Altlandkreis Ausgabe September/Oktober 2018 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Erfüllter Kindheitstraum: Freizeit-Baggerpark bei Burggen - Charly Walter auf der Roten Couch. Ein Künstler, Musiker und Businessmann, der Schongau mitgeprägt hat - Life Kinetik: Gehirntraining mit Bewegung: am Anfang hat jeder Probleme - Bunte Bilder: Wein und Musik/Allerlei im Altlandkreis - Einsatzmonitoring bei Feuerwehren: ein Quantensprung in Sachen Alarmierung - Altenstadt feiert 200 Jahre Eigenständigkeit - Die türkische Leberkässemmel: Döneressen im Altlandkreis - Sattlerei Linder in Forst: Ausstatter der Münchner Brauereirösser - Das 158. Schongauer Volksfest: mit Riesenrad und Almhüttenbar - Die Stadt der Friseure: Schongau und die Friseurflut - Heißbegehrte Winterklamotten bei den Kinderkleiderbasaren in der Region - Peiting ist jetzt offizieller "Genussort", der einzige in der Region - Mit Hartnäckigkeit zur handgemachten Hirschlederhose: Besuch bei Trachten Stöger und seinem Auszubildenden - Mit Vollgas Richtung Herbst: Unser Veranstaltungskalender für September und Oktober
Erfüllter Kindheitstraum: Freizeit-Baggerpark bei Burggen - Charly Walter auf der Roten Couch. Ein Künstler, Musiker und Businessmann, der Schongau mitgeprägt hat - Life Kinetik: Gehirntraining mit Bewegung: am Anfang hat jeder Probleme - Bunte Bilder: Wein und Musik/Allerlei im Altlandkreis - Einsatzmonitoring bei Feuerwehren: ein Quantensprung in Sachen Alarmierung - Altenstadt feiert 200 Jahre Eigenständigkeit - Die türkische Leberkässemmel: Döneressen im Altlandkreis - Sattlerei Linder in Forst: Ausstatter der Münchner Brauereirösser - Das 158. Schongauer Volksfest: mit Riesenrad und Almhüttenbar - Die Stadt der Friseure: Schongau und die Friseurflut - Heißbegehrte Winterklamotten bei den Kinderkleiderbasaren in der Region - Peiting ist jetzt offizieller "Genussort", der einzige in der Region - Mit Hartnäckigkeit zur handgemachten Hirschlederhose: Besuch bei Trachten Stöger und seinem Auszubildenden - Mit Vollgas Richtung Herbst: Unser Veranstaltungskalender für September und Oktober
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<strong>Ausgabe</strong> 49 | <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong><br />
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Blick auf Reichling mit Bergpanorama<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Auf der Roten Couch<br />
Multitalent Charly Walter erzählt<br />
Pädagogisches Graben?<br />
Der Freizeit-Baggerpark bei Burggen
Seit über 28 Jahren schaffen wir als unabhängige,<br />
erfolgreiche Unternehmensgruppe Lösungen rund um die<br />
Blech- und Rohrbearbeitung. Wir bieten unseren<br />
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Technik und ex-<br />
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viel Gefühl im Umgang<br />
mit Werkzeug und<br />
Material. Ernst Gamperl heißt dieser<br />
außergewöhnliche Drechslermeister, geboren in<br />
München, aufgewachsen in Steinga<strong>den</strong>, sesshaft gewor<strong>den</strong><br />
am Gardasee und seit einigen Jahren wieder<br />
zurück im <strong>Altlandkreis</strong>. Sein Kunsthandwerk wurde<br />
jüngst mit dem höchstdotierten Preis ausgezeichnet.<br />
Wo es seine Werke zu kaufen gibt? Über Galeristen<br />
in <strong>den</strong> größten und renommiertesten Städten dieser<br />
Welt, unter anderem in München, Hamburg, London,<br />
Tokio, Hong Kong und Seoul. Umso dankbarer waren<br />
wir, als uns Ernst Gamperl tatsächlich das Tor zu<br />
seinem Anwesen – irgendwo zwischen Peiting und<br />
Steinga<strong>den</strong> – aufgemacht hat.<br />
Künstler einerseits, Kämpfer und Revoluzzer andererseits,<br />
war und ist Charly Walter aus Schongau.<br />
Weil er die Malerei nicht lassen kann, lädt er Ende<br />
<strong>September</strong> mal wieder ins Ballenhaus, um dort<br />
seine neuesten und schönsten Bilder in Acryl und<br />
Aquarell auszustellen. Zu diesem Anlass haben<br />
wir <strong>den</strong> inzwischen 75-Jährigen auf die Rote Couch<br />
gebeten, woraus ein sehr emotionales Interview<br />
wurde. Es ging um harte Arbeit bei Hoerbiger, um<br />
„Jugend forscht“, um in der Öffentlichkeit verpönte<br />
Tanz- und Musikveranstaltungen, um nervenaufreibende<br />
Maler-Reisen und die schmerzliche Frage:<br />
„Warum ausgerechnet ich?“<br />
Über <strong>den</strong> Sinn des Lebens macht sich auch Bayram<br />
Onat regelmäßig Gedanken. Dabei hat er seine Bestimmung<br />
längst gefun<strong>den</strong>: Döner kreieren und servieren.<br />
Vom sechsjährigen Erstklässler über Unternehmer<br />
bis zur 80-jährigen Oma – sie alle kommen<br />
regelmäßig bei ihm vorbei, um zu Mittag oder Abend<br />
das wohl gesündeste und schmackhafteste Fast-Food<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> mitzunehmen. Wir haben mit dem<br />
früheren Hochland-Mitarbeiter nicht nur über Inhalt<br />
und Entwicklung der „türkischen Leberkässemmel“<br />
im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> gesprochen. Apropos<br />
Entwicklung: Die Anzahl der Dönerlä<strong>den</strong> im Schongauer<br />
Land ist relativ überschaubar, während es<br />
Friseursalons an beinahe jeder Ecke gibt. <strong>Das</strong> trifft<br />
zumindest auf die Schongauer Altstadt zu, wo sich<br />
die etablierten Friseurinnen wie beispielsweise Gaby<br />
Settele selbst verwundert die Augen reiben und sich<br />
in Sachen Angebot und Nachfrage fragen: Wie kann<br />
das funktionieren?<br />
Letztere Frage bekommen die Ausbilder hiesiger Betriebe<br />
sehr häufig gestellt. Allen voran ab Montag,<br />
3. <strong>September</strong>, wenn <strong>für</strong> viele Schulabgänger der<br />
sogenannte Ernst des Lebens beginnt. Passend zum<br />
Ausbildungsstart stellen wir mit Säcklerei und Kirchenmalerei<br />
zwei sehr seltene Lehrberufe vor. Außerdem<br />
durften wir ausführlich eine junge, kompetente<br />
Försterin über die Bedeutung des Waldes <strong>für</strong><br />
Mensch, Tier und Klima befragen. <strong>Das</strong>s es zunehmend<br />
heißer wird, spielt hierbei eine ganz gewichtige<br />
Rolle. Ausreichend trinken, <strong>den</strong> neuen „altlandkreis“<br />
lesen und beim Heimaträtsel mitmachen, rät<br />
an dieser Stelle,<br />
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> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Erfüllter Kindheitstraum?<br />
Freizeit-Baggerpark<br />
bei Burggen<br />
Seite 9<br />
Nehmen Sie Platz! Charly<br />
Walter im großen Interview<br />
auf der Roten Couch<br />
Seite 16<br />
Life Kinetik — Gehirntraining<br />
mit Bewegung: Am Anfang hat<br />
jeder Probleme<br />
Seite 20<br />
Bunte Bilder, Wein<br />
und Musik: Allerlei aus<br />
dem <strong>Altlandkreis</strong><br />
Seite 30<br />
Ein Quantensprung in Sachen<br />
Alarmierung: Einsatz-<br />
Monitoring bei Feuerwehren<br />
Seite 34<br />
Glückwunsch!<br />
Altenstadt feiert 200 Jahre<br />
Eigenständigkeit<br />
Seite 42<br />
Die türkische<br />
Leberkässemmel:<br />
Döneressen im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Seite 44<br />
Sattlerei Lindner in Forst,<br />
Ausstatter der Münchner<br />
Brauereirösser<br />
Seite 46<br />
Mit Riesenrad und<br />
Almhüttenbar: 158. Auflage<br />
des Schongauer Volksfestes<br />
Seite 52<br />
Große Salondichte in<br />
Schongau — die Altstadt der<br />
zwölf Friseure<br />
Seite 54<br />
Heißbegehrte Winterklamotten<br />
bei <strong>den</strong> Kinderkleiderbasaren<br />
in der Region<br />
Seite 64<br />
Freistaat zeichnet<br />
Marktgemeinde aus: Peiting,<br />
ein Ort <strong>für</strong> Genießer<br />
Seite 73<br />
Mit Hartnäckigkeit<br />
zur handgemachten<br />
Hirschlederhose<br />
Seite 85<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 3
Freizeit-Baggerpark bei Burggen<br />
Erfüllender Kindheitstraum<br />
mit pädagogischem Wert<br />
Burggen | Ingenieure, die beim<br />
Bau der Münchner Allianz-Arena<br />
dabei waren. Aufgeweckte Kindergartenkinder<br />
und Grundschüler.<br />
Die 75-jährige Omi aus dem Nachbardorf.<br />
Und eine wildgewor<strong>den</strong>e<br />
Horde „gaggernder“ Frauen, die<br />
<strong>den</strong> Junggesellinnenabschied ihrer<br />
besten Freundin feiern. Bagger-<br />
Park-Inhaber Stefan Zech hat sie<br />
schon alle dagehabt auf seiner kiesigen<br />
Fläche, nur wenige Meter von<br />
der Erbenschwanger Mülldeponie<br />
entfernt. Mit der Eröffnung des<br />
Baggerparks ist der aus Marktoberdorf<br />
stammende Maschinenbau-<br />
Techniker in eine Art Marktlücke<br />
gestoßen. Denn deutschlandweit<br />
gibt es hiervon gerade mal „zwei,<br />
drei Stück“. Wie der Allgäuer überhaupt<br />
auf diese außergewöhnliche<br />
Idee gekommen ist? „Relativ unspektakulär“,<br />
sagt er. Durch Zufall<br />
habe er eine Doku über einen<br />
Bagger-Freizeitpark im Fernsehen<br />
gesehen, parallel schon länger mit<br />
dem Gedanken der Selbstständigkeit<br />
gespielt. „Ohne genau zu wissen,<br />
in welche Richtung es gehen<br />
könnte.“ Nach umfassender Recherche<br />
fand Zech heraus, dass er<br />
mit einem Baggerpark nahezu konkurrenzlos<br />
wäre. <strong>Das</strong>s er selbst bis<br />
dato noch nie Bagger gefahren ist,<br />
hält ihn nicht davon ab, alle notwendigen<br />
Schritte <strong>für</strong> die Errichtung<br />
und Eröffnung in die Wege zu<br />
leiten. Sechs Jahre gingen von der<br />
Idee und Planung bis zum offiziellen<br />
Anbaggern ins Land. Nun, rund<br />
zwei Jahre nach der Eröffnung, ist<br />
Zech zufrie<strong>den</strong> mit der Bilanz. „Der<br />
Andrang ist sogar etwas größer als<br />
gerechnet und bisher waren auch<br />
alle Kun<strong>den</strong>, darunter auch sehr<br />
viele Frauen, sehr angetan“, sagt<br />
er. Am meisten freuen ihn regelmäßige<br />
Besuche der unmittelbaren<br />
Nachbarn aus zum Beispiel Burggen,<br />
Bernbeuren, Erbenschwang<br />
und Ingenried. „Es zeigt mir, dass<br />
der Baggerpark von <strong>den</strong> Einheimischen<br />
nicht nur gerne angenommen,<br />
sondern auch akzeptiert<br />
wird.“ Einige Besucher, ob Urlauber<br />
oder Einheimische, sprechen<br />
sogar „von hohem pädagogischen<br />
Wert“. Beim Baggerfahren?<br />
Auch Kinder<br />
dürfen baggern<br />
Zwei baugleiche Mini-Bagger,<br />
zugelassen auf zwei Tonnen, 30<br />
Liter Baggerschaufel-Fassungsvermögen<br />
und zweieinhalb Metern<br />
Armlänge dürfen bereits von<br />
Kindern ab sechs Jahren alleine<br />
gesteuert wer<strong>den</strong>. „Vorausgesetzt,<br />
mindestens ein Erziehungsberechtigter<br />
bleibt währenddessen am<br />
Gelände dabei und unterschreibt<br />
eine Haftungserklärung“, sagt<br />
Zech. Der große Bagger, zugelassen<br />
auf 21 Tonnen, besitzt eine<br />
1000 Liter große Schaufel und eine<br />
Armlänge von zehn Metern. „Ein<br />
klassischer, großer Bagger, wie er<br />
im Hoch- und Tiefbau täglich zum<br />
Einsatz kommt.“ Keller-Aushübe<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau neuer Häuser oder das<br />
Abtragen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau neuer Umgehungsstraßen<br />
sind zwei gängige<br />
Praxis-Beispiele, die mit einem<br />
solch monströsen Bagger betrieben<br />
wer<strong>den</strong>. In der Regel von absoluten<br />
Spezialisten, die Jahre und<br />
Jahrzehnte nichts anderes machen.<br />
Im Baggerpark von Stefan Zech dagegen<br />
darf im Grunde jeder ran an<br />
diesen Riesen. Genaugenommen<br />
Kinder ab 14 Jahren mit Einverständniserklärung<br />
eines Elternteils.<br />
Und nach kurzer Einweisung<br />
von Zech persönlich geht’s auch<br />
schon los – wenn auch in leicht<br />
abgeschwächter Form. „Aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong><br />
bleiben die Bagger<br />
immer auf der gleichen Stelle<br />
stehen.“ Heißt: Vor- und Zurückfahren<br />
mittels Kettenantrieb ist <strong>für</strong><br />
die Freizeitbaggerer nicht erlaubt.<br />
Geschicklichkeitsspiele<br />
erfordern viel Gefühl<br />
Da<strong>für</strong> dürfen sich die Gäste innerhalb<br />
eines abgegrenzten Bereichs<br />
umso mehr austoben: Ausgraben,<br />
zuschaufeln. Autoreifen aufstapeln<br />
oder eine an einer Kette befestigten<br />
Eisenstange aus der Verankerung<br />
heben und gegenüberliegend<br />
wieder einpendeln – eine richtig<br />
schwierige Aufgabe, die enormes<br />
Fingerspitzengefühl, sehr viel Geduld,<br />
höchste Konzentration und<br />
vor allem koordinative Fähigkeiten<br />
voraussetzt. „Deshalb pädagogisch<br />
wertvoll“, sagt Zech. Denn so gewaltig<br />
der große Bagger von außen<br />
und auch innen sitzend wirkt,<br />
so viele Kräfte er auch besitzt – er<br />
reagiert auf jede noch so kleine<br />
Bewegung an <strong>den</strong> Steuerhebeln<br />
zentimetergenau. Wer zu ruckartig<br />
oder aggressiv steuert, bringt<br />
<strong>den</strong> Bagger ein ums andere Mal<br />
zum Ruckeln und wird or<strong>den</strong>tlich<br />
durchgeschüttelt. „Was übrigens<br />
überhaupt nichts ausmacht, weil<br />
die Dinger bombenfest auf dem
Baggerpark-Inhaber Stefan Zech<br />
arbeitet hauptberuflich bei Fendt.<br />
Bo<strong>den</strong> stehen und nicht umfallen<br />
können.“ Einzig bei voller Schaufelladung<br />
des großen Baggers bittet<br />
er seine Kun<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Arm nicht<br />
auf die maximalen zehn Meter<br />
auszufahren, „weil die Belastung<br />
dann doch enorm hoch ist“.<br />
Zwei Griffe mit acht<br />
Funktionen<br />
Doch der Reihe nach. Angefangen<br />
wird auf dem Burggener Baggerpark<br />
in der Regel in einem der bei<strong>den</strong><br />
Kleinen, die gewerblich oft <strong>für</strong><br />
Arbeiten an Plätzen genutzt wer<strong>den</strong>,<br />
wo kaum Platz zur Verfügung<br />
steht. „Zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau<br />
von Drainagen zwischen Hauswand<br />
und Hecke.“ Um <strong>den</strong> Arm<br />
des Minibaggers nach oben oder<br />
unten zu bewegen, muss der Griff<br />
zur Rechten des Fahrersitzes nach<br />
vorne gedrückt oder nach hinten<br />
gezogen wer<strong>den</strong>. Wird der gleiche<br />
Hebel nach rechts bewegt, macht<br />
die Schaufel auf, nach links zu. Mit<br />
dem Hebel zur linken des Fahrersitzes<br />
wird der Baggerarm aufoder<br />
zugemacht – also gestreckt<br />
oder zusammengezogen. Außerdem<br />
beim Betätigen nach links<br />
oder rechts der komplette Bagger<br />
in die jeweilige Richtung gedreht.<br />
Mehr Funktionen braucht es nicht<br />
zum Arbeiten mit einem Bagger.<br />
Doch gerade <strong>für</strong> Anfänger ist diese<br />
Herausforderung mehr als groß<br />
genug. Vor allem beim Versuch,<br />
mehrere Funktionen gleichzeitig<br />
zu betätigen, um schneller, effektiver<br />
und fließender zu arbeiten.<br />
Zum Auftakt ist der Minibagger<br />
ideal geeignet, weil er nicht ganz<br />
so fein reagiert, darüber hinaus<br />
aufgrund seiner Kompaktheit besten<br />
Überblick bietet <strong>für</strong> die erste<br />
Ausgrabung, das erste Aufstapeln<br />
von Autoreifen oder das Umsetzen<br />
der an einer Kette befestigten Eisenstange.<br />
Im großen Bagger sind<br />
die Funktionen exakt dieselben,<br />
nur dass alles gewaltiger, und die<br />
Technik deutlich sensibler wirkt.<br />
Zwei Stun<strong>den</strong> vergehen<br />
wie im Flug<br />
Gebaggert wird meistens am<br />
Samstag zu <strong>den</strong> gewohnten Öffnungszeiten<br />
oder nach Terminvereinbarung<br />
(siehe www.freizeit-baggerpark.de).<br />
15 Minuten<br />
Minibagger kosten 20 Euro, 30<br />
Minuten 35 Euro und 60 Minuten<br />
60 Euro. Der große Bagger kostet<br />
die gleichen Zeiten 35, 60 oder<br />
120 Euro. Die meisten Bagger-<br />
Park-Kun<strong>den</strong> buchen jedoch ein<br />
Paket: 30 Minuten Minibagger und<br />
30 Minuten großer Bagger <strong>für</strong> 95<br />
Euro. Oder 60 Minuten Minibagger<br />
und 60 Minuten großer Bagger<br />
<strong>für</strong> insgesamt 170 Euro. Auf die<br />
Frage, ob zwei Mal eine Stunde<br />
nicht zu lange seien, meint Zech.<br />
„Überhaupt nicht.“ Es gebe sogar<br />
einige Kun<strong>den</strong>, die zwei oder sogar<br />
drei Stun<strong>den</strong> baggern möchten.<br />
In der Tat vergeht die Zeit in<br />
<strong>den</strong> mechanischen Kraftprotzen<br />
sprichwörtlich wie im Flug. „Man<br />
ist so sehr auf die Steuerung sowie<br />
das Ausbaggern oder die Spielereien<br />
mit Reifen oder Eisenstange<br />
fokussiert, dass man um sich herum<br />
wirklich alles vergisst.“ <strong>Das</strong> gilt<br />
übrigens bei jedem Wetter – alle<br />
drei Bagger haben komplett verschließbare<br />
Kabinen, sodass auch<br />
bei Regen geübt wer<strong>den</strong> kann. Apropos<br />
üben: Während sich Vater,<br />
Mutter und die älteren Geschwister<br />
an <strong>den</strong> großen Maschinen<br />
versuchen, können die Kleinsten<br />
sich im großen Sandkasten von<br />
nebenan oder am elektrischen<br />
Bagger mit Münzwurf austoben.<br />
Außerdem gibt’s eine urgemütliche,<br />
westernähnliche<br />
Blockhütte aus Holz<br />
zum Pausieren, dahinter<br />
eine WC-Anlage und dank<br />
enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Wichtelteam von<br />
nebenan sogar lecker<br />
Kaffee und Kuchen sowie<br />
dem Wetter angemessene<br />
Getränke.<br />
js<br />
Dieser Mini-Bagger dient<br />
als ideale Vorbereitung<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> großen Bagger.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 5
Ernst Gamperl und seine preisgekrönten Holzgefäße<br />
Ein Drechsler von<br />
internationaler Klasse<br />
Auf dem Lagerplatz schneidet Ernst Gamperl<br />
die Baumstämme mittels Motorsäge grob vor.<br />
Steinga<strong>den</strong> | Drechsler gibt es viele<br />
im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong>.<br />
Einer aber fällt mit seinem Können,<br />
seiner Art zu arbeiten, seinen<br />
Auszeichnungen und Preisen und<br />
seinen formvollendeten Arbeiten<br />
besonders auf: Ernst Gamperl, 53,<br />
geboren in München, nach dem<br />
Abitur einige Jahre in Steinga<strong>den</strong><br />
und Umgebung lebend, ließ sich<br />
später oberhalb des Gardasees<br />
nieder und ist nun seit sechs Jahren<br />
wieder zuhause im <strong>Altlandkreis</strong> –<br />
auf einem ehemaligen, wunderschön<br />
hergerichteten Bauernhof<br />
fernab der Zivilisation, irgendwo<br />
zwischen Peiting und Steinga<strong>den</strong>.<br />
Mit Frau, Kindern, Hun<strong>den</strong> und einem<br />
herrlich angelegten, naturbelassenen<br />
Garten lebt er dort seinen<br />
Traum. Wobei das Wort „träumen“<br />
an dieser Stelle eher irreführend<br />
klingt. Harte Arbeit trifft es besser,<br />
was <strong>den</strong> Drechslermeister international<br />
so erfolgreich macht.<br />
Nach ausgiebigem Frühstück und<br />
E-Mails lesen steht Ernst Gamperl<br />
ab 9 Uhr in seiner neben dem<br />
Wohnhaus gebauten Werkstätte –<br />
und verlässt diese nicht selten erst<br />
wieder gegen 22 Uhr. „Es gibt viel<br />
zu tun“, sagt er. Die Anfragen von<br />
großen und renommierten staatlichen<br />
und privaten Museen und<br />
Sammlungen dieser Welt, zum<br />
Beispiel aus Städten wie Madrid,<br />
Tokio, London und Seoul, häufen<br />
sich. Hinzu kommen private Interessenten<br />
und Sammler, die die Arbeiten<br />
von Ernst Gamperl schätzen<br />
und bewundern.<br />
Rohstoffe<br />
aus der Region<br />
Als Rohstoff verwendet Ernst Gamperl<br />
in der Regel Eiche, Ahorn oder<br />
Esche aus der Region. Je älter die<br />
Bäume sind, desto besser. „Ich profitiere<br />
oft von Unwettern oder vom<br />
Befall durch Krankheit“, sagt Gamperl,<br />
der das Holz nicht selten nach<br />
Windwürfen oder Fällung aufgrund<br />
von Käfer- oder eben Krankheitsbefall<br />
kauft. Jedoch extra einen<br />
gesun<strong>den</strong> Baum zu fällen, würde<br />
ihm nicht in <strong>den</strong> Sinn kommen. Seit<br />
neun Jahren begleitet ihn zum Beispiel<br />
eine Eiche aus Rott am Inn mit<br />
2,50 Meter starkem Durchmesser,<br />
die einem Sturm zum Opfer gefallen<br />
ist. Ein enormes, langjähriges<br />
Projekt, dessen „erstes Kapitel“ er<br />
Ende Mai 2019 im Gewerbemuseum<br />
Winterthur zeigen wird. Weitere<br />
„Kapitel“ sind auch in London<br />
und Korea geplant. Die monströsen<br />
Baumabschnitte wur<strong>den</strong> damals<br />
vor Ort <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport in mittelgroße<br />
Stücke geschnitten und<br />
sind jetzt auf Gamperls Grundstück<br />
zwischen Zaun und Werkstätte<br />
draußen im Freien gelagert.<br />
Die wichtigste Arbeit<br />
beginnt auf seinem<br />
Holzplatz –<br />
nämlich bei<br />
der konkreten<br />
Auswahl des<br />
Baumstammes,<br />
bei der er erken-<br />
6 | altlandkreis
nen muss, welches Gefäß in ihm<br />
steckt. Dann schneidet Gamperl<br />
<strong>den</strong> Holzrohling mittels Motorsäge<br />
auf eine bestimmte Größe zurecht,<br />
um ihn später in eine der neun (!)<br />
Drechselbänke einzuspannen. Der<br />
Rohling wird an der Drechselbank<br />
zunächst grob vorgeschruppt,<br />
dann die Form von außen gedreht<br />
und geschnitten, später von innen<br />
ausgehöhlt und anschließend die<br />
Oberflächentextur eingearbeitet –<br />
alles mit verschie<strong>den</strong>sten, meist<br />
selbst hergestellten Werkzeugen.<br />
„Für mich gibt es nichts Schlimmeres,<br />
als durch Maschinenumstellung<br />
aus dem Arbeitsfluß zu<br />
kommen“, sagt Ernst Gamperl auf<br />
die Frage, warum er gleich neun<br />
verschie<strong>den</strong>e Drehbänke besitzt.<br />
Ein bis zwei<br />
Wochen pro Gefäß<br />
Wie lange er <strong>für</strong> ein Gefäß braucht,<br />
hängt ganz von dessen Größe und<br />
Material ab. „Für ein großes Gefäß<br />
bin ich im Schnitt ein bis zwei<br />
Wochen ausschließlich mit reiner<br />
Drechselarbeit an der Drehbank<br />
beschäftigt“, sagt er, geht in <strong>den</strong><br />
kleinen Ausstellungsraum von<br />
nebenan und nimmt eines seiner<br />
fertigen Werke in die Hand. „<strong>Das</strong><br />
Stück war ursprünglich mal 400 Kilogramm<br />
schwer, jetzt wiegt es um<br />
die drei Kilo.“ Bis die Arbeit dann<br />
wirklich fertig dasteht, er zufrie<strong>den</strong><br />
mit Form und Oberfläche und das<br />
Stück vollständig ausgetrocknet ist,<br />
dauert es nochmals viele Wochen.<br />
Neben klassischeren Gefäßen und<br />
Schalen aus Eiche bearbeitet Ernst<br />
Gamperl seine Hohlgefäße auch<br />
derart filigran, dass sie letztlich nur<br />
noch wenige Millimeter Wandstärke<br />
besitzen. Seine ersten Gefäße<br />
aus hellem Ahorn aus <strong>den</strong> frühen<br />
1990er Jahren erreichen eine<br />
Wandstärke von minimalistischen<br />
eineinhalb Millimetern. Heißt:<br />
Gamperls Werke sind so dünn,<br />
dass Licht hindurchstrahlt – ein genialer<br />
Effekt.<br />
<strong>Das</strong>s Ernst Gamperl bei dieser filigranen<br />
Arbeit – wenn überhaupt –<br />
nur Ausschuss „beim Ausprobieren<br />
neuer Techniken“ produziert,<br />
zeigt, wie sehr er sein Handwerk<br />
beherrscht. Dabei hat er vor rund<br />
30 Jahren ganz klein und verhältnismäßig<br />
einfach angefangen:<br />
Während seiner Schreinerlehre<br />
in Trauchgau gerät er über die<br />
Berufsschule an ein Buch über<br />
Drechselarbeiten – der Beginn einer<br />
ungebrochenen Liebe. „Eine<br />
Arbeit, die sehr schwierig ist und<br />
mich deshalb von Beginn an fasziniert<br />
hat.“ In einem 16 Quadratmeter<br />
großen Raum bei Trauchgau<br />
drechselt Gamperl erst nebenher<br />
Schalen und Dosen, sowohl als Objekte<br />
als auch zum Gebrauch. Dann<br />
vergrößert er seine Drechslerei<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt und zieht mit seiner<br />
Werkstätte nach Bidingen um.<br />
Weil er mit seiner Frau keinen geeigneten,<br />
finanzierbaren alten Hof<br />
in der Region findet, verschlägt es<br />
ihn nach Italien in ein altes Rustico.<br />
Dort macht er sich sesshaft, gründet<br />
eine Familie. Diese alltagstauglichen<br />
Schalen sind zu dieser Zeit<br />
längst Vergangenheit. Stattdessen<br />
fertigt Gamperl immer größere,<br />
schönere und wertvollere Hohlgefäße.<br />
Und er entwickelt – übrigens<br />
bis heute – ständig neue Techniken<br />
und Werkzeuge, die ihm im Detail<br />
immer wieder neue Optiken und<br />
Formen ermöglichen. Letztlich, so<br />
sagt er, „waren es sehr viele harte<br />
Jahre unermüdlicher Tüftlerei, bis<br />
ich mit meiner Arbeit so gut und<br />
eigenwillig war, um mich von<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 7
Alles <strong>für</strong> Ihre Holzoberflächen<br />
anderen Arbeiten international<br />
habe abheben können“.<br />
Zusammenarbeit mit<br />
berühmten Designern<br />
Ein „großer“ Bewunderer von<br />
Gamperls Werken war und ist<br />
Michele De Lucchi, weltberühmter<br />
Designer und Architekt aus<br />
Mailand, der unter anderem die<br />
in nahezu jedem Büro installierte<br />
„Tolomeo-Leuchte“ designte. „Die<br />
Bewunderung beruht auf Gegenseitigkeit<br />
und unsere Zusammenarbeit<br />
gipfelte in einer wunderbaren<br />
gemeinsamen Ausstellung im<br />
Studio von Michele de Lucchi.“ In<br />
der Zeit in Italien begegnete Ernst<br />
Gamperl vielen weiteren Designern<br />
und Künstlern von Welt, aus<br />
<strong>den</strong>en fruchtbare gemeinsame<br />
Projekte und auch Freundschaften<br />
entstan<strong>den</strong> sind, die bis heute<br />
bestehen. Während Gamperl früher<br />
noch selbst auf Messen seine<br />
Werke präsentierte, hat er sich<br />
aus diesem Bereich mittlerweile<br />
vollständig zurückgezogen und<br />
überlässt diesen Part professionellen<br />
Galerien in Hamburg, Zug und<br />
Genf (Schweiz), Knokke (Belgien)<br />
sowie Tokio, Seoul, London, Santa<br />
Barbara und Hong Kong. Diese Galerien<br />
sind auch die Schnittstellen<br />
<strong>für</strong> die immer häufiger wer<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Anfragen von Museen und Kunstausstellungs-Häusern,<br />
die Gamperls<br />
Gefäße <strong>für</strong> ihre Sammlungen<br />
ankaufen. Heißt: Ernst Gamperl<br />
zählt zu <strong>den</strong> weltweit ganz wenigen<br />
Kunsthandwerkern, die von<br />
ihrer hochwertigen Arbeit gut und<br />
Wird eins mit dem Material: Ernst Gamperl besitzt die Fähigkeit, sich<br />
regelrecht hineinzufühlen in seine edlen Werkstücke aus Holz.<br />
vor allen Dingen hauptberuflich leben<br />
können.<br />
Moderne und Natur<br />
in Einklang bringen<br />
Belohnt wurde Gamperls herausragendes<br />
Können an der Drechselbank<br />
durch zahlreiche Preise und<br />
Auszeichnungen, die er <strong>für</strong> seine<br />
Arbeiten verliehen bekommen<br />
hat. Angefangen in <strong>den</strong> 1990er<br />
Jahren mit dem hessischen und<br />
bayerischen Staatspreis über <strong>den</strong><br />
Danner Preis bis zum LOEWE Craft<br />
Prize im Jahre 2017 – der derzeit<br />
renommierteste Preis <strong>für</strong> internationales<br />
Kunsthandwerk, dotiert mit<br />
50 000 Euro. Ernst Gamperl wurde<br />
hier<strong>für</strong> unter knapp 4 800 (!) Teilnehmern<br />
von einer hochkarätig<br />
besetzten Jury in der spanischen<br />
Hauptstadt Madrid zum Sieger<br />
gekürt. <strong>Das</strong>s er trotz aller Erfolge<br />
ein in sich gekehrter, ruhiger und<br />
sehr bo<strong>den</strong>ständiger Mensch geblieben<br />
ist, macht <strong>den</strong> ehemaligen<br />
Trail-Profi sowie Kletter-Experten<br />
(Routen im zehnten Schwierigkeitsgrad<br />
und 60 Erstbesteigungen)<br />
umso sympathischer. <strong>Das</strong>s er<br />
ganz nebenbei mit Englisch, Italienisch,<br />
Deutsch und Boarisch vier<br />
Sprachen beherrscht, ist <strong>für</strong> ihn bei<br />
diversen Vernissagen und Pressekonferenzen<br />
ein riesen Vorteil. Die<br />
wohl mit wichtigste Frage, die ihm<br />
immer wieder gestellt wird: Was<br />
er mit seiner Kunst ausdrücken<br />
möchte? Seine Antwort: „Meine<br />
Aufgabe sehe ich darin, durch<br />
meine handwerkliche Arbeit <strong>den</strong><br />
Menschen die Natur wieder näher<br />
zu bringen, sprich die Moderne<br />
und die Natur wieder in Einklang<br />
zu bringen.“ Gamperls Handwerk<br />
repräsentiere <strong>den</strong> Part der Natur,<br />
der trotz moderner Fertigungsweisen<br />
<strong>den</strong>noch <strong>den</strong> Menschen, seine<br />
Hand und seine Empfindungen<br />
brauche. „Denn die digitale Welt,<br />
die vollkommen ihre Berechtigung<br />
hat, kann uns eine Hilfestellung<br />
sein, sie sollte aber nicht unser<br />
Leben dominieren.“ Letztlich führt<br />
Gamperl mit jedem Stück Holz<br />
eine Art Dialog, <strong>den</strong> er beherrscht<br />
wie kein Zweiter.<br />
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Diese Holzgefäße wer<strong>den</strong> über<br />
Galerien in <strong>den</strong> größten Städten<br />
dieser Welt präsentiert.<br />
8 | altlandkreis
Auf der Roten Couch<br />
Künstler, Kämpfer,<br />
Revoluzzer<br />
Lässig, wie Charly Walter hier auf unserer Roten Couch sitzt, die wir oberhalb<br />
seines Wohnhauses in <strong>den</strong> Wiesen der Dornau platziert haben. <strong>Das</strong> von ihm gemalte<br />
Bild verrät nur einen kleinen Teil seines ereignis- und schicksalreichen Lebens.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 9
Schongau | Charly Walter, geboren<br />
im tschechischen Teplice, kommt<br />
im Alter von drei Jahren nach Peiting.<br />
Mit 18, kurz vor dem Abitur,<br />
verliert er seinen Vater. Ein halbes<br />
Jahr später begeht seine Mutter<br />
Suizid. „<strong>Das</strong> hat mich ganz schön<br />
mitgenommen“, sagt der heute<br />
75-jährige Schongauer, der sich<br />
vom Zeitpunkt dieser Schicksalsschläge<br />
an alleine durchzubeißen<br />
hat. Täglich fährt er mit dem ersten<br />
Zug nach München, studiert<br />
Grafik und Design. Nachmittagsvorlesungen<br />
lässt er bewusst<br />
sausen, um Geld zu verdienen als<br />
Zeichner bei Architekt Ulmer, am<br />
Abend dann als Eisdielen-Kellner,<br />
Sänger und Schlagzeuger. Karriere<br />
macht der preisgekrönte Hobby-<br />
Künstler schließlich bei Hoerbiger,<br />
wo er es als Kommunikationsleiter<br />
und „Jugend forscht“-Initiator sogar<br />
zum „Mr. Hoerbiger“ schafft.<br />
Einen mit viel Sport und Leben<br />
erfüllten Ruhestand hätte er sich<br />
nach einem harten Arbeitsleben<br />
mit vielen Geschäftsreisen, unzähligen<br />
14-Stun<strong>den</strong>-Tagen und stets<br />
dunkelblauen Augenringen mehr<br />
als verdient. Doch sein Rentnerdasein<br />
dauert keine zwei Wochen,<br />
ehe das Schicksal erneut einprügelt<br />
auf <strong>den</strong> begnadeten Aquarellmaler.<br />
Seither folgt eine schwere<br />
Krankheit der nächsten. Und noch<br />
immer stellt sich Charly Walter<br />
an manchen Tagen die Sinnfrage:<br />
„Warum? Warum ich?“ Aufgeben<br />
ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kämpfer aber keine<br />
Option. Ehefrau, Sohn, Enkelkinder,<br />
Musik und Malerei halten <strong>den</strong><br />
1960er-Revoluzzer bei Laune.<br />
Herr Walter, Sie lieben Kunst. Warum?<br />
Während des Studiums in Grafik<br />
und Design habe ich alle Maltechniken<br />
gelernt und in diesem Fach<br />
auch sehr gut abgeschnitten. Die<br />
damals zu erreichende Höchstpunktzahl<br />
war 15, ich habe 15 plus<br />
zwei bekommen. Mit diesem Ergebnis<br />
konnte ich nach dem Studium<br />
auch gleich Geld verdienen<br />
10 | altlandkreis<br />
Zeigt, wie es geht: Die meisten Bilder malt Charly Walter bei sich zuhause im Atelier. Hier bekommt<br />
„altlandkreis“-Redakteur Johannes Schelle einen kurzen Crashkurs zum Thema Farblehre.<br />
bei einem amerikanischen Unternehmen.<br />
Wie viele Bilder haben Sie in ihrem<br />
bisherigen Leben gemalt?<br />
<strong>Das</strong> ist eine gute Frage. Neulich<br />
bin ich an <strong>den</strong> Computer, weil alle<br />
meine Werke abfotografiert und<br />
digitalisiert sind, und habe angefangen<br />
zu zählen. Bei rund 700<br />
hörte ich auf. Aber ich <strong>den</strong>ke, dass<br />
es knapp 1 000 sein dürften von<br />
Jugend an.<br />
Wow. Wie lange brauchen Sie <strong>für</strong><br />
ein Bild?<br />
<strong>Das</strong> kommt unheimlich auf das<br />
Motiv und die Malart an. Wichtig<br />
ist, sich nicht zu vergraben, nicht<br />
anzufangen, mit sich zu hadern<br />
oder ständig hin und her zu überlegen.<br />
Die schnellsten Bilder sind<br />
oft die schönsten.<br />
Welche Motive bevorzugen Sie?<br />
Landschaftsbilder, allen voran<br />
Wald. Der lässt hoffen, gibt Kraft<br />
und Ruhe. Wobei ich auch sehr<br />
gerne architektonische Motive<br />
wähle – Großstädte aus aller Welt.<br />
Und nicht zu vergessen: Tiere. Zum<br />
Beispiel Hunde von ziemlich vielen<br />
Leuten in der Region. Hier<strong>für</strong><br />
muss ich mindestens einen halben<br />
Tag mit dem Vierbeiner zusammen<br />
sein, damit ich weiß, ob es<br />
eher ein frecher oder gemütlicher<br />
Hund ist.<br />
Ihr selbstgemaltes Lieblingsbild?<br />
„Der Hummer“, ein Aquarell.<br />
Weil ich sehr gerne koche, habe<br />
ich auch viele Gourmet-Bilder<br />
gemacht. An dieser Stelle fällt<br />
mir auch der Salatkopf ein. Nur<br />
der Kopf mit Wasserperlen. Meine<br />
Frau und ich bereuen es noch<br />
heute, dieses geniale Bild verkauft<br />
zu haben. Abnehmer war damals<br />
ein Franzose.<br />
Können Sie <strong>den</strong> durchschnittlichen<br />
Wert ihrer Bilder beziffern?<br />
Ein Münchner hat mal freiwillig<br />
mehr bezahlt, weil er sagte, in<br />
München müsste er das Doppelte<br />
oder Dreifache bezahlen. Heißt:<br />
Kunst ist immer so viel Wert, wieviel<br />
die Liebhaber bereit sind, da<strong>für</strong><br />
auszugeben. Der Wert meiner<br />
Werke liegt heute zwischen 100<br />
und 1 500 Euro.<br />
Lieber Aquarell oder Acryl?<br />
Aquarell ist viel anspruchsvoller.<br />
<strong>Das</strong> Weiß im Aquarell ist das Papier,<br />
worauf Schicht <strong>für</strong> Schicht<br />
aufgebaut wird. Manches Mal 14,<br />
15, 16 Lasuren. <strong>Das</strong> ist entsprechend<br />
schnell totgemalt. Da noch<br />
ein bisserl was, da noch ein bisserl<br />
was. Für die Aquarellmalerei muss<br />
man sich echt disziplinieren, das<br />
Bild richtig aufbauen. Gol<strong>den</strong>er<br />
Schnitt, gol<strong>den</strong>er Schnitt, gol<strong>den</strong>er<br />
Schnitt. <strong>Das</strong> habe ich meinen<br />
Schülerinnen und Schülern immer<br />
wieder vor Augen gehalten und<br />
gepredigt. Außerdem ganz wichtig:<br />
Weniger ist meist mehr. Und<br />
schließlich <strong>den</strong> weißen Hintergrund<br />
fleckweise um alles in der<br />
Welt freihalten. Ja, Aquarellieren<br />
ist oft ein steiler, steiniger Weg.<br />
Aber je höher man kommt, desto<br />
mehr sieht man.<br />
Trotzdem haben Sie Aquarell immer<br />
bevorzugt…<br />
Gerade deshalb. Ich habe früher<br />
