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Stahlreport 2018.09

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73. Jahrgang | September 2018<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

9|18<br />

Wenn Funken zünden – der Stahlhandel im Herbst 2018


„Wenn Funken zünden –<br />

der Stahlhandel im Herbst 2018“<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Anarbeitung der anderen Art: Was Performance-Künstler<br />

Raphael Schön während<br />

seiner Bühnenshow mit Flex und Stahlblech<br />

anstellt (siehe <strong>Stahlreport</strong>-Cover), hat eine<br />

ganz eigene Faszination – und sieht im<br />

Ergebnis auch etwas anders aus als das typische<br />

angearbeitete Produkt. Mehr zum<br />

Künstler und zur Show lesen Sie auf S. 50.<br />

Dass in der ersten Hälfte des Jahres die Funken für den<br />

Stahlhandel weiter gezündet haben, zeigt der Bereichsleiter<br />

Research im BDS, Jörg Feger, in seiner monatlichen Präsentation<br />

der neuesten Absatz- und Bestandszahlen ab S. 30.<br />

Im übertragenen Sinn kann sich hinter einem gezündeten<br />

Funken ganz Verschiedenes verbergen: von der vielversprechend<br />

gestarteten IHK-Partnerschaft zwischen Unternehmen<br />

und Schule (siehe S. 7) über die erfolgreiche Weiterentwicklung<br />

vom klassischen Stahlhändler zum Full-Service-Dienstleister<br />

(ab S. 8) bis hin zum Markteintritt einer Online-Handelsplattform<br />

(S. 10) – um nur einige der Themen in dieser Ausgabe des<br />

<strong>Stahlreport</strong> zu nennen.<br />

Gezündete Funken sind noch in einem weiteren für den<br />

Stahlhandel wichtigen Bereich quasi Voraussetzung für das<br />

Gelingen: der Berufs- und Weiterbildung. Denn entscheidende<br />

Zutat für erfolgreiches Lernen ist – neben der Qualität des<br />

Angebots – die Motivation derjenigen, die sich bilden lassen.<br />

Welche Stellschrauben Unternehmen für einen optimalen Funkenflug<br />

hierbei stellen können und welche Bildungsangebote<br />

zum Beispiel der BDS macht, lesen Sie ab S. 32.<br />

Damit das Feuer nach gezündetem Funken auch richtig<br />

gut brennt, muss nachgelegt werden. Auf die Welt der Branchenkommunikation<br />

übertragen, heißt das nichts anderes, als<br />

im kontinuierlichen Austausch zu bleiben. Eine gute Gelegenheit<br />

bieten dazu wieder die Gebietsversammlungen – inklusive<br />

Wahlen zum BDS-Gebietsvorstand –, zu denen der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel in der Woche vom 10.9. – 14.9.<br />

an verschiedenen Veranstaltungsorten einlädt. Die offizielle<br />

Einladung zu diesen halbtägigen und für alle BDS-Mitglieder<br />

kostenlosen Veranstaltungen finden Sie mit genaueren Informationen<br />

zu Veranstaltungsorten und Programm auf der Webseite<br />

des BDS unter www.stahlhandel.com.<br />

Viel Spaß und Erkenntnisgewinn beim Lesen wünscht die<br />

Redaktion des <strong>Stahlreport</strong>.<br />

Markus Huneke<br />

INHALT<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Willi Krohn – Norddeutscher Bewehrungsspezialist<br />

umgezogen<br />

7 BEPRO – IHK würdigt vorbildliche Partnerschaft<br />

8 Günther+Schramm – Vom klassischen Stahlhändler zum<br />

Full-Service-Dienstleister<br />

10 XOM Materials – Gesehen werden<br />

13 rff – 7.700 Messungen pro Jahr, Tendenz steigend<br />

STAHLPRODUKTION<br />

15 ArcelorMittal stellt neues Bauindustrie-Konzept vor<br />

18 3D-Druck verdoppelt Festigkeit von Edelstahl<br />

ANARBEITUNG UND LOGISTIK<br />

19 Neuer B2B-Marktplatz: Stahlbau günstiger einkaufen<br />

20 Investition in neue Richtmaschinen – Breuer Stahlhandel<br />

modernisiert Produktion<br />

22 Steden Logistik – Spedition investiert in Sicherheitstechnik<br />

23 Kieserling Spedition + Logistik baut Fuhrpark aus<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

25 AMB startet in Stuttgart<br />

27 Erfolgreiche Lasys – Präzis auf Laser fokussiert<br />

28 So war die Intergalva 2018 – Feuerverzinker-<br />

Konferenz der Superlative<br />

BDS<br />

30 Research: Hochkonjunktur im Hochsommer<br />

32 Berufsbildung: Arbeitskreise der Jungkaufleute starten<br />

Programme<br />

33 Berufsbildung: Tag der Bildungsinitiativen des EDE<br />

34 Berufsbildung: Alles neu in der Ausbildung? Das bot die<br />

Tagung der kaufmännischen Ausbildungsleiter 2018<br />

WISSENSWERTES<br />

36 Gehalt und Inhalt – worauf es bei der Arbeit ankommt<br />

38 Neue Norm – Dünnere Beschichtungen auf feuerverzinktem<br />

Stahl möglich<br />

40 Empfehlung des Instituts für Stahlbetonbewehrung:<br />

BIM nutzen!<br />

VERBÄNDE UND POLITIK<br />

42 Berufsbildungs-Kongress in Berlin: Digitalisierung dominiert<br />

45 Verbände & Messen – Kollektive Präsenz immer gefragter<br />

LIFESTEEL<br />

46 Edelstahl Rostfrei im Urlaub – Rollender Feriengenuss<br />

48 Historische Werkstofftechnik – Studenten schmiedeten<br />

Schwert<br />

50 Anarbeitung anders - Archaische Flex-Performance<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|18<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

Guido Kleinschmidt<br />

ist Präsident der nächsten METEC, Internationale<br />

Fachmesse mit Kongress, vom 25. bis<br />

29.6.19 in Düsseldorf – veranstaltet unter der<br />

Sammelmarke „The<br />

Bright World of<br />

Metals“. Der 49-jährige<br />

Dr.-Ing. Guido<br />

Kleinschmidt ist Mitglied<br />

der Geschäftsführung<br />

der SMS<br />

group GmbH und<br />

wurde im Sommer auf<br />

einer Präsidiumssitzung<br />

des Messequartetts<br />

GIFA, METEC, THERMPROCESS,<br />

NEWCAST einstimmig in sein neues Amt<br />

gewählt. Eine solche Entscheidung war notwendig<br />

geworden, nachdem der frühere<br />

METEC-Präsident Marcel Fasswald die SMS-<br />

Gruppe verlassen hatte und zur thyssenkrupp<br />

Industrial Solutions AG gewechselt war. Bei<br />

den Veranstaltungen im Frühsommer des<br />

nächsten Jahres sollen sich rund 2.000 Aussteller<br />

präsentieren; erwartet werden etwa<br />

78.000 Besucher aus aller Welt.<br />

Vanessa Weber<br />

ist jüngst als „Vorbild-Unternehmerin“ ausgezeichnet<br />

worden. Diese Ehre trifft eine Unternehmerin,<br />

die bereits mit 22 Jahren überraschend<br />

den väterlichen Betrieb übernehmen<br />

musste. Von einem kleinen Werkzeughandel<br />

hat sie die Werkzeug Weber GmbH & Co. KG zu<br />

einem führenden Fachhändler für Werkzeuge<br />

und Betriebseinrichtungen im Rhein-Main-<br />

Gebiet entwickelt, den Umsatz verfünffacht und<br />

die Mitarbeiterzahl von acht auf rund dreißig<br />

gesteigert. Bereits seit mehreren Jahren ehrt<br />

das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

Frauen, die Unternehmen leiten und über<br />

ihr Wirken Vorbild für ihre Geschlechtsgenossinnen<br />

sein können, die sich selbständig<br />

machen möchten oder vor einer Unternehmensnachfolge<br />

stehen. Im Rahmen der Initiative<br />

werden die ausgezeichneten Unternehmerinnen<br />

für Vorträge, als Mentoren und<br />

Botschafterinnen für mehr weibliches Unternehmertum<br />

eingesetzt.<br />

Foto: BDS<br />

Thomas Niederhofer<br />

ist vom Vorstand der Knauf Interfer SE mit Wirkung<br />

zum 16.7.18 in die Geschäftsführung der<br />

Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH und<br />

in die Leitung des Geschäftsfelds Stahl Service<br />

Center berufen worden. Er folgte damit Guido<br />

Müller-Späth nach, der das Unternehmen verlassen<br />

hatte. Thomas<br />

Niederhofer führt die<br />

Stahl Service Center<br />

der Knauf Interfer<br />

Gruppe gemeinsam<br />

mit Ralf Henkelmann.<br />

Der studierte Maschinenbau-Ingenieur<br />

Niederhofer<br />

bringt 27<br />

Jahre Branchenerfahrung<br />

in das Unternehmen ein. So hatte er zuvor<br />

u.a. Führungspositionen in Vertrieb, Produktion<br />

und Management der Stahl Service Center von<br />

nationalen und internationalen Unternehmensgruppen<br />

inne. „Wir freuen uns, dass wir mit<br />

Thomas Niederhofer einen erfahrenen Stahl-<br />

Service- & Flachstahlspezialisten gewinnen<br />

konnten“, so Matthias Kessel-Knauf, Vorsitzender<br />

des Vorstands/CEO der Knauf Interfer SE.<br />

Foto: Knauf Interfer<br />

Peter Meller<br />

hat stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Euro Stahl Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG in Ludwigsfelde von BDS-Vorstand<br />

Oliver Ellermann (r.) die Ehrenurkunde für<br />

die zehnjährige Mitgliedschaft im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) entgegengenommen<br />

– verbunden mit den besten Wünschen<br />

für die Zukunft des Unternehmen. So gab<br />

es im Juli aus diesem Anlass strahlende Gesichter<br />

bei strahlendem Sonnenschein.<br />

Régis Degelcke<br />

ist im Juni für die Zeit ab Juli zum neuen Präsidenten<br />

von EuroCommerce gewählt worden<br />

und kann im November mit diesem Dachverband<br />

des Europäischen Handels dessen 25-jähriges<br />

Jubiläum feiern – in Brüssel mit der Konferenz<br />

„Celebrating Retail and Wholesale“. Mit<br />

der Veranstaltung sollen Erfolgsgeschichten<br />

des Einzel- und des Großhandels aufgezeigt<br />

werden. In diese Branchenbereiche hatte Régis<br />

Degelcke in früheren Tätigkeiten u.a. als Chef<br />

des französischen Do-It-Yourself-Verbands Einblicke<br />

erhalten. Wie der Bundesverband Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)<br />

weiter mitgeteilt hat, wird bei dieser Gelegenheit<br />

auch BGA-Präsident Dr. Holger Bingmann<br />

in seiner neuen Aufgabe erstmals in Brüssel<br />

referieren. Sein Thema ist die Funktion des<br />

Großhandels für die internationalen Lieferketten.<br />

Kai Acker<br />

ist mit Wirkung vom 15.10.18 zum neuen Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der KHS GmbH<br />

bestellt worden – mit Zuständigkeit für die<br />

Bereiche Technik, Entwicklung/Produktion<br />

sowie Personal. Bei diesem Unternehmen handelt<br />

es sich um eine 100-%ige Tochtergesellschaft<br />

des Salzgitter-Konzerns, das als international<br />

tätiger Hersteller von Abfüll- und<br />

Verpackungsanlagen für die Getränke-, Foodund<br />

Non-Food-Industrie eine führende Stellung<br />

in dieser Branche einnimmt. Der Dipl.-Ing. Dipl.-<br />

Wirtsch.-Ing., Jahrgang 1968, hatte nach einer<br />

Ausbildung zum Energieelektroniker u.a. Elektrotechnik<br />

an der RWTH Aachen studiert. Prof.<br />

Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Salzgitter AG, erklärte zu dieser Personalentscheidung:<br />

„Wir freuen uns, mit Herrn<br />

Acker eine kompetente Führungspersönlichkeit<br />

gewonnen zu haben, die über ein breites Spektrum<br />

an industrieller Erfahrung für diese<br />

anspruchsvolle Aufgabe verfügt.“<br />

Ulrich Flatken<br />

ist neuer Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes<br />

Blechumformung (IBU). Er folgte auf<br />

Dr. Hubert Schmidt, seit Mai Präsident des<br />

Wirtschaftsverbands<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM),<br />

Dachverband des IBU,<br />

in Düsseldorf. Ulrich<br />

Flatken ist Geschäftsführer<br />

der Jörg Vogelsang<br />

GmbH & Co. KG<br />

und gehört bereits seit<br />

2007 zum IBU-Vorstand.<br />

Der Industrieverband<br />

hat 230 Mitglieder. Dr. Hubert<br />

Schmidt, Vorgänger von Ulrich Flatken, bleibt<br />

dem IBU ebenfalls erhalten. Der frisch ernannte<br />

WSM-Präsident ist weiterhin Vorstandsmitglied<br />

des Industrieverbands Blechumformung.<br />

Foto: IBU<br />

Bernhard Sänger und<br />

Dieter Diener<br />

sind vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB) für ihre Verdienste um die Branche<br />

mit der Goldenen Verdienstmedaille geehrt<br />

worden. Dipl.-Ing. Bernhard Sänger war von<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


2012 bis 2018 Präsident des Verbands Bauwirtschaft<br />

Baden-Württemberg und Rechtsanwalt<br />

Dieter Diener dort bis zum Jahresende<br />

2017 Hauptgeschäftsführer des Verbands. Die<br />

Auszeichnung fand im Rahmen des Tags der<br />

Bauwirtschaft im Juli 2018 in Rottweil statt. Mit<br />

der Goldenen Verdienstmedaille zeichnet der<br />

ZDB Persönlichkeiten aus, die sich besondere<br />

Verdienste um die Förderung des Deutschen<br />

Baugewerbes erworben haben. Sie ist, nach<br />

dem Ehrenring des Deutschen Baugewerbes,<br />

die höchste Auszeichnung des Verbands.<br />

Herbert Frank<br />

ist neuer Produktionsleiter der Schoeller Werk<br />

GmbH & Co. KG. Der Ingenieur für Automatisierungstechnik<br />

startete in seine Position jetzt mit<br />

mehr als 20 Jahren Erfahrung im Maschinenund<br />

Anlagenbau. Bei seinem neuen Arbeitgeber,<br />

einem Spezialisten für längsnahtgeschweißte<br />

Edelstahlrohre aus Hellenthal, verantwortet<br />

er u.a. die Weiterentwicklung und<br />

Optimierung interner<br />

Prozesse in der Produktion,<br />

Instandhaltung<br />

und dem Werkzeugmanagement.<br />

Als<br />

Leiter in diesem<br />

Bereich ist Herbert<br />

Frank auf dem<br />

Foto: Schoeller Werk<br />

Gelände des Schoeller<br />

Werks für einen reibungslosen<br />

Ablauf in<br />

21 Produktionshallen mit mehr als 300 Anlagen,<br />

Öfen und Maschinen und 740 Mitarbeitern<br />

zuständig. Sein Aufgabenbereich umfasst<br />

außerdem die Einführung von TPM (Total Productive<br />

Maintenance) zur Steigerung der operativen<br />

Effektivität und Produktivität.<br />

26 deutsche Young<br />

Professionals aus der<br />

Schweißtechnik<br />

haben in diesem Jahr auch durch Unterstützung<br />

der EWM AG die Möglichkeit erhalten, an der<br />

71th IIW Annual Assembly & International Conference<br />

teilzunehmen. Der Weltkongress der<br />

Foto: Saarstahl<br />

Schweißfachleute fand diesmal in Indonesien<br />

statt. Dort nutzten junge Kolleginnen und Kollegen<br />

aus aller Welt zum inzwischen 28. Mal die<br />

Möglichkeit, in den verschiedenen technischen<br />

Kommissionen des International Institute of<br />

Welding (IIW) ihre Forschungsergebnisse vor<br />

einem internationalen Publikum zu präsentieren.<br />

In Deutschland kümmert sich der Deutsche<br />

Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V (DVS) um diese Form von Nachwuchsförderung<br />

und zählte dabei auch diesmal<br />

auf die Unterstützung von EWM. Das Unternehmen<br />

bezeichnet sich für Deutschland als größter<br />

Hersteller für Lichtbogen-Schweißtechnik.<br />

157 neue Auszubildende<br />

sind im August bei der Saarstahl AG und der AG<br />

der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) ins Berufsleben<br />

gestartet, darunter 23 Frauen und 19<br />

Teilnehmer einer interkulturellen Berufseinstiegsmaßnahme.<br />

Bei Saarstahl begannen 82<br />

Auszubildende den neuen Lebensabschnitt; 74<br />

im technisch-gewerblichen und acht im kaufmännischen<br />

Bereich. Dillinger stellte in diesem<br />

Jahr 75 Auszubildende ein, davon 70 im technisch-gewerblichen<br />

und fünf im kaufmännischen<br />

Bereich. Peter Schweda, Arbeitsdirektor<br />

und Personalvorstand von Dillinger und Saarstahl,<br />

ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam<br />

mit Ausbildern, Betriebsräten und Jugendvertretern<br />

die Neuen in Empfang zu nehmen.<br />

Anschließend entließ Schweda den Nachwuchs<br />

in ein dreitägiges Camp, in dem sich Ausbilder<br />

und Azubis in lockerer Atmosphäre kennenlernen<br />

konnten, in dem aber auch erste grundlegende<br />

Aspekte des späteren Berufslebens, z.B.<br />

zur Arbeitssicherheit, vermittelt wurden.<br />

neue Führungsstruktur wurde als ein konsequenter<br />

Schritt in der Nachfolgeplanung sowie<br />

der weiteren Entwicklung des Familienunternehmens<br />

bezeichnet. Die Berufung von Nina<br />

Härtel in die Geschäftsführung ist zudem ein<br />

Zeichen dafür, dass die nächste Generation<br />

Verantwortung übernimmt und die Tradition<br />

des Familienunternehmens weiterführt. Hartwig<br />

Härtel bleibt Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

und verantwortet die Unternehmens- und<br />

Expansionsstrategie sowie Projekte zur Produktionserweiterung<br />

und -entwicklung.<br />

Frank Kloke<br />

ist am 1.8.18 gestorben. Der Bremer Niederlassungsleiter<br />

der Klöckner & Co Deutschland<br />

GmbH wurde nur 52 Jahre alt. Vor<br />

diesem Hintergrund formulierten Geschäftsführung,<br />

Betriebsrat und Belegschaft des<br />

Unternehmens in einer Traueranzeige: „Sein<br />

viel zu früher Tod hat uns tief bestürzt. Mit<br />

ihm verlieren wir einen langjährigen Mitarbeiter<br />

und Kollegen, der durch seine Persönlichkeit,<br />

sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft<br />

äußerst beliebt und geachtet war.“<br />

Andreas Höltkemeier<br />

hat zum 1.8.18 die Position des Geschäftsführers<br />

der SpanSet GmbH & Co. KG übernommen,<br />

die im Markt u.a. mit den Themen Hebetechnik<br />

und Ladungssicherung vertreten ist.<br />

Zusammen mit Hans-Josef Neunfinger (l.) wird<br />

er die Fachbereiche Vertrieb, Marketing, Produktmanagement<br />

und Logistik vertreten. Langfristig<br />

geplant ist die operative Verantwortung<br />

im Tagesgeschäft zusammen mit Patrick<br />

Schulte (r.). Damit hat SpanSet nach eigenen<br />

Angaben den Wunschnachfolger für Hans-Josef<br />

Neunfinger gefunden, der mittelfristig seinen<br />

Ruhestand plant. Patrick Schulte verantwortet<br />

die kaufmännische Geschäftsführung inklusive<br />

der Fertigung und vertritt die deutschen Gesellschaften<br />

bzw. Beteiligungen in der Unternehmensgruppe.<br />

Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

Andreas Höltkemeier (M.)<br />

war zuletzt Geschäftsführer (CEO) der Inapa<br />

Packaging GmbH in Hamburg.<br />

Foto: EMW<br />

Nina Härtel und Stefan Haupt<br />

sind per 1.7.18 als Geschäftsführerin bzw. als<br />

Geschäftsführer der Böllinghaus Steel GmbH<br />

berufen worden. Stefan Haupt wird sich künftig<br />

verstärkt auf die Themen Vertrieb, Produktion<br />

und das Neukundengeschäft konzentrieren,<br />

Nina Härtel wird sich vor allem mit den Marketingstrategien,<br />

der Digitalisierung und der<br />

Unternehmensentwicklung beschäftigen. Diese<br />

Foto: SpanSet<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

5


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Seit Mai 2018: Rund<br />

4.000 m 2 Nutzfläche<br />

bietet die neue Halle<br />

der Willi Krohn<br />

Handelsgesellschaft,<br />

ausgestattet mit<br />

modernster<br />

Anlagentechnik.<br />

Bilder: Willi Krohn Handelsgesellschaft mbH<br />

Neuer Standort der Willi Krohn Handelsgesellschaft<br />

Norddeutscher Bewehrungsspezialist<br />

ist umgezogen<br />

Es war eng geworden am alten Standort – zu eng. Dazu eine suboptimale Verkehrsanbindung und<br />

in die Jahre gekommene Krananlagen. Für die Willi Krohn Handelsgesellschaft standen die Zeichen<br />

auf Umzug und Erweiterung. Nach Grundstücksfindung, Bauplanung und -durchführung war es im<br />

Mai soweit: Die neue Halle konnte bezogen werden. Mit modernsten Krananlagen, rund 4.000 m 2<br />

