Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NUR<br />
3,90 €<br />
<strong>September</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong> Deutschland € 3,90 | Schweiz SFR 5,90 | Österreich € 4,50 | Luxemburg € 4,50<br />
IN KOOPERATION MIT<br />
DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE<br />
GROSSER<br />
TEST!<br />
↦ SO <strong>LÄUFT</strong>‘S NACH DEM<br />
URLAUB RICHTIG GUT<br />
↦ WIE DER (WIEDER-)<br />
EINSTIEG GANZ<br />
EINFACH GELINGT<br />
TRAINING<br />
JEDER KANN<br />
ES LERNEN:<br />
EFFEKTIV<br />
UND GESUND<br />
LAUFEN!<br />
ABNEHMEN!<br />
JETZT DEN<br />
FETTKILLER<br />
AKTIVIEREN<br />
GESUNDHEIT<br />
Diese Gemüse<br />
stärken dein<br />
Immunsystem<br />
DIE<br />
BESTEN<br />
PROFI-<br />
TIPPS<br />
↦ WAS DU DIR<br />
VOM MARATHON-ASS<br />
PHILIPP PFLIEGER<br />
ABSCHAUEN KANNST<br />
001_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_cover.indd 1 15.08.<strong>2018</strong> 12:01:11
INHALT<br />
14 114<br />
52<br />
Titelbild: Ruben Elstner (JvM)<br />
84<br />
26<br />
102<br />
88<br />
62 30 106 44<br />
004-005_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_inhalt.indd 1 15.08.<strong>2018</strong> 14:05:16
TRAINING & FITNESS<br />
EVENTS & REISEN<br />
30<br />
Fit in den Herbst: So klappt der Wiedereinstieg<br />
Laufpausen sind manchmal nötig. Was du beim Wiedereinstieg<br />
beachten musst, um wieder in Form zu<br />
kommen, ohne deinen Körper zu überfordern<br />
26<br />
Läufst du noch oder schläufst du schon?<br />
SwimRun ist ein neuer Trend aus Schweden, bei dem<br />
in Schwimmsachen gelaufen und mit Laufschuhen<br />
geschwommen wird. Ein riesiger Spaß!<br />
46<br />
60<br />
94<br />
98<br />
Lauft ihr, wenn es regnet?<br />
Wir fragen, ihr antwortet: Laufen wenn‘s nass ist?<br />
Pause? Aber ich muss laufen!<br />
Wieso viele Läufer trotz Verletzung weiterlaufen,<br />
obwohl eine Pause ratsam wäre<br />
Jeder kann es lernen: Effektiv und gesund laufen<br />
Hochmoderne Analyse-Tools helfen jetzt auch<br />
Hobbyläufern dabei, ihren Laufstil zu optimieren.<br />
Für mehr Tempo und weniger Verletzungen<br />
„Ein stabiler Rumpf ist enorm wichtig“<br />
Top-Sprinter Julian Reus im Interview: Das können<br />
Hobbyläufer von Profisprintern lernen<br />
54<br />
88<br />
124<br />
Die besten Lauf-Events<br />
Das sind absolute Lauf-Highlights:<br />
Drei Must-Runs und ein Leser-Tipp<br />
Dreckig, matschig, spaßig<br />
Der Muddy Angel Run ist der erste Matschlauf<br />
Europas nur für Frauen. Spaß und der gemeinsame<br />
Kampf gegen den Brustkrebs stehen im Fokus<br />
Weniger Startgeld zahlen!<br />
Hier meldest du dich zum günstigsten Preis<br />
für Laufveranstaltungen an<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
119<br />
14<br />
48<br />
56<br />
106<br />
114<br />
122<br />
Dein Weg zum flachen Bauch<br />
Vier Übungen für eine trainierte Mitte<br />
LÄUFER & LEUTE<br />
Die besten Profi-Tipps von Philipp Pflieger<br />
Der Top-Marathonläufer ist unser Cover-Model. In<br />
<strong>LÄUFT</strong>. verrät er mehr über sich und gibt dir Tipps<br />
So läuft Integration<br />
Beim Kölner „Grenzenlosen Sportverein“ treffen<br />
sich Obdachlose, Bedürftige und Flüchtlinge zum<br />
gemeinsamen Laufen. Dabei haben sie ganz viel<br />
Spaß und erleben, was sie alles schaffen können<br />
Hot-Spot für Läufer: Berlin<br />
Berlin ist auch in Sachen Laufen die Haupstadt.<br />
Die beliebtesten Laufstrecken findest du abseits<br />
der Touristenpfade<br />
Eine Läuferin erobert Marokko<br />
Juliane Ilgert hatte beim Trans Atlas Marathon in<br />
Marokko mit Schneesturm und Matsch zu kämpfen<br />
– und sammelte unvergessliche Erinnerungen<br />
Pokalheld und Gipfelstürmer<br />
Markus Schroth war DFB-Pokalsieger im Fußball.<br />
Nach einer schweren Knieverletzung entdeckte er<br />
das Trailrunning für sich<br />
36<br />
52<br />
62<br />
110<br />
40<br />
102<br />
Ein Team, viele Vorteile<br />
Es gibt immer mehr Running-Crews. Das können<br />
dir Communitys wie das Team Erdinger alkoholfrei<br />
bieten 06<br />
08<br />
facebook/laufen.de instagram/laufen.de<br />
20<br />
Für jedes Wetter<br />
Tolles Equipment, mit dem du im Herbst auf alle<br />
Bedingungen vorbereitet bist<br />
Sportartikel aus Recycling-Plastik<br />
In sechs Jahren sollen Sportartikel von Adidas<br />
ausschließlich aus recycelten Kunststoffen und<br />
Naturprodukten hergestellt werden<br />
Top-Laufschuhe für alle Lauftypen<br />
Wir haben die Laufschuhe der Saison auf Herz<br />
und Nieren getestet – und stellen euch 31 Top-Modelle<br />
vor. Plus: News aus der Laufschuh-Szene<br />
Zurück zu alter Stärke<br />
Karhu gehörte einst zu den erfolgreichsten Herstellern<br />
von Laufschuhen. Die neuen Eigentümer<br />
wollen nun an alte Erfolgszeiten anschließen<br />
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
Jetzt den Fettkiller aktivieren und abnehmen!<br />
Das in den Muskeln beim und nach dem Sport produzierte<br />
Irisin kann Wunder beim Abnehmen bewirken<br />
Diese Gemüse stärken dein Immunsystem<br />
Sauerkraut und Kimchi sind reich an Vitamin C, unterstützen<br />
die Verdauung sowie das Immunsystem<br />
und haben zahlreiche andere positive Wirkungen<br />
AUSSERDEM<br />
Big Picture<br />
Anlauf<br />
Neue Produkte<br />
120<br />
129<br />
130<br />
Titelthema<br />
Gesas Kolumne<br />
Frau Schmitt meint ...<br />
Impressum, Vorschau<br />
004-005_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_inhalt.indd 2 15.08.<strong>2018</strong> 14:05:16
ERLÖSENDE<br />
FREUDE<br />
So kann Freude aussehen, wenn man Großes erreicht, das davor schon fast verloren<br />
schien. Die Saison von Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause lief alles andere<br />
als rund. Nachdem die ersten Rennen nicht die Zeiten gebracht hatten, die sich die<br />
Triererin erhofft hatte, sagte sie weitere geplante Starts ab und zog sich mit Trainer<br />
Wolfgang Heinig ins Höhentrainingslager in der Schweiz zurück. Denn auch wenn die<br />
26-Jährige schon längst in der langfristigen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele<br />
2020 steckt, hatte sie ein Ziel für <strong>2018</strong>: Die Wiederholung ihres Europameistertitel<br />
von 2016. Und dass die deutsche Rekordhalterin alles richtig gemacht hat, bewies sie<br />
am letzten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin. Lange hielt sie<br />
sich zurück, bevor sie am letzten Wassergraben, rund 100 Meter vor dem Ziel ihren<br />
Spurt anzog, dem keine Konkurrentin folgen konnte. Noch mehr über das Rennen erfährst<br />
du von unserer Kolumnistin auf Seite 120. Foto: Imago/Beautiful Sports<br />
6<br />
006-007_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_big_picture.indd 6 15.08.<strong>2018</strong> 12:16:50
BIG<br />
——<br />
PICTURE<br />
7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
006-007_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_big_picture.indd 7 15.08.<strong>2018</strong> 12:16:50
SILVESTER LAUF IN TRIER<br />
—<br />
LAUFEN<br />
UND MIT GESA<br />
KRAUSE FEIERN<br />
—<br />
↦ Beim Silvesterlauf in Trier<br />
mitmachen und danach mit Stars<br />
wie Gesa Krause Silvester feiern.<br />
Dieses traumhafte Lauferlebnis<br />
inklusive zweier Übernachtungen<br />
im Vier-Sterne-Hotel und der Silvesterparty<br />
mit den Stars macht<br />
laufen.de jetzt möglich.<br />
Hier ist Partystimmung schon vor<br />
Mitternacht garantiert: Der Bitburger<br />
0,0% Silvesterlauf in Trier lockt<br />
am 31. Dezember <strong>2018</strong> mit toller Stimmung<br />
in die älteste Stadt Deutschlands.<br />
Und anschließend wird mit den<br />
Stars der Laufszene eine rauschende<br />
Silvesterparty gefeiert. Auf mynextfinish.com,<br />
dem Startplatzportal von<br />
laufen.de, kannst du jetzt dein Silvesterlauf-VIP-Wochenende<br />
vom 30.<br />
Dezember bis zum 1. Januar buchen<br />
– inklusive Laufteilnahme und zwei<br />
Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel<br />
Mercure direkt an der weltberühmten<br />
Porta Nigra. Dort wohnen<br />
auch die Athleten und dort feiert<br />
ihr gemeinsam den Jahreswechsel<br />
<strong>2018</strong>/2019!<br />
DURCH DAS UNESCO-WELTERBE<br />
Du erlebst das ganze Silvesterlaufprogramm:<br />
Am 30. Dezember stehen<br />
Mittagssnack und Abendessen im<br />
Kreis der Top-Athleten sowie eine<br />
Stadtführung durch die älteste Stadt<br />
Deutschlands auf dem Programm. Du<br />
besichtigst die fast 2000 Jahre alten<br />
römischen Baudenkmäler, die alle-<br />
samt zum UNESCO-Welterbe zählen:<br />
Amphitheater, Barbarathermen,<br />
Kaiserthermen, Konstantinbasilika,<br />
Porta Nigra und die Römerbrücke.<br />
Ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt<br />
der romanische Dom und die frühgotische<br />
Liebfrauenkirche.<br />
Am 31. Dezember startest du auf<br />
dem Hauptmarkt zu fünf Kilometern<br />
(Frauen) oder acht Kilometern (Männer)<br />
durch die Gassen der Innenstadt.<br />
Oder du walkst ganz gemütlich<br />
fünf Kilometer. Abends steigt dann<br />
die große Silvesterparty mit den<br />
Top-Athleten im Hotel Mercure.<br />
Hindernis-Europameisterin Gesa Krause wurde schon dreimal<br />