auch gerne mal spöttisch über Acrylmalerei<br />
geredet.<br />
Warum?<br />
Wenn meinen Schülern Aquarell<br />
zu schwer war, haben sie oft<br />
gewechselt auf Acryl, worauf ich<br />
sie durchaus mal als „ihr Farbpantscher“<br />
kritisiert habe. Acryl<br />
erlaubt einfach mehr Fehler. Wenn<br />
der Ton hier nicht gefällt? Wieder<br />
eine Schicht drauf, und noch eine,<br />
und noch eine. Beim Aquarell<br />
dagegen reicht ein kleiner Fehler<br />
aus, und das komplette Bild ist tot.<br />
Sie sprechen von Schülern?<br />
Ich habe viele Jahre als Dozent<br />
<strong>für</strong> Aquarellmalerei gearbeitet.<br />
Angefangen mit Kursen bei <strong>den</strong><br />
Volkshochschulen in Schongau,<br />
Garmisch und Weilheim. Als ich<br />
schließlich einen deutschlandweiten<br />
Preis gewonnen habe, entwickelte<br />
sich meine Arbeit als Dozent<br />
zum Selbstläufer. Hohenaschau<br />
am Chiemsee, St. Pölten, Wien –<br />
ich habe an diversen Kunstakademien<br />
unterrichtet, was mir sehr<br />
gefallen hat. Malreisen dagegen<br />
waren oft recht anstrengend.<br />
Was war <strong>den</strong>n an <strong>den</strong> Malreisen so<br />
furchtbar?<br />
Nur ein Beispiel: Ich bin mit 16<br />
Mädels im Schlepptau nach Prag.<br />
Rein in die Trambahn, raus aus<br />
der Trambahn. Rein ins Lokal, raus<br />
aus dem Lokal. Fürchterlich. Meine<br />
Frau war immer dabei, musste die<br />
Seelen trösten. Dann kamen die<br />
Mädels am allerletzten Tag dieser<br />
Reise auch noch auf die Idee, da<br />
hinten im Ju<strong>den</strong>viertel zu malen.<br />
Ich sagte mehrmals: „Da kann<br />
man nicht malen, da gibt es keine<br />
guten Plätze, keinen Schatten, keinen<br />
guten Sonnenstand – ihr wollt<br />
da doch nur zum Shoppen hin.“
Letztendlich war ich überredet.<br />
Plötzlich fingen einige der Mädels<br />
an zu kreischen: „Oh, siehe<br />
da, da vorne ist eine grüne Wiese,<br />
ein Baum.“ Wie wild sind sie auf<br />
diesen scheinbar bedeutungslosen<br />
Grünstreifen zugesteuert und<br />
haben ihre Staffeleien aufgebaut.<br />
Und dann?<br />
Es hat nicht lange gedauert, da<br />
kam ein fescher Mann mit schwarzer<br />
Dogge vorbei und sagte zu<br />
<strong>den</strong> Mädels: „What are you doing<br />
here? That’s the dog‘s toilet!“ Alle<br />
Rucksäcke, Taschen und Koffer<br />
waren in Hundekacke gestan<strong>den</strong>.<br />
Und das Schlimmste: Wir sind<br />
noch am selben Tag zurückgereist,<br />
konnten nichts mehr waschen. Wir<br />
haben vielleicht gestunken auf der<br />
Heimreise … Wahnsinn. Ein anderes<br />
Mal ging die Reise nach Mallorca.<br />
Normalerweise ist auf der<br />
Insel schönes Wetter. Aber dort<br />
angekommen regnete es zehn<br />
Tage bis zum Abflug. Gemalt haben<br />
wir im Dachgeschoß des Hotels<br />
nach Postkarten und anderen<br />
Vorlagen. <strong>Das</strong> kostete Nerven.<br />
Trotzdem haben die Mädels von Ihnen<br />
gelernt.<br />
Ich maße mir an zu sagen, dass<br />
von all <strong>den</strong>en, die meinen, nicht<br />
malen zu können, 70 bis 80 Prozent<br />
sehr wohl malen könnten.<br />
Wenn einer fotografieren kann,<br />
sich bisschen Mühe gibt in Sachen<br />
Bildausschnitt, ist das schon<br />
fast die halbe Miete. Material<br />
und Ausrüstung kann ich kaufen.<br />
Der Rest ist Fleiß, Farblehre und<br />
handwerkliches Können, das man<br />
komplett erlernen kann. Im Allgemeinen<br />
wer<strong>den</strong> Bilder von Juroren<br />
immer nach vier Punkten beurteilt:<br />
Formalkompositorisches, inhaltliche<br />
Aussage, Einzigartigkeit<br />
und handwerkliche Fertigkeit. Wer<br />
nach diesen Kriterien malt, kann<br />
so viel nicht falsch machen.<br />
Sie haben <strong>für</strong> Ihre Bilder viele Preise<br />
gewonnen. Ihr bedeutendster?<br />
Sicherlich der Deutsche Aquarell-<br />
Preis, <strong>den</strong> ich im Schloss Faber-<br />
Castell in Nürnberg überreicht<br />
bekommen habe. Und zwar <strong>für</strong><br />
ein Bild, das „gehackte Grün“, das<br />
ich ehrlich gesagt gar nicht so toll<br />
fand. Aber alle vier oben genannten<br />
Kriterien wur<strong>den</strong> bei diesem<br />
Werk voll erfüllt, was die hochrangig<br />
besetzte Jury, unter anderem<br />
mit Oskar Koller, vollends überzeugt<br />
hatte. Immerhin haben die<br />
besten Aquarellisten Deutschlands<br />
<strong>für</strong> diese Auszeichnung ihre Werke<br />
eingereicht, und ich habe <strong>den</strong> ersten<br />
Preis bekommen. <strong>Das</strong> hat mich<br />
schon sehr gefreut. Ein <strong>für</strong> mich<br />
ähnlich bedeutender Preis wurde<br />
hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> verliehen.<br />
Alle Maler der Region haben in<br />
diversen Schaufenstern über längeren<br />
Zeitraum ihre besten Bilder<br />
ausstellen dürfen. Über das<br />
schönste Bild entschie<strong>den</strong> hat hier<br />
keine Jury, sondern das Einkaufspublikum,<br />
weshalb <strong>für</strong> mich dieser<br />
Preis einen großen Wert hatte.<br />
Man könnte nach <strong>den</strong> ersten Gesprächsminuten<br />
meinen, dass Sie<br />
ihr ganzes Leben nur mit Kunst<br />
verbracht haben. Dabei waren Sie<br />
hauptberuflich 40 Jahre bei Hoerbiger.<br />
Meine Frau las eine Stellenanzeige,<br />
wonach Hoerbiger einen Grafiker<br />
am Standort Schongau suchte. Ich<br />
habe zu Beginn Messestände konzipiert,<br />
die bisschen anders ausgesehen<br />
hatten als bisher. <strong>Das</strong> schien<br />
der Konzernleitung gefallen zu haben.<br />
In manchen Jahren beschickten<br />
wir bis zu 50 Messen. Schließlich<br />
war ich verantwortlich <strong>für</strong> alle<br />
Printsorten und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Dann habe ich<br />
mich Schritt <strong>für</strong> Schritt nach oben<br />
gearbeitet, bis ich zum Schluss im<br />
Management des Gesamtkonzerns<br />
saß. Leider Gottes, muss ich sagen.<br />
Hier ging es nur noch um Zahlen,<br />
Zahlen, Zahlen, ums große Geld.<br />
Meine eigentlichen Fähigkeiten<br />
und Lei<strong>den</strong>schaften als Grafiker<br />
und Designer konnte ich da nicht<br />
mehr viel einbringen. Außer im<br />
Aufgabenbereich „Events aller<br />
Art“. Da gehörten auch Tagungen,<br />
Meetings und Großveranstaltungen<br />
dazu. Zum Beispiel bei unserem<br />
100-jährigen Firmenjubiläum. Da<br />
gab‘s in Schongau ein Fest <strong>für</strong> 2 500<br />
Mitarbeiter mit Familie und Gästen,<br />
einschließlich einem separaten<br />
Kinderzelt mit Programm. Alle<br />
drei Jahre organisierte ich auch ein<br />
dreitägiges Meeting in verschie<strong>den</strong>en<br />
Städten. Zu dem wur<strong>den</strong> die<br />
Geschäftsführer aller Länder mit<br />
ihren Damen gela<strong>den</strong>. Mehrmals in<br />
Wien, zuletzt 2008 in Budapest mit<br />
glamourösem Rahmenprogramm.<br />
Die meiste Zeit aber waren Sie<br />
Kommunikationsleiter des gesamten<br />
Hoerbiger-Konzerns.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 11
Wie sah Ihr Arbeitsalltag in dieser<br />
Funktion aus?<br />
Ich habe in Schongau ein großes<br />
Team gehabt, die damals noch<br />
hauseigene Druckerei in Wien<br />
sowie jeweils zwei Leute in Fort<br />
Lauderdale und Singapur. Ich war<br />
überwiegend hier in Schongau,<br />
regelmäßig in der Schweiz, ab und<br />
an in Wien und zwischendrin immer<br />
wieder auf beruflicher Weltreise.<br />
<strong>Das</strong> Schöne an meinem Job<br />
war die Zusammenarbeit mit jungen<br />
Leuten, ob in meinem Team,<br />
ob bei der Mitarbeiter-Schulung,<br />
ob bei Messen und später bei „Jugend<br />
forscht“.<br />
Wie viele Sprachen beherrschen<br />
Sie?<br />
Deutsch, Französisch, Englisch<br />
und ein wenig Russisch. Englisch<br />
war unumgänglich <strong>für</strong> meinen<br />
Beruf – und anfangs auch meine<br />
Achillesferse. Ich habe dann<br />
über Hoerbiger einen Crashkurs<br />
bekommen, um das Ganze zu intensivieren.<br />
Der fand in San Diego,<br />
USA, statt. Eine schöne Zeit.<br />
Ihr prägendster Moment aus Ihrer<br />
Zeit bei Hoerbiger mit Hauptsitz in<br />
Zug, aktuell drei Werken in Schongau,<br />
140 Werken in 50 Ländern<br />
weltweit, 7 300 Mitarbeitern und<br />
einem Jahresumsatz von mehr als<br />
einer Milliarde Euro?<br />
Definitiv meine Abschiedsfeier Auf<br />
der Gsteig, zu der alle Vorstände<br />
und Verwaltungsräte mit ihren<br />
Frauen, Bürgermeister der Gemein<strong>den</strong><br />
aus der Region sowie<br />
Landrat, Schulleiter und Geschäftsführer<br />
einiger Firmen gekommen<br />
sind. <strong>Das</strong> allerschönste an diesem<br />
Abend war die Rede von Herrn Dr.<br />
Komischke, dem aktuellen Präsi<strong>den</strong>ten<br />
des Verwaltungsrates des<br />
Hoerbiger Konzerns. Er hat derart<br />
wunderbare Worte gewählt, dass<br />
ich <strong>den</strong> Tränen nahe war. Und<br />
dann haben Kollegen auch noch<br />
einen alten Bauernschrank herein<br />
gerollt, vollgepackt mit Büchern.<br />
Ich dachte erst, was soll das <strong>den</strong>n?<br />
Bis ich erkannte, dass es nicht irgendwelche<br />
Bücher waren, sondern<br />
114 Kunstbücher aus aller<br />
Welt. Genau genommen aus fast<br />
allen Ländern, in <strong>den</strong>en Hoerbiger<br />
einen Standort hat.<br />
Eine rein regionale Geschichte ist<br />
„Jugend forscht“, dessen Regionalwettbewerb<br />
„Alpenvorland“ seit<br />
vielen Jahren von Hoerbiger veranstaltet<br />
wird. Erzählen Sie…<br />
Dr. Komischke hatte stets unglaublichen<br />
Weitblick und mich gefragt,<br />
ob der Firma „Jugend forscht“ gut<br />
zu Gesicht stehen würde. Ich sagte<br />
sofort: Besser geht’s nicht. Vor<br />
allem, weil es das hier in unserer<br />
Gegend weit und breit nicht gab,<br />
sondern nur in <strong>den</strong> großen Städten<br />
wie München, Augsburg oder<br />
Dingolfing. Als wir allerdings Interesse<br />
bekundet hatten bei <strong>den</strong><br />
Verantwortlichen, machten die<br />
großen Firmen wie BMW dicht.<br />
Es hieß: „Wir haben genug Firmen<br />
als Paten, was will <strong>den</strong>n der<br />
kleine Hoerbiger dort draußen in<br />
der Provinz von uns.“ <strong>Das</strong> hat mich<br />
dazu animiert, nach Hamburg zu<br />
Frau Dr. Uta Krautkrämer-Wagner,<br />
ehemalige Geschäftsführerin<br />
von „Jugend forscht“, zu fliegen.<br />
Der habe ich sprichwörtlich ein<br />
bisschen Honig um <strong>den</strong> Mund<br />
geschmiert, sie später auch nach<br />
München zum Essen eingela<strong>den</strong><br />
und im Rahmen guter Gespräche<br />
erreichen können, dass sie eine<br />
Sondersitzung mit allen Landesdelegierten<br />
des Bewerbs einberufen<br />
hatte. Dort wurde dann demokratisch<br />
abgestimmt: Für oder gegen<br />
Hoerbiger? Weil faktenmäßig<br />
überhaupt nichts gegen unser Engagement<br />
gesprochen hatte, wurde<br />
tatsächlich <strong>für</strong> uns gestimmt.<br />
Wir haben dann unter dem<br />
Eigennamen „Voralpenland“ –<br />
von Oberstdorf über Rosenheim<br />
bis nach Starnberg – dieses große<br />
Gebiet bekommen, das wir seit<br />
2005 bist heute erfolgreich mit<br />
unserem Regionalwettbewerb abdecken.<br />
Heißt: Ohne Sie gäbe es hier kein<br />
„Jugend forscht“?<br />
Ganz genau. Ich bin nach der Zusage<br />
der Delegierten überall in<br />
unserer Region hingefahren, um<br />
Teilnehmer zu gewinnen.<br />
Warum haben Sie sich damals so<br />
sehr ins Zeug gelegt <strong>für</strong> die „Erfinder<br />
von morgen“?<br />
Die jungen Menschen, die da dabei<br />
sind – gigantisch. Wie die an<br />
einer Sache Blut lecken und dann<br />
am Ball bleiben, sich bis zur Präsentation<br />
durchbeißen auf Biegen<br />
und Brechen. <strong>Das</strong> sind alles Macher,<br />
meist hochintelligent. Da<br />
sind immer wieder unvorstellbar<br />
geniale Erfindungen von zum Teil<br />
sogar extrem jungen Menschen<br />
dabei. <strong>Das</strong> hat mich von Beginn an<br />
fasziniert und mir sehr viele prägende<br />
Momente beschert. Unter<br />
anderem habe ich mal gemeinsam<br />
mit meiner Frau einen Schüler<br />
aus Polling zum Bundesfinale<br />
begleitet, wo – ganz nebenbei<br />
bemerkt – der damalige Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />
Horst Köhler eine ziemlich<br />
schlechte Rede gehalten hat.<br />
Je<strong>den</strong>falls waren das Erlebnisse,<br />
die ich nie vergessen werde.<br />
Sie mussten als 18-Jähriger verdammt<br />
viel wegstecken, haben Ihr<br />
ganzes Leben hart gearbeitet, gehen<br />
in wohlverdienten Ruhestand<br />
und bekommen nach nur 14 Tagen<br />
die Schockdiagnose „Gehirntumor“<br />
mitgeteilt. Wie haben Sie diese<br />
harte Nachricht aufgefasst?<br />
Ich habe mich gefragt: Was habe<br />
ich verbrochen? Ist das der Lohn<br />
<strong>für</strong> all die Jahre harter Arbeit? Ich<br />
habe wirklich viel gearbeitet. Acht,<br />
zehn, 14 Stun<strong>den</strong> am Tag. Und ich<br />
war immer gesund gewesen, habe<br />
meine Arbeit auch immer gerne<br />
gemacht. Es hat mir nichts ausgemacht.<br />
Nicht mal dann, als ich <strong>für</strong><br />
Hoerbiger 17 Städte in nur 15 Tagen<br />
mit elf Gepäckstücken bereist<br />
habe, um bei Firmen und Kun<strong>den</strong><br />
mit der großen Kamera zu drehen.<br />
München, Frankfurt, New York, Mt.<br />
Halten zusammen wie Pech und Schwefel: Charly Walter mit Ehefrau Barbara<br />
und einem edlen Tropfen Weißwein.<br />
Vernun, Fort Lauderdale, Robstown,<br />
Houston, Los Angelos, San<br />
Francisco, Hawaii, Tokio, Narita,<br />
Osaka, Nagoya, Singapur, Bangkok,<br />
Frankfurt, München. Mein<br />
Sohn war als „Gepäckträger“ und<br />
Kameraassistent dabei und hat wie<br />
ich überhaupt nichts gesehen von<br />
diesen prachtvollen Städten. Wir<br />
sind raus aus dem Flughafen, rein<br />
ins Taxi, zur Firma gefahren, ins<br />
Hotel, Tagebuch führen und Akkus<br />
la<strong>den</strong>, am Abend noch zum Kun<strong>den</strong>essen<br />
und dann nach ein paar<br />
Stun<strong>den</strong> Schlaf ging’s auch schon<br />
wieder zum Flughafen und auf zur<br />
nächsten Stadt. Von daher habe<br />
ich mit Beginn der Rente auch<br />
keinen großartigen Drang zum<br />
Verreisen verspürt. Aber: Ich hätte<br />
natürlich sehr gerne viel Sport<br />
gemacht. Golfen habe ich kurz vor<br />
der Gehirntumor-Diagnose angefangen.<br />
Beim Bund war ich Skilehrer<br />
gewesen. Da habe ich mir<br />
natürlich oft die Frage gestellt, als<br />
ich beim Fenster hinausgeschaut<br />
habe: Der fährt regelmäßig zum<br />
Skifahren, der zum Golfen, und<br />
mir ist es versagt. Warum ich? Warum,<br />
warum, warum? Natürlich<br />
darf ich mir diese Frage nicht stellen.<br />
Aber es gibt halt doch immer<br />
wieder Tage, an <strong>den</strong>en alles hochkommt<br />
– und meine Frau natürlich<br />
auch mitleidet, was mir schon<br />
sehr schwerfällt und auch wehtut.<br />
Der „Gehirntumor“ wurde erfolgreich<br />
operiert, doch die Liste anderer<br />
schwerer Krankheiten wurde<br />
seither immer länger, ist inzwischen<br />
seitenlang. Unter anderem lei<strong>den</strong><br />
Sie an MS und Parkinson und haben<br />
sich bei einem Sturz <strong>den</strong> Halswirbel<br />
gebrochen. Wie verändern diese<br />
ständigen Rückschläge einen so begabten,<br />
lebensfrohen und wissbegierigen<br />
Menschen wie Sie es sind?<br />
Kranke Leute, <strong>den</strong>en man es vielleicht<br />
nicht ansieht, wer<strong>den</strong> oft<br />
ungerecht und fordernd. Wenn ich<br />
was will, möchte ich es gleich. Da<br />
ist meine Frau manchmal einem<br />
ganz schönen Hagel ausgesetzt.<br />
Wir sind jetzt seit 53 Jahren verheiratet,<br />
haben also die Gol<strong>den</strong>e<br />
Hochzeit schon hinter uns. Und<br />
trotzdem brauche ich meine Frau<br />
von Tag zu Tag mehr als je zuvor.<br />
Socken anziehen, Unterhose anziehen.<br />
<strong>Das</strong> kann ich nur noch<br />
mit ihrer Hilfe. Ist das geschafft,<br />
ist meistens alles gut. Wir bekom-<br />
12 | altlandkreis
men Besuch oder raffen uns zu<br />
einem Café-Besuch auf. Die Leute<br />
sagen dann meistens: Charly, du<br />
schaugst aber guad aus.<br />
<strong>Das</strong> baut natürlich auf. Gibt es<br />
trotzdem Momente, in <strong>den</strong>en Sie<br />
sagen: Ich pack das nicht mehr?<br />
Meine Frau, 74, geht Gott sei Dank<br />
nach wie vor an vier Tagen die<br />
Woche ein paar Stun<strong>den</strong> arbeiten,<br />
ist also unter Leuten, was ihr sehr<br />
guttut. Und ich freue mich dann<br />
umso mehr, wenn sie mittags<br />
heimkommt und mir was vom Boneberger<br />
mitbringt. Kurzum: Diese<br />
schweren Krankheiten schweißen<br />
ungemein zusammen. Darüber hinaus<br />
geben mir mein Sohn, meine<br />
Schwiegertochter und meine zwei<br />
Enkelkinder sehr viel Kraft. Mein<br />
Sohn ist in der gleichen Branche<br />
tätig wie ich es war und stellt mir<br />
immer wieder fachliche Fragen.<br />
<strong>Das</strong> Gefühl, gebraucht zu wer<strong>den</strong>,<br />
hält meinen Geist frisch und gibt<br />
mir Kraft.<br />
Vermutlich gibt Ihnen auch die Malerei<br />
viel Kraft. 2014 hieß es: Die<br />
letzte Vernissage von Charly Walter.<br />
Kommen<strong>den</strong> <strong>September</strong>, vom<br />
21. bis 23., folgt im Schongauer<br />
Ballenhaus die insgesamt zwölfte.<br />
Wer<strong>den</strong> neue Bilder zu sehen sein?<br />
In diesem Falle sehr viele neue Acryl-Werke<br />
und weniger Aquarelle.<br />
Insgesamt wer<strong>den</strong> circa 100 Bilder<br />
ausgestellt. Unter anderem eine<br />
Serie „Schöne Städte Europas“.<br />
Beginnend mit Schongau. Dann<br />
München, Prag, Wien. Außerdem<br />
wird sehr viel Abstraktes zu sehen<br />
sein, wobei ich das so verstan<strong>den</strong><br />
haben möchte, dass ich auf die<br />
Themen zuarbeite. Diese Acryle<br />
haben also nichts mit „Farbpantscherei“<br />
zu tun.<br />
Wird es diesmal tatsächlich ihre<br />
letzte Ausstellung wer<strong>den</strong>?<br />
Ich sage lieber, dass es diesmal<br />
wirklich die letzte Ausstellung<br />
sein wird. Aber wenn mir es meine<br />
Gesundheit erlaubt, nochmals<br />
eine zu machen, schäme ich mich<br />
nicht, meine Meinung zu ändern.<br />
Was bedeutet Ihnen die Malerei<br />
heute?<br />
Heute ist sie ein sehr angenehmer<br />
Zeitvertreib, <strong>den</strong> ich sitzend und<br />
damit trotz meiner Krankheiten<br />
ausüben kann. Was mir noch unheimlich<br />
hilft, mich abzulenken,<br />
ist die Musik. Schlagzeugspielen<br />
geht natürlich nicht mehr. Aber<br />
das Singen.<br />
Es gibt einen YouTube-Clip von<br />
Ihnen, in dem Sie „Fly me to the<br />
moon“ von Bart Howard singen.<br />
Geniale Stimme!<br />
Danke. Musik war immer mein Leben.<br />
Als 15-Jähriger habe ich angefangen,<br />
auf der Bühne zu stehen<br />
als Schlagzeuger und Sänger. Und<br />
als Stu<strong>den</strong>t bereits eine Schallplatte<br />
mit drei Singles aufgenommen.<br />
Später haben wir sehr viel im Saal<br />
der Blauen Traube in Schongaus<br />
Altstadt gespielt. Ich sage nur: Die<br />
Nacht der tiefen Dekolletés. Mein<br />
Gott, da war vielleicht was los …<br />
Entschuldigen Sie: Nacht der was?<br />
Der tiefen Dekolletés. Davon gab<br />
es nicht nur dutzende Titelseiten<br />
in <strong>den</strong> Zeitungen. Ich habe anonyme<br />
Anrufe erhalten, über die<br />
mir 500 Mark angeboten wur<strong>den</strong>,<br />
damit ich es absage. Die Firma<br />
Bellinda hatte ihren Mitarbeitern<br />
sogar verboten, dort hinzugehen.<br />
Der Pfarrer hat gepredigt, dass<br />
die „Schäfchen“ dort nicht hingehen<br />
sollen. Und die Damen haben<br />
bei der Schneiderei Stolz heimlich<br />
Kleider nähen lassen, <strong>den</strong>n die<br />
Frau mit dem tiefsten Dekolleté<br />
hat als ersten Preis einen Brillantring<br />
bekommen.<br />
Ein probates Lockmittel <strong>für</strong> eine anzügliche<br />
Party …<br />
Um neun, halb zehn, waren wir<br />
mit unserer Band noch dringesessen<br />
im leeren Saal. Um zehn<br />
war es brechend voll. Da haben<br />
wohl alle gedacht – um diese Zeit<br />
würde man sie nicht mehr sehen<br />
auf dem Weg zum Ball. <strong>Das</strong> war<br />
wirklich der Hammer. Faschingswagen<br />
wur<strong>den</strong> über diese Nacht<br />
gestaltet. Und ich hatte Probleme<br />
mit dem Ordnungsamt, musste<br />
auf dem Plakat statt der „tiefen“<br />
die „schönsten“ Dekolletés<br />
überkleben. Kurzum: <strong>Das</strong> war die<br />
Zeit um 1966, die Zeit der Aufklärungsfilme.<br />
Da gab’s noch keine<br />
Zeitschriften wie später die Bravo.<br />
Deshalb haben wir unsere eigenen<br />
Veranstaltungen organisiert.<br />
Wo haben Sie mit Ihren Bands –<br />
Red Jackets, Lovers, Bavarian Jazz<br />
Friends – noch gespielt?<br />
Häufig im Bayerischen Hof in München,<br />
dessen Besitzer damals auch<br />
die Tenne in Kitzbühel gekauft hatte.<br />
Er war großer Fan von uns und<br />
sagte: Ihr müsst’s unbedingt in der<br />
Tenne spielen, Sommer wie Winter,<br />
vor allem an Silvester. Er meinte,<br />
dass er Stars wie Max Greger<br />
oder Jochen Brauer auch nehmen<br />
könnte. Die seien berühmt und<br />
wür<strong>den</strong> super Songs spielen. Aber<br />
richtig voll sei die Bude nur bei<br />
uns. Und es war tatsächlich immer<br />
brechend voll, obwohl wir nur Coversongs<br />
gespielt haben.<br />
<strong>Das</strong> klingt nach einer wil<strong>den</strong> Zeit.<br />
War es. Wobei wir das immer wieder<br />
auch <strong>für</strong> wohltätige Zwecke<br />
gemacht haben. Für die Aktion<br />
Sorgenkind haben wir beispielsweise<br />
am Schongauer Lido unten<br />
mit unserer Band „Die Lovers“ zu<br />
„Die Lovers bitten zum Strand“ eingela<strong>den</strong>.<br />
Aber klar: In dieser Zeit<br />
des „Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll“<br />
ging’s ganz schön zu, was <strong>für</strong> mich<br />
neben der Malerei so etwas wie<br />
der perfekte Ausgleich zum intensiven<br />
Berufsleben war.<br />
js<br />
WZ_18/04-018<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
In der Klinik Oberammergau helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu<br />
mobilisieren, wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven zu sehen –<br />
ambulant und stationär:<br />
Abteilung <strong>für</strong> Internistische Rheumatologie<br />
Abteilung <strong>für</strong> Rheumaorthopädie und Handchirurgie<br />
Abteilung <strong>für</strong> Anästhesie und interventionelle Schmerztherapie<br />
Rehabilitation – Orthopädie und Rheumatologie<br />
Geriatrische Rehabilitation<br />
Und wir wollen mehr sein als Ihr Gesundheitspartner.<br />
Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohlfühlen.<br />
Fast wie zu Hause.<br />
Sicherheit geben.<br />
Den Menschen im Blick.<br />
Klinik Oberammergau<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie<br />
D-82487 Oberammergau | Telefon: +49 (0) 8822 914-0<br />
www.klinik-oberammergau.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ein Stück Leben.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 13
Auszeichnung <strong>für</strong> ept und Eirenschmalz<br />
Bayerische Topunternehmen<br />
aus Peiting und Schwabsoien<br />
Peiting / Schwabsoien | Die mittelständischen<br />
Industriebetriebe<br />
Eirenschmalz in Schwabsoien und<br />
ept in Peiting wur<strong>den</strong> nach 2015 bereits<br />
zum zweiten Mal mit dem renommierten<br />
Staatspreis „Bayerns<br />
Best 50“ ausgezeichnet. Damit gehören<br />
beide Unternehmen zu <strong>den</strong><br />
stärksten im kompletten Freistaat.<br />
„Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung,<br />
die das Erfolgsprodukt<br />
unserer täglichen Arbeit und allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
zu verdanken ist“, sagt Anton Eirenschmalz,<br />
Geschäftsführer der<br />
Eirenschmalz Unternehmensgruppe.<br />
Hauptkriterium <strong>für</strong> die Auszeichnung<br />
durch <strong>den</strong> Bayerischen<br />
Wirtschaftsminister Franz Josef<br />
Pschierer waren Wachstum von<br />
Umsatz und Mitarbeiterzahlen im<br />
Zeitraum von 2013 bis 2017. Die Unternehmensgruppe<br />
Eirenschmalz<br />
mit aktuell knapp 400 Mitarbeitern<br />
steigerte in diesen fünf Jahren <strong>den</strong><br />
Umsatz auf 50 Millionen Euro, ept<br />
mit weltweit 1170 Mitarbeitern sogar<br />
um 135 Prozent auf 133 Millionen<br />
Euro. Weitere Kriterien <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Gewinn des Best-50-Preises waren<br />
„nachhaltige Ertragslage“ und<br />
„wirtschaftliche Stabilität“. Eine<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
führte <strong>für</strong><br />
die Ermittlung der erfolgreichsten<br />
bayerischen Mittelstands-Unternehmen<br />
eine neutrale und unabhängige<br />
Bewertung durch.<br />
Elektronische<br />
Steckverbinder <strong>für</strong> Airbags<br />
Gegründet wurde ept mit <strong>den</strong><br />
bayerischen Standorten in Peiting,<br />
Buching und Augsburg sowie internationalen<br />
Niederlassungen<br />
in Tschechien, USA und China im<br />
Jahre 1973 von Bernhard Guglhör.<br />
Heute führen das Unternehmen<br />
seine Söhne Thomas Guglhör<br />
(Geschäftsführer) und Claus Guglhör<br />
(Vertriebsleiter). Damals wie<br />
heute ist der Betrieb spezialisiert<br />
auf Entwicklung, Produktion und<br />
Vertrieb elektronischer Steckverbinder,<br />
die überwiegend in der<br />
Automobilindustrie, aber auch<br />
in der Telekommunikation sowie<br />
Industrieelektronik stark gefragt<br />
sind. Konkret verbaut sind diese<br />
Steckverbinder unter anderem in<br />
Airbag-Systemen von Autos, Mobilfunkmasten<br />
<strong>für</strong> flächendeckendes<br />
Handynetz oder in leistungsstarken<br />
PCs. Im Gründungswerk<br />
Buching arbeiten erfahrene Werkzeugmechaniker<br />
und Ingenieure<br />
überwiegend an der Entwicklung<br />
und dem Bau hauseigener Verarbeitungsmaschinen<br />
und Werkzeuge.<br />
Im Hauptsitz in Peiting sowie<br />
im Standort Augsburg befindet<br />
sich der Großteil der Serienproduktion<br />
<strong>für</strong> Steckverbinder und<br />
elektronische Kontaktelemente,<br />
die durch die Fertigungsverfahren<br />
„Stanzen“, „Spritzgießen“<br />
und „Galvanisieren“ hergestellt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Sonderpreis <strong>für</strong><br />
Ausbildungs-Engagement<br />
Die im Jahre 1990 gegründete<br />
Firma Eirenschmalz steht <strong>für</strong> ein<br />
starkes, familiäres Betriebsklima<br />
und zählt mit <strong>den</strong> Standorten in<br />
Schwabsoien und Augsburg zu<br />
ept GmbH<br />
Bergwerkstraße 50<br />
86971 Peiting<br />
Telefon 08861 – 25 010<br />
www.ept.de<br />
Gründung: 1973 • Mitarbeiter: ca. 1 170<br />
Standorte: Peiting (Zentrale), Buching, Augsburg, Svatava (CZ),<br />
Chester (USA), Shanghai (China)<br />
MANN-<br />
SCHAFTS-<br />
GEIST<br />
KOMM IN<br />
UNSER TEAM<br />
Infos unter eirenschmalz.de<br />
Eirenschmalz Maschinenbaumechanik<br />
und Metallbau GmbH<br />
Altenstadter Straße 4<br />
86987 Schwabsoien<br />
Telefon: 08868 – 18 000<br />
www.eirenschmalz.de<br />
Gründung: 1990<br />
Mitarbeiter: ca. 400<br />
Schwabsoien, Augsburg<br />
14 | altlandkreis
<strong>den</strong> führen<strong>den</strong> Anbietern in der<br />
modernen Blech- und Rohrbearbeitung.<br />
Laserschnei<strong>den</strong> in 2D<br />
und 3D, Laserschweißen, Rohrlasern,<br />
Roboterschweißen, Pulverbeschichten,<br />
Abkanten und<br />
Baugruppenmontage sind die<br />
Fertigungsverfahren des Betriebes,<br />
die von kompetenten, überwiegend<br />
selbstausgebildeten<br />
Mitarbeitern schnell, präzise und<br />
qualitativ hochwertig beherrscht<br />
wer<strong>den</strong>. Apropos Ausbildung:<br />
Auch dieses Kriterium war dem<br />
Freistaat sehr wichtig <strong>für</strong> die Top-<br />
50-Auszeichnung – und auch das<br />
erfüllten beide Betriebe in hohem<br />
Maße. Die Unernehmensgruppe<br />
Eirenschmalz lehrt unter anderem<br />
<strong>den</strong> Beruf des Industriemechanikers.<br />
Werkzeugmechaniker,<br />
Mechatroniker, Technischer Produktdesigner,<br />
Industriekaufleute,<br />
Verfahrensmechaniker, Fachinformatiker,<br />
Oberflächenbeschichter<br />
sowie Fachkräfte <strong>für</strong> Lagerlogistik<br />
sind die Ausbildungsberufe<br />
bei ept. Aufgrund dieser breiten<br />
Ausbildungsmöglichkeiten, einer<br />
hauseigenen Lehrwerkstätte und<br />
eigenem Ausbildungsteam sowie<br />
jährlich immer mehr wer<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Azubis – aktuell sind es 125 –<br />
wurde ept zusätzlich mit einem<br />
Claus und Thomas Guglhör (v.l.) bekamen von Wirtschaftsminister Franz<br />
Josef Pschierer und Wirtschaftsprüfer Dr. Christian Eschner <strong>den</strong> „Bayerischen<br />
Löwen“ überreicht. Rechts zu sehen: Der ept-Hauptsitz in Peiting.<br />
Sonderpreis <strong>für</strong> überdurchschnittliches<br />
Ausbildungsengagement<br />
ausgezeichnet.<br />
Großbauprojekte und<br />
Mitarbeiter-Suche<br />
Auf diesen bisherigen Erfolgen<br />
ausruhen wollen und wer<strong>den</strong> sich<br />
sowohl die Unternehmensgruppe<br />
Eirenschmalz als auch die ept<br />
GmbH nicht. Die Umsatzzahlen<br />
beider Unternehmen steigen auch<br />
im Jahr <strong>2018</strong> weiter an. Darüber<br />
hinaus wird in bei<strong>den</strong> Betrieben<br />
weiterhin fleißig ausgebildet,<br />
kontinuierlich nach neuen Mitarbeitern<br />
gesucht (Stellenangebote<br />
sind auf <strong>den</strong> Internetseiten www.<br />
ept.de und www.eirenschmalz.de<br />
beschrieben) und gebaut. Bereits<br />
2013 verdoppelte ept die Werk- und<br />
Produktionsstätte in Buching um<br />
das Doppelte. Auch in Augsburg,<br />
im tschechischen Habartov sowie<br />
im US-amerikanischen South<br />
Chesterfield wurde die vergangenen<br />
Jahre in großem Stile an- und<br />
neugebaut. Insgesamt steigerte<br />
ept seit 2012 die Produktionsflächen<br />
weltweit um 70 Prozent, die<br />
Büroflächen um 40 Prozent. Doch<br />
nicht genug: Seit Anfang Juli bis<br />
voraussichtlich <strong>September</strong> 2019<br />
wird nun auch das Hauptwerk in<br />
der Peitinger Marktgemeinde <strong>für</strong><br />
Stanzerei, Lager, Lehrwerkstätte,<br />
Kantine sowie Büro- und Besprechungsräume<br />
um mehr als 3 000<br />
Quadratmeter erweitert. Noch wesentlich<br />
größer ist das derzeitige<br />
Bauprojekt der Unternehmensgruppe<br />
Eirenschmalz am Hauptsitz<br />
in Schwabsoien. Dort wer<strong>den</strong> Produktions-<br />
und Logistikflächen mit<br />
einer neuen 90 auf 90 Meter großen<br />
Halle inklusive Tiefgarage <strong>für</strong><br />
Mitarbeiter-Parkplätze um mehr<br />
als das Doppelte (!) vergrößert —<br />
es handelt sich um das größte<br />
Bauprojekt in der Geschichte des<br />
Schwabsoier Unternehmens. js<br />
Haben allen Grund zur Freude: Anton und Alexandra Eirenschmalz (li.) bei der Überreichung des „Bayerischen<br />
Löwen“ im Schloss Schleißheim. Oben ist das Hauptwerk der Unternehmensgruppe in Schwabsoien zu sehen.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 15
Life Kinetik – Gehirntraining mit Bewegung<br />
„Am Anfang hat<br />
jeder Probleme“<br />
Schongau | Man nimmt je einen<br />
Ball in je eine Hand, wirft diese<br />
gleichzeitig in die Luft und fängt<br />
sie schließlich wieder auf. Eine<br />
Übung, die nach einigen Versuchen<br />
so gut wie jeder auf die<br />
Reihe bekommt. Schwieriger wird<br />
es dann mit dem zweiten Schritt:<br />
Nachdem die Bälle gerade nach<br />
oben geworfen wur<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong><br />
die Hände überkreuzt und die Bälle<br />
mit der jeweils anderen Hand<br />
gefangen. Anschließend wirft man<br />
die Bälle mit überkreuzten Hän<strong>den</strong><br />
nach oben und bringt seine<br />
Arme wieder in Ausgangsposition,<br />
um die Bälle erneut aufzufangen.<br />
Klingt kompliziert? Ist es auch.<br />
So beschreiben die Bälle anfangs<br />
zumeist statt einer gera<strong>den</strong> Flugbahn<br />
eher jene einer Parabel. Hat<br />
sich nach einigen Versuchen – bei<br />
<strong>den</strong> ersten sieht übrigens wirklich<br />
keiner richtig professionell aus –<br />
der Erfolg eingestellt, wird die<br />
Übung erschwert. Dann kommt<br />
16 | altlandkreis<br />
neben dem bereits koordinativ<br />
anspruchsvollen Wurf-Fang-Spiel<br />
eine Bewegung mit <strong>den</strong> Beinen<br />
hinzu. Vom Überkreuzen der Füße<br />
während des Abwerfens über eine<br />
bestimmte Schrittfolge kann diese<br />
durchaus variieren. Genau diese<br />
Einsteiger-Übung „Parallelball“<br />
beschreibt das Trainingsprinzip<br />
von Life Kinetik ganz gut. „Man<br />
kann Life Kinetik kurz als Gehirntraining<br />
mit Bewegung beschreiben“,<br />
sagt David Schmoldt, einer<br />
der wenigen im <strong>Altlandkreis</strong>, der<br />
sich lizensierter Life-Kinetik-Trainer<br />
nennen darf. Der 36-Jährige,<br />
in der Region, vielen als erfolgreicher<br />
Handball-Spieler und<br />
-Trainer bekannt, erklärt, dass<br />
der Botenstoff Dopamin, das umgangssprachliche<br />
Glückshormon,<br />
eine große Rolle spielt. „Dopamin<br />
ist unter anderem <strong>für</strong>s Lernen und<br />
die Motivation verantwortlich. Je<br />
mehr Spaß es macht, desto mehr<br />
gelingt, desto mehr lernt man.“<br />
Auf die-<br />
ser Grundlage<br />
baut das<br />
Life-Kinetik-Training inet<br />
ik-T<br />
-Tra<br />
inin<br />
ing auf.<br />
Funktioniert<br />
eine<br />
Übung zwei- bis<br />
viermal<br />
hintereinander ohne größere Probleme,<br />
wird sie sofort erschwert,<br />
um einen neuen Reiz zu setzen.<br />
Unterstützung <strong>für</strong><br />
alltägliche Situationen<br />
Es sind alltäglich Situationen, die<br />
jeder kennt: Man trifft auf der Straße<br />
eine Person, die man kennt,<br />
aber deren Namen partout nicht<br />
einfallen will. Oder man geht in<br />
<strong>den</strong> Keller und unten angekommen<br />
weiß man nicht mehr, was<br />
man eigentlich wollte. Ganz zu<br />
schweigen vom Merken diverser<br />
Geburtstage oder gar Telefonnummern.<br />
Genau dabei kann Life Kinetik<br />
hilfreich sein. Jeder Mensch<br />
nutzt seine rund 100 Milliar<strong>den</strong><br />
Gehirnzellen, die er seit Geburt<br />
hat, anders, schöpft dieses riesige<br />
vorhan<strong>den</strong>e Potential aber mit<br />
nur zehn Prozent nicht mal annähernd<br />
aus. Mit Life Kinetik wer<strong>den</strong><br />
entsprechende Synapsen so angesprochen,<br />
damit neue Verbindungen<br />
generiert wer<strong>den</strong>, um so<br />
die Leistungsfähigkeit des Gehirns<br />
zu steigern. Obwohl Life-Kinetik-<br />
Erfinder und Diplom-Sportlehrer<br />
Horst Lutz die Methode einst <strong>für</strong><br />
Sportler kreiert hatte, ist sie keineswegs<br />
ausschließlich <strong>für</strong> Spitzenathleten<br />
gedacht. Ganz im<br />
„Es macht jedem brutal Spaß“,<br />
verspricht David Schmoldt (re.).
