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ROCK’N’ROLL HYMNE BILANZ<br />
30-jähriges Bestehen und viel<br />
Liebe für die 50er-Jahre: The<br />
Monroes und der Rock’n’Roll<br />
Physiotherapeut, Faschingsprinz,<br />
Hymnen-Dichter –alles in einem:<br />
Martin Steiner<br />
Ein Faible für Zahlen und Tabellen,<br />
Neugier und Mut zu Neuem:<br />
Daniel Wiesner<br />
<br />
SONNTAG, <strong>12.</strong> AUGUST <strong>2018</strong><br />
ALFRED VOGEL<br />
Foto: Maurice Shourot<br />
SCHLAG AUF<br />
SCHLAG<br />
Der Schlagzeuger verwandelt<br />
regelmäßig den Bregenzerwald<br />
zur Musikmetropole
<strong>12.</strong> AUGUST <strong>2018</strong> | INHALT<br />
Fotos: Christian Holzknecht,, Daniela Lais, Hotel Edita,Lisa Mathis<br />
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Leben im Hotel:<br />
Zu Gast im Edita<br />
in Scheidegg<br />
10<br />
Achtung Dachreinigung!<br />
Wir reinigen Ihr Dach, Dachrinne, etc.<br />
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Farbbeschichtung nach Wahl.<br />
Dazu kommt die Imprägnierung und Versiegelung.<br />
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4<br />
Vier Männer und eine Marilyn:<br />
The Monroes feiern Geburtstag<br />
Mit Grips und Kraft:<br />
Ein Therapeut für alle Fälle<br />
13<br />
Ein Herz für Brot –<br />
haben nicht nur Bäcker!<br />
4 STILECHT<br />
Karo, Krawatte, Tolle: The Monroes<br />
bleibendem Rock ’n’ Roll treu<br />
6 INTERVIEW<br />
Alfred Vogel über seineBerufung<br />
und die „BezauBeatz“<br />
9 SCHNEIDERS BRILLE<br />
Robert Schneider über das<br />
PhantomSchumacher<br />
10 ALL-INCLUSIVE:<br />
Vom spanischen Abend<br />
bis zum Business-Seminar<br />
12 GSIBERGER Z’WIAN<br />
Carola Purtscher trifft den<br />
Journalisten Moritz Moser<br />
13 PORTRÄT<br />
Hand und Herz am rechten Fleck:<br />
PhysiotherapeutMartin Steiner<br />
14 HISTORISCHES BILD<br />
HerbertKeßler und Rudolf<br />
Kirchschläger anno 1977<br />
15 MUNDART<br />
Stefan Vögel und das schöne<br />
Wörtchen „minder“<br />
16 EVENTS<br />
Was Sie diese Woche auf<br />
keinen Fall verpassen sollten!<br />
17 KULINARIK<br />
Sandwichbrot: Easy selbst gemacht!<br />
18 WAS WURDE AUS ...<br />
...Daniel Wiesner?<br />
17<br />
s’Magazin 3
ROCK XXXXXXXX ’N’ ROLL<br />
Die 50er-Jahreund ihr Sound sind<br />
alles andereals vergessen und<br />
verstaubt<br />
Fotos: Christian Holzknecht (2), Bernd L. Göllnitz-Bischofberger (3), The Monroes<br />
Stilsicher: Selfie mit Karo<br />
„Die 50er-Jahre waren eine Dekade, die die Musikwelt<br />
veränderte“, schrieb das „Rolling Stone“-Magazin einst über<br />
die Anfänge des Rock ’n’ Roll. The Monroes präsentieren mit<br />
einem neuen Album eine Hommage an diese Ära der<br />
schwingenden Petticoats, verschwitzten Hemden und der<br />
zum Beat wippenden pomadisierten Haartollen.<br />
Zurück in die Zukunft<br />
Nachdem der letzte Akkord<br />
der Telecaster-<br />
Gitarre von Alex Zoppel<br />
bei „Long Live<br />
Rock ’n’ Roll“ langsam<br />
ausklingt, ist eine tiefe Stimme<br />
zu hören, die dem Zuhörer in amerikanischer<br />
Jingle-Manierwissenlässt:<br />
„This is the Monroes Rock’n’Roll<br />
Radio Show!“ –und schon<br />
geht es mit demtreibenden<br />
Beat des neuen Albums<br />
dervierVorarlberger<br />
Krawattenträger weiter.<br />
In bestechender Art<br />
und Weise haben The<br />
Monroes insgesamt 12<br />
Songs kreiert, deren musikalische<br />
Bandbreite von<br />
den in der Country-Musik<br />
liegenden Wurzeln desRock ’n’ Rolls<br />
bis hin zu poppigen Balladen reicht.<br />
Im Promotext heißt es: „Ein Album,<br />
an das man sich noch lange erinnern<br />
wird. Nicht nur, weil es im heißesten<br />
Sommer aller Zeiten erscheint, sondern<br />
auch, weil The Monroes darauf<br />
denFlair desRock ’n’ Rolls weiter am<br />
Leben erhalten.“<br />
Und die Ankündigung<br />
hält, was<br />
sie verspricht –<br />
dem Hörer<br />
klatscht purer,<br />
ehrlicher Rock<br />
’n’ Roll um die<br />
Ohren.<br />
David<br />
Bronner, der<br />
schon Songs<br />
von Conchita und Cesár Sampson<br />
produzierte, wurde fürs neue Album<br />
mit ins Bootgeholt. Zudemsind einige<br />
bekannte Gastmusiker zu hören.<br />
Der Titel des Albums „Rock ’n’ Roll<br />
Radio Show“ ist Programm. „Wir<br />
wollten ein Album produzieren, das<br />
man durchhören kann, ohne dass es<br />
langweilig wird“, erklärt Gitarrist<br />
Zoppel.<br />
RadioShow<br />
Die Platte ist als klassische Radio-<br />
Showkonzipiert –ganz so, wie das in<br />
den 50er-Jahren in den USA üblich<br />
war. Zwischenden Songs wurden entsprechende<br />
Jingles eingebaut. „Der<br />
Rock’n’ Roll wurde über das Radio in<br />
die Welt getragen und konnte sich so<br />
zu einem musikalischen Meilenstein<br />
4<br />
s’Magazin
ROCK XXXXXXXX ’N’ ROLL<br />
entwickeln. Dem wollten wir ein<br />
Denkmal setzen“, erklärt „The Voice“<br />
Hanno Pinter. Insgesamt sind<br />
zwei Jahre biszur Veröffentlichung–<br />
pünktlich zum 20-Jahre-Bandjubiläum<br />
–ins Land gezogen. The Monroes<br />
beschenken sich mit dem Album also<br />
auch selbst. „Wir standen wochenlang<br />
