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Stahlreport 2018.04

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73. Jahrgang | April 2018<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

4|18<br />

Überzeichnet – Was die Zollentscheidungen von Präsident Trump deutlich machen


gegründet 1969<br />

Europäischer<br />

Stahldistributeur<br />

Besuchen Sie uns auf der Tube Düsseldorf<br />

16. - 20. April 2018, Halle 07, Stand 70C26<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />

info@bepro.de, www.bepro.de


„Überzeichnet – Was die<br />

Zollentscheidungen von Präsident<br />

Trump deutlich machen“<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zu überzeichnen, das ist ein aussagekräftiges<br />

Mittel des Journalismus. Dafür ist die Titelgeschichte<br />

dieses Heftes ein gutes Beispiel. Sie<br />

macht eine derzeit vielbeachtete Rolle des<br />

amerikanischen Präsidenten deutlich und animiert<br />

den Leser gleichzeitig, sich auch mit<br />

anderen Aspekten des Themas auseinander zu<br />

setzen – in diesem Fall schwerpunktmäßig mit den europäischen<br />

„Reaktionen auf US-Zölle für Stahl“ (S. 6f).<br />

Weitere Schwerpunkte dieses Heftes beschäftigen sich mit<br />

z dem anstehenden Doppel-Messeereignis Tube und wire, die im<br />

April „an den Start“ gehen (S. 22ff),<br />

z dem BDS-Rohrtag am 1.3.18 in Düsseldorf, der nach Meinung<br />

des Berichterstatters eine „runde Sache“ war (S. 32ff), und mit<br />

z bildungspolitischen Fragen, die in einer Art „Terminflut“<br />

(S. 38ff) in den letzten Wochen vor allem in Berlin behandelt<br />

worden sind.<br />

In letztgenanntem Zusammenhang hat sich im Übrigen gezeigt,<br />

dass Politiker keineswegs immer wie ein ‚Elefant im Porzellanladen‘<br />

auftreten müssen. Die neue Bundesbildungsministerin<br />

Anja Karliczek (S. 39) jedenfalls hat sich erst Einarbeitungszeit<br />

erbeten, bevor sie dem „<strong>Stahlreport</strong>“ – und übrigens auch dem<br />

„Spiegel“ – ein Interview zu den spezifischen Herausforderungen<br />

der Berufsbildung gibt.<br />

Paradoxerweise hat sie gerade damit, also mit der Verschiebung<br />

des Interviews, die Handlungskompetenz unter Beweis<br />

gestellt, die für Karrieren mit Lehre und damit auch für den Bildungsweg<br />

der neuen Ministerin aus dem Münsterland als typisch<br />

gelten: Fach- und Sozialkompetenz.<br />

Diese Kombination von Eigenschaften wird ebenfalls für die<br />

Bewältigung eines weiteren Themas gebraucht, das sich wie der<br />

berühmte rote Faden auch durch dieses Heft zieht: die Digitalisierung,<br />

die in den letzten Wochen am Beispiel Facebook ähnlich<br />

viele schlechte Schlagzeilen produziert hat wie der amerikanische<br />

Handelsprotektionismus.<br />

Manchmal muss erst übertrieben, überzeichnet werden, um<br />

Probleme zu erkennen und dann zu lösen.<br />

In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion eine erkenntnisreiche<br />

Lektüre dieses neuen Hefts.<br />

INHALT<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Gastbeitrag zu den Reaktionen auf US-Zölle für Stahl<br />

8 GABO STAHL - Stahl auf kurzen Wegen<br />

12 E/D/E – Einkaufsverband knackt „magische“ Grenze<br />

14 MEBA Steel – Langsamdreher schnell beschafft<br />

18 Kicherer – Ausbau des Maschinenparks<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

22 Tube & wire<br />

28 Unternehmensbilanzen<br />

(Benteler, Salzgitter, Klöckner)<br />

BDS<br />

30 Research: Jahresauftakt geglückt<br />

32 Rohrtag am 1.3.18 in Düsseldorf<br />

38 Berufsbildung: Terminflut und Politik<br />

44 Recht: Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in<br />

Unternehmen (4)<br />

VERBÄNDE UND POLITIK<br />

46 Verbändebündnis Wohnungsbau …<br />

und weitere Lobbyarbeit<br />

WISSENSWERTES<br />

48 Pädagogik hat Priorität auf der Didacta …<br />

und weitere Termine<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

LIFESTEEL<br />

50 Kunst und Korrosion<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Thomas Isajiw<br />

ist künftig nicht mehr Leiter des Zentralbereichs<br />

Unternehmens- und Marktkommunikation<br />

der SMS group. Der 57-Jährige Prokurist<br />

hat diese Funktion, die 2001 mit seinem Eintritt<br />

in die Unternehmensgruppe geschaffen<br />

worden war, „auf eigenen Wunsch und in bestem<br />

gegenseitigen<br />

Einvernehmen“ aufgegeben,<br />

um sich einer<br />

neuen Herausforderung<br />

zu stellen. Burkhard<br />

Dahmen, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

der SMS<br />

group, weiter: „Wir<br />

danken Thomas Isajiw<br />

für seine hervorragenden<br />

Leistungen.<br />

Er hat die Unternehmens- und Marktkommunikation<br />

aufgebaut, erfolgreich geleitet und konsequent<br />

weiterentwickelt. Wir verabschieden<br />

ihn mit Dank und Anerkennung für seine<br />

geleistete Arbeit und wünschen ihm für seinen<br />

weiteren beruflichen und persönlichen Werdegang<br />

alles Gute“. Der Düsseldorfer Anlagenbauer,<br />

der auf derzeit schwierigen Märkten<br />

unterwegs ist, hat den Bereich, in dem<br />

Dr. Thomas Isajiw Verantwortung hatte, inzwischen<br />

umstrukturiert.<br />

Aditya Mittal<br />

ist zum Präsidenten des weltweit größten und<br />

gleichnahmigen Stahlherstellers ernannt worden.<br />

Er soll in dieser neuen Position, zusätzlich<br />

zu seinen bisherigen Funktionen – Chief Financial<br />

Officer (CFO) von ArcelorMittal und Chief<br />

Executive Officer (CEO) von ArcelorMittal<br />

Europe – den Chairman und CEO von Arcelor-<br />

Mittal, Lakshmi Mittal, unterstützen.<br />

Hans Schotten<br />

ist zum neuen Vorsitzenden der Informationstechnischen<br />

Gesellschaft und damit zum Mitglied<br />

des Präsidiums des Technologieverbandes<br />

VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik<br />

e.V.) gewählt<br />

worden. Professor Dr.<br />

Hans Schotten leitet<br />

als Wissenschaftlicher<br />

Direktor den Forschungsbereich<br />

Intelligente<br />

Netze am<br />

Deutschen Forschungszentrum<br />

für<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Foto: SMS<br />

Foto: VDE<br />

(DFKI) und hat den Lehrstuhl für Funkkommunikation<br />

und Navigation an der Technischen<br />

Universität Kaiserslautern inne. Im Rahmen<br />

seiner Forschung beschäftigt er sich unter<br />

anderem mit Mobilfunktechniken und Funkkommunikation<br />

und entwickelt neue Sicherheitstechniken<br />

sowie Kommunikationsinfrastrukturen<br />

für die Industrie. Nun verantwortet<br />

er für die nächsten drei Jahre die Geschicke<br />

der 10.000 Mitglieder starken Informationstechnischen<br />

Gesellschaft im VDE.<br />

Jörg Simon<br />

ist vorzeitig durch den Aufsichtsrat der Nordwest<br />

Handel AG für eine weitere Amtszeit bis<br />

zum 31. Dezember 2021 als Vorstand Stahl,<br />

Finanzen und Administration bestellt worden.<br />

Dieser Beschluss wurde vom Aufsichtsrat zu<br />

Anfang des Jahres gefasst. Mit Jörg Simon<br />

setzt der Handelsverband mit Sitz in Dortmund,<br />

wie auch im Jahr zuvor mit der Bestätigung<br />

der Verlängerung des Vorstandsvorsitzes<br />

von Bernhard Dressler, auf Kontinuität. „Ich<br />

bedanke mich für das mir entgegengebrachte<br />

Vertrauen. Ich freue mich zusammen mit meinem<br />

Vorstandskollegen Bernhard Dressler und<br />

der gesamten Belegschaft den Erfolg von<br />

Nordwest für unsere Fachhandelspartner weiter<br />

zu entwickeln und aktiv zu begleiten“, kommentierte<br />

Jörg Simon seine erneute Berufung<br />

zum Vorstand bei der Nordwest Handel AG.<br />

Georg Wolf<br />

hat seit dem 1.2.18 – mit einer langjährigen<br />

Branchenerfahrung – im Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler (EDE) in Wuppertal die Leitung<br />

des Geschäftsbereichs Haustechnik übernommen<br />

und damit die Nachfolge von Rolf<br />

Kaps angetreten. Der E/D/E Geschäftsbereich<br />

Haustechnik mit den Händlergruppierungen<br />

WUPPER-RING, VGH International und mah<br />

zeigte sich bei hoher Kapazitätsauslastung im<br />

Handwerk zuletzt sehr robust. Insgesamt<br />

wuchs das Umsatzvolumen um 12,2 % auf<br />

knapp 1,4 Mrd.€.<br />

Helmer Blikslager<br />

ist aus Altersgründen aus der Leitung der<br />

Arbeitskreise der Jungkaufleute des Stahlhandels<br />

in Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />

Mecklenburg-Vorpommern ausgeschieden. Bei<br />

einem Treffen der Ausbildungsleiter in diesen<br />

Regionen (vgl. ges. Bericht in diesem Heft,<br />

S. 41) bedankten sich u.a. Vertreter des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS), der<br />

diese Arbeit in der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />

unterstützt, bei dem<br />

Berufsschullehrer.<br />

Helmer Blikslager<br />

hatte diese Position<br />

17 Jahre lang inne.<br />

Sein Nachfolger ist<br />

Michael Vorwerk, der<br />

diese Leitungstätigkeit<br />

wie sein Vorgänger<br />

gemeinsam mit Stefan Jungblut wahrnehmen<br />

wird, der ebenfalls als Berufsschullehrer<br />

in Hamburg tätig ist.<br />

Foto: BDS<br />

Christoph Steiger<br />

ist überzeugt, dass die „Kooperation zwischen<br />

Forschung, Lehre und Industrie … gerade im<br />

Bereich Digitalisierung verstärkt werden“<br />

muss. Der Vorstand Digital Business in der<br />

Hoffmann-Group, einem in München ansässigen<br />

europäischen Systempartner für Qualitätswerkzeuge,<br />

ist auch Mitglied des Boards des<br />

Internet Business Cluster e.V. (IBC), eines<br />

Kooperationsnetzwerkes von Universitätsinstituten<br />

und Digitalunternehmen, dem die Hoffmann-Group<br />

jetzt beigetreten ist. Vor diesem<br />

Hintergrund ergänzte Dr. Christoph Steiger:<br />

„Wir freuen uns deshalb auf eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem IBC.“ Der Verein IBC war<br />

2011 mit dem Ziel gegründet worden, Vordenker<br />

aus der digitalen Welt mit jungen Talenten<br />

zusammen zu bringen. Damit soll München als<br />

Digitalstandort gestärkt und der Austausch<br />

innerhalb der Tech- und Digital-Community<br />

gefördert werden.<br />

Michael Müller<br />

und Fred Metzken<br />

haben dem Kuratorium der Montan-Stiftung-<br />

Saar in dessen erster Sitzung des Jahres mitgeteilt,<br />

dass sie sich im Laufe des Jahres 2018<br />

aus dem operativen Geschäft zurückziehen<br />

werden. Dr. Michael Müller wird somit aus<br />

dem Amt des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

der SHS – Stahl-Holding-Saar (SHS) und<br />

Fred Metzken aus dem Amt des Sprechers des<br />

Vorstandes von Dillinger, Saarstahl sowie des<br />

Mitglieds der Geschäftsführung der SHS zum<br />

31.8.18 ausscheiden. Mit den persönlich<br />

getroffenen Entscheidungen wollen sowohl<br />

Müller (63) als auchMetzken (62) den aus ihrer<br />

Sicht anstehenden Generationswechsel an der<br />

Spitze der saarländischen Stahlindustrie<br />

ermöglichen sowie eine zukunftsweisende<br />

Nachfolgeregelung vorbereiten bzw. aktiv<br />

unterstützen. In diesem Sinne ist inzwischen<br />

Tim Hartmann (49) mit Wirkung zum 1.9.18 für<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


die Dauer von fünf Jahren zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der SHS bestellt worden.<br />

Martin Leiß-Maier<br />

ist am 19.3.18 im Alter von 86 Jahren gestorben.<br />

Um den Seniorchef der Seb. und Ant.<br />

Leiss GmbH & Co. KG in Neuötting trauern<br />

die Familie sowie Geschäftsleitung und<br />

Belegschaft des Unternehmens. Der Verstorbene<br />

hatte bis Ende 2009 als Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer über 65 Jahre lang den<br />

Aufbau und den Erfolg der Firma geprägt.<br />

beständig für die Interessen<br />

der kleinen<br />

und mittleren<br />

Betriebe im Baugewerbe<br />

eingesetzt. Als<br />

promovierter Bauingenieur<br />

ist der Jubilar<br />

seit 1973 in diversen<br />

Funktionen für die<br />

Jean Bratengeier<br />

Gruppe tätig gewesen. Zudem setzt er sich seit<br />

über 30 Jahren in ehrenamtlicher Tätigkeit für<br />

seinen Berufsstand ein.<br />

Foto: ZDB<br />

Branche der Massivumformung auf unserem<br />

Messestand zu erhalten“, so Tobias Hain.<br />

Heinz Jörg Fuhrmann<br />

ist für seinen Anteil an der Neuausrichtung und<br />

der Zukunftsfähigkeit der Salzgitter AG von der<br />

Stadt Salzgitter zu ihrem Ehrenbürger ernannt<br />

worden. Praktisch habe die Stadt durch Investitionen<br />

von mehren hundert Millionen Euro so<br />

etwas wie eine Standortgarantie erhalten,<br />

erfuhr der Vorstandschef der Salzgitter AG bei<br />

dieser Gelegenheit.<br />

Garrelt Duin<br />

hat zum 1.3.18 bei ThyssenKrupp Industrial<br />

Solutions die Personalverantwortung für die<br />

Geschäftseinheiten im Anlagenbau übernommen.<br />

Der ehemalige nordrhein-westfälische<br />

Wirtschaftsminister gehörte bis zur letzten<br />

Landtagswahl 2017 dem Kabinett der Ministerpräsidenten<br />

Hannelore Kraft (ebenfalls SPD) an.<br />

Bernhard Hauke<br />

wird ab 1.7.18 die Chefredaktion für die Fachzeitschriften<br />

„Stahlbau“ und „Steel Construction“<br />

übernehmen. Der langjährige Chefredakteur<br />

Dr.-Ing. Karl-Eugen Kurrer, dessen<br />

Wirken beide Publikationen geprägt hat, tritt<br />

dann in den Ruhestand. Dr. Bernhard Hauke<br />

war bisher Geschäftsführer und Sprecher der<br />

Geschäftsführung von bauforumstahl e.V. Die<br />

Zeitschrift „Stahlbau“ ist eng verbunden mit<br />

den deutschsprachigen Verbänden bauforumstahl,<br />

Stahlbau Zentrum Schweiz sowie dem<br />

Österreichischem Stahlbauverband und<br />

erscheint zwölf mal pro Jahr, ergänzt durch<br />

spezielle Themenhefte. Der neue Chefredakteur<br />

studierte in Darmstadt und Tokyo Bauingenieurwesen,<br />

begann seine berufliche Kariere<br />

bei Hochtief Engineering als Tragwerksplaner,<br />

Design Manager und Forscher und war<br />

anschließend für eine Dekade im bauforumstahl<br />

verantwortlich. Er ist zudem in zahlreichen<br />

Gremien und Ausschüssen aktiv.<br />

Hans-Hartwig Loewenstein<br />

hat Anfang dieses Jahres sein 75. Lebensjahr<br />

vollendet. Er ist Präsident des Zentralverbands<br />

des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und steht<br />

seit 2006 an der Spitze dieser Branchenorganisation<br />

der Bauwirtschaft. Der ZDB vertritt die<br />

Interessen von rund 35.000 Mitgliedern. In<br />

einem zunehmend globalisierten und industriefreundlichen<br />

Umfeld hat sich Loewenstein<br />

Christian Traumann<br />

ist Präsident der interpack 2020. Er wurde in<br />

der konstituierenden Sitzung des Messebeirates<br />

zur kommenden interpack an dessen Spitze<br />

gewählt. Traumann ist seit 2015 Vorsitzender<br />

des VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen und war<br />

bereits 2011 Präsident der interpack. Er ist<br />

Geschäftsführender Direktor und Group CFO<br />

der MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co. KG.<br />

Die Positionen der Vizepräsidenten zur Messe<br />

Interpack besetzen Markus Rustler, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Theegarten-Pactec<br />

GmbH & Co. KG, und Roland Straßburger, CEO<br />

der SCHÜTZ GmbH & Co. KGaA. Die Wahl aller<br />

Kandidaten erfolgte einstimmig.<br />

Tobias Hain<br />

weist im Vorfeld der diesjährigen Hannover<br />

Messe (23.-27.4.) auf den dortigen Branchentreff<br />

der Massivumformung<br />

hin, die in<br />

Halle 5 mit einer<br />

20 m² umfassenden<br />

Ausstellungsfläche<br />

vertreten ist. Der Auftritt<br />

der Massivumformung<br />

konzentriert<br />

sich nach Angaben<br />

Foto: Industrieverband Massivumformung<br />

von Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Tobias Hain,<br />

Geschäftsführer<br />

Industrieverband Massivumformung e. V., –<br />

über das Thema Massiver Leichtbau hinaus –<br />

auf die Trendthemen der Branche wie Massivumformung<br />

4.0, Energieeffizienz, Elektromobilität<br />

und Additive Fertigung. Der Ausstellungsstand<br />

ist als Branchentreff für die Unternehmen<br />

der Massivumformung und ihre Kunden<br />

gedacht. „Die Massivumformung tritt<br />

zwar kleiner auf als in den Vorjahren, aber<br />

Besucher können gewiss sein, hochwertige<br />

Informationen rund um die Technologie und<br />

Foto: ZHH<br />

Axel Hofmann<br />

hat im März sein 80stes Lebensjahr vollendet.<br />

Fast 25 Jahre lang hatte der gelernte Stahlhändler<br />

für den Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) insbesondere in der Betreuung<br />

der Mitgliedsunternehmen in Süddeutschland<br />

gearbeitet und bis zu seiner Pensionierung<br />

das BDS-Büro in Nürnberg geleitet. Vor<br />

diesen Hintergründen gehört er seit seinem<br />

Einstieg in die Branche bis heute zu den regelmäßigen<br />

Lesern des „<strong>Stahlreport</strong>“.<br />

65 Auszubildende<br />

aus 14 Unternehmen nutzten im Rahmen der<br />

Internationalen Eisenwarenmesse, Köln, den<br />

„Tag des Auszubildenden“, initiiert vom ZHH<br />

und der Kölnmesse, um die Partner im Werkzeug-,<br />

Befestigungs- und Industriebedarf kennenzulernen<br />

und das umfangreiche Angebot<br />

der Branche zu erleben. Im Rahmen der traditionsreichen<br />

Leistungsschau führte der Zentralverband<br />

Hartwarenhandel e.V. (ZHH), Düsseldorf,<br />

diese Veranstaltung zum fünften Mal<br />

durch. Am letzten Messetag waren alle Auszubildenden<br />

des Werkzeugfach- und des Produktionsverbindungshandelshandels<br />

auf die Internationale<br />

Eisenwarenmesse eingeladen. Dabei<br />

nutzen 2018 mehr Unternehmen diese Möglichkeit,<br />

um ihre Nachwuchskräfte der Branche<br />

näher zu bringen. Ohne Fleiß kein Preis: 28<br />

Fragen waren von den Auszubildenden im<br />

Laufe des Vormittags auf den Ständen der teilnehmenden<br />

Hersteller zu beantworten.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

5


Stahlhandel<br />

Gastbeitrag<br />

Reaktionen auf US-Zölle für Stahl<br />

Überzeichnet<br />

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Stahleinfuhren in<br />

die USA mit einem Strafzoll in Höhe von 25 % zu belegen, schlägt<br />

seit Wochen hohe Wellen – die Diskussion scheint aber zuweilen<br />

überzeichnet. Das meint ansatzweise auch Andreas Schneider<br />

(StahlmarktConsult in Leverkusen). Deshalb hat der <strong>Stahlreport</strong> ihn<br />

gebeten, die entstandene Lage in einem Gastartikel übersichtlich und<br />

nüchtern zu beurteilen. Der Autor stellt in diesen Zusammenhängen<br />

die beiden entscheidenden Fragen nach einer Stahlschwemme<br />

einer- sowie nach Nutznießern bzw. Geschädigten andererseits.<br />

Seine Antworten spiegeln seine persönliche Meinung wider.<br />

Foto: BDS<br />

Andreas Schneider,<br />

StahlmarktConsult in<br />

Leverkusen.<br />

Die europäische Stahlindustrie<br />

warnt vor Handelsumlenkungen und<br />

drängt die EU auf die Anwendung von<br />

Schutzklauseln. Diese sogenannten<br />

„Safeguards“ bedeuten nichts anderes<br />

als eine mengenmäßige Beschränkung<br />

von Stahleinfuhren aus Drittländern.<br />

Damit aber handelt es sich um einen<br />

schweren Eingriff in das Prinzip des<br />

freien Handels, der aus guten Gründen<br />

an strenge Bedingungen geknüpft ist.<br />

Unter anderem müssen die Einfuhren<br />

scharf ansteigen, einen ernsten Schaden<br />

für die EU-Industrie verursachen<br />

und im Interesse der EU sein.<br />

Damit stellt sich die Frage, ob diese<br />

Bedingungen erfüllt sind – und: Kommt<br />

es zu einer „Stahlschwemme“ in die<br />

EU?<br />

Stahlschwemme?<br />

Mit dem Hinweis auf eine bevorstehende<br />

„Stahlschwemme“ von 13 Mio.<br />

Tonnen versucht die EU-Stahlindustrie,<br />

die Einführung von Importbegrenzungen<br />

zu rechtfertigen. In welchem<br />

Umfang die vom US-Markt ausgesperrten<br />

Mengen tatsächlich in die EU kommen<br />

werden, kann aber seriös niemand<br />

vorhersagen, denn: Handelsströme hängen<br />

von weltweiten Bedarfen, Preisrelationen<br />

und Wechselkursen ab, die<br />

sich dynamisch ändern.<br />

Aus einer ganzen Reihe von Gründen<br />

scheint allerdings ein zusätzliches<br />

Einfuhrvolumen von 13 Mio. Tonnen<br />

um ein Vielfaches überzeichnet.<br />

Erklärtes Ziel der US-Maßnahmen<br />

ist es, die US-Kapazitätsauslastung<br />

(Flüssigstahl) von 72,3 % im Durchschnitt<br />

des Jahres 2017 auf mindestens<br />

80 % anzuheben. Interessanterweise<br />

lag der Wert schon Mitte März bei 78,3%<br />

– noch bevor die Zölle überhaupt in<br />

Kraft getreten sind. Durch die Zölle sollen<br />

die Stahlimporte des Landes um<br />

13,3 Mio. Tonnen auf 22,7 Mio. Tonnen<br />

abgesenkt werden. Es ist völlig<br />

offen, in welchem Umfang und wie<br />

schnell dies erreicht werden kann:<br />

z Nach dem Stand vom 26. März 2018<br />

waren Importe aus den fünf wichtigsten<br />

Herkunftsregionen Kanada, Europäische<br />

Union, Mexiko, Brasilien und<br />

Süd-Korea sowie aus Argentinien und<br />

Australien mindestens vorläufig ausgenommen.<br />

Bleibt es dabei, sind insgesamt<br />

mehr als 60 % der US-Importe<br />

nicht von den Zöllen betroffen (vgl.<br />

Abb. 1).<br />

z Es wird zusätzlich damit gerechnet,<br />

dass US-Kunden mehr als 4.500<br />

Anträge auf erzeugnisspezifische Ausnahmen<br />

stellen werden.<br />

z Schließlich wird sich aufgrund der<br />

astronomisch hohen Stahlpreise in<br />

den USA in vielen Fällen der Export<br />

künftig auch unter Inkaufnahme eines<br />

Zolles von 25 % lohnen.<br />

Bildnachweis: LOMAKIN/Shutterstock.com<br />

Die wichtigsten Herkunftsländer für US-Stahlimporte in 2017 Abb. 1<br />

Stahlwerk-Produkte in Mio. Tonnen<br />

Thailand<br />

Vietnam<br />

Indien<br />

China<br />

Taiwan<br />

Japan<br />

Turkei<br />

Russland<br />

Mexiko<br />

Korea<br />

Brasilien<br />

EU<br />

Kanada<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Quelle: US Department of Commerce/07.03.2018; eigene Berechnungen StahlmarktConsult<br />

Diese Faktoren dürften den Importrückgang<br />

viel schwächer ausfallen lassen als<br />

ursprünglich geplant.<br />

Selbst wenn letzten Endes doch die<br />

in Frage stehenden 13 Mio. Tonnen vom<br />

US-Markt „ausgesperrt“ werden würden,<br />

dürfte diese Menge keineswegs<br />

ausschließlich in die EU fließen. Nicht<br />

nur ist die Nachfragedynamik in anderen<br />

Regionen der Welt stärker und der<br />

EU-Markt ist, auch im weltweiten Vergleich,<br />

nach der Verhängung von zahlreichen<br />

Antidumping-Zöllen keineswegs<br />

mehr wirklich offen. Wichtiger<br />

ist: Stahl wird nicht einfach „umgelenkt“<br />

– er muss einen Käufer finden.<br />

Eine Analyse zeigt, dass ca. 45 % der US-<br />

Importe aus Halbzeugen und Rohren<br />

bestehen (vgl. Abb.2). Dahinter steht<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


häufig ein spezieller Bedarf von US-Unternehmen, der in der<br />

EU bei weitem nicht in vergleichbarer Weise vorhanden ist.<br />

Daher ist die Annahme falsch, die betroffenen Erzeugnisse<br />

könnten ohne Weiteres einfach in der EU verkauft werden.<br />

Die EU sollte das scharfe Schwert der Schutzmaßnahmen<br />

nicht auf Basis höchst spekulativer Annahmen anwenden,<br />

sondern zunächst einmal die tatsächliche Importentwicklung<br />

in den kommenden Monaten analysieren. Eine<br />

nicht zu lösende Schwierigkeit besteht allerdings darin,<br />

„umgelenkte“ von „normalen“ Importzuwächsen abzugrenzen.<br />

So ist es ein normaler Prozess, dass die von EU-Anti-<br />

Dumping-Zöllen ausgesperrten Mengen durch Lieferungen<br />

aus anderen Ländern ersetzt werden, wie es vor allem bei<br />

Flachstahl schon seit Längerem zu beobachten ist.<br />

Nutznießer und Geschädigte?<br />

Auch die weiteren Kriterien für die Anwendung von Safeguards<br />

sind nicht erfüllt. Eine ernste Schädigung der EU-<br />

Stahlhersteller ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil ist die<br />

Lage der Branche so gut wie lange nicht mehr, das Krisenjahr<br />

2015 überwunden. Viele europäische Stahlhersteller<br />

schreiben die höchsten Gewinne seit dem Boomjahr 2008<br />

und haben ihre Ergebnisprognosen auch nach der Einführung<br />

der US-Zölle nicht gesenkt. Die Auslastung der Werke<br />

ist hoch, die Lieferzeiten sind in vielen Fällen überdurchschnittlich<br />

lang.<br />

Schließlich wären Importbarrieren auch nicht im Interesse<br />

der EU. Denn dieses Interesse definiert sich nicht nur<br />

durch Stahlhersteller, sondern durch die ganze Breite von<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Je nach Ausgestaltung können<br />

