Stahlreport 2018.04
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
73. Jahrgang | April 2018<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
4|18<br />
Überzeichnet – Was die Zollentscheidungen von Präsident Trump deutlich machen
gegründet 1969<br />
Europäischer<br />
Stahldistributeur<br />
Besuchen Sie uns auf der Tube Düsseldorf<br />
16. - 20. April 2018, Halle 07, Stand 70C26<br />
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />
info@bepro.de, www.bepro.de
„Überzeichnet – Was die<br />
Zollentscheidungen von Präsident<br />
Trump deutlich machen“<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
zu überzeichnen, das ist ein aussagekräftiges<br />
Mittel des Journalismus. Dafür ist die Titelgeschichte<br />
dieses Heftes ein gutes Beispiel. Sie<br />
macht eine derzeit vielbeachtete Rolle des<br />
amerikanischen Präsidenten deutlich und animiert<br />
den Leser gleichzeitig, sich auch mit<br />
anderen Aspekten des Themas auseinander zu<br />
setzen – in diesem Fall schwerpunktmäßig mit den europäischen<br />
„Reaktionen auf US-Zölle für Stahl“ (S. 6f).<br />
Weitere Schwerpunkte dieses Heftes beschäftigen sich mit<br />
z dem anstehenden Doppel-Messeereignis Tube und wire, die im<br />
April „an den Start“ gehen (S. 22ff),<br />
z dem BDS-Rohrtag am 1.3.18 in Düsseldorf, der nach Meinung<br />
des Berichterstatters eine „runde Sache“ war (S. 32ff), und mit<br />
z bildungspolitischen Fragen, die in einer Art „Terminflut“<br />
(S. 38ff) in den letzten Wochen vor allem in Berlin behandelt<br />
worden sind.<br />
In letztgenanntem Zusammenhang hat sich im Übrigen gezeigt,<br />
dass Politiker keineswegs immer wie ein ‚Elefant im Porzellanladen‘<br />
auftreten müssen. Die neue Bundesbildungsministerin<br />
Anja Karliczek (S. 39) jedenfalls hat sich erst Einarbeitungszeit<br />
erbeten, bevor sie dem „<strong>Stahlreport</strong>“ – und übrigens auch dem<br />
„Spiegel“ – ein Interview zu den spezifischen Herausforderungen<br />
der Berufsbildung gibt.<br />
Paradoxerweise hat sie gerade damit, also mit der Verschiebung<br />
des Interviews, die Handlungskompetenz unter Beweis<br />
gestellt, die für Karrieren mit Lehre und damit auch für den Bildungsweg<br />
der neuen Ministerin aus dem Münsterland als typisch<br />
gelten: Fach- und Sozialkompetenz.<br />
Diese Kombination von Eigenschaften wird ebenfalls für die<br />
Bewältigung eines weiteren Themas gebraucht, das sich wie der<br />
berühmte rote Faden auch durch dieses Heft zieht: die Digitalisierung,<br />
die in den letzten Wochen am Beispiel Facebook ähnlich<br />
viele schlechte Schlagzeilen produziert hat wie der amerikanische<br />
Handelsprotektionismus.<br />
Manchmal muss erst übertrieben, überzeichnet werden, um<br />
Probleme zu erkennen und dann zu lösen.<br />
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion eine erkenntnisreiche<br />
Lektüre dieses neuen Hefts.<br />
INHALT<br />
PERSÖNLICHES<br />
4 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
6 Gastbeitrag zu den Reaktionen auf US-Zölle für Stahl<br />
8 GABO STAHL - Stahl auf kurzen Wegen<br />
12 E/D/E – Einkaufsverband knackt „magische“ Grenze<br />
14 MEBA Steel – Langsamdreher schnell beschafft<br />
18 Kicherer – Ausbau des Maschinenparks<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
22 Tube & wire<br />
28 Unternehmensbilanzen<br />
(Benteler, Salzgitter, Klöckner)<br />
BDS<br />
30 Research: Jahresauftakt geglückt<br />
32 Rohrtag am 1.3.18 in Düsseldorf<br />
38 Berufsbildung: Terminflut und Politik<br />
44 Recht: Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in<br />
Unternehmen (4)<br />
VERBÄNDE UND POLITIK<br />
46 Verbändebündnis Wohnungsbau …<br />
und weitere Lobbyarbeit<br />
WISSENSWERTES<br />
48 Pädagogik hat Priorität auf der Didacta …<br />
und weitere Termine<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Ludger Wolfgart<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
LIFESTEEL<br />
50 Kunst und Korrosion<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
3
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Thomas Isajiw<br />
ist künftig nicht mehr Leiter des Zentralbereichs<br />
Unternehmens- und Marktkommunikation<br />
der SMS group. Der 57-Jährige Prokurist<br />
hat diese Funktion, die 2001 mit seinem Eintritt<br />
in die Unternehmensgruppe geschaffen<br />
worden war, „auf eigenen Wunsch und in bestem<br />
gegenseitigen<br />
Einvernehmen“ aufgegeben,<br />
um sich einer<br />
neuen Herausforderung<br />
zu stellen. Burkhard<br />
Dahmen, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
der SMS<br />
group, weiter: „Wir<br />
danken Thomas Isajiw<br />
für seine hervorragenden<br />
Leistungen.<br />
Er hat die Unternehmens- und Marktkommunikation<br />
aufgebaut, erfolgreich geleitet und konsequent<br />
weiterentwickelt. Wir verabschieden<br />
ihn mit Dank und Anerkennung für seine<br />
geleistete Arbeit und wünschen ihm für seinen<br />
weiteren beruflichen und persönlichen Werdegang<br />
alles Gute“. Der Düsseldorfer Anlagenbauer,<br />
der auf derzeit schwierigen Märkten<br />
unterwegs ist, hat den Bereich, in dem<br />
Dr. Thomas Isajiw Verantwortung hatte, inzwischen<br />
umstrukturiert.<br />
Aditya Mittal<br />
ist zum Präsidenten des weltweit größten und<br />
gleichnahmigen Stahlherstellers ernannt worden.<br />
Er soll in dieser neuen Position, zusätzlich<br />
zu seinen bisherigen Funktionen – Chief Financial<br />
Officer (CFO) von ArcelorMittal und Chief<br />
Executive Officer (CEO) von ArcelorMittal<br />
Europe – den Chairman und CEO von Arcelor-<br />
Mittal, Lakshmi Mittal, unterstützen.<br />
Hans Schotten<br />
ist zum neuen Vorsitzenden der Informationstechnischen<br />
Gesellschaft und damit zum Mitglied<br />
des Präsidiums des Technologieverbandes<br />
VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik<br />
e.V.) gewählt<br />
worden. Professor Dr.<br />
Hans Schotten leitet<br />
als Wissenschaftlicher<br />
Direktor den Forschungsbereich<br />
Intelligente<br />
Netze am<br />
Deutschen Forschungszentrum<br />
für<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Foto: SMS<br />
Foto: VDE<br />
(DFKI) und hat den Lehrstuhl für Funkkommunikation<br />
und Navigation an der Technischen<br />
Universität Kaiserslautern inne. Im Rahmen<br />
seiner Forschung beschäftigt er sich unter<br />
anderem mit Mobilfunktechniken und Funkkommunikation<br />
und entwickelt neue Sicherheitstechniken<br />
sowie Kommunikationsinfrastrukturen<br />
für die Industrie. Nun verantwortet<br />
er für die nächsten drei Jahre die Geschicke<br />
der 10.000 Mitglieder starken Informationstechnischen<br />
Gesellschaft im VDE.<br />
Jörg Simon<br />
ist vorzeitig durch den Aufsichtsrat der Nordwest<br />
Handel AG für eine weitere Amtszeit bis<br />
zum 31. Dezember 2021 als Vorstand Stahl,<br />
Finanzen und Administration bestellt worden.<br />
Dieser Beschluss wurde vom Aufsichtsrat zu<br />
Anfang des Jahres gefasst. Mit Jörg Simon<br />
setzt der Handelsverband mit Sitz in Dortmund,<br />
wie auch im Jahr zuvor mit der Bestätigung<br />
der Verlängerung des Vorstandsvorsitzes<br />
von Bernhard Dressler, auf Kontinuität. „Ich<br />
bedanke mich für das mir entgegengebrachte<br />
Vertrauen. Ich freue mich zusammen mit meinem<br />
Vorstandskollegen Bernhard Dressler und<br />
der gesamten Belegschaft den Erfolg von<br />
Nordwest für unsere Fachhandelspartner weiter<br />
zu entwickeln und aktiv zu begleiten“, kommentierte<br />
Jörg Simon seine erneute Berufung<br />
zum Vorstand bei der Nordwest Handel AG.<br />
Georg Wolf<br />
hat seit dem 1.2.18 – mit einer langjährigen<br />
Branchenerfahrung – im Einkaufsbüro Deutscher<br />
Eisenhändler (EDE) in Wuppertal die Leitung<br />
des Geschäftsbereichs Haustechnik übernommen<br />
und damit die Nachfolge von Rolf<br />
Kaps angetreten. Der E/D/E Geschäftsbereich<br />
Haustechnik mit den Händlergruppierungen<br />
WUPPER-RING, VGH International und mah<br />
zeigte sich bei hoher Kapazitätsauslastung im<br />
Handwerk zuletzt sehr robust. Insgesamt<br />
wuchs das Umsatzvolumen um 12,2 % auf<br />
knapp 1,4 Mrd.€.<br />
Helmer Blikslager<br />
ist aus Altersgründen aus der Leitung der<br />
Arbeitskreise der Jungkaufleute des Stahlhandels<br />
in Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />
Mecklenburg-Vorpommern ausgeschieden. Bei<br />
einem Treffen der Ausbildungsleiter in diesen<br />
Regionen (vgl. ges. Bericht in diesem Heft,<br />
S. 41) bedankten sich u.a. Vertreter des Bundesverbands<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS), der<br />
diese Arbeit in der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />
unterstützt, bei dem<br />
Berufsschullehrer.<br />
Helmer Blikslager<br />
hatte diese Position<br />
17 Jahre lang inne.<br />
Sein Nachfolger ist<br />
Michael Vorwerk, der<br />
diese Leitungstätigkeit<br />
wie sein Vorgänger<br />
gemeinsam mit Stefan Jungblut wahrnehmen<br />
wird, der ebenfalls als Berufsschullehrer<br />
in Hamburg tätig ist.<br />
Foto: BDS<br />
Christoph Steiger<br />
ist überzeugt, dass die „Kooperation zwischen<br />
Forschung, Lehre und Industrie … gerade im<br />
Bereich Digitalisierung verstärkt werden“<br />
muss. Der Vorstand Digital Business in der<br />
Hoffmann-Group, einem in München ansässigen<br />
europäischen Systempartner für Qualitätswerkzeuge,<br />
ist auch Mitglied des Boards des<br />
Internet Business Cluster e.V. (IBC), eines<br />
Kooperationsnetzwerkes von Universitätsinstituten<br />
und Digitalunternehmen, dem die Hoffmann-Group<br />
jetzt beigetreten ist. Vor diesem<br />
Hintergrund ergänzte Dr. Christoph Steiger:<br />
„Wir freuen uns deshalb auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem IBC.“ Der Verein IBC war<br />
2011 mit dem Ziel gegründet worden, Vordenker<br />
aus der digitalen Welt mit jungen Talenten<br />
zusammen zu bringen. Damit soll München als<br />
Digitalstandort gestärkt und der Austausch<br />
innerhalb der Tech- und Digital-Community<br />
gefördert werden.<br />
Michael Müller<br />
und Fred Metzken<br />
haben dem Kuratorium der Montan-Stiftung-<br />
Saar in dessen erster Sitzung des Jahres mitgeteilt,<br />
dass sie sich im Laufe des Jahres 2018<br />
aus dem operativen Geschäft zurückziehen<br />
werden. Dr. Michael Müller wird somit aus<br />
dem Amt des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
der SHS – Stahl-Holding-Saar (SHS) und<br />
Fred Metzken aus dem Amt des Sprechers des<br />
Vorstandes von Dillinger, Saarstahl sowie des<br />
Mitglieds der Geschäftsführung der SHS zum<br />
31.8.18 ausscheiden. Mit den persönlich<br />
getroffenen Entscheidungen wollen sowohl<br />
Müller (63) als auchMetzken (62) den aus ihrer<br />
Sicht anstehenden Generationswechsel an der<br />
Spitze der saarländischen Stahlindustrie<br />
ermöglichen sowie eine zukunftsweisende<br />
Nachfolgeregelung vorbereiten bzw. aktiv<br />
unterstützen. In diesem Sinne ist inzwischen<br />
Tim Hartmann (49) mit Wirkung zum 1.9.18 für<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
die Dauer von fünf Jahren zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der SHS bestellt worden.<br />
Martin Leiß-Maier<br />
ist am 19.3.18 im Alter von 86 Jahren gestorben.<br />
Um den Seniorchef der Seb. und Ant.<br />
Leiss GmbH & Co. KG in Neuötting trauern<br />
die Familie sowie Geschäftsleitung und<br />
Belegschaft des Unternehmens. Der Verstorbene<br />
hatte bis Ende 2009 als Gesellschafter<br />
und Geschäftsführer über 65 Jahre lang den<br />
Aufbau und den Erfolg der Firma geprägt.<br />
beständig für die Interessen<br />
der kleinen<br />
und mittleren<br />
Betriebe im Baugewerbe<br />
eingesetzt. Als<br />
promovierter Bauingenieur<br />
ist der Jubilar<br />
seit 1973 in diversen<br />
Funktionen für die<br />
Jean Bratengeier<br />
Gruppe tätig gewesen. Zudem setzt er sich seit<br />
über 30 Jahren in ehrenamtlicher Tätigkeit für<br />
seinen Berufsstand ein.<br />
Foto: ZDB<br />
Branche der Massivumformung auf unserem<br />
Messestand zu erhalten“, so Tobias Hain.<br />
Heinz Jörg Fuhrmann<br />
ist für seinen Anteil an der Neuausrichtung und<br />
der Zukunftsfähigkeit der Salzgitter AG von der<br />
Stadt Salzgitter zu ihrem Ehrenbürger ernannt<br />
worden. Praktisch habe die Stadt durch Investitionen<br />
von mehren hundert Millionen Euro so<br />
etwas wie eine Standortgarantie erhalten,<br />
erfuhr der Vorstandschef der Salzgitter AG bei<br />
dieser Gelegenheit.<br />
Garrelt Duin<br />
hat zum 1.3.18 bei ThyssenKrupp Industrial<br />
Solutions die Personalverantwortung für die<br />
Geschäftseinheiten im Anlagenbau übernommen.<br />
Der ehemalige nordrhein-westfälische<br />
Wirtschaftsminister gehörte bis zur letzten<br />
Landtagswahl 2017 dem Kabinett der Ministerpräsidenten<br />
Hannelore Kraft (ebenfalls SPD) an.<br />
Bernhard Hauke<br />
wird ab 1.7.18 die Chefredaktion für die Fachzeitschriften<br />
„Stahlbau“ und „Steel Construction“<br />
übernehmen. Der langjährige Chefredakteur<br />
Dr.-Ing. Karl-Eugen Kurrer, dessen<br />
Wirken beide Publikationen geprägt hat, tritt<br />
dann in den Ruhestand. Dr. Bernhard Hauke<br />
war bisher Geschäftsführer und Sprecher der<br />
Geschäftsführung von bauforumstahl e.V. Die<br />
Zeitschrift „Stahlbau“ ist eng verbunden mit<br />
den deutschsprachigen Verbänden bauforumstahl,<br />
Stahlbau Zentrum Schweiz sowie dem<br />
Österreichischem Stahlbauverband und<br />
erscheint zwölf mal pro Jahr, ergänzt durch<br />
spezielle Themenhefte. Der neue Chefredakteur<br />
studierte in Darmstadt und Tokyo Bauingenieurwesen,<br />
begann seine berufliche Kariere<br />
bei Hochtief Engineering als Tragwerksplaner,<br />
Design Manager und Forscher und war<br />
anschließend für eine Dekade im bauforumstahl<br />
verantwortlich. Er ist zudem in zahlreichen<br />
Gremien und Ausschüssen aktiv.<br />
Hans-Hartwig Loewenstein<br />
hat Anfang dieses Jahres sein 75. Lebensjahr<br />
vollendet. Er ist Präsident des Zentralverbands<br />
des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und steht<br />
seit 2006 an der Spitze dieser Branchenorganisation<br />
der Bauwirtschaft. Der ZDB vertritt die<br />
Interessen von rund 35.000 Mitgliedern. In<br />
einem zunehmend globalisierten und industriefreundlichen<br />
Umfeld hat sich Loewenstein<br />
Christian Traumann<br />
ist Präsident der interpack 2020. Er wurde in<br />
der konstituierenden Sitzung des Messebeirates<br />
zur kommenden interpack an dessen Spitze<br />
gewählt. Traumann ist seit 2015 Vorsitzender<br />
des VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen<br />
und Verpackungsmaschinen und war<br />
bereits 2011 Präsident der interpack. Er ist<br />
Geschäftsführender Direktor und Group CFO<br />
der MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co. KG.<br />
Die Positionen der Vizepräsidenten zur Messe<br />
Interpack besetzen Markus Rustler, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Theegarten-Pactec<br />
GmbH & Co. KG, und Roland Straßburger, CEO<br />
der SCHÜTZ GmbH & Co. KGaA. Die Wahl aller<br />
Kandidaten erfolgte einstimmig.<br />
Tobias Hain<br />
weist im Vorfeld der diesjährigen Hannover<br />
Messe (23.-27.4.) auf den dortigen Branchentreff<br />
der Massivumformung<br />
hin, die in<br />
Halle 5 mit einer<br />
20 m² umfassenden<br />
Ausstellungsfläche<br />
vertreten ist. Der Auftritt<br />
der Massivumformung<br />
konzentriert<br />
sich nach Angaben<br />
Foto: Industrieverband Massivumformung<br />
von Dipl.-Wirt.-Ing.<br />
Tobias Hain,<br />
Geschäftsführer<br />
Industrieverband Massivumformung e. V., –<br />
über das Thema Massiver Leichtbau hinaus –<br />
auf die Trendthemen der Branche wie Massivumformung<br />
4.0, Energieeffizienz, Elektromobilität<br />
und Additive Fertigung. Der Ausstellungsstand<br />
ist als Branchentreff für die Unternehmen<br />
der Massivumformung und ihre Kunden<br />
gedacht. „Die Massivumformung tritt<br />
zwar kleiner auf als in den Vorjahren, aber<br />
Besucher können gewiss sein, hochwertige<br />
Informationen rund um die Technologie und<br />
Foto: ZHH<br />
Axel Hofmann<br />
hat im März sein 80stes Lebensjahr vollendet.<br />
Fast 25 Jahre lang hatte der gelernte Stahlhändler<br />
für den Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS) insbesondere in der Betreuung<br />
der Mitgliedsunternehmen in Süddeutschland<br />
gearbeitet und bis zu seiner Pensionierung<br />
das BDS-Büro in Nürnberg geleitet. Vor<br />
diesen Hintergründen gehört er seit seinem<br />
Einstieg in die Branche bis heute zu den regelmäßigen<br />
Lesern des „<strong>Stahlreport</strong>“.<br />
65 Auszubildende<br />
aus 14 Unternehmen nutzten im Rahmen der<br />
Internationalen Eisenwarenmesse, Köln, den<br />
„Tag des Auszubildenden“, initiiert vom ZHH<br />
und der Kölnmesse, um die Partner im Werkzeug-,<br />
Befestigungs- und Industriebedarf kennenzulernen<br />
und das umfangreiche Angebot<br />
der Branche zu erleben. Im Rahmen der traditionsreichen<br />
Leistungsschau führte der Zentralverband<br />
Hartwarenhandel e.V. (ZHH), Düsseldorf,<br />
diese Veranstaltung zum fünften Mal<br />
durch. Am letzten Messetag waren alle Auszubildenden<br />
des Werkzeugfach- und des Produktionsverbindungshandelshandels<br />
auf die Internationale<br />
Eisenwarenmesse eingeladen. Dabei<br />
nutzen 2018 mehr Unternehmen diese Möglichkeit,<br />
um ihre Nachwuchskräfte der Branche<br />
näher zu bringen. Ohne Fleiß kein Preis: 28<br />
Fragen waren von den Auszubildenden im<br />
Laufe des Vormittags auf den Ständen der teilnehmenden<br />
Hersteller zu beantworten.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
5
Stahlhandel<br />
Gastbeitrag<br />
Reaktionen auf US-Zölle für Stahl<br />
Überzeichnet<br />
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Stahleinfuhren in<br />
die USA mit einem Strafzoll in Höhe von 25 % zu belegen, schlägt<br />
seit Wochen hohe Wellen – die Diskussion scheint aber zuweilen<br />
überzeichnet. Das meint ansatzweise auch Andreas Schneider<br />
(StahlmarktConsult in Leverkusen). Deshalb hat der <strong>Stahlreport</strong> ihn<br />
gebeten, die entstandene Lage in einem Gastartikel übersichtlich und<br />
nüchtern zu beurteilen. Der Autor stellt in diesen Zusammenhängen<br />
die beiden entscheidenden Fragen nach einer Stahlschwemme<br />
einer- sowie nach Nutznießern bzw. Geschädigten andererseits.<br />
Seine Antworten spiegeln seine persönliche Meinung wider.<br />
Foto: BDS<br />
Andreas Schneider,<br />
StahlmarktConsult in<br />
Leverkusen.<br />
Die europäische Stahlindustrie<br />
warnt vor Handelsumlenkungen und<br />
drängt die EU auf die Anwendung von<br />
Schutzklauseln. Diese sogenannten<br />
„Safeguards“ bedeuten nichts anderes<br />
als eine mengenmäßige Beschränkung<br />
von Stahleinfuhren aus Drittländern.<br />
Damit aber handelt es sich um einen<br />
schweren Eingriff in das Prinzip des<br />
freien Handels, der aus guten Gründen<br />
an strenge Bedingungen geknüpft ist.<br />
Unter anderem müssen die Einfuhren<br />
scharf ansteigen, einen ernsten Schaden<br />
für die EU-Industrie verursachen<br />
und im Interesse der EU sein.<br />
Damit stellt sich die Frage, ob diese<br />
Bedingungen erfüllt sind – und: Kommt<br />
es zu einer „Stahlschwemme“ in die<br />
EU?<br />
Stahlschwemme?<br />
Mit dem Hinweis auf eine bevorstehende<br />
„Stahlschwemme“ von 13 Mio.<br />
Tonnen versucht die EU-Stahlindustrie,<br />
die Einführung von Importbegrenzungen<br />
zu rechtfertigen. In welchem<br />
Umfang die vom US-Markt ausgesperrten<br />
Mengen tatsächlich in die EU kommen<br />
werden, kann aber seriös niemand<br />
vorhersagen, denn: Handelsströme hängen<br />
von weltweiten Bedarfen, Preisrelationen<br />
und Wechselkursen ab, die<br />
sich dynamisch ändern.<br />
Aus einer ganzen Reihe von Gründen<br />
scheint allerdings ein zusätzliches<br />
Einfuhrvolumen von 13 Mio. Tonnen<br />
um ein Vielfaches überzeichnet.<br />
Erklärtes Ziel der US-Maßnahmen<br />
ist es, die US-Kapazitätsauslastung<br />
(Flüssigstahl) von 72,3 % im Durchschnitt<br />
des Jahres 2017 auf mindestens<br />
80 % anzuheben. Interessanterweise<br />
lag der Wert schon Mitte März bei 78,3%<br />
– noch bevor die Zölle überhaupt in<br />
Kraft getreten sind. Durch die Zölle sollen<br />
die Stahlimporte des Landes um<br />
13,3 Mio. Tonnen auf 22,7 Mio. Tonnen<br />
abgesenkt werden. Es ist völlig<br />
offen, in welchem Umfang und wie<br />
schnell dies erreicht werden kann:<br />
z Nach dem Stand vom 26. März 2018<br />
waren Importe aus den fünf wichtigsten<br />
Herkunftsregionen Kanada, Europäische<br />
Union, Mexiko, Brasilien und<br />
Süd-Korea sowie aus Argentinien und<br />
Australien mindestens vorläufig ausgenommen.<br />
Bleibt es dabei, sind insgesamt<br />
mehr als 60 % der US-Importe<br />
nicht von den Zöllen betroffen (vgl.<br />
Abb. 1).<br />
z Es wird zusätzlich damit gerechnet,<br />
dass US-Kunden mehr als 4.500<br />
Anträge auf erzeugnisspezifische Ausnahmen<br />
stellen werden.<br />
z Schließlich wird sich aufgrund der<br />
astronomisch hohen Stahlpreise in<br />
den USA in vielen Fällen der Export<br />
künftig auch unter Inkaufnahme eines<br />
Zolles von 25 % lohnen.<br />
Bildnachweis: LOMAKIN/Shutterstock.com<br />
Die wichtigsten Herkunftsländer für US-Stahlimporte in 2017 Abb. 1<br />
Stahlwerk-Produkte in Mio. Tonnen<br />
Thailand<br />
Vietnam<br />
Indien<br />
China<br />
Taiwan<br />
Japan<br />
Turkei<br />
Russland<br />
Mexiko<br />
Korea<br />
Brasilien<br />
EU<br />
Kanada<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Quelle: US Department of Commerce/07.03.2018; eigene Berechnungen StahlmarktConsult<br />
Diese Faktoren dürften den Importrückgang<br />
viel schwächer ausfallen lassen als<br />
ursprünglich geplant.<br />
Selbst wenn letzten Endes doch die<br />
in Frage stehenden 13 Mio. Tonnen vom<br />
US-Markt „ausgesperrt“ werden würden,<br />
dürfte diese Menge keineswegs<br />
ausschließlich in die EU fließen. Nicht<br />
nur ist die Nachfragedynamik in anderen<br />
Regionen der Welt stärker und der<br />
EU-Markt ist, auch im weltweiten Vergleich,<br />
nach der Verhängung von zahlreichen<br />
Antidumping-Zöllen keineswegs<br />
mehr wirklich offen. Wichtiger<br />
ist: Stahl wird nicht einfach „umgelenkt“<br />
– er muss einen Käufer finden.<br />
Eine Analyse zeigt, dass ca. 45 % der US-<br />
Importe aus Halbzeugen und Rohren<br />
bestehen (vgl. Abb.2). Dahinter steht<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
häufig ein spezieller Bedarf von US-Unternehmen, der in der<br />
EU bei weitem nicht in vergleichbarer Weise vorhanden ist.<br />
Daher ist die Annahme falsch, die betroffenen Erzeugnisse<br />
könnten ohne Weiteres einfach in der EU verkauft werden.<br />
Die EU sollte das scharfe Schwert der Schutzmaßnahmen<br />
nicht auf Basis höchst spekulativer Annahmen anwenden,<br />
sondern zunächst einmal die tatsächliche Importentwicklung<br />
in den kommenden Monaten analysieren. Eine<br />
nicht zu lösende Schwierigkeit besteht allerdings darin,<br />
„umgelenkte“ von „normalen“ Importzuwächsen abzugrenzen.<br />
So ist es ein normaler Prozess, dass die von EU-Anti-<br />
Dumping-Zöllen ausgesperrten Mengen durch Lieferungen<br />
aus anderen Ländern ersetzt werden, wie es vor allem bei<br />
Flachstahl schon seit Längerem zu beobachten ist.<br />
Nutznießer und Geschädigte?<br />
Auch die weiteren Kriterien für die Anwendung von Safeguards<br />
sind nicht erfüllt. Eine ernste Schädigung der EU-<br />
Stahlhersteller ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil ist die<br />
Lage der Branche so gut wie lange nicht mehr, das Krisenjahr<br />
2015 überwunden. Viele europäische Stahlhersteller<br />
schreiben die höchsten Gewinne seit dem Boomjahr 2008<br />
und haben ihre Ergebnisprognosen auch nach der Einführung<br />
der US-Zölle nicht gesenkt. Die Auslastung der Werke<br />
ist hoch, die Lieferzeiten sind in vielen Fällen überdurchschnittlich<br />
lang.<br />
Schließlich wären Importbarrieren auch nicht im Interesse<br />
der EU. Denn dieses Interesse definiert sich nicht nur<br />