mit Songwritern und Produzent<br />
im Studio und haben an den Songs getüftelt“,<br />
blickt Pinter zurück. Dabei<br />
lief nicht immer alles glatt: Drei Tage<br />
vor der Aufnahme für den Song<br />
„Such ALong Time“ sagte etwa der<br />
Mundharmonikaspieler ab. Alex<br />
Zoppel dachte daraufhin an ein „Klogespräch“<br />
bei der „Starnacht“ inder<br />
Wachau zurück, das er mit Malcolm<br />
Arison von The BossHoss nach<br />
einem gemeinsamen TV-Auftritt<br />
führte. Arison vermag die Harp ebenso<br />
begnadet zuspielen wie seine Vorbilder<br />
aus den 50ern. Nachdiesem zufälligen<br />
Aufeinandertreffen wurde im<br />
Backstagebereich stundenlang über<br />
Im Studio wird<br />
getüftelt,<br />
probiert,<br />
verworfen und<br />
schließlich<br />
aufgenommen –<br />
wochenlang.<br />
Das neue<br />
Album ist eine<br />
Hommage an<br />
die wilden<br />
50er-Jahre.<br />
Musik gefachsimpelt, woraus eine<br />
Bandfreundschaft entstand. „Ich rief<br />
Malcolm an und fragte ihn, oberuns<br />
bis in dreiTagen eine Line einspielen<br />
kann,und er sagte zu,obwohl er selbst<br />
mit Band und Fernsehen eingedeckt<br />
war“, dankt Zoppel seinem Spezi für<br />
die Unterstützung. Jetzt, mit der Veröffentlichung<br />
des Albums am kommenden<br />
Samstag in Kitzbühel, sollen<br />
die Früchte derharten Arbeit geerntet<br />
werden. Das Ziel ist klar: Das Album<br />
soll die Charts stürmen.<br />
Selbstverständlich werden<br />
The Monroes ihr „Baby“ natürlich<br />
auch live on Tour präsentieren –in<br />
ihrer bekannt energetischer Manier,<br />
fürwelche die vier Jungs mittlerweile<br />
auchinternationalvon ihren Fans gefeiert<br />
werden.<br />
In Vorarlberg werden The Monroes<br />
übrigens ihr Album am 24. <strong>August</strong><br />
bei einem Open Air auf dem<br />
MarktplatzinDornbirn vorstellen!<br />
Philipp Vondrak<br />
s’Magazin 5
MUSIK<br />
Wird Musik noch<br />
wertgeschätzt, Herr Vogel?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
Alfred Vogel ist Schlagzeuger und Freigeist. Als Initiator des Musikfestivals „Bezau<br />
Beatz“ bringt er seit elf Jahren den Menschen die große Bandbreite der Musik näher. Und<br />
das schlägt mittlerweile auch international Wellen: Wenn Vogel ruft, kommen Künstler<br />
aus der ganzen Welt in den „Wauld“ –sowie an an diesem Wochenende!<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Wenn nichts los ist,<br />
dann musst du<br />
eben selbst etwas<br />
aufziehen“ – so<br />
lautete der Rat,<br />
den Alfred Vogel einst von einem<br />
NewYorkerFreund bekam. Eigentlich<br />
wollte er die Musikmetropole<br />
nicht soschnell verlassen, doch der<br />
Ruf derHeimat war letztlichlauter.<br />
Von New York nach Bezau. Viel krasser<br />
können die Gegensätze wohl<br />
kaum sein!<br />
Ich habe in meinen Zwanzigern vier<br />
Monate inNew Yorkgelebtund hatte<br />
zu dieser Zeit einen inneren<br />
Kampf mit meiner Rückkehr. Als<br />
Jazzmusiker ist der Big Apple das<br />
Zentrum der Welt. Doch ich war<br />
schon mit meiner Frau zusammen,<br />
und sie hätte nie ihr Hotel inBezau<br />
aufgeben können. Daher war klar,<br />
dass ich nach Vorarlberg zurückkehre.<br />
Mittlerweile bin ich froh,<br />
dass ich mich so entschieden habe.<br />
Und die Welt kommt, wie man<br />
sieht,jaauch nachBezau.<br />
Wie haben die Leute damals reagiert,<br />
als „Bezau Beatz“ noch in den Kinderschuhen<br />
steckte?<br />
Grundsätzlich war immer Interesse<br />
da. Bregenzerwälder sind sehr<br />
aufgeschlossen, die Türen stehen<br />
für jedermann sperrangelweit offen.<br />
Das ist die eine Seite. Die andere<br />
ist eine gewisse Zögerlichkeit<br />
beiNeuem. Mit diesenzwei Lagern<br />
muss man sich arrangieren. Aber<br />
das Festival erfordert auch einen<br />
kritischen Geist. Wir bieten Musik,<br />
mit der man sich auseinandersetzen<br />
muss, die vielleichtschwerer<br />
zugänglich ist für den einen oder<br />
anderen, aber durchaus etwas mit<br />
dir macht. Und ich habe es schon<br />
oft beobachtet, dass gerade diejenigen,<br />
die eher kritisch eingestellt<br />
waren, irgendwann doch gekommen<br />
sind und unglaublich begeistert<br />
waren.<br />
„Bezau Beatz“ feierte gerade seine<br />
11. Auflage. In den letzten Jahren hat<br />
sich das Festival eine große Strahlkraft<br />
über die Grenzen erarbeitet.<br />
Wie macht sich das bemerkbar?<br />
Wir haben grundsätzlich viel Aufmerksamkeit<br />
aus dem Ausland. Ich<br />
bin als Musiker selbst viel unterwegs,<br />
und „Bezau Beatz“ hat inder<br />
Szene der kreativen Musik einen guten<br />
Ruf. Ich war gerade erst nach<br />
Rotterdam eingeladen, weildie Rotterdamer<br />
gerne ihre Bands bei unsin<br />
Bezau platzieren würden. Dasselbe<br />
passierte mir vergangenes Jahr in<br />
Norwegen. In Sachen Vernetzung<br />
und Bekanntheit hat uns das Internet<br />
viel gebracht. Wenn ich denke,<br />
dass wir vor einigen Jahren noch<br />
ausschließlich per Telefon und Fax<br />
kommuniziert haben! Das „European<br />
Jazz Network“ hat uns zudem<br />
zu einem der schönsten Sommerfestivals<br />
