Look. Links<br />

stehen jetzt die Einstelloptionen des Themes <strong>und</strong> ein paar<br />

Wordpress-Standards wie der Menüeditor, den wir uns noch<br />

separat anschauen. Sind Sie zufrieden mit den Einstellungen,<br />

dann klicken Sie oben auf „Veröffentlichen“ <strong>und</strong> das neu konfigurierte<br />

Design ist für die Besucher sichtbar. Haben Sie sich<br />

„verkonfiguriert“? Kein Problem: Über das „X“ oben links werden<br />

die noch nicht gespeicherten Änderungen verworfen. Um<br />

eine häufige Frage vorwegzunehmen: Gibt es hier keine „Einstellungen“<br />

zu „Fonts / Schriften“, können Sie die Schriften<br />

nicht weiter anpassen. Wenn das aber der einzige Makel des<br />

Themes ist: Wordpress-Experten können das für Sie per Code<br />

oder Erweiterung meist recht einfach anpassen.<br />

Wo kann ich das<br />

noch mal ...?<br />

Fehlen Ihnen nach der Arbeit im Customizer noch Einstellmöglichkeiten,<br />

die aber in der Preview des Herstellers vorhanden<br />

waren? Überprüfen Sie doch mal Folgendes:<br />

• Hat das Theme weitere Menüpunkte im Backend eingefügt?<br />

Der Name des Themes oder der Herstellername als Menüpunkt<br />

wären ein Anhaltspunkt<br />

• Fehlen Plugins? Wenn Sie in den Menüpunkt „Plugins“<br />

schauen, kann es sein, dass es oben einen Hinweis auf vom<br />

Theme empfohlene Plugins gibt. Diese bitte installieren.<br />

Danach könnten weitere Menüpunkte zur Konfiguration<br />

erscheinen.<br />

• Seiten-Design-Vorlage: Wenn Sie unter „Seiten“ eine ein-


BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

103<br />

zelne Seite aufrufen: Gibt<br />

es rechts neben dem Texteingabefeld<br />

im Feld „Seiten-Attribute“<br />

noch eine<br />

neue Liste mit Seitenvorlagen?<br />

Vielleicht eine für die<br />

besondere Startseite?<br />

• Ergänzen Sie die Seiten <strong>und</strong><br />

Beiträge doch mal um „Beitragsbilder“.<br />

Die Funktion<br />

finden Sie rechts unterhalb<br />

des Texteingabefeldes.<br />

• Manche Hersteller liefern<br />

auch Demo-Inhalte mit.<br />

Wenn Sie diese importieren,<br />

müssen Sie nicht bei<br />

null anfangen.<br />

• Ein paar Seiten <strong>und</strong> Blogbeiträge<br />

anzulegen, ist generell<br />

eine gute Idee. Wie<br />

das geht, beschreibe ich im<br />

nächsten Abschnitt.<br />

• Notfalls hilft das Studium<br />

der Anleitung oder der Support. Gibt es evtl. sogar Videos,<br />

die Ihre Frage beantworten?<br />

Hilft alles nichts, ist das Theme vielleicht ungeeignet <strong>und</strong> Sie<br />

probieren ein anderes aus. Eine kleine, feine Auswahl finden Sie<br />

auch hier: https://themememe.com/themes/category/business.<br />

Oder hier: https://www.elmastudio.de.<br />

Inhalte erstellen: Seiten <strong>und</strong> Beiträge<br />

Wordpress unterscheidet zwei Arten von Inhalten. Im Businessbereich<br />

ist meist die „Seite“ der Standard. Hier können<br />

Sie über Ihr Geschäft sprechen, Ihre Referenzen teilen <strong>und</strong> ein<br />

Kontaktformular anbieten. Auch das Impressum <strong>und</strong> die Datenschutzerklärung<br />

sind im Normalfall „Seiten“.<br />

Im Gegensatz dazu sind „Beiträge“ typischerweise Informationen<br />

mit einem Nachrichtengehalt oder aktuellen Bezug: Sie<br />

berichten von der Messe, erzählen Branchennews <strong>und</strong> begleiten<br />

Entwicklungen. Also alles, was in einem Blog oder Newsbereich<br />

vorstellbar ist. Als Besonderheit haben die Beiträge<br />

zusätzlich eine Übersichtsseite, die die letzten Blogbeiträge<br />

chronologisch auflistet <strong>und</strong> mit Titel <strong>und</strong> Texteinstieg zum<br />

Lesen des Blogbeitrags einlädt. Die Übersichtsseite ist entweder<br />

auf der Startseite oder über die Seite „Blog“ im Menü erreichbar<br />

– je nach Konfiguration. Blogseiten erkennen Sie auch<br />

daran, dass unter der Überschrift häufig noch der Autor, das<br />

Datum <strong>und</strong> ggf. noch Kategorien <strong>und</strong> Schlagworte stehen.<br />

Seite erstellen<br />

Über den Menüpunkt „Seiten“ bekommen Sie eine Übersicht<br />

über alle bereits bestehenden Seiten. Standardmäßig ist hier<br />

die „Beispiel-Seite“ enthalten.<br />

Berühren Sie einen Listeneintrag mit der Maus, so erscheinen<br />

die Optionen zum Bearbeiten, Anschauen oder Löschen. Der<br />

Zusatz „Entwurf“ heißt hier, dass diese Seite zwar gespeichert,<br />

aber noch nicht veröffentlicht ist. Oben auf der Seite finden wir<br />

auch einen Knopf zum Erstellen neuer Seiten. „Erstellen“ oder<br />

„Bearbeiten“ bringt uns in den Seiten-Editor.<br />

Hier wird zunächst der Titel der Seite – also die Text-Überschrift<br />

– eingegeben. Danach wechselt man in das große Feld,<br />

um den Text einzugeben. Die Menüpunkte erklären sich, wenn<br />

Sie mit der Maus darüberfahren, weitgehend von selbst – einfach<br />

ausprobieren. Vielleicht aber so viel:<br />

• Der Knopf „Medien hinzufügen“ fügt an die Stelle, an der die<br />

Schreibmarke (Cursor) im Text steht, eine Datei ein. Nativ<br />

kann Wordpress mit Bildern in den Formaten .gif, .jpg <strong>und</strong><br />

.png umgehen, darüber hinaus mit m3-Audio oder mp4-Video.<br />

Denken Sie hier daran, dass große Bilddateien auch lange<br />

Ladezeiten für die User nach sich ziehen.<br />

• Die Reiter „Visuell / Text“ schalten zwischen der optischen<br />

Darstellung des Textes <strong>und</strong> der zugehörigen HTML-Programmierung<br />

hin <strong>und</strong> her.<br />

• Mit der Taste „Enter“ fügen Sie einen Absatz in den Text ein.<br />

• Wollen Sie eine Zwischenüberschrift korrekt formatieren,<br />

setzen Sie sie auf einen separaten Absatz <strong>und</strong> markieren Sie<br />

sie mit dem Cursor. Wenn Sie jetzt im ersten Feld „Absatz“<br />

anklicken, erhalten sie eine Auswahl von Überschriftarten,<br />

die hierarchisch aufgebaut sind.<br />

• Am Ende der Leiste finden Sie den Knopf „Werkzeugleiste<br />

umschalten“. Nach Betätigen werden weitere Schaltflächen<br />

darunter freigeschaltet.


104<br />

BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

• Dort in der zweiten Zeile finden Sie „Als Text einfügen“:<br />

Wenn Sie Texte aus einer Textverarbeitung kopieren, kommen<br />

meist zusätzliche Formatierungsinformationen mit,<br />

mit denen aber der Browser nichts anfangen kann. Nach Aktivierung<br />

der Taste wird nur noch der Text übernommen.<br />

Speichern, Vorschau, Veröffentlichen<br />

Rechts neben dem Text finden Sie einen Kasten „Veröffentlichen“.<br />

Ist die Seite neu angelegt worden, gibt es drei Knöpfe:<br />

„Speichern“, „Vorschau“ <strong>und</strong> „Veröffentlichen“. Oben steht<br />

außerdem der „Status: Entwurf“. Solange Sie nicht auf „Veröffentlichen“<br />

klicken, ist die Seite von außen noch nicht sichtbar.<br />

Trotzdem können Sie den Entwurf über diese Buttons speichern<br />

oder eine Vorschau betrachten.<br />

Ist die Seite dann veröffentlicht, ändern sich die Buttons. Jetzt<br />

haben Sie nur noch die Knöpfe „Vorschau der Änderungen“ <strong>und</strong><br />

„Aktualisieren“. Über Letzteren werden die Änderungen für die<br />

Besucher der Seite sichtbar gemacht <strong>und</strong> gleichzeitig die Seite<br />

gespeichert.<br />

Zusatzfunktionen für den Beitragseditor<br />

Der Menüpunkt „Beiträge“ ist ganz ähnlich aufgebaut. Im<br />

Editor gibt es aber rechts unten, neben dem Texteingabefeld,<br />

zusätzliche Möglichkeiten der Sortierung: Schlagwörter <strong>und</strong><br />

Kategorien. Damit können Sie ihre Blogbeiträge genauer sortieren<br />

<strong>und</strong> der Leser findet einfacher seine relevanten Artikel. Hier<br />

wird jetzt der „Weiterlesen-Tag“ aus der Menüleiste über dem<br />

Textfeld relevant. Sie finden ihn in der ersten Zeile fast ganz<br />

rechts – genau vor der Umschalttaste für die zweite Menüleiste.<br />

Mit diesem Knopf legen Sie fest, welcher Teil des Textes in<br />

der Blog-Übersichtsseite <strong>und</strong> welcher Teil erst, nachdem der<br />

User auf „Weiterlesen“ geklickt hat, angezeigt wird. Den Effekt<br />

sehen Sie natürlich nur auf der Blog-Übersichtsseite. Also auf<br />

der Startseite oder auf der Seite „Blog“ – je nach Konfiguration.<br />

Wenn Sie schon im Artikel sind, hat es ja auch keinen Sinn. Am<br />

einfachsten machen Sie einen Absatz, setzten den Cursor dort<br />

hin <strong>und</strong> klicken den Knopf an. Fertig.<br />

Umschaltung zur Webseite (= Frontend)<br />

Wenn Ihre Seite langsam wächst, können Sie das Ergebnis aus<br />

Sicht des späteren Benutzers einmal ausprobieren, indem Sie<br />

auf das Frontend umschalten. Dazu haben Sie oben links ein<br />

Symbol in Form eines Hauses. Ein Klick befördert Sie auf die<br />

Startseite Ihrer Webseite. Dabei müssen Sie sich den oberen<br />

schwarzen Balken wegdenken – der ist nur für Sie sichtbar. Ein<br />

Klick an dieselbe Stelle – jetzt ist hier ein kleiner Tacho – bringt<br />

Sie wieder zurück in das Backend (= die Verwaltungsebene).<br />

Das Aufklappende können Sie dabei getrost ignorieren.<br />

Menü anlegen<br />

Wenn Sie jetzt festgestellt haben, dass das Menü noch nicht<br />

dem entspricht, das sie haben wollen, gehen Sie wie folgt vor:<br />

• Stellen Sie sicher, dass die Seiten, die das Menü bilden sollen,<br />

veröffentlicht sind. Sonst gehen Sie zum Editor der Seite <strong>und</strong> klicken<br />

Sie auf „Veröffentlichen“. Klicken Sie dazu auf den Menüpunkt<br />

„Seiten“: Steht hier noch an den relevanten Dokumenten<br />

„Entwurf“? Falls ja, veröffentlichen Sie wie oben beschrieben.<br />

• Navigieren Sie zum Menü „Design“ / „Menüs“. Dort erstellen<br />

Sie ein neues Menü, falls noch nicht vorhanden: das Feld bei<br />

„Name des Menüs“ ausfüllen <strong>und</strong> „Menü erstellen“ klicken.<br />

• Jetzt machen Sie Häkchen auf der linken Seite <strong>und</strong> wählen<br />

Sie diejenigen Seiten aus, die im Menü erscheinen sollen. Fehlt<br />

eine Seite, gibt es den Punkt „Alle anzeigen“ oder „Suchen“ direkt<br />

darüber. Danach bitte unter der Auswahlbox „Zum Menü<br />

hinzufügen“ klicken.<br />

• Jetzt sortieren Sie auf der rechten Seite die neu erschienenen<br />

Menüpunkte. Wenn Sie einen Menüpunkt nach rechts ziehen,<br />

wird er eingerückt <strong>und</strong> ist fortan ein Untermenüpunkt.<br />

Weitere Optionen sowie Löschen des Menüpunktes erreichen<br />

Sie über den Dreieck-Pfeil auf der rechten Seite des jeweiligen<br />

Menüpunktes. Jetzt zwischenspeichern über den „Menü speichern“-Knopf.<br />

• Zum Schluss muss das Theme noch erfahren, was es mit<br />

dem Menü anfangen soll. Dazu blendet das jeweilige Theme<br />

auf dieser Seite unterhalb des eben erstellten Menüs in den<br />

„Menü-Einstellungen“ die „Position im Theme“ ein. Wählen<br />

Sie hier den Punkt, der nach Hauptmenü klingt. Bitte nur je ein<br />

Menü mit einer Menüposition belegen. Wenn Sie das Theme<br />

später noch mal wechseln, kann es gut sein, dass Sie diesen<br />

letzten Punkt wiederholen müssen. Jetzt sollten Sie wieder<br />

speichern – fertig.<br />

Widgets<br />

Hier handelt es sich um kleine Module, für die das Template<br />

verschiedene Darstellungsbereiche vorgesehen hat. Klassisch<br />

sind hier die rechte Seitenleiste (= Sidebar) oder der Fußbereich<br />

(= Footer). Es gibt eine Reihe von fest vorgegebenen Widgets<br />

<strong>und</strong> andere können als Plugin nachgerüstet werden. Die Klassiker<br />

sind die Suchfunktion, ein Bereich über die letzten Artikel,<br />

letzte Kommentare, zusätzliches Menü als Verlinkung, ein Bild<br />

oder einen HTML-Code für eine Newsletter-Anmeldung von einem<br />

separaten Dienstleister.


BERUFSLEBEN<br />

Die eigene Homepage<br />

105<br />

Den Bereich erreichen Sie über den Menüpunkt „Design“ /<br />

„Widgets“. Links sehen Sie die vorhandenen, möglichen Widgets<br />

<strong>und</strong> rechts die vom Template vorgegebenen Widget-Bereiche.<br />

Sollte sich in der Seitenleiste noch das Widget „Meta“ befinden,<br />

können Sie dieses jetzt löschen. Das dient dem Wordpress-Neuling<br />

zur Orientierung <strong>und</strong> hat keine Bedeutung für die späteren<br />

Besucher. An die Löschfunktion kommen Sie, wenn Sie bei dem<br />

Widget den Dreieckspfeil auf der rechten Seite anklicken. Dort<br />

finden Sie auch zusätzliche Einstellmöglichkeiten.<br />

Plugins<br />

Plugins sind Funktionserweiterungen. Also etwas, das Ihnen noch<br />

am Wordpress <strong>und</strong> dem aktuellen Theme fehlt, kann hier nachgerüstet<br />

werden. Es gibt hier tausende von Erweiterungen, alle von<br />

verschiedenen Autoren geschrieben. Je mehr Plugins, desto langsamer<br />

wird allerdings die Seite <strong>und</strong> desto mehr Updates müssen<br />

gemacht werden. Mehr zum Update im letzten Abschnitt.<br />

Plugins werden wieder in zwei Stufen im System integriert.<br />

Über „Plugins“ / „Installierte Plugins“ finden Sie die bereits vorhandenen<br />

Erweiterungen. Daran, ob ein blauer Balken vorangestellt<br />

ist oder nicht, erkennen Sie, ob das Plugin aktiviert ist<br />

oder nur installiert, aber nicht aktiv. Nur die Funktionen von<br />

aktivierten Plugins können Sie nutzen.<br />

Über den Button oben kommen Sie auf die Seite „Plugins<br />

hinzufügen“. Jetzt können Sie nach neuen Plugins suchen, diese<br />

installieren <strong>und</strong> aktivieren. Achten Sie dabei auf die Bewertungen<br />

unter der Beschreibung. Ein 2 Jahre altes Plugin sollten Sie<br />

nicht mehr verwenden <strong>und</strong> ein Plugin, das schlecht bewertet<br />

ist, auch nicht.<br />

Folgende Plugins sind vielleicht interessant für Sie:<br />

• BackWPup von Inpsyde GmbH: Sicherheitskopie Ihrer Seite<br />

anlegen<br />

• Shariff Wrapper: Social Media Sharing-Buttons mit Datenschutz<br />

• Yoast SEO: Unterstützt Sie bei der SEO-Optimierung Ihrer<br />

Seite<br />

Updates<br />

Die Wordpress Community ist sehr aktiv. Der Vorteil ist, dass<br />

auf Veränderung oder erkannte Sicherheitslücken schnell reagiert<br />

wird. Das führt auch schon zum Nachteil: Es gibt reichlich<br />

Updates von Wordpress selbst, den installierten Themes<br />

<strong>und</strong> Plugins. Selbst nicht aktive Plugins <strong>und</strong> Themes werden<br />

aktualisiert. Es macht also Sinn, diese zu löschen, sollten sie<br />

wirklich nicht mehr benötigt werden.<br />

Die Updates erreichen Sie über „Dashboard“ / „Aktualisierungen“.<br />

Hier finden Sie schon eine Zahl in einem roten Kreis, sollte<br />

hier etwas zu tun sein.<br />

Es gibt vier Gruppen von Aktualisierungen: Wordpress selbst,<br />

Plugins, Themes <strong>und</strong> Übersetzungen. Das Vorgehen ist recht<br />

trivial: Haken setzen <strong>und</strong> z.B. „Plugins aktualisieren“ drücken.<br />

Meine Empfehlung: Die Aktualisierungen regelmäßig machen,<br />

spätestens alle 2-3 Monate. Im Idealfall haben Sie vorher ein<br />

Backup gemacht – oder wissen zumindest, dass Ihr Webhoster<br />

das für Sie gemacht hat. Danach können Sie die Updates durchführen.<br />

Sind es sehr viele, hat es sich bewährt, nicht alles auf<br />

einmal, sondern besser in Etappen upzudaten. Der Vorteil ist:<br />

Im Fehlerfall wissen Sie noch, welche Module der Auslöser für<br />

den Fehler waren.<br />

Trotz der letzten Worte erweist sich Wordpress in der Praxis<br />

als sehr ausgereift <strong>und</strong> recht stabil. Das erlaubt ein „Learning<br />

by doing“ – einfach mal ausprobieren. Sollten Sie mal nicht<br />

weiterkommen, gibt es viele Experten <strong>und</strong> Seminare, die Ihnen<br />

gerne weiterhelfen. Wenn Sie in der Lage sind, eine ansprechende<br />

Seite selbst zu verwalten, gibt Ihnen das eine große Flexibilität<br />

für Ihren Webauftritt <strong>und</strong> spart gerade in der Anfangszeit<br />

auch Kosten. Wenn Sie mal nicht wollen, dass die ganze Welt<br />

zusehen kann, wie Sie experimentieren, dann verwenden Sie<br />

z.B. das Plugin Maintenance Mode von Lukas Juhas – das sperrt<br />

unliebsame Besucher einfach aus – <strong>und</strong> zeigt Ihnen stattdessen<br />

eine Hinweisseite, die Sie selbst konfigurieren können.


106<br />

Der Schindler Global Award<br />

zieht nach Mumbai<br />

Im Sommer 2018 startet das Bewerbungsverfahren für einen<br />

der weltweit renommiertesten Wettbewerbe für Studierende<br />

der Fachrichtung Urban Design. Der Schwerpunkt des Schindler<br />

Global Award (SGA) liegt dabei auf den Auswirkungen heutiger<br />

<strong>und</strong> zukünftiger Fortbewegungssysteme auf die Stadtplanung<br />

in einer der international bedeutendsten Städte: Mumbai.<br />

Der SGA ist ein einzigartiger Wettbewerb für urbanes Design,<br />

bei dem Studentinnen <strong>und</strong> Studenten ihr Talent unter Beweis<br />

stellen können. Als zweitgrößte Stadt der Welt hält Mumbai<br />

viele Herausforderungen bereit <strong>und</strong> bietet den Studierenden<br />

die Chance, spannende raumplanerische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

strategische Themen zu erk<strong>und</strong>en. Gefragt sind in Mumbai integrierte<br />

<strong>und</strong> nachhaltige städtische Systeme, dank denen die<br />

Bewohner Zugang zu allen Vorzügen dieser Metropole erhalten.<br />

Die Megacity dient auch als Maßstab für den ganzen südasiatischen<br />

Raum <strong>und</strong> darüber hinaus. Wie die Stadt das unaufhörliche<br />

Wachstum <strong>und</strong> den Entwicklungsprozess steuert, hat Auswirkungen<br />

auf allen Ebenen, lokal, national, aber auch global.<br />

Der Wettbewerb startet Mitte Juli. Alle Wettbewerbsbeiträge<br />

müssen bis Ende Januar <strong>2019</strong> eingegangen sein. Der SGA<br />

2018/<strong>2019</strong> steht weltweit allen Bachelor-Studierenden im Abschlussjahr<br />

sowie Master-Studierenden der Architektur, der<br />

Landschaftsarchitektur, des Städtebaus <strong>und</strong> der Stadtplanung<br />

offen, die an einer Universität studieren, die einen akademischen<br />

Abschluss verleiht.<br />

Organisator des Schindler Global Award 2018/<strong>2019</strong> ist die<br />

Schindler Gruppe. Der Wettbewerb wird erneut in Zusammenarbeit<br />

mit der ETH Zürich <strong>und</strong> dem dort unterrichtenden Professor<br />

für Architektur <strong>und</strong> Städtebau Kees Christiaanse durchgeführt.<br />

Prof. Christiaanse <strong>und</strong> Prof. Peter Staub von der Universität Lichtenstein<br />

werden gemeinsam den Vorsitz übernehmen.<br />

Der 1874 gegründete Schindler Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen <strong>und</strong> Fahrtreppen <strong>und</strong> damit einhergehenden<br />

Dienstleistungen. Seine innovativen <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen Zutritts- <strong>und</strong> Beförderungssysteme prägen maßgeblich die Mobilität einer urbanen<br />

Gesellschaft. Täglich bewegt Schindler mit seinen Mobilitätslösungen 1 Milliarde Menschen auf der ganzen Welt. Hinter diesem Erfolg<br />

stehen mehr als 60.000 Mitarbeitende in über 100 Ländern. Schindler Deutschland wurde 1906 als erste Auslandstochter gegründet. Für den<br />

Erfolg in Deutschland arbeiten mehr als 4.000 Mitarbeitende an über 70 Standorten.<br />

Nähere Informationen gibt es unter: www.schindleraward.com


Bis Ende Januar<br />

<strong>2019</strong> bewerben!<br />

Schindler Global Award 2018<br />

Put your skills to test in Mumbai<br />

Nähere Informationen zum Schindler Global Award 2018 in Indien finden Sie unter:<br />

www.schindleraward.com<br />

Academic Partner


108<br />

BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

Begegnungen mit <strong>Architekten</strong><br />

<strong>Architekten</strong> nebst weiblichem Pendant vors Mikrofon zu bekommen, hat manchmal etwas von „Sich-auf-die-<br />

Lauer-legen“ <strong>und</strong> im richtigen Augenblick zuschnappen. Nicht immer ist die Jagd erfolgreich, einige unserer<br />

wiederholten Annäherungsversuche fanden bis heute kein Gehör. Diese zehn Bauschaffenden aber sind uns<br />

bereitwillig in die Falle getappt. Ein Rückblick auf amüsante <strong>und</strong> stets erhellende Begegnungen.<br />

Volkwin Marg: der Humorvolle<br />

Einer unserer ersten Gesprächspartner für <strong>TALIS</strong> war der Architekt<br />

Volkwin Marg, Mitbegründer des Architekturbüros gmp in<br />

Hamburg – ein Mann mit Humor, der uns mit seiner spontanen<br />

Bereitschaft, uns an einem späten, sonnigen Freitagnachmittag<br />

ein Interview zu geben, ziemlich überraschte. Geboren<br />

1936 in Königsberg, aufgewachsen in Danzig, verbrachte er<br />

die Jugend in der DDR. „Kurz vor dem Mauerbau bin ich nach<br />

Westberlin getürmt, dort wollte ich Denkmalpflege studieren.<br />

Da wurde ich erst mal ausgelacht. Das Fach gab's im Westen<br />

nämlich gar nicht.“ Als Alternative bot sich Architektur an. Seinem<br />

späteren Partner Meinhard von Gerkan begegnete er beim<br />

Studium in Braunschweig, mit dem er 1965 das Büro „von Gerkan,<br />

Marg <strong>und</strong> Partner“ (gmp) gründete. Mit einem Zimmer mit<br />

noblem Eingang in einem schönen Stadtteil in Hamburg, einem<br />

selbstgebastelten Besprechungstisch <strong>und</strong> einer Flasche Cognac<br />

fing alles an. „Die damalige Frau meines Partners hat sich<br />

immer als Sekretärin verkleidet. Wenn Besuch da war, versteckte<br />

sie sich in der Besenkammer <strong>und</strong> hämmerte kräftig auf ihrer<br />

Schreibmaschine herum.“ Die fingierte Betriebsamkeit rechnete<br />

sich. Schon bald versammelten sich die ersten vermeintlichen<br />

„Bauherren“ um den Besprechungstisch samt Cognac.<br />

„Dass das Vertreter waren, die uns was verkaufen wollten, haben<br />

wir erst später kapiert.“ Dennoch ging es bereits im ersten<br />

Jahr nach der Gründung steil bergauf. Schon bald mussten die<br />

Büroräume vergrößert <strong>und</strong> die getarnte Sekretärin gegen eine<br />

„echte“ ausgetauscht werden. Architektur sei ein Traumberuf,<br />

sagt Marg mit Blick auf seine über vierzig Jahre währende Karriere.<br />

„Eigentlich arbeite ich nie, bei mir ist das wie bei einem<br />

kleinen Kind, das morgens in den Sandkasten geht. Es formt<br />

<strong>und</strong> konstruiert den ganzen Tag lang, wird von anderen mal mit<br />

Sand beschmissen oder mit dem Schäufelchen gehauen <strong>und</strong> ist<br />

abends total erschöpft. Es will aber am nächsten Tag wieder in<br />

den Sandkasten.“<br />

Jörg Schlaich: der Bauingenieur<br />

„Ich bin Bauingenieur – durch <strong>und</strong> durch“, sagt Prof. Jörg Schlaich<br />

auf unsere Frage, welchen Beruf er denn nun eigentlich ausübt.<br />

Der renommierte Tragwerksplaner hat neben Bauingenieurwesen<br />

auch Architektur studiert. „Bauingenieurwesen war zwar<br />

fürchterlich trocken. Oft habe ich mich gefragt, wozu ich das<br />

alles brauche. Aber ich hab mich da durchgebissen.“ Später<br />

„Immer wenn Besuch da war, versteckte<br />

sich die damalige Frau meines<br />

Partners in der Besenkammer<br />

<strong>und</strong> hämmerte kräftig auf ihrer<br />

Schreibmaschine herum.“<br />

Volkwin Marg arbeitete bei der<br />

Gründung des Architekturbüros gmp<br />

mit einer fingierten Sekretärin.<br />

„Manchmal hab ich mich gefragt,<br />

wozu ich das alles brauche.“<br />

Prof. Jörg Schlaich fand das Bauingenieurstudium<br />

fürchterlich trocken.<br />

Dass er später das Dach des Olympiastadions<br />

in München berechnen<br />

durfte, entschädigte ihn für ermüdende<br />

Statik-Vorlesungen.


BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

109<br />

sollte sich die Kombination aus wissensbasierten <strong>und</strong> kreativen<br />

Fähigkeiten als genau die richtige Mischung erweisen. Im Alter<br />

von nur 32 Jahren durfte sich der Bauingenieur einer besonderen<br />

Herausforderung stellen: Er übernahm die Verantwortung<br />

für die Berechnung des Daches für das Olympiastadion in<br />

München. Dazu versammelte Schlaich eine 20-köpfige Gruppe<br />

von Ingenieuren um sich. Seine persönliche Bestleistung sieht<br />

er jedoch nicht in den Bauprojekten, die wie das Münchener<br />

Olympiastadion „vor Geld nur so strotzten“. Auf die „Hooghly<br />

River Bridge“ in Indien sei er besonders stolz. Hier ging es nämlich<br />

nicht nur um technische Lösungen. Es ging um jede Rupie<br />

<strong>und</strong> darüber hinaus um ethische <strong>und</strong> moralische Belange. Der<br />

Auftrag war an eine scheinbar harmlose Bedingung geknüpft,<br />

stellte den Planer jedoch vor eine der größten Herausforderungen<br />

seines Lebens. „Herr Schlaich, wir brauchen eine riesige<br />

Brücke“, wurde ihm damals mitgeteilt, „aber Sie müssen so<br />

planen, dass wir die Brücke nur mit indischen Arbeitskräften<br />

<strong>und</strong> inländischen Materialien errichten können.“ Im Klartext<br />

hieß das: Die üblichen Technologien fielen aus. „Brücken wurden<br />

in den 80er Jahren überwiegend geschweißt“, erläutert<br />

Schlaich, „in Indien gab es aber keinen schweißbaren Stahl.“<br />

Daher griff man auf die Niettechnik zurück. Außerdem entwickelten<br />

Schlaich <strong>und</strong> sein Partner für den Brückenüberbau eine<br />

Verb<strong>und</strong>konstruktion, in der Beton <strong>und</strong> Stahl kombiniert wurden.<br />

„Diese Bauweise hat sich später weltweit durchgesetzt.“<br />

Der Bau wurde 1993 fertig. „Es hat zwar lange gedauert, das<br />

Ergebnis ist aber sehr schön geworden“, stellt Schlaich zufrieden<br />

fest.<br />

Werner Sobek: der Zukunftsdesigner<br />

Bauingenieur oder Architekt? Designer? Archibauneur oder<br />

Ingentekt? Wer eine passende Berufsbezeichnung für Prof.<br />

Werner Sobek sucht, scheitert kläglich an der Wortwahl. Der<br />

studierte sowie promovierte Bauingenieur <strong>und</strong> Architekt lässt<br />

sich nicht in eine Zwangsjacke stecken. Das fängt bei Begriffen<br />

an <strong>und</strong> hört beim Denken nicht auf. Und wenn er sich in dieser<br />

reglementierten Welt dann doch einmal festlegen muss – etwa<br />

beim Einchecken im Hotel – dann ist er eben Professor. Für?<br />

Professor! Punkt. „Eigentlich wollte ich Bühnenbildner werden“,<br />

erzählt uns Werner Sobek bei einem Espresso in seinem<br />

Stuttgarter Büro „Werner Sobek Engineering & Design“. Kunst<br />

habe ihn schon immer fasziniert, zur Faszination gesellte sich<br />

ein künstlerisches Talent. Seine Jugend finanzierte er, indem er<br />

die Wände von Diskotheken ausmalte.<br />

Sobeks eigenes Schaffen ist geprägt von der Leidenschaft,<br />

nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft gestalten zu wollen.<br />

„Wie werden wir wohnen <strong>und</strong> arbeiten?“, ist nur eine von vielen<br />

Fragen, um die sich sein 12- bis 14-St<strong>und</strong>en-Tag dreht. Sein wohl<br />

bekanntestes Projekt ist sein eigenes Wohnhaus in Stuttgart.<br />

Allein der Name klingt futuristisch: R 128. Dass sich hinter dieser<br />

Bezeichnung „Römerstraße 128“ verbirgt, ist das einzig Banale<br />

an diesem Werk. R 128 ist Sobeks Selbstversuch in Sachen<br />

„Leben im dritten Jahrtausend“. Als Student schleppte er bei<br />

klaren Nächten sein Bett auf die Terrasse. „Wer einmal in der<br />

Wüste übernachtet hat, möchte immer unter freiem Himmel<br />

leben“, sagt er. Diesen Luxus kann er heute r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

genießen, ohne auf Wohnkomfort verzichten zu müssen. Das<br />

Haus ist so gebaut, dass die Natur zu jeder Zeit mit allen Sinnen<br />

wahrgenommen werden kann: Windströmungen, Sonne,<br />

Mond <strong>und</strong> Sterne, Regenwasser, das an die Fassade spritzt, Eisblumen<br />

im Winter bis hin zu den Mäusen im Garten, „die man<br />

fast schon mit Namen anspricht“ – alles ist wahrnehmbar.<br />

Hans Kollhoff: der Fels in der Brandung<br />

Prof. Hans Kollhoff hat maßgeblich an der Neugestaltung Berlins<br />

mitgewirkt <strong>und</strong> zeichnete für den Masterplan Alexanderplatz<br />

verantwortlich. In der Öffentlichkeit werden seine Arbeiten<br />

immer kontrovers diskutiert. Dabei bezeichnen ihn die<br />

„Wer einmal in der Wüste übernachtet<br />

hat, möchte immer<br />

unter freiem Himmel schlafen.“<br />

„Es ist ein natürliches Material.<br />

Es kommt aus der Erde <strong>und</strong><br />

wird durch präzise Fügung der<br />

Architektur in diese Erde hinein verankert.“<br />

Prof. Werner Sobek auf die Frage,<br />

warum er als Student bei klaren<br />

Nächten sein Bett auf die Terrasse<br />

schleppte.<br />

Der Lieblingsbaustoff von<br />

Prof. Hans Kollhoff ist Stein.


110<br />

BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

einen als zeitgemäß, die anderen als konservativ. Das Material,<br />

das sich wie ein roter Faden durch seine Bauwerke spannt, ist<br />

Stein. „Es ist ein natürliches Material. Es kommt aus der Erde<br />

<strong>und</strong> wird durch präzise Fügung der Architektur in diese Erde hinein<br />

verankert“, erläutert Kollhoff seine Begeisterung für den<br />

Werkstoff. Ihn reizt die Möglichkeit, das im Steinbruch gebrochene<br />

Gestein artifiziell zu einem Gebäude zusammensetzen<br />

zu können. Seine Bauwerke – gerade auch in der Stadt – sollen<br />

sich mit der sie umgebenden Masse verbinden, denn „ich<br />

stelle keine Häuser auf der Erde ab“. Drei Jahre lebte <strong>und</strong> arbeitete<br />

er in den USA, dann zog es Kollhoff nach Berlin. Dort<br />

gründete er 1978 mit seinem damaligen Partner Arthur Ovaska<br />

ein Architekturbüro. „Wir haben sogenannte Eiermann-Tischgestelle<br />

<strong>und</strong> Türblätter gekauft <strong>und</strong> sie mit weißem Papier bespannt<br />

– das war unser Architekturbüro. Dann haben wir einen<br />

Wettbewerb nach dem anderen gemacht <strong>und</strong> so entstand ein<br />

Büro, das Aufträge erhielt <strong>und</strong> erste Bauten realisieren konnte“,<br />

erinnert sich Kollhoff, der das Unternehmen seit 1984 mit<br />

Lebenspartnerin Helga Timmermann führt.<br />

Oft wird Kollhoff mit dem Vorwurf konfrontiert, er verfolge<br />

eine Retro-Architektur, seine Bauten seien traditionalistisch<br />

<strong>und</strong> unmodern. Solche Kategorisierungen sind für ihn bedeutungslos<br />

– „vereinfachendes Denken“ nennt er sie. „Was ist<br />

denn die Moderne, wann hat sie begonnen? In der frühen Moderne<br />

um 1900 fühle ich mich durchaus wohl, im Gegensatz<br />

zur Nachkriegsmoderne. Ist das modern, was wir heute erleben?“,<br />

fragt er. Gerade im Bereich der Stadtentwicklung sei es<br />

naheliegend, nicht nur nach vorne zu schauen, sondern auch<br />

zurückzublicken. „Ich sehe, dass wir als Gesellschaft seit geraumer<br />

Zeit nicht mehr in der Lage sind, städtische Substanz zu<br />

produzieren. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Auseinandersetzung mit<br />

der Vormoderne für mich so wichtig.“<br />

Kjetil Thorsen: der Norweger<br />

Eine Reise nach Norwegen – ein Opernbesuch in Oslo. So kamen<br />

wir auf die Idee, den <strong>Architekten</strong> Kjetil Thorsen, Gründer<br />

des norwegischen <strong>Architekten</strong>kollektivs Snøhetta, zu einem<br />

Gespräch einzuladen. Der Norweger, ein herzlicher, unaufgeregter<br />

Typ, hat viele Jahre im Ausland verbracht, während des<br />

Studiums in Österreich <strong>und</strong> später als junger Architekt. „Ich<br />

bin ein Mensch, den es nie lange an einem Ort hält, weil ich<br />

sehr neugierig bin <strong>und</strong> immer fürchte, etwas zu verpassen.“<br />

1987 aber kehrte er doch nach Norwegen zurück, um Snøhetta<br />

zu gründen. Das Büro ist für so spektakuläre Bauten wie die<br />

Bibliothek von Alexandria oder das neue Opernhaus in Oslo<br />

verantwortlich. „Die Entscheidung für Oslo gab uns mehr persönlichen<br />

Spielraum, in Ruhe unseren eigenen Weg zu verfolgen<br />

<strong>und</strong> uns nicht dem hektischen Treiben der internationalen<br />

Architektur-Schickeria unterwerfen zu müssen“, sagt er. Ob<br />

es in seinen Augen eine typisch norwegische zeitgenössische<br />

Architektur gibt? „Einige typische Elemente, ja. Die Landschaft<br />

spielt in Norwegen eine sehr dominierende Rolle. Überall wo<br />

man hingeht, ist sie in überwältigender Weise präsent, wenn<br />

man einmal die Größe der urbanen Räume in Norwegen vergleicht.“<br />

In Norwegen sei es wichtig, das Verhältnis zwischen<br />

Landschaft <strong>und</strong> Architektur zu verstehen, auch bei einzelnen<br />

Bauten, die gestalterisch in die Landschaft eingreifen. Auf<br />

die Frage, warum recht viele ausländische <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> bei Snøhetta arbeiten, antwortet Thorsen lachend:<br />

„Die meisten Männer kommen wegen der Frauen nach<br />

Norwegen, <strong>und</strong> die meisten Frauen wegen der Männer. Viele<br />

Leute sind auch einfach nur von der Idee angezogen, mit uns zu<br />

arbeiten, weil wir eine gewisse mediale Bekanntheit genießen.“<br />

Michael Schumacher: der Juwelier<br />

Der Architekt Michael Schumacher ist Professor für Entwerfen<br />

<strong>und</strong> Konstruieren an der Fakultät für Architektur <strong>und</strong><br />

Landschaft der Leibniz-Universität Hannover. 2007 stach sein<br />

Entwurf für den Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums<br />

die internationale Konkurrenz aus. Den unterirdischen<br />

„Die meisten Männer kommen<br />

wegen der Frauen nach Norwegen,<br />

<strong>und</strong> die meisten Frauen wegen der<br />

Männer.“<br />

Der norwegische Architekt<br />

Kjetil Thorsen auf die Frage, warum<br />

viele ausländische <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> bei Snøhetta arbeiten.<br />

„Ein leuchtendes Juwel am Tag,<br />

ein Lichterteppich in der Nacht.“<br />

Die Jury über den Entwurf von<br />

Prof. Michael Schumacher für den Erweiterungsbau<br />

des Frankfurter Städel<br />

Museums, mit dem er 2007<br />

die internationale Konkurrenz aus<br />

dem Rennen warf.


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112<br />

BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

Bau nannte die Jury ein „leuchtendes Juwel am Tag, einen Lichterteppich<br />

in der Nacht“. „Das Städel Museum ist nahezu unsichtbar,<br />

indem wir das Volumen unter den Garten zwischen<br />

Museum <strong>und</strong> Städelschule platziert haben. Das ist auch das<br />

Besondere dieser Erweiterung, dass sie einerseits sehr ,neutrale‘<br />

Räume für die Kunst bietet, eigentlich überhaupt keinen<br />

Platz auf dem Gr<strong>und</strong>stück verbraucht, <strong>und</strong> trotzdem durch<br />

die Architektur sehr präsent ist“, erklärt Architekt Michael<br />

Schumacher. Herausfordernd sei gewesen, den großen Raum<br />

im Erdboden zu verankern <strong>und</strong> dicht zu bekommen, denn der<br />

Main liegt keine 100 Meter entfernt. „Die technisch <strong>und</strong> gestalterisch<br />

höchsten Herausforderungen stellten aber die Treppe<br />

<strong>und</strong> die Deckenkonstruktion über den Gartenhallen dar. Komplexe<br />

Formteile mussten hergestellt werden, um größtmögliche<br />

Helligkeit mit kleinstmöglichen Öffnungen zu erreichen<br />

<strong>und</strong> um eine faktisch sehr schwere Deckenkonstruktion (weil<br />

ein Garten darauf lastet) optisch sehr leicht <strong>und</strong> angenehm<br />

erscheinen zu lassen“, sagt Schumacher, der seine Aufgabe<br />

vor allem darin sieht, Bauten zu schaffen, die dauerhaft <strong>und</strong><br />

schön sind. Berufsanfängern gibt er den Rat, sich eine Arbeit<br />

zu suchen, die sie wertschätzen. „Nehmen Sie keinen ,Job‘ an.<br />

Suchen Sie sich engagierte Architekturbüros oder Firmen, die<br />

etwas wollen <strong>und</strong> können. Dann haben Sie Freude an dem<br />

schönsten Beruf, den es gibt.“<br />

Thomas Rau: der Terrorist mit Haltung<br />

„Ich will Terrorist sein, von innen heraus, die Gesellschaft mit<br />

positiven Beiträgen verändern. Dafür ist Architektur ein fantastisches<br />

Instrument.“ Diese Antwort gab uns der deutsche Architekt<br />

Thomas Rau auf die Frage, ob Architektur die Welt verändern<br />

könne. Rau, ein brillanter Redner, der jede Antwort mit<br />

einer kleinen Pointe krönt, ist einer der glühendsten Verfechter<br />

einer nachhaltigen Architektur. Das, was in seinem Amsterdamer<br />

Büro entsteht, hat jedoch nur wenig mit dem zu tun, was<br />

gemeinhin als nachhaltig angepriesen wird. Seine Architektur<br />

basiert auf dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. „Alles, was wir<br />

haben, ist endlich, <strong>und</strong> alles, was endlich ist, kann man nicht<br />

einfach wegschmeißen“, ist Rau überzeugt. „Wir müssen unsere<br />

Produktions- <strong>und</strong> Werkprozesse daher so einrichten, dass<br />

wir alles, was wir benötigen, um beispielsweise ein Gebäude<br />

zu errichten, wieder auseinandernehmen können, so dass die<br />

Gr<strong>und</strong>stoffe wieder neu zur Verfügung stehen.“<br />

Raus Cradle-to-Cradle-Architektur erfordert eine innere Haltung,<br />

die das Handeln eines <strong>Architekten</strong> bestimmt. Wie aber<br />

lässt sich eine solche Haltung mit dem gegenwärtigen Architekturstudium<br />

erlernen? „Man sollte die Studenten verpflichten, in<br />

den ersten drei Jahren keine Architektur zu studieren, sondern<br />

Tanz, Bildhauerei, Malerei, Philosophie, ein Musikinstrument“,<br />

findet Rau. „Ein künstlerischer Prozess ist ja immer ein Prozess,<br />

von dem ich nicht weiß, wie er enden wird. Und das ist genau<br />

das, was wir nicht lernen auf der Universität.“<br />

Rau ist diesen Weg gegangen, er hat sich seinen eigenen<br />

Studienplan gezimmert: Jeden Tag zwei St<strong>und</strong>en tanzen, eine<br />

St<strong>und</strong>e Musik, zwei St<strong>und</strong>en Bildhauerei, parallel dazu hat er<br />

in Aachen studiert. „Ich hatte dann ein Diplom, das war aber<br />

nicht staatlich anerkannt, denn ich hatte ja mein eigenes Ding<br />

gemacht.“ Schließlich ist er nach Holland gegangen. „In den<br />

ersten zehn Jahren waren alle im Büro Architekt außer mir.“<br />

Das aber war in Holland kein Problem. „Jeder sollte sich seinen<br />

eigenen Rucksack packen, statt in irgendeinen Fast-Food-<br />

Laden zu gehen <strong>und</strong> sich so ein komplettes Menü servieren zu<br />

lassen“, rät Rau allen jungen <strong>Architekten</strong>.<br />

Dagmar Fritz-Kramer: die Unternehmerin<br />

An Auszeichnungen mangelt es Dagmar Fritz-Kramer nicht.<br />

Um nur zwei Beispiele zu nennen: Sie wurde 2008 zur Unternehmerin<br />

des Jahres gewählt <strong>und</strong> das von ihr geleitete Unternehmen,<br />

die Baufritz GmbH & Co. KG mit Sitz in Erkheim im<br />

„Dafür ist Architektur ein<br />

fantastisches Instrument.“<br />

„Leider gibt es im Allgäu keinen See,<br />

auf dem man bauen darf.“<br />

Erklärung von Thomas Rau, mit<br />

welchen Waffen der „Terrorist<br />

von innen heraus“ seine Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Baufritz-Chefin Dagmar Fritz-Kramer<br />

über ihre unerfüllten Wohnträume,<br />

in denen ein Zuhause vorkommt, das<br />

zu einem Drittel auf dem Wasser<br />

schwimmt.


BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

113<br />

Allgäu, ist im selben Jahr als familienfre<strong>und</strong>lichstes Unternehmen<br />

im Mittelstand ausgezeichnet worden. Baufritz stellt<br />

Holzhäuser in Systembauweise her, plant <strong>und</strong> baut auch ganze<br />

Siedlungen, Kindergärten, Schulen, Hotelanlagen, Feriendörfer<br />

<strong>und</strong> Gewerbebauten. Die Firma besitzt mehrere Patente, die<br />

den Verzicht auf Holzschutzmittel im Holzbau ermöglichen.<br />

Dagmar Fritz-Kramer ist ausgebildete Schaufenster-Dekorateurin,<br />

studierte später noch Innenarchitektur <strong>und</strong> Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

Sie hat zwei Kinder im Schulalter. Wie sie Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie vereinbart, wird sie oft gefragt. „Das verlangt<br />

großes Organisationstalent. Mein Mann <strong>und</strong> ich stimmen die<br />

Arbeitszeiten ab. So ist immer jemand bei unseren Kindern. Eine<br />

große Stütze ist auch unsere hauseigene Kindertagesstätte.“<br />

Ihr Berufsleben wird im Wesentlichen von einer Frage bestimmt:<br />

Wie möchten andere Menschen wohnen? Nach Dagmar<br />

Fritz-Kramers Erfahrung wünschen sich die Menschen ein<br />

ges<strong>und</strong>es Umfeld. „Das Haus sollte energiesparend <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

sein. Gleichzeitig möchte niemand auf Komfort<br />

verzichten. Das alles, verpackt in modernem Design <strong>und</strong> individueller<br />

Architektur, macht den Haustraum perfekt.“ Kaum<br />

vorstellbar, dass die erfolgreiche Bauunternehmerin selbst noch<br />

unerfüllte Wohnträume hat: „Ich träume von einem Zuhause,<br />

das zu einem Drittel auf dem Wasser schwimmt. Da trete ich im<br />

Sommer auf meine Terrasse <strong>und</strong> lasse die Beine im See baumeln.<br />

Technisch ist das keine Utopie, Holz schwimmt. Nur gibt es bei<br />

mir hier im Allgäu keinen See, auf dem man bauen dürfte.“<br />

Françoise-Hélène Jourda: die Ritterin<br />

Die französische Architektin Françoise-Hélène Jourda sagte<br />

unserer Interviewanfrage unumw<strong>und</strong>en zu. Das hat nicht<br />

nur etwas mit dem Umstand zu tun, dass <strong>TALIS</strong>-Autor Dr. Irving<br />

Wolther, den sie in ihrem Büro in Paris empfing, fließend<br />

Französisch spricht. Françoise-Hélène Jourda ist eine aufgeschlossene,<br />

gut gekleidete Dame, die eine enge Beziehung zu<br />

Deutschland hat, was wohl mit ihrem „typisch deutschen“<br />

Thema zu tun hat: Sie gilt als Pionierin des nachhaltigen Bauens<br />

in Frankreich. „Wir stecken in Sachen nachhaltiger Architektur<br />

noch in den Kinderschuhen <strong>und</strong> viele meiner renommierten<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen tun sich damit ausgesprochen<br />

schwer. Unter den führenden <strong>Architekten</strong> in Frankreich bin<br />

ich ziemlich allein auf weiter Flur“, sagt sie. Wie ist sie ausgerechnet<br />

auf dieses Thema gekommen? „Das hat mit einigen<br />

privaten Entscheidungen zu tun. Und ein bisschen mit Zufall.<br />

Als ich studiert habe, steckte Europa mitten in der Ölkrise <strong>und</strong><br />

Solararchitektur <strong>und</strong> bioklimatische Architektur standen hoch<br />

im Kurs. Ich habe mich intensiv damit beschäftigt <strong>und</strong> gewann<br />

1980 den ersten europäischen Wettbewerb für passive Sonnenenergie.“<br />

Das hat sie dazu bewogen, sich systematisch in diese<br />

Richtung fortzubilden. Von der französischen Regierung war<br />

hier keine Unterstützung zu erwarten; also fing sie an, nach<br />

dem Trial-and-Error-Prinzip zu arbeiten, um schließlich 1989<br />

in Stuttgart ihr erstes bioklimatisches Haus zu bauen. Für ihre<br />

architektonische Arbeit wurde sie 2009 zur Ritterin der französischen<br />

Ehrenlegion geschlagen.<br />

Françoise-Hélène Jourda hat vier Kinder, auch sie muss dafür<br />

kämpfen, um ihre Berufung leben zu können. „Für Theater,<br />

Kino, Hobbys bleibt keine Zeit mehr. Dennoch ist es in Frankreich<br />

im Vergleich zu Deutschland einfacher, weil es hier viel<br />

mehr Betreuungsangebote für Kinder gibt“, erklärt sie. „Vor<br />

allem aber lastet nicht dieser extreme gesellschaftliche Druck<br />

auf den Frauen wie in Deutschland <strong>und</strong> Österreich, wo man<br />

gleich als Rabenmutter abgestempelt wird, wenn man sein<br />

Kind in Obhut gibt. Ich finde das schrecklich!“<br />

Ben van Berkel: der Modeschöpfer<br />

Der niederländische Architekt Ben van Berkel ist ein vielgefragter<br />

Mann mit hohem Termindruck. Das bekam auch <strong>TALIS</strong>-Autor<br />

Dr. Irving Wolther zu spüren. Eine Verabredung nach der anderen<br />

„Wir stecken in Sachen nachhaltiger<br />

Architektur noch in den Kinderschuhen.“<br />

„Manchmal sehe ich <strong>Architekten</strong> ein<br />

wenig wie Modeschöpfer – wir entwerfen<br />

die Kleidung für die Zukunft<br />

der Welt.“<br />

Françoise-Hélène Jourda gilt als<br />

Pionierin des nachhaltigen Bauens in<br />

Frankreich.<br />

Ben van Berkel, vielgefragter<br />

niederländischer Architekt,<br />

der uns trotz hohen Termindrucks<br />

ein Interview gab.


114<br />

BERUFSLEBEN<br />

Im Gespräch<br />

sagte der Architekt wieder ab, eine Terminverschiebung erreichte<br />

unseren Autor kurz vor Abfahrt des Zuges. Vor einer unfreiwilligen<br />

Reise konnte ihn nur ein beherzter Hechtsprung Richtung<br />

Ausgang retten. Dann aber klappte es doch noch, Ben van Berkel<br />

nahm sich ausgiebig Zeit.<br />

„Manchmal sehe ich <strong>Architekten</strong> ein wenig wie Modeschöpfer<br />

– wir entwerfen die Kleidung für die Zukunft der Welt“, sagt<br />

er im <strong>TALIS</strong>-Gespräch. Seit 1988 leitet er gemeinsam mit der<br />

Kunsthistorikerin Caroline Bos ein Architekturbüro in Amsterdam.<br />

Die Verbindung von digitalem Design mit ausgefallenen<br />

Formen <strong>und</strong> Materialien hat „UNStudio“ mittlerweile zu internationalem<br />

Ansehen verholfen. Fließende Formen <strong>und</strong> flexible<br />

Konzepte sind das Markenzeichen des Büros, das zum Beispiel<br />

im Möbius-Haus im niederländischen Het Gooi zum Ausdruck<br />

kommt: Die gesamte Infrastruktur beruht auf der endlosen<br />

Form eines Möbius-Bandes. Viele seiner komplexen Entwürfe<br />

wirken wie eine schier unlösbare Aufgabe für Tragwerksplaner.<br />

Ben van Berkel: „Meine Entwürfe sind gar nicht so schwer zu realisieren,<br />

wie viele glauben. Das Geheimnis liegt darin, mit den<br />

richtigen Leuten zu arbeiten, die sich mit unseren Geometrien<br />

auskennen. Viele K<strong>und</strong>en sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass<br />

unsere Entwürfe in der Umsetzung nur zwischen drei <strong>und</strong> zehn<br />

Prozent mehr kosten als eine herkömmliche Konstruktion. Die<br />

meisten rechnen mit dem Doppelten.“<br />

Ben van Berkel unterrichtet die Architekturklasse der Städelschule<br />

in Frankfurt. Wichtig ist es ihm, den Studierenden<br />

zu vermitteln, ehrlich zu sich zu sein <strong>und</strong> ihr Talent realistisch<br />

„Dort, wo eine starke Atmosphäre<br />

herrscht, hat man oft das Gefühl,<br />

das Ding schaut mich an, so, dass ich<br />

quasi zum Objekt werde.“<br />

Der Schweizer Professor Gion A. Caminada<br />

ist bekannt für die Erschaffung<br />

von Atmosphäre.<br />

einzuschätzen. „Ich bringe ihnen bei, dieses Talent mit Hilfe der<br />

neuesten technischen Mittel richtig zur Geltung zu bringen“,<br />

sagt van Berkel.<br />

Gion A. Caminada: der Meister der Atomsphäre<br />

Lässt sich ein Raumgefühl, eine Atmosphäre planen? Nur<br />

wenige <strong>Architekten</strong> beschäftigen sich so intensiv mit diesem<br />

Thema wie der Schweizer Professor Gion A. Caminada. Der<br />

Bündener Architekt ist für die Entwicklung des Bergdorfes Vrin<br />

international bekannt geworden. Nach einer schlaflosen Nacht<br />

(störende Geräusche vom Dachboden, vermutlich ein defekter<br />

Generator) trafen wir einen Mann ohne Starallüren, in dessen<br />

Wortschatz eher „Wir“ statt „Ich“, eher „Identität“ statt „Stilrichtung“<br />

vorkommen, der sagt, Kühe hätten schönere Augen<br />

als Frauen, <strong>und</strong> bei dem das Wort Stararchitekt ein sichtliches<br />

Unbehagen auslöst.<br />

Gion A. Caminada wuchs in einer Bauernfamilie auf. Nach einer<br />

Schreinerlehre studierte er Architektur an der Zürcher ETH<br />

(Eidgenössische Technische Hochschule), wo er 2008 zum außerordentlichen<br />

Professor ernannt wurde. Hohe internationale<br />

Aufmerksamkeit erhielt seine Totenstube in Vrin insbesondere<br />

für die atmosphärische Gestaltung des Raumes. „Nach meiner<br />

Vorstellung entsteht Atmosphäre durch ein Wechselspiel zwischen<br />

Objekt <strong>und</strong> Subjekt. Dort, wo eine starke Atmosphäre<br />

herrscht, hat man oft das Gefühl, das Ding schaut mich an,<br />

so, dass ich quasi zum Objekt werde“, erklärt Caminada. Lässt<br />

sich Atmosphäre planen? „Bei der Totenstube haben wir nicht<br />

zuerst gefragt, wie das Gebäude aussehen soll, welche Farben<br />

oder Formen es haben soll, sondern uns lange mit dem Thema<br />

Schmerz, Abschied <strong>und</strong> Tod befasst. Wo sind die Probleme<br />

beim Umgang mit dem Tod? Was bedrückt die Menschen<br />

in dieser Zeit? Wenn ich darüber nachdenke, wie Menschen<br />

sich in der Zeit der Trauer verhalten, besteht die Chance, eine<br />

Atmosphäre zu finden, die gut wäre, die stimmen könnte.“ Atmosphäre<br />

lasse sich durch zu aggressive Details leicht zerstören,<br />

beispielsweise durch Panoramafenster. Für Caminada sind<br />

Fenster mehr als ein Ausguck. „Früher war der Platz am Fenster<br />

der schönste Ort im Haus. Dort war es heller, dort hielt man<br />

sich gerne auf“, sagt er. Heute sei das Fenster oft nur noch ein<br />

Bild mit Fokus auf dem Visuellen. „Für mich aber sind Fenster<br />

wie Instrumente, mit denen sich Rhythmen erzeugen lassen,<br />

über Licht <strong>und</strong> Schatten, aber auch über Bewegung desjenigen,<br />

der das Fenster nutzt.“ (spo/iw/us)


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EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Und was unternimmst du so?<br />

Von Unternehmertypen <strong>und</strong> solchen, die es werden wollen | 118<br />

Renderings gegen Langeweile<br />

Wie sich der Architekt Felix Volland mit dem „rendertaxi“<br />

selbständig gemacht hat | 136<br />

Ohne Moos nix los<br />

Wie man sich Startkapital besorgt | 148


Selbständig,<br />

mit Power<br />

Der Weg in die Selbständigkeit als Architekt oder<br />

Bauingenieur mag anstrengend sein <strong>und</strong> erfordert auch<br />

ein bisschen Mut. Wie das gelingt, ohne dass Ihnen die<br />

Power ausgeht, erklären wir in diesem Kapitel.


118 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmertyp<br />

Und was unternimmst du so?<br />

Wer ist eigentlich Unternehmer? Gibt es den typischen Existenzgründer? Was bedeutet<br />

„scheinselbständig“? Dieser Beitrag soll Fragen aufwerfen, auf die freie Mitarbeiter <strong>und</strong> andere<br />

Existenzgründer im Baubereich eine Antwort haben sollten.<br />

Es will einfach nicht klappen mit einer Anstellung, vielleicht<br />

weil Sie eine Teilzeitstelle suchen <strong>und</strong> keine finden.<br />

Oder Sie an eine bestimmte Region geb<strong>und</strong>en sind, weil<br />

Sie Familie haben oder einen Angehörigen pflegen müssen.<br />

Vielleicht sind Sie aber auch einfach eine freiheitsliebende<br />

Persönlichkeit, die Arbeitszeit <strong>und</strong> Arbeitsort gerne selbst bestimmt.<br />

Möglicherweise können Sie etwas, was andere nicht<br />

können, oder das Büro, in dem Sie während des Studiums gejobbt<br />

haben, schlägt Ihnen eine freie Mitarbeit vor. Erkennen<br />

Sie sich in einem der Punkte wieder? Dann lesen Sie weiter.<br />

Freie Mitarbeiter sind Subunternehmer<br />

Planungsbüros beschäftigen oft „freie Mitarbeiter“. In diesem<br />

Zusammenhang taucht häufig die Frage auf, ob diese tatsächlich<br />

selbständig oder doch als Arbeitnehmer tätig sind. Die<br />

Beurteilung hat schon so manchem Gericht Kopfzerbrechen<br />

bereitet. Die Entscheidung, ob selbständig oder nicht, hat vor<br />

allem sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen. Per Definition<br />

sind diejenigen selbständig, die zum Beispiel ein eigenes<br />

unternehmerisches Risiko tragen, für mehrere K<strong>und</strong>en arbeiten<br />

<strong>und</strong> nicht weisungsgeb<strong>und</strong>en bezüglich Art, Dauer, Zeitpunkt,<br />

Ort <strong>und</strong> Durchführung der Arbeitstätigkeit sind. Das ist oft der<br />

Fall, wenn zwischen dem Büro <strong>und</strong> dem freien Mitarbeiter ein<br />

Werkvertrag geschlossen wird. Wie <strong>und</strong> wann das Werk vollbracht<br />

wird, bleibt dem Mitarbeiter überlassen. Dabei hat der<br />

jedoch alle Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines Unternehmers – nicht<br />

alle „Freien“ sind sich dessen bewusst. Für die Richtigkeit ihrer<br />

Arbeit sind sie selbst verantwortlich <strong>und</strong> können sogar dafür<br />

haftbar gemacht werden.<br />

Manchmal wird aber auch ein Dienstvertrag geschlossen.<br />

Dann schulden freie Mitarbeiter dem Büro ihre Arbeitskraft,<br />

die pauschal oder auf St<strong>und</strong>enbasis honoriert wird. Wenn sie<br />

dazu nur für ein einziges Büro tätig sind <strong>und</strong> die Arbeitszeit<br />

vorgeschrieben ist, beispielsweise jeden Tag von 8 Uhr bis 12<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Markus Sterl-Stürzer, Wirtschaftsberater. Er berät<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure bei der Existenzgründung.<br />

<br />

Wie würden Sie den idealen Gründer beschreiben?<br />

Markus Sterl-Stürzer: Einen qualifizierten Gründer erkenne ich am<br />

Grad seiner Selbstreflexion, ob er diese oder ähnliche Fragen stellt:<br />

Wo liegen meine Stärken? Was motiviert mich zur Selbständigkeit?<br />

Auch: Wo liegen meine Schwächen? Wer darauf Antworten hat, die<br />

zur Gründungsidee passen, bringt ideale Voraussetzungen für eine<br />

Gründung mit.<br />

Welche Eigenschaften machen einen guten Unternehmer aus?<br />

Markus Sterl-Stürzer: In Beratungsgesprächen nutze ich gerne das<br />

Bild der „eierlegenden Wollmilchsau“, das heißt, ein Unternehmer<br />

muss sich mit vielen verschiedenen Bereichen beschäftigen. Neben<br />

der fachlichen Ebene brauchen Selbständige ein solides Gr<strong>und</strong>wissen<br />

in steuerlichen <strong>und</strong> rechtlichen Fragen <strong>und</strong> sollten fit sein in der K<strong>und</strong>enakquise.<br />

Da Selbständige in der Regel kein leichtes Leben führen,<br />

sollten sie natürlich Ehrgeiz mitbringen <strong>und</strong> Spaß an der Arbeit haben.<br />

Welche typischen Anfängerfehler<br />

machen Existenzgründer?<br />

Markus Sterl-Stürzer: Die Verzettelungsgefahr<br />

ist sehr groß.<br />

Natürlich freut man sich über<br />

seinen ersten Auftrag, viele vergessen<br />

darüber aber, für die Zukunft neue Aufträge zu akquirieren.<br />

Wichtig ist auch, erst einmal alle formalen Schritte bei der Gründung<br />

abzuarbeiten – von der Anmeldung beim Finanzamt über die<br />

Finanzierung bis zur Meldung bei der Kammer. Nur so lassen sich<br />

böse Überraschungen vermeiden – gerade in finanzieller Hinsicht.<br />

Welche Beratungsstellen empfehlen Sie?<br />

Markus Sterl-Stürzer: Die <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern bieten<br />

Beratungsgespräche <strong>und</strong> Seminare für Existenzgründer an. Ansonsten<br />

kann ich die Gründungsberatung bei Wirtschaftsberatern<br />

empfehlen, die sich auf Bau <strong>und</strong> Architektur spezialisiert haben. Solche<br />

Beratungsgespräche werden vom Staat bis zu 70 Prozent bezuschusst.


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Unternehmertyp<br />

119<br />

Uhr, geht der Status der Selbständigkeit verloren. Man spricht<br />

in diesem Zusammenhang auch von „Scheinselbständigkeit“.<br />

Dann stehen freien Mitarbeitern die gleichen Rechte wie einem<br />

Angestellten zu, das heißt, im Zweifelsfall haften sie nicht für<br />

die Qualität ihrer Arbeit, haben Anspruch auf Lohnfortzahlung<br />

im Krankheitsfall <strong>und</strong> es müssen Lohnsteuern <strong>und</strong> Sozialversicherungen<br />

für sie abgeführt werden. Für das Büro ist es natürlich<br />

lukrativer, mit einem Selbständigen zusammenzuarbeiten,<br />

denn dann fallen sämtliche sozialen Leistungen sowie der Kündigungsschutz<br />

weg. Wenn Sie als freier Mitarbeiter anfangen,<br />

sollten Sie diese Fragen offen ansprechen <strong>und</strong> mit Ihrem Chef<br />

eine für beide Seiten saubere Lösung finden.<br />

Unternehmer müssen’s wissen wollen<br />

Eine lange Kette an Regeln, Gesetzen, Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />

ziehen die Begriffe „Existenzgründung“ <strong>und</strong> „Selbständigkeit“<br />

nach sich. Das Thema füllt Bücherregale <strong>und</strong> Tausende<br />

von Internetseiten. Wer sich eine dauerhafte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Existenz aufbauen möchte, muss es mit einer Vielzahl an Begriffen<br />

aufnehmen <strong>und</strong> sich in juristischen, steuerlichen <strong>und</strong><br />

kaufmännischen Dingen einen gewissen Durchblick erarbeiten,<br />

selbst wenn Sie „nur“ als freier Mitarbeiter an Wettbewerben<br />

mitarbeiten oder Zeichenarbeiten anbieten. Das klingt zunächst<br />

ziemlich abschreckend, vor allem wenn man fachlich<br />

noch ganz am Anfang steht. Lassen Sie sich nicht entmutigen.<br />

Allein die Tatsache, dass Sie bis zu dieser Stelle gelesen<br />

haben, katapultiert Sie auf den richtigen Weg. Denn eine solide<br />

Gründung fußt nicht etwa auf den passenden Antworten,<br />

sondern viel einfacher: auf den richtigen Fragen. Was will ich<br />

eigentlich? Was kann ich? Was kann ich nicht? Dieses Kapitel<br />

enthält keinen vollständigen Leitfaden für eine Existenzgründung<br />

<strong>und</strong> stellt keinen Ersatz für eine eingehende individuelle<br />

Beratung oder den Besuch eines Existenzgründungsseminares<br />

dar. Zu vielfältig sind die Gründungsideen, außerdem gelten in<br />

den verschiedenen B<strong>und</strong>esländern unterschiedliche Regelungen.<br />

Doch es wird Ihnen helfen, die wirklich wichtigen Fragen<br />

zu stellen <strong>und</strong> damit das F<strong>und</strong>ament für eine Kleingründung<br />

zu legen.


120 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmertyp<br />

Sind Sie ein Unternehmertyp?<br />

„Mein Chef, das bin ich.“ Schön, wenn man das von sich behaupten<br />

kann. Niemand kann einen vor die Tür setzen, keiner<br />

beschwert sich über zu lange Kaffeepausen. Wenn das Wetter<br />

schön ist, nimmt man sich frei <strong>und</strong> arbeitet einfach am Abend<br />

weiter. Mütter <strong>und</strong> Väter sind, was die Kinderbetreuung angeht,<br />

wesentlich flexibler als Angestellte. Die Selbständigkeit<br />

also ein Traumjob? Durchaus, wenn, ja wenn sich nicht die ganzen<br />

Nachteile unter die Vorteile mischen würden: Ein hohes<br />

Arbeitspensum in auftragsstarken Zeiten, in denen man nicht<br />

weiß, wo einem der Kopf steht, wechselt sich mit sorgenvollem<br />

Blick aufs Geschäftskonto in ruhigen Phasen ab, der einen<br />

vor lauter Sorge um die nächste Stromrechnung auch nicht<br />

ruhig schlafen lässt. Streitereien mit Auftraggebern, meistens<br />

übers Honorar, <strong>und</strong> die dürftige Zahlungsmoral im Planungssektor<br />

reiben die Nerven blank. Unternehmer müssen<br />

sich zudem bewusst sein, dass sie die volle Verantwortung für<br />

ihre Projekte tragen. „Menschen, die arbeiten, machen Fehler.<br />

Menschen, die nicht arbeiten, machen keine Fehler“, heißt es<br />

gemeinhin. Daher sei an dieser Stelle bereits betont: Jeder selbständige<br />

Planer braucht eine Berufshaftpflichtversicherung.<br />

Steht Ihre Familie hinter Ihnen?<br />

Als Freiberufler führen Sie nicht gerade ein leichtes Leben,<br />

genauso wenig wie Ihre Familie <strong>und</strong> Ihre Fre<strong>und</strong>e. Die werden<br />

zeitweise auf Sie verzichten müssen. Die finanzielle Berg- <strong>und</strong><br />

Talfahrt kann einen Ehepartner zur Verzweiflung bringen <strong>und</strong><br />

das Lamentieren über die „schlecht laufenden Geschäfte“ mögen<br />

Ihre Lieben irgendwann auch nicht mehr hören. Sprechen<br />

Sie also mit den Personen, die Ihnen nahestehen, über Ihr Vorhaben<br />

<strong>und</strong> welche Unannehmlichkeiten dies mit sich bringen<br />

wird. Ihre Angehörigen werden Ihnen eher den Rücken stärken,<br />

wenn Sie nicht alles allein mit sich ausmachen.<br />

Geschäftsideen: Zeichnen, Planen, Ausschreiben<br />

Viele Freiberufler haben sich nie Gedanken über eine Geschäftsidee<br />

gemacht, sondern sind eher zufällig in die Selbständigkeit<br />

geraten, sei es über einen Bekannten, einen befre<strong>und</strong>eten <strong>Architekten</strong><br />

oder über das Ingenieurbüro, in dem sie als studentische<br />

Hilfskraft gearbeitet haben. Als Berufseinsteiger ist es<br />

ohnehin unwahrscheinlich, dass Sie gleich mit einem ganzen<br />

Projekt beauftragt werden, denn Ihnen fehlt ja noch die Bauvorlageberechtigung,<br />

das heißt, Sie können Baupläne noch<br />

nicht freizeichnen. Natürlich steht es Ihnen frei, auch ohne<br />

Bauvorlageberechtigung planerische Dienstleistungen anzubieten,<br />

zum Beispiel Zeichnungen erstellen, an Ausschreibungen<br />

mitarbeiten, zu bestimmten Detailplanungen recherchieren<br />

oder Abrechnungen für Ihre Auftraggeber prüfen.


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Unternehmertyp<br />

121<br />

Sanft in die Selbständigkeit<br />

Tagsüber angestellt, abends <strong>und</strong> am Wochenende selbständig<br />

über Projekten brüten. Anstrengend, aber eine recht sichere<br />

<strong>und</strong> sanfte Methode, in die Selbständigkeit zu gleiten. Zumindest<br />

haben die nebenberuflich Selbständigen keine finanziellen<br />

Sorgen, da das monatliche Gehalt unabhängig von der Auftragslage<br />

fließt. Rein rechtlich ist die Existenzgründung nebenbei<br />

möglich, allerdings muss der Arbeitgeber seine Zustimmung<br />

dazu geben, diese kann er andererseits auch verweigern.<br />

Einstieg in ein bestehendes Büro<br />

Existenzgründung heißt nicht unbedingt, ganz von vorne<br />

anfangen zu müssen. <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> haben<br />

auch die Möglichkeit, in ein bestehendes Büro als Mitinhaber<br />

einzusteigen oder die Nachfolge des Inhabers anzutreten. Das<br />

geht auch ohne verwandtschaftliche Beziehungen. Der Einstieg<br />

in ein bestehendes Büro hat einige Vorteile: Neben einer<br />

vorhandenen Infrastruktur kann ein Nachfolger meist auch<br />

die Mitarbeiter <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enstamm übernehmen. Das<br />

heißt jedoch nicht, dass der neue Betriebsinhaber die Hände<br />

in den Schoß legen kann. Die Entscheidung, ob die K<strong>und</strong>en<br />

dem Büro treu bleiben oder aufgr<strong>und</strong> des Führungswechsels<br />

doch lieber das Weite suchen, ist stark vom Engagement des<br />

oder der „Neuen“ abhängig. In vielen Fällen fängt der Nachfolger<br />

als Angestellter an, um in das Büro hineinzuwachsen.<br />

Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist die nexxtchange<br />

Unternehmensbörse (www.nexxt-change.org). Hier<br />

finden Interessenten unter der Rubrik „Freie Dienstleistungen“<br />

Inserate von Planungsbüros, die einen Nachfolger oder<br />

Käufer suchen.<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Dr. Cornelia Stapff, Fachanwältin für Arbeitsrecht.<br />

<br />

Ist ein freier Mitarbeiter eigentlich Angestellter oder<br />

Unternehmer?<br />

Dr. Cornelia Stapff: Freie Mitarbeiter sind Subunternehmer, sie<br />

arbeiten auf eigene Rechnung <strong>und</strong> eigenes Risiko <strong>und</strong> müssen sich<br />

selbst versichern.<br />

Ist das jedem so klar?<br />

Dr. Cornelia Stapff: Nein, gerade in Architekturbüros ist vielen die<br />

Abgrenzung nicht bewusst. Viele Inhaber sind der Ansicht, dass die<br />

Tatsache, dass der freie Mitarbeiter für mehrere <strong>Architekten</strong> tätig ist,<br />

ausreicht, damit die freie Mitarbeit anerkannt wird. Das ist aber nicht<br />

richtig.<br />

Woran erkennt man eine Scheinselbständigkeit?<br />

Dr. Cornelia Stapff: Selbständig ist nur, wer seine Tätigkeit frei gestalten<br />

<strong>und</strong> seine Arbeitszeit selbst bestimmen kann. Sobald freie<br />

Mitarbeiter weisungsabhängig sind, sie Urlaub beantragen <strong>und</strong> zu einer<br />

bestimmten Tageszeit anwesend sein müssen, besteht ein arbeitnehmerähnliches<br />

Verhältnis zwischen Büro <strong>und</strong> Mitarbeiter. Auch ein<br />

fester Arbeitsplatz, eine Büronummer <strong>und</strong> E-Mail-Adresse mit Domain<br />

des Auftraggebers lassen auf eine Scheinselbständigkeit schließen.<br />

Ein weiteres Indiz für eine Scheinselbständigkeit ist die Tätigkeit<br />

nur für einen Auftraggeber.<br />

Welche Konsequenzen hat es, wenn sich eine freie Mitarbeit<br />

als Scheinselbständigkeit entpuppt?<br />

Dr. Cornelia Stapff: Die Frage, ob eine Scheinselbständigkeit vorliegt<br />

oder nicht, wird von der Deutschen Rentenversicherung geprüft.<br />

Nach meinen Erfahrungen tendiert die<br />

Behörde mehr <strong>und</strong> mehr dazu, freie Mitarbeiter<br />

als Arbeitnehmer einzustufen.<br />

Unangenehm wird es vor allem für den<br />

Auftraggeber. Dieser muss nicht nur<br />

sämtliche Sozialversicherungsbeiträge<br />

zurückzahlen, sondern auch strafrechtliche<br />

Konsequenzen fürchten. Ärgerlich<br />

ist das aber auch für den freien Mitarbeiter, der möglicherweise Umsatzsteuern<br />

zurückzahlen oder anstelle einer Einkommensteuererklärung<br />

nun eine Lohnsteuererklärung abgeben muss.<br />

Wie können freie Mitarbeiter ihren Status als Selbständige sicherstellen?<br />

Dr. Cornelia Stapff: Wichtig ist, nach außen konsequent als Unternehmer<br />

aufzutreten. Dazu gehören eigene Visitenkarten, eventuell<br />

eine Homepage, eigenes Arbeitsmaterial, wie Software <strong>und</strong> Laptop,<br />

<strong>und</strong> ein eigener Arbeitsplatz. Das kann der Schreibtisch zu Hause<br />

sein, aber auch ein gemieteter Arbeitsplatz. Das muss allerdings in<br />

Form eines Mietvertrages dokumentiert werden. Wichtig ist auch,<br />

mehrere Auftraggeber zu haben.<br />

H<strong>und</strong>erprozentige Rechtssicherheit bietet allerdings nur ein Statusfeststellungsverfahren<br />

bei der Clearingstelle der deutschen Rentenversicherung,<br />

das spätestens drei Monate nach Beginn der Tätigkeit<br />

zu stellen ist.


122 EXISTENZGRÜNDUNG Schritte in die Selbständigkeit<br />

5 Schritte in die Selbständigkeit<br />

Der Weg in die Selbständigkeit führt nicht nur an einigen Behörden <strong>und</strong> Institutionen vorbei,<br />

er ist auch mit sauberer Planung <strong>und</strong> Kalkulation verb<strong>und</strong>en. Wir erklären, welche Schritte<br />

Existenzgründer gehen müssen <strong>und</strong> worauf man achten muss, um den Papierkrieg zu gewinnen.<br />

Schritt 1: Die Recherche<br />

Sie haben beschlossen, sich selbständig zu machen, sicherlich<br />

mischen sich unter Ihre Idee ziemlich viele Fragezeichen. Was<br />

muss ich als Erstes tun? Welche Fristen gilt es, einzuhalten?<br />

Welche Rolle spielen die <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern?<br />

Im ersten Schritt sollten Sie alles daransetzen, Antworten<br />

auf all Ihre Fragen zu finden. Deshalb: Saugen Sie wie ein<br />

Schwamm alle Informationen auf, die Sie bekommen können.<br />

Schlagen Sie im Internet unklare Begriffe nach, besorgen<br />

Sie sich Bücher zum Thema Existenzgründung<br />

(s. Anhang), sprechen Sie mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Studienkollegen über Ihre Idee. Sehr gute<br />

<strong>und</strong> einfach erklärte Informationen<br />

r<strong>und</strong> um die Selbständigkeit hält das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Energie auf seiner Homepage<br />

www.existenzgruender.de bereit.<br />

Erst wenn Sie regelrecht „aufgeschlaut“<br />

sind, ist es an der Zeit,<br />

sich fachlich beraten zu lassen.<br />

Denn nur so wissen Sie, welche<br />

Fragen Sie mit Ihrem Berater noch<br />

klären müssen. Es gibt zahlreiche Beratungsangebote,<br />

die teilweise auf<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure zugeschnitten<br />

sind. Im Folgenden eine Auswahl:<br />

<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />

Die für Sie zuständige Kammer sitzt in dem jeweiligen B<strong>und</strong>esland,<br />

in dem Sie wohnen oder in dem Sie zukünftig arbeiten<br />

wollen. Einige Kammern stellen Ihnen einen persönlichen<br />

Berater zur Verfügung, dem Sie Ihr Gründungsvorhaben<br />

direkt schildern können. Meist wird dafür eine geringe Gebühr<br />

erhoben. In der Regel werden hier auch Existenzgründungsseminare<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> angeboten.<br />

70<br />

PROZENT<br />

der Beratungskosten<br />

zur Existenzgründung<br />

werden vom Staat<br />

bezuschusst.<br />

Unternehmensberatungen<br />

Einige Wirtschafts- <strong>und</strong> Rechtsanwaltskanzleien haben<br />

sich auf die Existenzgründungsberatung von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

Ingenieuren spezialisiert (z. B. www.fasp.de). Der Vorteil ist,<br />

dass bei sehr speziellen Fragen, zum Beispiel zum Thema Website,<br />

Datenschutz, Urheberrecht oder Arbeitsrecht, der Berater<br />

Kollegen hinzuziehen kann, die auf diese Fachgebiete spezialisiert<br />

sind. Nachteilig sind die vergleichsweise recht hohen<br />

Kosten, die bei etwa 100 Euro pro St<strong>und</strong>e liegen. Allerdings<br />

bezuschusst der Staat solche Existenzgründungberatungen<br />

mit bis zu 70 Prozent, bereits bestehende Architekturbüros<br />

werden mit bis zu 50 Prozent<br />

gefördert. Um den Förderantrag kümmert<br />

sich die Kanzlei.<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />

Auch die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />

berät Sie bei Gründungsfragen, unabhängig<br />

davon, ob Sie nun frisch<br />

von der Uni kommen oder schon<br />

lange im Berufsleben stehen. Es<br />

gibt eigens eingerichtete Existenzgründungszentren,<br />

die ein spezielles<br />

Beratungsangebot für Akademiker bereithalten.<br />

Wenden Sie sich an Ihre zuständige<br />

Agentur an Ihrem Wohnort.<br />

Institut für Freie Berufe (IFB)<br />

Das IFB mit Sitz in Nürnberg bietet in regelmäßigen Abständen<br />

Existenzgründungsseminare an. Auf der Homepage<br />

www. ifb-gruendung.de finden sich viele Anregungen <strong>und</strong> Hinweise<br />

r<strong>und</strong> um die Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines Freiberuflers.<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern (IHK)<br />

In Deutschland gibt es 79 Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern, die<br />

für unterschiedlich große Regionen zuständig sind. Grün-


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Schritte in die Selbständigkeit<br />

123<br />

dungswillige können dort recht günstige Existenzgründerseminare<br />

belegen, die sich zwar nicht speziell an <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> richten, aber doch einen guten Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> andere Starthilfen bieten.<br />

Schritt 2: Meldung bei der Kammer<br />

Die für Sie zuständige <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer<br />

sollten Sie in jedem Fall ansteuern, zum einen weil dort<br />

Menschen arbeiten, die Gründungsideen gegenüber immer<br />

aufgeschlossen sind. Zum anderen ist zwar niemand dazu verpflichtet,<br />

Kammermitglied zu werden. Nichtmitgliedern bleiben<br />

allerdings einige Rechte verwehrt, ohne die sie ihren Beruf<br />

gar nicht oder nur eingeschränkt ausüben können. Das gilt im<br />

besonderen Maße für Selbständige. Die wesentlichen Vorteile<br />

einer Mitgliedschaft sind:<br />

Das Recht, eine bestimmte Berufsbezeichnung<br />

führen zu können<br />

Für <strong>Architekten</strong> gilt: Nur wer Mitglied in der für ihn zuständigen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer an seinem Arbeits- beziehungsweise<br />

Wohnort <strong>und</strong> damit in die <strong>Architekten</strong>liste eingetragen ist,<br />

darf die Berufsbezeichnung „Architekt/-in“, „Garten- <strong>und</strong> Landschaftsarchitekt/-in“,<br />

„Innenarchitekt/-in“ oder „Stadtplaner/-in“<br />

führen. Direkt nach dem Studium dürfen Sie sich noch<br />

nicht so nennen. Die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in<br />

der Kammer ist nämlich eine mindestens zweijährige Praxistätigkeit<br />

unter der Aufsicht eines <strong>Architekten</strong>, das sogenannte AIP<br />

(Architekt im Praktikum). Einige B<strong>und</strong>esländer, zum Beispiel Bayern,<br />

fordern sogar noch längere Praxiszeiten. Vielerorts müssen<br />

zudem regelmäßig fachbezogene Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen<br />

besucht werden, um dieses Recht zu erwerben <strong>und</strong><br />

später während der Berufstätigkeit zu behalten. Bei <strong>Bauingenieure</strong>n<br />

ist die Berufsbezeichnung „Beratende/-r Ingenieur/-in“


124<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Schritte in die Selbständigkeit<br />

an die Mitgliedschaft sowie einen Eintrag in die Entwurfsverfasserliste<br />

der zuständigen Ingenieurkammer geb<strong>und</strong>en. Auch hier<br />

werden nur diejenigen Kammermitglied, die mehrere Jahre lang<br />

praktisch tätig waren. In Niedersachsen werden beispielsweise<br />

fünf Jahre Berufserfahrung als Ingenieur gefordert. „Bauingenieur/-in“<br />

dürfen Sie sich vorher auch schon nennen.<br />

Bauvorlageberechtigung<br />

Mit der Mitgliedschaft in der Kammer erhalten Sie die Bauvorlageberechtigung.<br />

Damit dürfen Sie beispielsweise Bauanträge<br />

unterschreiben <strong>und</strong> bei der zuständigen Behörde<br />

einreichen. Das ist wichtig, wenn Sie Planungsleistungen<br />

anbieten. Es nützt dem Bauherrn wenig, wenn Sie einen Entwurf<br />

ausgearbeitet haben, die Behörde ihn aber nicht anerkennt,<br />

weil Ihnen die Unterschriftsberechtigung fehlt.<br />

Viele werden sich jetzt fragen, ob die Selbständigkeit ohne<br />

Bauvorlageberechtigung <strong>und</strong> ohne Mitgliedschaft in der<br />

Kammer überhaupt möglich ist. Natürlich können Sie auf<br />

freiberuflicher Basis Dienstleistungen wie Zeichnungen erstellen,<br />

Mitarbeit an Wettbewerben etc. anbieten, dazu brauchen<br />

Sie keine Bauvorlageberechtigung. Allerdings dürfen<br />

Sie sich noch nicht „Architekt/-in“ oder „Beratende/-r Ingenieur/-in“<br />

nennen. Von daher ist es recht unwahrscheinlich,<br />

gleich von Anfang an Aufträge für Planungsleistungen<br />

über mehrere Leistungsphasen hinweg zu bekommen.<br />

Fortbildung <strong>und</strong> Rentenversicherung<br />

Selbst wenn Sie als Berufsanfänger noch nicht die geforderte<br />

Praxiserfahrung mitbringen <strong>und</strong> damit noch nicht Mitglied<br />

werden können, bieten Ihnen die meisten Kammern die<br />

Möglichkeit, zu günstigen Konditionen an Fortbildungsveranstaltungen<br />

teilzunehmen. In vielen B<strong>und</strong>esländern, zum<br />

Beispiel in Niedersachsen, können junge <strong>Architekten</strong> bereits<br />

freiwilliges Mitglied beim Versorgungswerk der Kammer werden,<br />

auch wenn sie noch nicht in der <strong>Architekten</strong>liste eingetragen<br />

sind. Die Versorgungswerke der Kammern sind ein<br />

Ersatz für die gesetzliche Rentenversicherung. Wenn Sie sich<br />

über die Kammer rentenversichern, sollten Sie sich – egal ob<br />

Sie angestellt sind oder selbständig – von der gesetzlichen<br />

Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Das funktioniert<br />

unproblematisch über einen Antrag, den Sie an die Deutsche<br />

Rentenversicherung stellen müssen <strong>und</strong> den Sie sich bei der<br />

Kammer – oft sogar online – besorgen können. Wenn Sie angestellt<br />

sind, müssen Sie den Antrag spätestens drei Monate ab<br />

Beginn der Beschäftigung gestellt haben, damit die Befreiung<br />

rückwirkend zu Beginn der Tätigkeit gilt.