in Folge von der laufen.de-Community zur „Läuferin des<br />
Jahres“ gewählt. An Silvester kannst du sie in Trier persönlich<br />
kennenlernen<br />
SAMBATROMMELN<br />
UND KONFETTI<br />
Der Silvesterlauf in Trier wird auch<br />
das „deutsche Saõ Paulo“ genannt,<br />
in Anlehnung an den Silvesterlauf in<br />
der brasilianischen Metropole. Den<br />
ältesten Silvesterlauf der Welt nahmen<br />
sich die Lauf-Macher in Trier<br />
1990 zum Vorbild, als der erste Trierer<br />
Silvesterlauf gestartet wurde.<br />
Wie in Südamerika gehören Sambatrommler,<br />
Konfetti und brasilianische<br />
Schönheiten auch in Trier<br />
einfach dazu. Und damit eine unschlagbare<br />
Stimmung auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs<br />
durch die wunderschöne<br />
Trierer Altstadt in der Nähe<br />
der Porta Nigra. Das wissen sowohl<br />
Hobbyläufer als auch Weltklasse-<br />
Profis, die jedes Jahr in Deutschlands<br />
älteste Stadt kommen. Vergangenes<br />
Jahr wurde „Koko“ Konstanze Klosterhalfen<br />
in Trier als Siegerin gefeiert.<br />
Auf jeden Fall dabei sein wird<br />
Gesa Krause – sie startet schließlich<br />
für den Silvesterlauf Trier e.V. Also:<br />
Komm‘ an Silvester nach Trier und<br />
lerne Gesa Krause kennen!<br />
SCHON AB 199 EURO<br />
PRO PERSON!<br />
MEHR INFOS<br />
UND BUCHUNG AUF<br />
MYNEXTFINISH.COM<br />
Fotos: Imago (2), Norbert Wilhelmi, Fotolia, Veranstalter<br />
10<br />
008-013_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_szene-news.indd 10 15.08.<strong>2018</strong> 14:36:41
EM-Marathon<br />
Mit blutiger Nase<br />
zum Marathon-Gold<br />
Der Europameisterschafts-Marathon der<br />
Frauen endete mit einem Triumph der Favoritin:<br />
Volha Mazuronak (Weißrussland)<br />
gewann das Rennen in 2:26:22 Stunden.<br />
Dabei musste die 29-Jährige nicht nur gegen<br />
die Hitze und die Konkurrenz kämpfen<br />
sondern auch gegen ein zeitweiliges Nasenbluten<br />
im ersten Teil des Marathons.<br />
Vor tausenden Zuschauern in der Berliner<br />
City und am Breitscheidplatz feierte auch<br />
der Belgier Koen Naert (links unten) einen<br />
großen Erfolg. In einem Hitzerennen<br />
siegte der 28-Jährige mit 2:09:51 Stunden<br />
und stellte sogar einen Europameisterschafts-Rekord<br />
auf.<br />
Mammutmarsch<br />
Wandern statt Laufen!?<br />
Märsche werden immer beliebter<br />
Läufst du noch? Oder wanderst du schon? Diese Frage könnte dir bald häufiger gestellt<br />
werden. Denn Veranstaltungen wie die Mammutmärsche werden immer beliebter. Aus<br />
Umfragen ist bekannt, dass Läufer das Gros der Teilnehmer bei den Märschen stellen. Die<br />
Gründer des Mammutmarsch veranstalten bereits seit sieben Jahren lange Märsche – der<br />
Klassiker geht über 100 Kilometer. Nun soll es erstmals auch eine kürzere Variante geben.<br />
Nach sieben erfolgreichen 100-Kilometer-Veranstaltungen wird es am 10. November <strong>2018</strong><br />
in Berlin den Little Mammut geben. Hier werden auch 15, 30 und 55 Kilometer angeboten.<br />
Alle Wanderungen finden parallel statt. Der Little Mammut ist familientauglich und vor allem<br />
für Einsteiger geeignet. Kombiniert wird das Event mit einer Jahresabschluss-Party<br />
im Ziel am Strandbad Müggelsee. Am Start erhalten alle Teilnehmer Kartenmaterial und<br />
T-Shirts. Die beiden längeren Distanzen umrunden komplett den Müggelsee und laufen<br />
durch ein paar der schönsten Wälder Berlins.<br />
www.littlemammut.de<br />
008-013_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_szene-news.indd 11 15.08.<strong>2018</strong> 14:36:44
—<br />
SUPER-<br />
SCHNELL UND<br />
SUPERSOCIAL<br />
—<br />
› MARATHONLÄUFER PHILIPP PFLIEGER ‹<br />
14<br />
014-019_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_pflieger.indd 14 15.08.<strong>2018</strong> 14:39:40
Bei den Europameisterschaften in Berlin war<br />
Philipp Pflieger Teil der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft<br />
und startete im Marathon.<br />
Bei der Finanzierung seines Spitzensportes<br />
geht er aber einen ganz anderen Weg als die<br />
meisten deutschen Top-Sportler.↧<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Ruben Elstner (JvM)<br />
↦ Er verzichtet fast komplett<br />
auf die Förderung durch den<br />
Deutschen Leichtathletik-Verband.<br />
Stattdessen ist er auf allen<br />
sozialen Kanälen aktiver Bestandteil<br />
der Lauf-Community.<br />
Wie interessant ihn die Nähe zu<br />
hunderttausenden Hobbyläufern<br />
für Sponsoren macht, hat<br />
er uns im Trainingslager in den<br />
Schweizer Bergen verraten.<br />
15 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
014-019_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_pflieger.indd 15 15.08.<strong>2018</strong> 14:39:41
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />
› SWIMRUN IN RHEINSBERG ‹<br />
—<br />
LÄUFST DU<br />
NOCH ODER<br />
SCHLÄUFST DU<br />
SCHON?<br />
—<br />
26<br />
026-029_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_swimrun.indd 26 15.08.<strong>2018</strong> 12:39:59
Beim SwimRun vermischen sich Schwimmen<br />
und Laufen zum „Schlaufen“: Die Teilnehmer<br />
laufen in Schwimmsachen und schwimmen<br />
mit Laufschuhen. Immer abwechselnd.<br />
Aus Schweden ist der Trend mittlerweile auch<br />
nach Deutschland geschwappt. Wir haben uns<br />
beim SwimRun in Rheinsberg umgehört, worauf<br />
es bei dieser Sportart ankommt.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
↦ Die Geschichte des SwimRun beginnt<br />
dort, wo schon so viele gute<br />
Ideen ihren Anfang genommen haben:<br />
in der Kneipe. Im Spätsommer<br />
2003 brüten vier Schweden in der<br />
Bar des Hotels „Utö Värdshus“ über<br />
einer Landkarte des Schärengartens<br />
bei Stockholm. Einer von ihnen<br />
hat die Frage aufgeworfen, wie sie<br />
wohl ohne Boot von Utö nach Sandhamn<br />
kommen könnten.<br />
Keiner der Freunde hat eine Ahnung,<br />
wie weit die Strecke eigentlich ist und<br />
wie viele Inseln auf ihrem Weg liegen,<br />
als sie beschließen, ein Rennen zwischen<br />
den beiden Inseln zu veranstalten.<br />
Gestartet wird in Zweierteams.<br />
Vorher verabreden sie noch, dass sie<br />
unterwegs in fünf Bars einkehren und<br />
etwas trinken. Der Verlierer muss für<br />
Hotel, Essen und Getränke blechen.<br />
Am Ende sind sie 24 Stunden unterwegs.<br />
Die Route führt über 23 Inseln.<br />
Ein Jahr später kommt es zur Revanche,<br />
dieses Mal ohne Kneipenbesuch.<br />
Und irgendwie erfährt der erfahrene<br />
Ausdauerathlet Michael Lemmel von<br />
der verrückten Idee. Er ist es, der<br />
2006 den ersten Ö-Till-Ö (schwedisch<br />
für „Von Insel zu Insel“) organisiert,<br />
den ersten offiziellen SwimRun: 65<br />
Kilometer Laufen an Land, zehn<br />
Kilometer Schwimmen durchs Meer,<br />
immer im Wechsel. Heute ist das<br />
Ganze zwar keine Ganztagesveranstaltung<br />
mehr – der Streckenrekord<br />
liegt bei 8:16:19 Stunden. Das Prinzip<br />
ist aber immer noch das Gleiche wie<br />
bei der feucht-fröhlichen Premiere:<br />
Man läuft in Schwimmsachen und<br />
schwimmt mit Laufschuhen.<br />
Der legendäre Läufer Emil Zatopek,<br />
vierfacher Olympiasieger über 5000<br />
Meter, 10.000 Meter und im Marathon,<br />
hat einmal gesagt: Vogel fliegt, Fisch<br />
schwimmt, Mensch läuft. Beim Swim-<br />
Run verschwimmen diese Grenzen. Als<br />
Schläufer werden die Teilnehmer auch<br />
bezeichnet – eine wunderbare Wortschöpfung<br />
aus Schwimmer und Läufer.<br />
Aus Skandinavien ist der Trend<br />
mittlerweile auch nach Deutschland<br />
geschwappt. Der SwimRun Rheinsberg<br />
nördlich von Berlin war 2016 die erste<br />
offizielle Veranstaltung hierzulande.<br />
Organisiert wird sie von SCC Events,<br />
die unter anderem auch für den Berlin-Marathon<br />
verantwortlich sind. Bei<br />
der dritten Auflage sind in diesem Jahr<br />
über 23 Kilometer beziehungsweise im<br />
Sprint über 11,5 Kilometer insgesamt<br />
750 Teilnehmer am Start gewesen, so<br />
viele wie noch nie.<br />
„Diese Sportart wird in Deutschland<br />
bald richtig groß werden“, ist sich<br />
Organisator Michael Gerlach sicher.<br />
Schon jetzt gibt es einen SwimRun<br />
Cup Deutschland mit insgesamt fünf<br />
Terminen in Rheinsberg, Hof (Saale),<br />
Ratzeburg, im Allgäu sowie in der<br />
Nähe von Aschaffenburg. „Wenn sich<br />
erst einmal mehr Vereine gegründet<br />
haben, wird die ganze Sache weiter<br />
an Fahrt aufnehmen“, meint Gerlach.<br />
Bislang existieren erst wenige Swim-<br />
Run-Vereinigungen. Bei einer der<br />
ersten, die sich in Zehdenick in Brandenburg<br />
gegründet hat, ist Gerlach als<br />
Vorstand tätig.<br />
Ähnlich wie Triathlon –<br />
aber doch ganz anders<br />
„SwimRun macht gerade die gleiche<br />
Entwicklung durch wie Triathlon vor<br />
ein paar Jahren“, sagt der 33-Jährige,<br />
der selbst aktiv bei etlichen SwimRun-<br />
Veranstaltungen startet. Und doch<br />
wäre es falsch, die Sportart einfach nur<br />
als eine Art abgespeckten Triathlon<br />
ohne Fahrradfahren zu bezeichnen.<br />
Zum einen, weil zwischendurch keine<br />
Kleidung gewechselt wird. Zum anderen,<br />
weil sich Laufen und Schwimmen<br />
eben immer wieder abwechseln und<br />
