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IN EIGENER SACHE<br />

Leserbriefe & Veranstaltungen<br />

Erinnerungen<br />

Den Bericht «Rohrbacher Pioniere»<br />

von Klaus Zaugg habe ich in einem<br />

Zug lesen müssen. Ich fühlte mich in<br />

meine Kinder- und Jugendzeit<br />

zurückversetzt.<br />

Der Sagivati (Gottfried Lanz) gehört zu<br />

einer von meinen vielen schönen<br />

Kindheitserinnerungen.Wenn er zu einem<br />

«Zwöierli Rote» bei uns im<br />

Lokal einkehrte, durfte ich als ganz<br />

kleines Meiteli auf seinen Knien sitzen<br />

und ein Sirüpli trinken. Für alle Gäste<br />

hatte er ein offenes Ohr und schaute<br />

gerne beim Jassen zu.<br />

Weitere Erinnerungen: Mittags um<br />

halb zwölf und abends um sechs Uhr<br />

bildeten sich auf dem Trottoir kleine<br />

Schlangen von Männern, die von der<br />

Sagiarbeit nach Hause zum Essen gingen.<br />

In der Bäckerei kauften einige Familien<br />

mit dem «Ufschriibi-Büechli»<br />

ein, d.h. sie liessen ihre Einkäufe während<br />

zweier Wochen aufschreiben, und<br />

wenn in der Säge Zahltag war, kamen<br />

sie bar bezahlen. Es gab damals in<br />

Rohrbach sechs Bäckereien.<br />

Beim Bahnhof hielten die mit Trämel<br />

beladenen Güterzüge, um das Holz für<br />

die Sägerei abzuladen. Dieses wurde<br />

dann mit Pferdefuhrwerken in die Sägerei<br />

transportiert. Schwerstarbeit für<br />

die dort arbeitenden Männer, aber äusserst<br />

interessant für die vielen kleinen<br />

Zuschauer. Fast chli wie Fernsehen<br />

heute!<br />

Gegenüber der Säge standen ein paar<br />

sehr alte Häuser mit Rauchküche. In<br />

eines davon konnte man von der<br />

Hausmetzgete das Fleisch zum Räuchern<br />

bringen. Schinken und Speck<br />

wurden an der Küchendiele aufgehängt.<br />

In einem anderen Haus wurden<br />

Skier fabriziert. Anschauungsunterricht<br />

für uns Kinder.<br />

Wie lebten wir damals doch in einem<br />

kurzweiligen Dorf. Fast in jedem Haus<br />

stand eine Milch spendende Kuh und<br />

es grunzten ein paar Schweine. Wir<br />

Kinder streunten von Haus zu Haus,<br />

um überall den verschiedenen Handwerkern<br />

zuzuschauen. Und Lädeli, wo<br />

das Petrolfass neben einem Sack Hörnli<br />

stand, gab es in zweistelliger Zahl.<br />

Von Kohler-Coiffeur bis zur Schmittenbrücke<br />

konnten wir Schlagball spielen<br />

oder im Winter «schliifschuene». Auto<br />

war praktisch ein Fremdwort für uns.<br />

Ich freue mich für die heutigen Kinder,<br />

dass Herr Bösiger an sie gedacht<br />

hat!<br />

Hedi Zulauf, 4938 Rohrbach<br />

Auch in der Schweiz<br />

Mit Interesse las ich Ihren Bericht<br />

über das Projekt in Kambodscha. Ich<br />

gebe Ihnen nicht ganz recht in Ihrer<br />

Stellungnahme, dass es hilft, wenn<br />

von 100 % Geld 80 % in irgendwelchen<br />

Kanälen verschwinden. Es gibt durchaus<br />

Möglichkeiten, auch 100 % seines<br />

Einsatzes zu sehen und zu erkennen.<br />

Ich gehöre einer Gemeinschaft von<br />

Spitex-Mitarbeitern an, die täglich bedürftige<br />

Menschen sehen, und das sogar<br />

hier in der Schweiz, genauer gesagt<br />

in Langenthal. Auch wenn ich erst<br />

seit 1.5 Jahren zum Langenthal-Team<br />

gehöre, so kristallisierte sich schnell<br />

heraus, dass viele von uns sich auch<br />

privat noch engagieren. Seien es nun<br />

Hilfsdienste, Besuche, Unterstützungen<br />

oder auch Gartenarbeiten, alles<br />

wird unentgeltlich verrichtet – eben<br />

für hilfsbedürftige Menschen hier vor<br />

Ort.<br />

Auch in der sogenannten reichen<br />

Schweiz gibt es Menschen die Hilfe<br />

benötigen, d.h. nicht unbedingt finanzieller<br />

Art, sondern gerade im täglichen<br />

Leben. Wir sind eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft und unterstützen<br />

uns auch gegenseitig, sowohl privat<br />

als auch dienstlich. Der Dank der Menschen,<br />

denen wir helfen, ist sehr herzlich<br />

und, das spüren wir jeden Tag,<br />

auch das ist ein Lohn. Die Menschen<br />

schätzen unseren sinnvollen Einsatz,<br />

den wir ehrenamtlich verrichten, und<br />

wir haben Freude an unserer Arbeit.<br />

Ob nun Kambodscha, Afrika oder hier<br />

in der Schweiz, wenn sich noch mehr<br />

Menschen für Menschen engagieren<br />

würden, dann wäre die Welt friedlicher<br />

und viele Menschen zufriedener,<br />

auch die, die sich engagieren.<br />

Hidde Paulmann<br />

Ihre Meinung interessiert uns<br />

Sind Sie mit etwas nicht einverstanden?<br />

Haben Sie Fragen, die auch andere Leser<br />

interessieren könnten? Oder haben<br />

Sie eine Ergänzung zu einem Artikel?<br />

Dann schreiben Sie uns. Ab der kommenden<br />

Ausgabe reservieren wir Platz<br />

für Sie. Oder möchten Sie über ein Thema,<br />

das wir noch nicht gebracht haben,<br />

mehr erfahren? Wir können Ihnen zwar<br />

keinen Artikel darüber garantieren.<br />

Aber prüfen werden wir Ihren Vorschlag<br />

ganz bestimmt.<br />

Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt,<br />

wenn wir die Möglichkeit zu<br />

Leserreaktionen bieten. Möglich, dass<br />

keine einzige kommt. Ebenfalls möglich,<br />

dass wir nicht alle Ihre E-Mails<br />

und Briefe publizieren können, und<br />

deshalb eine Auswahl treffen müssen.<br />

Werden Sie bitte nicht zu lang. Sonst<br />

müssten wir Ihren Beitrag eventuell<br />

kürzen.<br />

Beiträge mit beleidigenden, diffamierenden,<br />

rassistischen und sexistischen<br />

Inhalt werden nicht veröffentlicht.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Feedback.<br />

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38 s’Positive 6 / 2018

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