durch Stahlhersteller, sondern durch die ganze Breite von<br />
Wirtschaft und Gesellschaft. Je nach Ausgestaltung können<br />
Importrestriktionen für Stahl beträchtlichen Schaden anrichten.<br />
Dies wäre vor allem bei engen, länderspezifischen Quoten<br />
der Fall.<br />
z Eine Festschreibung von „historischen“ Liefermengen der<br />
Vorjahre würde zwar Marktanteile und Gewinne der europäischen<br />
Stahlindustrie sichern, aber jede Importdynamik<br />
im Keim ersticken.<br />
z Der Marktzugang für relativ neue Lieferländer wie zum Beispiel<br />
Vietnam wäre verschlossen. Lieferanten aus Ländern,<br />
die nicht mit Anti-Dumping-Zöllen belegt sind (z.B. Türkei<br />
oder Indien), hätten keine Möglichkeit, ihre Liefermengen<br />
zu steigern.<br />
z Die in Teilen des Stahlmarktes bereits recht enge Versorgungslage<br />
könnte sich verschärfen, die Gefahr künstlich<br />
überhöhter Stahlpreise liegt auf der Hand.<br />
US-Stahlimporte in 2017 nach Produktkategorien Abb. 2<br />
In % der Gesamteinfuhren<br />
Langprodukte<br />
Rohre<br />
Der Importwettbewerb würde ausgerechnet in einer Zeit<br />
stark geschwächt, in der die Konzentration der EU-Stahlindustrie<br />
zunimmt.<br />
Leidtragende wären Stahlhändler, Stahlverarbeiter und<br />
Konsumenten in der EU. Präsident Trump ist es offenbar<br />
(noch) egal, dass diese Gruppen in den USA einen hohen Preis<br />
für den Schutz der vergleichsweise kleinen Stahlindustrie<br />
zahlen werden. Die EU sollte weiterdenken und die volkswirtschaftlichen<br />
Folgewirkungen einbeziehen.<br />
Stahl steht am Anfang von vielfach vernetzten Wertschöpfungsketten.<br />
Daher sind die stahlverarbeitenden Industriezweige<br />
auf weltweit wettbewerbsfähige Stahlpreise und<br />
auf eine ausreichende Verfügbarkeit des wichtigsten Werkstoffs<br />
angewiesen. Der international agierende Stahlhandel<br />
braucht offene Märkte. Nicht zuletzt würden Einfuhrbeschränkungen<br />
der EU zahlreiche Länder treffen, die sich<br />
auf dem Boden eines regelbasierten Welthandelssystems<br />
bewegen und selbst Opfer der US-Maßnahmen geworden<br />
sind. 2<br />
Letzte Meldung<br />
22 %<br />
19<br />
23 %<br />
Die EU-Kommission hat am 26.3.18 eine Untersuchung eingeleitet,<br />
um festzustellen, ob die US-Zölle auf Stahl negative Auswirkungen<br />
in Europa haben – etwa durch den Verkauf von mehr<br />
chinesischem Stahl. Diese Prüfung könnte bis zu neun Monate<br />
dauern. In dieser Zeit wären aber bereits vorläufige Maßnahmen<br />
möglich.<br />
Mehr Logistik<br />
Beim Sägen und<br />
Lagern von Metall sind<br />
wir Technologieführer.<br />
Als kompetenter<br />
Partner<br />
schaffen wir Mehrwerte,<br />
die sich sehen<br />
lassen können.<br />
36 %<br />
Halbzeug<br />
Flachprodukte<br />
Quelle: US Department of Commerce/ITC; Carbon & Allo Products,<br />
gesamt 35,7 Mio. T.<br />
Viele Faktoren sind im Metallhandel<br />
für die Wirtschaftlichkeit verantwortlich.<br />
Im Lager zählen dabei kurze<br />
Zugriffszeiten und hoher Durchsatz.<br />
KASTO Lagersysteme überzeugen<br />
hier durch Geschwindigkeit und<br />
Flexibilität für eine effizientere<br />
Logistik.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
7<br />
www.kasto.com<br />
TUBE 2018 Düsseldorf | 16.4. - 20.4.18 | Halle 6 Stand 6A07
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Rund 30.000 t Stahlprodukte: am<br />
Hauptsitz in Essingen lagert GABO STAHL<br />
aktiv etwa 12.000 verschiedene Artikel,<br />
sowohl im Außenlager wie in der Halle<br />
Frischer Wind bei GABO STAHL<br />
Stahl auf kurzen Wegen<br />
Ein breites Stabstahl-Sortiment, diverse Weiterverarbeitungskapazitäten sowie eine eigene<br />
Warmbehandlung und sogar die Möglichkeit, zertifzierte Werkstoffprüfungen selbst<br />
durchzuführen – das Produkt- und Dienstleistungsspektrum der Unternehmensgruppe um<br />
GABO STAHL ist ungewöhnlich – und nicht nur für regionale Industriekunden interessant.<br />
Auch als Zulieferer für den Handel positioniert sich das Unternehmen.<br />
Halle 12,<br />
Stand A06<br />
[ KONTAKT ]<br />
GABO STAHL GmbH<br />
73457 Essingen<br />
Tel. +49 736592380<br />
www.gabo-stahl.de<br />
Es ist laut, die Stahlstäbe knallen<br />
gegeneinander, man versteht sein<br />
eigenes Wort nicht mehr. „In 17 Schichten<br />
arbeiten wir derzeit, montags bis<br />
samstags“, sagt Thorsten Maier durch<br />
den Lärm der vollautomatisierten Blankstahllinie<br />
in der Werkshalle hindurch.<br />
Für den Geschäftsführer der GABO<br />
STAHL GmbH ist der Krach Musik in<br />
den Ohren. Er begrüßt den Maschinenbediener<br />
per Handschlag, dann geht<br />
es weiter zu den Sägeanlagen. Es läuft<br />
rund zurzeit, die Maschinen sind ausgelastet,<br />
die Auftragslage ist „auskömmlich“,<br />
wie es so schön heißt.<br />
Mittler zwischen<br />
Hersteller und Industrie<br />
In der Werkshalle und auf der Außenfläche<br />
des Stabstahl- und Schmiede-<br />
halbzeug-Spezialisten la gern am<br />
Stammsitz Essingen rund 30.000 bis<br />
35.000 t Stahlprodukte, etwa 12.000<br />
Artikel hat das Unternehmen derzeit<br />
aktiv im Programm.<br />
GABO STAHL ist zugleich schneller<br />
Lieferant und flexibler Weiterverarbeiter.<br />
Mit seiner großen Gütenvielfalt<br />
versorgt das Unternehmen seine<br />
Kunden mit kleinen, mittleren und<br />
großen Tonnagen. „Wir sind im klassischen<br />
SBQ-Bereich tätig“, beschreibt<br />
Thorsten Maier die Ausrichtung. Mit<br />
seinem Produkt- und Dienstleistungsprogramm<br />
besetzt das mittelständische<br />
Unternehmen erfolgreich eine<br />
Marktnische, in der nicht viele vergleichbare<br />
Angebote zu finden sind.<br />
„Wir sind als Dienstleister ein Mittler<br />
zwischen Stahlherstellern und Industrie<br />
und können unsere Abnehmer<br />
jederzeit mit großen Tonnagen oder<br />
nicht-werksfähigen Mengen aus einem<br />
breiten Gütenprogramm versorgen“,<br />
erläutert Maier.<br />
Eines der jüngsten Beispiele: Verbindungselemente<br />
für Offshore-Windanlagen,<br />
große massive Schrauben,<br />
die nicht mal eben im Baumarkt um<br />
die Ecke zu haben sind. „Der Kunde<br />
benötigte insgesamt kein großes Volumen,<br />
jedoch spezielle technologische<br />
Eigenschaften. Mit diesem vergleichsweise<br />
kleinen Bedarf von wenigen<br />
Tonnen beliefert ihn kein Stahlwerk.<br />
Aber bei uns ist er damit genau richtig“,<br />
so Maier.<br />
Das moderne Betriebsgelände mit<br />
etablierten Abläufen bietet GABO<br />
STAHL zudem die Möglichkeit, die<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Lagerhaltung für die Industriekunden<br />
zu übernehmen und deren Fertigung<br />
präzise und verlässlich zu beliefern.<br />
Ein Leistungssegment, das bisher wenig<br />
bedient wurde, findet immer mehr den<br />
Zuspruch und macht GABO STAHL zum<br />
strategischen Partner der Kunden.<br />
Info GABO STAHL: Unternehmen der Gruppe<br />
Stahlhandel und -bearbeitung<br />
z GABO STAHL GmbH<br />
- Essingen<br />
(Firmensitz & Produktionsstandort)<br />
- Dortmund (Niederlassung)<br />
www.gabo-stahl.de<br />
z HAPU Industrievertretungen GmbH<br />
- Essingen<br />
www.hapustahl.de<br />
z M. DROSTE Stahlhandel GmbH<br />
- Bochum<br />
www.droste-stahl.de<br />
Rundstähle bis 1.100 mm<br />
Nicht nur mit dem breiten Leistungsportfolio<br />
hat GABO STAHL strategisch<br />
eine Unique Selling Proposition (USP)<br />
– ein Alleinstellungsmerkmal – besetzt.<br />
Auch der breite Mix aus verfügbaren<br />
Dimensionen der Produkte ist so am<br />
Markt nicht häufig anzutreffen. Rundstähle<br />
sind zum Beispiel nicht nur bis<br />
500 oder 800 mm, sondern bis zu 1.100<br />
mm zu haben.<br />
Dazu kommt ein breites Anarbeitungsspektrum.<br />
Auf der Blankstahllinie<br />
werden Stäbe von 16 bis 102<br />
mm Durchmesser und einer Festigkeit<br />
bis zu 1.250 MPa vollautomatisch<br />
geschält, gerichtet, poliert und<br />
auf Wunsch auch angefast. Insgesamt<br />
13 Sägen, darunter eine neue Hochleistungskreissäge,<br />
stehen für die<br />
Herstellung von Fixlängen bereit.<br />
Weitere Bearbeitungen wie beispielsweise<br />
Bohrungen können mit externen<br />
Partnern realisiert werden.<br />
Dienstleistungen<br />
z OWZ Ostalbwarmbehandlungszentrum<br />
GmbH (Warmbehandlungszentrum)<br />
- Aalen<br />
www.owz-aalen.de<br />
z SRT GmbH (Prüfungstechnik –<br />
zerstörungsfreie Werkstoffprüfung)<br />
- Essingen<br />
www.srt-aalen.de<br />
z WTL Werkstofftechnik-Labor GmbH<br />
(akkreditiertes Prüfungslabor –<br />
zerstörende Werkstoffprüfung)<br />
- Essingen<br />
www.wtl-aalen.de<br />
Ungewöhnliche<br />
Dienstleistungs-Kombination<br />
Neben GABO STAHL mit seiner Niederlassung<br />
in Dortmund gehören fünf weitere<br />
Unternehmen zur Gruppe. Die<br />
Kombination der verschiedenen<br />
Geschäftsbereiche ist auf den ersten<br />
Blick ungewöhnlich. Neben den Handels-<br />
und Anarbeitungshäusern GABO<br />
STAHL, HAPU Industrievertretungen<br />
und DROSTE in Bochum gehören auch<br />
akkreditierte Unternehmen für die<br />
Werkstoffprüfung (SRT, WTL) sowie<br />
ein Warmbehandlungszentrum (OWZ)<br />
dazu. Auch wenn diese Kombination<br />
ungewöhnlich ist – sie macht Sinn.<br />
„Konzernunabhängig gibt es dieses<br />
Angbot so nicht nochmal im Markt“,<br />
sagt Thorsten Maier. 3<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
9
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Partner für Blankstahlprodukte: spanende Bearbeitung von Rundstahl auf spitzenlosen Schälmaschinen in betriebseigenen Anlagen<br />
3<br />
Die Geschäftsbereiche ergänzen sich hervorragend. Brauchen<br />
Kunden für den benötigten Rundstahl zum Beispiel<br />
spezielle zerstörende oder nicht zerstörende Werkstoffprüfungen<br />
bekommen sie bei GABO STAHL beides aus<br />
einer Hand – und das dank der kürzeren Material- und Kommunikationswege<br />
sehr zügig.<br />
Ein Pfund, mit dem die Gruppe ebenfalls wuchern<br />
kann, ist die Warmbehandlung. Von der Induktiv-Einzelstabvergütung<br />
bis hin zu den großen, zum Teil mit Schutzgas<br />
arbeitenden Öfen können Stäbe und Bauteile in ihren<br />
Eigenschaften nach den Kundenwünschen eingestellt werden.<br />
„Dieses Netzwerk an Dienstleistungen kommt den<br />
Kunden zugute. Das Dienstleistungsangebot der GABO<br />
Gruppe steht aber im einzelnen und unabhängig dem<br />
gesamten Markt zur Verfügung“, sagt Thorsten Maier.<br />
„Wir haben viel vor“<br />
Seit letztem Jahr weht bei der GABO STAHL GmbH ein frischer<br />
Wind. Das neu geformte Team hat in den letzten Monaten<br />
viel voran getrieben – nicht nur bei GABO STAHL sondern<br />
in der gesamten Unternehmensgruppe stehen die<br />
Zeichen auf stabiles Wachstum. „Wir sind gerade dabei,<br />
die Stellschrauben neu zu justieren, Abläufe und Performance<br />
zu verbessern“, so Maier. Eine dieser Stellschrauben<br />
ist die IT, eine andere der Maschinenpark. Gerade<br />
wurden die Sägekapazitäten nochmals erweitert, nachdem<br />
zuvor der Vertrieb durch einige neue Mitarbeiter<br />
deutlich verstärkt wurde. „Mit unserem Team haben wir<br />
eine schlagkräftige Mannschaft, mit der wir die Anforderungen<br />
des Marktes perfekt umsetzen können“ – ein Signal<br />
sowohl an die eigenen Mitarbeiter wie an den Markt.<br />
„Wir glauben an den Erfolg, denn durch unser Produktund<br />
Dienstleistungsspektrum haben wir ein großes Potenzial“,<br />
ist der Geschäftsführer überzeugt.<br />
Rückhalt bekommt das gesamte Team vom Gesellschafter<br />
der Gruppe. Investor Dr. Stefan Laucher,<br />
Geschäftsführer eines unter anderem auf IT-Beratung<br />
spezialisierten Unternehmens zur Optimierung von<br />
Geschäftsprozessen, digitaler Zusammenarbeit und<br />
Business Intelligence in München (die – fast – gleichnamige<br />
GABO mbh & Co. KG), hatte den Stahldienstleister<br />
im vergangenen Jahr übernommen. Ziel sei, die<br />
Unternehmensgruppe zu einem verlässlichen Partner<br />
für Kunden und Lieferanten zukunftsfähig weiterzuentwickeln,<br />
so der Gesellschafter. 2<br />
Von der Einzelstabvergütung bis hin zu großen Kammeröfen: Stäbe und Bauteile können in ihren Eigenschaften nach Kundenwünschen eingestellt werden.<br />
Fotos, 6: GABO STAHL<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Gesamtes Sortiment im Web<br />
Online-Shop für Lochbleche<br />
SCHÄFER Lochbleche bietet ab sofort<br />
sein gesamtes Lagersortiment online an.<br />
Neben einem transparenten, intuitiven<br />
Zugang zum Portfolio liegt das Hauptaugenmerk<br />
des Online-Shops auf einer stringenten<br />
User-Führung. Nutzer sollen mit wenigen<br />
Klicks zum gewünschten Lochblech finden,<br />
so das Unternehmen.<br />
Zahlreiche Filter- und Auswahleinstellungen<br />
beispielsweise zu Lochbildern, Formaten,<br />
Blechstärken und Materialien sollen schnell<br />
und einfach zum individuellen Wunschblech<br />
führen. Die entsprechenden Produktfilter<br />
bedingen sich dabei gegenseitig, der User<br />
bekommt nach jeder Eingrenzung eine Gesamtzahl<br />
verfügbarer Lochbleche angezeigt. Eine<br />
„Vergleichen“-Funktion ermöglicht die Gegenüberstellung<br />
beliebig vieler Produkte. Anwendungsbeispiele<br />
geben weitere Ideen zu Einsatzbereichen<br />
und Designs mit Lochblechen.<br />
Daneben bietet der Shop viele weitere<br />
Features: Infolge einer Merkliste können<br />
Kunden Produkte speichern, diese bei einem<br />
erneuten Login schneller wiederfinden oder<br />
ihre Bestellung nach einer Mengenprüfung<br />
direkt über die Merkliste auslösen. Auf jeder<br />
Produktdetailseite haben Kunden die Möglichkeit,<br />
persönliche Fragen zu stellen oder<br />
Produktbewertungen abzugeben. Integriert<br />
in einen Footer sind Zertifikate, Angebote,<br />
Möglichkeiten der Anarbeitung beziehungsweise<br />
Blechweiterverarbeitung sowie eine<br />
digitale Routenplanung für Werksabholungen.<br />
Schließlich erlaubt eine mitscrollende<br />
Menüleiste am seitlichen Bildschirmrand<br />
jederzeit den Zugriff auf Schnellkontakt und<br />
den aktuellen Hauptkatalog des Herstellers.<br />
„Mit unserem Online-Shop ermöglichen<br />
wir einen schnellen und transparenten<br />
Zugang zu unserem Lagerportfolio – auch<br />
abseits gängiger Öffnungszeiten. Getreu<br />
dem Motto „Qualität schnell verfügbar“<br />
haben wir großen Wert auf die Usability<br />
und eine optimale Prozessabwicklung<br />
gelegt. Der gesamte Bestellvorgang ist mit<br />
wenigen Klicks abgeschlossen, die Ware<br />
innerhalb von 24h liefer- oder abholbereit<br />
– und das ab einer Bestellmenge von<br />
einem Lochblech“, sagt Julia Niederer, verantwortliche<br />
Marketing Managerin bei<br />
SCHÄFER Werke.<br />
Gitterträgerschweißanlagen<br />
Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen<br />
ist:<br />
flexibel<br />
vollautomatisch<br />
verschnittfrei<br />
Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung<br />
von Gitterträgern und produziert Ihre<br />
Aufträge just-in-time und vollautomatisch.<br />
Die Anlage bietet zudem automatische<br />
Höhenverstellung der Gitterträger<br />
sowie eine optimale Integration in Ihr<br />
Fertigungskonzept.<br />
Progress Maschinen & Automation AG<br />
Julius-Durst-Str. 100<br />
I-39042 Brixen<br />
Tel. +39 0472 979 100<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com
XXXXXXXXXX Stahlhandel XXXXX Bericht Bezeichnung A XXXXX |<br />
EDE überschreitet erstmalig 6-Mrd.€-Marke<br />
Einkaufsverband knackt „magische“ Grenze<br />
Die E/D/E-Gruppe hat 2017 eine symbolträchtige Grenze durchbrochen – und ein Handelsvolumen<br />
von 6,04 Mrd. € erzielt. Ursachen für das Plus von 8,8 % waren dem Einkaufsverband zufolge vor<br />
allem ein organisches Wachstum und ein Wachstum durch neue Mitglieder. Im Geschäftsbereich<br />
Stahl durchbrach das Handelsvolumen die Marke von 1 Mrd. €.<br />
Entscheidende Treiber der positiven Entwicklung<br />
sind – neben einem starken organischen Wachstum<br />
– die guten Ergebnisse im Stahlbereich sowie die<br />
Haustechnik und starke neue Mitglieder. Auch das<br />
Lagergeschäft entwickelte sich 2017 sehr gut, der<br />
Umsatz stieg um 11,6 % auf 292,9 Mio. €.<br />
Bereich Stahl überschreitet die Milliardengrenze<br />
Eine Schallmauer hat im vergangenen Jahr auch der<br />
Stahlbereich im EDE durchbrochen. Die ESH EURO<br />
STAHL-Handel erzielte ein Plus von 32,7 % auf 1 Mrd. €<br />
Handelsvolumen. Damit positioniere sich das EDE unter<br />
den Einkaufskooperationen als Marktführer im Bereich<br />
Stahl und als wichtiger Partner für den mittelständischen<br />
Stahlhandel.<br />
Die ESH profitierte 2017 von einer sehr guten Konjunkturlage<br />
insbesondere im Bausektor. Neue starke Mitglieder<br />
stützten die Entwicklung. Die Anfang 2018 verkündete<br />
strategische Partnerschaft mit dem am Markt<br />
erprobten steel.shop eröffne Händlern der ESH im digitalen<br />
Wettbewerb mit großen Stahlhändlern und -herstellern<br />
neue Wege.<br />
Der EDE-Geschäftsbereich Haustechnik wuchs beim<br />
Umsatz um 12,2 % auf knapp 1,4 Mrd. €. Die übrigen<br />
Warenbereiche aus den EDE-Geschäftsbereichen wie<br />
Werkzeuge, Baubeschläge, Arbeitsschutz etc. konnten<br />
ebenfalls positive Akzente setzen.<br />
Programm zur Stärkung des Tagesgeschäfts<br />
Das vergangene Jahr nutzte der EDE, um im Rahmen<br />
des Strategie- und Organisationsentwicklungsprozesses<br />
EVOLUTION ein umfassendes Feedback von den Mitgliedsunternehmen<br />
und überhaupt von EDE-Partnern<br />
einzuholen und auszuwerten.<br />
2018 sei nun das Jahr der Umsetzung. Ein Ergebnis<br />
aus der Befragung ist unter anderem ein Programm<br />
zur Stärkung der Leistungen im Tagesgeschäft, das<br />
zahlreiche Projekte in allen Unternehmensbereichen<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Foto: EDE<br />
„Mehr als 6 Mrd. € Handelsvolumen sind ein Erfolg,<br />
der die Leistungsfähigkeit unserer Mitglieder und<br />
Kooperationspartner spiegelt. Unsere Aufgabe ist es,<br />
sie dabei bestmöglich zu unterstützen. 2018 werden<br />
wir uns deshalb darauf konzentrieren, unsere<br />
Leistungen im Tagesgeschäft für unsere Mitglieder<br />
und Partner weiter zu stärken.“<br />
Dr. Andreas Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung der EDE-Gruppe<br />
umfasst – wobei die Bedürfnisse der Mitglieder besonders<br />
berücksichtigt werden.<br />
Fokus auf Weiterentwicklung<br />
Entwicklungsfelder für den EDE waren und sind auch<br />
künftig unter anderem die Logistik sowie der E-Commerce-Bereich.<br />
So wurde der Anteil der Endkundenbelieferung<br />
weiter gesteigert: Insgesamt 73 % der Bestellungen<br />
der EDE-Händler beim Zentrallager wurden<br />
direkt an die Endkunden aus Handwerk und Industrie<br />
ausgeliefert. Die Förderkapazitäten des EDE-Zentrallagers<br />
soll weiter ausgebaut werden. Die EDE-E-Commerce-<br />
und E-Business-Konzepte – und damit der Online-<br />
Marktplatz für Handwerksbedarf Toolineo – sollen weiter<br />
entwickelt werden.<br />
Parallel werden die elektronischen Anbindungssysteme,<br />
wie E-Procurement-Module, Multishop und das elektronische<br />
DatenCenter eDC, weiterentwickelt. Um Händler<br />
in Fragen ihrer Digitalstrategie zu unterstützen, wurde<br />
der Bereich „Digital Marketing“ geschaffen.<br />
Weichen stehen auf weiteres Wachstum<br />
Für 2018 plant die EDE-Gruppe mit einem Handelsvolumen<br />
von 6,3 Mrd. € – das entspricht einem Wachstum<br />
von 226 Mio. € oder knapp 4 %. Die Wachstumsdynamik<br />
aus dem vierten Quartal 2017 zeigte sich<br />
schon im Januar: Das Handelsvolumen wuchs um fast<br />
13 %. Alle Kernbereiche entwickelten sich bisher positiv,<br />
besonders der Stahlbereich übertraf mit fast 40 %<br />
plus die Planungen deutlich. 2<br />
Unser Anspruch und unsere Stärke ist es,<br />
schnell kundenspezifischen Anforderungen<br />
und Wünschen gerecht zu werden.<br />
Unsere Lagervorräte und die Flexibilität<br />
durch viele Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
vor Ort hebt uns dabei vom Wettbewerb ab.<br />
Jakob Adamczyk · Leitung Vertrieb<br />
GABO STAHL GmbH<br />
Streichhoffeld 1<br />
D-73457 Essingen<br />
Telefon: +49 7365 / 9238 0<br />
info@gabo-stahl.de<br />
GABO STAHL GmbH -<br />
Niederlassung Dortmund<br />
Weißenburger Straße 69<br />
D-44145 Dortmund<br />
Telefon: +49 231 / 545043 0<br />
info@gabo-stahl.de<br />
Potenziale<br />
entfalten.<br />
www.gabo-stahl.de<br />
Wir stellen aus:<br />
Halle 12 Stand A 06<br />
16–20 April 2018,<br />
Düsseldorf
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Spezialist für Großprojekte: das türkische<br />
Handelshaus Polar, 1992 gegründet von<br />
Mehmet Yasaroglu, beschafft Stahl für<br />
große Kontraktnehmer und unterstützt sie<br />
mit technischer Beratung.<br />
Spezialist für besondere Stabstahlgüten<br />
Langsamdreher schnell beschafft<br />
Das Geschäftsmodell ist einfach: MEBA Steel liefert Stabstahl in Güten und Abmessungen,<br />
die hier am Markt oft nur schwierig zu bekommen sind – und die der Stahlhandel wegen hoher<br />
Lagerreichweiten nur ungern selbst vorhält. Dank bester Kontakte zu türkischen Produzenten,<br />
Zuverlässigkeit und Flexibilität hat sich das Unternehmen von Gründer, Inhaber und Geschäftsführer<br />
Mehmet Yasaroglu zu einem kompetenten Partner des Stahlhandels entwickelt.<br />
Halle 4,<br />
Stand D10<br />
[ KONTAKT ]<br />
Meba Steel & Industrial<br />
Supplies Trade<br />
GmbH<br />
45356 Essen<br />
Tel. +49 201<br />
361493-0<br />
www.mebasteel.de<br />
Nicht viele sind die Strecke<br />
Düsseldorf-Istanbul und zurück so<br />
oft geflogen, wie Mehmet Yasaroglu.<br />
Etwa ein- bis zweimal monatlich<br />
pendelt der Unternehmer zwischen<br />
der türkischen und der Rheinmetropole.<br />
Yasaroglu ist ein echter Vollblut-<br />
Unternehmer. Anfang der 1990er-<br />
Jahre gründete der Kaufmann in der<br />
Türkei das Unternehmen Polar – ein<br />
Handels- und Beratungsunternehmen<br />
für Großprojekte der Baubranche,<br />
der industriellen Produktion<br />
sowie einer Reihe weiterer Branchen.<br />
Mit seinem Team aus rund 25<br />
hochqualifizierten Ingenieuren berät<br />
Polar große Kontraktnehmer in<br />
Sachen Stahl, übernimmt Beschaffung<br />
und Logistik. Jährlich setzt das<br />
Unternehmen rund 100.000 t Stahlprodukte<br />
ab – wobei der Fokus auf<br />
höherwertigen Produkten liegt.<br />
Doch vor allem hat sich das Polar-<br />
Team um Mehmet Yasaroglu mit<br />
technischer Projektberatung und<br />
-organisation einen Namen gemacht.<br />
„Es gibt quasi kein Großprojekt in<br />
der Türkei in den letzten Jahren, an<br />
dem Polar nicht beteiligt ist“, so der<br />
Unternehmer. Der Polar-Kundenkreis<br />
erstreckt sich dabei weit über<br />
die Türkei hinaus und umfasst den<br />
gesamten Nahen und Mittleren<br />
Osten, Mittel- und Osteuropa.<br />
Schritt nach Deutschland<br />
Kurz nach der Jahrtausendwende<br />
hat Yasaroglu seine Fühler auch<br />
nach Deutschland ausgestreckt –<br />
und in Düsseldorf das Handelshaus<br />
MEBA Steel & Industrial Supplies<br />
gegründet. Fokus des Unternehmens,<br />
dessen Name sich aus den<br />
Anfangsbuchstaben seiner beiden<br />
Kinder zusammensetzt – Tochter<br />
Merve und Sohn Baris – war<br />
zunächst der Export deutscher und<br />
europäischer Stähle in die Türkei<br />
sowie in den Nahen und Mittleren<br />
Osten.<br />
Der Export in die Türkei florierte,<br />
das Geschäft entwickelte sich erfolgreich.<br />
Nachdem sich MEBA Steel als<br />
Exportunternehmen etabliert hatte,<br />
war für Mehmet Yasaroglu die Zeit<br />
für den nächsten Schritt gekommen.<br />
Warum sollte, was sich in die eine<br />
Richtung als Erfolg erwiesen hat,<br />
nicht auch in die andere Richtung<br />
funktionieren?<br />
„Unser Fokus liegt klar auf dem Stahlhandel als<br />
Kunde. Wir richten uns nicht an die Endverbraucher.“<br />
Mehment Yasaroglu, Geschäftsführer MEBA Steel<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Stabstahl aus der Türkei<br />
Die nötigen Kontakte zu Stahlherstellern<br />
in der Türkei waren dank des<br />
„Mutterunternehmens“ Polar vorhanden<br />
– eine perfekte Ausgangsbasis<br />
für das Vorhaben, türkischen<br />
Stahl in Deutschland und Westeuropa<br />
