Kapelle Selgiswil – Heitenried

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1 Thema Auf den Spuren des Heiligen Jakob von Compostella Im Anschluss an den Erfolg anlässlich der ersten Etappe von Freiburg nach Romont am 11. Oktober 2008 wurde am Samstag, 9. Mai die „Diözesane Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg“ (auf Einladung des des Bischofs Bernard Genoud und des diözesanen Pastoralrats) Anfang Mai fortgesetzt. Es ging von Heitenried über St. Antoni und Tafers nach Freiburg in die Kathedrale St. Niklaus. Der dritte Teil dieser Pilgerwanderung ist auf Samstag, den 10. Oktober 2009, angesetzt. Er wird die Pilger von Romont nach Montpreveyres führen. Ultreïa!
Die Kapelle ist den 14 Nothelfern geweiht und wird einer Renovation unterzogen, sowohl Aussen wie Innen. Die 14 Nothelfer zeigen unsere Not in neuem Licht. Was steckt hinter der Verehrung von sogenannten „Nothelfern“, von Heiligen, an die man bei bestimmten Anlässen und Anliegen denkt? Wie können gerade heute – moderne – Menschen zu dieser Frömmigkeit Zugang finden? An wen wenden wir uns in Not- situationen? Wir haben Verwandte, Freunde, Nachbarn, zu denen wir gehen können, wenn „Not am Mann ist“. Neben dem Telefon liegen Notrufnummer bereit, Polizei, Feuerwehr, Notarzt, Krankenwagen, Spital, Telefonseelsorge, Notdienste von Handwerkern, Autogarage usw. Aber nicht jede Not ist durch diese Hilfsangebote behebbar – das wissen wir. Die ältere Generation ist gut vertraut damit, dass sich Menschen in Notsituationen auch an die „Heiligen“ wenden. „Antonius von Padua ist mein Lieblingsheiliger. Er hat mir schon oft geholfen“, erklären Menschen, wenn sie das Verlorene wieder gefunden haben. Natürlich hat er dann auch seinen Finderlohn bekommen, in die entsprechende „Spendenkasse“ in der Kirche, vor seinem Bild oder der Statue. Wie Antonius werden auch andere Heilige verehrt. Ihre Bilder und Statuen schmücken die Kirchen. Sie sind das Ziel von Wallfahrten und sie werden verschiedenen Notsituationen und Anliegen zugeordnet. Uns „neuzeitlichen Menschen“ mag dies fraglich vorkommen und wir tun dies als abergläubische Auswüchse des Heiligenkultes ab. Aber vielleicht übersehen wir dabei auch den tieferen Grund der Anrufung der Heiligen. Vielleicht ist uns auch das Bewusstsein für die fundamentale Bedrohung unseres Lebens abhanden gekommen, das Menschen im Mittelalter noch hatten. Pest und Kriege wüteten, Unwetter, Naturkatastrophen oder Viehseuchen konnten die in Generationen mühsam aufgebaute Existenz mit einem Schlag vernichten. Geburt, Krankheit und Tod waren gefährliche Lebensbedrohungen – nur damals? Ist es nicht ein Aberglaube unserer Zeit, man habe technisch und medizinisch alle Gefährdungen des Lebens völlig im Griff? In der Verehrung von Heiligen haben Menschen Kraft und Ermutigung erfahren und gespürt, dass es trotz allem Unheil auch einen Bereich in ihrem Leben gibt, der „heil“ geblieben ist und bleiben wird. Thema Kapelle Selgiswil – Heitenried In den Heiligen verehrt die Volksfrömmigkeit Gott selbst, dessen Heilswirken in den „legendenumrankten“ Lebensgeschichten der Heiligen in unterschiedlichen Aspekten sichtbar wird. Um das Jahr 900 breitete sich die Verehrung der Nothelfer aus. Ein Zentrum dafür wurde die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Oberfranken, Deutschland. In der Pfarrkirche Appenzell, sind im Deckengemälde die 14 Nothelfer zu sehen. Eine 14 Nothelferkapelle gibt es auch in Silenen (Uri), Brunnen (Schwyz) und Zeneggen (Wallis). Die Kapelle von Hochstettlen in Ueberstorf, ist ebenfalls den 14 Nothelfern geweiht. Besonders ins Herz geschlossen wurden von der Volksfrömmigkeit die drei Nothelferinnen: „Margareta mit dem Wurm“, „Barbara mit dem Turm“, „Katharina mit dem Radl“ – das sind die drei heiligen Madl.“ Fortsetzung Seite 14 1
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