Nutz fläche und direkter Autobahnanbindung ist der norddeutsche Bewehrungsstahl-Spezialist nun<br />

bestens für die Zukunft aufgestellt.<br />

Nach 133 Jahren in Itzehoe<br />

war der Umzug ins benachbarte Breitenburg<br />

für die Willi Krohn Handelsgesellschaft<br />

mbH ein wahrhaft historischer<br />

Schritt. Als sich in der<br />

Mittelstadt nordwestlich von Hamburg<br />

kein passendes Gelände für<br />

den geplanten Neubau finden ließ,<br />

fasste man bei Willi Krohn auch<br />

andere Alternativen ins Auge. Fündig<br />

wurde man im südlich benachbarten<br />

Breitenburg – nur wenige<br />

Autominuten entfernt.<br />

Baubranche beschert Wachstum<br />

Von 20 auf 30 Mitarbeiter hat sich<br />

das Stahlhandelsunternehmen in<br />

den vergangenen drei Jahren vergrößert,<br />

erzählt Geschäftsführer<br />

Thorsten Flasch. Das Unternehmen<br />

profitiert vom Bauboom in ganz<br />

Norddeutschland. Der Bewehrungsspezialist<br />

setzt auf ein stimmiges<br />

Produkt- und Dienstleistungspaket<br />

mit eigener Biegerei, Schlosserei<br />

sowie Verlegearbeiten. Neben Stabund<br />

Formstählen sowie Betonstählen<br />

gehören auch Rohre zum Sortiment.<br />

„Unser Konzept kommt an“,<br />

sagt Flasch. Maßgeschneiderte<br />

Lösungen just-in-time, Flexibiliät<br />

bei individuellen Anforderungen –<br />

damit punktet Willi Krohn bei seinen<br />

Kunden.<br />

Das alte Werksgelände in Itzehoe<br />

konnte mit dem Wachstum nicht<br />

mithalten und stellte sich mit der<br />

Zeit als zu klein und zu verschachtelt<br />

heraus, so Hendrik Beckmann, wie<br />

Thorsten Flasch Geschäftsführer und<br />

Gesellschafter des Unternehmens.<br />

„Wir mussten oft unnötig viele<br />

Arbeitsschritte machen, weil es in<br />

der räumlichen Situation nicht<br />

anders möglich war.“<br />

Neue Krananlagen up-to-date<br />

Das sieht am neuen Standort ganz<br />

anders aus. Der Bau einer neuen<br />

Halle bot die Möglichkeit, die Logis-<br />

tik von Grund auf optimal zu planen.<br />

Das fängt beim eigenen Fuhrpark<br />

und den externen Zulieferern an,<br />

die mit der direkten Anbindung an<br />

die A23 nun einen sehr kurzen Weg<br />

zum Fernverkehr haben.<br />

Die logistischen Vorteile wurden<br />

aber auch bei der Intralogistik<br />

genutzt. Wo zuvor zuletzt immer<br />

einige Schritte zuviel gemacht werden<br />

mussten, greift nun alles nahtlos<br />

ineinander: drei Brückenkopf-Anlagen<br />

von Konecranes, ein Stangenschneid-<br />

und zwei Biegeautomaten<br />

sind optimal im neuen Logistikkonzept<br />

vernetzt.<br />

Neben der Lager- und Werks -<br />

halle ist auch ein modernes Verwaltungsgebäude<br />

an dem neuen Standort<br />

in Breitenburg entstanden.<br />

Insgesamt hat das Unternehmen<br />

rund 5 Mio. € in den neuen Standort<br />

investiert – der mit 1 ha Erweiterungsfläche<br />

auch für künftige Pläne<br />

genügend Platz bietet. 2<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Foto: BEPRO<br />

(v.l.) IHK-Projektmitarbeiterin Sabine Braukmann, IHK-Standortleiter Dr. Jochen Grütters, Devin Kaludzinski (Fachlagerist),<br />

BEPRO-Geschäftsführer Sören Filipczak, Marva Efetürk (Kauffrau im Groß-und Außenhandel), Berufswahlkoordinatorin Yvonne Abrahams<br />

und Bryan Marwinski (Kaufmann im Groß-und Außenhandel).<br />

Drei Auszubildende auf einen Streich<br />

IHK würdigt vorbildliche<br />

„Partnerschaft Schule – Betrieb“<br />

Ein Musterbeispiel, wie Schülern der nahtlose Übergang in die Berufswelt gelingen kann,<br />

kommt aus Gelsenkirchen-Bismarck: Durch die IHK-Partnerschaft zwischen der Mulvany-Realschule<br />

und der BEPRO haben schon drei Schüler und Schülerinnen einen Ausbildungsplatz in dem<br />

Unternehmen gefunden.<br />

Für Yvonne Abrahams ist die<br />

Partnerschaft mit der BEPRO Blechund<br />

Profilstahl Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG„echt der Hammer“.<br />

Dabei ist die Kooperationsvereinbarung,<br />

die auf Vermittlung der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) Nord<br />

Westfalen geschlossen wurde, gerade<br />

einmal sieben Monate alt. Und die Lehrerin<br />

der Mulvany-Realschule muss es<br />

wissen. Seit 16 Jahren ist sie dort schon<br />

Studien- und Berufswahlkoordinatorin.<br />

Drei Ausbildungsplätze auf einen<br />

Streich, damit hatte auch sie, die<br />

zusammen mit ihren Kollegen<br />

immer versucht, „Schüler in Betrieben<br />

unterzubringen“, nicht gerechnet.<br />

Nun hat es für Devin Kaludzinski<br />

(Fachlagerist), Marva Efetürk<br />

(Kauffrau im Groß-und Außenhandel)<br />

und Bryan Marwinski (Kaufmann<br />

im Groß-und Außenhandel)<br />

bei BEPRO geklappt.<br />

Sowohl für Yvonne Abrahams als<br />

auch für Geschäftsführer Sören<br />

Filipczak war für diesen Vermittlungserfolg<br />

entscheidend, „dass<br />

durch die formale Partnerschaft jetzt<br />

ein persönlicher Kontakt da ist“.<br />

Beide Seiten loben den unkomplizierten<br />

Umgang. „Die Hemmschwellen<br />

sind weg, das ist klasse“, sagt<br />

Filipczak, der bei der herkömmlichen<br />

Suche nach Auszubildenden<br />

in der Vergangenheit lange nicht so<br />

erfolgreich war.<br />

Großes persönliches Engagement<br />

Abrahams war anfangs erstaunt über<br />

den BEPRO-Geschäftsführer, „dass<br />

er sich persönlich so stark einbringt<br />

in die Partnerschaft mit unserer<br />

Schule“, bei der Verantwortung, die<br />

er für das Unternehmen und seine<br />

Mitarbeiter trage. Filipczak wiederum<br />

weiß, dass er als Stahlhändler<br />

„wie die allermeisten Unternehmen<br />

keine Traumjobs bieten kann, auf<br />

die sich die halbe Welt bewirbt“. Er<br />

setzt deshalb auf Nähe, auf Mitar- q<br />

Kooperation mit der IHK – wie anfangen?<br />

Die IHK Nord Westfalen bietet allen Schulen und Unternehmen in ihrem<br />

Bezirk Unterstützung bei der Anbahnung von Kooperationen an.<br />

Ansprechpartnerin für das Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ ist in<br />

der Emscher-Lippe-Region Britta Schneider, Tel. +49 209 388-104.<br />

Weitere Informationen im Netz unter www.ihk-nordwestfalen.de/schule-betrieb<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

7


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

q beiter aus der Umgebung. „Die entwickeln<br />

eine ganz andere Bindung zum<br />

Betrieb“, ist er überzeugt.<br />

Das kommt den Absolventen der<br />

Mulvany-Realschule entgegen.<br />

„Unsere Schüler sind häufig nicht sehr<br />

mobil und bekommen nicht immer die<br />

Unterstützung von zu Hause, die man<br />

braucht, wenn man von der Schule in<br />

die Arbeitswelt wechselt“, erläutert<br />

Abrahams. Umso mehr wundert sie<br />

sich heute selbst, dass der Kontakt<br />

zum Unternehmen erst durch IHK-<br />

Projektmitarbeiterin Sabine Braukmann<br />

zustande gekommen ist. Denn<br />

mit dem Fahrrad sind es gerade einmal<br />

fünf Minuten, um von der Schule zu<br />

BEPRO zu kommen.<br />

Ermutigende Erfolgsgeschichte<br />

„Diese Partnerschaft ist ganz sicher<br />

vorbildlich und ein hervorragendes Beispiel<br />

für die Erfolgsgeschichte des IHK-<br />

Projekts insgesamt“, sagte Dr. Jochen<br />

Grütters, Leiter des IHK-Standorts<br />

Emscher-Lippe in Gelsenkirchen. 459<br />

Kooperationen zwischen Schulen und<br />

Betrieben hat die IHK Nord Westfalen<br />

inzwischen besiegelt, 27 davon in Gelsenkirchen.<br />

Seit 2011 läuft das Projekt<br />

Partnerschaft Schule-Betrieb, mit dem<br />

die IHK Nord Westfalen die Unternehmen<br />

bei der Suche nach Fachkräfte -<br />

nachwuchs und die Schulen bei der<br />

Berufsorientierung ihrer Schüler unterstützt.<br />

„Auf der einen Seite kommen<br />

Betriebe in persönlichen Kontakt zu<br />

potenziellen Bewerbern. Auf der anderen<br />

Seite bekommen Schüler eine bessere<br />

Vorstellung von einer betrieblichen<br />

Ausbildung und den Abläufen in einem<br />

Unternehmen“, erläutert Grütters.<br />

Die drei neuen Auszubildenden<br />

jedenfalls sind überzeugt, mit einer<br />

betrieblichen Ausbildung bei BEPRO<br />

die richtige Entscheidung getroffen<br />

zu haben: „Die Nähe des Betriebes und<br />

die Arbeitsatmosphäre“, sind für<br />

Marva Efetürk klare Pluspunkte. „Der<br />

persönliche Kontakt zu den Kolleginnen<br />

und Kollegen ist mir wichtig“,<br />

sagt auch Bryan Marwinski, der sich<br />

auf die verschiedenen Arbeiten am<br />

Telefon und Computer freut. Demgegenüber<br />

erwartet Devin Kaludzinski,<br />

dass er im Lagerbetrieb „kräftig anpacken“<br />

und in Bewegung bleiben kann:<br />

„Den ganzen Tag am Schreibtisch zu<br />

sitzen ist nicht mein Ding.“ 2<br />

Bild: Günther + Schramm<br />

Heidelberger Druckmaschinen AG setzt auf Günther + Schramm<br />

Vom klassischen Stahlhändler<br />

zum Full-Service-Dienstleister<br />

Seit mehr als 25 Jahren bezieht die Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG ihre Rohstoffe für einen Zylinder, ein wichtiges A-Teil für<br />

Bogen offset-Druckmaschinen, über Günther + Schramm.<br />

Damit Zeit und Kosten optimiert werden konnten, wurde der<br />

Beschaffungsprozess weiterentwickelt: Als Full-Service-Anbieter<br />

übernimmt der süddeutsche Stahl- und Metallhändler heute<br />

sowohl die Beschaffung als auch die Bearbeitung, Logistik und<br />

Bereitstellung des Materials. Die endkonturnahen Komponenten<br />

liefert Günther + Schramm just-in-time bis an die Bearbeitungsmaschinen<br />

von Heidelberger. Dadurch spart das Unternehmen etwa<br />

15 % an Herstellungskosten und reduziert den Dispositions- und<br />

Verwaltungsaufwand entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Bis vor kurzem belieferte der<br />

süddeutsche Stahl- und Metalldistributor<br />

die in Wiesloch-Walldorf ansässige<br />

Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG (Heidelberg) regelmäßig mit Sägeteilen,<br />

aus denen ein Zylinder für<br />

die Bogenoffset-Druckmaschinen<br />

gefertigt wurde. Das gelieferte Rohteil<br />

von Günther + Schramm ist über<br />

1,4 m lang und wiegt knapp 1 t. Die<br />

Komponente musste in der Vergan-<br />

genheit von Heidelberger aufwändig<br />

zerspant werden. Rund 20 % des<br />

Materials gingen dabei verloren.<br />

Zudem konnten die großvolumigen<br />

Komponenten nur auf einer<br />

bestimmten, entsprechend großen<br />

Maschine von Heidelberger bearbeitet<br />

werden. Um sich in der Produktion<br />

deutlich effizienter aufzustellen<br />

und Kosten zu sparen, wurde eine<br />

neue Lösung entwickelt.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Rohzylinder, den Günther + Schramm<br />

nach dem Reibschweißen just-in-time<br />

an die Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG liefert.<br />

Vom klassischen Stahlhändler<br />

zum Full-Service-Dienstleister<br />

Gemeinsam mit Günther + Schramm<br />

wurde ein Prozess entwickelt, mit<br />

dem das Rohteil produktionsgerechter<br />

und kostengünstiger hergestellt<br />

werden kann. „Mit dem Reibschweißen<br />

haben wir ein optimales Verfahren<br />

gefunden, das allen Anforderungen<br />

gerecht wird“, blickt Georg<br />

Reisinger, Projektverantwortlicher<br />

bei Günther + Schramm, zurück. Bei<br />

diesem Bearbeitungsprozess werden<br />

drei einzelne Komponenten, ein großes<br />

Mittelstück sowie zwei einzelne<br />

Zapfen, zu einem Zylinder zusammengeschweißt.<br />

Nach der Auswahl der neuen<br />

Technologie fungierte Günther +<br />

Schramm zunächst als klassischer<br />

Materiallieferant. Die Schweiß- und<br />

Bearbeitungsaufgaben übernahmen<br />

externe Dienstleister, die Heidelberger<br />

selbst koordinierte. Ein hoher<br />

Verwaltungs- und Dispositionsaufwand,<br />

viele Schnittstellen sowie<br />

lange Durchlaufzeiten waren das<br />

Resultat. „Für uns stand fest: Wir<br />

brauchen einen gesamtverantwortlichen<br />

Partner für unseren fertig<br />

geschweißten Zylinder, der von der<br />

Materiallieferung über die Vorbearbeitung<br />

der Einzelkomponenten bis<br />

hin zum fertig geschweißten Rohmaterial<br />

alles abdeckt. Da Günther<br />

+ Schramm seit Beginn an in den<br />

neuen Prozess involviert war, wollten<br />

wir das Unternehmen als Partner<br />

für dieses Projekt gewinnen“, so<br />

Andreas Gund, Leiter Technologieberatung<br />

und Standardisierung bei<br />

Heidelberger.<br />

Logistik- und Bearbeitungs -<br />

prozesse steuern<br />

„Die Herausforderung besteht darin,<br />

komplexe Liefer-, Bearbeitungs- und<br />

Logistikprozesse zu koordinieren“,<br />

erklärt Georg Reisinger. „Wir tragen<br />

die Verantwortung für jedes einzelne<br />

Teil und sorgen dafür, dass alle Materialien<br />

just-in-time geliefert werden.<br />

Das ist bei 1.000 t Material pro Jahr<br />

und der Verknüpfung von verschiedenen<br />

Projektpartnern eine echte<br />

Herausforderung.<br />

Am Ende des Prozesses liefert<br />

Günther + Schramm ein reibgeschweißtes<br />

Rohteil, das der Endkontur<br />

des einbaufertigen Zylinders sehr<br />

nahekommt. Somit muss der Druckmaschinenexperte<br />

nur noch wenig<br />

Nacharbeit leisten, bis das Produkt<br />

in die Maschinen integriert wird.<br />

Dadurch spart Heidelberger Zeit in<br />

der Produktion und kann sich auf<br />

seine Kernkompetenzen konzentrieren.<br />

2<br />

NEU<br />

SAZZ Anfrag<br />

geassisten<br />

ent<br />

Lo<br />

ohnser<br />

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Längsteilen<br />

Querteilen<br />

Walzen<br />

Logistik<br />

Materialprüfung<br />

tent<br />

ww ww.saz-sta<br />

ahl.de Anfrageassist


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Bild: XOM Materials<br />

Tim Milde (l.) und Matthias Affeldt, Geschäftsführer von XOM Materials GmbH<br />

Offene Industrieplattform XOM Materials –<br />

digitale Infrastruktur für die Stahl- und Metallindustrie<br />

Gesehen werden<br />

„Zu komplex, nicht einschätzbar, in der Praxis nicht relevant“ – so wird der Online-Handel für die<br />

Stahl- und Werkstoffbeschaffung bislang oft gesehen. Was die Konsumentenmärkte in den letzten<br />

Jahren von Grund auf umgekrempelt hat, sei kein Modell für den Stahl- und Metalleinkauf. Die offene<br />

Industrieplattform XOM ist angetreten, das zu ändern.<br />

[ Kontakt ]<br />

xom-materials.com<br />

XOM Materials GmbH<br />

Stresemannstr 123<br />

10963 Berlin<br />

Die Verkaufsprozesse im<br />

Stahl- und Werkstoffhandel sind oftmals<br />

ineffizient – und damit kostspielig.<br />

Der Status-quo der Kommunikation<br />

und Datenübermittlung<br />

basiert oft noch auf analogen Technologien<br />

wie Telefon, Mail oder Fax.<br />

Diese Prozesse sind langwierig und<br />

mit hohem Aufwand verbunden.<br />

Zudem gestatten sie nur begrenzte<br />

Flexibilität im Umgang mit Kunden<br />

– wenn zum Beispiel benötigte Informationen<br />

nicht kurzfristig zur Verfügung<br />

gestellt werden können.<br />

Die offene Industrieplattform<br />

XOM bietet hier eine Lösung. Sie<br />

stellt eine hochmoderne digitale<br />

Infrastruktur für den Handel mit<br />

Stahl und anderen Werkstoffen zur<br />

Verfügung.<br />

Neutrales Start-up mit<br />

Erfahrung im Stahlhandel<br />

Gegründet Ende 2017, hat das Team<br />

der XOM Materials GmbH an den<br />

Standorten Berlin und Duisburg die<br />

Infrastruktur entwickelt, welche die<br />

Beschaffung im Stahl- und Werkstoffhandel<br />

auf die digitale Ebene<br />

hebt. Genug Erfahrung in und mit<br />

der Branche ist vorhanden.<br />

Tim Milde, einer der beiden<br />

Geschäftsführer von XOM Materials,<br />

hat bereits viele Jahre mit dem Aufbau<br />

von E-Commerce-Strukturen in<br />

der Metallindustrie verbracht. Er<br />

und sein Team kennen die Bedürfnisse<br />

und Besonderheiten der Stahlund<br />

Metallwelt. „Wir verstehen uns<br />

als unabhängiger und neutraler Partner<br />

der Branche“, unterstreicht Tim<br />

Milde.<br />

Vertriebskanal auf hohem<br />

technologischen Niveau<br />

XOM ist für Anbieter ein zusätzlicher<br />

Vertriebskanal auf hohem technologischen<br />

Niveau. Die Web-Technologien<br />

unter der Haube der Industrieplattform<br />

sind State-of-the-Art,<br />

erprobt, effizient und ausgereift. In<br />

Berlin und Duisburg arbeiten<br />

(metall-) erfahrene E-Commerce-<br />

Experten daran, die Beschaffungs-<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


„Wir verstehen uns als Partner der Branche. Wir sind überzeugt, dass<br />

XOM als neutraler Marktplatz die Stahl- und Werkstoffbeschaffung<br />

effizienter machen kann.“<br />

Tim Milde, Geschäftsführer XOM Materials GmbH<br />

Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />

100 % Leistung<br />

bis zum Anschlag!<br />

und Vertriebsprozesse mit Gewinn<br />

für alle Seiten effizienter zu machen.<br />

Händler, Service-Center und<br />

Werke können mit XOM Materials<br />

die oft unüberschaubar hohen Kosten<br />

für die Entwicklung eigener<br />

Lösungen einsparen. Der Aufwand,<br />

als Anbieter auf der Plattform präsent<br />

zu sein, beträgt nur einen Bruchteil<br />

des Aufwands für eine eigene<br />

Lösung. XOM stellt den Anbietern<br />

eine geringe Grundgebühr sowie<br />

eine Beteiligung pro Buchung in<br />

Rechnung.<br />

nötigen Parameter zu hinterlegen,<br />

um den Vertrieb direkt starten zu<br />

können, ist laut Anbieter gering –<br />

und sei nicht zu vergleichen mit dem<br />

Aufwand, der mit der Entwicklung<br />

und der Pflege einer eigenen Lösung<br />

verbunden wäre. So muss XOM Materials<br />

zum Beispiel nicht notwendig<br />

zuerst in die eigenen IT-Systeme integriert<br />

werden. Auch ohne „tiefe“<br />

Anbindung können Anbieter ihre<br />

Produkte über XOM vertreiben –<br />

wenn es drauf ankommt, sehr schnell<br />

innerhalb einiger Tage.<br />

Was kommt auf Anbieter<br />

konkret zu?<br />

Ist die Entscheidung für XOM gefallen,<br />

werden im nächsten Schritt<br />

Informationen über die Produkte<br />

von den Anbietern bereigestellt –<br />

Produktarten, Werkstoffnummern<br />

und Abmessungen. XOM schlägt<br />

darauf basierend eine Kategorienstruktur<br />

und weitere Parameter vor,<br />

in die die Produkte eingeordnet werden.<br />

Anhand eines Beispielprodukts<br />

auf Basis seiner Daten kann der<br />

Anbieter im sogenannten „Product<br />

Cockpit“ die restlichen Produkte<br />

komfortabel und übersichtlich<br />

anpassen. Über einen „Hot folder“<br />

– einen virtuellen Ablageplatz – werden<br />

individuelle Preis-, Bestandsund<br />

Kundeninformationen dem System<br />

mitgeteilt und gesteuert.<br />

Der Aufwand, die eigenen Produkte<br />

auf XOM einzupflegen und die<br />

Vorteile für Anbieter<br />

z weitere Vertriebsoption<br />

Autobahn statt Schnellstraße<br />

Bestellungen auf XOM Materials<br />

erreichen die Anbieter direkt – welche<br />

die Order nun nur noch formal<br />

bestätigen müssen, um einen juristisch<br />

gültigen Kaufvertrag zu schließen.<br />

Nach diesem Schritt, der im<br />

Idealfall – etwa bei wiederkehrenden<br />

gleichartigen Bestellungen – tatsächlich<br />

mit nur wenigen Klicks durchgeführt<br />

werden könne, wird der Versand<br />

der Ware angestoßen.<br />

Hier spielt die Industrieplattform<br />

XOM eine ihrer Stärken aus: die Prozessgeschwindigkeit<br />

bei gleichförmigen<br />

Abläufen. Wer es schafft, seinen<br />

Vertrieb in möglichst große<br />

Bündel gleichförmiger Abläufe zu<br />

unterteilen, ist schon einen großen<br />

Schritt in Richtung Wettbewerbsvorteil<br />

gegangen.<br />

Ist die bisherige Vertriebsstruktur<br />

des Stahlhandels eine Schnellstraße, q<br />

z effiziente, einfache Verkaufsprozesse<br />

z keine Entwicklungskosten für eigene Lösung<br />

z größere und neue Kundengruppen<br />

z solider Anbieter mit großer Erfahrung im Online-Stahlhandel<br />

z zusätzliche Dienstleistungen (Werbung, Logistik, Finanzierung,<br />

Versicherung)<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

11<br />

Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />

aus Edelstahl und das<br />

volle Zubehörprogramm.<br />

Bundesweit und immer zu<br />

mindestens 90 % auf Lager.<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug- / Landmaschinen- /<br />

<br />

Maschinenschutzeinrichtung<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel- / Laden- / Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Ackerstraße 144<br />