Importrestriktionen für Stahl beträchtlichen Schaden anrichten.<br />

Dies wäre vor allem bei engen, länderspezifischen Quoten<br />

der Fall.<br />

z Eine Festschreibung von „historischen“ Liefermengen der<br />

Vorjahre würde zwar Marktanteile und Gewinne der europäischen<br />

Stahlindustrie sichern, aber jede Importdynamik<br />

im Keim ersticken.<br />

z Der Marktzugang für relativ neue Lieferländer wie zum Beispiel<br />

Vietnam wäre verschlossen. Lieferanten aus Ländern,<br />

die nicht mit Anti-Dumping-Zöllen belegt sind (z.B. Türkei<br />

oder Indien), hätten keine Möglichkeit, ihre Liefermengen<br />

zu steigern.<br />

z Die in Teilen des Stahlmarktes bereits recht enge Versorgungslage<br />

könnte sich verschärfen, die Gefahr künstlich<br />

überhöhter Stahlpreise liegt auf der Hand.<br />

US-Stahlimporte in 2017 nach Produktkategorien Abb. 2<br />

In % der Gesamteinfuhren<br />

Langprodukte<br />

Rohre<br />

Der Importwettbewerb würde ausgerechnet in einer Zeit<br />

stark geschwächt, in der die Konzentration der EU-Stahlindustrie<br />

zunimmt.<br />

Leidtragende wären Stahlhändler, Stahlverarbeiter und<br />

Konsumenten in der EU. Präsident Trump ist es offenbar<br />

(noch) egal, dass diese Gruppen in den USA einen hohen Preis<br />

für den Schutz der vergleichsweise kleinen Stahlindustrie<br />

zahlen werden. Die EU sollte weiterdenken und die volkswirtschaftlichen<br />

Folgewirkungen einbeziehen.<br />

Stahl steht am Anfang von vielfach vernetzten Wertschöpfungsketten.<br />

Daher sind die stahlverarbeitenden Industriezweige<br />

auf weltweit wettbewerbsfähige Stahlpreise und<br />

auf eine ausreichende Verfügbarkeit des wichtigsten Werkstoffs<br />

angewiesen. Der international agierende Stahlhandel<br />

braucht offene Märkte. Nicht zuletzt würden Einfuhrbeschränkungen<br />

der EU zahlreiche Länder treffen, die sich<br />

auf dem Boden eines regelbasierten Welthandelssystems<br />

bewegen und selbst Opfer der US-Maßnahmen geworden<br />

sind. 2<br />

Letzte Meldung<br />

22 %<br />

19<br />

23 %<br />

Die EU-Kommission hat am 26.3.18 eine Untersuchung eingeleitet,<br />

um festzustellen, ob die US-Zölle auf Stahl negative Auswirkungen<br />

in Europa haben – etwa durch den Verkauf von mehr<br />

chinesischem Stahl. Diese Prüfung könnte bis zu neun Monate<br />

dauern. In dieser Zeit wären aber bereits vorläufige Maßnahmen<br />

möglich.<br />

Mehr Logistik<br />

Beim Sägen und<br />

Lagern von Metall sind<br />

wir Technologieführer.<br />

Als kompetenter<br />

Partner<br />

schaffen wir Mehrwerte,<br />

die sich sehen<br />

lassen können.<br />

36 %<br />

Halbzeug<br />

Flachprodukte<br />

Quelle: US Department of Commerce/ITC; Carbon & Allo Products,<br />

gesamt 35,7 Mio. T.<br />

Viele Faktoren sind im Metallhandel<br />

für die Wirtschaftlichkeit verantwortlich.<br />

Im Lager zählen dabei kurze<br />

Zugriffszeiten und hoher Durchsatz.<br />

KASTO Lagersysteme überzeugen<br />

hier durch Geschwindigkeit und<br />

Flexibilität für eine effizientere<br />

Logistik.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

7<br />

www.kasto.com<br />

TUBE 2018 Düsseldorf | 16.4. - 20.4.18 | Halle 6 Stand 6A07


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Rund 30.000 t Stahlprodukte: am<br />

Hauptsitz in Essingen lagert GABO STAHL<br />

aktiv etwa 12.000 verschiedene Artikel,<br />

sowohl im Außenlager wie in der Halle<br />

Frischer Wind bei GABO STAHL<br />

Stahl auf kurzen Wegen<br />

Ein breites Stabstahl-Sortiment, diverse Weiterverarbeitungskapazitäten sowie eine eigene<br />

Warmbehandlung und sogar die Möglichkeit, zertifzierte Werkstoffprüfungen selbst<br />

durchzuführen – das Produkt- und Dienstleistungsspektrum der Unternehmensgruppe um<br />

GABO STAHL ist ungewöhnlich – und nicht nur für regionale Industriekunden interessant.<br />

Auch als Zulieferer für den Handel positioniert sich das Unternehmen.<br />

Halle 12,<br />

Stand A06<br />

[ KONTAKT ]<br />

GABO STAHL GmbH<br />

73457 Essingen<br />

Tel. +49 736592380<br />

www.gabo-stahl.de<br />

Es ist laut, die Stahlstäbe knallen<br />

gegeneinander, man versteht sein<br />

eigenes Wort nicht mehr. „In 17 Schichten<br />

arbeiten wir derzeit, montags bis<br />

samstags“, sagt Thorsten Maier durch<br />

den Lärm der vollautomatisierten Blankstahllinie<br />

in der Werkshalle hindurch.<br />

Für den Geschäftsführer der GABO<br />

STAHL GmbH ist der Krach Musik in<br />

den Ohren. Er begrüßt den Maschinenbediener<br />

per Handschlag, dann geht<br />

es weiter zu den Sägeanlagen. Es läuft<br />

rund zurzeit, die Maschinen sind ausgelastet,<br />

die Auftragslage ist „auskömmlich“,<br />

wie es so schön heißt.<br />

Mittler zwischen<br />

Hersteller und Industrie<br />

In der Werkshalle und auf der Außenfläche<br />

des Stabstahl- und Schmiede-<br />

halbzeug-Spezialisten la gern am<br />

Stammsitz Essingen rund 30.000 bis<br />

35.000 t Stahlprodukte, etwa 12.000<br />

Artikel hat das Unternehmen derzeit<br />

aktiv im Programm.<br />

GABO STAHL ist zugleich schneller<br />

Lieferant und flexibler Weiterverarbeiter.<br />

Mit seiner großen Gütenvielfalt<br />

versorgt das Unternehmen seine<br />

Kunden mit kleinen, mittleren und<br />

großen Tonnagen. „Wir sind im klassischen<br />

SBQ-Bereich tätig“, beschreibt<br />

Thorsten Maier die Ausrichtung. Mit<br />

seinem Produkt- und Dienstleistungsprogramm<br />

besetzt das mittelständische<br />

Unternehmen erfolgreich eine<br />

Marktnische, in der nicht viele vergleichbare<br />

Angebote zu finden sind.<br />

„Wir sind als Dienstleister ein Mittler<br />

zwischen Stahlherstellern und Industrie<br />

und können unsere Abnehmer<br />

jederzeit mit großen Tonnagen oder<br />

nicht-werksfähigen Mengen aus einem<br />

breiten Gütenprogramm versorgen“,<br />

erläutert Maier.<br />

Eines der jüngsten Beispiele: Verbindungselemente<br />

für Offshore-Windanlagen,<br />

große massive Schrauben,<br />

die nicht mal eben im Baumarkt um<br />

die Ecke zu haben sind. „Der Kunde<br />

benötigte insgesamt kein großes Volumen,<br />

jedoch spezielle technologische<br />

Eigenschaften. Mit diesem vergleichsweise<br />

kleinen Bedarf von wenigen<br />

Tonnen beliefert ihn kein Stahlwerk.<br />

Aber bei uns ist er damit genau richtig“,<br />

so Maier.<br />

Das moderne Betriebsgelände mit<br />

etablierten Abläufen bietet GABO<br />

STAHL zudem die Möglichkeit, die<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Lagerhaltung für die Industriekunden<br />

zu übernehmen und deren Fertigung<br />

präzise und verlässlich zu beliefern.<br />

Ein Leistungssegment, das bisher wenig<br />

bedient wurde, findet immer mehr den<br />

Zuspruch und macht GABO STAHL zum<br />

strategischen Partner der Kunden.<br />

Info GABO STAHL: Unternehmen der Gruppe<br />

Stahlhandel und -bearbeitung<br />

z GABO STAHL GmbH<br />

- Essingen<br />

(Firmensitz & Produktionsstandort)<br />

- Dortmund (Niederlassung)<br />

www.gabo-stahl.de<br />

z HAPU Industrievertretungen GmbH<br />

- Essingen<br />

www.hapustahl.de<br />

z M. DROSTE Stahlhandel GmbH<br />

- Bochum<br />

www.droste-stahl.de<br />

Rundstähle bis 1.100 mm<br />

Nicht nur mit dem breiten Leistungsportfolio<br />

hat GABO STAHL strategisch<br />

eine Unique Selling Proposition (USP)<br />

– ein Alleinstellungsmerkmal – besetzt.<br />

Auch der breite Mix aus verfügbaren<br />

Dimensionen der Produkte ist so am<br />

Markt nicht häufig anzutreffen. Rundstähle<br />

sind zum Beispiel nicht nur bis<br />

500 oder 800 mm, sondern bis zu 1.100<br />

mm zu haben.<br />

Dazu kommt ein breites Anarbeitungsspektrum.<br />

Auf der Blankstahllinie<br />

werden Stäbe von 16 bis 102<br />

mm Durchmesser und einer Festigkeit<br />

bis zu 1.250 MPa vollautomatisch<br />

geschält, gerichtet, poliert und<br />

auf Wunsch auch angefast. Insgesamt<br />

13 Sägen, darunter eine neue Hochleistungskreissäge,<br />

stehen für die<br />

Herstellung von Fixlängen bereit.<br />

Weitere Bearbeitungen wie beispielsweise<br />

Bohrungen können mit externen<br />

Partnern realisiert werden.<br />

Dienstleistungen<br />

z OWZ Ostalbwarmbehandlungszentrum<br />

GmbH (Warmbehandlungszentrum)<br />

- Aalen<br />

www.owz-aalen.de<br />

z SRT GmbH (Prüfungstechnik –<br />

zerstörungsfreie Werkstoffprüfung)<br />

- Essingen<br />

www.srt-aalen.de<br />

z WTL Werkstofftechnik-Labor GmbH<br />

(akkreditiertes Prüfungslabor –<br />

zerstörende Werkstoffprüfung)<br />

- Essingen<br />

www.wtl-aalen.de<br />

Ungewöhnliche<br />

Dienstleistungs-Kombination<br />

Neben GABO STAHL mit seiner Niederlassung<br />

in Dortmund gehören fünf weitere<br />

Unternehmen zur Gruppe. Die<br />

Kombination der verschiedenen<br />

Geschäftsbereiche ist auf den ersten<br />

Blick ungewöhnlich. Neben den Handels-<br />

und Anarbeitungshäusern GABO<br />

STAHL, HAPU Industrievertretungen<br />

und DROSTE in Bochum gehören auch<br />

akkreditierte Unternehmen für die<br />

Werkstoffprüfung (SRT, WTL) sowie<br />

ein Warmbehandlungszentrum (OWZ)<br />

dazu. Auch wenn diese Kombination<br />

ungewöhnlich ist – sie macht Sinn.<br />

„Konzernunabhängig gibt es dieses<br />

Angbot so nicht nochmal im Markt“,<br />

sagt Thorsten Maier. 3<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

9


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Partner für Blankstahlprodukte: spanende Bearbeitung von Rundstahl auf spitzenlosen Schälmaschinen in betriebseigenen Anlagen<br />

3<br />

Die Geschäftsbereiche ergänzen sich hervorragend. Brauchen<br />

Kunden für den benötigten Rundstahl zum Beispiel<br />

spezielle zerstörende oder nicht zerstörende Werkstoffprüfungen<br />

bekommen sie bei GABO STAHL beides aus<br />

einer Hand – und das dank der kürzeren Material- und Kommunikationswege<br />

sehr zügig.<br />

Ein Pfund, mit dem die Gruppe ebenfalls wuchern<br />

kann, ist die Warmbehandlung. Von der Induktiv-Einzelstabvergütung<br />

bis hin zu den großen, zum Teil mit Schutzgas<br />

arbeitenden Öfen können Stäbe und Bauteile in ihren<br />

Eigenschaften nach den Kundenwünschen eingestellt werden.<br />

„Dieses Netzwerk an Dienstleistungen kommt den<br />

Kunden zugute. Das Dienstleistungsangebot der GABO<br />

Gruppe steht aber im einzelnen und unabhängig dem<br />

gesamten Markt zur Verfügung“, sagt Thorsten Maier.<br />

„Wir haben viel vor“<br />

Seit letztem Jahr weht bei der GABO STAHL GmbH ein frischer<br />

Wind. Das neu geformte Team hat in den letzten Monaten<br />

viel voran getrieben – nicht nur bei GABO STAHL sondern<br />

in der gesamten Unternehmensgruppe stehen die<br />

Zeichen auf stabiles Wachstum. „Wir sind gerade dabei,<br />

die Stellschrauben neu zu justieren, Abläufe und Performance<br />

zu verbessern“, so Maier. Eine dieser Stellschrauben<br />

ist die IT, eine andere der Maschinenpark. Gerade<br />

wurden die Sägekapazitäten nochmals erweitert, nachdem<br />

zuvor der Vertrieb durch einige neue Mitarbeiter<br />

deutlich verstärkt wurde. „Mit unserem Team haben wir<br />

eine schlagkräftige Mannschaft, mit der wir die Anforderungen<br />

des Marktes perfekt umsetzen können“ – ein Signal<br />

sowohl an die eigenen Mitarbeiter wie an den Markt.<br />

„Wir glauben an den Erfolg, denn durch unser Produktund<br />

Dienstleistungsspektrum haben wir ein großes Potenzial“,<br />

ist der Geschäftsführer überzeugt.<br />

Rückhalt bekommt das gesamte Team vom Gesellschafter<br />

der Gruppe. Investor Dr. Stefan Laucher,<br />

Geschäftsführer eines unter anderem auf IT-Beratung<br />

spezialisierten Unternehmens zur Optimierung von<br />

Geschäftsprozessen, digitaler Zusammenarbeit und<br />

Business Intelligence in München (die – fast – gleichnamige<br />

GABO mbh & Co. KG), hatte den Stahldienstleister<br />

im vergangenen Jahr übernommen. Ziel sei, die<br />

Unternehmensgruppe zu einem verlässlichen Partner<br />

für Kunden und Lieferanten zukunftsfähig weiterzuentwickeln,<br />

so der Gesellschafter. 2<br />

Von der Einzelstabvergütung bis hin zu großen Kammeröfen: Stäbe und Bauteile können in ihren Eigenschaften nach Kundenwünschen eingestellt werden.<br />

Fotos, 6: GABO STAHL<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Gesamtes Sortiment im Web<br />

Online-Shop für Lochbleche<br />

SCHÄFER Lochbleche bietet ab sofort<br />

sein gesamtes Lagersortiment online an.<br />

Neben einem transparenten, intuitiven<br />

Zugang zum Portfolio liegt das Hauptaugenmerk<br />

des Online-Shops auf einer stringenten<br />

User-Führung. Nutzer sollen mit wenigen<br />

Klicks zum gewünschten Lochblech finden,<br />

so das Unternehmen.<br />

Zahlreiche Filter- und Auswahleinstellungen<br />

beispielsweise zu Lochbildern, Formaten,<br />

Blechstärken und Materialien sollen schnell<br />

und einfach zum individuellen Wunschblech<br />

führen. Die entsprechenden Produktfilter<br />

bedingen sich dabei gegenseitig, der User<br />

bekommt nach jeder Eingrenzung eine Gesamtzahl<br />

verfügbarer Lochbleche angezeigt. Eine<br />

„Vergleichen“-Funktion ermöglicht die Gegenüberstellung<br />

beliebig vieler Produkte. Anwendungsbeispiele<br />

geben weitere Ideen zu Einsatzbereichen<br />

und Designs mit Lochblechen.<br />

Daneben bietet der Shop viele weitere<br />

Features: Infolge einer Merkliste können<br />

Kunden Produkte speichern, diese bei einem<br />

erneuten Login schneller wiederfinden oder<br />

ihre Bestellung nach einer Mengenprüfung<br />

direkt über die Merkliste auslösen. Auf jeder<br />

Produktdetailseite haben Kunden die Möglichkeit,<br />

persönliche Fragen zu stellen oder<br />

Produktbewertungen abzugeben. Integriert<br />

in einen Footer sind Zertifikate, Angebote,<br />

Möglichkeiten der Anarbeitung beziehungsweise<br />

Blechweiterverarbeitung sowie eine<br />

digitale Routenplanung für Werksabholungen.<br />

Schließlich erlaubt eine mitscrollende<br />

Menüleiste am seitlichen Bildschirmrand<br />

jederzeit den Zugriff auf Schnellkontakt und<br />

den aktuellen Hauptkatalog des Herstellers.<br />

„Mit unserem Online-Shop ermöglichen<br />

wir einen schnellen und transparenten<br />

Zugang zu unserem Lagerportfolio – auch<br />

abseits gängiger Öffnungszeiten. Getreu<br />

dem Motto „Qualität schnell verfügbar“<br />

haben wir großen Wert auf die Usability<br />

und eine optimale Prozessabwicklung<br />

gelegt. Der gesamte Bestellvorgang ist mit<br />

wenigen Klicks abgeschlossen, die Ware<br />

innerhalb von 24h liefer- oder abholbereit<br />

– und das ab einer Bestellmenge von<br />

einem Lochblech“, sagt Julia Niederer, verantwortliche<br />

Marketing Managerin bei<br />

SCHÄFER Werke.<br />

Gitterträgerschweißanlagen<br />

Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen<br />

ist:<br />

flexibel<br />

vollautomatisch<br />

verschnittfrei<br />

Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung<br />

von Gitterträgern und produziert Ihre<br />

Aufträge just-in-time und vollautomatisch.<br />

Die Anlage bietet zudem automatische<br />

Höhenverstellung der Gitterträger<br />

sowie eine optimale Integration in Ihr<br />

Fertigungskonzept.<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

I-39042 Brixen<br />

Tel. +39 0472 979 100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com


XXXXXXXXXX Stahlhandel XXXXX Bericht Bezeichnung A XXXXX |<br />

EDE überschreitet erstmalig 6-Mrd.€-Marke<br />

Einkaufsverband knackt „magische“ Grenze<br />

Die E/D/E-Gruppe hat 2017 eine symbolträchtige Grenze durchbrochen – und ein Handelsvolumen<br />

von 6,04 Mrd. € erzielt. Ursachen für das Plus von 8,8 % waren dem Einkaufsverband zufolge vor<br />

allem ein organisches Wachstum und ein Wachstum durch neue Mitglieder. Im Geschäftsbereich<br />

Stahl durchbrach das Handelsvolumen die Marke von 1 Mrd. €.<br />

Entscheidende Treiber der positiven Entwicklung<br />

sind – neben einem starken organischen Wachstum<br />

– die guten Ergebnisse im Stahlbereich sowie die<br />

Haustechnik und starke neue Mitglieder. Auch das<br />

Lagergeschäft entwickelte sich 2017 sehr gut, der<br />

Umsatz stieg um 11,6 % auf 292,9 Mio. €.<br />

Bereich Stahl überschreitet die Milliardengrenze<br />

Eine Schallmauer hat im vergangenen Jahr auch der<br />

Stahlbereich im EDE durchbrochen. Die ESH EURO<br />

STAHL-Handel erzielte ein Plus von 32,7 % auf 1 Mrd. €<br />

Handelsvolumen. Damit positioniere sich das EDE unter<br />

den Einkaufskooperationen als Marktführer im Bereich<br />

Stahl und als wichtiger Partner für den mittelständischen<br />

Stahlhandel.<br />

Die ESH profitierte 2017 von einer sehr guten Konjunkturlage<br />

insbesondere im Bausektor. Neue starke Mitglieder<br />

stützten die Entwicklung. Die Anfang 2018 verkündete<br />

strategische Partnerschaft mit dem am Markt<br />

erprobten steel.shop eröffne Händlern der ESH im digitalen<br />

Wettbewerb mit großen Stahlhändlern und -herstellern<br />

neue Wege.<br />

Der EDE-Geschäftsbereich Haustechnik wuchs beim<br />

Umsatz um 12,2 % auf knapp 1,4 Mrd. €. Die übrigen<br />

Warenbereiche aus den EDE-Geschäftsbereichen wie<br />

Werkzeuge, Baubeschläge, Arbeitsschutz etc. konnten<br />

ebenfalls positive Akzente setzen.<br />

Programm zur Stärkung des Tagesgeschäfts<br />

Das vergangene Jahr nutzte der EDE, um im Rahmen<br />

des Strategie- und Organisationsentwicklungsprozesses<br />

EVOLUTION ein umfassendes Feedback von den Mitgliedsunternehmen<br />

und überhaupt von EDE-Partnern<br />

einzuholen und auszuwerten.<br />

2018 sei nun das Jahr der Umsetzung. Ein Ergebnis<br />

aus der Befragung ist unter anderem ein Programm<br />

zur Stärkung der Leistungen im Tagesgeschäft, das<br />

zahlreiche Projekte in allen Unternehmensbereichen<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Foto: EDE<br />

„Mehr als 6 Mrd. € Handelsvolumen sind ein Erfolg,<br />

der die Leistungsfähigkeit unserer Mitglieder und<br />

Kooperationspartner spiegelt. Unsere Aufgabe ist es,<br />

sie dabei bestmöglich zu unterstützen. 2018 werden<br />

wir uns deshalb darauf konzentrieren, unsere<br />

Leistungen im Tagesgeschäft für unsere Mitglieder<br />

und Partner weiter zu stärken.“<br />

Dr. Andreas Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung der EDE-Gruppe<br />

umfasst – wobei die Bedürfnisse der Mitglieder besonders<br />

berücksichtigt werden.<br />

Fokus auf Weiterentwicklung<br />

Entwicklungsfelder für den EDE waren und sind auch<br />

künftig unter anderem die Logistik sowie der E-Commerce-Bereich.<br />

So wurde der Anteil der Endkundenbelieferung<br />

weiter gesteigert: Insgesamt 73 % der Bestellungen<br />

der EDE-Händler beim Zentrallager wurden<br />

direkt an die Endkunden aus Handwerk und Industrie<br />

ausgeliefert. Die Förderkapazitäten des EDE-Zentrallagers<br />

soll weiter ausgebaut werden. Die EDE-E-Commerce-<br />

und E-Business-Konzepte – und damit der Online-<br />

Marktplatz für Handwerksbedarf Toolineo – sollen weiter<br />

entwickelt werden.<br />

Parallel werden die elektronischen Anbindungssysteme,<br />

wie E-Procurement-Module, Multishop und das elektronische<br />

DatenCenter eDC, weiterentwickelt. Um Händler<br />

in Fragen ihrer Digitalstrategie zu unterstützen, wurde<br />

der Bereich „Digital Marketing“ geschaffen.<br />

Weichen stehen auf weiteres Wachstum<br />

Für 2018 plant die EDE-Gruppe mit einem Handelsvolumen<br />

von 6,3 Mrd. € – das entspricht einem Wachstum<br />

von 226 Mio. € oder knapp 4 %. Die Wachstumsdynamik<br />

aus dem vierten Quartal 2017 zeigte sich<br />

schon im Januar: Das Handelsvolumen wuchs um fast<br />

13 %. Alle Kernbereiche entwickelten sich bisher positiv,<br />

besonders der Stahlbereich übertraf mit fast 40 %<br />

plus die Planungen deutlich. 2<br />

Unser Anspruch und unsere Stärke ist es,<br />

schnell kundenspezifischen Anforderungen<br />

und Wünschen gerecht zu werden.<br />

Unsere Lagervorräte und die Flexibilität<br />

durch viele Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

vor Ort hebt uns dabei vom Wettbewerb ab.<br />

Jakob Adamczyk · Leitung Vertrieb<br />

GABO STAHL GmbH<br />

Streichhoffeld 1<br />

D-73457 Essingen<br />

Telefon: +49 7365 / 9238 0<br />

info@gabo-stahl.de<br />

GABO STAHL GmbH -<br />

Niederlassung Dortmund<br />

Weißenburger Straße 69<br />

D-44145 Dortmund<br />

Telefon: +49 231 / 545043 0<br />

info@gabo-stahl.de<br />

Potenziale<br />

entfalten.<br />

www.gabo-stahl.de<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 12 Stand A 06<br />

16–20 April 2018,<br />

Düsseldorf


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Spezialist für Großprojekte: das türkische<br />

Handelshaus Polar, 1992 gegründet von<br />

Mehmet Yasaroglu, beschafft Stahl für<br />

große Kontraktnehmer und unterstützt sie<br />

mit technischer Beratung.<br />

Spezialist für besondere Stabstahlgüten<br />

Langsamdreher schnell beschafft<br />

Das Geschäftsmodell ist einfach: MEBA Steel liefert Stabstahl in Güten und Abmessungen,<br />

die hier am Markt oft nur schwierig zu bekommen sind – und die der Stahlhandel wegen hoher<br />

Lagerreichweiten nur ungern selbst vorhält. Dank bester Kontakte zu türkischen Produzenten,<br />

Zuverlässigkeit und Flexibilität hat sich das Unternehmen von Gründer, Inhaber und Geschäftsführer<br />

Mehmet Yasaroglu zu einem kompetenten Partner des Stahlhandels entwickelt.<br />

Halle 4,<br />

Stand D10<br />

[ KONTAKT ]<br />

Meba Steel & Industrial<br />

Supplies Trade<br />

GmbH<br />

45356 Essen<br />

Tel. +49 201<br />

361493-0<br />

www.mebasteel.de<br />

Nicht viele sind die Strecke<br />

Düsseldorf-Istanbul und zurück so<br />

oft geflogen, wie Mehmet Yasaroglu.<br />

Etwa ein- bis zweimal monatlich<br />

pendelt der Unternehmer zwischen<br />

der türkischen und der Rheinmetropole.<br />

Yasaroglu ist ein echter Vollblut-<br />

Unternehmer. Anfang der 1990er-<br />

Jahre gründete der Kaufmann in der<br />

Türkei das Unternehmen Polar – ein<br />

Handels- und Beratungsunternehmen<br />

für Großprojekte der Baubranche,<br />

der industriellen Produktion<br />

sowie einer Reihe weiterer Branchen.<br />

Mit seinem Team aus rund 25<br />

hochqualifizierten Ingenieuren berät<br />

Polar große Kontraktnehmer in<br />

Sachen Stahl, übernimmt Beschaffung<br />

und Logistik. Jährlich setzt das<br />

Unternehmen rund 100.000 t Stahlprodukte<br />

ab – wobei der Fokus auf<br />

höherwertigen Produkten liegt.<br />

Doch vor allem hat sich das Polar-<br />

Team um Mehmet Yasaroglu mit<br />

technischer Projektberatung und<br />

-organisation einen Namen gemacht.<br />

„Es gibt quasi kein Großprojekt in<br />

der Türkei in den letzten Jahren, an<br />

dem Polar nicht beteiligt ist“, so der<br />

Unternehmer. Der Polar-Kundenkreis<br />

erstreckt sich dabei weit über<br />

die Türkei hinaus und umfasst den<br />

gesamten Nahen und Mittleren<br />

Osten, Mittel- und Osteuropa.<br />

Schritt nach Deutschland<br />

Kurz nach der Jahrtausendwende<br />

hat Yasaroglu seine Fühler auch<br />

nach Deutschland ausgestreckt –<br />

und in Düsseldorf das Handelshaus<br />

MEBA Steel & Industrial Supplies<br />

gegründet. Fokus des Unternehmens,<br />

dessen Name sich aus den<br />

Anfangsbuchstaben seiner beiden<br />

Kinder zusammensetzt – Tochter<br />

Merve und Sohn Baris – war<br />

zunächst der Export deutscher und<br />

europäischer Stähle in die Türkei<br />

sowie in den Nahen und Mittleren<br />

Osten.<br />

Der Export in die Türkei florierte,<br />

das Geschäft entwickelte sich erfolgreich.<br />

Nachdem sich MEBA Steel als<br />

Exportunternehmen etabliert hatte,<br />

war für Mehmet Yasaroglu die Zeit<br />

für den nächsten Schritt gekommen.<br />

Warum sollte, was sich in die eine<br />

Richtung als Erfolg erwiesen hat,<br />

nicht auch in die andere Richtung<br />

funktionieren?<br />

„Unser Fokus liegt klar auf dem Stahlhandel als<br />

Kunde. Wir richten uns nicht an die Endverbraucher.“<br />

Mehment Yasaroglu, Geschäftsführer MEBA Steel<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Stabstahl aus der Türkei<br />