Gegenteil:<br />
eil:<br />
Generell ist Life Kinetik <strong>für</strong> alle geeignet,<br />
Übungen wer<strong>den</strong> einfach<br />
auf die motorischen Fähigkeiten<br />
der Teilnehmer runter gebrochen,<br />
so dass vom Kind bis zum Senior<br />
ein jeder profitieren kann.<br />
Welchen Effekt hat das Training<br />
tatsächlich? „Unter anderem<br />
bessere Wahrnehmung, Fehlerreduzierung,<br />
Verbesserung der<br />
Aufmerksamkeit, eine höhere<br />
Handlungsschnelligkeit und erhöhte<br />
Stressresistenz“, verspricht<br />
David Schmoldt. Kurzum: „Nach<br />
einigen Wochen ist man viel konzentrierter.“<br />
Studien wie etwa von<br />
der Universität in Köln oder dem<br />
Central Institute of Mental Health<br />
in Mannhaben haben die Wirkungsweise<br />
von Life Kinetik bereits<br />
nachgewiesen.<br />
Konkret kann das Training in so<br />
gut wie allen Lebenslagen helfen.<br />
In der Schule, in der Arbeit,<br />
insbesondere in jenen Bereichen,<br />
in <strong>den</strong>en die Reizüberflutung zugenommen<br />
hat. Darüber hinaus<br />
kann Life Kinetik einen Teil zur Prävention<br />
in Sachen Demenz leisten,<br />
auch wenn es sicherlich nicht als<br />
alleiniges Allheilmittel verstan<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> darf. „Je fitter das Gehirn,<br />
desto besser wird es genutzt – bis<br />
ins hohe Alter“, versichert David<br />
Schmoldt. Und da<strong>für</strong> reicht eine<br />
Stunde pro Woche <strong>für</strong> ein effektives<br />
Training aus, viel mehr sollte<br />
es gar nicht sein. Die Einheiten<br />
können sowohl am Stück absol-<br />
viert, als auch auf täglich einige<br />
Minuten aufgeteilt wer<strong>den</strong>, was es<br />
besonders<br />
<strong>für</strong> Unternehmen inter-<br />
essant macht, in <strong>den</strong> Arbeitsalltag<br />
zu integrieren – <strong>für</strong> leistungsfähigere<br />
Mitarbeiter. „Die Kunst besteht<br />
in<br />
der Regelmäßigkeit“, so<br />
Schmoldt.<br />
Kurse und<br />
Erlebnispräsentation<br />
Er selbst ist zum Thema gekom-<br />
men,<br />
weil er als Handball-Trainer<br />
neue<br />
Impulse setzen wollte, hatte<br />
dementsprechend bereits einzelne<br />
Aspekte e ins Mannschaftstraining<br />
integriert. Die positiven Auswirkungen<br />
spiegelten auch die Ergebnisse<br />
wider, weshalb er die Ausbildung<br />
zum Life-Kinetik-Trainer voll<br />
motiviert in Angriff nahm. Mittlerweile<br />
bietet David Schmoldt seine<br />
Kurse zumeist im sechs-Wochen-<br />
Rhythmus an. „Ideal wären zwölf<br />
Wochen, aber man hat gesehen,<br />
dass sich viele nicht so lange bin<strong>den</strong><br />
wollen.“ Deshalb hat er die<br />
jeweils sechswöchigen Zyklen in<br />
einen Starter- und einen Folgekurs<br />
aufgeteilt. Nach <strong>den</strong> Sommerferien<br />
starten zwei Erwachsenen- und<br />
ein spezieller Kinderkurs, da hier<br />
ebenso die Nachfrage stieg. Wer<br />
sich zunächst unverbindlich über<br />
das Thema informieren möchte,<br />
dem sei eine kostenfreie Erlebnispräsentation<br />
ans Herz gelegt,<br />
die David Schmoldt regelmäßig<br />
anbietet. Die nächste ist am Donnerstag,<br />
25. <strong>Oktober</strong>, ab 19.15 Uhr<br />
im Bauforum Oberland. Sämtliche<br />
Termine, Anmeldeformulare und<br />
auch die Möglichkeiten <strong>für</strong> Sportvereine<br />
sowie Firmen hält seine<br />
Internetseite bereit (www.schmoldt-lifekinetik.de).<br />
„Es macht wirklich<br />
jedem brutal Spaß“, verspricht<br />
David Schmoldt, vor allem wenn<br />
sich rasch die ersten Lernerfolge<br />
einstellen. Egal welches Alter, egal<br />
welcher Fitnesszustand, schließlich<br />
„hat am Anfang ohnehin jeder<br />
Probleme“.<br />
tis<br />
Schenk’s her<br />
oder gönn’s<br />
dir selber!<br />
Hoheneggstraße 31, 86978 Hohenfurch, Telefon: 0 88 61–259 69 96<br />
Geöffnet: Mi–Fr: 9–12 und 14–18 Uhr, Sa: 9.30–12.30 Uhr<br />
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(staatl. anerkannt)<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 17
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Körper braucht Wasser wie Luft zum Atmen<br />
Trinkt, auch ohne<br />
Durstgefühl!<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Alte Menschen trinken<br />
viel zu häufig viel zu wenig.<br />
Einerseits, weil mit zunehmendem<br />
Alter das Durstgefühl nachlässt,<br />
sozusagen die Lust auf Saft und<br />
Wasser ausbleibt. Andererseits<br />
aufgrund diverser anderer, altersbedingter<br />
Beeinträchtigungen:<br />
Zum Beispiel Inkontinenz, bei der<br />
Betroffene sehr häufig bewusst<br />
weniger trinken, um nicht noch<br />
öfter auf Toilette rennen zu müssen.<br />
Aber auch aufgrund motorischer<br />
Störungen, mit <strong>den</strong>en sich<br />
die Trinkflasche nicht mehr öffnen,<br />
das Glas Leitungswasser nicht<br />
mehr festhalten lässt. Oder<br />
weil sich das soziale Umfeld<br />
verändert, Gewohnheiten<br />
wie gemeinsames Essen<br />
und Trinken morgens,<br />
mittags und abends<br />
nicht mehr auf der Tagesordnung<br />
stehen. Die Folgen von zu wenig<br />
Flüssigkeitsaufnahme: Stürze,<br />
Thrombosen, Embolien, Sprachstörungen,<br />
verlangsamtes Denken<br />
bis hin zu Verwirrtheit. „Die Arbeit<br />
der Niere wird bei zu wenig Flüssigkeitsaufnahme<br />
extrem beeinflusst<br />
– es kommt zum Rückhalt<br />
von Substanzen, die normalerweise<br />
mit Urin wieder ausgeschie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>, stattdessen aber zu einer<br />
Art Vergiftung des Körpers führen,<br />
wodurch eben zahlreiche<br />
Beeinträchtigungen ausgelöst<br />
wer<strong>den</strong> können“,<br />
sagt Martin Kayser,<br />
Allgemeinmediziner aus<br />
Schongau. Im schlimmsten<br />
Falle führe das „zu wenig<br />
Trinken“ sogar zum Tod – allen<br />
voran bei Hitzewellen, die<br />
im Hochsommer<br />
auch regelmäßig<br />
<strong>den</strong> Schongauer<br />
<strong>Altlandkreis</strong><br />
schwitzen lassen.<br />
„Weil durch die<br />
Wärme und somit<br />
höhere Körpertemperatur<br />
mehr<br />
Flüssigkeit über<br />
die Haut verdunstet<br />
und die Wärme zu<br />
einer Versackung<br />
des Blutes in <strong>den</strong><br />
Beinen führt. Dadurch<br />
wer<strong>den</strong> Gehirn<br />
und andere<br />
Organe nicht mehr<br />
richtig durchblutet,<br />
was letztlich zum<br />
Tod durch zum Beispiel<br />
Herzstillstand oder Schlaganfall<br />
führen kann.“<br />
Mindestens<br />
1,5 Liter am Tag?<br />
<strong>Das</strong>s der Mensch Wasser wie die<br />
Luft zum Atmen braucht, ist seit<br />
jeher unbestritten. Aber warum<br />
eigentlich? „Weil es <strong>für</strong> ganz viele<br />
wichtige physiologische Vorgänge<br />
im Körper wichtig ist“, sagt Martin<br />
Kayser. Transport von Atemgasen<br />
im Blut, Ausscheidung in der Niere<br />
oder Regulierung der Körpertemperatur<br />
sind nur drei essentielle<br />
Beispiele. Noch deutlicher unterstreicht<br />
die Wasser-Wichtigkeit im<br />
Körper folgende Tatsache: Rund<br />
zwei Drittel des menschlichen<br />
Körpers bestehen aus Wasser, das<br />
im Grunde <strong>für</strong> nahezu alle auf<br />
Zellebene stattfin<strong>den</strong><strong>den</strong> Prozesse<br />
gebraucht wird. Heißt im Umkehrschluss:<br />
Selbst ein kerngesunder,<br />
sich im besten Alter befindlicher<br />
Mensch würde nach nur drei bis<br />
fünf Tagen ohne Trinken sterben<br />
durch Verdursten. Allerdings signalisieren<br />
Geist und Körper jungen<br />
Menschen rechtzeitig, dass sie am<br />
Tag mindestens die empfohlenen<br />
1,5 Liter zu sich nehmen. „Wobei<br />
die Aussage, wie viel ein Mensch,<br />
ob jung oder alt, generell trinken<br />
sollte, sehr schwierig zu treffen<br />
ist“, sagt Martin Kayser. Sportler<br />
oder Bauarbeiter brauchen durch<br />
ständiges Schwitzen logischerweise<br />
wesentlich mehr Flüssigkeitszufuhr<br />
als zum Beispiel eine acht<br />
Stun<strong>den</strong> lang sitzende Bürokraft.<br />
Ein Triathlet benötigt sogar acht bis<br />
18 | altlandkreis
Ein Glas Wasser <strong>für</strong> die Dame: Angehörige und Pflegekräfte sollten stets<br />
darauf achten, dass pflegebedürftige Menschen ausreichend trinken.<br />
zehn Liter am Wettkampftag. „Als<br />
Faustregel <strong>für</strong> einen normalen,<br />
gesun<strong>den</strong> Menschen gilt jedoch,<br />
dass er nicht mehr als fünf Liter<br />
pro Tag trinken sollte.“ Der wohl<br />
beste Indikator <strong>für</strong> einen gesun<strong>den</strong><br />
Flüssigkeitshaushalt ist letztlich<br />
die Farbe des Urins, die jeder<br />
selbst regulieren kann. Hellgelber<br />
Urin steht <strong>für</strong> einen ausgeglichenen<br />
Flüssigkeitshaushalt. Je gelber<br />
und bräunlicher der Urin ist,<br />
desto mehr sollte man trinken –<br />
und zwar möglichst gesund.<br />
Glas Wasser<br />
zu jeder Mahlzeit<br />
Alkohol in größeren Mengen ist<br />
alles andere als gesund. Beispiel<br />
Bier: „Nach einer gewissen Menge<br />
verspüren die meisten einen verstärkten<br />
Harndrang, der wiederum<br />
zu einer verstärkten Ausscheidung<br />
von sehr vielen Elektrolyten und<br />
damit letztlich zur Austrocknung<br />
des Körpers führt“, sagt Martin<br />
Kayser. Auch pure Säfte sowie stark<br />
gesüßte Getränke wie Eistee, Spezi<br />
Zum gemütlichen Kartenspiel<br />
am Nachmittag sollte immer ein<br />
volles Glas Wasser parat stehen.<br />
oder Fanta erzeugen diesen Effekt.<br />
Auf der Getränke-Empfehlungsliste<br />
dagegen ganz oben stehend: Wasser.<br />
„Egal ob aus der Leitung oder<br />
Mineralbrunnenflasche, egal ob<br />
mit oder ohne Kohlensäure, egal<br />
ob als Saftschorle, Tee oder Kaffee.“<br />
Auch das Vermischen von<br />
Wasser mit Minze, Erdbeeren oder<br />
anderen frischen Früchten sorgt<br />
<strong>für</strong> leckeren Geschmack – der bei<br />
fehlendem Durstgefühl gar nicht<br />
erst zur Geltung kommt? Damit<br />
alte Menschen trotzdem ausreichend<br />
Flüssigkeit zu sich nehmen,<br />
empfiehlt Martin Kayser Trinkrituale.<br />
„Also feste Gewohnheiten<br />
wie ein bis zwei Gläser Wasser zu<br />
jeder Mahlzeit, ein Glas nach dem<br />
Frühstück, das übrigens <strong>für</strong> die<br />
Verdauung sehr förderlich ist, ein<br />
Glas während dem Fernsehschauen.“<br />
Es gibt dutzende Möglichkeiten,<br />
ein Glas voll Mineralwasser<br />
in <strong>den</strong> Tagesplan mit einzubauen.<br />
„In Summe kommt man dann locker<br />
über einen Liter.“ Hilfreich sei<br />
auch das Platzieren großer Wasserflaschen<br />
oder Karaffen an einem<br />
Tisch, an dem sich Opa oder<br />
Oma sehr häufig aufhalten. Darüber<br />
hinaus gibt es Dutzend weitere<br />
Möglichkeiten, sich ans Trinken<br />
zu erinnern: Wecker, Signal einer<br />
Handy-App oder an der Wand klebende<br />
bunte Zettel mit Bildern und<br />
Aufschriften. „Hilfreich finde ich<br />
auch, wenn das Auge mittrinkt“,<br />
sagt Martin Kayser. Ein Plätzchen<br />
oder Stück Schokolade zum Kaffee<br />
aus einer Tasse mit Enkelkinder-<br />
Bildern drauf? „<strong>Das</strong> macht definitiv<br />
mehr Lust und Laune zum Trinken.“<br />
Und verhindert speziell an <strong>den</strong> heißesten<br />
Sommertagen im Jahr, dass<br />
altersgeschwächte Menschen an<br />
Schwindel lei<strong>den</strong>, umkippen oder<br />
im allerschlimmsten Falle sogar<br />
sterben.<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 19
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Bunte Bilder, Wein und Musik<br />
Erste Schongauer Wein-Nacht<br />
Schongau | Zwei verschie<strong>den</strong>e Sorten Rotwein, einen Rosé und zwei verschie<strong>den</strong>e<br />
Weißweinsorten – so die Auswahl bei der ersten Schongauer<br />
Wein-Nacht, veranstaltet vom SPD-Ortsverein am Dienstag, 2. <strong>Oktober</strong>, ab<br />
19 Uhr im Jakob-Pfeiffer-Haus. Trotz des Namens wird sich der Abend nicht<br />
ausschließlich um <strong>den</strong> Rebensaft drehen, wie die bei<strong>den</strong> Hauptorganisatoren<br />
Daniel Blum, SPD-Ortsvorsitzender, und Vorstandsbeisitzerin Regina Haugg<br />
versprechen. Ein abgestimmtes kulinarisches Angebot wird serviert und auch<br />
Musik und Show stehen im Vordergrund. Die Partyband „Tohuwabohu“ wird<br />
sowohl Rock 'n' Roll-Beats als auch Walzer, Schunkelmusik sowie Partyschlager<br />
dabei haben und <strong>für</strong> Stimmung bei Alt und Jung sorgen. Die Company<br />
der Ballettschule Schongau wird ebenso zu Gast sein wie Conny Färe und<br />
Emma Ginär, laut Organisatoren die Schongauer Antwort auf die bei<strong>den</strong> fränkischen<br />
Damen „Waltraud und Mariechen“. Blum übernimmt die Moderation<br />
des Abends, kennt allerdings selbst nicht alle Details zum Ablauf. Unter anderem<br />
wird es eine Art Challenge geben, bei der er verschie<strong>den</strong>ste Aufgaben<br />
erfüllen muss, welche er erst direkt in der Show mitgeteilt bekommt. Wer<br />
selbst Teil des Abends wer<strong>den</strong> möchte und passenderweise noch eine Überraschung<br />
<strong>für</strong> seine Liebsten plant, kann sich mit seiner Idee bei <strong>den</strong> Organisatoren<br />
bis Mitte <strong>September</strong> bewerben. Karten<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> kurzweiligen Abend können unter<br />
08861 / 9336028 oder daniel.blum@spdschongau.de<br />
reserviert wer<strong>den</strong> – Überraschungsideen<br />
gehen an selbige Kontaktdaten.<br />
Der nächste offene Kartenvorverkauf ist<br />
am 15. <strong>September</strong> ab 14 Uhr in der Blauen<br />
Traube, hier können zudem die<br />
reservierten Karten abgeholt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
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Acryl und Aquarell von Charly Walter<br />
Schongau | Charly Walter, der in dieser<br />
„altlandkreis“-<strong>Ausgabe</strong> als „Künstler, Kämpfer und<br />
Revoluzzer“ auf der Roten Couch sitzt, lädt vom<br />
21. bis 23. <strong>September</strong> alle Freunde, Bekannten<br />
und Kunstliebhaber aus Nah und Fern zu seiner<br />
Ausstellung ins Schongauer Ballenhaus. Gezeigt<br />
wer<strong>den</strong> rund 100 seiner Werke, Acryl und Aquarell,<br />
die von ihm die vergangenen Wochen, Monate und<br />
Jahre gemalt wur<strong>den</strong>. Am Samstag und Sonntag ist<br />
die Ausstellung jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Vernissage am Freitag, 21.<br />
<strong>September</strong>, beginnt um 19 Uhr und wird unter anderem musikalisch veredelt von<br />
Hans Enzensperger und anderen Spitzenmusikern.<br />
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<strong>Pfaffenwinkel</strong>-Kalender <strong>für</strong> 2019 – und einen guten Zweck<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Renate Dodell, ehemalige Landtagsabgeordnete, liebt <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> – und<br />
die Fotografie. Für 2019 hat sie einen Bildkalender mit Motiven aus der Region herausgebracht.<br />
Ihr Ziel mit „<strong>Pfaffenwinkel</strong> 2019“: Menschen berühren. Und helfen. Pro verkauftem<br />
Exemplar geht ein Euro direkt an die Stiftung des Hospizvereins im <strong>Pfaffenwinkel</strong>. Erhältlich<br />
ist der Kalender <strong>für</strong> 12,95 Euro bei Rente Dodell unter E-Mail renate.dodell@t-online.de. js<br />
>>> Kalender zu gewinnen<br />
Der „altlandkreis“ verlost drei Exemplare von „<strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
2019“. Schicken Sie uns bis Samstag, 15. <strong>September</strong>, eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Dodell“ an „altlandkreis“, land 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet. Viel Erfolg!<br />
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Bunter Gottesdienst mit Schlagzeug,<br />
Gitarre und Bass<br />
Altenstadt | Katholische Gottesdienste<br />
sind meist ruhig<br />
und andächtig gestaltet.<br />
Bei „Songs in the night“ am<br />
Samstag, 6. <strong>Oktober</strong>, kehrt<br />
in Altenstadts Basilika jedoch<br />
so richtig Leben ein.<br />
Dann nämlich tritt die Young<br />
People Band aus Reichling<br />
mit insgesamt 30 Akteuren<br />
an Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboard, Gesangsmikrophon und<br />
vielen weiteren Instrumenten auf. Passend zur Musik wird die Kirche<br />
mit wechseln<strong>den</strong> Farben bunt ausgeleuchtet. Außerdem gibt<br />
Pfarrer Karl Klein unter dem Motto „viel Musik, wenig Text“ immer<br />
wieder mal kurze Impulse. Heißt: Die Musik steht bei „Songs in<br />
the night“ ganz klar im Vordergrund, und trotzdem handelt es sich<br />
nicht um ein klassisches Konzert. Selbstverständlich wer<strong>den</strong> die<br />
Besucher zu Pop, Reggae, aber auch ruhigen Stücken<br />
zum Mitklatschen, Mitsingen und Mitgrooven ermutigt.<br />
Beginn bei freiem Eintritt ist um 20 Uhr.<br />
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Auf <strong>den</strong> Spuren der Römer und Welfen<br />
Schongau-Peiting | Ein neuer, knapp 14 Kilometer weiter Rundweg<br />
zwischen Peiting und Schongau lädt Jung und Alt auf eine abenteuerliche<br />
Entdeckungsreise ein. An sechs Erlebnisstationen rund<br />
um <strong>den</strong> Lech wird jede Menge Wissen spielerisch, bildlich und textlich<br />
über Römer und Welfen vermittelt. Idealer Ausgangspunkt des<br />
Erlebnis-Wanderweges „Römer & Welfen“ ist beispielsweise der<br />
seitliche Parkplatz zwischen Lido und Stufe 6 in Schongau. Von dort<br />
geht’s gegen <strong>den</strong> Uhrzeigersinn<br />
hinauf ins Forchet, über<br />
die Umgehungsstraße und<br />
nach einer kleinen Schleife<br />
über die Lechtalbrücke nach<br />
Peiting zur Villa Rustica.<br />
Von dort weiter über das<br />
Weinland hoch auf <strong>den</strong> Kalvarienberg,<br />
weiter auf <strong>den</strong><br />
Schlossberg und über <strong>den</strong> Kannenwald vorbei an UPM und über die<br />
Staustufe wieder zurück zum Parkplatz. Rund vier Stun<strong>den</strong> Gehzeit<br />
sollten eingeplant wer<strong>den</strong>. Mittelfestes Schuhwerk, Brotzeit oder<br />
Geld <strong>für</strong> eine Einkehr im Bootshaus oder in <strong>den</strong> Lokalen am Peitinger<br />
Hauptplatz sind zu empfehlen. Nähere Informationen, auch zu<br />
speziellen Führungen und anderen Touren in der Gegend, geben<br />
die Tourist-Informationen in Schongau (08861 / 214 -181<br />
oder touristinfo@schongau.de) und Peiting (08861/ 6535<br />
oder touristinfo.peiting@t-online.de).<br />
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Deutschlands größter Kaltblut-Fohlenmarkt<br />
Rottenbuch | Immer am ersten Freitag im <strong>September</strong>, heuer also<br />
am 7. <strong>September</strong>, findet in Rottenbuch der traditionsreiche Fohlenmarkt<br />
statt. Rund 100 Züchter aus der weiten Umgebung wer<strong>den</strong><br />
mit ihren Kaltblutstuten und deren Nachkommen bereits morgens<br />
ab acht Uhr am Marktplatz erwartet. Ab neun Uhr beginnt die Vorstellung<br />
der Fohlen im Ring und Bewertung durch eine Jury. Der<br />
schlagfertige Auktionator Michael Walser waltet dann ab Mittag<br />
wieder seines Amtes und versucht mit netten Sprüchen die Fohlen<br />
meistbietend zu versteigern. Zahlreiche Zuschauer verfolgen die<br />
Vorstellung und Versteigerung am großen Ring. Daneben bieten<br />
verschie<strong>den</strong>e Marktstände alles rund ums Pferd und dessen Halter.<br />
Ein Pferdemarkt kann in Rottenbuch bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt<br />
wer<strong>den</strong>. Durch die Technisierung in der Landwirtschaft<br />
wäre der Markt in der Nachkriegszeit beinahe eingeschlafen, doch<br />
dann ergriffen einige Rottenbucher Trachtler und Musiker die Initiative<br />
und sorgen seither <strong>für</strong> ein entsprechendes Drumherum. So<br />
konnte der Markt in Rottenbuch nicht nur erhalten bleiben, sondern<br />
sich zu Deutschlands größtem Kaltblut-Fohlenmarkt entwickeln.<br />
Den ganzen Tag<br />
über kümmern sich die<br />
Trachtler um die Verpflegung<br />
der Gäste. Ab<br />
16 Uhr spielt im großen<br />
Festzelt die Rottenbucher<br />
Musikkapelle zum<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 21
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Abgefahrene Geschenkidee im Oberland<br />
Der Original Sommer-Christbaum<br />
Oberhausen | Manch einer wird<br />
sich die Augen reiben und sich fragen<br />
wie einst Franz Beckenbauer:<br />
„Ja ist <strong>den</strong>n heut schon Weihnachten?“.<br />
Die Rede ist von Plakaten<br />
und Anzeigen, die aktuell in der<br />
Region zu fin<strong>den</strong> sind, auf <strong>den</strong>en<br />
eine wahrlich skurrile Geschenkidee<br />
beworben wird: Der „Sommerchristbaum“<br />
von Gut Achberg.<br />
Der Forstgutshof, urkundlich erstmals<br />
um 1700 erwähnt und im<br />
vorletzten Jahrhundert von der<br />
Münchner Brauerfamilie Pschorr<br />
gekauft, ist nun seit drei Generationen<br />
im Besitz der Familie Pfütze,<br />
die das Areal als klassischen<br />
Forst- und Jagdbetrieb auch mit<br />
Leben füllt. Man kommt nicht umhin,<br />
ein bisschen an „Forsthaus<br />
Falkenau“ zu <strong>den</strong>ken, wenn man<br />
sich auf dem Gut umschaut. Herrliche<br />
Natur, alte, weit ausla<strong>den</strong>de<br />
Bäume, Hirsche und Rehe im<br />
Gehege, ein Kinderspielhaus<br />
und ein Jäger, der über <strong>den</strong><br />
Hof läuft – nämlich Eigentümer<br />
Florian Pfütze.<br />
Er war es auch, der die Idee mit<br />
dem Sommerchristbaum geboren<br />
hat. „Wir wollten etwas Neues<br />
anbieten. Aber etwas sinnvolles<br />
Neues“, erklärt er lei<strong>den</strong>schaftlich.<br />
„Und einen Christbaum<br />
kann doch jeder brauchen!“ Warum<br />
sollte man ihn dann nicht<br />
einfach das ganze Jahr über als<br />
schicken Gutschein verschenken<br />
können? Showdown ist dann ab<br />
dem zweiten Advent, wenn täglich<br />
der seit vielen Jahren weitum<br />
bekannte Christbaumverkauf<br />
auf Gut Achberg läuft – und die<br />
Gutscheine eingelöst wer<strong>den</strong><br />
können. Neben dem täglichen<br />
Verkauf direkt auf dem Gutshof<br />
ist an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong> volles<br />
Zusatzprogramm geboten. Unter<br />
anderem mit Kesselfleisch, Blasmusik<br />
und weiteren kulinarischen<br />
Highlights. „Da kann sich dann<br />
jeder Beschenkte <strong>den</strong> Baum raussuchen,<br />
<strong>den</strong> er möchte – und<br />
mit dem Gutschein gibt’s<br />
sogar noch einen Glühwein<br />
oder Punsch oben<br />
drauf“, sagt Florian Pfütze, der<br />
sich an dieser Stelle ein Grinsen<br />
nicht verkneifen kann.<br />
Christbaumgespräche<br />
bei 30 Grad<br />
Warum? Am Tag des Gesprächs<br />
mit dem „altlandkreis“ misst das<br />
Thermometer 30 Grad Außentemperatur<br />
– und es wird über Christbäume<br />
und Glühwein gesprochen.<br />
„Irgendwie bizarr.“ Aber auch<br />
sympathisch, diese Idee: ein Gutschein<br />
<strong>für</strong> einen Christbaum, <strong>den</strong><br />
man auch im Sommer als Geburtstagsgeschenk,<br />
als Mitbringsel, als<br />
Kun<strong>den</strong>geschenk <strong>für</strong> Firmen und<br />
vieles mehr nutzen kann – einzulösen<br />
im Advent. „Zweifelsohne<br />
originell, und die großen Augen<br />
der Beschenkten sind garantiert“,<br />
sagt Florian Pfütze. Die Bäume,<br />
Nordmanntannen der Handelsklasse<br />
1 und 2, wer<strong>den</strong> auf einer<br />
speziellen Plantage <strong>für</strong> Christbäume<br />
gezüchtet und von Florian<br />
Pfütze regelmäßig inspiziert.<br />
„Wir legen großen Wert darauf,<br />
bayerische Bäume anzubieten“,<br />
kommt bei ihm der Forstwirt<br />
durch. <strong>Das</strong> erkläre zugleich, dass<br />
man bei diesen Bäumen schon<br />
mit einem Preis von 30 bis über<br />
50 Euro rechnen müsse – da<strong>für</strong><br />
seien sie aber heimisch und aus<br />
kontrolliertem Anbau. „Damit<br />
der Baum im Wohnzimmer auch<br />
seinen Zweck erfüllt, sind etliche<br />
Maßnahmen während des<br />
Wachstums nötig“, erklärt Pfütze<br />
weiter. Die Nordmanntanne wird<br />
gedüngt, damit die Nadeln später<br />
frisch duften und die saftig dunkelgrüne<br />
Farbe erreichen. Zusätzlich<br />
wer<strong>den</strong> die Tannen auch in<br />
Form geschnitten und der Trieb<br />
reguliert, damit ein optimaler<br />
Baumwuchs garantiert ist. <strong>Das</strong><br />
Wichtigste aber sei, dass jeder<br />
dieser Wunschbäume naturbezogene<br />
Pflegemaßnahmen gegen<br />
Unkraut, Wildwuchs und Baumkrankheiten<br />
genießt. Dazu zählt<br />
auch eine monatliche Kontrolle<br />
auf Wildbiss.<br />
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Zwar überhaupt nicht passend zur Jahreszeit, aber weil wir die<br />
Idee so spannend wie skurril fin<strong>den</strong>, verlosen wir <strong>für</strong> unsere Leser<br />
drei Sommerchristbäume im Wert von je 55 Euro (siehe auch unter<br />
www.sommerchristbaum.de).<br />
Schreiben Sie uns einfach, auf welchem Gut es <strong>den</strong> Sommerchristbaum<br />
gibt. Entweder per Postkarte an „altlandkreis“, Birkland 40,<br />
in 86971 Peiting. Oder mittels E-Mail an info@altlandkreis.de. Einsendeschluss<br />
ist der 15. <strong>September</strong>. Unter allen richtigen Einsendungen<br />
wer<strong>den</strong> drei Leser einen Christbaum mit Glühwein ab dem<br />
zweiten Advent abholen können. Wie immer entscheidet das Los,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Glück!<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 23<br />
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mit nach Terminvereinbarung
Dr. Peter Baumann, Chefarzt der Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
Einen neuen<br />
Meilenstein gesetzt<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Weilheim / Schongau | Seit August<br />
2016 ist Dr. Peter Baumann Chefarzt<br />
der Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
bei der Krankenhaus<br />
GmbH Weilheim-Schongau. Bereits<br />
von Anfang an nahmen Patienten<br />
das Angebot der Abteilung hervorragend<br />
an. Waren es im abgelaufenen<br />
Jahr rund 700, prognostiziert<br />
Dr. Baumann <strong>für</strong> heuer bereits 800<br />
Patienten. Warum diese steigende<br />
Ten<strong>den</strong>z? „Weil die Menschen älter<br />
wer<strong>den</strong>“, erklärt der Chefarzt und<br />
fügt hinzu: „Und weil wir uns mit<br />
unseren Patienten viel Mühe geben.“<br />
Im „altlandkreis“-Interview<br />
spricht Dr. Baumann über Risikofaktoren<br />
<strong>für</strong> Gefäßkrankheiten, das<br />
Leistungsspektrum bei der GmbH<br />
und über die erste „fenestrierte<br />
Aortenprothese“, die kürzlich in<br />
Weilheim einem Patienten eingesetzt<br />
wurde – ein echter Meilenstein<br />
<strong>für</strong> das Krankenhaus, auf <strong>den</strong><br />
Dr. Peter Baumann zurecht stolz ist.<br />
Dr. Baumann, können Sie uns einen<br />
Einblick in die Gefäßchirurgie<br />
geben?<br />
In der Gefäßchirurgie behandeln<br />
wir sämtliche Gefäßerkrankungen,<br />
seien es Schlagadererkrankungen<br />
oder Erkrankungen der Venen,<br />
invasiv – also operativ. Mittlerweile<br />
immer mehr über minimalinvasive<br />
Katheterverfahren. Bei<br />
Gefäßchirurgie fällt <strong>den</strong> meisten<br />
zunächst die Krampfader ein, die<br />
natürlich dazugehört, aber nur ein<br />
sehr kleiner Teil unseres Spektrums<br />
ist. Schwerpunkte sind Durchblutungsstörungen,<br />
vornehmlich<br />
der Beine – die berühmte Schaufensterkrankheit.<br />
Oder auch die<br />
Halsschlagaderenge, wodurch ein<br />
Patient vom Schlaganfall bedroht<br />
ist. Und natürlich das sogenannte<br />
Bauchaortenaneurysma.<br />
Bauchaortenaneurysma?<br />
Eine krankhafte Aussackung der<br />
Bauchschlagader. Hauptgefahr ist,<br />
wenn die Aussackung immer größer<br />
wird, dass diese irgendwann<br />
platzt und die Patienten in kürzester<br />
Zeit verbluten. Eine hochakute<br />
Sache.<br />
Wie behandelt man ein solches Aneurysma?<br />
Früher musste man die Bauchschlagader<br />
offen operieren. Heißt:<br />
Über einen großen Bauchschnitt<br />
wurde die Bauchschlagader durch<br />
ein künstliches Blutgefäß ersetzt,<br />
was natürlich sehr belastend <strong>für</strong><br />
die Patienten war. Sie waren lange<br />
auf der Intensivstation und brauchten<br />
anschließend eine ganze Weile,<br />
um sich zu erholen. Heute gibt es<br />
elegantere Metho<strong>den</strong>, nämlich die<br />
der Stent-Prothesen. <strong>Das</strong> ist nichts<br />
anderes als ein Rohrsystem, das<br />
über zwei kleine Schnitte in <strong>den</strong><br />
Leisten in die Schlagader eingesetzt<br />
wird. Ziel ist also nicht, das Aneurysma<br />
zu entfernen, sondern <strong>den</strong><br />
Druck wegzunehmen, es abzudichten.<br />
<strong>Das</strong> Blut läuft somit nicht mehr<br />
durch das Aneurysma, sondern<br />
durch das Rohrsystem daran vorbei.<br />
<strong>Das</strong> konnten wir in Weilheim<br />
schon von Beginn an anbieten.<br />
Im Juli haben Sie einem Patienten<br />
in Weilheim die erste „fenestrierte<br />
Aortenprothese“ eingesetzt. Was<br />
hat es damit auf sich?<br />
95 Prozent aller Bauchschlagaderaneurysmen<br />
sind Standard-Aneurysmen.<br />
Diese mit Stent-Prothesen<br />
auszuschalten gehört heutzutage<br />
zum Repertoire eines je<strong>den</strong> Gefäßchirurgen.<br />
Wenn es allerdings<br />
kompliziert wird, müssen an diese<br />
Prothese auch die Eingeweideschlagadern<br />
angeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />
Nicht ganz so einfach, weil die<br />
bei jedem Patienten woanders liegen,<br />
man also nur Prothesen verwen<strong>den</strong><br />
kann, die <strong>für</strong> <strong>den</strong> Patienten<br />
einzeln angefertigt wer<strong>den</strong>. Auch<br />
dieses System, das aus fünf bis<br />
sieben Einzelteilen besteht, wird<br />
über zwei kleine Leistenschnitte<br />
zusammengesetzt und damit das<br />
Aneurysma abgedichtet. Vor Kurzem<br />
haben wir erstmals auch hier<br />
in Weilheim einen Patienten mit<br />
so einem Aneurysma erfolgreich<br />
behandelt und damit einen neuen<br />
Meilenstein in der Gefäßchirurgie<br />
gesetzt.<br />
Beschreiben Sie das Gefühl nach der<br />
gelungenen OP.<br />
Gerade mein Kollege, Michael<br />
Schierlinger, und ich haben das<br />
schon vorher jahrelang an einer<br />
anderen Klinik praktiziert. Wenn<br />
man aber solch eine Methode praktisch<br />
neu in ein Haus wie Weilheim<br />
einführen kann, macht einen das<br />
schon stolz. <strong>Das</strong> ist Gefäßchirurgie<br />
„highend“. Noch höher kann man<br />
derzeit eigentlich kaum kommen.<br />
Ergänzen in <strong>den</strong> nächsten Jahren<br />
weitere solcher „highend“-Be-
handlungen das Leistungsspektrum<br />
der Gefäßchirurgie?<br />
Wir bleiben natürlich am Ball und<br />
die Entwicklung bleibt nicht stehen.<br />
Ungefähr jedes halbe Jahr<br />
kommt eine Methode auf <strong>den</strong><br />
Markt, wobei viele das Rad einfach<br />
ein viertes oder fünftes Mal erfin<strong>den</strong>.<br />
Aber alle paar Jahre gibt es<br />
wieder einen Durchbruch und wir<br />
tun alles, damit wir das unseren<br />
Patienten bieten können.<br />
Allgemein zur Gefäßchirurgie: Wie<br />
viele Menschen lei<strong>den</strong> unter Gefäßkrankheiten?<br />
Im Prinzip haben wir Patienten<br />
jeglichen Alters. Bei jüngeren<br />
Menschen überwiegen Dinge wie<br />
Krampfadern, bei älteren sind es<br />
eher Durchblutungsstörungen.<br />
Dazu kommen zuckerkranke Patienten<br />
mit diabetischem Fuß oder<br />
Patienten, die eben wegen Durchblutungsstörungen<br />
Probleme beim<br />
Laufen haben. Stichwort Schaufensterkrankheit.<br />
Wenn das immer<br />
schlimmer wird, geht irgendwann<br />
das Gewebe an <strong>den</strong> Beinen kaputt,<br />
die Zehen sterben ab und das Bein<br />
ist praktisch von der Amputation<br />
bedroht. Und das wird mehr wer<strong>den</strong><br />
und zwar um einiges.<br />
Warum?<br />
Die Ateriosklerose ist nichts anderes<br />
als eine Art Verschleißerscheinung.<br />
Wie bei <strong>den</strong> Gelenken, da<br />
ist die Arthrose bekannt. Und das<br />
Gleiche passiert bei <strong>den</strong> Gefäßen<br />
in Form der Arteriosklerose. Die<br />
Menschen wer<strong>den</strong> einfach älter.<br />
Früher erlebte man seine Arteriosklerose<br />
schlicht nicht mehr. Heute<br />
haben wir Patienten, die sind 80,<br />
85, 90 oder 95 Jahre alt. Im Prinzip<br />
ganz gesunde Menschen, aber<br />
die Gefäße sind alt. Und deshalb<br />
sehen wir immer mehr Durchblutungsstörungen.<br />
Wo liegen weitere Gefahren einer<br />
Gefäßkrankheit?<br />
Wenn etwa Krampfadern viele<br />
Jahre bestehen, dann droht einem<br />
Patienten das offene Bein, was vielen<br />
ein Begriff ist. Also chronische<br />
Wun<strong>den</strong>, die ganz schlecht oder<br />
gar nicht mehr abheilen wollen.<br />
<strong>Das</strong> passiert nicht von heute auf<br />
morgen, ist aber eine klassische<br />
Folge. Bei Durchblutungsstörungen<br />
ist es eben so, dass wenn es<br />
immer schlimmer wird, Gewebe<br />
unterversorgt ist und zum Beispiel<br />
Wun<strong>den</strong> an <strong>den</strong> Füßen auftreten<br />
oder gar ganze Zehen absterben.<br />
Und das ist oft nur die Spitze des<br />
Eisbergs, weil dann das ganze Bein<br />
bedroht ist, wenn es nicht entsprechend<br />
behandelt wird. Bei der<br />
Halsschlagaderenge hingegen ist<br />
die Hauptgefahr, dass das Schlaganfallrisiko<br />
ab einem gewissen<br />
Engegrad deutlich steigt. Deshalb<br />
behandeln wir Patienten schon<br />
vorneweg, um Schlaganfälle von<br />
der Halsschlagader zu verhindern.<br />
Aber auch Patienten, die schon<br />
Schlaganfallsymptome zeigen,<br />
können wir oft noch operieren und<br />
Schlimmeres verhindern.<br />
Aneurysmen wiederum kommen<br />
nicht nur an der Bauchschlagader,<br />
sondern überall im Körper vor. <strong>Das</strong><br />
Gefährlichste ist das Platzen. Unentdeckt<br />
bleiben oft Aneurysmen<br />
in der Knieschlagader. <strong>Das</strong> sind<br />
nicht einfach blutgefüllte Blasen,<br />
sondern in dieser Blase lagern sich<br />
Blutgerinnsel ab. Und wenn jetzt<br />
Bewegung da rein kommt, können<br />
diese Gerinnsel wegschießen und<br />
machen dann im Bein die Gefäße<br />
zu. <strong>Das</strong> geht ab und zu ganz schleichend<br />
über viele Jahre hinweg.<br />
Welche Risikofaktoren <strong>für</strong> Gefäßkrankheiten<br />
gibt es?<br />
<strong>Das</strong> sind dieselben wie beim<br />
Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Einer der Hauptfaktoren ist das<br />
Alter. Wir sehen weniger junge<br />
Menschen. Und wenn es junge<br />
Menschen sind, dann wegen<br />
einem der anderen Risikofaktoren:<br />
dem Rauchen. Es ist einfach<br />
schlecht <strong>für</strong> Gefäße. Aber auch<br />
genetische Faktoren spielen rein.<br />
Dazu Bluthochdruck, Cholesterin,<br />
Ernährung allgemein. Bewegung<br />
ist eine wichtige Sache, <strong>den</strong>n sobald<br />
unsere Gefäße altern, kann<br />
ich durch Bewegung da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass die Gefäße, die noch da sind,<br />
sich weiten und noch mehr Blut<br />
durchlassen. Die Gefäße<br />
wer<strong>den</strong> sozusagen<br />
trainiert.<br />
Sie sind mittlerweile<br />
seit gut zwei Jahren<br />
bei der Krankenhaus<br />
GmbH. Wie zufrie<strong>den</strong><br />
sind Sie seither mit<br />
der Entwicklung der<br />
Gefäßchirurgie?<br />
Ich bin sehr zufrie<strong>den</strong>.<br />
Meine Abteilung<br />
wurde dankenswerterweise<br />
von<br />
Anfang an sowohl<br />
Hier zeigt Dr. Peter Baumann anhand eines maßstabgetreuen<br />
Modells, wie eine fenestrierte Aortenprothese<br />
samt Instrument zum Einführen aussieht.<br />
Im Juli behandelte Dr. Baumann und sein Team erstmals in Weilheim<br />
einen Patienten mit einer fenestrierten Aortenprothese.<br />
> > > KONTAKT<br />
von <strong>den</strong> Patienten als auch von<br />
<strong>den</strong> niedergelassenen Kollegen<br />
sehr gut angenommen. Unsere<br />
Patientenzahlen steigen, was<br />
zeigt, dass wir es nicht ganz falsch<br />
machen.<br />
Man gibt mir hier auch sehr gute<br />
Arbeitsbedingungen, vom Material<br />
sind wir top ausgestattet. Da<br />
geht einem Chirurgen das Herz<br />
auf, wenn man so etwas zur Verfügung<br />
gestellt bekommt. Nur<br />
deshalb haben wir im Übrigen erst<br />
die Möglichkeit, Patienten solch<br />
hochmoderne Verfahren wie beim<br />
Bauchaortenaneurysma anbieten<br />
zu können.<br />
tis<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäß- & Endovaskularchirurgie<br />
– Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Shuntchirurgie<br />
Sekretariat Weilheim<br />
Samantha Meissner<br />
Telefon: 0881 / 188-673<br />
Telefax: 0881 / 188-677<br />
Mail: gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Sekretariat Schongau<br />
Sarah Schmid<br />
Telefon: 08861 / 215-292<br />
Telefax: 08861 / 215-693<br />
Mail: gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 25
Mehrgenerationenhaus mit Angebot <strong>für</strong> Analphabeten<br />
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Ihre Familie im Pflegefall<br />
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Raus aus dem<br />
gesellschaftlichen Tabu<br />
Weilheim-Schongau | Laut leo.-Studie<br />
(Level-One Studie) von 2011 sind<br />
in Deutschland mehr als 14 Prozent<br />
der erwerbsfähigen Bevölkerung<br />
von Funktionalem Analphabetismus<br />
betroffen. <strong>Das</strong> entspricht einer<br />
Größenordnung von rund 7,5<br />
Millionen Menschen. Kurzum: Laut<br />
Statistik dürfte jeder in seinem Bekanntenkreis<br />
eine oder mehrere<br />
Personen haben, die nicht richtig<br />
lesen und schreiben können – zumeist<br />
ohne davon mitzubekommen.<br />
Denn das Thema Analphabetismus<br />
ist noch immer mit einer derart<br />
hohen Schamschwelle behaftet<br />
wie kaum ein anderes. Von Funktionalem<br />
Analphabetismus spricht<br />
man im Übrigen bei Unterschreiten<br />
der sogenannten Textebene. Heißt:<br />
Eine Person kann zwar einzelne<br />
Sätze lesen oder schreiben, nicht<br />
jedoch zusammenhängende Texte.<br />
Man kann sich vorstellen, was dies<br />
<strong>für</strong> alltägliche Dinge wie etwa Arbeitsanweisungen<br />
oder Handyverträge<br />
bedeutet.<br />
Sonderschwerpunkt beim<br />
Mehrgenerationenhaus<br />
Analphabetismus im engeren<br />
Sinne betrifft in Deutschland immer<br />
noch mehr als vier Prozent<br />
der Bevölkerung. Davon wird bei<br />
Unterschreiten der Satzebene gesprochen,<br />
wenn Personen zwar<br />
einzelne Wörter verstehen und<br />
schreiben können, nicht jedoch<br />
ganze Sätze. Experten gehen davon<br />
aus, dass die Dunkelziffer noch<br />
weitaus höher sein könnte, schließlich<br />
hält die Scham viele Betroffene<br />
<strong>Das</strong> „Alfa-Mobil“ zu Gast in Weilheim: Die Öffentlichkeitsarbeit zum<br />
Thema Analphabetismus ist enorm schwierig, gezielte Aktionen daher<br />
umso wichtiger.<br />
davon ab, sich Hilfe zu suchen.<br />
<strong>Das</strong> bestätigt auch Eva Kaletsch-<br />
Lang, Koordinatorin des Weilheimer<br />
Mehrgenerationenhauses,<br />
einer Einrichtung vom Caritasverband<br />
Weilheim-Schongau.<br />
Gemeinsam mit ihren Kollegen<br />
versucht sie seit Frühjahr diesen<br />
Jahres, das Tabu Analphabetismus<br />
zu brechen. Im Rahmen der sogenannten<br />
Alpha-Dekade wollen<br />
Bund und Länder in Kooperation<br />
mit weiteren Partnern Maßnahmen<br />
umsetzen, die die Anzahl von<br />
deutschen Erwachsenen, welche<br />
Schwierigkeiten mit dem Lesen,<br />
Schreiben oder auch Rechnen<br />
haben, deutlich verringern. <strong>Das</strong><br />
Mehrgenerationenhaus Weilheim<br />
hatte sich <strong>für</strong> diesen Sonderschwerpunkt<br />
beworben und letztlich<br />
einen Förder-Zuschlag erhalten.<br />
Mit verschie<strong>den</strong>en Aktionen,<br />
Vorträgen, einer wöchentlichen<br />
Sprechstunde und Sensibilisierungsschulungen<br />
soll Betroffenen<br />
geholfen wer<strong>den</strong>. „Funktionaler<br />
Analphabetismus geht oft mit<br />
unzureichen<strong>den</strong> Kompetenzen in<br />
anderen Grundbildungsbereichen<br />
einher“, erklärt Eva Kaletsch-Lang.<br />
Dazu zählen unter anderem ma-<br />
26 | altlandkreis
thematische Kenntnisse, digitale<br />
und finanzielle Grundbildung<br />
oder auch soziale Kompetenzen.<br />
Genau aus diesem Grund bietet<br />
das Mehrgenerationenhaus regelmäßig<br />
Vorträge an, die Themen<br />
der Grundbildung behandeln.<br />
Wie etwa „Geld regiert die Welt –<br />
Grundlagen aus dem Finanzwesen“<br />
am Montag, 8. <strong>Oktober</strong>, ab<br />
19 Uhr, oder „Bewegung und Gesundheit“,<br />
Montag, 5. November,<br />
18 Uhr. „Vielleicht haben wir so die<br />
Möglichkeit, Zugang zu Personen<br />
mit Lese- und Schreibschwäche zu<br />
bekommen“, erhofft sich Kaletsch-<br />
Lang, die sich um die Schwere<br />
der Aufgabe durchaus bewusst<br />
ist. „Dabei ist es keine Schande,<br />
häufig nicht mal eigenes Verschul<strong>den</strong>“,<br />
sagt die Koordinatorin<br />
der Caritas-Einrichtung über die<br />
Ursachen. Es sei sogar möglich,<br />
das Lesen und Schreiben wieder<br />
zu verlernen, sofern man in einem<br />
Umfeld unterwegs ist, in dem<br />
es kaum eine Rolle spielt. Doch<br />
wie kann es heutzutage noch zu<br />
Analphabetismus kommen? Und<br />
vor allem, dass dieser häufig vom<br />
Bekanntenkreis unbemerkt bleibt?<br />
Ein häufiger Grund ist, wenn Erstklässler<br />
verpassen, die Buchstaben<br />
zu verschleifen, also flüssig<br />
zu kombinieren. Private Probleme<br />
wegen Scheidung der Eltern,<br />
Krankheit oder schlicht die fehlende<br />
Unterstützung, könnten hier<strong>für</strong><br />
Faktoren sein. „Den Prozess des<br />
Verschleifens holt man während<br />
der Schullaufbahn nicht so leicht<br />
nach“, erklärt Kaletsch-Lang. Deshalb<br />
eignen sich bereits Kinder<br />
Strategien an, um ihre Schwäche<br />
> > > INFORMATION<br />
zu verbergen. „Sie haben eigentlich<br />
eine extrem hohe Kompetenz“,<br />
sagt Kaletsch-Lang über<br />
Betroffene, die sich eine Vielzahl<br />
an Bildern merken können und zu<br />
schier unglaublichem Auswendiglernen<br />
fähig sind. Viele schaffen so<br />
<strong>den</strong> Schulabschluss oder die Führerscheinprüfung.<br />
Nicht mal ein Prozent<br />
nimmt Angebote wahr<br />
Mittlerweile gibt es nahezu flächendeckende<br />
Angebote der<br />
Alphabetisierung und Grundbildung,<br />
beispielsweise an Volkshochschulen.<br />
Allerdings nehmen<br />
diese weniger als ein Prozent der<br />
Betroffenen wahr. Eben das soll<br />
sich im Rahmen der Nationalen<br />
Dekade bis 2026 ändern. <strong>Das</strong> Ziel:<br />
Im Zeitraum von zehn Jahren <strong>den</strong><br />
Funktionalen Analphabetismus<br />
bei Erwachsenen spürbar zu verringern<br />
und das Grundbildungsniveau<br />
zu erhöhen. Ein lang angelegtes<br />
Projekt, wo<strong>für</strong> viel Geld in<br />
die Hand genommen wurde. „Erste<br />
Ergebnisse der neuen leo.-Studie<br />
sollen Anfang des Jahres 2019<br />
veröffentlicht wer<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong><br />
bereits mit Spannung erwartet“,<br />
berichtet Eva Kaletsch-Lang. Um<br />
das Thema der Gesellschaft immer<br />
wieder in Erinnerung zu rufen,<br />
startet das Mehrgenerationenhaus<br />
Weilheim gezielte Aktionen<br />
zur Öffentlichkeitsarbeit. Wie etwa<br />
mit dem „Alfa-Mobil“ Anfang diesen<br />
Jahres auf dem Weilheimer<br />
Kirchplatz. Unter anderem berichtete<br />
hier ein Betroffener, wie<br />
er in seiner Kindheit unter einem<br />
<strong>Das</strong> Mehrgenerationenhaus Weilheim vom Caritasverband Weilheim-Schongau<br />
bietet wöchentlich eine unverbindliche Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Betroffene an.<br />
Frau Eva Kaletsch-Lang ist je<strong>den</strong> Mittwoch von 14 bis 15 Uhr unter<br />
der 0881 / 90959014 zu erreichen. Alternativ über die Mailadresse<br />
mehrgenerationenhaus@caritas-wm-sog.de.<br />
Sprachfehler litt – er stotterte extrem.<br />
Von Mitschülern da<strong>für</strong> gehänselt,<br />
nahmen sich auch seine<br />
Lehrer aufgrund Zeitmangels dem<br />
Problem nicht wirklich an. Die Folge:<br />
er verstummte. Mit kreativen<br />
Techniken schaffte er <strong>den</strong>noch <strong>den</strong><br />
Schulabschluss und schloss direkt<br />
eine Dachdeckerlehre an. Seinem<br />
Meister war die Problematik bekannt,<br />
der wiederum nicht auf<br />
seinen handwerklich talentierten<br />
Lehrling verzichten wollte. Er<br />
nahm ihm die Prüfung mündlich<br />
ab, was in einzelnen Fällen erlaubt<br />
ist. Nach rund 20 Jahren im Betrieb<br />
meldete die Firma Insolvenz<br />
an, der Dachdecker-Geselle stand<br />
vor großen Problemen. Anschaulich<br />
beschrieb er, wie er bei alltäglichen<br />
Dingen trickste, etwa wenn<br />
er beim Arzt ein Formular ausfüllen<br />
musste. „Zufällig“ hatte er seine<br />
Brille vergessen oder band sich<br />
in weiser Voraussicht schon zuvor<br />
seinen „verletzten“ Arm ein. „Und<br />
auch wenn der Anfang sicherlich<br />
schwer war, machte ihm das<br />
Lernen mit der Zeit immer mehr<br />
Spaß“, so Kaletsch-Lang.<br />
Werbung erweist sich<br />
als äußerst schwierig<br />
Eine besondere Schwierigkeit<br />
stellt beim Analphabetismus die<br />
Form der Werbung dar. Normalerweise<br />
machen Bekannte auf solcherlei<br />
Angebote, wie jenes vom<br />
Mehrgenerationenhaus, aufmerksam,<br />
was schwierig ist, wenn das<br />
Umfeld vom Problem der Betroffenen<br />
nicht Bescheid weiß. Werbung<br />
in schriftlicher Form ist natürlich<br />
keine Option, bleiben Radio<br />
oder Fernseher. Dabei ist der erste<br />
Schritt in jedem Fall entschei<strong>den</strong>d,<br />
was unter anderem ein unverbindlicher<br />
Anruf beim Mehrgenerationenhaus<br />
vom Caritasverband<br />
Weilheim-Schongau sein kann.<br />
Dabei wird besprochen, wie es<br />
<strong>für</strong> je<strong>den</strong> individuell weitergehen<br />
kann – natürlich völlig anonym,<br />
falls gewünscht.<br />
tis<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 27
Made in Peißenberg: der Olympia Looping<br />
Die größte reisende Achterbahn der Welt<br />
Wendelin Stückl zeigt voller Stolz <strong>den</strong> Olympia Looping bei Nacht.<br />
Peißenberg | Diesen Freitag im<br />
Juni 1989 wird Wendelin Stückl nie<br />
vergessen. „Die Anspannung war<br />
enorm“, sagt er. Niemand habe<br />
gewusst, ob sie durch die kritischen<br />
Stellen kommt, <strong>den</strong> Belastungen<br />
standhält und obendrein attraktiv<br />
genug sei. Kurzfristig haben er<br />
und seine Mitarbeiter die komplette<br />
Strecke noch mit Bohnerwachs<br />
eingerieben, „um die Reibung auf<br />
ein Minimum zu reduzieren, damit<br />
der Zug am Scheitelpunkt eines<br />
Loopings auf gar keinen Fall stehen<br />
bleibt und wieder zurückrollt“.<br />
Dann wird grünes Licht erteilt<br />
<strong>für</strong> die Jungfernfahrt der größten<br />
transportfähigen Achterbahn der<br />
Welt. Zum Schutz <strong>für</strong> Leib und Leben<br />
„echter“ Testpersonen wer<strong>den</strong><br />
die sieben Wagen mit Sandsäcken<br />
gefüllt. 75 Kilogramm pro Sitzplatz,<br />
ein realistischer Wert. Stückls<br />
Puls ist trotzdem auf Anschlag,<br />
als die Bahn zum Startpunkt hinaufschleicht.<br />
Dann lässt sie aus,<br />
nimmt im „freien Fall“ maximale<br />
Geschwindigkeit auf und rauscht<br />
direkt auf <strong>den</strong> ersten und zugleich<br />
größten Looping zu – und durchfährt<br />
diesen exakt so, wie es sich<br />
Projektleiter Stückl vorstellt: Makellos<br />
und in idealem Tempo. Tonnenweise<br />
Last fallen in dieser Sekunde<br />
von seinen Schultern, schließlich<br />
gilt der direkt neben ihm stehende<br />
Kunde, Rudolf Barth, bis heute als<br />
Deutschlands größter und erfolgreichster<br />
Schausteller, als einer<br />
der knorrigsten und schwierigsten<br />
seiner Zunft. Und viel Zeit bis zum<br />
Münchner <strong>Oktober</strong>fest bleibt nicht<br />
mehr, falls Änderungswünsche geäußert<br />
wür<strong>den</strong>. Doch es scheint gut<br />
zu passen. Jetzt gilt es „nur“ noch<br />
herauszufin<strong>den</strong>, wie der Olympia<br />
Looping bei „echten“ Menschen<br />
ankommt. Die zweite Testfahrt ist<br />
Chefsache. Wendelin Stückl und<br />
Rudolf Barth sitzen nebeneinander<br />
– und sind hellauf begeistert.<br />
Der Olympia Looping bietet Action<br />
pur, fährt gleichzeitig jedoch so<br />
ruhig, dass der Passagier keinerlei<br />
gesundheitlicher Gefahren ausgesetzt<br />
ist. Kurzum: Wendelin Stückl<br />
und seine 132 Mitarbeiter der damaligen<br />
Peißenberger Firma BHS,<br />
Sparte Stahlbau, haben hervorragende<br />
Arbeit geleistet.<br />
Der Olympia Looping ist bis heute<br />
die größte transportfähige Achterbahn<br />