zu verkaufen.<br />
Doch aller Anfang ist schwer. So<br />
waren die türkischen Stahlhersteller,<br />
für deren Produkte Yasaroglu<br />
einen Vertriebskanal nach Deutschland<br />
aufbauen wollte, zunächst<br />
zurückhaltend. Schließlich hatten<br />
sie selbst immer wieder versucht,<br />
im deutschen Markt Fuß zu fassen.<br />
Ohne Erfolg. Warum sollte nun<br />
MEBA Steel gelingen, was den Konzernen<br />
zuvor nicht gelungen war?<br />
Hinzu kam, dass 2010/2011 ein<br />
unsicheres konjunkturelles Umfeld<br />
herrschte. Nach der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise 2008/2009 war<br />
der Markt geschrumpft. Zwar entwickelte<br />
er sich verhältnismäßig<br />
schnell wieder positiv, doch man<br />
war vorsichtig.<br />
Ein anspruchsvoller Markt<br />
„Zu Beginn hat es uns außerdem<br />
viel Zeit gekostet, zu verstehen, wie<br />
der Markt hier im Einzelnen funktioniert.<br />
Deutschland ist ein<br />
anspruchsvoller Markt mit vielen<br />
traditionsreichen Unternehmen. Als<br />
Neuling hat man es da nicht leicht.<br />
Aber ich bin ein Kämpfer, ich gebe<br />
nicht auf. Und so hat sich nach und<br />
nach das Geschäft in die richtige<br />
Richtung entwickelt“, erzählt Yasaroglu.<br />
Das Risiko hat sich ausgezahlt.<br />
Beharrlichkeit und Flexibilität führten<br />
zum Erfolg. Heute hat sich MEBA<br />
Steel als Spezialist für besondere<br />
Stabstahlgüten einen Namen als<br />
zuverlässiger und flexibler Partner<br />
erwirtschaftet.<br />
Spezielle Güten und Abmessungen<br />
Basis für den Erfolg war und ist die<br />
einleuchtende Logik der Geschäftsidee<br />
von MEBA Steel: Stabstahl in<br />
Erfolg im anspruchsvollen deutschen Markt: MEBA Steel-Gründer und<br />
Geschäftsführer Mehmet Yasaroglu.<br />
Lagerhaltung in Essen: Seit 2010 beliefert MEBA Steel Kunden mit speziellen<br />
Stabstahlgüten und -abmessungen aus der eigenen Lagerhaltung.<br />
„Ich bin ein Kämpfer, ich<br />
gebe nicht auf. Nach und<br />
nach hat sich das Geschäft<br />
in die richtige Richtung<br />
entwickelt.“<br />
besonderen Güten und Abmessungen<br />
zu importieren, die am deutschen<br />
Markt und von hiesigen Herstellern<br />
nicht immer verfügbar sind.<br />
Ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen<br />
Import ist, dass die Qualität<br />
des türkischen Stabstahls stimmt.<br />
Sie stimmt für die von Yasaroglu in<br />
den Blick genommenen Stabstähle.<br />
„Die Qualität unserer Produkte entspricht<br />
den Ansprüchen, die auf dem<br />
deutschen Markt gestellt werden,<br />
vollauf“, sagt der Geschäftsführer.<br />
Dazu kommt, dass einige Werke<br />
in der Türkei ein für den deutschen<br />
Markt interessantes Güten- und<br />
Abmessungsspektrum an Stabstählen<br />
herstellen. Insbesondere die<br />
„Slow mover“ werden von deutschen<br />
und europäischen Herstellern nicht<br />
durchgehend angeboten – eine<br />
Nische, die MEBA Steel erfolgreich<br />
besetzt hat. Das Handelsunternehmen<br />
setzt auf die Produkte, die der<br />
Stahlhandel hierzulande aufgrund<br />
der damit einhergehenden Kapitalbindung<br />
meist aus dem Programm<br />
genommen hat.<br />
3<br />
Fotos: MEBA Steel, BDS/mh<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
15
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
„An erster Stelle steht nicht die Zahl unter<br />
dem Strich, sondern die Qualität und<br />
Quantität der Kundenbeziehungen.“<br />
3 Eigener Lagerstandort in<br />
Deutschland<br />
Neben Zwischenlagerflächen im<br />
Hafen von Antwerpen hat sich Yasaroglu<br />
2010 für den Aufbau einer<br />
eigenen Lagerhaltung in Deutschland<br />
entschieden. „Nur mit eigenem<br />
Lager hier vor Ort können wir Kunden<br />
zuverlässig und kurzfristig mit<br />
unseren Produkten versorgen –<br />
dann, wenn sie das Material benötigen“,<br />
sagt der Geschäftsführer.<br />
Ein geeigneter Standort mit<br />
6.000 m 2 Lagerfläche, Krananlage<br />
sowie einem kleinen angeflanschten<br />
Verwaltungstrakt wurde in<br />
Essen gefunden. Verkehrstechnisch<br />
günstig gelegen, können Kundenwünsche<br />
nun schnell bedient werden.<br />
Zielgruppe ist<br />
der Stahlgroßhandel<br />
Neben der zuverlässigen Beschaffung<br />
und termingerechten Bereitstellung<br />
kümmert sich MEBA Steel<br />
auch um die Logistik – die bei Lieferungen<br />
aus der Türkei durchaus<br />
besonders ist. Denn anders als bei<br />
hiesigen Lieferungen werden Stahlprodukte<br />
aus der Türkei in der Regel<br />
im Container transportiert – eine<br />
Lieferart, die Stahlhandelsunternehmen<br />
aufgrund des damit verbundenen<br />
großen Aufwands beim Entladen<br />
meist nicht akzeptieren.<br />
„Mit unseren attraktiven Angeboten<br />
und Dienstleistungen hat uns<br />
der Markt heute akzeptiert. Wir liefern<br />
zuverlässig und pünktlich, die<br />
Qualität stimmt, wir sind ein flexibler<br />
Partner“, sagt Yasaroglu.<br />
Viel Wert legt er dabei auf gute<br />
Kundenbeziehungen und Flexibilität.<br />
„Für mich stehen Kunden im<br />
Mittelpunkt. An erster Stelle steht<br />
nicht die Zahl unter dem Strich, sondern<br />
die Qualität und Quantität der<br />
Kundenbeziehungen. Wir finden für<br />
jeden die richtige Lösung, jedes<br />
Anliegen wird individuell behandelt“,<br />
so der Unternehmer. „Unser<br />
Fokus liegt klar auf dem Stahlhandel<br />
als Kunde. Wir richten uns nicht<br />
an die Endverbraucher“, betont Mehmet<br />
Yasaroglu. 2<br />
Foto: Wuppermann AG<br />
„We steel the web“ – unter diesem Motto präsentiert Wuppermann<br />
auf der diesjährigen Tube in Düsseldorf seine neue Online-Plattform<br />
im Stahlhandel für das produzierende Gewerbe (16.-20.4.,<br />
Halle 3, Stand B30). Die Stahl-Plattform ist seit Februar 2018 live<br />
geschaltet und bietet derzeit eine reine Anfragefunktion für<br />
Rohrprodukte an, die bei der Wuppermann Polska sp. z o.o. im<br />
polnischen Małomice gefertigt werden.<br />
„We steel the Web“<br />
– die neue Online-<br />
Plattform im Stahlhandel<br />
von Wuppermann<br />
Wuppermann stellt „Tubes Online“ auf der Tube 2018 vor<br />
Neue Web-Plattform für Stahlrohre<br />
Neben umfangreichen Informationen<br />
zum polnischen Standort,<br />
zur Wuppermann-Gruppe sowie ausführliche<br />
Beschreibungen zu den<br />
angebotenen Rohren und Profilen<br />
ist der Produktkonfigurator das Herzstück<br />
von ‚Tubes Online‘: Dort können<br />
Kunden zwischen Rohren und<br />
Profilen aus schwarzem, gebeiztem<br />
oder verzinktem Stahl auswählen.<br />
Als nächstes entscheidet der Interessent<br />
über die gewünschte Rohrund<br />
Profilform: Rund-, Quadrat-,<br />
Rechteck- und Ovalrohre sowie Sondergeometrien<br />
sind im Angebot. Im<br />
dritten Schritt wählt der Kunde die<br />
Produkte gemäß seinen Spezifika-<br />
tionen wie Durchmesser, Wanddicke,<br />
Werkstoff, EU-Norm, Länge<br />
sowie Menge aus und fügt sie<br />
anschließend dem Warenkorb hinzu,<br />
um so eine Anfrage zu generieren.<br />
„Die wachsende Digitalisierung<br />
macht auch vor der Stahlindustrie<br />
nicht halt. Daher wollen wir mit<br />
‚Tubes Online‘ bei Wuppermann die<br />
Effizienz der Anfrageprozesse deutlich<br />
steigern. Unser Ziel ist es, durchgängige,<br />
digitale Informationsflüsse<br />
ohne Medienbrüche zwischen Wuppermann<br />
und den Kunden zu entwickeln<br />
und zu etablieren, um so alle<br />
Prozessabläufe schneller, einfacher<br />
und effizienter zu gestalten“, sagt Dr.<br />
Arndt Laßmann, Vorstand und CFO<br />
der Wuppermann AG. „Die Plattform<br />
ist so konzipiert, dass sich bei entsprechendem<br />
Erfolg neben dem polnischen<br />
Werk weitere Wuppermann-<br />
Standorte und Funktionen flexibel<br />
hinzufügen lassen.“<br />
Auf der Tube 2018 in Düsseldorf<br />
präsentiert Wuppermann auch sein<br />
gesamtes Spektrum an Rohren und<br />
Rohrkomponenten aus schwarzem,<br />
gebeiztem und verzinktem Stahl. 2<br />
[ Info ]<br />
Die Plattform ist unter dem Link<br />
https://tubes-online.com erreichbar.<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Onescrap – die<br />
Handelsplattform für<br />
Sekundärstoffe,<br />
verspricht Recycling-<br />
Unternehmen viele<br />
Vorteile. Durch das<br />
Online-Bieterverfahren<br />
soll eine marktkonforme<br />
und preistransparente<br />
Vermarktung<br />
gewährleistet werden.<br />
Bild: Onescrap GmbH<br />
E-Commerce-Plattform erweitert Sortiment<br />
Metalxchange heißt nun Onescrap<br />
Im Juni 2017 nahm die Handelsplattform Metalxchange ihren Betrieb auf, um Abfallerzeugern die<br />
Vermarktung Ihrer Altmetalle und Schrotte zu vereinfachen. Die starke Nachfrage der Erzeugerseite,<br />
auch weitere Recyclingmaterialien vermarkten zu können, veranlasste das Unternehmen nun dazu,<br />
das Materialsortiment zu erweitern. Außerdem können Einkäufer von Recyclern und Verwertern ihre<br />
Gesuche nun ebenfalls über das Online-Bieterverfahren platzieren. Dem größeren Materialangebot<br />
trägt die Änderung des Namens Rechnung: Aus Metalxchange wurde Onescrap.<br />
Zwar hatte Geschäftsführer Daniel Jürgenschellert<br />
die Erweiterung des Sortiments bereits in die langfristige<br />
Planung einbezogen. Das positive Kundenfeedback<br />
und die große Nachfrage, neben Altmetall und<br />
Schrott auch andere Materialien vermarkten zu können,<br />
zieht jedoch schon jetzt die Erweiterung des Angebots<br />
der E-Commerce-Plattform nach sich. Nun können<br />
auch Altpapier, Altkunststoff, Altholz, Altglas sowie<br />
andere nicht gefährliche Abfälle gehandelt werden.<br />
Außerdem ist es möglich, dass Einkäufer auf der One -<br />
scrap-Plattform selbst aktiv ihr Gesuch einstellen und<br />
Verkäufer ihr Angebot anbieten. So sollen sich Anbieter<br />
und Käufer online noch schneller und effizienter<br />
miteinander vernetzen können.<br />
Neuer Name – gleiches System<br />
Auch nach der Erweiterung des Materialsortiments<br />
und der Umbenennung in Onescrap bleibt das Grundprinzip,<br />
mit dem das Unternehmen als Metalxchange<br />
im Sommer 2017 startete, bestehen. Für die Nutzer<br />
ergeben sich dem Unternehmen zufolge keinerlei Veränderungen.<br />
Basierend auf weltweit gängigen Sorten für Sekundärrohstoffe,<br />
bietet Onescrap eine börsenähnliche Vermarktung<br />
von anfallenden Recyclingprodukten. Am<br />
Recyclingkreislauf beteiligte Unternehmen können<br />
gezielt Sekundärrohstoffe erwerben und vermarkten.<br />
Standardisierte Ausschreibungsunterlagen sollen den<br />
effizienten Ein- und Verkauf von Alt- und Abfallstoffen<br />
ermöglichen.<br />
Onescrap bündelt alle für Käufer und Verkäufer<br />
handelsrelevanten Informationen in einem Medium<br />
(Liefer- und Zahlungsbedingungen, Lieferzyklen und<br />
Transporteinheiten sowie Bilder und Materialanalysen).<br />
Die Handelsplattform will so den effektiven Austausch<br />
und eine zeitgemäße effiziente Marktkommunikation<br />
vorantreiben.<br />
Die E-Commerce-Plattform ONESCRAP (vormals<br />
METALXCHANGE) ist seit Juni 2017 in Betrieb. Geführt<br />
wird das Unternehmen von Daniel Jürgenschellert. Der<br />
Diplom-Kaufmann besitzt jahrelange Erfahrung auf<br />
Verkäufer- und Käuferseite aus der Beratung von Automobilzulieferern,<br />
Stahlhändlern und Maschinenbauunternehmen.<br />
Zuletzt war er als Mitglied der Geschäftsleitung<br />
für das deutsch/polnische Regionalgeschäft<br />
der SCHOLZ-Gruppe verantwortlich, bevor er sich dazu<br />
entschied, mit Onescrap einen B2B-Handelsplatz im<br />
Internet zu schaffen. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
17
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG in Ellwangen gehört zu den größten mittelständischen Stahlhandlungen in Deutschland.<br />
Das Kerngeschäft liegt im Großhandel von Stahl wie Walzstahl, Qualitätsstahl, Edelstahl-/NE-Metalle und Bewehrungsstahl sowie<br />
stahlverwandten Produkten im Bereich Draht, Eisenwaren und Gitterroste, Tiefbauprodukten und Bewehrungstechnik.<br />
Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />
Ausbau des Maschinenparks optimiert Produktion<br />
Die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG investiert in weitere Maschinen für die Bearbeitung von Bewehrungsstahl.<br />
Zukünftig ergänzen ein Hochleistungsdoppelbiegeautomat MSR 20/6 MULTIROTOR sowie ein Fixlängenautomat<br />
TWIN MSR 16/9 MULTIROTOR der progress Maschinen + Automation AG, einem Unternehmen der PROGRESS GROUP,<br />
die hochmoderne Betonstahlbiegerei.<br />
Kerngeschäft des in Baden-<br />
Würtemberg ansässigen Stahlhandelunternehmens,<br />
das als eines der<br />
größten im mittelständischen<br />
Bereich in Deutschland gilt, ist der<br />
Eberhard Frick, Geschäftsführer,<br />
Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />
Großhandel von Walzstahl, Qualitätsstahl,<br />
Edelstahl-/NE-Metallen<br />
und Bewehrungsstahl sowie stahlverwandten<br />
Produkten im Bereich<br />
Draht, Eisenwaren und Gitterroste,<br />
Tiefbau und Bewehrungstechnik. In<br />
diesem Segment ist das Portfolio in<br />
Breite und Tiefe speziell auf die<br />
Anforderungen von Fertigteilwerken,<br />
der Bauindustrie und des Bauhandwerks<br />
zugeschnitten.<br />
Die Bearbeitung, das Schneiden<br />
und Biegen von Betonstahl und Baustahlmatten<br />
mit Schwerpunkt der<br />
Ringmaterialbearbeitung erfolgt auf<br />
modernsten automatischen Anlagen.<br />
Das Portfolio umfasst Betonstahl<br />
in Stäben, Betonstahlringe,<br />
Lagermatten, Unterstützungskörbe,<br />
Halbfertigkörbe, Bewehrungsdraht<br />
in Ringen und Stäben, Gitterträger<br />
und Schubträger.<br />
Kosteneffiziente Produktion und<br />
optimierter Produktionsfluss<br />
Die Richtschneide-Biegemaschinen<br />
des Typs MSR und Twin MSR der progress<br />
Maschinen + Automation tragen<br />
hier zu einer kosteneffizienten Produktion<br />
bei. Die Maschinen arbeiten<br />
vom Coil und optimieren so den Produktionsfluss.<br />
Die Kopplung mit einer<br />
Doppelbiegevorrichtung mit automatischem<br />
Biegematrizenwechsel verwandelt<br />
die Anlagen in ein multifunktionelles,<br />
leistungsstarkes Coilbearbeitungszentrum<br />
zur Produktion von<br />
Stabmaterial und Bügeln.<br />
Hauptmerkmale des Hochleistungsfixlängenautomats<br />
TWIN MSR<br />
16/9 MULTIROTOR zum Richten und<br />
Ablängen von Betonstahl ab Ring sind<br />
die Paralellproduktion zweier gleicher<br />
Drahtdurchmesser, die innovative,<br />
vorschubsynchrone progress-<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Richtschneide-Biegemaschinen des Typs MSR und Twin MSR der progress Maschinen +<br />
Automation tragen zu einer kosteneffizienten Produktion bei. Die Maschinen arbeiten<br />
vom Coil und optimieren so den Produktionsfluss.<br />
Rotorrichttechnik sowie das Fehlen<br />
von hydraulischen Antrieben und<br />
hydraulischen Komponenten.<br />
Als Antriebstechnik kommen ausschließlich<br />
Elektroantriebe zum Einsatz.<br />
Vorteile im Vergleich zu hydraulischen<br />
Anlagen ergeben sich Progress<br />
zufolge aus dem sehr niedrigen<br />
Leistungs- und Energiebedarf und der<br />
hohen Wartungsfreundlichkeit bei<br />
sehr hoher Produktionsleistung.<br />
Die Maschine verarbeitet einen Drahtstärkebereich<br />
von 8 bis 16 mm. Der<br />
Drahtdurchmesserwechsel erfolgt<br />
vollautomatisch innerhalb weniger<br />
Sekunden durch das Verfahren des<br />
Rotortisches. Alle Drähte bleiben in<br />
der Maschine eingespannt und sind<br />
„just in time“ abrufbar. Dadurch kann<br />
unabhängig von Drahtdurchmesser<br />
oder Losgrößen sehr flexibl und<br />
nahezu ohne Stillstände durch Rüstzeiten<br />
produziert werden. Der Hochleistungsdoppelbiegeautomat<br />
MSR<br />
20/6 MULTIROTOR zum Richten,<br />
Ablängen und Biegen von Betonstahl<br />
arbeitet ebenso ohne hydraulische<br />
Antriebstechnik. Selbst die Biegeköpfe<br />
arbeiten elektromechanisch<br />
bzw. pneumatisch. Diese Maschine<br />
verarbeitet einen Drahtstärkebereich<br />
von 8 bis 20 mm.<br />
Gut gerüstet für Anforderungen<br />
aus dem Bauwesen<br />
Mit der Investition in die beiden<br />
neuen Maschinen fokussiert Kicherer<br />
auf die Anforderungen bei Anfragen<br />
aus dem Bauwesen. „Beide Anlagen<br />
sind für die Auftragsstruktur,<br />
die wir zu bearbeiten haben, hervorragend<br />
geeignet. Wir bewältigen<br />
die Problematik des kurzen Planvorlaufes<br />
sowie der immer kürzer<br />
werdenden Lieferzeiten in erstklassiger<br />
Weise“, erklärt Eberhard Frick,<br />
Geschäftsführer der Friedrich Kicherer<br />
GmbH & Co. KG.<br />
„Mit Maschinen der progress<br />
Maschinen + Automation AG haben<br />
wir bereits langjährige, gute Erfahrungen<br />
gemacht. So lag die Investition<br />
in weitere Maschinen nahe. Für<br />
unsere Kunden, die Bauunternehmer<br />
und die Bauindustrie, ist zeitsparende,<br />
kostengünstige und<br />
äußerst präzise Produktion der Stahlbewehrung<br />
ausschlaggebend. So<br />
überzeugen wir mit der Qualität<br />
unserer Produkte.“ 2<br />
[ KONTAKT ]<br />
Friedrich Kicherer<br />
GmbH & Co. KG<br />
73479 Ellwangen<br />
Tel. +49 7961 885 0<br />
www.kicherer.de<br />
Progress Maschinen<br />
& Automation AG<br />
39042 Brixen/Italy<br />
Tel. +39 0472 979-100<br />
www.progress-m.com<br />
Progress Group<br />
GmbH<br />
60549 Frankfurt am<br />
Main/Germany<br />
Tel. +49 6977 044044<br />
www.progressgroup.info<br />
NEU<br />
SAZ Z Anfrageassistent<br />
ent<br />
Assistent<br />
zur Coileinteilung!<br />
Leistung in Lohnbearbeitung<br />
und Logistik:<br />
www.saz-stahl.de<br />
Lohnservice<br />
Längsteilen<br />
Querteilen<br />
Walzen<br />
Logistik<br />
Materialprüfung<br />
Anfrageassistent
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Herbert Nauschnig<br />
(li.), Technischer<br />
Leiter, EHG<br />
Stahlzentrum,<br />
Dr. Markus Lutz,<br />
Geschäftsführer<br />
EHG Stahlzentrum<br />
Das MEBAsteel-Gesamtanlagenkonzept<br />
Kluge Technik, hohe Produktivität<br />
Die Doppelgehrungsbandsägen MEBAsteel sind auf die Anforderungen im Stahlbau ausgerichtet.<br />
Ausgestattet mit Materiallogistik und eingebunden in vernetzte Kommunikation schaffen<br />
sie Produktivität und Prozesssicherheit bei hoher Qualität, verspricht der Hersteller. Auch das<br />
österreichische EHG Stahlzentrum hat sich für ein Gesamtanlagenkonzept von MEBA entschieden.<br />
„Im Rahmen einer Ersatzinvestition<br />
haben wir eine Sägeanlage<br />
für den Bereich Kommerzstahl<br />
gesucht – das sind hauptsächlich<br />
Träger, Hohlprofile und Rohre. Unser<br />
Ziel sind perfekte Sägeschnitte und<br />
die reibungslose Anarbeitung für<br />
unsere Kunden. Hierfür benötigten<br />
wir ein Sägekonzept mit hoher Produktivität<br />
und Flexibilität, das gleichzeitig<br />
unsere digitale Auftragsabwicklung<br />
unterstützt“, erläutert Dr.<br />
Markus Lutz, Geschäftsführer EHG<br />
Stahlzentrum GmbH & Co OG. Die<br />
Lösung hieß: MEBAsteel 1100 DGA-<br />
3300 mit NC-Server und einem maßgeschneiderten<br />
Konzept für die Zuund<br />
Abfuhr des Materials.<br />
Das EHG Stahlzentrum mit<br />
Hauptsitz in Dornbirn, Österreich,<br />
bietet seinen Kunden eigenen Angaben<br />
zufolge eines der bestsortierten<br />
Lager Mitteleuropas: 10.000 Artikel<br />
in 100 verschiedenen Qualitäten an<br />
Edelstahl, Qualitätsstahl, Blankstahl,<br />
Rohren sowie Trägern. Für viele sei-<br />
ner Kunden agiert der Vollanbieter<br />
für Stahl und Metall als „Single<br />
Source Partner“. Viele Kunden überlassen<br />
die Materialwirtschaft im<br />
Bereich Stahl und Metall komplett<br />
dem Spezialisten EHG.<br />
Die EHG übernimmt die Lagerhaltung,<br />
das Kommissionieren, Etikettieren<br />
sowie das Anarbeiten der<br />
vielen verschiedenen Stähle genauso<br />
wie die termingerechte Lieferlogistik,<br />
in vielen Fällen „just in time“.<br />
Und genau hier liegt auch die Alleinstellung<br />
der EHG auf dem Markt.<br />
Ein solch breites Sortiment mit<br />
Lagerhaltung bedarf spezifischer,<br />
auch personeller, Strukturen und<br />
einer jahrzehntelangen stetigen Entwicklung.<br />
Kapazitäten optimal genutzt<br />
Herzstück des MEBA-Konzepts für<br />
EHG ist der Doppelgehrungsautomat<br />
MEBAsteel 1100 DGA-3300. Um<br />
die Kapazität des Hallenkrans zum<br />
Be- und Entladen optimal auszunutzen,<br />
wurde sie genau zwischen zwei<br />
Hallenschiffen eingepasst.<br />
Mit einer Gesamtlänge von 38m<br />
gewährleistet die MEBAsteel-Anlage<br />
das Trennen von Werkslängen bis<br />
zu 18 m. Durch die angetriebenen<br />
Rollenbahnen sowie eine Parallelrollenbahn,<br />
die neben der Säge über<br />
die komplette Länge läuft, weist das<br />
Gesamtkonzept eine hohe Produktivität<br />
auf.<br />
Eine vereinfachte und sichere<br />
Abschnittentsorgung, auch von kurzen<br />
Teilen, bringt die automatische<br />
Überbrückungsrollenbahn mit sich.<br />
Sie verstellt sich entsprechend je<br />
nach Gehrung, um die Lücke zwischen<br />
Maschine und Abfuhrrollenbahn<br />
gut zu schließen.<br />
Digitale Anbindung<br />
erhöht Prozesssicherheit<br />
Essentieller Bestandteil des Gesamtsystems<br />
der EHG ist die digitale<br />
Anbindung an ihre Kunden. Über<br />
das Outsourcing-System „EHG com-<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Bilder: MEBA<br />
plete“ erfolgt eine automatisierte<br />
Auftragsabwicklung via E-Commerce-Anbindung.<br />
Kundenaufträge<br />
kommen digital bei EHG an und müssen<br />
wiederum digital und automatisch<br />
an die jeweiligen verarbeitenden<br />
Systeme weitergeleitet werden.<br />
Damit das Gesamtsystem funktioniert,<br />
müssen auch die Sägelösungen<br />
die automatisierte Durchgängigkeit<br />
des Prozesses unterstützen.<br />
Ein weiterer Grund, warum bei<br />
der EHG die Wahl auf MEBA gefallen<br />
ist.<br />
Dank der webfähigen, vernetzten<br />
Panelsteuerung der MEBAsteel<br />
1100 DGA-3300 konnte der Doppelgehrungsautomat<br />
in die vorhandene<br />
Daten-Infrastruktur und bestehende<br />
Lagersysteme vor Ort eingebunden<br />
werden. Sie bietet Optionen wie die<br />
Erstellung von Sägeprogrammen in<br />
der Arbeitsvorbereitung, den Import<br />
von Sägeprogrammen aus CAD mit<br />
DSTV-Schnittstelle und Datenexport<br />
oder den Teleservice zur Fernwartung.<br />
Der MEBA NC-Server liefert die<br />
nötige Software zum Handling von<br />
Sägeteilen. Die Datenvorbereitung<br />
sowie das Erstellen der Sägeprogramme<br />
erfolgt am PC beziehungsweise<br />
an mehreren PCs im Büro, so<br />
dass sich der Werker auf das Sägen<br />
selbst konzentrieren kann.<br />
Kluge Technik für<br />
mehr Wirtschaftlichkeit<br />
Beim Doppelgehrungsautomat<br />
MEBAsteel 1100 DGA-3300 können<br />
Mit einer Gesamtlänge von 38 m ermöglicht<br />
die MEBAsteel-Anlage das Trennen von<br />
Werkslängen bis zu 18m. Durch die Rollenbahnen<br />
sowie eine Parallelrollenbahn steht<br />
das Konzept für eine hohe Produktivität.<br />
über das 90°-Sägen hinaus beidseitige<br />
Gehrungen einfach und wirtschaftlich<br />
durch Schwenken des<br />
Sägerahmens und der Materialauflage<br />
eingestellt werden.<br />
Für den Stahlhändler EHG, der<br />
über das modernste Schneide- und<br />
Sägezentrum Europas verfügt, war<br />
diese Gehrungstechnik ein weiteres<br />
entscheidendes Kaufkriterium.<br />
„Dank der beidseitigen Gehrung der<br />
MEBAsteel für verschiedenste Längen-<br />
und Winkelkombinationen können<br />
alle Produkte in unserem Portfolio<br />
auf der Maschine bearbeitet<br />
werden, die auf Gehrung geschnitten<br />
werden müssen“, so Geschäftsführer<br />
Dr. Markus Lutz.<br />
Als eigenen Angaben zufolge erster<br />
Hersteller der Branche hat MEBA<br />
nahezu alle Modelle seiner Produktpalette<br />
über alle Baugrößen hinweg<br />
so konstruiert, dass sowohl der Sägevorschub<br />
als auch der Materialeinschub<br />
über elektrische Servoachsen<br />
Herzstück des MEBA-Konzepts für EHG: der Doppelgehrungsautomat MEBAsteel 1100<br />
DGA-3300.<br />
erfolgen. Spielfreie Kugelrollspindeln<br />
bewegen die Sägeeinheit und<br />
den Materialeinschub schnell, präzise<br />
und konstant auf und ab, beziehungsweise<br />
vor und zurück. Der<br />
gesamte Vorgang erfolgt nahezu<br />
geräuschlos. Aufgrund der elektrischen<br />