Die nötigen Kontakte zu Stahlherstellern<br />

in der Türkei waren dank des<br />

„Mutterunternehmens“ Polar vorhanden<br />

– eine perfekte Ausgangsbasis<br />

für das Vorhaben, türkischen<br />

Stahl in Deutschland und Westeuropa<br />

zu verkaufen.<br />

Doch aller Anfang ist schwer. So<br />

waren die türkischen Stahlhersteller,<br />

für deren Produkte Yasaroglu<br />

einen Vertriebskanal nach Deutschland<br />

aufbauen wollte, zunächst<br />

zurückhaltend. Schließlich hatten<br />

sie selbst immer wieder versucht,<br />

im deutschen Markt Fuß zu fassen.<br />

Ohne Erfolg. Warum sollte nun<br />

MEBA Steel gelingen, was den Konzernen<br />

zuvor nicht gelungen war?<br />

Hinzu kam, dass 2010/2011 ein<br />

unsicheres konjunkturelles Umfeld<br />

herrschte. Nach der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise 2008/2009 war<br />

der Markt geschrumpft. Zwar entwickelte<br />

er sich verhältnismäßig<br />

schnell wieder positiv, doch man<br />

war vorsichtig.<br />

Ein anspruchsvoller Markt<br />

„Zu Beginn hat es uns außerdem<br />

viel Zeit gekostet, zu verstehen, wie<br />

der Markt hier im Einzelnen funktioniert.<br />

Deutschland ist ein<br />

anspruchsvoller Markt mit vielen<br />

traditionsreichen Unternehmen. Als<br />

Neuling hat man es da nicht leicht.<br />

Aber ich bin ein Kämpfer, ich gebe<br />

nicht auf. Und so hat sich nach und<br />

nach das Geschäft in die richtige<br />

Richtung entwickelt“, erzählt Yasaroglu.<br />

Das Risiko hat sich ausgezahlt.<br />

Beharrlichkeit und Flexibilität führten<br />

zum Erfolg. Heute hat sich MEBA<br />

Steel als Spezialist für besondere<br />

Stabstahlgüten einen Namen als<br />

zuverlässiger und flexibler Partner<br />

erwirtschaftet.<br />

Spezielle Güten und Abmessungen<br />

Basis für den Erfolg war und ist die<br />

einleuchtende Logik der Geschäftsidee<br />

von MEBA Steel: Stabstahl in<br />

Erfolg im anspruchsvollen deutschen Markt: MEBA Steel-Gründer und<br />

Geschäftsführer Mehmet Yasaroglu.<br />

Lagerhaltung in Essen: Seit 2010 beliefert MEBA Steel Kunden mit speziellen<br />

Stabstahlgüten und -abmessungen aus der eigenen Lagerhaltung.<br />

„Ich bin ein Kämpfer, ich<br />

gebe nicht auf. Nach und<br />

nach hat sich das Geschäft<br />

in die richtige Richtung<br />

entwickelt.“<br />

besonderen Güten und Abmessungen<br />

zu importieren, die am deutschen<br />

Markt und von hiesigen Herstellern<br />

nicht immer verfügbar sind.<br />

Ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen<br />

Import ist, dass die Qualität<br />

des türkischen Stabstahls stimmt.<br />

Sie stimmt für die von Yasaroglu in<br />

den Blick genommenen Stabstähle.<br />

„Die Qualität unserer Produkte entspricht<br />

den Ansprüchen, die auf dem<br />

deutschen Markt gestellt werden,<br />

vollauf“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Dazu kommt, dass einige Werke<br />

in der Türkei ein für den deutschen<br />

Markt interessantes Güten- und<br />

Abmessungsspektrum an Stabstählen<br />

herstellen. Insbesondere die<br />

„Slow mover“ werden von deutschen<br />

und europäischen Herstellern nicht<br />

durchgehend angeboten – eine<br />

Nische, die MEBA Steel erfolgreich<br />

besetzt hat. Das Handelsunternehmen<br />

setzt auf die Produkte, die der<br />

Stahlhandel hierzulande aufgrund<br />

der damit einhergehenden Kapitalbindung<br />

meist aus dem Programm<br />

genommen hat.<br />

3<br />

Fotos: MEBA Steel, BDS/mh<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

15


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

„An erster Stelle steht nicht die Zahl unter<br />

dem Strich, sondern die Qualität und<br />

Quantität der Kundenbeziehungen.“<br />

3 Eigener Lagerstandort in<br />

Deutschland<br />

Neben Zwischenlagerflächen im<br />

Hafen von Antwerpen hat sich Yasaroglu<br />

2010 für den Aufbau einer<br />

eigenen Lagerhaltung in Deutschland<br />

entschieden. „Nur mit eigenem<br />

Lager hier vor Ort können wir Kunden<br />

zuverlässig und kurzfristig mit<br />

unseren Produkten versorgen –<br />

dann, wenn sie das Material benötigen“,<br />

sagt der Geschäftsführer.<br />

Ein geeigneter Standort mit<br />

6.000 m 2 Lagerfläche, Krananlage<br />

sowie einem kleinen angeflanschten<br />

Verwaltungstrakt wurde in<br />

Essen gefunden. Verkehrstechnisch<br />

günstig gelegen, können Kundenwünsche<br />

nun schnell bedient werden.<br />

Zielgruppe ist<br />

der Stahlgroßhandel<br />

Neben der zuverlässigen Beschaffung<br />

und termingerechten Bereitstellung<br />

kümmert sich MEBA Steel<br />

auch um die Logistik – die bei Lieferungen<br />

aus der Türkei durchaus<br />

besonders ist. Denn anders als bei<br />

hiesigen Lieferungen werden Stahlprodukte<br />

aus der Türkei in der Regel<br />

im Container transportiert – eine<br />

Lieferart, die Stahlhandelsunternehmen<br />

aufgrund des damit verbundenen<br />

großen Aufwands beim Entladen<br />

meist nicht akzeptieren.<br />

„Mit unseren attraktiven Angeboten<br />

und Dienstleistungen hat uns<br />

der Markt heute akzeptiert. Wir liefern<br />

zuverlässig und pünktlich, die<br />

Qualität stimmt, wir sind ein flexibler<br />

Partner“, sagt Yasaroglu.<br />

Viel Wert legt er dabei auf gute<br />

Kundenbeziehungen und Flexibilität.<br />

„Für mich stehen Kunden im<br />

Mittelpunkt. An erster Stelle steht<br />

nicht die Zahl unter dem Strich, sondern<br />

die Qualität und Quantität der<br />

Kundenbeziehungen. Wir finden für<br />

jeden die richtige Lösung, jedes<br />

Anliegen wird individuell behandelt“,<br />

so der Unternehmer. „Unser<br />

Fokus liegt klar auf dem Stahlhandel<br />

als Kunde. Wir richten uns nicht<br />

an die Endverbraucher“, betont Mehmet<br />

Yasaroglu. 2<br />

Foto: Wuppermann AG<br />

„We steel the web“ – unter diesem Motto präsentiert Wuppermann<br />

auf der diesjährigen Tube in Düsseldorf seine neue Online-Plattform<br />

im Stahlhandel für das produzierende Gewerbe (16.-20.4.,<br />

Halle 3, Stand B30). Die Stahl-Plattform ist seit Februar 2018 live<br />

geschaltet und bietet derzeit eine reine Anfragefunktion für<br />

Rohrprodukte an, die bei der Wuppermann Polska sp. z o.o. im<br />

polnischen Małomice gefertigt werden.<br />

„We steel the Web“<br />

– die neue Online-<br />

Plattform im Stahlhandel<br />

von Wuppermann<br />

Wuppermann stellt „Tubes Online“ auf der Tube 2018 vor<br />

Neue Web-Plattform für Stahlrohre<br />

Neben umfangreichen Informationen<br />

zum polnischen Standort,<br />

zur Wuppermann-Gruppe sowie ausführliche<br />

Beschreibungen zu den<br />

angebotenen Rohren und Profilen<br />

ist der Produktkonfigurator das Herzstück<br />

von ‚Tubes Online‘: Dort können<br />

Kunden zwischen Rohren und<br />

Profilen aus schwarzem, gebeiztem<br />

oder verzinktem Stahl auswählen.<br />

Als nächstes entscheidet der Interessent<br />

über die gewünschte Rohrund<br />

Profilform: Rund-, Quadrat-,<br />

Rechteck- und Ovalrohre sowie Sondergeometrien<br />

sind im Angebot. Im<br />

dritten Schritt wählt der Kunde die<br />

Produkte gemäß seinen Spezifika-<br />

tionen wie Durchmesser, Wanddicke,<br />

Werkstoff, EU-Norm, Länge<br />

sowie Menge aus und fügt sie<br />

anschließend dem Warenkorb hinzu,<br />

um so eine Anfrage zu generieren.<br />

„Die wachsende Digitalisierung<br />

macht auch vor der Stahlindustrie<br />

nicht halt. Daher wollen wir mit<br />

‚Tubes Online‘ bei Wuppermann die<br />

Effizienz der Anfrageprozesse deutlich<br />

steigern. Unser Ziel ist es, durchgängige,<br />

digitale Informationsflüsse<br />

ohne Medienbrüche zwischen Wuppermann<br />

und den Kunden zu entwickeln<br />

und zu etablieren, um so alle<br />

Prozessabläufe schneller, einfacher<br />

und effizienter zu gestalten“, sagt Dr.<br />

Arndt Laßmann, Vorstand und CFO<br />

der Wuppermann AG. „Die Plattform<br />

ist so konzipiert, dass sich bei entsprechendem<br />

Erfolg neben dem polnischen<br />

Werk weitere Wuppermann-<br />

Standorte und Funktionen flexibel<br />

hinzufügen lassen.“<br />

Auf der Tube 2018 in Düsseldorf<br />

präsentiert Wuppermann auch sein<br />

gesamtes Spektrum an Rohren und<br />

Rohrkomponenten aus schwarzem,<br />

gebeiztem und verzinktem Stahl. 2<br />

[ Info ]<br />

Die Plattform ist unter dem Link<br />

https://tubes-online.com erreichbar.<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Onescrap – die<br />

Handelsplattform für<br />

Sekundärstoffe,<br />

verspricht Recycling-<br />

Unternehmen viele<br />

Vorteile. Durch das<br />

Online-Bieterverfahren<br />

soll eine marktkonforme<br />

und preistransparente<br />

Vermarktung<br />

gewährleistet werden.<br />

Bild: Onescrap GmbH<br />

E-Commerce-Plattform erweitert Sortiment<br />

Metalxchange heißt nun Onescrap<br />

Im Juni 2017 nahm die Handelsplattform Metalxchange ihren Betrieb auf, um Abfallerzeugern die<br />

Vermarktung Ihrer Altmetalle und Schrotte zu vereinfachen. Die starke Nachfrage der Erzeugerseite,<br />

auch weitere Recyclingmaterialien vermarkten zu können, veranlasste das Unternehmen nun dazu,<br />

das Materialsortiment zu erweitern. Außerdem können Einkäufer von Recyclern und Verwertern ihre<br />

Gesuche nun ebenfalls über das Online-Bieterverfahren platzieren. Dem größeren Materialangebot<br />

trägt die Änderung des Namens Rechnung: Aus Metalxchange wurde Onescrap.<br />

Zwar hatte Geschäftsführer Daniel Jürgenschellert<br />

die Erweiterung des Sortiments bereits in die langfristige<br />

Planung einbezogen. Das positive Kundenfeedback<br />

und die große Nachfrage, neben Altmetall und<br />

Schrott auch andere Materialien vermarkten zu können,<br />

zieht jedoch schon jetzt die Erweiterung des Angebots<br />

der E-Commerce-Plattform nach sich. Nun können<br />

auch Altpapier, Altkunststoff, Altholz, Altglas sowie<br />

andere nicht gefährliche Abfälle gehandelt werden.<br />

Außerdem ist es möglich, dass Einkäufer auf der One -<br />

scrap-Plattform selbst aktiv ihr Gesuch einstellen und<br />

Verkäufer ihr Angebot anbieten. So sollen sich Anbieter<br />

und Käufer online noch schneller und effizienter<br />

miteinander vernetzen können.<br />

Neuer Name – gleiches System<br />

Auch nach der Erweiterung des Materialsortiments<br />

und der Umbenennung in Onescrap bleibt das Grundprinzip,<br />

mit dem das Unternehmen als Metalxchange<br />

im Sommer 2017 startete, bestehen. Für die Nutzer<br />

ergeben sich dem Unternehmen zufolge keinerlei Veränderungen.<br />

Basierend auf weltweit gängigen Sorten für Sekundärrohstoffe,<br />

bietet Onescrap eine börsenähnliche Vermarktung<br />

von anfallenden Recyclingprodukten. Am<br />

Recyclingkreislauf beteiligte Unternehmen können<br />

gezielt Sekundärrohstoffe erwerben und vermarkten.<br />

Standardisierte Ausschreibungsunterlagen sollen den<br />

effizienten Ein- und Verkauf von Alt- und Abfallstoffen<br />

ermöglichen.<br />

Onescrap bündelt alle für Käufer und Verkäufer<br />

handelsrelevanten Informationen in einem Medium<br />

(Liefer- und Zahlungsbedingungen, Lieferzyklen und<br />

Transporteinheiten sowie Bilder und Materialanalysen).<br />

Die Handelsplattform will so den effektiven Austausch<br />

und eine zeitgemäße effiziente Marktkommunikation<br />

vorantreiben.<br />

Die E-Commerce-Plattform ONESCRAP (vormals<br />

METALXCHANGE) ist seit Juni 2017 in Betrieb. Geführt<br />

wird das Unternehmen von Daniel Jürgenschellert. Der<br />

Diplom-Kaufmann besitzt jahrelange Erfahrung auf<br />

Verkäufer- und Käuferseite aus der Beratung von Automobilzulieferern,<br />

Stahlhändlern und Maschinenbauunternehmen.<br />

Zuletzt war er als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

für das deutsch/polnische Regionalgeschäft<br />

der SCHOLZ-Gruppe verantwortlich, bevor er sich dazu<br />

entschied, mit Onescrap einen B2B-Handelsplatz im<br />

Internet zu schaffen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

17


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG in Ellwangen gehört zu den größten mittelständischen Stahlhandlungen in Deutschland.<br />

Das Kerngeschäft liegt im Großhandel von Stahl wie Walzstahl, Qualitätsstahl, Edelstahl-/NE-Metalle und Bewehrungsstahl sowie<br />

stahlverwandten Produkten im Bereich Draht, Eisenwaren und Gitterroste, Tiefbauprodukten und Bewehrungstechnik.<br />

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

Ausbau des Maschinenparks optimiert Produktion<br />

Die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG investiert in weitere Maschinen für die Bearbeitung von Bewehrungsstahl.<br />

Zukünftig ergänzen ein Hochleistungsdoppelbiegeautomat MSR 20/6 MULTIROTOR sowie ein Fixlängenautomat<br />

TWIN MSR 16/9 MULTIROTOR der progress Maschinen + Automation AG, einem Unternehmen der PROGRESS GROUP,<br />

die hochmoderne Betonstahlbiegerei.<br />

Kerngeschäft des in Baden-<br />

Würtemberg ansässigen Stahlhandelunternehmens,<br />

das als eines der<br />

größten im mittelständischen<br />

Bereich in Deutschland gilt, ist der<br />

Eberhard Frick, Geschäftsführer,<br />

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

Großhandel von Walzstahl, Qualitätsstahl,<br />

Edelstahl-/NE-Metallen<br />

und Bewehrungsstahl sowie stahlverwandten<br />

Produkten im Bereich<br />

Draht, Eisenwaren und Gitterroste,<br />

Tiefbau und Bewehrungstechnik. In<br />

diesem Segment ist das Portfolio in<br />

Breite und Tiefe speziell auf die<br />

Anforderungen von Fertigteilwerken,<br />

der Bauindustrie und des Bauhandwerks<br />

zugeschnitten.<br />

Die Bearbeitung, das Schneiden<br />

und Biegen von Betonstahl und Baustahlmatten<br />

mit Schwerpunkt der<br />

Ringmaterialbearbeitung erfolgt auf<br />

modernsten automatischen Anlagen.<br />

Das Portfolio umfasst Betonstahl<br />

in Stäben, Betonstahlringe,<br />

Lagermatten, Unterstützungskörbe,<br />

Halbfertigkörbe, Bewehrungsdraht<br />

in Ringen und Stäben, Gitterträger<br />

und Schubträger.<br />

Kosteneffiziente Produktion und<br />

optimierter Produktionsfluss<br />

Die Richtschneide-Biegemaschinen<br />

des Typs MSR und Twin MSR der progress<br />

Maschinen + Automation tragen<br />

hier zu einer kosteneffizienten Produktion<br />

bei. Die Maschinen arbeiten<br />

vom Coil und optimieren so den Produktionsfluss.<br />

Die Kopplung mit einer<br />

Doppelbiegevorrichtung mit automatischem<br />

Biegematrizenwechsel verwandelt<br />

die Anlagen in ein multifunktionelles,<br />

leistungsstarkes Coilbearbeitungszentrum<br />

zur Produktion von<br />

Stabmaterial und Bügeln.<br />

Hauptmerkmale des Hochleistungsfixlängenautomats<br />

TWIN MSR<br />

16/9 MULTIROTOR zum Richten und<br />

Ablängen von Betonstahl ab Ring sind<br />

die Paralellproduktion zweier gleicher<br />

Drahtdurchmesser, die innovative,<br />

vorschubsynchrone progress-<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Richtschneide-Biegemaschinen des Typs MSR und Twin MSR der progress Maschinen +<br />

Automation tragen zu einer kosteneffizienten Produktion bei. Die Maschinen arbeiten<br />

vom Coil und optimieren so den Produktionsfluss.<br />

Rotorrichttechnik sowie das Fehlen<br />

von hydraulischen Antrieben und<br />

hydraulischen Komponenten.<br />

Als Antriebstechnik kommen ausschließlich<br />

Elektroantriebe zum Einsatz.<br />

Vorteile im Vergleich zu hydraulischen<br />

Anlagen ergeben sich Progress<br />

zufolge aus dem sehr niedrigen<br />

Leistungs- und Energiebedarf und der<br />

hohen Wartungsfreundlichkeit bei<br />

sehr hoher Produktionsleistung.<br />

Die Maschine verarbeitet einen Drahtstärkebereich<br />

von 8 bis 16 mm. Der<br />

Drahtdurchmesserwechsel erfolgt<br />

vollautomatisch innerhalb weniger<br />

Sekunden durch das Verfahren des<br />

Rotortisches. Alle Drähte bleiben in<br />

der Maschine eingespannt und sind<br />

„just in time“ abrufbar. Dadurch kann<br />

unabhängig von Drahtdurchmesser<br />

oder Losgrößen sehr flexibl und<br />

nahezu ohne Stillstände durch Rüstzeiten<br />

produziert werden. Der Hochleistungsdoppelbiegeautomat<br />

MSR<br />

20/6 MULTIROTOR zum Richten,<br />

Ablängen und Biegen von Betonstahl<br />

arbeitet ebenso ohne hydraulische<br />

Antriebstechnik. Selbst die Biegeköpfe<br />

arbeiten elektromechanisch<br />

bzw. pneumatisch. Diese Maschine<br />

verarbeitet einen Drahtstärkebereich<br />

von 8 bis 20 mm.<br />

Gut gerüstet für Anforderungen<br />

aus dem Bauwesen<br />

Mit der Investition in die beiden<br />

neuen Maschinen fokussiert Kicherer<br />

auf die Anforderungen bei Anfragen<br />

aus dem Bauwesen. „Beide Anlagen<br />

sind für die Auftragsstruktur,<br />

die wir zu bearbeiten haben, hervorragend<br />

geeignet. Wir bewältigen<br />

die Problematik des kurzen Planvorlaufes<br />

sowie der immer kürzer<br />

werdenden Lieferzeiten in erstklassiger<br />

Weise“, erklärt Eberhard Frick,<br />

Geschäftsführer der Friedrich Kicherer<br />

GmbH & Co. KG.<br />

„Mit Maschinen der progress<br />

Maschinen + Automation AG haben<br />

wir bereits langjährige, gute Erfahrungen<br />

gemacht. So lag die Investition<br />

in weitere Maschinen nahe. Für<br />

unsere Kunden, die Bauunternehmer<br />

und die Bauindustrie, ist zeitsparende,<br />

kostengünstige und<br />

äußerst präzise Produktion der Stahlbewehrung<br />

ausschlaggebend. So<br />

überzeugen wir mit der Qualität<br />

unserer Produkte.“ 2<br />

[ KONTAKT ]<br />

Friedrich Kicherer<br />

GmbH & Co. KG<br />

73479 Ellwangen<br />

Tel. +49 7961 885 0<br />

www.kicherer.de<br />

Progress Maschinen<br />

& Automation AG<br />

39042 Brixen/Italy<br />

Tel. +39 0472 979-100<br />

www.progress-m.com<br />

Progress Group<br />

GmbH<br />

60549 Frankfurt am<br />

Main/Germany<br />

Tel. +49 6977 044044<br />

www.progressgroup.info<br />

NEU<br />

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Längsteilen<br />

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Walzen<br />

Logistik<br />

Materialprüfung<br />

Anfrageassistent


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Herbert Nauschnig<br />

(li.), Technischer<br />

Leiter, EHG<br />

Stahlzentrum,<br />

Dr. Markus Lutz,<br />

Geschäftsführer<br />

EHG Stahlzentrum<br />

Das MEBAsteel-Gesamtanlagenkonzept<br />

Kluge Technik, hohe Produktivität<br />

Die Doppelgehrungsbandsägen MEBAsteel sind auf die Anforderungen im Stahlbau ausgerichtet.<br />

Ausgestattet mit Materiallogistik und eingebunden in vernetzte Kommunikation schaffen<br />

sie Produktivität und Prozesssicherheit bei hoher Qualität, verspricht der Hersteller. Auch das<br />

österreichische EHG Stahlzentrum hat sich für ein Gesamtanlagenkonzept von MEBA entschieden.<br />

„Im Rahmen einer Ersatzinvestition<br />

haben wir eine Sägeanlage<br />

für den Bereich Kommerzstahl<br />

gesucht – das sind hauptsächlich<br />

Träger, Hohlprofile und Rohre. Unser<br />

Ziel sind perfekte Sägeschnitte und<br />

die reibungslose Anarbeitung für<br />

unsere Kunden. Hierfür benötigten<br />

wir ein Sägekonzept mit hoher Produktivität<br />

und Flexibilität, das gleichzeitig<br />

unsere digitale Auftragsabwicklung<br />

unterstützt“, erläutert Dr.<br />

Markus Lutz, Geschäftsführer EHG<br />

Stahlzentrum GmbH & Co OG. Die<br />

Lösung hieß: MEBAsteel 1100 DGA-<br />

3300 mit NC-Server und einem maßgeschneiderten<br />

Konzept für die Zuund<br />

Abfuhr des Materials.<br />

Das EHG Stahlzentrum mit<br />

Hauptsitz in Dornbirn, Österreich,<br />

bietet seinen Kunden eigenen Angaben<br />

zufolge eines der bestsortierten<br />

Lager Mitteleuropas: 10.000 Artikel<br />

in 100 verschiedenen Qualitäten an<br />

Edelstahl, Qualitätsstahl, Blankstahl,<br />

Rohren sowie Trägern. Für viele sei-<br />

ner Kunden agiert der Vollanbieter<br />

für Stahl und Metall als „Single<br />

Source Partner“. Viele Kunden überlassen<br />

die Materialwirtschaft im<br />

Bereich Stahl und Metall komplett<br />

dem Spezialisten EHG.<br />

Die EHG übernimmt die Lagerhaltung,<br />

das Kommissionieren, Etikettieren<br />

sowie das Anarbeiten der<br />

vielen verschiedenen Stähle genauso<br />

wie die termingerechte Lieferlogistik,<br />

in vielen Fällen „just in time“.<br />

Und genau hier liegt auch die Alleinstellung<br />

der EHG auf dem Markt.<br />

Ein solch breites Sortiment mit<br />

Lagerhaltung bedarf spezifischer,<br />

auch personeller, Strukturen und<br />

einer jahrzehntelangen stetigen Entwicklung.<br />

Kapazitäten optimal genutzt<br />

Herzstück des MEBA-Konzepts für<br />

EHG ist der Doppelgehrungsautomat<br />

MEBAsteel 1100 DGA-3300. Um<br />

die Kapazität des Hallenkrans zum<br />

Be- und Entladen optimal auszunutzen,<br />

wurde sie genau zwischen zwei<br />

Hallenschiffen eingepasst.<br />

Mit einer Gesamtlänge von 38m<br />

gewährleistet die MEBAsteel-Anlage<br />

das Trennen von Werkslängen bis<br />

zu 18 m. Durch die angetriebenen<br />

Rollenbahnen sowie eine Parallelrollenbahn,<br />

die neben der Säge über<br />

die komplette Länge läuft, weist das<br />

Gesamtkonzept eine hohe Produktivität<br />

auf.<br />

Eine vereinfachte und sichere<br />

Abschnittentsorgung, auch von kurzen<br />

Teilen, bringt die automatische<br />

Überbrückungsrollenbahn mit sich.<br />

Sie verstellt sich entsprechend je<br />

nach Gehrung, um die Lücke zwischen<br />

Maschine und Abfuhrrollenbahn<br />

gut zu schließen.<br />

Digitale Anbindung<br />

erhöht Prozesssicherheit<br />

Essentieller Bestandteil des Gesamtsystems<br />

der EHG ist die digitale<br />

Anbindung an ihre Kunden. Über<br />

das Outsourcing-System „EHG com-<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Bilder: MEBA<br />

plete“ erfolgt eine automatisierte<br />

Auftragsabwicklung via E-Commerce-Anbindung.<br />

Kundenaufträge<br />

kommen digital bei EHG an und müssen<br />

wiederum digital und automatisch<br />

an die jeweiligen verarbeitenden<br />

Systeme weitergeleitet werden.<br />

Damit das Gesamtsystem funktioniert,<br />

müssen auch die Sägelösungen<br />

die automatisierte Durchgängigkeit<br />

des Prozesses unterstützen.<br />

Ein weiterer Grund, warum bei<br />

der EHG die Wahl auf MEBA gefallen<br />

ist.<br />

Dank der webfähigen, vernetzten<br />

Panelsteuerung der MEBAsteel<br />

1100 DGA-3300 konnte der Doppelgehrungsautomat<br />

in die vorhandene<br />

Daten-Infrastruktur und bestehende<br />

Lagersysteme vor Ort eingebunden<br />

werden. Sie bietet Optionen wie die<br />

Erstellung von Sägeprogrammen in<br />

der Arbeitsvorbereitung, den Import<br />

von Sägeprogrammen aus CAD mit<br />

DSTV-Schnittstelle und Datenexport<br />

oder den Teleservice zur Fernwartung.<br />

Der MEBA NC-Server liefert die<br />

nötige Software zum Handling von<br />

Sägeteilen. Die Datenvorbereitung<br />

sowie das Erstellen der Sägeprogramme<br />

erfolgt am PC beziehungsweise<br />

an mehreren PCs im Büro, so<br />

dass sich der Werker auf das Sägen<br />

selbst konzentrieren kann.<br />

Kluge Technik für<br />

mehr Wirtschaftlichkeit<br />

Beim Doppelgehrungsautomat<br />

MEBAsteel 1100 DGA-3300 können<br />

Mit einer Gesamtlänge von 38 m ermöglicht<br />

die MEBAsteel-Anlage das Trennen von<br />

Werkslängen bis zu 18m. Durch die Rollenbahnen<br />

sowie eine Parallelrollenbahn steht<br />

das Konzept für eine hohe Produktivität.<br />

über das 90°-Sägen hinaus beidseitige<br />

Gehrungen einfach und wirtschaftlich<br />

durch Schwenken des<br />

Sägerahmens und der Materialauflage<br />

eingestellt werden.<br />

Für den Stahlhändler EHG, der<br />

über das modernste Schneide- und<br />

Sägezentrum Europas verfügt, war<br />

diese Gehrungstechnik ein weiteres<br />

entscheidendes Kaufkriterium.<br />

„Dank der beidseitigen Gehrung der<br />

MEBAsteel für verschiedenste Längen-<br />

und Winkelkombinationen können<br />

alle Produkte in unserem Portfolio<br />

auf der Maschine bearbeitet<br />

werden, die auf Gehrung geschnitten<br />

werden müssen“, so Geschäftsführer<br />

Dr. Markus Lutz.<br />

Als eigenen Angaben zufolge erster<br />

Hersteller der Branche hat MEBA<br />

nahezu alle Modelle seiner Produktpalette<br />

über alle Baugrößen hinweg<br />

so konstruiert, dass sowohl der Sägevorschub<br />

als auch der Materialeinschub<br />

über elektrische Servoachsen<br />

Herzstück des MEBA-Konzepts für EHG: der Doppelgehrungsautomat MEBAsteel 1100<br />