der Welt. Sie wiegt 900 Tonnen,<br />
ist maximal 38,5 Meter hoch,<br />
misst eine Schienenlänge von<br />
1 250 Metern und eine Spurbreite<br />
von 950 Millimetern. Ihr Markenzeichen<br />
sind fünf Loopings in drei<br />
verschie<strong>den</strong>en Größen, zwischen<br />
zwölf und 20 Metern hoch. Gefahren<br />
wird mit mehreren Zügen<br />
gleichzeitig, die jeweils aus fünf<br />
bis sieben Wagen bestehen, somit<br />
maximal 28 Gäste pro Fahrt befördern<br />
können.<br />
Testphase neben<br />
Industrieanlage<br />
Geplant und gezeichnet wurde<br />
die Anlage <strong>für</strong> rund eine Million<br />
D-Mark zwischen 1983 und 1985<br />
vom renommierten Ingenieurbüro<br />
Stengel. Gebaut von <strong>Oktober</strong><br />
1988 bis Juli 1989 <strong>für</strong> rund neun<br />
Millionen D-Mark von der Firma<br />
BHS in Peißenberg. Laut Wendelin<br />
Stückl dürfte die Achterbahn mit<br />
Beleuchtung, Farbanstrich, Zügen<br />
und „allem Drumherum“ insgesamt<br />
rund zwölf Millionen D-Mark<br />
gekostet haben. Weltpremiere feiert<br />
der Olympia Looping 1989 auf<br />
dem Münchner <strong>Oktober</strong>fest, was<br />
laut Stückl ursprünglich gar nicht<br />
erlaubt gewesen wäre. In <strong>den</strong> Statuten<br />
<strong>für</strong> Wiesn-Schausteller steht<br />
nämlich geschrieben, dass neue<br />
Fahrgeschäfte nur dann Berechtigung<br />
fin<strong>den</strong>, sofern sie bereits auf<br />
einer anderen öffentlichen Veranstaltung<br />
erfolgreich in Betrieb waren.<br />
Für <strong>den</strong> Olympia Looping aber<br />
wird im Juli und August 1989 eine<br />
Ausnahme in Form einer zweimonatigen<br />
Testphase gemacht –<br />
auf dem freien Gelände neben<br />
der Industrieanlage von BHS in<br />
Peißenberg. „<strong>Das</strong> war <strong>für</strong> unsere<br />
Mitarbeiter ein riesen Highlight“,<br />
erzählt Stückl. Vor allem am Tag<br />
des BHS-Sommerfestes, als auch<br />
die Familienangehörigen der Arbeiter<br />
diese Achterbahn von Welt<br />
auf Herz und Nieren ausprobieren<br />
durften. Erfolgreich und unfallfrei,<br />
„obwohl das Gelände um die Bahn<br />
nicht eingezäunt war, dort jeder<br />
hätte herumklettern können“.<br />
Auf dem Münchner <strong>Oktober</strong>fest<br />
ist der Olympia Looping, heuer<br />
zum 30. Mal am Start, selbstverständlich<br />
gut abgeschirmt von <strong>den</strong><br />
vorbeiströmen<strong>den</strong> Menschenmas-<br />
28 | altlandkreis
Der Olympia Looping steht jährlich<br />
auf der Wiesn.<br />
sen. Auch die Bahn selbst steht<br />
<strong>für</strong> höchste Sicherheit. Damit die<br />
einzelnen Züge unter keinen Umstän<strong>den</strong><br />
aufeinander auffahren,<br />
greifen vollautomatische Bremsen,<br />
die auch bei Stromausfall funktionsfähig<br />
sind. Kräfte wirken bei<br />
maximal 100 Kilometern pro Stunde<br />
bis zu 5,2 G in vertikaler Richtung<br />
– also das rund Fünffache<br />
des Körpergewichts. Seitlich wirken<br />
nur 0,5 G, was vor allem zum<br />
Schutze der Halswirbelsäule von<br />
großer Bedeutung ist. „Wir haben<br />
bei der BHS schon mal eine Achterbahn<br />
von einem anderen Hersteller<br />
entschärfen müssen, weil<br />
sich an dieser sehr viele Leute aufgrund<br />
zu ruckartiger Richtungswechsel<br />
verletzt haben“, erinnert<br />
sich Wendelin Stückl, der im Zuge<br />
dessen <strong>den</strong> damals einzigartigen,<br />
verstellbaren Schulterbügel konstruiert<br />
hatte, „so dass der Kopf<br />
während der Fahrt aufrecht und<br />
stabil bleibt“. Auch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Bau des Olympia Loopings<br />
wur<strong>den</strong> umfangreiche Tests<br />
und Messungen <strong>für</strong> die Sicherheit<br />
durchgeführt. Gemeinsam mit der<br />
medizinischen Abteilung der Luftwaffe<br />
der Deutschen Bundeswehr<br />
in Fürstenfeldbruck wur<strong>den</strong> diese<br />
5,2 G vertikal und 0,5 G horizontal<br />
berechnet, die seither <strong>für</strong> alle Achterbahnen<br />
dieser Welt als Richtwert<br />
<strong>für</strong> Maximalbelastung gelten.<br />
Egal ob Japan, Schwe<strong>den</strong> oder<br />
Deutschland – BHS-Achterbahnen<br />
stehen überall. Dabei hatte das<br />
Unternehmen nie vorgehabt, die<br />
„Könige“ unter <strong>den</strong> Fahrgeschäften<br />
komplett selbst zu bauen. Weil<br />
der frühere Achterbahn-Pionier<br />
Anton Schwarzkopf aufgrund wirtschaftlicher<br />
Schwierigkeiten seinen<br />
Betrieb einstellte, bekam die<br />
BHS, die bis dato nur einzelne Teile<br />
<strong>für</strong> Achterbahnen produzierte,<br />
nach und nach immer mehr Anfragen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> kompletten Bau. „Wir<br />
haben da<strong>für</strong> extra eine Biegemaschine<br />
<strong>für</strong> Stahlrohre entwickelt“,<br />
sagt Stückl, der mit dieser am<br />
liebsten noch viele weitere Achterbahnen<br />
<strong>für</strong> die größten Rummelplätze<br />
dieser Welt gefertigt hätte.<br />
Doch es kam anders.<br />
Ab 22. <strong>September</strong> auf<br />
dem <strong>Oktober</strong>fest<br />
BHS steht <strong>für</strong> Bayerische Berg-,<br />
Hütten- und Salzwerke. <strong>Das</strong> 1927<br />
vom Freistaat gegründete Unternehmen<br />
führte unter anderem<br />
die Kohlenbergwerke in Peiting<br />
und Peißenberg, die 1971 mit 1800<br />
Mitarbeitern geschlossen wur<strong>den</strong>.<br />
Die Industrieanlage in Peißenberg<br />
atmete<br />
aber weiter<br />
in <strong>den</strong> Sparten<br />
Medizintechnik, Lufttechnik<br />
und Stahlbau. Letztere war laut<br />
Stückl jedoch die einzige Abteilung,<br />
die schwarze Zahlen schrieb.<br />
„Ich wünschte mir so sehr, dass<br />
wir ausgegliedert wer<strong>den</strong>.“ Doch<br />
der damalige Vorstandsvorsitzende,<br />
ein ehemaliger Politiker, sei<br />
weder am Erfolg der Firma interessiert<br />
gewesen noch habe er<br />
fachliche Ahnung gehabt. Letztlich<br />
wurde das Gesamtunternehmen<br />
aufgrund anhaltender Verlustgeschäfte<br />
1991 an ein Chemieunternehmen<br />
verkauft, dessen neuer<br />
Geschäftsführer die einzelnen<br />
Geschäftsfelder sanierte, veräußerte<br />
oder stilllegte – das Ende<br />
von BHS Stahlbau war besiegelt.<br />
Stückl, inzwischen 76 Jahre, ärgert<br />
sich bis heute darüber: „Weil der<br />
Bau von Achterbahnen momentan<br />
boomt wie nie zuvor, wir obendrein<br />
ein super Team hatten, das<br />
mit größter Freude und Lei<strong>den</strong>schaft<br />
Achterbahnen auch weiterhin<br />
gebaut hätte.“ Stückl blieb<br />
seiner Lei<strong>den</strong>schaft treu, machte<br />
sich selbstständig und konstruierte<br />
<strong>für</strong> eine andere Firma weitere<br />
Achterbahnen. Die stehen bis<br />
heute festverankert in <strong>den</strong> größten<br />
und berühmtesten Parks dieser<br />
Welt. Nur der Olympia Looping<br />
nicht. Der kann dank Konus-Kegel-<br />
Verbindung in wenigen Tagen von<br />
zehn Monteuren und zwei Kränen<br />
abgebaut, mittels 50 Sattelschleppern<br />
oder Zugwaggons abtransportiert<br />
und an anderer Stelle<br />
wieder aufgebaut wer<strong>den</strong>. Aktuell<br />
steht die Achterbahn „Made in Peißenberg“<br />
auf dem Prater in Wien.<br />
Ab 22. <strong>September</strong> dann wieder auf<br />
dem Münchner <strong>Oktober</strong>fest. js<br />
Schlüsselfertiger Massivbau<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 29
Einsatz-Monitoring bei Feuerwehren und Luftrettung<br />
„Ein Quantensprung in<br />
Sachen Alarmierung“<br />
Schwathe GmbH & Co. KG<br />
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Durch die neuinstallierte Software<br />
gehört die Fax-Ableserei der Vergangenheit<br />
an. Die von der ILS<br />
eingehen<strong>den</strong> Einsatzdaten – seit<br />
Umrüstung auf digitalen Funk<br />
wer<strong>den</strong> diese als SDS (Short Data<br />
Service) rausgeschickt – wer<strong>den</strong><br />
automatisch und in Bruchteilen<br />
von Sekun<strong>den</strong> von der Funkzentrale<br />
im Feuerwehrhaus auf einen<br />
PC übertragen, und von diesem<br />
auch gleich auf einen großen Bild-<br />
Verblechungen<br />
CNC-<br />
Plasmaschnei<strong>den</strong><br />
Treppen<br />
Metallkonstruktionen<br />
Metallmöbel<br />
Tore<br />
Türen<br />
und vieles<br />
mehr...<br />
Einsatzmonitoren in Fahrzeughallen zeigen die wichtigsten Daten bei<br />
Brän<strong>den</strong> und Unfällen. Sebastian Jahn installierte die Software.<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Im Jahre 2013 haben<br />
drei ehrenamtliche Feuerwehrmänner<br />
aus Eschborn bei Frankfurt<br />
eine geniale Software entwickelt –<br />
die Feuerwehrsoftware. Nach<br />
und nach installieren auch immer<br />
mehr Wehren im Oberland dieses<br />
oder vergleichbare Programme.<br />
„Weil sie ein Quantensprung in<br />
Sachen Aufbereitung von Einsatzdaten<br />
sind“, sagt Sebastian<br />
Jahn, Online-Beauftragter der<br />
Schongauer Feuerwehr. Er hat<br />
diese Software Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
in die Zentralen mehrerer Wehren<br />
in der Region installiert und ist<br />
vom Ergebnis hellauf begeistert.<br />
Um die Vorteile der Neuerung<br />
verständlich darzustellen, blickt<br />
der hauptberufliche Fotograf und<br />
Kammermann zunächst auf das<br />
alte System zurück: Angenommen,<br />
auf der B17 zwischen Peiting und<br />
Schongau auf Höhe Lechtalbrücke<br />
passiere ein schwerer Verkehrsunfall,<br />
gehe zunächst ein Notruf bei<br />
der Integrierten Leitstelle in Weilheim<br />
ein. Der dort abnehmende<br />
Disponent nehme alle wichtigen<br />
Daten vom Notrufer auf, erstelle in<br />
Windeseile ein Meldebild und informiere<br />
anhand dieser Informationen<br />
– schwerer Verkehrsunfall,<br />
B17, Lechtalbrücke, eine Person<br />
eingeklemmt – die Schongauer<br />
Feuerwehr. Wie? „Primär bekommen<br />
wir immer ein Signal auf<br />
unseren Piepser, im besten Falle<br />
mit einer mündlichen Durchsage.“<br />
Was die Sekundär-Alarmierung<br />
betrifft, ändere sich jedoch eine<br />
ganze Menge. Bisher ging dieses<br />
Meldebild in der Zentrale des Feuerwehrhauses<br />
auch als Fax ein.<br />
Heißt: Um nochmals alle wichtigen<br />
Einsatzdaten ins Gedächtnis zu rufen,<br />
müssen schwarz auf weiß<br />
geschriebene Kürzel und Kurzbeschreibungen<br />
vom als erstes im<br />
Feuerwehrhaus ankommen<strong>den</strong><br />
Kommandanten, Gruppen- oder<br />
Zugführer unter höchstem Zeitdruck<br />
gelesen und an die Kollegen<br />
weitergegeben wer<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong><br />
ist vor allem dann sehr wichtig,<br />
wenn es über <strong>den</strong> Piepser keine<br />
mündliche Durchsage gibt, wenn<br />
Einsatzkräfte die Durchsage nicht<br />
mitbekommen haben oder <strong>für</strong><br />
Neumitglieder, die noch keinen<br />
Piepser besitzen, aber trotzdem<br />
gebraucht wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz.“<br />
Der komplette Einsatztrupp<br />
war bisher also abhängig von <strong>den</strong><br />
Ansagen des Fax-Lesers.<br />
Fax-Ableserei ist<br />
Geschichte<br />
30 | altlandkreis
schirm projiziert. Der Bildschirm<br />
hängt in der Fahrzeughalle des<br />
Feuerwehrhauses, wo im Falle<br />
eines Einsatzes alle Kräfte ohnehin<br />
vorbei müssen – und auf<br />
einen Blick Folgendes zu sehen<br />
bekommen: Auf einer Landkarte<br />
mit Satellitenbild <strong>den</strong> markierten<br />
Einsatzort und alle sich in der<br />
Nähe befin<strong>den</strong><strong>den</strong> Hydranten.<br />
„<strong>Das</strong> hat <strong>den</strong> großen Vorteil, dass<br />
wir auf einen Blick sehen, wo wir<br />
unsere Fahrzeuge am besten platzieren<br />
können, wo wir, falls notwendig,<br />
Wasser abzapfen können<br />
und wo genau sich der Einsatzort<br />
befindet.“ Auf einer klassischen<br />
Google-Maps-Landkarte direkt<br />
daneben ist die kürzeste Route<br />
vom Feuerwehrhaus zum Einsatzort<br />
eingezeichnet. „Und<br />
zwar immer die aktuelle<br />
Route, die mögliche Straßensperrungen<br />
aufgrund Baustellen<br />
berücksichtigt.“ Über diesen<br />
Landkarten steht in dicker, roter<br />
Schrift die Art des Einsatzes.<br />
Zum Beispiel „Brand Bauernhof“,<br />
„Verkehrsunfall, Person eingeklemmt“<br />
oder „Brandmeldeanlage<br />
Industriehalle“. Direkt darunter<br />
sind noch detailliertere Angaben<br />
zu lesen. Zum Beispiel „Feuer auf<br />
dem Balkon“ oder „Gefahrenstoff<br />
ausgelaufen“. Die genaue Adresse<br />
des Einsatzortes mit Straße, Hausnummer<br />
und Ort steht unter <strong>den</strong><br />
Landkarten geschrieben. Darüber<br />
hinaus können je nach Einstellung<br />
der Software viele weitere,<br />
<strong>für</strong> Einsatzkräfte sehr interessante<br />
und wichtige Daten angezeigt oder<br />
visualisiert wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel<br />
der konkrete Name des betroffenen<br />
Objekts wie „Esso-Tankstelle“<br />
oder die Rückrufnummer des<br />
Mitteilers (Notrufers). „Wobei das<br />
zwei Beispiele sind, die aufgrund<br />
der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />
noch genau geregelt wer<strong>den</strong><br />
müssen, da persönliche Daten<br />
nicht an Dritte gelangen dürfen.“<br />
Informationen<br />
direkt aufs Handy<br />
Definitiv angezeigt wer<strong>den</strong> darf ein<br />
Ticker, der ab Eingang des Notrufes<br />
läuft. „Somit wissen wir stets,<br />
wie viele Minuten seit Eingang des<br />
Notrufes vergangen sind.“ Auch<br />
sehr interessant und auf dem Bildschirm<br />
links zu sehen: Welches<br />
Einsatzfahrzeug <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Einsatz in Frage kommt. „<strong>Das</strong> spielt<br />
<strong>für</strong> kleine Feuerwehren, die in der<br />
Regel immer mit allen Fahrzeugen<br />
ausrücken, keine Rolle.“ Bei einer<br />
großen Wehr wie der Weilheimer<br />
oder Schongauer sei es jedoch<br />
entschei<strong>den</strong>d, ob beispielsweise<br />
die Drehleiter gebraucht wird oder<br />
nicht. Am Beispiel Verkehrsunfall<br />
B17 wird auf dem Bildschirm<br />
sicherlich keine Drehleiter angezeigt,<br />
stattdessen Kommandanten-<br />
Fahrzeug, Rüstwagen mit Spreizer,<br />
Schere, Löschfahrzeug. Neben<br />
<strong>den</strong> Fahrzeugen sind auch alle<br />
Mitglieder der Feuerwehr na-<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 31
mentlich und in ihrer Funktion im<br />
Programm hinterlegt. In diesem<br />
Zusammenhang kommt ein weiteres<br />
Highlight ins Spiel: Eine Handy-<br />
App, ebenfalls an dieses System<br />
geknüpft. Heißt: Alle Einsatzdaten,<br />
die visualisiert auf diesem großen<br />
Bildschirm im Feuerwehrhaus zu<br />
sehen sind, kann der Einzelne auch<br />
auf seinem Handy abrufen. Und<br />
beim Drücken auf die Farbfelder in<br />
rot, gelb oder grün signalisieren,<br />
ob er sofort zum Einsatz kommen<br />
kann, ob er nachkommen kann,<br />
oder aufgrund zu großer Entfernung<br />
gar nicht kommen kann. „<strong>Das</strong><br />
ist vor allem <strong>für</strong> Kommandanten,<br />
Gruppen- und Zugführer wichtig,<br />
die <strong>für</strong> die Einsatzkoordination ja<br />
immer gebraucht wer<strong>den</strong>“, sagt<br />
Sebastian Jahn und zeigt in dieser<br />
Sekunde nochmals auf <strong>den</strong> großen<br />
Bildschirm im Feuerwehrhaus, wo<br />
diese drei Farbfelder angezeigt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Luftrettungsstation<br />
Murnau auch ausgestattet<br />
Die Luftrettungsstation in Murnau, direkt neben der Unfallklinik, setzt<br />
nun auch auf Feuerwehrsoftware und Einsatz-Monitoring.<br />
Die sogenannte Push-Nachricht<br />
aufs Handy nutzen bislang nur<br />
wenige Feuerwehren. Die Visualisierung<br />
auf einem großen Bildschirm<br />
jedoch sehr viele. Neuerdings<br />
auch die Luftrettungsstation<br />
„Christoph Murnau“, wo nun auch<br />
alle relevanten Einsatzdaten nicht<br />
mehr vom Blatt Papier abgelesen<br />
wer<strong>den</strong> müssen, sondern visuell<br />
und optimal aufbereitet dargestellt<br />
sind. Der bis dato noch<br />
einzige Nachteil aus Sicht von<br />
Sebastian Jahn: „Über das Fax bekommen<br />
wir von der ILS auch die<br />
exakten Koordinaten des Einsatzortes<br />
mittgeteilt, über dieses SDS<br />
nicht.“<br />
Technisch sei dies in Jahns Augen<br />
jedoch definitiv umsetzbar. „<strong>Das</strong><br />
hätte <strong>den</strong> großen Vorteil, dass<br />
wir bei Einsätzen, bei <strong>den</strong>en wir<br />
keine exakte Adressangabe bekommen,<br />
dank der Koordinaten<br />
trotzdem wissen, wo genau sich<br />
der Einsatzort befindet.“ Auch am<br />
Beispiel Verkehrsunfall B17 wäre<br />
das von Vorteil, weil die Angaben<br />
oft lauten: Zwischen Schongau<br />
und Altenstadt, was einen eher<br />
schwammigen Bereich von einigen<br />
100 Metern beschreibt. Außerdem<br />
<strong>den</strong>kt Sebastian Jahn an<br />
dieser Stelle noch einen weiteren<br />
Schritt voraus: „Mein mittel- und<br />
langfristiges Ziel ist, dass wir die<br />
Visualisierung von Einsatzdaten<br />
auf ein Tablet übertragen.“ <strong>Das</strong><br />
wiederum könne man ins Einsatzfahrzeug<br />
mitnehmen und mittels<br />
Navi zum Einsatzort fahren – auch<br />
ein Vorteil bei Einsätzen in unbekannteren<br />
Gegen<strong>den</strong>. Und <strong>für</strong><br />
frischhergezogene Mitglieder, die<br />
nicht jedes Eck im Einsatzgebiet<br />
in- und auswendig kennen. js<br />
32 | altlandkreis
Landtags- und Bezirkstagswahl <strong>2018</strong><br />
Wer soll <strong>den</strong> Freistaat<br />
künftig regieren?<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Am Sonntag, 14. <strong>Oktober</strong>,<br />
fin<strong>den</strong> in Bayern wieder Wahlen<br />
statt – die Landtags- und Bezirkstagswahlen.<br />
Wahlberechtigt<br />
ist an diesem Tag jeder Deutsche,<br />
der das 18. Lebensjahr vollendet<br />
und seit mindestens drei Monaten<br />
seinen Wohnsitz in Bayern gemeldet<br />
hat. Außerdem hat jeder Wähler<br />
vier Stimmen – zwei <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Landtag, zwei <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bezirkstag.<br />
Mit der Erststimme <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Landtag wird mittels „Kreuzerl“<br />
der Direktkandidat einer Partei<br />
oder Wählergruppe gewählt. Im<br />
Schongauer Raum wären das zum<br />
Beispiel Susanne Enders von <strong>den</strong><br />
Freien Wählern oder Harald Kühn<br />
von der CSU. Mit der Zweitstimme<br />
kann einer der zahlreichen<br />
Kandidaten aus <strong>den</strong> sogenannten<br />
Listen gewählt wer<strong>den</strong>, wobei im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> nur Kandidaten aus<br />
Oberbayern wählbar sind. Für<br />
<strong>den</strong> Bezirkstag gilt im Grunde das<br />
Gleiche: Die Erststimme bekommt<br />
der lokale „Spitzenkandidat“ einer<br />
Partei oder Wählergruppe,<br />
die Zweitstimme wiederum ein<br />
Politiker oder eine Politikerin aus<br />
der Liste, wiederum allesamt aus<br />
Oberbayern stammend.<br />
Um was kümmern sich<br />
Land- und Bezirkstag?<br />
Doch wer sind überhaupt dieser<br />
Landtag und Bezirkstag? Einfach<br />
beschrieben trifft der Landtag alle<br />
Entscheidungen, die in einem<br />
Bundesland, in diesem Falle in<br />
Bayern, zu treffen sind: Gesetze<br />
machen. Regierung kontrollieren.<br />
Ministerpräsi<strong>den</strong>ten wählen.<br />
Deutschlandweit einzigartig<br />
ist dagegen der Bezirkstag, <strong>den</strong><br />
es nur in Bayern, also in keinem<br />
anderen deutschen Bundesland<br />
gibt. Er ist funktional vergleichbar<br />
mit Gemeinde-, Stadt- oder<br />
Kreisräten und wird gerne als<br />
„dritte kommunale Ebene“ bezeichnet.<br />
Aufgeteilt in <strong>den</strong> sieben<br />
bayerischen Regierungsbezirken –<br />
Oberbayern, Niederbayern, Schwaben,<br />
Oberpfalz, Oberfranken,<br />
Mittelfranken und Unterfranken –<br />
kümmert sich der Bezirkstag um<br />
Gesundheit, Bildung, Kultur, Umwelt,<br />
Heimatpflege und Soziales.<br />
Psychiatrische Einrichtungen wie<br />
das Marienheim in Peiting, die<br />
KBO-Lech-Mangfall-Klinik in Peißenberg<br />
oder das Diakoniedorf<br />
Herzogsägmühle, Kultureinrichtungen<br />
wie das Freilichtmuseum<br />
Glentleiten oder Bildungseinrichtungen<br />
wie das Agrarbildungszentrum<br />
in Landsberg am Lech<br />
wer<strong>den</strong> beispielsweise vom Bezirk<br />
Oberbayern verwaltet oder finanziell<br />
unterstützt.<br />
Briefwahl<br />
immer beliebter<br />
Gewählt wird an diesem Sonntag,<br />
14. <strong>Oktober</strong>, zwischen 8 und<br />
18 Uhr in allen Ortschaften Bayerns,<br />
die je nach Einwohnerzahl<br />
und Fläche ein oder mehrere<br />
Wahllokale bereitstellen. Wer am<br />
Tag der Wahl keine Zeit oder Lust<br />
hat, kann ab Mitte <strong>September</strong> im<br />
örtlichen Rathaus Unterlagen <strong>für</strong><br />
eine Briefwahl beantragen – und<br />
zwar entgegen früherer Zeiten<br />
ohne Angabe eines Grundes.<br />
Hier<strong>für</strong> ist lediglich die Wahlbenachrichtigung<br />
mitzunehmen, die<br />
im Vorfeld jeder wahlberechtigte<br />
Bürger Bayerns per Post zugesandt<br />
bekommt. Generell wer<strong>den</strong><br />
Briefwahlen seit geraumer Zeit<br />
immer beliebter. Ein gewichtiger<br />
Grund hier<strong>für</strong>: Der Faktor Zeit, um<br />
sich über Parteien und Kandidaten<br />
ein genaueres Bild machen zu<br />
können, bevor letztlich die jeweils<br />
zwei „Kreuzerl“ gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Teilnehmende Parteien sind <strong>2018</strong>:<br />
Christlich-Soziale Union Bayerns<br />
(CSU), Sozialdemokratische Partei<br />
Deutschlands (SPD), Freie Wähler,<br />
Die Grünen, Freie Demokratische<br />
Partei (FDP), Bayernpartei (BP),<br />
Ökologisch-Demokratische Partei<br />
(ÖDP), Piratenpartei Deutschlands<br />
und Alternative <strong>für</strong> Deutschland<br />
(AfD).<br />
Wir als Ihr Regionalmagazin<br />
möchten unsere Leserinnen und<br />
Leser darin bestärken, zur Wahl<br />
zu gehen. Nur wer sein Wahlrecht<br />
wahrnimmt, kann letztendlich<br />
auch wirklich mitbestimmen, wie<br />
eine künftige politische Arbeit in<br />
Bayern aussehen wird. Extrem<br />
knappe Entscheidungen bei vergangenen<br />
Kommunal- oder Bundestagswahlen<br />
zeugen davon, wie<br />
wichtig jede einzelne Stimme am<br />
Ende sein kann.<br />
js<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 33<br />
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Altenstadt feiert 200<br />
Jahre Eigenständigkeit<br />
Altenstadt | Die Orts- und Siedlungsgeschichte<br />
der Gemeinde<br />
Altenstadt reicht bis 1300 vor<br />
Christus zurück. Funde aus der<br />
Bronze- und späteren Urnenfelderzeit<br />
belegen das. Auch die Anwesenheit<br />
der Römer bis 68 nach<br />
Christus ist dank ausgegrabener<br />
Messing- und Bronzemünzen,<br />
Sichel sowie Bruchstück einer Tegula<br />
(ein Dach aus Ziegel) wissenschaftlich<br />
erwiesen. Vor allem der<br />
nahliegende Burglachberg sowie<br />
die vorbeiführende Heeres- und<br />
Handelsstraße Via Claudia sind<br />
die Hauptgründe <strong>für</strong> eine römische<br />
Niederlassung in Altenstadt<br />
gewesen. Als sich der Untergang<br />
des römischen Reiches im 7. und<br />
8. Jahrhundert anbahnte, erlebte<br />
auch Altenstadt eine wahrlich<br />
dunkle Zeit. Erst mit Beginn des 9.<br />
Jahrhunderts ging es mit der Entwicklung<br />
des Ortes wieder bergauf.<br />
Im Ammergau und Lechrain<br />
folgte schließlich die Welfenherrschaft<br />
durch Herzog Welf IV. Der<br />
taufte die damals markante Siedlung<br />
mit dem Namen „Scongoe“,<br />
zu Deutsch Schongau. Zurückzuführen<br />
ist dieser Name, passend<br />
zum Fluss, auf <strong>den</strong> Schönachgau.<br />
Heißt: <strong>Das</strong> heutige Altenstadt war<br />
viele Jahre Schongau – und <strong>für</strong> die<br />
Welfen eine Art Reststation <strong>für</strong><br />
Heeresabteilungen. Darüber hinaus<br />
galt „Scongoe“ zur damaligen<br />
Zeit als Stapel- und Umschlagplatz<br />
<strong>für</strong> Warenzüge, wodurch der Ort<br />
reichlich an Bedeutung und Wohlstand<br />
gewann.<br />
Basilika als<br />
Verhandlungsort<br />
Im 12. Jahrhundert muss „Altschongau“<br />
sogar eine regelrechte<br />
wirtschaftliche und religiöse Blütezeit<br />
erlebt haben. Daran erinnern<br />
bis heute zwei Gebäude, die<br />
zu dieser Zeit bei weitem nicht in<br />
jeder Ortschaft errichtet wur<strong>den</strong>:<br />
Zum einen die St. Lorenzkirche,<br />
seit 1812 zu einem bäuerlichen<br />
Wohnhaus umgestaltet. Und zum<br />
anderen die Basilika St. Michael,<br />
die mit ihrem unverwechselbaren<br />
34 | altlandkreis
alpenländisch-romanischen Baustil<br />
bis heute als unangefochtenes<br />
Markenzeichen der Gemeinde<br />
Altenstadt gilt. Gebaut wurde sie<br />
im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts<br />
als Stadtpfarrkirche, woraus<br />
Historiker schließen, dass auch<br />
der Ort um das Gotteshaus herum<br />
ursprünglich eine richtige Stadt<br />
hätte wer<strong>den</strong> sollen. Unabhängig<br />
davon wur<strong>den</strong> in der Basilika<br />
nicht nur Gottesdienste gefeiert,<br />
sondern wichtige Verhandlungen<br />
durchgeführt und Streitereien<br />
ausgetragen. Unter anderem ein<br />
Zehentstreit (zehnprozentige Steuer<br />
in Form von Geld oder Sachgegenstän<strong>den</strong>)<br />
zwischen dem Kloster<br />
Rottenbuch und dem Pfarrer von<br />
St. Lorenz. Oder ein Streit um die<br />
Zughörigkeit der Böbinger Kirche.<br />
Als die Staufer das neue<br />
Schongau gründeten<br />
Als Anfang des 13. Jahrhunderts<br />
durch die Staufer – ein Adelsgeschlecht,<br />
das vom 11. bis 13. Jahrhundert<br />
mehrere schwäbische<br />
Herzöge und römisch-deutsche<br />
Könige und Kaiser hervorbrachte –<br />
die neue Stadt Schongau auf dem<br />
einstigen Lechumlaufberg gründeten,<br />
begann zwischen Schongau<br />
und dem heutigen Altenstadt eine<br />
sehr lange, gemeinsame Zeit, die<br />
langfristig kein gutes Ende <strong>für</strong> Altenstadt<br />
nahm. Denn während das<br />
neue Schongau am Wachsen war<br />
und einen wirtschaftlichen Aufschwung<br />
erfuhr, verlor das alte<br />
„Scongoe“ zunehmend an Bedeutung<br />
und Einfluss. Letztlich bestand<br />
die „alte Stadt“ damals nur<br />
noch als Stadtteil beziehungsweise<br />
Pfarrdorf. Und an die einstigen<br />
Glanzzeiten erinnerten nur noch<br />
die Basilika und St. Lorenzkirche.<br />
Und auch die Bürger waren in ihrem<br />
Tun stark eingeschränkt – <strong>für</strong><br />
sie galt das von der neuen Stadt<br />
beschlossene Recht der „Altenstädter“.<br />
Letztlich währte diese<br />
„Liaison“ <strong>den</strong>noch stolze 600 Jahre<br />
lang. Erst mit dem Gemeindeedikt<br />
vom 17. Mai 1818 endete die<br />
Gemeinschaft zwischen Altenstadt<br />
und Schongau wieder. Seit gut 200<br />
Jahren also wird Altenstadt nun als<br />
politisch eigenständige, selbstverwaltete<br />
Gemeinde geführt, obwohl<br />
der Name „Altenstadt“ bereits<br />
1406 urkundlich erwähnt wurde.<br />
Heute wer<strong>den</strong> in Altenstadt rund<br />
1 500 Haushalte mit rund 3 200<br />
Einwohnern geführt.<br />
Gefeiert wird<br />
am 2. <strong>Oktober</strong><br />
Zur Gemeinde dazu gehört außerdem<br />
seit der Gebietsreform im<br />
Jahre 1978 der Ortsteil Schwabniederhofen.<br />
Darüber hinaus ist die<br />
Schönachgemeinde Teil der Verwaltungsgemeinschaft<br />
mit Hohenfurch,<br />
Ingenried, Schwabbruck und<br />
Schwabsoien. Neben der Basilika,<br />
dem unangefochtenen „steineren<br />
Wahrzeichen“ des Ortes, ist Altenstadt<br />
vor allem wegen der Franz-<br />
Josef-Strauß-Kaserne weit über<br />
die <strong>Altlandkreis</strong>-Grenze hinaus<br />
bekannt. <strong>Das</strong> Jubiläum zu 200 Jahre<br />
eigenständige Gemeinde wird<br />
allerdings weder in der Kaserne<br />
noch in der Basilika gefeiert. Am<br />
Dienstagabend, 2. <strong>Oktober</strong>, lädt<br />
Bürgermeister Albert Hadersbeck<br />
auf 19 Uhr alle Interessierten zu<br />
einem Festabend in die örtliche<br />
Turnhalle. Dort wird, dem Anlass<br />
geschuldet, eine neue Chronik<br />
über die Ortsgeschichte der vergangenen<br />
200 Jahre präsentiert.<br />
Außerdem spielt eine Besetzung<br />
der Blaskapelle klangvoll auf. js<br />
JENOPIK<br />
Power Systems<br />
gratuliert der<br />
Gemeinde<br />
Altenstadt<br />
zum<br />
200-Jährigen<br />
Jubiläum!<br />
Die Basilika (li.) gilt als „steinernes Wahrzeichen“ der Schönachgemeinde,<br />
die auch aufgrund der Franz-Josef-Strauß-Kaserne im Nor<strong>den</strong><br />
des Ortes überregional bekannt ist. Oben zu sehen: <strong>Das</strong> Rathaus.<br />
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86972 Altenstadt<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 35
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© LaCozza/Fotolia.com<br />
Ein geniales Tier, aber immer größere Schä<strong>den</strong><br />
Zum Schießen,<br />
dieser Biber<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Anfang der 1970er<br />
Jahre wurde im <strong>Altlandkreis</strong> der<br />
einst ausgerottete Biber wieder<br />
ausgesetzt. Offiziell waren es damals<br />
sechs Stück, laut Experten-<br />
Schätzung jedoch wesentlich<br />
mehr. <strong>Das</strong> war auch gut so und<br />
störte die ersten Jahre nieman<strong>den</strong>.<br />
Denn der Biber, maximal 30 Kilogramm<br />
schwer, knapp einen Meter<br />
lang und bis zu 20 Jahre alt, ist ein<br />
äußerst schönes, interessantes und<br />
intelligentes Tier, das zweifelsohne<br />
seine Berechtigung auf ein Leben<br />
hier in der Region hat. Sein Fell<br />
beispielsweise ist das dichteste<br />
aller Tiere weltweit – kein anderes<br />
Lebewesen trägt so viele Haare,<br />
bis zu 230 pro Quadratmillimeter,<br />
am Körper. Weitere Markenzeichen<br />
sind seine relativ großen Füße<br />
mit Schwimmhäuten sowie sein<br />
lederner, abgeplatteter Schwanz,<br />
genannt Kelle. Letzteren braucht er<br />
nicht nur zum Schwimmen, sondern<br />
auch zum Errichten von Bau<br />
und Staudämmen. Der Bau des Bibers<br />
befindet sich immer am Ufer<br />
eines Gewässers und ist so gewieft<br />
angelegt, dass der Ein- und<br />
Ausgang stets unter Wasser ist.<br />
Hier<strong>für</strong> braucht der Nager einen<br />
gleichbleibend ruhigen Wasserpegel.<br />
Ist dieser von Natur aus nicht<br />
gegeben, leitet der Biber durch<br />
<strong>den</strong> gezielten Bau von Staudämmen<br />
das wilde Wasser um seinen<br />
Eingangsbereich herum. „Ein sagenhafter<br />
Baumeister“, schwärmt<br />
Florian Pfütze, Vorsitzender des<br />
Kreisjagdverbandes Weilheim, der<br />
<strong>den</strong> Biber als „faszinierendes Tier“<br />
bezeichnet. <strong>Das</strong> Problem seit einigen<br />
Jahren aber ist: Die Population<br />
des Bibers hat hier in der Gegend<br />
extrem zugenommen, was sich<br />
immer häufiger und immer stärker<br />
mit land- und forstwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen sowie Naherholungsgebieten<br />
von uns Menschen beißt.<br />
Und weil der Biber keinem natürlichen<br />
Feind ausgesetzt ist, hinterlässt<br />
er Nacht <strong>für</strong> Nacht ein immer<br />
größeres Bild der Verwüstung.<br />
Verwüstung an Ammer<br />
und Staffelsee<br />
Wer am nordseitigen Ufer der<br />
Ammer, beginnend am Kalkofensteg<br />
bei Peiting, flussabwärts spaziert,<br />
findet ein regelrechtes Bild<br />
der Verwüstung vor. Unzählige<br />
Bäume aller Arten und Größen<br />
wur<strong>den</strong> dort unten von Bibern<br />
angefressen. Gleiches Bild: einige<br />
Kilometer weiter östlich auf Höhe<br />
des Ammer-Campingplatzes bei<br />
Peißenberg. „<strong>Das</strong> hat unvorstellbare<br />
Ausmaße angenommen,<br />
aber niemand kümmert sich“, sagt<br />
Campingplatzbetreiber Manfred<br />
Fischer, der sich seit geraumer<br />
Zeit ernsthafte Sorgen um seine<br />
Gäste macht. „Ein Spaziergang<br />
entlang der Ammer ist mittlerweile<br />
lebensgefährlich.“ Jederzeit<br />
könnte einer dieser angefressenen<br />
Bäume, die teilweise nur noch auf<br />
einem zweifingerdicken „Sturfel“<br />
stehen, umknicken und auf <strong>den</strong><br />
Weg fallen. „Nicht auszumalen,<br />
wenn eine junge Familie in <strong>den</strong><br />
Wald geht und ein Kind von einem<br />
angenagten Baum erschlagen<br />
wird“, setzt Pfütze in Sachen<br />
realistische Tragödien noch einen<br />
drauf. Vor allem hinsichtlich der<br />
Tatsache, „dass ein Forstarbeiter<br />
einen angesägten Baum aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong><br />
keine Nacht lang<br />
stehen lassen darf“. Dieses Gefahrenpotential<br />
und Bild der Verwüstung<br />
gilt auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Uferbereich<br />
rund um <strong>den</strong> Staffelsee, wo nicht<br />
nur „irgendwelche Bäume“ vom<br />
Herausgeber und ©: CARAT Systementwicklungs- und Marketing GmbH & Co. KG, Am Victoria-Turm 2, 68163 Mannheim •<br />
Gestaltung und Layout: MAKOM GmbH, Basler Str. 24 B, 79100 Freiburg • 10/2017<br />
36 | altlandkreis
Biber umnagen auch dicke Baumstämme so<br />
lange, bis sie ihrer eigenen Last zum Opfer<br />
fallen – hier an einem Zufluss der Ammer.<br />
Biber beschädigt wur<strong>den</strong>. „Wir re<strong>den</strong><br />
hier von riesigen Eichen und<br />
Buchen, die weit über 100 Jahre alt<br />
sind“, sagt Florian Pfütze. Es handelt<br />
sich um Bäume, die im Sinne<br />
der Naturschützer seit jeher geschützt<br />
wer<strong>den</strong> sollen. Nur nicht,<br />
wenn der Biber ihn zum Fressen<br />
braucht? Pfütze spricht von einem<br />
„gesun<strong>den</strong> Miteinander“ zwischen<br />
Mensch, Pflanze und Tier,<br />
das beim Thema Biber schlichtweg<br />
nicht mehr möglich sei. Die<br />
einzige Lösung: Regelmäßige<br />
Entnahmen, was im Detail betrachtet<br />
heißt: Den Biber erst mittels<br />
esstischgroßer Lebendfalle –<br />
Äpfel dienen als Lockmittel – einfangen,<br />
um ihn dann mit einem<br />
gezielten Revolverschuss zu töten.<br />
Für naturfremde Menschen, von<br />
<strong>den</strong>en es hier in der Region nicht<br />
wenige gibt, mag dieses „Entnehmen<br />
von Bibern“ grausam klingen.<br />
Laut Florian Pfütze hat diese Vorgehensweise<br />
nicht ansatzweise etwas<br />
mit Ausrotten oder willkürlichem<br />
Töten zu tun. „Der Biber hat sich<br />
bei uns zu 100 Prozent<br />
als Wildtier etabliert, ist<br />
inzwischen nicht anders<br />
zu betrachten als Rehe<br />
und Wildschweine.“<br />
Zwar steht der Nager<br />
offiziell noch auf der<br />
Artenschutzliste. „Dort<br />
wird er aber in absehbarer<br />
Zeit runter müssen,<br />
weil er schon lange<br />
nicht mehr vom Aussterben<br />
bedroht ist.“<br />
Wie viele Biber derzeit<br />
in der Region existieren,<br />
ist ganz schwer zu<br />
sagen. Fakt ist nur: Die klassischen<br />
„30 Stück“, die immer wieder aus<br />
vielen Gemeindehäusern <strong>für</strong> bestimmte<br />
Seen- oder Flussgebiete<br />
zu hören sind, seien laut Florian<br />
Pfütze eine geradezu lächerlich<br />
geringe Zahl. Allein rund um <strong>den</strong><br />
Staffelsee zählte ein Experte rund<br />
37 Burgen. Und in einer dieser<br />
Burgen leben in der Regel zwischen<br />
sechs und zehn Biber, was<br />
hochgerechnet weit über 200 Stück<br />
wären – nur am Staffelsee! Im von<br />
Flüssen, Seen und Bächen geprägten<br />
Gebiet zwischen Weilheim und<br />
Garmisch-Partenkirchen sind es<br />
derzeit rund 150 Burgen. „Und im<br />
Frühjahr kommt wieder ein ganzer<br />
Schwung Junge dazu“, sagt Florian<br />
Pfütze.<br />
Der Biber<br />
befindet sich überall<br />
Zwischen ein und vier Biberbabys<br />
bringt eine Mutter pro Frühjahr<br />
zur Welt. Die Neugeborenen leben<br />
zunächst gemeinsam mit <strong>den</strong><br />
Biberkindern vom Vorjahr in einer<br />
Großfamilie. Wachsen die Neugeborenen<br />
<strong>den</strong> älteren Brüdern und<br />
Schwestern zu Kopfe, müssen diese<br />
die Familie verlassen, sich ein<br />
eigenes Reich suchen und eine<br />
Familie grün<strong>den</strong>. Nur wo? „Es gibt<br />
bei uns in der Region keinen einzigen<br />
Fleck mehr, der von Bibern<br />
unbesetzt ist“, sagt Florian Pfütze,<br />
der sich und seine Jägerkollegen<br />
in Sachen Entnahme fern halten<br />
möchte vom Biber. „In meinen<br />
Augen ist es ganz klar Aufgabe der<br />
Naturschützer, <strong>für</strong> die notwendige<br />
Entnahme der Biber zu sorgen.“<br />
Wie das funktionieren könnte,<br />
zeigte jüngst das Beispiel in Seehausen,<br />
wo in Abstimmung mit<br />
Bürgermeister und zuständigem<br />
Landrat ein Mann <strong>für</strong> die Entnahme<br />
von dortigen Bibern beauftragt<br />
wurde. <strong>Das</strong> Problem: Weil es Anfang<br />
<strong>2018</strong> eisigkalt war, blieb der<br />
Biber lieber in seinem kuscheligen<br />
Bau, ernährte sich von seinem aufgestauten<br />
Essensvorrat und kam<br />
gar nicht erst auf die Idee, in eine<br />
von Äpfeln gefüllte Lebendfalle zu<br />
tappen. Und ab dem Frühjahr darf<br />
der nachtaktive Fellträger ohnhin<br />
nicht entnommen wer<strong>den</strong>. Weder<br />
beim genüsslichen Nagen an Bäumen,<br />
noch beim Grasen draußen<br />
auf dem Feld. Auf dem Feld? „Der<br />
Biber ist reiner Vegetarier und<br />
frisst nicht nur das Kambium unter<br />
<strong>den</strong> Rin<strong>den</strong> der Bäume, sondern<br />
schwärmt aus auf die umliegen<strong>den</strong><br />
Felder und wird sozusagen<br />
zur Kuh“, sagt Florian Pfütze. Ein<br />
in der Tat faszinierendes Tier. Nur<br />
entgegen der 1970er Jahre viel zu<br />
stark vertreten.<br />
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Modellbauverrückte Familie aus Forst<br />
Schlafende Flitzer<br />
in Miniatur<br />
Forst | Je<strong>den</strong> Donnerstagabend haben<br />
sich „zehn bis zwölf Verrückte“,<br />
wie Christian Riedl es positiv<br />
gemeint ausdrückt, im ehemaligen<br />
Schulhaus in Wessobrunn getroffen.<br />
Die Enthusiasten aus Forst,<br />
Apfeldorf und Wessobrunn im Alter<br />
zwischen zehn und 50 Jahren<br />
duellierten sich oft stun<strong>den</strong>lang,<br />
„meistens von 19 bis 23 Uhr“. Es<br />
wurde geschimpft, geflucht, gelacht,<br />
gejubelt. „Und danach hat<br />
dir alles weh getan.“ Die Augen<br />
vom konzentrierten Schauen. Der<br />
Nacken vom langen Stehen am<br />
Streckenrand. Der rechte Zeigefinger<br />
vom Gas geben, stoppen,<br />
bremsen. <strong>Das</strong>s hinter dieser „Belastung“<br />
wenige Gramm schwere,<br />
gerade mal handflächengroße<br />
Modellautos mit Elektro-Motor<br />
stehen, erklärt Riedls Wortwahl<br />
des „Verrücktseins“ wohl ganz gut.<br />
„Mini Z“ heißt die Klasse dieser<br />
Flitzer im Maßstab 1:43 offiziell. Die<br />
standardmäßigen Autos der japanischen<br />
Firma „Kyosho“ fahren mit<br />
rund 25 Stun<strong>den</strong>kilometer über<br />
spezielle Bahnen. Bei entspreechendem<br />
Tuning aber erreichen<br />
reic<br />
die Mini-Z-Autos mit rund 60<br />
Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
mehr als doppelt<br />
pe<br />
so hohe Geschwindigkeiten. ite<br />
n. „Was<br />
die Gefahr birgt, dass man schnell<br />
die Lust am Fahren verliert, ert,<br />
weil<br />
man mit Steuern, Schauen und<br />
Einschätzen nicht mehr hinterherkommt,<br />
mehr in der Bande hängt<br />
als auf der eigentlichen Strecke“,<br />
sagt Nikolas Riedl, 23, von Vater<br />
Christian früh infiziert von diesem<br />
speziellen Hobby, das neben dem<br />
eigentlichen Rennenfahren sehr<br />
stark von Bastlerei und Tüftlerei<br />
lebt.<br />
Buntlackierte Alufelgen<br />
und Carbon-Einsätze<br />
Angefangen hat die Liebe zur Mini-<br />
Z-Klasse vor mehr als acht Jahren<br />
im ganz kleinen Rahmen, bei<br />
Riedls Spezl im Dachbo<strong>den</strong>. „Mit<br />
standardmäßigen Autos und auf<br />
einer Strecke aus Nadelfilz.“ Doch<br />
wie es bei Hobbys, die Spaß machen,<br />
so ist, entwickelte sich<br />
bei<br />
allen Beteiligten recht rasch ein<br />
gewisser Ehrgeiz – der Fahrer-Kreis<br />
wurde stets erweitert, das Equipment<br />
professionalisiert. „Die einfachen<br />
Akku-Batterien haben wir<br />
durch leistungsstärkere ersetzt.“<br />
Der Auflade-Prozess wurde dahingehend<br />
optimiert, indem die Batterien,<br />
egal wie leer oder voll sie<br />
nach <strong>den</strong> Rennen waren, erst komplett<br />
entla<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>, dann „mit<br />
voller Power“ wieder aufgela<strong>den</strong>.<br />
„So konnten wir mit <strong>den</strong> Autos<br />
über sehr lange Zeit Vollgas fahren,<br />
während der einfache Akku zu unseren<br />
Anfangszeiten nach nur zehn<br />
Minuten stark nachgelassen hat.“<br />
Doch nicht nur das perfekte La<strong>den</strong><br />
des Akkus entwickelte sich <strong>für</strong> Vater<br />
und Sohn Riedl sowie die anderen<br />
Mistreiter zur Wissenschaft <strong>für</strong> sich.<br />
„Die Autos selbst wur<strong>den</strong> selbstverständlich<br />
auch immer weiter<br />
aufgemotzt.“ Knallfarbene Federn<br />
in unterschiedlichen Stärken, hochwertige<br />
Kugellager <strong>für</strong> weniger<br />
Rollwiderstand, Felgen aus buntlackiertem<br />
Aluminium, Carbon-Einsätze<br />
im Inneren zur Reduzierung<br />
des Gewichts oder Gummireifen<br />
in unterschiedlichen Härtegra<strong>den</strong><br />
mit unterschiedlichem Profil.<br />
Nikolas und Christian (rechts) Riedl<br />
mit ihrem im Werkzeugkoffer verstauten<br />
3 000-Euro-Spielzeug.<br />
38 | altlandkreis
„Je<br />
nachdem,<br />
ob wir<br />
auf<br />
hartem oder<br />
weichem<br />
em<br />
Untergrund gefahren sind, ob wir<br />
totalen Gripp oder mehr Driftphasen<br />
wollten.“ Die Tuning-Liste der<br />
Riedls ist mehrere Seiten lang. Und<br />
der Fuhrpark? „Der besteht inzwischen<br />
aus sechs Mini-Z-Autos und<br />
dürfte samt Fernbedienungen und<br />
Ersatzteillager um die 3000 Euro<br />
wert sein.“ Die Prunkstücke: Ferrari,<br />
Porsche und Lamborghini in Rot,<br />
Gelb und Grün, die ohne Zubehör<br />
mehr als 600 Euro wert sind.<br />
Riedl sucht nach<br />
neuem Raum<br />
Die größte Schwierigkeit beim<br />
Steuern dieser Mini-Flitzer, das übrigens<br />
mittels Funk-Pistole erfolgt,<br />
sei laut Nikolas Riedl ständiges<br />
Um<strong>den</strong>ken. „Beim richtigen Autofahren<br />
betrachtet man die Situation<br />
immer vom gleichen Sichtwinkel –<br />
vom Fixpunkt Fahrersitz mit Blick<br />
durch die Windschutzscheibe.“<br />
Beim Fernsteuern der Mini-Flitzer<br />
fahre man erst vom Körper des Piloten<br />
weg, dann auf ihn zu. „Bei 60<br />
Stun<strong>den</strong>kilometern und zahlreichen<br />
Kurven definitiv eine Herausforderung.“<br />
Insbesondere dann, wenn<br />
alle zwölf „Verrückten“ gleichzeitig<br />
starten, mit Highspeed nach<br />
Streckenrekor<strong>den</strong> (unter acht (!)<br />
Sekun<strong>den</strong> die Runde) jagen und<br />
als erster über die Ziellinie fahren,<br />
oder nach vorgegebener Zeit die<br />
meisten Run<strong>den</strong><br />
schaffen möchten.<br />
Festgehalten en wird alles<br />
les<br />
Dank<br />
in <strong>den</strong> Autos integrierter<br />
rter<br />
Transponder nder<br />
und<br />
einer am Laptop angeschlossenen<br />
senen<br />
Zeitmessanlage, direkt angebracht<br />
am<br />
Streckenrand. Zwischen <strong>den</strong><br />
Duellen gibt’s Pausen bei Bier,<br />
Spezi und Pizza. Außerdem hat<br />
jeder Pilot einen kleinen Arbeitstisch<br />
zum Reparieren, Akkula<strong>den</strong><br />
und Aufmotzen. Die Strecke selbst,<br />
20 Meter lang und einen Meter<br />
breit, besteht aus einer weichen<br />
und einer harten Gummiseite.<br />
Heißt: „Wir konnten wählen, mit<br />
viel oder eher weniger Gripp zu<br />
fahren“, sagt Christian Riedl, der<br />
dieser lei<strong>den</strong>schaftlichen Zeit<br />
heute sichtlich nachtrauert. Denn<br />
seit zwei Jahren schläft das 3000<br />
Euro schwere Mini-Z-Equipment,<br />
detailliert verstaut in einem Werkzeugkoffer.<br />
Warum? „Weil damals<br />
der leer stehende Raum in Wessobrunn,<br />
wo wir uns je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
duelliert haben, seit Ende 2015<br />
zum heutigen Gemeindehaus hergerichtet<br />
wurde.“ Mit Gründung<br />
des „Abarth Club Bavaria“ sowie<br />
anderweitigen Modellbauten sind<br />
die Riedls in ihrer Freizeit zwar<br />
voll ausgelastet. „Sollte sich trotzdem<br />
ein geeigneter Raum fin<strong>den</strong>,<br />
wür<strong>den</strong> wir das Mini-Z-Duellieren<br />
sicherlich wieder aufleben lassen.<br />
40 Quadratmeter sind notwendig“,<br />
sagt Christian Riedl, der sich<br />
über Raumvorschläge (08809/ 706)<br />
der „altlandkreis“-Leser selbstverständlich<br />
ebenso sehr freuen würde<br />
wie sein Sohn Nikolas und die<br />
anderen Mini-Z-Enthusiasten aus<br />
Forst, Apfeldorf und Wessobrunn. js<br />
St k<br />
– Lohnhäckseln<br />
– Hackgutankauf<br />
– Rin<strong>den</strong>mulch<br />
– Hackschnitzel<br />
– Brennholz<br />
– Forstmulcher<br />
MANFRED SCHMID<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 39
Jubiläumsfest am 15. und 16. <strong>September</strong><br />
90 Jahre Hintermeyer in Schongau<br />
Firmengründer Johann Hintermeyer<br />
mit Sohn Hans.<br />
Schongau | Weit vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg, im Jahre 1928, gründete<br />
Hans Hintermeyer die erste<br />
Fahrschule in Schongau samt<br />
Werkstätte und Verkauf <strong>für</strong> DKW-<br />
Motorräder und etwas später auch<br />
DKW-Autos. Heute ist der Name<br />
Hintermeyer noch immer ein<br />
fester Begriff in <strong>den</strong> Köpfen der<br />
„altlandkreis“-Leser. Nur dass sich<br />
in 90 Jahren Firmengeschichte<br />
einiges getan hat. DKW beispielsweise<br />
gibt es längst nicht mehr,<br />
wurde damals von Audi übernommen.<br />
Und auch die Automobilvertretung<br />
NSU, eingeführt im Jahre<br />
1963, gehört der Vergangenheit an.<br />
Stattdessen wurde Hintermeyer im<br />
Jahre 1966 Partner des französischen<br />
Autoherstellers Peugeot –<br />
damals noch ein in Deutschland<br />
total unbeschriebenes Blatt, was<br />
sich dank Hintermeyer in der Region<br />
jedoch sehr schnell änderte.<br />
Denn Verkauf und Reparatur von<br />
Peugeot entwickelten sich regelrecht<br />
zum Renner im Schongauer<br />
Land – auch nach dem Generationenwechsel.<br />
Seit 1991 führen Hintermeyers<br />
Enkel Peter und Hans<br />
Junior <strong>den</strong> Familienbetrieb in dritter<br />
Generation, inzwischen aufgeteilt<br />
in Autohaus und Motorräder.<br />
Peter entschloss sich deshalb,<br />
mit „seiner“ Motorradabteilung<br />
nach Bernbeuren umzuziehen.<br />
Hans Junior blieb mit <strong>den</strong> Autos<br />
am Gründerstandort in der Nähe<br />
des Schongauer Bahnhofs. Diese<br />
bei<strong>den</strong>, komplett eigenständigen<br />
Firmen namens Hintermeyer<br />
existieren bis heute: <strong>Das</strong> Autohaus<br />
Hintermeyer, inzwischen an<br />
der Augsburger Straße 2 bis 4 in<br />
Hans Hintermeyer noch am alten Standort nahe Schongauer Bahnhof.<br />
Schongau und seit 52 Jahren spezialisiert<br />
auf Peugeot. Und Motorrad<br />
Hintermeyer, seit 2004 / 2005<br />
als GmbH geführt, inzwischen<br />
wieder in Schongau, Schwabbrucker<br />
Straße 11, und aktuell Partner<br />
der renommierten Motorradmarken<br />
Yamaha, Suzuki und Triumph.<br />
Verkauf, Service und<br />
Reparatur<br />
Was beide Betriebe noch immer<br />
eint: Ausgeprägte Fachkompetenz,<br />
Kun<strong>den</strong>freundlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
sowohl im Verkauf als<br />
auch in der Reparatur. Autohaus<br />
Hintermeyer mit derzeit zehn Mitarbeitern<br />
verfügt seit dem Umzug<br />
ins ehemalige Becher-Gebäude<br />
über sieben Hebebühnen, auf<br />
<strong>den</strong>en die Kfz-Fachkräfte vom<br />
standardmäßigen Reifenwechsel<br />
über AU, HU, kleinen und großen<br />
Serviceleistungen bis hin zum<br />
großen Unfallscha<strong>den</strong> im Grunde<br />
alles reparieren, was draußen auf<br />
<strong>den</strong> Straßen kaputt gehen kann.<br />
Und zwar nicht nur bei Autos vom<br />
Partner Peugeot, sondern auch<br />
nahezu allen anderen gängigen<br />
Automarken, die von <strong>den</strong> Bürgern<br />
der Region gefahren wer<strong>den</strong>.<br />
„Wir sind inzwischen auch<br />
Teil der Euro-Repair-Kette, über<br />
die wir von nahezu allen Automarken<br />
die neuesten technischen<br />
Informationen bekommen“, sagt<br />
Hans Hintermeyer Junior. Im Verkaufs-<br />
und Ausstellungsraum sind<br />
stets zahlreiche Topmodelle aller<br />
Größen zum Anschauen und Pro-<br />
<strong>Das</strong> Autohaus befindet sich mittlerweile in der Augsburger Straße.
