Kerstvloed 1717 Duits
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Seite aus dem Journal des Thomas van Seerat (1730) mit einem Querschnitt des alten und des neuen<br />
Deiches bei Losdorp und Spijk (Groninger Archieven 1-818).<br />
Zeit der St.-Martinsflut von 1686. 39 Dass die Flutwelle von <strong>1717</strong> ungewöhnlich<br />
war, in der Bedeutung, dass das Wasser überall zugleich durch und über<br />
den Deich kam, war den Zeitgenossen bereits bekannt. Die Beobachter<br />
von Nordstrandischmoor hatten darüber hinaus bei früheren schweren<br />
Sturmfluten eine Veränderung im Verlauf der Gezeit beobachtet: Der<br />
normale Zyklus von sechs Stunden auflaufendem Wasser und sechs Stunden<br />
ablaufendem Wasser hatte sich verändert in zwölf Stunden aufkommendes<br />
Wasser, gefolgt durch 12 Stunden ablaufendes Wasser. 40<br />
Da die meisten Berichter Geistliche waren, wird ihre Erklärung für dieses<br />
Phänomen stark theologisch bestimmt: Gottes strafende Hand geißelt<br />
die verdorbene Menschheit. Es war die Zeit des Pietismus, die Schuld<br />
und Buße extra betonte, auch wenn schon einige besänftigende Töne<br />
vernehmbar waren und nicht jeder natürliche Ursachen völlig ausschloss.<br />
Unter den Predigern ist Halligpastor Heinrich Heimreich am stärksten an<br />
den Naturerscheinungen an sich interessiert. Möglicherweise spielte es<br />
eine Rolle, dass er aus einer intellektuellen Familie kam; sein Vater und<br />
Amtsvorgänger auf Nordstrandischmoor hatte in seiner Studienzeit eine<br />
Anzahl nordwesteuropäischer Schulen und Universtäten besucht, darunter<br />
auch Leiden. Beide stellten eine Chronik zusammen und sind, genau wie<br />
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