DGA-3300.<br />

erfolgen. Spielfreie Kugelrollspindeln<br />

bewegen die Sägeeinheit und<br />

den Materialeinschub schnell, präzise<br />

und konstant auf und ab, beziehungsweise<br />

vor und zurück. Der<br />

gesamte Vorgang erfolgt nahezu<br />

geräuschlos. Aufgrund der elektrischen<br />

Systeme wird während des<br />

gesamten Sägevorgangs das Hydrauliksystem<br />

nur zur Aufrechterhaltung<br />

von Materialspannung und<br />

Sägebandspannung benötigt. Somit<br />

ist lediglich Öldruck, jedoch kein<br />

Ölstrom notwendig. Der Öldruck<br />

wird von einem Hydraulik-Membranspeicher<br />

gespeichert. Einmal<br />

aufgepumpt, hält er den statischen<br />

Öldruck ohne Zuschalten einer<br />

Pumpe aufrecht. Die Hydraulikpumpe<br />

ist während des Sägevorgangs<br />

komplett ausgeschaltet und<br />

verbraucht keine Energie, erwärmt<br />

kein Öl und es findet auch keine<br />

Ölalterung statt.<br />

Persönlicher Service<br />

in jeder Projektphase<br />

Das schwäbische Familienunternehmen<br />

MEBA sieht sich in jeder<br />

Projektphase als Partner seiner<br />

Kunde und legt großen Wert auf<br />

eine unkomplizierte, persönliche<br />

Betreuung. Genau diesen Aspekt<br />

lobt Dr. Markus Lutz: „Von der Beratung<br />

zur Anlage, der perfekt auf<br />

unsere Anforderungen ausgerichteten<br />

Planung und Konstruktion des<br />

Gesamtkonzepts unserer Anlage,<br />

über die Inbetriebnahme bis hin<br />

zum After-Sales-Service haben wir<br />

sehr positive Erfahrungen gemacht.<br />

Nicht zuletzt stimmen Qualität und<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis bei<br />

MEBA.“ 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

21


Messen<br />

und Märkte<br />

Tube & wire<br />

Metallmessengipfel<br />

Tube und wire gehen an den Start<br />

Kurz vor Beginn des rohr- bzw. drahtbezogenen Metallmessengipfels aus Tube und wire<br />

sind die Ausstellungshallen so gut gebucht wie noch nie in der über 30-jährigen Geschichte<br />

der beiden Events in Düsseldorf. Diesmal dauert die Leistunsgschau vom 16.-20.4.18.<br />

Quellen, 2: Messe Düsseldorf<br />

Mit diesen beiden<br />

Messelogos wird für<br />

die Tube …<br />

… und für die wire in<br />

Düsseldorf geworben.<br />

Nie zuvor wurden für Tube<br />

und wire so viele Quadratmeter vermietet<br />

wie in diesem Jahr. Beide<br />

Messen zusammen belegen rund<br />

120.000 m 2 netto; das sind rund<br />

10.000 m 2 netto mehr als das Endergebnis<br />

beider Messen von 2016 –<br />

und das war bereits hervorragend.<br />

An fünf Messetagen werden<br />

innovative Technologien, neue<br />

Maschinen und Anlagen sowie Produkte<br />

und Dienstleistungen aus der<br />

Draht-, Kabel- und Rohrindustrie<br />

präsentiert.<br />

Rohre<br />

Die Tube 2018 präsentiert sich mit<br />

rund 1.000 Unternehmen aus mehr<br />

als 50 Ländern in den Messehallen<br />

3 bis 7.0/7a und den Hallen 16, 17<br />

sowie in Teilen der temporären Halle<br />

18. Maschinen und Anlagen zur Rohrherstellung,<br />

Rohrbearbeitung und<br />

Rohrverarbeitung sowie Rohmaterialien,<br />

Rohre und Zubehör, Gebrauchtmaschinen,<br />

Werkzeuge zur Verfahrenstechnik,<br />

Hilfsmittel, Mess-,<br />

Steuer-, Regel- und Prüftechnik gehören<br />

zum umfangreichen Angebot.<br />

Pipelines und der Bereich der<br />

OCTG-Technologie, Profile und<br />

Maschinen sowie Plastic Tubes<br />

ergänzen das Angebot.<br />

Rohrzubehör befindet sich in den<br />

Hallen 16 und 17, der Handel mit<br />

Rohren und die Rohrherstellung sind<br />

in den Messehallen 3 und 4, 7 und<br />

16 zu finden, die Rohrumformtechnik<br />

schließt sich in der Halle 5 an.<br />

Maschinen und Anlagen sowie Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

werden in<br />

den Hallen 6 und 7a präsentiert. Profile<br />

und Plastic Tubes befinden sich<br />

in den Hallen 3 bis 7.0, 7a sowie 16<br />

und 17.<br />

Anhaltend starke Nachfragen<br />

aus China sorgen dafür, dass erneut<br />

ein China-Pavillon eingerichtet wird.<br />

Unter dem Dach des Slogans „meet<br />

China’s expertise“ präsentieren sich<br />

chinesische Unternehmen aus den<br />

Bereichen der Draht-, Kabel- und<br />

Rohrindustrie gemeinsam in der<br />

Halle 16.<br />

Drähte<br />

Zur wire 2018 haben sich aktuell<br />

ca. 1.200 Aussteller aus etwa 50 Ländern<br />

angemeldet. Belegt sind über<br />

65.000 m 2 Ausstellungsfläche.<br />

Die wire 2018 findet in den Messehallen<br />

9 bis 16 und Teilen der temporären<br />

Halle 18 statt: Gezeigt werden<br />

Maschinen und Anlagen zur<br />

Drahtherstellung und Verarbeitung,<br />

Werkzeuge und Hilfsmaterialien zur<br />

Verfahrenstechnik sowie Werkstoffe,<br />

Spezialdrähte und Kabel. Außerdem<br />

präsentieren sich Innovationen aus<br />

den Bereichen Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik, Prüftechnik und Spezialgebiete.<br />

Der Fokus liegt 2018 noch stärker<br />

als bisher auf den Möglichkeiten<br />

der Gasfasertechnologien. Glasfaser<br />

sind leistungsstärker, schneller und<br />

oft zuverlässiger als herkömmliche<br />

Materialien. Damit reagiert die Messe<br />

Düsseldorf auf den zunehmenden Einsatz<br />

von Glasfasertechnologien in der<br />

Energiewirtschaft, den Bau- und Kommunikationsbranchen.<br />

Die Bereiche Draht- und Kabelmaschinen,<br />

Draht- und Kabelproduktion,<br />

der Handel sowie Glasfasertechnologien<br />

präsentieren sich<br />

in den Hallen 9 bis 14 und 16, die<br />

Verbindungs- und Befestigungstechnologien<br />

(Fastener Technology)<br />

schließen sich in der Halle 15 an. Gitterschweißmaschinen<br />

(Mesh Welding)<br />

und Federfertigungstechnik<br />

(Spring Making) sind in der Halle 13<br />

zu finden. 2<br />

[ Info ]<br />

Aktuelle Informationen zu beiden Messen<br />

gibt es in den Internetportalen unter:<br />

www.wire.de und www.Tube.de<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


®<br />

Vorträge und Networking<br />

Branchentreff zum Auftakt<br />

Auch in diesem Jahr nutzt die Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH die Messen Tube und wire (16.-20.4.18)<br />

dazu, um zum inzwischen 10. stahlmarkt-Branchentreff einzuladen:<br />

für den 16.4.18 zwischen 17:30 Uhr und 21:00 Uhr<br />

in den Raum 26/28 im CCD Süd der Messe Düsseldorf. Auf<br />

dem Programm stehen Vorträge, und es gibt die Möglichkeit<br />

zum Networking.<br />

16.-20.04.2018<br />

Gemeinschaftsstand<br />

BDS<br />

Halle 7/C25<br />

Impulsvorträge von erfahrenen Branchenkennern befassen<br />

sich dann mit den Märkten von Stahlrohren, Stabstahl<br />

und Walzdraht, außerdem mit der Digitalisierung im<br />

Stahlhandel. Was bedeutet das für das Tagesgeschäft der<br />

Stahlhändler? Mit welchen Entwicklungen ist dies verbunden:<br />

auf den Märkten, in den verschiedenen elektronischen<br />

Kommunikationsformen (New Media) und im „Einkauf<br />

4.0“?<br />

Nach den Vorträgen, die ab 18:00 Uhr Dr. Dirk Bissel<br />

(Vorsitzender der Vallourec Deutschland GmbH und Vorsitzender<br />

des Vorstands der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V.) zum Thema „Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt“<br />

eröffnet und u.a. Tobias Fister (Dr. Fister GmbH)<br />

mit Antworten auf die Frage fortsetzt, wie die Digitalisierung<br />

im Stahlhandel die tägliche Arbeit verändert, gibt es<br />

dann die Möglichkeit, sich in entspannter Runde bei Buffet<br />

und Getränken auszutauschen und Networking zu<br />

betreiben.<br />

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Werkzeuge für Muttern<br />

Als Spezialist für die Innengewindebearbeitung präsentiert<br />

die BASS GmbH & Co. KG auf der diesjährigen wire<br />

in Halle 15 Stand G15 innovative Werkzeuglösungen zur<br />

Mutternherstellung. Prozesssicherheit und höchste Qualität<br />

bei der Gewindeherstellung machen exzellent gefertigte<br />

Muttern aus. Nicht zuletzt bedingt durch verschiedenste<br />

Grundwerkstoffe der Verbindungselemente, das<br />

gewählte Umformverfahren, die geforderten Toleranzen<br />

und weitere Einsatzbedingungen, ist es aber für Hersteller<br />

schwer, die besten Werkzeuglösungen zu finden. Hochwertige<br />

Materialen, angepasste Geometrien und neue<br />

Beschichtungen ermöglichen das Gewindeschneiden und<br />

Gewindefurchen mit hoher Schnittgeschwindigkeit und<br />

führen so zu Leistungssteigerung. Die geringere Bearbeitungszeit<br />

und hohe Standzeit der Werkzeuge senken die<br />

Kosten in der Herstellung.<br />

Effizient und herrlich einfach – die Online Tool Box!<br />

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in Europa und darüber hinaus,<br />

unterstützt durch 220 Mitarbeiter.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

23<br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


Messen<br />

und Märkte<br />

Tube & wire<br />

Gemeinschaftsstand auf der Tube 2016<br />

Foto: BDS AG<br />

BDS und Mitglieder auf der Messe Tube 2018<br />

Treffpunkt Stahlhandel:<br />

Ein Gemeinschaftsstand<br />

Vom 16. bis 20. April 2018 findet in Düsseldorf die Tube & wire, die internationale Rohrfachmesse,<br />

statt. Zahlreiche unserer Mitglieder werden wieder mit eigenen Ständen vertreten sein. Nach dem<br />

großen Erfolg mit dem ersten Gemeinschaftsstand im Jahr 2016 präsentieren sich ebenfalls unter<br />

einem Dach und unter dem bekannten Motto „TREFFPUNKT STAHLHANDEL“ zum zweiten Mal<br />

der BDS und sechs seiner Mitglieder auf einem Gemeinschaftsstand.<br />

Treffen Sie uns!<br />

Halle 7, Stand<br />

C25/26<br />

Auf den rund 180 m 2 in Halle<br />

7, Stand-Nr. C25/26, stellen folgende<br />

Unternehmen aus:<br />

z BDS AG – Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />

m.b.H. & Co. KG<br />

z Drösser Stahlhandel GmbH, Köln<br />

z MCB Deutschland GmbH, Dormagen<br />

z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />

z Rohrhandel – Brunzel GmbH, Düsseldorf<br />

z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co.<br />

KG, Neu Wulmstorf<br />

Abgerundet wird die Messepräsentation<br />

durch einen Standabend am<br />

Dienstag.<br />

Die teilnehmenden Unternehmen<br />

verfügen durch das Stand-im-Stand-<br />

Konzept über einen individuellen<br />

eigenen Bereich und profitieren von<br />

allgemeinen zentralen Lounge-Bereichen.<br />

Internationale Kontakte, viele<br />

Gespräche, großes Kaufinteresse<br />

und tatsächliche Abschlüsse sowie<br />

die Erwartung auf ein interessantes<br />

Nachmessegeschäft prägten die<br />

Stimmung auf den Messen der vergangenen<br />

Jahre. Ziel des BDS ist es,<br />

seinen Mitgliedern die Möglichkeit<br />

anzubieten, sich ebenfalls auf dieser<br />

wichtigen Leitmesse dem nationalen<br />

und internationalen Publikum<br />

zu präsentieren. Damit spricht der<br />

Verband in erster Linie die Unternehmen<br />

an, die bisher nicht mit einem<br />

eigenen Stand auf der Messe vertreten<br />

waren. Durch die konzertierte<br />

Organisation war es möglich, die<br />

Messeteilnahme auf einem interessanten<br />

Preisniveau anzubieten. 2<br />

Info<br />

Bereiche für alle<br />

BDS-Mitglieder nutzbar<br />

Für alle ordentlichen BDS-Mitglieder<br />

besteht ebenfalls die<br />

Möglichkeit, die Lounge-Bereiche<br />

auf dem Messestand zu nutzen,<br />

um Ihre Kunden zu Gesprächen<br />

einzuladen.<br />

Vorläufiger Entwurf des Gemeinschaftsstands<br />

auf der Tube 2018<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Fotos, 2: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Die KASTOwin tube A 5.0 ist ein Bandsäge-Vollautomat, der<br />

speziell für die Bearbeitung von Rohren optimiert worden ist.<br />

UNITOWER ist ein flexibles Turmlagersystem, das im Vergleich<br />

zur konventionellen Boden- und Kragarmlagerung laut Hersteller<br />

wesentlich platzsparender und damit wirtschaftlicher ist.<br />

Sägen und lagern<br />

Was Kasto auf der Tube präsentiert<br />

Auf der Tube in Düsseldorf zeigt die KASTO ausgewählte Produkt-Highlights aus ihren beiden<br />

Geschäftsbereichen Säge- und Lagertechnik. Dazu zählt beispielsweise eine vollautomatische<br />

Bandsäge, die speziell für die Bearbeitung von Rohren konzipiert ist. Besucher können auf dem<br />

Messestand (Halle 6, Stand 6A07) außerdem ein flexibles und kompaktes Langgut-Turmlagersystem<br />

in Aktion erleben.<br />

Die KASTOwin tube A 5.0 ist<br />

ein Bandsäge-Vollautomat, der speziell<br />

für die Bearbeitung von Rohren<br />

optimiert wurde. Die größte Neuerung:<br />

Im Vergleich zu den anderen<br />

KASTOwin-Modellen ist die Bewegungsrichtung<br />

des Sägevorschubs<br />

um 180 Grad gedreht, gesägt wird<br />

von der Auflagefläche nach oben.<br />

Dies minimiert den Störeinfluss<br />

durch Sägespäne, die sich auf dem<br />

Rohrboden absetzen, und sorgt damit<br />

für einen effizienten, präzisen und<br />

werkzeugschonenden Sägevorgang.<br />

Der Schnittbereich der KASTOwin<br />

tube A 5.0 liegt für Rundmaterial bei<br />

500 mm, die kleinstmögliche<br />

Abschnittlänge bei 10 mm. Die<br />

Schnittgeschwindigkeit lässt sich<br />

per frequenzgeregeltem Antrieb zwischen<br />

12 und 150 m/min stufenlos<br />

einstellen. Hartmetall-Sägebänder,<br />

wie sie für verschiedene Rohrmaterialien<br />

notwendig sind, lassen sich<br />

auf der KASTOwin tube A 5.0 ohne<br />

weiteres Zubehör einsetzen, argumentiert<br />

der Hersteller. Die Spannung<br />

des Sägebands erfolgt hydraulisch,<br />

die Reinigung mit einer auswechselbaren,<br />

elektrisch angetriebenen<br />

Späneräumbürste. Spannstock<br />

und Sägevorschub sind mit spiel-<br />

freien Linearführungen ausgestattet,<br />

Kugelrollspindelantriebe sorgen<br />

für kontrollierte Schnitt- und Materialvorschub-Bewegungen.<br />

Drei Ausführungen<br />

Das Turmlagersystem UNITOWER<br />

ist in drei verschiedenen Ausführungen<br />

zur Lagerung von Langgut, Blechund<br />

Flachprodukten sowie Behältern<br />

erhältlich. Die Türme sind als<br />

Baukastensystem mit einzelnen<br />

Modulen konzipiert, wodurch sich<br />

auch individuelle Lösungen einfach<br />

realisieren lassen. Als Ladungsträger<br />

kommen Kassetten, Paletten oder<br />

Tragegestelle zum Einsatz, die maximale<br />

Einlagerlänge liegt je nach<br />

Modell zwischen 2.000 und<br />

14.600 mm. Systemhöhen bis 25 m<br />

sind mit dem Unitower möglich. Mit<br />

ihrer variablen Beladehöhe bieten<br />

die Turmlager eine flexible Lösung,<br />

die im Vergleich zur konventionellen<br />

Boden- und Kragarmlagerung<br />

wesentlich platzsparender und damit<br />

wirtschaftlicher ist, argumentiert der<br />

Hersteller.<br />

Das Handling der Ladungsträger<br />

übernimmt ein Regalbediengerät mit<br />

Lasttraverse. Das sorge für schnelle<br />

Zugriffszeiten und spare – auch dank<br />

effizienter Antriebe – Energie. Einund<br />

Auslagerstationen ließen sich<br />

zudem vollautomatisch mit weiterer<br />

Fördertechnik oder Bearbeitungsmaschinen<br />

verbinden, um den innerbetrieblichen<br />

Materialfluss zu optimieren.<br />

Die KASTO Maschinenbau GmbH<br />

& Co. KG mit Sitz im badischen<br />

Achern ist auf die Säge- und Lagertechnik<br />

für Metall-Langgut spezialisiert.<br />

Das Unternehmen bezeichnet<br />

sich als weltweiter Markt- und Technologieführer<br />

für Metallsägemaschinen,<br />

halbautomatische und automatische<br />

Langgut- und Blechlagersysteme,<br />

automatische Handlingeinrichtungen<br />

für Metallstäbe, Bleche und<br />

Zuschnitte sowie die dazugehörige<br />

Software. Kasto feierte 2014 sein 170-<br />

jähriges Bestehen und zählt somit zu<br />

den ältesten Familienbetrieben in<br />

ganz Europa. 160 Patente, mehr als<br />

140.000 in alle Welt gelieferte Sägemaschinen<br />

und über 1.800 installierte<br />

Automatiklager belegen den<br />

Erfolg des Unternehmens. Neben<br />

einem Zweigwerk im thüringischen<br />

Schalkau verfügt Kasto über Tochtergesellschaften<br />

in England, Frankreich,<br />

Singapur, der Schweiz und den<br />

USA. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Tube & wire<br />

Die Roboter und die Rohre<br />

Mensch und Maschine<br />

Das Thema Industrie 4.0 bestimmt auch die diesjährigen Präsentationen auf der wire und Tube, stellte<br />

Messechef Friedrich-Georg Kehrer in seinem Interview zu diesen Events fest (3/18, S. 24f). Ein Beispiel<br />

dafür ist das zunehmende Miteinander von Mensch und Roboter in Sachen Rohre, das sich die Messe<br />

Düsseldorf am Beispiel von Transfluid angesehen und gemeinsam mit anderen Ausstellern analysiert hat.<br />

Schwächen bei der Konzentration und Ausdauer<br />

– niemals! Roboter gelten seit jeher als verlässliche<br />

und unverzichtbare „Kollegen“ der Industriemitarbeiter.<br />

Sie übernehmen in diesen Zusammenhängen zunehmend<br />

das Schweißen, Biegen, Trennen, den Transfer<br />

und die Ablage von Rohren. Künstliche Intelligenz und<br />

maschinelles Lernen werden Roboter zukünftig noch<br />

flexibler machen und den rein repetitiv arbeitenden<br />

Roboter auf Dauer ablösen.<br />

Ein Beispiel<br />

Morgens zur Arbeit und erstmal den Fernseher einschalten.<br />

Passt auf den ersten Blick nicht wirklich. Und<br />

doch wird genau das zur Realität bei der kamerakontrollierten,<br />

vollelektrischen Fertigungszelle der Schmallenberger<br />

Transfluid Maschinenbau GmbH. Diese Zelle<br />

ist das Herzstück eines intelligenten Rohrbearbeitungssystems.<br />

Über einen Großbildschirm flimmern nicht<br />

aktuelle Nachrichten, wohl aber wertvolle Informationen<br />

zu Energieverbrauch, CPK-Wert und Stückzahl der<br />

bisher bearbeiteten Rohre.<br />

Ein wichtiger Baustein des Bearbeitungszentrums<br />

von Transfluid sind Roboter, die bei der Fertigung von<br />

Klimaleitungen eingesetzt werden. Neben dem Kamerakontrollsystem<br />

verfügt die Bearbeitungsanlage über<br />

ein Magazin, ein 4-Achsen-Handlingsystem, zwei Kombinationsmaschinen<br />

zur Rohrumformung, eine Biegemaschine,<br />

eine Anfaseinheit, einen Nadeldrucker und<br />

zwei Roboter.<br />

Eine Seite des Rohres wird vor dem Biegevorgang<br />

immer mit einer Rohrumformmaschine in Kombination<br />

bearbeitet, während die zweite Seite nach dem Biegevorgang<br />

spanlos nachbeschnitten und danach ebenfalls<br />

umgeformt wird. Falls erforderlich, hält der Roboter<br />

das bearbeitete Rohr anschließend in eine Entgratvorrichtung.<br />

„Beide Enden können mithilfe der Kamera<br />

optisch kontrolliert werden“, erläutert Stefanie Flaeper,<br />

Geschäftsführerin bei Transfluid. „Alternativ hält<br />

der Roboter das Rohr in eine Beschriftungseinheit, in<br />

der es dann an allen Positionen markiert werden kann<br />

– und zwar ganz ohne Spannvorrichtung.“<br />

Über eine Umformanlage mit Rundtakttisch könnten<br />

darüber hinaus zwei Rohre über einen Flansch miteinander<br />

verbunden werden. Für den Fertigungsprozess<br />

bedeute das neben einem Höchstmaß an Sicherheit eine<br />

hohe Ausbringung bei 100 Prozent dokumentierter<br />

Qualität – und für die informative „Unterhaltung“ per<br />

Großbildschirm ist nebenbei auch noch gesorgt.<br />

Roboter haben sich bei der Rohrbearbeitung bewährt.<br />

Sie „sorgen für kontrolliertes Handling“, betont Flaeper.<br />

Ein Roboter sei optimal für die Fertigung von gebogenen<br />

Bauteilen geeignet. „Dagegen haben sie eher<br />

eine geringe Bedeutung beim Handling langer und gerader<br />

Rohre. Hier sind Linearsysteme schneller.“ Vor<br />

allem in der Verarbeitung sind Roboter weit verbreitet,<br />

„weil hier komplexe Handlingsaufgaben oder relativ<br />

schwere Bauteile manipuliert werden müssen.“<br />

Zusammenfassende Ausblicke<br />

Der Einsatz von Robotern besitzt bereits heute ein großes<br />

Leistungsvermögen: Überall da, wo Mitarbeiter qualitativen<br />

Einfluss auf Produkte nehmen können, ist das<br />

Potenzial auch sehr hoch. Als ein wichtiger Treiber bei<br />

der Roboter-Anwendung gilt der Automotive-Sektor.<br />

Und ein Ende der Entfaltung des Potenzials ist nicht<br />

in Sicht. So waren Roboter bisher vor allem repetitiv<br />

und haben mit der immer gleichen Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />

gearbeitet. „Die Anforderungen der<br />

Zukunft sind andere – gerade im Bereich professionel-<br />

Die Faszination Roboter kommt erst durch das …<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Fotos, 2: Messe Düsseldorf<br />