Systeme wird während des<br />
gesamten Sägevorgangs das Hydrauliksystem<br />
nur zur Aufrechterhaltung<br />
von Materialspannung und<br />
Sägebandspannung benötigt. Somit<br />
ist lediglich Öldruck, jedoch kein<br />
Ölstrom notwendig. Der Öldruck<br />
wird von einem Hydraulik-Membranspeicher<br />
gespeichert. Einmal<br />
aufgepumpt, hält er den statischen<br />
Öldruck ohne Zuschalten einer<br />
Pumpe aufrecht. Die Hydraulikpumpe<br />
ist während des Sägevorgangs<br />
komplett ausgeschaltet und<br />
verbraucht keine Energie, erwärmt<br />
kein Öl und es findet auch keine<br />
Ölalterung statt.<br />
Persönlicher Service<br />
in jeder Projektphase<br />
Das schwäbische Familienunternehmen<br />
MEBA sieht sich in jeder<br />
Projektphase als Partner seiner<br />
Kunde und legt großen Wert auf<br />
eine unkomplizierte, persönliche<br />
Betreuung. Genau diesen Aspekt<br />
lobt Dr. Markus Lutz: „Von der Beratung<br />
zur Anlage, der perfekt auf<br />
unsere Anforderungen ausgerichteten<br />
Planung und Konstruktion des<br />
Gesamtkonzepts unserer Anlage,<br />
über die Inbetriebnahme bis hin<br />
zum After-Sales-Service haben wir<br />
sehr positive Erfahrungen gemacht.<br />
Nicht zuletzt stimmen Qualität und<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis bei<br />
MEBA.“ 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
21
Messen<br />
und Märkte<br />
Tube & wire<br />
Metallmessengipfel<br />
Tube und wire gehen an den Start<br />
Kurz vor Beginn des rohr- bzw. drahtbezogenen Metallmessengipfels aus Tube und wire<br />
sind die Ausstellungshallen so gut gebucht wie noch nie in der über 30-jährigen Geschichte<br />
der beiden Events in Düsseldorf. Diesmal dauert die Leistunsgschau vom 16.-20.4.18.<br />
Quellen, 2: Messe Düsseldorf<br />
Mit diesen beiden<br />
Messelogos wird für<br />
die Tube …<br />
… und für die wire in<br />
Düsseldorf geworben.<br />
Nie zuvor wurden für Tube<br />
und wire so viele Quadratmeter vermietet<br />
wie in diesem Jahr. Beide<br />
Messen zusammen belegen rund<br />
120.000 m 2 netto; das sind rund<br />
10.000 m 2 netto mehr als das Endergebnis<br />
beider Messen von 2016 –<br />
und das war bereits hervorragend.<br />
An fünf Messetagen werden<br />
innovative Technologien, neue<br />
Maschinen und Anlagen sowie Produkte<br />
und Dienstleistungen aus der<br />
Draht-, Kabel- und Rohrindustrie<br />
präsentiert.<br />
Rohre<br />
Die Tube 2018 präsentiert sich mit<br />
rund 1.000 Unternehmen aus mehr<br />
als 50 Ländern in den Messehallen<br />
3 bis 7.0/7a und den Hallen 16, 17<br />
sowie in Teilen der temporären Halle<br />
18. Maschinen und Anlagen zur Rohrherstellung,<br />
Rohrbearbeitung und<br />
Rohrverarbeitung sowie Rohmaterialien,<br />
Rohre und Zubehör, Gebrauchtmaschinen,<br />
Werkzeuge zur Verfahrenstechnik,<br />
Hilfsmittel, Mess-,<br />
Steuer-, Regel- und Prüftechnik gehören<br />
zum umfangreichen Angebot.<br />
Pipelines und der Bereich der<br />
OCTG-Technologie, Profile und<br />
Maschinen sowie Plastic Tubes<br />
ergänzen das Angebot.<br />
Rohrzubehör befindet sich in den<br />
Hallen 16 und 17, der Handel mit<br />
Rohren und die Rohrherstellung sind<br />
in den Messehallen 3 und 4, 7 und<br />
16 zu finden, die Rohrumformtechnik<br />
schließt sich in der Halle 5 an.<br />
Maschinen und Anlagen sowie Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
werden in<br />
den Hallen 6 und 7a präsentiert. Profile<br />
und Plastic Tubes befinden sich<br />
in den Hallen 3 bis 7.0, 7a sowie 16<br />
und 17.<br />
Anhaltend starke Nachfragen<br />
aus China sorgen dafür, dass erneut<br />
ein China-Pavillon eingerichtet wird.<br />
Unter dem Dach des Slogans „meet<br />
China’s expertise“ präsentieren sich<br />
chinesische Unternehmen aus den<br />
Bereichen der Draht-, Kabel- und<br />
Rohrindustrie gemeinsam in der<br />
Halle 16.<br />
Drähte<br />
Zur wire 2018 haben sich aktuell<br />
ca. 1.200 Aussteller aus etwa 50 Ländern<br />
angemeldet. Belegt sind über<br />
65.000 m 2 Ausstellungsfläche.<br />
Die wire 2018 findet in den Messehallen<br />
9 bis 16 und Teilen der temporären<br />
Halle 18 statt: Gezeigt werden<br />
Maschinen und Anlagen zur<br />
Drahtherstellung und Verarbeitung,<br />
Werkzeuge und Hilfsmaterialien zur<br />
Verfahrenstechnik sowie Werkstoffe,<br />
Spezialdrähte und Kabel. Außerdem<br />
präsentieren sich Innovationen aus<br />
den Bereichen Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik, Prüftechnik und Spezialgebiete.<br />
Der Fokus liegt 2018 noch stärker<br />
als bisher auf den Möglichkeiten<br />
der Gasfasertechnologien. Glasfaser<br />
sind leistungsstärker, schneller und<br />
oft zuverlässiger als herkömmliche<br />
Materialien. Damit reagiert die Messe<br />
Düsseldorf auf den zunehmenden Einsatz<br />
von Glasfasertechnologien in der<br />
Energiewirtschaft, den Bau- und Kommunikationsbranchen.<br />
Die Bereiche Draht- und Kabelmaschinen,<br />
Draht- und Kabelproduktion,<br />
der Handel sowie Glasfasertechnologien<br />
präsentieren sich<br />
in den Hallen 9 bis 14 und 16, die<br />
Verbindungs- und Befestigungstechnologien<br />
(Fastener Technology)<br />
schließen sich in der Halle 15 an. Gitterschweißmaschinen<br />
(Mesh Welding)<br />
und Federfertigungstechnik<br />
(Spring Making) sind in der Halle 13<br />
zu finden. 2<br />
[ Info ]<br />
Aktuelle Informationen zu beiden Messen<br />
gibt es in den Internetportalen unter:<br />
www.wire.de und www.Tube.de<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
®<br />
Vorträge und Networking<br />
Branchentreff zum Auftakt<br />
Auch in diesem Jahr nutzt die Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH die Messen Tube und wire (16.-20.4.18)<br />
dazu, um zum inzwischen 10. stahlmarkt-Branchentreff einzuladen:<br />
für den 16.4.18 zwischen 17:30 Uhr und 21:00 Uhr<br />
in den Raum 26/28 im CCD Süd der Messe Düsseldorf. Auf<br />
dem Programm stehen Vorträge, und es gibt die Möglichkeit<br />
zum Networking.<br />
16.-20.04.2018<br />
Gemeinschaftsstand<br />
BDS<br />
Halle 7/C25<br />
Impulsvorträge von erfahrenen Branchenkennern befassen<br />
sich dann mit den Märkten von Stahlrohren, Stabstahl<br />
und Walzdraht, außerdem mit der Digitalisierung im<br />
Stahlhandel. Was bedeutet das für das Tagesgeschäft der<br />
Stahlhändler? Mit welchen Entwicklungen ist dies verbunden:<br />
auf den Märkten, in den verschiedenen elektronischen<br />
Kommunikationsformen (New Media) und im „Einkauf<br />
4.0“?<br />
Nach den Vorträgen, die ab 18:00 Uhr Dr. Dirk Bissel<br />
(Vorsitzender der Vallourec Deutschland GmbH und Vorsitzender<br />
des Vorstands der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
e.V.) zum Thema „Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt“<br />
eröffnet und u.a. Tobias Fister (Dr. Fister GmbH)<br />
mit Antworten auf die Frage fortsetzt, wie die Digitalisierung<br />
im Stahlhandel die tägliche Arbeit verändert, gibt es<br />
dann die Möglichkeit, sich in entspannter Runde bei Buffet<br />
und Getränken auszutauschen und Networking zu<br />
betreiben.<br />
DIE<br />
PAKET-<br />
LÖSUNG<br />
günstig und praktisch<br />
Langprodukte<br />
einfach zusammen<br />
bestellen:<br />
EDELSTAHL<br />
ALUMINIUM<br />
BUNTMETALLE<br />
STAHLROHRE<br />
[ Info ]<br />
Alle Details und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter:<br />
https://www.stahleisen.de/stahlmarkt/branchentreff/<br />
Voß 11<br />
Werkzeuge für Muttern<br />
Als Spezialist für die Innengewindebearbeitung präsentiert<br />
die BASS GmbH & Co. KG auf der diesjährigen wire<br />
in Halle 15 Stand G15 innovative Werkzeuglösungen zur<br />
Mutternherstellung. Prozesssicherheit und höchste Qualität<br />
bei der Gewindeherstellung machen exzellent gefertigte<br />
Muttern aus. Nicht zuletzt bedingt durch verschiedenste<br />
Grundwerkstoffe der Verbindungselemente, das<br />
gewählte Umformverfahren, die geforderten Toleranzen<br />
und weitere Einsatzbedingungen, ist es aber für Hersteller<br />
schwer, die besten Werkzeuglösungen zu finden. Hochwertige<br />
Materialen, angepasste Geometrien und neue<br />
Beschichtungen ermöglichen das Gewindeschneiden und<br />
Gewindefurchen mit hoher Schnittgeschwindigkeit und<br />
führen so zu Leistungssteigerung. Die geringere Bearbeitungszeit<br />
und hohe Standzeit der Werkzeuge senken die<br />
Kosten in der Herstellung.<br />
Effizient und herrlich einfach – die Online Tool Box!<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Telefon: +49 0 40 700165-0<br />
www.voss-edelstahl.com<br />
Kurze Wege:<br />
Voß/Voss: 11 x vertreten<br />
in Europa und darüber hinaus,<br />
unterstützt durch 220 Mitarbeiter.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
23<br />
NUR FÜR DEN FACHHANDEL
Messen<br />
und Märkte<br />
Tube & wire<br />
Gemeinschaftsstand auf der Tube 2016<br />
Foto: BDS AG<br />
BDS und Mitglieder auf der Messe Tube 2018<br />
Treffpunkt Stahlhandel:<br />
Ein Gemeinschaftsstand<br />
Vom 16. bis 20. April 2018 findet in Düsseldorf die Tube & wire, die internationale Rohrfachmesse,<br />
statt. Zahlreiche unserer Mitglieder werden wieder mit eigenen Ständen vertreten sein. Nach dem<br />
großen Erfolg mit dem ersten Gemeinschaftsstand im Jahr 2016 präsentieren sich ebenfalls unter<br />
einem Dach und unter dem bekannten Motto „TREFFPUNKT STAHLHANDEL“ zum zweiten Mal<br />
der BDS und sechs seiner Mitglieder auf einem Gemeinschaftsstand.<br />
Treffen Sie uns!<br />
Halle 7, Stand<br />
C25/26<br />
Auf den rund 180 m 2 in Halle<br />
7, Stand-Nr. C25/26, stellen folgende<br />
Unternehmen aus:<br />
z BDS AG – Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />
m.b.H. & Co. KG<br />
z Drösser Stahlhandel GmbH, Köln<br />
z MCB Deutschland GmbH, Dormagen<br />
z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />
z Rohrhandel – Brunzel GmbH, Düsseldorf<br />
z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co.<br />
KG, Neu Wulmstorf<br />
Abgerundet wird die Messepräsentation<br />
durch einen Standabend am<br />
Dienstag.<br />
Die teilnehmenden Unternehmen<br />
verfügen durch das Stand-im-Stand-<br />
Konzept über einen individuellen<br />
eigenen Bereich und profitieren von<br />
allgemeinen zentralen Lounge-Bereichen.<br />
Internationale Kontakte, viele<br />
Gespräche, großes Kaufinteresse<br />
und tatsächliche Abschlüsse sowie<br />
die Erwartung auf ein interessantes<br />
Nachmessegeschäft prägten die<br />
Stimmung auf den Messen der vergangenen<br />
Jahre. Ziel des BDS ist es,<br />
seinen Mitgliedern die Möglichkeit<br />
anzubieten, sich ebenfalls auf dieser<br />
wichtigen Leitmesse dem nationalen<br />
und internationalen Publikum<br />
zu präsentieren. Damit spricht der<br />
Verband in erster Linie die Unternehmen<br />
an, die bisher nicht mit einem<br />
eigenen Stand auf der Messe vertreten<br />
waren. Durch die konzertierte<br />
Organisation war es möglich, die<br />
Messeteilnahme auf einem interessanten<br />
Preisniveau anzubieten. 2<br />
Info<br />
Bereiche für alle<br />
BDS-Mitglieder nutzbar<br />
Für alle ordentlichen BDS-Mitglieder<br />
besteht ebenfalls die<br />
Möglichkeit, die Lounge-Bereiche<br />
auf dem Messestand zu nutzen,<br />
um Ihre Kunden zu Gesprächen<br />
einzuladen.<br />
Vorläufiger Entwurf des Gemeinschaftsstands<br />
auf der Tube 2018<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Fotos, 2: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Die KASTOwin tube A 5.0 ist ein Bandsäge-Vollautomat, der<br />
speziell für die Bearbeitung von Rohren optimiert worden ist.<br />
UNITOWER ist ein flexibles Turmlagersystem, das im Vergleich<br />
zur konventionellen Boden- und Kragarmlagerung laut Hersteller<br />
wesentlich platzsparender und damit wirtschaftlicher ist.<br />
Sägen und lagern<br />
Was Kasto auf der Tube präsentiert<br />
Auf der Tube in Düsseldorf zeigt die KASTO ausgewählte Produkt-Highlights aus ihren beiden<br />
Geschäftsbereichen Säge- und Lagertechnik. Dazu zählt beispielsweise eine vollautomatische<br />
Bandsäge, die speziell für die Bearbeitung von Rohren konzipiert ist. Besucher können auf dem<br />
Messestand (Halle 6, Stand 6A07) außerdem ein flexibles und kompaktes Langgut-Turmlagersystem<br />
in Aktion erleben.<br />
Die KASTOwin tube A 5.0 ist<br />
ein Bandsäge-Vollautomat, der speziell<br />
für die Bearbeitung von Rohren<br />
optimiert wurde. Die größte Neuerung:<br />
Im Vergleich zu den anderen<br />
KASTOwin-Modellen ist die Bewegungsrichtung<br />
des Sägevorschubs<br />
um 180 Grad gedreht, gesägt wird<br />
von der Auflagefläche nach oben.<br />
Dies minimiert den Störeinfluss<br />
durch Sägespäne, die sich auf dem<br />
Rohrboden absetzen, und sorgt damit<br />
für einen effizienten, präzisen und<br />
werkzeugschonenden Sägevorgang.<br />
Der Schnittbereich der KASTOwin<br />
tube A 5.0 liegt für Rundmaterial bei<br />
500 mm, die kleinstmögliche<br />
Abschnittlänge bei 10 mm. Die<br />
Schnittgeschwindigkeit lässt sich<br />
per frequenzgeregeltem Antrieb zwischen<br />
12 und 150 m/min stufenlos<br />
einstellen. Hartmetall-Sägebänder,<br />
wie sie für verschiedene Rohrmaterialien<br />
notwendig sind, lassen sich<br />
auf der KASTOwin tube A 5.0 ohne<br />
weiteres Zubehör einsetzen, argumentiert<br />
der Hersteller. Die Spannung<br />
des Sägebands erfolgt hydraulisch,<br />
die Reinigung mit einer auswechselbaren,<br />
elektrisch angetriebenen<br />
Späneräumbürste. Spannstock<br />
und Sägevorschub sind mit spiel-<br />
freien Linearführungen ausgestattet,<br />
Kugelrollspindelantriebe sorgen<br />
für kontrollierte Schnitt- und Materialvorschub-Bewegungen.<br />
Drei Ausführungen<br />
Das Turmlagersystem UNITOWER<br />
ist in drei verschiedenen Ausführungen<br />
zur Lagerung von Langgut, Blechund<br />
Flachprodukten sowie Behältern<br />
erhältlich. Die Türme sind als<br />
Baukastensystem mit einzelnen<br />
Modulen konzipiert, wodurch sich<br />
auch individuelle Lösungen einfach<br />
realisieren lassen. Als Ladungsträger<br />
kommen Kassetten, Paletten oder<br />
Tragegestelle zum Einsatz, die maximale<br />
Einlagerlänge liegt je nach<br />
Modell zwischen 2.000 und<br />
14.600 mm. Systemhöhen bis 25 m<br />
sind mit dem Unitower möglich. Mit<br />
ihrer variablen Beladehöhe bieten<br />
die Turmlager eine flexible Lösung,<br />
die im Vergleich zur konventionellen<br />
Boden- und Kragarmlagerung<br />
wesentlich platzsparender und damit<br />
wirtschaftlicher ist, argumentiert der<br />
Hersteller.<br />
Das Handling der Ladungsträger<br />
übernimmt ein Regalbediengerät mit<br />
Lasttraverse. Das sorge für schnelle<br />
Zugriffszeiten und spare – auch dank<br />
effizienter Antriebe – Energie. Einund<br />
Auslagerstationen ließen sich<br />
zudem vollautomatisch mit weiterer<br />
Fördertechnik oder Bearbeitungsmaschinen<br />
verbinden, um den innerbetrieblichen<br />
Materialfluss zu optimieren.<br />
Die KASTO Maschinenbau GmbH<br />
& Co. KG mit Sitz im badischen<br />
Achern ist auf die Säge- und Lagertechnik<br />
für Metall-Langgut spezialisiert.<br />
Das Unternehmen bezeichnet<br />
sich als weltweiter Markt- und Technologieführer<br />
für Metallsägemaschinen,<br />
halbautomatische und automatische<br />
Langgut- und Blechlagersysteme,<br />
automatische Handlingeinrichtungen<br />
für Metallstäbe, Bleche und<br />
Zuschnitte sowie die dazugehörige<br />
Software. Kasto feierte 2014 sein 170-<br />
jähriges Bestehen und zählt somit zu<br />
den ältesten Familienbetrieben in<br />
ganz Europa. 160 Patente, mehr als<br />
140.000 in alle Welt gelieferte Sägemaschinen<br />
und über 1.800 installierte<br />
Automatiklager belegen den<br />
Erfolg des Unternehmens. Neben<br />
einem Zweigwerk im thüringischen<br />
Schalkau verfügt Kasto über Tochtergesellschaften<br />
in England, Frankreich,<br />
Singapur, der Schweiz und den<br />
USA. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
25
Messen<br />
und Märkte<br />
Tube & wire<br />
Die Roboter und die Rohre<br />
Mensch und Maschine<br />
Das Thema Industrie 4.0 bestimmt auch die diesjährigen Präsentationen auf der wire und Tube, stellte<br />
Messechef Friedrich-Georg Kehrer in seinem Interview zu diesen Events fest (3/18, S. 24f). Ein Beispiel<br />
dafür ist das zunehmende Miteinander von Mensch und Roboter in Sachen Rohre, das sich die Messe<br />
Düsseldorf am Beispiel von Transfluid angesehen und gemeinsam mit anderen Ausstellern analysiert hat.<br />
Schwächen bei der Konzentration und Ausdauer<br />
– niemals! Roboter gelten seit jeher als verlässliche<br />
und unverzichtbare „Kollegen“ der Industriemitarbeiter.<br />
Sie übernehmen in diesen Zusammenhängen zunehmend<br />
das Schweißen, Biegen, Trennen, den Transfer<br />
und die Ablage von Rohren. Künstliche Intelligenz und<br />
maschinelles Lernen werden Roboter zukünftig noch<br />
flexibler machen und den rein repetitiv arbeitenden<br />
Roboter auf Dauer ablösen.<br />
Ein Beispiel<br />
Morgens zur Arbeit und erstmal den Fernseher einschalten.<br />
Passt auf den ersten Blick nicht wirklich. Und<br />
doch wird genau das zur Realität bei der kamerakontrollierten,<br />
vollelektrischen Fertigungszelle der Schmallenberger<br />
Transfluid Maschinenbau GmbH. Diese Zelle<br />
ist das Herzstück eines intelligenten Rohrbearbeitungssystems.<br />
Über einen Großbildschirm flimmern nicht<br />
aktuelle Nachrichten, wohl aber wertvolle Informationen<br />
zu Energieverbrauch, CPK-Wert und Stückzahl der<br />
bisher bearbeiteten Rohre.<br />
Ein wichtiger Baustein des Bearbeitungszentrums<br />
von Transfluid sind Roboter, die bei der Fertigung von<br />
Klimaleitungen eingesetzt werden. Neben dem Kamerakontrollsystem<br />
verfügt die Bearbeitungsanlage über<br />
ein Magazin, ein 4-Achsen-Handlingsystem, zwei Kombinationsmaschinen<br />
zur Rohrumformung, eine Biegemaschine,<br />
eine Anfaseinheit, einen Nadeldrucker und<br />
zwei Roboter.<br />
Eine Seite des Rohres wird vor dem Biegevorgang<br />
immer mit einer Rohrumformmaschine in Kombination<br />
bearbeitet, während die zweite Seite nach dem Biegevorgang<br />
spanlos nachbeschnitten und danach ebenfalls<br />
umgeformt wird. Falls erforderlich, hält der Roboter<br />
das bearbeitete Rohr anschließend in eine Entgratvorrichtung.<br />
„Beide Enden können mithilfe der Kamera<br />
optisch kontrolliert werden“, erläutert Stefanie Flaeper,<br />
Geschäftsführerin bei Transfluid. „Alternativ hält<br />
der Roboter das Rohr in eine Beschriftungseinheit, in<br />
der es dann an allen Positionen markiert werden kann<br />
– und zwar ganz ohne Spannvorrichtung.“<br />
Über eine Umformanlage mit Rundtakttisch könnten<br />
darüber hinaus zwei Rohre über einen Flansch miteinander<br />
verbunden werden. Für den Fertigungsprozess<br />
bedeute das neben einem Höchstmaß an Sicherheit eine<br />
hohe Ausbringung bei 100 Prozent dokumentierter<br />
Qualität – und für die informative „Unterhaltung“ per<br />
Großbildschirm ist nebenbei auch noch gesorgt.<br />
Roboter haben sich bei der Rohrbearbeitung bewährt.<br />
Sie „sorgen für kontrolliertes Handling“, betont Flaeper.<br />
Ein Roboter sei optimal für die Fertigung von gebogenen<br />
Bauteilen geeignet. „Dagegen haben sie eher<br />
eine geringe Bedeutung beim Handling langer und gerader<br />
Rohre. Hier sind Linearsysteme schneller.“ Vor<br />
allem in der Verarbeitung sind Roboter weit verbreitet,<br />
„weil hier komplexe Handlingsaufgaben oder relativ<br />
schwere Bauteile manipuliert werden müssen.“<br />
Zusammenfassende Ausblicke<br />
Der Einsatz von Robotern besitzt bereits heute ein großes<br />
Leistungsvermögen: Überall da, wo Mitarbeiter qualitativen<br />
Einfluss auf Produkte nehmen können, ist das<br />
Potenzial auch sehr hoch. Als ein wichtiger Treiber bei<br />
der Roboter-Anwendung gilt der Automotive-Sektor.<br />
Und ein Ende der Entfaltung des Potenzials ist nicht<br />
in Sicht. So waren Roboter bisher vor allem repetitiv<br />
und haben mit der immer gleichen Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />
gearbeitet. „Die Anforderungen der<br />
Zukunft sind andere – gerade im Bereich professionel-<br />
Die Faszination Roboter kommt erst durch das …<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Fotos, 2: Messe Düsseldorf<br />
… Miteinander von Mensch und Maschine zur Geltung.<br />
ler Servicerobotik und Servicerobotik“, erklärt Alexander<br />
Bay, Marktsegment Manager CNC/Machining bei<br />
Kuka Roboter. „Wenn Roboter in andere Bereiche vordringen<br />
wollen, müssen sie flexibler werden. Dabei<br />
kann maschinelles Lernen helfen.“<br />
Roboter werden zunehmend auch Teil von Industrie<br />
4.0. Der Roboter als flexibles Produktionselement<br />
wird dabei in der Lage sein, Daten in der Produktion<br />
zu sammeln und diese mit den IT-Systemen auszutauschen.<br />
Bay: „Produktionsabläufe werden dadurch noch<br />
effizienter und die Systeme können schnell auf individualisierte<br />
Kundenwünsche reagieren.“<br />
Ein weiterer Trend ist die Vereinfachung der Programmierung.<br />
„Des Weiteren die Online-Verknüpfung<br />
der Roboter, um Daten aus externen Systemen, zum Beispiel<br />
CAD, übernehmen zu können“, ergänzt Stefanie<br />
Flaeper, Geschäftsführerin bei Transfluid. Eine Herausforderung<br />
sei es, die Roboter auch für sehr kleine Produktionsgrößen<br />
einsetzen zu können, was heute nur<br />
bedingt möglich sei.<br />
Großes Potential für die Zukunft sieht Kuka in den<br />
Bereichen 3C, Logistik und Service- bzw. Consumer-<br />
Robotik. Außerdem wandere, so Bay weiter, Robotik<br />
von dem sehr geordneten Umfeld der industriellen Produktion<br />
in das „chaotischere“ private Umfeld. Künstliche<br />
Intelligenz helfe dabei, Robotersysteme auf Unwägbarkeiten<br />
und Veränderungen einzustellen.<br />
Sicher ist auf jeden Fall: „Roboter werden näher an<br />
den Menschen rücken, das heißt Roboter werden noch<br />
mehr Aufgaben von Menschen übernehmen, die Menschen<br />
unterstützen, um bestimmte schwierige Aufgaben<br />
umzusetzen“, ist sich Transfluid-Geschäftsführerin<br />
Flaeper sicher. „Interessant wäre es auch, wenn der<br />
Roboter sehr präzise die Bewegung eines Menschen in<br />
einem Produktionsprozess nachahmen könnte, ohne<br />
programmiert werden zu müssen.“ Mensch und Roboter<br />
Seite an Seite, sozusagen. Die Generation R übernimmt<br />
… 2<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
16.-20.04.2018<br />
STAND 6.<br />
B 12<br />
POWERFUL SOLUTIONS –<br />
PASSIONATE PEOPLE<br />
SÄGT KLÜGER ALS ANDERE.<br />
VOLLAUTOMATISCHE<br />
LAUTOMATISCHE<br />
UNIVERSAL-KREISSÄGE<br />
KKS 463 NA<br />
CNC-gesteuerter Drehtisch für Gehrungsschnitte<br />
Automatische Verarbeitung von Flach-,<br />
Winkel- und Massiv-<br />
material und Rohren<br />
Automatische Sortierung<br />
von Anschnitt / Rest- und Gutteilen<br />
teilen<br />
Mehrfach Front- und Heckschnitte<br />
Kombinierbar mit vertikaler Bohrachse KDV für automatischen<br />
tischen<br />
Bohr-/Sägebetrieb<br />
Ausklinkroboter Bandsägen Blechbearbeitungszentren tren<br />
Kreissägen Lackieranlagen <br />
<br />
Stanz-/Scheranlagen Strahlanlagen<br />
Transportsysteme<br />
<br />
<br />
KALTENBACH GmbH + Co.<br />
KG<br />
<br />
<br />
<br />
WWW.KALTENBACH.COM<br />
<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
27
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachricht/Berichte<br />
Messen – Konjunktur – Bilanzen<br />
Ausblick auf die Berichterstattung im Mai<br />
In der nächsten Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> (5/18)<br />
wird nicht nur ausführlich über den Verlauf der Messen<br />
Tube und wire informiert (vgl. in diesem Heft S. 22ff),<br />
bilanziert werden zudem – wie angekündigt – auch die<br />
bautec gegen Ende des Winters in Berlin, die Kölner<br />
Eisenwarenmesse und die Stuttgarter LogiMAT im März<br />
sowie die für April in Essen anstehende Cutting World.<br />
Es kann jetzt schon verraten werden, dass sich die Digitalisierung<br />
wie ein roter Faden auch durch diese Dokumentationen<br />
ziehen wird.<br />
In die nächste Rubrik „Messen und Märkte“ (5/18)<br />