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Schritte in die Selbständigkeit<br />

125<br />

AIP: Auch als freier Mitarbeiter?<br />

Häufig taucht die Frage auf, ob man das meist zweijährige Anerkennungspraktikum AIP (Architekt im Praktikum) auch über<br />

eine freie Mitarbeit erwerben kann. Der sicherste Weg, um die Berufsbezeichnung Architekt führen zu können, bleibt ein mehrjähriges<br />

Angestelltenverhältnis, denn damit steht außer Frage, dass Sie Ihre Berufspraxis unter fachlicher Anleitung eines <strong>Architekten</strong><br />

bzw. Bauingenieurs erworben haben – so fordern es die Kammern. Es gibt aber durchaus Freiberufler, die auch mit einer selbständigen<br />

Tätigkeit im Anschluss an ihr Studium die Bauvorlageberechtigung erworben haben, zum Beispiel als freie Mitarbeiter. Aber<br />

Vorsicht! Die Spielregeln sind gleich: Im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit müssen Sie ebenfalls unter fachlicher Anleitung einer<br />

befähigten – also bauvorlageberechtigten – Person tätig gewesen sein.<br />

Fragen Sie also im Vorfeld die Kammer, ob das AIP auch im Rahmen einer freien Mitarbeit anerkannt wird. In jedem B<strong>und</strong>esland gibt<br />

es landesspezifische Unterschiede. Eventuell müssen bestimmte Dokumentationspflichten eingehalten werden, sicherlich wird die<br />

Kammer auch den Nachweis bestimmter Tätigkeiten verlangen, die Sie im Rahmen des AIPs vollbracht haben müssen. Auch muss sich<br />

die Person, unter deren Anleitung Sie arbeiten wollen, ihrer Verantwortung bewusst sein. Entwurfsverfasser müssen haftpflichtversichert<br />

sein, Bauvorlagen dürfen nur von demjenigen unterschrieben werden, der diese entweder selbst oder unter verantwortlicher<br />

Leitung verfasst, also so intensiv geprüft hat, dass Fehler offensichtlich wurden <strong>und</strong> korrigiert werden konnten.<br />

Schritt 3: Kalkulation mit Businessplan<br />

Einen „Businessplan“ brauchen Sie, wenn Sie Fördergelder,<br />

Existenzgründungszuschüsse oder ein Darlehen beantragen.<br />

Es kann jedoch sehr hilfreich sein, auch ohne verpflichtenden<br />

Hintergr<strong>und</strong> einen Businessplan aufzustellen, allein<br />

um die eigenen Gedanken zu ordnen. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Energie hat dazu ein übersichtliches <strong>und</strong><br />

leicht zu bedienendes Softwarepaket für Gründer <strong>und</strong> junge<br />

Unternehmer entwickelt. Bei der Eingabe des Businessplanes<br />

müssen die Benutzer Fragen zu Zielen <strong>und</strong> Risiken des Vorhabens<br />

beantworten. Den kostenlosen Download gibt es unter<br />

www.softwarepaket.de.<br />

Das Programm zwingt Sie dazu, sich auch mit dem wichtigen<br />

Thema „Geld“ auseinanderzusetzen. Sie müssen wissen,<br />

welchen Betrag Sie für Investitionen benötigen, zum<br />

Beispiel für Notebook oder Planungssoftware, eventuell Büromiete.<br />

Hinzu kommt ein Beitrag, den Sie für Versicherungen,<br />

Steuern <strong>und</strong> zum Leben brauchen. Beides zusammen bildet<br />

die Gr<strong>und</strong>lage dafür, was Sie für Ihre Leistung verlangen müssen,<br />

um das Unternehmen auf eine solide finanzielle Basis zu<br />

stellen. Leider passen Theorie <strong>und</strong> Praxis an dieser Stelle selten<br />

zusammen. Wer <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurleistungen<br />

vollbringt, für den gilt die HOAI, also natürlich auch für Berufsanfänger,<br />

die als freie Mitarbeiter tätig sind. Oft wird die<br />

HOAI, die leider keine St<strong>und</strong>ensätze mehr enthält, deutlich<br />

unterschritten, 15 bis 20 Euro sind an der Tagesordnung. Viele<br />

werden sich sagen: „Besser als nichts.“ Trotzdem bleibt die<br />

Frage, ob sich von so einem geringen Betrag wirklich eine echte<br />

Selbständigkeit finanzieren lässt.<br />

Sparsamkeit ist Trumpf<br />

Im Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbereich ist es gang <strong>und</strong> gäbe,<br />

ganz klein mit einer sparsamen Gr<strong>und</strong>ausstattung als Alleinunternehmer<br />

anzufangen. „Mein Notebook, mein Schreibtisch,<br />

mein Telefon <strong>und</strong> ich“ ist mit Sicherheit ein vielversprechenderes<br />

Gründungskonzept als hohe Investitionen in Designermöbel<br />

oder Hochglanzwerbekataloge. Sparsamkeit ist äußerst<br />

klug, allerdings sollten Sie an den richtigen Stellen sparen.<br />

Sorgen Sie dafür, dass Sie stets erreichbar sind. Ein Internetanschluss<br />

<strong>und</strong> ein Mobiltelefon sind absolutes Muss. Wichtig sind<br />

zudem Visitenkarten <strong>und</strong> eine Homepage, die so gestaltet ist,<br />

dass sie einen guten Eindruck hinterlässt. Aber auch hier gilt: Gut<br />

<strong>und</strong> preisgünstig muss sie sein. Da es sich zunächst um nichts weiter<br />

als eine Art Visitenkarte im Netz handelt, können Sie auch Baukastensysteme<br />

nutzen (s. unseren Beitrag „Elegant durchs Netz“).


126 EXISTENZGRÜNDUNG Schritte in die Selbständigkeit<br />

Berufsverbände<br />

Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ haben sich selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

in mehreren Berufsverbänden zusammengeschlossen, die die Interessen von Selbständigen gegenüber<br />

Politik <strong>und</strong> Gesellschaft vertreten. Wer Mitglied ist, profitiert von einem besonderen, nur Mitgliedern<br />

zugänglichen Informationsangebot. Die wichtigsten Verbände sind:<br />

Verband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (VSIA) | www.vsia.de<br />

B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher Ingenieure e. V. (BFI) | www.ubi-d.de<br />

Vereinigung Freischaffender <strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V. | www.vfa-architekten.de<br />

B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe e. V. (BFB) | www.freie-berufe.de<br />

Viele Existenzgründer arbeiten zunächst einmal von zu<br />

Hause aus <strong>und</strong> mieten sich, wenn es die finanzielle Situation<br />

zulässt, später erst ein externes Büro. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es<br />

keine Probleme, von zu Hause aus zu arbeiten. Wer zur Miete<br />

wohnt, darf jedoch ohne Zustimmung des Vermieters keine<br />

baulichen Veränderungen vornehmen <strong>und</strong> muss die Wohnung<br />

weiterhin überwiegend als Wohnraum nutzen.<br />

Schritt 4: Anmeldung beim Finanzamt<br />

Am Finanzamt kommt kein Existenzgründer vorbei. Diesem<br />

müssen Sie die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit<br />

melden, indem Sie den „Fragebogen zur steuerlichen<br />

Erfassung“ ausfüllen. Der Fragebogen ist direkt beim örtlichen<br />

Finanzamt, meist aber auch als Download im Internet<br />

erhältlich. An dieser Stelle kommt Ihnen Ihr Businessplan<br />

zugute, denn Sie müssen unter anderem Angaben über Ihre<br />

geschätzten Einkünfte <strong>und</strong> die Art Ihrer Tätigkeit machen.<br />

Anschließend prüft das Finanzamt, ob Sie zur Gruppe der<br />

Freien Berufe oder der Gewerbetreibenden gehören. Das<br />

hängt davon ab, welche Leistungen Sie anbieten. Sofern es<br />

sich um Planungs- oder Zeichenarbeiten handelt, die ja zu<br />

den klassischen Aufgabengebieten von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong>n gehören, wird man Sie aller Voraussicht nach<br />

als Freiberufler eingruppieren. In diesem Fall brauchen Sie<br />

kein Gewerbe anzumelden <strong>und</strong> sich auch nicht im Handelsregister<br />

eintragen zu lassen. Das Finanzamt wird Ihnen eine<br />

Steuernummer mitteilen. Darüber sind alle im Betrieb anfallenden<br />

steuerrechtlichen Vorgänge abzuwickeln. Lassen<br />

Sie sich ruhig beim Ausfüllen des Erfassungsbogens helfen,<br />

denn ein Kreuz an der falschen Stelle kann unangenehme<br />

Folgen haben, die sich nicht so leicht rückgängig machen<br />

lassen. Anhand der geschätzten Einkünfte werden die Steuervorauszahlungen<br />

berechnet. Auch hier unbedingt Sorgfalt<br />

walten lassen, denn wenn Sie Ihren Gewinn zu niedrig<br />

einschätzen, müssen Sie Steuern nachzahlen. Schätzen<br />

Sie den Gewinn zu hoch ein, bekommen Sie zu viel gezahlte<br />

Steuern erst mit der Einkommensteuererklärung zurück.<br />

Die für die Steuer relevanten Unterlagen wie Quittungen<br />

<strong>und</strong> Honorarabrechnungen sollten Sie im eigenen Interesse<br />

sorgfältig aufbewahren <strong>und</strong> sich von Anfang an eine<br />

ordnungsgemäße Buchführung angewöhnen. Dafür gibt es<br />

zahlreiche, einfach bedienbare Softwareprogramme. Das Finanzamt<br />

führt in regelmäßigen Abständen Steuerprüfungen<br />

durch. Steuerprüfer kommen zu Ihnen nach Hause oder ins<br />

Büro <strong>und</strong> verlangen Einsichtnahme in Ihre Unterlagen, dazu<br />

sind sie berechtigt. Es wirkt nicht nur unprofessionell, sondern<br />

kann sogar mit einem Bußgeld belegt werden, wenn Ihre Buchführung<br />

nicht nachvollziehbar ist.<br />

Schritt 5: Das Drumherum regeln<br />

Brauche ich einen Kredit? Welche Versicherungen muss ich<br />

abschließen? Wie mache ich meine Buchführung? Wie organisiere<br />

ich meinen Arbeitsalltag? Im fünften Schritt auf dem<br />

Weg in die Selbständigkeit gibt es noch eine Menge zu regeln.<br />

Die Eröffnung eines Geschäftskontos zum Beispiel ist sehr zu<br />

empfehlen, wird von Kleinunternehmern jedoch nicht ausdrücklich<br />

verlangt. Vorteilhaft ist, dass Überziehungszinsen<br />

gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht werden können.<br />

Darüber hinaus verliert man bei der Trennung von privatem<br />

<strong>und</strong> dienstlichem Geldverkehr nicht den Überblick.<br />

Außerdem: Niemals ohne Berufshaftpflichtversicherung,<br />

auch wenn Sie „nur“ freier Mitarbeiter sind. Die Versicherungen<br />

bieten für kleines Geld (r<strong>und</strong> 800 Euro pro Jahr)<br />

Berufshaftpflichtversicherungen speziell für freie Mitarbeiter<br />

ohne Bauvorlageberechtigung an. Weiterhin müssen Sie sich<br />

Gedanken machen, wie Sie sich krankenversichern <strong>und</strong> eine<br />

Form der Rentenversicherung wählen (s. unseren Beitrag „Versicherungen<br />

für Selbständige“).


WIR HABEN DEN<br />

GROSSTEN<br />

… BERUFSEINSTEIGERRABATT<br />

… BELIEBTHEITSFAKTOR<br />

… GESAMTÜBERBLICK ÜBER IHRE BRANCHE<br />

Unsere K<strong>und</strong>en wissen bereits, dass wir ausgezeichneten Service<br />

<strong>und</strong> beste Leistungen bieten. Lassen Sie sich auch von uns überzeugen!<br />

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für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure.<br />

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128 EXISTENZGRÜNDUNG Versicherungen für Selbständige<br />

Wichtige Versicherungen<br />

für Selbständige<br />

Von der Berufsunfähigkeits- über die Kranken- bis zur Rentenversicherung – man kann<br />

sich gegen eine Fülle von Risiken absichern. Aber welche davon brauchen selbständige<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> wirklich? Welche sind verpflichtend, welche freiwillig,<br />

aber trotzdem sinnvoll?<br />

Teilweise Pflicht: Berufshaftpflichtversicherung<br />

Der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung ist<br />

für selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure – sofern sie einer<br />

<strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer angehören – gesetzlich<br />

vorgeschrieben, abgesehen davon würde es einem<br />

beruflichen Selbstmord gleichen, allen Risiken ungeschützt<br />

ausgeliefert zu sein. Denn: Menschen, die arbeiten, machen<br />

Fehler – Menschen, die nicht arbeiten, machen keine Fehler.<br />

Der Spruch gilt in hohem Maße für Planer <strong>und</strong> andere am Bau<br />

Beteiligte. Jeder Architekt, jeder Bauingenieur übernimmt die<br />

volle Haftung für seine Planung. Eine falsche Formulierung im<br />

Ausschreibungstext oder ein winziger Rechenfehler kann einen<br />

Haftungsfall zur Folge haben, der oft bis vor Gericht geht <strong>und</strong><br />

das Ende einer Karriere bedeuten kann. Ein allein arbeitender<br />

Architekt muss eine Berufshaftpflichtversicherung von mindestens<br />

1.500.000 Euro für Personenschäden <strong>und</strong> für sonstige<br />

Schäden von 300.000 Euro unterhalten.<br />

Da das Risiko enorm hoch ist, haben sich viele Versicherungsgesellschaften<br />

aus dem Haftpflichtversicherungsgeschäft<br />

für den Baubereich zurückgezogen. Übrig geblieben sind<br />

Versicherer wie HDI (www.hdi.de/freieberufe), VHV, Allianz<br />

oder Markel. Die Prämien sind zum Teil recht hoch. Es gibt einige<br />

Möglichkeiten, sie auf ein erträgliches Maß zu senken, zum<br />

Beispiel mit einer erhöhten Selbstbeteiligung für den Schadensfall,<br />

ähnlich wie bei einer Autoversicherung. Eventuell<br />

kommt auch eine objektbezogene, zeitlich begrenzte Versicherung<br />

in Frage. Ratsam ist es, sich von einem auf <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure spezialisierten Versicherungsmakler beraten<br />

zu lassen (zum Beispiel www.pisa-versicherungsmakler.de).<br />

Makler haben einen guten Marktüberblick <strong>und</strong> helfen, unter<br />

der Fülle an Möglichkeiten das sicherste, aber auch günstigste<br />

Versicherungspaket zusammenzuschnüren.<br />

Pflicht: Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung<br />

Seit dem 1. April 2007 gibt es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht,<br />

das heißt, alle Bürger müssen in einer<br />

privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung versichert<br />

sein. Auch die Pflegeversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Als Existenzgründer können Sie zwischen privaten Anbietern<br />

<strong>und</strong> der freiwilligen Versicherung in der gesetzlichen<br />

Krankenkasse wählen. Für Letztere gelten jedoch bestimmte<br />

Bedingungen, beispielsweise dass Sie innerhalb der letzten<br />

fünf Jahre mindestens 24 Monate lang gesetzlich versichert<br />

waren. Bei Absolventen ist das überwiegend der Fall.<br />

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung klingen zunächst<br />

sehr verlockend, immer mehr Existenzgründer entscheiden<br />

sich aber trotzdem für die gesetzliche Variante.<br />

Mit dem Alter ziehen die Beiträge bei den privaten Kassen<br />

stark an, außerdem müssen Familienmitglieder gesondert<br />

versichert werden. Bei den gesetzlichen Kassen können der<br />

Partner <strong>und</strong> die Kinder über eine Familienversicherung mitversichert<br />

werden. Es steht einem frei, zusätzliche Leistungen,


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Versicherungen für Selbständige<br />

129<br />

Immer Schutzhelm tragen – auch beim Planen. Mit den richtigen Versicherungen für selbständige <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong> lässt sich das private <strong>und</strong> berufliche Risiko minimieren.<br />

zum Beispiel Chefarztbehandlung in der Klinik, neben der gesetzlichen<br />

Versicherung gesondert über einen privaten Anbieter<br />

abzuschließen.<br />

Existenzgründer haben drei Monate Zeit, ehe sie sich für<br />

eine Versicherungsvariante entscheiden müssen. Wer eine<br />

freiwillige, gesetzliche Weiterversicherung plant, muss dies<br />

der Krankenkasse spätestens drei Monate nach Beginn der<br />

selbständigen Tätigkeit mitteilen. Nach dieser Frist bleibt nur<br />

noch die private Krankenversicherung. Der Wechsel zurück zur<br />

gesetzlichen Versicherung ist schwierig <strong>und</strong> funktioniert in der<br />

Regel nur über eine längere Angestelltentätigkeit.<br />

Teilweise Pflicht: Rentenversicherung<br />

Um sich vor Altersarmut zu schützen, ist es wichtig, schon<br />

in jungen Jahren vorzusorgen. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Selbständige<br />

nicht verpflichtet, sich gesetzlich oder privat rentenzuversichern.<br />

Der Gesetzgeber zwingt jedoch immer mehr<br />

Berufszweige, vor allem Geringverdiener, in die Rentenversicherung.<br />

Bei <strong>Architekten</strong> ist in vielen B<strong>und</strong>esländern die<br />

Eintragung in die <strong>Architekten</strong>rolle an eine Pflichtmitgliedschaft<br />

in den berufsständischen Versorgungswerken gekoppelt.<br />

In den meisten B<strong>und</strong>esländern, zum Beispiel in Niedersachsen,<br />

können junge <strong>Architekten</strong> bereits freiwilliges<br />

Mitglied beim Versorgungswerk der Kammer werden, auch<br />

wenn sie noch nicht in der <strong>Architekten</strong>liste eingetragen sind.<br />

Da die Kammern keine Vertriebsprovisionen wie die privaten<br />

Versicherer zahlen <strong>und</strong> auch bei den Verwaltungskosten<br />

niedriger liegen, bieten sie recht günstige Konditionen.<br />

Die Versorgungswerke der Kammern sind ein Ersatz für<br />

die gesetzliche Rentenversicherung. Damit Sie nur für einen<br />

Vertrag zahlen müssen, können Sie sich über einen Antrag<br />

an die Deutsche Rentenversicherung von der gesetzlichen<br />

Rentenversicherungspflicht befreien lassen.<br />

Freiwillig: Unfallversicherung<br />

Bei der Frage nach einer Unfallversicherung kommen die Berufsgenossenschaften<br />

ins Spiel. Sie sind Träger der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung. Darüber sind alle Arbeitnehmer<br />

gegen Unfälle am Arbeitsplatz versichert. Berufsgenossenschaften<br />

gibt es für verschiedene Bereiche, wie Landwirtschaft,


130 EXISTENZGRÜNDUNG Versicherungen für Selbständige<br />

800<br />

EURO<br />

(je nach Anbieter) kostet eine<br />

Berufshaftpflichtversicherung<br />

für Einsteiger im Jahr.<br />

Bau oder Verwaltung. Für<br />

die Freien Berufe ist die<br />

Verwaltungsberufsgenossenschaft<br />

(VBG) in<br />

Hamburg zuständig. Jeder<br />

Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />

seine Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Angestellten hier<br />

anzumelden <strong>und</strong> alljährlich<br />

Beiträge für sie abzuführen. Das<br />

gilt auch für Aushilfskräfte. Selbständigen<br />

ohne eigene Mitarbeiter ist es<br />

freigestellt, ob sie Mitglied werden wollen. Sie können sich<br />

freiwillig versichern <strong>und</strong> genießen damit den gleichen Versicherungsschutz<br />

wie Arbeitnehmer. Da die Beiträge verhältnismäßig<br />

gering sind, ist der Beitritt durchaus eine Überlegung wert<br />

(Mehr Infos: www.vbg.de).<br />

Freiwillig: Arbeitslosenversicherung für Selbständige<br />

Eine gute Sache, von der jedoch leider nur Existenzgründer<br />

profitieren, die vorher in einem Angestelltenverhältnis standen<br />

<strong>und</strong> Anspruch auf Arbeitslosengeld haben oder einmal<br />

hatten. Sie können sich bei der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit freiwillig<br />

gegen Arbeitslosigkeit versichern. Sie müssen jedoch<br />

mindestens zwölf Monate lang einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung nachgegangen sein, die nicht länger als<br />

24 Monate zurückliegt. Falls Sie zu einem früheren Zeitpunkt<br />

Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben,<br />

zum Beispiel während der Lehre, fragen Sie bei der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit nach, ob Sie eventuell trotzdem in den Genuss<br />

der Arbeitslosenversicherung für Selbständige kommen. Es gibt<br />

hierzu einige Sonderregelungen. Der Beitragssatz ist zum Jahr<br />

2011 stark angehoben worden, in Ostdeutschland müssen geringere<br />

Beträge als in den alten B<strong>und</strong>esländern gezahlt werden.<br />

Nach einem Jahr freiwilliger Beitragszahlung erwerben freiwillig<br />

versicherte Selbständige einen Anspruch auf sechs Monate Arbeitslosengeld,<br />

nach zwei Jahren auf zwölf Monate. Als arbeitslos<br />

im Sinne des Gesetzes gilt man, wenn sich die Auftragslage<br />

so verschlechtert, dass die selbständige Tätigkeit in einem Umfang<br />

von weniger als 15 St<strong>und</strong>en wöchentlich ausgeübt werden<br />

kann. Die Höhe des Arbeitslosengeldes wird in der Regel fiktiv<br />

bemessen. Dabei werden die Antragsteller nach ihrer beruflichen<br />

Qualifikation in mehrere Stufen eingeteilt. Akademiker bekommen<br />

den Höchstsatz. Dieser beträgt monatlich 1.365 Euro<br />

(arbeitslos mit Kind, Steuerklasse III).<br />

Freiwillig: Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Gerade für junge Arbeitnehmer sowie für Existenzgründer,<br />

die noch ihr ganzes Berufsleben vor sich haben, ist der Abschluss<br />

einer Berufsunfähigkeitsversicherung durchaus sinnvoll.<br />

Sie tritt ein, wenn Sie Ihren Beruf als Architekt oder<br />

Bauingenieur nicht mehr ausüben können. Im Gegensatz zur<br />

Unfallversicherung besteht auch bei Krankheiten wie Rückenleiden<br />

oder bei psychischen Erkrankungen Versicherungsschutz.<br />

Meist ist die Berufsunfähigkeitsversicherung an eine<br />

Lebens-, Renten- oder Risikolebensversicherung gekoppelt.<br />

Freiwillig: Tagegeld-/Krankentagegeldversicherung<br />

Überprüfen Sie außerdem, ob eine Krankentagegeldversicherung<br />

für Sie sinnvoll ist. Dabei handelt es sich um eine<br />

Verdienstausfallversicherung. Sie schützt vor Einkommensverlusten<br />

bei krankheits- oder unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit.<br />

Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen<br />

bieten Verträge über Krankengeld beziehungsweise<br />

Krankentagegeld an. Wann <strong>und</strong> in welcher Höhe die Mittel fließen,<br />

hängt vom Vertrag ab. Je früher die Zahlung einsetzt, desto<br />

höher sind die Beiträge. Der Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

besteht darin, dass Leistungen nur für<br />

einen bestimmten Zeitraum gezahlt werden, meist anderthalb<br />

bis zwei Jahre.


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Versicherungen für Selbständige<br />

131<br />

BERUFSHAFTPFLICHTVERSICHERUNG –<br />

Nicht für jeden Pflicht <strong>und</strong> trotzdem ein Muss<br />

Michael Twittmann ist Geschäftsführer der pisa Versicherungmakler<br />

GmbH, einem auf die Absicherung von <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren<br />

spezialisierten Versicherungsmakler. Wir sprachen mit ihm<br />

über Berufshaftpflichtversicherungen für Existenzgründer.<br />

Ist jeder freischaffende Architekt bzw. Ingenieur verpflichtet,<br />

eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen?<br />

Michael Twittmann: Nein, gr<strong>und</strong>sätzlich müssen sich nur verkammerte<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure aufgr<strong>und</strong> berufsrechtlicher Zulassungsvoraussetzungen<br />

der einzelnen <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammern<br />

versichern. Die Kammerorganisationen regeln, dass jeder<br />

freischaffende Architekt oder Ingenieur bzw. eine <strong>Architekten</strong>- oder<br />

Ingenieur-GmbH ausreichenden Versicherungsschutz nachweisen<br />

muss. Auch die in letzter Zeit zunehmenden Partnerschaftsgesellschaften<br />

mit beschränkter Berufshaftung (PartGmbB) benötigen<br />

eine Berufshaftpflicht. Hierbei werden von den Kammerorganisationen<br />

Mindestdeckungssummen für den Personenschadenbereich <strong>und</strong><br />

auch den Bereich der sonstigen Schäden, also Sach- <strong>und</strong> Vermögensschäden,<br />

vorgegeben. Da diese aber regelmäßig der Höhe nach aufgr<strong>und</strong><br />

der unbegrenzten Haftung von Planern nicht ausreichend sind,<br />

sollten risikobezogen höhere Deckungssummen eingekauft werden.<br />

Bei den verkammerten <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren kann also von<br />

einer Pflichtdeckung ausgegangen werden.<br />

Anders sieht es bei Planern aus, die sich keiner Kammerorganisation<br />

anschließen. Diese Planungsbüros unterliegen keinen versicherungsrechtlichen<br />

Vorgaben, sollten aber losgelöst hiervon unbedingt auf<br />

die Absicherung ihrer berufsspezifischen Risiken im Rahmen einer Berufshaftpflicht<br />

achten. Nur so können die Risiken aus der Berufsausübung<br />

vernünftig getragen werden. In der Regel verlangen ja auch die<br />

Auftraggeber bereits den Nachweis entsprechender Versicherungsdeckungen.<br />

Müssen sich auch freie Mitarbeiter berufshaftpflichtversichern?<br />

Michael Twittmann: Auch die freien Mitarbeiter sind rechtlich gesehen<br />

freischaffende <strong>Architekten</strong> oder Ingenieure. Sofern sie verkammert<br />

sind, besteht ja die bereits besagte Versicherungsvorgabe durch<br />

die <strong>Architekten</strong>- oder Ingenieurkammer. Falls keine Verkammerung<br />

vorliegt, ist der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung wieder<br />

freigestellt.<br />

In der Regel sind die freien Mitarbeiter auch in den Berufshaftpflichtversicherungen<br />

ihrer Auftraggeber mitversichert, sofern diese die Honorare<br />

der freien Mitarbeiter bei ihrer Berufshaftpflichtversicherung mit<br />

angeben. Über die Mitversicherung sollte aber Klarheit im Verhältnis<br />

Auftraggeber <strong>und</strong> freier Mitarbeiter erzielt werden <strong>und</strong> der freie Mitarbeiter<br />

sollte sich die Mitversicherung schriftlich bestätigen lassen.<br />

Losgelöst davon, dass die Mitversicherung<br />

in der Police des Auftraggebers<br />

möglich ist, empfehlen<br />

wir die Absicherung über eine<br />

eigenständige <strong>und</strong> ausreichende<br />

Berufshaftpflicht. Nach unserem<br />

Kenntnisstand ist die Existenz einer eigenständigen Berufshaftpflicht<br />

auch ein Indiz dafür, dass keine Scheinselbständigkeit vorliegt, <strong>und</strong><br />

wird von den zuständigen Stellen – insbesondere dem Zoll – bei entsprechenden<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Sozialversicherungsprüfungen abgefragt.<br />

Gibt es spezielle Berufshaftpflichtversicherungen für freie Mitarbeiter,<br />

die noch keine Bauvorlageberechtigung haben?<br />

Michael Twittmann: Es gibt bei manchen Versicherern Existenzgründerrabatte,<br />

so dass hier die Versicherungsprämie in den ersten ein bis<br />

zwei Jahren gespart werden kann. Hiernach sollte der Ansprechpartner<br />

beim Versicherer explizit gefragt werden. Qualifizierte Versicherungsmakler<br />

berücksichtigen dies ohnehin.<br />

Was kosten diese <strong>und</strong> was muss man beachten?<br />

Michael Twittmann: Die Prämien sind von verschiedenen Parametern<br />

abhängig wie Honorarumsatz, Deckungssummen, Selbstbehaltsvarianten.<br />

Einsteigerprämien fangen bei ca. 800 Euro an.<br />

Was muss eine gute Berufshaftpflichtversicherung „können“?<br />

Michael Twittmann: Zuallererst ausreichenden Versicherungsschutz<br />

in Bezug auf das zu versichernde Berufsbild zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Versicherer sollte also wissen, was sein K<strong>und</strong>e als Architekt/Ingenieur<br />

für Tätigkeiten erbringt <strong>und</strong> diese weitestgehend absichern.<br />

Aufgabe ist es dann, bei einem vorgeworfenen Schaden zu prüfen, ob<br />

die Schadenersatzansprüche berechtigt sind. Unberechtigte Ansprüche<br />

muss er abwehren, dies geschieht mit eigenen Mitarbeitern aus<br />

seiner Schadenabteilung, bei gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />

unter Hinzuziehung von externen Rechtsanwälten. Ist der Schadenersatzanspruch<br />

berechtigt, muss er natürlich den Schaden erstatten.<br />

Wichtig ist, dass der Versicherer zunächst nur gesetzliche Haftungsansprüche<br />

versichert, darüber hinausgehende sind nicht Gegenstand<br />

des Versicherungsvertrages.<br />

Die Versicherungsprämien sind zum Teil sehr hoch. Wie lassen<br />

sich Kosten senken?<br />

Michael Twittmann: Sicher durch einen Vergleich der verschiedenen<br />

Anbieter, hierbei ist aber unbedingt auch auf die Vertragsinhalte der<br />

einzelnen Versicherer zu achten. Es gibt schon einige Unterschiede<br />

in den Versicherungsbedingungen, aber auch im Regulierungsverhalten<br />

der jeweiligen Versicherungsgesellschaften. Ein qualifizierter<br />

Berater wird entsprechende Hilfestellung geben. Ist der Anbieter<br />

ausgewählt, kann über die Selbstbeteiligung nochmals die Prämie<br />

reduziert werden.


132<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Unternehmensformen<br />

2013 hat der Gesetzgeber den Weg für die<br />

Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter<br />

Berufshaftung frei gemacht.<br />

Formvollendet<br />

In den meisten Fällen machen sich Berufsanfänger als freie Mitarbeiter selbständig. Erst mit<br />

einer gewissen Berufserfahrung tun sich häufig zwei oder mehrere Partner zusammen. Dieser<br />

Beitrag stellt verschiedene Unternehmensformen mit ihren Vor- <strong>und</strong> Nachteilen vor.<br />

Zusammenarbeit zwischen Einzelunternehmen<br />

Wer sich als freier Mitarbeiter selbständig macht, gründet<br />

in der Regel ein Einzelunternehmen. Aber auch freischaffende<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure wählen diese Form für den Aufbau<br />

einer Existenz. Den Betreiber eines Einzelunternehmens<br />

nennt man Inhaber. Dieser kann natürlich Aufträge an andere<br />

Unternehmen, auch Einzelunternehmen, vergeben <strong>und</strong>/oder<br />

Mitarbeiter beschäftigen. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Planern möglich, auch wenn man keine<br />

gemeinsame Gesellschaft gründet.<br />

VORTEIL Einzelunternehmen können ohne große finanzielle<br />

Rücklagen <strong>und</strong> mit wenig bürokratischem Aufwand an<br />

den Start gehen. Freiberufler müssen sich nicht ins Handelsregister<br />

eintragen lassen. Bei der Zusammenarbeit mit anderen<br />

Unternehmern kann man unverbindlich testen, ob man eventuell<br />

zusammenpasst, um vielleicht in der Zukunft ein gemeinsames<br />

Unternehmen auf die Beine zu stellen.<br />

NACHTEIL Das gesamte Risiko lastet nur auf einer Schulter,<br />

nämlich der des Unternehmers, der auch allein für seine<br />

Fehler geradestehen muss. In einem Einzelunternehmen besteht<br />

keine Haftungsbegrenzung, das heißt, der Inhaber haftet<br />

mit seinem gesamten Privatvermögen. Der Abschluss einer<br />

Berufshaftpflichtversicherung ist daher obligatorisch. Damit<br />

werden Personen- <strong>und</strong> Sachschäden versichert, die durch einen<br />

Fehler entstanden sind. Versicherungen treten allerdings nicht<br />

bei Vorsatz oder wissentlicher Pflichtverletzung ein. Es gibt<br />

auch die Möglichkeit, mit dem Auftraggeber eine Haftungsbegrenzungsvereinbarung<br />

zu treffen. Die muss allerdings bei<br />

jedem Auftrag extra <strong>und</strong> individuell vereinbart werden. Nicht<br />

jeder Auftraggeber ist bereit, so eine Vereinbarung zu unterzeichnen.<br />

UG/Mini-GmbH<br />

Wem die Sache mit der Haftung zu heiß ist, kann eine Unternehmergesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung (UG) gründen.<br />

Es handelt sich um eine Kapitalgesellschaft, die auch<br />

von nur einem Gesellschafter gegründet werden kann. Das<br />

ist der wesentliche Unterschied zur Personengesellschaft, die<br />

aus mindestens zwei natürlichen <strong>und</strong>/oder juristischen Personen<br />

besteht. Diese sogenannte Mini-GmbH muss nur über ein<br />

Mindeststammkapital von 1 Euro verfügen, die Haftungsbegrenzung<br />

als Gesellschafter ist jedoch trotzdem gewährleistet.<br />

Allerdings besteht dafür ein erhebliches Haftungsrisiko als<br />

Geschäftsführer, wenn es zur Insolvenz kommt.<br />

VORTEIL Die besagte Haftungsbeschränkung ist gegeben.<br />

NACHTEIL Fast genauso aufwändig in der Gründung <strong>und</strong><br />

im Betrieb wie eine GmbH mit mehreren Gesellschaftern (s.<br />

Punkt „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“). Hohes Insolvenzrisiko<br />

aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Stammkapitals. Zudem<br />

schlechtes Image.


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Unternehmensformen<br />

133<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)<br />

Wenn sich mehrere Personen zusammentun wollen, werden<br />

meist Personengesellschaften gebildet. Die einfachste<br />

Rechtsform ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).<br />

Sie kann theoretisch am Stammtisch per Handschlag gegründet<br />

werden, <strong>und</strong> zwar dann, wenn mindestens zwei Personen<br />

einen gemeinsamen Zweck verfolgen. Ein schriftlicher Vertrag<br />

ist zwar sehr empfehlenswert, aber rein rechtlich nicht zwingend<br />

erforderlich.<br />

VORTEIL Man muss kein Mindestkapital wie bei der<br />

GmbH mitbringen, kann also theoretisch ohne einen Cent<br />

auf dem Konto an den Start gehen. Genauso einfach wie die<br />

Gründung gestaltet sich die Buchführung bei einer GbR. Bei<br />

Freiberuflern reicht die Einnahmenüberschussrechnung. Auch<br />

können sich die Gesellschafter schnell wieder trennen, ohne<br />

ein aufwändiges Insolvenzverfahren durchlaufen zu müssen.<br />

Die GbR hat zudem steuerliche Vorteile. Freiberufler sind von<br />

der Gewerbesteuer befreit; diese Regelung bleibt in einer GbR<br />

bestehen. Zu beachten ist nur, dass alle Gesellschafter einen<br />

freien Beruf ausüben. Ist nur ein einziger Gesellschafter Gewerbetreibender,<br />

zum Beispiel ein Zimmermeister, wird der gesamte<br />

Betrieb rein steuerlich gesehen zu einem Gewerbebetrieb. In<br />

diesem Fall entfällt die Befreiung von der Gewerbesteuer.<br />

NACHTEIL Die GbR sieht genauso wie beim Einzelunternehmer<br />

keine Haftungsbegrenzung vor. Durch einen Planungsfehler<br />

haften die Gesellschafter mit ihrem gesamten Privatvermögen,<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für<br />

die anderen Gesellschafter mit.<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)<br />

Bei der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) wird<br />

– wie der Name schon sagt – die Haftung begrenzt. Im Gegensatz<br />

zur GbR muss bei der GmbH ein Mindeststammkapital von<br />

25.000 Euro mitgebracht <strong>und</strong> bei Gründung mindestens die<br />

Hälfte davon auf ein Konto eingezahlt werden.<br />

VORTEIL Kommt es zu einem Haftungsfall, haften die Unternehmer<br />

nur mit dem Stammkapital der Gesellschaft,<br />

also 25.000 Euro. Vorteile hat die GmbH auch in der Außendarstellung.<br />

Die Tatsache, dass ein größeres Stammkapital<br />

vorhanden ist, weckt Vertrauen bei den Auftraggebern. Eine<br />

GmbH kann unter einem Phantasienamen auftreten, ohne<br />

dass die Namen der Gesellschafter mitgeführt werden müssen.<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Harald J. Mönch, Fachanwalt für<br />

gewerblichen Rechtsschutz <br />

Jedes Kind braucht einen Namen, also auch ein Unternehmen.<br />

Darf man sich eigentlich einen Phantasienamen ausdenken?<br />

Harald J. Mönch: Gr<strong>und</strong>sätzlich spricht nichts dagegen. Natürlich darf<br />

man bei der Nutzung eines Namens keine Rechte verletzen <strong>und</strong> muss<br />

bei bestimmten Unternehmensformen gewisse Regeln beachten.<br />

Beispiel?<br />

Harald J. Mönch: Sie sollten darauf achten, dass der Name, den Sie<br />

sich ausgedacht haben, nicht für jemand anderen geschützt ist. Auch<br />

einen fremden Familiennamen sollten Sie nicht verwenden. Wenn<br />

Sie also Müller heißen <strong>und</strong> sich Architekturbüro Schäfer nennen wollen,<br />

müssen Sie mit rechtlichen Schwierigkeiten rechnen. Bei der für<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieuren üblichen Partnerschaftsgesellschaft<br />

bzw. PartGmbB muss im Namen der Gesellschaft mindestens der<br />

Name eines Partners (Gesellschafters) aufgeführt werden. GbR <strong>und</strong><br />

GmbH können einfach unter dem Kunstnamen auftreten.<br />

Wie kann man herausfinden,<br />

ob ein Name geschützt ist?<br />

Harald J. Mönch: Sie können zunächst über eine einfache Google-<br />

Abfrage nachschauen, ob der Name von jemand anderem bereits<br />

aktiv im Internet genutzt wird. Damit sind Sie aber noch nicht auf<br />

der sicheren Seite. Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen, fragt das<br />

Gericht nach, ob Sie die Namensrechte professionell haben prüfen<br />

lassen. Ist das nicht der Fall, haben Sie pflichtwidrig gehandelt <strong>und</strong> es<br />

kann passieren, dass Sie den Namen in der Zukunft nicht mehr verwenden<br />

dürfen oder gar Schadenersatz leisten müssen. Daher mein<br />

Rat: Beauftragen Sie in Sachen Namensrechte einen Profi. Das muss<br />

nicht teuer sein <strong>und</strong> schützt Sie vor unangenehmen Folgen.<br />

Was muss ich sonst noch bei der Namensgebung beachten?<br />

Harald J. Mönch: Wichtig ist auch, dass der Name zur Branche passt<br />

<strong>und</strong> dass man sich damit wohlfühlt. Es kann marketingtechnisch<br />

durchaus sinnvoll sein, den Namen des Gründers mitzuführen, auch<br />

wenn das bei einer GmbH nicht gefordert ist.


134 EXISTENZGRÜNDUNG Unternehmensformen<br />

NACHTEIL Das Stammkapital muss aufgebracht werden.<br />

Wer es nicht gerade auf einem Sparkonto liegen hat,<br />

muss also zur Bank gehen oder sich anderweitig ein Darlehen<br />

besorgen. Im Gegensatz zur GbR ist auch der Betrieb<br />

einer GmbH aufwändiger. Bei der Buchführung reicht die<br />

einfache Einnahmenüberschussrechnung nicht, stattdessen<br />

muss bilanziert werden, was ohne einen Steuerberater<br />

kaum zu bewerkstelligen ist. Eine GmbH muss bei Einnahmen<br />

über 24.500 Euro Gewerbesteuer zahlen, unabhängig<br />

davon, ob die Gesellschafter Freiberufler sind oder nicht.<br />

Partnerschaftsgesellschaft (PartG)<br />

Die Partnerschaft ist nach § 1 Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG) eine Personengesellschaft, in der sich<br />

Angehörige freier Berufe zur Ausübung ihrer Berufe zusammenschließen<br />

können. Sie ist an die Ausübung einer freiberuflichen<br />

Tätigkeit geb<strong>und</strong>en, ist also kein Gewerbebetrieb.<br />

Angehörige einer Partnerschaft können nur natürliche Personen<br />

sein. Die Gesellschafter der Partnerschaft müssen die<br />

Partnerschaft im Partnerschaftsregister eintragen lassen.<br />

VORTEIL Die PartG ist der GbR relativ ähnlich – das<br />

heißt, es ist kein Stammkapital erforderlich, Gründung <strong>und</strong><br />

Betrieb sind einigermaßen einfach. Partner, die nicht mit dem<br />

Auftrag befasst waren, bei dem der Fehler passiert ist, haften<br />

nicht persönlich für einen dadurch entstandenen Schaden.<br />

NACHTEIL Fehlende Haftungsbegrenzung für die Partner,<br />

die an dem schadenverursachenden Auftrag mitgearbeitet haben.<br />

Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter<br />

Berufshaftung (PartGmbB)<br />

2013 hat der Gesetzgeber den Weg für die Partnerschaftsgesellschaft<br />

mit beschränkter Berufshaftung freigemacht.<br />

In zahlreichen B<strong>und</strong>esländern, seit Mitte 2015 auch in Bayern,<br />

kann diese Variante der Partnerschaftsgesellschaft von<br />

Angehörigen der freien Berufe, also auch von Ingenieuren,<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Sachverständigen, gegründet werden. Die<br />

beschränkte Berufshaftung setzt aber das Unterhalten einer<br />

besonderen Haftpflichtversicherung voraus. In Bayern können<br />

nur Kammermitglieder eine PartGmbB bilden.<br />

VORTEIL Vereint die Vorzüge der Haftungsbeschränkung aller<br />

Partner mit einer relativ einfachen Gründung <strong>und</strong> wenig<br />

aufwändigem Betrieb. Im Gegensatz zur GmbH muss der<br />

Gesellschaftervertrag einer Partnerschaft nicht notariell beurk<strong>und</strong>et,<br />

sondern nur die Anmeldung zum Partnerschaftsregister<br />

beglaubigt werden.<br />

NACHTEIL Die Haftungsbeschränkung gilt nur für Schäden,<br />

die aus fehlerhafter Berufsausübung entstanden sind. Die<br />

persönliche Haftung der Partner für sonstige Verbindlichkeiten<br />

bleibt bestehen. Zu diesen Verbindlichkeiten zählen beispielsweise<br />

die Gehälter der Mitarbeiter, Mieten oder Versicherungsbeiträge.<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Klaus G. Finck, Fachanwalt für Handels- <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsrecht <br />

Welche Unternehmensform bietet sich für einen jungen <strong>Architekten</strong><br />

oder Ingenieur an, der sich allein, zum Beispiel als freier<br />

Mitarbeiter, selbständig machen will?<br />

Klaus G. Finck: Für diesen Fall empfehle ich das Einzelunternehmen.<br />

Freie Mitarbeiter sollten aber darauf achten, dass in ihrem Vertrag<br />

Haftungsbeschränkungen fixiert werden, die eine Haftung für Fahrlässigkeit<br />

ausschließen, soweit die Berufshaftpflichtversicherung<br />

einen Schaden nicht abdeckt. Eine solche Versicherung muss jeder<br />

selbständige Planer haben.<br />

Welche Folgen hat es, wenn eine solche Vereinbarung nicht getroffen<br />

wird?<br />

Klaus G. Finck: Dann kann der freie Mitarbeiter auch für einen die<br />

Versicherungssumme übersteigenden, von ihm verursachten Schaden<br />

in Anspruch genommen werden. Außerdem deckt die Versicherung<br />

nur die planerische <strong>und</strong> bauleitende Tätigkeit ab – <strong>und</strong> auch das<br />

nur, wenn nicht wissentlich von geltenden Normen abgewichen wird.<br />

Der freie Mitarbeiter könnte aber auch für andere Fehler haftbar ge-<br />

macht werden, zum Beispiel aus nicht eingehaltenen<br />

vertraglichen Zusagen.<br />

Wäre es vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nicht<br />

besser, eine GmbH zu gründen?<br />

Klaus G. Finck: Für den Einzelnen, vor<br />

allem für Berufsanfänger, stehen Nutzen<br />

<strong>und</strong> Aufwand einer GmbH in keinem vernünftigen<br />

Verhältnis. Daher lieber klein<br />

anfangen, sich aber der Risiken bewusst sein <strong>und</strong> diese auf ein Minimum<br />

reduzieren.<br />

Welche Form empfehlen Sie, wenn sich zwei oder mehrere Personen<br />

zusammenschließen wollen?<br />

Klaus G. Finck: Ich bin ein großer Fan der ja noch relativ jungen Partnerschaftsgesellschaft<br />

mit beschränkter Berufshaftung. Wenn man<br />

einige Punkte im Gesellschaftervertrag beachtet, kann man eine Haftungsbeschränkung<br />

für berufliche Fehler ähnlich wie bei der GmbH<br />

gestalten. Gleichzeitig lässt sich die PartGmbB hinsichtlich Buchführung<br />

<strong>und</strong> Gründung fast genauso einfach handhaben wie eine GbR<br />

oder ein Einzelunternehmen.


