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PREDIGT -- 19. Sonntag im Jahreskreis B --- 12.8.2018

Joh 6,41-51 --- "Wir halten ewig!" >> https://twitter.com/DERKREUZKNAPPE

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<strong>19.</strong> <strong>Sonntag</strong> B – <strong>12.8.2018</strong><br />

1 Kön 19,4-8 Eph 4,30-5,2<br />

Predigt zum Evangelium: Joh 6,41-51<br />

https://twitter.com/DERKREUZKNAPPE<br />

Evangelium Joh 6,41-51:<br />

In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte:<br />

Ich bin das Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist. Und sie sagten:<br />

Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir<br />

kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen?<br />

Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn<br />

nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde<br />

ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle<br />

werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine<br />

Lehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen<br />

außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.<br />

Amen, amen, ich sage euch: wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin<br />

das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen<br />

und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom<br />

H<strong>im</strong>mel herabkommt: Wenn jemand davon ißt, wird er nicht sterben.<br />

Ich bin das lebendige Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist.<br />

Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich<br />

geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.<br />

GEDANKEN ZUR SONNTAGS<strong>PREDIGT</strong><br />

Wir halten ewig!<br />

An der gefährlichen Kreuzung hat es mal wieder gekracht.<br />

Diesmal steht ein Auto in Flammen, und der Fahrer stirbt leider<br />

noch am Unfallort.


-2- Weltweit rechnet man derzeit mit einer Million Verkehrstoten<br />

jedes Jahr und etwa 40 Millionen Verletzten, vom materiellen<br />

Schaden in Höhe von etwa 400 Milliarden Euro pro Jahr und von dem<br />

Leid, das viele Millionen Familien dadurch packt, ganz zu schweigen.<br />

Freiheit, Mobilität und Wohlstand haben ihren Preis. So ist das eben.<br />

Unsere Medien und unsere<br />

Volksvertreter achten grundsätzlich<br />

sehr gründlich auf die<br />

St<strong>im</strong>mungslage <strong>im</strong> Volk.<br />

Wer z.B. als Politiker wegen einer<br />

unbedachten Äußerung bei den<br />

Leuten „unten durch“ ist, der<br />

hat nur noch wenig Chancen,<br />

von seiner Partei wieder als<br />

Kandidat aufgestellt zu werden.<br />

Jeder Politiker weiß zum Beispiel:<br />

Vor den Wahlen bloß die Finger<br />

weg vom Reizthema „Auto“ –<br />

das kostet garantiert Wählerst<strong>im</strong>men!<br />

So wie es <strong>im</strong> heutigen Evangelium<br />

aussieht, hat auch Jesus<br />

zur Zeit bei seinen Zuhörern ein<br />

deutliches Popularitätsproblem.<br />

Den großzügigen Brotvermehrer<br />

haben sie alle beklatscht, aber<br />

das hat sich jetzt klar verändert.<br />

Jesus fragt bei seinen Themen nicht nach einer Beliebtheits-Skala der<br />

Zuhörer, sondern er hatte ihnen unmissverständlich gesagt: „Ich bin<br />

das Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist.“<br />

Daran hat man natürlich als Jude und Zeitgenosse Jesu kräftig zu<br />

schlucken. Viele wissen genau, dass Jesus in Nazareth gewohnt hat<br />

und kannten zum Teil auch den Z<strong>im</strong>mermann Josef und Jesu Mutter<br />

Maria. Wie kann er da nur behaupten, vom H<strong>im</strong>mel zu kommen?<br />

Die Reaktionen der Zuhörer sind eindeutig. Sie murrten gegen Jesus,<br />

heißt es. Murren – das ist nicht etwa ein leises Gemurmel, verstärkt<br />

durch gelegentliches Kopfschütteln. „Murren“ bedeutet mehr.<br />

Es ist ein klarer Widerstand, eine ablehnende Haltung. Das will man<br />

so nicht hinnehmen.<br />

Wir kennen diesen Ausdruck schon aus dem Alten Testament.<br />

Bereits be<strong>im</strong> anstrengenden Durchzug durch die Wüste begann das<br />

Volk gegen Mose zu murren. Hunger, Durst, Müdigkeit – man war


-3- es irgendwann einfach leid. Man hatte die Nase gestrichen voll,<br />

wie der Volksmund es so anschaulich sagt.<br />

Das Murren war eine regelrechte Auflehnung, letztlich sogar ein Aufstand<br />

gegen Gott. Man traute ihm einfach nicht mehr zu, das Volk ans versprochene<br />