gehört zudem traditionsgemäß der aktuelle konjunkturelle<br />
Quartalsblick auf wichtige Abnehmerbranchen des<br />
Stahlhandels – von der Automobilproduktion bis zu den<br />
Entwicklungen bei den Zulieferern – sowie die abschließende<br />
Berichterstattung zu den in diesen Wochen vermehrt<br />
anstehenden Jahresabschlüssen 2017 von Unternehmen.<br />
Mit diesen Bilanzen aus für die Stahldistribution<br />
wichtigen Häusern wird nachfolgend bereits<br />
begonnen.<br />
Foto: Benteler<br />
Freuen sich über<br />
gute Ergebnisse<br />
2017 der Benteler<br />
Gruppe: Finanzvorstand<br />
Guido Huppertz,<br />
Vorsitzender<br />
des Vorstands Ralf<br />
Göttel und Vorstandsmitglied<br />
Isabel Diaz (v.l.).<br />
Was Benteler zu melden hat<br />
Umsatzstärkstes Jahr<br />
2017 war für Benteler das umsatzstärkste Jahr der rund<br />
140-jährigen Unternehmensgeschichte: Die Gruppe<br />
erwirtschaftete einen Umsatz von 7,856 Mrd. €. Das ist<br />
eine Steigerung um 433 Mio. Euro oder 5,8 % – verglichen<br />
mit dem Geschäftsjahr 2016.<br />
Das EBIT, also das Ergebnis<br />
aus der operativen Geschäftstätigkeit,<br />
übertrifft mit 206,8 Mio. € ebenfalls<br />
den Vorjahreswert (191,2<br />
Mio. €) – und zwar um 8,2%. Das<br />
Konzernergebnis liegt mit 100,8 Mio.<br />
€ leicht unter jenem von 2016 (110,9<br />
Mio. €). Dies ist vor allem auf die<br />
höhere Steuerquote, Sondereffekte<br />
im Vorjahr und höhere Zinszahlungen<br />
in 2017 zurückzuführen.<br />
Auch sonst hat sich die BENTE-<br />
LER Gruppe nach eigenen Angaben<br />
stabil entwickelt: Die liquiden Mittel<br />
bewegten sich weiterhin auf<br />
hohem Niveau und die Finanzierungsstruktur<br />
sei solide.<br />
„Die Zahlen des vergangenen<br />
Geschäftsjahres zeigen, dass wir<br />
auch bei hoher Marktvolatilität und<br />
kompetitivem Umfeld erfolgreich<br />
sind“, sagte Ralf Göttel, Vorstandsvorsitzender<br />
der BENTELER International<br />
AG. Alle drei Divisionen<br />
erreichten 2017 ein deutliches<br />
Umsatzwachstum – „über dem des<br />
Marktes“, wie Ralf Göttel betonte.<br />
Das sei die Grundlage für die künftige<br />
Unternehmensentwicklung:<br />
„Mit unseren Produkten und Lösungen<br />
werden wir den Wandel der<br />
Mobilität weiter formen“, sagte Ralf<br />
Göttel: „Gemeinsam mit und für<br />
unsere Kunden.“<br />
z Die Division Automotive, mit 78,4 %<br />
die umsatzstärkste Division der<br />
Gruppe, steigerte ihren Umsatz im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 7,1 %<br />
auf 6,296 Mrd. €. Sie erreichte dies<br />
insbesondere durch das Engagement<br />
in den Wachstumsmärkten<br />
Asien, Osteuropa und Brasilien,<br />
wo sie durch Kundennähe die<br />
Chancen im Markt nutzte. Das spiegelt<br />
auch das Ergebnis wider, das<br />
sich zum vierten Mal in Folge verbesserte.<br />
z Der Umsatz der Division Steel/Tube<br />
erhöhte sich im Vergleich zu 2016<br />
deutlich – um 24 % auf 1,023<br />
Mrd. €. Dies sei einerseits auf die<br />
gestiegene Nachfrage an Ölfeldrohren<br />
(OCTG, Oil Country Tubular<br />
Goods, Anm.) zurückzuführen.<br />
Andererseits griffen die effizienzsteigernden<br />
Maßnahmen in der<br />
Operating Unit Welded<br />
(geschweißte Rohre). Auch das<br />
Ergebnis sei erfreulich.<br />
z Die Division Distribution, ihr Anteil<br />
am Gruppenumsatz beläuft sich<br />
auf 8,9 %, profitierte von der verbesserten<br />
Marktsituation und dem<br />
gestiegenen Preisniveau: Der<br />
Umsatz im klassischen Rohrhandel<br />
erhöhte sich auf 716 Mio. €.<br />
Der Ausbau der Vertriebskompetenz<br />
sowie die Optimierung der<br />
Logistik – etwa durch das Zentrallager<br />
in Duisburg – hätten sich<br />
positiv auf das operative Ergebnis<br />
vor Steuern und Zinsen ausgewirkt.<br />
Man werde die im Vorjahr entwickelte<br />
Strategie weiterhin konsequent<br />
umsetzen“, erklärte Vorstandsvorsitzender<br />
Ralf Göttel. Dieses<br />
Konzept „2022“ basiert auf drei<br />
Säulen:<br />
z Konsequente Weiterentwicklung<br />
des Kerngeschäfts<br />
z Gezieltes Wachstum<br />
z Leistungsorientierte Unternehmenskultur<br />
2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Was der Salzgitter-Konzern zu berichten hat<br />
Hervorragende Resultate<br />
Vor dem Hintergrund eines im Flachstahlbereich deutlich verbesserten,<br />
aber insgesamt nach wie vor herausfordernden Marktumfelds<br />
hat der Salzgitter-Konzern sein Geschäftsjahr 2017 mit dem<br />
höchsten Vorsteuergewinn seit der Finanzmarktkrise abgeschlossen.<br />
Haupttreiber hierfür seien hervorragende Resultate der<br />
Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel sowie erhebliche Effekte<br />
aus den umgesetzten internen Maßnahmenprogrammen gewesen.<br />
Der Außenumsatz des Konzerns<br />
hatte sich im Geschäftsjahr 2017 hauptsächlich<br />
erlösbedingt auf 8.990,2 Mio.€<br />
erhöht (2016: 7.905,7 Mio. €). Mit 238,0<br />
Mio. € hat sich der Gewinn vor Steuern<br />
(2016: 53,2 Mio. €) im selben Vergleich<br />
mehr als vervierfacht. In diesem<br />
Resultat sind 79,3 Mio. € Beitrag aus<br />
dem Aurubis-Engagement (2016: 19,1<br />
Mio. €) und in Summe 82,9 Mio. € Aufwendungen<br />
für strukturverbessernde<br />
Maßnahmen des konzernweiten Optimierungsprogramms<br />
„FitStructure<br />
SZAG“ sowie die bilanzielle Anpassung<br />
des Anlagevermögens der Salzgitter<br />
Mannesmann Grobblech GmbH enthalten<br />
(Sondereffekte 2016: –2,3 Mio.€).<br />
Aus 193,6 Mio. € Nachsteuergewinn<br />
(2016: 56,8 Mio. €) errechnen sich<br />
3,52€ Ergebnis je Aktie (2016: 1,00 €)<br />
sowie 8,6 % Verzinsung des eingesetzten<br />
Kapitals (ROCE; 2016: 2,7 %).<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter<br />
AG, Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
erklärte hierzu: „Mit der vierten<br />
Ergebnissteigerung in unmittelbarer<br />
Folge verzeichneten wir den höchsten<br />
Vorsteuergewinn seit Ausbruch der<br />
Finanzmarktkrise. Ein wesentlicher<br />
Treiber hierfür war die verbesserte<br />
Situation des Stahlmarktes – vor allem<br />
des Flachstahlsegments. Das Ergebnis<br />
2017 ist gleichfalls der eindeutige Beleg<br />
für die Wirksamkeit der seit 2012 umgesetzten<br />
strukturellen Veränderungen<br />
sowie der verdiente Lohn für die darin<br />
investierte Arbeit. Freude über das<br />
Erreichte ist jetzt durchaus angebracht;<br />
zum Zurücklehnen in Selbstzufriedenheit<br />
besteht indes kein Anlass, denn das<br />
Umfeld ist und bleibt für weite Teile<br />
unseres Konzerns herausfordernd.<br />
Der Außenumsatz des Geschäftsbereiches<br />
Flachstahl wuchs im Wesentlichen<br />
aufgrund höherer Durchschnittspreise<br />
für Flachstahlprodukte bei<br />
nahezu stabilem Versand um knapp<br />
ein Fünftel auf 2.159,8 Mio. € (2016:<br />
1.814,6 Mio. €). Mit 182,0 Mio. €<br />
Gewinn vor Steuern steigerte das Segment<br />
sein Resultat vor allem als Folge<br />
der verbesserten Erlösqualität erheblich<br />
(2016: –2,3 Mio. €).<br />
Der Absatz des Geschäftsbereiches<br />
Handel blieb primär als Folge<br />
wegen des nur teilweise zufriedenstellenden<br />
internationalen Projektgeschäfts<br />
unter dem Vorjahresniveau.<br />
Die Preissteigerungen in allen Bereichen<br />
führten dennoch zu einem höheren<br />
Außenumsatz (3.229,9 Mio. €;<br />
2016: 2.855,0 Mio. €). Der Kundenstamm<br />
der digitalen Handelsaktivitäten<br />
sei im Berichtszeitraum kontinuierlich<br />
ausgeweitet worden. Nahezu<br />
10 % des Umsatzes des deutschen<br />
lagerhaltenden Handels seien im Jahr<br />
2017 über digitale Schnittstellen realisiert<br />
worden. Der Geschäftsbereich<br />
Handel erwirtschaftete 70,5 Mio. €<br />
Gewinn vor Steuern und übertraf so<br />
das Resultat der Vergleichsperiode<br />
(2016: 45,2 Mio. €) signifikant. 2<br />
Jahresbilanz Klöckner & Co<br />
Ergebnis gesteigert<br />
Im Geschäftsjahr 2017 hat Klöckner & Co den Umsatz um 9,8 %<br />
auf 6,3 Mrd. € gesteigert. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um<br />
12,3 % auf 220 Mio. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich von<br />
38 Mio. € auf 102 Mio. €.<br />
Der operative Cashflow erhöhte<br />
sich um 8,4 % von 73 Mio. € auf 79<br />
Mio. €. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten<br />
konnten von 444 Mio. € auf 330<br />
Mio. € reduziert werden. Die Eigenkapitalquote<br />
war zum Bilanzstichtag mit<br />
42 % (31.12.2016: 40 %) weiterhin sehr<br />
solide.<br />
„An der deutlichen Ergebnisverbesserung<br />
möchten wir unsere Aktionäre<br />
teilhaben lassen. Vorstand und Aufsichtsrat<br />
werden der Hauptversammlung<br />
eine auf 30 Cent erhöhte Dividende<br />
vorschlagen“, sagte Gisbert Rühl,<br />
Vorsitzender des Vorstands der Klöckner<br />
& Co SE, bei der Präsentation der<br />
Jahresbilanz Ende Februar.<br />
Ein weiterer Umstand, über den<br />
sich der Klöckner-CEO gefreut haben<br />
dürfte, sind die Zahlen zur Digitalisierung<br />
– die sich der Konzern deutlich<br />
auf die Fahnen geschrieben hat. Die<br />
digitale Transformation hat sich im vergangenen<br />
Geschäftsjahr bei Klöckner<br />
„weiter beschleunigt“, hieß es. So<br />
konnte der über digitale Kanäle erzielte<br />
Umsatzanteil von 13 auf 18 % gesteigert<br />
werden.<br />
Seit Ende letzten Jahres werden die<br />
Onlineshops durch die Öffnung für<br />
Anbieter komplementärer Produkte zu<br />
Marktplätzen ausgebaut. Parallel dazu<br />
ist bereits die erste Version der auch<br />
für direkte Wettbewerber offenen Industrieplattform<br />
unter dem Namen XOM<br />
live gegangen. Für 2018 erwartet Klöckner<br />
& Co in den wesentlichen Absatzmärkten<br />
Europa und USA einen Anstieg<br />
der realen Stahlnachfrage von 1 bis 2 %<br />
bzw. rund 3 %. Entsprechend sollte der<br />
Konzernumsatz leicht zunehmen. Selbst<br />
wenn positive Preiseffekte im Gegensatz<br />
zu 2017 weitgehend ausbleiben<br />
sollten, geht Klöckner & Co unterstützt<br />
durch „Optimierungsmaßnahmen“ und<br />
eine erhöhte Stahlnachfrage davon aus,<br />
zumindest ein operatives Ergebnis auf<br />
dem Niveau des Vorjahres zu erreichen.<br />
Sollte sich der aktuelle Trend zu höheren<br />
Stahlpreisen fortsetzen, würde sich<br />
dies zusätzlich positiv auf das operative<br />
Ergebnis auswirken. 2<br />
Foto: Klöckner<br />
Gisbert Rühl,<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstands der<br />
Klöckner & Co SE<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
29
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Jahresauftakt geglückt<br />
Das Jahr 2017 ist für die deutsche Stahldistribution überwiegend erfreulich verlaufen. Im Vergleich zu<br />
2016 konnte ein Anstieg des Lagerabsatzes von etwas mehr als 2 % verzeichnet werden. Preislich lagen<br />
alle Produkte teilweise deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch für 2018 sind die Aussichten gut. Die<br />
meisten Kundenbranchen melden volle Auftragsbücher.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
für Januar und Februar<br />
2018 vorliegenden<br />
Zahlen. Wie<br />
üblich, hat er seinen<br />
monatlichen und<br />
kommentierenden<br />
Bericht anhand<br />
der Kriterien Lagerabsatz,<br />
-bestand,<br />
-reichweite und<br />
-verkaufspreise<br />
gegliedert.<br />
Lagerabsatz<br />
Insgesamt verlief der Lagerabsatz<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen im<br />
Jahr 2017 positiv. In den meisten<br />
Monaten konnte mehr Menge als im<br />
jeweiligen Vormonat abgesetzt werden.<br />
Insgesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr 11,05 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
ausgeliefert. Dies<br />
ist so viel wie seit 2012 nicht mehr.<br />
Auch das Jahr 2018 ist gut angelaufen.<br />
Im Januar konnten knapp<br />
997.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt werden. Dies ist der<br />
beste Januarwert seit sechs Jahren.<br />
Besonders erfreulich gestaltete sich<br />
der Lagerabsatz bei Bandblech, kaltgewalztem<br />
und oberflächenveredeltem<br />
Blech.<br />
Lagerbestand<br />
Den höchsten Lagerbestand erreichten<br />
die Läger der deutschen Stahldistribution<br />
im vergangenen Jahr<br />
schon im Februar. In fast allen Fol-<br />
gemonaten wurden dann die<br />
Bestände abgebaut. Zum 31. Dezember<br />
2017 wurden von der deutschen<br />
Stahldistribution 2,12 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
bevorratet.<br />
Dies ist der niedrigste Bestand seit<br />
Dezember 2015. Zum Jahresastart<br />
2018 setzte der übliche Lageraufbau<br />
ein. Zum 31. Januar wurden<br />
knapp 2,38 Mio. t Bestand gemeldet.<br />
Das ist 1 % weniger als zum<br />
Ende des Vorjahresmonats bevorratet<br />
wurde.<br />
Lagerreichweite<br />
Bei guten Absätzen und steigenden<br />
Beständen lag die durchschnittliche<br />
Lagerreichweite im Januar bei 2,4<br />
Monaten bzw. 72 Tagen. Dies sind<br />
knapp 9 % weniger als im Vorjahresmonat<br />
(vgl. Abb. 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der<br />
teilweise recht starke Preisanstieg,<br />
der im Jahr 2016 angefangen hatte,<br />
im Jahr 2017 fort. Auch zu Anfang<br />
des Jahres 2018 konnten bei fast<br />
allen Produkten Preissteigerungen<br />
festgestellt werden. Das Preisniveau<br />
lag Ende Februar 2018 deutlich über<br />
dem des Vorjahreswertes (vgl. Abb.<br />
2 und 3).<br />
[ Info ]<br />
Fragen zu den genannten statistischen<br />
Größen beantwortet im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />
Bereichsleiter Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
2<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
106<br />
160<br />
101<br />
91 92<br />
92<br />
140<br />
89 90<br />
92<br />
96<br />
92<br />
98<br />
100 100<br />
86<br />
94 91 91<br />
120<br />
100<br />
80<br />
62<br />
60<br />
81 84 78 78 75 78 81 69 84 72 72 75 69 72 72 66 102 72<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ø<br />
2013<br />
Ø<br />
2014<br />
Ø<br />
2015<br />
Ø<br />
2016<br />
Ø<br />
2017<br />
Jan.<br />
2017<br />
Feb.<br />
2017<br />
Mär.<br />
2017<br />
Apr.<br />
2017<br />
Mai<br />
2017<br />
Juni<br />
2017<br />
Juli.<br />
2017<br />
Aug.<br />
2017<br />
Sep.<br />
2017<br />
Okt.<br />
2017<br />
Nov.<br />
2017<br />
Dez.<br />
2017<br />
Jan.<br />
2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
31
BDS<br />
Rohrtag<br />
Rund 130 Teilnehmer kamen zum BDS-Rohrtag<br />
BDS-Rohrtag 2018<br />
Eine runde Sache<br />
Der Saal war „ausverkauft“: Rund 130 Teilnehmer waren Anfang März nach Düsseldorf<br />
gekommen, um sich auf dem BDS-Rohrtag über die aktuellen Trends und Entwicklungen auf<br />
dem Stahlrohrmarkt zu informieren. Von Konjunktur bis Konsolidierung, von Digitalisierung<br />
bis Trump standen alle derzeit wichtigen Themen auf dem Programm.<br />
Fotos: BDS AG<br />
Aktuell lägen die Stahlrohrund<br />
Vormaterialmärkte preismäßig<br />
nah beieinander – ob Präzisionsrohre,<br />
Nahtlosrohre, Groß- oder Edelstahlrohre,<br />
Warmbreitband oder Quartobleche.<br />
Das sagte Frank Harms,<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. zum Auftakt<br />
des BDS-Rohrtages.<br />
Im Verlauf der letzten etwa acht<br />
Jahre seien zwar zum Teil deutliche<br />
Ausschläge der einzelnen Produkte<br />
sowohl nach oben wie nach unten zu<br />
beobachten gewesen – etwa bei<br />
Grobblech und Nahtlosrohren im<br />
Positiven (um 2011) sowie bei Warmbreitband<br />
oder Edelstahlrohren<br />
(2015) im Negativen. Derzeit liegt<br />
den Zahlen des Statistischen Bundesamts<br />
zufolge das Preisniveau aber<br />
wieder etwa auf dem Level von 2010,<br />
so Harms.<br />
Doch die Märkte seien insgesamt<br />
schwierig. „Die Hersteller haben in<br />
Spannende Themen, interessante Diskussionen – der BDS-Rohrtag 2018<br />
den vergangenen Jahren gelitten –<br />
und tun es zum Teil heute noch“, so<br />
der Geschäftsführer der Interessenvertretung.<br />
Einen deutlicheren Trend zeigen<br />
die Rohstoffmärkte. Seit 2010 bis etwa<br />
2016 befanden sich die Preise für<br />
Kokskohle, Erz und Stahlschrott im<br />
Sinkflug. Seit 2016 diversifizierte sich<br />
die Preisentwicklung, wobei der<br />
Schrottpreis kontinuierlich nach oben<br />
ging. Kokskohle verzeichnete eine<br />
sehr volatile Entwicklung, der Erzpreis<br />
vollzog eine Seitwärtsbewegung.<br />
„Das war und ist für Hersteller und<br />
Verarbeiter nicht einfach zu managen“,<br />
sagte Harms.<br />
Ein Großteil der weltweiten Stahlrohrproduktion<br />
ist vom Öl- und Gaspreis<br />
abhängig, unterstrich der<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. Als 2014 der<br />
Ölpreis gleichsam eingebrochen war,<br />
hatte dies – und hat noch immer –<br />
direkte Auswirkungen auf den Markt<br />
für nahtlose Rohre. Die „furchtbaren<br />
Einbrüche“ vor allem des hiesigen<br />
Nahtlosmarkts wurden von der guten<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Konjunktur im Rest der Welt einigermaßen<br />
kompensiert.<br />
Vor allem der Infrastrukturausbau<br />
der Schwellenländer treibt die<br />
Nachfrage. In den „entwickelten“ Ländern,<br />
unter anderem Deutschland, ist<br />
die Nachfrage jedoch gering, so<br />
Harms.<br />
Einen nicht zu unterschätzenden<br />
Einfluss auf die Entwicklung der Stahlrohrmärkte<br />
hat China. „Innerhalb von<br />
18 Jahren hat sich die chinesische<br />
Produktion von Null auf einen Anteil<br />
von über 50 % an der Weltstahlrohrproduktion<br />
entwickelt“, machte<br />
Harms deutlich.<br />
Dabei ist der chinesische Markt<br />
Harms zufolge sehr schwer einzuschätzen.<br />
„Das Land ist so riesig, die Entwicklungen<br />
gehen so schnell voran,<br />
dass es sogar für die Zentralregierung<br />
schwierig ist, alles im Auge zu behalten.<br />
Es werden Werke eröffnet, andere<br />
modernisiert, bei wieder anderen die<br />
Produktion wegen Umweltauflagen<br />
oder wegen fehlender Gasversorgung<br />
eingestellt“, sagte Harms.<br />
Die EU-Marktversorgung mit nahtlosen<br />
Rohren liege dabei mittlerweile<br />
wieder auf einem ordentlichen Niveau.<br />
Der deutliche Abwärtstrend bei der<br />
Produktion seit 2014 liegt Harms<br />
zufolge auch an Werkstoffsubstitutionen<br />
sowie aus der EU verlagerter<br />
Maschinenproduktion. „Erfreulich ist,<br />
dass die Produktion in der EU mittlerweile<br />
wieder angezogen ist“.<br />
Ein aktuelles Thema für den Stahlrohrmarkt<br />
ist derzeit die Wirtschaftspolitik<br />
der Trump-Administration. Wie<br />
irrational aus Sicht der WV Stahlrohre<br />
die Entscheidungen zuweilen sind,<br />
machte Harms am Beispiel der Präzisrohre<br />
deutlich. Bei diesem Produkt<br />
besteht der Anteil der in die USA exportierten<br />
Mengen aus Spezialitäten, die<br />
dort größtenteils nicht hergestellt werden.<br />
„Wir sind davon ausgegangen,<br />
dass dieser Bereich von den von der<br />
Trump-Administration angekündigten<br />
Zollmaßnahmen nicht betroffen sein<br />
würde“, so Harms. Man habe aber nicht<br />
mit der Irrationalität der Entscheidungen<br />
gerechnet. So wurden erhebliche<br />
Zölle auf Präzisrohre unter anderem<br />
aus Deutschland erhoben.<br />
Grund dafür sei der politische<br />
Wille, die von der Trump-Administration<br />
ebenfalls angekündigte Steuerreform<br />
unter anderem durch Einfuhrzöllen<br />
auf Importgüter zu finanzieren.<br />
Aus diesem Grund habe man einer<br />
möglichen juristischen Gegenwehr<br />
auch wenig Chancen eingeräumt –<br />
und sie unterlassen. „Wir haben stattdessen<br />
auf die Gegenwehr der Verarbeiter<br />
in den USA gebaut“, sagte<br />
Harms – die sich mit der Bitte um<br />
argumentative Hilfe vereinzelt an die<br />
WV Stahlrohre gewendet haben.<br />
Dennoch sind die Metall-Ausfuhren<br />
aus Deutschland in die USA im 3<br />
„Wir haben nicht mit der Irrationalität<br />
der Entscheidungen der Trump-Administration<br />
gerechnet.“<br />
Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
33
BDS<br />
Rohrtag<br />
„Wir werden als Stahlbauunternehmen<br />
künftig noch mehr Produktionsschritte<br />
nach außen verlagern müssen, um<br />
marktgerecht fertigen zu können.“<br />
Dirk Lehmann, Geschäftsführer der Claus Queck GmbH.<br />
Auf Reklamationen<br />
richtig reagieren<br />
„Sie brauchen Adrenalin!“, rief Rechtsanwalt<br />
Tim Lieber von der Kanzlei<br />
Henseler & Partner dem Auditorium<br />
nach der Mittagspause zu – und lieferte<br />
es in Form eines Reklamations-<br />
3 vergangenen Jahr deutlich gestiegen.<br />
„Das ist die andere Seite der Medaille.<br />
Die Wirtschaft in den USA brummt,<br />
zumindest kurzfristig“, bilanzierte<br />
der Verbandsgeschäftsführer.<br />
Die Produktion in den USA ist<br />
dank kurzfristiger Impulse sehr gut<br />
ausgelastet und kommt zum Teil<br />
nicht nach. „Die Unternehmen sind<br />
gezwungen, Material zu importieren“,<br />
so Harms. Alles in allem seien<br />
die konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />
für den Stahlrohrmarkt so<br />
gut wie lange nicht“, zog Harms<br />
einen Schlussstrich.<br />
Stahlbau – Dokumentationspflichten<br />
werden wichtiger<br />
Wie sehen die Kunden des Rohrhandels<br />
die Beschaffung? Was ist für sie<br />
wichtig, welche Parameter stehen<br />
dabei im Vordergrund? Antwort auf<br />
diese Fragen aus der Perspektive eines<br />
Stahlbauunternehmens gab Dirk Lehmann,<br />
Geschäftsführer der Claus<br />
Queck GmbH.<br />
Das Stahlbauunternehmen hat in<br />
den vergangenen Jahren eine Reihe<br />
spektakulärer Großprojekte realisiert.<br />
Unter anderem den für drei Flugzeuge<br />
ausgelegten Maintenance Hangar für<br />
die damalige Air Berlin in Düsseldorf<br />
oder die Formel-1-Rennstrecke Yas<br />
Marina Circuit in Abu Dhabi.<br />
Neben Großprojekten hat sich die<br />
Claus Queck GmbH in den letzten Jahren<br />
vor allem im Lärmschutzbereich<br />
„gut aufgestellt“ und ebenfalls eine<br />
Reihe von Projekten realisiert, wie<br />
eine Lärmschutzeinhausung auf der<br />
A1 bei Köln oder Schutzwände auf<br />
der A7 bei Hamburg.<br />
Für die Durchführung solcher Projekte<br />
sah Lehmann vor allem vier<br />
Punkte, die von Bedeutung seien: die<br />
Qualität der Produkte, Termintreue,<br />
stabile Preise sowie ein „vernünftiges<br />
Schadens- und Krisenmanagement“.<br />
Eine Bilanz seiner Ausführungen:<br />
Normen, Vorgaben und technische<br />
Regelwerke werden für die Projektdurchführung<br />
insgesamt immer wichtiger.<br />
Kunden forderten vermehrt<br />
Nachweise und Zeugnisse. Insbesondere<br />
in der Verkehrsinfrastruktur –<br />
unter anderem dem Brückenbau –<br />
spiele die Dokumentation der entsprechenden<br />
Nachweise für das eingesetzte<br />
Material und die gefertigten<br />
Konstruktionen eine immer größere<br />
Rolle.<br />
Zusätzliche Anforderungen entstünden<br />
hierbei, wenn der Stahlhandel<br />
noch weitere Anarbeitungsaufgaben<br />
übernehme, sagte Lehmann.<br />
„Wir werden als Stahlbauunternehmen<br />
künftig noch mehr Produktionsschritte<br />
nach außen verlagern<br />
müssen, um marktgerecht fertigen<br />
zu können“, so der Geschäftsführer<br />
weiter. So sei es für die meisten Stahlbauunternehmen<br />
bei Konturschnitten<br />
nicht wirtschaftlich, eigene<br />
Maschinen vorzuhalten. Wichtig für<br />
die Claus Queck GmbH ist dabei,<br />
dass der Dienstleister die entsprechende<br />
Prozessqualifizierung für den<br />
Schneidprozess (DIN EN 1090-2) vorweisen<br />
kann – damit er in den eigenen<br />
Qualitätsmanagementprozess<br />
eingebunden werden kann.<br />
„Nachzuweisen, dass es sich bei den bemängelten<br />
Rohren tatsächlich um Rohre des betreffenden Händlers<br />
handelt, ist oft gar nicht so einfach, wie es zunächst<br />
aussieht und daher eine wichtige Frage in Reklamationsfällen.“<br />
Rechtsanwalt Tim Lieber von der Kanzlei Henseler & Partner<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
„Flanschen und Fittings haben eine große<br />
Bedeutung für den Markt, denn: Jede Rohrleitung<br />
geht irgendwann mal um die Ecke.“<br />
Dr. Axel Willauschus von der BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG<br />
falls, der die Herzfrequenz auf jeden<br />
Fall nach oben triebe, wäre man betroffen.<br />
Worum ging es? In dem von Lieber<br />