nicht nacheinander abgespult werden,<br />
wie es bei einem klassischen Swim &<br />
Run der Fall ist. „Das hört sich vom<br />
Namen her ganz ähnlich an, ist aber<br />
etwas komplett verschiedenes“, sagt<br />
Michael Gerlach.<br />
Traditionell wird ein SwimRun als<br />
Teamwettbewerb ausgetragen. Als die<br />
Sportart in Stockholm aus der Taufe<br />
gehoben wurde, realisierten die Gründer<br />
schnell, dass es besser wäre, wenn<br />
die Teilnehmer die 75 Kilometer und<br />
vor allem die Schwimmstrecken durch<br />
das offene Meer nicht allein bewältigen<br />
müssen. Gegenseitige Motivation<br />
und Unterstützung erhöhen zudem<br />
nicht nur den Spaßfaktor, sondern<br />
helfen auch über anstrengende Passagen<br />
hinweg. Die beiden Teilnehmer<br />
eines Teams dürfen sich während des<br />
gesamten Wettkampfes nicht weiter<br />
als zehn Meter voneinander entfernen,<br />
ansonsten droht die Disqualifikation.<br />
Bei vielen der Zweierteams sind die<br />
Sportler deshalb über eine Leine miteinander<br />
verbunden.<br />
27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
026-029_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_swimrun.indd 27 15.08.<strong>2018</strong> 12:39:59
—<br />
So kommt<br />
die Form<br />
zurück<br />
—<br />
› Nach der Laufpause ‹<br />
Einfach mal Pause machen<br />
– das kann richtig gut tun.<br />
Aber was, wenn die Pause<br />
unfreiwillig ist? Wegen einer<br />
Verletzung oder zu hoher Belastung<br />
im Job? Oder einfach<br />
weil man eine Zeitlang keine<br />
Lust auf Laufen hatte? Dann<br />
werden aus ein paar Tagen<br />
Laufpause schnell Wochen<br />
oder Monate. Aber irgendwann<br />
ist die Verletzung<br />
überwunden, der Stress hat<br />
sich gelegt oder die Lust an<br />
der Bewegung kommt zurück.<br />
Und dann stellt sich<br />
die Frage: Wie fange ich jetzt<br />
wieder an mit dem Laufen<br />
und wie kommt die Form<br />
wieder zurück?<br />
Um sinnvolle Ratschläge<br />
für den Wiedereinstieg zu<br />
geben, sind der Grund und<br />
die Länge der Laufpause<br />
wichtige Parameter. Nach<br />
vier Wochen Pause wegen<br />
Motivationsproblemen<br />
sieht die Situation definitiv<br />
anders aus als nach einer<br />
sechsmonatigen Verletzungspause.<br />
Aus diesem<br />
Grund möchte ich auf drei<br />
verschieden lange Zwangspausen<br />
eingehen: vier bis<br />
sechs Wochen, zwei bis<br />
fünf Monate, ein halbes<br />
Jahr und länger.<br />
In allen Situationen gilt es,<br />
die noch vorhandene Leistungsfähigkeit<br />
zu prüfen<br />
und zu akzeptieren. Nur so<br />
kannst du dann durch die<br />
richtigen Trainingsreize<br />
möglichst schnell zur gewohnten<br />
Form zurück-<br />
kehren. Grundsätzlich gilt<br />
als Faustformel auf dem<br />
Weg zur Wiedererlangung<br />
der alten Leistungsfähigkeit:<br />
Länge der Pause =<br />
Länge der Trainingsphase.<br />
Dann solltest du wieder da<br />
sein, wo du vor der Laufpause<br />
standest.<br />
Und noch etwas ist wichtig:<br />
Egal, wie lange die Laufpause<br />
gedauert hat: Akzeptiere<br />
sie und gib deinem<br />
Körper die Chance, die alte<br />
Leistungsfähigkeit schrittweise<br />
wieder aufzubauen.<br />
Ein Körper kann sich an<br />
zurückliegende Trainingsbelastungen<br />
erinnern. Er<br />
kann das aber nicht von<br />
heute auf morgen. Aus einem<br />
ungewohnten Ruhezustand<br />
plötzlich wieder voll<br />
durchstarten – das geht<br />
leider nicht.<br />
30<br />
030-035_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_wiedereinstieg_eich.indd 30 02.08.<strong>2018</strong> 14:51:58
training<br />
——<br />
fitness<br />
Verletzung, Überlastung,<br />
Stress, keine Lust: Laufpausen<br />
sind manchmal unumgänglich.<br />
Was du beim Wiedereinstieg<br />
beachten musst, um wieder in<br />
Form zu kommen, ohne deinen<br />
Körper zu überfordern.<br />
Text: Carsten Eich | Fotos: iStock<br />
31 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
030-035_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_wiedereinstieg_eich.indd 31 02.08.<strong>2018</strong> 14:52:00
› ABnehmen<br />
—<br />
‹<br />
KaLorien-<br />
KiLLer<br />
—<br />
2012 entdeckten Forscher der Harvard-Universität einen<br />
Botenstoff, der Fettabbau forciert: Irisin. Doch wer jetzt denkt,<br />
mit ein paar Pillen sei Abnehmen garantiert, liegt daneben:<br />
Nur das in den Muskeln beim und nach dem Sport produzierte<br />
Irisin wirkt Wunder. Eine besondere Bedeutung kommt<br />
dabei dem Krafttraining zu.<br />
↦ Abnehmen ist für viele Hobby-Sportler<br />
das primäre Ziel ihres<br />
Trainings: Nach einer Studie des Statistik-Portals<br />
Statista im Jahr 2016<br />
ist dies bei 44 Prozent der sportlich<br />
aktiven Frauen in Deutschland so,<br />
und bei 34 Prozent der Männer. Nun<br />
ist es keine besonders originelle Erkenntnis,<br />
dass Sport schlank macht<br />
und schlank hält. Dass Krafttraining<br />
dabei eine wichtige Funktion übernimmt,<br />
aber schon. Und der Botenstoff<br />
Irisin spielt dabei offenbar eine<br />
entscheidende Rolle. Wir erklären<br />
dir, wie das funktioniert und was du<br />
tun musst, um den Stoff in deinem<br />
Körper zu aktivieren.<br />
Wer abnehmen will und regelmäßig<br />
Sport treibt, kann sich über eine schöne<br />
„Nebenwirkung“ seines Trainings<br />
freuen. Gemeint ist der sogenannte<br />
Nachbrenneffekt. Darunter versteht<br />
man einen über die eigentliche Belastung<br />
hinausgehenden, noch für mehrere<br />
Stunden anhaltenden höheren<br />
Kalorienverbrauch. Ursachen und<br />
Details dieser Wirkung werden seit<br />
einigen Jahren intensiv erforscht. Zunächst<br />
vermutete man, dies läge allein<br />
an der noch aktivierten Muskulatur,<br />
die bei Sportlern außerdem einen<br />
höheren Anteil an der Körpermasse<br />
ausmacht als bei Inaktiven. Das ist<br />
zwar nicht falsch, aber einige Effekte<br />
und die zum Teil recht lange Dauer<br />
des Nachbrennens ließen sich allein<br />
mit der noch erhöhten Muskelspannung<br />
nicht erklären. Aufsehen erregten<br />
dann 2012 Forschungsergebnisse<br />
aus den USA, die ein körpereigenes<br />
Muskelhormon als vermeintlichen<br />
„Kalorienkiller“ identifizierten.<br />
40<br />
040-045_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_irisin.indd 40 12.08.<strong>2018</strong> 10:41:21
Gesundheit<br />
——<br />
Ernährung<br />
41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
040-045_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_irisin.indd 41 12.08.<strong>2018</strong> 10:41:29
—<br />
LAUFT IHR,<br />
WENN‘S<br />
REGNET?<br />
—<br />
› LAUFEN.DE FRAGT, DIE COMMUNITY ANTWORTET ‹<br />
Wir haben auf Facebook und Instagram gefragt, was ihr bei Regen<br />
macht: Laufen oder Nichtlaufen? Und eure Antworten sind eindeutig:<br />
Regen kann euch nicht stoppen.<br />
Fotos: privat<br />
„Durchziehen –<br />
ist doch nur<br />
Wasser.“<br />
„Geduscht wird danach so oder so. Außerdem<br />
ist die frische, saubere Regenluft Balsam für die<br />
Lungen. Regen ist nur eine schlechte Ausrede.<br />
Außerdem: Gibt es etwas Schöneres,<br />
als wie damals zu Kinderzeiten<br />
voller Inbrunst in eine Pfütze<br />
zu springen?“<br />
Kathi Wüstenhagen,35, Am Mellensee<br />
Astrid Slavic, 38, München<br />
„Ich liebe es, im Regen zu<br />
laufen. Mit der richtigen<br />
Musik auf den Ohren und<br />
den richtigen Klamotten ist<br />
das kein Problem und mir<br />
lieber als knalliger Sonnenschein!<br />
Man ist ja kein<br />
Schönwetterläufer.“<br />
„Laufen im Regen ist genial.<br />
Man trifft kaum Läufer und<br />
genießt die ungläubigen Blicke<br />
der Fußgänger. Bei Regen ballere<br />
ich dann am liebsten und lege<br />
nochmal einen Zahn zu.<br />
Weil es einfach Spaß macht!“<br />
Seline Uebe, 20, Dresden<br />
Christian Thieme, 41, Wismar<br />
46<br />
046-047_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_community-frage.indd 46 15.08.<strong>2018</strong> 13:04:44
„Wenn die<br />
Klamotten an<br />
sind, gibt‘s<br />
kein Zurück ...“<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
Jann Davis, 34, Berlin<br />
Tanara Krohn, 55, Hamburg<br />
„Beim Laufen ist der Regen<br />
doch eigentlich Konfetti.<br />
Ich liebe Regenläufe.“<br />
„Wenn ich unterwegs nass<br />
werde, ist mir das egal.<br />
Wenn ich bei Regen loslaufen<br />
soll, kostet mich das schon<br />
Überwindung. Kommt auf die<br />
Regenstärke und den Wind<br />
an. Heut waren hier sehr starke<br />
Böen und Aprilwetter. Da<br />
bin ich dann doch nicht los.<br />
Hätte auch ins Fitnessstudio<br />
gehen können, aber auf dem<br />
Sofa lesen war heute auch mal<br />
ganz nett ;-). Morgen geht‘s<br />
wieder los.“<br />
Susanne Bohnert, 55, Rodenberg<br />
„Natürlich Laufen.<br />
Wer den Regen nicht<br />
mag, hat die Sonne<br />
nicht verdient.“<br />
Bernd Rösnick, 48, Bad Grund<br />
Silja Reese, 23, Hamburg<br />
Leider gibt es Schietwedder in Hamburg viel zu oft. Laufen<br />
muss trotzdem sein. Wie wäre es mit einem Alternativtraining?<br />
Slalom um die Pfützen oder lange Sprünge darüber erfordern<br />
Geschicklichkeit und Mitdenken. Auch sehr effektiv: kurze und<br />
knackige Sprints von einem trockenen Baum zum nächsten.<br />