Europas gewählt.<br />
Festivals leben nicht ausschließlich<br />
vonder Musik, sondern auch vondem<br />
Gesamterlebnis. Was bietet Bezau in<br />
dieser Hinsicht?<br />
Die Atmosphäre hier imWald ist<br />
wirklich cool. Es gibt nicht nur eine<br />
Bar und eine Bühne –sowie es anderswo<br />
oft ist. Hier geht man durch<br />
die Natur,und es gibtmehrere<br />
Locations –etwa die Alte Sä- <br />
6<br />
s’Magazin
MUSIK<br />
s’Magazin 7
MUSIK<br />
FORTSETZUNG<br />
ge oder die Remise vom Wälderbähnle.<br />
Grüppchenweise wandern die Besucher<br />
von einem Ort zum nächsten<br />
und erzählen sich vom Erlebten –genau<br />
umdiesen kollektiven Musikgenuss<br />
geht es doch! Ich bin in den<br />
70ern auf die Welt gekommen und<br />
habe leider das Hippietum versäumt,<br />
aber ich identifiziere mich mit dieser<br />
Liebezur Musik sehr.<br />
In einem Artikel hieß es mal über Sie,<br />
dass Sie die Kreativität der Metropole<br />
in die Provinz bringen. Ist das tatsächlich<br />
so?<br />
Die „Süddeutsche“ hat das vor Jahren<br />
über mich geschrieben. Die<br />
Künstler, die zu uns kommen, leben<br />
hauptsächlich in Metropolen, das ist<br />
einfachso. Aber was heißtschon Provinz?<br />
Dagibt es große Unterschiede.<br />
Der Bregenzerwaldund unser<strong>Ländle</strong><br />
sind sicher Provinz, aber eine extrem<br />
hoch entwickelte –etwa in Hinsicht<br />
auf Infrastruktur und Kulturangebot.<br />
Aber diese Begrifflichkeit ist auch<br />
dem digitalen Wandel unterworfen,<br />
denn du kannst heute in der sogenannten<br />
Provinz sitzen und die Aufmerksamkeit<br />
derWeltgenießen.<br />
Sie spielen selbst in mehreren Formationen.<br />
Wäre eine Band zu eintönig?<br />
Mein Steckenpferd ist freigeistige<br />
Musik. Zwischen den Stühlen und<br />
Formaten fühle ich mich am wohlsten.<br />
Da hat man viele Ideen und<br />
möchte alles ausleben. Aber ich habe<br />
mich in den letzten Jahren auf zwei,<br />
drei Dinge konzentriert. Mit Formationen<br />
wie „Hang em High“ tourt<br />
man durch die Welt, mit anderen<br />
spielt man ab und zu vorder Haustüre<br />
einen Gig. Allgemein ist es im Jazz<br />
schon eher typisch, dass man in verschiedenen<br />
Formationen spielt. Woran<br />
das liegt? Darüber könnte man<br />
einen ganzen Tagdiskutieren!<br />
In Zeiten von Streaming und Co. –wie<br />
schwer ist es, vonder Musik zu leben?<br />
Es ist sehr schwierig geworden. Jazzmusiker<br />
haben grundsätzlich ein<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren 1972 in Bregenz,aufgewachsen<br />
in Lustenau, Studium der<br />
Wirtschaftspädagogik. Schlagzeuger<br />
und Produzent (Boomslang Records<br />
/traps audio productions),<br />
Initiator und künstlerischer Leiter<br />
des Musikfestivals „Bezau Beatz“.<br />
Verheiratet,2Kinder.<br />
·········································································································································<br />
schwieriges Dasein. Nur wenige Musiker<br />
–auch abseits des Jazz –schaffen<br />
es, eine solche Aufmerksamkeit<br />
zu generieren, dass man gutdavon leben<br />
kann. Auch mit Downloads, und<br />
seien es Millionen Klicks, schafft<br />
man es nicht. Das funktioniert dann<br />
nur mit Werbeverträgen. Wie etwa<br />
Anderson Paak, ein toller Hip- Hop-<br />
Soul-Künstler aus Los Angeles, der<br />
für eine Automarke Werbung macht,<br />
damit die Kohle stimmt. Langfristig<br />
trennt sich aber die Spreu vom Weizen.<br />
Wenn etwas wirklich gut ist, findet<br />
es auchGehör.<br />
Manchmal hat man das Gefühl, dass<br />
Musik nicht mehr so wertgeschätzt<br />
wird. Früher hat man sich auf eine neue<br />
CD ja richtig gefreut.<br />
Wir haben regelrecht darauf gewartet!<br />
Früher bin ich zum „Telebert“ in<br />
Lustenau gegangen und habe gefragt,<br />
ob die neue Vinyl schon da ist. Und<br />
bin dann enttäuscht heimgegangen,<br />
wenn sie noch nicht da war. Heute<br />
geht man einfach auf iTunes und lädt<br />
sich alles innerhalb ein von paar Sekunden<br />
herunter. Einerseits cool,<br />
weil der Fundus so groß ist, andererseits<br />
weiß ich manchmal gar nicht<br />
mehr, welche Interpreten an einem<br />
Song mitwirken. Früher hat man<br />
doch alle Bandmitglieder gekannt,<br />
das geht jetzt unter. Bei „Bezau Beatz“kann<br />
man diese Information wieder<br />
abholen. Wir schaffen die Nähe<br />
zum Künstler. Livemusik ist für mich<br />
unvergleichlich besser, als Musik auf<br />
YouTube zu hören. Mein Traum wäre<br />
es,diese Erfahrung auch an die Jugend<br />
weiterzugeben. Deren Aufmerksamkeitsspanne<br />
lässt ja drastisch<br />
nach: Wenn man innerhalb einer Minute<br />
nicht von einem Video geflasht<br />
wird,dann schaut man es schonnicht<br />
mehr. Es geht nichts über ein Liveerlebnis!<br />
Krass war für mich, als ich ein<br />
paar junge Leute fragte, ob sie zu „Bezau<br />
Beatz“ kommen würden. Sie<br />
wollten eher zu Nova Rock gehen.<br />
Aber sie wussten nicht einmal, wer<br />
dort auftritt. Sie gehen wegen des<br />
Events hin, nicht wegen der Musik.<br />
Viele Jugendliche registrieren gar<br />