geschilderten Fall waren von<br />
einem Händler Rohre für den Bau<br />
eines Wärmetauschers geliefert worden.<br />
Der Wärmetauscher wurde gefertigt,<br />
vom Hersteller getestet, für gut<br />
befunden und ausgeliefert. Vom Endanwender<br />
in die chemische Anlage<br />
eingebaut, zeigte sich schließlich an<br />
mehreren Rohren eine Undichtigkeit.<br />
Ein daraufhin erstelltes Gutachten<br />
legte ein Verschulden des Herstellers<br />
der Rohre nahe. Der Hersteller des<br />
Wärmetauschers kam daraufhin mit<br />
erheblichen Schadensersatzansprüchen<br />
mit der Begründung auf den<br />
Händler zu, das Material sei mangelhaft<br />
gewesen.<br />
Bei Reklamationen, bei denen eine<br />
hohe Schadenssumme im Raum steht<br />
– wie überhaupt bei Reklamationen<br />
– gilt es Lieber zufolge in Ruhe zu<br />
überlegen, wie darauf angemessen<br />
und richtig zu reagieren ist.<br />
Eine hilfreiche Orientierungshilfe<br />
dabei gibt es beim BDS, verwies Lieber:<br />
den „Leitfaden zur Reklamationsbearbeitung“.<br />
Dieser Leitfaden stattet<br />
Vertriebsmitarbeiter mit einer Fragenliste<br />
aus, die sie im Falle von Reklamationen<br />
zu Rate ziehen können.<br />
Insgesamt 15 Punkte führt die „Checkliste“<br />
an, die als Argumentationshilfe<br />
im Reklamationsfall herangezogen<br />
werden kann.<br />
Frage Nummer Eins der Liste: Sind<br />
die bemängelten Produkte überhaupt<br />
Produkte, die vom betreffenden Händler<br />
verkauft wurden? Über diese<br />
scheinbar simple Frage werde gern<br />
und viel gestritten, so Lieber. Die<br />
Beweislast liegt dabei übrigens beim<br />
Käufer der Produkte, in diesem Fall<br />
Rohre. „Nachzuweisen, dass es sich<br />
bei den bemängelten Rohren um<br />
Rohre des Händlers handelt, ist oft<br />
gar nicht so einfach, wie es zunächst<br />
aussieht“, so Lieber weiter.<br />
Frage Nummer zwei: Wann wurden<br />
die Rohre geliefert? „Das ist eine<br />
wichtige Frage, denn die Ansprüche<br />
könnten verjährt sein“, unterstrich<br />
der Stahljurist. Im Allgemeinen verjähren<br />
Ansprüche nach einer Frist<br />
von zwei Jahren. Unternehmen<br />
haben aber die Möglichkeit, durch<br />
entsprechende Angaben in den allgemeinen<br />
Verkaufsbedingungen<br />
diese Frist auf ein Jahr ab Lieferung<br />
zu verkürzen.<br />
Eine entscheidende Frage der<br />
Checkliste ist, ob der Kunde eine ordnungsgemäße<br />
Wareneingangskontrolle<br />
gemacht hat. „Das interessiert<br />
die Gerichte, denn die Antwort darauf<br />
entscheidet möglicherweise über den<br />
gesamten Fall“, sagte Lieber. Wurde<br />
die ordnungsgemäße Wareneingangskontrolle<br />
versäumt oder nicht fristgerecht<br />
durchgeführt – Faustregel<br />
sind hier fünf Tage nach Wareneingang<br />
– führt allein dieser Umstand<br />
in der Regel zu Ablehnung aller<br />
Ansprüche.<br />
Weitere Fragen der Checkliste<br />
sind:<br />
z Wurden in der mitgelieferten Prüfbescheinigung<br />
Abweichungen zur<br />
Bestellung dokumentiert?<br />
z Liegt überhaupt ein Mangel vor und<br />
war dieser bereits bei der Auslieferung<br />
vorhanden?<br />
z Hat der Kunde die Ware vor dem<br />
Einbau intensiv verarbeitet bzw.<br />
daraus ein neues Produkt gefertigt?<br />
Der Leitfaden zur Reklamationsbearbeitung<br />
wurde in einem Rundschreiben<br />
des BDS im Dezember<br />
2017 den Mitgliedsunternehmen zur<br />
Verfügung gestellt. Die Liste kann<br />
jederzeit beim BDS bezogen werden.<br />
US- und europäische<br />
Normen im Vergleich<br />
Der Markt für Rohre, Fittings und<br />
Flansche für druckgeführte Rohrleitungen<br />
und Anlagen Flansche und<br />
Fittings ist kein kleiner Markt. Weltweit<br />
werden jährlich rund 95 Mio. t<br />
dieser Rohrprodukte hergestellt, in<br />
Deutschland sind es etwa 250.000 t<br />
pro Jahr.<br />
Da die Rohre für den Einsatz in<br />
besonders herausfordernden Umgebungen<br />
bestimmt sind – vor allem<br />
in Raffinerien, Kraftwerken, Chemieanlagen<br />
sowie in der Lebensmittelbranche<br />
– , sind für die Herstellung<br />
und den Handel die technischen<br />
Regelwerke von Bedeutung. Eine<br />
besondere Herausforderung bei dem<br />
Umgang damit ergibt sich daraus,<br />
dass international zwei große Regelsysteme<br />
beim Umgang mit Rohren<br />
und Rohrzubehör für druckgeführte<br />
Anlagen gibt: die europäischen Normen<br />
auf der einen Seite, die US-amerikanischen<br />
Regelwerke auf der<br />
anderen Seite.<br />
Die Regelwerke an sich seien<br />
„sehr einfach“, sagte Dr. Willauschus<br />
von der BUHLMANN Rohr-<br />
Fittings-Stahlhandel GmbH + Co.<br />
KG: „Druckgeführt sind entweder –<br />
in der Öl- und Gasgewinnung – die<br />
Regelwerke des American Petroleum<br />
Institute (API) oder bei druckgeführten<br />
Anlagen ASME Boiler and<br />
Pressure Vessel Code – das ist das 3<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
35
BDS<br />
Rohrtag<br />
„Als lagerhaltender Handel kann man nicht ohne<br />
Lager agieren. Wenn man Großhandel sein will, muss<br />
man Rohre dahaben. Auch solche, die sich vielleicht<br />
weniger häufig umschlagen.“<br />
Hanns-Jörg Westendorf, Geschäftsführer der Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG<br />
3 Äquivalent zur Druckgeräterichtlinie<br />
der EU.“<br />
Für die Einhaltung der Normen<br />
trage zwar letztendlich der Kunde die<br />
Verantwortung. „Der muss richtig<br />
bestellen“, sagte Dr. Willauschus. Die<br />
Aufgabe des Handels sei jedoch hierbei<br />
Hilfestellung zu leisten.<br />
So sei bei Rohrleitungen für niedrige<br />
Drücke und moderate Temperaturen<br />
die Wand eines nahtlosen Rohres<br />
nach dem europäischen Standard<br />
EN 10216-1 für die eigentliche Funktion<br />
überdimensioniert. „Wir brauchen<br />
sie aber für die stabile Konstruktion“,<br />
so Willauschus.<br />
Die europäische Norm erlaubt den<br />
Einsatz sowohl nahtloser wie<br />
geschweißter Rohre. Ein Vorteil<br />
geschweißter Normalwandrohre<br />
gegenüber nahtlosen Rohren sei die<br />
bessere Maschinenschweißbarkeit.<br />
„Bei Nahtlosrohren sind die Wanddicken<br />
nicht immer absolut gleichmäßig“,<br />
sagte Willauschus.<br />
Werden insbesondere Chemieanlagen<br />
nach amerikanischen Standards<br />
konstruiert, dominieren die nahtlosen<br />
Rohre. Laut Willauschus ist die<br />
entsprechende amerikanische Norm<br />
ASTM/ASME „ein recht konservatives<br />
Regelwerk“. Die Regeln der USamerikanischen<br />
Standardisierungsorganisation<br />
ASTM und des Verbands<br />
der Maschinenbauingenieure ASME<br />
kennen keine unterschiedlichen Rohrprodukte<br />
für Raum- und erhöhte Temperatur.<br />
Das führt dazu, dass das nahtlose<br />
Rohr ASTM A106 das „Bread-&-<br />
Butter-Rohr“ für Einsatztemperaturen<br />
zwischen -29 °C bis 450 °C ist.<br />
Bei Tieftemperaturanwendungen,<br />
etwa der Ammoniakproduktion, sei<br />
der ASME-Code „sehr konsequent“,<br />
so Willauschus. „Für die Basisgüte<br />
Grade B ist nach ASME-Vorschriften<br />
bei -29 °C Schluss. Darunter muss<br />
bis -48 °C Grade 6 genommen werden,<br />
darunter bis -101 °C Grade 3“,<br />
sagte Willauschus. Daher habe das<br />
nahtlose Rohr ASTM A333 Grade 6<br />
eine so hohe Marktbedeutung für<br />
ASME-Anlagen. Demgegenüber sei<br />
das europäische Regelwerk für Chemieanlagen<br />
(EN 13445, EN 13480)<br />
weniger konsequent. „Der P235GH<br />
darf bis zu -60 °C eingesetzt werden,<br />
wenn man seine Streckgrenze nur zu<br />
25 % ausnutzt“, sagte Willauschus.<br />
Diese und ähnliche Regelungen führten<br />
dem Rohrexperten zufolge dazu,<br />
dass das nahtlose Tieftemperaturrohr<br />
P215NL beziehungsweise P265NL ein<br />
„nahezu totes Produkt“ sei.<br />
Bei Wärmetauscherrohren ist die<br />
Situation umgekehrt. Während nach<br />
US-Regeln in Wärmetauschern sowohl<br />
nahtlose wie geschweißte Rohre aus<br />
C-Stählen zugelassen sind (wobei der<br />
Markt für geschweißte Rohre größer<br />
sei als der für den Nahtlosbereich),<br />
sehen die europäischen Normen nur<br />
nahtlose Rohre vor. „Da dünne Rohre<br />
bessere Wärmeübertragungen bringen<br />
als dickere, werden hier vor allem<br />
nahtlose Präzisrohre verwendet“, so<br />
Willauschus.<br />
Für Anwendungen bei hohen Drücken<br />
und hohen Temperaturen vor<br />
allem in Kraftwerken dominieren in<br />
beiden Regelwerken nahtlose dickwandige<br />
Kesselrohre.<br />
Große Unterschiede weisen die<br />
Normen bei Hydraulik- und Pneumatik-Druckleitungsrohren<br />
(HPL-Rohre)<br />
auf. In Europa wird das HPL-Rohr von<br />
der Druckgeräterichtlinie geregelt.<br />
„Hier kennt man in der Anwendung<br />
nur nahtlose HPL-Präzisrohre“, so Willauschus.<br />
In den USA sind HPL-Rohre<br />
das Normungsgebiet der SAE (Society<br />
of Automotive Engineers). Eingesetzt<br />
werden dort sowohl nahtlose wie<br />
geschweißte Rohre.<br />
Eigene Kompetenzen klären<br />
Der Rohrhandel muss seine eigenen<br />
Kompetenzen besser definieren. Das<br />
sagte der Geschäftsführer der Hoberg<br />
& Driesch GmbH & Co. KG Hanns-Jörg<br />
Westendorf zum Auftakt seines Vortrags.<br />
Sorgen machen Westendorf eine<br />
„falsche Wir-können-Alles-Haltung“,<br />
die er im Stahlrohrhandel wahrnehme.<br />
Es sei jedoch besser, die eigenen Kompetenzen<br />
klar zu erkennen und zu<br />
definieren, was man kann – und was<br />
man besser lässt.<br />
Herausforderungen sieht sich der<br />
Stahlrohrgroßhandel von vielen Seiten<br />
ausgesetzt. Die Hersteller seien<br />
in den vergangenen Jahren aufgrund<br />
schlechter Marktverhältnisse von der<br />
Not getrieben worden. Eine Antwort<br />
der Lieferanten sei es, neue Kundenkreise<br />
erschließen zu wollen, näher<br />
an die Verbraucher zu rücken und<br />
„in gewisser Weise die Position des<br />
Handels“ zu übernehmen.<br />
„Etwa 50 Produzenten gibt es in<br />
der Rohrproduktion in Deutschland,<br />
demgegenüber stehen rund 200 Händler.<br />
Der Markt ist fragmentiert. Die<br />
Anarbeitung wird vom Handel dabei<br />
oft als Allheilmittel angesehen“, so<br />
Westendorf. Damit differenziere man<br />
sich vom Wettbewerb. „Die Kunden<br />
nutzen das“, betonte Westendorf.<br />
Auch auf der Kundenseite warten<br />
Herausforderungen. Westendorf<br />
zufolge wird die Rolle des Handels<br />
von Kunden oft als überflüssig ange-<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
„Über 130 Teilnehmer, fünf Referenten sowie zehn<br />
Aussteller haben den BDS-Rohrtag mit spannenden und<br />
aktuellen Themen zu einer runden Sache gemacht. “<br />
Oliver Ellermann, Vorstand BDS AG<br />
letzten Jahre werden sich noch verstärken,<br />
ist Westendorf überzeugt.<br />
Die Herstellermärkte werden sich<br />
dem Geschäftsführer von Hoberg &<br />
Driesch zufolge verändern. „Die Produzenten<br />
werden aus Mitteleuropa<br />
abwandern.“<br />
Der Schlüssel zum Erfolg liege<br />
darin, sich über seine Kompetenzen<br />
klar zu werden. „Jeder redet über<br />
Anarbeitung. Aber für Handel und<br />
Anarbeitung sind ganz andere Kennzahlen<br />
wichtig. Handel und Anarbeitung<br />
müssen daher organisatorisch<br />
klar getrennt werden. Nur so können<br />
die erfolgsrelevanten Kennzahlen optimiert<br />
werden“, sagte Westendorf.<br />
Auch habe der Handel an vielen Stellen<br />
die Anarbeitungskompetenz gar<br />
nicht.<br />
Die Digitalisierung sieht Westendorf<br />
vor allem als Aufgabe, die internen<br />
Prozesse modern zu gestalten –<br />
zum Beispiel mit einer Bestellabwicklung<br />
auf EDI-Basis, dem elektronischer<br />
Versand von Auftragsbestätigung<br />
und Rechnung sowie der autosehen.<br />
Zugleich erhöhe sich die<br />
Preissensibilität. Auch kundenseitig<br />
fragmentiere sich der Markt<br />
zunehmend. neben wenigen Großkunden<br />
werden mehr und mehr kleinere<br />
Kunden bedient. Weitere Tendenzen<br />
seien ein Just-in-Time-Denken,<br />
dass sich stärker durchsetze,<br />
mehr kleinlosige Aufträge, sowie<br />
weniger Differenzierung der Kunden<br />
beim Materialursprung sowie<br />
die wachsende Bedeutung der technischen<br />
Dienstleistung – eine Tendenz,<br />
die dem Handel zugute<br />
komme.<br />
„Für die derzeitige Situation hat<br />
der Handel aber auch selbst Verantwortung<br />
zu tragen“, sagte Westendorf.<br />
„Zu lange haben wir als Branche<br />
auf Intransparenz gesetzt“, so Westendorf.<br />
Zudem hat die Kapitalbindung<br />
für Sortiments-Entscheidungen hohe<br />
Bedeutung, wodurch Tiefe des Angebots<br />
flacher geworden sei.<br />
„Wir können nicht gleichzeitig<br />
Vollsortimenter und nah an jedem<br />
Kunden sein. Das geht nicht. Wir müssen<br />
uns auf unsere Handelskunden<br />
konzentrieren und sollten nicht versuchen,<br />
in Wettbewerb zum Regionalhandel<br />
zu treten. Man muss klar<br />
definieren, in welchen Feldern man<br />
tätig sein will“, so Westendorf.<br />
Hinzu komme die Überschätzung<br />
persönlicher Kontakte im Vertrieb.<br />
„Niemand verkauft mehr etwas, weil<br />
er persönliche Kontakte zum Kunden<br />
hat“, sagte Westendorf. Die Kundenbeziehungen<br />
müssten auf einem festen<br />
Fundament stehen. „Dazu gehören<br />
Kompetenzen“, so Westendorf.<br />
Die aktuelle Marktlage täusche<br />
über den tatsächlichen Sachverhalt<br />
gegenwärtig hinweg. Die Trends der<br />
Ausstellerliste BDS-Rohrtag 2018<br />
matischen Verbuchung von „Intercompany-Prozessen“.<br />
„Die Digitalisierung wird meiner<br />
Meinung nach überschätzt. Es reicht<br />
nicht, nur auf Plattformen zu setzen“,<br />
sagte Westendorf. „Wenn der Kunde<br />
alle Produkte nebeneinander sieht<br />
und auch die Preise einsehen kann,<br />
ist das zumindest für Hoberg & Driesch<br />
schlecht“, so Westendorf weiter.<br />
Ziel muss dem Geschäftsführer<br />
zufolge sein, die Digitalisierung zu<br />
nutzen, um das aktuelle Geschäftsmodell<br />
effizienter zu betreiben. Daten<br />
müssen angeglichen werden, Prozessbrüche<br />
soweit es geht vermieden werden.<br />
Voraussetzung dafür sei die Standardisierung<br />
der Prozesse, etwa der<br />
Preiskalkulation.<br />
„Wir müssen die Stärken, die der<br />
Handel hat, dem Markt zeigen“, bilanzierte<br />
Westendorf. Eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung einer innovativen<br />
Produktpalette sowie gewünschter Serviceleistungen<br />
seien zukunftsfähig. „Starken<br />
Werken müssen starke Handelsorganisationen<br />
gegenüberstehen.“ 2<br />
Folgende Unternehmen präsentierten sich begleitend zur Tagung in einer<br />
Ausstellung:<br />
z Behringer GmbH, Kirchardt<br />
z Fehr Lagerlogistik AG, CH-Winterthur<br />
z KASTO Maschinenbau GmbH & Co., Achern<br />
z Messe Düsseldorf GmbH / Tube, Düsseldorf<br />
z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH, Westerheim<br />
z Montanstahl GmbH, Oelde<br />
z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />
z PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH, Memmingen<br />
z Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg<br />
z verticalgalva Voigt & Müller, Kissing<br />
z WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH, Düsseldorf<br />
[ Info ]<br />
Die Vorträge des<br />
BDS-Rohrtags stehen<br />
kostenlos auf der<br />
BDS-Webseite zur<br />
Verfügung:<br />
www.stahlhandel.com/<br />
rohrtag2018/<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
37
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Berufsbildung im Aufwind<br />
Terminflut<br />
Die Berufsbildung verspürt Aufwind: In den letzten Jahren bescherte die Digitalisierung der jobbegleitenden<br />
Bildung zunächst technischen Auftrieb. Dann gewann die Berufsbildung durch die Neuordnung<br />
von Ausbildungsordnungen auch pädagogisch zunehmend an Dynamik. Und drittens schließlich berief<br />
die Bundeskanzlerin eine neue Bildungsministerin mit der Begründung, Anja Karliczek sei durch ihre<br />
eigene berufliche Bildungskarriere für dieses politische Bundesamt besonders geeignet. Eindeutigstes<br />
Indiz für die zunehmende Bedeutung der beruflichen Bildung aber ist der wachsende Konkurrenzkampf<br />
in diesem Bereich, dem sich auch der BDS stellen muss– u.a. durch die Wahrnehmung von<br />
Terminen, die sich in den Monaten Februar/März gehäuft und vor allem auf Berlin konzentriert haben.<br />
Informationen sind die wichtigsten Waffen in diesem Wettbewerb.<br />
Das betrifft im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) vor<br />
allem, aber nicht nur, das gerade<br />
erst digitalisierte Fernstudium zur<br />
Betriebswirtin/zum Betriebswirt im<br />
Stahlhandel. Die Werbung für den<br />
neuen Jahrgang läuft auf Hochtouren<br />
(vgl. Anzeige auf der dritten<br />
Umschlagsseite in diesem Heft).<br />
Aber auch die verbandliche<br />
Begleitung des neuen Arbeitskreisangebots<br />
für die überbetriebliche<br />
Ausbildungsbegleitung im Stahlhandel<br />
gehört in diese Zusammenhänge.<br />
Das hat das Arbeitskreisleitertreffen<br />
in Hamburg am 28.2.18 gezeigt<br />
(vgl. gesonderten Bericht in diesem<br />
Heft, S. 41).<br />
In dieses terminliche Umfeld<br />
passten und passen zudem die Bildungsmessen<br />
„Learntec“ (3/18,<br />
S. 42f) und „Didacta“ (vgl. gesonderten<br />
Bericht in diesem Heft, S. 48f)<br />
im Januar/Februar sowie<br />
z der Fernunterrichtstag am 2.3.18,<br />
z die Sitzungen der Berufsbildungsausschüsse<br />
des Handels am 5.3.18<br />
in Berlin,<br />
z das Treffen des Pädagogischen<br />
Arbeitskreises im FDL am 7.3.18<br />
in Köln<br />
z sowie vom 20.-22.4.18 in Rösrath<br />
die in die vom Bundespräsidenten<br />
ausgerufenen Berufsbildungswoche<br />
fallende Prüfungswerkstatt<br />
(vgl. gesonderte Berichte in<br />
diesem Heft, S. 40ff bzw 3/18,<br />
S. 32).<br />
Und dann war da noch die Vereidigung<br />
des neuen Bundeskabinetts<br />
am 14.3.18 – natürlich ohne Beteiligung<br />
des BDS, dem Bildungsministerin<br />
Karliczek inzwischen für<br />
den <strong>Stahlreport</strong> in naher Zukunft<br />
aber immerhin ein Interview in Aussicht<br />
gestellt hat. (vgl. nachstehenden<br />
Kasten). 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Die Ministerin aus dem Münsterland<br />
Karriere als Kriterium für Karliczek<br />
Natürlich war an ein anderes Interview zum Fernstudium gedacht,<br />
als der <strong>Stahlreport</strong> im Märzheft für April einen entsprechend aktuellen<br />
Beitrag ankündigte (S. 32). Doch dann preschte Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel mit einer besonderen Personalie vor – und berief<br />
mit Anja Karliczek eine authentische Vertreterin der Berufsbildung<br />
zur neuen Bundesbildungsministerin. Offenbar eine kluge Wahl,<br />
denn die Neue wollte gegenüber dem <strong>Stahlreport</strong> zu der Thematik<br />
nicht nur aufgrund persönlicher Erfahrungen Stellung nehmen, sondern<br />
erbat sich Zeit zur fachlichen Einarbeitung. So ist das<br />
Gespräch aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.<br />
„Sie ist sozusagen das lebendige Beispiel dafür, wie man berufliche Bildung,<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie, akademische Bildung auch auf<br />
neuen und ungewohnten Bildungswegen sehr, sehr gut vereinbaren<br />
kann.“ So begründete Bundeskanzlerin Angela Merkel am 26.2.18, warum<br />
sie sich als Nachfolgerin von Prof. Dr. Johanna Wanka für ihre CDU-Parteifreundin<br />
Anja Karliczek entschieden hatte.<br />
Die dreifache Mutter aus dem münsterländischen Brochterbeck kann –<br />
erfolgreich – gleich zwei Berufsausbildungen im Bankwesen und im Hotelfach<br />
sowie ein universitäres Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre<br />
vorweisen. Politisch tätig war sie zuletzt als parlamentarische Geschäftsführerin<br />
der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, dem sie seit<br />
2013 als zweimal direkt gewählte Abgeordnete angehört.<br />
Vor dem Hintergrund dieses beruflich/politischen Werdegangs dürfte es<br />
mehr als spannend werden, wie die 46-Jährige als Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung Wirtschaft und Wissenschaft, Berufliches und<br />
Akademisches zusammen- und gemeinsam voranbringen will bzw. kann.<br />
Konkretisieren könnte sich dies<br />
z nicht nur anhand des Umgangs mit der eigenen Karriere, sondern<br />
zudem etwa<br />
z anhand der berufsbezogenen Nachhaltigkeitsdebatte, die auch für Karrieren<br />
das Zusammenspiel sowohl von ökonomischen als auch ökologischen<br />
und sozialen Aspekten nahelegt, oder<br />
z im Umgang mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen, der vor einem<br />
europaweiten Hintergrund alle Abschlussmöglichkeiten in einem System<br />
zusammenfasst und damit vergleichbar macht.<br />
Zu solchen und ähnlichen Fragen hat die neue Bundesministerin für Bildung<br />
und Forschung dem <strong>Stahlreport</strong> Antworten in Aussicht gestellt,<br />
nachdem sie sich „zunächst einen tieferen Einblick in die Themen des<br />
Ministeriums“ verschafft, hat – wie es in der Antwort aus dem Bundesministerium<br />
an den BDS heißt.<br />
BESUCHEN SIE UNS<br />
TUBE | 16. – 20. April | Düsseldorf<br />
Halle 6 / Stand 6E22<br />
ALUMINIUM | 9. – 11. Oktober<br />
Düsseldorf | Halle 9 / Stand 9C43<br />
Aus Ideen<br />
werden<br />
Lösungen<br />
Foto: Rauß Fotografie<br />
Wirkt seit 2013 als Bundestagsabgeordnete in Berlin. Nun ist sie die neue Bundesbil -<br />
dungsministerin. Anja Karliczek steht in besonderer Weise für eine Karriere mit Lehre.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
39<br />
____ fehr ist führend in Lagerlogistik.<br />
Seit 1968 sind wir auf hochqualitative<br />
und hocheffiziente Lagerlösungen<br />
spezialisiert. Mit typisch Schweizer<br />
Know-how, Präzision und Weltoffen heit<br />
entwickeln wir innovative Logistikkonzepte.<br />
Modernste Technik und<br />
durchgängige Lager- und Handlingskonzepte<br />
sichern den perfekten<br />
Materialfluss von der Einlagerung bis<br />
zum Abtransport, vom Produzenten<br />
bis zum Verbraucher. Was können wir<br />
für Sie tun?<br />
Fehr Lagerlogistik AG<br />
In der Au 5, CH-8406 Winterthur<br />
T +41 (0) 52 260 56 56<br />
info@fehr.net<br />
www.fehr.net
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Von guter Stimmung und zukunftsweisenden Entwicklungen: Ergebnisse des BranchenChecks 2018 des<br />
Forums DistancE-Learning<br />
Erkenntnisse an einem Fernstudientag<br />
Information und Irrtum<br />
Den bundesweiten Fernstudientag am 2.3.18 mit über 100 unterschiedlichsten Aktionen zur Bewerbung<br />
dieser Bildungsform hat das FDL zum Anlass genommen, die neuesten Erkenntnisse zu Lage der Branche<br />
zu veröffentlichen: Wie der entsprechende Check gezeigt habe, ist die Stimmung gut und sind die<br />
Erfolge groß. Diese Möglichkeiten müssen an andere Akteure auf den Bildungsmärkten aber erst noch<br />
vermittelt werden, wie ein vom BDS recherchiertes Beispiel zeigt, das als Irrtum begonnen hatte.<br />
Der angesprochene Branchen-<br />
Check ist eine traditionelle Erhebung<br />
des Fachverbands Forum DistancE-<br />
Learning (FDL), deren Ergebnisse in<br />
diesem Jahr erstmals anlässlich des<br />
Fernstudientages veröffentlicht worden<br />
sind. Im Mittelpunkt der Umfrage<br />
standen wieder Selbsteinschätzungen<br />
der Branche. Den in der Abbil-<br />
dung oben vorgestellten Daten liegt<br />
eine anonyme Onlinebefragung von<br />
Instituten zugrunde, die nach der<br />
Definition des entsprechenden Gesetzes<br />
Fernunterricht bzw. Fernstudien<br />
anbieten. Beteiligt hatten sich diesmal<br />
77 Anbieter unterschiedlicher<br />
Größe – u.a. auch der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS), der ein<br />
Fernstudium zur Betriebswirtin/zum<br />
Betriebswirt anbietet.<br />
Von daher war das Interesse in<br />
der Redaktion des vom BDS herausgegebenen<br />
<strong>Stahlreport</strong> groß, am Fernstudientag<br />
auch die Informationsveranstaltung<br />
im Lette Verein Berlin zu<br />
besuchen – wo sich aber schnell<br />
herausstellte, dass das dortige Event<br />
Foto: BDS<br />
Das Schema über den Weg vom Erz zum Stahl liegt dem Fernstudium des BDS ebenso zugrunde, wie es den fachlichen Hintergrund für<br />