Kleiner Tipp: Wer schneller läuft, ist auch schneller wieder<br />
trocken.<br />
Thorsten Fobbe, 47, Bochum<br />
„Kommt darauf an, wie kalt es ist,<br />
wie dringend die Laufleidenschaft<br />
befriedigt werden muss und wie<br />
nah die anschließende Dusche ist.<br />
Am schönsten ist es, im Sommer vom<br />
Regen überrascht zu werden.“<br />
47 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
046-047_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_community-frage.indd 47 15.08.<strong>2018</strong> 13:04:46
› SPORTARTIKEL AUS RECYCLING-PLASTIK ‹<br />
—<br />
NUR NOCH<br />
EINE FRAGE<br />
DER ZEIT<br />
—<br />
In sechs Jahren sollen Sportartikel von Adidas ausschließlich aus<br />
recycelten Kunststoffen und Naturprodukten hergestellt werden.<br />
„Angesichts der globalen Umweltprobleme, können wir nicht einfach<br />
so weitermachen wie bisher“, erklärt Jocelyn Robiot, globaler<br />
Marketing Manager bei Adidas. Deshalb will das Unternehmen bis<br />
2024 komplett auf den Einsatz neu synthetisierter Kunststoffe bei<br />
Sportschuhen und -Textilien verzichten. Eine große Herausforderung<br />
für die Firma und ein wichtiger Beitrag zum Kampf gegen die<br />
Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll.<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Adidas, Thinkstock<br />
52<br />
052-053_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_run_for_the_oceans.indd 52 02.08.<strong>2018</strong> 15:01:09
Equipment<br />
——<br />
Mode<br />
Das Obermaterial des UltraBoost Parley von<br />
Adidas besteht besteht zu 85 Prozent aus<br />
Parley Ocean Plastic. Doch das soll nur der<br />
Anfang sein. In sechs Jahren will das Unternehmen<br />
aus Herzogenaurach komplett auf<br />
den Einsatz von fabrikneuen Kunststoffen<br />
verzichten – und so die Meere und Strände<br />
sauberer machen<br />
↦ Ende Juni trafen sich mehrere<br />
hundert Läufer auf Einladung von<br />
Adidas in Berlin, um ein Zeichen<br />
gegen die Vermüllung der Meere<br />
zu setzen. Mit ihrem Lauf an der<br />
Spree waren sie aber bloß ein kleiner<br />
Teil der globalen Gemeinschaft<br />
von knapp einer Million Läufern,<br />
die beim „Run for the Oceans“ vom<br />
8. Juni bis 8. Juli <strong>2018</strong> insgesamt<br />
mehr als 12,4 Millionen Kilometer<br />
gelaufen sind und das mit der Runtastic-App<br />
dokumentiert haben.<br />
Einer davon ist so direkt vom Müll<br />
in den Meeren betroffen wie kaum<br />
ein anderer Sportler: Big Wave-Surfer<br />
Sebastian Steudtner. Er<br />
läuft jede Woche viele Kilometer.<br />
So erarbeitet er sich die Fitness,<br />
um auf über 20 Meter hohen Wellen<br />
surfen zu können.<br />
Wenn Sebastian Steudtner vor der<br />
Küste Portugals beim Warten auf die<br />
ganz großen Welle auf dem Surfbrett<br />
sitzt und paddelt, stößt er ständig<br />
mit den Händen an Plastikteile. Die<br />
Strände auf Hawaii, an denen der<br />
33-Jährige mit dem Surfen begonnen<br />
hat, sind mittlerweile bunt von den<br />
vielen kleinen Plastikteilen, die sich<br />
mit dem Sand vermischen. Alles Folgen<br />
der Verschmutzung der Ozeane<br />
mit Plastikmüll. „Als ich 2001 auf<br />
Hawaii mit dem Windsurfen begonnen<br />
habe, gab es das noch nicht. Es ekelt<br />
mich an, dass es in so kurzer Zeit so<br />
schlimm geworden ist“, sagt er. Und<br />
deshalb unterstützt er auch Adidas<br />
bei dessen Engagement im Kampf<br />
gegen den Plastikmüll in den Meeren.<br />
Schon seit 2015 arbeitet die Marke<br />
mit den drei Streifen mit Parley for<br />
the Oceans zusammen. Zahlreiche<br />
Adidas-Produkte werden bereits mit<br />
aus Plastikmüll recycelten Materialien<br />
hergestellt – wie der Laufschuh<br />
UltraBoost Parley. Laut Adidas verhindert<br />
jedes Paar des Schuhs durch<br />
die Verwendung von Parley Ocean<br />
Plastic, dass elf Plastikflaschen im<br />
Meer landen. Dabei wird der Plastikmüll<br />
zu einem Garn verarbeitet, aus<br />
dem dann das Primeknit-Obermaterial<br />
entsteht. 2017 wurden bereits eine<br />
Million Parley-Schuhe verkauft, <strong>2018</strong><br />
sollen es fünf Millionen Paar werden.<br />
Bei der Frühjahrskollektion für 2019<br />
bestehen bereits 41 Prozent der verarbeiteten<br />
Materialien aus recyceltem<br />
Polyester.<br />
Aber das alles soll erst der Anfang<br />
sein, wie Jocelyn Robiot, globaler Marketing-Manager<br />
bei Adidas, gegenüber<br />
<strong>LÄUFT</strong>. erklärt: „Es ist nur noch eine<br />
Frage der Zeit, bis alle Adidas-Produkte<br />
ausschließlich aus nachhaltigen<br />
Kunststoffen und Naturprodukten<br />
bestehen werden. Unser Ziel ist es, im<br />
Jahr 2024 so weit so sein.“ Ambitioniert<br />
– aber: Vor vier Jahren hätte man<br />
bei Adidas auch nicht gedacht, dass<br />
man <strong>2018</strong> da sein würde, wo man jetzt<br />
ist: „Die technischen Probleme bei der<br />
Herstellung der verschiedenen Garne<br />
aus Plastikmüll haben wir gelöst.<br />
Jetzt sind wir dabei, sehr viel Geld zu<br />
investieren, um die Zulieferketten so<br />
auszubauen, dass unsere komplette<br />
Produktion von hunderten Millionen<br />
Schuhen, T-Shirts und anderer Sportartikel<br />
auf Recycling-Kunststoffen<br />
aufgebaut werden kann. Der Plastikmüll<br />
muss in ausreichender Menge<br />
gesammelt und dann in Lager transportiert<br />
werden, bevor er in von uns<br />
verwertbare Stoffe umgewandelt wird.<br />
Anschließend müssen die Stoffe zu<br />
unseren Produktionsstätten gelangen,<br />
wo sie dann verarbeitet werden. Diese<br />
Prozesse global zu organisieren, ist<br />
unsere größte Herausforderung“, sagt<br />
Robiot.<br />
Im Vergleich dazu ist die jüngste<br />
Eine-Million-US-Dollar-Spende von<br />
Adidas an das Parley Ocean Plastic<br />
Programm wohl eher eine symbolische<br />
Geste. Das als Dankeschön<br />
für die 12,4 Millionen bei „Run for<br />
the Oceans“ gelaufenen Kilometer<br />
gespendete Geld kommt vor allem der<br />
Parley Ocean School Initiative zugute,<br />
welche die nächste Generation in<br />
Kursen aufklärt und den Jugendlichen<br />
durch Bildung und Wassersportaktivitäten<br />
die Unterwasserwelt näherbringt.<br />
Adidas nimmt aber auch die große<br />
Herausforderung an. Denn bei der<br />
Unterstützung des Kampfes gegen<br />
die Verschmutzung der Meere mit<br />
Plastikmüll soll es nicht bleiben. Sie<br />
soll viel mehr Ausdruck einer grundsätzlichen<br />
Haltung sein: Adidas will<br />
sich zu einem ein durch und durch<br />
umweltfreundlichen Unternehmen<br />
entwickeln.<br />
53 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
052-053_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_run_for_the_oceans.indd 53 02.08.<strong>2018</strong> 15:01:16
› STÄDTE-SERIE (IV):<br />
WER <strong>LÄUFT</strong><br />
—<br />
WO IN BERLIN? ‹<br />
NIEMALS<br />
LANGWEILIG<br />
—<br />
Der ehemalige Flughafen auf dem<br />
Tempelhofer Feld ist eins von Paulinas<br />
Lieblings-Laufrevieren in Berlin<br />
Text: Norbert Hensen | Fotos: Paulina Hofmann<br />
Folge Paulina Hofmann auf Instagram: polly.pommes<br />
56<br />
056-057_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_berlin_Saucony.indd 56 15.08.<strong>2018</strong> 14:53:41
Finde tolle Strecken: https://runyour.world/de/<br />
Berlin. Szenestadt mit Schnodderschnauze.<br />
Nirgendwo ist die Laufszene größer und<br />
vielfältiger als in der deutschen Hauptstadt.<br />
Das findet auch Paulina Hofmann, die seit vier<br />
Jahren in Berlin lebt. Und läuft. Sie nimmt dich<br />
mit zu den schönsten Laufstrecken der Stadt.<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
↦ „Früher habe ich das laufen gehasst“,<br />
sagt Paulina Hofmann und<br />
lacht. „Ich weiß gar nicht, wie viele<br />
Atteste ich angeschleppt habe,<br />
wenn im Schulsport Langlauf<br />
auf dem Plan stand.“ Heute ist<br />
das anders. Die 28-Jährige läuft,<br />
um den Kopf frei zu bekommen.<br />
Und motiviert auf Instagram als<br />
polly.pommes viele tausend andere<br />
Menschen, den inneren Schweinehund<br />
zu überwinden.<br />
Berlin-Kreuzberg. Kiez. Quirlig. Viele<br />
junge Leute. Und mittendrin Paulina<br />
Hofmann. Seit vier Jahren lebt sie<br />
mittlerweile in Berlin. „Ich bin schon<br />
dreimal umgezogen, hier in Kreuzberg<br />
gefällt es mir am besten.“ Auch, wenn<br />
es nicht ganz ungefährlich ist. Erst<br />
neulich gab es eine Schießerei auf der<br />
Straße. Am hellichten Tag. „Das ist<br />
eben Berlin, in Hamburg gab es das so<br />
nicht.“ In der Hansestadt ist Paulina<br />
geboren, dort hat sie lange gelebt,<br />
bis sie zum Studium nach Groningen<br />
(Niederlande) ging. Vier Jahre hat<br />
sie in Holland Business Marketing<br />
studiert und dort ihre Liebe zum Laufen<br />
entdeckt. „Sport habe ich schon<br />
immer gern gemacht, aber Laufen war<br />
eben nicht meine Sportart – dachte<br />
ich, bis ich es ausprobiert habe.“<br />
Die Liebe zum Laufen entwickelte<br />
sich rasch. „Ich konnte so herrlich abschalten,<br />
habe mir den Kopf freigelaufen“,<br />
erzählt sie. Yoga macht ihr auch<br />
viel Spaß, das möchte sie genauso wenig<br />
missen. „Aber die Kombination ist<br />
für mich perfekt.“ Nachdem sie einige<br />