51065 Köln<br />

Fon +49 221 6789-0<br />

info@droesser.de<br />

www.droesser.de


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Die offene Handelsplattform<br />

will Kunden<br />

und Einkäufer<br />

im Werkstoffhandel<br />

verbinden sowie die<br />

Verkaufsprozesse<br />

der Branche vereinfachen<br />

und optimieren.<br />

q stelle die offene Industrieplattform XOM<br />

ein Autobahn-Netz zur Verfügung.<br />

Und wenn Kunden fragen?<br />

Doch was ist, wenn Kunden noch<br />

weiteren Informationsbedarf haben?<br />

Der Bestellprozess läuft im Idealfall<br />

vollautomatisch und sehr effizient<br />

ab. Kein Übertragen der Bestelldaten<br />

aus einer E-Mail, einem Telefonat<br />

oder gar von einem Fax in ein oder<br />

mehrere interne Systeme. Wenn<br />

alles optimal konfiguriert ist, geht<br />

eine Bestellung über XOM quasi<br />

direkt in den Versand. Doch wenn<br />

Kunden technische Beratung benötigen?<br />

Oder Informationen zu Anarbeitung<br />

oder Lieferterminen?<br />

Wie im konventionellen Vertrieb<br />

können Kunden auch auf XOM die<br />

Anbieter individuell und auf den<br />

gewohnten Wegen per E-Mail oder<br />

Telefon erreichen. Entsprechende Kontaktinfos<br />

werden von jedem Anbieter<br />

auf XOM hinterlegt. Die offene Industrieplattform<br />

sei angetreten, um die<br />

Vertriebs- und Beschaffungsstrukturen<br />

im Werkstoffhandel effizienter zu<br />

gestalten – und nicht, um die Kommunikation<br />

der Lieferanten mit ihren<br />

Kunden einzuschränken.<br />

Im Gegenteil: Denn werden Vertrieb<br />

und Beschaffung von der technischen<br />

Prozessabwicklung entlastet,<br />

können die freiwerdenden<br />

Kapazitäten für andere, wichtigere<br />

Aufgaben eingesetzt werden.<br />

Der Eine unter vielen –<br />

Shop-in-Shop-Präsenz<br />

Mit der Shop-in-Shop-Funktion bietet<br />

XOM die Möglichkeit, sich mit<br />

NEUTRALER Anbieter mit Stahl-Know-how<br />

XOM Materials ist eine offene Industrieplattform für die Stahl- und Metallindustrie<br />

– und richtet sich sowohl an Werke als auch an Service-Center<br />

und den Handel. Gegründet Ende 2017, arbeitet das engagierte Team der<br />

XOM Materials GmbH mit rund 25 Mitarbeitern an den Standorten Berlin<br />

und Duisburg daran, die Werkstoffbeschaffung auf die nächste, digitale<br />

Ebene zu heben.<br />

Genug Erfahrung in und mit der Branche ist vorhanden. Bevor Tim Milde<br />

als einer der beiden Geschäftsführer zu XOM Materials gekommen ist,<br />

war eine seiner Stationen, die „Digitaleinheit“ kloeckner.i – die er maßgeblich<br />

aufgebaut hat. Er und sein Team kennen die Bedürfnisse und<br />

Besonderheiten der Stahl- und Metallindustrie. Mit Matthias Affeldt,<br />

neben Milde der zweite Geschäftsführer der Plattform, ist zudem ein ausgewiesener<br />

E-Commerce-Experte mit an Bord.<br />

einer eigenen Präsenz von Wettbewerbern<br />

abzuheben. Standardmäßig<br />

werden alle angebotenen Produkte<br />

auf XOM in einem universellen<br />

Design dargestellt. Eine individuelle<br />

Präsenz steht für Anbieter mit der<br />

Shop-in-Shop-Lösung bereit. In diesem<br />

unternehmenseigenen Verkaufskanal<br />

können Produkte und<br />

Dienstleistungen zum Beispiel im<br />

eigenen Corporate Design dargestellt<br />

und das eigene Marketing besser<br />

platziert werden. Stammkunden<br />

können für Bestellungen zum Beispiel<br />

ohne Umweg über die globale<br />

Ebene des Marktplatzes XOM direkt<br />

auf den Shop des Anbieters zugreifen.<br />

Der eigene Vertriebskanal<br />

ermöglicht zudem weitere Optimierungen<br />

der Abläufe durch individuelle<br />

Analysen der aufkommenden<br />

Daten, etwa der Seitenbesuche, der<br />

Bestellprozesse etc.<br />

Der Shop-in-Shop ist zugleich<br />

der Einstieg in die weitere Digitalisierung<br />

der Vertriebsinfrastruktur.<br />

Händler-Kunden können ihren<br />

eigenen Kunden hier zusätzlichen<br />

Service bieten – etwa ein erweitertes<br />

Zur-Verfügung-Stellen von<br />

Informationen, die Anbindung an<br />

vorhandene ERP-Systeme und<br />

mehr.<br />

Mit XOM ist ein risikoarmer Einstieg<br />

in die Digitalisierung möglich,<br />

wirbt das Unternehmen. 2<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Mit einem Spectrotest<br />

der neuesten<br />

Generation sichert<br />

rff die hohe Qualität<br />

seiner Lieferungen.<br />

Bild: rff Handels GmbH<br />

rff reduziert Durchlaufzeiten beim Wareneingang<br />

7.700 Messungen pro Jahr –<br />

Tendenz steigend<br />

Die Mitarbeiter im „Quality Check“ bei der rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH (rff) haben einen<br />

wichtigen Auftrag: Sie tragen dazu bei, dass die hohen Ansprüche der Kunden an die Produktqualität<br />

bei jeder Lieferung gewährleistet sind. Um diesen Auftrag erfüllen zu können, legt rff viel Wert darauf,<br />

die Prüf- und Messmittel immer auf dem neuesten Stand zu halten. Kürzlich hat das Handelsunternehmen<br />

ein weiteres Spektroskop der neuesten Generation in Betrieb genommen.<br />

Kai Böcker hat eine verantwortungsvolle<br />

Aufgabe bei rff. Als<br />

Mitarbeiter im „Quality Check“ (QC)<br />

prüft er jeden Tag die Qualität von<br />

Flanschen und Fittings, die aus aller<br />

Welt den Weg ins Zentrallager<br />

Stuhr/Bremen gefunden haben. Das<br />

wichtigste Hilfsmittel an seinem<br />

Arbeitsplatz ist das Spektroskop, mit<br />

dem er die Ware auf Einhaltung der<br />

chemischen Zusammensetzung<br />

prüft. Böcker ist einer von insgesamt<br />

vier Prüfern, die speziell ausgebildet<br />

wurden. Zusammen mit seinen Kollegen<br />

führt er über 7.700 Messungen<br />

im Jahr durch – Tendenz steigend.<br />

Insbesondere in der Qualitätssicherung<br />

ist es überaus wichtig, dass<br />

die Messmittel immer exakt arbeiten<br />

und technisch auf dem neuesten<br />

Stand sind. Damit rff auch in Zukunft<br />

den hohen Anspruch seiner Kunden<br />

sicherstellen kann, hat das Handelsunternehmen<br />

vor kurzem ein weiteres<br />

Spektroskop der neuesten<br />

Generation in Betrieb genommen. Es<br />

ist das zweite Gerät, das bei rff in<br />

Stuhr im Einsatz ist. Ein weiteres<br />

Analysegerät, das auf Basis der Röntgenfluoreszenzanalyse<br />

(RFA) arbeitet,<br />

sichert im Zentrallager für Rohre<br />

in Beucha/Leipzig die Qualität der<br />

Langprodukte.<br />

Kapazität beim<br />

Qualitäts-Check erhöht<br />

Jens Fuhrken ist als Leiter IMS (Integriertes<br />

Managementsystem) unter<br />

anderem für den Bereich „Qualitätsmanagement“<br />

bei rff verantwortlich.<br />

„Die Kunden wissen, dass sie von<br />

uns nur einwandfrei geprüfte und<br />

dokumentierte Ware bekommen. Diesem<br />

Anspruch stellen wir uns jeden<br />

Tag und mit jeder Lieferung. Aufgrund<br />

steigender Wareneingänge<br />

haben wir konsequent gehandelt und<br />

die Kapazitäten am QC-Platz weiter<br />

erhöht“, sagt Fuhrken.<br />

Fuhrken weiß um die Vorteile,<br />

die sich für die Kunden von rff ergeben:<br />

„Mit dem Spectrotest der dritten<br />

Generation verfügen wir über ein<br />

modernes Gerät, das die Durchlaufzeit<br />

am Wareneingang stark reduziert.<br />

Kurze Messzeiten und verlässliche<br />

Ergebnisse kommen<br />

unseren Kunden zugute, da die<br />

Ware dem Verkauf schneller zur<br />

Verfügung steht. Damit stellen wir<br />

den gewohnt hohen Lieferservice<br />

von rff auch in Zukunft sicher“,<br />

erläutert Fuhrken. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

13


Stahlhandel<br />

Nachrichten<br />

Fotos: Kicherer<br />

Der Übergang zwischen bestehendem Standort und neuem Verwaltungsgebäude der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG baut gläserne Brücke zum neuen Bürogebäude<br />

75 Meter in die Zukunft<br />

Es war eine der größten Baustellen in<br />

ganz Ostwürttemberg: Der Bau des neuen<br />

Stahlcenters II der Friedrich Kicherer GmbH<br />

& Co. KG – bestückt mit einem Hochregallager<br />

mit über 10.000 Kassetten. Teil des Riesen-Bauprojekts<br />

ist auch ein Gebäude mit<br />

Büroflächen im Obergeschoss sowie einer<br />

Kantine und Kindertagesstätte für die<br />

„Kichererbsen“.<br />

Zwei Argumente haben diesen Verbindungsgang<br />

für die Unternehmensleitung unabdingbar<br />

gemacht: Die schnelle Erreichbarkeit der Kindertagesstätte<br />

für die Eltern und Großeltern,<br />

vor allem aber auch der direkte Anschluss der<br />

bestehenden Gebäude an das Stahlcenter II.<br />

Der Geschäftsleitung ist es wichtig, dass die<br />

Abteilungen des Stahlgroßhändlers weiterhin<br />

in ständiger Verbindung stehen, eine<br />

Einheit bilden – und in Ellwangen nicht nur<br />

Brücken zwischen Gebäuden, sondern auch<br />

zwischen Menschen geschlagen werden.<br />

Um die bestehende Firmenzentrale mit dem<br />

Neubau zu verbinden, wurde jetzt eine gläserne<br />

Brücke gebaut: 75 m lang, 3,73 m<br />

hoch und ca. 60 t schwer, führt sie in 5,5 m<br />

Höhe über die Straße.<br />

Der neue Steg wurde in drei Teilen angeliefert<br />

und sukzessive innerhalb einer Woche<br />

aufgebaut. Letzter, noch ausstehender Part,<br />

ist eine elegante Verglasung des auch mit<br />

einem Lüftungssystem versehenen Übergangs.<br />

Der neue Steg wurde in drei Teilen angeliefert und sukzessive innerhalb einer Woche aufgebaut.<br />

thyssenkrupp Schulte<br />

Standort im Frankfurter Osthafen ausgebaut<br />

thyssenkrupp Schulte plant, seinen Vertriebs- und Logistikstandort<br />

für Stahl-, Edelstahl- und NE-Metalle in Frankfurt/M. zu stärken und<br />

zu überregionaler Bedeutung weiterzuentwickeln. Das Unternehmen<br />

investiert dazu unter anderem in den Ausbau des Hochregallagers und<br />

der Anarbeitungsaggregate am Standort. „Der Ausbau unseres Frankfurter<br />

Standorts ist für uns ein wichtiger Meilenstein unserer Unternehmensstrategie“,<br />

so Ilse Henne, CEO von thyssenkrupp Schulte.<br />

Der Standort im Frankfurter Osthafen bietet dem Unternehmen eine<br />

langfristige Perspektive. „Wir haben uns schon vor einigen Jahren<br />

auf den Weg gemacht, den Osthafen mit seiner hervorragenden<br />

Infrastruktur langfristig als Industriestandort zu sichern“, sagt Stadtrat<br />

Markus Frank. „Wir sind froh, dass wir mit thyssenkrupp Schulte<br />

einem weiteren Unternehmen eine verlässliche Perspektive geben<br />

können.“<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Steligence: Bauprojekte deutlich nachhaltiger machen<br />

ArcelorMittal stellt neues<br />

Bauindustrie-Konzept vor<br />

ArcelorMittal hat ein grundlegend neues Konzept für den Einsatz von Stahl beim Bauen vorgestellt:<br />

Steligence® soll die nächste Generation sogenannter High-Performance-Gebäude und deren Konstruktionstechniken<br />

begünstigen und einen nachhaltigeren Lebenszyklus schaffen. Das Konzept<br />

basiert auf der Idee, dass Gebäude ganzheitliche Einheiten sind, bei denen alle Aspekte des Designs<br />

als Teil des Ganzen betrachtet werden.<br />

Steligence trage der Notwendigkeit<br />

Rechnung, die Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Fachdisziplinen der Architektur und<br />

des Ingenieurwesens zu verbessern,<br />

so der Konzern. Mit Steligence sollen<br />

mittels der besten verfügbaren Technologie<br />

in der Stahlerzeugung sowie<br />

mit der Modularisierung von Stahlkomponenten<br />

in Gebäuden Effizienzgewinne<br />

bei Planung/Design, Konstruktion<br />

und Konfigurierbarkeit im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Bau -<br />

weisen erzielt werden.<br />

Steligence ist das Ergebnis jahrelanger<br />

intensiver wissenschaftlicher<br />

und unabhängiger Peer-Review-Forschung<br />

zur Entwicklung von Spezialstählen<br />

für die Bauindustrie, so<br />

ArcelorMittal. Durch die Kombination<br />

dieser Forschung und Entwicklung<br />

mit der umfassenden Konsultation<br />

führender Unternehmen der Baubranche<br />

wurde mit Steligence ein „grundlegend<br />

neuer“ Ansatz für das Bauen<br />

entwickelt, so das Unternehmen.<br />

Da Stahl prinzipiell unendlich oft<br />

recycelbar ist, soll Steligence für<br />

Architekten eine Grundlage liefern,<br />

den Lebenszyklus, die Recyclingfähigkeit<br />

und letztendlich die Wieder-<br />

verwendbarkeit eines Gebäudes und<br />

seiner Komponenten bereits in einem<br />

frühen Stadium des Planungs-/<br />

Designprozesses zu berücksichtigen.<br />

Zentrale Vorteile des Steligence-Konzepts<br />

z Optimal genutzter Raum<br />

Mehr Geschosse,<br />

höhere Spannweiten<br />

Dieser neue Konstruktionsansatz<br />

von ArcelorMittal sei durch echte q<br />

z Stahlfundamente mit geringerem Gewicht<br />

z Höheres Bautempo<br />

z Geringere Anschaffungs- und Betriebskosten<br />

z Geringere ökologische Auswirkungen, u.a. durch höhere<br />

Recycling-Quoten als bei anderen Baumaterialien<br />

z Verbesserter Komfort für Gebäudenutzer durch verbessertes<br />

Wärmeverhalten des Stahlgebäudes<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

15


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

q technologische Fortschritte entstanden,<br />

die den Werkstoff Stahl für das<br />

Bauen noch attraktiver als bisher<br />

machen.<br />

Als wesentliche Vorteile nennt<br />

ArcelorMittal die Möglichkeit, bei<br />

neuen Gebäudeprojekten mehr<br />

Geschosse innerhalb einer vorgegebenen<br />

Höhe als bei herkömmlichen<br />

Bausystemen und Materialien unterzubringen,<br />

weniger tiefe und daher<br />

weniger kostspielige Fundamente<br />

aufgrund des geringeren Gewichts<br />

von Stahlgebäuden im Vergleich zu<br />

den herkömmlichen Materialien zu<br />

realisieren sowie weitaus längere<br />

ununterbrochene Spannweiten zwischen<br />

den Trägern zu ermöglichen.<br />

Darüber hinaus gelte für<br />

Gebäude, deren Design nach der Steligence-Philosophie<br />

erfolgt, dass sie<br />

einfacher ineinanderzusetzen (und<br />

möglicherweise auseinanderzunehmen)<br />

und somit schneller zu bauen<br />

seien – was zu erheblichen Effizienzsteigerungen<br />

und Kosteneinsparungen<br />

für den Bausektor führen könne.<br />

Wiederverwenden statt recyclen<br />

Wenngleich das Recyclingpotenzial<br />

von Stahl dem der alternativen Werkstoffe<br />

deutlich überlegen ist, entstehen<br />

aufgrund der zum Schmelzen<br />

und Umformen notwendigen Energie<br />

Kosten. Hier könne die Wiederverwendung<br />

statt des Recyclings von<br />

Stahlkomponenten am Ende der<br />

Lebensdauer des ursprünglichen<br />

Gebäudes deutliche Verbesserungen<br />

bringen.<br />

„Mit zunehmender Klima-, Energie-<br />

und Ressourcenknappheit werden<br />

Win-Win-Lösungen wie Steligence<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

in ihrer Gesamtheit unverzichtbar.<br />

Gebäude spielen für uns alle eine<br />

große Rolle im Leben, so dass die Entwicklung<br />

eines Baukonzepts, das die<br />

sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Auswirkungen für jedermann<br />

verbessert, und dabei auch die<br />

Funktionalität und Ästhetik dramatisch<br />

verbessert, eine große und<br />

äußerst wichtige Herausforderung<br />

darstellt“, sagte Greg Ludkovsky, globaler<br />

Leiter für Forschung und Entwicklung<br />

bei ArcelorMittal, bei der<br />

initalen Präsentation des Konzepts<br />

im Juni. 2<br />

Verbesserung der Bandqualität<br />

ArcelorMittal Bremen modernisiert Warmbandwalzwerk<br />

Vormontage eines CVC ® plus-Systems in der<br />

SMS group-Werkstatt.<br />

Projekt zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung gestartet<br />

Mikroben vertilgen Hochofengas<br />

ArcelorMittal und LanzaTech haben<br />

im Juni in Gent den Grundstein für ein 150-<br />

Mio-€-Projekt zur Kohlenstoffabscheidung<br />

im Hochofen gelegt. Mit dem Bau dieser<br />

neuen Anlage könnte die Kohlenstoffabscheidung<br />

bei der Stahlherstellung im<br />

Hochofen revolutioniert und die Dekarbonisierung<br />

des Verkehrssektors unterstützt<br />

werden. Die Technologie der Gasumwandlung,<br />

die von dem in Chicago ansässigen<br />

Unternehmen LanzaTech entwickelt wurde,<br />

nutzt Mikroben, die sich von Kohlenmonoxid<br />

ernähren, um Bioethanol herzustellen.<br />

Das gewonnene Bioethanol kann als Transportkraftstoff<br />

oder potenziell zur Herstellung<br />

von Kunststoffen eingesetzt werden.<br />

ArcelorMittal Bremen, Deutschland,<br />

hat die SMS group mit der Modernisierung<br />

seiner Warmbandstraße beauftragt. Ziel der<br />

Modernisierung ist die Verbesserung der<br />

Toleranzen bei der Warmbandproduktion.<br />

Durch die Modernisierung steht ArcelorMittal<br />

Bremen ein „leistungsfähiges Stellglied“<br />

zur Beeinflussung des Bandprofils und der<br />

Bandplanheit zur Verfügung, so das Maschinenbau-Unternehmen<br />

sms. Die Anlage in<br />

Bremen ist die dritte Warmbandstraße des<br />

ArcelorMittal-Konzerns, welche die SMS<br />

group innerhalb kurzer Zeit mit dem<br />

CVC ® plus-System (CVC ® = Continuously<br />

Variable Crown) zur Beeinflussung der Bandgeometrie<br />

ausrüstet. Der Umbau der Fertiggerüste<br />

erfolgt in zwei Schritten im Oktober<br />

2018 und im Oktober 2019 während der<br />

geplanten jährlichen Wartungsstillstände.<br />

Das Aggregat am ArcelorMittal-Standort<br />

Gent ist die erste Anlage dieser Art im<br />

industriellen Maßstab in Europa. Nach Fertigstellung<br />

soll die jährliche Produktion von<br />

Bioethanol dort voraussichtlich rund 80<br />

Mio. l erreichen. Das entspräche einer jährlichen<br />

CO 2<br />

-Einsparung von 100.000 Elektroautos.<br />

Die Inbetriebnahme und erste Produktion<br />

werden bis Mitte 2020 erwartet.<br />

„Wir freuen uns, dass wir nach mehreren<br />

Jahren Forschung und Entwicklung nun das<br />

größte Projekt dieser Art innerhalb der<br />

ArcelorMittal-Gruppe vorantreiben. Dies ist<br />

die erste Anwendung eines tragfähigen<br />

neuen Geschäftsmodells, bei dem die Wiederverwendung<br />

von Kohlenstoff in großem<br />

Maßstab möglich ist“, sagte Carl De Maré,<br />

Vice President of Technology Strategy bei<br />

ArcelorMittal.<br />

Die neue Carbon-Smart-Technologie verdeutliche<br />

das Engagement von ArcelorMittal<br />

bei der Umgestaltung der Stahlproduktion.<br />

Mit ihr werde auch die Stellung von<br />

Stahl in der Kreislaufwirtschaft weiter<br />

gestärkt, insbesondere im Vergleich zu<br />

anderen kohlenstoffreicheren Metallen wie<br />

Aluminium, so der Stahlproduzent.<br />

Salzgitter-Tochter übernimmt Edelstahlrohrspezialisten<br />

Die Mannesmann Stainless Tubes GmbH in Mülheim, ein Konzernunternehmen der Salzgitter<br />

AG, hat den Edelstahlrohrproduzenten SOTEP (Société Technique d’Etirage de Précision)<br />

mit Sitz in Issoudun, Frankreich, übernommen. Die 1980 gegründete SOTEP ist ein<br />

Spezialanbieter kaltgefertigter nahtloser Edelstahlrohre im Premiumsegment für die Bereiche<br />

Luftfahrt, Kraftwerke sowie Öl und Gas. Das Unternehmen betreibt am Standort Issoudun<br />

ein Werk mit 65 Mitarbeitern und erwirtschaftete im Jahr 2017 mehr als<br />

10 Mio. € Umsatz. Die Mannesmann Stainless Tubes GmbH gehört mit ihren Produktionsstandorten<br />

in Deutschland, Frankreich, Italien und den USA zu den weltweit führenden Herstellern<br />

nahtloser Edelstahlrohre. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

Bild: SMS group<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Modernisierung der Fertigungslinien<br />

SSAB Europe richtet Rohrproduktion neu aus<br />

Spezialstahl Thermodur 2383 Supercool<br />

Hochfester Werkzeugstahl<br />

ermöglicht effizienteres Presshärten<br />

Verlängerte Werkzeugstandzeiten und kürzere Taktzeiten<br />

in der Produktion: Das Presshärten bringt für die Automobilindustrie<br />

viele Vorteile mit sich – vor allem für den Leichtbau<br />

in der Karosseriefertigung. Damit Hersteller langfristig<br />

davon profitieren können, müssen auch die Anlagenkomponenten<br />

langlebig sein. Vorteilhaft ist es zum Beispiel, wenn der<br />

Formeinsatz des Werkzeugs aus einem hochfesten Stahl<br />

besteht, der zugleich eine erhöhte Abkühlgeschwindigkeit<br />

ermöglicht. Für genau diese Anwendung haben die Deutschen<br />

Edelstahlwerke (DEW), ein Unternehmen der SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH-Gruppe, ihren Warmarbeitsstahl Thermodur<br />

