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Vereinszeitung für die Eifel - August 2018

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6 VEREINSZEITUNG<br />

Retten, Löschen, Bergen, Schützen –<br />

und vor allem Spaß haben<br />

Die Jugendfeuerwehr in Irrel besteht bereits seit 44 Jahren und ist somit <strong>die</strong> älteste im <strong>Eifel</strong>kreis<br />

A<br />

ls alles anfing, war<br />

Alfred Geisen gerade<br />

mal zwölf Jahre<br />

alt. Entsprechend<br />

schwierig gestaltet<br />

es sich <strong>für</strong> ihn 44 Jahre später,<br />

den gesamten Entstehungsprozess<br />

zu rekonstruieren. An den<br />

ersten Jugendwart Günther Hartmann<br />

kann sich der inzwischen<br />

56-Jährige aber noch gut erinnern.<br />

Und natürlich auch an <strong>die</strong><br />

Freunde, <strong>die</strong> 1974 mit ihm in <strong>die</strong><br />

damals neue und kreisweit erste<br />

Jugendfeuerwehr eintraten und<br />

aus denen dann langjährige Vereinskameraden<br />

wurden.„Von den<br />

45 Mitgliedern unserer Feuerwehr<br />

waren mehr als 90 Prozent<br />

auch früher in der Jugendfeuerwehr“,<br />

sagt Geisen, der zeitweise<br />

auch Wehrführer der Irreler war.<br />

Die Jugendabteilung versorgt<br />

<strong>die</strong> Freiwillige Feuerwehr Irrel also<br />

bereits seit Jahrzehnten mit<br />

Nachwuchs. Und da das Interesse<br />

seit Jahrzehnten recht groß ist<br />

und <strong>die</strong> derzeitigen Jugendwarte<br />

Otmar Fuchs und Eric Paulus<br />

auch alles da<strong>für</strong> tun, damit das so<br />

bleibt, hat <strong>die</strong> Irreler Wehr derzeit<br />

auch keine Nachwuchssorgen.<br />

Aktuell zählt <strong>die</strong> Jugendfeuerwehr<br />

15 Mitglieder im Alter<br />

von neun bis 16 Jahren. Wo auch<br />

immer der demografische Wandel<br />

sein Unwesen treibt: In der<br />

Irreler Wehr ist davon nichts zu<br />

spüren.<br />

Auch Zeltlager, Ausflüge<br />

und Schwimmbad<br />

Früher musste man mindestens<br />

zwölf sein, um Mitglied zu werden.<br />

Inzwischen liegt das offizielle<br />

Eintrittsalter bei zehn Jahren,<br />

wobei <strong>die</strong> Irreler auch Neunjährige<br />

aufnehmen. Wie Wehrführer<br />

Thomas Schlöder erklärt, hängt<br />

das nicht zuletzt auch damit zusammen,<br />

dass <strong>die</strong> Feuerwehr <strong>die</strong><br />

Kinder an den Verein binden<br />

möchte, solange sie noch in der<br />

(Irreler) Grundschule sind. Denn<br />

wechselten <strong>die</strong> Jungs und Mädchen<br />

erst einmal auf <strong>die</strong> weiterführenden<br />

Schulen, dann werde<br />

es schon schwieriger, sie zu erreichen,<br />

so Schlöder „Früher <strong>die</strong>nte<br />

<strong>die</strong> Jugendfeuerwehr in erster Linie<br />

nur dazu, <strong>die</strong> Mitglieder auf<br />

<strong>die</strong> Feuerwehr vorzubereiten“,<br />

NEUES FEUERWEHRFAHRZEUG<br />

Kaum erwarten kann <strong>die</strong> Irreler Jugendfeuerwehr ihr neues Mannschaftstransportfahrzeug,<br />

das in den kommenden Wochen geliefert<br />

und dann bedarfsgerecht umgebaut werden soll. Finanziert wurde <strong>die</strong><br />

Anschaffung komplett durch Eigenmittel und durch eine großzügige<br />

Spende des im Gewerbegebiet Zweikreuz ansässigen Bauunternehmens<br />

Kohl-Bau.<br />

sagt Geisen. Inzwischen aber<br />

würden auch viele Aktivitäten<br />

unternommen, <strong>die</strong> nichts mit<br />

den Rettungsmaßnahmen<br />

zu tun hätten. So backten<br />

<strong>die</strong> Jugendlichen beispielsweise<br />

jedes Jahr in der Adventszeit<br />

Plätzchen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Bewohner des Irreler Seniorenheims,<br />