Jahre für ein amerikanisches Unternehmen<br />
gearbeitet hat, hat sie gerade<br />
bei einem Berliner Start-Up angeheuert.<br />
Dort ist als Category Manager<br />
für das Marketing des Online-Shops<br />
verantwortlich. „Sehr spannend, aber<br />
auch arbeitsintensiv“, sagt Paulina.<br />
Abends die Laufschuhe zu schnüren,<br />
ist für sie die beste Art runterzukommen.<br />
„Ich habe keine direkte Lieb-<br />
lingsstrecke“, sagt sie. „Der Landwehrkanal<br />
ist super für eine kürzere<br />
Nach-der-Arbeit-Runde.“ Auch der<br />
Volkspark Hasenheide und der Görlitzer<br />
Park sind gleich um die Ecke. Und<br />
wenn es mal etwas länger sein soll,<br />
dann mag sie das Tempelhofer Feld,<br />
weil dort immer so viele Menschen<br />
sind, die die unterschiedlichsten<br />
Sportarten betreiben. In ihrer Marathonvorbereitung<br />
startete sie oft am<br />
Landwehrkanal – und lief dann immer<br />
an der Spree entlang. „Da kann man<br />
richtig weit laufen, das wird nie langweilig.“<br />
Tiergarten und Grunewald<br />
sind ihr zu weit weg. „Aber da läuft<br />
man natürlich auch toll, Berlin hat für<br />
Läufer so viel zu bieten ...“<br />
Ihren ersten Marathon hatte sie fürs<br />
vergangene Jahr in Stockholm geplant.<br />
Leider hat eine Verletzung den<br />
Start verhindert. Aber ihr erster Marathon<br />
kommt. Vielleicht ja in Berlin.<br />
Hier kennt sie sich bestens aus. Und<br />
will auch so schnell nicht mehr weg.<br />
Paulina mag es, sich beim Laufen lässig zu<br />
kleiden. Mal dezent, mal bunt. Momentan<br />
einer ihrer Lieblingsschuhe: der Freedom<br />
ISO aus der White Noise-Kollektion von<br />
Saucony<br />
↤<br />
Fluch und Segen: Über 12.000 Menschen<br />
folgen Paulina auf Instagram. „Das ist<br />
ganz schön viel Arbeit, aber ich spüre, dass<br />
ich andere motivieren kann, gesund und<br />
sportlich zu leben. Dann weiß ich – der<br />
Aufwand lohnt sich.“<br />
57 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
056-057_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_berlin_Saucony.indd 57 15.08.<strong>2018</strong> 14:53:46
› LAUFSCHUHE<br />
—<br />
IM TEST ‹<br />
GENAU<br />
DEIN TYP<br />
—<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Hersteller, Jörg Schüler<br />
Die Auswahl an Laufschuhen wird immer größer. Die Hersteller<br />
wollen den perfekten Schuh für jeden Läufer annbieten.<br />
Hier liest du, worauf du beim Schuhkauf achten musst,<br />
was die aufregendsten Neuigkeiten der Saison sind und welche<br />
aktuellen Schuhe wir für die besten halten.<br />
IN KOOPERATION MIT:<br />
62<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 62 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:24
↦ Paula Radcliffe ist ein bisschen<br />
traurig, wenn sie sich die neueste<br />
Generation von Laufschuhen anschaut.<br />
„Es wäre toll, eine Zeitreise<br />
in meine besten Tage als Athletin<br />
unternehmen zu können, die<br />
Schuhe von heute mitzunehmen<br />
und zu sehen, was ich mit denen<br />
hätte laufen können. Ich wäre sicher<br />
schneller gewesen“, sagt die<br />
Britin, die 2003 in London mit<br />
2:15:25 Stunden den bis heute gültigen<br />
Marathon-Weltrekord bei<br />
den Frauen aufstellte.<br />
Sie denkt dabei vor allem an den<br />
Vaporfly 4%, den Nike im Rahmen<br />
des „Breaking 2“-Projekts entwickelt<br />
hat. In einer individualisierten<br />
Variante dieses Schuhs ist der<br />
Kenianer Eliud Kipchoge im Mai<br />
2017 die 42,195 Kilometer in 2:00:25<br />
Stunden gelaufen – so schnell wie<br />
niemand voher. Als Weltrekord wurde<br />
die Zeit zwar nicht anerkannt,<br />
weil sie mit ständig wechselnden<br />
Tempomacher erzielt wurde. Aber<br />
ein Meilenstein in der Geschichte<br />
des Marathons ist sie doch. Jetzt<br />
dringen Stück für Stück viele der<br />
für den Rekordversuch entwickelten<br />
Schuh-Komponenten auch in den<br />
Markt der Laufschuhe für Alltagsläufer<br />
vor. Bestes Beispiel dafür ist<br />
der neue Pegasus Turbo von Nike:<br />
Zwar verzichtet das Modell auf die<br />
Karbon-Platte, die den Vaporfly so<br />
supersteif macht und den Läufer auf<br />
den Vorfuß zwingt, aber das superleichte<br />
Dämpfungsmaterial Zoom X<br />
aus dem Rennschuh kommt zum<br />
Einsatz und sorgt für maximalen<br />
Komfort bei minimalem Gewicht.<br />
Aber natürlich ist längst nicht jeder<br />
mit so einem vom Rennsport inspirierten<br />
Schuh gut bedient. Dafür<br />
sind Läufer viel zu verschieden.<br />
Das haben auch Hersteller, Händler,<br />
Schuhentwickler und Biomechaniker<br />
längst verstanden. Deshalb wird die<br />
Zahl der Modelle immer größer. Das<br />
Ziel der Hersteller und Händler ist<br />
es, Schuhe anzubieten, die denjenigen<br />
komplett begeistern, der damit<br />
läuft.<br />
Eigentlich eine tolle Sache. Aber für<br />
die Läufer wird es in dieser Situation<br />
IM TEST AUF SEITE 83<br />
BRANDNEU<br />
Nike: Pegasus Turbo<br />
Leichtgewicht mit viel Komfort<br />
Wenn ein Schuh leichter werden soll, muss er weniger Schuh sein. Das war über viele Jahre ein<br />
Paradigma im Laufschuhbau. Doch das ist Vergangenhet. Spätestens mit den Schuhen, die für<br />
den Versuch konstruiert wurden, 2017 im italienischen Monza den ersten Marathon unter zwei<br />
Stunden zu laufen, hat Nike gezeigt, dass es mit modernen Materialien möglich ist, superleichte<br />
Schuhe zu bauen, die auch bei hohem Tempo maximalen Komfort bieten. Das beste Beispiel<br />
dafür ist der neue Pegasus, der mit dem Namenszusatz „Turbo“ versehen wurde. Er soll die DNA<br />
des neutralen Trainingsklassikers, den es mittlerweile in der 35. Generation unter dem Namen<br />
Pegasus gibt, mit der des erst ein Jahr alten Vaporfly 4% verbinden, den mittlerweile über die<br />
Hälfte der Elite-Marathon-Finisher im Wettkampf tragen. Deshalb kommt beim Pegasus Turbo<br />
das gleiche ZoomX-Zwischensohlenmaterial zum Einsatz, das auch im Zoom Vaporfly 4% verbaut<br />
ist. Es fehlt allerdings das Karbon-Element, das dem Vaporfly zu extremer Steifigkeit verhilft und<br />
aus ihm eine echte Waffe für den Wettkampf macht. So erhält der Pegasus Turbo nochmal einen<br />
Komfortschub, denn er ist ja in erster Linie fürs Training auf allen Distanzen gedacht.<br />
63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 63 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:27
EQUIPMENT & MODE<br />
nicht einfacher, den idealen Schuh<br />
zu finden. Das wissen auch wir von<br />
<strong>LÄUFT</strong>. Deshalb geben wir zu, dass<br />
es schlicht unmöglich ist, anhand<br />
eines Schuhtests in einem Magazin<br />
oder im Internet ein Schuhmodell<br />
zu finden, das wirklich passt und<br />
es dann auch noch direkt online zu<br />
bestellen. Wir empfehlen immer den<br />
Gang zum guten Fachhändler. Der<br />
führt eine Analyse deines Laufverhaltens<br />
durch: Im Gespräch und mit den<br />
richtigen Tools findet er heraus, wer<br />
du bist und wie du läufst und kann<br />
eine Vorauswahl an Modellen treffen,<br />
die du dann ausprobieren kannst.<br />
Am Ende entscheidest du dann, in<br />
welchem Schuh du dich am wohlsten<br />
fühlst. Warum stellen wir aber dann<br />
trotzdem in jeder Ausgabe Schuhmodelle<br />
vor, die für uns zu den besten<br />
gehören, die es aktuell gibt? Ganz<br />
einfach: Wir wollen dich inspirieren<br />
und informieren, sodass du schon mal<br />
überlegen kannst, welcher Schuh zu<br />
dir passen könnte, bevor du dich beraten<br />
lässt. Erfahrene Läufer erfahren<br />
so auch, wie sich das Modell, mit<br />
dem sie schon länger unterwegs sind,<br />
in der Neuauflage entwickelt hat und<br />
ob ein erneuter Kauf zu empfehlen<br />
ist, oder ob man den Umstieg auf ein<br />
anderes Modell erwägen sollte.<br />
Aber wie finden wir eigentlich<br />
heraus, welche Schuhe die Besten<br />
sind? Indem wir laufen und testen.<br />
Um unsere Beurteilungen auf eine<br />
möglichst breite Basis zu stellen,<br />
testet die Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>. und<br />
laufen.de nicht allein. Die Schuhtests<br />
in <strong>LÄUFT</strong>. und auf laufen.de sind das<br />
Ergebnis einer Kooperation zwischen<br />
der Redaktion und den Experten von<br />
DEIN LAUFPROFI. Insgesamt haben<br />
sich mehr als 120 auf den Laufsport<br />
spezialisierte Fachhändler in ganz<br />
Deutschland zusammengeschlossen,<br />
um ihre Erfahrung und Kompetenz allen<br />
Läufern zur Verfügung zu stellen.<br />
So werden Monat für Monat fast<br />
alle neuen Modelle und Weiterentwicklungen<br />
der Hersteller im<br />
Labor sowie auf Straßen, Wegen und<br />
Trails von Dutzenden Testläufern<br />
unter die Lupe genommen. Dabei<br />
verbindet Redakteure und Händler<br />
die Leidenschaft fürs Laufen und<br />
die Fachkenntnis. Alle sind erfahrene<br />
Läufer, die wissen, worauf es<br />
ankommt.<br />
Asics: Dynaflyte 3 & Roadhawk FF 2<br />
BRANDNEU<br />
Zwei für mehr Tempo<br />
Asics hat pünktlich zum Marathon-Herbst seine beiden leichten Modelle für höhere Laufgeschwindigkeiten überarbeitet. Der Dynaflyte (links) kommt<br />
in der dritten Auflage mit durchgehender Flytefoam Lyte-Technologie in der Zwischensohle für 160 Euro auf den Markt. Die macht ihn bei komfortabler<br />