2383 Supercool entwickelt.<br />

Thermodur 2383 Supercool kombiniere sehr gute mechanische<br />

Eigenschaften und eine hohe Verschleißfestigkeit mit<br />

einer überdurchschnittlichen Wärmeleitfähigkeit. Das mache<br />

ihn insbesondere für den Einsatz in Presshärtewerkzeugen<br />

interessant.<br />

Der schwedische Stahlproduzent SSAB plant, seine Rohrproduktion<br />

der Businesseinheit Europe neu zu organisieren. Mit den<br />

Maßnahmen sollen die Produktion modernisiert und der Ausstoß<br />

gesteigert werden, teilte das Unternehmen im Juni mit.<br />

Geplant sind demnach die Modernisierung der bestehenden Produktionslinien<br />

im finnischen Rohrwerk Hämeenlinna sowie ein Programm<br />

zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Rohrproduktion<br />

an den ebenfalls finnischen Standorten Oulainen, Pulkkila und<br />

Toijala. Das Produktionsvolumen soll erhöht werden, um eine wettbewerbsfähigere<br />

Fertigung von noch hochwertigeren Rohren für die<br />

Bau-, Maschinen-, Automobil- und Möbelindustrie zu erreichen.<br />

Für das Werk Lappohja, Finnland, könnten die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

zur Schließung führen, sagte SSAB dem Informationsdienst<br />

S & P Global Platts. Die Stahlwerke von SSAB Europe verfügen<br />

derzeit über eine jährliche Produktionskapazität von 4,9 Mio. t.<br />

SSAB Europe produziert hochwertige Stahlbänder, -platten und<br />

-rohre. Der Stahlproduzent konzentriert sich auf die nordischen<br />

Märkte und selektive Wachstumsbereiche, wie hochfeste Stähle für<br />

die globale Automobilindustrie.<br />

Das Presshärten ist ein spezielles Warmumformverfahren für<br />

die Herstellung hochfester Karosserieteile in der Automobilindustrie.<br />

Das Blechteil wird in einem einzigen, kombinierten<br />

Prozessschritt warmumgeformt und wärmebehandelt. Dafür<br />

werden die Stahlbleche zunächst erwärmt und anschließend in<br />

ein Presswerkzeug mit aktiver Kühlung überführt. Der Werkzeugstahl,<br />

der bei diesem Prozess eingesetzt wird, braucht<br />

neben guten mechanischen Eigenschaften wie Härte, Durchhärtbarkeit<br />

und Verschleißbeständigkeit eine hohe Wärmeleitfähigkeit.<br />

Sie ist von entscheidender Bedeutung für das gleichmäßige<br />

Abschrecken sowie für die Taktzeit und kann somit die<br />

Kosten des gesamten Verfahrens wesentlich verringern.<br />

„Packaging Steel“-App mit neuen<br />

Funktionalitäten<br />

thyssenkrupp-Kunden aus dem Bereich Verpackungsstahl können<br />

nun noch einfacher relevante Informationen über ihr<br />

Smartphone erhalten: Die „Packaging Steel“-App von thyssenkrupp<br />

verfügt mit dem Update 2.0 über neue, interaktive<br />

Funktionalitäten, die den Nutzern einen deutlichen Mehrwert<br />

bringen sollen. So ermöglicht der „Kalkulator“ zahlreiche praktische<br />

Umrechnungen für Coil- und Tafelmaterial. Ebenfalls<br />

neu ist die Routenführung zum Standort Andernach der Verpackungsstahlproduzentin<br />

thyssenkrupp Rasselstein GmbH; relevante<br />

Zertifikate rund um Weißblech befinden sich bei der<br />

„Packaging Steel“-App 2.0 nun direkt auf dem Dashboard. Das<br />

Update der „Packaging Steel“-App ist in den App-Stores für<br />

Android und iOS herunterladbar. Auf Amazon Play finden auch<br />

BlackBerry-Nutzer die App für ihr Gerät. Die App ist kostenfrei<br />

und steht in Deutsch sowie Englisch zur Verfügung.<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

17<br />

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Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

3D-Druck verdoppelt<br />

Festigkeit von Edelstahl<br />

Am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien,<br />

USA, ist Forschern ein Durchbruch beim 3D-Druck von rostfreiem Stahl<br />

gelungen. Bereits im vergangenen Jahr hatten sie zusammen mit<br />

Mitarbeitern des Ames National Laboratory, der Georgia Tech University<br />

und der Oregon State University eine der häufigsten Formen von<br />

rostfreiem Stahl – die Edelstahllegierung 316L – per 3D-Druck und mit<br />

stark verbesserten Festigkeitswerten herstellen können.<br />

„Wir waren in der Lage, echte Bauteile im Labor mit 316L-Edelstahl<br />

in 3D zu drucken, und die Leistung des Materials war sogar besser als die<br />

des traditionellen Ansatzes. Das ist wirklich ein großer Sprung. Es macht<br />

die additive Fertigung sehr attraktiv und schließt eine große Lücke“, sagte<br />

der LLNL-Materialwissenschaftler Morris Wang.<br />

Sollte sich der Druck dieses kohlenstoffarmen Edelstahls 316L als<br />

industriell realisierbar erweisen, könnte das erhebliche Auswirkungen<br />

auf Industrien wie die Luft- und Raumfahrt, die Automobilindustrie sowie<br />

die Öl- und Gasbranche haben.<br />

Um die notwendigen Leistungsanforderungen für 316L-Edelstahl erfolgreich<br />

zu erfüllen und zu übertreffen, mussten die Forscher zunächst einen<br />

großen Engpass überwinden, der das Potenzial für den 3D-Druck hochwertiger<br />

Metalle einschränkte: die Porosität, die beim Laserschmelzen<br />

(oder Schmelzen) von Metallpulvern entsteht und die Teile leicht zersetzen<br />

und brechen lassen kann. Die Forscher haben dies durch einen Dichteoptimierungsprozess<br />

mit Experimenten und Computermodellierung sowie<br />

durch Manipulation der zugrunde liegenden Mikrostruktur der Materialien<br />

angegangen.<br />

„Die von uns entwickelte Mikrostruktur durchbricht die traditionelle<br />

Grenze zwischen Festigkeit und Duktilität“, sagte Wang. „Für Stahl will<br />

man ihn stärker machen, aber man verliert an Duktilität, man kann nicht<br />

beides haben. Aber mit dem 3D-Druck sind wir in der Lage, diese Grenze<br />

über den derzeitigen Kompromiss hinaus zu verschieben.“ 2<br />

Bild: LLNL<br />

In den USA ist es Forschern gelungen, eine der gebräuchlichsten Formen<br />

von rostfreiem Stahl in 3D zu drucken, der die Grenze zwischen Festigkeit<br />

und Duktilität zu durchbrechen verspricht.<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Andreas Janisch, einer der Gründer und<br />

Geschäftsführer des Wiener B2B-Marktplatzes<br />

für Stahlbau Jactio.com.<br />

B2B-Marktplatz Jactio.com vermittelt qualitative Anbieter aus Osteuropa<br />

Stahlbau-Konstruktionen<br />

günstiger einkaufen<br />

Jactio.com ist eine neue B2B-Handelsplattform, die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

aus der DACH-Region mit fachkundigen Lieferanten aus Mittel- und Osteuropa<br />

verbinden möchte. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) könnten damit eine<br />

wettbewerbsfähigere Lieferkette aufbauen, ist Andreas Janisch, einer der beiden<br />

Gründer und Geschäftsführer der Handelsplattform überzeugt.<br />

Janisch, selbst diplomierter Ingenieur aus der<br />

Branche, hat sich zusammen mit zwei Kollegen das<br />

Ziel gesetzt, Unternehmen im deutschsprachigen Raum<br />

eine Brücke zu günstigen Herstellern in Osteuropa zu<br />

bauen: „Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass im<br />

CEE-Raum großartige Firmen beheimatet sind, die nach<br />

westeuropäischen Qualitätsansprüchen produzieren.“<br />

Über die Website Jactio.com vermitteln die Gründer<br />

kostenlos Anfragen für Stahlbau aus der deutschsprachigen<br />

Region zu Lieferanten in den Mittel- und Osteuropäischen<br />

Ländern. Dabei kommen bis zu drei qualifizierte<br />

Angebote auf jede Anfrage. „Unsere Lieferanten<br />

kennen wir persönlich und minimieren dadurch das<br />

wirtschaftliche Risiko für die anfragenden Unternehmen“,<br />

erklärt Janisch.<br />

Einsparpotenzial im Einkauf nutzen<br />

Potenzial für das Angebot von Jactio.com bietet vor allem<br />

der Druck für Unternehmen etwa des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />

zu günstigerer Produktion. Ein Lieferantenwechsel<br />

finde bei mittelständischen Unternehmen aber nur selten<br />

oder sehr zögerlich statt. Denn damit ist oft hoher Arbeitsund<br />

Zeitaufwand und nicht zuletzt ein Risiko verbunden.<br />

Jactio.com möchte „die Schmerzen unserer Kunden“ reduzieren,<br />

indem „wir über unsere Plattform das beste Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis für Stahlkonstruktionen ermöglichen“,<br />

erklären die Jungunternehmer. Mit dem Start der Plattform<br />

sind sie überaus zufrieden. Seit Gründung des Unternehmens<br />

im April 2018 wurden nach eigenen Angaben bereits qualifizierte<br />

Stahlbauanfragen im Wert von über 5 Mio. € bearbeitet.<br />

Besonders freut die Gründer, dass „daraus bereits<br />

jetzt, ca. vier Monate nach dem Start bereits wiederkehrende<br />

Kunden" gewonnen werden konnten, bei denen Jactio.com<br />

von Anfang an eingebunden sei.<br />

Inzwischen konnten auch erste Abschlüsse erzielt werden.<br />

In der Zeit zwischen Anfrage und Bestellung kümmert<br />

sich das Portal unter anderem um eine Prüfung<br />

der Anfrageunterlagen, es werden die Lieferantenkapazität,<br />

Lieferumfang und Zahlungsbedingungen geklärt<br />

und Qualitätsnachweisen bereitgestellt.<br />

Für Jactio ist das derzeitige Angebot aber erst der<br />

Anfang. Geplant ist künfitg, noch weitere Warengruppen<br />

und Dienstleistungen, beispielsweise Schaltschrankbau<br />

oder Montagedienstleistungen, anzubieten – um für<br />

Einkäufern das volle Einsparpotenzial anzubieten. 2<br />

[ Info ]<br />

B2B-Handelsplattform Jactio.com: https://jactio.com<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

19


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Fotos: Progress<br />

Die beiden Maschinen wurden spiegelbildlich zu einander installiert, mittig dazwischen<br />

verschiebbare Sammelpaletten. Auf den Paletten werden die fertigen Bewehrungsprodukte<br />

gelagert und zum Kommissionierungsplatz transportiert. Dies ermöglicht<br />

einen nahezu ununterbrochenen Produktionsprozess an den Maschinen.<br />

Die Breuer Stahlhandel GmbH, ein Traditionsunternehmen mit 70jähriger<br />

Erfahrung, hat Standorte in Goch und Korschenbroich. Mehr als<br />

32.000 m 2 Betriebsgelände und 11.500 m 2 überdachte Hallenfläche,<br />

moderne Maschinen sowie ein neuwertiger Fuhrpark bieten beste<br />

Bedingungen für die ca. 50 Mitarbeiter.<br />

Effizientere Produktion mit Richtschneide- und Biegemaschinen von Progress<br />

Breuer Stahlhandel modernisiert Produktion<br />

Breuer Stahlhandel modernisiert die Produktion von Bewehrungsstahl am Hauptstandort des<br />

Unternehmens im niederrheinischen Goch. Dabei setzt das Unternehmen auf die progress<br />

Maschinen & Automation, ein Unternehmen der PROGRESS GROUP, und installiert zwei Multirotor-<br />

Richtmaschinen vom Typ MSR sowie zwei Querverschiebe-Bühnen für Sammelpaletten.<br />

Rund 50 Mitarbeiter sind bei<br />

der Breuer Stahlhandel GmbH mit<br />

großem Engagement und Knowhow<br />

für den seit mehr als 70 Jahren bestehenden<br />

Betrieb tätig. Über 32.000 m 2<br />

Betriebsgelände und 11.500 m 2 überdachte<br />

Hallenfläche, moderne<br />

Maschinen sowie ein neuwertiger<br />

Fuhrpark bieten beste Bedingungen.<br />

Dadurch werden optimale Betriebsabläufe<br />

bis zur Lieferung von bearbeitetem<br />

bzw. unbearbeitetem<br />

Bewehrungs- und Konstruktions-<br />

„Durch die Installation<br />

des Paletten-Transports<br />

läuft unsere Produktion<br />

fast ununterbrochen.“<br />

Manfred Schenke, Geschäftsführer<br />

Breuer Stahlhandel GmbH<br />

stahl für Baugewerbe, Industrie oder<br />

Stahlbau möglich. Der Anteil des<br />

Bau- und Bewehrungsstahlgeschäfts<br />

von Breuer beläuft sich auf ca. 80 %<br />

des Geschäfts. Zusätzlich vertreibt<br />

das Unternehmen weitere Baunebenprodukte<br />

und betreibt eine zertifizierte<br />

Bauschlosserei.<br />

Bewehrungsdraht direkt<br />

vom Coil bearbeiten<br />

Bei einer geplanten Modernisierung<br />

der Bewehrungsproduktion für<br />

gerichtete und gebogene Stäbe hat<br />

sich Breuer nun für Anlagen der progress<br />

Maschinen & Automation AG<br />

entschieden. MSR-Richtmaschinen<br />

richten, schneiden und biegen<br />

Bewehrungsdraht direkt vom Coil<br />

und optimieren so den Produktionsfluss.<br />

Durch geringe Lagerhaltungs-<br />

kosten und ein erleichtertes Materialhandling<br />

tragen sie zu einer sehr<br />

kosteneffizienten Produktion bei.<br />

Breuer hat durch den Erwerb von<br />

zwei Maschinen die Bandbreite des<br />

verarbeiteten Stahls vergrößert und<br />

kann nun Drahtstärken bis zu<br />

20 mm vom Coil verarbeiten, statt<br />

(wie bisher) nur bis zu einer Stärke<br />

von 16 mm.<br />

Die beiden Maschinen wurden<br />

spiegelbildlich zueinander positioniert.<br />

Mittig zwischen den Maschinen<br />

wurden zwei Querverschiebebühnen<br />

für Sammelpaletten<br />

installiert. Auf den Paletten werden<br />

die fertigen Produkte direkt aus den<br />

Maschinen gelagert und vollautomatisch<br />

über ein Schienensystem<br />

zum Kommissionierungsplatz transportiert.<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Die Produktion läuft ohne Unterbrechung. Während zwei Mitarbeiter die<br />

Maschinen bedienen, übernimmt der dritte Mitarbeiter den Transport der<br />

Paletten oder bereitet Coil-Wechsel vor.<br />

Produktion optimiert<br />

Für die größte Änderung im Produktionsablauf<br />

sorgte die Installation<br />

der Querverschiebebühnen mit Sammelpaletten<br />

und Palettentransport.<br />

Vor der Modernisierung mussten<br />

die Bewehrungsprodukte mittels<br />

eines Kranes transportiert werden.<br />

Dies führte zu Standzeiten der Produktionsmaschine,<br />

da der Maschinenbediener<br />

mit dem Abtransport<br />

der fertigen Bewehrungsprodukte<br />

beschäftigt war. Nun organisieren<br />

drei Mitarbeiter den Arbeitsprozess:<br />

Neben zwei Maschinenbedienern<br />

sorgt ein dritter Mitarbeiter für den<br />

Palettentransport oder bereitet den<br />

Coil-Austausch vor. Somit ergibt sich<br />

ein reibungsloser und nahezu unterbrechungsfreier<br />

Ablauf.<br />

„Durch die Installation des Paletten-Transports<br />

läuft unsere Produktion<br />

fast ununterbrochen“, resümiert<br />

Manfred Schenke, Geschäftsführer<br />

von Breuer Stahlhandel, begeistert.<br />

„Die Maschinenbedienung läuft fast<br />

vollautomatisiert und durch den<br />

automatisierten Ablauf sparen wir<br />

ca. 20 % Maschinenstandzeit ein.“<br />

Die Beratung durch progress<br />

Maschinen & Automation AG bei der<br />

Kaufentscheidung sowie der Service<br />

bei der Installation und Inbetriebnahme<br />

erfolgte laut Schenke mit<br />

hoher Qualität. „Sowohl in der<br />

Online-Beratung während der Inbetriebnahme<br />

als auch bei einem vor<br />

Ort durchgeführten Serviceeinsatz<br />

durch einen Techniker sind wir einwandfrei<br />

und mit hohem Engagement<br />

betreut worden. Dadurch zeichnen<br />

sich die Mitarbeiter von progress<br />

aus.“ 2<br />

Breuer Stahlhandel GmbH<br />

Hauptsitz Goch<br />

47574 Goch<br />

Tel: +49 2823 1070<br />

www.breuer-stahlhandel.de<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen, Italien<br />

T + 39 0472 979100<br />

F + 39 0472 979200<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

21<br />

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Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Berichte<br />

Mit 25 neuen Fahrzeugen,<br />

die über<br />

modernste Sicherheitstechnik<br />

verfügen,<br />

verjüngt Steden<br />

in diesem Jahr den<br />

Fuhrpark.<br />

Foto: Steden<br />

Steden erweitert Lkw-Flotte<br />

Fuhrpark mit modernster Sicherheitstechnik<br />

25 neue Zugmaschinen mit modernster Sicherheitstechnik will Steden Logistik noch<br />

dieses Jahr anschaffen. Damit soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und<br />

gleichzeitig derKraftstoffverbrauch gesenkt werden. 1,5 Mio. € hat das Unternehmen<br />

dazu in die Erneuerung des Fuhrparks investiert.<br />

„Als Logistikdienstleister ist es<br />

uns wichtig, Verantwortung für die<br />

Sicherheit auf den Straßen zu übernehmen.<br />

Aus diesem Grund achten<br />

wir bei der Auswahl neuer Fahrzeuge<br />

auf modernste Technik“, sagt Frank<br />

Steden, Geschäftsführer der Steden<br />

Logistik GmbH. Die neuen Lkw, die<br />

das Unternehmen anschaffen will,<br />

verfügen über umfangreiche Sicherheitssysteme.<br />

Spurhalte- und Not-<br />

Über die Steden Logistik GmbH<br />

bremsassistenten sorgen dafür, dass<br />

die Fahrzeuge in der Spur bleiben und<br />

sie leiten eine Teil- oder Vollbremsung<br />

ein, sobald sie eine bevorstehende<br />

Kollision erkennen. Der Abstandregeltempomat<br />

kontrolliert die Entfernung<br />

zu einem vorausfahrenden Fahrzeug<br />

und regelt entsprechend die<br />

Geschwindigkeit. Auf diese Weise<br />

sinkt vor allem die Gefahr von Auffahrunfällen.<br />

Die Steden Logistik GmbH ist ein Logistikdienstleister mit Hauptsitz in<br />

Unna. Das 1987 gegründete inhabergeführte Unternehmen hat sämtliche<br />

logistischen Prozesse im Portfolio: deutschlandweite Transporte im<br />

Nah- und Regionalverkehr, Kontraktlogistik, Lagerlogistik, Intralogistik<br />

und Logistikberatung. In diesen Geschäftsbereichen ist Steden insbesondere<br />

für Kunden aus den Branchensegmenten Stahlhandel, Technik,<br />

Baustoffe, Oberflächenbeschichtung und industrielle Fertigung tätig. Das<br />

Unternehmen beschäftigt an elf Standorten rund 200 Mitarbeiter und<br />

verfügt über 100 ziehende Einheiten sowie 50 Auflieger – inklusive zehn<br />

Spezialfahrzeugen.<br />

Automatisch Sprit sparen<br />

Durch gespeichertes Kartenmaterial<br />

erkennt der GPS-gesteuerte Tempomat<br />

Steigungen und Gefälle auf der vorausliegenden<br />

Strecke. Damit kann der<br />

Lkw automatisch besonders vorausschauend<br />

fahren, indem er gezielt vor<br />

der Steigung Schwung aufbaut und<br />

an deren Ende mit reduzierter<br />

Geschwindigkeit über die Kuppe rollt.<br />

Ohne Zeitverlust kann mithilfe des<br />

Tempomats so der Kraftstoffverbrauch<br />

verringert werden. Das senkt nicht<br />

nur die Betriebskosten, sondern<br />

schont gleichzeitig die Umwelt.<br />

Bisher setzt Steden 25 Lkw mit<br />

der neuen Sicherheitstechnik ein.<br />

In den kommenden Monaten sollen<br />

weitere zehn Fahrzeuge dieser Art<br />

angeschafft werden. Zudem werden<br />

ältere Auflieger durch Neuanschaffungen<br />

ersetzt. 15 neue Trailer sollen<br />

noch in diesem Jahr kommen,<br />

Anfang 2019 weitere 50. 2<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


„Mit regelmäßigen Investitionen<br />

in neue Fahrzeuge halten wir<br />

unseren Fuhrpark stets auf dem<br />

neuesten Stand der Technik.“<br />

Maic Lührs, Geschäftsführer von<br />

Kieserling Spedition + Logistik<br />

Foto: Kieserling<br />

Kieserling investiert kräftig in Fuhrpark<br />

Stahllogistik ausgebaut<br />

Kieserling Spedition + Logistik hat ihren Fuhrpark um 15 Zugmaschinen, 25 Planen- und einen<br />