nicht, welche Musik sie hören. Sie<br />
abonnieren ein Format wie Spotify –<br />
8<br />
s’Magazin
MUSIK<br />
<br />
Das Phantom Schumacher<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
„Die kleinen Blumen am Wegesrand sind<br />
oftmals interessanter als der große<br />
Baum“–Alfred Vogel will den Besuchern<br />
von„Bezau Beatz“die Schönheit der<br />
musikalischen Vielfalt näherbringen.<br />
·························································································<br />
unddas ist dann cooler Sound.<br />
Was hat Sie persönlich dazu inspiriert,<br />
Musiker zu werden?<br />
Ich hatteein frühes Erweckungserlebnis<br />
als Fünfjähriger bei der Erstkommunion<br />
meiner Schwester. Ich hörte<br />
die Blasmusik von Weitem, und die<br />
Bass Drum spürte ich imZwerchfell.<br />
Das hat mich beeindruckt. Mit neun<br />
hatte ich dann das erste Mal eine<br />
Trommel in der Hand. Das ließ mich<br />
nicht mehr los. Früher hieß es in der<br />
Musikschule, dass man erst ein Jahr<br />
Blockflöte lernen muss, aber das<br />
wollte ich nicht, weil man da so ein<br />
blödes Gesicht macht (lacht). Dann<br />
habe ich einen Lehrer gefunden, der<br />
mich gleich zum Schlagzeug ließ. Ab<br />
16 ging esdann in der ersten Band<br />
richtig los. Ich habe es nieinFrage gestellt,<br />
es war immer schon da. Das<br />
Schlagzeug hat mich zu allem Guten<br />
in meinem Leben gebracht: nach Bezauund<br />
um die ganze Welt. Ich spiele<br />
nach wie vor fast täglich Schlagzeug.<br />
Ist das ein Beruf? Womöglich mehr<br />
die Berufung schlechthin.<br />
SandraNemetschke<br />
Fotos: Maurice Shourot<br />
Er war und bleibt der größte Autorennfahrer aller<br />
Zeiten, hat mit dem TodTausende Male Katz und<br />
Maus gespielt und musste schließlich beim Schifahreninden<br />
französischen Alpen abseits einer blauen<br />
Piste verunfallen. So schwer,dass die Angehörigen<br />
beschlossen haben, ihn nie mehr der Öffentlichkeit<br />
auszusetzen oder preiszugeben. Das war vorfünf<br />
Jahren. Und dennoch beschäftigt Michael Schumacher<br />
in hartnäckig wiederkehrenden Abständen die<br />
Phantasie der Presse rund um die Welt.<br />
Wasfür ein Leben für die Angehörigen, die Frau<br />
und die beiden Kinder,inGland am Genfer See oder<br />
wo immer auf der Welt sie wohnen! Auf Schritt und<br />
Tritt der unsäglichen Begierde fremder Phantasien<br />
ausgesetzt zu sein, endlich SchumachersGesundheitszustand<br />
zu lüften. Wie hoch ist der Grad seiner<br />
Verletzung? Kann er überhaupt noch denken und<br />
sprechen? Wie sieht der Mann jetzt aus? Ein Foto<br />
vonihm, und sei es unscharf,geschossen mit einem<br />
Supertele-Objektiv,würde Millionen bringen ...<br />
Würde es das? Ich bin mir nicht sicher,weil der Fall<br />
nämlich eine hoch moralische Dimension angenommen<br />
hat.Ich könnte mir vorstellen, dass selbst das<br />
schmierigste Blatt auf dieser Welt plötzlich Skrupel<br />
hätte, das Bild abzudrucken.<br />
Es geht hier um die Verteidigung der Würde eines<br />
Menschen, und obwohl Michael Schumacher eine<br />
„öffentliche Person“ist,wirddiese Würde vonseinen<br />
Angehörigen desto intensiver verteidigt.Bisher<br />
mit fast unbegreiflichem Erfolg. Es ist eine Gewissensfrage:<br />
Hätte Corinna Schumacher nicht besser<br />
daran getan, der Öffentlichkeit Bildmaterial zugeben,<br />
um sozusagen präventiv den Nachstellungen<br />
der Presse zu entkommen? Wir kennen Fälle von<br />
verunfallten Prominenten, die diesen Weggegangen<br />
sind. Samuel Koch, nach seinem „Wetten, dass...?“-<br />
Unfall oder die Moderatorin Monica Lierhaus. Selbst<br />
Johannes Paul II. ließ sich trotz seiner Parkinson-Erkrankung<br />
bis zuletzt fotografieren und filmen. Eine<br />
Gewissensfrage, wie gesagt.Die Antwort ist in jedem<br />
Fall zu respektieren. Ohne Wenn und Aber.<br />
s’Magazin 9
TOURISMUS<br />
Ein Saunagang mit Weitblick wirdhier geboten. Vier Saunen (Finnische Sauna, Bio<br />
Sauna, Dampfbad, Thermium), Erlebnisduschen und ein Ruheraum über zwei<br />
Etagen runden den Wellnesstag ab. In Kürzewirddas Angebot mit Massagen und<br />
Kosmetik erweitert.Für die Fitness sorgt man im hauseigenen Gym.<br />
Fotos: Hotel Edita<br />
Zu BesuchimHotel Edita<br />
In Scheidegg, gleich über der<br />
deutschen Grenze, befindet sich ein<br />
neues Hotel, das mehr als nur<br />
Wohlfühlurlaub verspricht. Unter<br />
dem Motto „So vielfältig wie seine<br />
Gäste“ lädt das Edita zum<br />
Entspannen, Arbeiten und Genießen<br />
ein. Die „Krone“ hat vorbeigeschaut.<br />
Wir bieten<br />
dem Gast<br />
ein individuelles<br />
Programm für<br />
Firmenevents,<br />
Feiern oder<br />
Hochzeiten<br />
an.<br />
Katharina<br />
Bartsch &Tanja<br />
Bröckerhoff<br />
Wer möchte nicht<br />
einmal von sich<br />
behaupten, seinen<br />
persönlichen<br />
Lebenstraum<br />
erfüllt zu haben? Das Besitzer-Ehepaar<br />
des Edita hat sich seinen<br />
Herzenswunsch mit diesem<br />
Hotelverwirklicht–und das mit 85<br />
Jahren! Im Mai öffnete<br />
es in Scheidegg<br />
seine Pforten.<br />
Undsoindividuell<br />
wie die<br />