Dämpfung noch leichter und gleichzeitig haltbarer. 40 Euro günstiger ist die erste Neuauflage des Roadhawk. Der Roadhawk FF 2 (rechts) ist<br />
mit Flytefoam Propel-Technologie ausgestattet und sorgt für ein freies und dynamisches Laufgefühl. Beide Schuhe richten sich an Läufer mit einem<br />
neutralen Fußaufsatz, die gern mal ein bisschen schneller laufen und dabei exzellenten Tragekomfort und große Haltbarkeit suchen. Und wusstest<br />
du eigentlich schon, dass mit Jan Frodeno ein zweifacher Ironman-Sieger von Hawaii diese beiden Modelle sehr gern bei seinem Lauftraining trägt? Die<br />
Schuhe sind so neu, dass wir sie noch nicht testen konnten. Einen Testbericht liest du in der nächsten Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>.<br />
64<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 64 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:34
Hoka One One: Clifton 5<br />
BRANDNEU<br />
Wie auf Wolken laufen<br />
Wer den ultimativen Komfortschuh sucht, ist mit der fünften Generation<br />
des Clifton von Hoka One One bestens beraten. Denn Dämpfung<br />
ist das große Thema bei der Marke, die 2009 in den französischen<br />
Alpen geboren wurde. In Annecy überlegten damals die ehemaligen<br />
Salomon-Mitarbeiter Nicolas Mermoud und Jean-Luc Diard, warum es<br />
eigentlich keine Schuhe gibt, in denen das Bergablaufen richtig Spaß<br />
macht. Während es doch mit Mountainbikes, Ski, Snowboards und Co.<br />
jede Menge Gadgets gab, um Spaß beim Downhill zu haben. Sie fingen<br />
an zu tüfteln und entwickelten Schuhe mit extrem dicker Zwischensohle<br />
– die auch auf langen Bergabpassagen Komfort und Dämpfung<br />
boten. Als die ersten dieser Schuhe auf den Markt kamen, waren grade<br />
minimalistische Laufschuhe angesagt. Während die mittlerweile eine Nischendasein<br />
führen, treffen die Modelle von Hoka One One mit Komfort,<br />
Dämpfung und mittlerweile auch tollem Design den Nerv der Zeit: Hoka<br />
One One ist aktuell die am stärksten wachsende Laufschuhmarke.<br />
IM TEST AUF SEITE 77<br />
New Balance: Fresh Foam Beacon<br />
BRANDNEU<br />
Leicht, federnd und ein bisschen stabil<br />
Auch New Balance folgt mit seinem neuesten Modell dem Trend zum<br />
superleichten und gleichzeitig top gedämpften Schuh. Beim Beacon<br />
kommt das bewährte Fresh Foam-Mittelsohlenmaterial von New<br />
Balance zum Einsatz. Die hexagonale Struktur der Zwischensohle bietet<br />
Top-Dämpfung, sorgt aber gleichzeitig auch für ein stabiles Laufgefühl.<br />
Die Sechsecke sind so angeordnet, dass sie beim Abrollen dafür sorgen,<br />
dass nicht alle Aufprallenergie vom Schuh verschluckt, sondern ein Teil<br />
davon an den Läufer zurückgegeben wird. Der Bounce-Effekt ist deutlich<br />
spürbar. Eine weitere Besonderheit des New Balance Beacon ist der Verzicht<br />
auf eine Außensohle aus Gummi. Das spart Gewicht, und so wird<br />
der Beacon mit einem Gewicht von nur 213 Gramm zu einem superleichten<br />
Trainingsschuh für die kürzeren Distanzen. Er kommt diesen Herbst<br />
für 110 Euro in den Handel. Die Schuhe sind so neu, dass wir sie noch<br />
nicht testen konnten. Einen Testbericht liest du in der nächsten Ausgabe<br />
von <strong>LÄUFT</strong>.<br />
65 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 65 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:38
—<br />
SO TESTEN WIR<br />
—<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
K<br />
W<br />
Auf den folgenden Seiten findest du die Top-Schuhe der Saison. Wir sagen, für<br />
welchen Läufertyp und für welche Einsatzgebiete die Schuhe geeignet sind. Das<br />
für dich ideale Modell findest du beim Fachhändler deines Vertrauens.<br />
↦ Zweimal im Jahr trifft sich die Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>.<br />
und laufen.de mit den LAUFPROFI-Fachhändlern, die sich<br />
unter dem Dach von Sport 2o00 zu einem starken Verbund<br />
von Laufschuh-Experten zusammengeschlossen haben.<br />
Für diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. haben wir uns in der Netcologne-Arena<br />
in Köln getroffen. Das Stadion und sein Umfeld<br />
boten uns die optimalen Testbedingungen. Kunststofflaufbahn,<br />
Asphalt, Gras und Waldwege – wir haben allein an<br />
diesem Tag alle wichtigen Modelle der großen Hersteller<br />
einem Härtetest auf jedem Untergrund unterzogen. „Der<br />
Testtag ist eine gute Ergänzung zum Testen im alltäglichen<br />
Training“, erklärt LAUFPROFI-Geschäftsführer Jörg Seifert.<br />
Am Ende haben es die besten der getesteten Modelle<br />
in diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. geschafft. Sie haben Händler<br />
und Redaktion besonders überzeugt.<br />
IN KOOPERATION MIT:<br />
Dein Abrollverhalten<br />
Überpronation? Normal? Supination? Unsere Schuhtests sind selbsterklärend. Du siehst mit einem Blick, wofür sich der getestete<br />
Schuh eignet und wofür eher nicht. Nur bei deinem Abrollverhalten musst du etwas genauer hinschauen. Diese Symbole zeigen<br />
dir, ob die Schuhe zu deinem Abrollverhalten passen:<br />
Steht für normales Abrollen und<br />
N<br />
neutrale Laufschuhe ohne Stützfunktion<br />
Menschen mit einem „Normalfuß“ haben in<br />
der Regel ein neutrales Abrollverhalten. Normalfußläufer<br />
berühren beim Fußaufsatz erst<br />
mit der Außenseite der Ferse den Boden und<br />
rollen dann über die gesamte Fußsohle ab.<br />
Dieses „Einrollen“ des Fußes (auch Pronation<br />
genannt) ist ein natürlicher Dämpfungsmechanismus<br />
des Körpers. Normalfußläufer<br />
sollten Neutralschuhe wählen – in den Tests<br />
von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de sind die mit einem<br />
großen N gekennzeichnet.<br />
S<br />
Steht für<br />
Supination<br />
Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich<br />
hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt<br />
lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen<br />
Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase<br />
nicht nach innen abrollen. Aufgrund<br />
dieser Unterpronation (auch Supination genannt)<br />
entfällt der natürliche Aufprallschutz<br />
des Fußgewölbes. Geeignet sind Schuhe mit<br />
guten Dämpfungseigenschaften und großer<br />
Flexibilität – in den Tests von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de<br />
mit einem S gekennzeichnet.<br />
66<br />
Steht für Überpronation & Laufschuhe<br />
mit einer Stütze für mehr<br />
Ü<br />
Stabilität<br />
Typisch bei der Überpronation ist, dass der Fuß in<br />
der Abrollbewegung übermäßig nach innen knickt.<br />
Das kann Überlastungsbeschwerden provozieren.<br />
Läufer mit niedrigem Fußgewölbe sind in der<br />
Regel mit Schuhen gut bedient, die die Überpronation<br />
mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze<br />
einschränken. Handelt es sich nur um eine leichte<br />
Überpronation, kann auch auf eine solche Stütze<br />
verzichtet werden. Für Überpronierer geeignete<br />
Laufschuhe sind in den Tests von <strong>LÄUFT</strong>. und<br />
laufen.de mit einem großen Ü gekennzeichnet.<br />
A<br />
D<br />
e<br />
ü<br />
L<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 66 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:43
KARHU IKONI ORTIX:<br />
WIE FÜR DICH GEMACHT!<br />
1. Fulcrum<br />
für geringen Energieverlust<br />
und ideales Abrollen.<br />
2. Propulsion Folie erhöht den Tragekomfort.<br />
3. Aerofoam mit überzeugender<br />
Dämpfung bei geringem Gewicht.<br />
AB 10. SEPTEMBER EXKLUSIV NUR BEI:<br />
Der Karhu IKONI ORTIX ist der erste Schuh, der basierend auf 100.000 Fußscans<br />
entwickelt wurde. Er fühlt sich deshalb beim Laufen an wie maßgeschneidert –<br />
überzeuge dich selbst! Mehr über den Karhu IKONI ORTIX erfährst du bei einem<br />
Laufprofi-Händler in deiner Nähe oder unter www.dein-laufprofi.de<br />
062-067_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuh-news.indd 67 15.08.<strong>2018</strong> 13:15:57
EQUIPMENT & MODE<br />
SPIRE 3<br />
361°<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Zuverlässiger Allrounder<br />
Du suchst einen Allrounder, der dich bei fast allen Laufeinheiten zuverlässig<br />
begleitet? Mit dem Spire 3 hat der chinesische Hersteller 361°<br />
einen sehr ausgewogen gedämpften, bequemen und dennoch recht<br />
leichten Laufschuh mit toller Passform entwickelt. Die Mittelsohle ist<br />
eine Mischung aus dem vom Hersteller entwickelten Material Quikfoam<br />
in Kombination mit dem etwas weicheren EVA. Der Materialmix ist so<br />
angeordnet, dass es zu einem sehr angenehmen Erstkontakt im Bereich<br />
der Ferse kommt. In der Abrollphase stabilisiert eine Karbon-Platte den<br />
Fuß und führt den Läufer so zu einem idealen Abdruckpunkt. Die Zunge<br />
in Kombination mit der Schnürung umfassen den Fuß zusammen mit<br />
dem leichten Obermaterial sehr gut. Ein mehr als solider Laufschuh für<br />
neutrales Abrollverhalten, der Lust auf viele Kilometer macht.<br />
Gewicht M: 295 g (Gr. US 8,5) | F: 241 g (Gr. US 7) | Sprengung: 9 mm | Preis: 159,90 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
ADIZERO BOSTON 7<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Performance-Schuh mit Komfort<br />