Kühlauflieger erweitert. Rund 2,5 Mio. € investierte das Unternehmen in die Neuanschaffungen,<br />

die insbesondere den Ausbau der Aktivitäten in der Stahllogistik ermöglichen. Ziel des Unternehmens<br />

ist es, sich in diesem Segment als Marktführer im Norden zu positionieren.<br />

Stahlcoils können nicht mal<br />

so eben verladen werden. Für<br />

diese gewichtigen Güter sind spezielle<br />

Ausrüstung und entsprechendes<br />

Knowhow nötig. Beides<br />

bringt die Kieserling Spedition +<br />

Logistik GmbH mit. Auch die<br />

neuen Planenauflieger des Unternehmers<br />

sind speziell für den fachgerechten<br />

Transport von Coils ausgestattet<br />

– eignen sich aber auch<br />

für die Beförderung überbreiter<br />

Maschinen sowie für den Einsatz<br />

im intermodalen Verkehr. Anfang<br />

2019 sollen weitere 15 Planenauflieger<br />

angeschafft werden.<br />

„Mit der Erweiterung unseres<br />

Fuhrparks bauen wir unsere Kapazitäten<br />

in der Stahllogistik weiter<br />

aus, um uns in diesem Segment<br />

als führender Anbieter in der<br />

Region zu etablieren“, sagt Maic<br />

Kieserling: Stahltransport & Traileryard<br />

Die Kieserling Spedition + Logistik GmbH ist ein international tätiger<br />

Transport- und Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Bremen. Spezialisiert<br />

hat sich das Unternehmen auf individuelle Transportlösungen insbesondere<br />

für die Stahl- und Automobilindustrie sowie den Lebensmittelhandel.<br />

Die Kieserling-Flotte verfügt derzeit über 30 Zugmaschinen, 28 Auflieger<br />

mit Sonderausstattungen und drei Chassis.<br />

Für seine Kunden entwickelt Kieserling außerdem Traileryard-Konzepte,<br />

um die Prozesse bei der Entladung der Lkw zu optimieren (Traileryard:<br />

eine Variante des sogenannten „Begegnungsverkehrs“, bei der Sattelauflieger<br />

von mehreren Unternehmen nach einem bestimmten System<br />

getauscht werden). Im Jahr 2017 erzielte Kieserling einen Umsatz in<br />

Höhe von 13 Mio. €.<br />

Lührs, Geschäftsführer der Kieserling<br />

Spedition + Logistik GmbH.<br />

Weniger Kraftstoff,<br />

mehr Verkehrssicherheit<br />

Ausgestattet sind die 25 Planenauf -<br />

lieger auch mit Coilmulden. Bis zu<br />

32 t schwere Stahlcoils befördert der<br />

Logistikspezialist damit in den neuen<br />

Trailern. Darüber hinaus sind die<br />

Planenauflieger in der Breite veränderbar,<br />

was den Transport von bis<br />

zu 2,95 m breiten Maschinen ermöglicht.<br />

Und auch im intermodalen Verkehr<br />

kommen die Auflieger zum Einsatz.<br />

Daneben ergänzen ein<br />

Kühlauflieger sowie 15 neue Zugmaschinen<br />

die Flotte.<br />

Segen des technischen Fortschritts:<br />

Die neuen Lkw verbrauchen<br />

aufgrund modernster Technik weniger<br />

Kraftstoff als ältere Modelle.<br />

Zudem erhöhen sie dank Fahrassistenzsystemen<br />

wie Abstandsregeltempomaten<br />

und Spurhalteassistenz<br />

auch die Verkehrssicherheit. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

23


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Nachrichten<br />

Fraunhofer IPA<br />

Anwendertag Stahl-und Metallhandel<br />

Ein Anwendertag für den Stahl- und<br />

Metallhandel: Dazu lädt das Fraunhofer IPA<br />

gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) am 15.11.2018<br />

nach Stuttgart ein. Anhand von Beispielen<br />

und Praxisberichten sollen an dem Tag Einblicke<br />

in neue Lösungsansätze für aktuelle<br />

Herausforderungen des Stahl- und Metallhandels<br />

gegeben werden. Im Vordergrund<br />

stehen dabei die Themen Auftragsabwicklung,<br />

Logistik, Sägetechnik und Anarbeitung.<br />

Neben einer Reihe von Präsentationen<br />

werden zu den unter schiedlichen Themenfeldern<br />

auch Workshops angeboten, um<br />

Raum für einen gezielten Dialog zwischen<br />

allen Beteiligten zu ermöglichen.<br />

Neben Online-Vertriebsplattformen und<br />

Industrie 4.0 sind auch technische Themen<br />

Teil der Veranstaltung – wie die Wartung<br />

und Überholung von Sägemaschinen, die<br />

Auswahl von Sägewerkzeugen sowie die<br />

Späneaufbereitung.<br />

Die Tagung richtet sich gezielt an Stahl- und<br />

Metallhändler sowie auch an vergleichbare<br />

Unternehmen aus dem Zuschnitt von Halbzeugen<br />

– insbesondere an interessierte<br />

Fach- und Führungskräfte der jeweiligen<br />

Unternehmen, die sich über aktuelle Entwicklungen<br />

und zukünftige Lösungsansätze<br />

informieren möchten.<br />

[ Info ]<br />

Termin: 15.11.2018<br />

Veranstaltungsort: Stuttgart, Nobelstraße 12<br />

Anmeldungen zur Teilnahme erfolgt online<br />

unter: www.ipa.fraunhofer.de/de/<br />

veranstaltungen/messen/Metalllhandel.htm<br />

Neue Zentrierbohrvorrichtung Mobile Quick Centering<br />

Zentrierbohrungen ohne hohe Investition einbringen<br />

Der Qualitätsstahlhandel ist gezwungen,<br />

die Anarbeitungsschritte gemäß den<br />

Kundenanforderungen ständig anzupassen.<br />

Denn bekommt der Kunde diese Leistung<br />

nicht von seinem Stahlhandelspartner, ist er<br />

gezwungen, sich anderweitig umzuschauen.<br />

Eine Leistung, die im täglichen Ablauf häufig<br />

nachgefragt wird, sind Zentrierbohrungen,<br />

die stirnseitig in das Produkt einzubringen<br />

sind. Für diese Aufgabe stehen zwar<br />

spezialisierte Maschinen und komplette<br />

Anlagen am Ausrüstermarkt zur Verfügung.<br />

Doch meistens reichen die anfallenden<br />

Mengen nicht aus, um die Investition in entsprechende<br />

Anlagen zu rechtfertigen.<br />

Diese Lücke kann die neue Zentrierbohrvorrichtung<br />

„Mobile Quick Centering“ der<br />

Krause Maschinenhandels & Service GmbH<br />

füllen. Das 10,5 kg schwere Gerät ist mobil<br />

sowie ohne Kabel einsetzbar und arbeitet<br />

bis zu einem Durchmesser von 506 mm.<br />

Der Mobile Quick Centering ist in wenigen<br />

Sekunden einsatzbereit, ebenso schnell ist<br />

eine Zentrierbohrung gefertigt – zum Beispiel<br />

direkt nach dem Sägen des entsprechenden<br />

Teils an der Maschine.<br />

In das Gerät können herkömmliche Zentrierbohrer<br />

eingesetzt werden, dadurch ent-<br />

Bild: Krause Maschinenhandels & Service GmbH<br />

Mit der Zentrierbohrvorrichtung der Krause<br />

Maschinenhandels & Service GmbH können stirnseitig<br />

Zentrierbohrungen unkompliziert und ohne<br />

hohen Investitionsaufwand eingebracht werden.<br />

stehen keine zusätzlichen hohen Folgekosten.<br />

Die Bauteile der Bohrvorrichtung sind<br />

komplett in Deutschland gefertigt. Gefördert<br />

wurde das Projekt durch die NBank<br />

Investitions- und Förderbank Niedersachsen.<br />

Die Zentrierbohrvorrichtung ist seit<br />

August 2018 bestellbar. Kostenpunkt<br />

voraussichtlich: 6.666 € zzgl. MwSt.<br />

[ Info ]<br />

Vorbestellungen oder weitere Fragen per E-Mail:<br />

Bernd Krause, Geschäftsführer der Krause<br />

Maschinenhandels & Service GmbH<br />

(verkauf@machine-trade.de).<br />

Zertifzierte Plane verhindert<br />

Herausfallen und stabilisiert Ladegut<br />

Ladung mit neuer Sicherungsplane<br />

gut gesichert<br />

Der Hersteller von flexiblen<br />

Schüttgutbehältern für den Transport<br />

von gefährlichen Gütern EMPAC hat eine<br />

neuartige Ladungssicherungsplane entwickelt.<br />

Die Ladungssicherheitsplane<br />

verhindert, dass Ladungen und Ladungsteile<br />

beim Öffnen der Hecktüren und<br />

beim Transport mit offenen Hecktüren<br />

herausfallen. Durch die neue Sicherungsplane<br />

wird die rutschende Ladung<br />

zudem stabilisiert, um die Lkw-Türen<br />

nicht zu stark zu belasten.<br />

Die neue Sicherungsplane wurde vom<br />

Forschungs- und Technologiezentrum<br />

Ladungssicherung Selm gGmbH (F&T<br />

LaSiSe) geprüft und zertifiziert. Fahrdynamische<br />

Untersuchungen haben demnach<br />

gezeigt, dass das System den verkehrstypischen<br />

Situationen unter<br />

Berücksichtigung der Beschleunigungswerte<br />

in, entgegen und quer zur Fahrtrichtung<br />

standhält. Nach den Fahrversuchen<br />

waren keine Beschädigungen am<br />

Sicherungssystem feststellbar, die einen<br />

bestimmungsgemäßen Gebrauch beeinträchtigen,<br />

heißt es in dem Zertifikat.<br />

Mit Produktionsstätten in Deutschland,<br />

Polen und Bosnien, Servicecentern in<br />

Deutschland, Frankreich, Polen und den<br />

USA sowie Partnern unter anderem in<br />

Asien sieht sich die in Emsdetten beheimatete<br />

EMPAC GmbH bestens aufgestellt,<br />

um individuelle Aufträge von Kunden<br />

auf der ganzen Welt schnell und<br />

flexibel zu erfüllen.<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Zerspanung digitalisiert<br />

AMB startet in Stuttgart<br />

Die Metallbearbeitung in Form der Zerspanung ist Kern der AMB, die vom 18.-22.9.18 in Stuttgart stattfindet – und<br />

deutlich machen dürfte, dass diese traditionelle Technik in Zeiten der Digitalisierung eher noch an Bedeutung<br />

gewinnt. Von daher ist es erklärbar, dass die Messemacher in Sachen Beteiligung von Unternehmen und genutzter<br />

Flächen schon im Vorfeld der Leistungsschau in Superlativen schwelgen.<br />

Die AMB internationale Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung fällt<br />

auch in diesem Jahr in gute konjunkturelle<br />

Zeiten, in denen die in<br />

Stuttgart besonders prominent vertretenen<br />

Branchen wie der Fahrzeugbau<br />

und die Automobilindustrie,<br />

der Maschinenbau, die Elektro- und<br />

Metallindustrie sowie die Zulieferindustrie<br />

boomen. Entsprechend<br />

groß ist auch bei deren Partnern aus<br />

dem Handel das Interesse an innovativen<br />

Lösungen in allen Bereichen<br />

– von der klassischen Mechanik bis<br />

zur digitalen Vernetzung für Industrie<br />

4.0.<br />

„Von der Großserie<br />

bis Losgröße 1“<br />

So einheitlich diese Interessenlage<br />

erscheint, die zu suchenden Lösungen<br />

sind vielfältig zu differenzieren.<br />

Die Zerspanung als zentrale Fertigungstechnologie<br />

ist zwar der<br />

gemeinsame Nenner vieler erfolgreicher<br />

Branchen. Trotzdem unterscheiden<br />

sich die Anforderungen an<br />

ihre Ausrüster und Zulieferer teilweise<br />

massiv. Dominiert beispielsweise<br />

in der Automobilindustrie die<br />

Großserie, ist es beim Lohnfertiger<br />

die absolute Flexibilität bis hinunter<br />

zur Stückzahl eins. Den Universalanbieter,<br />

der alle Branchen gleichermaßen<br />

mit einem Produkt bzw.<br />

einer Dienstleistung bedient, gibt es<br />

deshalb schon lange nicht mehr.<br />

Diese Entwicklung wird derzeit<br />

vor allem durch zwei wesentliche<br />

Trends maßgeblich beeinflusst: Digitalisierung<br />

und Demografie:<br />

z Digitalisierung in der Zerspanung<br />

bedeutet, dass Werkzeuge, Spannmittel<br />

und Werkstücke „dazulernen“<br />

und mit allen anderen an dem<br />

Prozess beteiligten Komponenten<br />

kommunizieren müssen. Bei dieser<br />

Entwicklung bilden die Schnittstellen<br />

der Betriebsmittel quasi das<br />

Nadelöhr der Vernetzung, denn:<br />

Für die Industrie 4.0 müssen die<br />

anfallenden Daten nicht nur erfasst,<br />

sondern sie müssen auch herstellerübergreifend<br />

weitergegeben<br />

werden können. Standardisierung<br />

ist der einzig gangbare Weg, diese<br />

Hürde zu nehmen. Sie wird deshalb<br />

auf der AMB zum Thema einer<br />

neuen Sonderschau und des Kongresses<br />

„Digital way“ sein.<br />

z Neben der Digitalisierung, die<br />

zudem mit erhöhten Qualitätsansprüchen<br />

einhergeht, erfordert vor<br />

allem der demografische Wandel<br />

eine weiter zunehmende Automatisierung<br />

der Zerspanung. Für alternative<br />

Vorgehensweisen ist der<br />

Mangel an Fachkräften inzwischen<br />

zu hoch. Der enorme Stellenwert<br />

der Automation spiegelt sich<br />

zudem in nüchternen Zahlen wider.<br />

Maßgeblich dafür ist die Gruppe<br />

„Robotik + Automation“ im Verband<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA). Und der<br />

konnte für diesen Bereich für 2017<br />

ein Rekord-Umsatzvolumen von<br />

14,5 Mrd. € vermelden – ein Plus<br />

von 13 % zum Vorjahr. Und die<br />

Prognose für das laufende Jahr ist<br />

ebenfalls positiv: Gerechnet wird<br />

q<br />

Die Sonderschau<br />

Digital Way zielt mit<br />

einer Kombination<br />

aus Kongress und<br />

Ausstellung auf die<br />

Digitalisierung in der<br />

Produktion.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte/Nachricht<br />

q<br />

mit einem weiteren Plus von 9 %<br />

auf 15,8 Mrd. €.<br />

Mit solchen Prognosen einher geht<br />

beispielsweise die Erkenntnis, dass<br />

die klassische Werkzeugmaschine<br />

auch in Zukunft die Fertigungshallen<br />

dominieren wird – trotz teilweise<br />

konkurrierender Technologien – wie<br />

das Beispiel des Additive Manufacturing<br />

(AM) zeigt, das in einer aktuellen<br />

Studie vom Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) analysiert worden ist: Zwar<br />

werde sehr viel über additiv hergestellte<br />

Teile gesprochen, zahlenmäßig<br />

machten sie aber nach wie vor<br />

einen verschwindend geringen<br />

Anteil aus und im Übrigen komme<br />

auch AM nicht ohne mechanische<br />

Bearbeitung aus.<br />

„Die Bauteile müssen von der<br />

Grundplatte gelöst werden und<br />

bestimmte Oberflächengüten oder<br />

Funktionsflächen lassen sich nur<br />

mechanisch herstellen“, so Dr.<br />

Alexander Broos, der beim VDW als<br />

Leiter Forschung + Technik fungiert.<br />

So wird die aktuelle AMB mit<br />

den neuen Themen das klassische<br />

Messekonzept erweitern. Mehr als<br />

1.500 Aussteller werden ihre Entwicklungen<br />

und Innovationen auf<br />

einer Bruttoausstellungsfläche von<br />

mehr als 120.000 m 2 präsentieren.<br />

„Mit der neuen Paul Horn-Halle, der<br />

Sonderschau AMB Digital Way und<br />

dem dazugehörigen Kongress haben<br />

wir die besten Voraussetzungen<br />

geschaffen, um die AMB 2018 noch<br />

größer und besser aufzustellen“,<br />

erläuterte Ulrich Kromer von Baerle,<br />

Sprecher der Geschäftsführung der<br />

Messe Stuttgart, diese Sachverhalte.<br />

Darüber hinaus ermöglicht der<br />

Flächenzuwachs den Ansatz einer<br />

optimierten Verteilung der AMB<br />

2018. Die Ausstellungsbereiche gliedern<br />

sich thematisch neu:<br />

z Im L-Bank-Forum (Halle 1) und der<br />

Halle 3 finden sich Bearbeitungswerkzeuge<br />

und Spannzeuge.<br />

z In Halle 4 und der Oskar Lapp-<br />

Halle (Halle 6) liegt der Schwerpunkt<br />

auf Drehmaschinen und<br />

-automaten.<br />

z Halle 5 zeigt Schleif- und Werkzeugschleifmaschinen<br />

und alles<br />

was dazu gehört.<br />

z Die Alfred Kärcher-Halle (Halle 8)<br />

stellt die Neuerungen bei Säge- und<br />

Trennschleifmaschinen, Oberflächentechnik,<br />

Markiersysteme, Härte-,<br />

Erwärmungsmaschinen, Schmierung<br />

und Kühlung sowie Sicherheits- und<br />

Umwelttechnik vor.<br />

z Die Hallen 7 und 9 sowie die neue<br />

Paul Horn-Halle (Halle 10) runden<br />

das Programm mit Fräsmaschinen,<br />

abtragenden Werkzeugmaschinen,<br />

Messtechnik und Qualitätssicherung<br />

sowie flexiblen Fertigungszellen/-systemen,<br />

Bearbeitungszentren<br />

und Verzahn- bzw.<br />

Bohrmaschinen ab.<br />

z Die Anbieter für Steuerungs- und<br />

Antriebstechnik und für<br />

CAD/CAM/CAE sowie Fertigungssoftware<br />

finden sich ab sofort direkt<br />

am Eingangsbereich Ost und der<br />

Halle 2 am Zutritt zum Messegelände.<br />

2<br />

Nächste saw expo Mitte Mai 2019<br />

Neue Messe geht<br />

in die nächste Runde<br />

Nach der Premiere der saw<br />

expo im Mai dieses Jahres soll das<br />

neue Messekonzept für die Sägebranche<br />

fortgesetzt und ausgebaut werden.<br />

Das teilte die Veranstalterin untitled<br />

exhibitons GmbH Anfang August mit.<br />

Die Austeller haben sich demnach<br />

überwiegend dafür ausgesprochen,<br />

den Turnus in die ungeraden Jahre zu<br />

verlegen. Diesem Wunsch sei man<br />

nachgekommen. Die nächste saw expo<br />

findet daher im kommenden Jahr 2019<br />

vom 14. bis 17. Mai wieder auf dem<br />

Gelände der Messe Augsburg statt.<br />

Thematisch nimmt die saw expo ihren<br />

Slogan ‚all about cutting‘ auch dann<br />

wieder wörtlich. Das Messespektrum<br />

umfasst Anbieter von Maschinen,<br />

Werkzeugen und Anlagen sowie Zulieferer,<br />

Zubehör und Dienstleister rund<br />

ums Sägen und alternative Trenntechnologien.<br />

Im Mittelpunkt steht das<br />

Sägen und Trennen von Eisenmetallen,<br />

Stahl, Aluminium und Nichteisen-<br />

Metallen. Zum erweiterten Messespektrum<br />

gehören auch die Technologien<br />

für das Sägen und Trennen anderer<br />

Werkstoffe wie zum Beispiel von<br />

Kunststoffen und Verbundstoffen.<br />

Fotos, 2: Messe Stuttgart<br />

Als noch größer und besser aufgestellt sieht Ulrich Kromer von Baerle, Sprecher der<br />

Geschäftsführung Messe Stuttgart, die AMB 2018.<br />

Als Special-Interest Messe ermöglicht<br />

die saw expo den Fachbesuchern,<br />

umfassende und tiefergehende Informationen<br />

zu aktuellen Lösungen und<br />

Angeboten zu erhalten. Die für den<br />

Besucher attraktiven Zusatzangebote<br />

wie Vortragsbereiche und Sonderflächen<br />

sollen auch 2019 angeboten werden.<br />

[ Info ]<br />

www.sawexpo.de<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung LASYS2018<br />

Präzis auf Laser fokussiert<br />

Die Laserbearbeitung ist für den Stahlhandel eine wichtige Anarbeitungstechnologie. Das<br />

Laserschneiden etwa ermöglicht das Trennen und Bearbeiten von Rohren und Blechen nach<br />

Kundenwunsch. Wer sich darüber informieren wollte, was die Ausrüster und Dienstleister dieser<br />

Branche Neues zu bieten haben, war auf der Fachmesse LASYS im Juni in Stuttgart genau richtig.<br />

Von Laserschweiß-Spezialist<br />

EMAG (EMAG Automation GmbH) bis<br />

zum Markiersysteme-Anbieter Bluhm<br />

(Bluhm Systeme GmbH) zeigten über<br />

180 Aussteller aus 23 Nationen, was<br />

mit dem Einsatz von Lasern in der<br />

industriellen Fertigung möglich ist.<br />

Eine Weltpremiere gab es bei Platzhirsch<br />

Trumpf (Trumpf Laser- und Systemtechnik<br />

GmbH) zu sehen: den<br />

neuen Hochleistungsfestkörperlaser<br />

TruDisk 3000 zum Schweißen, Schneiden<br />

und zur Oberflächenbearbeitung<br />

von Metallen sowie den faserbasierten<br />

Festkörperlaser TruFiber 2000, der<br />

besonders für das Schweißen und<br />

Schneiden feiner Konturen ausgelegt<br />

ist.<br />

Neue Aussteller wie beispielsweise<br />

Panasonic Electric Works Europe, GF<br />

Machining Solutions und EMAG Automation<br />

bestätigten, dass die LASYS<br />

eine etablierte Plattform mit Fokus auf<br />

Lasersystemen, laserspezifischen<br />

Maschinensubsysteme und Strahlquellen<br />

sei, sagte Gunnar Mey, Abteilungsleiter<br />

Industrie der Messe Stuttgart.<br />

Die nächste LASYS findet vom 16.<br />

bis 18. Juni 2020 auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände statt. 2<br />

Top BesucherBranchen Top Interessen der Besucher Top Besucherländer<br />

Bilder/Grafiken: Messe Stuttgart<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Bilder: Industrieverband Feuerverzinken<br />

Rund 700 Stückverzinkungsunternehmen aus 23 Ländern sind in der<br />

European General Galvanizers Association (EGGA) organisiert mit einer<br />

Gesamtverzinkungsleistung von ca. 7,4 Mio. t Stahl pro Jahr.<br />

Intergalva 2018 in Berlin<br />

Feuerverzinker-Konferenz der Superlative<br />

Größer war noch nie – die Intergalva 2018 mit mehr als 900 Teilnehmern aus über 50 Ländern und rund 65 Ausstellern<br />

war im Juni in Berlin die bisher größte Auflage der Veranstaltung überhaupt. Die weltweit bedeutendste Konferenz<br />

und Fachmesse für das Stückverzinken, organisiert von der EGGA, sei auch Sinnbild für die Führungsposition gewesen,<br />

welche die europäische Feuerverzinkungsindustrie global einnimmt, so der Industrieverband Feuerverzinken.<br />