Entstehungsgeschichte<br />
ist<br />
auch das Angebot<br />
im<br />
Edita. Wer<br />
davon auch<br />
beruflich<br />
profitieren<br />
will oder<br />
eine be-<br />
sondere Location für seine Veranstaltungsucht,findetimEdita<br />
eine<br />
perfekte Infrastruktur mit Tagungs-<br />
und Seminarräumen vor.<br />
Tanja Bröckerhoffkümmertsich je<br />
nach Wunsch des Gastes um Pauschalenund<br />
Rahmenprogramm.<br />
Nicht nur Geschäftsleute oder<br />
Urlauberfühlen sich im Edita wohl,<br />
sondern auch die Einheimischen<br />
aus derRegion. „Bei uns kann man<br />
fein essen oder für einen After-<br />
Work-Drink die Bar besuchen“,betont<br />
Katharina Bartsch vom Marketing.<br />
Spezielle Themenabende<br />
locken mit Live-Musik und das<br />
Day Spa mit Entspannung –und<br />
wer nicht mehr heimfahren will,<br />
kann sich gleich ein Zimmer reservieren.<br />
So einfach kann es manchmal<br />
sein,dem Alltagzuentfliehen!<br />
Eine Adresse für all jene, die<br />
Urlaubsstimmung (fast) daheim erleben<br />
wollen. Sandra Nemetschke<br />
10<br />
s’Magazin
TOURISMUS<br />
Die Arbeit kann im Edita zum Erlebnis<br />
werden: Bis zu sieben Tagungsräume<br />
von30m²bis 130 m² ,teilweise mit<br />
Außenterrasse,sind ideal für<br />
Schulungen, Workshops oder<br />
Incentives.Das Hotel bietet auf den<br />
Kunden zugeschnittene Angebote.<br />
Im Restaurant kann man sich ganztags mit kulinarischen Genüssen verwöhnen<br />
lassen. Regionalität mit Allgäuer Produkten steht im Vordergrund. Die Speisekarte<br />
ist zu 80% glutenfrei und lockt mit internationalen Einflüssen. Ein erfrischender<br />
Drink an der Bar oder auf der weitläufigen Panoramaterrasse darf nicht fehlen!<br />
ANZEIGE<br />
Erleben Sie unser umfangreiches Frühstücks-Buffet<br />
oder besuchen Sie unsere Abendveranstaltungen:<br />
17.08.18 Französischer Abend mit Live Musik<br />
ab 19:00h Ein kulinarischer Kurztrip durch Frankreich<br />
Buffet pro Person 49,50 €<br />
Buffet mit Aperitif pro Person 34,50 €<br />
24.08.18 Allgäu Fest mit Live Musik<br />
ab 19:00h Wir verwöhnen Sie mit Klassikern aus der bayrischen<br />
Küche, zubereitet mit regionalen Produkten und<br />
viel (Heimat-)Liebe.<br />
Buffet pro Person 49,50 €<br />
Buffet mit Aperitif pro Person 34,50 €<br />
26.08.18 Sonntagsbrunch<br />
10:00 – 15:00h Begrüßungsaperitif mit inbegriffen<br />
Pro Person 48,50 €<br />
31.08.18 Asiatischer Abend mit Live Musik<br />
ab 19:00h genießen Sie köstliche asiatische Spezialitäten<br />
Buffet mit Live Sushi Station pro Person 49,50 €<br />
Buffet mit Aperitif pro Person 34,50 €<br />
14.09.18 End of Season mit Live Musik<br />
ab 19:00 Uhr Grillenabend auf unserer Panoramaaußenterrasse<br />
Buffet pro Person 49,50 €<br />
Buffet mit Aperitif pro Person 34,50 €<br />
20.10.18 Weinverkostung<br />
ab 18:30 h inklusive 3 Gang Menü pro Person 45,00 €<br />
Um Voranmeldung wird gebeten unter der +49 (0)8381 91434-0<br />
Vorankündigung:<br />
Kinderkochkurs am 22.08.18,<br />
Alter: 9-14 Jahre, 50,00 € pro Kind inklusive Begleitperson,<br />
um Voranmeldung unter +49 (0)8381 912320 wird gebeten<br />
Restaurant: Frühstück : Mo-Fr. 07:00-10:00 Uhr / Sa.-So. 07:30-11:00 Uhr | Mittag : tägl. 12:00-14:00 Uhr / Mittagstisch von Mo.-Fr. für 8,50 €<br />
Tägliche Eiskarte | Kaffee und Kuchen tägl. Von 14:00-17:00 Uhr – Sonntags großes Kuchenbuffet<br />
Abendkarte : tägl. 18:00-21:30 Uhr | Genießen Sie unsere Speisen bei schönem Wetter auch auf unserer Restaurantterrasse mit Panoramablick<br />
Infos Bar: Di.-Sa. 16:00-24:00 Uhr / So.-Mo. Im Rahmen der Restaurant Öffnungszeiten<br />
Von Di.-Fr. – After Work Getränk – 30% auf die Biere, offene Weine und alkoholfreie Getränke von 17:00-19:00 Uhr<br />
Immer Donnerstag und Samstag ist Cocktailabend von 21:00-23:00 Uhr alle alkoholischen Cocktails für 6,50 € / alkoholfreie Cocktails 3,50<br />
Edita GmbH - Am Hammerweiher 3 • 88175 Scheidegg • Tel.: + 49 (0)8381 91232-0 • info@hotel-edita.com • www.hotel-edita.com<br />
s’Magazin 11
GESELLSCHAFT<br />
Moritz Moser<br />
Journalist<br />
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„Wir Vorarlberger sind ja willkommene Migranten<br />
hier in Wien“, erklärt mir Moritz Moser mit dem<br />
für ihn so typischen, verschmitzten Lächeln. „Denn<br />
das Anderssein wirdpositiv aufgenommen.“Der<br />
sympathische 31-Jährige weiß, wovonerspricht,<br />
lebt er doch nunmehr 13 JahreinWien. Einst hatte<br />
es den aus Tostersstammenden Schulfreund meiner<br />
Nichte ostwärts gezogen, um Politikwissenschaft<br />
zu studieren. „Momo“, wie ihn alle nennen, entschied<br />
sich nach seinem Abschluss für einen sicherenJob<br />
und arbeitete im Bereich „EU-Koordination“<br />
im Verkehrsministerium. Aber das war nicht seine<br />
Welt,und so nahm er nach fast drei Jahren eine Anstellung<br />
bei einem Online-Magazin an. Sein kritischer<br />
Geist und eine gesunde Neugierde brachten<br />
ihn dann zum Onlineportal der „Neuen Zürcher Zeitung“.Der<br />
journalistische Durchbruch gelang dem<br />
„Exil-Alemannen und angelernten Österreicher“<br />
(Eigendefinition auf Twitter,woerstolze6500 Follower<br />