Der Adizero Boston ist ein auf Performance ausgelegter Schuh, der zwischen<br />
dem super leichtgewichtigen Adizero Adios und einem Allrounder<br />
wie dem Supernova angesiedelt ist. Der neutrale Boston 6 nutzt die<br />
responsive Dämpfung, die das Boost-Material bietet. Sein Charakter ist<br />
dabei eher dynamisch als komfortabel. Immerhin: Das im Bereich des<br />
Mittelfußes verbaute Torsion-System verleiht dem Schuh eine gewisse<br />
Stabilität. Zu viel darf man aber nicht erwarten. Für uns ist der Adizero<br />
Boston 6 ein guter Trainingsschuh für flotte Trainingseinheiten. Und<br />
im Wettkampf ist er bis zur Zehn-Kilometer-Distanz auch gut geeignet,<br />
wenn man die Distanz in 50 bis 55 Minuten oder schneller zurücklegen<br />
kann.<br />
Gewicht M: 244 g (Gr. US 9) | F: 202 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
68<br />
068-087_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuhtest.indd 68 15.08.<strong>2018</strong> 15:56:45
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
SOLAR GLIDE<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Top Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Dieser Schuh soll schon bald die Position im Adidas-Sortiment einnehmen,<br />
die jahrelang vom Supernova sehr erfolgreich ausgefüllt wurde.<br />
Ein Schuh für so ziemlich jeden Läufer, jede Strecke und alle Bedingungen.<br />
Er wird bald auch in einer ST-Variante in die Geschäfte kommen und<br />
dann auch für Überpronierer eine gute Wahl sein. Unsere Tester waren<br />
jedenfalls begeistert. „Fühlt sich beim Reinschlüpfen sofort super und<br />
bequem an, schmiegt sich an den Fuß an“, meinte der eine. „Verteilt die<br />
Kräfte sehr gleichmäßig, federt den Aufprall ab“, meinte ein anderer.<br />
Adidas ist mit der neuen Solar-Serie, die auf eine Kombination des eher<br />
weichen aber sehr reaktiven Boost-Dämpfungsmaterial mit der Solar<br />
Propulsion Rail, die den Fuß stabilisiert und führt, eine tolle Zwischensohlen-Konstruktion<br />
gelungen. Ein klassischer, hochwertiger Trainingsschuh<br />
für ruhige und lange Läufe.<br />
Gewicht M: 306 g (Gr. US 9) | F: 256 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
SOLARBOOST<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Klasse-Allrounder für alle Strecken<br />
Unsere Tester waren sich in ihrem Urteil einig: Mit dieser Neuheit ist<br />
Adidas ein ganz großer Wurf gelungen. Deutlich dynamischer, moderner<br />
und flexibler als der Supernova, aber gleichzeitig stabiler als der Energy<br />
Boost, dessen direkter Nachfolger der Solarboost sein soll. Wir finden allerdings,<br />
dass der Neue vor allem in Sachen Dämpfungseigenschaften genau<br />
zwischen den beiden Vorgänger-Modellen steht. Über die Qualität der<br />
Continental-Außensohle aus abriebfestem Gummi muss man kaum Worte<br />
verlieren: Gerade auf nasser Straße, aber auch wenn es trocken ist, bietet<br />
sie idealen Grip. Ein Detail, das uns besonders gut gefallen hat, ist die<br />
geteilte Fersenkappe, die Reibung an oder gar Druck auf die Achillessehne<br />
verhindert. Manche unserer Tester hat der Schuh auch animiert, schneller<br />
zu laufen. Auch als Wettkampfschuh für längere Strecken geeignet.<br />
Gewicht M: 305 g (Gr. US 9) | F: 270 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 159,95 €<br />
69 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
068-087_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuhtest.indd 69 15.08.<strong>2018</strong> 15:56:46
› MUDDY<br />
—<br />
ANGEL RUN ‹<br />
DRECKIG,<br />
MATSCHIG,<br />
SPASSIG<br />
—<br />
88<br />
088-093_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_muddy_angel.indd 88 15.08.<strong>2018</strong> 13:48:05
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Andreas Schwarz<br />
Der Muddy Angel Run ist der erste<br />
Matschlauf Europas nur für Frauen.<br />
Die reine sportliche Leistung ist<br />
hier nicht so wichtig wie der Spaß<br />
und das Gemeinschaftsgefühl – und<br />
der gemeinsame Kampf gegen den<br />
Brustkrebs.<br />
89 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
088-093_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_muddy_angel.indd 89 15.08.<strong>2018</strong> 13:48:07
—<br />
SAUer<br />
MACHT FIT<br />
—<br />
› GESUNDHEITS-BOOSTER SAUERKRAUT ‹<br />
Text: Marcus Schall | Fotos: iStock<br />
↦ Gesund, vollgepackt mit Vitamin<br />
C und gut für die Verdauung –<br />
Sauerkraut. Wir Deutschen lieben<br />
es, nicht umsonst sind wir auch<br />
als „Krauts“ bekannt. Während in<br />
Europa meist Weißkohl zur Herstellung<br />
von Sauerkraut verwendet<br />
wird, besteht sein asiatisches Pendant<br />
Kimchi aus Chinakohl.<br />
Die positiven Wirkungen von Sauerkraut,<br />
oder besser gesagt von fermentiertem<br />
Gemüse, gehen allerdings<br />
noch darüber hinaus. Als Lieferant<br />
von lebenden Probiotika leisten sie einen<br />
essentiellen Beitrag zur Darmgesundheit,<br />
unterstützen ein funktionierendes<br />
Immunsystem, verbessern die<br />
Regenerationsfähigkeit und hemmen<br />
Entzündungsprozesse. Nicht zuletzt<br />
liefert fermentiertes Kohlgemüse<br />
das wertvolle Vitamin K2, das unter<br />
anderem die Aufnahme von Vitamin D<br />
entscheidend unterstützt. Zahlreiche<br />
Gründe also, dass intensiv trainierende<br />
Sportler möglichst regelmäßig<br />
fermentiertes Gemüse verzehren<br />
sollten.<br />
Allerdings hat die Sache wie so häufig<br />
einen Haken. Für das Sauerkraut,<br />
das wir heute im Supermarkt kaufen<br />
können, gelten die meisten der<br />
oben genannten Eigenschaften nicht<br />
mehr. Beim industriellen Herstellungsprozess<br />
wird es pasteurisiert<br />
und erhitzt und so für mehrere Jahre<br />
haltbar gemacht. Da die überwiegende<br />
Anzahl der gesunden Nährstoffe<br />
hitzeempfindlich sind, bleibt davon<br />
nur noch ein Bruchteil übrig. Nicht<br />
zuletzt auch deswegen, weil sie aus<br />
Zeitgründen oftmals nicht einmal<br />
mehr wirklich traditionell fermentiert<br />
werden. Stattdessen werden oft noch<br />
Zucker, Süßstoffe oder Konservierungsmittel<br />
hinzugegeben. Wie so<br />
oft entsteht so aus einem einstmals<br />
guten und gesunden Lebensmittel ein<br />
Produkt, das diese Bezeichnung kaum<br />
noch verdient. Außerdem eines, das<br />
aus ernährungsphysiologischer Sicht<br />
auch noch relativ sinnlos ist.<br />
So holst du die volle Wirkung<br />
aus fermentiertem<br />
Gemüse<br />
Wer die gesunden Wirkungen und den<br />
unnachahmlichen Geschmack von traditionell<br />
hergestelltem Frisch-Sauerkraut<br />
oder Kimchi, der asiatischen<br />
Version unseres Krautgemüses,<br />
nutzen möchte, der hat dazu zwei<br />
Möglichkeiten.<br />
1 Nicht-pasteurisiertes<br />
Sauerkraut kaufen<br />
Produkte dieser Art findet man vereinzelt<br />
in gut sortierten Lebensmittelmärkten,<br />
meistens im Biomarkt,<br />
in Reformhäusern oder gelegentlich<br />
auch beim Metzger. Wichtig ist dabei,<br />
dass auf der Verpackung die Bezeichnung<br />
„nicht-pasteurisiert“ zu<br />
finden ist. Alternativ bieten manche<br />
asiatischen Restaurants authentisches<br />
Kimchi an, gelegentlich kann<br />
man dieses dort auch zur Abholung<br />
vorbestellen.<br />
2 Sauerkraut zuhause<br />
selbst herstellen<br />
Eine andere Möglichkeit ist, Sauerkraut<br />
oder Kimchi daheim selbst<br />
herzustellen. Das ist viel einfacher<br />
als man denkt und außerdem sogar<br />
sehr abwechslungsreich und kulinarisch<br />
spannend. Eigentlich benötigt<br />
man dazu nur Weißkohl, am besten<br />
natürlich vom Biobauern, gutes und<br />
naturbelassenes Salz wie beispielsweise<br />
Steinsalz oder Himalaya-Salz,<br />
ein geeignetes Gär- oder Fermentationsgefäß<br />
und ein wenig Zeit. Hier<br />
findest du zwei Rezepte, die dabei nur<br />
der ersten Inspiration dienen. Wer<br />
das Grundprinzip des Fermentierens<br />
beherrscht, der wird schon bald regelmäßig<br />
kulinarisch spannende „Gemüsebooster“<br />
herstellen. Naturbelassen,<br />
nährstoffreich und ohne Zusatzstoffe!<br />
Egal ob als Vorspeise, als Ergänzung<br />
oder zur Verfeinerung von Salaten<br />
oder als Belag für kreative Sandwiches:<br />
Sauerkraut kann weit mehr<br />
als totgekocht mit Kartoffelpüree<br />
serviert zu werden.<br />
102<br />
102-105_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_sauerkraut.indd 102 02.08.<strong>2018</strong> 15:12:05
Sauerkraut und sein asiatisches Pendant<br />
Kimchi sind reich an Vitamin C, unterstützen<br />
die Verdauung sowie das immunsystem und<br />
haben zahlreiche andere positive Wirkungen.<br />
Um voll von allen positiven Aspekten zu profitieren,<br />
solltest du auf gute Qualität achten<br />
oder es gleich selbst herstellen.<br />
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
Sauerkraut<br />
SO FUNKTIONIERT FERMENTATION<br />
FERMENTIERTES GEMÜSE wird durch den Prozess der Milchsäuregärung hergestellt. Dazu wird das Gemüse<br />
fein geschnitten und in einer Lake aus naturbelassenem Salz und Wasser in einem luftdichten Behälter mindes-<br />
tens eine, bessere mehrere Wochen, bei Raumtemperatur aufbewahrt. Dabei muss das Gemüse komplett mit<br />
Flüssigkeit bedeckt sein. In diesem sauerstofffreien Milieu vermehren sich die im Gemüse vorkommenden<br />