„Kein anderer Kontinent b e -<br />

treibt mehr Forschung und Entwicklung<br />

zum Feuerverzinken. Dies betrifft<br />

sowohl die Anwendungsforschung als<br />

auch die Verfahrenstechnik. Mehr als<br />

80 % der Vorträge der Intergalva-Konferenz<br />

kamen aus Europa von Universitäten,<br />

Forschungsinstituten oder forschenden<br />

Unternehmen“, sagte Martin<br />

Kopf, Präsident der European General<br />

Galvanizers Association (EGGA) mit<br />

Stolz. Ähnlich sah es bei der Intergalva-Fachmesse<br />

aus. Auch hier<br />

kamen ca. 80 % der Aussteller aus<br />

Europa – darunter Weltmarktführer<br />

und Hidden Champions wie die Firma<br />

W. Pilling. Rund jeder zweite Verzinkungskessel,<br />

der weltweit im Einsatz<br />

ist, ist von dem sauerländischen Kesselspezialisten<br />

hergestellt werden.<br />

Die europäische<br />

Stückverzinkungsindustrie<br />

Rund 700 Stückverzinkungsunternehmen<br />

aus 23 Ländern sind in der<br />

European General Galvanizers Association<br />

(EGGA) organisiert mit einer<br />

Gesamtverzinkungsleistung von ca.<br />

7,4 Mio. t Stahl pro Jahr. Ein Viertel<br />

dieser Menge wird in Deutschland<br />

verzinkt. Rund 65 % der EGGA-europäischen<br />

Tonnage werden von<br />

Deutschland, Italien, Großbritannien/Irland,<br />

Polen und der Türkei<br />

veredelt. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in den einzelnen europäischen<br />

Ländern ist sehr heterogen.<br />

Während einige Länder in den letzten<br />

10 Jahren dramatische Mengeneinbußen<br />

hinnehmen mussten,<br />

haben sich nicht wenige Länder sehr<br />

positiv entwickelt und konnten kontinuierlich<br />

zulegen, so der Industrieverband<br />

Feuerverzinken.<br />

Ein Problem der Branche sind die<br />

hohen Überkapazitäten. Im europäischen<br />

Durchschnitt liegt die Verzinkungsindustrie<br />

mit einem Auslastungsgrad<br />

von nur 55 % deutlich unter<br />

ihren Möglichkeiten. Die bedeutendsten<br />

Märkte für die europäischen<br />

Verzinker sind die Bauindustrie mit<br />

ca. 45 %, Straßenausstattung mit<br />

13,5 %, sowie Landwirtschaft, Verund<br />

Entsorgung, Industrieausrüstungen<br />

und Transport mit jeweils rund<br />

8 % der Tonnage.<br />

Europäische Zusammenarbeit<br />

Industriepolitik ist in Europa, wie<br />

auch Normungsfragen, immer weni-<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


ONLINE<br />

TOOL<br />

BOX<br />

einfach, online, schnell<br />

Martin Kopf, Präsident der EGGA, eröffnete<br />

die Intergalva 2018 in Berlin, die mit<br />

mehr als 900 Teilnehmern aus über 50<br />

Ländern die bisher größte Konferenz und<br />

Fachmesse für das Stückverzinken war.<br />

ger ein nationales Unterfangen. So<br />

sind europäische Normen vielfach<br />

bedeutsamer als nationale Regelungen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es<br />

für die Feuerverzinkungsindustrie<br />

bedeutsam, auch europäisch gut aufgestellt<br />

zu sein.<br />

Die EGGA als Verband der europäischen<br />

Verzinkerverbände vertritt<br />

die Interessen der europäischen<br />

Feuerverzinker. Sie arbeitet schwerpunktmäßig<br />

in den Bereichen<br />

Umwelt, Technik sowie Regulierung<br />

und bietet eine Plattform für europäische<br />

Forschungsaktivitäten und<br />

den fachlichen Erfahrungsaustausch<br />

mit Kollegen aus anderen<br />

Ländern.<br />

Mittel- und langfristig sei ein weiterer<br />

personeller Ausbau der EGGA<br />

geplant. In Kürze werde die EGGA<br />

zudem ein Büro in Brüssel eröffnen.<br />

„Auch wenn viele europäische Verzinker<br />

nicht wenige industriepolitische<br />

Entscheidungen der EU kritisch<br />

sehen, bekennt sich die europäische<br />

Verzinkungsindustrie klar zu Europa<br />

und zur europäischen Zusammenarbeit.<br />

Hierdurch werden erhebliche<br />

Synergien erschlossen, von denen<br />

jeder profitiert“, so Martin Kopf. 2<br />

24/7<br />

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– dann wenn Sie sie brauchen<br />

und die Tool Box bietet mehr:<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

29<br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Hochkonjunktur im Hochsommer<br />

Nicht nur klimatisch haben wir einen heißen Sommer erlebt. Auch die Stahlkonjunktur<br />

drehte sich hochtourig. Die meisten stahlverarbeitenden Branchen in Europa sind gut oder<br />

sehr gut beschäftigt. Dies hat entsprechende Auswirkungen auf die Stahldistribution, die<br />

im Hochsommer eine wahre Hochkonjunktur erfuhr.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Juli 2018 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Lagerabsatz<br />

Das Jahr 2018 ist gut gestartet. Im<br />

Januar konnten knapp 997.000 t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt<br />

werden. Dies ist der beste Januarwert<br />

seit sechs Jahren. Im Februar<br />

wurde ein Lagerabsatz von 931.000 t<br />

verzeichnet. Die Tonnage im März<br />

war mit 986.000 t im Vergleich zum<br />

starken Vorjahresmonat rückläufig.<br />

Hier spielten aber auch die wenigen<br />

Arbeitstage und die Osterferien eine<br />

nicht zu verachtende Rolle.<br />

Der entsprechende Ausgleich -<br />

effekt konnte im April mit einem<br />

Lagerabsatz von 954.000 t festgestellt<br />

werden. Der Mai war zwar mit<br />

einem Absatz von 948.000 t im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat rückläufig,<br />

auf die wenigen Arbeitstage<br />

heruntergerechnet, ist die erzielte<br />

Tonnage aber sehr ordentlich.<br />

Außerordentlich gut liefen dann<br />

die Geschäfte in den Monaten Juni<br />

und Juli. Von Sommerloch oder<br />

-müdigkeit konnte keine Rede sein.<br />

In beiden Monaten wurden knapp<br />

über 1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Besonders zulegen<br />

konnte der Lagerabsatz bei Quartoblech,<br />

Bandblech und oberflächenveredeltem<br />

Blech. In den ersten sieben<br />

Monaten des Jahres 2018<br />

konnte bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

2,7 % mehr Tonnage im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum abgesetzt<br />

werden. Bei Rohren wurden<br />

noch deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />

Lagerbestand<br />

Am Ende des vergangenen Jahres<br />

wurden von der deutschen Stahldistribution<br />

2,12 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

bevorratet. Dies ist<br />

der niedrigste Bestand seit Dezember<br />

2015. Zum Jahresstart 2018 setzte<br />

der übliche Lageraufbau ein. Dieser<br />

gestaltete sich bis März recht dynamisch.<br />

Im April setzte ein Bestandsabbau<br />

ein. Im Mai und Juni wurde<br />

das Niveau nahezu fortgeschrieben.<br />

Im Juli wurde dann sehr deutlich<br />

um fast 130.000 t aufgestockt. Ende<br />

Juli wurden 2,56 Mio. t Bestand<br />

gemeldet. Das sind rund 8 % mehr<br />

als zum Ende des Vorjahresmonats<br />

bevorratet wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Bei sehr guten Absätzen und minimalem<br />

Bestandsaufbau lag die<br />

durchschnittliche Lagerreichweite<br />

im Juni bei 2,4 Monaten bzw. 72<br />

Tagen. Aufgrund des Bestandsaufbaus<br />

im Juli nahm die Lagerreichweite<br />

zu. Sie lag bei 2,6 Monaten<br />

bzw. 78 Tagen (vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />

recht starke Preisanstieg, der<br />

im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />

Jahr 2017 fort. Auch in den ersten<br />

beiden Monaten des Jahres 2018<br />

konnten bei fast allen Produkten<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Zwischen März und Mai gestaltete<br />

sich das Bild uneinheitlicher.<br />

Große Veränderungen wurden dabei<br />

jedoch nicht festgestellt. Im Juni und<br />

Juli zeigten sich die Preise bei fast<br />

allen Produkten wieder leicht im<br />

Aufwärtstrend. Das Preisniveau lag<br />

Ende Juli 2018 ein gutes Stück über<br />

dem des Vorjahresmonats. Bei Langprodukten<br />

und Rohren ist der Unterschied<br />

deutlicher als bei Flachprodukten<br />

(vgl. Abb. 2 und 3).<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research: Feger-<br />

BDS@stahlhandel.com<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

92<br />

97 97<br />

98<br />

100 100<br />

90<br />

94<br />

89<br />

91 91<br />

93<br />

99 96 95 101 100<br />

62<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

84 78 78 75 75 75 69 72 72 66 102 72 78 78 75 75 72 78<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Juli.<br />

2017<br />

Aug.<br />

2017<br />

Sep.<br />

2017<br />

Okt.<br />

2017<br />

Nov.<br />

2017<br />

Dez.<br />

2017<br />

Jan.<br />

2018<br />

Feb.<br />

2018<br />

Mär.<br />

2018<br />

Apr.<br />

2018<br />

Mai<br />

2018<br />

Juni<br />

2018<br />

Juli<br />

2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

31


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Überbetriebliche Ausbildungsbegleitung<br />

Arbeitskreise in Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein starten Programme<br />

In Hamburg und Schleswig-Holstein haben die neuen Programme der Arbeitskreise der<br />

Jungkaufleute des Stahlhandels begonnen. Bis Ende des Jahres werden an beiden Standorten als<br />

„Kurs 2“ zahlreiche Angebote der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung bereitgehalten.<br />

Nach dem Auftakt Ende<br />

August stehen ab September in Hamburg<br />

in den Räumen der Berufsschule<br />

an der Angerstraße insgesamt 15 Termine<br />

an, bei denen es insbesondere<br />

um die Verwendung der Produkte<br />

des Stahlhandels in zahlreichen verarbeitenden<br />

Branchen geht – vom<br />

Stahl- und Nutzfahrzeugbau bis hin<br />

zur Bauwirtschaft. Dabei werden<br />

zudem die Verkaufsaktivitäten und<br />

die Dienstleistungen der Branche thematisiert.<br />

Ergänzend geht es auch<br />

um NE-Metalle, insbesondere um<br />

Kupfer.<br />

In Neumünster werden für das<br />

Flächenland Schleswig-Holstein in<br />

der Walther Lehmkuhl-Schule weni-<br />

ger, dafür aber thematisch doppelt<br />

besetzte Termine angeboten, um den<br />

Reiseaufwand für die Beteiligten möglichst<br />

gering zu halten. Neben den<br />

mit Hamburg identischen Einheiten<br />

stehen eher betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte auf der Tagesordnung und<br />

ergänzend beispielsweise „Das Qualitätsmanagement-System<br />

nach DIN<br />

EN ISO 9001“ auf dem Programm“.<br />

Branchenorientierung<br />

Motiv für diese Angebote ist die<br />

Erkenntnis, dass die Ausbildung in<br />

den Unternehmen des Stahlhandels<br />

durch überbetriebliche Inhalte branchenorientiert<br />

sinnvoll ergänzt werden<br />

kann. Deshalb unterstützt der<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) die entsprechenden Bemühungen<br />

der Arbeitskreisleitung. Die<br />

kostenpflichtige Teilnahme ist allerdings<br />

nicht auf Mitgliedsunternehmen<br />

des BDS beschränkt. In der Branche<br />

werden noch immer vorwiegend<br />

Kaufleute im Groß- und Außenhandel<br />

ausgebildet.<br />

Einzelheiten zu den aktuellen<br />

Programmen der Arbeitskreise, die<br />

auch von Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

genutzt werden<br />

können, gibt es unter bds-jungkauf -<br />

leute@web.de. Entsprechende Fragen<br />

beantworten die Arbeitskreisleiter<br />

Stefan Jungblut und Michael Vorwerk.<br />

2<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Fächer der Förderung<br />

Tag der Bildungsinitiativen des EDE<br />

Auch der Abschluss „Betriebswirt Stahlhandel BDS“ spielte eine Rolle, als das EDE und seine Stiftung Ende Juni zum<br />

„Tag der Bildungsinitiativen im Produktionsverbindungshandel“ eingeladen hatten: Dr. Eugen Trautwein reihte<br />

diese stahlhandelsspezifische Karrierechance in das vielfältige Bildungsspektrum ein, den Fächer der Förderung,<br />

der von der Wuppertaler Kooperation der Eisenhändler schon lange unterstützt wurde und wird.<br />

Bereits der Ort der Veranstaltung<br />

war insofern Programm:<br />

z die vom EDE vor zehn Jahren mitbegründete<br />

Wuppertaler Kinderund<br />

Jugend-Universität für das Bergische<br />

Land mit ihren offenen<br />

Angeboten für den wissensdurstigen<br />

Nachwuchs,<br />

z der in den vergangenen fünf Jahren<br />

vielleicht schon bei den EDEfanten<br />

in der hauseigenen Kita auf den<br />

Geschmack gekommen ist.<br />

z Begrüßt und geehrt wurden in der<br />

Junior-Uni darüber hinaus auch<br />

einige der inzwischen 400 Stipendiaten<br />

der E/D/E Stiftung,<br />

z und der Zentralverband Hartwarenhandel<br />

(ZHH) machte in diesem<br />

Zusammenhang deutlich, welch<br />

große Rolle das Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler (EDE) für die<br />

Bildungsaktivitäten dieser Branche<br />

spielt. Eher intern ging es dann um<br />

z die Aktivitäten der E/D/E AKADE-<br />

MIE, u.a. mit ihren Deutschlandstipendien,<br />

z und auch das PVH FUTURE LAB<br />

wurde vorgestellt, das beispiels-<br />

weise mit Bildungsreisen für Mitgliederbindung<br />

sorgt.<br />

z Schließlich durfte am Beispiel der<br />

Schumpeter School Stiftung auch<br />

der vor elf Jahren finanziell angeschobene<br />

Transfer zwischen universitärem<br />

Campus und unternehmerischer<br />

Praxis nicht fehlen.<br />

Die einzelnen Elemente dieses Tagesablaufs,<br />

den Dr. Eugen Trautwein<br />

als Vorsitzender des Kuratoriums –<br />

in Anwesenheit von Dr. Andreas<br />

Trautwein als Vorsitzender der EDE-<br />

Geschäftsführung und von Hans-Jürgen<br />

Adorf als Vorsitzender des Beirats<br />

– vor einem kleinen geladenen<br />

Kreis moderierte, machten die Prinzipien<br />

deutlich, nach denen von den<br />

Wuppertaler Eisenhändlern Bildung<br />

gefördert wird: von der Kita über die<br />

Ausbildung und die Universität bis<br />

hinein ins Berufsleben, branchenübergreifend<br />

und wettbewerbsneutral,<br />

sozialen Kriterien verpflichtet<br />

und regional orientiert.<br />

Insofern passte es, dass Dr.<br />

Eugen Trautwein bereits in seiner<br />

Fotos: EDE<br />

Begrüßung die gemeinsamen Aktivitäten<br />

mit dem Stahlhandel als<br />

fortsetzungswürdig einstufte und<br />

den „<strong>Stahlreport</strong>“ in diesem Zusammenhang<br />

als wichtiges Medium<br />

erwähnte. 2<br />

Begrüßte in Sachen Bildung geladene Gäste: Dr. Eugen Trautwein<br />

beim Tag der Bildungsinitiativen der E/D/E Stiftung und des<br />

E/D/E.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

33


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Thema Digitalisierung bei der Tagung der kaufmännischen Ausbildungsleiter 2018<br />

Alles neu in der Ausbildung?<br />

Wie leben, lernen und arbeiten wir in einer immer stärker digitalisierten Welt? So lautete einer der<br />

Beiträge auf Tagung der kaufmännischen Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleiter 2018, die<br />

Mitte Juni in Hamburg stattfand. Programmatisch zog sich dieser Titel durch die gesamte Tagung, zu<br />

dem das Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung e.V. (KWB) in die Kühne Logistics<br />

University direkt in der neuen Hafencity Hamburgs geladen hatte. Im vergangenen Jahr war dieses<br />

Event vom Bundesverband Deutscher Stahlhandel bei der KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG im<br />

mittelbadischen Achern ausgerichtet worden.<br />

Er erinnere sich noch sehr gut<br />

an eines seiner ersten „digitalen<br />

Erlebnisse“, erzählte Prof. Thomas<br />

Strothotte, Präsident & Managing<br />

Director der Kühne Logistic University<br />

und Mit-Gastgeber der KWB-<br />

Tagung. Er habe, Ende der 1980er-<br />

Jahre in Kanada, einen Fotofilm zur<br />

Entwicklung gegeben und dabei<br />

einen Sofort-Entwicklungsservice<br />

genutzt. Als er nach dem kurzen<br />

Weg vom Fotostudio in seinem Büro<br />

der Uni angekommen sei, hat er die<br />

entwickelten Bilder in seinem Mailaccount<br />

als digitale Version gefunden<br />

– was ihn als technikbegeisterten<br />

Wissenschaftler absolut<br />

begeistert habe.<br />

Heute hat die Digitalisierung<br />

sehr viel größere Ausmaße angenommen<br />

– die erhebliche Auswirkungen<br />

auch auf die Berufsausbildung<br />

haben.<br />

Welche kaufmännischen<br />

Kompetenzen sind nötig?<br />

Werden kaufmännische Kompetenzen<br />

zukünftig überhaupt noch<br />

gebraucht werden? Wie kann sich<br />

die duale Ausbildung im kaufmännischen<br />

Bereich aufstellen, um<br />

zukunftsfähig zu bleiben? Diese Fragen<br />

stellte Dr. Monika Hackel vom<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

(BIBB).<br />

Seit Jahren schon verändern digitale<br />

Technologien die kaufmännische<br />

Arbeitswelt – mal mehr, mal weniger<br />

offensichtlich. Zwar würden die aktuellen<br />

technologischen Entwicklungen<br />

das bereits etablierte digitale<br />

Spektrum nochmal wesentlich erweitern<br />

– Stichwort Vernetzung unter<br />

anderem. Doch ersetze die Digitalisierung<br />

den Menschen nicht, sagte<br />

Monika Hackel. Allerdings sei es<br />

notwendig, auf die veränderten Qualifikationsanforderungen<br />

mit angepassten<br />

Lehr- und Lernformen zu<br />

reagieren.<br />

Wie notwendig es ist, auch in<br />

der Ausbildung auf die Digitalisierung<br />

zu reagieren machte Hackel<br />

an einem Ergebnis des Berufescreenings<br />

des BIBB und des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) deutlich – in dem<br />

Unternehmen unter anderem gefragt<br />

wurden, wie die Digitalisierung den<br />

zukünftigen Bedarf an Industrie-<br />

kaufleuten beeinflusst. Während mit<br />

56 % mehr als die Hälfte einen gleichbleibenden<br />

Bedarf annimmt, geht<br />

fast ein Fünftel (19 %) von einem<br />

sinkenden Bedarf aus, ein knappes<br />

weiteres Fünftel (18 %) von einer<br />

steigenden Zahl.<br />

Trends wie Big Data, Vernetzung,<br />

Echtzeit-Datenverarbeitung und<br />

Cloud-Working haben zur Folge, dass<br />

Routineaufgaben wie Belegerfassung<br />

oder Rechnungserstellung künftig<br />

abnehmen werden und von Arbeitnehmern<br />

zum Beispiel mehr Projektarbeit,<br />

Koordinationsfunktionen<br />

und Kundenorientierung gefordert<br />

ist – mit entsprechend anderen Kompetenzen.<br />

Mit Geschichten<br />

Inhalte besser vermitteln<br />

Einen etwas anderen Ansatz, Schülern<br />

ökonomische Themen zu vermitteln,<br />

stellte Gabriele Lehmann<br />

von der Zentralstelle für Berufsbildung<br />

im Handel (zbb) vor: das Storytelling.<br />

Da sich Menschen im Allgemeinen<br />

Geschichten sehr viel<br />

besser merken können als nackte<br />

Zahlen und Zusammenhänge, ist es<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


mit dem Geschichtenerzählen – Storytelling<br />

– viel einfacher, bestimmte<br />

Inhalte „rüberzubringen“. In diesem<br />

Fall waren es Erlebnisse und Probleme<br />

einer fiktionalen Wohngemeinschaft,<br />

an denen in kurzen Filmen<br />

ökonomische Zusammenhänge<br />

deutlich gemacht wurden – etwa<br />

Fragen des Mietrechts, Sozialversicherungen<br />

oder auch Bilanzrechnung.<br />

Neuer Ausbildungsberuf für das<br />

E-Commerce<br />

Über den neuen Ausbildungsberuf<br />

Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce<br />

(die Otto Zickwolf GmbH bildet in<br />

diesem Jahr erstmals in diesem Beruf<br />

aus, siehe <strong>Stahlreport</strong> 6/18, S. 34)<br />

referierte Katharina Weinert vom<br />

Handelsverband Deutschland.<br />

Wie die meisten Ausbildungen<br />

ist auch der neue Ausbildungsgang<br />

auf drei Jahre konzipiert. Zudem ist<br />

der Kaufmann/die Kauffrau im E-<br />

Commerce als sogenannter „Monoberuf“<br />

angelegt, bei dem zunächst<br />

keine Spezialisierung möglich ist.<br />

Rund 1.000 junge Frauen und Männer<br />

sollen im Ausbildungsjahr 2018<br />

mit dieser neuen Ausbildung beginnen.<br />

Inhalte der Ausbildung sind spezifisch<br />

auf den Online-Handel zugeschnitten:<br />

Es geht darum, Online-<br />

Vertriebskanäle auszuwählen und<br />

einzusetzen, Waren- und Dienstleistungssortimente<br />

mitzugestalten und<br />

online zu bewirtschaften, die<br />

Beschaffung zu unterstützen oder<br />

die Vertragsanbahnung im Online-<br />

Vertrieb zu gestalten sowie eine<br />

Reihe weiter Lernfelder.<br />

In Planung seien beim HDE auch<br />

ein Fortbildungsberuf zum neuen<br />

Ausbildungsgang, mit dem sich<br />

erfolgreiche Absolventen weiter qualifizieren<br />

können: der Fachwirt/die<br />

Fachwirtin für E-Commerce, der/die<br />

dann gleichwertig dem hochschulischen<br />

Bachelorabschluss zugeordnet<br />

werden solle.<br />

Unter dem Strich, das machte<br />

auch die Tagung der kaufmännischen<br />

Ausbildungsleiter erneut<br />

klar, kommen mit der Digitalisierung<br />

erheblich viele Veränderungen<br />

auch auf bestehende Bildungssysteme<br />

zu. 2<br />

Ausbildung im Stahlhandel<br />

Neu geordnet und neu angeboten<br />

Die Neuordnung des Ausbildungsberufs<br />

„Kaufmann/Kauffrau im Groß- und<br />

Außenhandel“ stand im Mittelpunkt einer<br />

Sitzung des BGA-Berufsbildungsausschusses<br />

Anfang Juni in Berlin. An dem Treffen,<br />

bei dem es auch um die neuen Kaufleute<br />

im E-Commerce ging, nahm mit Dr. Ludger<br />

Wolfgart, Bereichsleiter Berufsbildung beim<br />

BDS, auch ein Vertreter des Stahlhandels<br />

teil.<br />

Der gegenwärtig gültige Ausbildungsrahmenplan<br />

stammt aus dem Jahr 2006. Die<br />

seither in der Branche erfolgten Änderungen<br />

werden unter dem Arbeitstitel „Kaufmann/Kauffrau<br />

für Groß- und Außenhandelsmanagement“<br />

diskutiert – um so<br />

deutlich zu machen, wie sehr es heutzutage<br />

um die Gestaltung von Prozessen<br />

geht. Da diese zunehmend digitalisiert<br />

ablaufen, verfolgen die Mitglieder des<br />

Berufsbildungsausschusses im Bundesverband<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA) auch die gegenwärtige Einführung<br />

des ganz neuen Ausbildungsberufs<br />

für Kaufleute im E-Commerce mit besonderem<br />

Interesse. Diese Ausbildungsinnovation<br />

gilt bereits ab dem 1.8.18, während<br />

die Neuordnung für Kaufleute im Groß- und<br />

Außenhandel erst zum 1.8.20 greifen<br />

dürfte.<br />

Zum Deutschen Qualifikationsrahmen:<br />

Treffen des pädagogischen Arbeitskreises im FDL<br />

Wie kann der DQR für das Fernlernen<br />

optimal genutzt werden? Die Antwort auf<br />

diese Frage wird im FDL dreigeteilt gesucht<br />

– auf allen Feldern unter Beteiligung des<br />

BDS. Der war deshalb im Juni auch bei der<br />

jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Pädagogik<br />

im Juni in der Nähe von Regensburg vertreten.<br />

Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR)<br />

ist ein achtstufiges Schema, in das mit dem<br />

Ziel der Vergleichbarkeit alle schulischen,<br />

akademischen und beruflichen Abschlüsse<br />

eingeordnet werden können. Damit das<br />

gelingen kann, müssen – gerade auch unter<br />

pädagogischen Gesichtspunkten – einheitliche<br />

„Deskriptoren in der Lehrgangsplanung“<br />

angewendet werden. So lautete deshalb<br />

einer der Tagungsordnungspunkte für den<br />

pädagogischen Arbeitskreis im Forum Distance<br />

Learning (FDL), in dem auch der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />

Beide Entwicklungen werden maßgeblich<br />

dafür sein, wie sich – auf dieser Basis, die<br />

auf der Stufe 4 des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

angesiedelt ist – in den nächsten<br />

Jahren auch die branchenbezogene<br />

Fort- und Weiterbildung des Stahlhandels<br />

gestalten wird. Deshalb wird der vom Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />

herausgegebene „<strong>Stahlreport</strong>“ das Thema<br />

weiter begleiten.<br />

mitarbeitet. Zu diesen Deskriptoren soll eine<br />

kleine Arbeitsgruppe bis 2019 eine Handreichung<br />

erarbeiten, wurde bei dem Treffen in<br />

den Dr. Robert Eckert Schulen in Regenstauf,<br />

dem größten privaten Fernunterrichtsanbieter<br />

in Deutschland, beschlossen.<br />

Mit dem DQR-Thema im FDL ebenfalls<br />

befasst ist das gleichnamige Council, das<br />

sich eher auf die entsprechenden bildungspolitischen<br />

Gesichtspunkte konzentriert und<br />

dazu voraussichtlich noch in diesem Sommer<br />

den Status feststellen wird.<br />

Damit gäbe es wichtige Festlegungen auch<br />

für die FDL-Fachgruppe der Anbieter, um in<br />

diesem Kreis bei der nächsten Sitzung am<br />

7.10.18 in Würzburg die eher betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekte des Themas zu diskutieren.<br />

Sprecher dieser Fachgruppe ist<br />

Dr. Ludger Wolfgart, für die Berufsbildung<br />

verantwortlicher Bereichsleiter im BDS.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

35


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Top 3<br />

GRÜNDE, DEN JOB ZU WECHSELN<br />

Mangelndes Gehalt<br />

Keine Karrierechancen<br />

Wohnortwechsel<br />

19%<br />

18%<br />

18%<br />

Wichtige Merkmale eines attraktiven<br />

Arbeitgebers<br />

Gute Arbeitsatmosphäree 90%<br />

Kollegialität<br />

89%<br />

Arbeitsaufgabe<br />

88%<br />

Work-Life-Balance<br />

87%<br />

Gehalt<br />

87%<br />

Ein Drittel der Akademiker ist bereit,<br />

bis zu 4 Überstunden<br />

pro Woche zu leisten.<br />

25%<br />

43%<br />

sind bereit, für<br />

Zusatzleistungen auf ein<br />

höheres Gehalt zu<br />

verzichten.<br />

Ist Ihnen der Begriff New-Work<br />

bekannt?<br />

Nein<br />

58%<br />

Ja<br />

21%<br />

Unsicher<br />

21%<br />

Die 5 beliebtesten<br />

Zusatzleistungen<br />

sind…<br />

1. Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

2. Betriebliche Altersvorsorge<br />

3. Kantinen/Verpflegungs -<br />

angebote<br />

4. Wasser/Säfte/Softdrinks<br />

5. Handy/Laptop/Tablet<br />

Wichtige Maßnahmen zur<br />

Gestaltung der<br />

Work Life-Balance<br />

1. Flexible Arbeitszeiten<br />

2. Klare Trennung von<br />

Arbeit und Privatleben<br />

3. Integration persönlicher<br />

Interessen<br />

4. Home Office<br />

5. Auszeiten/Sonderurlaub<br />

[ Info ]<br />

Die vollständige<br />

Studie gibt es unter<br />

www.splendidresearch.com/<br />

employerattractiveness<br />

Worauf es laut einer Studie bei der Arbeit ankommt<br />

Gehalt und Inhalt<br />

Arbeit ist das halbe Leben – doch wie sieht er aus, der Status Quo der Arbeitsbedingungen<br />

im Spannungsfeld von Ansprüchen und Angeboten? Eine aktuelle und repräsentative Studie<br />

zeigt: Stimmen Gehalt und Arbeitsinhalt, so findet immerhin die Hälfte aller Arbeitnehmer<br />

Zusatzleistungen überflüssig.<br />

Für die Untersuchung hatte die SPLENDID<br />

RESEARCH GmbH von Mai bis Juni 2018 insgesamt 1.005<br />

Arbeitnehmer mit akademischem Hintergrund im Alter<br />

von 18 bis 58 Jahren, also aus den Generationen Y und X,<br />

online befragt.<br />

Es sind die jüngeren Arbeitnehmer der Generation Y,<br />

die deutlich stärker auf Gehalt verzichten würden, um dafür<br />

bestimmte Zusatzleistungen zu erhalten: 43 % von ihnen<br />

geben an, weniger Geld für bestimmte Leistungen in Kauf<br />

zu nehmen; bei der (älteren) Generation X ist es hingegen<br />

nur ein Viertel.<br />

Insgesamt 19 unterschiedliche Zusatzleistungen untersucht<br />

die Studie: Die Spannweite erstreckt sich dabei von<br />

klassischen Leistungen wie Urlaubsgeld, Boni und betrieblicher<br />

Altersvorsorge bis hin zu eher wenig verbreiteten<br />

Angeboten wie Konzert- bzw. Eventkarten, Kochkursen<br />

oder Reise- und Urlaubsofferten.<br />

Zusatzleistungen<br />

Autos sind der Renner: Vor allem Dienstwagen haben es<br />

der Generation Y angetan. So wäre sie bereit, dafür auf 11 %<br />

ihres monatlichen Bruttolohns zu verzichten. An zweiter<br />

Stelle mit 8 % Verzicht steht bei Generation Y der KITA-<br />

Kostenzuschuss. Bei der Generation X liegt dieser im Übrigen<br />

auf Platz eins: Auf gut 9 % des Monatsgehalts würden ältere<br />

Arbeitnehmer dafür verzichten; keine andere Leistung ist<br />

hier so begehrt.<br />

Doch auch durch einfacher bereitzustellende Zusatzleistungen<br />

können Arbeitgeber ein attraktives Umfeld für<br />

ihre Angestellten schaffen. So stehen beispielsweise freie<br />

Getränke und Obst hoch in der Gunst der Akademiker beider<br />

Generationen.<br />

Einstellungen zum Arbeitsplatz<br />

Überraschenderweise ähnelt sich die Einstellung zum<br />

Arbeitsplatz über Generationen hinweg. So tendieren beide<br />

Altersgruppen im Durchschnitt dazu, lieber lange in einem<br />

einzigen Unternehmen zu arbeiten als dieses regelmäßig<br />

zu wechseln. „Dies könnte damit zusammenhängen, dass<br />

beide Generationen von sich behaupten, sie würden eher<br />

an die Zukunft denken als in der Gegenwart zu leben“, mutmaßt<br />

Studienleiter Thilo Kampffmeyer.<br />

Trotz Digitalisierung und der damit einhergehenden<br />

Flexibilität, was beispielsweise den Arbeitsort betrifft, steht<br />

ein Wert nach wie vor ganz oben auf der Liste der Ansprüche<br />

an den eigenen Arbeitsplatz: Sicherheit im Job. Sie ist demnach<br />

eines der wichtigsten Attribute und steht sogar über<br />

flexiblen Arrangements. Gleichwohl ist die Transformation<br />

der Arbeitswelt unaufhaltsam, und neue Modelle finden<br />

immer stärker Einzug. Siehe das New-Work-Konzept: Jüngere<br />

Arbeitnehmer kennen und schätzen es dabei häufiger als<br />

die Generation X.<br />

Im Generationenvergleich sind jüngere Arbeitnehmer<br />

deutlich mehr dazu bereit, Überstunden abzuleisten: So<br />

machen gut 29 % der Berufstätigen der Generation Y wöchentlich<br />

ein bis zwei Überstunden; bei den älteren Angestellten<br />

liegt diese Zahl bei 22 %. Für 39 % der Generation Y sind drei<br />

bis vier Überstunden pro Woche durchaus akzeptabel. 2<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


MB Stahl Tag in Frankfurt<br />

Der MB Stahl Tag findet am 26./27.9.18<br />

in Frankfurt/M. statt. Auf dem Programm<br />

der Veranstaltung, die Grundlagen für<br />

Einkaufsentscheidungen bieten will, stehen<br />

Themen wie:<br />

z „Die Zukunft der Stahlindustrie in<br />

Europa“ (Dr. Henrik Adam, Chief Commercial<br />

Officer, Tata Steel Europe)<br />

z „Zukunft mit Stahl: Innovationen und Verantwortung<br />

für nachhaltige Produkte“<br />

(Jochen Grünewald, Managing Director<br />

Flat Products, ArcelorMittal Commercial<br />

Germany)<br />

z „Aussichten 2019: Preisentwickelung bei<br />

Rohstoffen“ (Eugen Weinberg, Head of<br />

Commodity Research, Commerzbank AG)<br />

z „Stahlhandelskonflikte“ (Andreas Schneider,<br />

Geschäftsführer, Stahlmarkt Consult)<br />

z „Auswirkungen der Strafzölle auf den<br />

deutschen Mittelstand“ (Dr. Heinz-Jürgen<br />

Büchner, MD Industrials, Automotive &<br />

Services, IKB Deutsche Industriebank)<br />

[ Info ]<br />

Informations- und Anmeldemöglichkeiten<br />

gibt es unter www.mbi-infosource.de,<br />

www.mbi-metalsource.de<br />

Elektrotauchlackierung<br />

Erstes Fachforum in Melle<br />

Die Elektrotauchlackierung ist allgegenwärtig,<br />

meint die DFO. Um dabei die<br />

ständig steigenden Anforderungen an Qualität,<br />

Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu<br />

erfüllen, ist Fachwissen erforderlich. Dieses<br />

will das erste Elektrotauchlack-Forum am<br />

11./12. 9.18 in Melle vermitteln.<br />

Bei der Elektrotauchlackierung sind einige<br />

Herausforderungen – wie beispielsweise<br />

eine optimale Prozessanpassung und der<br />

Umgang mit Keimen im Elektrotauchlack –<br />

zu meistern. Wissen über diese und weitere<br />

Themen will das Elektrotauchlack-Forum in<br />

Melle bieten. Die Tagungsreihe wurde von<br />

der Deutschen Forschungsgesellschaft für<br />

Oberflächenbehandlung e.V. (DFO) entwickelt.<br />

Bei der zweitätigen Veranstaltung bieten<br />

Experten aus Industrie und Forschung Informationen<br />

über neue Entwicklungen sowie<br />

Erfahrungsberichte. Der erste Tag startet<br />

mit einem Vortrag, der Neueinsteiger kompakt<br />

und verständlich über die Grundlagen<br />

der Elektrotauchlackierung informiert.<br />

Foto: FreiLacke Emil Frei GmbH & Co. KG<br />

Die Elektrotauchlackierung erfordert umfangreiches<br />

Fachwissen, welches das 1. Deutsche Elektrotauchlack-Forum<br />

vermitteln will.<br />

Anschließend steht die Besichtigung des<br />

Anlagenkonzepts der Kesseböhmer<br />

Beschlagsysteme GmbH & Co. KG Bad<br />

Essen auf dem Programm. Unter dem Titel<br />

„Bakterien – chemische Keule oder doch<br />

lieber physikalisch zur Brust nehmen“ werden<br />

am zweiten Tagungstag chemische und<br />

physikalische Verfahren zur Entkeimung<br />

vorgestellt sowie deren Vor- und Nachteile<br />

aufgezeigt.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen sind unter www.dfo.info<br />

abrufbar. Über diese Internetseite ist auch eine<br />

Online-Anmeldung möglich.<br />

Bewehrungsstahltag in<br />

der Schweiz<br />

Bereits zum vierten Mal plant die Fachkommission<br />

Bewehrungsstahl für die<br />

Schweiz einen Bewehrungsstahltag. Er<br />

findet am 22.1.19 in Egerkingen statt.<br />

Das hat der Schweizerische Stahl- und<br />

Haustechnikhandelsverband (SSHV) mit<br />

Sitz in Basel mitgeteilt.<br />

[ Info ]<br />

www.sshv.ch<br />

Eurometal tagt in<br />

Hamburg<br />

Der europäische Verband der Stahldistribution,<br />

Eurometal, hat zu seiner nächsten<br />

Jahrestagung nach Hamburg eingeladen –<br />

vom 8. bis 9.10.18. Kernthema wird auch<br />

dort die Digitalisierung sein, etwa am Beispiel<br />

von Industrie 4.0 – Strategien, zum<br />

Internet der Dinge oder in Sachen Logistik.<br />

Außerdem wird die Rolle des unabhängigen<br />

Stahlhandels thematisiert.<br />

[ Info ]<br />

Zusätzliche Informationen gibt es unter<br />

www.eurometal.net<br />

Handelskongress in Berlin<br />

Den Kunden neu entdecken<br />

Der nächste Deutsche Handelskongress des HDE am 14./15.11.18 will helfen, den<br />

Kunden für die Branche neu zu entdecken. Zu diesem Thema gibt es in Berlin ein entsprechendes<br />

Vortrags- und Rahmenprogramm, eine Fachausstellung sowie vielfältige Möglichkeiten<br />

zum Netzwerken.<br />

„Der Kunde von heute macht sich den Handel so, wie er ihn sich individuell und situativ<br />

wünscht und wechselt auf den Driver’s Seat: … Diesen emanzipierten Konsumenten zu fassen<br />

ist schwerer denn je. Er fordert in einem Massenmarkt maßgeschneiderte Angebote,<br />

stellt sich selbstbewusst in den Mittelpunkt und will seine individuelle Handelswelt erleben<br />

… Der Händler, der es schafft, sich seinen Datenschatz zu Nutze zu machen, gleichzeitig<br />

aus Kundensicht denkt, seine traditionellen Händlerkompetenzen stärkt und seine Konzepte<br />

emotional auflädt, ist für die Zukunft gewappnet.“ Das schreibt in der Einladung zu<br />

dem Branchentreffen u.a. Josef Sanktjohanser, Präsident im Handelsverband Deutschland<br />

(HDE).<br />

Zu dem Veranstaltungsmuster gehört u.a. erneut die Reihe „Handel & Politik im Dialog“.<br />

Darin sollen Spitzenpolitiker mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren, welche<br />

politischen Rahmenbedingungen der Handel benötigt, um den Wandel zur Technologiebranche<br />

bewältigen zu können. Eingeladen ist u.a. Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen &<br />

Vizekanzler.<br />

[ Info ]<br />

Informations- und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter www.handelskongress.de/anmeldung.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

37


Verbände<br />

und Politik<br />

Berichte/Nachricht<br />

Quelle: Industrieverband Feuerverzinken<br />

Die Mindestsollschichtdicken<br />

von<br />

Beschichtungen auf<br />

feuerverzinktem<br />

Stahl sind im direkten<br />

Vergleich (bei<br />

gleicher Schutzdauer<br />

und Korrosivitätskatgorie)<br />

fast immer um<br />

ein Drittel geringer<br />

als auf „schwarzem“<br />

Stahl.<br />

Neue Norm<br />

Dünnere Beschichtungen<br />

auf feuerverzinktem Stahl möglich<br />

Die überarbeitete DIN EN ISO 12944 ermöglicht dünnere Beschichtungen auf feuerverzinktem Stahl.<br />

Noch immer aber ist zu beachten, dass sich die Angaben zur Schutzdauer ausschließlich<br />

auf das Beschichtungssystem beziehen und nicht den zusätzlichen Schutz der Feuerverzinkung<br />

berücksichtigen. Darauf hat der Industrieverband Feuerverzinken hingewiesen.<br />

[ Info ]<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Duplex-Systeme bestehen aus<br />

einer Feuerverzinkung und einer<br />

Beschichtung. Als wesentlicher Vorteil<br />

von Duplex-Systemen gilt die<br />

hohe Schutzdauer, die deutlich länger<br />

währt als die Summe der jeweiligen<br />

Einzelschutzdauer aus Verzinkung<br />

und Beschichtung. Erstmals trägt<br />

jetzt die Beschichtungsnorm DIN EN<br />

ISO 12944 der Langlebigkeit von feuerverzinktem<br />

Stahl ansatzweise Rechnung<br />

und ermöglicht um ein Drittel<br />

dünnere Beschichtungen auf feuerverzinktem<br />

Stahl, zeigt man sich bei<br />

den verbandlichen Feuerverinkern<br />

wenigstens grundsätzlich zufrieden.<br />

Die Normenreihe DIN EN ISO<br />

12944 „Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz<br />

von Stahlbauten durch<br />

Beschichtungssysteme“ regelt den<br />

Korrosionsschutz durch organische<br />

Nassbeschichtungssysteme auf<br />

„schwarzem“ und auch auf feuerverzinktem<br />

Stahl (Duplex-Systeme). Die<br />

überwiegend aus dem Jahr 1998<br />

stammende Normung wurde 2018<br />

komplett aktualisiert. Weitere wichtige<br />

Neuerungen der Norm sind eine<br />

Erweiterung und neue Unterteilung<br />

der Schutzdauerklassen sowie der<br />

zusätzliche Teil 9, der Offshore-<br />

Anwendungen regelt. Darüber hinaus<br />

gibt es zahlreiche geänderte Details,<br />

die ebenfalls für die Praxis eine hohe<br />

Bedeutung haben.<br />

Der Industrieverband Feuerverzinken<br />

e.V. und seine Serviceorganisation,<br />

das Institut Feuerverzinken<br />

GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie.<br />

Im Jahr 2017<br />

wurden in Deutschland mehr als 1,9<br />

Mio. t Stahl stückverzinkt. 2<br />

Zustimmung nach Kritik<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl zum Handelsstreit<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

begrüßt – nach harter Kritik (vgl. 7/8 18, S.<br />

58 ff) die jüngste Annäherung im Handelskonflikt<br />

mit den USA. Für eine Entwarnung<br />

sei es aber noch zu früh.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, erklärte dazu Ende<br />

Juli: „Es ist eine wichtige Nachricht, dass es<br />

vorerst keine US-Zölle im Automobilbereich<br />

geben wird. Diese hätten die Stahlindustrie<br />

zusätzlich getroffen, nachdem bereits am<br />

1. Juni Strafzölle auf EU-Stahlexporte verhängt<br />

wurden. Zudem ist es eine wichtige<br />

Botschaft, dass auch die US-Zölle gegen<br />

Stahlimporte aus der EU neu diskutiert werden<br />

sollen.“<br />

Im Hinblick auf die im März von den USA<br />

verhängten Strafzölle von 25 % auf alle Stahlimporte<br />

forderte der Verbandspräsident eine<br />

schnelle Lösung. „Die ungerechtfertigten<br />

US-Strafzölle gegen EU-Stahlexporte müssen<br />

rasch und vollständig aufgehoben werden.“<br />

Wichtig sei zudem, dass die Europäische<br />

Kommission weiter unbeirrt am Kurs<br />

festhält, endgültige Schutzklauselmaßnahmen<br />

(Safeguards) im Stahlbereich einzuführen,<br />

um die EU vor den bereits spürbaren<br />

Handelsumlenkungen zu schützen. „Safeguards<br />

sind unverzichtbar, solange der US-<br />

Stahlmarkt breitflächig abgeschottet ist“, so<br />

Kerkhoff.<br />

Hoffnung mache die gemeinsame Bereitschaft<br />

von USA und EU, zusammen gegen<br />

unfairen Handel vorgehen zu wollen. Gelegenheit<br />

hierzu biete die Arbeit im Globalen<br />

Forum der G20 zu Stahlüberkapazitäten.<br />

Wettbewerbsverzerrungen auf den internationalen<br />

Stahlmärkten könnten nur gemeinsam<br />

mit den USA erfolgreich bekämpft werden.<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Für die „Zwei Werkstoff-Brücken“<br />

kamen jeweils sechs<br />

feuerverzinkte Stahlträger<br />

und Carbonbeton<br />

zum Einsatz.<br />

Foto: Industrieverband Feuerverzinken<br />

Sicherere Bauwerke durch Feuerverzinkung<br />

Wie Brücken vor Korrosion<br />

geschützt werden können<br />

Noch ist die Ursache für den Autobahnbrückeneinsturz im italienischen Genua im August<br />

nicht eindeutig gefunden, sind Materialmängel jedenfalls nicht ausgeschlossen. Bereits<br />

zuletzt im Juli hatte das Institut Feuerverzinken darauf hingewiesen, dass entsprechend vor<br />