<strong>die</strong> dann<br />

auch dort im Rahmen einer<br />

kleinen Feier verteilt<br />

würden. Darüber hinaus<br />

gebe es viele Freizeitangebote<br />

wie beispielsweise<br />

Ausflüge oder Fahrten<br />

ins Schwimmbad.<br />

Zu den größten Höhepunkten<br />

des Jahres<br />

zählt aber laut Schlöder<br />

zweifelsohne <strong>die</strong><br />

Teilnahme an den<br />

Jugendzeltlagern.<br />

„Hier haben <strong>die</strong><br />

Jungs und Mädchen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

das Leistungsabzeichen<br />

zu<br />

bekommen“,<br />

erklärt<br />

der<br />

Wehrführer.<br />

Bei <strong>die</strong>ser<br />

Prüfung gibt<br />

es einen<br />

theoretischen,<br />

einen sportlichen und einen<br />

technischen Schwerpunkt.<br />

Und gewinnen kann <strong>die</strong> Feuerwehrjugend<br />

dabei nur<br />

als Team. „Entweder <strong>die</strong><br />

komplette Gruppe<br />

schafft <strong>die</strong> Prüfung oder<br />

sie fallen durch“, sagt Geisen.<br />

Dazwischen gibt es<br />

nichts. So wird der Teamgeist<br />

gestärkt.<br />

Neuer Rekord im<br />

Guinnessbuch: <strong>die</strong><br />

größte Wasserwand der<br />

Welt<br />

INTERESSIERT?<br />

Teamgeist bewiesen hat <strong>die</strong> Jugendfeuerwehr<br />

auch schon bei<br />

vielen anderen Veranstaltungen.<br />

Wie beispielsweise im September<br />

2007. Gemeinsam mit weiteren<br />

4000 überwiegend jugendlichen<br />

Feuerwehrleuten aus ganz<br />

Rheinland-Pfalz haben <strong>die</strong> Irreler<br />

damals dazu beigetragen, einen<br />

neuen Rekord <strong>für</strong> das<br />

Guinnessbuch aufzustellen.<br />

Auf einer Länge<br />

von mehr als 16 Kilometern<br />

wurde entlang der<br />

Mosel <strong>die</strong> größte Wasserwand<br />

der Welt errichtet.<br />

Aus insgesamt fast 1400<br />

Strahlrohren strömte zeitgleich<br />

das Wasser. Und einige<br />

<strong>die</strong>ser Strahlrohre lagen in<br />

den Händen der Irreler Jugendfeuerwehr.<br />

Wie Schlöder erklärt, werden<br />

<strong>die</strong> Jungs und Mädchen spielerisch<br />

auf das vorbereitet, was sie<br />

später in der Feuerwehr erwartet.<br />

Indem sie beispielsweise Rettungsübungen<br />

praktizieren oder<br />

Berufsfeuerwehren besuchen. Besonders<br />

beliebt sei der sogenannte<br />

Berufsfeuerwehrtag, bei dem <strong>die</strong><br />

Jugendfeuerwehr 24 Stunden auf<br />

der Irreler Feuerwache verbringt.<br />

Dabei werden dann auch Ernstfälle<br />

simuliert. Und ein nächtlicher<br />

Einsatz gehört natürlich<br />

auch dazu. „Das macht allen riesigen<br />

Spaß“, sagt Geisen, „auch<br />

wenn sie nach den 24 Stunden so<br />

richtig fertig sind.“<br />

Für Geisen und Schlöder ist es<br />

aber mehr als nur eine Vorbereitung<br />

auf das, was sie später in der<br />

Freiwilligen Feuerwehr erwartet.<br />

„Die Kinder lernen zu helfen“,<br />

sagt der Wehrführer. Und Geisen<br />

ergänzt: „Es ist schon so, dass<br />

<strong>die</strong> Kinder auch ein Stück weit in<br />

den sozialen Bereichen geformt<br />

werden.“ Die Arbeit in der Jugendfeuerwehr<br />

leistet also nicht<br />

nur einen wertvollen Beitrag <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Zukunft der Feuerwehr Irrel,<br />

sondern auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft.<br />

Text: Uwe Hentschel<br />

In <strong>die</strong> Jugendfeuerwehr einsteigen können Jungs und Mädchen im Alter<br />

von neun bis 15 Jahren. Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen<br />

zu gemeinsamen Übungen, sportlichen Unternehmungen oder Freizeitaktivitäten.<br />

Wer Interesse hat, kann sich direkt an Jugendwart Otmar Fuchs (Telefon:<br />

06525/216, Mail: jugendwart@feuerwehr-irrel.de) wenden.<br />

Im Internet:<br />

www.feuerwehr-irrel.de<br />

Hier ziehen alle an einem<br />

Schlauch: Bei der Jugendfeuerwehr<br />

lernen <strong>die</strong> Kinder alles<br />

über Erste Hilfe und können<br />

durch ihre Erfahrung einem<br />

Menschen in Not schnell<br />

und sinnvoll Hilfe leisten. Die<br />

Freiwillige Feuerwehr Irrel<br />

hat bereits im Jahr 1974 eine<br />

Jugendfeuerwehr gegründet.<br />

Seitdem gibt es keine Nachwuchsprobleme.<br />

Zur Zeit lernen<br />

15 Jugendliche zwischen<br />

zehn und 16 Jahren spielerisch<br />

<strong>die</strong> Aufgaben in der<br />

Feuerwehr kennen. Den Jugendlichen<br />

wird ein breites<br />

Programmspektrum geboten,<br />

das über <strong>die</strong> klassischen<br />

Feuerwehraufgaben hinausgeht.<br />

Auch Schwimmen, Klettern,<br />

Bootsfahren und Zeltlager<br />

gehören zum Programm.<br />

Fotos: Jugendfeuerwehr Irrel

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