Die Werkstätte im Autohaus ist mit sieben Hebebühnen ausgestattet.<br />
befahren direkt vor Ort. Gleiches<br />
gilt <strong>für</strong> Motorrad Hintermeyer mit<br />
derzeit 15 Mitarbeitern, wo neben<br />
zahlreichen Neufahrzeugen zuvor<br />
genannter Marken auch werkstattgeprüfte<br />
Gebrauchtmotorräder an<br />
Mann und Frau gehen. Darüber<br />
hinaus: TÜV, Reifenservice, Instandsetzung<br />
in der topausgestatteten<br />
Meisterwerkstätte, originale<br />
Ersatzteile über Nacht sowie jede<br />
Menge Bekleidung und Zubehör –<br />
eben alles, was das Motorradfahrer-Herz<br />
höherschlagen lässt.<br />
Jubiläumswochenende<br />
mit Probefahrten<br />
Wer sich selbst davon überzeugen<br />
möchte: Am Wochenende des 15.<br />
Motorrad Hintermeyer in der Schwabbrucker Straße.<br />
und 16. <strong>September</strong> öffnen beide<br />
Betriebe jeweils von 10 bis 17 Uhr<br />
ihre Pforten und la<strong>den</strong> zu einem<br />
bunten Jubiläumsfest ein. Bei Autohaus<br />
Hintermeyer in der Augsburger<br />
Straße spielt Live-Musik,<br />
tritt ein Zauberer auf, gibt’s ein<br />
Preisausschreiben mit nützlichen<br />
Gewinnen sowie die Präsentation<br />
des nigelnagelneuen Peugeots<br />
Rifter aus der Kategorie Mini-Van,<br />
die speziell bei Sportlern oder<br />
jungen Familien, die reichlich<br />
Stauraum immer gut gebrauchen<br />
können, besonders beliebt<br />
ist. Bei Motorrad Hintermeyer in<br />
der Schwabbrucker Straße gibt<br />
es ein auf die Firmenchronik abgestimmtes<br />
Ratespiel, Bewirtung<br />
der Weinstube Schongau, jede<br />
Menge Rabatte auf Zubehör und<br />
Kleidung sowie die Möglichkeit<br />
auf Probefahrten der neuesten<br />
Suzuki-Modelle. „Die wer<strong>den</strong> mit<br />
einem großen Truck angeliefert“,<br />
sagt Peter Hintermeyer, der nun<br />
gemeinsam mit Bruder Hans auf<br />
regen Andrang von Jung und Alt<br />
sowie ein rundum gelungenes Jubiläumswochenende<br />
hofft. js<br />
Dieser Verkaufsraum lässt Motorradfahrer-Herzen höher schlagen.<br />
> > > DIE HINTERMEYER-CHRONIK<br />
1928 Gründung des Betriebes 1928 durch Hans Hintermeyer mit<br />
einer Fahrschule (Erste Fahrschule in Schongau), BP-Tankstelle<br />
und DKW-Motorräder, später DKW-Automobile<br />
1963 Übernahme der NSU-Automobilvertretung<br />
1966 Einführung der PEUGEOT-Automobile in Landkreis Schongau<br />
1980 Übernahme der Vertretung von YAMAHA-Motorrädern<br />
1989 Übernahme der Vertretung von SUZUKI-Motorrädern<br />
1991 Aufteilung der Firmen in Motorrad Hintermeyer und<br />
Autohaus Hintermeyer<br />
Peter Hintermeyer übernimmt die Motorrad-Abteilung und zieht<br />
nach Bernbeuren<br />
Hans Hintermeyer übernimmt die Automobil-Abteilung und führt<br />
<strong>den</strong> elterlichen Betrieb weiter<br />
2004/2005 Gründung der Motorrad Hintermeyer GmbH<br />
2007/2008 Umzug von Motorrad Hintermeyer zurück nach Schongau<br />
Übernahme der TRIUMPH Motorrad Vertretung und MotoPort Store<br />
2017 Umzug vom Autohaus Hintermeyer in die Augsburgerstr. 2 – 4
Döneressen im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Die türkische Leberkässemmel<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Fünf Liter Trinkwasser<br />
und drei frische T-Shirts braucht<br />
Bayram Onat an einem Arbeitstag.<br />
„Eines zum Anfangen, das zweite<br />
nach Mittag und das dritte <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Abend“, sagt er. Insbesondere an<br />
brütendheißen Hochsommertagen<br />
rinnt dem seit 1988 in Deutschland<br />
leben<strong>den</strong> Türken schier ununterbrochen<br />
der Schweiß von der<br />
Stirn. Nicht wegen der gut 30 Grad<br />
Außentemperatur. Es ist vor allem<br />
die vom Dönergrill abstrahlende<br />
Hitze, rund 300 Grad, die ihm sieben<br />
Tage die Woche zwischen 10<br />
und 23 Uhr zu schaffen macht. Und<br />
zwar seit März 1999, der Gründung<br />
von „Döner Onat“ an der Ecke<br />
Ramsauer Straße und Azamstraße<br />
in Peiting. „Eigentlich aus einem<br />
Spaß heraus“, erinnert sich Bayram<br />
Onat. Sein Bruder führte damals im<br />
Hof des Areals, das nach wie vor in<br />
Besitz der Kfz-Familie Schaumberger<br />
ist, einen Döner-Imbisswagen,<br />
hörte damit aber wieder auf. Bayram<br />
Onat sagte damals nur spaßhalber<br />
zum Grundstücksbesitzer:<br />
„Vermiete mir einen Raum, und ich<br />
mache einen richtigen Dönerla<strong>den</strong><br />
auf.“ <strong>Das</strong>s Schaumberger ohne mit<br />
der Wimper zu zucken ja sagen<br />
würde, „hätte ich mir nie gedacht“.<br />
Doch warum eigentlich nicht? Nach<br />
elf Jahren Hochland kündigte Bayram<br />
Onat und wagte <strong>den</strong> Schritt<br />
zur Selbstständigkeit – und hat sie<br />
seither nicht mehr aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />
gegeben. Sein Döner ist gefragt von<br />
Montag bis Sonntag, bei Jung und<br />
Alt, bei Reich und Arm. Der sechsjährige<br />
Grundschüler kaufe bei<br />
ihm ebenso regelmäßig ein wie<br />
die 80-jährige Oma oder diverse<br />
Geschäftsführer hiesiger Unternehmen.<br />
Im Schnitt sind es 50 bis<br />
60 Döner, die pro Tag über die La<strong>den</strong>theke<br />
gehen.<br />
Extravagante Zutaten<br />
und Gewürze?<br />
Ein originaler Döner besteht aus<br />
weißem Fla<strong>den</strong>brot, Lammfleisch,<br />
Joghurt-Soße, Zwiebeln, Gurken,<br />
Tomaten sowie Salat. Deutschlandweit<br />
aber gibt es mittlerweile<br />
Döner mit allen möglichen<br />
Fleischsorten und Gemüsezutaten.<br />
Rind, Schwein, Hühnchen oder<br />
Hack. Onat beispielsweise verwendet<br />
seit jeher reines Putenfleisch.<br />
„<strong>Das</strong> ist mit dem muslimischen<br />
Glauben vereinbar und somit der<br />
türkischen Esskultur sehr nahe“,<br />
sagt er. Außerdem schmecke ihm<br />
der Putenfleisch-Döner schlichtweg<br />
am besten. Zumindest so,<br />
wie er ihn zubereitet: Nämlich<br />
ohne extravaganten Fertigsoßen,<br />
Gewürzen, Gemüsesorten. Außerdem<br />
setzt er auf ein eher dünnwandiges,<br />
da<strong>für</strong> knusprigeres Brot,<br />
das er vor dem Servieren <strong>für</strong> rund<br />
zwei Minuten in einen Toaster legt.<br />
Kollegen aus zum Beispiel Schongau<br />
setzen vermehrt auf ein eher<br />
fluffigeres Brot, dessen Zustand<br />
unter anderem mittels Aufwärmen<br />
in der Mikrowelle erreicht wird.<br />
Andere wiederum, zum Beispiel<br />
die „jungen Wil<strong>den</strong>“ von Döner<br />
King in Schongaus Altstadt, backen<br />
das Brot neuerdings sogar selbst.<br />
Kurzum: Jeder „Dönermann“ im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> hat im Detail seinen<br />
eigenen Zubereitungsstil sowie<br />
einen optisch und geschmacklich<br />
eigenen Döner gefun<strong>den</strong> – und<br />
damit, Geschmäcker sind bekanntlich<br />
verschie<strong>den</strong>, hat auch jeder<br />
seine eigene Stammkundschaft an<br />
sich gebun<strong>den</strong>.<br />
80 Prozent sagen:<br />
„Zum Mitnehmen bitte“<br />
Die Kun<strong>den</strong> von Bayram Onat bestellen<br />
<strong>den</strong> Döner zu 80 Prozent<br />
zum Mitnehmen. Der Rest verköstigt<br />
Döner, Dürüm oder Dönerteller,<br />
das bei vielen Anbietern auch<br />
mit Reis, Pommes oder Beilagensalat<br />
serviert wird, im Lokal oder<br />
überdachten Außenbereich. Vier<br />
Euro verlangt Onat <strong>für</strong> seinen Döner,<br />
4,50 Euro <strong>für</strong> sein Dürüm. Brot<br />
sowie das 20 Kilogramm schwere<br />
Fleisch am Spieß, bei Bayram bereits<br />
trocken gewürzt, bekommt<br />
er zweimal die Woche von einem<br />
Großhändler aus Augsburg geliefert.<br />
Frisches Gemüse kommt<br />
mehrmals die Woche aus Marktoberdorf.<br />
Besonders beliebt sind<br />
Dürüm und Döner mit Käse, der<br />
Fenster, Türen, Linoleum,<br />
Kork, Parkett, Laminat,<br />
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42 | altlandkreis<br />
Frisch geschnittene Zutaten: Tomaten, Gurken, Zwiebeln und<br />
Krautsalate bezieht Bayram Onat von einem Gemüsehändler aus<br />
Marktoberdorf. <strong>Das</strong> Putenfleisch bekommt er aus Augsburg.
Bayram Onat nimmt die äußerste, gar gebruzzelte und noch sehr saftige<br />
Putenfleischschicht mittels elektrischem Fleischschneider ab.<br />
bei Onat meistens schon gegen<br />
Mittag vergriffen ist. 20 Kilogramm<br />
Kuhmilch-Käse, hergestellt bei<br />
seinem alten Arbeitgeber Hochland,<br />
bietet er seinen Kun<strong>den</strong> pro<br />
Woche an. „Eine Art Feta, ziemlich<br />
mild, was in Kombination mit <strong>den</strong><br />
vielen anderen Zutaten sehr gut<br />
passt.“ Wer es trotzdem würziger<br />
möchte, bestellt das türkische<br />
Fast-Food zum Mitnehmen leicht,<br />
mittel oder „richtig“ scharf. Dann<br />
nämlich greift Bayram Onat zum<br />
in Silberbüchse verstauten Chili-<br />
Peperoni-Gewürz. Wichtig sei<br />
ihm im Rahmen der Bestellungen<br />
nur, „die Wünsche rechtzeitig zu<br />
sagen“. An dieser Stelle könnte<br />
Bayram Onat dutzende nette bis<br />
nervige Anekdoten erzählen. Ein<br />
Klassiker: „Döner mit allem“, der<br />
letztendlich in <strong>den</strong> seltensten Fällen<br />
tatsächlich mit allem über die<br />
La<strong>den</strong>theke geht. Warum? Während<br />
Onat das aufgeschnittene Fla<strong>den</strong>brot<br />
mit Zange routinemäßig<br />
sehr schnell und flink befüllt, heißt<br />
es von Seiten des Kun<strong>den</strong> plötzlich:<br />
Aber bitte ohne Zwiebeln!<br />
Und bitte doch nicht mit Tomate!<br />
Und <strong>den</strong> lilafarbenen Krautsalat<br />
bitte auch nicht! „Oft muss ich die<br />
Hälfte wieder runtermachen.“ Was<br />
Onat noch auffällt: „Bevor ich mein<br />
Dönergeschäft aufgemacht habe,<br />
konnte ich wesentlich fließender<br />
Deutsch sprechen als jetzt.“ Der<br />
Grund: Kommen die waschechten<br />
Deutschen zu ihm in <strong>den</strong> La<strong>den</strong>,<br />
sprechen sie plötzlich nur noch gebrochen,<br />
was teilweise fast schon<br />
beleidigend ist <strong>für</strong> einen seit 30<br />
Jahren in Peiting leben<strong>den</strong>, vollintegrierten<br />
Türken. Doch Onat<br />
nimmt’s mit Humor. Einzig die<br />
„Möchtegern-Muslime“, wie er sie<br />
nennt, nerven ihn manchmal wirklich.<br />
Gemeint sind in Deutschland<br />
lebend Ausländer, „die im Supermarkt<br />
alle deutschen Produkte<br />
kaufen und Zuhause auch ohne<br />
schlechtes Gewissen essen, dann<br />
aber hierher zu mir kommen und<br />
alles bis ins kleinste Detail hinterfragen:<br />
Ist in deinem Fleisch auch<br />
wirklich kein Schwein? Woher beziehst<br />
du deine Ware? Arbeitest<br />
du nach reinstem, muslimischen<br />
Gewissen?“<br />
Vorbild in Sachen<br />
Integration<br />
Beim Thema Politik, Religion und<br />
Integration vertritt Bayram Onat<br />
eine ganz klare Meinung: Leute,<br />
die hier leben, hätten sich auch an<br />
die hier gelten<strong>den</strong> Regeln zu halten<br />
und diese zu respektieren. <strong>Das</strong>s<br />
in Deutschland lebende Türken bei<br />
Wahlen in der Türkei teilnehmen<br />
dürfen, halte er <strong>für</strong> einen schlechten<br />
Witz. „Weil die hier leben<strong>den</strong><br />
Türken überhaupt keine Ahnung<br />
darüber haben, wie schlimm die<br />
Zustände <strong>für</strong> viele Menschen in<br />
der Türkei unter Erdogan wirklich<br />
sind.“ Hartz IV bekomme dort sicher<br />
niemand. Bayram Onat, dessen<br />
zwei Söhne mittlerweile im<br />
Schichtbetrieb bei ept arbeiten,<br />
zählt sicherlich zu <strong>den</strong> Positiv-Beispielen<br />
in Sachen Integration. <strong>Das</strong><br />
gilt übrigens auch <strong>für</strong> alle anderen,<br />
auffallend aufgeschlossenen<br />
und freundlichen Dönerverkäufer<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>, von <strong>den</strong>en es<br />
momentan zehn Stück gibt: Drei in<br />
Schongaus Altstadt, zwei in Schongau-West,<br />
zwei in Peiting, einen<br />
in Lechbruck, einen in Herzogsägmühle<br />
sowie einen in Steinga<strong>den</strong>.<br />
Der erste im Schongauer Land war<br />
übrigens nicht Bayram Onat oder<br />
sein Bruder, sondern Kollege Bilal<br />
Ucar mit „Orient Döner“ in Schongaus<br />
Christophstraße, der bereits<br />
Mitte der 1990er sein Fast-Food-<br />
Restaurant eröffnete.<br />
Wer hat <strong>den</strong> „deutschen“<br />
Döner erfun<strong>den</strong>?<br />
Der allererste Döner, wie wir Deutsche<br />
ihn kennen, wurde übrigens<br />
von einem in Berlin leben<strong>den</strong> Türken<br />
kreiert. Er führte bereits ein<br />
Restaurant mit türkischen Spezialitäten<br />
und musste beim Blick aus<br />
dem Fenster zunehmend feststellen,<br />
dass Essen zum Mitnehmen,<br />
zum Beispiel belegte Semmeln,<br />
extrem gut ankommt beim immer<br />
stressgeplagteren Volk. <strong>Das</strong>s<br />
Fleisch und Gemüse nicht neben<br />
dem Fla<strong>den</strong>brot auf dem Teller,<br />
sondern zusammengemischt im<br />
Brot sich zu einem derartigen<br />
Renner entwickeln würde, hätte<br />
sich der Mann damals wohl selbst<br />
nicht gedacht. Auch Bayram Onat<br />
kann vom Verkauf seiner „türkischen<br />
Leberkässemmeln“, wie er<br />
sie passend zur Region liebevoll<br />
nennt, gut leben. Spätestens Ende<br />
<strong>Oktober</strong> eröffnet er in der Poststraße<br />
einen neuen La<strong>den</strong>.<br />
js<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 43
Sattlerei Lindner in Forst<br />
Ausstatter der Münchner<br />
Brauereirösser<br />
NACHHALTIGE MODE FÜR DIE MODERNE FRAU<br />
<br />
Forst | Echte Handwerker, allerlei<br />
Werkzeuge wie Nähmaschine und<br />
Schnitzmesser, drei gut gelaunte<br />
Familienmitglieder, die eifrig an<br />
ihren Werkstücken arbeiten und<br />
ein ländliches Idyll drumherum,<br />
auf dem Anwesen außerhalb von<br />
Forst. Derzeit hat die Sattlerei<br />
Lindner viel zu tun, <strong>den</strong>n sie hat<br />
fast alle Münchner Brauereien mit<br />
Festtagsgeschirren <strong>für</strong> ihre Pferde<br />
ausgestattet und jetzt, kurz vor der<br />
Wiesn, müssen diese auf Hochglanz<br />
gebracht wer<strong>den</strong>. „Die Geschirre<br />
wer<strong>den</strong> zwei Wochen sehr<br />
intensiv genutzt, da gibt es jedes<br />
Jahr etwas zu reparieren“, weiß<br />
Sattlermeister Hans Lindner. Gerade<br />
haben sie die weiß-blauen Geschirre<br />
von Hofbräu in Arbeit, die<br />
vor dem <strong>Oktober</strong>fest gewaschen<br />
und geputzt wer<strong>den</strong>. „Die Tradition<br />
wird in München hoch gehalten“,<br />
lobt der Senior die dortigen<br />
Brauereien.<br />
Wiesn-Gespanne mit<br />
Lindner-Geschirr<br />
Zu seinem 60. Geburtstag wurde<br />
Hans Lindner von Hofbräu zum<br />
Wiesn-Einzug eingela<strong>den</strong>, wo er<br />
mit auf dem Kutschbock sitzen durfte.<br />
Ansonsten bleibt der Handwerker<br />
lieber im Hintergrund, schaut<br />
im Zirkus Krone nach dem Rechten,<br />
wo die Pferde während des <strong>Oktober</strong>festes<br />
untergebracht sind und<br />
verfolgt <strong>den</strong> Festzug unbemerkt<br />
am Straßenrand. Die Brauereigespanne,<br />
alle mit sechs Pfer<strong>den</strong>,<br />
sind nicht nur beim Wiesn-Einzug<br />
oder dem großen Schützen- und<br />
Trachtenzug zu sehen – sie steuern<br />
je<strong>den</strong> Tag ihr jeweiliges Festzelt an<br />
und sorgen damit <strong>für</strong> Aufsehen bei<br />
<strong>den</strong> Besuchern. Die Lindners wissen<br />
selbstverständlich auch, wo die<br />
Pferde das restliche Jahr über stehen:<br />
Augustiner hält seine Rösser<br />
im Bayerischen Wald, Löwenbräu<br />
und Hacker nutzt die Kaltblutpferde<br />
eines Züchters am Irschenberg, die<br />
Paulaner-Rösser stehen in Mittenwald<br />
und Hofbräu hat die prächtigen<br />
Vierbeiner vom Urthaler Hof.<br />
Doch wie kam der kleine Handwerksbetrieb<br />
aus Forst dazu, die<br />
Münchner Brauerei-Rösser auszustatten?<br />
Neben einer kleinen<br />
Landwirtschaft begann Urgroßvater<br />
Hans Lindner 1911 mit der<br />
Sattlerei. Auch der Großvater,<br />
wieder mit Namen Hans, sorgte<br />
als Sattlermeister <strong>für</strong> die Ausstattung<br />
der Rösser mit Arbeits- und<br />
Festtagsgeschirr. Allerdings schritt<br />
nach dem Krieg die Technisierung<br />
in der Landwirtschaft voran und<br />
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Löwenbräu-Kaltblutpferde<br />
mit dem prächtigen Geschirr<br />
der Sattlerei Lindner.<br />
44 | altlandkreis
<strong>Das</strong> Festtagsgeschirr von Hofbräu wird von Christian und Hans (rechts)<br />
Lindner vor der Wiesn auf Hochglanz poliert.<br />
die Pferde wur<strong>den</strong> immer weniger<br />
gebraucht. Ein Pferdeliebhaber<br />
aus Fendt bei Peißenberg ließ sich<br />
Anfang der 1960er Jahre noch ein<br />
schönes Festtagsgeschirr <strong>für</strong> die<br />
Leonhardifahrt machen. „<strong>Das</strong> wird<br />
mein letztes sein“, dachte sich<br />
Hans Lindner und gab sich deshalb<br />
besonders viel Mühe <strong>für</strong> diesen<br />
Auftrag. Durch Zufall waren dann<br />
Brauereivertreter von Löwenbräu<br />
bei der Leonhardifahrt in Peißenberg,<br />
sahen das schöne Geschirr<br />
und stan<strong>den</strong> wenig später in Lindners<br />
Werkstätte. So wurde 1964 das<br />
erste sechsspännige Geschirr <strong>für</strong><br />
Löwenbräu gemacht. Es folgten in<br />
<strong>den</strong> weiteren Jahrzehnten Paulaner,<br />
Hofbräu, Hacker-Pschorr und<br />
Augustiner. Auch deutschlandweit<br />
haben die Forster mittlerweile einige<br />
Brauereien ausgestattet. „Die<br />
Ten<strong>den</strong>z ist hier aber rückläufig“,<br />
stellt Hans Lindner fest.<br />
Traditionsreicher<br />
Familienbetrieb<br />
Mit in der Werkstatt ist Tochter Regina,<br />
die heuer im Frühjahr ihren<br />
Meister absolviert hat und stolz<br />
das Meisterstück, ein Kummet mit<br />
aufwendiger Stickerei, präsentiert.<br />
„Sattler ist ein schöner Beruf, weil<br />
er so vielseitig ist“, schwärmt Regina<br />
Lindner von ihrer Tätigkeit.<br />
Ihr Bruder Christian ist Sattlergeselle,<br />
strebt aber auch irgendwann<br />
<strong>den</strong> Meister an. „Wir sind eine der<br />
ältesten Sattlereien in Bayern und<br />
der älteste Handwerksbetrieb in<br />
Forst“, ist der 20-Jährige stolz auf<br />
seine Familientradition, die er<br />
zusammen mit seiner Schwester<br />
weiterführen möchte. „Der Sattler<br />
ist derzeit in“, weiß Christian<br />
Lindner aus seiner Berufsschulzeit<br />
in Mainburg in der Hallertau. Vor<br />
allem die Reitsportsattlerei nimmt<br />
wieder zu, hier sehen sich die<br />
Lindners allerdings der „Billig-<br />
Konkurrenz“ aus dem Ausland<br />
ausgesetzt. Von <strong>den</strong> Brauereigeschirren<br />
können die drei längst<br />
nicht leben, sie fertigen alles was<br />
man <strong>für</strong>s Pferd braucht, vom Festtagsgeschirr<br />
bis zur Arbeitsausstattung<br />
im Wald.<br />
Flexible<br />
Handwerker<br />
Daneben führen sie Polsterarbeiten<br />
aus oder nähen Planen ganz<br />
individuell <strong>für</strong> Anhänger, Autos<br />
und dergleichen. „Man muss flexibel<br />
bleiben“, sagt Hans Lindner,<br />
der mit seinem vielseitigen Handwerk<br />
und seinen bei<strong>den</strong> engagierten<br />
Kindern optimistisch in die<br />
Zukunft blickt. Die drei ergänzen<br />
sich in ihrer täglichen Arbeit – Vater<br />
Hans übernimmt am liebsten<br />
das Sticken, Tochter Regina fertigt<br />
gerne die festlichen Kummete. In<br />
der Werkstatt mit herrlichem Blick<br />
auf die Alpenkette geht es lustig<br />
zu, <strong>den</strong>n bei der Frage nach der<br />
Lieblingsbeschäftigung an Christian<br />
gerichtet, kommt von <strong>den</strong><br />
anderen bei<strong>den</strong> prompt: „Brotzeit<br />
machen!“ Doch das will Christian<br />
so nicht stehen lassen. Nähen und<br />
sticken mag er gern, außerdem<br />
kümmert er sich um das Kaufmännische<br />
und betreut die Internetseite.<br />
Die Zukunft des alten<br />
Handwerksbetriebs dürfte damit<br />
gesichert sein.<br />
rg<br />
Regina Lindner zeigt stolz ihr Meisterstück, es handelt sich um ein aufwändig<br />
gefertigtes Kummet.<br />
Zentrum <strong>für</strong> buddhistische<br />
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Sitze wie ein Berg - sei offen wie der Himmelsraum<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 45
158. Auflage des Schongauer Volksfestes<br />
Mit Riesenrad und Almhüttenbar<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schongau | Ein Riesenrad auf dem<br />
Schongauer Volksfest? <strong>Das</strong> hat es<br />
bisher noch nicht gegeben – noch<br />
nicht. Denn heuer wird dieses<br />
traditionelle Fahrgestell erstmals<br />
über das Gelände ragen, wenn<br />
von Donnerstag, 6. <strong>September</strong>,<br />
bis Montag, 10. <strong>September</strong>, Jung<br />
und Alt zum bereits 158. Volksfest<br />
in Schongau eingela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Wie immer ist der Eintritt an allen<br />
fünf Feststagen frei. Darüber hinaus<br />
wartet Schausteller und Organisator<br />
Ronny Grubart wieder mit<br />
einem bunten Rahmenprogramm<br />
auf, das weit über Festzelt- und<br />
Fahrgeschäftsbetrieb hinausreicht.<br />
„<strong>Das</strong> allerwichtigste war mir immer<br />
schon, dass ein Volksfest in<br />
Sachen Programm nicht einschläft<br />
und jedes Jahr gleich aufgezogen<br />
wird.“ Programmänderungen im<br />
Detail wie eine neue Band, andere<br />
Fahrgeschäfte und Mitmachaktio-<br />
nen seien ihm sehr<br />
wichtig.<br />
ig.<br />
Doch<br />
der<br />
Reihe<br />
nach: Beginn<br />
ist am Donnerstagabend,<br />
6. <strong>September</strong>, um<br />
18 Uhr mit einem traditionellen<br />
Festzug von Schongaus Altstadt<br />
hinunter zum Volksfestplatz. Am<br />
Umzug beteiligen wer<strong>den</strong> sich<br />
Stadtkapelle, Trachtler, zahlreiche<br />
weitere Vereine sowie die von<br />
Kaltblütern gezogene Ehrenkutsche<br />
von Familie Reßle. Im mittelgroßen<br />
Festzelt angekommen,<br />
wird Schongaus Bürgermeister<br />
Falk Sluyterman sein Bestes geben<br />
beim Fassanstich, ehe die Schongauer<br />
Stadtkapelle mit traditioneller<br />
bayerischer Blasmusik Vereinsmitglieder<br />
und Besucher aus Nah<br />
und Fern durch einen feuchtfröhlichen<br />
Auftaktabend begleitet.<br />
Musik zum<br />
Feuerwerk<br />
Am darauffolgen<strong>den</strong> Freitag, 7.<br />
<strong>September</strong>, beginnt ab 12 Uhr<br />
der „Tag<br />
der<br />
Betriebe“. ebe“<br />
e“. Hiesii-<br />
ge<br />
Firmen können im<br />
Vorfeld Tische servieren ren und<br />
re-<br />
profitieren mittels Essensmarken<br />
von vergünstigten Preisen bei Maß<br />
Bier und Schweinsbraten. „Vor<br />
allem der Freitagabend wurde<br />
von <strong>den</strong> Firmen im vergangenen<br />
Jahr sehr gut angenommen“, sagt<br />
Ronny Grubart, der an dieser Stelle<br />
vor allem auf dieses Highlight<br />
hinweisen möchte: Ein Musikhöhenfeuerwerk,<br />
das ab Punkt 22<br />
Uhr am besten vom Zentrum des<br />
Volksfestplatzes zu beobachten<br />
sein wird. „Weil das Feuerwerk<br />
abgestimmt auf Rhythmen von<br />
Musik abgefeuert wird – und die<br />
Musik unter anderem auch aus<br />
allen Lautsprechern der aufgebauten<br />
Fahrgeschäfte ertönt.“ Vor<br />
und nach dem Feuerwerk sorgt die<br />
hierzulande sehr beliebte Partyund<br />
Stimmungsband „Dreisam“<br />
(ab 19 Uhr) <strong>für</strong> Explosivität im<br />
Festzelt, das übrigens erstmals mit<br />
einer urigen Almhütten-Bar <strong>für</strong><br />
Hochprozentiges ausgestattet sein<br />
wird. Am Samstag, 8. <strong>September</strong>,<br />
öffnet das Festzelt erneut um 12<br />
Uhr, der Fahrgeschäfts-Betrieb um<br />
14 Uhr. <strong>Das</strong> Highlight am Familentag<br />
aber beginnt um 14.30 Uhr im<br />
Rahmen einer Kinder-Olympiade,<br />
organisiert von der Schongauer<br />
SPD. Die Jungs und Mädels sind<br />
dann sowohl sportlich als auch<br />
geistig gefordert – unter anderem<br />
mit Wissensfragen zu Schongau<br />
und Umgebung. Parallel zur Kinder-Olympiade<br />
zeigen die Aktiven<br />
der Tanzschule „Dance & More“<br />
ihr Können an verschie<strong>den</strong>en Plätzen<br />
des Volksfestplatzes. Hip-Hop<br />
und Cheerleading sind unter anderem<br />
Teil des Tanz-Repertoires.<br />
Am Abend, genaugenommen ab<br />
19 Uhr, ist schließlich wieder Party<br />
im Festzelt angesagt – die Dirndlund<br />
Lederhosenparty mit der Band<br />
„KZWOA“, bekannt vom Straubinger<br />
Gäubo<strong>den</strong>fest sowie der Canstatter<br />
Wasn in Stuttgart.<br />
Frühschoppen mit<br />
Polit-Prominenz<br />
Am Sonntag, 9. <strong>September</strong>, wird’s<br />
politisch, wenn zum Frühschoppen<br />
ab 10.30 Uhr die Spitzenpolitiker<br />
Jens Spahn und Alexander<br />
Dobrindt ihre Re<strong>den</strong> schwingen.<br />
Mittags spielt die Blechmusi original<br />
bayerische Volksmusik.<br />
Und um 15 Uhr steigt der große<br />
Volksfest-Wettkampf: Vierer-Teams<br />
duellieren sich in urbayerischen<br />
Disziplinen wie zum Beispiel<br />
Maßkrug-Stemmen, wobei dank<br />
Heimat-Quiz auch kluge Köpfchen<br />
gefragt sein wer<strong>den</strong>. Ab 18<br />
Uhr zeigt schließlich die Schongauer<br />
Big Band ihr musikalisches<br />
Können, ehe sich auf 21 Uhr alle<br />
Gäste nach draußen bewegen<br />
sollten. Dann nämlich erfolgt<br />
eine spektakuläre Show professioneller<br />
Feuer-Akrobaten, die<br />
unter anderem Flammen spucken<br />
und mit brennen<strong>den</strong> Seilen hüpfen.<br />
Der Montag, 10. <strong>September</strong>,<br />
steht inklusive Kinder- und Seniorennachmittag<br />
mit Gratis-Kuchen<br />
und auf dem kompletten Gelände<br />
vergünstigten Preisen <strong>für</strong> einen<br />
sowohl gemütlichen als auch<br />
actionreichen Volksfestausklang.<br />
Die hervorzuheben<strong>den</strong> Highlights<br />
am letzten Tag sind sicherlich ein<br />
Kasperltheater ab 14.30 Uhr sowie<br />
die Bürgermeistersprechstunde –<br />
was Kinder schon immer mal vom<br />
Gemeindeoberhaupt wissen wollten<br />
– ab 16 Uhr. <strong>Das</strong> komplette<br />
Volksfestprogramm mit allen Attraktionen<br />
ist unter www.schongauer-volksfest.de<br />
aufgelistet. js<br />
46 | altlandkreis
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
des Schongauer Krankenhauses und der Pflegeschule<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Willkommen zum<br />
Tag der offenen Tür<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Patientinnen und Patienten,<br />
Thomas Lippmann Dr. Wilhelm Fischer<br />
Klaus Fenzl<br />
über 16 000 Patienten versorgen<br />
die bei<strong>den</strong> Krankenhäuser in Weilheim<br />
und Schongau jährlich. Wir<br />
sind an 365 Tagen 24 Stun<strong>den</strong> <strong>für</strong><br />
Sie da, ob im Notfall oder <strong>für</strong> eine<br />
geplante Operation. Am Samstag,<br />
20. <strong>Oktober</strong>, öffnen wir Ihnen unser<br />
Krankenhaus – lernen Sie also<br />
am Tag der offenen Tür unseren<br />
eigenen kleinen Kosmos kennen.<br />
Gleichzeitig findet der Tag der offenen<br />
Tür in unserer Pflegeschule<br />
statt. Schülerinnen und Schüler<br />
unserer Krankenpflegeschule nehmen<br />
Sie in Empfang und informieren<br />
nicht nur über ihre Ausbildung.<br />
Lassen Sie sich zudem Ihre Vitalparameter<br />
messen und üben Sie sich<br />
in der Händehygiene, das A & O im<br />
Krankenhaus und im OP.<br />
Viele Abteilungen stellen sich am „Tag der offenen Tür“ vor:<br />
• Leben beginnt: Wie sieht der Kreißsaal aus?<br />
• Rundgang durch die Endoskopie<br />
• Selbst operieren in Schlüssellochtechnik<br />
• Wie wird auf der Geriatrie gepflegt?<br />
• Schockraum — Notfallversorgung<br />
• Vorträge greifen Themen aus allen Bereichen auf<br />
• Aktuelle gesundheitliche Themen wer<strong>den</strong> im Forum diskutiert<br />
• <strong>Das</strong> Rote Kreuz präsentiert sich u.a. mit einem Rettungswagen<br />
• Für Kinder gibt es eine Teddyklinik<br />
u.v.m.<br />
Für Ihr leibliches Wohl wird gesorgt!<br />
Wir wünschen Ihnen einen informativen und interessanten Tag der<br />
offenen Tür in unserem Schongauer Krankenhaus und in <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege.<br />
Wir arbeiten <strong>für</strong> Ihre Gesundheit!<br />
Thomas Lippman Klaus Fenzl<br />
(Geschäftsführer) (Schulleiter)<br />
Dr. Wilhelm Fischer<br />
(Ärztlicher Direktor)<br />
Samstag, 20. <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong><br />
von 11.00 bis 16.00 Uhr<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 47
„Tag der offenen Tür“ im Schongauer Krankenhaus<br />
Erdgeschoss:<br />
1 Notarzt/BRK<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Besichtigung<br />
Notarztwagen<br />
2 Krankenhaus GmbH<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
(zu jeder vollen Stunde)<br />
Allgemeine Informationen<br />
Führungen<br />
3 Krankenhaus GmbH<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Erstmal Hände desinfizieren!<br />
Krankenhauskeime – was, wie, wo?<br />
4 Küche<br />
10.00 – 17.00 Uhr<br />
Kiosk, Kaffee und Kuchen<br />
(1 Euro), Grill, Popcorn<br />
5 Betriebsrat der<br />
Krankenhaus GmbH<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
AOK<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Aktivitätscenter<br />
6 Selbsthilfegruppen<br />
Krebs/Alzheimer<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
7 Qualitätsmanagement<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Was ist Ihnen am Schongauer<br />
Krankenhaus wichtig?<br />
8 Kassenärztliche Vereinigung<br />
(KVB)<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Ihr Hausarzt im Krankenhaus<br />
9 Hospizverein im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
10 Akutgeriatrie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Was ist Akutgeriatrie?<br />
Aromaprodukte/Aroma-<br />
Handmassage<br />
11 Seelsorge<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
Angebot Seelsorgegespräch<br />
Tee<br />
12 Akutgeriatrie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Wie geht Akutpflege?<br />
13 Akutgeriatrie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Beschäftigungsangebot<br />
ERDGESCHOSS<br />
Hubschrauber-<br />
Landeplatz<br />
20<br />
21<br />
18<br />
19<br />
14 Kunst im Krankenhaus<br />
11.00 – 15.00 Uhr<br />
Ausstellung – hier können Sie<br />
mitsteigern!<br />
15 BRK Schongau<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
16 Kreißsaal<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Geboren in<br />
Schongau –<br />
Informationen,<br />
Kreißsaalführungen<br />
17 Pflege<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Stationsalltag – Pflege auf<br />
einer interdisziplinären Station<br />
KRANKENPFLEGESCHULE<br />
15<br />
16<br />
17<br />
14<br />
22<br />
8<br />
Gynäkologie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Inkontinenz<br />
18 Industrie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Ausstellung<br />
9<br />
Aufzüge<br />
Treppe<br />
10<br />
7<br />
11<br />
5<br />
19 Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Information<br />
6<br />
Caféteria<br />
4<br />
12<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und<br />
Endovaskularchirurgie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Anmeldung Halsschlagader-<br />
Screening<br />
20 Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und<br />
Endovaskularchirurgie<br />
11.00 – 11.45 Uhr<br />
12.45 – 15.00 Uhr<br />
Halsschlagader-<br />
Screening<br />
3<br />
2<br />
<br />
Eingang<br />
13<br />
Parkplatz<br />
21 Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie<br />
12.30 und 14.00 Uhr<br />
„Live dabei – Hüft-OP“<br />
Filmvorführung<br />
1<br />
Physiotherapie<br />
11.30 und 15.00 Uhr<br />
Entspannung trainieren<br />
22 Forum<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Programm siehe nächste Seite<br />
48 | altlandkreis
Lagepläne und Programm<br />
Untergeschoss:<br />
23 Geriatrische Rehabilitation<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Sturzprophylaxe<br />
Viel trinken<br />
Ernährung im Alter<br />
25 Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Wie sieht es in mir aus?<br />
Bronchoskopie,<br />
Gastroenterologie<br />
28 Klinik <strong>für</strong><br />
Allgemein- und<br />
Viszeralchirurgie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Operieren –<br />
Probieren<br />
29 Ernährung<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Gesunde Ernährung –<br />
Ernährungspyramide<br />
31 Tagesklinik <strong>für</strong> Schmerztherapie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Ausstellung der<br />
Kreativprojekte aus der<br />
Schmerztherapie<br />
33 Tagesklinik <strong>für</strong> Schmerztherapie<br />
12.00 und 13.00 Uhr<br />
„Rückenfit zum Ausprobieren“<br />
14.00 und 15.00 Uhr<br />
„Achtsamkeit gegen<br />
Stress und Schmerz“<br />
34 Vorträge<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Programm siehe nächste Seite<br />
24 Physiotherapie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Präsentation der Therapieräume<br />
Beratung zum Thema Stauungsödeme/Lymphdrainage<br />
„Selbsterfahrung in unserem<br />
Trainingsraum“<br />
Einblicke in die Ergotherapie<br />
26 Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Wie sieht es in mir aus?<br />
Echokardiographie, PH-Metrie<br />
27 Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Wie sieht es in mir aus?<br />
Ultraschall<br />
30 Physiotherapie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Gesund durch Bewegung<br />
Angebote <strong>für</strong> Kinder<br />
Atemtherapie <strong>für</strong> Erwachsene<br />
32 Tagesklinik <strong>für</strong> Schmerztherapie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Schmerz beherrschen –<br />
Information<br />
35 Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie<br />
13.00 und 15.00 Uhr<br />
Schockraum-Management<br />
Obergeschoss:<br />
OP<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Kinderklinik<br />
(Details nächste Seite)<br />
KRANKENPFLEGESCHULE<br />
UNTERGESCHOSS<br />
Anästhesie<br />
11.00 – 16.00 Uhr<br />
Intubation<br />
35<br />
25 28 26<br />
27<br />
31<br />
32<br />
34 30 29<br />
33<br />
Aufzüge<br />
Treppe<br />
23<br />
24<br />
Bus-Shuttle vom bzw. zum Bahnhof Schongau:<br />
Ab Bahnhof jede volle Stunde (11.00 – 15.00 Uhr)<br />
Ab Krankenhaus jede Stunde (11.30 – 15.30 Uhr)<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 49<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten!