… Miteinander von Mensch und Maschine zur Geltung.<br />

ler Servicerobotik und Servicerobotik“, erklärt Alexander<br />

Bay, Marktsegment Manager CNC/Machining bei<br />

Kuka Roboter. „Wenn Roboter in andere Bereiche vordringen<br />

wollen, müssen sie flexibler werden. Dabei<br />

kann maschinelles Lernen helfen.“<br />

Roboter werden zunehmend auch Teil von Industrie<br />

4.0. Der Roboter als flexibles Produktionselement<br />

wird dabei in der Lage sein, Daten in der Produktion<br />

zu sammeln und diese mit den IT-Systemen auszutauschen.<br />

Bay: „Produktionsabläufe werden dadurch noch<br />

effizienter und die Systeme können schnell auf individualisierte<br />

Kundenwünsche reagieren.“<br />

Ein weiterer Trend ist die Vereinfachung der Programmierung.<br />

„Des Weiteren die Online-Verknüpfung<br />

der Roboter, um Daten aus externen Systemen, zum Beispiel<br />

CAD, übernehmen zu können“, ergänzt Stefanie<br />

Flaeper, Geschäftsführerin bei Transfluid. Eine Herausforderung<br />

sei es, die Roboter auch für sehr kleine Produktionsgrößen<br />

einsetzen zu können, was heute nur<br />

bedingt möglich sei.<br />

Großes Potential für die Zukunft sieht Kuka in den<br />

Bereichen 3C, Logistik und Service- bzw. Consumer-<br />

Robotik. Außerdem wandere, so Bay weiter, Robotik<br />

von dem sehr geordneten Umfeld der industriellen Produktion<br />

in das „chaotischere“ private Umfeld. Künstliche<br />

Intelligenz helfe dabei, Robotersysteme auf Unwägbarkeiten<br />

und Veränderungen einzustellen.<br />

Sicher ist auf jeden Fall: „Roboter werden näher an<br />

den Menschen rücken, das heißt Roboter werden noch<br />

mehr Aufgaben von Menschen übernehmen, die Menschen<br />

unterstützen, um bestimmte schwierige Aufgaben<br />

umzusetzen“, ist sich Transfluid-Geschäftsführerin<br />

Flaeper sicher. „Interessant wäre es auch, wenn der<br />

Roboter sehr präzise die Bewegung eines Menschen in<br />

einem Produktionsprozess nachahmen könnte, ohne<br />

programmiert werden zu müssen.“ Mensch und Roboter<br />

Seite an Seite, sozusagen. Die Generation R übernimmt<br />

… 2<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachricht/Berichte<br />

Messen – Konjunktur – Bilanzen<br />

Ausblick auf die Berichterstattung im Mai<br />

In der nächsten Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> (5/18)<br />

wird nicht nur ausführlich über den Verlauf der Messen<br />

Tube und wire informiert (vgl. in diesem Heft S. 22ff),<br />

bilanziert werden zudem – wie angekündigt – auch die<br />

bautec gegen Ende des Winters in Berlin, die Kölner<br />

Eisenwarenmesse und die Stuttgarter LogiMAT im März<br />

sowie die für April in Essen anstehende Cutting World.<br />

Es kann jetzt schon verraten werden, dass sich die Digitalisierung<br />

wie ein roter Faden auch durch diese Dokumentationen<br />

ziehen wird.<br />

In die nächste Rubrik „Messen und Märkte“ (5/18)<br />

gehört zudem traditionsgemäß der aktuelle konjunkturelle<br />

Quartalsblick auf wichtige Abnehmerbranchen des<br />

Stahlhandels – von der Automobilproduktion bis zu den<br />

Entwicklungen bei den Zulieferern – sowie die abschließende<br />

Berichterstattung zu den in diesen Wochen vermehrt<br />

anstehenden Jahresabschlüssen 2017 von Unternehmen.<br />

Mit diesen Bilanzen aus für die Stahldistribution<br />

wichtigen Häusern wird nachfolgend bereits<br />

begonnen.<br />

Foto: Benteler<br />

Freuen sich über<br />

gute Ergebnisse<br />

2017 der Benteler<br />

Gruppe: Finanzvorstand<br />

Guido Huppertz,<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstands Ralf<br />

Göttel und Vorstandsmitglied<br />

Isabel Diaz (v.l.).<br />

Was Benteler zu melden hat<br />

Umsatzstärkstes Jahr<br />

2017 war für Benteler das umsatzstärkste Jahr der rund<br />

140-jährigen Unternehmensgeschichte: Die Gruppe<br />

erwirtschaftete einen Umsatz von 7,856 Mrd. €. Das ist<br />

eine Steigerung um 433 Mio. Euro oder 5,8 % – verglichen<br />

mit dem Geschäftsjahr 2016.<br />

Das EBIT, also das Ergebnis<br />

aus der operativen Geschäftstätigkeit,<br />

übertrifft mit 206,8 Mio. € ebenfalls<br />

den Vorjahreswert (191,2<br />

Mio. €) – und zwar um 8,2%. Das<br />

Konzernergebnis liegt mit 100,8 Mio.<br />

€ leicht unter jenem von 2016 (110,9<br />

Mio. €). Dies ist vor allem auf die<br />

höhere Steuerquote, Sondereffekte<br />

im Vorjahr und höhere Zinszahlungen<br />

in 2017 zurückzuführen.<br />

Auch sonst hat sich die BENTE-<br />

LER Gruppe nach eigenen Angaben<br />

stabil entwickelt: Die liquiden Mittel<br />

bewegten sich weiterhin auf<br />

hohem Niveau und die Finanzierungsstruktur<br />

sei solide.<br />

„Die Zahlen des vergangenen<br />

Geschäftsjahres zeigen, dass wir<br />

auch bei hoher Marktvolatilität und<br />

kompetitivem Umfeld erfolgreich<br />

sind“, sagte Ralf Göttel, Vorstandsvorsitzender<br />

der BENTELER International<br />

AG. Alle drei Divisionen<br />

erreichten 2017 ein deutliches<br />

Umsatzwachstum – „über dem des<br />

Marktes“, wie Ralf Göttel betonte.<br />

Das sei die Grundlage für die künftige<br />

Unternehmensentwicklung:<br />

„Mit unseren Produkten und Lösungen<br />

werden wir den Wandel der<br />

Mobilität weiter formen“, sagte Ralf<br />

Göttel: „Gemeinsam mit und für<br />

unsere Kunden.“<br />

z Die Division Automotive, mit 78,4 %<br />

die umsatzstärkste Division der<br />

Gruppe, steigerte ihren Umsatz im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 7,1 %<br />

auf 6,296 Mrd. €. Sie erreichte dies<br />

insbesondere durch das Engagement<br />

in den Wachstumsmärkten<br />

Asien, Osteuropa und Brasilien,<br />

wo sie durch Kundennähe die<br />

Chancen im Markt nutzte. Das spiegelt<br />

auch das Ergebnis wider, das<br />

sich zum vierten Mal in Folge verbesserte.<br />

z Der Umsatz der Division Steel/Tube<br />

erhöhte sich im Vergleich zu 2016<br />

deutlich – um 24 % auf 1,023<br />

Mrd. €. Dies sei einerseits auf die<br />

gestiegene Nachfrage an Ölfeldrohren<br />

(OCTG, Oil Country Tubular<br />

Goods, Anm.) zurückzuführen.<br />

Andererseits griffen die effizienzsteigernden<br />

Maßnahmen in der<br />

Operating Unit Welded<br />

(geschweißte Rohre). Auch das<br />

Ergebnis sei erfreulich.<br />

z Die Division Distribution, ihr Anteil<br />

am Gruppenumsatz beläuft sich<br />

auf 8,9 %, profitierte von der verbesserten<br />

Marktsituation und dem<br />

gestiegenen Preisniveau: Der<br />

Umsatz im klassischen Rohrhandel<br />

erhöhte sich auf 716 Mio. €.<br />

Der Ausbau der Vertriebskompetenz<br />

sowie die Optimierung der<br />

Logistik – etwa durch das Zentrallager<br />

in Duisburg – hätten sich<br />

positiv auf das operative Ergebnis<br />

vor Steuern und Zinsen ausgewirkt.<br />

Man werde die im Vorjahr entwickelte<br />

Strategie weiterhin konsequent<br />

umsetzen“, erklärte Vorstandsvorsitzender<br />

Ralf Göttel. Dieses<br />

Konzept „2022“ basiert auf drei<br />

Säulen:<br />

z Konsequente Weiterentwicklung<br />

des Kerngeschäfts<br />

z Gezieltes Wachstum<br />

z Leistungsorientierte Unternehmenskultur<br />

2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Was der Salzgitter-Konzern zu berichten hat<br />

Hervorragende Resultate<br />

Vor dem Hintergrund eines im Flachstahlbereich deutlich verbesserten,<br />

aber insgesamt nach wie vor herausfordernden Marktumfelds<br />

hat der Salzgitter-Konzern sein Geschäftsjahr 2017 mit dem<br />

höchsten Vorsteuergewinn seit der Finanzmarktkrise abgeschlossen.<br />

Haupttreiber hierfür seien hervorragende Resultate der<br />

Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel sowie erhebliche Effekte<br />

aus den umgesetzten internen Maßnahmenprogrammen gewesen.<br />

Der Außenumsatz des Konzerns<br />

hatte sich im Geschäftsjahr 2017 hauptsächlich<br />

erlösbedingt auf 8.990,2 Mio.€<br />

erhöht (2016: 7.905,7 Mio. €). Mit 238,0<br />

Mio. € hat sich der Gewinn vor Steuern<br />

(2016: 53,2 Mio. €) im selben Vergleich<br />

mehr als vervierfacht. In diesem<br />

Resultat sind 79,3 Mio. € Beitrag aus<br />

dem Aurubis-Engagement (2016: 19,1<br />

Mio. €) und in Summe 82,9 Mio. € Aufwendungen<br />

für strukturverbessernde<br />

Maßnahmen des konzernweiten Optimierungsprogramms<br />

„FitStructure<br />

SZAG“ sowie die bilanzielle Anpassung<br />

des Anlagevermögens der Salzgitter<br />

Mannesmann Grobblech GmbH enthalten<br />

(Sondereffekte 2016: –2,3 Mio.€).<br />

Aus 193,6 Mio. € Nachsteuergewinn<br />

(2016: 56,8 Mio. €) errechnen sich<br />

3,52€ Ergebnis je Aktie (2016: 1,00 €)<br />

sowie 8,6 % Verzinsung des eingesetzten<br />

Kapitals (ROCE; 2016: 2,7 %).<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter<br />

AG, Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />

erklärte hierzu: „Mit der vierten<br />

Ergebnissteigerung in unmittelbarer<br />

Folge verzeichneten wir den höchsten<br />

Vorsteuergewinn seit Ausbruch der<br />

Finanzmarktkrise. Ein wesentlicher<br />

Treiber hierfür war die verbesserte<br />

Situation des Stahlmarktes – vor allem<br />

des Flachstahlsegments. Das Ergebnis<br />

2017 ist gleichfalls der eindeutige Beleg<br />

für die Wirksamkeit der seit 2012 umgesetzten<br />

strukturellen Veränderungen<br />

sowie der verdiente Lohn für die darin<br />

investierte Arbeit. Freude über das<br />

Erreichte ist jetzt durchaus angebracht;<br />

zum Zurücklehnen in Selbstzufriedenheit<br />

besteht indes kein Anlass, denn das<br />

Umfeld ist und bleibt für weite Teile<br />

unseres Konzerns herausfordernd.<br />

Der Außenumsatz des Geschäftsbereiches<br />

Flachstahl wuchs im Wesentlichen<br />

aufgrund höherer Durchschnittspreise<br />

für Flachstahlprodukte bei<br />

nahezu stabilem Versand um knapp<br />

ein Fünftel auf 2.159,8 Mio. € (2016:<br />

1.814,6 Mio. €). Mit 182,0 Mio. €<br />

Gewinn vor Steuern steigerte das Segment<br />

sein Resultat vor allem als Folge<br />

der verbesserten Erlösqualität erheblich<br />

(2016: –2,3 Mio. €).<br />

Der Absatz des Geschäftsbereiches<br />

Handel blieb primär als Folge<br />

wegen des nur teilweise zufriedenstellenden<br />

internationalen Projektgeschäfts<br />

unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die Preissteigerungen in allen Bereichen<br />

führten dennoch zu einem höheren<br />

Außenumsatz (3.229,9 Mio. €;<br />

2016: 2.855,0 Mio. €). Der Kundenstamm<br />

der digitalen Handelsaktivitäten<br />

sei im Berichtszeitraum kontinuierlich<br />

ausgeweitet worden. Nahezu<br />

10 % des Umsatzes des deutschen<br />

lagerhaltenden Handels seien im Jahr<br />

2017 über digitale Schnittstellen realisiert<br />

worden. Der Geschäftsbereich<br />

Handel erwirtschaftete 70,5 Mio. €<br />

Gewinn vor Steuern und übertraf so<br />

das Resultat der Vergleichsperiode<br />

(2016: 45,2 Mio. €) signifikant. 2<br />

Jahresbilanz Klöckner & Co<br />

Ergebnis gesteigert<br />

Im Geschäftsjahr 2017 hat Klöckner & Co den Umsatz um 9,8 %<br />

auf 6,3 Mrd. € gesteigert. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um<br />

12,3 % auf 220 Mio. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich von<br />

38 Mio. € auf 102 Mio. €.<br />

Der operative Cashflow erhöhte<br />

sich um 8,4 % von 73 Mio. € auf 79<br />

Mio. €. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten<br />

konnten von 444 Mio. € auf 330<br />

Mio. € reduziert werden. Die Eigenkapitalquote<br />

war zum Bilanzstichtag mit<br />

42 % (31.12.2016: 40 %) weiterhin sehr<br />

solide.<br />

„An der deutlichen Ergebnisverbesserung<br />

möchten wir unsere Aktionäre<br />

teilhaben lassen. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

werden der Hauptversammlung<br />

eine auf 30 Cent erhöhte Dividende<br />

vorschlagen“, sagte Gisbert Rühl,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Klöckner<br />

& Co SE, bei der Präsentation der<br />

Jahresbilanz Ende Februar.<br />

Ein weiterer Umstand, über den<br />

sich der Klöckner-CEO gefreut haben<br />

dürfte, sind die Zahlen zur Digitalisierung<br />

– die sich der Konzern deutlich<br />

auf die Fahnen geschrieben hat. Die<br />

digitale Transformation hat sich im vergangenen<br />

Geschäftsjahr bei Klöckner<br />

„weiter beschleunigt“, hieß es. So<br />

konnte der über digitale Kanäle erzielte<br />

Umsatzanteil von 13 auf 18 % gesteigert<br />

werden.<br />

Seit Ende letzten Jahres werden die<br />

Onlineshops durch die Öffnung für<br />

Anbieter komplementärer Produkte zu<br />

Marktplätzen ausgebaut. Parallel dazu<br />

ist bereits die erste Version der auch<br />

für direkte Wettbewerber offenen Industrieplattform<br />

unter dem Namen XOM<br />

live gegangen. Für 2018 erwartet Klöckner<br />

& Co in den wesentlichen Absatzmärkten<br />

Europa und USA einen Anstieg<br />

der realen Stahlnachfrage von 1 bis 2 %<br />

bzw. rund 3 %. Entsprechend sollte der<br />

Konzernumsatz leicht zunehmen. Selbst<br />

wenn positive Preiseffekte im Gegensatz<br />

zu 2017 weitgehend ausbleiben<br />

sollten, geht Klöckner & Co unterstützt<br />

durch „Optimierungsmaßnahmen“ und<br />

eine erhöhte Stahlnachfrage davon aus,<br />

zumindest ein operatives Ergebnis auf<br />

dem Niveau des Vorjahres zu erreichen.<br />

Sollte sich der aktuelle Trend zu höheren<br />

Stahlpreisen fortsetzen, würde sich<br />

dies zusätzlich positiv auf das operative<br />

Ergebnis auswirken. 2<br />

Foto: Klöckner<br />

Gisbert Rühl,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstands der<br />

Klöckner & Co SE<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

29


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Jahresauftakt geglückt<br />

Das Jahr 2017 ist für die deutsche Stahldistribution überwiegend erfreulich verlaufen. Im Vergleich zu<br />

2016 konnte ein Anstieg des Lagerabsatzes von etwas mehr als 2 % verzeichnet werden. Preislich lagen<br />

alle Produkte teilweise deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch für 2018 sind die Aussichten gut. Die<br />

meisten Kundenbranchen melden volle Auftragsbücher.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

für Januar und Februar<br />

2018 vorliegenden<br />

Zahlen. Wie<br />

üblich, hat er seinen<br />

monatlichen und<br />

kommentierenden<br />

Bericht anhand<br />

der Kriterien Lagerabsatz,<br />

-bestand,<br />

-reichweite und<br />

-verkaufspreise<br />

gegliedert.<br />

Lagerabsatz<br />

Insgesamt verlief der Lagerabsatz<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen im<br />

Jahr 2017 positiv. In den meisten<br />

Monaten konnte mehr Menge als im<br />

jeweiligen Vormonat abgesetzt werden.<br />

Insgesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr 11,05 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

ausgeliefert. Dies<br />

ist so viel wie seit 2012 nicht mehr.<br />

Auch das Jahr 2018 ist gut angelaufen.<br />

Im Januar konnten knapp<br />

997.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt werden. Dies ist der<br />

beste Januarwert seit sechs Jahren.<br />

Besonders erfreulich gestaltete sich<br />

der Lagerabsatz bei Bandblech, kaltgewalztem<br />

und oberflächenveredeltem<br />

Blech.<br />

Lagerbestand<br />

Den höchsten Lagerbestand erreichten<br />

die Läger der deutschen Stahldistribution<br />

im vergangenen Jahr<br />

schon im Februar. In fast allen Fol-<br />

gemonaten wurden dann die<br />

Bestände abgebaut. Zum 31. Dezember<br />

2017 wurden von der deutschen<br />

Stahldistribution 2,12 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

bevorratet.<br />

Dies ist der niedrigste Bestand seit<br />

Dezember 2015. Zum Jahresastart<br />

2018 setzte der übliche Lageraufbau<br />

ein. Zum 31. Januar wurden<br />

knapp 2,38 Mio. t Bestand gemeldet.<br />

Das ist 1 % weniger als zum<br />

Ende des Vorjahresmonats bevorratet<br />

wurde.<br />

Lagerreichweite<br />

Bei guten Absätzen und steigenden<br />

Beständen lag die durchschnittliche<br />

Lagerreichweite im Januar bei 2,4<br />

Monaten bzw. 72 Tagen. Dies sind<br />

knapp 9 % weniger als im Vorjahresmonat<br />

(vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der<br />

teilweise recht starke Preisanstieg,<br />

der im Jahr 2016 angefangen hatte,<br />

im Jahr 2017 fort. Auch zu Anfang<br />

des Jahres 2018 konnten bei fast<br />

allen Produkten Preissteigerungen<br />

festgestellt werden. Das Preisniveau<br />

lag Ende Februar 2018 deutlich über<br />

dem des Vorjahreswertes (vgl. Abb.<br />

2 und 3).<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

2<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

106<br />

160<br />

101<br />

91 92<br />

92<br />

140<br />

89 90<br />

92<br />

96<br />

92<br />

98<br />

100 100<br />

86<br />

94 91 91<br />

120<br />

100<br />

80<br />

62<br />

60<br />

81 84 78 78 75 78 81 69 84 72 72 75 69 72 72 66 102 72<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2013<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Jan.<br />

2017<br />

Feb.<br />

2017<br />

Mär.<br />

2017<br />

Apr.<br />

2017<br />

Mai<br />

2017<br />

Juni<br />

2017<br />

Juli.<br />

2017<br />

Aug.<br />

2017<br />

Sep.<br />

2017<br />

Okt.<br />

2017<br />

Nov.<br />

2017<br />

Dez.<br />

2017<br />

Jan.<br />

2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

31


BDS<br />

Rohrtag<br />

Rund 130 Teilnehmer kamen zum BDS-Rohrtag<br />

BDS-Rohrtag 2018<br />

Eine runde Sache<br />

Der Saal war „ausverkauft“: Rund 130 Teilnehmer waren Anfang März nach Düsseldorf<br />

gekommen, um sich auf dem BDS-Rohrtag über die aktuellen Trends und Entwicklungen auf<br />

dem Stahlrohrmarkt zu informieren. Von Konjunktur bis Konsolidierung, von Digitalisierung<br />

bis Trump standen alle derzeit wichtigen Themen auf dem Programm.<br />

Fotos: BDS AG<br />

Aktuell lägen die Stahlrohrund<br />

Vormaterialmärkte preismäßig<br />

nah beieinander – ob Präzisionsrohre,<br />

Nahtlosrohre, Groß- oder Edelstahlrohre,<br />

Warmbreitband oder Quartobleche.<br />

Das sagte Frank Harms,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. zum Auftakt<br />

des BDS-Rohrtages.<br />

Im Verlauf der letzten etwa acht<br />

Jahre seien zwar zum Teil deutliche<br />

Ausschläge der einzelnen Produkte<br />

sowohl nach oben wie nach unten zu<br />

beobachten gewesen – etwa bei<br />

Grobblech und Nahtlosrohren im<br />

Positiven (um 2011) sowie bei Warmbreitband<br />

oder Edelstahlrohren<br />

(2015) im Negativen. Derzeit liegt<br />

den Zahlen des Statistischen Bundesamts<br />

zufolge das Preisniveau aber<br />

wieder etwa auf dem Level von 2010,<br />

so Harms.<br />

Doch die Märkte seien insgesamt<br />

schwierig. „Die Hersteller haben in<br />

Spannende Themen, interessante Diskussionen – der BDS-Rohrtag 2018<br />

den vergangenen Jahren gelitten –<br />

und tun es zum Teil heute noch“, so<br />

der Geschäftsführer der Interessenvertretung.<br />

Einen deutlicheren Trend zeigen<br />

die Rohstoffmärkte. Seit 2010 bis etwa<br />

2016 befanden sich die Preise für<br />

Kokskohle, Erz und Stahlschrott im<br />

Sinkflug. Seit 2016 diversifizierte sich<br />

die Preisentwicklung, wobei der<br />

Schrottpreis kontinuierlich nach oben<br />

ging. Kokskohle verzeichnete eine<br />

sehr volatile Entwicklung, der Erzpreis<br />

vollzog eine Seitwärtsbewegung.<br />

„Das war und ist für Hersteller und<br />

Verarbeiter nicht einfach zu managen“,<br />

sagte Harms.<br />

Ein Großteil der weltweiten Stahlrohrproduktion<br />

ist vom Öl- und Gaspreis<br />

abhängig, unterstrich der<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. Als 2014 der<br />

Ölpreis gleichsam eingebrochen war,<br />

hatte dies – und hat noch immer –<br />

direkte Auswirkungen auf den Markt<br />

für nahtlose Rohre. Die „furchtbaren<br />

Einbrüche“ vor allem des hiesigen<br />

Nahtlosmarkts wurden von der guten<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Konjunktur im Rest der Welt einigermaßen<br />

kompensiert.<br />

Vor allem der Infrastrukturausbau<br />

der Schwellenländer treibt die<br />

Nachfrage. In den „entwickelten“ Ländern,<br />

unter anderem Deutschland, ist<br />

die Nachfrage jedoch gering, so<br />

Harms.<br />

Einen nicht zu unterschätzenden<br />

Einfluss auf die Entwicklung der Stahlrohrmärkte<br />

hat China. „Innerhalb von<br />

18 Jahren hat sich die chinesische<br />

Produktion von Null auf einen Anteil<br />

von über 50 % an der Weltstahlrohrproduktion<br />

entwickelt“, machte<br />

Harms deutlich.<br />

Dabei ist der chinesische Markt<br />

Harms zufolge sehr schwer einzuschätzen.<br />

„Das Land ist so riesig, die Entwicklungen<br />

gehen so schnell voran,<br />

dass es sogar für die Zentralregierung<br />

schwierig ist, alles im Auge zu behalten.<br />

Es werden Werke eröffnet, andere<br />

modernisiert, bei wieder anderen die<br />

Produktion wegen Umweltauflagen<br />

oder wegen fehlender Gasversorgung<br />

eingestellt“, sagte Harms.<br />

Die EU-Marktversorgung mit nahtlosen<br />

Rohren liege dabei mittlerweile<br />

wieder auf einem ordentlichen Niveau.<br />

Der deutliche Abwärtstrend bei der<br />

Produktion seit 2014 liegt Harms<br />

zufolge auch an Werkstoffsubstitutionen<br />

sowie aus der EU verlagerter<br />

Maschinenproduktion. „Erfreulich ist,<br />

dass die Produktion in der EU mittlerweile<br />

wieder angezogen ist“.<br />

Ein aktuelles Thema für den Stahlrohrmarkt<br />

ist derzeit die Wirtschaftspolitik<br />

der Trump-Administration. Wie<br />

irrational aus Sicht der WV Stahlrohre<br />

die Entscheidungen zuweilen sind,<br />

machte Harms am Beispiel der Präzisrohre<br />

deutlich. Bei diesem Produkt<br />

besteht der Anteil der in die USA exportierten<br />

Mengen aus Spezialitäten, die<br />

dort größtenteils nicht hergestellt werden.<br />

„Wir sind davon ausgegangen,<br />

dass dieser Bereich von den von der<br />

Trump-Administration angekündigten<br />

Zollmaßnahmen nicht betroffen sein<br />

würde“, so Harms. Man habe aber nicht<br />

mit der Irrationalität der Entscheidungen<br />

gerechnet. So wurden erhebliche<br />

Zölle auf Präzisrohre unter anderem<br />

aus Deutschland erhoben.<br />

Grund dafür sei der politische<br />

Wille, die von der Trump-Administration<br />

ebenfalls angekündigte Steuerreform<br />

unter anderem durch Einfuhrzöllen<br />

auf Importgüter zu finanzieren.<br />

Aus diesem Grund habe man einer<br />

möglichen juristischen Gegenwehr<br />

auch wenig Chancen eingeräumt –<br />

und sie unterlassen. „Wir haben stattdessen<br />

auf die Gegenwehr der Verarbeiter<br />

in den USA gebaut“, sagte<br />

Harms – die sich mit der Bitte um<br />

argumentative Hilfe vereinzelt an die<br />

WV Stahlrohre gewendet haben.<br />

Dennoch sind die Metall-Ausfuhren<br />

aus Deutschland in die USA im 3<br />

„Wir haben nicht mit der Irrationalität<br />

der Entscheidungen der Trump-Administration<br />

gerechnet.“<br />

Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

33


BDS<br />

Rohrtag<br />

„Wir werden als Stahlbauunternehmen<br />

künftig noch mehr Produktionsschritte<br />

nach außen verlagern müssen, um<br />

marktgerecht fertigen zu können.“<br />

Dirk Lehmann, Geschäftsführer der Claus Queck GmbH.<br />

Auf Reklamationen<br />

richtig reagieren<br />

„Sie brauchen Adrenalin!“, rief Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber von der Kanzlei<br />

Henseler & Partner dem Auditorium<br />

nach der Mittagspause zu – und lieferte<br />

es in Form eines Reklamations-<br />

3 vergangenen Jahr deutlich gestiegen.<br />

„Das ist die andere Seite der Medaille.<br />

Die Wirtschaft in den USA brummt,<br />

zumindest kurzfristig“, bilanzierte<br />

der Verbandsgeschäftsführer.<br />

Die Produktion in den USA ist<br />

dank kurzfristiger Impulse sehr gut<br />

ausgelastet und kommt zum Teil<br />

nicht nach. „Die Unternehmen sind<br />

gezwungen, Material zu importieren“,<br />

so Harms. Alles in allem seien<br />

die konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />

für den Stahlrohrmarkt so<br />

gut wie lange nicht“, zog Harms<br />

einen Schlussstrich.<br />

Stahlbau – Dokumentationspflichten<br />

werden wichtiger<br />

Wie sehen die Kunden des Rohrhandels<br />

die Beschaffung? Was ist für sie<br />

wichtig, welche Parameter stehen<br />

dabei im Vordergrund? Antwort auf<br />

diese Fragen aus der Perspektive eines<br />

Stahlbauunternehmens gab Dirk Lehmann,<br />

Geschäftsführer der Claus<br />

Queck GmbH.<br />

Das Stahlbauunternehmen hat in<br />

den vergangenen Jahren eine Reihe<br />

spektakulärer Großprojekte realisiert.<br />

Unter anderem den für drei Flugzeuge<br />

ausgelegten Maintenance Hangar für<br />

die damalige Air Berlin in Düsseldorf<br />

oder die Formel-1-Rennstrecke Yas<br />

Marina Circuit in Abu Dhabi.<br />

Neben Großprojekten hat sich die<br />

Claus Queck GmbH in den letzten Jahren<br />

vor allem im Lärmschutzbereich<br />

„gut aufgestellt“ und ebenfalls eine<br />

Reihe von Projekten realisiert, wie<br />

eine Lärmschutzeinhausung auf der<br />

A1 bei Köln oder Schutzwände auf<br />

der A7 bei Hamburg.<br />

Für die Durchführung solcher Projekte<br />

sah Lehmann vor allem vier<br />

Punkte, die von Bedeutung seien: die<br />

Qualität der Produkte, Termintreue,<br />

stabile Preise sowie ein „vernünftiges<br />

Schadens- und Krisenmanagement“.<br />

Eine Bilanz seiner Ausführungen:<br />

Normen, Vorgaben und technische<br />

Regelwerke werden für die Projektdurchführung<br />

insgesamt immer wichtiger.<br />

Kunden forderten vermehrt<br />

Nachweise und Zeugnisse. Insbesondere<br />

in der Verkehrsinfrastruktur –<br />

unter anderem dem Brückenbau –<br />

spiele die Dokumentation der entsprechenden<br />

Nachweise für das eingesetzte<br />

Material und die gefertigten<br />

Konstruktionen eine immer größere<br />

Rolle.<br />

Zusätzliche Anforderungen entstünden<br />

hierbei, wenn der Stahlhandel<br />

noch weitere Anarbeitungsaufgaben<br />

übernehme, sagte Lehmann.<br />

„Wir werden als Stahlbauunternehmen<br />

künftig noch mehr Produktionsschritte<br />

nach außen verlagern<br />

müssen, um marktgerecht fertigen<br />

zu können“, so der Geschäftsführer<br />

weiter. So sei es für die meisten Stahlbauunternehmen<br />

bei Konturschnitten<br />

nicht wirtschaftlich, eigene<br />

Maschinen vorzuhalten. Wichtig für<br />

die Claus Queck GmbH ist dabei,<br />

dass der Dienstleister die entsprechende<br />

Prozessqualifizierung für den<br />

Schneidprozess (DIN EN 1090-2) vorweisen<br />

kann – damit er in den eigenen<br />

Qualitätsmanagementprozess<br />

eingebunden werden kann.<br />

„Nachzuweisen, dass es sich bei den bemängelten<br />

Rohren tatsächlich um Rohre des betreffenden Händlers<br />

handelt, ist oft gar nicht so einfach, wie es zunächst<br />

aussieht und daher eine wichtige Frage in Reklamationsfällen.“<br />

Rechtsanwalt Tim Lieber von der Kanzlei Henseler & Partner<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


