16.12.2012 Aufrufe

Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Potentiometrischen Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten<br />

3.4.3 Die Verteilungskoeffizienten der <strong>Arzneistoff</strong>e in homogenen organischen Phasen<br />

3.4.3.1 Betrachtungen zu den verschiedenen Auswertemethoden<br />

Zwölf untersuchte <strong>Arzneistoff</strong>e besitzen ein basisches Zentrum. Sie können entweder in der Neutralform<br />

oder als einfach positiv geladenes Kation in den Verteilungssystemen vorliegen. Bei den sieben<br />

Verbindungen, die einen Piperazinring in ihrer Struktur enthalten, existieren eine Neutralform sowie<br />

jeweils eine einfach und zweifach protonierte Spezies. Somit können ein logP-Wert und ein oder zwei<br />

Ionen-Verteilungskoeffizienten, logPion und logPdion , ermittelt werden, wenn sich die entsprechenden<br />

Molekülformen in die organische Phase verteilen.<br />

Zur Auswertung einer potentiometrischen Titration gibt es verschiedene rechnerische Wege, um zu<br />

den endgültigen logP-, logPion- und logPdion-Werten zu gelangen (Sirius Analytical Instruments<br />

1994; Krämer et al. 1998). Ein Problem stellt die direkte Bestimmung der Verteilungskoeffizienten<br />

der jeweils maximal protonierten Ionenform dar. SIRIUS hat in seinem Auswerteprogramm folgenden<br />

Weg bei einer Ionen-Verteilung empfohlen (Sirius Analytical Instruments 1994):<br />

Einfügen <strong>von</strong> logPion / logPdion in das Verteilungsgleichungssystem mit einem Fixwert<br />

(üblicherweise logPion = logP - 3);<br />

Neuberechnung des logP-Wertes;<br />

im MultiSet gleichzeitige Berechnung <strong>von</strong> logP und logPion / logPdion .<br />

Dieses Verfahren konnte ich nicht eindeutig nachvollziehen. In Abhängigkeit vom logPion - / logPdion- Korrekturwert erhielt ich verschiedene Endergebnisse für alle Verteilungskoeffizienten. Eine externe<br />

Bestimmung der Verteilungskoeffizienten der Formen der einfach protonierbaren Verbindungen über<br />

die Gl. 6 und 7 scheint mir eine bessere Methode, weil<br />

ein fiktiver Korrekturwert nicht eingefügt werden muss;<br />

die logPion-Werte direkt aus den messbaren pKa- und poKa-Werten zweier Titrationen mit<br />

unterschiedlichen Volumenverhältnissen rV1 und rV2 zugänglich sind;<br />

mögliche Ausreißer bei den Einzelbestimmungen sofort sichtbar werden, indem sich die<br />

betreffenden Gleichungen nicht lösen lassen (Logarithmus <strong>von</strong> negativen Beträgen);<br />

sich aus der Standardabweichung <strong>von</strong> mindestens drei Einzelkoeffizienten ein realistischerer<br />

Fehlerbereich ergibt.<br />

Nachdem für jede Kombinationsmöglichkeit logP und logPion berechnet wurden, können fehlerbehaftete<br />

Messungen ausgeschlossen werden (keine Ergebnisse für logP und/oder logPion ). Die<br />

Mittelwerte aus den übrigen Experimenten bilden die endgültigen Werte für die beiden Verteilungskoeffizienten<br />

(logP Origin; logPion Origin) der einfach protonierbaren Basen mit Angabe ihrer<br />

Standardabweichungen.<br />

Die SIRIUS-Auswertemethode berücksichtigt bei der Anpassung der experimentellen an die<br />

theoretische Titrationskurve einer Messung besonders die Punkte im Bereich <strong>von</strong> großen Änderungen<br />

des n H-Wertes (Zahl der durchschnittlich gebundenen Wasserstoffatome pro Molekül) gegenüber<br />

dem pH-Wert der Lösung. Werden Titrationen in verschiedenen n-Octanol/ Wasser-Gemischen im<br />

MultiSet zusammengefasst, um zu den ionenpaarkorrigierten logP- und den logPion-Werten zu<br />

gelangen, besitzen alle Messpunkte Einfluss auf das Endergebnis. Obwohl somit der Einfluss <strong>von</strong><br />

Abweichungen einzelner Kurvenpunkte minimiert wird, bleibt der Unsicherheitsfaktor der anfänglich<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!