„Tag der offenen Tür“ im Schongauer Krankenhaus<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
KRANKENPFLEGESCHULE<br />
Uhrzeit Thema Ort<br />
10.00 – 15.00 Uhr Krankenpflegeschüler präsentieren Pflegetätigkeiten wie das Praxisräume<br />
Anlegen von Verbän<strong>den</strong>, Vitalzeichen messen sowohl manuell<br />
als auch elektronisch – Mitmachen erwünscht<br />
10.00 – 15.00 Uhr Fotoaktion: So sehen Sie in Pflegekleidung aus. Klassenzimmer 2 (Raum S2)<br />
Selfie mit Mundschutz und OP-Haube<br />
10.00 – 15.00 Uhr Alterssimulation – Nichts ist mehr, wie es war Klassenzimmer 2 (Raum S2)<br />
10.00 – 15.00 Uhr Beantworten Sie alle Quizfragen und gewinnen Sie Bogen am Eingang<br />
einen von drei Amazon-Gutscheinen der Schule/Pflegerrallye<br />
10.00 – 15.00 Uhr Praktikum, Bewerbung, Ausbildung, Studium: Lehrerbüros (Raum S4)<br />
Alles, was Sie schon immer wissen wollten<br />
10.00 – 15.00 Uhr Tischtennis und Kicker gegen die Lehrer Schülerlounge (Raum S5)<br />
ab 10.30 Uhr Schulbankdrücken: Probeunterricht Krankenpflege – Klassenzimmer 1 (Raum S1)<br />
(zu jeder halben Stunde) Nicht alle Theorie ist grau!<br />
ab 11.00 Uhr Schulbankdrücken: Probeunterricht Anatomie und Klassenzimmer 1 (Raum S1)<br />
(zu jeder halben Stunde) Krankheitslehre – Begehbarer Kreislauf!<br />
PATIENTENFORUM IM ERDGESCHOSS<br />
Uhrzeit Thema<br />
11.00 – 12.00 Uhr Anästhesie unter der Geburt – PDA im Kreißsaal<br />
13.00 – 14.00 Uhr Würdevoll sterben<br />
13.00 – 14.00 Uhr <strong>Das</strong> Alter ist nichts <strong>für</strong> Feiglinge (Herausforderungen im Alltag)<br />
14.00 – 15.00 Uhr Mein Innenleben — Spiegel der Gesundheit<br />
15.00 – 15.30 Uhr Sturzprophylaxe<br />
15.30 – 16.00 Uhr Kunstauktion – Versteigerung alter Meister<br />
VORTRÄGE IM UNTERGESCHOSS<br />
Uhrzeit Thema Referent Abteilung<br />
11.00 Uhr Wirbelsäulenchirurgie am Krankenhaus Schongau Dr. Florian Soldner/Dr. Bernd Höpfl Klinik <strong>für</strong> Wirbelsäulenchirurgie<br />
11.30 Uhr Endoprothetik <strong>für</strong> Hüfte und Knie Dr. Thomas Löffler Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
12.00 Uhr Die enge Halsschlagader – ein behandelbares Schlaganfallrisiko Dr. Peter Baumann Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
12.30 Uhr Schonende Operation bei Darmkrebs Dr. Rolland Rosniatowski Klinik <strong>für</strong> Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
13.00 Uhr Geriatrische Reha? „Was soll das <strong>den</strong>n?“ Dr. Hans Christian Sänger Zentrum f. Altersmedizin/Geriatrische Rehabilitation<br />
13.30 Uhr Warum haben Schmerztherapeuten Bauchschmerzen, wenn es heißt: Dr. Eva Mareen Bakemeier Tagesklinik <strong>für</strong> Schmerztherapie<br />
„Wir arbeiten <strong>für</strong> Ihre Gesundheit?“<br />
14.00 Uhr Angst vor der Narkose – muss das sein? Dr. Hans Michel Klinik <strong>für</strong> Anästhesie und Intensivmedizin<br />
14.30 Uhr Was ist eine Akutgeriatrie? Sebastian Mühle Zentrum <strong>für</strong> Altersmedizin – Akutgeriatrie<br />
15.00 Uhr Möglichkeiten der Schmerzbehandlung und Anästhesie unter der Geburt Dr. Karin Kirschner Klinik <strong>für</strong> Anästhesie und Intensivmedizin<br />
15.30 Uhr In guten Hän<strong>den</strong> – Erkrankungen der Hand und Therapiemöglichkeiten Wenzel Dimroth Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
50 | altlandkreis<br />
Krankenhaus <strong>für</strong> Kinder<br />
Diesmal ist es kein Notfall: Kinder<br />
können am Tag der offenen Tür<br />
im Krankenhaus spielend leicht<br />
operieren, <strong>den</strong> Notarzt mit seinem<br />
Rettungswagen kennenlernen, das<br />
Kuscheltier (bitte mitbringen) in<br />
der Teddyklinik verarzten lassen,<br />
Blutdruck messen, im Magen nach<br />
Gummibären suchen oder <strong>den</strong><br />
Teddy in der Radiologie durchleuchten.<br />
Dies und vieles<br />
mehr erwartet kleine<br />
und große Kinder<br />
am Tag der offenen Tür<br />
im Krankenhaus Schongau<br />
– hereinspaziert.<br />
gesundheitsversorger2020.de
Aus der Geschäftswelt<br />
BAUMEISTERVALUE – MANUFAKTUR FÜR MANAGEMENT<br />
Als „Top Consultant“ ausgezeichnet<br />
Schongau | Seit 2011 begleitet Josef<br />
X. Baumeister Unternehmen, insbesondere<br />
solche, die sich in einer Krise<br />
oder einem Umbruch befin<strong>den</strong>. Einen<br />
Namen in der Branche machte sich<br />
Baumeister, der viele Jahre im Bankenund<br />
Automobilsektor tätig war, mit<br />
seinem Berater-Team „baumeistervalue<br />
– Manufaktur <strong>für</strong> Management“,<br />
vor allem in <strong>den</strong> Bereichen Neuausrichtung<br />
und Weiterentwicklung von<br />
Unternehmen, Strategie- und Organisationsentwicklung<br />
sowie Finanzierungsmodelle<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> gehobenen<br />
Mittelstand. „Bei inhabergeführten,<br />
mittelständischen Unternehmen ist es<br />
wie bei Menschen: Wenn sie wachsen,<br />
verändern sie sich. Menschen passen<br />
dann nicht mehr in ihre alten Kleider,<br />
Unternehmen oftmals nicht mehr in<br />
alte Strukturen“, so Baumeister über<br />
die Anforderungen seiner Projekte.<br />
In nur wenigen Jahren entwickelte<br />
sich „baumeistervalue – Manufaktur<br />
<strong>für</strong> Management“ zu einer etablierten<br />
Top-Management-Beratung <strong>für</strong><br />
inhabergeführte Unternehmen in der<br />
DACH-Region (Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz) – und wurde da<strong>für</strong><br />
nun ausgezeichnet. Seit Ende Juni darf<br />
sich das Schongauer Unternehmen mit<br />
dem Titel „Top Consultant“ schmücken<br />
und zählt damit zu <strong>den</strong> besten 35 Beratern<br />
<strong>für</strong> mittelständische Unternehmen<br />
in Deutschland. Grundlage der<br />
Auszeichnung ist ein wissenschaftliches<br />
Verfahren. Die Urkunde beim 5.<br />
Deutschen Mittelstand-Summit in Ludwigsburg<br />
bekamen Josef X. Baumeister<br />
und Gattin Karin Baumeister von<br />
Christian Wulff, Bundespräsi<strong>den</strong>t a.D.,<br />
überreicht.<br />
tis<br />
Christian Wulff (Mitte) gratuliert Karin<br />
und Josef X. Baumeister. Flankiert<br />
wer<strong>den</strong> die drei von <strong>den</strong> Baumeister-<br />
Söhnen Michael und Lucas.<br />
SPENGLEREI HEIN ZOG NACH KINSAU – UND FEIERT NUN 20-JÄHRIGES<br />
Dächer und Fassa<strong>den</strong> aus Aluminium,<br />
Kupfer und Edelstahl<br />
Kinsau | Christian Hein wollte schon immer<br />
seine eigene Firma grün<strong>den</strong>. Nachdem der<br />
gelernte Spengler erfolgreich seine Meisterprüfung<br />
ablegte, zögerte er nicht lange. So<br />
entstand 1998 die in Epfach geborene Spenglerei<br />
Hein. Inzwischen sind seit der Gründung<br />
20 Jahre vergangen. „<strong>Das</strong> wer<strong>den</strong> wir natürlich<br />
feiern“, sagt der heute 47-Jährige. Ganz<br />
gemütlich im kleinen Kreise der Mitarbeiter.<br />
<strong>Das</strong> sind genaugenommen vier, mit Hein<br />
fünf. Und die haben seit Jahren Arbeit ohne<br />
Ende. „Ich könnte sofort zwei neue Mitarbeiter<br />
einstellen und würde liebend gerne jedes<br />
Jahr einen Azubi nehmen und meinen Betrieb<br />
vergrößern“, sagt Hein. Doch die Realität<br />
verwehrt ihm diesen Wachstums- und Ausbildungswunsch.<br />
„Es fin<strong>den</strong> sich schlichtweg<br />
keine Leute.“ Nicht mal durch Anreize wie<br />
das Bezahlen des Auto- und Anhängerführerscheins.<br />
Dabei ist der Beruf des Spenglers, der<br />
selbstständiges Arbeiten voraussetzt, äußerst<br />
abwechslungsreich und künstlerisch wertvoll.<br />
Speziell was die Gestaltung von Fassa<strong>den</strong> betrifft,<br />
„geht unsere Arbeit stark in Richtung<br />
Kunsthandwerk“. Hein und seine Mitarbeiter<br />
sind im Umkreis von bis zu 100 Kilometer unterwegs.<br />
Ihr Spezialgebiet: Die Gestaltung und<br />
Montage von Blechdächern, Flachdächern,<br />
Dachbegrünung und Fassa<strong>den</strong>. Darüber hinaus<br />
besitzt Christian Hein Maschinen, die sonst<br />
in der Gegend kaum ein Zweiter besitzt. Zum<br />
Beispiel eine mit sechs Metern extrem lange<br />
Abkant-Bank, „weshalb zu uns sehr viele andere<br />
Handwerker zum Blechbiegen kommen“.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> seine Profilier-Maschine. Beide<br />
Exemplare stehen inzwischen im neuen Firmengebäude.<br />
Aus Platzgrün<strong>den</strong> zog Hein im<br />
Juni <strong>2018</strong> nach Kinsau, Apfeldorfer Straße 19.<br />
Wer sich dort mal vorstellen möchte: Christian<br />
Hein, erreichbar unter Telefon 0176 / 68099907<br />
oder hein.spengler@googlemail.com, würde<br />
noch heuer einen Azubi einstellen, der pünktlich<br />
zum 3. <strong>September</strong> eine Ausbildung zum<br />
Spengler anfangen könnte.<br />
js<br />
WERKSVERKAUF ALTENSTADT –<br />
DAS EINKAUFSERLEBNIS FÜR DIE GANZE FAMILIE!<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 51
Größte Salondichte ist in Schongau<br />
Die Altstadt der<br />
zwölf Friseure<br />
Schongau | Eine Faustregel besagt:<br />
Pro 1 000 Einwohner ein Friseursalon.<br />
In Schongau sind es bei<br />
aktuell knapp 12 000 Einwohnern<br />
20 (!) Friseursalons. Noch auffallender:<br />
Davon befin<strong>den</strong> sich ganze<br />
zwölf in Schongaus Altstadt. „Verhältnismäßig<br />
hat es in Schongau<br />
schon immer viele Friseure gegeben,<br />
aber so viele wie aktuell? <strong>Das</strong><br />
dürfte der absolute Spitzenwert<br />
sein“, sagt Gabriele Settele, 68,<br />
Inhaberin zweier Salons in Schongaus<br />
Münzstraße und aktuell<br />
diejenige, die am längsten in der<br />
Altstadt schneidet, färbt und frisiert<br />
– nämlich seit 1986. Auch ihr<br />
fällt dieser „Trend“ seit geraumer<br />
Zeit auf. „So richtig erklären kann<br />
ich ihn mir aber nicht.“ Allein<br />
aufgrund der wenigen Parkplätze<br />
„würde ich mich heute wohl eher<br />
in einem Wohn- oder Gewerbegebiet<br />
selbstständig machen – in<br />
jedem Falle dort, wo nicht schon<br />
an nahezu jeder Ecke ein anderer<br />
Salon offen hat“. Settele versucht<br />
sich bei diesem Gedanken beratschlagend<br />
in die jungen, frischselbständigen<br />
Kollegen und Kolleginnen<br />
hineinzuversetzen, <strong>den</strong>n<br />
sie selbst hat dank jahrzehntelanger<br />
guter Arbeit einen sehr guten<br />
Ruf und sich einen großen Kun<strong>den</strong>stamm<br />
aufgebaut. „Wir haben<br />
aktuell eher zu viel als zu wenig<br />
Arbeit und suchen sogar ein bis<br />
zwei gute Mitarbeiter.“ <strong>Das</strong>s allerdings<br />
alle zehn anderen Altstadt-<br />
Salons ähnlich stark ausgelastet<br />
sind, ist allein aufgrund dieser<br />
Faustregel nicht nur schwer nachzuvollziehen,<br />
sondern beinahe<br />
unmöglich. „Auch wenn die Kun<strong>den</strong><br />
nicht nur aus Schongau, sondern<br />
auch aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
Dörfern oder von weiter her kommen.“<br />
Settele hat sogar Stammkun<strong>den</strong><br />
aus Kempten, München,<br />
Augsburg. „Leute, die in Schongau<br />
geboren und aufgewachsen sind,<br />
dann aus familiären oder beruflichen<br />
Grün<strong>den</strong> weggezogen sind.“<br />
Heißt: Wer einmal seinen „Friseur<br />
des Vertrauens“ gefun<strong>den</strong> hat,<br />
kommt immer wieder.<br />
Fußballprofis<br />
setzen <strong>den</strong> Trend<br />
Wie oft Herren und Damen generell<br />
zum Friseur gehen, „hängt<br />
ganz stark vom jeweiligen Typ ab“.<br />
Manch einer komme alle drei Wochen,<br />
andere alle sechs Wochen<br />
und wieder andere nur drei Mal<br />
im Jahr. Die Preisspanne <strong>für</strong> einen<br />
Herrenschnitt liegt in etwa zwischen<br />
20 und 30 Euro. „Je nachdem,<br />
ob mit oder ohne Kopfmassage,<br />
mit oder ohne Bartpflege,<br />
mit oder ohne Färben.“ Demnach<br />
unterschiedlich lange sitzen die<br />
Kun<strong>den</strong> bei ihrem Friseur. „Herren<br />
im Schnitt zwischen 30 und 60 Minuten“,<br />
sagt Settele, die logischerweise<br />
nur <strong>für</strong> sich sprechen kann.<br />
Damen, die sich ihre Haare färben<br />
lassen, sitzen allein der „Trocknung“<br />
wegen schon mindestens<br />
zwei Stun<strong>den</strong>. Kaffee trinken,<br />
Zeitung lesen und ratschen sind<br />
dann die beliebtesten Metho<strong>den</strong>,<br />
die Zeit vergehen zu lassen. Apropos<br />
Ratschen: Gute Gespräche<br />
sowie Offenheit und Toleranz <strong>für</strong><br />
Menschen aus allen Schichten<br />
und Kulturen gehören ebenso zum<br />
Friseur-Handwerk wie das Schnei<strong>den</strong>,<br />
Frisieren und Färben an sich.<br />
„Für viele Kun<strong>den</strong> sind wir der<br />
Gaby Settele besitzt zwei Friseursalons in der Münzstraße. Sie schneidet,<br />
frisiert und färbt bereits seit 1986 in der Schongauer Altstadt.<br />
52 | altlandkreis
einzige Ansprechpartner, nicht<br />
selten auch Seelenklempner.“<br />
elenklempner.“<br />
Speziell ältere Damen und Herren,<br />
die zuhause use nieman<strong>den</strong><br />
mehr haben, freuen sich<br />
umso mehr, sich mit<br />
ihrem Friseur<br />
über „Gott<br />
und die Welt“<br />
unterhalten zu<br />
können. Heißt: Der<br />
Beruf des Friseurs rs ist<br />
wesentlich<br />
en<br />
umfassender und anspruchsvoller,<br />
svol<br />
ler,<br />
als sein häufig vorauseilender er Ruf<br />
es besagt.<br />
Eigenschaften eines<br />
guten Friseurs?<br />
rs?<br />
Ruhige Hände, Kreativität, tät, t Schneide-<br />
und Färbetechniken aus dem<br />
FF beherrschend sowie der richtige<br />
Blick, da schließlich nicht jede<br />
Frisur auf je<strong>den</strong> Kopf passt, sondern<br />
ganz individuell dem Kun<strong>den</strong><br />
angepasst wer<strong>den</strong> muss, sind die<br />
mit wichtigsten Eigenschaften des<br />
Friseurhandwerks. Für gutes Gelingen<br />
entschei<strong>den</strong>d ist auch die<br />
Ausstattung wie Scheren, Kämme,<br />
Föhne, Lockenwickler, komfortable<br />
Stühle, Waschbecken, Schutzumhänge<br />
und vieles mehr. Allen voran<br />
die Scheren sind dem Friseur<br />
heilig. „Die geben wir auf gar keinen<br />
Fall aus der Hand“, sagt Settele.<br />
In der Regel gibt es zwei verschie<strong>den</strong>e<br />
Modelle: Die klassische<br />
Haarschneide-<br />
arsc<br />
schere. Und die zum<br />
Ausdünnen,<br />
nen,<br />
n, genannt<br />
nt<br />
Effilierschere. re. „Die<br />
ha-<br />
ben wir dann<br />
in verschie<strong>den</strong>en<br />
Größen und<br />
mit<br />
an<br />
unsere Hände angepassten asst<br />
sten<br />
Griffe.“<br />
Gabriele Settele el<br />
e schneidet mit<br />
600-Euro-Scheren 0-<br />
-Sch<br />
en eines es<br />
Schweizer<br />
Herstellers. „Deren Schnei<strong>den</strong><br />
sind besonders langlebig, nutzen<br />
sich nicht so schnell ab.“<br />
35 Friseursalons in<br />
Peiting und Schongau<br />
Die Friseure im <strong>Altlandkreis</strong> sind<br />
somit nicht nur zahlreich vertreten,<br />
sondern auch handwerklich<br />
und technisch bestens aufgestellt.<br />
Und aus Sicht der Kun<strong>den</strong> hat das<br />
vermeintliche Überangebot in<br />
Schongaus Altstadt in jedem Falle<br />
<strong>den</strong> Vorteil, dass keiner der dort<br />
Tätigen nachlassen darf in Sachen<br />
Qualität. Settele spricht von regelmäßigen<br />
Schulungen in München,<br />
Augsburg oder der Schweiz.<br />
Außerdem präsentiert der Zentralverband<br />
des Deutschen Friseurhandwerks,<br />
kurz ZV, zwei Mal im<br />
Jahr die neuesten Frisurentrends<br />
<strong>für</strong> Männer und Frauen. „Die sollten<br />
wir natürlich auch Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />
beherrschen.“ Wobei die meisten<br />
Trends ohnehin die Stars von Welt<br />
setzen. „Gerade bei jungen Männern<br />
sind Frisuren von Fußballern<br />
sehr stark gefragt.“ Seitlich kurzrasiert,<br />
oben langelassen zum<br />
nach oben oder zur Seite stylen –<br />
diese Frisur ist seit einigen Monaten<br />
schon ein regelrechter Renner.<br />
Mädels und junge Frauen bevorzugen<br />
ganz individuelle Frisuren.<br />
„Farbe ist immer beliebt, solange<br />
es typgerecht bleibt.“ Bei wem die<br />
Damen ihre Traumfrisur machen<br />
lassen? Letztlich haben Jung und<br />
Alt die Qual der Wahl. Neben 20<br />
Friseuren in Schongau gibt es 15<br />
in Peiting, sowie mindestens zwei<br />
bis drei Salons in jedem kleineren<br />
<strong>Altlandkreis</strong>-Dorf.<br />
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www.spenglerei-hein.de<br />
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Zwölf Friseursalons befin<strong>den</strong> sich<br />
aktuell in der Schongauer Altstadt.<br />
Wir haben die konkreten Standorte<br />
— zumindest ungefähr — mit<br />
gelben Fähnchen markiert.<br />
Apfeldorfer Straße 19<br />
86981 Kinsau<br />
Tel.: +49(0)176/68099907<br />
hein.spengler@googlemail.com<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 53
Kinderkleiderbasare im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Heißbegehrte<br />
Winterklamotten<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Allein im Schongauer<br />
Land können Eltern in <strong>den</strong><br />
nächsten Wochen auf acht verschie<strong>den</strong>en<br />
Kleiderbasaren Ausschau<br />
nach Kinderbekleidung <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Herbst und Winter halten. Für<br />
viele Familien ist es eine prima<br />
Gelegenheit, günstig an gut erhaltene<br />
Bekleidung und Zubehör<br />
zu kommen. Die Veranstalter behalten<br />
in der Regel zehn Prozent<br />
des Umsatzes und spen<strong>den</strong> das<br />
Geld an Kindergruppen im eigenen<br />
Ort oder Einrichtungen <strong>für</strong><br />
Kinder in der Umgebung. Für die<br />
Organisatoren ist es im halbjährlichen<br />
Turnus aber auch ein riesiger<br />
Arbeitsaufwand, der viele fleißige<br />
Helfer benötigt.<br />
Die „Klamottenkiste“ in Denklingen<br />
gehört zu <strong>den</strong> ältesten Basaren<br />
in der Region. Jetzt im Herbst<br />
wer<strong>den</strong> dort bereits zum 57. Mal<br />
die Türen geöffnet. Regelmäßig<br />
sind die Anfragen so stark, dass<br />
die Organisatoren bei 270 vergebenen<br />
Chiffre-Nummern einen<br />
Stopp machen. Bei maximal 50<br />
Teilen, die jeder Verkäufer anliefern<br />
darf, ist die Mehrzweckhalle<br />
dann mit rund 13 000 Artikeln<br />
gefüllt. „Wir bieten alles, vom<br />
Kleinkind bis zum Erwachsenen“,<br />
sagt Angela Jäger vom Organisationsteam.<br />
„Bei uns sind auch mal<br />
eine Lederhose oder Fußballschuhe<br />
<strong>für</strong> Männer im Angebot“, weiß<br />
Christine Horber von ganzen Familien,<br />
die sich in der Klamottenkiste<br />
umschauen. Obwohl die Verkaufszeit<br />
eigentlich nur drei Stun<strong>den</strong><br />
beträgt, gehen in Denklingen bis<br />
zu 5 000 Teile über die Kasse.<br />
Nur ein halbes Jahr später hat offensichtlich<br />
die „Klamottenkiste“<br />
in Verklärung Christi in Schongau<br />
gestartet. Sie findet nämlich<br />
im <strong>September</strong> zum 56. Mal statt.<br />
Acht Frauen zählen zum festen<br />
Organisationsteam, wobei mit<br />
Elisabeth Kapfer immer noch ein<br />
Gründungsmitglied dabei ist. Für<br />
die bei<strong>den</strong> Haupttage benötigen<br />
sie rund 30 Helfer und dazu meint<br />
Andrea Cieslak: „Wir sind immer<br />
auf der Suche nach jungen Leuten,<br />
die mithelfen.“ Der Vorteil<br />
<strong>für</strong> die Helfer ist natürlich, dass<br />
man sich <strong>für</strong> die eigenen Kinder in<br />
Ruhe etwas aussuchen kann. Damit<br />
der Saal von Verklärung Christi<br />
nicht aus allen Nähten platzt, wird<br />
auch hier beim Winterbasar ein<br />
Cut bei 230 Verkäufern gemacht.<br />
„Die Organisation wird immer<br />
mehr“, berichtet die langjährige<br />
Mitstreiterin Andrea Cieslak weiter.<br />
„Wir haben seit einigen Jahren<br />
einen Schwangerenverkauf, eine<br />
Security und jetzt müssen wir auch<br />
die neue Datenschutzverordnung<br />
beachten.“<br />
Der Steinga<strong>den</strong>er Kinderkleiderund<br />
Spielzeugbasar kann inzwischen<br />
auf 25 Jahre zurückblicken.<br />
1993 wurde der Basar über <strong>den</strong><br />
Förderverein angefangen, mittlerweile<br />
ist es ein eigenes Team. In<br />
dieser langen Zeit haben sich die<br />
Märkte natürlich weiterentwickelt,<br />
in Steinga<strong>den</strong> kann man über die<br />
Homepage des Kindergartens die<br />
Chiffre-Listen und Etiketten runterla<strong>den</strong>,<br />
was die Bearbeitung<br />
sowohl <strong>für</strong> die Verkäufer als auch<br />
<strong>für</strong> das Basarteam erleichtert.<br />
Angenommen wer<strong>den</strong> maximal<br />
200 Verkäufer in der Turnhalle,<br />
wobei <strong>für</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Basar<br />
besonders die Winterbekleidung<br />
sowie Wintersportartikel im Fokus<br />
Eine riesige Auswahl an gebrauchter Kinderbekleidung mit rund 13 000<br />
Artikeln steht in der Denklinger Klamottenkiste bereit.<br />
54 | altlandkreis
stehen. „Man kann nie fest planen,<br />
<strong>den</strong>n es kommen jedes Mal<br />
andere Sachen rein, weiß die erfahrene<br />
Organisatorin Birgit Hipp<br />
und nennt als Beispiele Dirndl,<br />
Kommunionkleider oder Computerspiele.<br />
Im Peitinger Kinderkleider-Basar<br />
kann man sich mit Kinderbekleidung,<br />
Sportartikeln, Kinderwagen,<br />
Autositzen und dergleichen<br />
sowie Schulmaterial eindecken.<br />
Dies alles in der großzügigen<br />
Schloßberghalle, noch dazu sind<br />
Spielwaren auf einen separaten<br />
Markt im November ausgelagert.<br />
Der Hohenpeißenberger Kinderkleidermarkt<br />
kann mit dem schönen<br />
Saal im Haus der Vereine<br />
punkten. Birgit Weingartner ist<br />
schon seit zwölf Jahren im Organisationsteam<br />
und kann feststellen,<br />
„dass der Verkauf nach wie vor<br />
sehr gut läuft, nur die Helferzahl<br />
ist rückläufig“. Außerdem liefern<br />
die Verkäufer neben der Bekleidung<br />
auch immer mehr Spielzeug<br />
an. Die Markterlöse spen<strong>den</strong> die<br />
Hohenpeißenberger regelmäßig<br />
an das Haus St. Monika, eine Mutter-Kind-Einrichtung<br />
in Garmisch-<br />
Partenkirchen. Daneben wer<strong>den</strong><br />
auch im Dorf selbst verschie<strong>den</strong>ste<br />
Kindergruppen sowie Aktivitäten<br />
<strong>für</strong> Kinder gefördert.<br />
Auch der Rettenbacher Kinder-<br />
Kleiderbasar kann in der Weichberghalle<br />
einen großzügigen Rahmen<br />
bieten. „<strong>Das</strong> gefällt unseren<br />
Kun<strong>den</strong> immer, dass bei uns alles<br />
so übersichtlich ist“, sagt Michaela<br />
Olbrich vom zehnköpfigen<br />
Organisationsteam. Dazu wer<strong>den</strong><br />
noch einige Helfer benötigt, die<br />
die angelieferten Kisten mit maximal<br />
50 Teilen vor dem Basar auf<br />
die Tische sortieren und hinterher<br />
wieder einräumen.<br />
Ein bisserl kleiner und übersichtlicher<br />
nennt Sigrid Dittl <strong>den</strong> Kinsauer<br />
Basar. Hier wer<strong>den</strong> maximal<br />
130 Verkäufer angenommen,<br />
<strong>den</strong>n mehr haben in der Turnhalle<br />
keinen Platz. Neben der Kinderbekleidung<br />
bieten sie auch eine<br />
Teenie-Ecke mit Größen bis XS<br />
oder S sowie einen Tisch mit neuer<br />
sowie gebrauchter Tupperware<br />
an. Dadurch ist das Publikum des<br />
Basars bunt gemischt. Spielzeug<br />
kann dann beim separaten Spielzeugflohmarkt<br />
verkauft wer<strong>den</strong>.<br />
Eher kleiner und gemütlicher definiert<br />
Andrea Huber die Reichlinger<br />
Schatzkiste im örtlichen<br />
Pfarrheim. „Bei 60 Verkäufern ist<br />
aber auch genügend Auswahl da“,<br />
ergänzt sie. Erstaunlich ist schon,<br />
dass sich diese Basare seit fast 30<br />
Jahren halten und noch immer<br />
größter Beliebtheit erfreuen – obwohl<br />
ein sehr großer Organisations-<br />
und Arbeitsaufwand dahintersteckt.<br />
Letztendlich profitieren<br />
die Kinder aus der kompletten Region<br />
am meisten davon, da die Erlöse<br />
vielseitig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
rg<br />
> > > DIE KINDERKLEIDERMÄRKTE IM SCHONGAUER LAND<br />
Markt / Ort Anlieferung Verkaufszeiten<br />
Klamottenkiste Schongau, Verklärung Christi Fr, 21.09., 15 – 16.30 Uhr Sa, 22.09., 9 – 12 Uhr<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere und Menschen mit Behinderung bereits am Fr, 18 – 19 Uhr<br />
Kinder-Kleiderbasar Peiting, Schloßberghalle Fr, 21.09., 15 – 17 Uhr Sa, 22.09., 10 – 12.30 Uhr<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere bereits am Sa, ab 9 Uhr<br />
Kinderkleider- und Spielzeug-Basar Steinga<strong>den</strong> Fr, 28.09., 16 – 18 Uhr<br />
Turnhalle der Mittelschule<br />
Sa, 29.09, 9.30 – 11.30 Uhr<br />
Kinder-Kleidermarkt Hohenpeißenberg, Fr, 28.09., 14 – 17 Uhr Sa, 29.09., 9 – 12 Uhr<br />
Haus der Vereine<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere bereits am Fr, 19 – 20 Uhr<br />
Rettenbacher Kinder-Kleiderbasar Fr, 28.09., 17 – 18.30 Uhr Sa, 29.09., 9 – 11 Uhr<br />
Weichberghalle<br />
Kinsauer Basar, Mehrzweckhalle Fr, 5.10., 9.30 – 11.30 Uhr Fr, 5.10., 17 – 19 Uhr<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere bereits ab 16.30 Uhr<br />
Klamottenkiste Denklingen, Mehrzweckhalle Fr, 12.10., 16 – 18 Uhr Sa, 13.10., 9 – 12 Uhr<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere bereits ab 8.30 Uhr<br />
Reichlinger Schatztruhe Fr, 19.10., 15 – 16 Uhr Fr, 19.10., 18 – 20 Uhr<br />
Kindergarten im Pfarrheim<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 55
56 | altlandkreis
„Sound in the City“ am 20. <strong>Oktober</strong><br />
Von Rock bis Karibik<br />
Schongau | „Besseres Wetter.“<br />
<strong>Das</strong> ist die knappe<br />
Antwort von Franz Köpf,<br />
gemeinsam mit Hermann<br />
Gleich Hauptorganisator<br />
der zweiten Auflage<br />
von „Sound in the City“,<br />
auf die Frage, was er sich<br />
im Vergleich zur Premiere<br />
wünscht. Ansonsten<br />
dürfe laut Veranstaltern<br />
am Samstag, 20. <strong>Oktober</strong>,<br />
gerne alles wieder so ablaufen<br />
wie im vergangenen<br />
Jahr. Heißt: Eine Vielzahl<br />
an friedlich-feieren<strong>den</strong> Menschen,<br />
gepaart mit jeder Menge erstklassiger<br />
Live-Musik-Unterhaltung.<br />
Kurzer Rückblick: Der Schongauer<br />
„Nightgroove“ war über ein Jahrzehnt<br />
fest verankert im Terminkalender<br />
der Lechstadt. Nachdem<br />
sich der Organisator, ein externer<br />
Eventmanager, zurückgezogen<br />
hatte, fiel das Event einmal aus,<br />
ehe es von Köpf und Gleich letztes<br />
Jahr wiederbelebt wurde – mit Erfolg.<br />
Die Musiknacht, mittlerweile<br />
mit neuem Namen und komplett<br />
„made in Schongau“, hat letztes<br />
Jahr vollends eingeschlagen, weswegen<br />
Köpf auch heuer mit rund<br />
2000 Besuchern rechnet. „Dann<br />
wären wir absolut zufrie<strong>den</strong>.“<br />
Mr. Hill spielt bei „Sound in the<br />
City“ im Ballenhaus-Saal.<br />
die nicht in der Altstadt sind. Der<br />
Bus fährt durchgehend und hält<br />
am Rathaus, Moritz, Eulenspiegel<br />
sowie Bistro Valentin beziehungsweise<br />
Pizzeria La Perla. Letztere<br />
ist gemeinsam mit der Sparkasse<br />
Oberland (Münzstraße) eine von<br />
zwei neuen Örtlichkeiten im Vergleich<br />
zum vergangenen Jahr, wohingegen<br />
das Brauhaus und der<br />
Lechwirt nicht mehr dabei sind.<br />
Während die Organisatoren hinsichtlich<br />
Ablauf und Struktur auf<br />
Bewährtes setzen, ist in Sachen<br />
Bands mit Neuigkeiten zu rechnen.<br />
Im Gasthaus Lindauer ist beispielsweise<br />
„Karbik Tropical“ zu Gast,<br />
eine temperamentvolle karibische<br />
Tanz-Band, die das Lebensgefühl<br />
der Südsee <strong>für</strong> einen<br />
Abend in <strong>den</strong> <strong>Altlandkreis</strong><br />
holt. In der Sparkasse<br />
wird die Rockabilly-Band<br />
„Red Stixx“ zu hören sein,<br />
im La Perla, passend zum<br />
italienischen Flair, Musiker<br />
Valerio Zamboni. Die<br />
kubanische Band „Con<br />
Leche Trio“ schlägt im<br />
Café Huterer auf, während<br />
„Take Off“, diesmal<br />
als Duo, im Café Müller<br />
Rock-Klassiker aufleben<br />
lässt. „Bis auf zwei Bands<br />
sind es im Vergleich zum letzten<br />
Jahr lauter neue“, verspricht Franz<br />
Köpf. Karten <strong>für</strong> „Sound in the<br />
City“ gibt es ab Anfang <strong>Oktober</strong><br />
bei Köpf Euronics und <strong>den</strong> Schongauer<br />
Nachrichten im Vorverkauf<br />
<strong>für</strong> 12 Euro, an der Abendkasse in<br />
<strong>den</strong> einzelnen Lokalen <strong>für</strong> 15 Euro.<br />
Die Konzerte beginnen um 20<br />
Uhr, wobei „Pura Vida“ mit ihrer<br />
Street-Style-Samba-Show bereits<br />
ab 19 Uhr durch die Altstadt ziehen<br />
wer<strong>den</strong>, um die Feierwütigen in<br />
Stimmung zu bringen. Die Live-<br />
Auftritte en<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gaststätten<br />
und Bars um 1 Uhr, wobei im Moritz,<br />
Lagerhaus und Schlabber Five<br />
mit DJ-Sound bis tief in die Nacht<br />
gefeiert wird.<br />
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Partytreff, Bus-Shuttle<br />
und zwei neue Locations<br />
Auch diesmal gibt es am Marienplatz<br />
<strong>den</strong> Partygängertreff, wo sich<br />
Musik-Fans die ganze Nacht über<br />
das Geschehen informieren können,<br />
etwa, wie viel in <strong>den</strong> einzelnen<br />
Lokalen los ist. Der kostenlose<br />
Shuttle-Service garantiert wieder<br />
einen entspannten Ortswechsel,<br />
insbesondere zu jenen Locations,<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
Der „altlandkreis“ verlost <strong>für</strong> „Sound in the City“ 3 x 2 Eintrittsgutscheine,<br />
die am Abend der Musiknacht gegen Partybänder eingetauscht<br />
wer<strong>den</strong> können. Sen<strong>den</strong> Sie uns bis 15. <strong>September</strong> eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Musiknacht“ an „altlandkreis“, Birkland<br />
40, 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Die Tickets wer<strong>den</strong> per Post zugesandt, daher Absenderadresse nicht<br />
vergessen. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Alle Infos zur Musiknacht gibt es unter www.soundinthecity.de.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 57
Kurse und Training bei Sandra Zunterer<br />
„<strong>Das</strong> Pferd ist dein<br />
Spiegel“<br />
Rottenbuch | Persönlichkeitsentwicklung<br />
ist im<br />
Trend. Immer mehr Menschen<br />
möchten mehr aus<br />
sich herausholen, sich<br />
selbst und ihre Grenzen<br />
noch besser kennenlernen<br />
und sich deshalb weiterentwickeln.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es viele<br />
Möglichkeiten: Coaches,<br />
Pilgerreise, Meditation.<br />
Oder mit Pfer<strong>den</strong>? Sandra<br />
Zunterer aus Rottenbuch<br />
unterrichtet nicht nur Pferde<br />
in Zirkusakrobatik, sondern<br />
zeigt auch vielen Menschen,<br />
wie sie sich mittels<br />
Training mit Pfer<strong>den</strong> persönlich<br />
weiterentwickeln. Zunterer hat die<br />
Trainer-B-Lizenz Leistungssport<br />
der FN, der Deutschen Reiterlichen<br />
Vereinigung. „<strong>Das</strong> heißt, ich<br />
darf Pferd und Mensch ausbil<strong>den</strong>“,<br />
erklärt sie. <strong>Das</strong> Seminar zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />
das sie<br />
in Rottenbuch am Schmauzenberg<br />
gibt, trägt <strong>den</strong> Titel „<strong>Das</strong> Pferd<br />
ist dein Spiegel". Der Kurs ist <strong>für</strong><br />
alle Menschen geeignet, die sich<br />
einerseits selbst erleben, andererseits<br />
erfahren möchten, wie<br />
sie auf anderen wirken. Zunterer<br />
verfolgt dabei eine simple, aber<br />
sehr effektive Taktik: Die Teilnehmer<br />
müssen ohne Hilfestellung die<br />
Pferde dazu bringen, gewisse Aufgaben<br />
zu erledigen. Zum Beispiel<br />
sollen die Tiere einen Fußball in<br />
ein Tor treten, Pylonen oder Tonnen<br />
umwerfen und punktgenau<br />
auf einem Teppich in der Reithalle<br />
stehen bleiben. „Wir bringen <strong>den</strong><br />
Menschen dabei kein ‚pferdisch‘<br />
Sandra Zunterer reitet t auch ohne Sattel und Halfter<br />
auf ihren Pfer<strong>den</strong>. Bild: Sabine Grosser, München<br />
bei, sie bekommen also keine<br />
Hilfestellung und müssen selbst<br />
eine Lösung fin<strong>den</strong>", beschreibt<br />
Sandra Zunterer die Herausforderung.<br />
So lernt der Mensch zu<br />
führen und stellt manchmal auch<br />
fest, wo seine Grenzen sind und in<br />
welchen Bereichen er sich<br />
weiterentwickeln kann.<br />
Denn wenn mit zu wenig<br />
Überzeugung oder Selbstvertrauen<br />
an die Aufgabe<br />
rangegangen wird, <strong>den</strong>ken<br />
die Pferde nicht im<br />
Traum daran, sie nach<br />
Plan zu erledigen. „Pferde<br />
sind Her<strong>den</strong>tiere und wollen<br />
geführt wer<strong>den</strong>."<br />
Durch diese Selbsterkenntnis<br />
sowie das Führen<br />
der Tiere eignet sich der<br />
lf Kurs auch hervorragend<br />
<strong>für</strong> Führungskräfte. „Denn<br />
eine Führungskraft muss<br />
in der Lage sein, Dinge so zu vermitteln,<br />
dass es <strong>für</strong> je<strong>den</strong> verständlich<br />
ist.“ Heißt: Wenn es ein Pferd<br />
versteht, versteht’s der Mensch<br />
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />
auch. Darüber hinaus können<br />
Führungskräfte lernen, wie man<br />
Im Kurs „<strong>Das</strong> D Pferd ist dein Spiegel“ müssen die Teilnehmer die Pferde<br />
dazu bringen, Aufgaben zu erledigen. Hier: Mit <strong>den</strong> Vorderbeinen im<br />
Ring stehen bleiben.<br />
58 | altlandkreis
motiviert und auch mal auf andere<br />
Lösungsansätze als üblich kommt.<br />
Geeignet ist diese Art von Kursen,<br />
die in der Regel über zwei Tage<br />
gehen, <strong>für</strong> kleinere Gruppen von<br />
sechs bis zehn Personen.<br />
Heimlich das erste<br />
Pferd gekauft<br />
Die Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> Pferde war<br />
bei der in Garmisch-Partenkirchen<br />
geborenen Sandra Zunterer schon<br />
sehr früh da. Bereits als Kind wollte<br />
sie ein eigenes Pferd, bekam<br />
aber nie eins, da ihre Mutter <strong>den</strong><br />
Plan nicht wirklich ernst nam. So<br />
hat sie, sobald sie konnte, je<strong>den</strong><br />
möglichen Ferienjob angenommen<br />
und kaufte sich bereits mit 16<br />
Jahren ihr erstes Pferd. Eingeweiht<br />
waren in das Vorhaben nur ihr damaliger<br />
Freund und dessen Vater –<br />
Zunterer versteckte ihren Vierbeiner<br />
namens „My fair Lady“ vor<br />
ihren Eltern in einem selbstgebauten<br />
Stall bei Mittenwald und<br />
versorgte die schwarze Stute ganz<br />
alleine. Nach etlichen Reitstun<strong>den</strong><br />
und einigen weiteren Tieren,<br />
kam sie endlich zu ihren jetzigen<br />
Pfer<strong>den</strong>: Diego und Seniorito. Die<br />
Idee zu ihrem heutigen Schaffen<br />
(www.spassmitpferd.de) kam ihr<br />
schließlich während einer einjährigen<br />
Zwangspause, weil Diego<br />
sich einen Griffelbruch zugezogen<br />
hatte und somit an Reiten nicht zu<br />
<strong>den</strong>ken war. „So habe ich ihn einfach<br />
nur beobachtet und mit ihm<br />
gespielt. Dabei habe ich bemerkt,<br />
dass er gefordert wer<strong>den</strong>, Neues<br />
erlernen und richtige Kunststücke<br />
ausprobieren wollte. Tricks und<br />
Lektionen, die ich ihm so nie zugetraut<br />
hätte."<br />
Traumpferdetour ein halbes Jahr<br />
unterwegs." Und auch heute noch<br />
unterrichtet sie Pferde und Menschen<br />
in Zirkuslektionen. Da wird<br />
beispielsweise mit Regenschirm,<br />
Fahnen, Ball und Klappersack geritten.<br />
Die Pferde müssen durch<br />
einen Tunnel reiten und wer<strong>den</strong><br />
dann mit Bällen und Reifen beworfen.<br />
„<strong>Das</strong> ist nichts Brutales,<br />
das dient nur der Gelassenheit.“<br />
Dabei sind immer mehrere Pferde<br />
in der Halle – und jedes Pferd hat<br />
Angst vor anderen Dingen. „Doch<br />
die Tiere bekommen mehr Sicherheit,<br />
wenn ein Artgenosse in der<br />
gleichen Bahn ist", erklärt die Trainerin.<br />
Reizüberflutung heißt an<br />
dieser Stelle das Zauberwort: „Die<br />
Pferde wissen dann nicht mehr, vor<br />
was sie sich <strong>für</strong>chten sollen und<br />
haben am Ende vor nichts Angst.“<br />
Ist die Angst abgelegt, geht es <strong>für</strong><br />
die künftigen Zirkuspferde ans<br />
Eingemachte: Sie lernen Kopfschütteln<br />
und Nicken, Küsschen<br />
geben, Zunge herauszustrecken<br />
sowie viele andere spaßige Dinge,<br />
die der Besucher gerne im Zirkus<br />
sieht. Am Ende im sogenannten<br />
Action-Kurs. Hier springen die<br />
Pferde durch eine Papierwand und<br />
wer<strong>den</strong> durch Feuer geritten.<br />
Sogar Menschen mit Angst vor<br />
Pfer<strong>den</strong> bringt Sandra Zunterer<br />
bei, mit <strong>den</strong> Tieren umzugehen.<br />
„Sie wer<strong>den</strong> langsam an die<br />
Pferde gewöhnt und bekommen<br />
anfangs Hilfestellung von mir, in<br />
dem ich sie aktiv bei <strong>den</strong> Übungen<br />
begleite", sagt Sandra Zunterer.<br />
Nach und nach verlieren die meisten<br />
Menschen ihre Angst vor <strong>den</strong><br />
Tieren, sobald sie sich aneinander<br />
gewöhnt haben. Und genau darauf<br />
liegt auch der Fokus im Rahmen<br />
ihrer Kurse: „Wenn man mit Freude<br />
dabei ist und dran bleibt, stellt<br />
sich der gemeinschaftliche Erfolg<br />
mit dem Pferd mühelos ein.“ Ein<br />
Effekt, der letztlich auf alle Lebensbereiche<br />
übertragbar ist. ww<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
Papier-Wand-Springen<br />
und Feuer-Reiten<br />
Vor der Umsetzung ihrer Idee,<br />
entwickelte Sandra Zunterer aus<br />
<strong>den</strong> Trainings mit Pfer<strong>den</strong> Zirkuslektionen.<br />
„Ich bin auch im Zirkus<br />
aufgetreten und war mit der<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 59
Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Bayern<br />
Kompetent & bezahlbar<br />
Peiting | Steigende Energiepreise,<br />
schwin<strong>den</strong>de Ressourcen, Belastungen<br />
<strong>für</strong> Klima und Umwelt.<br />
Die Forderungen nach einem<br />
sparsameren und effizienteren<br />
Energieeinsatz sind bekannt und<br />
weitestgehend unstrittig. Sobald es<br />
jedoch <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Einzelnen an die<br />
Umsetzung geht, wird es kompliziert.<br />
Dabei unterstützen will die<br />