„Flanschen und Fittings haben eine große<br />

Bedeutung für den Markt, denn: Jede Rohrleitung<br />

geht irgendwann mal um die Ecke.“<br />

Dr. Axel Willauschus von der BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG<br />

falls, der die Herzfrequenz auf jeden<br />

Fall nach oben triebe, wäre man betroffen.<br />

Worum ging es? In dem von Lieber<br />

geschilderten Fall waren von<br />

einem Händler Rohre für den Bau<br />

eines Wärmetauschers geliefert worden.<br />

Der Wärmetauscher wurde gefertigt,<br />

vom Hersteller getestet, für gut<br />

befunden und ausgeliefert. Vom Endanwender<br />

in die chemische Anlage<br />

eingebaut, zeigte sich schließlich an<br />

mehreren Rohren eine Undichtigkeit.<br />

Ein daraufhin erstelltes Gutachten<br />

legte ein Verschulden des Herstellers<br />

der Rohre nahe. Der Hersteller des<br />

Wärmetauschers kam daraufhin mit<br />

erheblichen Schadensersatzansprüchen<br />

mit der Begründung auf den<br />

Händler zu, das Material sei mangelhaft<br />

gewesen.<br />

Bei Reklamationen, bei denen eine<br />

hohe Schadenssumme im Raum steht<br />

– wie überhaupt bei Reklamationen<br />

– gilt es Lieber zufolge in Ruhe zu<br />

überlegen, wie darauf angemessen<br />

und richtig zu reagieren ist.<br />

Eine hilfreiche Orientierungshilfe<br />

dabei gibt es beim BDS, verwies Lieber:<br />

den „Leitfaden zur Reklamationsbearbeitung“.<br />

Dieser Leitfaden stattet<br />

Vertriebsmitarbeiter mit einer Fragenliste<br />

aus, die sie im Falle von Reklamationen<br />

zu Rate ziehen können.<br />

Insgesamt 15 Punkte führt die „Checkliste“<br />

an, die als Argumentationshilfe<br />

im Reklamationsfall herangezogen<br />

werden kann.<br />

Frage Nummer Eins der Liste: Sind<br />

die bemängelten Produkte überhaupt<br />

Produkte, die vom betreffenden Händler<br />

verkauft wurden? Über diese<br />

scheinbar simple Frage werde gern<br />

und viel gestritten, so Lieber. Die<br />

Beweislast liegt dabei übrigens beim<br />

Käufer der Produkte, in diesem Fall<br />

Rohre. „Nachzuweisen, dass es sich<br />

bei den bemängelten Rohren um<br />

Rohre des Händlers handelt, ist oft<br />

gar nicht so einfach, wie es zunächst<br />

aussieht“, so Lieber weiter.<br />

Frage Nummer zwei: Wann wurden<br />

die Rohre geliefert? „Das ist eine<br />

wichtige Frage, denn die Ansprüche<br />

könnten verjährt sein“, unterstrich<br />

der Stahljurist. Im Allgemeinen verjähren<br />

Ansprüche nach einer Frist<br />

von zwei Jahren. Unternehmen<br />

haben aber die Möglichkeit, durch<br />

entsprechende Angaben in den allgemeinen<br />

Verkaufsbedingungen<br />

diese Frist auf ein Jahr ab Lieferung<br />

zu verkürzen.<br />

Eine entscheidende Frage der<br />

Checkliste ist, ob der Kunde eine ordnungsgemäße<br />

Wareneingangskontrolle<br />

gemacht hat. „Das interessiert<br />

die Gerichte, denn die Antwort darauf<br />

entscheidet möglicherweise über den<br />

gesamten Fall“, sagte Lieber. Wurde<br />

die ordnungsgemäße Wareneingangskontrolle<br />

versäumt oder nicht fristgerecht<br />

durchgeführt – Faustregel<br />

sind hier fünf Tage nach Wareneingang<br />

– führt allein dieser Umstand<br />

in der Regel zu Ablehnung aller<br />

Ansprüche.<br />

Weitere Fragen der Checkliste<br />

sind:<br />

z Wurden in der mitgelieferten Prüfbescheinigung<br />

Abweichungen zur<br />

Bestellung dokumentiert?<br />

z Liegt überhaupt ein Mangel vor und<br />

war dieser bereits bei der Auslieferung<br />

vorhanden?<br />

z Hat der Kunde die Ware vor dem<br />

Einbau intensiv verarbeitet bzw.<br />

daraus ein neues Produkt gefertigt?<br />

Der Leitfaden zur Reklamationsbearbeitung<br />

wurde in einem Rundschreiben<br />

des BDS im Dezember<br />

2017 den Mitgliedsunternehmen zur<br />

Verfügung gestellt. Die Liste kann<br />

jederzeit beim BDS bezogen werden.<br />

US- und europäische<br />

Normen im Vergleich<br />

Der Markt für Rohre, Fittings und<br />

Flansche für druckgeführte Rohrleitungen<br />

und Anlagen Flansche und<br />

Fittings ist kein kleiner Markt. Weltweit<br />

werden jährlich rund 95 Mio. t<br />

dieser Rohrprodukte hergestellt, in<br />

Deutschland sind es etwa 250.000 t<br />

pro Jahr.<br />

Da die Rohre für den Einsatz in<br />

besonders herausfordernden Umgebungen<br />

bestimmt sind – vor allem<br />

in Raffinerien, Kraftwerken, Chemieanlagen<br />

sowie in der Lebensmittelbranche<br />

– , sind für die Herstellung<br />

und den Handel die technischen<br />

Regelwerke von Bedeutung. Eine<br />

besondere Herausforderung bei dem<br />

Umgang damit ergibt sich daraus,<br />

dass international zwei große Regelsysteme<br />

beim Umgang mit Rohren<br />

und Rohrzubehör für druckgeführte<br />

Anlagen gibt: die europäischen Normen<br />

auf der einen Seite, die US-amerikanischen<br />

Regelwerke auf der<br />

anderen Seite.<br />

Die Regelwerke an sich seien<br />

„sehr einfach“, sagte Dr. Willauschus<br />

von der BUHLMANN Rohr-<br />

Fittings-Stahlhandel GmbH + Co.<br />

KG: „Druckgeführt sind entweder –<br />

in der Öl- und Gasgewinnung – die<br />

Regelwerke des American Petroleum<br />

Institute (API) oder bei druckgeführten<br />

Anlagen ASME Boiler and<br />

Pressure Vessel Code – das ist das 3<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

35


BDS<br />

Rohrtag<br />

„Als lagerhaltender Handel kann man nicht ohne<br />

Lager agieren. Wenn man Großhandel sein will, muss<br />

man Rohre dahaben. Auch solche, die sich vielleicht<br />

weniger häufig umschlagen.“<br />

Hanns-Jörg Westendorf, Geschäftsführer der Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG<br />

3 Äquivalent zur Druckgeräterichtlinie<br />

der EU.“<br />

Für die Einhaltung der Normen<br />

trage zwar letztendlich der Kunde die<br />

Verantwortung. „Der muss richtig<br />

bestellen“, sagte Dr. Willauschus. Die<br />

Aufgabe des Handels sei jedoch hierbei<br />

Hilfestellung zu leisten.<br />

So sei bei Rohrleitungen für niedrige<br />

Drücke und moderate Temperaturen<br />

die Wand eines nahtlosen Rohres<br />

nach dem europäischen Standard<br />

EN 10216-1 für die eigentliche Funktion<br />

überdimensioniert. „Wir brauchen<br />

sie aber für die stabile Konstruktion“,<br />

so Willauschus.<br />

Die europäische Norm erlaubt den<br />

Einsatz sowohl nahtloser wie<br />

geschweißter Rohre. Ein Vorteil<br />

geschweißter Normalwandrohre<br />

gegenüber nahtlosen Rohren sei die<br />

bessere Maschinenschweißbarkeit.<br />

„Bei Nahtlosrohren sind die Wanddicken<br />

nicht immer absolut gleichmäßig“,<br />

sagte Willauschus.<br />

Werden insbesondere Chemieanlagen<br />

nach amerikanischen Standards<br />

konstruiert, dominieren die nahtlosen<br />

Rohre. Laut Willauschus ist die<br />

entsprechende amerikanische Norm<br />

ASTM/ASME „ein recht konservatives<br />

Regelwerk“. Die Regeln der USamerikanischen<br />

Standardisierungsorganisation<br />

ASTM und des Verbands<br />

der Maschinenbauingenieure ASME<br />

kennen keine unterschiedlichen Rohrprodukte<br />

für Raum- und erhöhte Temperatur.<br />

Das führt dazu, dass das nahtlose<br />

Rohr ASTM A106 das „Bread-&-<br />

Butter-Rohr“ für Einsatztemperaturen<br />

zwischen -29 °C bis 450 °C ist.<br />

Bei Tieftemperaturanwendungen,<br />

etwa der Ammoniakproduktion, sei<br />

der ASME-Code „sehr konsequent“,<br />

so Willauschus. „Für die Basisgüte<br />

Grade B ist nach ASME-Vorschriften<br />

bei -29 °C Schluss. Darunter muss<br />

bis -48 °C Grade 6 genommen werden,<br />

darunter bis -101 °C Grade 3“,<br />

sagte Willauschus. Daher habe das<br />

nahtlose Rohr ASTM A333 Grade 6<br />

eine so hohe Marktbedeutung für<br />

ASME-Anlagen. Demgegenüber sei<br />

das europäische Regelwerk für Chemieanlagen<br />

(EN 13445, EN 13480)<br />

weniger konsequent. „Der P235GH<br />

darf bis zu -60 °C eingesetzt werden,<br />

wenn man seine Streckgrenze nur zu<br />

25 % ausnutzt“, sagte Willauschus.<br />

Diese und ähnliche Regelungen führten<br />

dem Rohrexperten zufolge dazu,<br />

dass das nahtlose Tieftemperaturrohr<br />

P215NL beziehungsweise P265NL ein<br />

„nahezu totes Produkt“ sei.<br />

Bei Wärmetauscherrohren ist die<br />

Situation umgekehrt. Während nach<br />

US-Regeln in Wärmetauschern sowohl<br />

nahtlose wie geschweißte Rohre aus<br />

C-Stählen zugelassen sind (wobei der<br />

Markt für geschweißte Rohre größer<br />

sei als der für den Nahtlosbereich),<br />

sehen die europäischen Normen nur<br />

nahtlose Rohre vor. „Da dünne Rohre<br />

bessere Wärmeübertragungen bringen<br />

als dickere, werden hier vor allem<br />

nahtlose Präzisrohre verwendet“, so<br />

Willauschus.<br />

Für Anwendungen bei hohen Drücken<br />

und hohen Temperaturen vor<br />

allem in Kraftwerken dominieren in<br />

beiden Regelwerken nahtlose dickwandige<br />

Kesselrohre.<br />

Große Unterschiede weisen die<br />

Normen bei Hydraulik- und Pneumatik-Druckleitungsrohren<br />

(HPL-Rohre)<br />

auf. In Europa wird das HPL-Rohr von<br />

der Druckgeräterichtlinie geregelt.<br />

„Hier kennt man in der Anwendung<br />

nur nahtlose HPL-Präzisrohre“, so Willauschus.<br />

In den USA sind HPL-Rohre<br />

das Normungsgebiet der SAE (Society<br />

of Automotive Engineers). Eingesetzt<br />

werden dort sowohl nahtlose wie<br />

geschweißte Rohre.<br />

Eigene Kompetenzen klären<br />

Der Rohrhandel muss seine eigenen<br />

Kompetenzen besser definieren. Das<br />

sagte der Geschäftsführer der Hoberg<br />

& Driesch GmbH & Co. KG Hanns-Jörg<br />

Westendorf zum Auftakt seines Vortrags.<br />

Sorgen machen Westendorf eine<br />

„falsche Wir-können-Alles-Haltung“,<br />

die er im Stahlrohrhandel wahrnehme.<br />

Es sei jedoch besser, die eigenen Kompetenzen<br />

klar zu erkennen und zu<br />

definieren, was man kann – und was<br />

man besser lässt.<br />

Herausforderungen sieht sich der<br />

Stahlrohrgroßhandel von vielen Seiten<br />

ausgesetzt. Die Hersteller seien<br />

in den vergangenen Jahren aufgrund<br />

schlechter Marktverhältnisse von der<br />

Not getrieben worden. Eine Antwort<br />

der Lieferanten sei es, neue Kundenkreise<br />

erschließen zu wollen, näher<br />

an die Verbraucher zu rücken und<br />

„in gewisser Weise die Position des<br />

Handels“ zu übernehmen.<br />

„Etwa 50 Produzenten gibt es in<br />

der Rohrproduktion in Deutschland,<br />

demgegenüber stehen rund 200 Händler.<br />

Der Markt ist fragmentiert. Die<br />

Anarbeitung wird vom Handel dabei<br />

oft als Allheilmittel angesehen“, so<br />

Westendorf. Damit differenziere man<br />

sich vom Wettbewerb. „Die Kunden<br />

nutzen das“, betonte Westendorf.<br />

Auch auf der Kundenseite warten<br />

Herausforderungen. Westendorf<br />

zufolge wird die Rolle des Handels<br />

von Kunden oft als überflüssig ange-<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


„Über 130 Teilnehmer, fünf Referenten sowie zehn<br />

Aussteller haben den BDS-Rohrtag mit spannenden und<br />

aktuellen Themen zu einer runden Sache gemacht. “<br />

Oliver Ellermann, Vorstand BDS AG<br />

letzten Jahre werden sich noch verstärken,<br />

ist Westendorf überzeugt.<br />

Die Herstellermärkte werden sich<br />

dem Geschäftsführer von Hoberg &<br />

Driesch zufolge verändern. „Die Produzenten<br />

werden aus Mitteleuropa<br />

abwandern.“<br />

Der Schlüssel zum Erfolg liege<br />

darin, sich über seine Kompetenzen<br />

klar zu werden. „Jeder redet über<br />

Anarbeitung. Aber für Handel und<br />

Anarbeitung sind ganz andere Kennzahlen<br />

wichtig. Handel und Anarbeitung<br />

müssen daher organisatorisch<br />

klar getrennt werden. Nur so können<br />

die erfolgsrelevanten Kennzahlen optimiert<br />

werden“, sagte Westendorf.<br />

Auch habe der Handel an vielen Stellen<br />

die Anarbeitungskompetenz gar<br />

nicht.<br />

Die Digitalisierung sieht Westendorf<br />

vor allem als Aufgabe, die internen<br />

Prozesse modern zu gestalten –<br />

zum Beispiel mit einer Bestellabwicklung<br />

auf EDI-Basis, dem elektronischer<br />

Versand von Auftragsbestätigung<br />

und Rechnung sowie der autosehen.<br />

Zugleich erhöhe sich die<br />

Preissensibilität. Auch kundenseitig<br />

fragmentiere sich der Markt<br />

zunehmend. neben wenigen Großkunden<br />

werden mehr und mehr kleinere<br />

Kunden bedient. Weitere Tendenzen<br />

seien ein Just-in-Time-Denken,<br />

dass sich stärker durchsetze,<br />

mehr kleinlosige Aufträge, sowie<br />

weniger Differenzierung der Kunden<br />

beim Materialursprung sowie<br />

die wachsende Bedeutung der technischen<br />

Dienstleistung – eine Tendenz,<br />

die dem Handel zugute<br />

komme.<br />

„Für die derzeitige Situation hat<br />

der Handel aber auch selbst Verantwortung<br />

zu tragen“, sagte Westendorf.<br />

„Zu lange haben wir als Branche<br />

auf Intransparenz gesetzt“, so Westendorf.<br />

Zudem hat die Kapitalbindung<br />

für Sortiments-Entscheidungen hohe<br />

Bedeutung, wodurch Tiefe des Angebots<br />

flacher geworden sei.<br />

„Wir können nicht gleichzeitig<br />

Vollsortimenter und nah an jedem<br />

Kunden sein. Das geht nicht. Wir müssen<br />

uns auf unsere Handelskunden<br />

konzentrieren und sollten nicht versuchen,<br />

in Wettbewerb zum Regionalhandel<br />

zu treten. Man muss klar<br />

definieren, in welchen Feldern man<br />

tätig sein will“, so Westendorf.<br />

Hinzu komme die Überschätzung<br />

persönlicher Kontakte im Vertrieb.<br />

„Niemand verkauft mehr etwas, weil<br />

er persönliche Kontakte zum Kunden<br />

hat“, sagte Westendorf. Die Kundenbeziehungen<br />

müssten auf einem festen<br />

Fundament stehen. „Dazu gehören<br />

Kompetenzen“, so Westendorf.<br />

Die aktuelle Marktlage täusche<br />

über den tatsächlichen Sachverhalt<br />

gegenwärtig hinweg. Die Trends der<br />

Ausstellerliste BDS-Rohrtag 2018<br />

matischen Verbuchung von „Intercompany-Prozessen“.<br />

„Die Digitalisierung wird meiner<br />

Meinung nach überschätzt. Es reicht<br />

nicht, nur auf Plattformen zu setzen“,<br />

sagte Westendorf. „Wenn der Kunde<br />

alle Produkte nebeneinander sieht<br />

und auch die Preise einsehen kann,<br />

ist das zumindest für Hoberg & Driesch<br />

schlecht“, so Westendorf weiter.<br />

Ziel muss dem Geschäftsführer<br />

zufolge sein, die Digitalisierung zu<br />

nutzen, um das aktuelle Geschäftsmodell<br />

effizienter zu betreiben. Daten<br />

müssen angeglichen werden, Prozessbrüche<br />

soweit es geht vermieden werden.<br />

Voraussetzung dafür sei die Standardisierung<br />

der Prozesse, etwa der<br />

Preiskalkulation.<br />

„Wir müssen die Stärken, die der<br />

Handel hat, dem Markt zeigen“, bilanzierte<br />

Westendorf. Eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung einer innovativen<br />

Produktpalette sowie gewünschter Serviceleistungen<br />

seien zukunftsfähig. „Starken<br />

Werken müssen starke Handelsorganisationen<br />

gegenüberstehen.“ 2<br />

Folgende Unternehmen präsentierten sich begleitend zur Tagung in einer<br />

Ausstellung:<br />

z Behringer GmbH, Kirchardt<br />

z Fehr Lagerlogistik AG, CH-Winterthur<br />

z KASTO Maschinenbau GmbH & Co., Achern<br />

z Messe Düsseldorf GmbH / Tube, Düsseldorf<br />

z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH, Westerheim<br />

z Montanstahl GmbH, Oelde<br />

z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />

z PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH, Memmingen<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg<br />

z verticalgalva Voigt & Müller, Kissing<br />

z WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH, Düsseldorf<br />

[ Info ]<br />

Die Vorträge des<br />

BDS-Rohrtags stehen<br />

kostenlos auf der<br />

BDS-Webseite zur<br />

Verfügung:<br />

www.stahlhandel.com/<br />

rohrtag2018/<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

37


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Berufsbildung im Aufwind<br />

Terminflut<br />

Die Berufsbildung verspürt Aufwind: In den letzten Jahren bescherte die Digitalisierung der jobbegleitenden<br />

Bildung zunächst technischen Auftrieb. Dann gewann die Berufsbildung durch die Neuordnung<br />

von Ausbildungsordnungen auch pädagogisch zunehmend an Dynamik. Und drittens schließlich berief<br />

die Bundeskanzlerin eine neue Bildungsministerin mit der Begründung, Anja Karliczek sei durch ihre<br />

eigene berufliche Bildungskarriere für dieses politische Bundesamt besonders geeignet. Eindeutigstes<br />

Indiz für die zunehmende Bedeutung der beruflichen Bildung aber ist der wachsende Konkurrenzkampf<br />

in diesem Bereich, dem sich auch der BDS stellen muss– u.a. durch die Wahrnehmung von<br />

Terminen, die sich in den Monaten Februar/März gehäuft und vor allem auf Berlin konzentriert haben.<br />

Informationen sind die wichtigsten Waffen in diesem Wettbewerb.<br />

Das betrifft im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) vor<br />

allem, aber nicht nur, das gerade<br />

erst digitalisierte Fernstudium zur<br />

Betriebswirtin/zum Betriebswirt im<br />

Stahlhandel. Die Werbung für den<br />

neuen Jahrgang läuft auf Hochtouren<br />

(vgl. Anzeige auf der dritten<br />

Umschlagsseite in diesem Heft).<br />

Aber auch die verbandliche<br />

Begleitung des neuen Arbeitskreisangebots<br />

für die überbetriebliche<br />

Ausbildungsbegleitung im Stahlhandel<br />

gehört in diese Zusammenhänge.<br />

Das hat das Arbeitskreisleitertreffen<br />

in Hamburg am 28.2.18 gezeigt<br />

(vgl. gesonderten Bericht in diesem<br />

Heft, S. 41).<br />

In dieses terminliche Umfeld<br />

passten und passen zudem die Bildungsmessen<br />

„Learntec“ (3/18,<br />

S. 42f) und „Didacta“ (vgl. gesonderten<br />

Bericht in diesem Heft, S. 48f)<br />

im Januar/Februar sowie<br />

z der Fernunterrichtstag am 2.3.18,<br />

z die Sitzungen der Berufsbildungsausschüsse<br />

des Handels am 5.3.18<br />

in Berlin,<br />

z das Treffen des Pädagogischen<br />

Arbeitskreises im FDL am 7.3.18<br />

in Köln<br />

z sowie vom 20.-22.4.18 in Rösrath<br />

die in die vom Bundespräsidenten<br />

ausgerufenen Berufsbildungswoche<br />

fallende Prüfungswerkstatt<br />

(vgl. gesonderte Berichte in<br />

diesem Heft, S. 40ff bzw 3/18,<br />

S. 32).<br />

Und dann war da noch die Vereidigung<br />

des neuen Bundeskabinetts<br />

am 14.3.18 – natürlich ohne Beteiligung<br />

des BDS, dem Bildungsministerin<br />

Karliczek inzwischen für<br />

den <strong>Stahlreport</strong> in naher Zukunft<br />

aber immerhin ein Interview in Aussicht<br />

gestellt hat. (vgl. nachstehenden<br />

Kasten). 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Die Ministerin aus dem Münsterland<br />

Karriere als Kriterium für Karliczek<br />

Natürlich war an ein anderes Interview zum Fernstudium gedacht,<br />

als der <strong>Stahlreport</strong> im Märzheft für April einen entsprechend aktuellen<br />

Beitrag ankündigte (S. 32). Doch dann preschte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel mit einer besonderen Personalie vor – und berief<br />

mit Anja Karliczek eine authentische Vertreterin der Berufsbildung<br />

zur neuen Bundesbildungsministerin. Offenbar eine kluge Wahl,<br />

denn die Neue wollte gegenüber dem <strong>Stahlreport</strong> zu der Thematik<br />

nicht nur aufgrund persönlicher Erfahrungen Stellung nehmen, sondern<br />

erbat sich Zeit zur fachlichen Einarbeitung. So ist das<br />

Gespräch aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.<br />

„Sie ist sozusagen das lebendige Beispiel dafür, wie man berufliche Bildung,<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie, akademische Bildung auch auf<br />

neuen und ungewohnten Bildungswegen sehr, sehr gut vereinbaren<br />

kann.“ So begründete Bundeskanzlerin Angela Merkel am 26.2.18, warum<br />

sie sich als Nachfolgerin von Prof. Dr. Johanna Wanka für ihre CDU-Parteifreundin<br />

Anja Karliczek entschieden hatte.<br />

Die dreifache Mutter aus dem münsterländischen Brochterbeck kann –<br />

erfolgreich – gleich zwei Berufsausbildungen im Bankwesen und im Hotelfach<br />

sowie ein universitäres Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre<br />

vorweisen. Politisch tätig war sie zuletzt als parlamentarische Geschäftsführerin<br />

der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, dem sie seit<br />

2013 als zweimal direkt gewählte Abgeordnete angehört.<br />

Vor dem Hintergrund dieses beruflich/politischen Werdegangs dürfte es<br />

mehr als spannend werden, wie die 46-Jährige als Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung Wirtschaft und Wissenschaft, Berufliches und<br />

Akademisches zusammen- und gemeinsam voranbringen will bzw. kann.<br />

Konkretisieren könnte sich dies<br />

z nicht nur anhand des Umgangs mit der eigenen Karriere, sondern<br />

zudem etwa<br />

z anhand der berufsbezogenen Nachhaltigkeitsdebatte, die auch für Karrieren<br />

das Zusammenspiel sowohl von ökonomischen als auch ökologischen<br />

und sozialen Aspekten nahelegt, oder<br />

z im Umgang mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen, der vor einem<br />

europaweiten Hintergrund alle Abschlussmöglichkeiten in einem System<br />

zusammenfasst und damit vergleichbar macht.<br />

Zu solchen und ähnlichen Fragen hat die neue Bundesministerin für Bildung<br />

und Forschung dem <strong>Stahlreport</strong> Antworten in Aussicht gestellt,<br />

nachdem sie sich „zunächst einen tieferen Einblick in die Themen des<br />

Ministeriums“ verschafft, hat – wie es in der Antwort aus dem Bundesministerium<br />

an den BDS heißt.<br />

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Foto: Rauß Fotografie<br />

Wirkt seit 2013 als Bundestagsabgeordnete in Berlin. Nun ist sie die neue Bundesbil -<br />

dungsministerin. Anja Karliczek steht in besonderer Weise für eine Karriere mit Lehre.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

39<br />

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BDS<br />

Berufsbildung<br />

Von guter Stimmung und zukunftsweisenden Entwicklungen: Ergebnisse des BranchenChecks 2018 des<br />

Forums DistancE-Learning<br />

Erkenntnisse an einem Fernstudientag<br />

Information und Irrtum<br />

Den bundesweiten Fernstudientag am 2.3.18 mit über 100 unterschiedlichsten Aktionen zur Bewerbung<br />

dieser Bildungsform hat das FDL zum Anlass genommen, die neuesten Erkenntnisse zu Lage der Branche<br />

zu veröffentlichen: Wie der entsprechende Check gezeigt habe, ist die Stimmung gut und sind die<br />