©SCHMIDHUBER Milla & Partner NÜSSLI<br />

IE ZUKUNFT<br />

AUT AUF<br />

UNSTSTOFF<br />

Kunststoff setzt Maßstäbe: für innovatives <strong>und</strong> nachhaltiges Bauen, für maßgeschneiderte Architekturlösungen, für Bauwerke, die inspirieren.<br />

Der Werkstoff gibt den Ideen von <strong>Architekten</strong> Gestalt <strong>und</strong> Raum, <strong>und</strong> schafft damit ästhetische Einzigartigkeit mit großer Strahlkraft.<br />

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136<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Interview<br />

Stuhlrohquartier Hamburg – <strong>Architekten</strong>: raumwerk<br />

Renderings gegen Langeweile<br />

von Özlem Özdemir<br />

Der Architekt Felix Volland hat sich mit dem „rendertaxi“ selbständig gemacht. Der Name<br />

stand zu Beginn für den Traum, einen Bulli zum mobilen Büro umzurüsten <strong>und</strong> durch Europa<br />

zu reisen. Doch unsere Autorin hat den rendertaxi-Gründer dann doch in seinen festen Büroräumen<br />

besucht, wo er <strong>und</strong> sein Team täglich Architektur visualisieren.<br />

Laurent Théaux von Luxigon, einem Büro für 3D-Renderings<br />

<strong>und</strong> Architektur-Visualisierungen, sagt in einem<br />

Interview: „Mir war es langweilig, in Architekturbüros<br />

zu arbeiten, weil die Projekte oft viele Jahre dauern. Das<br />

ist mir zu lang. Ich brauche eine Herausforderung pro<br />

Woche.“ Würden Sie sich dem anschließen?<br />

Felix Volland: Ich kann das bestätigen. Aber wir hatten einen<br />

anderen Impuls. Weil ich aus dem Studium direkt diesen<br />

Job übernommen habe, war ich gar nicht erst in der Situation,<br />

mich zu langweilen, sondern ich habe direkt angefangen.<br />

Sie waren aber vorher doch in einigen Architekturbüros<br />

wie kadawittfeldarchitektur?<br />

Felix Volland: Aber im Prinzip schon immer in der Funktion<br />

des Visualisierers, z.B. bei der Wettbewerbsbearbeitung oder<br />

immer in den ersten Phasen. Da habe ich es tatsächlich schätzen<br />

gelernt, dass diese kurzfristigen Projekte ihren Reiz haben.<br />

Wenn Sie auf die Zeit damals zurückblicken: Wie sehen<br />

Sie sich jetzt im Vergleich zu Architekturbüros, die ja oftmals<br />

ihre ‚internen Spezialisten‘ in Sachen Visualisierung<br />

<strong>und</strong> Renderings haben?<br />

Felix Volland: Die Frage begleitet uns schon seit 15 Jahren. Das<br />

steht immer wieder im Raum, ob es eine Konkurrenz ist. Aber<br />

wir erleben dadurch keinen Druck <strong>und</strong> es beeinflusst nicht unsere<br />

Aufträge. Die Leute, die zu uns kommen, wollen andere<br />

Qualitäten <strong>und</strong> eine andere Zuverlässigkeit. Ein Mitarbeiter<br />

kann ja auch mal krank werden, ein externer Dienstleister ist<br />

eine größere Garantie. Das ist so ähnlich wie die Frage nach<br />

den Dienstleistern aus dem Osten bzw. aus Asien, die für ei-


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Interview<br />

137<br />

nen Bruchteil des Geldes arbeiten. Unsere K<strong>und</strong>en wollen nicht<br />

„nach China“ <strong>und</strong> deswegen sind sie bei uns.<br />

Die Chinesen muss man immer bedenken, ja … aber es<br />

soll so sein, dass Büros Ihrer Art oftmals erst eine oder<br />

zwei Wochen vor einer Abgabe kontaktiert werden?<br />

Felix Volland: Ich glaube, ich habe im Studium oder zu Beginn<br />

unserer Selbständigkeit mehr Nachtschichten gemacht. Aber<br />

irgendwann hat man einen gewissen Workflow, der die Nachtschichten<br />

weniger werden lässt. Wir sind oft unter Druck, klar,<br />

aber wir haben das so weit im Griff, dass unsere Mitarbeiter<br />

nicht ständig Überst<strong>und</strong>en machen müssen.<br />

Ihr Bereich hat ja viel zu tun mit Konzeptdarstellungen,<br />

Atmosphäre oder in Szene setzen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes. Was können Sie uns über Ihre Leistungen <strong>und</strong> Ihre<br />

Schwerpunkte sagen?<br />

Felix Volland: Wir sehen unser Selbstverständnis darin, dass<br />

wir uns individuell auf den jeweiligen K<strong>und</strong>en einlassen. Jeder<br />

Architekt hat eine andere Note, einen anderen Stil, <strong>und</strong> damit<br />

der am Ende zufrieden ist, geht es nicht immer darum, wer<br />

macht das beste oder das fotorealistischste Bild, sondern darum,<br />

was derjenige mit dem Bild erreichen will. Wenn wir in<br />

Richtung Real Estate gehen, dann geht es oft um Atmosphäre.<br />

Und ein Architekt im Entwurfs- oder Wettbewerbsstadium<br />

sagt, das muss jetzt alles nicht h<strong>und</strong>ertprozentig sein, <strong>und</strong><br />

dementsprechend hat man auch noch mehr Freiheiten. Genau<br />

darin sehen wir unsere Dienstleistungen <strong>und</strong> unsere Mitwirkung.<br />

Wir sind ja nun mal <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> wir setzen nicht<br />

einfach eine Vorgabe stumpf um, nach Schema F. Sondern wir<br />

sind in der Planung mit beteiligt, so dass man als Fachmann<br />

<strong>und</strong> Ratgeber zur Seite steht.<br />

Der Architekturberuf, den Sie durch Ihren Abschluss haben,<br />

ist also wichtig für Ihre Arbeit. Gibt es auch zielgerichtetere,<br />

ergänzende Studiengänge? Ihr spanischer Partner<br />

Roberto Valls hat z.B. einen Bachelor of Arts Honours in<br />

Electronic Imaging …<br />

Felix Volland: Das rein Technische kann man natürlich auch<br />

in anderen Studiengängen lernen, oder wenn es ums Kreative<br />

geht, gibt es viele andere Wege, wie z.B. ein klassisches<br />

Kunststudium. Aber es gibt ja diesen Druck des Architekturverständnisses.<br />

Es geht darum, dass wir den <strong>Architekten</strong> verstehen<br />

müssen, <strong>und</strong> da muss eine gewisse Fachkenntnis her.<br />

Aber wir haben z.B. auch Mitarbeiter, die keine ausgebildeten<br />

<strong>Architekten</strong> sind, die aber andere Qualitäten mit sich bringen.<br />

Bei Herrn Valls etwa war es so, dass er, bevor er zu uns kam,<br />

schon lange für einen Immobilienmakler gearbeitet <strong>und</strong> von<br />

daher seine Architekturerfahrungen hatte. Aber insgesamt<br />

haben wir als Büro natürlich unsere Ausrichtung <strong>und</strong> wir wären<br />

ein ganz anderes Büro, wenn wir nicht aus der Architektur<br />

her kämen. Dann wäre rendertaxi nicht das, was es ist.<br />

Und es gibt diese Tutorials im Internet, z.B. von Ronen<br />

Bekermann. Diese Websites bezeichnen sich ja auch als<br />

eine Lernquelle für 3D-Visualisierer. Sind das weitere Stützpunkte,<br />

die wichtig sind für die Weiterentwicklung eines<br />

Büros Ihrer Art?<br />

Felix Volland: Wir sind natürlich eine Branche, die stark geprägt<br />

ist von Autodidakten. Es gibt zwar zunehmend Kurse <strong>und</strong> es passiert<br />

auch schon viel im Architekturstudium, welches allerdings<br />

ohnehin schon sehr umfangreich ist. Die Möglichkeiten in der<br />

Uni sind daher relativ gering. Das Meiste muss man noch selber<br />

liefern <strong>und</strong> insofern sind diese Quellen, die Sie genannt haben,<br />

wahnsinnig wichtig. Dort holt man sich viele Anregungen oder<br />

man holt sich noch Fachleute ins Büro, die nicht aus der Architektur<br />

kommen.<br />

Wie z.B. Grafik-Designer?<br />

Felix Volland: Also wenn man mehr mit Broschüren zu tun hätte,<br />

würde man sich einen Grafiker noch ins Boot holen. Es wäre<br />

aber auch jemand vorstellbar, der aus der freien Kunst kommt.<br />

Der könnte auch Fuß fassen, wenn er auf das Digitale spezialisiert<br />

<strong>und</strong> an Architektur interessiert ist. Dann gibt es noch Berufe,<br />

die in Richtung Film, Animation, After Effects usw. gehen.<br />

Es gibt da viele „Quellen“. Bei uns sind die meisten aber noch<br />

<strong>Architekten</strong>, die ein Faible für diese 3D-Geschichten haben.<br />

Bei einer Stichprobe unter internationalen Jobangeboten<br />

finden sich folgende englische Stichworte: texturing, shading,<br />

lighting of interior and exterior scenes, detail and realism,<br />

image composition, modeling usw. Ist das fast schon<br />

eine eigene Sprache?<br />

Felix Volland: Das ist wirklich wie eine eigene Sprache. Das sind<br />

die Themenbereiche, wenn man diesen Sektor auseinanderpflückt.<br />

Und wir suchen meistens Leute, die das alles können.<br />

Wir teilen das nicht so auf, dass einer nur das Modeling, also nur<br />

das 3D-Modell erstellt, <strong>und</strong> der andere macht nur das Licht <strong>und</strong><br />

dann kommt der Nächste, der macht die Nachbearbeitung. Bei<br />

uns wird ein Bild in der Regel von einer Person oder von einem<br />

Team von A bis Z durchgezogen. In unserem Büro in Barcelona<br />

allerdings tendieren sie dazu, größere Projekte themenmäßig<br />

aufzuteilen.<br />

Place Paul Jomi – <strong>Architekten</strong>: ww+


138<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Interview<br />

Place Paul Jomi - <strong>Architekten</strong>: ww+<br />

Stichwort analoge <strong>und</strong> digitale Visualisierungen: Was denken<br />

Sie über dieses Thema <strong>und</strong> haben Sie persönlich auch<br />

noch mit analogen Modellen zu tun?<br />

Felix Volland: Das reale Modell ist nicht tot, kein Büro hat es<br />

wirklich aufgegeben. Das ist so ähnlich wie die Frage, ob irgendwann<br />

das ausgedruckte Bild tot ist <strong>und</strong> alles nur noch VR, also<br />

Virtual Reality, sein wird. Wenn man also mit 3D-Brille herumläuft.<br />

Mit Tools wie Sketch Up kann man z.B. sehr schnell einfache<br />

Modelle erstellen. Das wird in vielen Büros sehr viel genutzt,<br />

jedenfalls mehr als Ende der 90er Jahre, klar. Aber wir sehen,<br />

in vielen Büros ist das klassische handwerkliche Modell immer<br />

noch wichtig beim Entwerfen <strong>und</strong> es wird ja auch immer noch<br />

gefordert bei Wettbewerben. Ja, es ist immer noch ein Highlight,<br />

wenn man das dann in der Hand hat, auch wenn's ein Arbeitsmodell<br />

ist. Das gibt einem immer noch eine andere Erkenntnis.<br />

Auch wenn wir zum K<strong>und</strong>en gehen, ist es so, dass wir manchmal<br />

erst mal vor dem analogen Modell stehen <strong>und</strong> uns das gemeinsam<br />

angucken <strong>und</strong> daran überlegen, was können wir zeigen. Es<br />

ist ein Medium, ähnlich dem ausgedruckten Bild. Im Gegensatz<br />

zur VR-Brille kann man da einfach zusammen draufgucken <strong>und</strong><br />

jeder aus einem anderen Winkel. Jeder probiert was aus, jeder<br />

kann selber seine Richtung bestimmen. Wenn man hingegen<br />

den Monitor aufmacht, muss einer das bedienen <strong>und</strong> die anderen<br />

sagen, ach, jetzt gucken wir mal ein wenig von links oder von<br />

rechts <strong>und</strong> das ist etwas anstrengender.<br />

Kommen wir zu den Computerprogrammen: Rhino, Cinema<br />

4D, Lumion, Maxwell Render ... Ist das nicht ein endloses<br />

Universum?<br />

Felix Volland: Jedes Programm hat sicher seine Berechtigung.<br />

Das heißt aber nicht, dass das als Bürokonzept funktioniert. Wir<br />

können nicht jede Software einsetzen. Das muss man ja auch<br />

bezahlen <strong>und</strong> es ist auch administrativ nicht möglich, alles zu<br />

haben, <strong>und</strong> jeder strickt seine eigene Suppe. Wir haben uns irgendwann<br />

mal für Cinema 4D als Hauptarbeitstool entschieden<br />

<strong>und</strong> dann sagt man nicht irgendwann mal, ja, <strong>und</strong> jetzt<br />

wechsle ich, weil da ganz viel dranhängt.<br />

Wie sieht der typische Arbeitsprozess bei Ihnen aus?<br />

Wenn Sie einen neuen Auftrag bekommen: Wie fangen<br />

Sie damit an, wie kommt es zur Mittel- <strong>und</strong> Abschlussphase?<br />

Felix Volland: Der typische Ablauf ist eigentlich, dass wir<br />

die Projektunterlagen erhalten, mehr oder weniger komplett<br />

(lacht), aber so weit, dass man schon mal grob mit der Modellierung<br />

beginnen kann. Bei Wettbewerben fehlen oftmals noch<br />

Details, die Fassade ist noch nicht ganz klar, Kubatur steht aber<br />

fest. Und so beginnen wir mit der Modellierung. Dann hat man<br />

ein 3D-Modell, das ausreichend ist, um die Kamera, also den<br />

Blickwinkel, zu bestimmen. Das ist jetzt der ideale Ablauf: Da<br />

steht die Kamera, die Blickrichtung liegt fest <strong>und</strong> dann machen<br />

wir Material <strong>und</strong> Licht. Manchmal machen wir auch vorher<br />

schon Lichttests, um sagen zu können, in welche Richtung<br />

es atmosphärisch gehen soll. Danach werden die Materialien<br />

geklärt <strong>und</strong> so hat man ein atmosphärisch festgelegtes Bild.<br />

Schließlich geht es in die Ausdetaillierung mit Personen, weiteren<br />

Details, Feinschliff, der Farbanpassung <strong>und</strong> Lichtstimmung<br />

usw. Das geht auch wieder in einige R<strong>und</strong>en, bis alles final vorliegt.<br />

Wann sagen Sie: Das ist jetzt fertig?<br />

Felix Volland: Also im Idealfall wäre es in der Art, dass man<br />

nur noch eine Person austauscht oder von links nach rechts<br />

schiebt. Das wäre der letzte Schritt, wenn man im Photoshop<br />

noch leichte Anpassungen macht. Oder man macht einen Probedruck<br />

<strong>und</strong> überlegt, ob man das Ganze nicht noch ein bisschen<br />

heller machen könnte. (Lacht) Manchmal ist es sogar so,<br />

dass man eigentlich alles schon festgelegt hat, <strong>und</strong> am Ende<br />

sagt man: Aber jetzt müssen wir noch die Fassade ändern!


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140<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Steuern<br />

Ordentliche Buchführung<br />

Nicht sonderlich beliebt, aber ein wichtiges Thema für Existenzgründer: Mit welchen Steuerarten<br />

habe ich es zu tun? Kann ich meine Buchführung selbst machen? Was ist eine Einnahmenüberschussrechnung?<br />

Die Selbständigkeit hat ohne Zweifel ihre Vorzüge,<br />

wenn da nicht das ganze Drumherum wäre. Wer sich<br />

selbständig macht, dem bleibt nichts anderes übrig, als<br />

mit den Steuern Fre<strong>und</strong>schaft zu schließen. Und so schwer, wie<br />

es immer scheint, ist das auch gar nicht.<br />

Der Freie Beruf<br />

Wussten Sie eigentlich, dass Sie einen „Freien Beruf“ gewählt<br />

haben? <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong> sitzen im gleichen<br />

Boot wie Ärzte, Rechtsanwälte, Notare, Journalisten,<br />

Dolmetscher oder Übersetzer. Sie gehören zu den sogenannten<br />

Katalogberufen nach § 18 Abs. 1 Einkommensteuergesetz.<br />

Selbständigen bringt die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe steuerliche<br />

Vorteile. Das Finanzamt behandelt einen freiberuflich<br />

Tätigen anders als einen Gewerbetreibenden, wie zum Beispiel<br />

einen Bauträger oder einen Versicherungsmakler. Diese müssen<br />

nämlich Gewerbesteuer zahlen, ein Freiberufler muss das<br />

nicht. Doch Vorsicht: Es kommt auf die Art der Leistungen an,<br />

die Sie anbieten. Bei Planungsleistungen ist die Sachlage eindeutig.<br />

Ein Bauingenieur jedoch, der beispielsweise ausschließlich<br />

Bauleitungsaufgaben übernimmt, könnte eventuell als Gewerbetreibender<br />

eingestuft werden.<br />

Eine eindeutige Definition für den Freien Beruf gibt es<br />

nicht. Der Gesetzgeber hat es im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

folgendermaßen formuliert: „Die Freien Berufe haben<br />

im Allgemeinen auf der Gr<strong>und</strong>lage besonderer beruflicher<br />

Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche,<br />

eigenverantwortliche <strong>und</strong> fachlich unabhängige Erbringung<br />

von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber<br />

<strong>und</strong> der Allgemeinheit zum Inhalt.“<br />

Buchführung: Mit den Steuern im Reinen<br />

Wozu braucht man eigentlich eine Buchführung? Ganz einfach:<br />

Alle Selbständigen sind dazu verpflichtet, Einnahmen


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Steuern<br />

141<br />

<strong>und</strong> Ausgaben so zu dokumentieren,<br />

dass das Finanzamt den Geschäftsverlauf<br />

nachvollziehen <strong>und</strong><br />

damit die Einkommensteuer berechnen<br />

kann, die ihm der Unternehmer<br />

schuldet. Die Höhe der Einkommensteuer<br />

richtet sich nach dem Gewinn, der in einem<br />

Jahr erwirtschaftet wurde. Eine Buchführung<br />

hat außerdem den Vorteil, dass man den Überblick über sein<br />

Geschäft behält. Freiberufler haben es dabei noch relativ<br />

leicht. Sie müssen dem Finanzamt nur eine Einnahmenüberschussrechnung<br />

(EÜR) vorlegen. Gewerbetreibende müssen<br />

ab dem Überschreiten bestimmter Schwellenwerte (Umsatz<br />

größer 500.000 Euro <strong>und</strong> Gewinn größer 50.000 Euro) bilanzieren<br />

<strong>und</strong> eine sogenannte doppelte Buchführung vorlegen,<br />

das ist ohne Steuerberater so gut wie nicht zu meistern.<br />

Die EÜR funktioniert im Gr<strong>und</strong>e ganz simpel: Sie sammeln<br />

alle Belege mit Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben, die den<br />

Betrieb betreffen. Alles, was ein Selbständiger für die Ausübung<br />

seiner Tätigkeit braucht <strong>und</strong> gleichzeitig seinen Gewinn<br />

schmälert, zählt zu den Betriebsausgaben, beispielsweise Bürobedarf,<br />

Reisekosten, Telefon. Am Jahresende ermittelt man<br />

seinen Gewinn, indem man die Ausgaben von den Einnahmen<br />

abzieht. Dafür gibt es im Übrigen zahlreiche Softwareprogramme,<br />

in die man sich schnell einarbeiten kann. Gute Erfahrungen<br />

haben wir mit dem Onlineanbieter Collmex (www.<br />

collmex.de) gemacht. Dieser hat sich auf Kleinunternehmer<br />

spezialisiert <strong>und</strong> bietet ein übersichtliches Online-Buchungsprogramm<br />

an, das für eine geringe monatliche Gebühr genutzt<br />

werden kann.<br />

19<br />

PROZENT<br />

beträgt der aktuelle<br />

Mehrwertsteuersatz,<br />

den Unternehmer für Einkäufe,<br />

die den Betrieb betreffen,<br />

abziehen dürfen.<br />

herangezogen werden wollen, auch<br />

wenn sie unter der Umsatzgrenze<br />

liegen. Freiwillig Steuern zahlen –<br />

ist das denn ratsam? Was die Umsatzsteuer<br />

angeht: ja. Selbständige haben in<br />

der Regel finanzielle Vorteile, wenn sie umsatzsteuerpflichtig<br />

sind.<br />

Umsatzsteuer: Wie geht das?<br />

Jeder Unternehmer schlägt Mehrwertsteuer auf seine Rechnungen<br />

drauf, bei <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurleistungen sind<br />

es zurzeit 19 Prozent. Diese Beträge müssen an das Finanzamt<br />

abgeführt werden, denn das Geld gehört dem Staat. Aber nicht<br />

in voller Höhe: Vorher dürfen Unternehmer davon die Mehrwertsteuer<br />

abziehen, die sie für Einkäufe, die den Betrieb betreffen, gezahlt<br />

haben. Denn im Preis dieser Waren ist ja auch immer Mehrwertsteuer<br />

enthalten. Abgeführt wird also nur die Steuer auf den<br />

„Mehrwert“, den das Unternehmen erwirtschaftet hat, weshalb<br />

diese Art von Umsatzsteuer auch Mehrwertsteuer heißt. Und<br />

damit niemand zu rätseln anfängt: Gemeint ist mit „Umsatzsteuer“<br />

<strong>und</strong> „Mehrwertsteuer“ immer dasselbe. Ein Beispiel:<br />

Mal angenommen, ein Selbständiger hat mit seinem Auftraggeber<br />

ein Honorar über 100 Euro vereinbart. Nun schreibt er<br />

eine Rechnung. Da er umsatzsteuerpflichtig ist, schlägt er 19<br />

Beispiele für Betriebsausgaben<br />

Umsatzsteuerpflichtig oder nicht?<br />

Jeder, der selbständig tätig ist, muss Mehrwert- oder – richtigerweise<br />

muss man sagen – Umsatzsteuer zahlen. Einzige<br />

Ausnahme: Von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind alle<br />

Kleinunternehmer. Das sind diejenigen, deren Umsatz im letzten<br />

Jahr beziehungsweise im Gründungsjahr nicht höher als<br />

17.500 Euro war oder voraussichtlich sein wird <strong>und</strong> im laufenden<br />

Jahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht überschreiten wird.<br />

Die meisten Existenzgründer können diese Befreiung in Anspruch<br />

nehmen. Sie müssen dies im steuerlichen Fragebogen<br />

bei der Existenzgründung beantragen. Kleinunternehmer können<br />

aber auch freiwillig erklären, dass sie zur Umsatzsteuer<br />

Bürobedarf (Papier, Aktenordner)<br />

Porto<br />

Büromöbel (Regal, Schreibtisch, Schreibtischstuhl)<br />

Reisekosten (Übernachtung, Bahnfahrkarten)<br />

Pkw-Kosten (das Finanzamt erkennt 30 Cent pro Kilometer an)<br />

Telefon, Internet, Mobiltelefon<br />

Miete für Büroräume<br />

Häusliches Arbeitszimmer<br />

Software (CAD-Programme, Ausschreibungsprogramme, Office-Software)<br />

Hardware (PC, Notebook)<br />

Fortbildungskosten


142 EXISTENZGRÜNDUNG Steuern<br />

Mit diesen Steuern<br />

haben Freiberufler zu tun:<br />

Einkommensteuer: Während bei Angestellten die Einkommensteuer<br />

in der Regel durch die Lohnsteuer abgegolten<br />

ist, müssen Selbständige ihre Einkommensteuer durch Vorauszahlungen<br />

<strong>und</strong> die Pflichtabgabe einer Einkommensteuererklärung<br />

abführen. Alle Einnahmen müssen im Rahmen der<br />

Einkommensteuererklärung versteuert werden. Betriebsausgaben,<br />

wie Papier, Bleistifte etc., können von der Steuer abgesetzt<br />

werden. Anhand Ihrer Angaben im „Fragebogen zur<br />

steuerlichen Erfassung“ schätzt das Finanzamt die<br />

Steuerschuld für die kommenden Jahre <strong>und</strong> verlangt meist<br />

Vorauszahlungen.<br />

Kirchensteuer: Wenn Sie Mitglied der evangelischen oder katholischen<br />

Kirche sind, müssen Sie mit Ihrer Einkommensteuer<br />

auch Kirchensteuer abführen.<br />

Umsatzsteuer: Jeder Unternehmer muss Umsatzsteuer zahlen.<br />

Es gibt jedoch Ausnahmen. Befreit sind alle Kleinunternehmer,<br />

deren Umsatz im Gründungsjahr nicht höher als<br />

17.500 Euro war oder voraussichtlich sein wird <strong>und</strong> im laufenden<br />

Jahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht überschreiten wird.<br />

Lohnsteuer: Fällt nur an, wenn Sie Angestellte haben.<br />

Sie als Arbeitgeber sind dann für die korrekte Abführung der<br />

Lohnsteuer Ihrer Arbeitnehmer an das Finanzamt verpflichtet.<br />

Die Lohnsteuer wird vom Bruttogehalt abgezogen, somit<br />

vom Arbeitnehmer gezahlt, jedoch vom Arbeitgeber überwiesen.<br />

Prozent Mehrwertsteuer zusätzlich auf den Betrag auf. Auf seinem<br />

Konto gehen also 119 Euro brutto ein. 19 Euro davon muss<br />

er als Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen. Über die Umsatzsteuerregelung<br />

will der Staat die Unternehmen entlasten,<br />

<strong>und</strong> zwar so: Wenn der besagte Selbständige einen Bleistift<br />

kauft, dann legt er – mal angenommen – 1,19 Euro auf den Tisch.<br />

Darin enthalten sind auch 19 Prozent Mehrwertsteuer, also 19<br />

Cent. Diesen Betrag holt er sich vom Finanzamt zurück, indem<br />

er dem Staat nun nicht mehr die kompletten 19 Euro überweist,<br />

die da als eingenommene Umsatzsteuer auf seinem Konto<br />

schlummern, sondern nur noch 18,81 Euro. In Wahrheit hat<br />

ihn der Bleistift nur den Nettobetrag, also 1,00 Euro, gekostet.<br />

Die Befreiung bietet auch Vorteile<br />

Der Vorteil einer Befreiung von der Umsatzsteuer liegt darin,<br />

dass man keine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben<br />

muss. Am Anfang der Selbständigkeit verlangt das Finanzamt<br />

die monatliche Abgabe auf elektronischem Wege, wobei eine<br />

Dauerfristverlängerung zur Abgabe beantragt werden kann.<br />

Dann hat der Unternehmer einen Monat mehr Zeit, die Umsatzsteuervoranmeldung<br />

beim Finanzamt einzureichen. Eine<br />

Befreiung kann einem außerdem einen gewissen Preiswettbewerbsvorteil<br />

bringen, <strong>und</strong> zwar dann, wenn man ausschließlich<br />

für Nicht-Unternehmer arbeitet, also für öffentliche oder<br />

private Auftraggeber. Diese sind selbst nämlich auch nicht<br />

umsatzsteuerpflichtig, bekommen die Mehrwertsteuer also<br />

nicht vom Finanzamt zurück. Für sie ist die Mehrwertsteuer<br />

eine echte Mehrausgabe. Wer von der Umsatzsteuerpflicht<br />

befreit ist, kann diesen K<strong>und</strong>en daher 19 Prozent günstigere<br />

Preise anbieten als jemand, der Umsatzsteuer abführen muss.<br />

Steuern einkalkulieren<br />

Das Finanzamt verlangt für die Einkommen- <strong>und</strong> Umsatzsteuern<br />

Vorauszahlungen. Die Einkommensteuer-Vorauszahlungen<br />

sind im vierteljährlichen Turnus, die Umsatzsteuer-Vorauszahlungen<br />

monatlich zu entrichten. Je nach<br />

Einnahmesituation kann die Umsatzsteuer-Vorauszahlung<br />

auch quartalsweise erfolgen. Für die Umsatzsteuer müssen Sie<br />

dazu eine sogenannte Umsatzsteuervoranmeldung erstellen.<br />

Unternehmer sind mittlerweile dazu verpflichtet, diese auf<br />

elektronischem Weg an das Finanzamt zu übermitteln. Dafür<br />

wird ein sogenanntes „Elster-Zertifikat“ benötigt, im Gr<strong>und</strong>e<br />

nichts anderes als eine Datei, die man auf seinem Rechner<br />

installieren muss. Das Zertifikat ist online unter www.elster.<br />

de erhältlich. Die Höhe der Vorauszahlungen der Einkommensteuer<br />

hängt bei Existenzgründern davon ab, welche zu<br />

erwartenden Einkünfte sie im steuerlichen Erfassungsbogen<br />

angegeben haben. Seien Sie an dieser Stelle besonders wachsam,<br />

denn zu hohe, aber auch zu niedrige Angaben können für<br />

böse Überraschungen sorgen. Wer als Lediger für das erste Jahr<br />

Einnahmen angibt, die über der Einkommensteuer-Freigrenze<br />

von mehr als 8.820 Euro liegen, muss Einkommensteuern vorauszahlen.<br />

Dazu schickt Ihnen das Finanzamt einen Vorauszahlungsbescheid,<br />

dem Sie aber auch dann Folge leisten müssen,<br />

wenn Sie die zu erwartenden Einkünfte nicht erzielen, weil<br />

Sie zum Beispiel einen bestimmten Auftrag nicht bekommen<br />

haben oder das Architekturbüro, das Sie als freien Mitarbeiter<br />

engagiert hat, pleitegeht oder – was leider oft vorkommt –<br />

Auftraggeber nicht pünktlich zahlen. Die umgekehrte Situation<br />

– Sie erzielen Einkünfte, leisten aber keine Vorauszahlungen<br />

– kann genauso böse enden, nämlich dann, wenn Sie den Betrag<br />

für die Einkommensteuer anderweitig ausgeben. Deshalb:<br />

Bei einem saftigen Betrag auf dem Konto immer den Anteil für<br />

die Steuern zur Seite legen, entweder aufs Tagegeldkonto oder<br />

sich auf dem Geschäftskonto eine Marke setzen, die Sie nicht<br />

unterschreiten. So bleiben Sie liquide, auch wenn die Einkommen<br />

<strong>und</strong> Umsatzsteuern wieder mal zuschlagen.


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144 EXISTENZGRÜNDUNG Die eigene Homepage<br />

Selbstpräsentation im Internet<br />

von Eric Sturm<br />

Eine eigene Website ist beim Start in die Selbständigkeit fast schon ein Muss.<br />

Allein die Präsenz im Internet wird noch keinen Auftrag an Land spülen. Wer sich<br />

jedoch elegant durchs Netz zu bewegen weiß, hat größere Chancen, von<br />

potenziellen Auftraggebern wahrgenommen zu werden. Wie Netzneulinge das<br />

Projekt Website meistern.<br />

Die meisten Aufträge werden an Leute vergeben, die<br />

man kennt. Wer sich als Start-up also erstmalig auf<br />

dem Projektmarkt umschaut, hat dabei gegenüber den<br />

„alten Hasen“ im Geschäft – also langjährig tätigen <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieuren – einen entscheidenden Nachteil: Als Berufsanfänger<br />

hat man meist kein Netzwerk, kennt demnach<br />

wenige Leute in der Branche <strong>und</strong> ist mehr oder weniger ein „unbeschriebenes<br />

Blatt“. Doch mit der richtigen Marketingstrategie<br />

in eigener Sache lässt sich das ändern. Und das Internet ist<br />

dabei eine große Hilfe.<br />

Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der Selbstdarstellung im Netz<br />

In den zurückliegenden Jahren an der Hochschule haben Sie<br />

sich wertvolles Wissen angeeignet, in Projekten <strong>und</strong> Praktika<br />

bewiesen, dass Sie es anwenden können <strong>und</strong> kreativ sind.<br />

Doch ein Diplom-Zeugnis spricht nicht für sich. Sie müssen<br />

potenziellen Arbeitgebern bzw. aktuellen Auftraggebern<br />

zeigen, was sie können. Das geht optimal mit einer eigenen<br />

Website. Sie ist der Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der Selbstdarstellung<br />

im Netz. Am Rande bemerkt: „Selbstdarstellung” klingt<br />

für manche zwar nach Angeberei, doch darum geht es nicht.<br />

Selbstdarstellung bedeutet, das eigene Profil (Wer bin ich?<br />

Was kann ich?) <strong>und</strong> die eigenen Projekte zu präsentieren sowie<br />

sachlich <strong>und</strong> informierend über die eigene Arbeit zu berichten.<br />

Für alle Kreativen – vom Schmuckdesigner bis zum Werbefilmproduzenten<br />

<strong>und</strong> natürlich auch für Planer – gehört diese Art<br />

der Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache zur professionellen<br />

Ausübung ihres Berufs.<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Dr. Andreas Staufer, Fachanwalt für IT-Recht. sollten Sie darauf achten, dass sie keine Urheberrechte<br />

verletzen, das gilt insbesondere für<br />

Wie wichtig ist die Präsenz eines jungen Unternehmens<br />

Fotos <strong>und</strong> Texte. Im Internet fallen Verstöße<br />

im Netz?<br />

schnell auf. Lassen Sie daher die Website auf<br />

Dr. Andreas Staufer: So wie man eine Visitenkarte hat, sollten Selbständige<br />

im Internet zumindest mit einer professionellen Seite prä-<br />

Webagentur Rechtssicherheit zu, lassen Sie<br />

Rechtssicherheit prüfen – sichert Ihnen Ihre<br />

sent sein. Deren Auffindbarkeit ist auch für die Neuk<strong>und</strong>enakquise sich dies schriftlich bestätigen. Wenn Sie Ihre<br />

wichtig. Sogar Geschäftsk<strong>und</strong>en suchen zunehmend im Web nach AGB online stellen oder gar einen Webshop betreiben,<br />

kommen Sie um eine anwaltliche Prü-<br />

Dienstleistern. Um im Ranking der Suchmaschinen eine gute Platzierung<br />

zu erzielen, bieten sich seltene Nischenangebote an. Wer sich fung fast nicht herum.<br />

beispielsweise auf den Bau von Rettungswachen spezialisiert hat, hat Welche Verstöße kommen beim Betreiben einer Website<br />

gute Chancen, bei Google weit vorne zu liegen. Für all diejenigen, die immer wieder vor?<br />

keine seltene Nische belegen, aber Akquise über Internet betreiben, Dr. Andreas Staufer: Viele vergessen Angaben im Impressum, häufig<br />

fehlen auch die Datenschutzhinweise. Wer zur Auswertung seiner<br />

empfiehlt sich die Beratung durch eine Agentur.<br />

Was müssen Websitebetreiber rechtlich beachten?<br />

Website Google Analytics nutzt, muss einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung<br />

mit dem Anbieter abschließen. Das wissen viele<br />

Dr. Andreas Staufer: Es gibt Pflichtangaben, die Sie auf Ihrer Website<br />

aufführen müssen. Pflicht ist zunächst ein Impressum; es enthält nicht. Auch Urheberrechtsverletzungen passieren schnell, wenn man<br />

unter anderem den vollständigen Namen oder die Firma des Betreibers,<br />

Anschrift mit E-Mail <strong>und</strong> Telefonnummer sowie Angaben zur keine Rechte hat. Die Kosten einer Abmahnung übersteigen dann<br />

beispielsweise eine Landkarte als Hintergr<strong>und</strong> nutzt, an der man<br />

Aufsichtsbehörde. Ebenso wichtig sind Datenschutzhinweise. Ferner schnell die Kosten einer vorherigen Beratung. (Interview: us)


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Die eigene Homepage<br />

145<br />

Wenn Sie vorhaben, sich Auftraggebern als externer Dienstleister<br />

anzubieten, ist es besonders wichtig, mit der Website<br />

Vertrauen zu schaffen <strong>und</strong> einen seriösen Eindruck zu hinterlassen.<br />

Ein professionelles, sachliches Design, aussagekräftige<br />

Texte <strong>und</strong> hochwertige Arbeitsproben sind hierbei von großer<br />

Bedeutung.. Ideal ist es, wenn Sie schon das eine oder andere<br />

K<strong>und</strong>enprojekt realisiert haben <strong>und</strong> die Zufriedenheit Ihrer bisherigen<br />

Auftraggeber in Form von „K<strong>und</strong>enstimmen“ auf der<br />

Website abbilden können.<br />

Bevor Sie mit der Einrichtung der eigenen Website oder mit<br />

den (beruflichen) Seiten in den sozialen Netzwerken beginnen,<br />

sollten Sie sich ein paar gr<strong>und</strong>legende Gedanken machen, wie<br />

Sie sich präsentieren möchten <strong>und</strong> wen Sie ansprechen. Nehmen<br />

Sie einfach Papier <strong>und</strong> Stift <strong>und</strong> schreiben Sie die Antworten<br />

auf diese Fragen auf, die zum Beispiel so lauten könnten:<br />

Was kann ich besonders gut? Wo liegen meine Stärken?<br />

Wie kann ich das am besten zeigen?<br />

In welchem Umfeld / für wen möchte ich arbeiten?<br />

Aus diesen Gr<strong>und</strong>überlegungen können Sie wichtige Prinzipien<br />

für Ihre Selbstdarstellung im Netz ableiten. Hier drei<br />

Beispiele dazu:<br />

Wer im Ausland Fuß fassen möchte, sollte seine Website<br />

mindestens auf Deutsch <strong>und</strong> auf Englisch anbieten, in den<br />

sozialen Netzwerken eher englisch kommunizieren <strong>und</strong><br />

statt auf dem deutschsprachigen Business-Netzwerk Xing<br />

lieber (auch) ein Profil auf der internationaler ausgerichteten<br />

Plattform Linkedin einrichten.<br />

Wenn Sie sich für Denkmalschutz <strong>und</strong> Sanierung interessieren,<br />

überzeugen Sie potenzielle Arbeitgeber am ehesten<br />

mit konkreten Arbeitsproben aus diesem Bereich, aber<br />

auch mit Fotos oder Handzeichnungen, zum Beispiel von<br />

historischen Gebäuden, wenn sie auf der Website gut präsentiert<br />

sind.<br />

Möchten Sie im Bereich 3D-Visualisierung tätig werden,<br />

sollte Ihre Website entsprechende Arbeitsproben <strong>und</strong> natürlich<br />

Informationen über Ihre konkreten Software-Kenntnisse<br />

bereithalten. Auch ein eigenes Blog, in dem Sie über<br />

aktuelle Visualisierungstrends berichten, würde Ihr Profil<br />

als 3D-Spezialist stärken.<br />

Bei der Selbstdarstellung im Netz übernimmt Ihre Website drei<br />

wichtige Aufgaben:<br />

Die Person vorstellen: Die Besucher, zum Beispiel potenzielle<br />

Arbeitgeber, sehen auf der Website eines Architektur-Absolventen<br />

die wichtigsten Projekte aus dem Studium, die Computerkenntnisse<br />

<strong>und</strong> die bisherigen beruflichen Stationen.<br />

Als Berufsanfänger hat man meist kein Netzwerk.<br />

Das Internet kann helfen, das zu ändern.


146<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Die eigene Homepage<br />

Website-Baukästen<br />

Onlineportfolios <strong>und</strong> Web-Visitenkarten richten sich vor allem an Freelancer oder<br />

Berufsanfänger auf Jobsuche: Mit ihnen kann man bequem das eigene Portfolio im Netz,<br />

also eine Art digitale Bewerbungsmappe, herstellen. Anbieter-Tipps: Dunked.com, Squarespace.com<br />

Die klassischen Website-Baukästen wie Jimdo (Tipp!) oder MyWebsite von 1&1 eignen sich für<br />

klassische Büro-Websites (zum Beispiel von Existenzgründern) am besten.<br />

Wer häufig eigene, aktuelle Beiträge (Blog Posts) veröffentlicht, sollte sich Blogsysteme wie WordPress.com<br />

oder Tumblr genauer ansehen.<br />

Über Aktuelles berichten: Da sich moderne Website-Systeme<br />

auch ohne Programmierkenntnisse leicht bedienen lassen,<br />

können Sie auf Ihrer Website ohne großen Aufwand regelmäßig<br />

von Ihren Projekten oder über Wissenswertes aus der Branche<br />

berichten. Damit geben Sie Außenstehenden einen sehr<br />

glaubwürdigen Einblick in Ihre Arbeit, stellen Ihre Fachkompetenz<br />

unter Beweis <strong>und</strong> bringen sich ins Gespräch. Pflegen Sie<br />

regelmäßig Neuigkeiten ein.<br />

Kontaktmöglichkeiten bieten: Über die Website kann Sie ein<br />

Arbeitgeber oder Interessent per Telefon, per E-Mail, Videotelefonie<br />

oder soziale Medien bequem kontaktieren. Bei Selbständigen<br />

mit fester Büroadresse macht natürlich auch ein<br />

Lageplan einen guten Eindruck.<br />

Weniger ist mehr!<br />

Egal für welchen Zweck Sie Ihre Website einsetzen:<br />

Versuchen Sie, nur die wirklich<br />

wichtigen Informationen bereitzustellen<br />

<strong>und</strong> nur die besten<br />

Projekte zu zeigen. Ein Besucher<br />

Ihrer Website schaut<br />

sich davor <strong>und</strong> danach<br />

meist noch viele andere<br />

60<br />

EURO<br />

maximal kostet es<br />

im Jahr, um unter einer<br />

eigenen Domain<br />

auftreten zu können.<br />

Internetseiten an <strong>und</strong><br />

verbringt maximal ein<br />

paar Minuten auf Ihren<br />

Seiten. Es reicht also beispielsweise<br />

vollkommen<br />

aus, wenn der Lebenslauf<br />

mit dem Abitur beginnt <strong>und</strong><br />

wenn drei oder vier Projekte<br />

aus dem Studium Ihre Fähigkeiten<br />

illustrieren. Ihre Projektfotos<br />

sprechen nicht für sich!<br />

Im Netz ist es wichtig, Informationen knapp <strong>und</strong> präzise zu<br />

vermitteln. In der kurzen Zeit, die ein Besucher Ihren Inhalten<br />

widmet, dürfen keine Missverständnisse auftreten. Versuchen<br />

Sie daher, Ihre Projekte, Arbeitsproben etc. immer „idiotensicher“<br />

zu präsentieren.<br />

Videos, Broschüren <strong>und</strong> Präsentationen<br />

Neben Bildern <strong>und</strong> Texten kann eine Website heutzutage natürlich<br />

auch andere Medien beherbergen. Ein paar Beispiele:<br />

Videos können zu YouTube oder Vimeo hochgeladen <strong>und</strong> von<br />

dort aus – mit Hilfe des sogenannten „Embed Code“ – direkt<br />

in die Website eingebettet werden. Nach dem gleichen Prinzip<br />

kann man auch PowerPoint-Präsentationen (via SlideShare),<br />

Broschüren (mit Issuu) oder Pläne (über Scribd) in die eigenen<br />

Internetseiten integrieren.<br />

Eigene Website: Aufwand <strong>und</strong> Kosten<br />

Wer schnell <strong>und</strong> kostengünstig eine einfache Website ins Netz<br />

stellen möchte, braucht heute zwar keine HTML-Kenntnisse<br />

mehr <strong>und</strong> muss auch nicht für ein paar Tausend Euro einen<br />

Webdesigner engagieren. Mit einem Website-Baukasten können<br />

sich Existenzgründer ohne Programmierkenntnisse eine<br />

ansehnliche Bewerbungs-Website oder ein Onlineportfolio „im<br />

Eigenbau“ zusammenstellen.<br />

Die Basisversionen der genannten Systeme sind gratis nutzbar.<br />

Einziger Nachteil: Man hat keine normale Webadresse,<br />

die Seiten sind dann unter einer sog. „Subdomain“ erreichbar,<br />

zum Beispiel sebastianmarkdorf.jimdo.com – das geht zwar<br />

anfangs (<strong>und</strong> ist zum Testen w<strong>und</strong>erbar geeignet!), wirkt aber<br />

auf Dauer unprofessionell. Daher sollten Sie, wenn Sie sich für<br />

eines dieser günstigen Systeme entschieden haben, die „Premium“-<br />

oder „Business“-Variante buchen, dann können Sie Ihre<br />

Website unter einer eigenen Domain nutzen (Kosten: ca. 50-60<br />

EUR/Jahr).