Verbraucherzentrale Bayern, die<br />
allen Verbrauchern kompetenten<br />
und unabhängigen Rat in Energiefragen<br />
anbietet. <strong>Das</strong> Beste daran:<br />
die Beratung ist hochwertig<br />
und gleichzeitig preisgünstig. Vom<br />
Stromsparen über Wärmedämmung<br />
bis hin zur Heiztechnik, aber<br />
auch bei Themen wie erneuerbare<br />
Energien, Förderprogramme oder<br />
Heizkostenabrechnungen sind die<br />
Energieexperten der Verbraucherzentrale<br />
geeignete Ansprechpartner.<br />
Seit 1978 wird sie vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Energie gefördert. In bundesweit<br />
über 750 Einrichtungen engagieren<br />
sich rund 550 Architekten, Ingenieure<br />
und andere Experten <strong>für</strong> die<br />
Energieberatung der Verbraucherzentrale.<br />
Einer dieser Experten<br />
ist Wolfgang Haas, seit 2006 als<br />
Energieberater tätig. Zunächst nebenberuflich,<br />
seit 2009 in Vollzeit<br />
und seit 2014 unter anderem <strong>für</strong><br />
die Verbraucherzentrale an ihrem<br />
Standort in Peiting. Ursprünglich<br />
kommt Haas aus dem Elektrotechnikbereich,<br />
leitet ein Ingenieurbüro<br />
<strong>für</strong> Energieberatung in Peißenberg<br />
und hat sämtliche Zusatzausbildungen,<br />
um Fördermittel beantragen<br />
zu dürfen.<br />
Stationäre Beratung<br />
und Checks vor Ort<br />
<strong>Das</strong> Angebot der Verbraucherzentrale<br />
gliedert sich grob in zwei<br />
Bereiche: Einerseits die stationäre<br />
Beratung, auf der anderen Seite<br />
die Beratung vor Ort, also am Objekt.<br />
Die stationäre Beratung erfolgt<br />
in Form einer wöchentlichen<br />
Sprechstunde an einem festen<br />
Platz. In Peiting etwa im Bauamt<br />
(Hauptplatz 4), wo Wolfgang Haas<br />
je<strong>den</strong> ersten Donnerstag im Monat<br />
von 13.30 bis 18 Uhr anzutreffen ist,<br />
wobei eine vorherige telefonische<br />
Anmeldung nötig ist. „Die stationäre<br />
Beratung ist zum Klären von<br />
Grundsatzfragen absolut ideal“,<br />
sagt Wolfgang Haas. Und mit 7,50<br />
Euro <strong>für</strong> eine dreiviertel Stunde<br />
ausführlicher Einzelberatung zudem<br />
bezahlbar. Bei <strong>den</strong> Energie-<br />
Checks vor Ort hingegen analysiert<br />
der Energieberater die Situation<br />
fachmännisch und arbeitet passende<br />
Verbesserungen aus. „Rund<br />
vier Wochen nach dem Termin<br />
erhalten die Ratsuchen<strong>den</strong> einen<br />
vier- bis fünfseitigen Bericht über<br />
<strong>den</strong> Ist-Zustand samt Verbesse-<br />
60 | altlandkreis
Solar-Checks gehören<br />
zum Leistungsspektrum<br />
der Energieberatung.<br />
rungsvorschlägen“, erklärt Haas.<br />
Der Basis-Check, <strong>für</strong> Haus- und<br />
Wohnungseigentümer geeignet,<br />
dauert rund eine Stunde und kostet<br />
zehn Euro. Für zwei Stun<strong>den</strong><br />
Gebäude-Check sind 20 Euro zu<br />
entrichten, <strong>für</strong> Heiz- und Solarwärme-Check<br />
je 40 Euro. Ebenso<br />
viel kostet der Detail-Check, bei<br />
dem ein spezifisches Energieproblem<br />
geklärt wird, wie etwa Schimmelbefall.<br />
Einsparpotential in<br />
sämtlichen Bereichen<br />
„60 bis 70 Prozent der Heizkostenabrechnungen<br />
wären sicherlich<br />
anfechtbar“, sagt Wolfgang Haas.<br />
Dennoch sei dies in ländlichen Gegen<strong>den</strong><br />
eher ein untergeordnetes<br />
Thema, „weil die Wohnstruktur<br />
anders ist, viele in ihrem Eigenheim<br />
wohnen und es nicht so<br />
viele Mieteinheiten gibt wie etwa<br />
in München, wo sich die Berater<br />
hauptsächlich mit genau der Problematik<br />
rumschlagen“. Dennoch<br />
ist auch er auf Heizkostenabrechnungen<br />
vorbereitet, wirft im<br />
Rahmen eines Beratungstermins<br />
gerne einen Blick darauf. Weitaus<br />
öfter suchen ihn jedoch Menschen<br />
auf, die sich im Vorfeld eines<br />
Neu- oder Umbaus informieren<br />
möchten und Unterstützung benötigen.<br />
Beim Heiz-Check, natürlich<br />
vorrangig im Winter angefragt,<br />
hängt Haas einen Datenlogger an<br />
die Heizung und nimmt über 24<br />
Stun<strong>den</strong> deren Funktionstüchtigkeit<br />
auf. „Wir nennen es das EKG<br />
der Heizung. Es gibt Aufschluss<br />
über die Effizienz, so dass wir<br />
individuelles Einsparpotential erkennen.“<br />
Rund 100 Beratungen<br />
pro Jahr nimmt Wolfgang Haas im<br />
Rahmen seiner Tätigkeit bei der<br />
Verbraucherzentrale vor. „Die Einstiegsschwelle<br />
ist äußerst gering“,<br />
so Haas über einen der Vorteile<br />
einer Beratung bei der Verbraucherzentrale.<br />
„Gerade beim Thema Heizung<br />
liegt viel im Argen. Ich würde sagen,<br />
dass 70 bis 80 Prozent der<br />
Heizungen, auch neu eingebaute,<br />
nicht optimal funktionieren. Mit<br />
<strong>den</strong> 24-Stun<strong>den</strong>-Messungen kann<br />
man ganz viel rausholen – bis<br />
zu 30 Prozent einsparen“, meint<br />
Haas. Führt man sich das am Beispiel<br />
eines 3000-Liter-Öl-Tanks<br />
und einem Literpreis von rund 70<br />
Cent vor Augen, entspräche das einer<br />
jährlichen Ersparnis von weit<br />
über 600 Euro. „Auch bei Solaranlagen<br />
ist es mitunter ernüchternd.<br />
Ich habe schon erlebt, dass gar<br />
keine Solarflüssigkeit drin war, die<br />
Anlage also nie funktioniert hat.“<br />
Solche extremen Beispiele sind<br />
sicherlich die Ausnahme, <strong>den</strong>noch<br />
gibt es viel Potential in Sachen<br />
sparsamerer und effizienterer<br />
Energieeinsatz. „Ich bin absolut<br />
überzeugt vom Konzept der Verbraucherzentrale,<br />
deshalb mache<br />
ich es auch gerne“, so Wolfgang<br />
Haas.<br />
Vom Angebot kann sich jeder<br />
selbst überzeugen – einfach telefonisch<br />
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unter 0800 / 809802400.<br />
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Wohnzimmerkonzert mit „Monobo Son“<br />
Live-Musik zum Anfassen<br />
in der Käsküche<br />
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Bernbeuren | Normalerweise<br />
schafft die Bühne eine gewisse<br />
räumliche Distanz zwischen Künstlern<br />
und Publikum. Nicht so bei<br />
einem Wohnzimmerkonzert, dem<br />
Live-Musik-Erlebnis der besonderen<br />
Art, mittlerweile durchaus<br />
bekannt aus dem einen oder anderen<br />
Fernsehformat. So nah dran<br />
ist man bei einem Konzert eher<br />
selten, auf Tuchfühlung mit der<br />
Band, wenn man so will. Dazu in<br />
entspanntem Ambiente <strong>den</strong> Klängen<br />
lauschen, im Takt mitwippen<br />
oder gar mitsingen. Die Käsküche<br />
in Bernbeuren veranstaltet, nach<br />
der erfolgreichen Premiere mit<br />
<strong>den</strong> Oberammergauern „Kofelgschroa“<br />
vor rund zwei Jahren,<br />
nun ihr nächstes Wohnzimmerkonzert:<br />
Am Dienstag, 2. <strong>Oktober</strong>,<br />
„Monobo Son“ sind am 2.10. in der Käsküche zu<br />
Gast. Dann wird es ähnlich kuschelig wie hier<br />
bei „Kofelgschroa“.<br />
wird ab 20 Uhr „Monobo Son“ zu<br />
Gast sein. „Der Reiz des Abends<br />
ist, dass es mit nur rund 120 Besuchern<br />
in einer besonderen Atmosphäre<br />
stattfindet“, versprechen<br />
die Veranstalter Sarah und Michael<br />
Schilling von der Käsküche.<br />
Frische Genre-Mixtur und<br />
liebevolle Erzählungen<br />
„Monobo Son“, das ist die Band<br />
rund um Sänger Manuel Winbeck,<br />
auch bekannt als Posaunist<br />
der vielleicht aktuell bekanntesten<br />
bayerischen Heimatsound-Band<br />
„La Brass Band“. Nach einem Jahr<br />
Bühnenpause zeigt sich „Monobo<br />
Son“ mit neuem Bandmitglied und<br />
einer extrem frischen Mixtur aus<br />
Hip Hop, Blasmusik, Folkrock, Latin-Grooves,<br />
Pop und einem besonderen<br />
Gespür <strong>für</strong> liebevolle Erzählungen<br />
von einer neuen Seite. Trotz<br />
aller Veränderungen ist „Monobo<br />
Son“ eines geblieben: eine herausragende<br />
Live-Band. Tickets gibt<br />
es im Vorverkauf (www.love-yourartist.de/de/unterhaltungsreederei/)<br />
<strong>für</strong> 16,50 Euro oder direkt per<br />
Mail über die Käseküche (mail@<br />
kaeskueche-bernbeuren.de). An<br />
der Abendkasse – soweit noch<br />
vorhan<strong>den</strong> – <strong>für</strong> 18 Euro. Schnell<br />
zuschlagen lohnt sich, schließlich<br />
dürfte das Kontingent angesichts<br />
von 120 Plätzen rasch ausgeschöpft<br />
sein. Für 2019 haben die Käsküche-<br />
Inhaber übrigens bereits weitere<br />
Events in Planung – selbstverständlich<br />
dann ebenfalls in einzigartiger<br />
Wohnzimmer-Atmosphäre. tis<br />
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62 | altlandkreis
KARTEN ZU GEWINNEN<br />
Der „altlandkreis“ verlost 2 x 2 Karten <strong>für</strong> das<br />
Wohnzimmerkonzert von „Monobo Son“ in der<br />
Käsküche Bernbeuren.<br />
Wer diese gewinnen möchte, schickt bis 15.<br />
<strong>September</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Wohnzimmer“ an „altlandkreis“, Birkland 40,<br />
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Bitte Absenderadresse nicht vergessen,<br />
da die Tickets per Post zugesandt wer<strong>den</strong>. Wie<br />
immer entscheidet das Los, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg!<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 63
Freistaat zeichnet Marktgemeinde aus<br />
Peiting – ein Ort <strong>für</strong> Genießer<br />
Peiting | Die Marktgemeinde Peiting<br />
ist vom Freistaat Bayern zum<br />
Genussort ausgezeichnet wor<strong>den</strong>.<br />
Angestoßen und federführend<br />
durchgeführt wurde die Aktion<br />
vom Bayerischen Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten. Ziel der Aktion:<br />
Allen Ortschaften Bayerns<br />
die Möglichkeit eröffnen, auf<br />
dorfeigene Stärken, Qualitäten<br />
und Alleinstellungsmerkmale öffentlichkeitswirksam<br />
hinzuweisen.<br />
Praktisch umgesetzt wurde die<br />
Aktion mit einem 22 Seiten starken<br />
Bewerbungskatalog, <strong>den</strong> jede<br />
freiwillig teilnehmende Gemeinde<br />
bestmöglich auszufüllen hatte.<br />
Gefragt waren neben <strong>den</strong> standardmäßigen<br />
Ortsangaben wie<br />
Lage, Fläche und Einwohnerzahl<br />
unter anderem Aspekte wie kulinarischer<br />
Stellenwert, Wandermöglichkeiten,<br />
landwirtschaftliche<br />
Produktionsbedingungen sowie<br />
regionale Selbstvermarktung. Bewertet<br />
wur<strong>den</strong> die Bewerbungsunterlagen<br />
der Dörfer und Städte<br />
von einer fachkundigen, 16-köpfigen<br />
Jury aus <strong>den</strong> Bereichen Kultur,<br />
Kirche, Wissenschaft, Tourismus,<br />
Gastronomie, Landwirtschaft, Lebensmittel,<br />
Handwerk, Verbraucherschutz<br />
und Medien. Letztlich<br />
wur<strong>den</strong> unter allen Teilnehmern<br />
bayernweit nur 100 Ortschaften<br />
mit dem Titel „Genussort“ ausgezeichnet.<br />
Selbstvermarktung<br />
größter Pluspunkt<br />
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern<br />
wur<strong>den</strong> nur sieben Gemein<strong>den</strong><br />
zum „Genussort“ ausgezeichnet,<br />
darunter auch Murnau<br />
und Ettal. Aus dem Landkreis<br />
64 | altlandkreis<br />
Lebensmittel-Reichtum: Peiting hat mit Bäckerei, Metzgerei, Gärtnerei,<br />
Käserei, Fischerei und Brauerei jede Menge regionale, selbsterzeugte<br />
und selbstvermarktete Produkte zu bieten. Auch dank Herzogsägmühle.<br />
Weilheim-Schongau einzig und<br />
allein die Peitinger, die im Punktesystem<br />
über das Bewerbungsverfahren<br />
generell sehr stark<br />
abgeschnitten haben – 460 von<br />
insgesamt 500 Punkten wur<strong>den</strong><br />
erreicht. Und zwar nicht, weil Peiting<br />
in einer Sache sich abhebt<br />
von allen anderen Gemein<strong>den</strong>,<br />
sondern weil das Gesamtsystem<br />
des Ortes in sich stimmig ist.<br />
Und weil Herzogsägmühle als<br />
Teil der Marktgemeinde ein einzigartiges<br />
Vorzeigebeispiel <strong>für</strong><br />
regionale Selbstvermarktung ist.<br />
Zum Beispiel die dortige Gärtnerei<br />
bepflanzt, bewirtschaftet und<br />
verkauft alles aus eigener Hand.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> Landwirtschaft in<br />
Herzogsägmühle, bekannt <strong>für</strong> die<br />
Zucht und Schlachtung von Angusrindern,<br />
deren Fleischprodukte im<br />
dorfeigenen Mühlenmarkt über<br />
die La<strong>den</strong>theke gehen. Doch auch<br />
die Peitinger Landwirte, Gastronomen<br />
und Gewerbetreiben<strong>den</strong><br />
außerhalb von Herzogsägmühle<br />
hatten großen Anteil an der Genussort-Auszeichnung.<br />
Peitinger Rezepte<br />
in Italien präsentiert<br />
Selbstgemachter Heumilchkäse<br />
von Familie Schelle im Weinland,<br />
dorfeigene Backrezepte aus „Peiting<br />
backt“, Brote der Bäckerei<br />
Sesar, die mit Roggen vom benachbarten<br />
Bio-Bauer Ressle<br />
aus Schongau gebacken wer<strong>den</strong>,<br />
selbstgebrautes Bier der Brauerei<br />
Sparifankerl, regelmäßige Reisen<br />
in die italienische Partnerstadt<br />
Calvi, wo die Peitinger mit<br />
Kochen, Backen und Musizieren<br />
die bayerische Kultur im Ausland<br />
repräsentieren sowie vieles mehr.<br />
Letztlich haben sich am Projekt<br />
„Genussort“ mehr als ein Dutzend<br />
Peitinger beteiligt, um <strong>den</strong> Obrigkeiten<br />
des Freistaates zu zeigen:<br />
Peiting kann was, Peiting hat viel<br />
zu bieten.<br />
„Den Leuten zeigen,<br />
was es hier gibt“<br />
Und kann nun in einem Atemzug<br />
mit großen Städten wie Deggendorf<br />
oder Nürnberg genannt<br />
wer<strong>den</strong>, die ebenfalls am Bewerb<br />
teilgenommen haben. Mit am<br />
Interessantesten sind sicherlich<br />
Dorfprojekte wie das im oberfränkischen<br />
Kleintettau, wo durch<br />
Abwärme subtropische und tropische<br />
Früchte, Gemüsesorten und<br />
Gewürze in zertifizierter Bioqualität<br />
angebaut wer<strong>den</strong> – ein europaweit<br />
einzigartiges Pilotprojekt.<br />
Was der Marktgemeinde selbst<br />
diese Auszeichnung, von schickem<br />
Pokal und schicker Urkunde mal<br />
abgesehen, nun bringt? „Schon<br />
eine ganze Menge“, sagt Andrea<br />
Deibler von der Tourist-Information.<br />
„Mit dieser Auszeichnung<br />
haben wir nun etwas Festes in der<br />
Hand, womit wir über Werbung<br />
und mithilfe der lokalen Presse<br />
<strong>den</strong> Leuten da draußen zeigen<br />
können, was wir als Gemeinde<br />
wirklich zu bieten haben.“ Deibler<br />
ist sich sicher, „dass sehr viele<br />
Menschen, sowohl Einheimische<br />
als auch Bürger aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong>, nicht wissen,<br />
welche Produktvielfalt aus dorfeigener<br />
Hand hier herrscht.“ js
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Stand bei Drucklegung im August <strong>2018</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> November / Dezember<br />
<strong>2018</strong>: Freitag, 26. <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong> (Anzeigenschluss: 8. <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid, Johannes Schelle<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen<br />
angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer<br />
Webseite www.altlandkreis.de.<br />
Fotos: C. Bredschneijder/Trachtenverein Reichling, Johann Jilka, Johannes<br />
Schelle, Peter Ostenrieder, Tim Schmid, Kurt Zarbock, Jeannine Echtler,<br />
Rosi Geiger, Stefan Zech, Ernst Gamperl, ept GmbH, Eirenschmalz<br />
Unternehmensgruppe, David Schmoldt, Gemeinde Rottenbuch, Renate<br />
Dodell, Helmut Bernhardt, Tourist-Info Peiting, Gut Achberg/Florian Pfütze,<br />
Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Mehrgenerationenhaus Weilheim,<br />
wikipedia/Andreas Steinhoff, BSE-pictures, Autohaus Hintermeyer,<br />
Motorrad Hintermeyer, Christian Lindner, Ronny Grubart, KD Busch/<br />
compamedia, Spenglerei Hein, Christine Horber, www.mrhill.de, Sabine<br />
Zunterer, Sabine Grosser München, Energieberatung der Verbraucherzentrale,<br />
caifa/shutterstock, Pavel Vakhrushev/shutterstock, Felix Pitscheneder,<br />
Michael Schilling, Maschinenring Oberland, Engel & Paric, Blutspendedienst<br />
BRK, ifb/Stefan Schütz, fotolia<br />
66 | altlandkreis
DAS ALTLANDKREIS-HEIMATRÄTSEL<br />
Im Lech stehende<br />
Mauern<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der Lech ist 256 Kilometer<br />
lang. Er entspringt auf<br />
1 840 Metern Höhe im österreichischen<br />
Vorarlberg und fließt durch<br />
die Täler Tirols Richtung Bayern.<br />
Vorbei an Füssen, Schwangau<br />
und Roßhaupten schlängelt er<br />
sich dank einiger großer Kurven<br />
regelrecht durch <strong>den</strong> Schongauer<br />
<strong>Altlandkreis</strong> hindurch – und<br />
damit durch unser Verteilgebiet,<br />
das vom Lech betrachtet südlich<br />
von Prem beginnt, und nordöstlich<br />
von Denklingen aufhört.<br />
Weiter Richtung Landsberg und<br />
Augsburg mündet er bei Rain in<br />
die Donau, die wiederum ins<br />
Schwarze Meer fließt.<br />
Somit ist der Lech nach<br />
Inn (283 km) und Isar<br />
(295 km) der drittlängste Nebenfluss<br />
der Donau.<br />
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts galt<br />
der Lech als Wildfluss, der wertvollen<br />
Lebensraum <strong>für</strong> zahlreiche<br />
Tiere und Pflanzen bot. Heute erinnern<br />
überwiegend der Tiroler<br />
Teil sowie wenige ausgewiesene<br />
Naturschutzflächen in Bayern und<br />
Schwaben an die Ursprünglichkeit<br />
des Flusses.<br />
24 Stauseen und die damit verbun<strong>den</strong>en<br />
Staumauern, auch<br />
Wehre genannt, verhindern nicht<br />
nur die Wanderungen artenbedrohter<br />
Fische, sondern auch <strong>den</strong><br />
Austausch wertvoller Biotope. Ob<br />
die Stromgewinnung durch Wasserkraft<br />
tatsächlich wertvoller ist<br />
als die wilde Natur? Darüber wer<strong>den</strong><br />
Naturschützer, Vertreter der<br />
Wirtschaft sowie Politiker sicherlich<br />
noch sehr häufig streiten. Fakt<br />
ist: Auch im <strong>Altlandkreis</strong> ist der<br />
Lech heute geprägt von zahlreichen<br />
Staumauern. Passend dazu<br />
möchten wir im Rahmen unseres<br />
neuen Heimaträtsels von Ihnen<br />
wissen: Wie viele Lech-Staumauern<br />
befin<strong>den</strong> sich im Verteilgebiet<br />
des „altlandkreis“?<br />
Schicken Sie uns eine Postkarte<br />
mit der Lösung und dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de. Zu gewinnen gibt<br />
es wieder fünf Familienkarten <strong>für</strong><br />
einen Badeausflug ins Schongauer<br />
Plantsch. Viel Erfolg<br />
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DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Über welchem See befindet sich dieser Steg? Diese<br />
Rätsel-Frage galt es in der Juli / August-<strong>Ausgabe</strong><br />
zu beantworten. Aufgrund des eher knapp<br />
gewählten Bildausschnittes sowie wenigen Anhaltspunkten<br />
auf dem Wasser sowie Ufer-Bereich<br />
im Hintergrund war es nicht leicht, <strong>den</strong> korrekten<br />
See ausfindig zu machen. Trotzdem haben uns<br />
zahlreiche Einsendungen mit der richtigen Lösung<br />
„Grubsee“ erreicht. Die korrekte Antwort<br />
gewusst und obendrein Losglück hatten diesmal<br />
Erna Häuserer (Peiting), Thomas Lenge (Peiting),<br />
Walter Kummer (Peiting), Jasmin Reinsdorf<br />
(Schongau) und Nicole Feiel (Schongau).<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 67
Maschinenring Oberland und sein Aufgabengebiet<br />
Alles <strong>für</strong> Pferd und Reiter<br />
Englisch und Western<br />
• Pferdedeckenwäsche, Pferdedeckenwaschservice<br />
Reparatur<br />
• Gebrauchte und Reitartikel Reparatur<br />
• Gr. Sortiment Gebrauchte an Pferdefutter Reitartikel<br />
• Pferdegebissverleih<br />
• Top-Marken Großes Sortiment (Spooks, BR, an Pferdefutter<br />
etc.)<br />
68 | altlandkreis<br />
Die Agentur <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft<br />
Peiting | Im Zuge der Industriealisierung<br />
haben viele hiesige<br />
Landwirte ihre Knechte und Mägde<br />
an die besser zahlen<strong>den</strong> Mittelständler<br />
verloren. Gleichzeitig<br />
sind damals aber auch die Bauernhöfe<br />
gewachsen – Ställe <strong>für</strong><br />
mehr Milchvieh wur<strong>den</strong> gebaut<br />
und Nutztiere wie das Süddeutsche<br />
Kaltblut endgültig durch immer<br />
größere und immer teurere<br />
Maschinen ersetzt. Den Betrieb<br />
erweitern, neue Maschinen kaufen,<br />
aber gleichzeitig Mitarbeiter<br />
verlieren? Ein <strong>für</strong> sich stehender<br />
Widerspruch. Aus dieser landwirtschaftlichen<br />
Not heraus wurde 1967<br />
der Maschinenring gegründet,<br />
eine Art Beratungs- und Vermittlungsagentur<br />
<strong>für</strong> die Bedürfnisse<br />
der Landwirte im <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Heute besteht der Maschinenring<br />
Oberland mit 8,4 Millionen Euro<br />
Umsatz im Jahr 2017 aus zwei<br />
Sparten und einem Verein. Der<br />
Oberland AG mit 15 Festangestellten<br />
Mitarbeitern in Voll- oder Teilzeit,<br />
Urlaub auf dem Bauernhof<br />
sowie MR Oberland e.V. Nur dass<br />
sich der Zuständigkeitsbereich mit<br />
<strong>den</strong> kompletten Landkreisen Weilheim-Schongau<br />
und Garmisch-<br />
Partenkirchen im Vergleich zum<br />
Gründungsjahr deutlich vergrößert<br />
hat. Was seither jedoch relativ<br />
gleichgeblieben ist: Die Kernarbeit<br />
des Maschinenrings, die darin besteht,<br />
Landwirten bei Bedarf Betriebshelfer<br />
zu vermitteln. „Rund<br />
70 000 Betriebshelferstun<strong>den</strong> waren<br />
es vergangenes Jahr, Ten<strong>den</strong>z<br />
steigend“, sagt Geschäftsführer<br />
Georg Saur. In der Regel immer<br />
dann, wenn ein Landwirt krankheits-<br />
oder urlaubsbedingt länger<br />
ausfällt, oder zu bestimmten<br />
Jahreszeiten besonders viel Arbeit<br />
anfällt. Zum Beispiel in Sachen<br />
Heuernte im Sommer, Holzarbeiten<br />
im Winter sowie Gülle fahren<br />
oder Weidezäune errichten. „Hier<br />
geht es aber auch sehr viel um<br />
soziale und bürokratische Hilfe“,<br />
sagt Saur. Beispiel neue Düngeverordnung,<br />
deren Regelungen<br />
dutzende Seiten und Paragraphen<br />
im klassisch komplizierten Beamtendeutsch<br />
umfasst – selbst Experten<br />
müssen diese drei oder viermal<br />
sehr detailliert lesen, um wenigstens<br />
<strong>den</strong> Großteil zu verstehen.<br />
Riesiger Pool an<br />
Arbeitern und Maschinen<br />
Aktuell gehören dem Verein des<br />
Maschinenrings Oberland 1 930<br />
Mitglieder an. „Wobei auch Nichtmitglieder<br />
über uns die Möglichkeit<br />
haben, Betriebshelfer oder<br />
anderweitige Hilfe zu bekommen“,<br />
sagt Saur, der das Konzept des insgesamt<br />
sehr weitreichen<strong>den</strong> und<br />
ganzheitlichen Angebotsspektrum<br />
wie folgt beschreibt: „Im Grunde<br />
sind alle unsere Vereinsmitglieder<br />
sowie alle Festangestellten in der<br />
AG Teil eines großen Pools, auf<br />
<strong>den</strong> wir in Sachen Betriebshelfer<br />
und Vermittlung von Maschinen<br />
zurückgreifen.“ Um beim Beispiel<br />
neue Düngeverordnung zu bleiben:<br />
Die schreibt <strong>für</strong> die Zukunft vor,<br />
dass nur noch bo<strong>den</strong>nah geodelt<br />
wer<strong>den</strong> darf. Heißt: Beinahe jeder<br />
Landwirt ist mehr oder weniger<br />
gezwungen, ein neues Güllefass zu<br />
kaufen, was bei rund 60 000 Euro<br />
eine unfassbar große Investition<br />
wäre. Der Maschinenring versucht<br />
nun finanziell zu entlasten, indem<br />
er zwei, drei verschie<strong>den</strong>e Betriebe<br />
an einen Tisch holt und mittels<br />
klaren Regelungen es schafft, dass<br />
diese Betriebe fortan gemeinsam<br />
die gleichen Maschinen nutzen.<br />
„Wichtig ist an dieser Stelle, dass<br />
die Landwirte menschlich gut zusammenpassen,<br />
gleichzeitig die<br />
Höfe in der Größe unterschiedlich<br />
sind.“ Intensiver Großbetrieb und
Familienberatung schützt vor Generationenkonflikten.<br />
beschaulicher Nebenbetrieb – eine<br />
meist ideale Kombination. Dieses<br />
Teilen großer Maschinen ist generell<br />
ein immer stärker aufkommender<br />
Trend. Landwirtschaftliche<br />
Lohnunternehmen, die mit ihren<br />
Maschinen <strong>für</strong> mehrere Landwirte<br />
arbeiten und auch vom Maschinenring<br />
sehr stark eingebun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>, gibt es auch hier in der<br />
Region immer mehr.<br />
Wie soll der Hof künftig<br />
geführt wer<strong>den</strong>?<br />
Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld<br />
des Maschinenrings Oberland<br />
ist die Unternehmensberatung. Es<br />
geht um Entwicklungskonzepte <strong>für</strong><br />
sinnvolle und effektive Erweiterungen<br />
oder Modernisierungen eines<br />
landwirtschaftlichen Betriebes. Es<br />
geht um Optimierung der Arbeitsprozesse,<br />
um Kosten nachhaltig<br />
zu senken. Und es geht um Familienberatung,<br />
die in Saurs Augen<br />
„leider in sehr vielen Fällen viel<br />
zu spät angenommen wird“. Gemeint<br />
ist unter anderem das sehr<br />
häufige Problem, dass Senior und<br />
Junior aufgrund unterschiedlicher<br />
Ansichten zerstritten sind, teilweise<br />
über Jahre hinweg kein Wort<br />
miteinander re<strong>den</strong>. „Oder oft ist<br />
es so, dass die Altbäuerin mit der<br />
eingeheirateten Jungbäuerin nicht<br />
klarkommt.“ Eifersucht, Neid –<br />
auf Familienbetrieben, auf <strong>den</strong>en<br />
mehrere Generationen unter einem<br />
Dach wohnen, menschelt es<br />
gewaltig. „Deshalb ist es von größter<br />
Wichtigkeit, sich rechtzeitig,<br />
also weit vor der Hofübergabe, Gedanken<br />
zu machen, wie der Betrieb<br />
in Zukunft geführt wer<strong>den</strong> soll und<br />
wer welche Aufgaben übernimmt.“<br />
Alte Strukturen aufbrechen? „Gar<br />
nicht so leicht, wenn Altbauer und<br />
-bäuerin oft 30 oder 40 Jahre nach<br />
ihrem besten Gewissen gearbeitet<br />
haben, im Grunde ihr ganzes Leben<br />
in die Landwirtschaft investiert haben,<br />
und dann die Jungen plötzlich<br />
alles oder zumindest vieles anders<br />
machen möchten.“ Hier helfe nur<br />
ein offenes, intensives Gespräch<br />
mit allen Betroffenen am gleichen<br />
run<strong>den</strong> Tisch, um die Rollen<br />
zeitgemäß neu zu verteilen sowie<br />
Wünsche und Bedürfnisse unterschiedlicher<br />
Generationen unter<br />
> > > TAG DER OFFENEN TÜR<br />
einen Hut zu bringen. Schließlich<br />
gehe es um wertvolle Existenzen –<br />
nicht selten ist die Problematik des<br />
Höfesterbens eng umwoben mit<br />
einem handfesten Generationenkonflikt,<br />
weniger mit mangelnder<br />
wirtschaftlicher Perspektive.<br />
Urlaub auf dem<br />
Bauernhof boomt<br />
Schließlich gibt es dutzende<br />
Möglichkeiten, sich neben dem<br />
alltäglichen Betrieb gutes Geld<br />
dazuzuverdienen. Sei es als Subunternehmer<br />
im gewerblichen<br />
Bereich durch die Maschinenring<br />
Oberland AG. Als Betriebshelfer<br />
über <strong>den</strong> Maschinenring, über <strong>den</strong><br />
übrigens dank Massenbestellungen<br />
von zum Beispiel Diesel <strong>für</strong><br />
Traktoren oder Silomais als Futtermittel<br />
auch kostengünstig eingekauft<br />
wer<strong>den</strong> kann als Mitglied.<br />
Oder mittels Ferienwohnung. Um<br />
Urlaub auf dem Bauernhof kümmert<br />
sich Sylvia Neumeier. Sie<br />
spricht von aktuell 250 Betrieben<br />
im kompletten Oberland, die sich<br />
an diesem Projekt beteiligen – und<br />
zwar erfolgreich: „Urlaub auf dem<br />
Bauernhof boomt, weil einerseits<br />
aufgrund Terror und politischer<br />
Unruhen viele nicht wegfliegen,<br />
gleichzeitig ein Trend zurück zur<br />
Natur und zur Regionalität immer<br />
stärker zu verspüren ist.“ Die Ferien<br />
zwischen Milchkuh, Gebirge<br />
und herrlichen Badeseen einen<br />
idealerweise beide Bedürfnisse –<br />
und füllen die Ferienwohnungen<br />
hiesiger Landwirte.<br />
js<br />
Am Freitag, 7. <strong>September</strong>, la<strong>den</strong> der Maschinenring Oberland, die<br />
Waldbauvereinigung Schongau sowie Urlaub auf dem Bauernhof<br />
zwischen 9 und 16 Uhr alle Interessierten zum Tag der offenen<br />
Tür in die Zentrale am Hauptplatz 12 in Peiting ein. Geboten sind<br />
Führungen durch die neuen Büroräume, Aktionen <strong>für</strong> Kinder sowie<br />
diverse Infos rund um die Arbeit des Maschinenrings. Parallel<br />
findet draußen auf der Straße der Peitinger Bauernmarkt mit regionalen<br />
und überregionalen Schmankerln statt.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 69
Berufliches Schulzentrum Schongau<br />
Von Kinderpflege bis<br />
Elektrotechnik<br />
Schongau | Einen Mix an Ausbildungswegen<br />
bietet das berufliche<br />
Schulzentrum Schongau an. Mehr<br />
als die Hälfte der Schüler absolviert<br />
eine kaufmännische Ausbildung,<br />
die überwiegend Mädchen<br />
anstreben. Dagegen ist der Bereich<br />
der Elektrotechnik mehr bubenlastig.<br />
Außerdem können Jugendliche<br />
an <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
einen Abschluss in Kinderpflege,<br />
Ernährung und Versorgung, Sozialpflege<br />
oder als kaufmännischer<br />
Assistent erlangen. Und es gibt<br />
die Berufsintegrationsklassen sowie<br />
die Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz,<br />
die in Schongau<br />
mit intensiver Betreuung beschult<br />
wer<strong>den</strong>. So sind nicht nur die<br />
Lerninhalte an der Schule sehr<br />
unterschiedlich – auch die Schüler<br />
sind in Sachen Geschlechter, Religionen<br />
und Vorbildungen bunt<br />
gemischt. „Wir sind es gewohnt,<br />
mit heterogenen Situationen umzugehen“,<br />
sagt Schulleiter Thomas<br />
Schütz über diesen „Mix“.<br />
Berufsschule<br />
existiert seit 1867<br />
Fachliche Ausbildung neben der<br />
Praxis hat in Schongau eine lange<br />
Tradition. Schon im Jahr 1867 wurde<br />
eine gewerbliche Fortbildungsschule<br />
gegründet, die damals<br />
noch als Sonntagsschule besucht<br />
wurde. Später gab es an der Karmeliterstraße<br />
eine Verbandsschule<br />
und mit dem Spatenstich 1960<br />
fand die Berufsschule ihre jetzige<br />
Heimat an der Wilhelm-Köhler-<br />
Straße. Zur damaligen Zeit wur<strong>den</strong><br />
alle Berufszweige des Landkreises<br />
in Schongau unterrichtet. In <strong>den</strong><br />
1990er Jahren erfolgte dann ein<br />
Wandel hin zu Kompetenzzentren.<br />
In Weilheim ist der gewerblichtechnische<br />
Bereich samt Agrarwirtschaft,<br />
während in Schongau<br />
die kaufmännischen Berufe, Elektrotechnik<br />
sowie die Berufsfachschulen<br />
angesiedelt sind. Damit<br />
hat das Schulzentrum auch ein<br />
größeres Einzugsgebiet, das die<br />
Landkreise Weilheim-Schongau,<br />
Landsberg und Garmisch-Partenkirchen<br />
umfasst. „<strong>Das</strong> duale Ausbildungssystem<br />
erfreut sich nach<br />
wie vor großer Beliebtheit“, stellt<br />
Thomas Schütz fest. Obwohl viele<br />
Jugendliche heutzutage einen<br />
Hochschulabschluss anstreben,<br />
liegen die Zahlen am beruflichen<br />
Schulzentrum Schongau in <strong>den</strong><br />
vergangenen zehn Jahren konstant<br />
zwischen 1200 und 1300 Schülern.<br />
Zwar sind die Bankkaufleute<br />
von zwei Klassen pro Jahrgang auf<br />
eine geschrumpft, da<strong>für</strong> wer<strong>den</strong><br />
die Industriekaufleute durch die<br />
zahlreichen großen Wirtschaftsbetriebe<br />
in der Region immer mehr.<br />
„Im Einzelhandel waren wir mal<br />
vierzügig“, bemerkt der stellvertretende<br />
Schulleiter Andreas Streinz<br />
eine weitere Veränderung. Viele<br />
Betriebe fin<strong>den</strong> keine Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
und die Abbrüche wer<strong>den</strong><br />
mehr, sodass hier meist nur noch<br />
zwei Klassen übrigbleiben.<br />
Die Elektrotechniker wer<strong>den</strong> in Praxis und Theorie in sogenannten integrierten<br />
Fachräumen unterrichtet.<br />
Industrie 4.0 ein Thema<br />
der Elektrotechnik<br />
Auch bei <strong>den</strong> Lerninhalten muss<br />
eine Berufsschule immer am Ball<br />
der wirtschaftlichen Trends sein.<br />
So steht <strong>für</strong> die Elektroniker eine<br />
70 | altlandkreis
Die Schulleiter Thomas Schütz (rechts) und Andreas Streinz sehen <strong>für</strong> das<br />
duale Ausbildungssystem positiv in die Zukunft.<br />
Photovoltaikanlage im Hof. Und<br />
im Haus können sämtliche Automatismen<br />
– von der Alarmanlage<br />
über elektrische Rollos bis zur modernsten<br />
Küchentechnik – erarbeitet<br />
wer<strong>den</strong>. Andreas Streinz spricht<br />
auch von der Weiterentwicklung<br />
der Elektrotechnik und Vernetzung<br />
im Sinne von „Industrie 4.0“.<br />
Relativ konstant sind in Schongau<br />
die Schülerzahlen an <strong>den</strong> Berufsfachschulen.<br />
In zweijährigem<br />
Vollzeitunterricht mit viel Praxisanteil<br />
können die Jugendlichen hier<br />
einen Abschluss zum Kinderpfleger,<br />
Sozialpfleger oder in Ernährung<br />
und Versorgung erlangen.<br />
Für das Schuljahr <strong>2018</strong>/19 konnte<br />
kurzfristig eine zweite Kinderpflegeklasse<br />
geschaffen wer<strong>den</strong>, in die<br />
man noch bis <strong>Oktober</strong> einsteigen<br />
kann. Außerdem ist eine private<br />
Berufsfachschule integriert, die<br />
kaufmännische Assistenten ausbildet.<br />
„<strong>Das</strong> ist hauptsächlich <strong>für</strong><br />
Schüler, die noch nicht wissen,<br />
was sie wollen“, nennt Thomas<br />
Schütz die Beweggründe <strong>für</strong> diese<br />
Fachschüler. Soziale Schwachstellen,<br />
Sprachbarrieren oder geistige<br />
Defizite führen jährlich bis zu 180<br />
Jugendliche in die sogenannten<br />
JoA-Klassen (Jugendliche ohne<br />
Ausbildungsplatz) oder wer<strong>den</strong> in<br />
einem Berufsintegrationsjahr gefördert.<br />
„Wir haben eine Vermittlungsquote<br />
von 80 bis 90 Prozent“,<br />
so Andreas Streinz, der dieses<br />
Berufsintegrationsjahr als vollen<br />
Erfolg bezeichnet. Da die Jugendsozialarbeit<br />
hier sehr gute Dienste<br />
leistet, wünschen sich die bei<strong>den</strong><br />
Schulleiter eine Aufstockung von<br />
zwei auf drei halbe Stellen.<br />
Für Mittelschüler bis<br />
Abiturienten<br />
Mit <strong>den</strong> Mittelschulen der Region<br />
steht das berufliche Schulzentrum<br />
in enger Kooperation, regelmäßig<br />
sind Schüler und Lehrer zu Praktikumstagen<br />
im Austausch. Die<br />
Berufsfachschulen la<strong>den</strong> jedes<br />
Jahr im März zu einem „Tag der<br />
offenen Tür“ ein und auch an der<br />
Oberlandausstellung präsentiert<br />
sich die Schule. Auf Anregung der<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit bemüht sich die<br />
Schulleitung um die Ansiedlung<br />
einer Berufsfachschule <strong>für</strong> Physiotherapie,<br />
was nach Einschätzung<br />
von Thomas Schütz aber noch<br />
dauern wird. Entwicklungsmöglichkeiten<br />
sehen die bei<strong>den</strong> Schulleiter<br />
besonders bei <strong>den</strong> höheren<br />
Bildungsabsolventen, <strong>den</strong>n das<br />
duale Ausbildungssystem gewinnt<br />
weiter an Attraktivität. „Wir<br />
brauchen Abiturienten, die beispielsweise<br />
einen Elektrotechnik-<br />
Betrieb führen können“, blickt<br />
Thomas Schütz <strong>für</strong> das berufliche<br />
Schulzentrum optimistisch in die<br />
Zukunft.<br />
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Grundstufe<br />
Elektroniker Betriebstechnik<br />
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Ernährung und Versorgung<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong> Kinderpflege<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong> Sozialpflege<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong><br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 71
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Trachten Stöger bildet Oberallgäuer aus<br />
Mit Hartnäckigkeit zur<br />
handgemachten Hirschlederhose<br />
Peiting | Die wichtigste Botschaft<br />
an alle Schulabgänger da draußen:<br />
Hartnäckigkeit wird belohnt!<br />
Paradebeispiel hier<strong>für</strong> ist die Geschichte<br />
von Daniel Lochbihler, 22,<br />
gelernter Werkzeugmacher aus<br />
Engelbolz, ein 50-Seelen-Dorf<br />
am Fuße des Grünten im tiefsten<br />
Oberallgäu. Als er seine Ausbildung<br />
bei Bosch in Immenstadt<br />
erfolgreich abschließt, lässt er<br />
sich als Lohn <strong>für</strong> seine erfolgreich<br />
bestan<strong>den</strong>e Gesellenprüfung eine<br />
maßgeschneiderte Hirschlederhose<br />
fertigen – das absolute Nonplusultra<br />
in Sachen Tracht. Was<br />
ihm dabei auffällt: Im kompletten<br />
Allgäu gibt es mittlerweile keinen<br />
hundertprozentigen Säckler mehr.<br />
„Es gibt zwei, die handgemachte<br />
Lederhosen herstellen, aber keine<br />
gelernten Säckler sind“, sagt<br />
er. Hergestellt wer<strong>den</strong> die Lederhosen<br />
aber letztlich in größeren<br />
Produktionsstätten, überwiegend<br />
maschinell.<br />
Abgeschlossene<br />
Ausbildung bei Bosch<br />
Im Rahmen einer Praktikumswoche schaute Säcklermeister Hans Stöger<br />
seinem künftigen Azubi ganz genau auf die Finger.<br />
Lochbihler arbeitet im<br />
4 000-Mann-Betrieb von Bosch<br />
nun als Werkzeugmacher-Geselle<br />
und merkt mit jedem weiteren<br />
Arbeitstag, dass er sich beruflich<br />
gerne verändern, nochmals was<br />
Neues, was komplett anderes<br />
erleben möchte. Als begnadeter<br />
Ziachspieler und Plattler im Trachtenverein<br />
– die komplette Familie<br />
und Verwandtschaft, im Grunde<br />
das komplette Allgäu, ist stark verwurzelt<br />
mit bayerischem Brauchtum<br />
– kommt er auf die zün<strong>den</strong>de<br />
Idee, doch einfach selbst dieses<br />
schier vom Aussterben bedrohte<br />
traditionelle Säcklerhandwerk zu<br />
erlernen. Und, sofern alles nach<br />
Plan läuft, eine „echte“ Säcklerei<br />
in seiner Heimat aufzumachen.<br />
Nur wo? Daniel Lochbihler recherchiert<br />
und recherchiert und muss<br />
feststellen: Einen Säckler-Ausbildungsplatz<br />
zu fin<strong>den</strong> ist nahezu<br />
unmöglich. Er werkelt trotzdem<br />
nebenher in einem Lederatelier<br />
und sucht bayernweit immer weiter<br />
nach möglichen Lehrplätzen.<br />
Irgendwann fällt der Name Stöger,<br />
gleichnamiges Trachtengeschäft<br />
in Peiting. Dort wer<strong>den</strong> nicht nur<br />
originale, maßgeschneiderte und<br />
komplett von Hand gemachte<br />
Hirschlederhosen hergestellt. Dort<br />
wurde bis vor einem Jahr sogar<br />