Erfolge groß. Diese Möglichkeiten müssen an andere Akteure auf den Bildungsmärkten aber erst noch<br />

vermittelt werden, wie ein vom BDS recherchiertes Beispiel zeigt, das als Irrtum begonnen hatte.<br />

Der angesprochene Branchen-<br />

Check ist eine traditionelle Erhebung<br />

des Fachverbands Forum DistancE-<br />

Learning (FDL), deren Ergebnisse in<br />

diesem Jahr erstmals anlässlich des<br />

Fernstudientages veröffentlicht worden<br />

sind. Im Mittelpunkt der Umfrage<br />

standen wieder Selbsteinschätzungen<br />

der Branche. Den in der Abbil-<br />

dung oben vorgestellten Daten liegt<br />

eine anonyme Onlinebefragung von<br />

Instituten zugrunde, die nach der<br />

Definition des entsprechenden Gesetzes<br />

Fernunterricht bzw. Fernstudien<br />

anbieten. Beteiligt hatten sich diesmal<br />

77 Anbieter unterschiedlicher<br />

Größe – u.a. auch der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS), der ein<br />

Fernstudium zur Betriebswirtin/zum<br />

Betriebswirt anbietet.<br />

Von daher war das Interesse in<br />

der Redaktion des vom BDS herausgegebenen<br />

<strong>Stahlreport</strong> groß, am Fernstudientag<br />

auch die Informationsveranstaltung<br />

im Lette Verein Berlin zu<br />

besuchen – wo sich aber schnell<br />

herausstellte, dass das dortige Event<br />

Foto: BDS<br />

Das Schema über den Weg vom Erz zum Stahl liegt dem Fernstudium des BDS ebenso zugrunde, wie es den fachlichen Hintergrund für<br />

den Präsenzunterricht der Metallographen im Lette-Institut in Berlin-Schöneberg bildet – hier im Flur der entsprechenden Abteilung.<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


0 20 40 60<br />

Foto: BDS<br />

Quelle: FDL<br />

Auch Claus-Joachim Harder (Mitte), Mitglied im BDS-Vorstandsrat, unterstützt die Tätigkeit<br />

der neuen Arbeitskreisleitung (v.l.n.r.) Stefan Jungblut und Michael Vorwerk.<br />

mit distanzbezogenen Unterrichtsformen<br />

gar nicht zu tun hatte, ganz<br />

einfach ein terminlicher Zufall vorlag.<br />

Der vermittelte aber immerhin<br />

die Erkenntnis, wie viele Bildungsanbieter<br />

noch überzeugt werden können/müssen<br />

– wenn schon nicht vom<br />

Fernunterricht, so doch wenigstens<br />

vom Blended Learning, also von<br />

gemischten Unterrichtsformen.<br />

Ein solcher Weg zu nachhaltigem<br />

Lernerfolg könnte gerade für das<br />

Lette-Klientel reizvoll sein, wie<br />

Gespräche am Rand des Tages der<br />

offenen Tür ergaben: Hinter dem<br />

1866 von Wilhelm Adolf Lette gegründeten<br />

Bildungsinstitut in Berlin-Schöneberg<br />

stand ein „Verein zur Förderung<br />

der Erwerbstätigkeit des weiblichen<br />

Geschlechts“. Mehr als 150<br />

Jahre später haben insbesondere die<br />

Teilnehmerinnen an den heute dort<br />

angebotenen vollschulischen Ausbildungen<br />

noch immer das Problem,<br />

unterschiedliche Lebensrollen sozial,<br />

ökonomisch und ökologisch erfolgreich<br />

miteinander zu verbinden. Elemente<br />

des Fernunterrichts sind dabei<br />

bisher noch kein Thema – obwohl<br />

beispielsweise bei der Ausbildung in<br />

der Metallographie in Berlin-Schöneberg<br />

zur Veranschaulichung des<br />

Weges vom Erz zum Stahl Unterrichtsmaterial<br />

eingesetzt wird, das<br />

der BDS erfolgreich auch für sein<br />

Fernstudium verwendet und als<br />

Herausgeber immer wieder aktualisiert.<br />

2<br />

Arbeitskreise des Stahlhandels im Norden stellen sich neu auf<br />

Staffelwechsel<br />

Die Arbeitskreise der Jungkaufleute des Stahlhandels in Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben bei einem<br />

Treffen von Ausbildungsleitern personell und inhaltlich die Weichen<br />

für die nächste Saison gestellt. An der Sitzung Ende Februar in Hamburg<br />

nahm auch Dr. Ludger Wolfgart teil – Bereichsleiter Berufsbildung<br />

beim BDS, der diese Einrichtung der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />

im Norden unterstützt.<br />

Arbeitskreise sind im Stahlhandel<br />

eine traditionelle Einrichtung, um<br />

Themen der Ausbildung in den Unternehmen<br />

branchenorientiert aufzugreifen<br />

und im Übergang zur Fort- bzw.<br />

Weiterbildung zu vertiefen. Der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) fördert diese Aktivitäten inhaltlich,<br />

personell und administrativ.<br />

Diese Kooperation findet künftig<br />

mit Stefan Jungblut und – neu –<br />

Michael Vorwerk statt. Die beiden<br />

Hamburger Berufsschullehrer bilden<br />

seit April die neue Arbeitskreisleitung,<br />

nachdem Helmer Blikslager im<br />

März aus Altersgründen und nach<br />

17 Jahren in diesem weitgehend<br />

ehrenamtlichen Engagement ausgeschieden<br />

ist (vgl. „Persönliches“ in<br />

diesem Heft, S. 4).<br />

Neben diesen Personalien standen<br />

auf der Tagesordnung der Sitzung<br />

der Rückblick auf das abgelaufene<br />

Semester und der Ausblick auf<br />

die neuen Angebote im zweiten Halbjahr<br />

2018:<br />

z Zuletzt hatten auf dem Programm<br />

der Arbeitskreise 20 Veranstaltun-<br />

gen gestanden, für die in Hamburg<br />

15 und in Schleswig-Holstein 18 Teilnehmer<br />

aus insgesamt 15 Stahlhandelsbetrieben<br />

angemeldet worden<br />

waren.<br />

z Auch die neuen Angebote in der zweiten<br />

Hälfte dieses Jahres werden wieder<br />

technische sowie wirtschaftliche<br />

Themen der Branche aufgreifen und<br />

insbesondere die Möglichkeit bieten,<br />

diese in Betriebsbesichtigungen zu<br />

Produktion, Handel und Verarbeitung<br />

zu vertiefen.<br />

Dazu will das Team der Arbeitskreisleitung<br />

bis Juni die entsprechenden<br />

Planungen abschließen, um das Angebot<br />

dann ausschreiben zu können.<br />

Anmelden können sich danach auch<br />

Nicht-Mitglieder im BDS, der solchen<br />

Unternehmen dann aber einen erhöhte<br />

Semestergebühr berechnen wird. 2<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />

bds-jungkaufleute@web.de.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

41


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Sitzungen der Berufsbildungsausschüsse des Handels<br />

Konkurrenz um Karrieren<br />

Die gegenwärtig große Dynamik der Veränderungen bei der Gestaltung von Karrieren in Unternehmen<br />

bekamen Anfang März die Berufsbildungsausschüsse des Groß- und Außenhandels sowie des Einzelhandels<br />

und in ihren Sitzungen in Berlin zu spüren – und damit auch der BDS: Es ging dabei um neue<br />

bzw. veränderte Ausbildungsberufe für Kaufleute sowie um die (vor allem auch) politische Positionierung<br />

der entsprechenden Fort- und Weiterbildung. Auf dem Berufsbildungsmarkt geht der Konkurrenzkampf<br />

um die klügsten Köpfe in die nächste Runde, wurde beim BGA und beim HDE deutlich.<br />

Info Berufsbeschreibung<br />

Auf der Basis des entsprechenden<br />

Eckwertekonzeptes wird<br />

der Bundesverband Großhandel<br />

Außenhandel Dienstleistungen<br />

(BGA) ab diesem Frühjahr mit den<br />

Sozialpartnern in die vorgeschriebenen<br />

Gespräche mit den Sozialpartnern<br />

eintreten, um die Ausbildung<br />

von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel<br />

zu aktualisieren. Der Arbeitstitel<br />

„Kaufmann/Kauffrau für Großund<br />

Außenhandelsmanagement“<br />

gibt die Richtung der Reform vor:<br />

Prozesse gestalten (vgl. Kasten). Das<br />

Neuordnungsverfahren soll 2019<br />

oder spätestens 2020 abgeschlossen<br />

werden.<br />

In diesem Verfahren schon weiter<br />

sind – u.a. – der BGA und der<br />

Handelsverband Deutschland (HDE)<br />

in Bezug auf den ganz neuen Ausbildungsberuf<br />

für Kaufleute im E-<br />

Commerce. Nach der Veröffentlichung<br />

Ende des vergangenen Jahres<br />

im Bundesgesetzblatt, und nachdem<br />

die Fragen der Beschulung<br />

geklärt werden konnten, starten die<br />

ersten Bewerber mit diesem Karriereweg<br />

bereits ab 1.8.18. Katharina<br />

Weinert, Abteilungsleiterin Bildungspolitik<br />

und Berufsbildung<br />

beim HDE, rechnet nach wie vor<br />

damit, dass in diesem Jahr bundesweit<br />

1.000 solcher Starts gelingen.<br />

Sie begründet diesen Optimismus<br />

auch mit dem branchenübergreifenden<br />

Charakter dieses Angebots, an<br />

dessen Entwicklung auch der BGA<br />

beteiligt war.<br />

Konzept<br />

In ein und dieselbe Richtung argumentierten<br />

BGA und HDE auch, als<br />

Michael Assenmacher vom Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHKT) im gemeinsamen<br />

Teil der Sitzung das Konzept „Dual<br />

mit Wahl plus“ vorstellte: nämlich<br />

ablehnend. Es geht bei diesem Konzept<br />

um die Antwort des DIHKT auf<br />

die Herausforderungen an die gegenwärtige<br />

duale Ausbildung: „Höhere<br />

Berufsbildung“ bis auf Stufe 5 des<br />

Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

Die Ausbildung von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel soll aktualisiert werden. Die Richtung<br />

der Veränderungen gibt eine neue Berufsbeschreibung vor, mit der die zuständigen Experten<br />

in die Antragsgespräche gehen:<br />

„Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement kaufen Waren im In- und Ausland ein, verkaufen<br />

sie an Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistungssektoren weiter und bieten<br />

warenbezogene Serviceleistungen an. Dabei nutzen sie verschiedene Vertriebskanäle. Sie<br />

beobachten und analysieren den Markt, ermitteln und kalkulieren Preise, beraten Kunden<br />

umfassend über das Waren- und Dienstleistungssortiment, führen zielgruppengerechte Marketingmaßnahmen<br />

durch und bearbeiten den Zahlungsverkehr im Zusammenwirken mit anderen<br />

Beteiligten. Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement planen, überwachen und optimieren<br />

Beschaffungs- und Logistikprozesse, steuern den Daten- und Warenfluss über Wirtschaftsstufen<br />

hinweg und wickeln elektronische Geschäftsprozesse unter Beachtung von<br />

Datenschutz und Datensicherheit ab. Sie werten betriebliche Kennzahlen aus, leiten Konsequenzen<br />

für das Unternehmen ab und berücksichtigen in ihrem kaufmännischen Handeln<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit.“<br />

– auch durch die Wahrnehmung von<br />

Angeboten der Kammerorganisationen.<br />

Die Vertreter der Handelsverbände<br />

sahen bei ihren Sitzungen, in<br />

denen auch der Bundesverband<br />

Deutscher Strahlhandel (BDS) durch<br />

Dr. Ludger Wolfgart vertreten war,<br />

in dieser Argumentation eine klare<br />

Abwertung der bisherigen Ausbildung<br />

und damit ein falsches Signal.<br />

Auch diese arbeitsgeberorientierten<br />

Kritiker mussten jedoch erkennen,<br />

dass es der DIHKT mit seinem einseitigen<br />

Vorstoß begrifflich immerhin<br />

schon bis in den Koalitionsvertrag<br />

geschafft und damit eine Grundlage<br />

für die nächsten vier Jahre in<br />

der Bildungspolitik und den dazu<br />

sich abzeichnenden Konkurrenzkampf<br />

geschaffen hat.<br />

Trotz der sich so abzeichnenden<br />

Wettbewerbspositionen wird der<br />

Koalitionsvertrag in Sachen Bildungspolitik<br />

arbeitgeberseitig aber eher<br />

positiv gesehen: „Die Attraktivität<br />

der Beruflichen Bildung steigern zu<br />

wollen und die als gleichwertig mit<br />

der akademischen Bildung anzusehen,<br />

ist begrüßenswert. Ebenso die<br />

Berufliche Bildung mit einem Berufsbildungspakt<br />

(in Analogie zum Hochschulpakt)<br />

zu stärken, indem die<br />

beruflichen Schulen gleichermaßen<br />

wie allgemeinbildende Schulen in<br />

alle Förderprogramme, insbesondere<br />

auch zur digitalen Bildung, einzubeziehen<br />

sind, ist positiv zu bewerten.<br />

Es ist sicherzustellen, dass das Vorhaben<br />

im Austausch mit allen aktiven<br />

Berufsbildungsakteuren zu konzipieren<br />

und umzusetzen ist.“ So<br />

heißt es – ungeachtet einzelner Kritikpunkte<br />

– in einer Stellungnahme<br />

des HDE zu den bildungspolitischen<br />

Grundlagen des Koalitionsvertrages,<br />

der sich in der Sitzung auch der BGA<br />

angeschlossen hat. 2<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Pädagogischer Arbeitskreis tagte in Köln<br />

Kreativ technikkritisch<br />

In einem positiven Sinn und kreativ technikkritisch gab sich<br />

der Arbeitskreis Pädagogik im FDL bei seiner Sitzung am<br />

7.3.18 in Köln: Im Mittelpunkt standen das mobile Lernen<br />

und Trends in der entsprechenden Lernmaterialerstellung.<br />

Außerdem ging es um aktuelle verbandliche Planungen,<br />

die auch den BDS betreffen.<br />

Den Rahmen für dies kritische<br />

Auseinandersetzung gaben Hinweise<br />

aus dem neuesten Horizon<br />

Report ab (https://www.nmc.org/<br />

publication/nmc-horizon-report-<br />

2017-higher-education-edition-de).<br />

In diesen Berichten werden – stark<br />

US-amerikanisch geprägt – regelmäßig<br />

neue Technologien identifiziert<br />

und vorgestellt, die sich im Bildungsbereich<br />

entwickeln. Demnach<br />

stehen in den nächsten zwei Jahren<br />

Blended-Learning-Designs sowie kollaboratives<br />

bzw. kooperatives Lernen<br />

im Mittelpunkt des Interesses.<br />

Mittelfristig geht es um die Neuge-<br />

staltung von Lernräumen und die<br />

Messung von Lernprozessen. Und<br />

langfristig interessant scheint die<br />

Beförderung von Innovationskulturen<br />

sowie von Deeper-Learning-<br />

Methoden zu sein.<br />

In solche Zusammenhänge einzuordnen<br />

waren auch die tools, die<br />

dem Arbeitskreis beispielhaft vorgestellt<br />

wurden – vor allem für die<br />

Entwicklung von webbased Trainings<br />

und Prüfungsapps. Bei der<br />

Diskussion darüber nahm der<br />

Arbeitskreis des Forums DistancE<br />

Learning (FDL) die Grundfrage der<br />

bisherigen Bildungsmessen dieses<br />

Jahres (vgl. gesonderte Berichterstattungen<br />

in diesem Heft, S. 44f)<br />

auf: Folgt die Pädagogik der Technik,<br />

oder ist es umgekehrt? Ziel der kritischen<br />

Auseinandersetzung im<br />

Fernlernverband zu diesen Themen<br />

jedenfalls ist es, einen Kriterienkatalog<br />

zu erarbeiten, mit dem die Nutzung<br />

digitaler Lernlösungen bewertet<br />

werden kann.<br />

An diesem Projekt wird in den<br />

nächsten Sitzungen des Pädagogischen<br />

Arbeitskreises weitergearbeitet.<br />

Der trifft sich am 14.6.18 in<br />

Regensburg und im Januar 2019 in<br />

Saarbrücken. Auch auf dem Fachforum<br />

des Fernlernverbandes am<br />

12.11.18 in Berlin dürfte es um diese<br />

und ähnliche Themen gehen. Der<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) begleitet das Wirken des<br />

Pädagogischen Arbeitskreises im<br />

FDL als Mitgliedsverband sehr engagiert,<br />

weil dort für die Zulassung<br />

von Fernunterrichtsgängen wichtige<br />

Fragen besprochen und entsprechende<br />

Antworten erarbeitet werden.<br />

2


BDS<br />

Recht<br />

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Unternehmen (4)<br />

Weitergabe personenbezogener Daten …<br />

Anlässlich der Reformierung des Datenschutzrechtes ab Mai 2018 sollen die wichtigsten<br />

Änderungen und damit einhergehenden praktischen Anforderungen an Unternehmen in der<br />

monatlich veröffentlichten Reihe „Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Unternehmen“ von<br />

Rechtsanwalt Dr. Thorsten Hauröder und Rechtsanwältin Bahar Beyaz von Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf, dargestellt werden. Im vierten Teil dieser Reihe geht es dabei<br />

nachfolgend um die Weitergabe personenbezogener Daten.<br />

Fotos, 2: Henseler & Partner<br />

Rechtsanwältin<br />

Bahar Beyaz,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

Rechtswalt Dr.<br />

Thorsten Hauröder,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mdB<br />

Die Pflicht zum sorgsamen<br />

Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten erfordert ein hohes Maß an Sensibilität.<br />

Vor allem bei der Weitergabe<br />

von personenbezogenen Daten und<br />

der Entscheidung, welcher Personenkreis<br />

Zugriff auf diese Daten haben<br />

soll, sind Unternehmen gehalten,<br />

gesetzliche Vorgaben zu beachten.<br />

Hierbei ist insbesondere zwischen den<br />

Empfängerkategorien und den damit<br />

einhergehenden unterschiedlichen<br />

Anforderungen an die Weitergabe zu<br />

differenzieren.<br />

… innerhalb des Unternehmens<br />

Insgesamt bringt die Geltung der Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DS-GVO)<br />

einen erheblichen Mehraufwand mit<br />

sich, so dass Unternehmen zur Schaffung<br />

von umfassenden neuen Strukturen<br />

und Prozessen gezwungen sind.<br />

Im Hinblick auf die Weitergabe von<br />

personenbezogenen Daten innerhalb<br />

des Unternehmens gibt es grundsätzlich<br />

aber keine Änderungen, da dies<br />

keine Weitergabe an Dritte darstellt<br />

und die personenbezogenen Daten weiterhin<br />

von dem Unternehmen als Verantwortlicher<br />

im Sinne der DS-GVO<br />

verarbeitet werden.<br />

Das Unternehmen entscheidet<br />

hierbei grundsätzlich frei über die<br />

Zwecke und Mittel der Verarbeitung<br />

sowie über die Auswahl der Mitarbeiter<br />

hinsichtlich der Einräumung von<br />

Zugriffs- und Zugangsrechten. Da<br />

jedoch mit der Geltung der DS-GVO<br />

erhöhte Bußgelder drohen, sind auch<br />

im Rahmen der internen Weitergabe<br />

die vorgesehenen Verarbeitungsgrundsätze<br />

der Rechtmäßigkeit, Transparenz,<br />

Zweckbindung, Datenminimierung,<br />

Richtigkeit, Speicherbegrenzung,<br />

Integrität und Vertraulichkeit<br />

zu beachten.<br />

Zur Wahrung dieser Verarbeitungsgrundsätze<br />

ist vor allem die Einrichtung<br />

von technischen und organisatorischen<br />

Maßnahmen (TOMs)<br />

vorgeschrieben. Vor diesem Hintergrund<br />

ist die Schaffung von Zugriffsund<br />

Zugangskontrollen notwendig,<br />

die es ermöglichen, die innerbetriebliche<br />

Weitergabe zu regulieren und<br />

die Kontrolle über den berechtigten<br />

Personenkreis innezuhaben. Darüber<br />

hinaus sollte ein Verfahren zur regelmäßigen<br />

Überprüfung, Bewertung und<br />

Evaluierung der Wirksamkeit dieser<br />

technischen und organisatorischen<br />

Maßnahmen eingerichtet werden. Ein<br />

Unternehmen muss also schriftlich<br />

festhalten, was es konkret unternommen<br />

hat und unternimmt, um dem<br />

Datenschutz gerecht zu werden.<br />

… an Dritte<br />

Eine Weitergabe personenbezogener<br />

Daten an außerhalb des eigenen<br />

Unternehmens stehende Dritte ist<br />

grundsätzlich nur möglich, wenn<br />

hierfür ein Erlaubnistatbestand vorliegt.<br />

Die Einwilligung der Betroffenen<br />

zur Weitergabe ist hierbei eine<br />

der Möglichkeiten, welche jedoch in<br />

der Praxis eher gemieden wird, da die<br />

Erteilung der Einwilligung hohen<br />

Anforderungen unterliegt und sie<br />

jederzeit widerrufen werden kann.<br />

Einwilligungen, die bisher erteilt wurden,<br />

sollten außerdem vor dem<br />

25.05.2018 auf ihre Wirksamkeit und<br />

Konformität mit den geänderten Vorgaben<br />

der DS-GVO hin überprüft werden.<br />

Sofern die Weitergabe nicht auf<br />

einer Einwilligung beruht, sieht Art.<br />

6 der DS-GVO einen Katalog von<br />

Erlaubnistatbeständen vor: Eine Weitergabe<br />

ist auch dann erlaubt, wenn<br />

sie zur Erfüllung eines Vertrages oder<br />

einer vorvertraglichen Maßnahme<br />

zwischen dem Betroffenem und dem<br />

Verantwortlichen erforderlich ist.<br />

Diese Norm umfasst viele Bereiche<br />

unternehmerischer Prozesse – wie<br />

z.B. die Weitergabe personenbezogener<br />

Daten an Logistikunternehmen,<br />

Zahlungsdienstleister etc.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Die Weitergabe ist außerdem auch dann<br />

möglich, wenn sie aufgrund berechtigter<br />

Interessen erfolgt. Hierunter fallen<br />

nicht nur rechtliche, sondern auch tatsächliche,<br />

wirtschaftliche oder ideelle<br />

Interessen. In den Erwägungsgründen<br />

der DS-GVO wird ein solches berechtigtes<br />

Interesse z.B. bei der Betrugsprävention<br />

und Direktwerbung bejaht.<br />

Sofern weder eine Einwilligung<br />

noch ein anderer gesetzlicher Erlaubnistatbestand<br />

vorliegt, ist zwischen<br />

dem Unternehmen und dem Empfänger<br />

personenbezogener Daten ein sog.<br />

Auftragsdatenverarbeitungsvertrag zu<br />

schließen. Dies betrifft Fälle der externen<br />

Verarbeitung von Daten durch<br />

hierzu beauftragte Dritte – wie z.B. eine<br />

externe Lohnbuchhaltung, Rechenzentren<br />

oder die Wartung der IT-Systeme<br />

durch technische Dienstleister. Ein solcher<br />

Datenaustausch auf Grundlage<br />

der Auftragsverarbeitung wird durch<br />

die DS-GVO nunmehr erschwert, da<br />

dieser nunmehr modifizierten Bedingungen<br />

unterliegt. Fortan wird auch<br />

der Auftragsverarbeiter in deutlich stärkerem<br />

Maße für den Schutz der verarbeiteten<br />

Daten und für die Einhaltung<br />

des Datenschutzrechts verantwortlich<br />

sein als es nach bisheriger Rechtslage<br />

vorgesehen war.<br />

… innerhalb eines Konzerns<br />

Die Übermittlung von personenbezogenen<br />

Daten zwischen Verantwortlichen,<br />

die Teil einer Unternehmensgruppe<br />

sind, ist aus Sicht des Datenschutzrechtes<br />

mit der Weitergabe an Dritte<br />

gleichzusetzen. Die Datenschutzgrundverordnung<br />

kennt nach wie vor kein<br />

Konzernprivileg, so dass es bei der<br />

grundsätzlichen eigenen Verantwortlichkeit<br />

jedes Unternehmens bleibt.<br />

Demnach ist die Weitergabe personenbezogener<br />

Daten innerhalb des Konzerns<br />

nur möglich, sofern die Einwilligung<br />

des Betroffenen vorliegt, eine<br />

gesetzliche Erlaubnisnorm einschlägig<br />

ist oder aber ein Auftragsdatenverarbeitungsvertrag<br />

zwischen dem übermittelnden<br />

und dem empfangenden<br />

Unternehmen besteht.<br />

Die konzerninterne Datenübermittlung<br />

ist jedoch durch Erwägungsgrund 48<br />

der DS-GVO als „berechtigtes Interesse“<br />

privilegiert. Darin werden zum Beispiel<br />

“interne Verwaltungszwecke” als ein<br />

“berechtigtes Interesse” anerkannt, so<br />

dass auch innerhalb des Konzerns ein<br />

Datenaustausch möglich ist.<br />

… in Drittländer<br />

Innerhalb der Europäischen Union gilt<br />

der Grundsatz des freien Datenverkehrs.<br />

Die Übermittlung personenbezogener<br />

Daten in Staaten außerhalb<br />

des Europäischen Wirtschaftsraums<br />

unterliegt jedoch strengeren Anforderungen<br />

und bedarf einer gesetzlichen<br />

Erlaubnis.<br />

Hierzu gehören die sog. Angemessenheitsbeschlüsse<br />

der EU-Kommission<br />

nach Art. 45 DS-GVO, welche das<br />

Vorliegen eines angemessenen Datenschutzniveaus<br />

in dem Zielland bestätigen,<br />

so dass die Datenübermittlung<br />

zulässig ist. Derzeit hat die EU-Kommission<br />

solche Angemessenheitsbeschlüsse<br />

unter anderem für die Schweiz,<br />

Teile von Kanada, Israel, Argentinien<br />

und Andorra gefasst. Als Beispiel für<br />

einen Angemessenheitsbeschluss ist<br />

auch das Privacy-Shield-Abkommen<br />

zwischen der Europäischen Union und<br />

den USA zu nennen. Hierbei können<br />

sich US-Unternehmen in eine entsprechende<br />

Liste eintragen und sich auf<br />

diese Weise für die Einhaltung des europäischen<br />

Datenschutzniveaus bereit<br />

erklären, so dass eine Übermittlung an<br />

diese Unternehmen zulässig ist.<br />

Demgegenüber ist eine Datenübermittlung<br />

auch auf Grundlage von<br />

geeigneten Garantien zulässig. Hierbei<br />

müssen den betroffenen Personen<br />

die in Art. 46 DS-GVO aufgezählten<br />

gesetzlichen Garantien und stets<br />

durchsetzbare Rechte sowie wirksame<br />

Rechtsbehelfe zum Schutz ihrer personenbezogenen<br />

Daten zur Verfügung<br />

stehen. Bei den in Art. 46 DS-GVO<br />

genannten Garantien handelt es sich<br />

um z.B. um Binding Corporate Rules<br />

nach Art. 47 DS-GVO, EU-Standardvertragsklauseln,<br />

Standardvertragsklauseln<br />

der Aufsichtsbehörden, nach<br />

Art. 40 DS-GVO genehmigte Verhaltensregeln<br />

und Zertifizierungsmechanismen<br />

nach Art. 42 DS-GVO.<br />

Sofern das Zielland kein angemessenes<br />

Datenschutzniveau aufweist oder<br />

die Datenübermittlung nicht auf Grundlage<br />

von geeigneten Garantien erfolgt,<br />

ist eine Übermittlung der personenbezogenen<br />

Daten ausnahmsweise in den<br />

Fällen des Art. 49 DS-GVO zulässig.<br />

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />

eine ausdrückliche Einwilligung des<br />

Betroffenen vorliegt, nachdem dieser<br />

über die bestehenden möglichen Risiken<br />

derartiger Datenübermittlungen<br />

ohne Vorliegen eines Angemessenheitsbeschlusses<br />

und ohne geeignete Garantien<br />

unterrichtet wurde. Als Beispiel<br />

sei auch der Fall genannt, in dem die<br />

Übermittlung für die Erfüllung eines<br />

Vertrages zwischen der betroffenen<br />

Person und dem Unternehmen oder zu<br />

Durchführung von vorvertraglichen<br />

Maßnahmen auf Antrag der betroffenen<br />

Person erforderlich ist.<br />

Fazit<br />

Unternehmen sollten im Rahmen einer<br />

umfassenden Analyse feststellen, welche<br />

Daten sie verarbeiten und wer auf<br />

diese Zugriff hat. Bei einer Weitergabe<br />

von Daten an außerhalb des Unternehmens<br />

stehende natürliche oder juristische<br />

Personen ist zudem zu beachten,<br />

auf welchem Erlaubnistatbestand<br />

die Weitergabe beruht und ob die<br />

Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.<br />

In diesem Zusammenhang sollten vor<br />

allem fehlende Einwilligungserklärungen<br />

eingeholt und Auftragsdatenverarbeitungsverträge<br />

geschlossen oder<br />

bereits bestehende auf ihre Vollständigkeit<br />

hin überprüft werden. Bei einer<br />

Übermittlung in Drittländer sind<br />

zudem die gesetzlichen Anforderungen<br />

zu berücksichtigen. In jedem Fall<br />

sollte jedoch bedacht werden, dass die<br />

beabsichtigte Weitergabe den Betroffenen,<br />

z.B. im Rahmen der Datenschutzerklärung<br />

auf einer Webseite, mitgeteilt<br />

werden muss, so dass dem geforderten<br />

Grundsatz der Transparenz entsprechend<br />

gehandelt wird. 2<br />

Kurzinformation zur DS-GVO<br />

In der Europäischen Union gilt ab dem 25.5.18 gilt die<br />

Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Sie enthält<br />

strengere Bestimmungen bzw. Vorgaben für den<br />

Umgang der Unternehmen mit personenbezogenen<br />

Daten ihrer Mitarbeiter und Kunden als bisher.<br />

Im Zuge der Reform wird auch das noch geltende Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG) durch das neue Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG-neu) ersetzt, welches die<br />

genannte Verordnung ergänzt. Die E-Privacy-Verordnung,<br />

voraussichtlich ab 2019 geltend, soll an die<br />

DS-GVO anknüpfen und deren Regelungsbereich spezifisch<br />

für die Nutzung elektronischer Kommunikationsdienste<br />

und -vorgänge komplettieren.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

