Kerstvloed 1717 Duits
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Fig. 5. Deklinationsunterschied. Hier stehen Sonne und Mond relativ gegenüber wie am 25.<br />
Dezember <strong>1717</strong>. An dem gekennzeichneten Stand auf der Zeitachse ist zu sehen, ob Sonne und Mond<br />
oberhalb des Horizontes stehen. Der Himmelsäquator ist grün eingezeichnet. Dieser steht immer<br />
auf einer Höhe von 37,5° im Süden. Dies gilt also für jeden Punkt der Zeitachse. Sowohl die Sonne<br />
wie auch der Mond hatten während der Weihnachtsflut eine negative südliche Deklination, aber ihr<br />
gegenseitiger Abstand betrug 21°. Die Kompassrichtungen sind im Bezug auf den Mond während<br />
seines Durchgangs durch den Süden (Analyse 5a und 5b: Luna Phase pro).<br />
die Deklination gegen Null geht, dann verstärken sich beide in der<br />
Gezeitenbewegung. Auch diese Variable ist verantwortlich für einige<br />
Zentimeter Gezeitenhöhe.<br />
Der Einfluss des Mondes kann gut an der Sturmflut von 1953 verdeutlicht<br />
werden. Am 30. Januar war Vollmond. Oben haben wir gesehen, dass in<br />
dem Fall die Springtide etwas geringer ist durch die Gegenwirkung des<br />
Mondes. Aber der Mond stand auch noch im Apogeum am 1. Februar.<br />
Der Deklinationsunterschied war mit 24° gemäßigt. Ich stimme mit Jan<br />
Buisman überein, dass die Springtide dadurch aufgehoben wurde und<br />
die astronomische Gezeit deutlich flacher war bis zu einem nahezu<br />
durchschnittlichem Hochwasser.<br />
2.7 Luftdruck und Temperatur<br />
Der auftretende niedrige Luftdruck bei Sturmwetter ist verantwortlich für<br />
zumeist einige Zentimeter bis maximal einige Dezimeter extra Anstieg der<br />
Fluthöhe. Die Erklärung dafür besteht darin, dass eine Wassersäule von 10<br />
m auf einer beliebigen Oberfläche genausoviel Druck ausübt wie die Masse<br />
einer Luftsäule in der Atmosphäre bei 1.000 mbar auf der gleiche Fläche.<br />
Dies bedeutet, dass für jedes mbar, mit dem sich der Luftdruck verändert,<br />
der Meeresspiegel um einen Zentimeter steigt oder fällt. Eine Veränderung<br />
gegenüber dem durchschnittlichen Luftdruck von etwa 30 mbar kann also<br />
eine Höhenunterschied des Meeresspiegels von 30 cm verursachen.<br />
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