ein junger Bursche zum Säckler<br />
ausgebildet.<br />
Daniel Lochbiehler macht Nägel<br />
mit Köpfen, um bei <strong>den</strong> Stögers<br />
zumindest <strong>für</strong> eine Woche reinzuschnuppern.<br />
Er darf sticken, steppen,<br />
nähen und kommt erstmals<br />
mit diesem so wertvollen, mit<br />
Dorschtran gegerbten Hirschleder<br />
in Berührung. Und er ist hellauf<br />
begeistert von diesem Handwerk,<br />
erfährt darüber hinaus<br />
von Säcklermeister Hans Stöger<br />
und dessen Sohn Simon Stöger,<br />
seit rund einem Jahr ebenfalls<br />
frischgebackener Säckler, wie<br />
die Ausbildung abläuft. Dauer:<br />
Drei Jahre mit Verkürzungsoption<br />
auf zweieinhalb. Ort:<br />
Werkstätte im Meisterbetrieb<br />
sowie blockweise über je zwei<br />
bis drei Wochen Berufsschule<br />
mit Wohnheimübernachtung<br />
im niederbayerischen Mainburg.<br />
Ausbildungsgehalt: Von<br />
545 Euro brutto im ersten Lehrjahr<br />
über 630 Euro im zweiten<br />
bis 730 Euro im dritten. <strong>Das</strong>s<br />
man als Säckler-Azubi nicht<br />
reich wird, war Daniel Lochbihler<br />
schon vorher bewusst.<br />
Ein sauberer und gerader Scherenschnitt h ist i <strong>für</strong> das Herstellen einer<br />
handgemachten Hirschlederhose nur eine Grundvoraussetzung.<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 73
Nachhaltige Ausbildung durch<br />
Ausrichtung an technischen<br />
Trends und Marktimpulsen<br />
<strong>Das</strong>s Trachten Stöger als klassischer<br />
Familienbetrieb mit kleiner<br />
Werkstätte und kleinem Verkauf<br />
nicht schon wieder Platz und Zeit<br />
<strong>für</strong> einen Lehrling hat, wird Lochbihler<br />
auch mitgeteilt. An dieser<br />
Meinung ändert Hans Stöger auch<br />
nach der Praktikumswoche nichts,<br />
obwohl er schnell bemerkt: „Ehrgeiz,<br />
handwerkliches Geschick sowie<br />
der richtige Blick <strong>für</strong> Form und<br />
Größe dieses seltenen Handwerks<br />
scheinen zu stimmen.“ Und weil<br />
der junge Oberallgäuer einfach<br />
nicht locker lässt, immer wieder<br />
anruft und höflich darum bittet,<br />
nicht doch eine Chance als Azubi<br />
zu bekommen, wird sein Wunsch<br />
dann doch erhört. „Zwischenmenschlich<br />
passt es auch super<br />
gut, und weil er wirklich sehr ehrgeizig<br />
und geschickt ist, haben wir<br />
uns umentschie<strong>den</strong>“, sagt Hans<br />
Stöger, der sich bei allem Arbeitspensum<br />
– er und sein Sohn<br />
Simon sind bis <strong>Oktober</strong> 2019 restlos<br />
ausgebucht in Sachen handgemachte<br />
Hirschlederhosen –<br />
nun freut auf seinen insgesamt<br />
zweiten Säckler-Azubi.<br />
Und Daniel Lochbihler? Der kann<br />
sein Glück kaum fassen. Und <strong>den</strong><br />
Simon Stöger absolvierte ebenfalls die Säcklerausbildung. Inzwischen<br />
fertigt er maßgeschneiderte Hirschlederhosen ohne väterliche Hilfe.<br />
Ausbildungsstart kaum erwarten.<br />
Los geht es <strong>für</strong> ihn am Montag, 3.<br />
<strong>September</strong>. Ein Tag, „an dem <strong>für</strong><br />
mich ein komplett neuer Lebensabschnitt<br />
beginnen wird“. Vom<br />
Dreh- und Fräsmaschine programmieren,<br />
um Flach- und Rundstahl<br />
aufs Hundertsel genau zu bearbeiten,<br />
hin zum Leder ausschnei<strong>den</strong>,<br />
vernähen und besticken. Aus einer<br />
mit 4 000 Mitarbeitern prallgefüllten<br />
Industrie-Hochburg in einen –<br />
mit Teilzeitkräften – beschaulichen<br />
Vier-Mann-Betrieb in einer nur 16<br />
Quadratmeter großen Werkstätte.<br />
Und erstmals <strong>für</strong> längere Zeit weg<br />
von Zuhause – unter der Woche<br />
wohnt Lochbihler in einer Ferienwohnung,<br />
fünf Fußminuten von<br />
<strong>den</strong> Stögers entfernt. Aufgrund<br />
seiner Werkzeugmechaniker-Ausbildung<br />
nimmt er die Lehrzeitverkürzung<br />
auf zweieinhalb Jahre an,<br />
kann auch außerfachliche Berufsschulfächer<br />
wie Deutsch, Religion<br />
und Sozialkunde abwählen, stattdessen<br />
die Zeit <strong>für</strong> unter anderem<br />
Material-, Werkzeug-, und Fertigungskunde<br />
nutzen. Schließlich<br />
möchte er so schnell wie möglich<br />
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74 | altlandkreis
in der Lage sein, komplett eigene<br />
Lederhosen von Hand herzustellen.<br />
„Im Grunde bleibt mir auch<br />
gar nichts anderes übrig, weil es<br />
bei bayernweit 20 Säcklern keine<br />
einzige freie Stelle gibt und geben<br />
wird.“ Rund 35 Stun<strong>den</strong> braucht<br />
ein erfahrener Säckler wie Hans<br />
Stöger <strong>für</strong> eine maßgeschneiderte<br />
Hirschlederhose, die er — je nach<br />
Machart, Stickereien und Extrawünschen<br />
der Kun<strong>den</strong> — <strong>für</strong> 1 100<br />
bis 1 500 Euro verkauft. Ein stolzer<br />
Preis. „Gemessen am Arbeitsaufwand,<br />
Seltenheitswert, dieser<br />
Langlebigkeit und an <strong>den</strong> Materialkosten<br />
jedoch immer noch zu<br />
niedrig“, sagt Hans Stöger. Denn<br />
die handgemachte und auf Maß<br />
geschneiderte Hirschlederhose —<br />
das sämisch gegerbte Leder beziehen<br />
die Stögers von Gerbereien im<br />
deutschsprachigen Raum, diese<br />
wiederum ihre Ware von riesigen<br />
Hirschzuchtfarmen aus Neuseeland<br />
kaufen — ist nochmals eine<br />
deutliche Stufe besser als maschinell<br />
hergestellte, die <strong>für</strong> einige<br />
100 Euro günstiger zu haben sind.<br />
Allein die von Hand gemachten<br />
Nähte „sind wesentlich stabiler<br />
und langlebiger“. Nicht umsonst<br />
gilt die Handgemachte als „Gwand<br />
<strong>für</strong>s Leben“, die bei anständiger<br />
Pflege sogar mehrere Generationen<br />
problemlos übersteht. Auch<br />
Daniel Lochbihler besitzt ein Erbstück<br />
seines Großvaters — ein<br />
schier unverwüstliches Unikat, das<br />
aussieht wie neu.<br />
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Unsere Ausbildungsplätze 2019<br />
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entwickeln wir, die Hans Schröder Maschinenbau GmbH, Lösungen <strong>für</strong><br />
Industrie und Handwerk. Unsere hochmoderne Fertigung ist ein wichtiger<br />
Schlüssel zum Erfolg. Wir suchen junge Technik begeisterte Menschen mit<br />
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Mechatroniker (w/m)<br />
Elektroniker <strong>für</strong> Betriebstechnik (w/m)<br />
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Simon Stöger zeigt Daniel Lochbihler hl (vorne) das präzise Arbeiten an<br />
einer der leistungsstarken Industrienähmaschinen.<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 75
Ausbildung zur Kirchenmalerin und Stuckateurin<br />
„Man muss<br />
kein Picasso sein“<br />
Mit über 800 Mitarbeitern ist ZARGES Europas führender Hersteller von Produkten<br />
der Steigtechnik und Innovations führer wenn es um Verpacken, Transportieren<br />
und Speziallösungen aus Aluminium geht.<br />
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Peiting | Nach der Hauswirtschaftsschule<br />
wollte Kathi Barnsteiner<br />
sich beruflich nochmals<br />
verändern, etwas anderes lernen.<br />
Nur was? „Ich hatte ehrlich gesagt<br />
keine Ahnung, bis eine Freundin<br />
von mir diese Stellenanzeige im<br />
Kreisboten gelesen hatte.“ Ausbildung<br />
zur Kirchenmalerin und<br />
Stuckateurin? „<strong>Das</strong> könnte zu mir<br />
passen“, dachte sich die heute<br />
21-jährige Peitingerin. Nach einer<br />
76 | altlandkreis<br />
erfolgreichen Praktikumswoche<br />
bestätigte sich ihr Bauchgefühl.<br />
Noch am selben Wochenende<br />
schrieb sie eine Bewerbung und<br />
bekam auch gleich die Zusage,<br />
um standesgemäß zum 1. <strong>September</strong><br />
(2015) bei Engel & Paric<br />
in Wessobrunn anzufangen.<br />
Barnsteiner könnte als gelernte<br />
Hauswirtschafterin von drei auf<br />
zweieinhalb Lehrjahre verkürzen.<br />
„Wollte ich aber nicht, weil ich vor<br />
allem im Handwerklichen bis dato<br />
noch nie richtig gearbeitet habe,<br />
deshalb die volle Lehrzeit nutzen<br />
wollte.“ Arbeit und Berufsschule<br />
erfolgen im blockweisen Wechsel.<br />
„Meistens drei bis vier Monate im<br />
Betrieb.“ Dann <strong>für</strong> drei Wochen<br />
am Stück Theorie und handwerkliche<br />
Techniken in einer Klasse,<br />
die es <strong>für</strong> diesen seltenen Beruf<br />
deutschlandweit nur ein einziges<br />
Mal gibt: An der Berufsschule <strong>für</strong><br />
Farbe und Gestaltung in München,<br />
„womit ich aus geographischer<br />
Sicht großes Glück gehabt habe“.<br />
Ihre Mitschüler kommen aus beinahe<br />
allen Bundesländern, sogar<br />
bis aus Hamburg. Neben <strong>den</strong> angehen<strong>den</strong><br />
Kirchenmalern besetzen<br />
das Klassenzimmer auch Vergolder<br />
und Wachszieher. Einige<br />
kommen im Wohnheim der Schule<br />
unter. Barnsteiner übernachtet<br />
bei in der Landehauptstadt leben<strong>den</strong><br />
Freun<strong>den</strong> oder pendelt. „<strong>Das</strong><br />
war eine geniale Erfahrung, so<br />
viele unterschiedliche neue Leute<br />
und Dialekte kennenzulernen.“<br />
Baustellen<br />
in ganz Bayern<br />
Die dreijährige Lehrzeit ist seit<br />
Anfang Juli <strong>für</strong> Kathi Barnsteiner<br />
vorbei, die Prüfung erfolgreich<br />
bestan<strong>den</strong>. Und nun? „Möchte ich<br />
auf je<strong>den</strong> Fall bei meinem Lehrbetrieb<br />
bleiben, dort arbeiten und<br />
Geld verdienen.“ Schon während<br />
der Ausbildung war Kathi Barnsteiner<br />
mit ihren sechs Kollegen<br />
und <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Chefs ständig<br />
dabei auf <strong>den</strong> Baustellen in Kirchen<br />
und <strong>den</strong>kmalgeschützten<br />
Häusern. „Learning by doing“, so<br />
das Motto. Unterwegs ist die Firma<br />
Engel & Paric in ganz Bayern,<br />
„weshalb wir meistens von Montag<br />
bis Donnerstag auf Montage<br />
sind und erst am Freitag wieder<br />
nach Hause kommen“. Seit Januar<br />
beispielsweise in Dillingen, wo<br />
Barnsteiner und ihre Kollegen gemeinsam<br />
mit anderen Firmen ein<br />
Großprojekt in Angriff genommen<br />
haben: Die Restaurierung der<br />
Basilika St. Peter. <strong>Das</strong> Gerüst ist<br />
rund 20 Meter hoch, Schwindelfreiheit<br />
und Trittsicherheit absolute<br />
Grundvoraussetzung. Darüber<br />
hinaus körperliche Fitness. „Viele<br />
meinen, dass Kirchenmaler nur<br />
feine, filigrane Arbeiten machen –<br />
aber das ist bei weitem nicht so.“<br />
Meistens beginnen die Projekte<br />
mit knochenharten Aufgaben wie<br />
das Abschlagen alter Wände, das<br />
Sportlich fit und frei von Höhenangst sollte man als Kirchenmalerin und<br />
Stuckateurin sein. Die Gerüste sind oft 20 Meter hoch.
Den Pinsel vor Augen: Katharina Barnsteiner i überarbeitet b an der Decke<br />
einer katholischen Kirche ein renovierungsbedürftiges Fresko.<br />
in großen Kirchen oft mehrere<br />
Monate andauert. „Kleine Fresken<br />
retuschieren oder vergol<strong>den</strong> ist<br />
meistens die finale Arbeit“, sagt<br />
Kathi Barnsteiner, die trotz monatelanger<br />
ähnlicher Arbeiten von<br />
einem insgesamt sehr abwechslungsreichen<br />
Job spricht.<br />
Und einem sehr speziellen. Denn<br />
um <strong>den</strong>kmalgeschützte Gebäude<br />
in ihrem Urzustand zu wahren,<br />
wer<strong>den</strong> jahrhundertealte Techniken,<br />
Werkzeuge und Materialkombinationen<br />
verwendet. „Wir<br />
arbeiten absolut frei von chemisch<br />
hergestellten Farben und Mitteln“,<br />
sagt Barnsteiner. Farben <strong>für</strong><br />
die Malerei beispielsweise wer<strong>den</strong><br />
eigenhändig mittels natürlichen<br />
Pulvern zusammengemischt.<br />
Der wichtigste Grundstoff sei Kalk.<br />
„<strong>Das</strong> Weiß aller Kirchenwände ist<br />
Kalk.“ Als probates Bindemittel<br />
dient beispielsweise Eiweiß. „Natürlich<br />
wäre es einfacher, chemische<br />
Mittel, die es <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Zweck<br />
feinabgestimmt gibt, zu kaufen.“<br />
Aber das sei nicht im Sinne eines<br />
Kirchenmalers, nicht im Sinne<br />
des Denkmalschutzes und darüber<br />
hinaus ungesund sowie alles<br />
andere als umweltfreundlich.<br />
Auch Werkzeuge wer<strong>den</strong> im Detail<br />
individuell auf die jeweilige<br />
Aufgabe abgestimmt, wobei die<br />
Ausstattung grob betrachtet relativ<br />
schlicht ist: Kübel, Kalkbürste,<br />
Schwamm, Schleifflies und Pinsel.<br />
Leiter, Lineale, Bleistift, Meterstab<br />
und Klebeband. Und eben Rohstoffe<br />
wie natürliche Farbpigmente,<br />
Kalk und von Stein abgeschlagene<br />
Kreide.<br />
Spaßfaktor<br />
steht über Geld<br />
Wer Kirchenmaler wer<strong>den</strong> möchte,<br />
müsse laut Kathi Barnsteiner<br />
kein Picasso sein. „Weil wir nicht<br />
die sind, die ein Bild malen, sondern<br />
die, die es restaurieren.“ Ein<br />
Gespür sowie der richtige Blick<br />
<strong>für</strong> Farbe, räumliches Denkvermögen,<br />
eine ruhige Hand, handwerkliches<br />
Geschick, Kraft, Geduld<br />
und Ausdauer sowie künstlerische<br />
Veranlagungen sollten <strong>den</strong>noch<br />
vorhan<strong>den</strong> sein. „Der Rest<br />
ist Handwerk, das man mit viel<br />
Fleiß und Übung lernen kann.“<br />
Reich werde man – wie in <strong>den</strong><br />
allermeisten Handwerksberufen –<br />
auch als Kirchenmaler nicht. Warum<br />
Kathi Barnsteiner es trotzdem<br />
macht? „Weil mir der Spaß am<br />
Job wesentlich wichtiger ist als<br />
das Geld.“ Und <strong>den</strong> hat die junge<br />
Peitingerin an einem der seltensten<br />
Berufe Deutschlands definitiv<br />
gefun<strong>den</strong>.<br />
js<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 77
<strong>Das</strong> BiZ bei der Agentur <strong>für</strong> Arbeit in Weilheim<br />
Weniger Qual<br />
bei der Wahl<br />
Wir bil<strong>den</strong> dich aus.<br />
Feinwerkmechaniker/-in<br />
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in<br />
Metallbauer/-in<br />
Als größter deutscher Hersteller <strong>für</strong> Forsttechnik umfasst<br />
das Produktprogramm heute neben Forstseilwin<strong>den</strong><br />
und Rückeanhängern auch Ladekrane und Forstspezialtraktoren.<br />
Derzeit wer<strong>den</strong> am Produktionsstandort in Rettenbach<br />
im Allgäu rund 140 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
www.pfanzelt-maschinenbau.de<br />
78 | altlandkreis<br />
Weilheim-Schongau | Studium oder<br />
Ausbildung? Lieber ein duales Studium<br />
oder in Vollzeit? Oder vielleicht<br />
doch erstmal im Ausland arbeiten?<br />
Eine berufliche Ausbildung<br />
wäre sicherlich nicht schlecht, aber<br />
in welchem Bereich? Es gibt da<br />
aber auch noch ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr – womöglich wäre ja das<br />
etwas? Die Möglichkeiten <strong>für</strong> junge<br />
Menschen nach bestan<strong>den</strong>em<br />
Schulabschluss sind heutzutage<br />
schier grenzenlos. Wohl dem, der<br />
angesichts der Fülle an Optionen<br />
<strong>den</strong> Überblick behält. Oder besser<br />
noch: genau weiß, was er in der<br />
Zukunft tun möchte. Für alle anderen<br />
– und das dürfte zweifelsohne<br />
die Mehrheit sein – hält die Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit in Weilheim mittlerweile<br />
seit 1988 das Berufsinformationszentrum<br />
(BiZ) bereit. Hier kann<br />
sich jeder umfassend informieren,<br />
natürlich auch alle, die schon länger<br />
aus der Schule sind und sich<br />
beruflich neu orientieren möchten.<br />
<strong>Das</strong> BiZ wurde 2014 nach dreimonatiger<br />
Umbauzeit aufwendig saniert,<br />
war es doch ein wenig in die<br />
Jahre gekommen. Es wurde sowohl<br />
an die technischen Entwicklungen<br />
als auch an strategische Neuausrichtungen<br />
in <strong>den</strong> Berufsausbildungen<br />
angepasst. Darüber hinaus<br />
mussten die grundlegen<strong>den</strong> Veränderungen<br />
von Informationsangeboten,<br />
Möglichkeiten und Mediennutzungsverhalten<br />
mit einkalkuliert<br />
wer<strong>den</strong>. Ulrike Herz-Steinrötter,<br />
eine von zwei Sachbearbeiterinnen<br />
und bereits seit 1994 im BiZ tätig,<br />
spricht liebevoll von „meinem BiZ“.<br />
Verständlich, schließlich waren<br />
die BiZ-Mitarbeiterinnen am Umbau<br />
maßgeblich beteiligt, durften<br />
selbst gestalten und ließen so ihre<br />
Erfahrungen mit einfließen. Deshalb<br />
sagt Ulrike Herz-Steinrötter<br />
auch mit einem leichten Schmunzeln:<br />
„Kritik kann ich keine äußern,<br />
da bin ich vielleicht die falsche Ansprechpartnerin.<br />
Ich finde es mittlerweile<br />
wirklich optimal.“<br />
Gegliedert in<br />
vier Themeninseln<br />
Generell ist das BiZ <strong>für</strong> alle, die<br />
vor einer beruflichen Entscheidung<br />
stehen, sich über Bildung, Beruf<br />
und Arbeitsmarkt informieren<br />
möchten, die richtige Anlaufstation.<br />
Die Räumlichkeiten, die direkt<br />
im Gebäude der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
integriert sind, wur<strong>den</strong> im Zuge<br />
der Umgestaltung in vier verschie<strong>den</strong>e<br />
Themeninseln unterteilt. In<br />
einem speziellen Bewerbungsbereich<br />
können sich „Kun<strong>den</strong>“, wie<br />
Ulrike Herz-Steinrötter Besucher<br />
nennt, professionell auf offene<br />
Stellen bewerben. Es stehen drei<br />
Bewerber-PCs bereit, die allesamt<br />
mit entsprechen<strong>den</strong> Vorlagen ausgestattet<br />
sind. Man hat zudem die<br />
Möglichkeit, Fotos zu bearbeiten,<br />
Unterlagen einzuscannen, auszudrucken<br />
oder auf einen USB-Stick<br />
zu speichern – wie alles im BiZ völlig<br />
kostenlos. Für Fragen rund um<br />
die Technik, etwa bei Einfügen eines<br />
Fotos, stehen die BiZ-Mitarbeiter<br />
stets mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Ulrike Herz-Steinrötter betont allerdings:<br />
„Natürlich schreiben nicht<br />
wir die Bewerbung.“ Neben <strong>den</strong><br />
PCs steht zudem ein Arbeitgebertelefon<br />
<strong>für</strong> einzelne Anrufe oder auch<br />
Telefoninterviews zur Verfügung.<br />
Eine weitere Insel behandelt die<br />
Themen „Ausbildung und Studium“<br />
und richtet sich vorwiegend<br />
an Schulabgänger. Die Medien<br />
dieser Insel helfen bei der Berufswahl,<br />
egal ob nach der Schule eine<br />
2014 wur<strong>den</strong> die Räumlichkeiten des BiZ<br />
nach dreimonatiger Umbauphase neu eröffnet.
Ulrike Herz-Steinrötter arbeitet bereits<br />
seit 1994 im Weilheimer BiZ.<br />
Ausbildung oder ein Studium angestrebt<br />
wird. Bei einem digitalen<br />
Selbsterkundungstool kann eruiert<br />
wer<strong>den</strong>, wo die eigenen Stärken<br />
und Schwächen liegen und vor allem<br />
in welchen Bereichen die eigenen<br />
Interessen gefragt sind. Im Bereich<br />
der Insel „Arbeit und Beruf“<br />
fin<strong>den</strong> sich hingegen Informationen,<br />
die einen bei der Planung des<br />
Berufslebens unterstützen. Egal ob<br />
Weiterbildung, Arbeitsmarkt- und<br />
Berufsinformationen, Existenzgründung,<br />
Familie und Beruf oder<br />
neue Berufsanforderungen.<br />
Die frühere Themeninsel „Ausland“<br />
wird derzeit in „International“ umbenannt<br />
und ein wenig umgestaltet.<br />
Hintergrund der Umstrukturierung<br />
ist der steigende Bedarf an<br />
Informationen <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
Menschen aus dem Ausland. So<br />
sollen sowohl Menschen, die aus<br />
dem Ausland nach Deutschland<br />
> > > INFORMATION<br />
<strong>Das</strong> BiZ in Weilheim ist Montag,<br />
Dienstag und Donnerstag<br />
jeweils von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
geöffnet, Mittwoch und Freitag<br />
von 8.00 bis 12.30 Uhr.<br />
kommen, als auch junge Menschen<br />
in Deutschland, die einen Auslandsaufenthalt<br />
planen, angesprochen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Digitale Medien und<br />
Online-Angebote<br />
Innerhalb der Themeninseln sind<br />
digitale Medien mit Online-Angeboten<br />
an <strong>den</strong> Internetarbeitsplätzen<br />
und Printmedien in <strong>den</strong><br />
Regalen kombiniert. So kann jeder<br />
das Informationsangebot nutzen,<br />
welches ihm zusagt. Neben <strong>den</strong><br />
drei Bewerber-PCs gibt es 32 weitere<br />
internetfähige Computer im<br />
Weilheimer Berufsinformationszentrum.<br />
„Wir sind allerdings kein<br />
Internetcafé“, stellt Ulrike Herz-<br />
Steinrötter fest. Genau deshalb ist<br />
das Surfen auch nur auf bestimmten<br />
Seiten möglich. Will man sich<br />
auf Homepages von potentiellen<br />
Arbeitgebern informieren oder<br />
E-Mails versen<strong>den</strong>, ist eine kostenfreie<br />
Tageskennung nötig. Um dem<br />
eigenen Bildungsanspruch gerecht<br />
zu wer<strong>den</strong>, veranstaltet das BiZ regelmäßige<br />
Vorträge wie etwa kürzlich<br />
„Existenzgründung“ mit einem<br />
externen Referenten der IHK oder<br />
„Studieren im Ausland“ am 24.<br />
<strong>September</strong>, der per Skype-Schaltung<br />
von einem Experten der Zentralen<br />
Auslands- und Fachvermittlung<br />
in Bonn gehalten wird. Kleine<br />
Besucher dürfen in der eigens eingerichteten<br />
Kinderspielecke die<br />
Zeit überbrücken, bis sich die<br />
Eltern ausreichend informiert haben.<br />
Auch wenn „man merkt, dass<br />
der Arbeitsmarkt derzeit sehr gut<br />
läuft“, wie Ulrike Herz-Steinrötter<br />
berichtet, sei das BiZ das ganze<br />
Jahr über gut besucht. Insbesondere<br />
Schulklassen, zumeist in ihrem<br />
vorletzten Schuljahr, nutzen das<br />
Angebot regelmäßig und informieren<br />
sich im Klassenverbund. Sicherlich<br />
nicht die schlechteste Idee<br />
angesichts der Vielzahl an Optionen.<br />
Die Qual bei der Berufswahl<br />
ist Dank des BiZ definitiv etwas<br />
weniger.<br />
tis<br />
september / oktober <strong>2018</strong> | 79<br />
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personal@schuster-maschinenbau.de<br />
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„Die Buche wird auch in<br />
100 Jahren gut dastehen“<br />
Schwabbruck | Silvia Thien, 27,<br />
ist Forstingenieurin bei der Bayerischen<br />
Forstverwaltung. Mit<br />
Geländewagen, Laptop und Markierungsspray<br />
tourt sie durch insgesamt<br />
acht Gemein<strong>den</strong> zwischen<br />
Bernbeuren und Peißenberg,<br />
um die dortigen Wälder ins ökologische<br />
Gleichgewicht zu bringen.<br />
Wir haben mit ihr über die<br />
Bedeutung des Waldes <strong>für</strong> uns<br />
Menschen, Ausbildungsinhalte,<br />
die Wichtigkeit der Jagd sowie<br />
Auswirkungen des Klimawandels<br />
gesprochen.<br />
Frau Thien, wie wichtig ist der<br />
Wald <strong>für</strong> uns Menschen?<br />
Sehr wichtig. Für die Luft, das<br />
Wasser, <strong>für</strong> das ganze ökologische<br />
Gleichgewicht. Außerdem ist er<br />
gerade in der immer stressigeren<br />
Zeit ein idealer Ort der Erholung<br />
<strong>für</strong> uns Menschen. Und <strong>für</strong> die<br />
Waldbesitzer ist ihr Wald auch ein<br />
wirtschaftliches Standbein. Und er<br />
verbindet Generationen.<br />
Warum wur<strong>den</strong> Sie Försterin?<br />
Mein Vater, Stadtförster in Schongau,<br />
hat mich als Kind immer mit<br />
in <strong>den</strong> Wald genommen und das<br />
Interesse an der Natur stark vorgelebt.<br />
Offenbar hat sich das auf<br />
mich übertragen.<br />
Trotzdem studierten Sie zunächst<br />
Chemie?<br />
Für ein Jahr. Mich faszinieren seit<br />
jeher die Zusammenhänge des<br />
großen Ganzen, also wie unsere<br />
Welt funktioniert. In der Chemie<br />
sind das die Zusammenspiele der<br />
80 | altlandkreis<br />
kleinen Atome, die mich nach wie<br />
vor stark interessieren. Im Wald<br />
dagegen sind es andere extreme<br />
Abläufe und zig verschie<strong>den</strong>e Faktoren,<br />
die ineinandergreifen, was<br />
mich letztlich noch mehr begeistert.<br />
Wo haben Sie die Ausbildung zur<br />
Forstingenieurin, wie es offiziell<br />
heißt, absolviert?<br />
An der Hochschule in Weihenstephan-Triesdorf<br />
über sieben Semester<br />
bis zum Bachelor. Daran<br />
angeknüpft habe ich eine einjährige<br />
Anwärterzeit <strong>für</strong>s Staatsexamen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> gehobenen technischen<br />
Forstdienst. Die ist notwendig, um<br />
letztlich <strong>für</strong> die Bayerische Forstverwaltung<br />
arbeiten zu können.<br />
Wie sah das Studium inhaltlich aus?<br />
Neben <strong>den</strong> theoretischen Fächern<br />
und klassischen Vorlesungen gab<br />
es immer wieder Praxisübungen<br />
draußen im Wald, sowie insgesamt<br />
eineinhalb reine Praxissemester.<br />
Diese Zeit habe ich als Waldarbeiterin<br />
bei der Stadt Landsberg<br />
genutzt, so richtig mit Schnittschutzhose<br />
und Motorsäge – eine<br />
körperlich extrem anstrengende<br />
Arbeit, insbesondere <strong>für</strong> eine Frau,<br />
die mir aber sehr viel gebracht hat.<br />
Seither weiß ich, was Waldarbeiter<br />
körperlich leisten. Dann war ich <strong>für</strong><br />
zwei Monate im Schwarzwald sowie<br />
zweieinhalb Monate im Sägewerk<br />
bei Pröbstl in Asch. Zwischen<br />
Studium und Anwärterzeit habe<br />
ich bei der Stadt Schongau bei der<br />
Sturmholzaufarbeitung gearbeitet<br />
und zwischen Anwärterzeit und<br />
meinem Job jetzt bei dem Säge-<br />
Morgens sitzt Försterin Silvia Thien meistens am PC, um unter anderem<br />
E-Mails zu checken und <strong>den</strong> Tag durchzuplanen.
werk Ilim Timber Bavaria in Landsberg.<br />
Voraussetzungen und Eigenschaften<br />
<strong>für</strong>s Studium zum Forstingenieur?<br />
Mindestens Fachabitur oder eine<br />
abgeschlossene Ausbildung mit<br />
mehrjähriger Berufserfahrung und<br />
einem Empfehlungsschreiben. Darüber<br />
hinaus sollte man stark interessiert<br />
sein an der Natur, am großen<br />
Ganzen, man sollte sportlich<br />
fit sein und vor allem auch gut mit<br />
<strong>den</strong> Menschen, die mit dem Wald<br />
zu tun haben, umgehen können.<br />
Wo können Förster generell arbeiten?<br />
Zum Beispiel als Revierleiter bei<br />
der Bayerischen Forstverwaltung<br />
oder bei <strong>den</strong> Bayerischen<br />
Staatsforsten. Aber auch bei <strong>den</strong><br />
Waldbesitzervereinigungen, die<br />
privaten Waldbesitzern beim Bewirtschaften<br />
helfen, gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Man<br />
kann auch im Sägewerk als Holzeinkäufer<br />
oder in anderen Industriebetrieben<br />
arbeiten, weil man<br />
im Rahmen des Studiums sehr gut<br />
lernt, Zusammenhänge zu verstehen,<br />
Dinge zu organisieren und<br />
auch der kaufmännische Bereich<br />
kommt nicht zu kurz.<br />
Wie begehrt, wie rar gesät sind<br />
Förster-Jobs?<br />
Es gibt überall Wald, deshalb<br />
braucht man auch überall Förster.<br />
Aber im Schnitt halt pro Stadt<br />
oder größerer Gemeinde auch<br />
nur einen. Aber unsere Aufgaben<br />
nehmen eher zu, gerade wenn ich<br />
zum Beispiel an das Thema Waldnaturschutz<br />
<strong>den</strong>ke. Arbeitslos ist<br />
von <strong>den</strong> ausgebildeten Förstern,<br />
die ich kenne, je<strong>den</strong>falls keiner.<br />
Trotzdem braucht man Glück und<br />
muss zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort sein.<br />
So wie es bei Ihnen der Fall war?<br />
Kann man so sagen. Ich bin seit<br />
Februar 2017 bei der Bayerischen<br />
Forstverwaltung im Amt <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft und<br />
Forsten Weilheim angestellt. Dort<br />
bin ich zuständig als Sachbearbeiterin<br />
zur Unterstützung zweier Reviere<br />
im Schongauer Raum, genaugenommen<br />
<strong>für</strong> acht Gemein<strong>den</strong><br />
von Bernbeuren über Schwabsoien<br />
bis nach Peißenberg. Deshalb<br />
sitze ich auch im Verwaltungsgebäude<br />
in Schongaus Altstadt, bin<br />
sozusagen wieder in der Heimat<br />
angekommen.<br />
Wie sieht Ihr klassischer Arbeitsalltag<br />
aus?<br />
Sehr abwechslungsreich. Meistens<br />
bin ich in der Früh kurz im<br />
Büro, Mails checken und <strong>den</strong> Tag<br />
durchplanen. Letztlich kann ich<br />
mir meine Arbeit aber relativ gut<br />
selbst einteilen, was auch stark<br />
vom Wetter abhängt. Mein Handy<br />
klingelt zudem sehr oft. Ich<br />
habe viele Beratungstermine mit<br />
Waldbesitzern. Und die acht Gemeindewälder<br />
muss ich natürlich<br />
regelmäßig kontrollieren. Gerade<br />
jetzt im Sommer ist die Borkenkäferkontrolle<br />
sehr entschei<strong>den</strong>d.<br />
Außerdem gilt es herauszufin<strong>den</strong>,<br />
wo ich im Herbst und Frühjahr<br />
welche Pflanzen setzen kann. Außerdem<br />
zeichne ich mittels Farbspray<br />
die Baum-Bestände aus, die<br />
durchforstet wer<strong>den</strong> können oder<br />
sollten.<br />
Stichwort Beratung: Die häufi gsten<br />
Fragen?<br />
Wir haben hier in der Gegend<br />
sehr viele kleinstrukturierte Waldflächen.<br />
Wie es hier weitergehen<br />
soll, fragen die meisten Besitzer.<br />
Meine Antwort: Wiederaufforstung<br />
mit Risikostreuung. Sprich,<br />
<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> anschauen und analysieren,<br />
welche Baumarten dort<br />
gut wachsen können. Aber immer<br />
unter Berücksichtigung der Wünsche<br />
des Waldbesitzers. Letztlich<br />
wollen wir versuchen, einen gesun<strong>den</strong><br />
Mischwald zu erzeugen.<br />
Tannen, Buchen, Fichten sind die<br />
wichtigsten Baumarten.<br />
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Denn nach der Schulausbildung geht die Karriere weiter !<br />
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september / oktober <strong>2018</strong> | 81
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82 | altlandkreis<br />
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NEUBAU • UMBAU • RENOVIERUNG<br />
Der aktuell geeignetste Baum?<br />
<strong>Das</strong> kommt immer auf <strong>den</strong> Standort<br />
an. Aber eine sehr wichtige<br />
Baumart ist: Die Tanne, die im<br />
Klimawandel deutlich besser abschnei<strong>den</strong><br />
wird als die Fichte, weil<br />
sie mit der Trockenheit und Hitze<br />
besser klarkommt. Sie wurzelt tief,<br />
wodurch sie robuster gegen Windwurf<br />
ist und gleichzeitig auch länger<br />
Wasser ziehen kann.<br />
Sie sind ständig im Dickicht, deshalb<br />
auch gegen Zeckenbisse geimpft?<br />
Für uns Förster ist es keine Pflicht.<br />
Letztlich muss das jeder <strong>für</strong> sich<br />
selbst entschei<strong>den</strong>. Viele vertragen<br />
Impfungen ja nicht. Aber Zecken<br />
sind in der Tat ein echtes Problem<br />
<strong>für</strong> uns. Ich habe fast wöchentlich<br />
eine und bin auch dagegen geimpft.<br />
FSME und vor allem Borreliose<br />
können zum echten Problem<br />
wer<strong>den</strong>, vor allem wenn das Ganze<br />
chronisch wird.<br />
Die größten Probleme in hiesigen<br />
Wäldern momentan?<br />
Wir merken <strong>den</strong> Klimawandel<br />
extrem und müssen die Entwicklungen<br />
sehr sorgfältig im Auge<br />
behalten. Die Bäume, die wir jetzt<br />
ernten, sind vor mindestens 100<br />
Jahren angepflanzt wor<strong>den</strong>. Heißt:<br />
Die Bäume, die wir jetzt setzen,<br />
müssen in 100 oder noch mehr<br />
Jahren hier in der Region noch gut<br />
funktionieren. Wir planen diesbezüglich<br />
so lange voraus wie vermutlich<br />
kein anderer Wirtschaftsbetrieb<br />
auf diesem Planeten.<br />
Wie viel Lotterie steckt in diesen<br />
Vorausplanungen?<br />
Wenig bis gar nicht. Wenn man<br />
die richtigen Baumarten auf <strong>den</strong><br />
richtigen Bo<strong>den</strong> setzt, sinnvoll<br />
durchforstet und ein bisschen<br />
Glück hat, kann das auf lange Sicht<br />
sehr gut funktionieren. Die Tanne<br />
aber auch Buche wird in 100 Jahren<br />
sicherlich gut dastehen bei<br />
uns, selbst wenn die Temperaturen<br />
im Schnitt um nochmals zwei,<br />
Eine zentrale Aufgabe <strong>für</strong> Silvia Thien: Die Bäume mittels Schepser und<br />
geschultem Blick auf Käferbefall untersuchen.<br />
drei Grad höher sind. Wobei wir<br />
inzwischen auf Sonderstandorten<br />
auch schon überlegen, exotischere<br />
Baumarten bei uns anzupflanzen.<br />
Zum Beispiel die Esskastanie, die<br />
aus dem Mittelmeerraum stammt<br />
und sehr gut mit Hitze klarkommt.<br />
Wie wichtig ist Wald generell in Sachen<br />
Klimaschutz?<br />
Bäume und Wälder produzieren<br />
sozusagen als „Abfallstoff“ bei<br />
der Photosynthese Sauerstoff und<br />
bin<strong>den</strong> das Treibhausgas Kohlendioxid<br />
im Holz. Dies ist ein ganz<br />
wichtiger Aspekt beim globalen<br />
Klimaschutz. Darüber hinaus haben<br />
Wälder sehr positive Auswirkungen<br />
auch auf das Regionalund<br />
Lokalklima, gerade in der<br />
Nähe von größeren Siedlungen<br />
oder Städten. Die Temperaturunterschiede<br />
zwischen Wald und<br />
Stadt bewirken einen ständigen<br />
Luftaustausch. Gleichzeitig filtern<br />
Blätter und Nadeln Staub, Ruß<br />
und gasförmige Verunreinigungen<br />
aus der Luft heraus, das Ergebnis<br />
ist eine kühle und gereinigte Luft.<br />
Wälder können auch große Mengen<br />
Wasser speichern, was zum<br />
einen <strong>für</strong> eine nachhaltige Trinkwasservorsorge,<br />
aber auch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Hochwasserschutz bei <strong>den</strong> zu erwarten<strong>den</strong><br />
Extremwetterlagen von<br />
sehr großer Bedeutung ist.<br />
Wie gut vertragen sich momentan<br />
Wald und Wild?<br />
Ich will keinen Wald ohne Wild,<br />
das gehört zum ökologischen<br />
Gleichgewicht schlichtweg dazu.<br />
Alle Tierarten haben eine Berechtigung,<br />
sind sinnvoll. Bei uns sind<br />
die Wälder allerdings oft nicht im<br />
Gleichgewicht, weshalb wir vor<br />
allem wegen des Klimawandels<br />
unsere oft Fichten-lastigen Wälder<br />
unbedingt zu Mischwäldern umbauen<br />
müssen. Hier<strong>für</strong> sind die<br />
Tanne und Buche sowie andere<br />
Baumarten sehr wichtig. Die wer<strong>den</strong><br />
im Gegensatz zur Fichte aber<br />
vom Wild bevorzugt verbissen und<br />
können bei <strong>den</strong> zum Teil sehr hohen<br />
Wildbestän<strong>den</strong> dann nicht in<br />
ausreichen<strong>den</strong> Mengen wachsen.<br />
Heißt: der Wunsch nach mehr guten<br />
Jägern ist groß?<br />
Ganz genau. Wenn die Jagd<br />
stimmt, geht alles andere viel<br />
einfacher. Es heißt nicht umsonst:<br />
Jagd ist Waldbau. Ansonsten dauert<br />
alles länger und kostet viel<br />
mehr Geld.<br />
js
SEPTEMBER/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>September</strong> bis 31. <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong><br />
SA 01.09.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Fleischi's Sportkisten-Cup, Vorbereitungsturnier<br />
der Handballer in<br />
der Lechsporthalle<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Altstadt-<br />
Passage<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Besichtigung der Villa Rustica<br />
WIES<br />
19.00 Uhr<br />
Musik und Wort — Geistliche<br />
Impulse mit festlicher Kirchenmusik<br />
zum Schutzengelfest in der<br />
Wieskirche<br />
LUDENHAUSEN<br />
8.00 Uhr<br />
Flohmarkt im Happerger<br />
SO 02.09.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Fleischi's Sportkisten-Cup, Vorbereitungsturnier<br />
der Handballer in<br />
der Lechsporthalle<br />
14.00 und 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Flößerei — mit dem historischen<br />
Fernhandelsfloß auf Fahrt.<br />
Start: Bootshaus. Kosten: 15 € / 10 €<br />
(Kinder). Anmeldung bei der<br />
Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />
SCHWABSOIEN<br />
10.00 Uhr<br />
Waldfest mit der Musikkapelle<br />
Sachsenried am Waldbahnhof<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />
am Kirchplatz. Bei schlechtem<br />
Wetter im Dorfstadl. Eintritt frei<br />
MO 03.09.<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Führung „Land-Lech-Leute“ mit<br />
der Ratschkatl. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung bis 12 Uhr bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 Uhr<br />
Schautorfstechen beim Torfstich<br />
am Haselbachweg. Teilnahme<br />
kostenlos, nur bei guter Witterung<br />
ROTT<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Volksschule<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Bücherei<br />
DI 04.09.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €.<br />
Anmeldungen bei der Tourist-Info<br />
unter 08861 / 214-181<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldung<br />
bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
19.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß am<br />
Bootshafen<br />
MI 05.09.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.30 bis 21.00 Uhr<br />
Weisenblasen am Soier See<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Brotzeitmusi live im Schlossbrauhaus.<br />
Mit Grillabend — all you can<br />
eat. Öffnungszeit Schlossbrauhaus:<br />
14 - 23 Uhr. Siehe Anzeige Seite 87<br />
DO 06.09.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 Uhr<br />
Volksfest auf dem Festplatz.<br />
Traditioneller Festeinzug mit der<br />
Stadtkapelle und dem Trachtenverein,<br />
anschl. Faßanstich und<br />
Abend der Heimat und Vereine im<br />
Festzelt. Infos auf Seite 46<br />
ALTENSTADT<br />
14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Treff <strong>für</strong> Menschen nach Schlaganfall,<br />
deren Angehörige und<br />
Interessierte im MIZ, Bürgerzentrum.<br />
Infos unter 08861 / 9091583<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Golf-Schnupperkurs Auf der<br />
Gsteig. Infos unter 08862 / 987830<br />
oder 08862 / 987750<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldung<br />
bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
20.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen am Musikpavillon<br />
STEINGADEN<br />
17.00 Uhr<br />
Führung durch <strong>den</strong> Klostergarten<br />
St. Johannes. Anmeldung bis 5.9.<br />
(16.30 Uhr) bei der Tourist-Info.<br />
Kosten: 4 €<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.30 bis 16.30 Uhr<br />
Vorlesenachmittag <strong>für</strong> Senioren in<br />
der Bücherei<br />
FR 07.09.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
12.00 Uhr<br />
Volksfest auf dem Festplatz. Tag<br />
der Betriebe mit ermäßigtem<br /&g