45


Verbände<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Verbändebündnis Wohnungsbau zeigt sich zufrieden<br />

Wissenschaft plus Interessenvertretung<br />

Ein Jahrzehnt Einsatz für den Wohnungsbau hat sich offenbar gelohnt. Jedenfalls äußerte sich das entsprechende<br />

Verbändebündnis Anfang März in Berlin mit dem damals noch erwarteten Koalitionsvertrag<br />

(1,5 Mio. neue Wohneinheiten bis 2021) zufrieden, und auch die damals noch geschäftsführende<br />

Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks zog eine positive Bilanz „seit 2009“. Ein Geheimnis dieses<br />

Erfolgs ist offenbar das auch diesmal bewährte Veranstaltungsmuster der Wohnungsbautage: Wissenschaft<br />

plus Interessenvertretung.<br />

Die Forschungsseite übernahmen<br />

diesmal gemeinsam mit der Studie<br />

„Das Baujahr 2018 im Fakten-<br />

Check“ das Pestel-Institut (Hannover)<br />

und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes<br />

Bauen (ARGE Kiel). Analysiert<br />

wurden die Rahmenbedingungen<br />

zum Wohnungsbau – vom Woh-<br />

nungs- bis zum Baulandmangel, von<br />

den Baukostentreibern bis zum Stadt-<br />

Land-Wohnen.<br />

Vor allem die Kosten und in diesem<br />

Zusammenhang insbesondere<br />

die dafür verantwortlichen Verschärfungen<br />

von Normen bzw. Gesetzen<br />

gerieten schnell in den Mittelpunkt<br />

des Interesses der Veranstaltung in<br />

der Vertretung Nordrhein-Westfalens<br />

beim Bund. Selbst Ministerin Barbara<br />

Hendricks, die vor vier Jahren mit<br />

dem Anspruch einer Versöhnung von<br />

Bauen und Umwelt angetreten war,<br />

hatte aus dem Brandschutz dazu ein<br />

Beispiel beizutragen – und die Hoff-<br />

Kostenentwicklung<br />

für die Herstellung<br />

eines Quadratmeters<br />

Wohnraum –<br />

zwischen 2000 und<br />

2017.<br />

Kostenentwicklung für die Herstellung eines Quadratmeters Wohnraum<br />

Index Januar 2000 = 100<br />

+ 55<br />

+ 36<br />

+ 28<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

+ 16<br />

+ 3<br />

+ 36<br />

EnEV 2002/<br />

2014/ab 2016)<br />

WSchV 1995/<br />

HeizAnlV<br />

(bis 2002)<br />

+ EEWärmeG EnEV<br />

(ab 2009)<br />

zusätzliche<br />

Anforderungen<br />

[KG 300/400]<br />

+27 %<br />

Preisentwicklung<br />

100<br />

90<br />

Quelle: ARGE//eV<br />

Lebenshaltungskosten<br />

Baupreisindex für Wohngebäude (Destatis) - ohne Qualitäts- und Anforderungsveränderungen<br />

Bauwerkskostenindex für Wohngebäude (ARGE) - mit Qualitäts- und Anforderungsveränderungen<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Foto: BDS<br />

nung, dass die eine oder andere überzogene<br />

Forderung übrigens im Einklang<br />

mit den Feuerwehren zurückgenommen<br />

werden könnte.<br />

Ein Preistreiber, den die Studie<br />

nennt: das „Energiespar-Diktat“. Durch<br />

die verschärften energetischen Anforderungen<br />

seien insbesondere die Kosten<br />

beim technischen Ausbau von<br />

Wohnhäusern seit dem Jahr 2000 um<br />

zusätzlich rund 16 Prozentpunkte<br />

gestiegen. Bereits heute seien die Kosten,<br />

die auf die Energieeinsparverordnung<br />

zurückzuführen seien, beim<br />

Neubau enorm hoch: Über einen Zeitraum<br />

von 20 Jahren überschritten sie<br />

– bei heutigen Energiepreisen – die<br />

tatsächlich eingesparten Energiekosten<br />

um den Faktor 170 Prozent. (Vgl.<br />

Abb.)<br />

Zweitens machten der Wohnungsbau-Tag<br />

und die Studie deutlich, welche<br />

sozialen Auswirkungen die Kostensteigerungen<br />

für die Bautätigkeit<br />

auch haben. So hätten in Großstädten<br />

zwischen gut einem Drittel und der<br />

Hälfte aller privaten Haushalte durch<br />

ihr Einkommen grundsätzlich<br />

Anspruch auf eine Sozialwohnung –<br />

jedenfalls auf dem Papier. Tatsächlich<br />

seien bundesweit allerdings nur<br />

6 % aller Miet- Sozialwohnungen. Hier<br />

klaffe eine „gewaltige Versorgungslücke“.<br />

Angesichts dieser Schieflage fordert<br />

das Verbändebündnis Wohnungsbau,<br />

dass jede fünfte Wohnung, die<br />

neu zu errichten ist, eine Sozialwohnung<br />

sein müsse. Zudem dürfe der<br />

Bund seine Mitverantwortung für den<br />

sozialen Wohnungsbau nicht verlieren.<br />

Konkretisiert wurden diese und<br />

Lobte das Zusammenspiel<br />

zwischen<br />

Interessenvertretung<br />

und Forschung<br />

im Verbändebündnis:<br />

BDB-<br />

Präsident Stefan<br />

Thurn.<br />

weitere Forderungen in einem Zehn-<br />

Punkte-Katalog zum Koalitionsvertrag,<br />

der nach Auffassung der beteiligten<br />

Verbände nun dringend umzusetzen<br />

sei.<br />

Als ein möglicher Lösungsansatz<br />

für die aufgezeigte Problematik wurde<br />

auch auf dem Wohnungsbau-Tag das<br />

serielle Bauen genannt, das auf der<br />

Berliner „Bautec“ eine Woche vorher<br />

eine wichtige Rolle gespielt hatte (Vgl.<br />

gesonderte Berichterstattung im<br />

nächsten Heft). Dies sei auch deshalb<br />

sinnvoll, weil die Aufwandsentwicklung<br />

in der Bauvorbereitung inzwischen<br />

besonders bedrohlich ausfalle.<br />

Darauf hatte Andreas Ibel in der vorgeschalteten<br />

Pressekonferenz hingewiesen,<br />

als Präsident im Bundesverband<br />

Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen<br />

(BFW).<br />

Der BFW ist eine der sieben Organisationen,<br />

die sich im Verbändebündnis<br />

Wohnungsbau zusammengeschlossen<br />

haben. Dazu gehören<br />

auch der Deutsche Mieterbund, die<br />

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-<br />

Umwelt, der Zentralverband Deutsches<br />

Baugewerbe, der Bundesverband<br />

deutscher Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen, die Deutsche<br />

Gesellschaft für Mauerwerksund<br />

Wohnungsbau sowie – als einzige<br />

Handelsorganisation – der Bundesverband<br />

Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />

(BDB). Dessen Präsident, Stefan<br />

Thurn, hatte auf der Pressekonferenz<br />

für das Verbändebündnis vor<br />

allem das Zusammenspiel von Interessenvertretung<br />

und Forschungsvorhaben<br />

gelobt. 2<br />

Information und mehr<br />

Veranstaltungen der Verbände<br />

Nur kurz kommt die Verbändelandschaft<br />

über Ostern zur Ruhe, danach gehen<br />

Information und Interessenvertretung bis zur<br />

Sommerpause in die nächste Runde:<br />

z Als „Chance gegen die Rentenarmut“ durch<br />

die eingesparte Miete im Alter propagiert<br />

das Verbändebündnis Wohneigentum eben<br />

solche Immobilien. Dazu gibt es am 18.4.<br />

unter Führung des Verbands Privater Bauherren<br />

in Berlin eine Pressekonferenz, die<br />

an die Aktivitäten des Verbändebündnisses<br />

Wohnungsbau (vgl. ges. Bericht S. 46f)<br />

anknüpft.<br />

z Für den 19.4. hat der Verband Verkehrswirtschaft<br />

und Logistik Nordrhein-Westfalen<br />

zum 18. Branchentreff nach Dortmund<br />

eingeladen. Das Thema „Der Kampf um<br />

Ressourcen in Stahl und Stahllogistik<br />

(verband@vwl.de)<br />

z Die traditionsreiche Emailtechnische<br />

Tagung des Deutschen Email Verbands<br />

(dev) findet in diesem Jahr vom 23.-25.<br />

April in Bad Neuenahr statt.<br />

Auskünfte/Anmeldemöglichkeiten gibt es<br />

unter info@emailverband.de.<br />

z Noch bis zum 15.5.18 können sich Entwickler,<br />

Forscher, Designer und Erfinder um den<br />

Innovationspreis 2018 des Industrieverbandes<br />

Feuerverzinken bewerben:<br />

www.feuerverzinken.com/innovationspreis.<br />

z Die Digitalisierung greift der Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug (WGM)<br />

am 16.5.18 in Dresden im Rahmen eines<br />

Symposiums auf. Dabei geht es u.a. um<br />

Szenarien zum „Metallhandelslager im Jahr<br />

2030“ sowie um die „Anarbeitung im Zeitalter<br />

der Digitalisierung“.<br />

(www.wgm.berlin/digitalisierung)<br />

Der BME zieht um<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf<br />

und Logistik e.V. (BME) zieht Mitte Juni dieses<br />

Jahres von seinem bisherigen Standort in Frankfurt-Höchst<br />

nach Eschborn. „Dort haben wir<br />

zwei Etagen eines Büroturms in der Frankfurter<br />

Straße 27 angemietet. Damit schlägt unser Verband<br />

ein neues Kapitel in seiner mehr als 60-<br />

jährigen Geschichte auf“, teilte Dr. Silvius Grobosch,<br />

inzwischen BME-Hauptgeschäftsführer,<br />

im Januar in Frankfurt mit. Der BME will seine<br />

Mitglieder und Geschäftspartner rechtzeitig<br />

über das genaue Umzugsdatum sowie die<br />

neuen Eschborner Telefonnummern informieren.<br />

Die Postanschrift lautet künftig: BME,<br />

Frankfurter Straße 27, D-65760 Eschborn.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

47


did18 180126<br />

Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Didacta 2018 in Hannover – die ganze Welt der Bildung.<br />

Foto: Deutsche Messe AG<br />

Didacta in Hannover<br />

Pädagogik mit Priorität<br />

Wer eigentlich führt in Zeiten der Digitalisierung in der beruflichen Bildung Regie – die Technik oder<br />

die Didaktik? Nach dem Remis auf der „Learntec“ im Januar in Karlsruhe (3/18, S. 42f) gab es knapp<br />

einen Monat später auf der „Didacta“ in Hannover eine eindeutige Antwort: die Pädagogik. Deutlich<br />

wurde an der Leine allerdings auch, dass und wie die Digitalisierung einen Schwerpunkt im Bereich der<br />

beruflichen Bildung ausbilden wird: Entscheidende Akteure dabei sind die Lehrer bzw. Ausbilder.<br />

Didacta Hallenplan<br />

Frühe Bildung<br />

(Halle 11)<br />

Schule / Hochschule<br />

(Hallen 11 – 12)<br />

Berufliche Bildung / Qualifizierung<br />

(Halle 13)<br />

didacta DIGITAL<br />

(Halle 13)<br />

Rahmenprogramm<br />

(Convention Center)<br />

Thematische Aufteilung<br />

der Didatca auf die<br />

Messehallen in Hannover.<br />

Eine kleine Unsicherheit ergab<br />

sich allerdings durch die Hallenaufteilung<br />

in Hannover: Die dort belegten<br />

Ausstellungsflächen widmeten<br />

sich in drei Teilen der frühen Bildung,<br />

den Schulen sowie den Hochschulen<br />

und – in einer Halle (13)<br />

WEST 1<br />

gemeinsam – der Beruflichen Bildung<br />

sowie der Digitalisierung (vgl.<br />

Abb.). Ob das nun Absicht oder der<br />

Not geschuldet war, mit diesen Themen<br />

keine ganze Halle füllen zu können,<br />

blieb das Geheimnis der Messemacher.<br />

Klar wurde aber auch, dass<br />

SÜD 1<br />

Quelle: Deutsche Messe AG<br />

es im Bereich der beruflichen Qualifizierung<br />

eine enge Verbindung zwischen<br />

Industrie 4.0 und Bildung 4.0<br />

gibt.<br />

Dies macht auch das Interview<br />

deutlich, das Kathrin Anandasivam,<br />

Ausbildungsleiterin beim Werkzeugmaschinenhersteller<br />

Trumpf, im<br />

Umfeld der Bildungsmesse gegeben<br />

hat. Und klar ist auch: Die Technik<br />

muss der Pädagogik folgen. So jedenfalls<br />

formulierte es Prof. Dr. Wassilios<br />

E. Fthenakis als Präsident des<br />

Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft<br />

in einem weiteren Interview,<br />

das in Teilen im nächsten Heft abgedruckt<br />

wird.<br />

Auf die Lehrer kommt es an<br />

In diesen Zusammenhängen machte<br />

der Bildungsexperte zudem deutlich,<br />

dass den Lehrkräften und deren<br />

Qualifikation für berufliche Bildung<br />

im digitalen Zeitalter die entscheidende<br />

Bedeutung zukommt. Dieser<br />

Aspekt spiegelte sich auch im<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Begleitprogramm der fünftägigen<br />

Messe wider. Insgesamt fanden während<br />

der diesjährigen didacta rund<br />

1.400 Vorträge, Seminare, Workshops<br />

und Podiumsdiskussionen<br />

statt. Bis zum Schluss der Veranstaltung<br />

hatten rund 840 Aussteller<br />

etwa 73.000 Besucherinnen und<br />

Besucher begrüßen können.<br />

Weitere Zahlen lieferte der Verband<br />

Bildungsmedien e.V. aus Frankfurt/Main:<br />

2017 haben die deutschen<br />

Bildungsmedienverlage mehr als<br />

8.000 Titel für die allgemeinbildende<br />

Schule, die berufliche Bildung und die<br />

Erwachsenenbildung auf diesen rund<br />

600 Mio. € umfassenden Markt<br />

gebracht – mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten: Mehr als zwei Drittel<br />

dieses Umsatzes entfielen auf die<br />

allgemeinbildenden Schulen, nur ca.<br />

10 % auf die berufliche Bildung. Wilmar<br />

Diepgrond, Vorsitzender des Bildungsmedienverbandes,<br />

zeigt sich<br />

in diesen Zusammenhängen im Übrigen<br />

davon überzeugt, dass sich in<br />

allen Bereichen Lehrkräfte und Lernende<br />

derzeit spürbar auf den Wechsel<br />

von Print zu Digital vorbereiten.<br />

Fortbildung ist entscheidend<br />

Fakten dazu lieferte pünktlich zur<br />

Didacta die Bertelsmann Stiftung und<br />

legte in ihrem „Monitor digitale Bildung“<br />

auch gleich den Finger in die<br />

Wunde: Digitale Medien seien zwar<br />

zunehmend auch in Klassenzimmern<br />

präsent. Um sie dort sinnvoll einzusetzen,<br />

müssen die Lehrkräfte lernen,<br />

mit ihnen auch umzugehen. Das<br />

so erkennbare Defizit liegt vielfach<br />

in de Lehrerausbildung begründet.<br />

Angehende Lehrkräfte könnten vielerorts<br />

an der Digitalisierung vorbeistudieren.<br />

„Ich sehe ein Hinterherhinken<br />

der Universitäten“, sagte dazu<br />

Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter<br />

Meidinger in einem Zeitungsinterview.<br />

Und Friedrich Hubert Esser als<br />

Präsident des Bundesinstituts für<br />

Berufsbildung nutzte bei ähnlicher<br />

Gelegenheit die Chance, seine Klientel<br />

als Musterschüler zu präsentieren:<br />

Schon 2016 habe das Bundesbildungsministerium<br />

die Initiative<br />

„Berufsausbildung 4.0“ gestartet.<br />

Bundesweit würden so mindestens<br />

1.200 Ausbilderinnen und Ausbilder<br />

geschult. 2<br />

Politisches Signal<br />

Innovationspreise verliehen<br />

Das Bundesumweltministerium und der<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie haben<br />

im Februar in Berlin den Deutschen Innovationspreis<br />

für Klima und Umwelt an sieben<br />

Preisträger verliehen. Obwohl Stahl dabei<br />

keine wichtige Rolle gespielt hat, bescherte die<br />

Preisverleihung der Branche einmal mehr die<br />

Zusage der Politik, die Innovationspotenziale<br />

dieses Werkstoffs weiter zu fördern.<br />

Gehaltvolle Termine<br />

Mehr Know-how im April<br />

Nach der Osterpause gibt es in der<br />

zweiten Aprilhälfte u.a. fünf besondere Termine,<br />

Wissenswertes zu erfahren, sein Knowhow<br />

aufzubessern:<br />

z Die Fachtagung „Sozial kompetent – dual<br />

ausgebildet“ findet am 16.4.18 im/vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

in Berlin statt. Anmeldungen konnten<br />

bis 1.4.18 per E-Mail erfolgen: sozialkompetenz@dlr.de.<br />

z Einen Tag später, nämlich am 17.4., gibt<br />

es – ebenfalls in der deutschen Hauptstadt<br />

– den „Gesellschaftlichen Dialog<br />

Ethik & Digitalisierung – Vertrauen in<br />

unsere vernetzte Welt“. Im Humboldt<br />

Carré mit dabei sein sollen auch Bundeswirtschaftsminister<br />

Peter Altmeier und<br />

Bundesjustizministerin Katarina Barley.<br />

(www.wegweiser.de)<br />

So wies Jochen Flasbarth, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit, in seiner Eröffnungsrede<br />

darauf hin, dass es für Branchen mit<br />

begrenztem finanziellen Potenzial bei großem<br />

öffentlichen Interesse für Innovationsforschung<br />

auch weiterhin Förderungen geben werde. Er<br />

verwies in diesem Zusammenhang ausdrücklich<br />

auf die Stahlindustrie und den damals noch<br />

nicht unterschriebenen, aber bereits ausgehandelten<br />

neuen Koalitionsvertrag.<br />

Prämiert wurden herausragende Umweltinnovationen<br />

von deutschen Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen. Bei den diesjährigen<br />

Preisträgern geht es u.a. um klimafreundliche<br />

Kühlsysteme im Einzelhandel, neue Rohstoffe<br />

zur Papierherstellung, Gerbstoffe für Leder und<br />

Erneuerbare Energien. Ausgezeichnet wurden<br />

sechs Preisträger in fünf Kategorien. Mit einem<br />

Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt"<br />

wurde ein weiteres Projekt gewürdigt. Das<br />

Preisgeld betrug je Kategorie 25.000 €.<br />

Die diesjährigen Stahl-Innovationspreise werden<br />

im Juni ebenfalls in Berlin verliehen.<br />

z Den „12. Infotag Werkzeugbau 2018“ gibt<br />

es am 19.4.18 in Aachen. Dort treffen sich<br />

auf Einladung des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Unternehmer<br />

und Entscheider aus dem Werkzeug-<br />

und Formenbau. (www.vdma.org)<br />

z Um „Werkstoffe und additive Fertigung“<br />

geht es bei einer Fachtagung am<br />

25./26.4.18 in Potsdam. Veranstalterin ist<br />

die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

(DGM). (www.dgm.de)<br />

z Der bundesweite berufsbezogene Aktionstag<br />

für Mädchen einer- und Jungen andererseits,<br />

der Girls’Day und der Boys’Day, findet jeweils<br />

am 26.4.18 statt. An diesem Tag laden Unternehmen,<br />

Universiäten und Institutionen Schülerinnen<br />

und Schüler ab der 5. Klasse ein, um<br />

Berufe vorzustellen. (www.girls-day.de)<br />

(www.boys-day.de)<br />

Treffen der Kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />

Das Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung (KWB) hat zur diesjährigen<br />

Tagung der Kaufmännischen Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleiter nach Hamburg<br />

eingeladen. Die Veranstaltung findet unter dem Titel „Digitalisierung: Alles neu in der Ausbildung?“<br />

in Kooperation mit dem AGA Unternehmensverband und der Kühne Logistics University<br />

am 12. und 13. Juni in der HafenCity Hamburg statt. Mit einem neuen Format, bei<br />

dem auf kurze Plenumsbeiträge 90-minütige Vertiefungsphasen in Einzelforen folgen, sollen<br />

die Aspekte der Digitalisierung der Ausbildung in ihrer Vielfalt beleuchtet werden. Auch gibt<br />

es wieder ein Abendprogramm, bei dem Netzwerke gepflegt und Diskussionen des Tages<br />

weitergeführt werden können. Programm und Anmeldeformular: http://www.kwb-berufsbildung.de/aktuelles/veranstaltungen/<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />

49


XXXXXXXXXX<br />

Lifesteel<br />

Nachricht<br />

Trickster von Angelika Summa wurde von The Coatinc Company oberflächenveredelt.<br />

Konservierte Kunst<br />

Trickster ist gegen Korrosion geschützt<br />

Kunst muss manchmal konserviert werden. So auch die Skulptur<br />

„Trickster“, die von der Würzburger Künstlerin Angelika Summa kreiert und im<br />

vergangenen Jahr auf der ART Karlsruhe ausgestellt wurde.<br />

Der Name „Trickster“ bedeutet „Der Listenreiche“ und steht in der Literatur<br />

bzw. Mythologie für eine Figur, die zwiespältige Gegensätze in sich vereint.<br />

Betrachtet man Summas Kunstwerk, so passt dieser Name wie kein Zweiter:<br />

Unperfektion und Unregelmäßigkeit treffen auf klare Strukturen und zeigen<br />

deutlich, dass jedes Detail des Werks sorgfältig geplant wurde und auch so<br />

bewahrt werden sollte.<br />

Insgesamt 207 cm misst die zweiteilige Skulptur und besteht aus gebogenen<br />

sowie geschweißten Winkeleisen. Nach ihrer Entstehung wurde sie bei Coatinc<br />

Würzburg feuerverzinkt und pulverbeschichtet. Die Herausforderung des<br />

Projekts: Führungszapfen bzw. -schienen durften durch die Veredelung keineswegs<br />

zu dick werden, da die beiden Teile sonst nicht mehr aufeinander gepasst<br />

hätten. Auch das Feinverputzen ist bei dem verwendeten Material schier ein<br />

Ding der Unmöglichkeit, so dass die Verzinkung selbst bereits perfekt ausfallen<br />

musste. Susanne Kolb, Geschäftsbereichsleiterin, und Christian Schmidt,<br />

Leiter Pulverbeschichtung, haben das Projekt deshalb persönlich betreut.<br />

Durch die Duplex-Technik erhalten Oberflächen einen bis zu 2,5-fach längeren<br />

Korrosionsschutz, als es bei einer einfachen Feuerverzinkung der Fall ist.<br />

Damit sich Kunstfreunde noch viele Jahre über „Trickster“ freuen können, hat<br />

The Coatinc Company ihren Beitrag geleistet: mit einer außergewöhnlich<br />

anspruchsvoll aufgebrachten Oberflächenveredelung.<br />

Foto: Wolf-Dietrich Weissbach<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 4|18


Sie bringen die Motivation mit?<br />

Wir liefern das Know-how!<br />

Berufliche Karriere durch ein berufsbegleitendes und digitales Fernstudium<br />

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />

Die neue Gruppe („Jahrgang 2018“) beginnt am 1. Juli 2018.<br />

Argumente:<br />

z Staatlich zugelassener Studiengang<br />

z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />

z Orientiert am Europäischen und Deutschen<br />

Qualifikationsrahmen<br />

z Zertifizierter Anbieter<br />

Inhalte:<br />

z Technik (Werkstoffe, Produkte, Anarbeitung)<br />

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz, Führungskompetenz)<br />

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />

Formen:<br />

z ca. 60 Studienmodule<br />

z 6 Präsenzphasen<br />

z Virtuelle Klassenzimmer<br />

z Studienarbeit und 3 weitere Prüfungen<br />

fern-studium<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG)<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2018<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Blankstahl (Seminar) 10.-11.04. Ludwigsburg<br />

Stahleinkauf (Kooperation) (Seminar) 24.-25.04. Duisburg<br />

Trägertag 07.06. Düsseldorf<br />

Flacherzeugnisse – Feinbleche –<br />

Oberflächenveredelung (Seminar) 11.-12.06. Duisburg<br />

Einführung Fernstudium 01.-06.07. Soltau<br />

Stahlkunde (Seminar) 22.-24.08. Gröditz<br />

Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.09. Duisburg<br />

Verkauf (Seminar/Webinar) 11.-12.09. Soltau<br />

Gebietsversammlungen 10.-14.09. bundesweit<br />

Nichtrostende Stähle (Seminar) 17.-18.09. Wetzlar<br />

Werkstoff- und Produktkunde (Lernteam/Webinar) 05.-06.11. Kehl<br />

Verkauf (Lernteam/Webinar) 08.11. Hamburg<br />

Grobbleche (Seminar) 19.-20.11. Wernigerode<br />

Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.12. Duisburg<br />

Stahlkunde (Seminar) 05.-07.12. Gengenbach<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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