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148 EXISTENZGRÜNDUNG Finanzieren<br />

Ohne Moos nix los<br />

von Ines Becker<br />

Geld macht nicht glücklich, aber es verschafft eine Sorge weniger beim Einstieg ins eigene Kleinunternehmen.<br />

Für Investitionen, aber auch um die erste Durststrecke zu überbrücken, brauchen<br />

die meisten Existenzgründer ein kleines Startkapital. Das kann man sich beim Staat, aber auch<br />

in der Privatwirtschaft besorgen.<br />

Wie viel Startkapital?<br />

Ehe Sie sich auf die Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit<br />

für Ihr Vorhaben machen, müssen Sie Ihren Finanzbedarf klären.<br />

Denn egal ob Sie den Existenzgründungszuschuss oder das<br />

Einstiegsgeld beantragen, einen Verwandten anpumpen oder<br />

die Bank – jeder Geldgeber möchte natürlich wissen, welche<br />

Summen im Raum stehen <strong>und</strong> wofür Sie das Geld brauchen.<br />

Fragen Sie sich daher: Wie viel Geld brauche ich zum Leben?<br />

Benötigen Sie für Ihre Tätigkeit<br />

einen neuen PC, neue Software?<br />

Haben Sie den Platz <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

ein Home-Office einzurichten,<br />

oder müssen Sie ein<br />

separates Büro anmieten? Diese<br />

Fragen sind zur Klärung Ihres Finanzierungsbedarfs<br />

elementar<br />

– wie viel Geld wird mindestens<br />

benötigt?<br />

Ist die finanzielle Aufwendung<br />

geklärt, entscheidet sich meist<br />

schon hier, wer der richtige Ansprechpartner<br />

ist oder ob Sie sich<br />

auf die Suche nach mehreren Investoren<br />

begeben müssen. All<br />

diese Erkenntnisse fließen in Ihren<br />

Businessplan ein. Er ist notwendige<br />

Voraussetzung für die Beantragung<br />

fast aller Finanzierungen.<br />

Nützliche Links<br />

Zudem hilft er ganz persönlich bei der Präsentation der eigenen<br />

Gründung <strong>und</strong> Argumentation des Finanzierungsbedarfs.<br />

Wichtiger Bestandteil des schriftlichen Geschäftskonzeptes ist<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Energie<br />

www.bmwi.de<br />

(mit ausführlicher Linkliste zu Ansprechpartnern<br />

verschiedenster Förderungen)<br />

Agentur für Arbeit<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

KfW Mittelstandsbank<br />

gruenderkredit.kfw.de<br />

Europäischer Sozialfonds<br />

www.esf.de<br />

Mikrofinanzfonds <strong>und</strong> -institute<br />

www.mikrokreditfonds.de<br />

die Ertragsvorschau für drei Jahre, die sogenannte Umsatz- <strong>und</strong><br />

Rentabilitätsvorschau. Hier werden die prognostizierten Einnahmen<br />

den laufenden Betriebskosten (Kfz, Miete, Bürobedarf<br />

etc.) gegenübergestellt. Als Faustregel wird meist angegeben,<br />

dass im dritten Geschäftsjahr zwischen 15.000 <strong>und</strong> 20.000<br />

Euro als Reingewinn (Einnahmen minus Betriebskosten) erwirtschaftet<br />

werden sollten, damit die Gründung perspektivisch<br />

tragfähig erscheint. Liegen Sie mit Ihren Prognosen weit<br />

darunter, sollten Sie sich genau überlegen, ob alle Ihre Ausgaben<br />

wirklich notwendig sind. Alternativ<br />

überdenken Sie, welche<br />

Leistungen Sie noch anbieten können,<br />

<strong>und</strong> erweitern Ihr Portfolio.<br />

Zuschüsse:<br />

Geld ohne Risiko<br />

Geld, das man nicht zurückzahlen<br />

muss, sollte bei Ihren<br />

Finanzierungsüberlegungen<br />

oberste Priorität haben. Bei der<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit kann<br />

man diese beiden Arten von Zuschüssen<br />

beantragen:<br />

Gründungszuschuss<br />

Über den Gründungszuschuss<br />

können Sie Ihren Lebensunterhalt<br />

in der Startphase der Existenzgründung absichern. Diesen<br />

können jedoch nur diejenigen beantragen, die sich in einem<br />

Angestelltenverhältnis befanden <strong>und</strong> damit in die gesetzliche


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Finanzieren<br />

149<br />

Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, also alle, denen<br />

das Arbeitslosengeld I zusteht. Wichtig: Der Antrag für den<br />

Gründungszuschuss muss vor der Gründung <strong>und</strong> Aufnahme<br />

der Selbständigkeit gestellt werden. Der Gründungszuschuss<br />

erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden sechs Monate<br />

lang zu der Summe des sonst bezogenen Arbeitslosengeldes<br />

weitere 300 Euro monatlich gezahlt. Nach anschließender<br />

Prüfung der aktuellen Entwicklung des Unternehmens durch<br />

die Agentur <strong>und</strong> dem positiven Entscheid kann eine Aufbauförderung<br />

gewährt werden. Für weitere neun Monate werden zur<br />

sozialen Absicherung 300 Euro ausgezahlt.<br />

Einstiegsgeld<br />

Ein Großteil der Uni-Absolventen wird sich aber direkt an die<br />

Jobcenter wenden, da ihnen die Beschäftigungszeit als Angestellte<br />

fehlt <strong>und</strong> sie zu den ALG-II-Empfängern gehören. Diese<br />

Gruppe wird durch die speziellen Fallmanager für Selbständigkeit<br />

<strong>und</strong> Existenzgründungen betreut. Ihr Lebensunterhalt wird<br />

mit dem sogenannten „Hartz IV“ abgesichert. Zudem haben<br />

sie die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Beratungsdienstleistungen<br />

wie Existenzgründerseminare, Anwalt oder<br />

Steuerberater zu beantragen. Nach eingehender Prüfung des<br />

Geschäftskonzeptes kann außerdem ein Einstiegsgeld die nötige<br />

finanzielle Unterstützung bieten. Hier können maximal für<br />

24 Monate 100 Prozent – meistens aber nur 50 Prozent – der<br />

Regelleistung (Hartz-IV-Geld) ausgezahlt werden.<br />

Darlehen von der Arbeitsagentur<br />

Außerdem ist es möglich, dass Darlehen zur Eingliederung<br />

von Selbständigen gewährt werden. Diese können für die Beschaffung<br />

von Sachgütern gezahlt werden, soweit sie für die<br />

Ausübung der selbständigen Tätigkeit erforderlich sind. Die<br />

Zuschüsse betragen maximal 5.000 Euro. Ein Darlehen kann<br />

den Höchstbetrag für Zuschüsse übersteigen. Unter Umständen<br />

können Zuschüsse <strong>und</strong> Darlehen kombiniert werden.<br />

Sachmittel können sein: Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattungen<br />

(PC <strong>und</strong> Software, Telefonanlage, Kopierer, Mobiliar oder<br />

Ähnliches), marketing- <strong>und</strong> vertriebunterstützende Investiti-


150<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Finanzieren<br />

Stichwort: Mikrofinanzinstitute<br />

Als Mikrofinanz-Institutionen werden Organisationen<br />

bezeichnet, die finanzielle Basisdienstleistungen wie<br />

Kredite auch solchen K<strong>und</strong>en zur Verfügung stellen, die<br />

von herkömmlichen Banken aus verschiedenen Gründen<br />

nicht bedient werden. Sie müssen beim DMI (Deutsches<br />

Mikrofinanz Institut e. V.) akkreditiert sein <strong>und</strong> empfehlen<br />

die Vergabe von Krediten über die GLS-Bank. Ebenso haften<br />

sie für 20 Prozent der Kreditausfälle. Es gibt in jedem<br />

B<strong>und</strong>esland Mikrofinanzinstitute, die überall die gleichen<br />

Konditionen anbieten. Beim ersten Kredit werden bis zu<br />

10.000 Euro ausgezahlt, beim zweiten bis zu 15.000 Euro<br />

<strong>und</strong> beim dritten <strong>und</strong> weiteren bis 20.000 Euro. Die Auszahlung<br />

der Gelder ist an die Zahlung der monatlichen<br />

Raten geb<strong>und</strong>en, außerdem ist es wichtig, dass der<br />

Kreditnehmer das Institut frühzeitig über mögliche<br />

Zahlungsschwierigkeiten informiert. Diese Unterlagen sind<br />

erforderlich:<br />

Businessplan<br />

Betriebswirtschaftliche Auswertung (bei Bestandsunternehmen)<br />

Planung der nächsten zwei Jahre<br />

Aufstellung über andere Kredite<br />

Schufa-Auskunft<br />

Lebenslauf<br />

Einnahmen-Ausgaben-Übersicht<br />

Zuschüsse der Länder<br />

Der Weg in die Selbständigkeit ist auch ein alternativer Weg<br />

aus der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen<br />

<strong>und</strong> damit die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu verbessern,<br />

war das Ziel der Initiatoren des Europäischen Sozialfonds<br />

(ESF). Seit 1957 unterstützt die EU mit den Geldern des<br />

ESF unter anderem die Existenzgründer in ihren Ländern – so<br />

auch in Deutschland – in Milliardenhöhe. Dabei entscheidet<br />

jedes B<strong>und</strong>esland, wie es seine Jungunternehmer fördert <strong>und</strong><br />

zu welchem Anteil ESF-Gelder fließen. Es lohnt sich daher<br />

immer, im jeweiligen Wirtschaftsministerium nachzufragen.<br />

Gute Chancen haben auf alle Fälle Existenzgründer der neuen<br />

B<strong>und</strong>esländer, da hier der Arbeitsmarkt besonders intensiv gefördert<br />

wird. So gibt es beispielsweise bei der Gesellschaft für<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen<br />

mbH (GfAW), welche die ESF-Mittel für das Land Thüringen<br />

verwaltet, verschiedene Möglichkeiten der Förderung. Besonders<br />

interessant ist der Existenzgründerzuschuss, bei dem im<br />

ersten Geschäftsjahr monatlich bis zu 600 Euro ausgezahlt<br />

werden – steuerfrei <strong>und</strong> ohne Anrechnung auf die Sozialleistungen,<br />

die bei der Gemeinde beantragt wurden.<br />

Das ist gerade für diejenigen ideal, die am Anfang viele Anschaffungskosten<br />

haben. Aber Achtung: Gefördert wird nur<br />

das erste Geschäftsjahr <strong>und</strong> damit auch nur die Abschreibung<br />

der Güter für diesen Zeitraum. Planen Sie dagegen mit vielen<br />

kleinen Investitionen, sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgütern<br />

(je maximal 410 Euro), können Sie diese im Jahr<br />

des Kaufs abschreiben <strong>und</strong> sich damit auch in voller Höhe über<br />

die ESF-Gelder fördern lassen. Dieser Existenzgründerzuschuss<br />

ist gerade für die Beschaffung aller Arbeitsmittel eine ideale Finanzierungsmöglichkeit.<br />

Er muss vor der Gründung beantragt<br />

werden <strong>und</strong> setzt die Meldung als arbeitslos voraus.<br />

Kredite: Geld, das Geld kostet<br />

onen (Erstellung Homepage, Werbemittel …), Fahrzeuge, Maschinen,<br />

Werkzeuge <strong>und</strong> so weiter.<br />

Falls alle bisher vorgestellten Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für Sie nicht ausreichen, sollten Sie je nach Umfang Ihres Geschäftskonzeptes<br />

doch noch einmal Ihren Businessplan prüfen<br />

<strong>und</strong> im Zweifelsfalle den Rotstift zücken. Denn neben dem<br />

Aufwand für Beantragung <strong>und</strong> Nachweis der Verwendung der<br />

Gelder gehen Sie mit den zuvor genannten Finanzierungskonzepten<br />

keine weiteren Verpflichtungen ein. Sie müssen die<br />

Gelder nicht zurückzahlen, keine Zinsen begleichen oder Bürgschaften<br />

bringen <strong>und</strong> sind nicht gezwungen, innerhalb gesetzter<br />

Frist einen messbaren Erfolg nachzuweisen.<br />

Bedenken Sie: Bei einem Kredit ist das Geld nur geborgt.<br />

Wenn Sie nach kurzer Zeit merken, dass Ihnen ein Angestelltenverhältnis<br />

besser liegt als die Selbständigkeit, Sie ein lukratives<br />

Jobangebot bekommen oder schlichtweg mit Ihrem<br />

Konzept scheitern, stehen Sie trotzdem für Ihre eingegangenen<br />

finanziellen Verpflichtungen gerade. Sie können keine Bank<br />

im Nachhinein dazu zwingen, die Zinsen, die Laufzeit <strong>und</strong> die<br />

Abschlagsraten zu verringern <strong>und</strong> damit Ihrer veränderten Lebenssituation<br />

anzupassen.<br />

Bevor Sie den Kontakt zu der Hausbank suchen, lohnt es<br />

sich, den Verwandten- <strong>und</strong> Bekanntenkreis zu sondieren. Gibt<br />

es hier vielleicht die Möglichkeit, um einen zinslosen Privatkredit<br />

zu bitten? Wenn Sie tatsächlich einen Protegé finden, legen<br />

Sie gemeinsam in einem schriftlichen Vertrag genau die Summe<br />

sowie die Auszahlungs- <strong>und</strong> Rückzahlungsmodalitäten


EXISTENZGRÜNDUNG Finanzieren<br />

151<br />

fest. Das vermeidet späteren Zwist <strong>und</strong> sichert das gegenseitige<br />

Vertrauen. Professionelle Unterstützung beim Aufsetzen<br />

eines solchen Schriftstückes erhalten Sie vom Rechtsanwalt<br />

oder bei gemeinnützigen Rechtsberatungen. So haben Sie bei<br />

einem guten Verhältnis zueinander noch eher die Möglichkeit,<br />

auch nach Vertragsabschluss Abweichungen zu verhandeln,<br />

sollte sich bei Ihrer Gründung etwas ändern.<br />

Den passenden Kreditgeber aufspüren<br />

Die Suche nach einem geneigten <strong>und</strong> optimalen Kreditgeber<br />

erfordert viel Laufleistung <strong>und</strong> Klinkenputzen. Kein Kreditinstitut<br />

verleiht aus reiner Gutmütigkeit Geld. Jede Bank prüft das<br />

Geschäftskonzept auf Herz <strong>und</strong> Nieren, verlangt Sicherheiten<br />

<strong>und</strong> möchte nachweisbare Erfolge sehen. Ein Kredit erweitert<br />

zwar Ihren finanziellen Rahmen, kann aber Ihren Aktionsradius<br />

enorm einschränken. Sicherheiten können beispielsweise Sparbücher,<br />

Anlagevermögen, Bürgschaften, Lebensversicherung,<br />

Immobilien <strong>und</strong> vieles mehr sein. Hüten Sie sich aber davor, Ihre<br />

Altersvorsorge als Sicherheit anzugeben. Auf die sind Sie gerade<br />

als selbständiger Unternehmer mehr denn je angewiesen.<br />

Ebenso sollten Sie – wenn möglich – Bürgschaften ausschließen.<br />

Es wird zudem sehr schwierig werden, in Ihrem Familien-<br />

<strong>und</strong> Bekanntenkreis jemanden als Bürgen zu gewinnen.<br />

Zu Recht. Denn sollten Sie einmal nicht in der Lage sein, Ihren<br />

finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, muss der Bürge<br />

dafür aufkommen. Im Zweifelsfalle mit allen Werten, die er besitzt.<br />

Sie sollten sich daher wirklich gut überlegen, ob Sie diese<br />

zusätzliche Verantwortung <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Druck<br />

auch noch auf sich nehmen wollen.<br />

Es gibt unzählige Kreditmöglichkeiten <strong>und</strong> -konditionen.<br />

Manche Gründungen brauchen einen Millionenbetrag, um anzulaufen.<br />

Anderen wiederum genügt ein sogenanntes Mikrodarlehen,<br />

da ihr Investitionsbedarf die Summe von 25.000 Euro<br />

nicht überschreitet. Je geringer die Kreditsumme, desto leichter<br />

wird es sein, den passenden Geldgeber zu finden. Bekannte<br />

Geldgeber sind die KfW Mittelstandsbank, die viele Absolventen<br />

als Studienkreditgeber bereits kennen, <strong>und</strong> sogenannte Mikrofinanzinstitute<br />

(s. Kasten).


152<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Gewinne erwirtschaften<br />

Leistung gegen Geld<br />

Keiner wird sich den Stress einer Existenzgründung antun, wenn es keine Aussicht aufs Geldverdienen<br />

gäbe. Einige Anregungen, was Sie für Ihre Leistungen verlangen können <strong>und</strong> wie man<br />

Aufträge <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gewinnt.<br />

Wenn die Unternehmensgründung <strong>und</strong> das Startkapital<br />

einmal auf den Weg gebracht wurden, ist eine<br />

große Hürde genommen. Nun müssen Sie selbst<br />

das Geld mit Ihrem Unternehmen verdienen. Als freier Mitarbeiter<br />

haben Sie Ihre K<strong>und</strong>en, meist Architekturbüros, praktisch<br />

schon „in der Tasche“. Wichtig ist, dass Sie sich mehrere<br />

Auftraggeber suchen, um nicht in den Verdacht der Scheinselbständigkeit<br />

zu geraten.<br />

Strategien zur Selbstvermarktung<br />

K<strong>und</strong>enakquise ist vom Gr<strong>und</strong>satz her genauso wie eine Bewerbung,<br />

nur mit dem Unterschied, dass Sie sich Auftraggeber<br />

(keinen Arbeitgeber) suchen, die Ihre Leistungen einkaufen <strong>und</strong><br />

Ihnen dafür ein Honorar (kein Gehalt) zahlen. Vertrauen spielt<br />

dabei eine große Rolle. Dieses kann nur entstehen, wenn man<br />

Ihren Namen <strong>und</strong> Ihre Arbeit kennt. Nicht umsonst spricht<br />

man von „sich einen Namen machen“. Dafür reicht ein goldenes<br />

Schild am Büroeingang nicht aus. Oberstes Gebot ist es<br />

also, in die Rolle eines Verkäufers zu schlüpfen <strong>und</strong> sich regelrecht<br />

anzubieten. „Kann ich nicht“, sagen Sie jetzt vielleicht?<br />

Nun – viele von uns meinen, nicht gut verkaufen zu können,<br />

schon gar nicht sich selbst. Ihnen bleiben aber nur zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder Sie lernen Akquise oder suchen sich für<br />

diese Rolle einen Partner, der diese Leistung allerdings sicher<br />

nicht zum Nulltarif anbieten wird. Ohne intensives Bemühen<br />

um neue K<strong>und</strong>en ist eine Selbständigkeit zum Scheitern<br />

verurteilt. Verwechseln Sie Akquise nicht mit marktschreierischem<br />

Klinkenputzen. Auch introvertierte Menschen, die nicht<br />

gern im Mittelpunkt stehen, können mit subtilen Mitteln, die<br />

zu ihrem Typ passen, sehr erfolgreich akquirieren. Der Begriff<br />

kommt vom lateinischen „quaerere“ <strong>und</strong> bedeutet „suchen“<br />

oder „fragen“. K<strong>und</strong>en können Sie nur für sich gewinnen, wenn<br />

Sie diese erst einmal über Ihr Angebot informieren. Diese drei<br />

Wege bieten sich dafür an:


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Gewinne erwirtschaften<br />

153<br />

Drucksachen<br />

Visitenkarten brauchen Sie ohnehin, also warum nicht gleichzeitig<br />

einen Flyer drucken lassen, auf dem Sie sich mit Ihrem<br />

Angebot präsentieren? Achten Sie auf wenig Text, der K<strong>und</strong>e<br />

sollte mit einem Blick erfassen, welchen Mehrwert er durch<br />

Ihre Dienstleistungen hat. Lassen Sie ruhig Bilder sprechen,<br />

zum Beispiel von bereits realisierten Projekten. Auch Ihr Porträt<br />

mit Kontaktdaten gehört in einen Flyer. So steht vor dem<br />

Namen auch ein Gesicht.<br />

Internet<br />

Wichtig ist, dass potenzielle Auftraggeber Ihren Namen <strong>und</strong> Ihr<br />

Angebot im Internet finden. Für den Anfang reicht ein kostenloses<br />

Profil auf Xing, später aber sollten Sie auch eine eigene<br />

Website einrichten. Dank verschiedener Baukastensysteme<br />

lässt sich heutzutage schon mit wenig Geld eine recht passable<br />

Homepage zum kleinen Preis erstellen.<br />

Persönlicher Kontakt<br />

Weder Internet noch Drucksachen allein reichen aus, um langfristig<br />

Vertrauen zum K<strong>und</strong>en aufzubauen. Eine echte Bindung<br />

entsteht nur durch den persönlichen Kontakt. Gehen Sie also<br />

auf die Menschen zu – bei Baukongressen oder Fachtagungen<br />

treffen Sie auf zahlreiche mögliche Auftraggeber, mit denen Sie<br />

Visitenkarten <strong>und</strong> Flyer austauschen können.<br />

Aufträge suchen <strong>und</strong> finden<br />

Teilnahme an Wettbewerben<br />

Die Teilnahme an Wettbewerben ist ein perfektes Mittel für<br />

<strong>Architekten</strong>, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Für Anfänger<br />

sind Wettbewerbe jedoch ein schwieriges Feld, denn die<br />

Teilnahmebedingungen sind oft so hoch gesteckt, dass sich<br />

nur etablierte Büros beteiligen dürfen. Trotzdem oder gerade<br />

deswegen sollten Existenzgründer den Wettbewerbsmarkt<br />

genau beobachten, um dann doch auf den einen oder anderen<br />

Junior-Wettbewerb mit niedrigeren Zugangsbedingungen zu<br />

stoßen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen das Portal www.<br />

competitionline.com ans Herz legen, das sich auf die Recherche<br />

von Ausschreibungen <strong>und</strong> Wettbewerben spezialisiert hat.<br />

Gegen eine jährliche Gebühr von etwa 100 Euro können Sie in<br />

Deutschland veröffentlichte Ausschreibungen aus verschiedenen<br />

Quellen ein Jahr lang einsehen. Wettbewerbe sollten Sie zu<br />

Beginn Ihrer Selbständigkeit nutzen, um sich einen Namen zu<br />

machen. Den Zuschlag zur Ausführung zu erhalten, wird gerade<br />

am Anfang nur schwer gelingen. Kommen Ihre Arbeiten<br />

jedoch gut an, erhöhen Sie Ihre Chancen, zu anderen Wettbewerben<br />

eingeladen zu werden. Sie erfahren auch auf Competitionline,<br />

wer den Wettbewerb gewonnen hat. Auf den Gewinner<br />

könnte unter Umständen eine Menge Arbeit zukommen,<br />

fragen Sie doch mal nach, ob Hilfe benötigt wird …<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Markus Zenetti, Fachanwalt für Bau- <strong>und</strong><br />

<strong>Architekten</strong>recht <br />

Können Berufsanfänger an Ausschreibungen <strong>und</strong> Wettbewerben<br />

teilnehmen?<br />

Markus Zenetti: Das hängt von den Teilnahmebedingungen ab.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt im neuen Vergaberecht seit 18. April 2016, dass<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Büros im Wettbewerb nicht benachteiligt werden<br />

dürfen. Es gibt jedoch auch Vergaben, an denen nur ein bestimmter<br />

Kreis an Büros teilnehmen darf. Manchmal werden besondere Qualifikationen<br />

oder Referenzen verlangt, die Berufsanfänger in der Regel<br />

noch nicht vorweisen können.<br />

Bekommt bei Wettbewerben immer der Erstplatzierte den<br />

Ausführungsauftrag?<br />

Markus Zenetti: Nicht zwingend. In der Regel erhält aber einer der<br />

drei Preisträger den Zuschlag zur Umsetzung seines Entwurfs.<br />

Verbessere ich als Start-up meine Chancen, indem ich besonders<br />

günstige Preise anbiete?<br />

Markus Zenetti: Das kommt darauf an. Die Honorare für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure richten sich ja nach der HOAI, die den Spielraum bei<br />

den Preisen ohnehin einschränkt.<br />

Vergaben sind Leistungswettbewerbe,<br />

das heißt, über dieses Verfahren<br />

versucht der Auftraggeber,<br />

den Anbieter mit dem besten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis herauszufiltern.<br />

Hierbei bieten sich<br />

Chancen, mit Qualität <strong>und</strong> besonderer<br />

Kompetenz zu punkten.<br />

Müssen private Bauherren auch nach HOAI zahlen?<br />

Markus Zenetti: Ja, auch private Bauherren sind rechtlich verpflichtet,<br />

nach den Sätzen der HOAI zu honorieren.<br />

Gilt die HOAI auch für freie Mitarbeiter?<br />

Markus Zenetti: Die HOAI gilt in ihrem Anwendungsbereich für alle,<br />

die Ingenieur- oder <strong>Architekten</strong>leistungen erbringen, also selbstverständlich<br />

auch für freie Mitarbeiter <strong>und</strong> übrigens auch für Berufsanfänger.


154 EXISTENZGRÜNDUNG Gewinne erwirtschaften<br />

Mit potenziellen Auftraggebern ins Gespräch zu kommen klappt gut auf Fachkongressen.<br />

Dafür gibt´s Geld: Die HOAI <strong>und</strong><br />

ihre Leistungsphasen<br />

(Beispiel: Objektplanung)<br />

LEISTUNGSPHASE 1<br />

Gr<strong>und</strong>lagenermittlung: Hierzu zählen die der eigentlichen<br />

Planung vorgeschalteten Maßnahmen <strong>und</strong> Überlegungen, insbesondere<br />

Gespräche mit dem Auftraggeber bzw. Bauherrn.<br />

LEISTUNGSPHASE 2<br />

Vorplanung mit Kostenschätzung<br />

LEISTUNGSPHASE 3<br />

Entwurfsplanung <strong>und</strong> Kostenberechnung<br />

LEISTUNGSPHASE 4<br />

Genehmigungsplanung<br />

LEISTUNGSPHASE 5<br />

Ausführungsplanung<br />

LEISTUNGSPHASE 6<br />

Vorbereitung der Vergabe einschließlich Ermitteln der<br />

Mengen <strong>und</strong> Aufstellen von Leistungsverzeichnissen (LV)<br />

LEISTUNGSPHASE 7<br />

Mitwirkung bei der Vergabe inklusive Kostenanschlag<br />

LEISTUNGSPHASE 8<br />

Objektüberwachung, Bauüberwachung <strong>und</strong> Dokumentation<br />

LEISTUNGSPHASE 9<br />

Objektbetreuung<br />

Teilnahme an Ausschreibungen<br />

Nicht nur Wettbewerbe, sondern auch Ingenieur- oder Planungsleistungen<br />

werden häufig ausgeschrieben, vor allem von<br />

öffentlichen, aber auch von privaten Auftraggebern. Hier liefert<br />

Competitionline ebenfalls sämtliche Ausschreibungen für<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure aus ganz Deutschland, aber auch<br />

europa- <strong>und</strong> weltweit. Die Kosten liegen je nach gewünschtem<br />

Einzugsgebiet zwischen 350 <strong>und</strong> 1.200 Euro pro Jahr. Das mag<br />

erst einmal viel klingen, ist aber angesichts des hohen Rechercheaufwandes,<br />

den man selbst betreiben müsste, um sämtliche<br />

Ausschreibungen aus einer endlosen Zahl an Quellen zu<br />

erfassen, wirklich preiswert.<br />

Projekte auf anderen Portalen suchen<br />

Vereinzelt werden Projekte für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />

auch auf anderen, nicht auf den Planungsbereich spezialisierten<br />

Portalen für Freiberufler (im Netz oft Freelancer genannt)<br />

veröffentlicht, zum Beispiel auf www.freelancermap.de oder<br />

auf Xing. Als Mitglied von Projektwerk (www.projektwerk.<br />

com) kann man ein Profil mit seinen Dienstleistungen veröffentlichen.<br />

Das Portal möchte Freelancer <strong>und</strong> Auftraggeber<br />

zusammenführen.<br />

Honorare: Eigentlich immer nach HOAI<br />

Als Start-up-Unternehmen fängt man mit kleineren Projekten<br />

an – entsprechend klein ist auch der Anfangsverdienst. Wie viel<br />

Honorar für welche Projektgröße verlangt werden kann, re-


EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Gewinne erwirtschaften<br />

155<br />

gelt die HOAI, die Honorarordnung<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure.<br />

Im Planungssektor ist es gängige<br />

Praxis, dass lediglich Mindesthonorare<br />

nach HOAI gezahlt werden.<br />

Oftmals können nur wenige<br />

<strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> Stararchitekten<br />

Honorare über dem HOAI-Mindestbetrag<br />

verlangen. Öffentliche Auftraggeber<br />

sind gehalten, ausschließlich nach<br />

HOAI zu honorieren. Auch private Bauherren<br />

müssen sich an die Regeln der HOAI halten. Unterschreitungen<br />

der HOAI-Sätze sind nur in wenigen Ausnahmefällen<br />

rechtlich zulässig. Sind keine weiteren schriftlichen<br />

Vereinbarungen getroffen, gilt gr<strong>und</strong>sätzlich das jeweilige<br />

Mindesthonorar nach diesem Standard als vereinbart.<br />

Nach geltendem Recht ist für alle Personen, die <strong>Architekten</strong><br />

oder Ingenieurleistungen vollbringen, die HOAI bindend, also<br />

ausdrücklich auch für Berufsanfänger, die als freie Mitarbeiter<br />

tätig sind. Früher beinhaltete die HOAI St<strong>und</strong>ensätze, die<br />

allerdings wieder abgeschafft wurden. Der Ausschuss der<br />

40<br />

EURO<br />

empfiehlt der Ausschuss der Verbände <strong>und</strong><br />

Kammern der Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong><br />

(AHO) als untersten St<strong>und</strong>ensatz für<br />

freie Mitarbeiter. In der Realität<br />

werden im Architekturbereich<br />

15 bis 20 Euro gezahlt.<br />

Verbände <strong>und</strong> Kammern der Ingenieure<br />

<strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (AHO)<br />

empfiehlt in seinem Statusbericht<br />

2000plus als untersten St<strong>und</strong>ensatz<br />

40 bis 60 Euro. In der Realität<br />

werden im Architekturbereich<br />

15 bis 20 Euro an freie Mitarbeiter<br />

gezahlt. Für einen Start werden die<br />

meisten das so hinnehmen müssen,<br />

mit wachsender Projekterfahrung sollten<br />

Sie mit den Jahren aber nicht mehr unter den<br />

Sätzen der HOAI arbeiten.<br />

Rechnungen schreiben<br />

Angestellte brauchen nur auf ihre Gehaltsabrechnung zu warten,<br />

Selbständige müssen Rechnungen schreiben, wenn Geld<br />

fließen soll. Achten Sie auf eine korrekte Rechnungsstellung,<br />

denn bei fehlenden Angaben erkennen Auftraggeber sehr<br />

schnell den unprofessionellen Laien. Das können Sie leicht<br />

vermeiden, indem Sie alle erforderlichen Pflichtangaben auf<br />

der Rechnung vermerken (s. Infokasten).<br />

NACHGEFRAGT …<br />

… bei Markus Schollmeyer, Rechtsanwalt mit<br />

Schwerpunkt Businessdevelopment <br />

Was können Gründer tun, um neue Auftraggeber zu gewinnen?<br />

Markus Schollmeyer: Sie sollten alles tun, um sich zu zeigen, sich<br />

eine Bühne suchen. In Deutschland herrscht große Vorsicht gegenüber<br />

Neulingen, viele Auftraggeber gehen lieber zu einem bekannten<br />

Namen. Daher ist es auch so wichtig, sich einen solchen zu erarbeiten.<br />

Wie genau kann man das anstellen?<br />

Markus Schollmeyer: Heute ist eine gute Homepage dazu unverzichtbar,<br />

reicht aber alleine nicht. Zusätzlich sollte man mit Visitenkarten<br />

bewaffnet auf Fachveranstaltungen oder -kongresse gehen, um dort<br />

mit potenziellen Auftraggebern ins Gespräch zu kommen. Dabei ist jeder<br />

Kontakt wertvoll, denn derjenige, der keinen Auftrag zu vergeben<br />

hat, kennt vielleicht jemanden, der gerade ein Haus bauen will.<br />

Sie sprachen von Bühne – sollte man seinen Auftritt proben?<br />

Markus Schollmeyer: Auf jeden Fall. Ich rate dazu, die Technik des<br />

Elevator Pitch anzuwenden, also innerhalb von 30 Sek<strong>und</strong>en sagen,<br />

was man tut, zum Beispiel: „Ich bin<br />

Spezialist für …“ Eine halbe Minute<br />

ist nicht lang, das muss vorher<br />

geübt werden. Außerdem: Kein<br />

Fachchinesisch sprechen, sondern<br />

so verständlich wie möglich. Ein<br />

K<strong>und</strong>e wird immer nur das kaufen,<br />

was er auch versteht.<br />

Empfehlen Sie dieser Zielgruppe,<br />

bei sozialen Netzwerken aktiv zu sein?<br />

Markus Schollmeyer: Nun – ein Xing-Profil ist auf jeden Fall ratsam.<br />

Für Facebook oder Instagram muss man schon viel Zeit investieren,<br />

wenn man sich dort erfolgreich ein gutes Image aufbauen will. Allerdings<br />

kann man dort einen authentischen Einblick in die eigene<br />

Arbeitsweise geben. Jedoch darf man sich gerade am Anfang nicht zu<br />

viel davon versprechen.


156 EXISTENZGRÜNDUNG Gewinne erwirtschaften<br />

Rechnung immer mit<br />

folgenden Angaben:<br />

Anschrift <strong>und</strong> Name des Unternehmers<br />

Anschrift <strong>und</strong> Name des Auftraggebers<br />

Eigene Steuernummer<br />

Bei Rechnungen innerhalb der EU<br />

die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />

Ausstellungsdatum der Rechnung<br />

Rechnungsnummer (muss fortlaufend erfolgen)<br />

Auftragszeitpunkt <strong>und</strong> Lieferzeitpunkt<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Aufschlüsselung der einzelnen<br />

Leistung (insbesondere anrechenbare<br />

Kosten, Honorarzone <strong>und</strong> -satz, Leistungsbild,<br />

Leistungsphasen)<br />

Entgelt der Leistung <strong>und</strong> MwSt.<br />

beziehungsweise Hinweis der Befreiung<br />

Bankverbindung<br />

Zahlungsziel (konkretes Datum)<br />

St<strong>und</strong>ensätze für freischaffende<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />

Die St<strong>und</strong>ensätze in der HOAI wurden gestrichen. Anhaltspunkte,<br />

welche St<strong>und</strong>ensätze ein Büroinhaber für sich <strong>und</strong><br />

seine Mitarbeiter nehmen muss, um wirtschaftlich über<br />

die R<strong>und</strong>en zu kommen, liefert der AHO-St<strong>und</strong>ensatzrechner<br />

(bit.ly/1RLoyFl). Dieser rechnet das Jahresgehalt eines<br />

<strong>Architekten</strong> oder Bauingenieurs in einen St<strong>und</strong>ensatz um.<br />

Demnach müsste ein junger Architekt, der ein Jahresgehalt<br />

bei einer 38-St<strong>und</strong>en-Woche von angenommen 25.000 Euro<br />

bekommt, r<strong>und</strong> 40 Euro pro St<strong>und</strong>e nehmen. Die real<br />

gezahlten St<strong>und</strong>enhonorare liegen über die Hälfte darunter.<br />

Angestellte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Glückwunsch, wenn Sie die Arbeit nicht mehr allein schaffen<br />

<strong>und</strong> sich Hilfe holen wollen. Folgende Beschäftigungsverhältnisse<br />

sind denkbar:<br />

Angestellte Mitarbeiter<br />

Mit einem Anstellungsverhältnis kommen hohe Kosten auf den<br />

Arbeitgeber zu. Dieser muss zu den Lohnkosten seiner Angestellten<br />

die sozialen Leistungen wie Lohnsteuer, Kranken-, Renten<strong>und</strong><br />

Pflegeversicherung hinzurechnen. Zudem sind Arbeitgeber<br />

verpflichtet, Mitglied in der Berufsgenossenschaft zu sein <strong>und</strong><br />

für jeden Mitarbeiter Beiträge zu entrichten. Diese Institution<br />

ist der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, hier sind alle<br />

Angestellten im Falle eines Unfalls am Arbeitsplatz versichert.<br />

Geringfügig Beschäftigte<br />

Büroarbeiten können auch von geringfügig Beschäftigten<br />

übernommen werden. Ein solches Arbeitsverhältnis wird auch<br />

Minijob genannt. Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung<br />

(450-Euro-Minijob) liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig<br />

im Monat 450 Euro nicht überschreitet. Der Arbeitgeber<br />

muss in diesem Fall seine Mitarbeiter bei der Minijobzentrale<br />

in Essen anmelden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind<br />

nur geringe Pauschalbeiträge zur Renten- <strong>und</strong> Krankenversicherung<br />

zu leisten.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Unternehmern<br />

Wegen der hohen Kosten wird es für viele Selbständige zumindest<br />

am Anfang schwierig sein, Angestellte zu beschäftigen.<br />

Es gibt aber die Möglichkeit, sich zum Beispiel eine Urlaubsvertretung<br />

oder Unterstützung bei einzelnen Projekten zu holen.<br />

Vielleicht kann man sich einen Berufskollegen suchen, der<br />

einen im Urlaub vertritt <strong>und</strong> für den man im Gegenzug auch<br />

die Urlaubsvertretung übernimmt. Die Zusammenarbeit mit<br />

Freien ist eine weitere Möglichkeit, wobei unbedingt zu prüfen<br />

ist, wen man mit ins Boot holt <strong>und</strong> ob es sich tatsächlich um<br />

einen Selbständigen handelt. Ist das nicht der Fall, können Unternehmer<br />

sehr schnell in Schwierigkeiten geraten. Wenn sich<br />

herausstellt, dass man jahrelang mit einem Scheinselbständigen<br />

zusammengearbeitet hat, müssen sämtliche Sozialversicherungsbeiträge<br />

nachträglich abgeführt werden.


LED-Flächenscheinwerfer mit bandförmiger oder breitstreuender<br />

Lichtstärkeverteilung, Schutzart IP 65. Sie überzeugen<br />

durch kompakte Form, hohe Lichtausbeute, lange Lebensdauer<br />

<strong>und</strong> Wahlmöglichkeit der Farbtemperatur. Ideal für<br />

die gleichmäßige Ausleuchtung von Flächen <strong>und</strong> Fassaden.<br />

Mehr auf www.bega.de<br />

Das gute Licht.<br />

Für die helleren Plätze.