den Präsenzunterricht der Metallographen im Lette-Institut in Berlin-Schöneberg bildet – hier im Flur der entsprechenden Abteilung.<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
0 20 40 60<br />
Foto: BDS<br />
Quelle: FDL<br />
Auch Claus-Joachim Harder (Mitte), Mitglied im BDS-Vorstandsrat, unterstützt die Tätigkeit<br />
der neuen Arbeitskreisleitung (v.l.n.r.) Stefan Jungblut und Michael Vorwerk.<br />
mit distanzbezogenen Unterrichtsformen<br />
gar nicht zu tun hatte, ganz<br />
einfach ein terminlicher Zufall vorlag.<br />
Der vermittelte aber immerhin<br />
die Erkenntnis, wie viele Bildungsanbieter<br />
noch überzeugt werden können/müssen<br />
– wenn schon nicht vom<br />
Fernunterricht, so doch wenigstens<br />
vom Blended Learning, also von<br />
gemischten Unterrichtsformen.<br />
Ein solcher Weg zu nachhaltigem<br />
Lernerfolg könnte gerade für das<br />
Lette-Klientel reizvoll sein, wie<br />
Gespräche am Rand des Tages der<br />
offenen Tür ergaben: Hinter dem<br />
1866 von Wilhelm Adolf Lette gegründeten<br />
Bildungsinstitut in Berlin-Schöneberg<br />
stand ein „Verein zur Förderung<br />
der Erwerbstätigkeit des weiblichen<br />
Geschlechts“. Mehr als 150<br />
Jahre später haben insbesondere die<br />
Teilnehmerinnen an den heute dort<br />
angebotenen vollschulischen Ausbildungen<br />
noch immer das Problem,<br />
unterschiedliche Lebensrollen sozial,<br />
ökonomisch und ökologisch erfolgreich<br />
miteinander zu verbinden. Elemente<br />
des Fernunterrichts sind dabei<br />
bisher noch kein Thema – obwohl<br />
beispielsweise bei der Ausbildung in<br />
der Metallographie in Berlin-Schöneberg<br />
zur Veranschaulichung des<br />
Weges vom Erz zum Stahl Unterrichtsmaterial<br />
eingesetzt wird, das<br />
der BDS erfolgreich auch für sein<br />
Fernstudium verwendet und als<br />
Herausgeber immer wieder aktualisiert.<br />
2<br />
Arbeitskreise des Stahlhandels im Norden stellen sich neu auf<br />
Staffelwechsel<br />
Die Arbeitskreise der Jungkaufleute des Stahlhandels in Hamburg,<br />
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben bei einem<br />
Treffen von Ausbildungsleitern personell und inhaltlich die Weichen<br />
für die nächste Saison gestellt. An der Sitzung Ende Februar in Hamburg<br />
nahm auch Dr. Ludger Wolfgart teil – Bereichsleiter Berufsbildung<br />
beim BDS, der diese Einrichtung der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />
im Norden unterstützt.<br />
Arbeitskreise sind im Stahlhandel<br />
eine traditionelle Einrichtung, um<br />
Themen der Ausbildung in den Unternehmen<br />
branchenorientiert aufzugreifen<br />
und im Übergang zur Fort- bzw.<br />
Weiterbildung zu vertiefen. Der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) fördert diese Aktivitäten inhaltlich,<br />
personell und administrativ.<br />
Diese Kooperation findet künftig<br />
mit Stefan Jungblut und – neu –<br />
Michael Vorwerk statt. Die beiden<br />
Hamburger Berufsschullehrer bilden<br />
seit April die neue Arbeitskreisleitung,<br />
nachdem Helmer Blikslager im<br />
März aus Altersgründen und nach<br />
17 Jahren in diesem weitgehend<br />
ehrenamtlichen Engagement ausgeschieden<br />
ist (vgl. „Persönliches“ in<br />
diesem Heft, S. 4).<br />
Neben diesen Personalien standen<br />
auf der Tagesordnung der Sitzung<br />
der Rückblick auf das abgelaufene<br />
Semester und der Ausblick auf<br />
die neuen Angebote im zweiten Halbjahr<br />
2018:<br />
z Zuletzt hatten auf dem Programm<br />
der Arbeitskreise 20 Veranstaltun-<br />
gen gestanden, für die in Hamburg<br />
15 und in Schleswig-Holstein 18 Teilnehmer<br />
aus insgesamt 15 Stahlhandelsbetrieben<br />
angemeldet worden<br />
waren.<br />
z Auch die neuen Angebote in der zweiten<br />
Hälfte dieses Jahres werden wieder<br />
technische sowie wirtschaftliche<br />
Themen der Branche aufgreifen und<br />
insbesondere die Möglichkeit bieten,<br />
diese in Betriebsbesichtigungen zu<br />
Produktion, Handel und Verarbeitung<br />
zu vertiefen.<br />
Dazu will das Team der Arbeitskreisleitung<br />
bis Juni die entsprechenden<br />
Planungen abschließen, um das Angebot<br />
dann ausschreiben zu können.<br />
Anmelden können sich danach auch<br />
Nicht-Mitglieder im BDS, der solchen<br />
Unternehmen dann aber einen erhöhte<br />
Semestergebühr berechnen wird. 2<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />
bds-jungkaufleute@web.de.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
41
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Sitzungen der Berufsbildungsausschüsse des Handels<br />
Konkurrenz um Karrieren<br />
Die gegenwärtig große Dynamik der Veränderungen bei der Gestaltung von Karrieren in Unternehmen<br />
bekamen Anfang März die Berufsbildungsausschüsse des Groß- und Außenhandels sowie des Einzelhandels<br />
und in ihren Sitzungen in Berlin zu spüren – und damit auch der BDS: Es ging dabei um neue<br />
bzw. veränderte Ausbildungsberufe für Kaufleute sowie um die (vor allem auch) politische Positionierung<br />
der entsprechenden Fort- und Weiterbildung. Auf dem Berufsbildungsmarkt geht der Konkurrenzkampf<br />
um die klügsten Köpfe in die nächste Runde, wurde beim BGA und beim HDE deutlich.<br />
Info Berufsbeschreibung<br />
Auf der Basis des entsprechenden<br />
Eckwertekonzeptes wird<br />
der Bundesverband Großhandel<br />
Außenhandel Dienstleistungen<br />
(BGA) ab diesem Frühjahr mit den<br />
Sozialpartnern in die vorgeschriebenen<br />
Gespräche mit den Sozialpartnern<br />
eintreten, um die Ausbildung<br />
von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel<br />
zu aktualisieren. Der Arbeitstitel<br />
„Kaufmann/Kauffrau für Großund<br />
Außenhandelsmanagement“<br />
gibt die Richtung der Reform vor:<br />
Prozesse gestalten (vgl. Kasten). Das<br />
Neuordnungsverfahren soll 2019<br />
oder spätestens 2020 abgeschlossen<br />
werden.<br />
In diesem Verfahren schon weiter<br />
sind – u.a. – der BGA und der<br />
Handelsverband Deutschland (HDE)<br />
in Bezug auf den ganz neuen Ausbildungsberuf<br />
für Kaufleute im E-<br />
Commerce. Nach der Veröffentlichung<br />
Ende des vergangenen Jahres<br />
im Bundesgesetzblatt, und nachdem<br />
die Fragen der Beschulung<br />
geklärt werden konnten, starten die<br />
ersten Bewerber mit diesem Karriereweg<br />
bereits ab 1.8.18. Katharina<br />
Weinert, Abteilungsleiterin Bildungspolitik<br />
und Berufsbildung<br />
beim HDE, rechnet nach wie vor<br />
damit, dass in diesem Jahr bundesweit<br />
1.000 solcher Starts gelingen.<br />
Sie begründet diesen Optimismus<br />
auch mit dem branchenübergreifenden<br />
Charakter dieses Angebots, an<br />
dessen Entwicklung auch der BGA<br />
beteiligt war.<br />
Konzept<br />
In ein und dieselbe Richtung argumentierten<br />
BGA und HDE auch, als<br />
Michael Assenmacher vom Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHKT) im gemeinsamen<br />
Teil der Sitzung das Konzept „Dual<br />
mit Wahl plus“ vorstellte: nämlich<br />
ablehnend. Es geht bei diesem Konzept<br />
um die Antwort des DIHKT auf<br />
die Herausforderungen an die gegenwärtige<br />
duale Ausbildung: „Höhere<br />
Berufsbildung“ bis auf Stufe 5 des<br />
Deutschen Qualifikationsrahmens<br />
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement<br />
Die Ausbildung von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel soll aktualisiert werden. Die Richtung<br />
der Veränderungen gibt eine neue Berufsbeschreibung vor, mit der die zuständigen Experten<br />
in die Antragsgespräche gehen:<br />
„Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement kaufen Waren im In- und Ausland ein, verkaufen<br />
sie an Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistungssektoren weiter und bieten<br />
warenbezogene Serviceleistungen an. Dabei nutzen sie verschiedene Vertriebskanäle. Sie<br />
beobachten und analysieren den Markt, ermitteln und kalkulieren Preise, beraten Kunden<br />
umfassend über das Waren- und Dienstleistungssortiment, führen zielgruppengerechte Marketingmaßnahmen<br />
durch und bearbeiten den Zahlungsverkehr im Zusammenwirken mit anderen<br />
Beteiligten. Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement planen, überwachen und optimieren<br />
Beschaffungs- und Logistikprozesse, steuern den Daten- und Warenfluss über Wirtschaftsstufen<br />
hinweg und wickeln elektronische Geschäftsprozesse unter Beachtung von<br />
Datenschutz und Datensicherheit ab. Sie werten betriebliche Kennzahlen aus, leiten Konsequenzen<br />
für das Unternehmen ab und berücksichtigen in ihrem kaufmännischen Handeln<br />
Aspekte der Nachhaltigkeit.“<br />
– auch durch die Wahrnehmung von<br />
Angeboten der Kammerorganisationen.<br />
Die Vertreter der Handelsverbände<br />
sahen bei ihren Sitzungen, in<br />
denen auch der Bundesverband<br />
Deutscher Strahlhandel (BDS) durch<br />
Dr. Ludger Wolfgart vertreten war,<br />
in dieser Argumentation eine klare<br />
Abwertung der bisherigen Ausbildung<br />
und damit ein falsches Signal.<br />
Auch diese arbeitsgeberorientierten<br />
Kritiker mussten jedoch erkennen,<br />
dass es der DIHKT mit seinem einseitigen<br />
Vorstoß begrifflich immerhin<br />
schon bis in den Koalitionsvertrag<br />
geschafft und damit eine Grundlage<br />
für die nächsten vier Jahre in<br />
der Bildungspolitik und den dazu<br />
sich abzeichnenden Konkurrenzkampf<br />
geschaffen hat.<br />
Trotz der sich so abzeichnenden<br />
Wettbewerbspositionen wird der<br />
Koalitionsvertrag in Sachen Bildungspolitik<br />
arbeitgeberseitig aber eher<br />
positiv gesehen: „Die Attraktivität<br />
der Beruflichen Bildung steigern zu<br />
wollen und die als gleichwertig mit<br />
der akademischen Bildung anzusehen,<br />
ist begrüßenswert. Ebenso die<br />
Berufliche Bildung mit einem Berufsbildungspakt<br />
(in Analogie zum Hochschulpakt)<br />
zu stärken, indem die<br />
beruflichen Schulen gleichermaßen<br />
wie allgemeinbildende Schulen in<br />
alle Förderprogramme, insbesondere<br />
auch zur digitalen Bildung, einzubeziehen<br />
sind, ist positiv zu bewerten.<br />
Es ist sicherzustellen, dass das Vorhaben<br />
im Austausch mit allen aktiven<br />
Berufsbildungsakteuren zu konzipieren<br />
und umzusetzen ist.“ So<br />
heißt es – ungeachtet einzelner Kritikpunkte<br />
– in einer Stellungnahme<br />
des HDE zu den bildungspolitischen<br />
Grundlagen des Koalitionsvertrages,<br />
der sich in der Sitzung auch der BGA<br />
angeschlossen hat. 2<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Pädagogischer Arbeitskreis tagte in Köln<br />
Kreativ technikkritisch<br />
In einem positiven Sinn und kreativ technikkritisch gab sich<br />
der Arbeitskreis Pädagogik im FDL bei seiner Sitzung am<br />
7.3.18 in Köln: Im Mittelpunkt standen das mobile Lernen<br />
und Trends in der entsprechenden Lernmaterialerstellung.<br />
Außerdem ging es um aktuelle verbandliche Planungen,<br />
die auch den BDS betreffen.<br />
Den Rahmen für dies kritische<br />
Auseinandersetzung gaben Hinweise<br />
aus dem neuesten Horizon<br />
Report ab (https://www.nmc.org/<br />
publication/nmc-horizon-report-<br />
2017-higher-education-edition-de).<br />
In diesen Berichten werden – stark<br />
US-amerikanisch geprägt – regelmäßig<br />
neue Technologien identifiziert<br />
und vorgestellt, die sich im Bildungsbereich<br />
entwickeln. Demnach<br />
stehen in den nächsten zwei Jahren<br />
Blended-Learning-Designs sowie kollaboratives<br />
bzw. kooperatives Lernen<br />
im Mittelpunkt des Interesses.<br />
Mittelfristig geht es um die Neuge-<br />
staltung von Lernräumen und die<br />
Messung von Lernprozessen. Und<br />
langfristig interessant scheint die<br />
Beförderung von Innovationskulturen<br />
sowie von Deeper-Learning-<br />
Methoden zu sein.<br />
In solche Zusammenhänge einzuordnen<br />
waren auch die tools, die<br />
dem Arbeitskreis beispielhaft vorgestellt<br />
wurden – vor allem für die<br />
Entwicklung von webbased Trainings<br />
und Prüfungsapps. Bei der<br />
Diskussion darüber nahm der<br />
Arbeitskreis des Forums DistancE<br />
Learning (FDL) die Grundfrage der<br />
bisherigen Bildungsmessen dieses<br />
Jahres (vgl. gesonderte Berichterstattungen<br />
in diesem Heft, S. 44f)<br />
auf: Folgt die Pädagogik der Technik,<br />
oder ist es umgekehrt? Ziel der kritischen<br />
Auseinandersetzung im<br />
Fernlernverband zu diesen Themen<br />
jedenfalls ist es, einen Kriterienkatalog<br />
zu erarbeiten, mit dem die Nutzung<br />
digitaler Lernlösungen bewertet<br />
werden kann.<br />
An diesem Projekt wird in den<br />
nächsten Sitzungen des Pädagogischen<br />
Arbeitskreises weitergearbeitet.<br />
Der trifft sich am 14.6.18 in<br />
Regensburg und im Januar 2019 in<br />
Saarbrücken. Auch auf dem Fachforum<br />
des Fernlernverbandes am<br />
12.11.18 in Berlin dürfte es um diese<br />
und ähnliche Themen gehen. Der<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) begleitet das Wirken des<br />
Pädagogischen Arbeitskreises im<br />
FDL als Mitgliedsverband sehr engagiert,<br />
weil dort für die Zulassung<br />
von Fernunterrichtsgängen wichtige<br />
Fragen besprochen und entsprechende<br />
Antworten erarbeitet werden.<br />
2
BDS<br />
Recht<br />
Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Unternehmen (4)<br />
Weitergabe personenbezogener Daten …<br />
Anlässlich der Reformierung des Datenschutzrechtes ab Mai 2018 sollen die wichtigsten<br />
Änderungen und damit einhergehenden praktischen Anforderungen an Unternehmen in der<br />
monatlich veröffentlichten Reihe „Die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Unternehmen“ von<br />
Rechtsanwalt Dr. Thorsten Hauröder und Rechtsanwältin Bahar Beyaz von Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf, dargestellt werden. Im vierten Teil dieser Reihe geht es dabei<br />
nachfolgend um die Weitergabe personenbezogener Daten.<br />
Fotos, 2: Henseler & Partner<br />
Rechtsanwältin<br />
Bahar Beyaz,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
Rechtswalt Dr.<br />
Thorsten Hauröder,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mdB<br />
Die Pflicht zum sorgsamen<br />
Umgang mit personenbezogenen<br />
Daten erfordert ein hohes Maß an Sensibilität.<br />
Vor allem bei der Weitergabe<br />
von personenbezogenen Daten und<br />
der Entscheidung, welcher Personenkreis<br />
Zugriff auf diese Daten haben<br />
soll, sind Unternehmen gehalten,<br />
gesetzliche Vorgaben zu beachten.<br />
Hierbei ist insbesondere zwischen den<br />
Empfängerkategorien und den damit<br />
einhergehenden unterschiedlichen<br />
Anforderungen an die Weitergabe zu<br />
differenzieren.<br />
… innerhalb des Unternehmens<br />
Insgesamt bringt die Geltung der Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DS-GVO)<br />
einen erheblichen Mehraufwand mit<br />
sich, so dass Unternehmen zur Schaffung<br />
von umfassenden neuen Strukturen<br />
und Prozessen gezwungen sind.<br />
Im Hinblick auf die Weitergabe von<br />
personenbezogenen Daten innerhalb<br />
des Unternehmens gibt es grundsätzlich<br />
aber keine Änderungen, da dies<br />
keine Weitergabe an Dritte darstellt<br />
und die personenbezogenen Daten weiterhin<br />
von dem Unternehmen als Verantwortlicher<br />
im Sinne der DS-GVO<br />
verarbeitet werden.<br />
Das Unternehmen entscheidet<br />
hierbei grundsätzlich frei über die<br />
Zwecke und Mittel der Verarbeitung<br />
sowie über die Auswahl der Mitarbeiter<br />
hinsichtlich der Einräumung von<br />
Zugriffs- und Zugangsrechten. Da<br />
jedoch mit der Geltung der DS-GVO<br />
erhöhte Bußgelder drohen, sind auch<br />
im Rahmen der internen Weitergabe<br />
die vorgesehenen Verarbeitungsgrundsätze<br />
der Rechtmäßigkeit, Transparenz,<br />
Zweckbindung, Datenminimierung,<br />
Richtigkeit, Speicherbegrenzung,<br />
Integrität und Vertraulichkeit<br />
zu beachten.<br />
Zur Wahrung dieser Verarbeitungsgrundsätze<br />
ist vor allem die Einrichtung<br />
von technischen und organisatorischen<br />
Maßnahmen (TOMs)<br />
vorgeschrieben. Vor diesem Hintergrund<br />
ist die Schaffung von Zugriffsund<br />
Zugangskontrollen notwendig,<br />
die es ermöglichen, die innerbetriebliche<br />
Weitergabe zu regulieren und<br />
die Kontrolle über den berechtigten<br />
Personenkreis innezuhaben. Darüber<br />
hinaus sollte ein Verfahren zur regelmäßigen<br />
Überprüfung, Bewertung und<br />
Evaluierung der Wirksamkeit dieser<br />
technischen und organisatorischen<br />
Maßnahmen eingerichtet werden. Ein<br />
Unternehmen muss also schriftlich<br />
festhalten, was es konkret unternommen<br />
hat und unternimmt, um dem<br />
Datenschutz gerecht zu werden.<br />
… an Dritte<br />
Eine Weitergabe personenbezogener<br />
Daten an außerhalb des eigenen<br />
Unternehmens stehende Dritte ist<br />
grundsätzlich nur möglich, wenn<br />
hierfür ein Erlaubnistatbestand vorliegt.<br />
Die Einwilligung der Betroffenen<br />
zur Weitergabe ist hierbei eine<br />
der Möglichkeiten, welche jedoch in<br />
der Praxis eher gemieden wird, da die<br />
Erteilung der Einwilligung hohen<br />
Anforderungen unterliegt und sie<br />
jederzeit widerrufen werden kann.<br />
Einwilligungen, die bisher erteilt wurden,<br />
sollten außerdem vor dem<br />
25.05.2018 auf ihre Wirksamkeit und<br />
Konformität mit den geänderten Vorgaben<br />
der DS-GVO hin überprüft werden.<br />
Sofern die Weitergabe nicht auf<br />
einer Einwilligung beruht, sieht Art.<br />
6 der DS-GVO einen Katalog von<br />
Erlaubnistatbeständen vor: Eine Weitergabe<br />
ist auch dann erlaubt, wenn<br />
sie zur Erfüllung eines Vertrages oder<br />
einer vorvertraglichen Maßnahme<br />
zwischen dem Betroffenem und dem<br />
Verantwortlichen erforderlich ist.<br />
Diese Norm umfasst viele Bereiche<br />
unternehmerischer Prozesse – wie<br />
z.B. die Weitergabe personenbezogener<br />
Daten an Logistikunternehmen,<br />
Zahlungsdienstleister etc.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Die Weitergabe ist außerdem auch dann<br />
möglich, wenn sie aufgrund berechtigter<br />
Interessen erfolgt. Hierunter fallen<br />
nicht nur rechtliche, sondern auch tatsächliche,<br />
wirtschaftliche oder ideelle<br />
Interessen. In den Erwägungsgründen<br />
der DS-GVO wird ein solches berechtigtes<br />
Interesse z.B. bei der Betrugsprävention<br />
und Direktwerbung bejaht.<br />
Sofern weder eine Einwilligung<br />
noch ein anderer gesetzlicher Erlaubnistatbestand<br />
vorliegt, ist zwischen<br />
dem Unternehmen und dem Empfänger<br />
personenbezogener Daten ein sog.<br />
Auftragsdatenverarbeitungsvertrag zu<br />
schließen. Dies betrifft Fälle der externen<br />
Verarbeitung von Daten durch<br />
hierzu beauftragte Dritte – wie z.B. eine<br />
externe Lohnbuchhaltung, Rechenzentren<br />
oder die Wartung der IT-Systeme<br />
durch technische Dienstleister. Ein solcher<br />
Datenaustausch auf Grundlage<br />
der Auftragsverarbeitung wird durch<br />
die DS-GVO nunmehr erschwert, da<br />
dieser nunmehr modifizierten Bedingungen<br />
unterliegt. Fortan wird auch<br />
der Auftragsverarbeiter in deutlich stärkerem<br />
Maße für den Schutz der verarbeiteten<br />
Daten und für die Einhaltung<br />
des Datenschutzrechts verantwortlich<br />
sein als es nach bisheriger Rechtslage<br />
vorgesehen war.<br />
… innerhalb eines Konzerns<br />
Die Übermittlung von personenbezogenen<br />
Daten zwischen Verantwortlichen,<br />
die Teil einer Unternehmensgruppe<br />
sind, ist aus Sicht des Datenschutzrechtes<br />
mit der Weitergabe an Dritte<br />
gleichzusetzen. Die Datenschutzgrundverordnung<br />
kennt nach wie vor kein<br />
Konzernprivileg, so dass es bei der<br />
grundsätzlichen eigenen Verantwortlichkeit<br />
jedes Unternehmens bleibt.<br />
Demnach ist die Weitergabe personenbezogener<br />
Daten innerhalb des Konzerns<br />
nur möglich, sofern die Einwilligung<br />
des Betroffenen vorliegt, eine<br />
gesetzliche Erlaubnisnorm einschlägig<br />
ist oder aber ein Auftragsdatenverarbeitungsvertrag<br />
zwischen dem übermittelnden<br />
und dem empfangenden<br />
Unternehmen besteht.<br />
Die konzerninterne Datenübermittlung<br />
ist jedoch durch Erwägungsgrund 48<br />
der DS-GVO als „berechtigtes Interesse“<br />
privilegiert. Darin werden zum Beispiel<br />
“interne Verwaltungszwecke” als ein<br />
“berechtigtes Interesse” anerkannt, so<br />
dass auch innerhalb des Konzerns ein<br />
Datenaustausch möglich ist.<br />
… in Drittländer<br />
Innerhalb der Europäischen Union gilt<br />
der Grundsatz des freien Datenverkehrs.<br />
Die Übermittlung personenbezogener<br />
Daten in Staaten außerhalb<br />
des Europäischen Wirtschaftsraums<br />
unterliegt jedoch strengeren Anforderungen<br />
und bedarf einer gesetzlichen<br />
Erlaubnis.<br />
Hierzu gehören die sog. Angemessenheitsbeschlüsse<br />
der EU-Kommission<br />
nach Art. 45 DS-GVO, welche das<br />
Vorliegen eines angemessenen Datenschutzniveaus<br />
in dem Zielland bestätigen,<br />
so dass die Datenübermittlung<br />
zulässig ist. Derzeit hat die EU-Kommission<br />
solche Angemessenheitsbeschlüsse<br />
unter anderem für die Schweiz,<br />
Teile von Kanada, Israel, Argentinien<br />
und Andorra gefasst. Als Beispiel für<br />
einen Angemessenheitsbeschluss ist<br />
auch das Privacy-Shield-Abkommen<br />
zwischen der Europäischen Union und<br />
den USA zu nennen. Hierbei können<br />
sich US-Unternehmen in eine entsprechende<br />
Liste eintragen und sich auf<br />
diese Weise für die Einhaltung des europäischen<br />
Datenschutzniveaus bereit<br />
erklären, so dass eine Übermittlung an<br />
diese Unternehmen zulässig ist.<br />
Demgegenüber ist eine Datenübermittlung<br />
auch auf Grundlage von<br />
geeigneten Garantien zulässig. Hierbei<br />
müssen den betroffenen Personen<br />
die in Art. 46 DS-GVO aufgezählten<br />
gesetzlichen Garantien und stets<br />
durchsetzbare Rechte sowie wirksame<br />
Rechtsbehelfe zum Schutz ihrer personenbezogenen<br />
Daten zur Verfügung<br />
stehen. Bei den in Art. 46 DS-GVO<br />
genannten Garantien handelt es sich<br />
um z.B. um Binding Corporate Rules<br />
nach Art. 47 DS-GVO, EU-Standardvertragsklauseln,<br />
Standardvertragsklauseln<br />
der Aufsichtsbehörden, nach<br />
Art. 40 DS-GVO genehmigte Verhaltensregeln<br />
und Zertifizierungsmechanismen<br />
nach Art. 42 DS-GVO.<br />
Sofern das Zielland kein angemessenes<br />
Datenschutzniveau aufweist oder<br />
die Datenübermittlung nicht auf Grundlage<br />
von geeigneten Garantien erfolgt,<br />
ist eine Übermittlung der personenbezogenen<br />
Daten ausnahmsweise in den<br />
Fällen des Art. 49 DS-GVO zulässig.<br />
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />
eine ausdrückliche Einwilligung des<br />
Betroffenen vorliegt, nachdem dieser<br />
über die bestehenden möglichen Risiken<br />
derartiger Datenübermittlungen<br />
ohne Vorliegen eines Angemessenheitsbeschlusses<br />
und ohne geeignete Garantien<br />
unterrichtet wurde. Als Beispiel<br />
sei auch der Fall genannt, in dem die<br />
Übermittlung für die Erfüllung eines<br />
Vertrages zwischen der betroffenen<br />
Person und dem Unternehmen oder zu<br />
Durchführung von vorvertraglichen<br />
Maßnahmen auf Antrag der betroffenen<br />
Person erforderlich ist.<br />
Fazit<br />
Unternehmen sollten im Rahmen einer<br />
umfassenden Analyse feststellen, welche<br />
Daten sie verarbeiten und wer auf<br />
diese Zugriff hat. Bei einer Weitergabe<br />
von Daten an außerhalb des Unternehmens<br />
stehende natürliche oder juristische<br />
Personen ist zudem zu beachten,<br />
auf welchem Erlaubnistatbestand<br />
die Weitergabe beruht und ob die<br />
Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.<br />
In diesem Zusammenhang sollten vor<br />
allem fehlende Einwilligungserklärungen<br />
eingeholt und Auftragsdatenverarbeitungsverträge<br />
geschlossen oder<br />
bereits bestehende auf ihre Vollständigkeit<br />
hin überprüft werden. Bei einer<br />
Übermittlung in Drittländer sind<br />
zudem die gesetzlichen Anforderungen<br />
zu berücksichtigen. In jedem Fall<br />
sollte jedoch bedacht werden, dass die<br />
beabsichtigte Weitergabe den Betroffenen,<br />
z.B. im Rahmen der Datenschutzerklärung<br />