Ziel zu bringen, ins Gelobte Land.<br />

Und jetzt murrt das Volk gegen Jesus. „…vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen“<br />

sei er, behauptet er. Was bildet der sich eigentlich ein? Wir kennen<br />

doch seine Familie! - Mit welchem Recht darf der so etwas überhaupt<br />

aussprechen?<br />

Eine unerhörte Anmaßung und Gotteslästerung ist das!<br />

Die Volksseele ist empört. Das kann man auch diesem ungewöhnlich<br />

erfolgreichen Rabbi nicht durchgehen lassen! - Wenn es hier genauer<br />

heißt, dass „die Juden“ gegen Jesus murrten, richtet sich diese Kritik<br />

des Evangelisten nicht gegen jeden einzelnen Juden; er war wie Jesus<br />

ja selbst einer von ihnen. Wenn ich sage: „Die Deutschen sind Reise-<br />

Weltmeister“, dann bedeutet das schließlich auch nicht, dass jeder einzelne<br />

Deutsche so oft verreist. Johannes meint also speziell nur diejenigen,<br />

die Jesus ausdrücklich als Sohn Gottes und Messias ablehnen.<br />

Jedenfalls ist die St<strong>im</strong>mung nun eindeutig umgekippt. Aus dem umjubelten<br />

Sattmacher Jesus ist in den Augen vieler Zuhörer ein Verführer<br />

und Scharlatan geworden. Gottes Sohn als Wander-Rabbi statt auf dem<br />

prächtigen Königsthron – und dann auch noch der da, den wir genau<br />

kennen. Also nein, nie und n<strong>im</strong>mer!<br />

Jesus zeigt sich von dieser Kritik, die ihm schon bei seinem Besuch in<br />

Nazareth entgegenschlug, ganz unbeeindruckt. Er weiß, dass der Widerstand<br />

zunehmen wird, sobald er ein Reizthema anpackt. Dennoch verschärft<br />

er seine Aussage noch, indem er seine ganz intensive und innige<br />

Beziehung zum h<strong>im</strong>mlischen Vater betont:<br />

„Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen,<br />

wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich<br />

werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es:<br />

Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört<br />

und seine Lehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen. Niemand hat den<br />

Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater<br />

gesehen.“<br />

Jesus weist die Kritiker also zurecht: Murrt nicht! - Das heißt:<br />

Euer Protest steht euch nicht zu und ist blanker Unglaube!<br />

Ihr wollt Gott <strong>im</strong>mer wieder vorschreiben, was er wie zu machen hat.<br />

Dabei hat Gott wirklich alles in der Hand, lenkt und zieht regelrecht<br />

diejenigen, die zu Jesus kommen wollen. Ohne dieses Zutun des<br />

h<strong>im</strong>mlischen Vaters kann es niemand <strong>im</strong> Alleingang schaffen.


-4- Der Vater hat das alles <strong>im</strong> Griff. Liebevoll stubst er euch an,<br />

bringt euch auf Jesu Spur, und zwar manchmal auch dann, wenn ihr<br />

das noch gar nicht erkennt.<br />

Bemerkenswert ist, dass Jesus sich dann auf das Alte Testament und<br />

die Verheißung des Jesaja (54,13) bezieht, wenn er zitiert: „Bei den<br />

Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein.“ Nicht mehr<br />

nur die Juden als Söhne Jerusalems sind hier angesprochen, sondern<br />

ausdrücklich „alle“.<br />

Jesus verstärkt dies <strong>im</strong> nächsten Satz noch: „Jeder, der auf den Vater<br />

hört und seine Lehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen“.<br />

Damit ist die Frage beantwortet, wie man zu Jesus kommen kann,<br />

wie man Jesus folgen kann. Man muss hören, man muss hinhören.<br />

Man muss bei Gott in die Schule gehen wollen und Lehre annehmen,<br />

so gut wie man das mit seinen bescheidenen Möglichkeiten eben kann.<br />

Immer wieder bei seinen Predigten, so auch hier, betont Jesus ganz<br />

eindringlich, dass er selbst das lebendige Brot ist, das vom H<strong>im</strong>mel<br />