158 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

<strong>Architekten</strong>kammern<br />

B<strong>und</strong>esarchitektenkammer<br />

<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammer<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong><br />

Stadtplanerkammer Hessen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Berlin<br />

<strong>Architekten</strong>kammer der<br />

Freien Hansestadt Bremen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer des Saarlandes<br />

<strong>Architekten</strong>kammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Niedersachsen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Sachsen<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Architekten</strong>kammer Thüringen<br />

Bayerische <strong>Architekten</strong>kammer<br />

Brandenburgische<br />

<strong>Architekten</strong>kammer<br />

Hamburgische <strong>Architekten</strong>kammer<br />

Askanischer Platz 4 · 10963 Berlin<br />

Tel. 030/263944-0 · Fax 030/263944-90<br />

Düsternbrooker Weg 71 · 24105 Kiel<br />

Tel. 0431/57065-0 · Fax 0431/57065-25<br />

Bierstadter Straße 2 · 65189 Wiesbaden<br />

Tel. 0611/1738-0 · Fax 0611/1738-40<br />

Danneckerstraße 54 · 70182 Stuttgart<br />

Tel. 0711/2196-0 · Fax 0711/2196-101<br />

Karl-Marx-Allee 78 · 10243 Berlin<br />

Tel. 030/293307-0 · Fax 030/293307-16<br />

Geeren 41/43 · 28195 Bremen<br />

Tel. 0421/170007 · Fax 0421/302692<br />

Neumarkt 11 · 66117 Saarbrücken<br />

Tel. 0681/95441-0 · Fax 0681/95441-11<br />

Alexandrinenstraße 32 · 19055 Schwerin<br />

Tel. 0385/59079-0 · Fax 0385/59079-30<br />

Friedrichswall 5 · 30159 Hannover<br />

Tel. 0511/28096-0 · Fax 0511/28096-19<br />

Zollhof 1 · 40221 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4967-0 · Fax 0211/4967-99<br />

Hindenburgplatz 6 · 55118 Mainz<br />

Tel. 06131/9960-0 · Fax 06131/614926<br />

Goetheallee 37 · 01309 Dresden<br />

Tel. 0351/31746-0 · Fax 0351/31746-44<br />

Fürstenwall 3 · 39104 Magdeburg<br />

Tel. 0391/53611-0 · Fax 0391/53611-13<br />

Bahnhofstraße 39 · 99084 Erfurt<br />

Tel. 0361/21050-0 · Fax 0361/21050-50<br />

Waisenhausstraße 4 · 80637 München<br />

Tel. 089/139880-0 · Fax 089/139880-55<br />

Kurfürstenstraße 52 · 14467 Potsdam<br />

Tel. 0331/275910 · Fax 0331/294011<br />

Grindelhof 40 · 20146 Hamburg<br />

Tel. 040/441841-0 · Fax 040/441841-44<br />

www.bak.de<br />

www.aik-sh.de<br />

www.akh.de<br />

www.akbw.de<br />

www.ak-berlin.de<br />

www.architektenkammer-bremen.de<br />

www.aksaarland.de<br />

www.architektenkammer-mv.de<br />

www.aknds.de<br />

www.aknw.de<br />

www.akrp.de<br />

www.aksachsen.org<br />

www.ak-lsa.de<br />

www.architekten-thueringen.de<br />

www.byak.de<br />

www.ak-brandenburg.de<br />

www.ak-hh.de<br />

Ingenieurkammern<br />

B<strong>und</strong>esingenieurkammer<br />

<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> Ingenieurkammer<br />

Schleswig-Holstein<br />

Baukammer Berlin<br />

Bayerische Ingenieurekammer-Bau<br />

Brandenburgische Ingenieurkammer<br />

Hamburgische<br />

Ingenieurkammer-Bau<br />

Ingenieurkammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Ingenieurkammer der<br />

Freien Hansestadt Bremen<br />

Ingenieurkammer des Saarlandes<br />

Ingenieurkammer Hessen<br />

Ingenieurkammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ingenieurkammer Niedersachsen<br />

Charlottenstraße 4 · 10969 Berlin<br />

Tel. 030/25342900 · Fax 030/25342903<br />

Düsternbrooker Weg 71 · 24105 Kiel<br />

Tel. 0431/57065-0 · Fax 0431/57065-25<br />

Gutsmuthsstraße 24 · 12163 Berlin<br />

Tel. 030/79744300 · Fax 030/79744329<br />

Nymphenburger Straße 5 · 80335 München<br />

Tel. 089/4194340 · Fax 089/41943420<br />

Schlaatzweg 1 · 14473 Potsdam<br />

Tel. 0331/743180 · Fax 0331/7431830<br />

Grindelhof 40 · 20146 Hamburg<br />

Tel. 040/41345460 · Fax 040/41345461<br />

Zellerstraße 26 · 70180 Stuttgart<br />

Tel. 0711/649710 · Fax 0711/6497155<br />

Geeren 41/43 · 28195 Bremen<br />

Tel. 0421/170090 · Fax 0421/302692<br />

Franz-Josef-Röder-Straße 9<br />

66119 Saarbrücken<br />

Tel. 0681/585313 · Fax 0681/585390<br />

Gustav-Stresemann-Ring 6<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel. 0611/974570 · Fax 0611/9745729<br />

Alexandrinenstraße 32 · 19055 Schwerin<br />

Tel. 0385/558360 · Fax 0385/5583630<br />

Hohenzollernstraße 52 · 30161 Hannover<br />

Tel. 0511/397890 · Fax 0511/3978934<br />

www.bingk.de<br />

www.aik-sh.de<br />

www.baukammerberlin.de<br />

www.bayika.de<br />

www.bbik.de<br />

www.hikb.de<br />

www.ingkbw.de<br />

www.ingenieurkammer-bremen.de<br />

www.ingenieurkammer-saarland.de<br />

www.ingkh.de<br />

www.ingenieurkammer-mv.de<br />

www.ingenieurkammer.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

159<br />

Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz<br />

Ingenieurkammer Sachsen<br />

Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt<br />

Ingenieurkammer Thüringen<br />

Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen<br />

Schusterstraße 46 – 48 · 55116 Mainz<br />

Tel. 06131/959860 · Fax 06131/9598633<br />

Annenstraße 10 · 01067 Dresden<br />

Tel. 0351/4383360 · Fax 0351/4383380<br />

Hegelstraße 23 · 39104 Magdeburg<br />

Tel. 0391/628890 · Fax 0391/6288999<br />

Flughafenstraße 4 · 99092 Erfurt<br />

Tel. 0361/228730 · Fax 0361/2287350<br />

Carlsplatz 21 · 40213 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/130670 · Fax 0211/13067150<br />

www.ingenieurkammer-rlp.de<br />

www.ing-sn.de<br />

www.ing-net.de<br />

www.ingenieure-thueringen.de<br />

www.ikbaunrw.de<br />

Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Architekten</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft für<br />

zeitgemäßes Bauen e. V.<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Wohnberatung e. V. (AGW)<br />

B<strong>und</strong> Architektur & Umwelt e. V. (BAU)<br />

B<strong>und</strong> der Ingenieure des Gartenbaues<br />

<strong>und</strong> der Landespflege e. V. (BIG)<br />

B<strong>und</strong> Deutscher <strong>Architekten</strong> BDA<br />

B<strong>und</strong> Deutscher Innenarchitekten<br />

(BDIA) e. V.<br />

B<strong>und</strong> Deutscher Landschaftsarchitekten<br />

e. V. (BDLA)<br />

B<strong>und</strong>esverband Bildender<br />

Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler e. V. (BBK)<br />

DenkmalAkademie e. V.<br />

Walkerdamm 17 · 24103 Kiel<br />

Tel. 0431/663690 · Fax 0431/6636969<br />

Adenauerallee 113 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/264011 · Fax 0228/264012<br />

Eiswerderstraße 13 · 13585 Berlin<br />

Tel. 030/3224279 · Fax 0331/68078735<br />

Claire-Waldoff-Straße 7 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/31904-585 · Fax 030/31904-588<br />

Köpenicker Straße 48/49 · 10179 Berlin<br />

Tel. 030/2787990 · Fax 030/27879915<br />

Königswinterer Straße 675 · 53227 Bonn<br />

Tel. 0228/908294-0 · Fax 0228/908294-20<br />

Köpenicker Straße 48/49 · 10179 Berlin<br />

Tel. 030/278715-0 · Fax 030/278715-55<br />

Weberstraße 61 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/216107 · Fax 0228/216105<br />

Schloss Romrod · 36329 Romrod<br />

Tel. 06636/9181914 · Fax 06636/9181919<br />

www.arge-sh.de<br />

www.agw.de<br />

www.bau-architekten.de<br />

www.gartenbauingenieure.de<br />

www.bda-architekten.de<br />

www.bdia.de<br />

www.bdla.de<br />

www.bbk-b<strong>und</strong>esverband.de<br />

www.denkmalakademie.de<br />

UNIKA GmbH<br />

Am Opel-Prüffeld 3<br />

63110 Rodgau<br />

Telefon (06106) 28 09 10<br />

Telefax (06106) 28 09 90<br />

Mauerwerk<br />

Natürlich. Wirtschaftlich. Sicher.<br />

www.unika-kalksandstein.de


160<br />

ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Deutscher Werkb<strong>und</strong> e. V.<br />

urbanicom – Deutscher Verein für<br />

Stadtentwicklung <strong>und</strong> Handel e. V.<br />

Verband Deutscher <strong>Architekten</strong> e. V. (VDA)<br />

Vereinigung Freischaffender<br />

<strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V.<br />

Vereinigung für Stadt-, Regional <strong>und</strong><br />

Landesplanung e. V.<br />

Brehmstraße 27 · 64291 Darmstadt<br />

Tel. 06151/670250 · Fax 06151/670260<br />

Fasanenstraße 85 · 10623 Berlin<br />

Tel. 030/31510268 · Fax 030/3151077268<br />

Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />

Tel. 089/57007-0 · Fax 089/57007-260<br />

Turmstraße 33 · 10551 Berlin<br />

Tel. 030/39494019 · Fax 030/39494039<br />

Yorckstraße 82 · 10965 Berlin<br />

Tel. 030/2787468-0 · Fax 030/2787468-13<br />

www.deutscher-werkb<strong>und</strong>.de<br />

www.urbanicom.de<br />

www.vda-architekten.de<br />

www.vfa-architekten.de<br />

www.srl.de<br />

Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Bauingenieure</strong><br />

B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure<br />

für Bautechnik e. V. (BVPI)<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />

Verkehrsingenieure e. V. (BSVI)<br />

B<strong>und</strong> der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Kulturbau e. V. (BWK)<br />

Deutsche Verkehrswissenschaftliche<br />

Gesellschaft e. V. (DVWG)<br />

Verband Deutscher Eisenbahn-<br />

Ingenieure e. V. (VDEI)<br />

Verband Deutscher Vermessungsingenieure<br />

e. V. (VDV)<br />

Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. (ZBI)<br />

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />

Tel. 030/3198914-0 · Fax 030/3198914-19<br />

Eichstraße 19 · 30161 Hannover<br />

Tel. 0511/312604 · Fax 0511/3885142<br />

Mies-van-der-Rohe-Straße 17 · 52074 Aachen<br />

Tel. 024/8025909<br />

Leipziger Straße 61 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/2936060 · Fax 030/29360629<br />

Kaiserstraße 61 · 60327 Frankfurt (Main)<br />

Tel. 069/236171 · Fax 069/231219<br />

Weyerbuschweg 23 · 42115 Wuppertal<br />

Tel. 0202/7160579 · Fax 0202/7160579<br />

Bismarckstraße 102 · 10625 Berlin<br />

Tel. 030/34781316 · Fax 030/34781317<br />

www.bvpi.de<br />

www.bsvi.de<br />

www.bwk-b<strong>und</strong>.de<br />

www.dvwg.de<br />

www.vdei.de<br />

www.vdv-online.de<br />

www.zbi-berlin.de<br />

Berufs- <strong>und</strong> Interessenverbände für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

Alt hilft Jung e. V.<br />

B<strong>und</strong> Deutscher Baumeister, <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure e. V. (BDB)<br />

B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe<br />

B<strong>und</strong>esverband Deutscher Sachverständiger<br />

<strong>und</strong> Fachgutachter e. V. (BDSF)<br />

B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher<br />

Ingenieure (BFI)<br />

B<strong>und</strong>esverband Junger Unternehmer der ASU e. V.<br />

Dachverband Integratives Planen <strong>und</strong><br />

Bauen e. V. (DIPB)<br />

Union Beratender Ingenieure e. V. (U.B.I.-D.)<br />

Verband Beratender Ingenieure (VBI)<br />

Verband Deutscher <strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong><br />

Ingenieurvereine e. V. (DAI)<br />

Verband Deutscher Sicherheitsingenieure<br />

e. V. (VDSI)<br />

Verband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong><br />

<strong>Architekten</strong> e. V. (VSIA)<br />

Verband Unabhängig Beratender<br />

Ingenieure <strong>und</strong> Consultants e. V. (VUBIC)<br />

Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)<br />

Vereinigung zur Förderung des Deutschen<br />

Brandschutzes e. V.<br />

Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V. (WJD)<br />

Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft<br />

für Bauwerkserhaltung<br />

<strong>und</strong> Denkmalpflege e. V. (WTA)<br />

Kennedyallee 62 – 70 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/3771097 · Fax 0228/3771258<br />

Willdenowstraße 6 · 12203 Berlin<br />

Tel. 030/8418970 · Fax 030/84189722<br />

Reinhardtstraße 34 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/2844440 · Fax 030/284444-78<br />

Käppelinstraße 12 – 14 · 79576 Weil am Rhein<br />

Tel. 07621/7700715 · Fax 07621/7700716<br />

Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />

Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />

Charlottenstraße 24 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/30065-0 · Fax 030/30065-490<br />

Eugenstraße 42 · 70794 Filderstadt<br />

Tel. 0711/706336 · Fax 0711/2205633<br />

Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />

Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />

Budapester Straße 31 · 10787 Berlin<br />

Tel. 030/260620 · Fax 030/26062100<br />

Keithstraße 2 – 4 · 10787 Berlin<br />

Tel. 030/21473174 · Fax 030/21473182<br />

Albert-Schweitzer-Allee 33 · 65203 Wiesbaden<br />

Tel. 0611/15755-0 · Fax 0611/15755-79<br />

Rheinstraße 129 c · 76275 Ettlingen<br />

Tel. 07243/39394 · Fax 07243/39395<br />

Georgenstraße 23 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/278732-0 · Fax 030/278732-20<br />

VDI-Platz 1 · 40468 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6214-0 · Fax 0211/6214-175<br />

Postfach 1231 · 48338 Altenberge<br />

Tel. 02505/2468 · Fax 02505/991636<br />

Breite Straße 29 · 10178 Berlin-Mitte<br />

Tel. 030/20308-1515 · Fax 030/20308-1522<br />

Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />

Tel. 089/57869727 · Fax 089/57869729<br />

www.althilftjung.de<br />

www.baumeister-online.de<br />

www.freie-berufe.de<br />

www.bdsf.de<br />

www.ubi-d.de<br />

www.bju.de<br />

www.dipb.de<br />

www.ubi-d.de<br />

www.vbi.de<br />

www.dai.org<br />

www.vdsi.de<br />

www.vsia.de<br />

www.vubic.de<br />

www.vdi.de<br />

www.vfdb.de<br />

www.wjd.de<br />

www.wta.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

161<br />

Bauwesen allgemein<br />

Aachener Institut für Bauschadensforschung<br />

<strong>und</strong> angewandte Bauphysik gGmbH (AIBau)<br />

agenda4-eCommunity e. V. c/o DV –<br />

Gesellschaft des Deutschen Verbandes<br />

für Wohnungswesen, Städtebau <strong>und</strong><br />

Raumordnung mbH<br />

Arbeitsgemeinschaft Ökologischer<br />

Forschungsinstitute im Energie- <strong>und</strong><br />

Umweltzentrum<br />

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />

(BG BAU)<br />

B<strong>und</strong>esamt für Bauwesen <strong>und</strong> Raumordnung<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung<br />

<strong>und</strong> -prüfung (BAM)<br />

B<strong>und</strong>esarbeitskreis Altbauerneuerung e. V.<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr <strong>und</strong> digitale<br />

Infrastruktur, Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Industrie e. V. (BDI)<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung Bauwirtschaft –<br />

Das deutsche Ausbau-Handwerk<br />

Deutsche UNESCO-Kommission<br />

Deutscher Verband für Materialforschung<br />

<strong>und</strong> -prüfung e. V. (DVM)<br />

Deutscher Verband für Schweißen <strong>und</strong><br />

verwandte Verfahren e. V.<br />

Deutscher Verband für Wohnungswesen,<br />

Städtebau <strong>und</strong> Raumordnung e. V.<br />

Theresienstraße 19 · 52072 Aachen<br />

Tel. 0241/910507-0 · Fax 0241/910507-20<br />

Georgenstraße 21 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20641690 · Fax 030/20641691<br />

Energie- <strong>und</strong> Umweltzentrum 1<br />

31832 Springe/Eldagsen<br />

Tel. 05044/97575 · Fax 05044/97577<br />

Hildegardstraße 29/30 · 10715 Berlin<br />

Tel. 030/85781-0 · Fax 030/85781-500<br />

Deichmanns Aue 31 – 37 · 53179 Bonn<br />

Tel. 0228/994010 · Fax 0/228/401-1270<br />

Unter den Eichen 87 · 12205 Berlin<br />

Tel. 030/8104-0 · Fax 030/8112029<br />

Elisabethweg 10 · 13187 Berlin<br />

Tel. 030/4849078-55 · Fax 030/4849078-99<br />

Invalidenstraße 44 · 10115 Berlin<br />

Tel. 030/2008-0 · Fax 030/2008-1942<br />

Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />

Tel. 030/2028-0 · Fax 030/2028-2450<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/203140 · Fax 030/20314419<br />

Colmantstraße 15 · 53115 Bonn<br />

Tel. 0228/60497-0 · Fax 0228-60497-30<br />

Unter den Eichen 87 · 12205 Berlin<br />

Tel. 030/8113066 · Fax 030/8119359<br />

Aachener Straße 172 · 40223 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/1591-0 · Fax 0211/1591-200<br />

Georgenstraße 21 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20613250 · Fax 030/20613251<br />

www.aibau.de<br />

www.deutscher-verband.org<br />

www.agoef.de<br />

www.bgbau.de<br />

www.bbr.b<strong>und</strong>.de<br />

www.bam.de<br />

www.bakaberlin.de<br />

www.bmvi.de<br />

www.bdi.eu<br />

www.bv-bauwirtschaft.de<br />

www.unesco.de<br />

www.dvm-berlin.de<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

www.deutscher-verband.org<br />

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162<br />

ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Deutsches Institut für Bautechnik (DIBT)<br />

Deutsches Institut für Normung (DIN)<br />

Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie e. V.<br />

Informationszentrum Raum <strong>und</strong> Bau der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft (IRB)<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Handwerks e. V. (ZDH)<br />

Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB)<br />

Kolonnenstraße 30 L · 10829 Berlin<br />

Tel. 030/7873-00 · Fax 030/78730320<br />

Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />

Tel. 030/2601-0 · Fax 030/2601-1231<br />

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />

Tel. 030/21286-0 · Fax 030/21286240<br />

Nobelstraße 12 · 70569 Stuttgart<br />

Tel. 0711/9702500 · Fax 0711/9702508<br />

Palmengartenstraße 5 – 9<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/7431-0 · Fax 069/7431-2944<br />

Mohrenstraße 20/21 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20619-0 · Fax 030/20619-460<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-420<br />

www.dibt.de<br />

www.din.de<br />

www.bauindustrie.de<br />

www.irb.fraunhofer.de<br />

www.kfw.de<br />

www.zdh.de<br />

www.zdb.de<br />

Fachgebiet Ausbau <strong>und</strong> Fassade<br />

Bauwerksabdichtung im Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie e. V. (BFA)<br />

B<strong>und</strong>esarbeitskreis Trockenbau (BAKT)<br />

B<strong>und</strong>esindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik e. V. (BDH)<br />

B<strong>und</strong>esindustrieverband Heizungs-,<br />

Klima-, Sanitärtechnik / Technische<br />

Gebäudesysteme e. V. (BHKS)<br />

B<strong>und</strong>esverband Metall – Vereinigung<br />

Deutscher Metallhandwerker<br />

B<strong>und</strong>esverband der<br />

Leichtbauplattenindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband des<br />

Schornsteinfegerhandwerks<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung Bauwirtschaft –<br />

Das deutsche Ausbau-Handwerk<br />

Deutsches Institut für<br />

Treppensicherheit e. V.<br />

FVHF – Fachverband für vorgehängte<br />

hinterlüftete Fassaden<br />

Hauptverband Farbe Gestaltung<br />

Bautenschutz<br />

Industrieverband Tore Türen<br />

Zargen e. V. (TTZ)<br />

Institut für Fenstertechnik e. V. (IFT)<br />

Industrieverband Anorganische<br />

Dämmstoffe (IVAD)<br />

Industrieverband Bitumen-Dach- <strong>und</strong><br />

Dichtungsbahnen e. V. (vdd)<br />

Verband für Fassadentechnik e. V.<br />

Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

e. V. – Fachverband Dach-, Wand<strong>und</strong><br />

Abdichtungstechnik<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Handwerks e. V. (ZDH)<br />

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />

Tel. 030/21286-260 · Fax 030/21286-250<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-419<br />

Frankfurter Straße 720 – 726 · 51145 Köln<br />

Tel. 02203/93593-0 · Fax 02203/93593-22<br />

Weberstraße 33 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/94917-0 · Fax 0228/94917-17<br />

Ruhrallee 12 · 45138 Essen<br />

Tel. 0201/89619-0 · Fax 0201/89619-20<br />

Kurpfalzring 100a · 69123 Heidelberg<br />

Tel. 06221/707507 · Fax 06221/737758<br />

Westerwaldstraße 6 · 53757 Sankt Augustin<br />

Tel. 02241/3407-0 · Fax 02441/3407-10<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-419<br />

Neumühle 1 · 74638 Waldenburg<br />

Tel. 07942/94205-50 · Fax 07942/94205-51<br />

Kurfürstenstraße 129<br />

10785 Berlin-Schöneberg<br />

Tel. 030/21286281 · Fax 030/21286241<br />

Hahnstraße 70 · 60528 Frankfurt a. M.<br />

Tel. 069/66575-300 · Fax 069/66575-350<br />

Hochstraße 113 – 115 · 58095 Hagen<br />

Tel. 02331/2008-0 · Fax 02331/2008-40<br />

Theodor-Gietl-Straße 7 – 9 · 83026 Rosenheim<br />

Tel. 08031/261-0 · Fax 08031/261-290<br />

Eremitenweg 23 · 82131 Gauting<br />

Tel. 089/8505282 · Fax 089/8505282<br />

Karlstraße 21 · 60329 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/25561315 · Fax 069/25561602<br />

Ziegelhüttenstraße 67 · 64832 Babenhausen<br />

Tel. 06073/712650 · Fax 06073/712651<br />

Fritz-Reuter-Straße 1 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/398038-0 · Fax 0221/398038-99<br />

Mohrenstraße 20/21 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20619-0 · Fax 030/20619-460<br />

www.bauindustrie.de/<br />

bauwerksabdichtung<br />

www.bakt.de<br />

www.bhks.de<br />

www.bdh-koeln.de<br />

www.metallhandwerk.de<br />

www.leichtbauplatten.de<br />

www.schornsteinfeger.de<br />

www.bv-bauwirtschaft.de<br />

www.treppensicherheit.de<br />

www.fvhf.de<br />

www.farbe.de<br />

www.ttz-online.de<br />

www.ift-rosenheim.de<br />

www.ivad.de<br />

www.derdichtebau.de<br />

www.v-f-t.de<br />

www.dachdecker.de<br />

www.zdh.de<br />

Fachgebiet Betonbau<br />

BetonMarketing Deutschland GmbH<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Transportbetonindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Zementindustrie e. V.<br />

Steinhof 39 · 40699 Erkrath<br />

Tel. 0211/28048-1 · Fax 0211/28048-320<br />

Düsseldorfer Straße 50 · 47051 Duisburg<br />

Tel. 0203/99239-0 · Fax 0203/99239-97<br />

Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />

Tel. 030/28002-0 · Fax 030/28002-250<br />

www.beton.org<br />

www.transportbeton.org<br />

www.bdzement.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

163<br />

B<strong>und</strong>esverband Deutsche Beton- <strong>und</strong><br />

Fertigteilindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Estrich <strong>und</strong> Belag e. V.<br />

Deutscher Ausschuss für Stahlbeton im<br />

DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />

Deutscher Beton- <strong>und</strong><br />

Bautechnik-Verein e. V. (DBV)<br />

Fachvereinigung Deutscher<br />

Betonfertigteilbau e. V. (FDB)<br />

InformationsZentrum Beton GmbH<br />

Institut für Stahlbetonbewehrung e. V. (ISB)<br />

Verein Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ)<br />

Schloßallee 10 · 53179 Bonn<br />

Tel. 0228/95456-0 · Fax 0228/95456-90<br />

Industriestraße 19 · 53842 Troisdorf-Oberlar<br />

Tel. 02241/3973960 · Fax 02241/3973969<br />

Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />

Tel. 030/26012039 · Fax 030/26014039<br />

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />

Tel. 030/236096-0 · Fax 030/236096-23<br />

Schloßallee 10 · 53179 Bonn<br />

Tel. 0228/95456-56 · Fax 0228/95456-90<br />

Steinhof 39 · 40699 Erkrath<br />

Tel. 0211/28048–1 · Fax 0211/28048–320<br />

Kaiserswerther Straße 137 · 740474 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4564256 · Fax 0211/4564218<br />

Tannenstraße 2 · 40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4578-1 · Fax 0211/4578-296<br />

www.betoninfo.de<br />

www.beb-online.de<br />

www.dafstb.de<br />

www.betonverein.de<br />

www.fdb-fertigteilbau.de<br />

www.eBeton.de<br />

www.isb-ev.de<br />

www.vdz-online.de<br />

Fachgebiet Energieberatung<br />

AGFW – Der Energieeffizienzverband<br />

für Wärme, Kälte <strong>und</strong> KWK e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Solarwirtschaft<br />

Energieforum (BSW)<br />

B<strong>und</strong>esverband Wärmepumpe (BWP) e. V.<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Fachinstitut Gebäude-Klima e. V.<br />

Fördergemeinschaft Dämmtechnik<br />

Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz e. V.<br />

Stresemannallee 28 · 60596 Frankfurt<br />

Tel. 069/6304-1 · Fax 069/6304-391<br />

Stralauer Platz 34 · 10243 Berlin<br />

Tel. 030/2977788-0 · Fax 030/2977788-9<br />

Französische Straße 47 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/208799711 · Fax 030/208799712<br />

Chausseestraße 128a · 10115 Berlin<br />

Tel. 030/726165-600 · Fax 030/726165-699<br />

Danziger Straße 20<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. 07142/788899-0 · Fax 07142/788899-19<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-547 · Fax 030/20314-521<br />

www.agfw.de<br />

www.solarwirtschaft.de<br />

www.waermepumpe.de<br />

www.deutsche-energie-agentur.de<br />

www.fgk.de<br />

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164 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V.<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />

Industrieverband Anorganische Dämmstoffe<br />

(IVAD)<br />

Zentrum für Umweltbewusstes Bauen<br />

e. V., Verein an der Universität Kassel<br />

Lochhamer Schlag 4 · 82166 Gräfelfing<br />

Tel. 089/85800-0 · Fax 089/85800-40<br />

Nobelstraße 12 · 70569 Stuttgart<br />

Tel. 0711/970-00 · Fax 0711/970-3395<br />

Eremitenweg 23 · 82131 Gauting<br />

Tel. 089/8505282 · Fax 089/8505282<br />

Gottschalkstraße 28 a · 34127 Kassel<br />

Tel. 0561/804-3189 · Fax 0561/804-3187<br />

www.fiw-muenchen.de<br />

www.bauphysik.de<br />

www.ivad.de<br />

www.zub-kassel.de<br />

Fachgebiet Holzbau<br />

B<strong>und</strong> Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />

im Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB)<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Holzforschung e. V. (DGFH)<br />

Gesamtverband<br />

Deutscher Holzhandel e. V.<br />

Hauptverband der Deutschen Holz <strong>und</strong> Kunststoffe<br />

verarbeitenden Industrie <strong>und</strong> verwandter<br />

Industriezweige e. V. (HDH)<br />

Informationsdienst Holz<br />

Studiengemeinschaft Holzleimbau e. V.<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-0 · Fax 030/20314-560<br />

Bayerstraße 57 – 59 · 80335 München<br />

Tel. 089/516170-0 · Fax 089/531657<br />

Am Weidendamm 1a · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/72625800 · Fax 030/72625888<br />

Flutgraben 2 · 53604 Bad Honnef<br />

Tel. 02224/9377-0 · Fax 02224/9377-77<br />

Godesberger Allee 142 – 148 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/30838-0 · Fax 0228/30838-30<br />

Elfriede-Stremmel-Straße 69 · 42369 Wuppertal<br />

Tel. 0202/9783581 · Fax 0202/9783579<br />

www.bdz-holzbau.de<br />

www.dgfh.de<br />

www.holzhandel.de<br />

www.hdh-ev.de<br />

www.infoholz.de<br />

www.brettschichtholz.de<br />

Fachgebiet Mauerwerksbau<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Ziegelindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Kalksandsteinindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Leichtzuschlag-Industrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Porenbetonindustrie e. V.<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Mauerwerksbau e. V. (DGFM)<br />

Annastraße 67 – 71 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/934674-0 · Fax 0221/934674-10<br />

Schaumburg-Lippe-Straße 4 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/91493-0 · Fax 0228/91493-28<br />

Entenfangweg 15 · 30419 Hannover<br />

Tel. 0511/27954-0 · Fax 0511/27954-54<br />

Gerhard-Koch-Straße 2 · 73760 Ostfildern<br />

Tel. 0711/32732-100 · Fax 0711/32732-127<br />

Entenfangweg 15 · 30419 Hannover<br />

Tel. 0511/390897-7 · Fax 0511/390897-90<br />

Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />

Tel. 030/253596-40 · Fax 030/253596-45<br />

www.kalk.de<br />

www.ziegel.de<br />

www.kalksandstein.de<br />

www.leichtzuschlag.de<br />

www.bv-porenbeton.de<br />

www.dgfm.de<br />

Fachgebiet Stahlbau<br />

Bauen mit Stahl e. V.<br />

Bauforumstahl e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Brandschutz e. V.<br />

Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)<br />

im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />

Deutscher Stahlbau-Verband (DSTV)<br />

Deutscher Verband für Schweißen <strong>und</strong><br />

verwandte Verfahren e. V.<br />

Industrieverband für Bausysteme im<br />

Metallleichtbau e. V. (IFBS)<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

Stahl-Zentrum<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6707-828 · Fax 0211/6707-829<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6707-828 · Fax 0211/6707-829<br />

Lortzingstraße 1 · 45884 Gelsenkirchen<br />

Tel. 0209/3196683 · Fax 0209/3196681<br />

Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />

Tel. 030/26012039 · Fax 030/26014039<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6707-800 · Fax 0211/67078-20<br />

Aachener Straße 172 · 40223 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/1591-0 · Fax 0211/1591-200<br />

Max-Planck-Straße 4 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/91427-0 · Fax 0211/91427-27<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6707-835 · Fax 0211/6707-344<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6707-0 · Fax 0211/6707-310<br />

Kaiserswerther Straße 137 · 40474 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4347-54 · Fax 0211/4347-57<br />

www.bauen-mit-stahl.de<br />

www.bauforumstahl.de<br />

www.bv-brandschutz.de<br />

www.dafstb.de<br />

www.deutscherstahlbau.de<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

www.ifbs.de<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

www.stahl-online.de<br />

www.wv-stahlrohre.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

165<br />

Fachgebiet Tiefbau, Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Pflasterklinker e. V.<br />

B<strong>und</strong> der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Kulturbau – (BWK) e. V.<br />

B<strong>und</strong>esindustrieverband Heizungs-,<br />

Klima-, Sanitärtechnik / Technische<br />

Gebäudesysteme e. V. (BHKS)<br />

B<strong>und</strong>esverband Boden e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)<br />

BDE – B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Entsorgungs-, Wasser- <strong>und</strong> Rohstoffwirtschaft e. V.<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung der Firmen im Gas- <strong>und</strong> Wasserfach<br />

e. V. (FIGAWA)<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.<br />

Deutsche Bodenk<strong>und</strong>liche Gesellschaft (DBG)<br />

Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V.<br />

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />

Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong><br />

Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser <strong>und</strong> Abfall e. V. (DWA)<br />

Schaumburg-Lippe-Straße 4 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/91493-16 · Fax 0228/91493-28<br />

Mies-van-der-Rohe-Straße 17 · 52074 Aachen<br />

Tel. 0241/8025909<br />

Weberstraße 33 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/94917-0 · Fax 0228/94917-17<br />

Adelheidisstraße 16 · 53757 St. Augustin<br />

Tel. 02241/3971905 · Fax 02241/3971909<br />

Reinhardtstraße 32 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/300199-0 · Fax 030/300199-3900<br />

Behrenstraße 29 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/5900335-0 · Fax 030/5900335-99<br />

Marienburger Straße 15 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/37668-20 · Fax 0221/37668-60<br />

Annastraße 67 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/9346740 · 0211/934674-10 + 14<br />

Wilhelmstraße 19 · 26121 Oldenburg<br />

Tel. 0441/25700 · Fax 0441/2489828<br />

Gutenbergstraße 43 · 45128 Essen<br />

Tel. 0201/782723 · Fax 0201/782743<br />

Hausmannplatz 4 · 45130 Essen<br />

Tel. 0201/879690 · Fax 0201/87969-20<br />

Josef-Wirmer Straße 1 – 3 · 53123 Bonn<br />

Tel. 0228/9188-5 · Fax 0228/9188-990<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />

Tel. 02242/872-333 · Fax 02242/872-135<br />

www.pflasterziegel.de<br />

www.bwk-b<strong>und</strong>.de<br />

www.bhks.de<br />

www.bvboden.de<br />

www.bdew.de<br />

www.bde-berlin.de<br />

www.figawa.de<br />

www.kalk.de<br />

www.dbges.de<br />

www.dggt.de<br />

www.baederportal.com<br />

www.dvgw.de<br />

www.dwa.de<br />

Alle wichtigen Informationen über LVT-Designbeläge auf einen Blick.<br />

www.project-floors.com/architektenservice


166 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e. V.<br />

(FGR)<br />

Fachgemeinschaft Hydrologische<br />

Wissenschaften<br />

Fachverband der<br />

Kunststoffrohr-Industrie e. V.<br />

Fachvereinigung Betonrohre <strong>und</strong><br />

Stahlbetonrohre e. V. (FBS)<br />

Fachvereinigung Betriebs- <strong>und</strong><br />

Regenwassernutzung e. V. (fbr)<br />

FRONTINUS-Gesellschaft e. V. (c/o DVGW Deutscher<br />

Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e. V.)<br />

Fachverband Feldberegnung e. V.<br />

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) e. V.<br />

Hafenbautechnische Gesellschaft e. V.<br />

Ingenieurtechnischer Verband<br />

Altlasten e. V. (ITVA)<br />

Norddeutsches Wasserzentrum e. V. (NWZ)<br />

Rohrleitungsbauverband e. V.<br />

Verband Deutscher Rohr- <strong>und</strong> Kanal-<br />

Technik-Unternehmen e. V.<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

Zentralverband Sanitär Heizung Klima<br />

Im Leuschnerpark 4 · 64347 Griesheim<br />

Tel. 06155/605225 · Fax 06155/605226<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />

Tel. 02242/8720<br />

Kennedyallee 1 – 5 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/91477-0 · Fax 0228/211309<br />

Schlossallee 10 · 53179 Bonn<br />

Tel. 0228/95456-54 · Fax 0228/95456-43<br />

Havelstraße 7 A · 64295 Darmstadt<br />

Tel. 06151/339257 · Fax 06151/339258<br />

mail: info@fbr.de<br />

Josef-Wirmer-Straße 1 – 3 · 53123 Bonn<br />

Tel. 0228/9188-666 · Fax 0228/9188-92-666<br />

Hans-Böckler-Allee 20<br />

30173 Hannover<br />

Tel.: 0511 / 3665-4328<br />

Varrentrappstraße 40-42 · 60486 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069/7917-0 · Fax 069/7917-232<br />

Neuer Wandrahm 4 · 20457 Hamburg<br />

Tel. 040/42847-2178 · Fax 040/42847-2179<br />

Lehrter Straße 46 · 10557 Berlin<br />

Tel. 030/48638280 · Fax 030/48638282<br />

Moorbeerenweg 3 · 31228 Peine<br />

Tel. 05171/9055-499 · Fax 05171/9055-498<br />

Marienburger Straße 15 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/37668-20 · Fax 0221/37668-60<br />

Ludwig-Erhard-Straße 8 · 34131 Kassel<br />

Tel. 0561/2075670 · Fax 0561/20756729<br />

Kaiserswerther Straße 137 · 40474 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4347-54 · Fax 0211/4347-57<br />

Rathausallee 6 · 53757 Sankt Augustin<br />

Tel. 02241/9299-0 · Fax 02241/21351<br />

www.fgr-gussrohrtechnik.de<br />

www.fghw.de<br />

www.krv.de<br />

www.fbsrohre.de<br />

www.fbr.de<br />

www.frontinus.de<br />

www.gdch.de<br />

www.htg-online.de<br />

www.itv-altlasten.de<br />

www.n-w-z.de<br />

www.rohrleitungsbauverband.de<br />

www.vdrk.de<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

www.wasserwaermeluft.de<br />

Fachgebiet Verkehrswesen<br />

Arbeitsgemeinschaft der Bitumen-<br />

Industrie e. V. (ARBIT)<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />

B<strong>und</strong>esfachabteilung (BFA) Straßenbau<br />

im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Baumaschinen-, Baugeräte<strong>und</strong><br />

Industriemaschinen-Firmen e. V. (BBI)<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />

Verkehrsingenieure BSVI e. V.<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Geotechnik e. V. (DGGT)<br />

Deutsche Verkehrswissenschaftliche<br />

Gesellschaft e. V. (DVWG)<br />

Deutscher Asphaltverband e. V. (DAV)<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />

Verkehrswesen (FGSV)<br />

Straßen- <strong>und</strong> Tiefbaugewerbe im Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

Verband Deutscher Eisenbahn-<br />

Ingenieure e. V. (VDEI)<br />

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

e. V. (VDV)<br />

Steindamm 55 · 20099 Hamburg<br />

Tel. 040/2802939 · Fax 040/2802125<br />

Brüderstraße 53 · 51427 Bergisch Gladbach<br />

Tel. 02204/430 · Fax 02204/43673<br />

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin<br />

Tel. 030/212860 · Fax 030/21286240<br />

Adenauerallee 45 · 53113 Bonn<br />

Tel. 0228/223469 · Fax 0228/225601<br />

Eichstraße 19 · 30161 Hannover<br />

Tel. 0511/312604 · Fax 0511/3885142<br />

Gutenbergstraße 43 · 45128 Essen<br />

Tel. 0201/782723 · Fax 0201/782743<br />

Leipziger Straße 61 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/2936060 · Fax 030/29360629<br />

Schieffelingsweg 6 · 53123 Bonn<br />

Tel. 0228/979650 · Fax 0228/9796511<br />

Konrad-Adenauer-Straße 13 · 50996 Köln<br />

Tel. 0221/93583-0 · Fax 0221/9358373<br />

Kronenstraße 55 – 58 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20314-553 · Fax 030/20314-563<br />

Kaiserstraße 61 · 60327 Frankfurt (Main)<br />

Tel. 069/236171 · Fax 069/231219<br />

Kamekestraße 37 – 39 · 50672 Köln<br />

Tel. 0221/57979-0 · Fax 0221/514272<br />

www.arbit.de<br />

www.bast.de<br />

www.bauindustrie.de/strassenbau<br />

www.bbi-online.org<br />

www.bsvi.de<br />

www.dggt.de<br />

www.dvwg.de<br />

www.asphalt.de<br />

www.fgsv.de<br />

www.bfg-strassenbau.de<br />

www.vdei.de<br />

www.vdv.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

167<br />

Sonstige Fachgebiete<br />

Institut Bauen <strong>und</strong> Umwelt e. V.<br />

Institut für Bauen mit Kunststoffen<br />

Beratungsstelle für<br />

Gussasphaltanwendungen e. V.<br />

B<strong>und</strong> der Öffentlich bestellten<br />

Vermessungsingenieure e. V. (BDVI)<br />

B<strong>und</strong>esverband Baustoffe, Steine <strong>und</strong><br />

Erden e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Gipsindustrie e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Flachglas e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband Glasindustrie e. V.<br />

Deutsche Bauchemie e. V.<br />

Deutscher Gießereiverband e. V. (DGV)<br />

FMI Fachverband Mineralwolleindustrie<br />

e. V.<br />

PlasticsEurope Deutschland e. V.<br />

Rheinufer 108 · 53639 Königswinter<br />

Tel. 02223/296679-0 · Fax 02223/296679-1<br />

Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/2556-1360<br />

Dottendorfer Straße 86 · 53129 Bonn<br />

Tel. 0228/239899 · Fax 0228/239399<br />

Luisenstraße 46 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/2408383 · Fax 030/24083859<br />

Kochstraße 6 – 7 · 10969 Berlin<br />

Tel. 030/7261999-0 · Fax 030/7261999-1<br />

Birkenweg 13 · 64295 Darmstadt<br />

Tel. 06151/36682-0 · Fax 06151/36682-22<br />

Mülheimer Straße 1 · 53840 Troisdorf<br />

Tel. 02241/8727-0 · Fax 02241/8727-10<br />

Am Bonneshof 5 · 40474 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/4796-134 · Fax 0211/9513751<br />

Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/2556-1318 · Fax 069/2556-1319<br />

Sohnstraße 70 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6871-0 · Fax 0211/6871-333<br />

Luisenstraße 44 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/27594452 · Fax 030/28041956<br />

Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />

Tel. 069/2556-1307<br />

www.bau-umwelt.com<br />

www.ibk-darmstadt.de<br />

www.gussasphalt.de<br />

www.bdvi.de<br />

www.bvbaustoffe.de<br />

www.gipsindustrie.de<br />

www.b<strong>und</strong>esverband-flachglas.de<br />

www.bvglas.de<br />

www.deutsche-bauchemie.de<br />

www.dgv.de<br />

www.fmi-mineralwolle.de<br />

www.plasticseurope.de


168 ADRESSEN Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

Gesamtverband Kunststoffverarbeitende<br />

Industrie e. V. (GKV)<br />

B<strong>und</strong>esverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V. (Miro)<br />

Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH)<br />

Industrieverband Steine <strong>und</strong> Erden e. V.<br />

WirtschaftsVereinigung Metalle e. V.<br />

Initiative Zink<br />

vero – Verband der Bau- <strong>und</strong> Rostoffindustrie e. V.<br />

Kaiser-Friedrich-Promenade 43<br />

61348 Bad Homburg<br />

Tel. 06172/926661 · Fax 06172/926674<br />

Annastraße 67 – 71 · 50968 Köln<br />

Tel. 0221/934674-60 · Fax 0221/934674-64<br />

Kurpfalzring 100a · 69123 Heidelberg<br />

Tel. 06221/776071 · Fax 06221/775106<br />

Friedrich-Ebert-Straße 11 – 13<br />

67433 Neustadt/Weinstraße<br />

Tel. 06321/852-0 · Fax 06321/852-290<br />

Am Bonneshof 5 · 40474 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/47960 · Fax 0211/479625176<br />

Düsseldorfer Straße 50 · 47051 Duisburg<br />

Tel. 0203/ 992 39-0 · Fax 0203/9 92 39-97<br />

www.gkv.de<br />

www.bv-miro.org<br />

www.styropor.de<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

www.initiative-zink.de<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

Existenzgründung<br />

Alt hilft Jung e. V.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Freien Berufe e. V. (BFB)<br />

B<strong>und</strong>esverband Freiberuflicher<br />

Ingenieure e. V. (BFI)<br />

B<strong>und</strong>esverband Junger Unternehmer der ASU e. V.<br />

Gesamtverband der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft e. V.<br />

Verband selbständiger Ingenieure<br />

<strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> (VSIA)<br />

Vereinigung Freischaffender<br />

<strong>Architekten</strong> Deutschlands e. V.<br />

Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V. (WJD)<br />

Kennedyallee 62 – 70 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/3771097 · Fax 0228/3771258<br />

Reinhardtstraße 34 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/284444-0 · Fax 030/284444-78<br />

Edelsbergstraße 8 · 80686 München<br />

Tel. 089/570070 · Fax 089/57007260<br />

Charlottenstraße 24 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/30065-0 · Fax 030/30065-490<br />

Wilhelmstraße 43/43G · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/20205000 · Fax 030/20206000<br />

Rheinstraße 129 c · 76275 Ettlingen<br />

Tel. 07243/39394 · Fax 07243/39395<br />

Turmstraße 33 · 10551 Berlin<br />

Tel. 030/39494019 · Fax 030/39494039<br />

Breite Straße 29 · 10178 Berlin-Mitte<br />

Tel. 030/20308-1515 · Fax 030/20308-1522<br />

www.althilftjung.de<br />

www.freie-berufe.de<br />

www.ubi-d.de<br />

www.bju.de<br />

www.gdv.de<br />

www.vsia.de<br />

www.vfa-architekten.de<br />

www.wjd.de<br />

Institutionen der Studienförderung<br />

Alfried Krupp von Bohlen <strong>und</strong><br />

Halbach-Stiftung e. V.<br />

Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst e. V. (DAAD)<br />

Deutsches Studentenwerk e. V.<br />

Evangelisches Studienwerk Villigst e. V.<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.<br />

Friedrich-Naumann-Stiftung e. V.<br />

Hanns-Seidel-Stiftung e. V.<br />

Hans-Böckler-Stiftung e. V.<br />

Heinrich-Böll-Stiftung e. V.<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.<br />

Stifterverband für die<br />

Deutsche Wissenschaft e. V.<br />

Studienförderwerk Klaus Murmann der Stiftung<br />

der Deutschen Wirtschaft e. V. (SDW)<br />

Studienstiftung des deutschen Volkes<br />

Hügel 15 · 45133 Essen<br />

Tel. 0201/188-0 · Fax 0201/412587<br />

Kennedyallee 50 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/882-0 · Fax 0228/882-444<br />

Monbijouplatz 11 · 10178 Berlin<br />

Tel. 030/297727-0 · Fax 030/297727-99<br />

Iserlohner Straße 25 · 58239 Schwerte<br />

Tel. 02304/755-196 · Fax 02304/755-250<br />

Godesberger Allee 149 · 53170 Bonn<br />

Tel. 0228/883-0 · Fax 0228/883-432<br />

Karl-Marx-Straße 2 · 14482 Potsdam<br />

Tel. 0331/7019-0 · Fax 0331/7019-188<br />

Lazarettstraße 33 · 80636 München<br />

Tel. 089/1258-0 · Fax 089/1258-338<br />

Hans-Böckler-Straße 39 · 40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/7778-0 · Fax 0211/7778-120<br />

Schumannstraße 8 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/28534-0 · Fax 030/28534-109<br />

Rathausallee 12 · 53757 Sankt Augustin<br />

Tel. 02241/246-0 · Fax 02241/246-2591<br />

Barkhovenallee 1 · 45239 Essen<br />

Tel. 0201/8401-0 · Fax 0201/8401-301<br />

Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />

Tel. 030/2033-1540 · Fax 030/2033-1555<br />

Ahrstraße 41 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/82096-0 · Fax 0228/82096-103<br />

www.krupp-stiftung.de<br />

www.daad.de<br />

www.studentenwerke.de<br />

www.evstudienwerk.de<br />

www.fes.de<br />

www.fnst.org<br />

www.hss.de<br />

www.boeckler.de<br />

www.boell.de<br />

www.kas.de<br />

www.stifterverband.org<br />

www.sdw.org<br />

www.studienstiftung.de


ADRESSEN<br />

Wichtige Adressen im Bauwesen<br />

169<br />

Institutionen der Studienförderung im Ausland<br />

Alfried Krupp von Bohlen <strong>und</strong><br />

Halbach-Stiftung e. V.<br />

Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst e. V. (DAAD)<br />

Evangelisches Studienwerk Villigst e. V.<br />

Fulbright-Kommission<br />

Hans-Böckler-Stiftung e. V.<br />

InterSwop – Vermittlung von Auslandsaufenthalten<br />

zur Förderung der<br />

intenationalen Zusammenarbeit e. V.<br />

Stifterverband für die Deutsche<br />

Wissenschaft e. V.<br />

Studienförderwerk Klaus Murmann der<br />

Stiftung der Deutschen Wirtschaft e. V. (SDW)<br />

Studienstiftung des deutschen Volkes<br />

Hügel 15 · 45133 Essen<br />

Tel. 0201/188-0 · Fax 0201/412587<br />

Kennedyallee 50 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/882-0 · Fax 0228/882-444<br />

Iserlohner Straße 25 · 58239 Schwerte<br />

Tel. 02304/755-196 · Fax 02304/755-250<br />

Oranienburger Straße 13 – 14 · 10178 Berlin<br />

Tel. 030/284443-0 · Fax 030/284443-42<br />

Hans-Böckler-Straße 39 · 40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/7778-0 · Fax 0211/7778-120<br />

Osterstraße 42 · 20259 Hamburg<br />

Tel. 040/4108028 · Fax 040/4108029<br />

Barkhovenallee 1 · 45239 Essen<br />

Tel. 0201/8401-0 · Fax 0201/8401-301<br />

Breite Straße 29 · 10178 Berlin<br />

Tel. 030/2033-1540 · Fax 030/2033-1555<br />

Ahrstraße 41 · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228/82096-0 · Fax 0228/82096-103<br />

www.krupp-stiftung.de<br />

www.daad.de<br />

www.evstudienwerk.de<br />

www.fulbright.de<br />

www.boeckler.de<br />

www.interswop.de<br />

www.stifterverband.org<br />

www.sdw.org<br />

www.studienstiftung.de<br />

Frauen im Ingenieurberuf<br />

B<strong>und</strong>esverband der Frau im freien<br />

Beruf <strong>und</strong> Management e. V. (BFBM)<br />

Deutscher Akademikerinnenb<strong>und</strong> e. V.<br />

(DAB) – Arbeitskreis: Frauen in<br />

Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />

Deutscher Ingenieurinnenb<strong>und</strong> e. V. (DIB)<br />

Deutsches Gründerinnen Forum e. V.<br />

c/o Prospektiv GmbH<br />

Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring<br />

Frauen im Ingenieurberuf (FIB) im VDI<br />

Frauen in Naturwissenschaft <strong>und</strong><br />

Technik e. V. (NUT)<br />

Gesellschaft Deutscher Akademikerinnen<br />

e. V. (GDA)<br />

Kompetenzzentrum Technik –<br />

Diversity –Chancengleichheit e. V.<br />

Feministische Organisaton von<br />

Architektinnen <strong>und</strong><br />

Planerinnen e. V. (FOPA )<br />

Friedrichstraße 200 · 10117 Berlin<br />

Tel. 030/22335583 · Fax 030/22335050<br />

Mommsenstraße 41 · 10629 Berlin<br />

Tel. 030/31016441 · Fax 030/31015996<br />

Postfach 110 305 · 64218 Darmstadt<br />

Tel. 0700/34238342 · Fax 0700/34238342<br />

Friedensplatz 6 · 44135 Dortm<strong>und</strong><br />

Tel. 0231/556976-0 · Fax 0231/556976-30<br />

Bogenallee 11 · 20144 Hamburg<br />

Tel. 040/42838-7990 · Fax 040/42838-7991<br />

Postfach 10 11 39 · 40002 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/6214-272 · Fax 0211/6214-176<br />

Greifswalder Straße 4 · 10405 Berlin<br />

Tel. 030/2044458 · Fax 030/43725411<br />

Pfauengasse 10 · 93047 Regensburg<br />

Tel. 0941/55922 · Fax 0941/563417<br />

Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10<br />

33602 Bielefeld<br />

Tel. 0521/106-7322 · Fax 0521/106-7171<br />

c/o Prof. Ruth Becker, FG Frauenforschung<br />

<strong>und</strong> Wohnungswesen, Fakultät Raumplanung,<br />

Universität Dortm<strong>und</strong> · Fax 0231/7552620<br />

44221 Dortm<strong>und</strong> · Tel. 0231/755-5430<br />

www.bfbm.de<br />

www.dab-ev.org<br />

www.dibev.de<br />

www.dgfev.de<br />

www.expertinnen-beratungsnetz.de<br />

www.vdi.de/fib<br />

www.nut.de<br />

www.gesellschaft-deutscherakademikerinnen.de<br />

www.frauen-technik-impulse.de<br />

www.fopa-dortm<strong>und</strong>.de<br />

EINZIGARTIGE<br />

WÜNSCHE?<br />

SPEZIELLER<br />

STIL?<br />

BESONDERE<br />

ANSPRÜCHE?<br />

interior solutions aus Glas für Badwelt | Wohnwelt | Arbeitswelt<br />

Alois Heiler GmbH | Kirrlacher Straße 21 | 68753 Waghäusel | Tel.: 07254 93220 | E-Mail: info@heiler-glas.de | www.heiler-glas.de


170 WEITERBILDUNGS- UND MASTERSTUDIENGÄNGE<br />

… für <strong>Architekten</strong><br />

… für <strong>Bauingenieure</strong><br />

Planung nachhaltiger Gebäude<br />

Beuth Hochschule für Technik Berlin<br />

Die „Gebäude der Zukunft“ weisen einen so hohen Komplexitätsgrad<br />

auf, dass die klassische Vorgehensweise beim Planen nicht<br />

mehr ausreichend ist. Im interdisziplinären Masterstudiengang<br />

Planung nachhaltiger Gebäude lernen <strong>und</strong> erfahren Bachelorabsolventinnen<br />

<strong>und</strong> -absolventen gebäudebezogener Fachrichtungen<br />

praxisorientiert das gemeinsame Entwickeln, Planen <strong>und</strong><br />

Betreiben von nachhaltigen Gebäuden.<br />

http://www.beuth-hochschule.de/m-png<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

DIU Dresden International University<br />

Der Master-Studiengang wendet sich an Ingenieure aus dem<br />

breiten Spektrum der am Bau Beteiligten. Er schließt die Ausbildungslücke<br />

im Brandschutz zwischen dem Studium der Architektur,<br />

des Bauingenieurwesens sowie anderer Ingenieurdisziplinen<br />

<strong>und</strong> den hohen fachlichen <strong>und</strong> persönlichen Anforderungen an<br />

sachk<strong>und</strong>ige Ingenieure für Brandschutz entsprechend den gesetzlichen<br />

<strong>und</strong> berufsständischen Anforderungen.<br />

http://www.di-uni.de/index.php?id=527<br />

MediaArchitecture<br />

Bauhaus-Universität Weimar<br />

Sie interessieren sich für das Spannungsfeld zwischen den Medien<br />

<strong>und</strong> der Architektur? Sie wollen gleichzeitig fakultätsübergreifend<br />

studieren? Es besteht die Möglichkeit, integrierte Studienprogramme<br />

mit Doppelabschlüssen an Partneruniversitäten in<br />

China oder den USA zu wählen. Die Bauhaus-Universität Weimar<br />

bietet als einzige deutsche Hochschule den Master-Studiengang<br />

MediaArchitecture an.<br />

https://www.uni-weimar.de/de/architektur-<strong>und</strong>-urbanistik/studium/master/master-mediaarchitecture-msc/<br />

Studiengang Bahnsystemingenieurwesen<br />

Technische Universität Dresden<br />

Mit der Liberalisierung des Eisenbahnmarktes in Europa <strong>und</strong> dem<br />

spürbaren Aufschwung der Eisenbahnen Deutschlands wächst die<br />

Nachfrage nach Ingenieuren, die das System „Bahn“ in der ganzen<br />

Komplexität verstehen. Diesem Anspruch widmet sich das neu<br />

entwickelte Master-Studium Bahnsystemingenieurwesen an der<br />

Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden.<br />

https://tu-dresden.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/sins/sins_studiengang?autoid=35#gen_inf<br />

Urban Planning<br />

Hochschule für Technik Stuttgart<br />

Das besondere Profil des interdisziplinären Master-Studiengangs<br />

Stadtplanung (M. Eng.) liegt in einer praxisorientierten Ausbildung<br />

mit theoretischer F<strong>und</strong>ierung. Der Studiengang wird von<br />

den Professoren Dr. Philipp Dechow, Joachim-Wolfgang Frowein,<br />

Dr. Gunther Laux <strong>und</strong> Dr. Christina Simon-Philipp aus den Fachgebieten<br />

Stadtplanung <strong>und</strong> Städtebau sowie von Professorinnen<br />

<strong>und</strong> Professoren aus den benachbarten Fachgebieten Architektur,<br />

Bauingenieurwesen <strong>und</strong> Vermessung angeboten.<br />

http://www.hft-stuttgart.de/Studienbereiche/ArchitekturGestaltung/Master-Stadtplanung/Beschreibung/index.html/de<br />

Boden, Gewässer, Altlasten<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Dieser in der Form einmalige Kooperationsstudiengang bietet<br />

Ihnen eine f<strong>und</strong>ierte Weiterbildung in den Umweltbereichen<br />

Boden <strong>und</strong> Gewässer. Sie profitieren dabei von den Stärken der<br />

Hochschule <strong>und</strong> der Universität Osnabrück <strong>und</strong> haben die Wahl<br />

zwischen einer forschungsstarken oder einer praxisbezogenen<br />

Ausrichtung.<br />

https://www.mabga.de/de/<br />

Projektmanagement Bau<br />

SRH Hochschule Heidelberg<br />

Fachliche Expertise <strong>und</strong> Managementfähigkeiten gefragt! Nach<br />

Abschluss des Studiengangs sind Sie hervorragend qualifiziert,<br />

um anspruchsvolle Managementaufgaben <strong>und</strong> Führungspositionen<br />

im Dienstleistungsbereich, der Bau- <strong>und</strong> Immobilienwirtschaft<br />

sowie der Bau- <strong>und</strong> Gebäudeverwaltung zu übernehmen.<br />

https://www.hochschule-heidelberg.de/de/studium/master/<br />

projektmanagement-bau/


WEITERBILDUNGS- UND MASTERSTUDIENGÄNGE<br />

171<br />

… für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

Konzeptuelle Denkmalpflege<br />

Universität für Weiterbildung Krems<br />

Um den Anforderungen sowohl von Seiten der<br />

Denkmalpflege als auch von Bauwirtschaft<br />

bzw. Bauträger gerecht zu werden, gilt es, ein<br />

Gespür für die verschiedenen Materialien der<br />

historischen Bausubstanzen zu entwickeln, zu<br />

verstehen, wo <strong>und</strong> unter welchen Umständen<br />

sie erfolgreich eingesetzt werden können, die<br />

zugehörigen Techniken zu kennen <strong>und</strong> unter den<br />

heutigen Bedingungen erfolgreich anzuwenden,<br />

nicht zuletzt durch das Zusammenführen der<br />

Leistungen unterschiedlicher Gewerke am Bau.<br />

https://www.fh-potsdam.de/studieren/fachbereiche/architektur-<strong>und</strong>-staedtebau/studiengaenge/urbane-zukunft-ma/studium/<br />

Zukunftsfähige Energie<strong>und</strong><br />

Umweltsysteme<br />

Hochschule Bremen<br />

Sie werden in der Lage sein, selbständig <strong>und</strong><br />

strukturiert technische Probleme <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

mit ingenieurwissenschaftlichen<br />

Methoden anzugehen. Ihre Lösungen werden<br />

Sie hinsichtlich Machbarkeit sowie Umweltverträglichkeit<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit bewerten<br />

können. Diese Ausbildung wird Sie sowohl für<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten als<br />

auch für Aufgaben in leitender Position im<br />

Bereich der Projektplanung <strong>und</strong> -durchführung<br />

bestens vorbereiten.<br />

http://www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/zeus/index.html<br />

HAHN Lamellen<br />

Europäisches Baumanagement<br />

HTW – Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

des Saarlandes<br />

Der Masterstudiengang ist ein „echter“ europäischer<br />

Studiengang, der gemeinsam von der<br />

Universität Lorraine (Metz) <strong>und</strong> der Hochschule<br />

für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft des Saarlandes<br />

(Saarbrücken) durchgeführt wird <strong>und</strong> inhaltlich<br />

vom Fachgebiet Baubetrieb <strong>und</strong> Baumanagement<br />

betreut wird. Zielsetzung ist die vertiefende<br />

Ausbildung in Managementtechniken<br />

<strong>und</strong> strategischer Unternehmensplanung der<br />

Bauwirtschaft.<br />

https://www.htwsaar.de/aub/Studium/bi/<br />

dfmeb<br />

Altbauinstandsetzung<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

Bei der Altbauinstandsetzung handelt es sich<br />

sowohl um eine langfristige gesellschaftliche<br />

Notwendigkeit, da Abriss <strong>und</strong> Neubau wertvolle<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Energien verbrauchen, als<br />

auch um einen großen Bedarf, da mindestens<br />

zwei Drittel der Aufgabenfelder aller Baumaßnahmen<br />

in Deutschland derzeit das Bauen im<br />

Bestand beinhalten, was einen nachhaltigen,<br />

differenzierten <strong>und</strong> spezialisierten Umgang<br />

erforderlich macht.<br />

https://www.sle.kit.edu/vorstudium/master-altbauinstandsetzung-details.php<br />

Ressourceneffizientes <strong>und</strong> Nachhaltiges<br />

Bauen<br />

Technische Universität München<br />

Ziel dieses Masterstudiengangs ist die intensive<br />

Vermittlung eines umfassenden Wissens zum<br />

Themenfeld Ressourceneffizienz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

in der gebauten Umwelt. Bereits heute<br />

muss zwingend nach Lösungen für die Klimaveränderung,<br />

Umweltzerstörung, Rivalität um<br />

Ressourcen, den demographischen Wandel <strong>und</strong><br />

die Urbanisierung gesucht werden, um die ab<br />

2020 geltenden gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen,<br />

einen nahezu CO 2 freien Gebäudebetrieb<br />

sicherzustellen.<br />

http://www.enpb.bgu.tum.de/studium-<strong>und</strong>-lehre/ressourceneffizientes-<strong>und</strong>-nachhaltiges-bauen/<br />

Immobilienmanagement<br />

Hochschule für Wirtschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />

Das Masterprogramm Immobilienmanagement<br />

(M.Sc.) vermittelt durch anwendungsbezogene<br />

Lehre auf wissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>lage Kenntnisse<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten in den Bereichen Unternehmensführung,<br />

Immobilienmanagement aus<br />

interdisziplinärer Perspektive, Studienschwerpunkt<br />

aus der Immobilienwirtschaft.<br />

https://www.hfwu.de/studium/studienangebot/immobilienmanagement/


172 BERUFSBEGLEITENDE FERNSTUDIENGÄNGE<br />

Baurecht – Baumanagement – Bautechnik<br />

Leuphana Universität Lüneburg<br />

Die Professional School der Leuphana Universität Lüneburg bietet<br />

seit Oktober 2012 den berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

Baurecht <strong>und</strong> Baumanagement an. Durch ein innovatives Lehrkonzept<br />

werden erstmals die Bereiche Baurecht, Bauökonomie<br />

<strong>und</strong> Bautechnik kombiniert <strong>und</strong> auf die Managementpraxis hin<br />

ausgerichtet.<br />

www.leuphana.de/professional-school/berufsbegleitende-master-mba/studium-baurecht-baumanagement.html<br />

Brandschutzplanung<br />

Hochschule Kaiserslautern<br />

Die Umsetzung der Verordnungen, Gesetze <strong>und</strong> Vorschriften zum<br />

Baulichen Brandschutz zählt heute zu den Aufgaben des Planers<br />

bzw. Entwurfsverfassers. Bislang haben jedoch nur wenige <strong>Architekten</strong><br />

oder <strong>Bauingenieure</strong> diese Thematik während ihres Studiums<br />

kennen gelernt. Das erforderliche Fachwissen, um dieser<br />

Verantwortung gerecht zu werden, fehlt daher häufig.<br />

www.zfuw.uni-kl.de/fernstudiengaenge/science-engineering/<br />

brandschutzplanung/<br />

Integrative StadtLand-Entwicklung<br />

Hochschule Wismar<br />

Städte <strong>und</strong> Regionen verändern sich ständig. Als Studierende sind<br />

Sie bereits heute oder zukünftig in diese Veränderungsprozesse<br />

einbezogen <strong>und</strong> Sie werden als Akteure befähigt, interdisziplinäre<br />

Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die inhaltlichen<br />

Anforderungen zu formulieren, Strategien zu entwickeln <strong>und</strong> den<br />

Prozess zu steuern. Das Fernstudium Master Integrative Stadt-<br />

Land-Entwicklung ist ein berufsbegleitendes Studienangebot der<br />

Hochschule Wismar - University of Applied Sciences: Technology,<br />

Business and Design.<br />

www.wings.hs-wismar.de/de/fernstudium_master/integrative_stadtland_entwicklung<br />

MBA Unternehmensführung Bau<br />

Hochschule Biberach<br />

Der Masterstudiengang Unternehmensführung Bau qualifiziert<br />

<strong>Bauingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> für die Übernahme von Führungs<strong>und</strong><br />

Managementaufgaben in der Bauwirtschaft. Praxiserfahrene<br />

Fachleute <strong>und</strong> Führungskräfte vermitteln in Vorträgen, interdisziplinären<br />

Fallstudien <strong>und</strong> Gruppenarbeiten das notwendige<br />

Wissen <strong>und</strong> Handwerkszeug in den Bereichen Controlling,<br />

Finanz- <strong>und</strong> Risikomanagement, Recht, Strategieentwicklung,<br />

Kommunikation, Verhandlungstechniken, Mitarbeiterführung,<br />

Digitalisierung u. v. m.<br />

www.akademie-biberach.de/web/akademie/master/unternehmensfuehrung<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Das Masterstudium vermittelt f<strong>und</strong>ierte fachspezifische Kenntnisse<br />

sowie aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Umwelt<strong>und</strong><br />

Qualitätsmanagement. Es beinhaltet interdisziplinäre<br />

Betrachtungsweisen beider Managementsysteme <strong>und</strong> befähigt,<br />

wirtschaftliche Probleme zu erkennen, Problemlösungen zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> in die Praxis umzusetzen.<br />

www.ostfalia.de/cms/de/k/Studium/studienangebote/Weiterbildungsangebote/uqm/index.html<br />

Studiengang Bauingenieurwesen (Diplom)<br />

Technische Universität Dresden<br />

Das Aufbaustudium soll der Erweiterung des Fachwissens in einer<br />

der nachfolgend aufgeführten sechs Vertiefungen dienen: Konstruktiver<br />

Ingenieurbau (KI), Baubetriebswesen (BB), Stadtbauwesen<br />

<strong>und</strong> Verkehr (SV), Wasserbau <strong>und</strong> Umwelt (WU), Computational<br />

Engineering (CE) sowie Gebäude-Energie-Management<br />

(GEM). Der Studienablauf orientiert sich daher am Vertiefungsstudium<br />

des gr<strong>und</strong>ständigen Studiums.<br />

www.tu-dresden.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot<br />

Projektmanagement<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg<br />

Das weiterbildende Masterstudium Projektmanagement richtet<br />

sich an <strong>Architekten</strong>, <strong>Bauingenieure</strong> sowie Ingenieure verwandter<br />

Disziplinen, die Projektleitungs- <strong>und</strong> Führungsaufgaben als Selbständige<br />

oder Angestellte haben bzw. anstreben. Das Studium<br />

wird seit 20 Jahren ununterbrochen angeboten. Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen schätzen die große Aktualität <strong>und</strong> den Praxisbezug.<br />

www.hs-augsburg.de/Architektur-<strong>und</strong>-Bauwesen/ibi/Master-Projektmanagement.html<br />

Baurecht <strong>und</strong> Baubegleitung – von der Projektentwicklung<br />

bis zur Streitbeilegung<br />

Philipps-Universität Marburg<br />

Seit dem 01.01.2018 ist das neue Bauvertragsrecht in Kraft<br />

getreten. Der Masterstudiengang Baurecht <strong>und</strong> Baubegleitung<br />

behandelt u. a. das neue Bauvertragsrecht <strong>und</strong> seine Auswirkungen<br />

auf die Praxis.<br />

www.baurecht-master.de


TERMINE<br />

173<br />

… Baufach- <strong>und</strong> Recruitingmessen<br />

Für nachhaltiges Bauen.<br />

Haus.Bau.Ambiente.<br />

jährlich<br />

Messe für Haus, Bau <strong>und</strong> Energie,<br />

Einrichtung, Dekoration <strong>und</strong><br />

Lebensart<br />

09. - 11.11.2018, Erfurt<br />

www.haus-bau-ambiente.de<br />

Denkmal 2018<br />

alle zwei Jahre<br />

Europäische Messe für Restaurierung,<br />

Denkmalpflege <strong>und</strong><br />

Stadterneuerung<br />

08. - 10.11.2018, Leipzig<br />

www.denkmal-leipzig.de<br />

Bauprodukte mit Umwelt-Produktdeklaration (EPD)<br />

Clean Energy Building 2017<br />

jährlich<br />

Kongress zum Thema Energie-<br />

Effizienz in Deutschland<br />

27. - 28.06.2018, Karlsruhe<br />

www.cep-expo.de<br />

Expo Real 2018<br />

alle zwei Jahre<br />

Internationale Fachmesse für<br />

Gewerbeimmobilien<br />

08. - 10.10.2018, München<br />

www.exporeal.net<br />

NordBau 2018<br />

jährlich<br />

Nordeuropas größte<br />

Kompaktmesse des Bauens<br />

05. - 09.09.2018, Neumünster<br />

www.nordbau.de<br />

Schulbau München 2017<br />

Messe für den Bildungsbau<br />

12. - 13.09.2018, Berlin<br />

www.schulbau-messe.de<br />

Glasstec 2018<br />

alle zwei Jahre<br />

Messe für die weltweite<br />

Glasbranche <strong>und</strong> ihre Zulieferer<br />

23. - 26.10.2018, Düsseldorf<br />

www.glasstec.de<br />

Absolventenkongress 2018<br />

alle Fachrichtungen<br />

22. - 23.11.2018, Köln<br />

www.absolventenkongress.de<br />

Bau <strong>2019</strong><br />

alle zwei Jahre<br />

Weltleitmesse für Architektur,<br />

Materialien <strong>und</strong> Systeme<br />

14. - 19.01.<strong>2019</strong>, München<br />

www.bau-muenchen.com<br />

Konaktiva – Studenten<br />

treffen Unternehmen<br />

alle Fachrichtungen<br />

06. - 08.11.2018, Dortm<strong>und</strong><br />

www.konaktiva.de<br />

Architect@work<br />

jährlich<br />

Event für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Gestalter<br />

mit Schwerpunkt Produktinnovationen<br />

07. - 08.11.2018, Berlin<br />

05. - 06.12.2018, Stuttgart<br />

www.architectatwork.de<br />

BAUExpo <strong>2019</strong><br />

jährlich<br />

Messe r<strong>und</strong> ums Bauen & Wohnen<br />

15. - 17.02.<strong>2019</strong>, Gießen<br />

www.messe-bauexpo.de<br />

Weiterentwicklung 1<br />

THIRD-PARTY VERIFIED<br />

EPD<br />

Wer die Umweltwirkungen einzelner Bauprodukte<br />

kennt,<br />

THIRD-PARTY<br />

kann ganzheitlich<br />

VERIFIED<br />

planen <strong>und</strong> bauen.<br />

Die<br />

EPD<br />

Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) des<br />

IBU – Institut Bauen <strong>und</strong> Umwelt e.V. – bieten<br />

dafür alle relevanten Informationen.<br />

Objektiv. Unabhängig. Transparent.<br />

Damit nachhaltiges Bauen gelingt.<br />

Jetzt informieren:<br />

www.ibu-epd.com<br />

Version für größere Nutzung<br />

THIRD-PARTY VERIFIED<br />

EPD<br />

ISO 14025 and EN 15804<br />

Das Detail im Fokus.<br />

Das Ganze im Blick.


174<br />

BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

Existenzgründung<br />

Architekturstudium – <strong>und</strong> dann?<br />

Burkhard Fröhlich, Sonja Schulenburg<br />

Das Berufsbild des <strong>Architekten</strong> ändert sich, die<br />

Branche ruft nach Dienstleistern <strong>und</strong> Managern;<br />

Spezialisierung <strong>und</strong> Einfallsreichtum sind gefragt.<br />

Architekturstudium – <strong>und</strong> dann? widmet sich diesen<br />

Themen mit Erfahrungsberichten, Interviews,<br />

Porträts <strong>und</strong> Praxisbeispielen. Abger<strong>und</strong>et wird<br />

das Buch durch weiterführende Tipps, Informationen<br />

<strong>und</strong> Adressen sowie Literatur- <strong>und</strong> Internethinweise.<br />

ISBN: 978-3-7643-0296-2<br />

Existenzgründung – Schritt für Schritt<br />

Benjamin Michels<br />

Existenzgründung ist ein Prozess, beginnend mit<br />

der Geschäftsidee <strong>und</strong> einigen bürokratischen<br />

Hürden, die es zu überwinden gilt, bevor der eigentliche<br />

Regelbetrieb aufgenommen werden<br />

kann. Der Autor, selbst Gründungscoach, will mit<br />

seinem Buch dazu beitragen, die Existenzgründung<br />

informiert <strong>und</strong> strukturiert anzugehen <strong>und</strong><br />

sich weniger Sorgen über vermeidbare Fehler machen<br />

zu müssen.<br />

ISBN-13: 978-1499578751<br />

Handbuch der Existenzgründung für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Ingenieure<br />

Rolf Neddermann<br />

Das Handbuch vermittelt Gr<strong>und</strong>wissen für den sicheren<br />

Start in die berufliche Selbständigkeit <strong>und</strong><br />

für junge Büroinhaber. In kompakter <strong>und</strong> übersichtlicher<br />

Weise werden Themen behandelt wie<br />

Marketing, Akquisition, Präsentation, Rhetorik,<br />

Wirtschaftliches Planen, Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung,<br />

Finanzbuchhaltung, Versicherungsschutz,<br />

Namen- <strong>und</strong> Markenrecht oder auch Fördermöglichkeiten.<br />

ISBN: 978-3846203538<br />

Leitfaden für Existenzgründer: Wie man sich<br />

als Ingenieur selbstständig macht<br />

Erhard Sanft<br />

Bei einer Existenzgründung müssen neben der<br />

Fachkompetenz auch unternehmerische Fähigkeiten<br />

stimmen, die Marktbearbeitung <strong>und</strong> das<br />

Verkaufsmodell funktionieren. Im Buch werden<br />

die Einzelthemen <strong>und</strong> Beispiele für professionelle<br />

Vermarktung <strong>und</strong> die damit zusammenhängenden<br />

Verhandlungstechniken behandelt. Einfach verständliche<br />

Erläuterungen <strong>und</strong> Grafiken erleichtern<br />

das Verständnis.<br />

ISBN: 978-3642545306<br />

<strong>Architekten</strong> sind (keine) Unternehmer:<br />

Das Architekturbüro als KMU<br />

Nathalie Martin<br />

<strong>Architekten</strong>, die sich nicht als Unternehmer wahrnehmen,<br />

werden kaum erfolgreich am Markt<br />

bestehen. Die Gesamtstrategie „Erfolgsmodell<br />

Architekturbüro“ schildert, welche Bereiche der<br />

Büroinhaber managen muss sowie deren Abhängigkeiten<br />

<strong>und</strong> Verknüpfungen. Das Buch leistet<br />

Hilfestellung bei der Erkennung von Problemen,<br />

um praktikable Lösungen entwickeln <strong>und</strong> umsetzen<br />

zu können.<br />

ISBN: 978-3842898295<br />

Wirtschaftliche Unternehmensführung im Architektur<strong>und</strong><br />

Planungsbüro<br />

Dietmar Goldammer<br />

Eine erfolgreiche Unternehmensführung zeichnet<br />

sich durch Rentabilität aus. Dieses Fachbuch<br />

beleuchtet die Faktoren, die eine erfolgreiche Unternehmensführung,<br />

speziell im Architektur- <strong>und</strong><br />

Planungsbüro, bestimmen. Der Autor, Unternehmensberater<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure, gibt<br />

dem Büroinhaber Steuerungstools an die Hand,<br />

um den wirtschaftlichen Erfolg auf lange Sicht zu<br />

sichern.<br />

ISBN-13: 978-3658055417<br />

So starten Sie Ihr Unternehmen erfolgreich!<br />

Barbara Huber<br />

Dieses Buch liefert auch in 2. Auflage nützliche<br />

Infos über die richtige Vorbereitung, die reibungslose<br />

Gründung, steuerliche Gr<strong>und</strong>lagen oder handelsrechtliche<br />

Rahmenbedingungen. Interessant<br />

sind die Social-Media-Tipps oder auch der Blick in<br />

die Zukunft, etwa wenn es zur Einstellung erster<br />

Mitarbeiter kommt. Außerdem enthält der Gründungs-Ratgeber<br />

Praxistipps, Muster <strong>und</strong> Vorlagen.<br />

ISBN: 978-3214008079<br />

Der Businessplan: Geschäftspläne professionell erstellen<br />

Anna Nagl<br />

Der bewährte Leitfaden ermöglicht es dem Leser,<br />

einen „maßgeschneiderten“ Business- <strong>und</strong> Geschäftsplan<br />

zu erstellen, der strengsten Anforderungen<br />

genügt. Im neuen Teil III zeigt Prof. Dr.<br />

Klaus Kaiser anhand eines Praxis-Beispiels eine<br />

umfassende <strong>und</strong> integrierte Geschäftsplanung.<br />

Die 7. Auflage des Leitfadens enthält erneut viele<br />

Beispiele, Checklisten <strong>und</strong> nützliche Praxistipps.<br />

ISBN-13: 978-3658021511


BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

Existenzgründung<br />

175<br />

Basics in PR <strong>und</strong> Marketing für <strong>Architekten</strong><br />

Bernd Pastuschka<br />

Wie Selbstvermarktung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

für Architekturbüros funktioniert, das beschreibt<br />

der Autor in diesem Handbuch. Er erklärt Gr<strong>und</strong>begriffe<br />

<strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten von PR <strong>und</strong><br />

Marketing sowie den professionellen Umgang mit<br />

den Medien. Bernd Pastuschka leitete 18 Jahre die<br />

PR-Abteilung eines international renommierten Architekturbüros<br />

<strong>und</strong> hatte diverse Lehraufträge inne.<br />

ISBN-13: 978-3990435182<br />

Freiberufler: Fit fürs Finanzamt<br />

Constanze Elter<br />

Warum ist das Sammeln von Belegen wichtig,<br />

worauf ist bei der Rechnungsstellung zu achten,<br />

muss bilanziert werden <strong>und</strong> wie lässt sich verhindern,<br />

dass das Finanzamt noch etwas Wichtiges zu<br />

beanstanden hat? Ziel dieses Buches ist es, diese<br />

<strong>und</strong> andere Fragen verständlich zu beantworten.<br />

Zusätzlich ist eine CD enthalten, die u. a. die wichtigsten<br />

Steuervordrucke für Freiberufler enthält.<br />

ISBN-13: 978-3527508532<br />

<strong>Architekten</strong> zwischen Konzept <strong>und</strong> Strategie<br />

Eduard Sancho Pou<br />

Mit welchen Strategien können <strong>Architekten</strong> in einem<br />

gewandelten Markt vorgehen, um Aufträge zu<br />

erlangen oder für ihre Projekte zu werben? Stand<br />

früher das reine Bauen im Vordergr<strong>und</strong>, treten <strong>Architekten</strong><br />

gegenüber ihren Auftraggebern heute als<br />

Berater, Vermittler oder Markendesigner auf. Das<br />

Buch soll dazu inspirieren, über neue Möglichkeiten<br />

nachzudenken <strong>und</strong> ungewohnte Wege zu gehen.<br />

ISBN: 978-3920034850<br />

Kalkulation von Baupreisen<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Drees <strong>und</strong> Dr.-Ing. Wolfgang Paul<br />

Dieses Standardwerk unterstützt den Kalkulator<br />

bei seinen Berechnungen <strong>und</strong> hilft bei der richtigen<br />

Einschätzung aller Kostenfaktoren. Es zeigt<br />

anhand vieler Beispiele, wie die einzelnen Kostenarten<br />

ermittelt werden. Der Inhalt wurde aktualisiert<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung<br />

im Nachtragsmanagement. Das Kapitel<br />

„Kalkulation im SF-Bau“ wurde neu strukturiert.<br />

ISBN-13: 978-3410243083<br />

Nebenberuflich selbstständig: Steuern, Recht,<br />

Finanzierung, Marketing<br />

Thomas Hammer<br />

Jährlich gründen gut 500.000 Menschen hierzulande<br />

eine nebenberufliche Existenz – um das Studium<br />

mitzufinanzieren, das Familieneinkommen<br />

aufzubessern oder weil ein Hobby professionelle<br />

Dimensionen annimmt. Aber auch im Kleinen<br />

gilt: Wer erfolgreich sein will, braucht rechtliches,<br />

steuerliches <strong>und</strong> betriebswirtschaftliches Basiswissen.<br />

Dies will das Buch der Verbraucher-Zentrale<br />

NRW vermitteln.<br />

ISBN: 978-3863360498<br />

Businessplan Architekt für Existenzgründer (CD-ROM)<br />

Dirk Leimkuhl<br />

Die CD-ROM enthält eine Businessplanvorlage<br />

sowie umfangreiches Zusatzmaterial für die Existenzgründung,<br />

zusammengestellt von erfahrenen<br />

Existenzgründungsberatern. Sämtliche Teilaspekte<br />

des Businessplans wurden branchenspezifisch vorformuliert.<br />

Auch die Beispiele des mit Anleitung<br />

versehenen Zahlenteils lassen sich leicht auf das<br />

individuelle Existenzgründungsvorhaben anpassen.<br />

ISBN: 978-3863070489<br />

www.baufachinformation.de<br />

Baufachwissen für<br />

Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />

• Baudatenbanken<br />

• Baufachbücher <strong>und</strong><br />

-zeitschriften<br />

• Informationsservice<br />

Fraunhofer IRB Verlag<br />

Der Fachverlag zum Planen <strong>und</strong> Bauen<br />

Nobelstraße 12 • 70569 Stuttgart • irb@irb.fraunhofer.de


176 BÜCHER RUND UMS BAUEN Recht <strong>und</strong> Gesetz<br />

VOB für Bauleiter: Erläuterungen, Praxisbeispiele,<br />

Musterbriefe<br />

Bernd Kimmich <strong>und</strong> Hendrik Bach<br />

Der Band behandelt alle praxisrelevanten Fragen<br />

der VOB/B. Der Schwerpunkt liegt in der Herausarbeitung<br />

typischer Fehlerquellen <strong>und</strong> der Entwicklung<br />

von Lösungsstrategien in Konfliktfällen.<br />

Die Autoren haben die seit der letzten Auflage<br />

ergangene Rechtsprechung eingearbeitet, um das<br />

Werk auf den neuesten Stand zu bringen. In diesem<br />

Zusammenhang wurde auch eine Reihe der<br />

Praxisbeispiele, die sich an realen Fällen orientieren,<br />

angepasst.<br />

ISBN 978-3-8462-0510-5<br />

Der gestörte Bauablauf<br />

Verantwortlichkeiten, Ansprüche <strong>und</strong><br />

Rechtsfolgen nach VOB/B<br />

Katrin Rohr-Suchalla<br />

Rechtsanwältin Dr. Katrin Rohr-Suchalla ist Partnerin<br />

bei der b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> international tätigen<br />

Wirtschaftskanzlei CMS Hasche Sigle mit Schwerpunkt<br />

im Bereich des Bau- <strong>und</strong> Immobilienrechts.<br />

Ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit umfasst die<br />

ständige baubegleitende Beratung von Großbauvorhaben<br />

sowie die Betreuung von Prozessen <strong>und</strong><br />

Schiedsverfahren. Sie ist von Stuttgart aus b<strong>und</strong>esweit<br />

beratend tätig.<br />

ISBN 978-3-8167-8969-7<br />

Öffentliches Baurecht für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

Jörg Menzel, Werner Finger, Kirsten Rickes<br />

Das Buch behandelt die Schwerpunkte des Bauplanungsrechts<br />

– Bebauungspläne, Bauen im Innen-<br />

<strong>und</strong> Außenbereich sowie die Baunutzungsverordnung.<br />

Das Bauordnungsrecht wird anhand<br />

der Landesbauordnung von Baden-Württemberg<br />

dargestellt, wobei Genehmigungsverfahren sowie<br />

inhaltliche Vorschriften aufgezeigt werden. Häufig<br />

wird die Materie mit Auszügen aus Plänen oder<br />

mit Fotos veranschaulicht.<br />

ISBN-13: 978-3415053915<br />

Bauvertragsrecht<br />

Klaus Vygen, Axel Wirth, Andreas Schmidt<br />

Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele vermitteln<br />

die Autoren das Praxiswissen, das zum<br />

Verständnis des Bauvertragsrechts erforderlich<br />

ist. Ausgangspunkt der Erläuterungen sind die Regelungen<br />

des BGB-Werkvertragsrechts. Die hiervon<br />

abweichenden bauspezifischen Besonderheiten<br />

der VOB Teil B werden umfassend dargestellt<br />

– dies unter Berücksichtigung des Rechts der Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen.<br />

ISBN: 978-3-8462-0718-5<br />

Systematischer Praxiskommentar BauGB/BauNVO<br />

Florian Rixner, Robert Biedermann, Jacqueline Charlier<br />

Das Werk bietet allen an der Bauentwicklung <strong>und</strong><br />

Bauplanung Beteiligten eine praxisorientierte Kommentierung<br />

der Paragraphen 1 - 249 des BauGB, der<br />

BauNVO <strong>und</strong> der ImmoWertV. Für die 3. Auflage<br />

wurde das Werk in allen Teilen aktualisiert, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Änderungen des BauGB<br />

sowie der BauNVO durch das Gesetz zur Umsetzung<br />

der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht<br />

<strong>und</strong> zur Stärkung des neuen Zusammenlebens in<br />

der Stadt sowie der Flüchtlingsnovelle.<br />

ISBN: 978-3-8462-0670-6<br />

Handbuch der Bauvergabe – Verfahren,<br />

Überprüfung, Schadensersatz<br />

Inge Jagenburg, Sebastian Baldringer, Gudrun Lampe-Helbig<br />

Das Handbuch der Bauvergabe enthält die Darstellung<br />

des gesamten Bauvergaberechts in einem<br />

Werk. Das Handbuch richtet sich an jeden Bauvergabepraktiker,<br />

sowohl auf Auftraggeber- als auch<br />

auf Bieterseite, <strong>und</strong> erläutert praxisorientiert für<br />

den Rechtsanwender den Ablauf <strong>und</strong> die Besonderheiten<br />

von Vergabeverfahren über öffentliche<br />

Bauaufträge.<br />

ISBN: 978-3-406-56399-7<br />

Bauabwicklung nach BGB <strong>und</strong> VOB<br />

mit Arbeitshilfen online<br />

Thomas Steiger, Nina Wolber<br />

Die Mappe bietet Ihnen für jede Bauphase die richtige<br />

Mustervorlage mit ausführlichen Kommentierungen.<br />

Die Muster stehen zum Download bereit<br />

<strong>und</strong> können sofort weiterverwendet werden.<br />

Aktuell: mit dem neuen Bauvertragsrecht seit<br />

01.01.2018.<br />

ISBN: 978-3-648-08454-0<br />

Die HOAI 2013 verstehen <strong>und</strong> richtig anwenden<br />

Klaus D. Siemon, Ralf Averhaus<br />

Das Buch bietet einen praxisnahen Einstieg in die<br />

HOAI 2013 <strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Gr<strong>und</strong>lagen zur Honorarermittlung<br />

für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Innenarchitekten.<br />

Ein Kurzkommentar jedes Paragrafen, Praxistipps<br />

zur Anwendung <strong>und</strong> Beispiele zur Abrechnung <strong>und</strong><br />

zu speziellen Honorarermittlungstechniken festigen<br />

das Basiswissen <strong>und</strong> bieten eine verlässliche<br />

Hilfestellung für die Umsetzung im Arbeitsalltag.<br />

ISBN: 978-3658020200


BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

177<br />

Raumakustik im Alltag – Hören –<br />

Planen – Verstehen<br />

Christian Nocke<br />

Wie gelingt es, gutes Hören für alle Menschen an<br />

jedem Ort zu ermöglichen? Welche Faktoren beeinflussen<br />

die Akustik eines Raumes? Der Autor<br />

gibt Antwort auf diese <strong>und</strong> viele weitere Fragen<br />

<strong>und</strong> vermittelt das Verständnis für die Zusammenhänge<br />

der Raumakustik. Er beschreibt die raumakustischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anforderungen <strong>und</strong><br />

veranschaulicht, wie im Planungsprozess die oft<br />

vernachlässigten raumakustischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Berücksichtigung finden.<br />

