Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Foto: Plattner Helmut<br />
Almabtrieb in Roppen<br />
Genuss, brauchtum und<br />
Die Almabtriebe im Herbst stellen<br />
den krönenden Höhepunkt<br />
des Tiroler Almsommers dar und<br />
haben eine uralte Tradition. Die<br />
Wurzeln der Almwirtschaft reichen<br />
gar bis in die Jungsteinzeit<br />
zurück.<br />
Denn schon in der Jungsteinzeit<br />
haben Alpenbewohner alpine Wiesen<br />
als Weideflächen genutzt. Pollenanalytische<br />
Untersuchungen an<br />
der Universität Innsbruck ergaben,<br />
dass Almen im hinteren Ötztal bereits<br />
vor mehr als 6.000 Jahren beweidet<br />
wurden. Die Almlandschaft,<br />
wie wir sie heute kennen, ist<br />
seit dem Mittelalter im Wesentlichen<br />
dieselbe. 180.000 Hektar<br />
sommerliche Zusatzweidefläche<br />
und 2.100 Almen gibt es heute in<br />
Tirol. Sie ernähren im Sommer<br />
rund 110.000 Kälber, Milchkühe,<br />
Stiere und Ochsen, zudem werden<br />
über 70.000 Schafe, gut 5.500 Ziegen<br />
und zirka 2.000 Pferde „gesömmert“.<br />
Rund um die Rückkehr von Vieh<br />
und Hirten entstand mit der Zeit<br />
buntes Brauchtum. Ab Mitte des<br />
18. Jahrhunderts tauchten Berichte<br />
von geschmückten Tieren auf. In<br />
der Wissenschaft wurde das<br />
Schmücken des Viehs eine Zeit<br />
lang als eine Art Schutzzauber gegen<br />
böse Geister interpretiert. Davon<br />
ist man inzwischen aber abgerückt.<br />
So spricht die Tatsache dagegen,<br />
dass in vielen Orten nur ausgewählte<br />
Tiere „aufgebuscht“ oder<br />
„aufgekranzt“ wurden. Gab es<br />
während des Almsommers Verluste<br />
durch Krankheit, Steinschlag oder<br />
Unwetter, ist man sogar gänzlich<br />
ungeschmückt „abgefahren“.<br />
Der schmuckvolle Almabtrieb gilt<br />
heute wieder als Detail des festlich<br />
begangenen Sommerendes. Vor allem<br />
rund um Imst und Landeck<br />
sind mit Spiegeln, Bildern und<br />
Sprüchen verzierte Stirnmasken<br />
verbreitet. Im Außerfern wiederum<br />
nassereither Schafschoad<br />
am Sonntag, den 2. September <strong>2018</strong><br />
Der alljährliche Almabtrieb der Schafe von der Loreaalm<br />
ist ein sehenswertes Spektakel.<br />
Die Tiere ziehen über den Postplatz in Richtung Reitstall Mang.<br />
Die Heimkehr der Vierbeiner<br />
wird mit Musik, Stimmung und Schmankerln gefeiert.<br />
Am Vormittag findet der Frühschoppen und zu Mittag die Schafschoad statt.<br />
Sportplatzweg 44 | 6426 Roppen | Tel. 05427/20019 | restaurant@stampfer.cc<br />
Dienstag Ruhetag | Ab 11.00 Uhr geöffnet<br />
16 28. August <strong>2018</strong>