herabgekommen ist. Wer von diesem Lebensbrot isst, der wird nicht<br />

sterben, sondern in Ewigkeit leben. Das ist ihm so wichtig, dass er<br />

dies in unserem heutigen vergleichsweise kurzen Evangelium gleich<br />

dre<strong>im</strong>al betont.<br />

Aber wie kann das sein, mögen manche denken.<br />

Schließlich kennt jeder von uns genügend Christen, die gerne und häufig<br />

zur Kommunion gegangen sind. Aber gestorben sind sie trotzdem, und<br />

uns selbst wird das auch ganz sicher so passieren.<br />

Da stellt sich also die Frage, was Jesus mit seiner Aussage zum ewigen<br />

Leben eigentlich meint - oder anders gesagt, wo da unser Denkfehler<br />

liegen kann. Das ewige Leben, von dem Jesus spricht, ist eben nicht ein<br />

Vorgang, der wie auf Knopfdruck in der Minute unseres Todes startet<br />

wie eine Art Notstromaggregat bei Stromausfall.<br />

Rein medizinisch gesehen sterben natürlich auch Christen, das ist gar<br />

keine Frage. Wer jedoch dieses lebendige Brot isst, wer sich damit in<br />

die Nachfolge Jesu begeben hat, der wird ewig leben.<br />

Jesus unterscheidet also zwischen dem Leben der Seele und dem<br />

Leben des Körpers. Die Bibel benutzt daher für „Leben“ auch zwei<br />

verschiedene Wörter.<br />

Wir dürfen außerdem nicht vergessen, dass wir alle auf den Namen<br />

des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sind.<br />

Diese Taufe ist wie ein Siegel, wie ein Vertrag: Das Kreuz auf der<br />

Stirn sagt, dass man verbindlich für jetzt und für <strong>im</strong>mer ganz zu<br />

Gott gehört, also ein Gotteskind ist. Man könnte fast sagen:<br />

die Taufe ist wie ein Brandzeichen für eine Herde.


-5- Es sagt: Alle, die dieses Zeichen tragen, die sind mein.<br />

Das Missverständnis liegt also darin, dass man fälschlich ann<strong>im</strong>mt,<br />

das ewige Leben begänne erst mit dem Tod. Jesus sagt es ganz deutlich:<br />

„Amen, amen, ich sage euch: wer glaubt, hat das ewige Leben.“<br />

Das ewige Leben n<strong>im</strong>mt also seinen – wenn auch leider unauffälligen –<br />

Anfang mit der klaren Entscheidung für den Glauben, für die Nachfolge.<br />

Wer also glaubt und von dem H<strong>im</strong>melsbrot isst, der gehört zu denen,<br />

die ewig halten, die eben „unkaputtbar“ sind, wie man heute etwas<br />

schnoddrig sagt.<br />

Jesus, der unser aller Kreuz auf sich geladen hat, wird für uns zum<br />

Brot, das für <strong>im</strong>mer satt macht, das die Sehnsucht unserer Seele<br />

für <strong>im</strong>mer stillt, das uns ewiges Leben schenkt. - Was für herrliche<br />

Aussichten sind das doch!<br />

Predigten und Fürbitten der Karl-Leisner-Jugend >><br />

http://www.k-l-j.de/predigt_b_js_<strong>19.</strong>htm<br />

Predigt Jens-Oliver Müller (pdf) >><br />

http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~d04/predigten/070318.pdf<br />

Predigt u. Fürbitten P. Gottfried Eigner >><br />

http://www.sanktmichael.de/index.php?mact=predigt,cntnt01,default,0&<br />

cntnt01show=89&cntnt01returnid=116<br />

Gottesdienstentwurf Pfr. Bruno Layr >><br />

https://priesteraushilfe.at/messtexte.html<br />

Predigten und Materialien der Redemptoristen >><br />

http://www.predigtforum.com/index.php?id=796<br />

Predigt Pfr. Peter Fischer (pdf) >><br />

https://downloads.eobamberg.de/10/986/1/46338692761684238376.pdf


Predigt Pfr. Gerhard Kelber >><br />

http://auferstehungskirche-sw.de/predigten/pr010325_laetjoh6.htm<br />

Predigt Dr. Bernhard Kaiser (pdf) >><br />

http://www.irt-ggmbh.de/downloads/jesusdasbrotdeslebens.pdf<br />

Predigt P. Dr. Horst Rzepkowski >><br />

http://www.steyler.eu/svd/seelsorge/anregung/artikel/2015/jahreskreis/s<br />

onntag-19-JkB-predigt.php<br />

Ausmalbild für Kinder (pdf) >><br />

https://anregungen.files.wordpress.com/2015/03/b_19-so.pdf<br />

VIRC Wien: Lesungstexte und Kurzkommentar (pdf) >><br />

http://www.virc.at/pdf/deutsch/B/B_19_d.pdf<br />

Lesehilfe des Katholischen Bibelwerkes (pdf) >><br />

https://www.bibelwerk.de/sixcms/media.php/185/b_jahreskreis.19_e_jo<br />

h.pdf<br />

Exegetisch-theolog. Kommentar zum Evangelium (4 S./pdf) >><br />

http://www.perikopen.de/Lesejahr_B/19_iJ_B_Joh6_41-<br />

51_Hasitschka.pdf<br />

Schriftauslegung zu Joh 6,41-51 (4 S. / pdf) >><br />

http://www.geistige-schriftauslegung.de/artikel/art000060.pdf<br />

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