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Sulcus-ulnaris-Syndrom - und Fußchirurgie

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gedrückt wird, kann es zu einem<br />

Taubheitsgefühl der beiden Finger<br />

kommen, selbst die Muskulatur<br />

an der Hand kann sich zurückbilden,<br />

so dass eine erhebliche<br />

Schwäche <strong>und</strong> Funktionseinschränkung<br />

entsteht.<br />

Typische Gefühlsstörung am<br />

Kleinfinger <strong>und</strong> der Hälfte des<br />

Ringfingers beim <strong>Sulcus</strong>-<strong>ulnaris</strong>-<br />

<strong>Syndrom</strong><br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Am Anfang, wenn die Beschwerden<br />

nur vorübergehend auftreten,<br />

sollte man versuchen, beim Arbeiten<br />

oder in Ruhe den Ellenbogen<br />

nicht über eine längere Zeit<br />

gebeugt zu halten. Entzündungshemmende<br />

Medikamente können<br />

ebenfalls hilfreich sein. Wenn sich<br />

die Beschwerden aber nicht bessern<br />

oder gar zunehmen, kann es<br />

notwendig werden, den Nerv operativ<br />

freizulegen. Vorher sollte<br />

aber ein Neurologe ausmessen,<br />

wie stark der Ellennerv gedrückt<br />

oder sogar bereits geschädigt ist.<br />

Was wird bei der<br />

Operation gemacht?<br />

In den allermeisten Fällen wird<br />

der Ellennerv in der Rinne durch<br />

das derbe, ca. 3 cm breite Bindegewebsband,<br />

das ihn überdacht,<br />

eingeengt. Es genügt dann, dieses<br />

Band unter Betäubung des<br />

Arms über einen kleinen Hautschnitt<br />

aufzusuchen <strong>und</strong> zu<br />

durchtrennen. Dann kann er sich<br />

wieder erholen <strong>und</strong> die Symptome<br />

lassen nach.<br />

Wenn der Ellennerv aber bei<br />

Beugung des Arms aus der Rinne<br />

herausrutscht <strong>und</strong> dabei Missempfindungen<br />

verursacht, muss er<br />

nach vorne auf die Beugeseite<br />

unter das Fettgewebe der Haut<br />

verlegt werden. Hierzu ist ein<br />

deutlich größerer Schnitt notwendig<br />

<strong>und</strong> die Nachbehandlungszeit<br />

dauert auch länger.<br />

Wie verläuft die<br />

Nachbehandlung?<br />

Die W<strong>und</strong>e wird vernäht <strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en.<br />

Wenn die Betäubung des<br />

Arms nachlässt, sollten Sie die<br />

Hand <strong>und</strong> den Arm vorsichtig bewegen,<br />

so wie es auf unserer Anweisung<br />

erklärt ist, die Sie mitbekommen.<br />

Nach dem ersten<br />

Verbandswechsel kann dann mit<br />

aktiveren Bewegungsübungen<br />

des Ellenbogengelenks begonnen<br />

werden. Gelegentlich kann es<br />

auch notwendig sein, dass unter<br />

krankengymnastischer Anleitung<br />

geübt wird. Die Hautfäden werden<br />

ca. 14 Tage nach dem Eingriff<br />

entfernt, dann ist ein weiterer<br />

Schutz auch vor Nässe nicht<br />

mehr notwendig.<br />

Regeneriert sich der Nerv<br />

nach dem Eingriff wieder<br />

vollständig?<br />

Die Erholung des Nervs ist davon<br />

abhängig, wie stark er vor der<br />

Operation geschädigt war. Die<br />

Schmerzen <strong>und</strong> die Kribbelmissempfindungen<br />

lassen meist gleich<br />

nach dem Eingriff nach. Das<br />

Taubheitsgefühl des Klein- <strong>und</strong><br />

Ringfingers kann noch Monate<br />

bestehen bleiben, bis es allmählich<br />

geringer wird. Bei einer stärkeren<br />

<strong>und</strong> schon längere Zeit<br />

andauernden Kompression des<br />

Nerven, die bereits zu einem<br />

Muskelschw<strong>und</strong> an der Hand geführt<br />

hat, können sich die Funktionen<br />

möglicherweise nicht vollständig<br />

wieder einstellen. Das Ziel<br />

der Operation ist dann aber, ein<br />

Fortschreiten der Ausfälle zu verhindern.<br />

Welche Komplikationen<br />

können auftreten?<br />

Infektion: Nach jeder Operation<br />

kann es zu einer Entzündung der<br />

W<strong>und</strong>e kommen. Dies müsste mit<br />

einem Antibiotikum behandelt<br />

werden. In seltenen Fällen wären<br />

dann auch weitere Eingriffe notwendig.<br />

Narbe: Wenn die W<strong>und</strong>e verheilt<br />

ist, bildet sich eine Narbe, auch<br />

unter der Haut, dort wo das Band<br />

durchtrennt wurde. Diese ist anfänglich<br />

etwas druckschmerzhaft<br />

<strong>und</strong> empfindlich. Vorsichtige Massagen<br />

mit einer Fettcreme helfen,<br />

die Narbe aufzulockern.<br />

Gelegentlich kann der Nerv mit<br />

dem Narbengewebe verwachsen.<br />

Dies äußert sich in erneut auftretenden<br />

Schmerzen <strong>und</strong> Missempfindungen<br />

nach einem beschwerdefreien<br />

Intervall. Wenn die Beschwerden<br />

sich nicht bessern sollten,<br />

muss der Nerv aus dem Narbengewebe<br />

befreit werden.<br />

Nervenverletzung: Die Nerven<br />

im Operationsbereich können in<br />

ganz seltenen Fällen bei dem<br />

Eingriff verletzt werden, so dass<br />

ein Taubheitsgefühl an den Fingern<br />

<strong>und</strong> Missempfindungen entstehen.<br />

Der verletzte Nerv müsste<br />

dann freigelegt <strong>und</strong> genäht werden.<br />

Weitere Informationen zu hand<strong>und</strong><br />

fußchirurgischen Problemen<br />

erhalten Sie im Internet unter der<br />

Adresse:<br />

www.hand-fusschirurgie.de

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