hinnerk Bremen August 2018
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4 HAMBURG<br />
Das Motto<br />
Freie Bahn für Genderwahn!<br />
„Was wollt ihr denn eigentlich<br />
noch?“, wird in letzter<br />
Zeit immer öfter und nicht<br />
nur aus blaubrauner Ecke<br />
gefragt. Das diesjährige<br />
Motto von Hamburg Pride<br />
und die visuelle Umsetzung<br />
davon sind eine deutliche<br />
Antwort. Eine Reform des<br />
Transsexuellen-Gesetzes<br />
FOTO: TEAM RH PHOTOGRAPHY / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />
HAMBURG PRIDE<br />
und die Einführung einer<br />
dritten Option im Personenstand<br />
zum Beispiel sind<br />
immer noch nicht realisiert<br />
– und aktuell sieht es<br />
so aus, als ob die Koalition<br />
auch wieder einmal nur eine<br />
Minimallösung vornehmen<br />
möchte, die gerade so den<br />
Vorgaben des Verfassungsgerichts<br />
entspricht. „Jeder<br />
Mensch wird mit einem Geschlecht<br />
geboren – seinem<br />
eigenen“, sagt die Schirmherrin<br />
des HAMBURG PRIDE<br />
<strong>2018</strong>, Lucie Veith, Gründerin<br />
des Vereins Intersexuelle<br />
Menschen. Im Grußwort fügt<br />
sie hinzu: „Ich freue mich<br />
sehr, dass wir hier den menschenunwürdigen<br />
Begriff<br />
‚Genderwahn‘ ins Spiel bringen,<br />
hoffentlich öffentlich<br />
behandeln, zerlegen und für<br />
immer entsorgen, denn er<br />
wird von einigen Menschen<br />
und deren Vereinigungen<br />
genutzt, um das Bestreben<br />
einzelner Menschen nach<br />
öffentlicher und rechtlicher<br />
Anerkennung ihres selbstempfundenen<br />
Geschlechts<br />
lächerlich zu machen, ihnen<br />
ihre Grund- und Menschenrechte,<br />
die Würde und das<br />
Menschsein abzusprechen<br />
und Diskriminierungen und<br />
Benachteiligungen zu befördern.“<br />
In diesem Sinne: Freie<br />
Bahn für Genderwahn! *ck<br />
Die Demonstration<br />
Der 38. HAMBURG PRIDE startet am 4. <strong>August</strong> um 12 Uhr an der Langen Reihe und<br />
wird mit seinen rund 15.000 Teilnehmenden und etwa zehn Mal so vielen Zuschauenden<br />
eine der größten Demonstrationen des Jahres in Hamburg sein. Fröhlich-queere<br />
Sichtbarkeit im Herzen der zweitgrößten Stadt Deutschlands und kreativer Protest gegen<br />
blau-braune Rückabwicklung gesellschaftlicher Fortschritte rund um die Alster. *ck<br />
Das Straßenfest<br />
Noch mehr Sichtbarkeit über drei Tage bietet<br />
das schönste CSD-Straßenfest der Republik.<br />
Der prachtvolle Jungfernstieg und der<br />
Ballindamm am Ufer der Binnenalster bilden<br />
das optisch so einmalige Ambiente, in dem<br />
sich lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle,<br />
transgender, intersexuelle und queere<br />
Kulturen, Szenen und Nachtleben in all ihrer<br />
Vielfalt präsentieren. Das Pride-Zelt als Infound<br />
Ticket-Counter von Hamburg Pride e. V.<br />
steht Ecke Jungfernstieg/Ballindamm, der<br />
Hamburg Pride Musik-Tower thront nicht<br />
weit von der Pride-Insel auf dem Jungfernstieg.<br />
Das Bühnenprogramm kann sich mit<br />
der EuroPride-Vienna-Botschafterin Conchita<br />
Wurst, Sookee, Pudeldame, Norwood<br />
von der UK-Liveband Rhythm of the 90s<br />
und nicht zuletzt BETTY wieder mehr als nur<br />
sehen lassen. Diversität bis zu Ende gedacht:<br />
Am Jungfernstieg zwischen Neuem Wall und<br />
Große Bleichen wird in diesem Jahr ein Areal<br />
mit Unisex-Toiletten platziert, die auch an<br />
den anderen Toiletten-Standorten ausgeschildert<br />
sind. Das wird ein Fest! *ck<br />
3. – 5.8, CSD-Straßenfest, Jungfernstieg/<br />
Ballindamm, Hamburg, S+U Jungfernstieg,<br />
Fr. 15 – 24 Uhr, Sa. 11 – 24 Uhr,<br />
So. 11 – 22 Uhr, www.hamburg-pride.de