Milchsäurebakterien sehr rasch und beginnen damit, den im Kohl und anderen<br />
Gemüsesorten enthaltenen Zucker in Milchsäure umzuwandeln. Dies hat zwei<br />
wesentliche Vorteile: Erstens wird dadurch das Gemüse natürlich konserviert –<br />
also haltbar gemacht. Zweitens entstehen dabei gesundheitsfördernde Enzyme<br />
und verschiedene Probiotika, also aktive Milchsäurebakterien. Rohes, tiertes Gemüse ist also „lebendige“ und sehr gesunde<br />
fermen-<br />
Nahrung.<br />
102-105_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_sauerkraut.indd 103 02.08.<strong>2018</strong> 15:12:27
› VOM FUSSBALLPROFI —<br />
ZUM EXTREMLÄUFER ‹<br />
POKALHELD UND<br />
GIPFELSTÜRMER<br />
—<br />
114<br />
114-118_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schroth.indd 114 12.08.<strong>2018</strong> 10:55:21
Markus Schroth war Profi-Kicker. Sein größter<br />
Erfolg: Pokalsieger mit dem 1. FC Nürnberg 2007.<br />
Dann beendete eine schwere Knieverletzung<br />
seine Karriere. Prognose: nie wieder Sport. Heute<br />
stürmt er zwar nicht mehr in der Bundesliga, aber<br />
dafür als Trailrunner die Berge hinauf.<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
Text: Bodo Höche | Fotos: Imago, Schroth Weber, LUT<strong>2018</strong>/Canofotosports<br />
Markus Schroth liebt das Naturerlebnis beim Trail-Running – auch wenn die Ausblicke nicht immer so spektakulär<br />
sind wie bei dieser Passage des Lavaredo Ultra Trail, bei der es an den Drei Zinnen in den Dolomiten vorbeigeht<br />
115 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
114-118_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schroth.indd 115 12.08.<strong>2018</strong> 10:55:31
↦ Tipp<br />
Du suchst noch mehr Übungen für einen straffen Bauch? Dann haben wir hier das richtige für dich: Im Sportart Verlag ist der Poster<br />
„Effektives Bauchtraining“ erschienen. Es ist für € 13,95 (zzgl. Versand) exklusiv unter www.sportartverlag.de erhältlich.<br />
—<br />
DEIN WEG ZUM<br />
FLACHEN BAUCH<br />
—<br />
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
Wer träumt nicht von einem straffen und flachen Bauch? Eine trainierte<br />
Mitte sieht nicht nur toll aus, sondern verhilft dir beim Laufen auch zu<br />
einer aufrechten Haltung und mehr Tempo.<br />
Vier effektive Übungen,<br />
die du ganz einfach in dein Training integrieren kannst.<br />
STEP 1<br />
BEINSCHERE<br />
Lege dich auf den Rücken und strecke deine Arme neben dem Körper am Boden aus. Hebe<br />
dann deinen Oberkörper etwas vom Boden ab, senke das Kinn in Richtung Brustbein und<br />
ziehe deine Schultern tief in Richtung deiner Arme nach unten. Als nächstes streckst du<br />
ein Bein lang zur Decke und das andere Bein hebst du gestreckt ein bisschen hoch, sodass<br />
es parallel zum Boden ist, ohne ihn zu berühren. Jetzt die Beinpositionen austauschen,<br />
sodass eine Scherenbewegung entsteht. Wie lang? 60 Sekunden<br />
STEP 2<br />
SEITSTÜTZ<br />
Lege dich auf die Seite und strecke deine Beine lang aus. Stütze dich dann auf deinem<br />
unteren Unterarm auf, sodass sich dein Oberkörper nach oben bewegt. Der Oberarm<br />
zeigt senkrecht zum Boden. Dein oberer Arm wird in Verlängerung der Schulter nach<br />
oben gestreckt. Hebe jetzt dein Becken nach obenan lass es dann wieder bis kurz<br />
über den Boden absinken. Wie oft? 30x pro Seite<br />
STEP 3<br />
AUFRICHTEN<br />
Lege dich auf den Rücken und strecke deine Beine aus der Rückenlage gestreckt<br />
etwa im 30-Grad-Winkel nach oben und haltet sie dort fix. Jetzt mit den gestreckten<br />
Armen voran den Oberkörper aufrichten. Dabei möglichst wenig Schwung nehmen.<br />
Danach den Rumpf wieder langsam nach unten abrollen lassen, ohne dass deine<br />
Beine die Position verändern. Wie oft? 10- bis 20-mal<br />
STEP 4<br />
KURVE<br />
Setze dich und strecke die Beine aus. Die Fußspitzen sind angezogen und die Arme<br />
bei gesenkter Schulter nach vorne gestreckt. Lehnen dich nun nach hinten. Jetzt<br />
richtest du deinen Oberkörper wieder auf und ziehst über eine Rechtskurve die Arme<br />
nach vorne und rechts. Danach senkst du deinen Oberkörper wieder gerade nach<br />
hinten und richtest ihn dann mit einer Linkskurve auf. Wie oft? 20-mal pro Seite<br />
Unser Experte Bernhard Koch<br />
Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“,<br />
das Training und Trainingsprogramme anbietet. Bei Fragen zu diesem Training erreichst du ihn unter bernhard.koch@laufen.de. Mehr Infos unter:<br />
www.sportartshop.de<br />
Text: Bernhard Koch | Fotos: Sportart Verlag<br />
119_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_uebungen_koch.indd 119 15.08.<strong>2018</strong> 13:43:13
› MEIN WEG ZU EM-GOLD ‹<br />
GESAS<br />
KOLUMNE<br />
—<br />
GIGANTISCHE<br />
STIMMUNG IN BERLIN<br />
—<br />
↦ Mit einem perfekten Rennen<br />
über 3000 Meter Hindernis verteidigte<br />
Gesa Krause am letzten Tag<br />
der Leichtathletik-EM in Berlin<br />
ihren Titel. Großen Anteil an ihrer<br />
erneuten Goldmedaille hat ihr<br />
Trainer Wolfgang Heinig. Nachdem<br />
der Saisonstart nicht ganz optimal<br />
verlaufen war, präsentierte sich die<br />
26-Jährige zum Saisonhöhepunkt<br />
in 9:19,80 Minuten in Top-Form.<br />
In ihrer Kolumne beschreibt Gesa<br />
Krause ihren Lauf zu EM-Gold und<br />
die emotionale Achterbahnfahrt in<br />
dieser Saison.<br />
Für das Finale hatte ich mehrere<br />
Szenarien im Kopf. Und für jede Situation<br />
einen Plan. Einer davon wurde<br />
umgesetzt. Die Schweizerin Fabienne<br />
Schlumpf hat das Tempo hochgehalten.<br />
Das kam mir sehr entgegen. Mich freut<br />
aber auch, dass sie selbst ebenfalls<br />
davon profitiert und Silber gewonnen<br />
hat. Das Wichtigste für mich war eine<br />
schnelle letzte Runde. Mir war klar,<br />
dass ein hohes Schlusstempo nicht<br />
mehr viele Läuferinnen mitgehen<br />
können. Den Angriff vor dem letzten<br />
Wassergraben hatte ich so geplant, mit<br />
einem Antritt gut 100 Meter vor dem<br />
Ziel wollte ich mir ein paar Meter Luft<br />
verschaffen, das hat perfekt funktioniert.<br />
Mein Trainer sagt zwar, ich solle aus<br />
dem Bauch heraus entscheiden, wann<br />
der geeignete Zeitpunkt für den finalen<br />
Schlussspurt gekommen ist, aber die<br />
meisten Rennen werden eben auf der<br />
Zielgerade entschieden. Deshalb wollte<br />
ich bei dem hohen Tempo auch nicht zu<br />
früh angreifen.<br />
Vor zwei Jahren in Amsterdam war<br />
das Rennen ganz anders gelaufen, da<br />
habe ich von Beginn an die Initiative<br />
ergriffen. Ich war 2016 aufgrund meiner<br />
guten Ergebnisse im Vorfeld der EM<br />
selbstsicherer. In diesem Jahre war das<br />
anders. Die Wettkämpfe im Frühjahr<br />
liefen nicht so rund, das hat mich leicht<br />
verunsichert. Dabei waren die Qualität<br />
des Trainings und auch meine Trainingsergebnisse<br />
besser denn je. Heute<br />
wissen mein Trainer und ich, dass die<br />
Wettkämpfe zwar etwas zu früh kamen.<br />
Aber die Form stimmte. Das hat sich<br />
zum Glück bei der EM gezeigt.<br />
Die Stimmung in Berlin war einfach<br />
gigantisch. Das Stadion hat förmlich<br />
gebebt. Und die blaue Bahn hat für<br />
mich sowieso etwas Magisches. Vor heimischem<br />
Publikum zu laufen, ist ein unbeschreiblich<br />
schönes Gefühl. Ich war<br />
aber auch wahnsinnig nervös. Am Ende<br />
– vor allem bei der Siegerehrung – habe<br />
ich es nur genossen, habe versucht, jede<br />
Sekunde in mich aufzusaugen.<br />
Wir haben ja leider solche besonderen<br />
internationalen Wettkämpfe nicht<br />
sehr oft. Ein Fußballer erlebt so eine<br />
Atmosphäre fast jede Woche. Deshalb<br />
versuche ich, diese Momente zu konservieren.<br />
Bei der Hymne habe ich die<br />
Augen geschlossen und einfach nur die<br />
Stimmung genossen. Für diesen Moment<br />
trainiert man viele Jahre, dafür<br />
lohnt es sich, jeden Tag hart an sich zu<br />
arbeiten.<br />
Für mich beginnt nun die Vorbereitung<br />
auf die Olympischen Spiele 2020. Vorher<br />
möchte ich 2019 auch bei der WM<br />
in Katar starten, obwohl es ja viel Kritik<br />
an der Vergabe dieser WM gegeben hat.<br />
Für mich ist es eine wichtige Station zu<br />
den Spielen 2020 in Tokio.<br />
Eine olympische Medaille ist der größte<br />
Traum eines jeden Sportlers. Meiner auch.<br />
Die Konkurrenz, vor allem aus Afrika, ist<br />
groß. Aber Berlin hat mir gezeigt, was<br />
möglich ist. Am Tag X wird abgerechnet.<br />
Da muss alles stimmen, das ist die große<br />
Herausforderung. Die nehme ich an. Ich<br />
freue mich auf die nächsten beiden Jahre.<br />
Gesa Krause<br />
Gesa Felicitas Krause wurde dreimal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />
Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />
sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />
gesa-krause.de<br />
120<br />
120-121_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_gesa.indd 120 14.08.<strong>2018</strong> 10:46:29
© <strong>2018</strong> adidas AG<br />
131-132_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_U4.indd 132 14.08.<strong>2018</strong> 13:30:51<br />
+158558_SP_Laeuft_de_H21375_SOLAR__BOOST_215x295_v1.indd 1 13.08.18 09:09