verzeichnet) mit dem Aufdecken des Wahlkarten-Skandals<br />
bei der Bundespräsidentenwahl.<br />
Inzwischen ist er zum angesehenen Aufdecker-Journalisten<br />
bei der Recherche-Plattform „addendum“<br />
avanciert.Viermal jährlich ist er „dahoam“, wo er<br />
vorallem im Tostner Ried Entspannung findet.Und<br />
vielleicht übersiedelt er<br />
auch mal wieder zurück<br />
ins <strong>Ländle</strong>, wo er dann<br />
hoffentlich nicht als<br />
„Zuagraster“ empfangen<br />
wird.<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola Purtscher<br />
(PR-Agentur Purtscher Relations)<br />
lebt seit über 30 Jahren in<br />
Wien. Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
Sein Selfie: Moritz Moser<br />
mit Freundin Barbara am<br />
Donaukanal.<br />
Hände &<br />
Hymne<br />
Bei Martin Steiner begibt man sich im<br />
wahrsten Sinne des Wortes in gute<br />
Hände. Der Physiotherapeut vertrat viele<br />
Jahre seine Zunft als Obmann im <strong>Ländle</strong>,<br />
entwickelt als Visionär eine individuelle<br />
Gesundheits-App für Unternehmen und<br />
sorgte als textender Faschingsprinz vor<br />
ein paar Jahren für die neue, aber gar<br />
nicht mehr so heimliche Bregenz-Hymne.<br />
Martin Steiner ist<br />
eine Frohnatur:<br />
„Ich arbeite gern<br />
mit Menschen,<br />
weil ich Menschen<br />
mag“, ist sein Credo. Deshalb widerstand<br />
er, sich in seinem erlernten Beruf<br />
als Elektroinstallateur mit Widerständen<br />
zu beschäftigen, und<br />
machte stattdessen eine Ausbildung<br />
zum Physiotherapeuten an der<br />
Kneipp-Akademie inBad Wörishofen.<br />
Und musste erkennen, dass er<br />
zwar in Deutschland und der<br />
Schweiz, nicht aber in Österreich<br />
praktizieren konnte. „Der damalige<br />
EU-Abgeordnete Herbert Bösch hat<br />
mir geholfen und dem österreichischen<br />
Staat klargemacht, dass ein<br />
gemeinsames Europa auch gemeinsame<br />
Ausbildungskriterien bedeutet.<br />
Ich war der Präzedenzfall und setzte<br />
mich durch; danach gab es diesbezüglich<br />
nie mehr Schwierigkeiten“, erinnert<br />
sich der 53-Jährige, der in seinem<br />
Unternehmen „Kreispunkt“<br />
überhaupt vieles anders macht. „Wir<br />
sind eine Genossenschaft mit mehr<br />
Eigenverantwortung, aber auch mehr<br />
Mitsprache für alle Mitarbeiter; zudem<br />
werden wir nunmehr endlich im<br />
Krankenhaus-Status gewertet und<br />
12<br />
s’Magazin
ORIGINAL<br />
können als „Mini-Klinik“ etwa Ärzte<br />
anstellen“, freut sich der langjährige<br />
Obmann seines Verbandes, dessen<br />
Branche sich explosionsartig entwickelt.<br />
„Mittlerweile gibt es 450 Physiotherapeuten<br />
in etwa 150 Praxen –<br />
Tendenz, wie auch die der Lebenserwartung,<br />
steigend“, so der „Handwerker“<br />
im eigentlichsten Sinn, der<br />
aber auch warnt: „Gesundheit kostet<br />
Geld; hier zu sparen wäre fatal!“<br />
Prinz ohne Pomp<br />
Derzeit erarbeitet Martin mit<br />
einem PR-Team eine App, die individuelles<br />
Gesundheitsmanagement für<br />
Firmen anbietet und mit Präventivmaßnahmen,<br />
etwa gesünderer Lebensweise,<br />
Problemen im Vorfeld<br />
vorbeugen soll; ein Pilotprojekt bei<br />
der Vorarlberger Landesregierung<br />
findet bereits statt. Apropos Regierung:<br />
Als Prinz Martin II. setzten er<br />
und Gattin Christine neue Maßstäbe<br />
für den Bregenzer Fasching. Nicht<br />
punkto Pomp („.. mein Budget war<br />
klar und vor allem knapp“), sondern<br />
in kreativer Hinsicht. „Ich wollte etwas<br />
anderes machen und dachte über<br />
ein Bregenz-Lied nach. Als ich den<br />
Titel „Moskau“ von Dschingis Khan<br />
im Radio hörte, hatte ich zehn Minuten<br />
später dazu einen Text geschrieben“,<br />
so der Hobby-Poet, dessen<br />
„Bregenz ist ne schöne Stadt, weil<br />
sie See und Pfänder hat“ mittlerweile<br />
eine geflügelte Zeile ist. „Auch wenn<br />
ich den Prinzen-Job ein zweites Mal<br />
wohl gesundheitlich nicht überstehen<br />
würde, war es eine animierende Erfahrung<br />
–nicht umsonst wurde beim<br />
anschließenden Erholungsurlaub<br />
unsere Tochter gezeugt“, so der nun<br />
zweifache Vater, der wie auch Christine<br />
seitdem auf Motorradtouren in<br />
den Iran und ähnliche Hobbys verzichtet<br />
und laut eigener Aussage<br />
„rundum glücklich“ ist: „Am Ende<br />
ist alles gut –und wenn es nicht gut<br />
ist, ist es nicht das Ende.“ Also: aus!<br />
Raimund Jäger<br />
Foto: lisamathis.at<br />
s’Magazin 13
RudolfKirchschläger und HerbertKeßler anno 1977<br />
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Bundespräsident Rudolf<br />
Kirchschläger war öfters zu<br />
Besuch im <strong>Ländle</strong>. Im Jahre<br />
1977 unternahm der vorwenigen<br />
Tagen verstorbene Alt-<br />
Landeshauptmann Herbert<br />
Keßler (1925–<strong>2018</strong>) einen<br />
Ausflug ins Kleinwalsertal mit<br />
dem damaligen Staatsoberhaupt.Auf<br />
dem Bild sind auch<br />
die Ehefrauen der beiden Politiker,<br />
Herma Kirchschläger<br />
und Ingeborg Keßler, zusehen.<br />
Die drei Kinder im Bild wurden<br />
zu Ehren des Bundespräsidenten<br />
noch mit jeweils<br />