auf einer Webseite, mitgeteilt<br />
werden muss, so dass dem geforderten<br />
Grundsatz der Transparenz entsprechend<br />
gehandelt wird. 2<br />
Kurzinformation zur DS-GVO<br />
In der Europäischen Union gilt ab dem 25.5.18 gilt die<br />
Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Sie enthält<br />
strengere Bestimmungen bzw. Vorgaben für den<br />
Umgang der Unternehmen mit personenbezogenen<br />
Daten ihrer Mitarbeiter und Kunden als bisher.<br />
Im Zuge der Reform wird auch das noch geltende Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG) durch das neue Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG-neu) ersetzt, welches die<br />
genannte Verordnung ergänzt. Die E-Privacy-Verordnung,<br />
voraussichtlich ab 2019 geltend, soll an die<br />
DS-GVO anknüpfen und deren Regelungsbereich spezifisch<br />
für die Nutzung elektronischer Kommunikationsdienste<br />
und -vorgänge komplettieren.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
45
Verbände<br />
und Politik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Verbändebündnis Wohnungsbau zeigt sich zufrieden<br />
Wissenschaft plus Interessenvertretung<br />
Ein Jahrzehnt Einsatz für den Wohnungsbau hat sich offenbar gelohnt. Jedenfalls äußerte sich das entsprechende<br />
Verbändebündnis Anfang März in Berlin mit dem damals noch erwarteten Koalitionsvertrag<br />
(1,5 Mio. neue Wohneinheiten bis 2021) zufrieden, und auch die damals noch geschäftsführende<br />
Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks zog eine positive Bilanz „seit 2009“. Ein Geheimnis dieses<br />
Erfolgs ist offenbar das auch diesmal bewährte Veranstaltungsmuster der Wohnungsbautage: Wissenschaft<br />
plus Interessenvertretung.<br />
Die Forschungsseite übernahmen<br />
diesmal gemeinsam mit der Studie<br />
„Das Baujahr 2018 im Fakten-<br />
Check“ das Pestel-Institut (Hannover)<br />
und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes<br />
Bauen (ARGE Kiel). Analysiert<br />
wurden die Rahmenbedingungen<br />
zum Wohnungsbau – vom Woh-<br />
nungs- bis zum Baulandmangel, von<br />
den Baukostentreibern bis zum Stadt-<br />
Land-Wohnen.<br />
Vor allem die Kosten und in diesem<br />
Zusammenhang insbesondere<br />
die dafür verantwortlichen Verschärfungen<br />
von Normen bzw. Gesetzen<br />
gerieten schnell in den Mittelpunkt<br />
des Interesses der Veranstaltung in<br />
der Vertretung Nordrhein-Westfalens<br />
beim Bund. Selbst Ministerin Barbara<br />
Hendricks, die vor vier Jahren mit<br />
dem Anspruch einer Versöhnung von<br />
Bauen und Umwelt angetreten war,<br />
hatte aus dem Brandschutz dazu ein<br />
Beispiel beizutragen – und die Hoff-<br />
Kostenentwicklung<br />
für die Herstellung<br />
eines Quadratmeters<br />
Wohnraum –<br />
zwischen 2000 und<br />
2017.<br />
Kostenentwicklung für die Herstellung eines Quadratmeters Wohnraum<br />
Index Januar 2000 = 100<br />
+ 55<br />
+ 36<br />
+ 28<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
+ 16<br />
+ 3<br />
+ 36<br />
EnEV 2002/<br />
2014/ab 2016)<br />
WSchV 1995/<br />
HeizAnlV<br />
(bis 2002)<br />
+ EEWärmeG EnEV<br />
(ab 2009)<br />
zusätzliche<br />
Anforderungen<br />
[KG 300/400]<br />
+27 %<br />
Preisentwicklung<br />
100<br />
90<br />
Quelle: ARGE//eV<br />
Lebenshaltungskosten<br />
Baupreisindex für Wohngebäude (Destatis) - ohne Qualitäts- und Anforderungsveränderungen<br />
Bauwerkskostenindex für Wohngebäude (ARGE) - mit Qualitäts- und Anforderungsveränderungen<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Foto: BDS<br />
nung, dass die eine oder andere überzogene<br />
Forderung übrigens im Einklang<br />
mit den Feuerwehren zurückgenommen<br />
werden könnte.<br />
Ein Preistreiber, den die Studie<br />
nennt: das „Energiespar-Diktat“. Durch<br />
die verschärften energetischen Anforderungen<br />
seien insbesondere die Kosten<br />
beim technischen Ausbau von<br />
Wohnhäusern seit dem Jahr 2000 um<br />
zusätzlich rund 16 Prozentpunkte<br />
gestiegen. Bereits heute seien die Kosten,<br />
die auf die Energieeinsparverordnung<br />
zurückzuführen seien, beim<br />
Neubau enorm hoch: Über einen Zeitraum<br />
von 20 Jahren überschritten sie<br />
– bei heutigen Energiepreisen – die<br />
tatsächlich eingesparten Energiekosten<br />
um den Faktor 170 Prozent. (Vgl.<br />
Abb.)<br />
Zweitens machten der Wohnungsbau-Tag<br />
und die Studie deutlich, welche<br />
sozialen Auswirkungen die Kostensteigerungen<br />
für die Bautätigkeit<br />
auch haben. So hätten in Großstädten<br />
zwischen gut einem Drittel und der<br />
Hälfte aller privaten Haushalte durch<br />
ihr Einkommen grundsätzlich<br />
Anspruch auf eine Sozialwohnung –<br />
jedenfalls auf dem Papier. Tatsächlich<br />
seien bundesweit allerdings nur<br />
6 % aller Miet- Sozialwohnungen. Hier<br />
klaffe eine „gewaltige Versorgungslücke“.<br />
Angesichts dieser Schieflage fordert<br />
das Verbändebündnis Wohnungsbau,<br />
dass jede fünfte Wohnung, die<br />
neu zu errichten ist, eine Sozialwohnung<br />
sein müsse. Zudem dürfe der<br />
Bund seine Mitverantwortung für den<br />
sozialen Wohnungsbau nicht verlieren.<br />
Konkretisiert wurden diese und<br />
Lobte das Zusammenspiel<br />
zwischen<br />
Interessenvertretung<br />
und Forschung<br />
im Verbändebündnis:<br />
BDB-<br />
Präsident Stefan<br />
Thurn.<br />
weitere Forderungen in einem Zehn-<br />
Punkte-Katalog zum Koalitionsvertrag,<br />
der nach Auffassung der beteiligten<br />
Verbände nun dringend umzusetzen<br />
sei.<br />
Als ein möglicher Lösungsansatz<br />
für die aufgezeigte Problematik wurde<br />
auch auf dem Wohnungsbau-Tag das<br />
serielle Bauen genannt, das auf der<br />
Berliner „Bautec“ eine Woche vorher<br />
eine wichtige Rolle gespielt hatte (Vgl.<br />
gesonderte Berichterstattung im<br />
nächsten Heft). Dies sei auch deshalb<br />
sinnvoll, weil die Aufwandsentwicklung<br />
in der Bauvorbereitung inzwischen<br />
besonders bedrohlich ausfalle.<br />
Darauf hatte Andreas Ibel in der vorgeschalteten<br />
Pressekonferenz hingewiesen,<br />
als Präsident im Bundesverband<br />
Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen<br />
(BFW).<br />
Der BFW ist eine der sieben Organisationen,<br />
die sich im Verbändebündnis<br />
Wohnungsbau zusammengeschlossen<br />
haben. Dazu gehören<br />
auch der Deutsche Mieterbund, die<br />
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-<br />
Umwelt, der Zentralverband Deutsches<br />
Baugewerbe, der Bundesverband<br />
deutscher Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen, die Deutsche<br />
Gesellschaft für Mauerwerksund<br />
Wohnungsbau sowie – als einzige<br />
Handelsorganisation – der Bundesverband<br />
Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />
(BDB). Dessen Präsident, Stefan<br />
Thurn, hatte auf der Pressekonferenz<br />
für das Verbändebündnis vor<br />
allem das Zusammenspiel von Interessenvertretung<br />
und Forschungsvorhaben<br />
gelobt. 2<br />
Information und mehr<br />
Veranstaltungen der Verbände<br />
Nur kurz kommt die Verbändelandschaft<br />
über Ostern zur Ruhe, danach gehen<br />
Information und Interessenvertretung bis zur<br />
Sommerpause in die nächste Runde:<br />
z Als „Chance gegen die Rentenarmut“ durch<br />
die eingesparte Miete im Alter propagiert<br />
das Verbändebündnis Wohneigentum eben<br />
solche Immobilien. Dazu gibt es am 18.4.<br />
unter Führung des Verbands Privater Bauherren<br />
in Berlin eine Pressekonferenz, die<br />
an die Aktivitäten des Verbändebündnisses<br />
Wohnungsbau (vgl. ges. Bericht S. 46f)<br />
anknüpft.<br />
z Für den 19.4. hat der Verband Verkehrswirtschaft<br />
und Logistik Nordrhein-Westfalen<br />
zum 18. Branchentreff nach Dortmund<br />
eingeladen. Das Thema „Der Kampf um<br />
Ressourcen in Stahl und Stahllogistik<br />
(verband@vwl.de)<br />
z Die traditionsreiche Emailtechnische<br />
Tagung des Deutschen Email Verbands<br />
(dev) findet in diesem Jahr vom 23.-25.<br />
April in Bad Neuenahr statt.<br />
Auskünfte/Anmeldemöglichkeiten gibt es<br />
unter info@emailverband.de.<br />
z Noch bis zum 15.5.18 können sich Entwickler,<br />
Forscher, Designer und Erfinder um den<br />
Innovationspreis 2018 des Industrieverbandes<br />
Feuerverzinken bewerben:<br />
www.feuerverzinken.com/innovationspreis.<br />
z Die Digitalisierung greift der Wirtschaftsverband<br />
Großhandel Metallhalbzeug (WGM)<br />
am 16.5.18 in Dresden im Rahmen eines<br />
Symposiums auf. Dabei geht es u.a. um<br />
Szenarien zum „Metallhandelslager im Jahr<br />
2030“ sowie um die „Anarbeitung im Zeitalter<br />
der Digitalisierung“.<br />
(www.wgm.berlin/digitalisierung)<br />
Der BME zieht um<br />
Der Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf<br />
und Logistik e.V. (BME) zieht Mitte Juni dieses<br />
Jahres von seinem bisherigen Standort in Frankfurt-Höchst<br />
nach Eschborn. „Dort haben wir<br />
zwei Etagen eines Büroturms in der Frankfurter<br />
Straße 27 angemietet. Damit schlägt unser Verband<br />
ein neues Kapitel in seiner mehr als 60-<br />
jährigen Geschichte auf“, teilte Dr. Silvius Grobosch,<br />
inzwischen BME-Hauptgeschäftsführer,<br />
im Januar in Frankfurt mit. Der BME will seine<br />
Mitglieder und Geschäftspartner rechtzeitig<br />
über das genaue Umzugsdatum sowie die<br />
neuen Eschborner Telefonnummern informieren.<br />
Die Postanschrift lautet künftig: BME,<br />
Frankfurter Straße 27, D-65760 Eschborn.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
47
did18 180126<br />
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Didacta 2018 in Hannover – die ganze Welt der Bildung.<br />
Foto: Deutsche Messe AG<br />
Didacta in Hannover<br />
Pädagogik mit Priorität<br />
Wer eigentlich führt in Zeiten der Digitalisierung in der beruflichen Bildung Regie – die Technik oder<br />
die Didaktik? Nach dem Remis auf der „Learntec“ im Januar in Karlsruhe (3/18, S. 42f) gab es knapp<br />
einen Monat später auf der „Didacta“ in Hannover eine eindeutige Antwort: die Pädagogik. Deutlich<br />
wurde an der Leine allerdings auch, dass und wie die Digitalisierung einen Schwerpunkt im Bereich der<br />
beruflichen Bildung ausbilden wird: Entscheidende Akteure dabei sind die Lehrer bzw. Ausbilder.<br />
Didacta Hallenplan<br />
Frühe Bildung<br />
(Halle 11)<br />
Schule / Hochschule<br />
(Hallen 11 – 12)<br />
Berufliche Bildung / Qualifizierung<br />
(Halle 13)<br />
didacta DIGITAL<br />
(Halle 13)<br />
Rahmenprogramm<br />
(Convention Center)<br />
Thematische Aufteilung<br />
der Didatca auf die<br />
Messehallen in Hannover.<br />
Eine kleine Unsicherheit ergab<br />
sich allerdings durch die Hallenaufteilung<br />
in Hannover: Die dort belegten<br />
Ausstellungsflächen widmeten<br />
sich in drei Teilen der frühen Bildung,<br />
den Schulen sowie den Hochschulen<br />
und – in einer Halle (13)<br />
WEST 1<br />
gemeinsam – der Beruflichen Bildung<br />
sowie der Digitalisierung (vgl.<br />
Abb.). Ob das nun Absicht oder der<br />
Not geschuldet war, mit diesen Themen<br />
keine ganze Halle füllen zu können,<br />
blieb das Geheimnis der Messemacher.<br />
Klar wurde aber auch, dass<br />
SÜD 1<br />
Quelle: Deutsche Messe AG<br />
es im Bereich der beruflichen Qualifizierung<br />
eine enge Verbindung zwischen<br />
Industrie 4.0 und Bildung 4.0<br />
gibt.<br />
Dies macht auch das Interview<br />
deutlich, das Kathrin Anandasivam,<br />
Ausbildungsleiterin beim Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Trumpf, im<br />
Umfeld der Bildungsmesse gegeben<br />
hat. Und klar ist auch: Die Technik<br />
muss der Pädagogik folgen. So jedenfalls<br />
formulierte es Prof. Dr. Wassilios<br />
E. Fthenakis als Präsident des<br />
Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft<br />
in einem weiteren Interview,<br />
das in Teilen im nächsten Heft abgedruckt<br />
wird.<br />
Auf die Lehrer kommt es an<br />
In diesen Zusammenhängen machte<br />
der Bildungsexperte zudem deutlich,<br />
dass den Lehrkräften und deren<br />
Qualifikation für berufliche Bildung<br />
im digitalen Zeitalter die entscheidende<br />
Bedeutung zukommt. Dieser<br />
Aspekt spiegelte sich auch im<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Begleitprogramm der fünftägigen<br />
Messe wider. Insgesamt fanden während<br />
der diesjährigen didacta rund<br />
1.400 Vorträge, Seminare, Workshops<br />
und Podiumsdiskussionen<br />
statt. Bis zum Schluss der Veranstaltung<br />
hatten rund 840 Aussteller<br />
etwa 73.000 Besucherinnen und<br />
Besucher begrüßen können.<br />
Weitere Zahlen lieferte der Verband<br />
Bildungsmedien e.V. aus Frankfurt/Main:<br />
2017 haben die deutschen<br />
Bildungsmedienverlage mehr als<br />
8.000 Titel für die allgemeinbildende<br />
Schule, die berufliche Bildung und die<br />
Erwachsenenbildung auf diesen rund<br />
600 Mio. € umfassenden Markt<br />
gebracht – mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten: Mehr als zwei Drittel<br />
dieses Umsatzes entfielen auf die<br />
allgemeinbildenden Schulen, nur ca.<br />
10 % auf die berufliche Bildung. Wilmar<br />
Diepgrond, Vorsitzender des Bildungsmedienverbandes,<br />
zeigt sich<br />
in diesen Zusammenhängen im Übrigen<br />
davon überzeugt, dass sich in<br />
allen Bereichen Lehrkräfte und Lernende<br />
derzeit spürbar auf den Wechsel<br />
von Print zu Digital vorbereiten.<br />
Fortbildung ist entscheidend<br />
Fakten dazu lieferte pünktlich zur<br />
Didacta die Bertelsmann Stiftung und<br />
legte in ihrem „Monitor digitale Bildung“<br />
auch gleich den Finger in die<br />
Wunde: Digitale Medien seien zwar<br />
zunehmend auch in Klassenzimmern<br />
präsent. Um sie dort sinnvoll einzusetzen,<br />
müssen die Lehrkräfte lernen,<br />
mit ihnen auch umzugehen. Das<br />
so erkennbare Defizit liegt vielfach<br />
in de Lehrerausbildung begründet.<br />
Angehende Lehrkräfte könnten vielerorts<br />
an der Digitalisierung vorbeistudieren.<br />
„Ich sehe ein Hinterherhinken<br />
der Universitäten“, sagte dazu<br />
Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter<br />
Meidinger in einem Zeitungsinterview.<br />
Und Friedrich Hubert Esser als<br />
Präsident des Bundesinstituts für<br />
Berufsbildung nutzte bei ähnlicher<br />
Gelegenheit die Chance, seine Klientel<br />
als Musterschüler zu präsentieren:<br />
Schon 2016 habe das Bundesbildungsministerium<br />
die Initiative<br />
„Berufsausbildung 4.0“ gestartet.<br />
Bundesweit würden so mindestens<br />
1.200 Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
geschult. 2<br />
Politisches Signal<br />
Innovationspreise verliehen<br />
Das Bundesumweltministerium und der<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie haben<br />
im Februar in Berlin den Deutschen Innovationspreis<br />
für Klima und Umwelt an sieben<br />
Preisträger verliehen. Obwohl Stahl dabei<br />
keine wichtige Rolle gespielt hat, bescherte die<br />
Preisverleihung der Branche einmal mehr die<br />
Zusage der Politik, die Innovationspotenziale<br />
dieses Werkstoffs weiter zu fördern.<br />
Gehaltvolle Termine<br />
Mehr Know-how im April<br />
Nach der Osterpause gibt es in der<br />
zweiten Aprilhälfte u.a. fünf besondere Termine,<br />
Wissenswertes zu erfahren, sein Knowhow<br />
aufzubessern:<br />
z Die Fachtagung „Sozial kompetent – dual<br />
ausgebildet“ findet am 16.4.18 im/vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />
in Berlin statt. Anmeldungen konnten<br />
bis 1.4.18 per E-Mail erfolgen: sozialkompetenz@dlr.de.<br />
z Einen Tag später, nämlich am 17.4., gibt<br />
es – ebenfalls in der deutschen Hauptstadt<br />
– den „Gesellschaftlichen Dialog<br />
Ethik & Digitalisierung – Vertrauen in<br />
unsere vernetzte Welt“. Im Humboldt<br />
Carré mit dabei sein sollen auch Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmeier und<br />
Bundesjustizministerin Katarina Barley.<br />
(www.wegweiser.de)<br />
So wies Jochen Flasbarth, Staatssekretär im<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,<br />
Bau und Reaktorsicherheit, in seiner Eröffnungsrede<br />
darauf hin, dass es für Branchen mit<br />
begrenztem finanziellen Potenzial bei großem<br />
öffentlichen Interesse für Innovationsforschung<br />
auch weiterhin Förderungen geben werde. Er<br />
verwies in diesem Zusammenhang ausdrücklich<br />
auf die Stahlindustrie und den damals noch<br />
nicht unterschriebenen, aber bereits ausgehandelten<br />
neuen Koalitionsvertrag.<br />
Prämiert wurden herausragende Umweltinnovationen<br />
von deutschen Unternehmen und<br />
Forschungseinrichtungen. Bei den diesjährigen<br />
Preisträgern geht es u.a. um klimafreundliche<br />
Kühlsysteme im Einzelhandel, neue Rohstoffe<br />
zur Papierherstellung, Gerbstoffe für Leder und<br />
Erneuerbare Energien. Ausgezeichnet wurden<br />
sechs Preisträger in fünf Kategorien. Mit einem<br />
Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt"<br />
wurde ein weiteres Projekt gewürdigt. Das<br />
Preisgeld betrug je Kategorie 25.000 €.<br />
Die diesjährigen Stahl-Innovationspreise werden<br />
im Juni ebenfalls in Berlin verliehen.<br />
z Den „12. Infotag Werkzeugbau 2018“ gibt<br />
es am 19.4.18 in Aachen. Dort treffen sich<br />
auf Einladung des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Unternehmer<br />
und Entscheider aus dem Werkzeug-<br />
und Formenbau. (www.vdma.org)<br />
z Um „Werkstoffe und additive Fertigung“<br />
geht es bei einer Fachtagung am<br />
25./26.4.18 in Potsdam. Veranstalterin ist<br />
die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />
(DGM). (www.dgm.de)<br />
z Der bundesweite berufsbezogene Aktionstag<br />
für Mädchen einer- und Jungen andererseits,<br />
der Girls’Day und der Boys’Day, findet jeweils<br />
am 26.4.18 statt. An diesem Tag laden Unternehmen,<br />
Universiäten und Institutionen Schülerinnen<br />
und Schüler ab der 5. Klasse ein, um<br />
Berufe vorzustellen. (www.girls-day.de)<br />
(www.boys-day.de)<br />
Treffen der Kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />
Das Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung (KWB) hat zur diesjährigen<br />
Tagung der Kaufmännischen Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleiter nach Hamburg<br />
eingeladen. Die Veranstaltung findet unter dem Titel „Digitalisierung: Alles neu in der Ausbildung?“<br />
in Kooperation mit dem AGA Unternehmensverband und der Kühne Logistics University<br />
am 12. und 13. Juni in der HafenCity Hamburg statt. Mit einem neuen Format, bei<br />
dem auf kurze Plenumsbeiträge 90-minütige Vertiefungsphasen in Einzelforen folgen, sollen<br />
die Aspekte der Digitalisierung der Ausbildung in ihrer Vielfalt beleuchtet werden. Auch gibt<br />
es wieder ein Abendprogramm, bei dem Netzwerke gepflegt und Diskussionen des Tages<br />
weitergeführt werden können. Programm und Anmeldeformular: http://www.kwb-berufsbildung.de/aktuelles/veranstaltungen/<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|18<br />
49
XXXXXXXXXX<br />
Lifesteel<br />
Nachricht<br />
Trickster von Angelika Summa wurde von The Coatinc Company oberflächenveredelt.<br />
Konservierte Kunst<br />
Trickster ist gegen Korrosion geschützt<br />
Kunst muss manchmal konserviert werden. So auch die Skulptur<br />
„Trickster“, die von der Würzburger Künstlerin Angelika Summa kreiert und im<br />
vergangenen Jahr auf der ART Karlsruhe ausgestellt wurde.<br />
Der Name „Trickster“ bedeutet „Der Listenreiche“ und steht in der Literatur<br />
bzw. Mythologie für eine Figur, die zwiespältige Gegensätze in sich vereint.<br />
Betrachtet man Summas Kunstwerk, so passt dieser Name wie kein Zweiter:<br />
Unperfektion und Unregelmäßigkeit treffen auf klare Strukturen und zeigen<br />
deutlich, dass jedes Detail des Werks sorgfältig geplant wurde und auch so<br />
bewahrt werden sollte.<br />
Insgesamt 207 cm misst die zweiteilige Skulptur und besteht aus gebogenen<br />
sowie geschweißten Winkeleisen. Nach ihrer Entstehung wurde sie bei Coatinc<br />
Würzburg feuerverzinkt und pulverbeschichtet. Die Herausforderung des<br />
Projekts: Führungszapfen bzw. -schienen durften durch die Veredelung keineswegs<br />
zu dick werden, da die beiden Teile sonst nicht mehr aufeinander gepasst<br />
hätten. Auch das Feinverputzen ist bei dem verwendeten Material schier ein<br />
Ding der Unmöglichkeit, so dass die Verzinkung selbst bereits perfekt ausfallen<br />
musste. Susanne Kolb, Geschäftsbereichsleiterin, und Christian Schmidt,<br />
Leiter Pulverbeschichtung, haben das Projekt deshalb persönlich betreut.<br />
Durch die Duplex-Technik erhalten Oberflächen einen bis zu 2,5-fach längeren<br />
Korrosionsschutz, als es bei einer einfachen Feuerverzinkung der Fall ist.<br />
Damit sich Kunstfreunde noch viele Jahre über „Trickster“ freuen können, hat<br />
The Coatinc Company ihren Beitrag geleistet: mit einer außergewöhnlich<br />
anspruchsvoll aufgebrachten Oberflächenveredelung.<br />
Foto: Wolf-Dietrich Weissbach<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />
Stahlverarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Max-Planck-Straße 1<br />
40237 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />
E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />
Markus Huneke<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Max-Planck-Straße 1<br />
40237 Düsseldorf<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />
Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />
Layout:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Druck:<br />
Hellendoorn, Bad Bentheim<br />
Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />
Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />
auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />
eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 4|18
Sie bringen die Motivation mit?<br />
Wir liefern das Know-how!<br />
Berufliche Karriere durch ein berufsbegleitendes und digitales Fernstudium<br />
Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />
Die neue Gruppe („Jahrgang 2018“) beginnt am 1. Juli 2018.<br />
Argumente:<br />
z Staatlich zugelassener Studiengang<br />
z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />
z Orientiert am Europäischen und Deutschen<br />
Qualifikationsrahmen<br />
z Zertifizierter Anbieter<br />
Inhalte:<br />
z Technik (Werkstoffe, Produkte, Anarbeitung)<br />
z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz, Führungskompetenz)<br />
z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />
Formen:<br />
z ca. 60 Studienmodule<br />
z 6 Präsenzphasen<br />
z Virtuelle Klassenzimmer<br />
z Studienarbeit und 3 weitere Prüfungen<br />
fern-studium<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS AG)<br />
Max-Planck-Straße 1<br />
40237 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com
BDS-Berufsbildung<br />
Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />
2018<br />
Seminarthema Termin Tagungsort<br />
Blankstahl (Seminar) 10.-11.04. Ludwigsburg<br />
Stahleinkauf (Kooperation) (Seminar) 24.-25.04. Duisburg<br />
Trägertag 07.06. Düsseldorf<br />
Flacherzeugnisse – Feinbleche –<br />
Oberflächenveredelung (Seminar) 11.-12.06. Duisburg<br />
Einführung Fernstudium 01.-06.07. Soltau<br />
Stahlkunde (Seminar) 22.-24.08. Gröditz<br />
Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.09. Duisburg<br />
Verkauf (Seminar/Webinar) 11.-12.09. Soltau<br />
Gebietsversammlungen 10.-14.09. bundesweit<br />
Nichtrostende Stähle (Seminar) 17.-18.09. Wetzlar<br />
Werkstoff- und Produktkunde (Lernteam/Webinar) 05.-06.11. Kehl<br />
Verkauf (Lernteam/Webinar) 08.11. Hamburg<br />
Grobbleche (Seminar) 19.-20.11. Wernigerode<br />
Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.12. Duisburg<br />
Stahlkunde (Seminar) 05.-07.12. Gengenbach<br />
Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />
und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />
Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />
den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />
wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />
BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />
Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />
E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM