Leseprobe Mysterious Game: Ein Spiel - Fünf Leben
Kleine Leseprobe zum neuen Buch
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Die geschilderten Personen und Ereignisse sind frei<br />
erfunden.<br />
Ähnlichkeiten mit lebenden oder<br />
verstorbenen Personen sind rein zufällig.<br />
© 2018 Bianka Mertes<br />
Oberwindhagener Str. 26a<br />
53578 Windhagen<br />
Cover:<br />
Bianka Mertes<br />
Lektorat und Korrektorat:<br />
Lektorat Buchstabenpuzzle Karwatt<br />
www.buchstabenpuzzle.de<br />
1. Auflage<br />
Imprint: Independently published.<br />
ISBN-13: 978-1-9809-5448-4<br />
Mehr über die Autorin:<br />
http://www.bianka-mertes.de/<br />
1
<strong>Mysterious</strong> <strong>Game</strong><br />
<strong>Ein</strong> <strong>Spiel</strong>, fünf <strong>Leben</strong><br />
Bianka Mertes<br />
2
Prolog<br />
Das einfache Wort ›<strong>Ein</strong>ladung‹ auf dem<br />
edel wirkenden Briefumschlag weckte<br />
ihre Neugier. Hätte Mila allerdings<br />
gewusst, was in dem Brief stand, hätte<br />
sie ihn niemals geöffnet. Lieber hätte<br />
diese ihn zerrissen, verbrannt und seine<br />
Asche in alle Himmelsrichtungen verstreut.<br />
Zaghaft öffnete Mila den Umschlag,<br />
denn goldene Umschläge gab es in<br />
dieser Familie nicht. Es gab nur noch ihre<br />
Mutter und sie. Wer also sollte Mila eine<br />
<strong>Ein</strong>ladung schicken? Sie kannte jedenfalls<br />
keinen.<br />
Mila zog die schöne goldverzierte,<br />
weiße Karte heraus und las die Worte<br />
leise vor:<br />
»<strong>Ein</strong>ladung zum <strong>Mysterious</strong> <strong>Game</strong>«<br />
3
Wann und wo wurde offengelassen.<br />
Diese Karte war sehr mysteriös, offensichtlich<br />
ein Fake. Wer käme schon auf<br />
die Idee so einen Quatsch verschicken?<br />
Und dann ausgerechnet ihr?<br />
Mila schenkte der Nachricht keine weitere<br />
Beachtung und bunkerte den<br />
Umschlag in dem Stapel Zeitungen, den<br />
sie in einer Ecke des Zimmers gebunkert<br />
hatte. Sie hatte die <strong>Ein</strong>ladung auch schon<br />
bald vergessen, bis Mila eines Tages in<br />
einem völlig verstaubten Zimmer aufwachte,<br />
zusammen mit dieser Karte und<br />
einer Anweisung.<br />
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Kapitel 1<br />
Mila blickte sich ängstlich im dämmrigen<br />
Raum um und wunderte sich. Dieses<br />
Zimmer hatte offensichtlich keine Tür oder<br />
Fenster. Wie zur Hölle war sie hier rein<br />
gelangt? Wo war Mila hier genau? In<br />
ihrem Innersten breitete sich das Gefühl<br />
von Panik aus, dabei brauchte sie wahrscheinlich<br />
jetzt einen klaren Kopf. Aber<br />
das war ihrem Körper ziemlich egal, er<br />
zitterte wie Espenlaub.<br />
Mila stand auf und sah sich um.<br />
Irgendwo musste es doch einen Ausgang<br />
geben, schließlich musste sie ja genauso<br />
auf irgendeine Weise hier reingekommen<br />
sein. Mila spürte, wie sich die Augen mit<br />
Tränen füllten, zugleich hämmerte sie mit<br />
geballten Fäusten gegen die Wände, bis<br />
Mila wieder am Ausgangspunkt angekommen<br />
war. Nichts. Nicht einmal ein dump-<br />
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fes Geräusch, das auf einen Hohlraum<br />
hindeutet.<br />
Ängstlich und enttäuscht sank Mila auf<br />
die Knie. Das konnte doch alles nicht<br />
wahr sein. Sie war hier gefangen, an<br />
einem für jene unbekannten Ort, der in ihr<br />
das kalte Grausen auslöste.<br />
Der eisig kalte Boden ließ Mila frösteln.<br />
Instinktiv setzte diese sich und zog die<br />
Beine an den zitternden Köper heran, um<br />
ihm so ein wenig Wärme zu spenden.<br />
Mila trug noch immer die Sachen, die<br />
sie sich für die Party herausgesucht und<br />
vor dem Spiegel anprobiert hatte. <strong>Ein</strong>e<br />
blaue dünne Jeans zu der sie das kurze<br />
rote Leinen T-Shirt angezogen hatte, was<br />
ihr angeblich so gut stand. Doch jetzt verfluchte<br />
Mila es eher und wünschte sich,<br />
lieber einen Pullover übergezogen zu<br />
haben. Zum Glück wollte sie wissen, wie<br />
6
ihr die Turnschuhe und die Jacke dazu<br />
standen, sonst hätte Mila hier jetzt wahrscheinlich<br />
ohne Schuhe herumgehangen.<br />
Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen,<br />
und sah sich in diesem Gefängnis<br />
genauer um.<br />
Plötzlich flackerte die winzige<br />
Deckenleuchte gespenstisch auf und<br />
spendete mehr Licht. Sie nutzte die<br />
Chance, um sich ein besseres Bild von<br />
dem Raum zu machen. Die Wände und<br />
der Boden wirkten kahl und kalt, mit<br />
grauem Putz überzogen, sodass keine<br />
Steine erkennbar waren. Feuchtigkeit<br />
bahnte sich einen Weg, wodurch einzelne<br />
Stellen dunkler gefärbt waren. Spinnweben<br />
glitzerten in den Ecken. Die Bauarbeiterin<br />
der Netze seilte sich gerade in<br />
diesem Moment von der Lampe an einem<br />
langen Faden ab. Behaart und wahr-<br />
7
scheinlich auf der Suche nach einer<br />
neuen Möglichkeit, deren Bauwerk zu<br />
vollenden. Gott sei Dank fürchtete sich<br />
Mila nicht vor diesen Achtbeinern. Wie es<br />
aussah, ihre einzige Gesellschaft in<br />
diesem muffigen Raum, in dem die Luft<br />
zu stehen schien.<br />
In diesem Moment dachte Mila schlagartig<br />
wieder an die Anweisung, die neben<br />
ihr gelegen hatte, nachdem sie aufgewacht<br />
war. Zu allem Überfluss hatte Mila<br />
sich eben auf die Zettel gesetzt. Mit zittrigen<br />
Fingern zog sie diese hervor und<br />
hoffte, darin eine Erklärung zu finden. Es<br />
musste ja schließlich einen Grund für<br />
diese Situation geben. Nervös zog Mila<br />
die blaue Karte aus dem Umschlag, der<br />
nicht verschlossen war und begann die<br />
Zeilen zu lesen.<br />
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»Bei diesem <strong>Spiel</strong> wirst Du mit vier weiteren<br />
Mitspielern gegen andere Teams<br />
antreten.<br />
Du trägst nicht nur die Verantwortung<br />
für Dein <strong>Leben</strong>, sondern ebenfalls für das<br />
Deines Teams. Damit das <strong>Spiel</strong> spannend<br />
bleibt, wird zudem das Wichtigste in<br />
Deinem <strong>Leben</strong> eingesetzt. Was das ist,<br />
muss jeder für sich entscheiden. Aber<br />
Vorsicht, ein grober Fehler oder Regelverstoß<br />
führt zum sofortigen Tod des <strong>Spiel</strong>ers<br />
und zum sofortigen Ausschluss des<br />
Teams, was nicht bedeutet, dass die restlichen<br />
Mitspieler dieses Haus lebend verlassen<br />
werden. Diese Regeln gelten für<br />
alle Teams, die teilnehmen. Also überleg<br />
Dir sehr gut, was das Wichtigste für Dich<br />
ist. Denn nur Du und Dein Team können<br />
es retten.<br />
9
Viel Glück beim <strong>Mysterious</strong> <strong>Game</strong> und<br />
ein langes <strong>Leben</strong>«<br />
Mila las die unglaublichen Sätze noch<br />
einmal durch, ließ daraufhin den Brief<br />
langsam sinken und spürte, wie die Panik<br />
mit voller Wucht zurückkehrte. Angstschweiß<br />
bildete sich auf ihrer Stirn. Milas<br />
Herz klopfte bis zum Hals. Das war wohl<br />
ein schlechter Scherz. Irgendwo in<br />
diesem Raum musste eine versteckte<br />
Kamera installiert sein und am anderen<br />
Ende lachte sich gerade jemand über ihre<br />
wachsende Panik kaputt. Doch Mila<br />
konnte keine Kamera entdecken, zudem<br />
war sie im Übrigen allein in diesem<br />
Raum. Es gab nur Mila, die <strong>Ein</strong>ladung,<br />
die Anweisung und ihren neuen achtbeinigen<br />
Freund. Mit dröhnendem Kopf stand<br />
sie auf und torkelte schweratmend zu<br />
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einer Wand, um erneut wie wild dagegen<br />
zu hämmern.<br />
»Lasst mich raus. Was soll der Scheiß,<br />
ich will hier weg.« Keine Antwort. Immer<br />
wieder schlug Mila dagegen, wobei die<br />
Verzweiflung mittlerweile ins Unermessliche<br />
stieg. Nichts regte sich. Es herrschte<br />
Totenstille. Sie hatte Angst. Angst, dass<br />
sich die Worte der Anweisung wirklich<br />
bewahrheiten könnten, auch wenn Mila<br />
eher an einen schlechten Witz glaubte.<br />
Allerdings konnte sie davon schon nicht<br />
mehr ausgehen, nachdem Mila mit brummenden<br />
Schädel hier in diesen vier<br />
Wänden aufgewacht war. Dieser Raum,<br />
diese verdammte Karte, die sie nie hätte<br />
lesen sollen und diese Anweisung klangen<br />
alles andere, als nach einem<br />
schlechten Witz. Wieso hatte sie diese<br />
verdammte <strong>Ein</strong>ladung nicht sofort ver-<br />
11
nichtet? Darüber hinaus dachte Mila an<br />
einen ganz bestimmten Satz, der ihr<br />
Sorgen bereitete: Das Wichtigste in ihrem<br />
<strong>Leben</strong>.<br />
Es gab nur eines, das dieser wichtig<br />
war und das war ihre Mutter. Oh Gott,<br />
was hatten die mit ihr angestellt? In Milas<br />
Kopf spielte sich ein Horrorfilm ab. Wie<br />
krank musste man sein, um sich einen<br />
solchen Mist auszudenken?<br />
Derjenige hatte sein Ziel auf jeden Fall<br />
erreicht. Milas Panik wuchs sekündlich<br />
mehr und das nicht nur wegen ihres eigenen<br />
<strong>Leben</strong>s. Sobald jene nur daran<br />
dachte, drehte sich ihr Magen um.<br />
»Verdammt noch mal, wer bist du und<br />
was bezweckst du eigentlich mit dieser<br />
miesen Aktion? Und wie zur Hölle hast du<br />
es geschafft, mich hier hin und in dieses<br />
Zimmer zu bekommen?« Mila schrie die<br />
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Worte heraus, denn ruhig bleiben konnte<br />
sie nicht mehr. Die Gedanken an ihre<br />
Mutter, an das eigenes <strong>Leben</strong>, das sie<br />
vielleicht verlieren könnte, waren einfach<br />
unerträglich und machten diese allmählich<br />
verrückt. Mila malte sich die<br />
schlimmsten Bilder aus, die sich hoffentlich<br />
nie bewahrheiten würden.<br />
Ihre Schlagader pochte wild gegen die<br />
Haut, der Puls erhöhte sich immer mehr<br />
und die Kehle schnürte sich weiter zu.<br />
Was, wenn sie diesen Raum nicht lebend<br />
verlassen könnte? Sowie ihre Mutter nie<br />
wieder sehen würde?<br />
Plötzlich spürte Mila ein leichtes Vibrieren<br />
unter den Fingern, das nach und nach<br />
kräftiger wurde. Ihre Angst wuchs und<br />
sogar die Spinne, die sich eben noch<br />
abgeseilt hatte, zog das rettende Seil<br />
13
wieder ein und brachte sich in dem rettenden<br />
Netz in Sicherheit. Wenn Mila jetzt<br />
doch nur mit der Spinne tauschen könnte.<br />
Mit einem Mal vernahm sie ein merkwürdiges<br />
Geräusch. Es klang wie Mahlsteine,<br />
die übereinander reiben. Unwillkürlich<br />
riss sie die Augen und, blickte auf<br />
die Wand gegenüber. Mila bemerkte Putz<br />
von den Wänden fallen, feine Risse bildeten<br />
sich. Sogar von der Decke rieselte<br />