einem Foto vonKirchschläger<br />
ausgestattet. Eine Geste, die<br />
heute wohl niemandem mehr<br />
einfallen würde.<br />
Auch die Sträußchen<br />
Alpenrosen, die zumindest<br />
drei der vier Erwachsenen im<br />
Bild in Händen halten, würden<br />
wohl heute nicht mehr verteilt<br />
werden. Der Almrausch,<br />
wie die Alpenrose auch genannt<br />
wird, zählt zwar nicht<br />
zu den „gänzlich geschützten“<br />
Pflanzen, doch wird das Pflücken<br />
der Pflanzen auf den<br />
14<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
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Alpen trotzdem ganz und gar<br />
nicht gerne gesehen.<br />
Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
Die besten<br />
Bilder werden veröffentlicht.<br />
Foto: LandesbibliothekVorarlberg<br />
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Ein Kuriosum des alemannischen Dialekts stellt das<br />
Eigenschaftswort minder (schlecht, ungünstig)dar,daes<br />
rein grammatikalischbetrachtet zwar eine Steigerungsform<br />
ist,inder Wortbedeutung jedoch keinen Komparativ<br />
darstellt,sondern ein ungesteigertes Eigenschaftswort,den<br />
sogenannten Positiv.Sagt ein Voradelberger<br />
beispielsweise „Du hosch dr der Fuaß brocha? Es ischt<br />
minder!“,someint er damit nicht etwa, dass dieser<br />
Beinbruch schlimmer ist als eine vergleichbareandere<br />
Sache, sondern einfach: schlecht.Notgedrungen<br />
stellt sich die Frage, wie<br />
<br />
minder<br />
Eigenschaftswort<br />
dann die hochdeutsche Steigerung<br />
schlechter in die Mundart übertragen<br />
werden kann, da minder<br />
ja bereits die Grundstufedarstellt<br />
und somit als Wort „vergeben“ist.Die<br />
Antwort darauf<br />
ist noch kurioser: minder ist zugleich<br />
auch die Steigerungsform<br />
von minder (keinesfalls: minderer),<br />
„AnVierer ischt<br />
zwor minder–<br />
abereshettono<br />
minder ko<br />
künna!“<br />
welche zur besseren Klarstellung aber oft in der Form no<br />
minder (noch schlechter) verwendet wird, um damit zu<br />
zeigen, dass die besprochenene Angelegenheit sogar<br />
noch minder als minder ist.Der Superlativ von minder<br />
schließlich lautet am mindschta,womit sich das hochsprachliche<br />
Dreigestirn schlecht-schlechter-am schlechtesten<br />
im Alemannischen komplett als minder-(no) minder-ammindschta<br />
präsentiert.Zur Beruhigung sei jedem<br />
Schüler unserer Mundart gesagt,dass gut-besser-am<br />
besten sich sprachidentisch zum Hochdeutschen problemlos<br />
mit guat –besser –ambeschta übersetzen lässt.<br />
s’Magazin 15
Benni Bilgeri<br />
zu Gast<br />
beim Foen-X in der<br />
KammgarninHard<br />
Als Studiomusiker für Künstler<br />
wie Tom Waits, Al Jarreau,<br />
The Pointer Sisters oder Zucchero<br />
hat Benni Bilgeri sich<br />
international<br />
einen Namen<br />
gemacht und<br />
erst nach 35<br />
Jahren Karriere<br />
(2016) sein<br />
Debüt-Album<br />
„Bad Boy“<br />
veröffentlicht.<br />
Damit<br />
ist er nun auf<br />
Tournee und<br />
macht am<br />
Dienstag,<br />
dem 14. <strong>August</strong>, um21Uhr,<br />
Halt im Kammgarn in Hard.<br />
Infos: www.kammgarn.at<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur:<br />
Dr. Christoph Dichand<br />
Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190<br />
Wien, Muthgasse 2<br />
Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Sandra Nemetschke, Angelika Drnek,<br />
Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr. 16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,<br />
angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H.,5020 Salzburg; Offenlegung<br />
gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />
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EVENTS<br />
Foto: Kammgarn<br />
Achtung Steinreinigung!<br />
Foto: Kammgarn<br />
Summerdays Festival<br />
Das Summerdays Festival in den<br />
Quaianlagen in Arbon in der<br />
Schweiz ist vor allem wegen seiner<br />
Lage direkt am Bodensee und dem<br />
Musikmix sehr beliebt. Mit dabei<br />
sind heuer neben The Sweet, Van<br />
Morrison, Gotthard und The Gipsy<br />
Kings auch Joris, Seven, Lo &Leduc,<br />
Amy MacDonald und Bligg.<br />
Das Festival findet am Freitag,dem<br />
24. <strong>August</strong> (ab 16 Uhr), und am<br />
Samstag, dem 25. <strong>August</strong> (ab 13<br />
Uhr), statt. Infos und Tickets<br />
unter: www.summerdays.ch<br />
„Beartooth“<br />
im Alten Hallenbad in Feldkirch<br />
Auch die harte Riege kommt beim poolbar-Jubiläum zu<br />
ihrem Recht:Modernen Hard- und Metalcoremit Alternative-Schlagseite<br />
hauen dem Publikum „Beartooth“umdie<br />
Ohren. Das aktuelle Album taufte die 2012 gegründete<br />
Combo „Aggressive“,und das nicht ohne Grund. Zu hören<br />
am Dienstag,dem 14. <strong>August</strong>,ab20Uhr im Alten Hallenbad<br />
in Feldkirch. Tickets und Infos: www.poolbar.at<br />
Foto: Summerdays Festival/facebook<br />
Foto: Poolbar<br />
Wir reinigen Ihre Einfahrt, Terrasse,<br />
Gehweg, Sitzplatz und Fassade.<br />
Befreiung von Moos, Algen, Pilzen, Grünbelag.<br />
Dazu kommt die Imprägnierung und Versiegelung.<br />