ISBN: 978-3-8167-9896-5<br />

ENTWICKELN.<br />

BAUEN.<br />

BETREIBEN.<br />

Weiße Wannen – einfach <strong>und</strong> sicher<br />

Gottfried Lohmeyer, Karsten Ebeling<br />

Weiße Wannen sind wirtschaftliche Konstruktionen,<br />

welche die tragende <strong>und</strong> die abdichtende<br />

Funktion gleichzeitig übernehmen können. Das<br />

Buch beschreibt Anforderungen der Normen <strong>und</strong><br />

Regelwerke <strong>und</strong> bereitet diese in verständlicher<br />

Form auf. Enthalten sind die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

von Weißen Wannen mit den wesentlichen<br />

technologischen <strong>und</strong> bauphysikalischen Einflüssen<br />

sowie Hinweise für Planung <strong>und</strong> Ausführung.<br />

ISBN: 978-3-7640-0623-5<br />

Kompendium Schimmel in Innenräumen<br />

Constanze Messal<br />

Schädliche Mikroorganismen in Innenräumen gefährden<br />

die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zerstören<br />

Baustoffe. Die Autorin vermittelt umfassend<br />

<strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert die Sachk<strong>und</strong>e zu Schimmelpilzbefällen<br />

in Innenräumen. Sie erläutert alle Schritte<br />

zur Erstellung eines Schadengutachtens von der<br />

fachk<strong>und</strong>igen Probenentnahme über die mikrobielle<br />

Diagnostik, die relevanten chemisch-physikalischen<br />

Untersuchungsverfahren bis zur Interpretation<br />

der Bef<strong>und</strong>e.<br />

ISBN: 978-3-8167-9313-7<br />

SportScheck, Berlin. Design: blocher partners. Foto: Joachim Grothus<br />

Demenzsensible Architektur<br />

Birgit Dietz<br />

Immer mehr Menschen werden immer älter. Mit<br />

dem Älterwerden gehen häufig kognitive Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> demenzielle Erkrankungen einher. Für<br />

diese Menschen ist eine Architektur gefordert, die<br />

die Sinneseinschränkungen berücksichtigt <strong>und</strong> vor<br />

allem Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung bietet. Der Fokus<br />

des Buches liegt auf der besonders sorgfältigen<br />

Gestaltung der Lebensräume für ältere Menschen.<br />

ISBN: 978-3-7388-0032-6<br />

Mit über 20 Jahren Erfahrung im gewerblichen,<br />

öffentlichen <strong>und</strong> privaten Bereich realisieren<br />

wir die Ideen unserer K<strong>und</strong>en im Bau <strong>und</strong><br />

Innenausbau. Verstärken Sie unser Team. Informieren<br />

<strong>und</strong> bewerben Sie sich noch heute.<br />

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178<br />

BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

BIM-Kompendium<br />

Kerstin Hausknecht, Thomas Liebich<br />

Ist BIM die Planungsmethode der Zukunft? Was<br />

versteht man genau unter diesem Begriff? Welche<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken birgt das Building Information<br />

Modeling? Diese <strong>und</strong> viele weitere Fragen<br />

werden in dem Kompendium in verständlicher<br />

Weise geklärt. Die Autoren führen in die Planungsmethode<br />

mit digitalen Bauwerksmodellen ein. Sie<br />

vermitteln das BIM-Gr<strong>und</strong>wissen zu Software,<br />

Bauwerksmodellen, Methoden <strong>und</strong> Workflows.<br />

ISBN: 978-3-8167-9948-1<br />

Abwassertechnik<br />

Hrsg.: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />

Die 16. Auflage 2018 des DIN-Taschenbuchs 13/1<br />

„Abwassertechnik 1“ stellt die relevanten Normen<br />

für Planung, Berechnung <strong>und</strong> Bau sowie Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung von Entwässerungsanlagen<br />

für Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke bereit (Originaltexte,<br />

verkleinert auf das Format A5). Enthalten<br />

sind u. a. die aktualisierten Fassungen der<br />

Normenreihe DIN 1986 „Entwässerungsanlagen für<br />

Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke“ (Teile 3, 4, 30 <strong>und</strong> 100).<br />

ISBN: 978-3-410-26220-6<br />

Bohrbrunnen<br />

Christoph Treskatis<br />

Die hygienischen Ansprüche an die Trinkwasserbeschaffenheit<br />

erfordern ein kontrollierbar dichtes<br />

Bauwerk <strong>und</strong> einen sicheren Brunnenbetrieb. Die<br />

9. Auflage dieser Publikation machte eine vollständige<br />

textliche Überarbeitung notwendig. Sie<br />

folgt der von Erich Bieske in den früheren Auflagen<br />

aufgestellten Leitlinie, die den Bohrbrunnen<br />

von seiner Entstehung <strong>und</strong> seinen hydraulischen<br />

Eigenschaften bis zur Planung <strong>und</strong> Herstellung<br />

praxisorientiert beschreibt.<br />

ISBN: 978-3-8356-7318-2<br />

Abnahme von Bauleistungen<br />

Gunter Hankammer<br />

Abnahme von Bauleistungen – Band 2 ermöglicht<br />

eine fachgerechte Beurteilung der erbrachten Bauleistungen<br />

in den Bereichen Innenausbau <strong>und</strong> Haustechnik<br />

<strong>und</strong> behandelt die zur Abnahme notwendigen<br />

Messinstrumente <strong>und</strong> -verfahren. Das Buch<br />

stellt typische Fehler <strong>und</strong> Mängel bei der Durchführung<br />

von Baumaßnahmen in den Mittelpunkt.<br />

Das frühzeitige Erkennen dieser Fehler <strong>und</strong> Mängel<br />

hilft, Streitigkeiten <strong>und</strong> mögliche spätere Schäden<br />

an Bauwerken zu vermeiden.<br />

ISBN: 978-3-481-03666-9<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen in Gemeinschaft<br />

Hrsg.: Annette Becker, Laura Kienbaum, Kristien Ring,<br />

Peter Cachola Schmal<br />

Wie <strong>und</strong> warum bauen <strong>und</strong> wohnen immer mehr<br />

Menschen in Gemeinschaft? Welche Ausprägungen<br />

dieses Phänomens existieren? Das Buch zeigt<br />

26 in Deutschland <strong>und</strong> überwiegend im europäischen<br />

Ausland realisierte Bauten, die als Baugruppenprojekte<br />

von Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften<br />

errichtet wurden <strong>und</strong><br />

Antworten auf diese Fragen geben. In vertiefenden<br />

Essays werden Hintergr<strong>und</strong>informationen zum gemeinschaftlichen<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen gegeben.<br />

ISBN: 978-3-0356-0564-8<br />

Basics Terminplanung<br />

Bert Bielefeld<br />

Aufgr<strong>und</strong> von engen Zeitvorgaben <strong>und</strong> stark vernetzten<br />

Abläufen im Planungs- <strong>und</strong> Bauprozess ist<br />

die Terminplanung eine wichtige Voraussetzung für<br />

die erfolgreiche Projektdurchführung. <strong>Architekten</strong><br />

sind in der Pflicht, alle Beteiligten zielorientiert zu<br />

steuern <strong>und</strong> deren Leistungen zum richtigen Zeitpunkt<br />

abzurufen. Dabei ist eine konsequente <strong>und</strong><br />

an die Arbeitsabläufe angepasste Planung der Termine<br />

ein notwendiges Arbeitsinstrument, um in<br />

der täglichen Arbeit die Komplexität eines Bauprojektes<br />

steuern <strong>und</strong> überwachen zu können.<br />

ISBN: 978-3-0356-1627-9<br />

Mängel <strong>und</strong> Schäden an Sichtbetonbauten<br />

Rolf-Dieter Schulz<br />

Sichtbeton bietet vielfältige konstruktive <strong>und</strong><br />

gestalterische Möglichkeiten, ist aber auch eine<br />

komplexe <strong>und</strong> komplizierte Bauweise, die hohes<br />

technisches Können <strong>und</strong> eine sorgfältige Ausführung<br />

erfordert. Das Buch gibt zunächst einen<br />

Überblick über das relevante Regelwerk <strong>und</strong> wichtige<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen.<br />

ISBN: 978-3-8167-9476-9<br />

Treppengeometrie<br />

Vladimir Nekola<br />

Die Gestaltung von Treppen <strong>und</strong> Treppenräumen<br />

war schon immer eine der wichtigsten Aufgaben<br />

bei der Planung <strong>und</strong> Realisierung von baulichen<br />

Anlagen, auch wenn sie oft nachlässig <strong>und</strong> wenig<br />

fachmännisch behandelt wurden. Das vorliegende<br />

Werk befasst sich mit der Geometrie <strong>und</strong> den konzeptionellen<br />

Aspekten von Treppenanlagen.<br />

ISBN: 978-3-7388-0066-1


BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

179<br />

Rissbildungen im Stahlbetonbau<br />

Stefan Röhling, Heinz Meichsner<br />

Risse gehören zu den unvermeidbaren Erscheinungen<br />

im Stahlbetonbau. Das Buch befasst sich mit<br />

Fragen der Zuverlässigkeit von Rissbreitenberechnungen<br />

<strong>und</strong> -messungen, den Ursachen von Rissen,<br />

Zwangspannungen <strong>und</strong> frühen Verformungen, der<br />

Begrenzung der Rissbreiten durch Bewehrung, dem<br />

Einfluss von Rissen auf die Dauerhaftigkeit von<br />

Stahlbetonkonstruktionen <strong>und</strong> der Rissproblematik<br />

bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen Betonbauwerken.<br />

ISBN: 978-3-8167-9645-9<br />

Abwicklung von Bauvorhaben<br />

Oliver Olzem, Hans Joachim Hoffstadt<br />

Der Band unterstützt <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Planer, aber<br />

auch Bauherren von Beginn an beim reibungslosen<br />

Bauablauf: von den ersten Gr<strong>und</strong>stücksfragen über<br />

Planung <strong>und</strong> Ausführung bis zur Abnahme <strong>und</strong><br />

Abrechnung. Anhand eines konkreten Beispielprojektes<br />

mit Plänen, Berechnungen, Genehmigungen<br />

<strong>und</strong> Nachweisen werden alle notwendigen Schritte<br />

<strong>und</strong> Leistungen chronologisch dargestellt <strong>und</strong> anschaulich<br />

erklärt.<br />

ISBN: 978-3-481-03668-3<br />

Planzeichnen<br />

Nekola Vladimir<br />

Wie Baukünstler <strong>und</strong> die, die es werden wollen,<br />

ihre Ideen zu Papier bringen sollten, erklärt dieses<br />

Handbuch sehr ausführlich. Die verschiedenen<br />

Inhalte, von den geeigneten Werkzeugen über Papierformate<br />

<strong>und</strong> Planarten bis hin zu Bauplänen,<br />

Maßeinheiten <strong>und</strong> Plankennzeichnungen, führt der<br />

Autor detailliert auf. Er unterstützt damit diejenigen,<br />

die Baupläne für die Kommunikation mit Behörden,<br />

Fachingenieuren, ausführenden/produzierenden<br />

Firmen <strong>und</strong> der Bauherrschaft anfertigen.<br />

ISBN: 978-3-8167-9987-0<br />

Baukonflikte verstehen <strong>und</strong> umgehen<br />

Albrecht Merkle<br />

Die Herausforderungen an alle Beteiligten des Planens<br />

<strong>und</strong> Bauens sind gegenwärtig so komplex wie<br />

nie. Das vermehrte Auftreten von Problemen <strong>und</strong><br />

Konflikten ist die logische Folge. Abhilfe ist hier<br />

nur durch eine massiv verbesserte Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten in Sicht. Das vorliegende Buch<br />

richtet sich daher explizit an alle Protagonisten von<br />

Bauprojekten <strong>und</strong> vermittelt ein breites Verständnis<br />

über die innere Logik von Baukonflikten <strong>und</strong> wie<br />

diesen systemisch begegnet werden kann.<br />

ISBN: 978-3-8167-9802-6<br />

Städte für Menschen<br />

Jan Gehl<br />

Seit mehr als 40 Jahren befasst sich der Architekt<br />

<strong>und</strong> Stadtplaner Jan Gehl damit, Plätze, Straßen, ja<br />

ganze Stadtviertel zum Wohle der Bewohner neu<br />

oder umzugestalten. Er stützt sich dabei auf Erkenntnisse,<br />

die er durch langjährige Untersuchungen<br />

von Großstadtsituationen in verschiedenen<br />

Ländern gewonnen hat. Indem Gehl selbst Millionenstädte<br />

kleinmaßstäblich <strong>und</strong> im Detail betrachtet,<br />

entwickelt er Mittel <strong>und</strong> Wege, dysfunktionale<br />

<strong>und</strong> unwirtliche Stadtlandschaften entscheidend<br />

zu verändern.<br />

ISBN: 978-3-86859-356-3<br />

AVA <strong>und</strong> Kostenplanung für<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Ingenieure<br />

California.pro im BIM-Prozess<br />

Jetzt gratis testen:<br />

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Der Möbelbau<br />

Fritz Spannagel<br />

Die Neuauflage dieses Fachbuches aus den fünfziger<br />

Jahren richtet sich an Tischler wie <strong>Architekten</strong><br />

gleichermaßen. Es wird eine ausführliche Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

über europäische <strong>und</strong> außereuropäische Hölzer<br />

gegeben. Es folgen Kapitel über Holztrocknung,<br />

Fertigung <strong>und</strong> Maschinen zur Möbelherstellung.<br />

Die verschiedenen Arten der Holzverbindungen<br />

werden dargestellt.<br />

ISBN: 978-3-87870-666-3<br />

www.gw-software.de


180<br />

BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

lesenswerte Bücher<br />

Zaha Hadid<br />

Philip Jodidio<br />

Zaha Hadid (1950-2016) betrieb ihr Architekturbüro<br />

in London schon über zehn Jahre lang, bevor<br />

ihr erstes Projekt tatsächlich gebaut wurde: die<br />

Feuerwehrzentrale des Vitra-Werks in Weil am<br />

Rhein. Berühmt war die umstrittene Architektin<br />

dennoch schon zuvor. Vom spitzwinkligen Dekonstruktivismus<br />

ihrer frühen Gebäude bis zu ihren<br />

späteren fließend-organischen Formen, bei denen<br />

Böden, Decken, Wände <strong>und</strong> Mobiliar Teil des<br />

Gesamtentwurfs wurden, präsentiert der Band<br />

Schlüsselbeispiele aus Hadids Karriere.<br />

ISBN: 978-3-8365-3623-3<br />

Deutsches Architektur Jahrbuch 2018<br />

Hrsg.: Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt/Main; Peter<br />

Cachola Schmal, Yorck Förster, Christina Gräwe<br />

Das Jahrbuch stellt in Besprechungen von namhaften<br />

Autoren die Shortlist von 22 Gebäuden aus<br />

Deutschland vor, die eine Jury für den DAM-Preis für<br />

Architektur in Deutschland 2018 ermittelt hat. Kuratoren<br />

des Museums sowie renommierte <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> Architekturkritiker sichteten dazu ein Feld<br />

von r<strong>und</strong> 100 Nominierungen für den Jahrgang. In<br />

der Ausgabe 2018 wird neben der besonderen Würdigung<br />

des Gewinners des DAM-Preises auch die<br />

engere Auswahl von Finalisten näher porträtiert.<br />

ISBN: 978-3-86922-650-7<br />

Zur Architektur des Wohnens<br />

Jost Meuwissen<br />

Der niederländische Architekt Joost Meuwissen<br />

hielt im Studienjahr 1992/93 an der damaligen<br />

Technischen Universität Karlsruhe eine Vorlesungsreihe,<br />

die in die Geschichte eingegangen<br />

ist. Darin versuchte er, „die Typologie des Wohnens<br />

von ihrer klassifizierenden Einschränkung<br />

zugunsten einer Analyse der Architektur, die aus<br />

bestimmten Ideen des Wohnens in unterschiedlichen<br />

Umgebungen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen entsteht, zu befreien“.<br />

ISBN: 978-3-03860-095-4<br />

Architektur denken<br />

Peter Zumthor<br />

Eine Architektur, die in einer sinnlichen Verbindung<br />

zum Leben stehen soll, erfordert ein Denken, das<br />

über Form <strong>und</strong> Konstruktion weit hinausgeht. In<br />

seinen Texten bringt Peter Zumthor zum Ausdruck,<br />

was ihn zu diesen Gebäuden motiviert, die Gefühl<br />

<strong>und</strong> Verstand auf so vielfältige Weise ansprechen<br />

<strong>und</strong> über eine unbedingte Präsenz <strong>und</strong> Ausstrahlung<br />

verfügen.<br />

ISBN: 978-3034605557<br />

Wir müssen die Welt verändern<br />

Oscar Niemeyer<br />

Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl<br />

berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von<br />

104 Jahren ein Resümee seines Lebens <strong>und</strong> zugleich<br />

eine große Reflexion über unsere Gesellschaft<br />

vorgelegt. „Die Architektur ist nur ein Vorwand.<br />

Wichtig ist das Leben, wichtig ist der Mensch, dieses<br />

merkwürdige Wesen mit Seele <strong>und</strong> Gefühl, das<br />

nach Gerechtigkeit <strong>und</strong> Schönheit hungert“ ist die<br />

gr<strong>und</strong>legende Philosophie, die Niemeyers Leben<br />

<strong>und</strong> Arbeit leitete.<br />

ISBN: 978-3888978715<br />

Alles Platte?<br />

Hrsg.: Mecklenburg-Vorpommern, Landesamt für Kultur <strong>und</strong> Denkmalpflege,<br />

Schwerin; Dirk Handorf, Jörg Kirchner<br />

Die in der DDR entstandene Architektur wird nicht<br />

selbstverständlich zum kulturellen Erbe gezählt.<br />

Wie sollen wir mit den Wohnblöcken <strong>und</strong> Siedlungen,<br />

den Schulen <strong>und</strong> Kulturhäusern, den Industriegebäuden<br />

<strong>und</strong> Grenzbefestigungen, die zu Zeiten<br />

der DDR entstanden sind, umgehen? Gibt es eine für<br />

die DDR charakteristische Architektur <strong>und</strong> gibt es<br />

darin sogar Bauten, die typisch für den Norden sind?<br />

ISBN: 978-3-96289-001-8<br />

Basics Lichtplanung<br />

Roman Skowranek, Bert Bielefeld<br />

Der Band fasst die wichtigsten Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />

Tages- <strong>und</strong> Kunstlichtplanung in knapper, komprimierter<br />

Form zusammen. Mehr als jedes andere<br />

Baumaterial bestimmt das Tageslicht Raumwirkungen,<br />

erzeugt Stimmungen, inszeniert Architektur.<br />

Eine sinnvolle Tages- <strong>und</strong> eine darauf abgestimmte<br />

Kunstlichtplanung trägt, gerade in Bürogebäuden,<br />

wesentlich zur Energieeinsparung bei: Je besser<br />

das Tageslicht genutzt wird, desto weniger Energie<br />

muss für Kunstlicht eingesetzt werden.<br />

ISBN: 978-3-0356-0929-5<br />

Altägyptische Architektur <strong>und</strong> ihre Rezeption<br />

in der Moderne<br />

Maxi Schreiber<br />

Die <strong>Architekten</strong>schaft der Moderne interessierte<br />

sich für Wirkung <strong>und</strong> Modernität altägyptischer<br />

Baukunst. Nicht die kleinteiligen Motive, sondern<br />

die reduzierte, klare Architektursprache des alten<br />

Ägypten inspirierte sie. Damit setzte um 1900 ein<br />

Wendepunkt in der Rezeptionsgeschichte pharaonischer<br />

Bauten ein. Mit diesem Fokus ist die<br />

Publikation ausdrücklich keine weitere Darstellung<br />

zum Thema Ägyptomanie, sondern zeigt einen<br />

neuen Charakter der Ägyptenrezeption <strong>und</strong><br />

-wahrnehmung anhand der Verflechtungen von<br />

Amerikadiskurs, Architektur <strong>und</strong> Archäologie auf.<br />

ISBN: 978-3-7861-2787-1


BÜCHER RUND UMS BAUEN<br />

lesenswerte Bücher<br />

181<br />

David Chipperfield Architects<br />

Hrsg.: Sandra Hofmeister<br />

Die Bauten von David Chipperfield Architects stehen<br />

für Klarheit <strong>und</strong> Minimalismus, für gelungene<br />

Verbindung aus Bewährtem <strong>und</strong> Innovationen. Das<br />

Ziel sind architektonisch, sozial <strong>und</strong> intellektuell<br />

anspruchsvolle Lösungen, bei denen immer ein<br />

stimmiges Ganzes im Vordergr<strong>und</strong> steht <strong>und</strong> nie die<br />

laute Geste. Seit der Bürogründung im Jahre 1985<br />

realisierten die <strong>Architekten</strong> r<strong>und</strong> um den Globus<br />

Projekte unterschiedlichster Typologie, architektonische<br />

Meilensteine genauso wie kleinere Bauaufgaben,<br />

die alle eine besondere Ausstrahlung eint.<br />

ISBN: 978-3-95553-403-5<br />

Urbane Tier-Räume<br />

Thomas E. Hauck, Stefanie Hennecke, André Krebber, Mieke Roscher<br />

Die Begegnungen zwischen Menschen <strong>und</strong> Tieren<br />

sowie die Inbesitznahme des urbanen Raums<br />

durch Tiere stellen eine Herausforderung für die<br />

Einwohner <strong>und</strong> die Wissenschaft dar. Ob im Zoo,<br />

im engen Wohnumfeld oder den städtischen Frei<strong>und</strong><br />

Nutzflächen, den Grünanlagen <strong>und</strong> Gärten:<br />

Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Konflikte<br />

sowohl zwischen verschiedenen menschlichen<br />

Interessengruppen als auch zwischen den<br />

Menschen <strong>und</strong> verschiedensten Tierarten gelöst<br />

werden können.<br />

ISBN: 978-3-496-01573-4<br />

Aalto<br />

Louna Lahti<br />

Alvar Aalto (1898-1976) ist einer der bedeutendsten<br />

<strong>Architekten</strong> Finnlands. Mit seinem Werk hat<br />

er das zeitgenössische, architektonische Denken<br />

seiner Zeit nachhaltig beeinflusst. Als Vertreter<br />

des plastischen Stils wurde er bekannt durch seine<br />

großzügigen Wohn-, Zweck- <strong>und</strong> Schulbauten.<br />

Nüchtern <strong>und</strong> rational entwarf er strenge Linien<br />

<strong>und</strong> klare Formen. Später fließen immer mehr organische<br />

Formen in seine Architektur ein.<br />

ISBN: 978-3-8365-6004-7<br />

Eine Stadt zum Leben<br />

Hanna Greszczuk-Brendel<br />

Die Architekturgeschichte Posens zwischen 1900<br />

<strong>und</strong> 1945 ist geprägt von den politischen Wechselfällen<br />

jener Jahrzehnte. Die politischen Rahmenbedingungen<br />

gaben die kulturellen Orientierungspunkte<br />

vor, sie prägten die personelle<br />

Zusammensetzung der Architekturszene, ihre<br />

ideologische Ausrichtung, ihre Traditionsbindungen<br />

<strong>und</strong> ihre künstlerischen Ideen.<br />

ISBN: 978-3-11-054804-4<br />

Garten<br />

Stephen Bates, Daniel Ganz, Martin Steinmann<br />

In der Arbeit von Edelaar Mosayebi Inderbitzin <strong>Architekten</strong><br />

ist der Garten ein wiederkehrendes Motiv:<br />

Als ideelles Konzept, Vorstellungskategorie<br />

oder gebauter Raum prägt er viele ihrer architektonischen<br />

Projekte. Mit der Ausstellung „Garten“<br />

in der Architektur Galerie Berlin im Herbst 2016<br />

rückten die Zürcher <strong>Architekten</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Daniel Ganz den Topos selbst ins Zentrum<br />

<strong>und</strong> verwandelten den Galerieraum in einen<br />

lebendigen Garten im Haus.<br />

ISBN: 978-3-03860-078-7<br />

Der Glaube an das Große in der Architektur der Moderne<br />

Sonja Hnilica<br />

Großstrukturen sind ein markantes architektonisches<br />

Erbe der zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

<strong>und</strong> stets höchst umstritten. An Komplexen wie<br />

der Ruhruniversität Bochum, dem Klinikum Aachen<br />

oder dem Nordwestzentrum Frankfurt scheiden<br />

sich bis heute die Geister. Doch ist der Glaube<br />

an das Große ein konstituierendes Element in<br />

der Architektur moderner Gesellschaften. Großwohnsiedlungen,<br />

Einkaufszentren, Hochschulen<br />

für Tausende von Studierenden, Konferenzzentren<br />

oder Krankenhäuser auf der ganzen Welt zeugen<br />

als typische Bauaufgaben davon.<br />

ISBN: 978-3-03860-093-0<br />

UNIPOR SILVACOR<br />

UNIPOR W07 SILVACOR<br />

Der ausgezeichnete Ziegel für besonders<br />

ökologisches <strong>und</strong> nachhaltiges Bauen<br />

DÄMMSTOFF-<br />

FÜLLUNG AUS<br />

SORTENREINEN<br />

HOLZFASERN<br />

Natürliche Rohstoffe<br />

Besonders diffusionsoffen<br />

Hoher Wärmeschutz<br />

Optimales Wohnklima<br />

Nachhaltig <strong>und</strong> recycelbar


182 WEBSEITEN Jobsuche<br />

www.talisonline.de<br />

Bei uns ist Abschreiben erlaubt: Unsere Newsletter-Abonnenten erhalten<br />

alle 14 Tage kostenlos Jobangebote, die aus einer Vielzahl an Jobbörsen<br />

zusammengestellt wurden <strong>und</strong> die sich speziell an Berufseinsteiger<br />

in Architektur <strong>und</strong> Bauingenieurwesen richten.<br />

www.bauingenieur24.de<br />

Das Onlinemagazin für <strong>Bauingenieure</strong> bietet für diese Zielgruppe eine<br />

umfangreiche Jobbörse mit täglich neuen Stellenangeboten auch für<br />

Berufsanfänger. Darüber hinaus wird eine Vielzahl an fachrelevanten<br />

Informationen geboten.<br />

www.baunetz.de<br />

Baunetz bietet einen der bedeutendsten Stellenmärkte für <strong>Architekten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>. Jede Woche finden sich dort mindestens 5 Angebote<br />

für Berufsanfänger. Die Unterseite „baunetzcampus“ richtet sich<br />

mit einem speziellen Informationsangebot an Absolventen.<br />

www.berufsstart.de<br />

<strong>Berufsstart</strong> hat sich auf Absolventen <strong>und</strong> Berufsanfänger aller Berufsrichtungen<br />

spezialisiert. Hier findet sich jede Woche auch eine Reihe<br />

neuer Jobs, Praktikums- <strong>und</strong> Traineeangebote für junge <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Bauingenieure</strong>.<br />

www.competitionline.com<br />

Zweiter Big-Player unter den Jobbörsen für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />

ist competitionline. Das Portal hat sich insbesondere auf die Recherche<br />

von Wettbewerben <strong>und</strong> Ausschreibungen spezialisiert. Die Ergebnisse<br />

können gegen eine jährliche Gebühr genutzt werden.<br />

www.kununu.com<br />

Wie bewerten andere den Arbeitgeber, bei dem ich mich bewerben<br />

will? Antworten findet man auf dem Arbeitgeberbewertungsportal kununu.<br />

Dort informieren Mitarbeiter über Arbeitsverhältnisse, Lohnnebenleistungen<br />

<strong>und</strong> Betriebsklima bei ihrem (Ex-)Arbeitgeber.


WEBSEITEN<br />

Existenzgründung<br />

183<br />

www.existenzgruender.de<br />

Das Existenzgründungsportal des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Energie unterstützt den Schritt in die Selbständigkeit mit<br />

zahlreichen übersichtlichen Informationen, zum Beispiel Checklisten <strong>und</strong><br />

einem Gründerlexikon. Hier wird erklärt, was ein Businessplan ist.<br />

www.gruendungszuschuss.de<br />

Der Gründungszuschuss ist der Nachfolger von Ich-AG <strong>und</strong> Überbrückungsgeld<br />

<strong>und</strong> damit das wichtigste Instrument der Gründungsförderung<br />

in Deutschland. Die Seite informiert darüber, wie nicht nur Arbeitslose,<br />

sondern auch Angestellte von der Förderung profitieren.<br />

www.business-angels.de<br />

Sie haben eine tolle Geschäftsidee, die Bank aber gibt Ihnen kein<br />

Geld? In diesem Fall könnte Ihnen vielleicht das Business Angels Netzwerk<br />

Deutschland e. V. (BAND) weiterhelfen. Die sogenannten „Angels“<br />

sind Unternehmen, die Start-ups bei Finanzfragen beraten.<br />

www.existenzgruender-jungunternehmer.de<br />

Die Seite richtet sich an junge Selbständige <strong>und</strong> erklärt anschaulich sowie<br />

Schritt für Schritt alle Begriffe, die für eine Existenzgründung wichtig<br />

sind. Abger<strong>und</strong>et durch Experteninterviews zum Thema Onlinemarketing<br />

oder Buchführung, wird diese Seite zum wertvollen Startpaket.<br />

Seite an Seite Projekte verwirklichen.<br />

Große Projekte bauen auf kompetente Partner. Deshalb steht BRÖTJE Ihnen jederzeit mit<br />

modernen Heizsystemen <strong>und</strong> einer umfassenden Planungsunterstützung zur Seite. Vom<br />

15-kW-Brennwertkessel im Einfamilienhaus bis zur 440-kW-Kaskadenanlage für Großobjekte –<br />

wir haben für jedes Projekt das richtige Produkt. Dabei unterstützen wir Sie in Ihrem Vorhaben<br />

mit unserem ganzen Know-how. Mit BRÖTJE sind Sie einfach näher dran.<br />

broetje.de<br />

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184 WEBSEITEN Arbeitshilfen<br />

www.iww.de/pbp<br />

Sehr professionell gemachtes Informationsangebot über alles, was in<br />

Planungsbüros tagtäglich auf dem Programm steht: von Auftragsbeschaffung<br />

über Honorargestaltung bis hin zu Managementthemen. Einzelne<br />

Fachbeiträge sind kostenpflichtig, dafür ist die Seite werbefrei. Bei<br />

Abschluss eines Abonnements sind alle Informationen frei verfügbar.<br />

www.heinze.de<br />

heinze.de ist eine Informationsplattform für Bauprodukte, Firmenprofile<br />

<strong>und</strong> Architekturobjekte mit über 310.000 Ausschreibungstexten, 90.000<br />

CAD-Details, 115.000 Expertenprofilen <strong>und</strong> über 7.000 Projektbeispielen.<br />

www.bauwion.de<br />

Das Bauwissen Onlineportal ist eine wirklich wertvolle Arbeitshilfe<br />

bei der Planung eines Gebäudes. Es enthält Fachwissen <strong>und</strong> herstellerübergreifende<br />

Produktübersichten zu den einzelnen Bauteilen in interaktiven<br />

Tabellen sowie Hinweise zur Planung <strong>und</strong> Ausführung.<br />

www.bausuchdienst.de<br />

Neben Fachanwälten für Bau- <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong>recht, Baumediatoren <strong>und</strong><br />

Bausachverständigen ist auf www.bausuchdienst.de auch ein Baurecht-Wörterbuch<br />

zu finden, in dem Fachanwälte Sachverhalte leicht verständlich<br />

erläutern.<br />

www.copperconcept.org/de<br />

Auf dieser Webseite kann man sich ausführlich über architektonische Lösungen<br />

mit Kupferwerkstoffen informieren. Es werden Projekte bekannter<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> Designer aus ganz Europa vorgestellt.<br />

www.bimobject.com/de<br />

Im Gegensatz zu anderen Ländern steht das Building Information Modeling<br />

(BIM) in Deutschland erst am Anfang. Mit der Plattform BIMobject<br />

steht nun auch deutschen Planern ein gutes Instrument zur Realisierung<br />

dieser zukunftsweisenden Art zu bauen zur Verfügung.


WEBSEITEN<br />

Nachrichten<br />

185<br />

www.stadtsatz.de<br />

Die Architekturjournalistin Anett Ring schreibt in ihrem Blog über außergewöhnlich<br />

schöne Orte <strong>und</strong> erzählt Geschichten, die sich hinter Städten,<br />

Gebäuden <strong>und</strong> Landschaften verbergen. Außerdem stellt sie herausragende<br />

Bücher vor.<br />

www.architekturmeldungen.de<br />

Bei dieser Seite laufen Meldungen aus zahlreichen Portalen <strong>und</strong> Blogs zusammen,<br />

man kann sich auch Stellenangebote oder Herstellernews anzeigen<br />

lassen. Das Portal wird von dem gelernten <strong>Architekten</strong> Eric Sturm<br />

aus Berlin betrieben.<br />

www.baunetzwerk.biz<br />

Informationsportal für Entscheider in der Roh- <strong>und</strong> Baustoffindustrie sowie<br />

der Bauwirtschaft im Tief- <strong>und</strong> Straßenbau. Für baunetzwerk.biz sind<br />

Profis für Profis unterwegs.<br />

www.baulinks.de<br />

Unabhängiges Portal für <strong>Architekten</strong> <strong>und</strong> <strong>Bauingenieure</strong>, u. a. mit energiewirtschaftlichen,<br />

juristischen, fachspezifischen Informationen, thematisch sortierten<br />

Links aus dem Baubereich <strong>und</strong> einem Forum zum fachlichen Austausch.<br />

Der Wettbewerb<br />

Bildquelle: Istock_ SensorSpot<br />

geht in die neue R<strong>und</strong>e!<br />

www.aufitgebaut.de<br />

facebook.de/aufitgebaut


186<br />

FACHZEITSCHRIFTEN ... für <strong>Architekten</strong><br />

ARCH+<br />

ARCH+ Verlag GmbH<br />

Unabhängige Zeitschrift für Architektur <strong>und</strong><br />

Städtebau. Jede Ausgabe beleuchtet ein besonderes<br />

Thema.<br />

(4-mal jährlich)<br />

www.archplus.net<br />

Deutsche Bauzeitschrift DBZ<br />

Bauverlag BV GmbH<br />

Die Fachzeitschrift für Architektur, Bautechnik<br />

<strong>und</strong> Produkte deckt alle relevanten Segmente<br />

der Hochbauplanung ab.<br />

www.dbz.de<br />

competition<br />

domus<br />

Magazin für <strong>Architekten</strong>, Ingenieure <strong>und</strong> Bauherren.<br />

(4-mal jährlich)<br />

www.architektur-aktuell.at<br />

Die legendäre italienische Zeitschrift erscheint als<br />

eigenständige deutsche Ausgabe mit regionalen<br />

Schwerpunkten.<br />

(6-mal jährlich)<br />

www.domus-magazin.de<br />

Baumeister<br />

Callwey Verlag<br />

Reportagen <strong>und</strong> Essays zu zentralen Fragen der Architekturwelt,<br />

Interviews mit führenden Köpfen der<br />

Branche.<br />

(monatlich)<br />

www.baumeister.de<br />

BerührungsPUNKTE<br />

Themen r<strong>und</strong> um Kunst <strong>und</strong> Technik, Historie<br />

<strong>und</strong> Zeitgenössisches, Theorie <strong>und</strong> Praxis. Kostenlos<br />

im Abonnement.<br />

(2-mal jährlich)<br />

www.beruehrungspunkte.de<br />

Detail<br />

Institut für internationale Architektur-Dokumentation<br />

Schwerpunkt der Fachzeitschrift ist das Detail im<br />

konstruktiven <strong>und</strong> architektonischen Zusammenhang.<br />

(12-mal jährlich)<br />

www.detail.de<br />

Baukultur<br />

Zeitschrift des DAI Verband Deutscher <strong>Architekten</strong><strong>und</strong><br />

Ingenieurvereine e. V.<br />

(6-mal jährlich)<br />

www.dai.org


FACHZEITSCHRIFTEN ... für <strong>Bauingenieure</strong><br />

187<br />

B<strong>und</strong>esbaublatt<br />

Bauverlag BV GmbH<br />

Vom BMUB herausgegebene Fachzeitschrift zu allen<br />

Fragen des Städtebaus, der Wohnungswirtschaft <strong>und</strong><br />

des Baurechts.<br />

(11-mal jährlich)<br />

www.b<strong>und</strong>esbaublatt.de<br />

Straßen- <strong>und</strong> Tiefbau<br />

Giesel Verlag GmbH<br />

Die Verbandszeitschrift spricht Bauunternehmer sowie<br />

Ingenieure <strong>und</strong> Planer in Ingenieurbüros, der Industrie<br />

<strong>und</strong> Behörden an.<br />

(6-mal jährlich)<br />

www.baunetzwerk.biz<br />

Allgemeine Bauzeitung (ABZ)<br />

Patzer Verlag GmbH<br />

Nachrichten aus Baupolitik <strong>und</strong> -wirtschaft mit<br />

wöchentlichen Schwerpunktthemen <strong>und</strong> technischen<br />

Fachbeilagen.<br />

(wöchentlich)<br />

www.allgemeinebauzeitung.de<br />

Bautechnik<br />

Ernst & Sohn Verlag<br />

Die Zeitschrift für den gesamten Ingenieurbau kombiniert<br />

wissenschaftliche Erstveröffentlichungen mit<br />

Beträgen aus der Baupraxis.<br />

(monatlich)<br />

www.ernst-<strong>und</strong>-sohn.de/bautechnik<br />

Bauingenieur<br />

Springer-VDI-Verlag GmbH<br />

Die richtungweisende Zeitschrift im Bauingenieurwesen.<br />

Alle Fachaufsätze sind wissenschaftlich begutachtet.<br />

(11-mal jährlich)<br />

www.bauingenieur.de<br />

Deutsches Ingenieurblatt<br />

Fachverlag Schiele & Schön<br />

Berichte zu Innovationen in allen Tätigkeitsbereichen<br />

der Ingenieure <strong>und</strong> Fakten zu Büromanagement,<br />

Recht, Steuern.<br />

(10-mal jährlich)<br />

www.dib.schiele-schoen.de<br />

ANERKANNT<br />

FORTBILDEN<br />

„Klinkerarchitektur gestalten, weiterdenken <strong>und</strong> Baukultur<br />

erhalten“. Unter diesem Gedanken bietet das Klinkerwerk<br />

Hagemeister seit mehr als 15 Jahren von den <strong>Architekten</strong>kammern<br />

anerkannte Fortbildungen mit namhaften Referenten.<br />

Jetzt informieren: www.hagemeister.de


188<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

Literaturverzeichnis<br />

Giesen, Birgit (Hg.): „Staufenbiel Ingenieure 2010: Das Karriere-Handbuch für Absolventen“,<br />

Verlag Staufenbiel, Köln 2010<br />

Hesse, Jürgen / Schrader, Hans Christian: „Das große Hesse/Schrader-Bewerbungshandbuch:<br />

Alles, was Sie für ein erfolgreiches Berufsleben wissen müssen“,<br />

Stark Verlag, Hallbergmoos 2011<br />

Seiwert, Lothar J.: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“,<br />

Campus Verlag, Frankfurt am Main 2005<br />

Ruppert, Eva: „Ihr starker Auftritt“,<br />

BusinessVillage Verlag, Göttingen 2009<br />

Staufenbiel Institut (Hg.): „Job Trends Deutschland 2016 – Entwicklungen <strong>und</strong> Trends auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen“,<br />

Köln 2016<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit/Institut für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung: „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“, Nürnberg 2015<br />

Hommerich Forschung: „Struktur- <strong>und</strong> Gehaltsbefragung 2013 der Bayerischen <strong>Architekten</strong>kammer“, veröffentlichter Bericht,<br />

Bergisch Gladbach 2013<br />

Aktueller Tarifvertrag zur Regelung der Gehälter <strong>und</strong> Ausbildungsvergütungen für die Angestellten <strong>und</strong> Poliere des Baugewerbes im<br />

Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland mit Ausnahme der fünf neuen Länder, des Landes Berlin <strong>und</strong> des Freistaates Bayern<br />

(TV Gehalt/West)<br />

Aktueller Tarifvertrag für Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüros zwischen dem Arbeitgeberverband selbständiger Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong><br />

(ASIA) <strong>und</strong> der Gewerkschaft Verdi<br />

Aktueller Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TVöD


189<br />

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190 IMPRESSUM UND FOTOVERZEICHNIS<br />

Impressum<br />

jamVerlag GmbH<br />

Lausitzer Straße 9<br />

D - 63075 Offenbach<br />

www.talisonline.de<br />

Herausgeber:<br />

Jens Leweke<br />

Jochen Müller<br />

Ute Schroeter<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

verboten.<br />

Redaktionelle Leitung:<br />

Dipl.-Ing./Dipl.-Journ. Ute Schroeter<br />

Anzeigenverkauf<br />

Jens Leweke<br />

talis@jensleweke.de<br />

Texte:<br />

Ines Becker (ib)<br />

Ute Schroeter (ohne Kürzel bzw. us)<br />

Nicole Puscz (np)<br />

David Spoo (spo)<br />

Dr. Irving Wolther (iw)<br />

Gastautoren<br />

Eric Sturm (es)<br />

Özlem Özdemir<br />

Günther A. Biebl<br />

Sascha Ludwig<br />

Fachliche Beratung:<br />

Prof. Dr.-Ing. Bauassessor<br />

Karl-August Möhle<br />

Konzeption, Layout <strong>und</strong> Satz:<br />

jamVerlag GmbH<br />

63075 Offenbach<br />

Roman Poppe, Konstantin Weimann<br />

Druck:<br />

Silber Druck oHG<br />

Zu beziehen über den Verlag.<br />

Preis € 24,50<br />

ISBN: 978-3-9818142-2-4<br />

Fotoverzeichnis<br />

Seite 1<br />

Christoph Wacker<br />

Titel, Seite 6/7<br />

Visions-AD/Adobe Stock<br />

Seite 8<br />

Sondem/Adobe Stock<br />

Titel, Seite 14, 24, 29, 33, 43, 49, 69, 83,<br />

91, 119, 120, 123, 124, 132, 140, 145, 149,<br />

152<br />

Daniel Kummer<br />

Seite 15, 114, 153<br />

Ute Schroeter<br />

Seite 17<br />

Kzenon/Adobe Stock<br />

Titel, Seite 30/31<br />

photoschmidt/Adobe Stock<br />

Seite 34<br />

golubovy/Adobe Stock<br />

Seite 36<br />

Andreas Ferstl <strong>Architekten</strong><br />

Seite 37 (links)<br />

ATP Fotograf<br />

Seite 37 (rechts), 109 (rechts)<br />

David Spoo<br />

Seite 37, 76, 96<br />

contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />

Seite 39 (links), 108 (links)<br />

gmp <strong>Architekten</strong> von Gerkan, Marg<br />

<strong>und</strong> Partner<br />

Seite 39 (rechts)<br />

HPP <strong>Architekten</strong><br />

Seite 43 (links)<br />

GuD Planungsgesellschaft für<br />

Ingenieurbau mbH<br />

Seite 43 (rechts)<br />

SSF Ingenieure AG/Florian Schreiber<br />

Fotografie<br />

Seite 44 (links)<br />

Michael Zimmermann (sbp)<br />

Seite 44 (rechts)<br />

David Spoo<br />

Seite 48<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Seite 49 (links)<br />

BAM Deutschland AG<br />

Seite 49 (rechts)<br />

Hochtief Solutions A<br />

Seite 50 (rechts)<br />

Goldbeck GmbH<br />

Seite 50 (links), 54 (rechts), 55, 108, 131<br />

privat<br />

Seite 54 (links)<br />

Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Seite 61<br />

nakophotography/Adobe Stock<br />

Seite 71<br />

Alexander Raths/Adobe Stock<br />

Titel, Seite 74/75<br />

alphaspirit/Adobe Stock<br />

Seite 79<br />

Picture-Factory/Adobe Stock<br />

Seite 85<br />

Nova IT Building<br />

Seite 87<br />

kawamura_lucy/Adobe Stock<br />

Seite 92<br />

AIA AG<br />

Seite 93<br />

Tom Bayer/Adobe Stock<br />

Seite 101<br />

Sandra Birkner Photography<br />

Seite 109 (links)<br />

A.T. Schaefer, Stuttgart<br />

Seite 110 (rechts)<br />

scheider+schumacher<br />

Seite 110 (links)<br />

Snohetta<br />

Seite 112 (links)<br />

Nicole Puscz<br />

Seite 112 (rechts)<br />

Baufritz<br />

Seite 113 (links)<br />

Dr. Irving Wolther<br />

Seite 113 (rechts)<br />

UNStudio/Inga Powilleit<br />

Titel, Seite 116/117<br />

cristimi/Adobe Stock<br />

Seite 118, 121, 133, 134, 144, 155<br />

FASP Finck Sigl & Partner<br />

Seite 129<br />

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Seite 136, 137, 138<br />

rendertaxi GmbH<br />

Seite 151<br />

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Seite 154<br />

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ISBN<br />

978-3-9818142-2-4

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