immer mehr Staub und vernebelte die<br />
Sicht. Aus dem Vibrieren wurden richtige<br />
Erschütterungen und Mila bekam eine<br />
Heidenangst, während sie darüber nachdachte,<br />
dass dieses Gebilde jeden<br />
Moment über ihr zusammenstürzen<br />
könnte. Mila quetschte sich in eine Ecke<br />
und starrte wie versteinert an die Wand,<br />
die zu rütteln begann. Mit den Händen<br />
versuchte sie, sich gegen die immer<br />
14
größer werdenden Brocken der Decke zu<br />
schützen, die auf die Erde herunterprasselten.<br />
Obendrein zuckte Mila bei jedem<br />
Rütteln der Wand zusammen.<br />
Das Mauerwerk schob sich unter<br />
ohrenbetäubenden kratzenden Geräuschen<br />
immer weiter. <strong>Ein</strong>e plötzliche Stille<br />
füllte danach den Raum und ließ Mila<br />
erneut nur stoßweise atmen.<br />
Es dauerte eine Weile, bis Mila überhaupt<br />
verstand, was sich gerade zugetragen<br />
hatte. Langsam legte sich der Staub,<br />
und sie erkannte einen weiteren Raum,<br />
der im Dunkeln lag und vernahm ruhige<br />
Atemgeräusche.<br />
Ängstlich quetschte sie ihren Körper<br />
noch weiter in die Ecke und krallte die<br />
Fingernägel in die dünne Jeans, als<br />
könnte man mit dieser Reaktion etwas<br />
Schlimmeres verhindern. Mila hatte eine<br />
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Höllenangst und das Atmen fiel ihr im<br />
Moment alles andere als leicht. Sie hatte<br />
das Gefühl, als nähme ein dicker Kloß ihr<br />
die Luft zum Atmen. Dann fiel dieser die<br />
Anweisung wieder ein und demnach<br />
würde sie auf weitere Mitspieler stoßen.<br />
Vielleicht lag da gerade jemand, der Hilfe<br />
brauchte. Mila nahm den letzten Rest Mut<br />
zusammen und erhob sich langsam. Sie<br />
bewegte sich noch immer zitternd in die<br />
Richtung des neu aufgetauchten<br />
Raumes. Vorsichtig einen Schritt nach<br />
dem anderen. Mila spürte, wie sich aus<br />
Furcht vor dem Unbekannten, ihr Magen<br />
verkrampfte.<br />
Sie war nur noch drei Schritte von dem<br />
neuen Raum entfernt, versuchte angestrengt,<br />
einzelne Details in dem Raum zu<br />
erkennen. Aber es war unmöglich, in der<br />
Dunkelheit etwas auszumachen. Mila<br />
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konnte keinen Hinweis auf das Bevorstehende<br />
erkennen. Langsam schob sie die<br />
Füße weiter vor. Das schlurfende<br />
Geräusch über Staub und Schutt verursachte<br />
eine Gänsehaut auf ihrem<br />
Körper. Erst auf der Schwelle aus Metall,<br />
meinte jene, einen Schatten vor sich auszumachen.<br />
Plötzlich erlosch das Licht in<br />
dem vorherigen Zimmer und die Dunkelheit<br />
umhüllte alles. Milas Herz blieb für<br />
einen Moment stehen, bis im neuen<br />
Raum langsam Licht anging. Milas Blick<br />
fiel erneut auf kahle, kalte Wände.<br />
Erschrocken schaute sie auf den seitlich<br />
liegenden Körper, der fast direkt vor<br />
ihren Füßen lag. <strong>Ein</strong>deutig der Verursacher<br />
der Atemgeräusche, die man gehört<br />
hatte. Dunkle gelockte Haare verdeckten<br />
das Gesicht und sie konnte nicht<br />
erkennen, ob es ein Mädchen oder ein<br />
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Junge war. Zudem steckte der Körper in<br />
einem grauen Jogginganzug und an den<br />
Füßen waren dunkle Turnschuhe. Am<br />
Handgelenk eines dieser Schweißbänder.<br />
Es schien, als wurde dieser Mensch<br />
gerade vom Sport weggezerrt. Mila hatte<br />
keinen Zweifel mehr daran, dass er vorher<br />
trainiert haben musste.<br />
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