Kostenlose Probe und Angebot! • Telefon: +43(0)688/64781078<br />
16<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Sandwichbrot –lockeres<br />
Weißbrot<br />
Zubereitung:<br />
1 DieTrockenhefe mit dem Zucker, Salz,Olivenöl<br />
undWasser verquirlen und einigeMinuten<br />
stehen lassen.<br />
2 Dann Mehlhinzufügenund alles zu einem<br />
glattenTeigverkneten. Diesen etwa zehn Minuten<br />
lang kneten, anschließend in eine mit Olivenöl<br />
ausgestrichene Schüssel legen.Zugedeckt<br />
bei warmer Temperatur für etwa 1½<br />
Stunden gehen lassen.<br />
3 DenTeig abermals durchkneten, ein Herz<br />
formen und auf ein mitBackpapier ausgelegtes<br />
Blech legen (oderineinegefettete und bemehlte<br />
20 –25cmlange Kastenform geben), zugedeckt<br />
abermalsfür 40 Minutengehen lassen.<br />
4 Den Backofen auf 190° COber-und Unterhitzevorheizen,<br />
das Brot für etwa 35 Minuten<br />
backen, zehn MinutenvorEndeder Backzeit abdecken.<br />
5 Sobalddas Brot aus dem Ofen kommt,mit<br />
Olivenölbestreichen und komplett auskühlen<br />
lassen.<br />
Foto: Daniela Lais (2), Mathis Fotografie<br />
<br />
Noch mehr Rezepte findet man<br />
in Danielas Kochbüchern<br />
„Einfach vegan backen“und<br />
„Vegane Lunchbox“.<br />
<br />
Ein Levelfür sich:<br />
Sandwichesmit<br />
selbst gebackenemBrot –<br />
das kann nicht jederzur<br />
Jause bieten!<br />
Dieses Sandwichbrot hat eines –ganz viel Herz! Ein luftiges,<br />
lockeres Weißbrot, gebacken noch dazu in Herzform.<br />
Natürlich wird das Brot genauso gut, wenn man<br />
es in einer ganz traditionellen Rund- oder Kastenform<br />
in den Ofen schiebt. Hauptsache, dieses Sandwichbrot<br />
wird überhaupt gebacken! Eszahlt sich jedenfalls wirklich aus, jeder<br />
Sandwichwird damit noch besser undindividuellerals bisher. Perfekt<br />
zum Belegen für Sandwiches „to go“. Das Backen selbst ist recht<br />
simpel, also auch für (Brot-)Backanfänger bestens geeignet!<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
Zutaten (für einen Laib)<br />
½Packung Trockenhefe<br />
20 g Rohrzucker,fein<br />
½TlSalz<br />
1ElOlivenölfür denTeig plus1ELzum<br />
Bestreichen<br />
240 mlWasser,lauwarm<br />
400 gWeizenmehl,Type 550<br />
s’Magazin 17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Daniel Wiesner?<br />
Der 60-Jährige hat ein facettenreiches Berufsleben hinter sich. In<br />
jungen Jahren sammelte er Erfahrungen im internationalen<br />
Management, die er dann als Vorstand einer Bank, als Dekan der<br />
Hochschule Liechtenstein sowie im Versicherungsgeschäft<br />
einbrachte. Heute gibt er sein Wissen an junge Studenten weiter.<br />
ger Student sammelte er Erfahrungen<br />
im internationalen Management<br />
bei Firmen wie Hilti, Jacobs Suchard<br />
oder als Unternehmensberater im<br />
Managementzentrum St. Gallen. Als<br />
zweifacher Familienvater wollte er<br />
seine Karriere aber in der Region vorantreiben<br />
–was ihm gelang. Mit 35<br />
war er bereits Geschäftsführer und<br />
Vorstand der Raiffeisenbank Feldkirch<br />
mit rund 90 Angestellten. „Es<br />
war sehrspeziell bei derersten Weihnachtsfeier,<br />
Mitarbeiter zu begrüßen,<br />
die länger bei der Firma waren, als<br />
ich selbst alt war“, berichtet er mit<br />
einem Schmunzeln. Nach acht Jahren<br />
kehrte er wieder zurück in das<br />
Consulting-Segment in die Schweiz,<br />
bevor er Dekan der Hochschule<br />
Liechtenstein wurde und später als<br />
Vorstand die Geschicke der Vorarlberger<br />
Landesversicherung mit gestaltete.<br />
„Ich habeein facettenreiches<br />
Berufsleben hinter mir. Es war nicht<br />
immer einfach, aber ich wollte mich<br />
nie auf etwas ausruhen.“ Mit 55<br />
machte sich Wiesner mit der Conveba<br />
GmbH selbstständig. Nach wie<br />
vor gibt er als Unternehmensberater<br />
für KMU’s und Dozent für Bildungsinstitutionen<br />
ein Kombination aus<br />
Theorie und persönlichem praxiserprobtem<br />
Erfahrungsschatz weiter.<br />
„Das hält jung! Auch die Betriebswirtschaft<br />
ändert sich, und man muss<br />
sich damit auseinandersetzen. Früher<br />
hat man mich gefördert und gefordert,<br />
heute gebe ich daszurück.“ SN<br />
1994: Mit 35 Jahren war Daniel Wiesner bereits<br />
Vorstand und Geschäftsleiter der<br />
Raiffeisenbank Feldkirch. Später säumten<br />
weitereFührungspositionen seinen Werdegang.<br />
Als „exotisch“ beschreibt<br />
Daniel Wiesner seine<br />
Entscheidung, Betriebswirtschaft<br />
zu studieren.<br />
SeinVaterwar evangelischer<br />
Pfarrer und seine Familie eher<br />
den Geisteswissenschaften zugetan.<br />
„Ich habeinmeinem Ferialjob bei der<br />
Firma Ganahl damals gesehen, was<br />
eigentlich eine Kalkulation ist, und<br />
fand das interessant“, beschreibt<br />
Wiesner seinen Antrieb.Als ehrgeizi-<br />
<strong>2018</strong>: Die Hobbys Bewegung und<br />
Natur verbindet Wiesner mit seinen<br />
Ehrenämtern als Obmann der<br />
Turnerschaft Jahn Feldkirch und<br />
dem Unterstützerverein der Schnifner<br />
Bergbahn.<br />
Fotos: Daniel Wiesner<br />
18<br />
s’Magazin
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