Korrosion geschützte Brücken mehr Sicherheit bieten.<br />

Demnach hätten umfassende wissenschaftliche<br />

Untersuchungen den Einsatz der Feuerverzinkung an<br />

dynamisch belasteten Stahlbauteilen möglich gemacht.<br />

Aktuelle Stahl-Verbundbrücken-Projekte in klassischer<br />

und in Verbunddübel-Bauweise sowie Fahrbahnübergänge,<br />

bei denen die Feuerverzinkung Verwendung<br />

gefunden hat, zeigten das hohe Praxisinteresse von<br />

Behörden und Brückenbauingenieuren an dauerhafteren<br />

Korrosionsschutzlösungen.<br />

Ein Beispiel hierfür sind nach Einschätzung des<br />

Industrieverbands Feuerverzinken und seiner Serviceorganisation,<br />

dem Institut Feuerverzinken GmbH, zwei<br />

Stahl-Verbundbrücken im baden-württembergischen<br />

Albstadt, die feuerverzinkten Stahl mit Carbonbeton<br />

kombinieren. Sie dienen als Ersatz für zwei marode<br />

Stahlbetonbrücken und konnten mit extrem kurzen<br />

Vor-Ort-Bauzeiten montiert werden.<br />

z Die beiden Brücken mit unterschiedlichen Geometrien<br />

und Abmessungen zeichnen sich durch eine ähnliche<br />

Bauweise aus. In Längsrichtung erfolgt der Lastabtrag<br />

über die feuerverzinkten Stahlträger, in Querrichtung<br />

durch Carbonbetonplatten.<br />

z Die Ende 2016 erbaute Brücke in Albstadt-Margrethausen<br />

ist ca. 6,5 m lang sowie 5,7 m breit und für<br />

Fahrzeuge bis 24 t zugelassen.<br />

Die 2017 fertiggestellte Schwesterbrücke im Ortsteil<br />

Pfeffingen ist 9 m lang und ca. 4 m breit; sie kann von<br />

Fahrzeugen bis zu 40 t befahren werden.<br />

Sechs Träger und zwei Platten<br />

Beide Brücken bestehen aus jeweils sechs Stahlträgern<br />

und zwei Carbonbetonplatten. Für die Carbonbetonplatten<br />

wurde epoxidharzgetränktes Carbontextil mit<br />

einem Beton der Festigkeitsklasse C 70/85 verwendet.<br />

Bei der Entwicklung der Betonrezeptur wurden Anforderungen<br />

an die Verschleißeigenschaften berücksichtigt,<br />

so dass auf eine Asphaltschutzschicht verzichtet werden<br />

konnte. Schichtdickenmessungen an den feuerverzinkten<br />

Stahlträgern der Brücken ergaben Zinkschichtdicken,<br />

die allesamt weit über 200 Mikrometern lagen. Dies<br />

entspricht den Vorgaben der vom Institut Feuerverzinken<br />

herausgegebenen Planungshilfe für feuerverzinkte<br />

Stahl-Verbundbrücken, um eine Korrosionsschutzdauer<br />

von 100 Jahren zu erreichen.<br />

Im Übrigen fand die Vor-Ort-Montage der beiden<br />

Brücken in kürzest möglicher Zeit statt, so dass Verkehrsbehinderungen<br />

kaum auftraten. Die vormontierten<br />

Brücken wurden jeweils in zwei Teilen zur Baustelle<br />

geliefert und konnten dort auf den vorhandenen Widerlagern<br />

platziert werden. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

39


Verbände<br />

und Politik<br />

Berichte<br />

BIM nutzen!<br />

Empfehlung des Instituts für<br />

Stahlbetonbewehrung an Zulieferer<br />

Die Digitalisierung des Bauens ist derzeit eines der zentralen Themen der Bauindustrie. Auf allen<br />

Ebenen wird die fortschreitende Vernetzung von Planung, Ausführung, Bewirtschaftung und Rückbau<br />

vorangetrieben. Eines der wichtigsten Instrumente ist dabei die Nutzung von BIM. Darauf haben das<br />

Institut für Stahlbetonbewehrung sowie der Bundesverband Bausoftware insbesondere die Zulieferer<br />

der Branche und damit auch den Stahlhandel mit den folgenden Ausführungen hingewiesen:<br />

Quelle: ISB und BVBS<br />

INSTITUT FÜR<br />

STAHLBETONBEWEHRUNG E.V.<br />

…, das empfehlen<br />

das Institut für Stahlbetonbewehrung<br />

(ISB) …<br />

… sowie der Bundesverband<br />

Baustoffsoftware<br />

(BVBS) den<br />

Zulieferern.<br />

Für das Building Information<br />

Modeling (BIM) trägt der verantwortliche<br />

Planer so früh wie möglich alle<br />

zur Verfügung stehenden Informationen<br />

zusammen, um diese sinnvoll in<br />

sein Modell zu integrieren. Es werden<br />

Nutzungsaspekte genauso hinterlegt<br />

wie Bauteil- und Baustoffdaten.<br />

Im Zuge der Digitalisierung stehen<br />

für die Betonstahlindustrie in diesem<br />

Zusammenhang ebenfalls wichtige<br />

Entwicklungsschritte an. Die derzeitige<br />

Praxis, relevante Informationen<br />

aus der Bewehrungsplanung wie<br />

Stahl- und Biegelisten nur in Papierform<br />

oder als pdf-Datei zur Verfügung<br />

zu stellen, entspricht nicht mehr dem<br />

aktuellen Stand der Technik. Um die<br />

Daten digital verarbeiten zu können,<br />

sind kompatible Austauschformate<br />

erforderlich; hierfür stehen dem<br />

Anwender verschiedene Formate zur<br />

Verfügung. Diese werden durch den<br />

Planer analog zu den pdf-Stahllisten<br />

bereitgestellt und verteilt.<br />

Die Bereitstellung digitaler Austauschformate<br />

für CAD-Daten wird<br />

bereits erfolgreich angewendet. Die<br />

Erweiterung um Bewehrungsdaten<br />

ist nun der nächste logische Schritt.<br />

Denn eine stärkere Nutzung digitaler<br />

Austauschformate für Bewehrungsdaten<br />

ist nicht nur für die Betonstahlindustrie<br />

von Vorteil; sämtliche an<br />

der Bauausführung Beteiligte können<br />

von dieser Entwicklung profitieren.<br />

Nachfolgend sind mögliche Vorteile<br />

für die unterschiedlichen Akteure aufgeführt<br />

– die Weiterverarbeiter, Bauherren/Auftraggeber,<br />

Planer und die<br />

Bauausführenden.<br />

BIM in den Mittelpunkt zu stellen …<br />

Zahlreiche Vorteile<br />

für viele Beteiligte<br />

Die manuelle Eingabe der Biegelisten<br />

entfällt und wird durch eine Eingabekontrolle<br />

ersetzt. Lediglich nicht<br />

erkannte Positionen müssen nachträglich<br />

bearbeitet werden. Darüber<br />

hinaus werden Übertragungsfehler<br />

bei manueller Eingabe vermieden. Die<br />

Bewehrung wird auf Basis der CAD-<br />

Planung übertragen.<br />

Der Bauherr erhält von Anfang an<br />

modelltaugliche Bauteildaten, die z.B.<br />

für Ausschreibungen, Abrufe, Kontingentplanung,<br />

Mengenvergleiche<br />

und für die Revisionsunterlagen verwendet<br />

werden können. Eine höhere<br />

Genauigkeit, bessere Vergleichbarkeit<br />

und optimierte Abläufe sind nur einige<br />

Beispiele möglicher Vorteile.<br />

Mit der Bereitstellung von digitalen<br />

Bewehrungsdaten arbeitet der Planer<br />

auf dem aktuellen Stand der Technik.<br />

Die Daten werden direkt aus der<br />

CAD-Software exportiert und an die<br />

Datenverarbeitung der Weiterverarbeiter<br />

übermittelt. Für die modellbasierte<br />

Planung können diese Daten<br />

ebenfalls hinterlegt werden.<br />

Durch Nutzung digitaler Bewehrungsdaten<br />

kann sich zukünftig die<br />

Bewehrungskontrolle (auch von Ein-<br />

zelpositionen), die Lagerhaltung, das<br />

Abrufen, die Kontrolle und die Abrechnung<br />

von Stahllisten deutlich vereinfachen,<br />

da diese Informationen für<br />

den mobilen Zugriff (z.B. Smartphones<br />

und Tabletts) digital an jedem Ort zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Fazit<br />

Stahlbetonbewehrung wird auch in<br />

Zukunft als baustellenbezogenes Produkt<br />

nur nach individuellen Vorgaben<br />

hergestellt werden. Diese Vorgaben<br />

aus der CAD-Planung können ohne<br />

Mehraufwand in elektronischer Form<br />

als Datei bereitgestellt werden. Ohne<br />

Verzögerung werden die Datensätze<br />

aus der aktuellen Planung per Email<br />

oder über Planportale zur Verfügung<br />

gestellt und in ERP-Systeme eingelesen.<br />

Bei Änderungen der Bewehrung<br />

werden indizierte Dateien bereitgestellt<br />

und die Veränderungen im System<br />

erkannt. Die Maschinensteuerung<br />

erfolgt direkt durch die ERP-Software.<br />

Die fertige Bewehrung wird anschließend<br />

kommissioniert und für den Versand<br />

vorbereitet. 2<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Serielles und modulares Bauen<br />

Neun Anbieter erhielten<br />

über den GdW den ersten Zuschlag<br />

Die Ergebnisse des ersten europaweiten Ausschreibungsverfahrens für serielles und modulares<br />

Bauen stehen fest. Neun Bieter erhielten den Zuschlag für ihre innovativen Wohnungsbaukonzepte,<br />

aus denen Mitgliedsunternehmen des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW ab<br />

sofort auswählen können. Dazu hat der GdW als Initiator der Ausschreibung im Frühjahr mit dem<br />

Bundesbauministerium, dem Hauptverband der Bauindustrie und der Bundesarchitektenkammer<br />

eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet.<br />

Quelle: GdW<br />

Wohnungsunternehmen in<br />

ganz Deutschland sollen mit der Vereinbarung<br />

die Möglichkeit erhalten,<br />

ihre Wohnungsneubauprojekte<br />

schneller, einfacher, kostengünstiger<br />

und in hoher Qualität zu realisieren.<br />

Die Zeitersparnis ergibt sich insbesondere<br />

dadurch, dass Teile der Projektausschreibung<br />

und -vergabe<br />

sowie der Planung eines vorgesehenen<br />

Wohnungsbaus durch die Rahmenvereinbarung<br />

vorweggenommen<br />

worden sind – und durch<br />

kürzere Baustellenzeiten dank der<br />

Vorfertigung von Bauteilen.<br />

Aus den neun Angeboten des<br />

neuen Rahmenvertrags können<br />

Wohnungsunternehmen das für sie<br />

passende Modellgebäude auswählen,<br />

das anschließend in erster Linie nur<br />

noch an das vorhandene Grundstück<br />

angepasst werden muss.<br />

Die Angebotspreise für die neun<br />

Modellgebäude liegen zwischen<br />

2.000 und 3.200 € pro m 2 Wohnfläche<br />

und damit unter den durchschnittlichen<br />

Herstellungskosten für<br />

Mehrfamilienhäuser in Deutschland.<br />

Die in der neuen Vereinbarung festgeschriebenen<br />

Preise gelten für fünf<br />

Jahre. Skaleneffekte sind bei Mehrfachbeauftragung<br />

eines Modellgebäudes<br />

im Angebot enthalten. Weitere<br />

Kostenvorteile werden bei den<br />

seriellen und modularen Wohnungsbauprojekten<br />

zukünftig durch die<br />

weiter zunehmende Vorfertigung<br />

von Bauteilen erwartet.<br />

Aus insgesamt rund 50 Bewerbern<br />

waren 15 Teilnehmer ausgewählt<br />

worden, die ihre Angebote<br />

anschließend eingereicht haben.<br />

Geprüft und bewertet wurden die<br />

Konzepte durch ein eigens einberufenes<br />

Bewertungsgremium, das sich<br />

aus Experten der Bau- und Wohnungswirtschaft<br />

und dem Forschungsbereich<br />

aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet sowie Vertretern des<br />

Bundesbauministeriums zusammensetzte.<br />

Die endgültige Auswahl der<br />

Bieter/Bietergemeinschaften<br />

Lechner Immobilien Development GmbH<br />

AH Aktiv-Haus GmbH<br />

Max Bögl Modul AG<br />

GOLDBECK Ost GmbH & GOLDBECK Nordost GmbH<br />

ALHO Systembau GmbH<br />

Solidbox GmbH<br />

Lukas Lang Building Technologies GmbH<br />

ARGE MBN BAU AG und Patriarche<br />

Hullak Rannow und Züblin AG<br />

neun Bieter erfolgte auf Grundlage<br />

der Ergebnisse des Bewertungsgremiums<br />

durch den Spitzenverband<br />

der Wohnungswirtschaft GdW als<br />

Vergabestelle.<br />

Zu den zentralen Anforderungen<br />

an die eingereichten Angebote<br />

gehörten beispielsweise: eine<br />

gestalterisch ansprechende Architektur,<br />

städtebaulich variable<br />

Gebäude, eine Minimierung von<br />

Verkehrsflächen, ausreichende<br />

Belichtung für Wohnkomfort und<br />

Energieeffizienz, kompakte und flächeneffiziente<br />

Wohnungsgrundrisse,<br />

ein Drittel barrierefrei sowie<br />

ein hohes Maß an Standardisierung<br />

zugunsten von zeit- und kostensparendem<br />

Bauen. 2<br />

Ort<br />

Frankfurt am Main<br />

Stuttgart<br />

Neumarkt<br />

Ludwigsfelde<br />

Friesenhagen<br />

Heek<br />

Wien<br />

Georgsmarienhütte<br />

Neu-Ulm<br />

Liste der neun Bieter/Bietergemeinschaften,<br />

denen vom<br />

GdW der Zuschlag<br />

für serielles und<br />

modulares Bauen<br />

erteilt worden ist.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

41


Verbände<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Foto: BIBB<br />

Auszeichnungen<br />

sollen für die Ausbildung<br />

motivieren:<br />

Verleihung des<br />

Hermann Schmidt-<br />

Preises im Rahmen<br />

des diesjährigen<br />

BIBB-Kongresses in<br />

Berlin.<br />

Digitalisierung dominiert<br />

BIBB-Kongress zur Berufsbildung in Berlin<br />

Das BIBB berät die Bundesregierung in Fragen der beruflichen Bildung, kennt daher die angesagten<br />

Themen und nimmt zu ihnen Stellung – z.B. beim Kongress 2018 in diesem Frühsommer in Berlin. In<br />

der Hauptstadt wurde dabei rund um dieses Event klar: Die Digitalisierung dominiert und Branchen<br />

sind gut beraten, diese Erkenntnis mit diesem Werkzeug in Aus-, Fort- und Weiterbildung auch tatsächlich<br />

für sich umzusetzen und auf diese Weise beispielsweise für mehr Durchlässigkeit zu sorgen.<br />

„Die berufliche Bildung muss zum Taktgeber für<br />

die Arbeitswelt der Zukunft werden! Denn kein Bildungs-<br />

und Qualifizierungsweg ist so gut geeignet, um<br />

die Menschen auf die betrieblichen Anforderungen von<br />

morgen vorzubereiten. Dafür müssen jedoch vor allem<br />

die Potenziale besser genutzt werden, die mit der Digitalisierung<br />

gerade für die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />

verbunden sind. Dann erhält die berufliche Bildung<br />

auch wieder die Wertschätzung, die sie verdient.“<br />

Das erklärte der Präsident des Bundesinstituts für<br />

Berufsbildung (BIBB), Professor Friedrich Hubert Esser,<br />

zum Abschluss des Kongresses. Zwei Tage lang hatten<br />

rund 900 Berufsbildungsexpertinnen und -experten<br />

aus 25 Ländern unter dem Motto „Für die Zukunft<br />

lernen: Berufsbildung von morgen – Innovationen erleben“<br />

intensiv über die aktuellen Herausforderungen<br />

und Perspektiven der beruflichen Bildung diskutiert.<br />

Kaum Alternativen zur eigenen Ausbildung<br />

Essers Fazit kam nicht von ungefähr, konnte der Berliner<br />

Kongress doch mit entsprechenden Ergebnissen einer<br />

Umfrage eröffnet werden, an der sich mehr als 2.000<br />

Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe beteiligt, die im Ausbildungsjahr<br />

2016 ausgebildet hatten: Auch mit Blick<br />

auf die Arbeitswelt der Zukunft und unter den derzeit<br />

erschwerten Bedingungen am Ausbildungsmarkt bleibt<br />

für viele Betriebe die eigene Ausbildung der entscheidende<br />

Weg, um ihren Fachkräftebedarf langfristig zu<br />

sichern. Befragt nach möglichen Alternativen dazu<br />

hatten die Betriebe angegeben, am ehesten die Einstellung<br />

von Anfängern in Betracht zu ziehen, die den<br />

Beruf in einem anderen Betrieb gelernt haben. Die Einstellung<br />

externer erfahrener Fachkräfte, Beschäftigungsverhältnisse<br />

über das Rentenalter hinaus, die<br />

Anstellung von Bachelor-Absolventen oder von ungelernten<br />

Arbeitskräften kamen hingegen deutlich seltener<br />

in Betracht.<br />

Das duale Konzept und die<br />

Verbindung zur Fort- und Weiterbildung<br />

Gerade die Verbindung von praxisorientierter Ausbildung<br />

im Arbeitsprozess oder Kundenauftrag mit systematischem<br />

Lernen in der Berufsschule, das duale<br />

Konzept, sei optimal für Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

Auf diese Weise könnten sie, so Esser weiter,<br />

auch jene Schlüsselqualifikationen und überfachlichen<br />

Kompetenzen erwerben, die zukünftig unerlässlich<br />

seien. Hierzu zählten etwa das Überblickswissen, das<br />

Erkennen von Zusammenhängen, prozessorientiertes<br />

Handeln sowie die Fähigkeit, Probleme zu lösen.<br />

„Digitale Medien und virtuelle Lernumgebungen<br />

bieten mit ihren völlig neuen Möglichkeiten die Chance,<br />

die Lernmotivation der Menschen zu fördern und der<br />

Lernortkooperation zwischen Betrieben, Berufsschulen<br />

und überbetrieblichen Bildungszentren einen neuen<br />

Schub zu verleihen. So können wir digitales Lernen<br />

und Arbeiten innovativ miteinander verbinden“, betonte<br />

Esser. Zudem biete sich ein verstärkter Einsatz digitaler<br />

Lehr- und Lernmedien auch in der beruflichen Weiterbildung<br />

an.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Besonders die Bedeutung der Weiterbildung<br />

werde in einer digitalen<br />

Arbeitswelt zunehmen. Darin sei<br />

sich der Kongress einig gewesen.<br />

„Wir müssen die berufliche Weiterbildung<br />

jedoch stärker arbeitsplatzund<br />

arbeitsprozessorientiert organisieren.<br />

Denn nur so können wir<br />

das Ziel erreichen, Deutschland zum<br />

Weiterbildungs-Weltmeister zu<br />

machen.“<br />

Ausgezeichnete Modelle<br />

sollen motivieren<br />

Dieses Ziel wurde im Rahmen des<br />

Kongresses auch durch die Verleihung<br />

des Hermann Schmidt-Preises<br />

2018 gefördert. „Nachwuchssicherung<br />

und Karriereförderung durch<br />

berufliche Bildung“ lautete das<br />

Thema des diesjährigen Wettbewerbs.<br />

Der Verein „Innovative<br />

Berufsbildung“ identifizierte und<br />

prämierte in diesem Zusammenhang<br />

vier entsprechende Projekte, die beispielhaft<br />

Modelle entwickelt und<br />

umgesetzt haben. (www.bibb.de/hermannschmidtpreis).<br />

Die Diskussionen auf dem BIBB-<br />

Kongress haben nach Ansicht von<br />

Professor Esser auch gezeigt, dass<br />

die berufliche Bildung zum Teil neu<br />

gedacht werden müsse, um die<br />

Zukunft erfolgreich zu meistern.<br />

Hierzu sei es erforderlich, attraktive<br />

und moderne Aus- und Fortbildungsberufe<br />

zu schaffen, die keine Zielgruppe<br />

ausgrenzen, die Aus- und<br />

Weiterbildung noch enger miteinander<br />

zu verzahnen und die Durchlässigkeit<br />

zwischen den Bildungssystemen<br />

weiter zu stärken. „Die<br />

Gestaltung einer Berufsbildung von<br />

morgen kann aber nicht mit den<br />

Werkzeugen von gestern gelingen“,<br />

erklärte der BIBB-Präsident. „Von<br />

daher besteht Handlungsbedarf für<br />

bundesweite Initiativen zur<br />

zukunftsorientierten Qualifizierung<br />

des Ausbildungs- und Lehrpersonals<br />

in Betrieben, Berufsschulen und<br />

überbetrieblichen Bildungszentren.“<br />

Gerade der Lernort Berufsschule<br />

müsse im digitalen Zeitalter noch<br />

mehr gestärkt werden. Dazu gehöre<br />

auch die Nachwuchssicherung von<br />

Lehrerinnen und Lehrern – insbesondere<br />

in gewerblich-technischen<br />

Berufen, so Esser abschließend. 2<br />

Besondere Sichtweisen<br />

Blechumformer zu Digitalisierung<br />

und Fachkräftemangel<br />

Besondere Sichtweisen zu den beiden<br />

aktuellen Topthemen Digitalisierung und Fachkräftemangel<br />

vermittelte jetzt die IBU-Mitgliederversammlung<br />

in Dortmund: Es vollzieht sich<br />

auch für die Blechumformer eine Dematerialisierung<br />

und: die Führung ist verantwortlich.<br />

„Jedes Unternehmen ist von den Folgen der<br />

Digitalisierung und der damit einhergehenden<br />

Dematerialisierung betroffen“, schrieb der<br />

Visionär Karl-Heinz Land den Werkstoffverarbeitern<br />

ins Stammbuch. Für Unternehmen<br />

stelle sich die Frage, wie sie auf diese völlig<br />

veränderten Rahmenbedingungen reagieren<br />

müssen. Der Referent zeigte anschließend<br />

Möglichkeiten auf, die Chancen der digitalen<br />

Transformation zu nutzen.<br />

Auch der Fachkräftemangel stand auf der<br />

Agenda. Hochschulprofessorin Jutta Rump aus<br />

Ludwigshafen informierte u. a. über gesellschaftlichen<br />

Wandel und die Anforderungen<br />

der Generation X. Sie stellte betriebliche Strategien<br />

zu Mitarbeitergewinnung, -bindung und<br />

-entwicklung dar. Eine zentrale Frage zur<br />

Arbeitgeberattraktivität sei: Warum kommen,<br />

bleiben und gehen Mitarbeiter? Die Antwort:<br />

Verkaufen will gelernt sein<br />

Bildungsangebote für den Hartwarenhandel<br />

Zwei besondere Verkaufsschulungen<br />

beginnt der ZHH in diesem Herbst: den berufsbegleitenden<br />

Lehrgang „Fachberater/in im Außendienst“<br />

am 24.9. und das Angebot „Technische/r<br />

Fachkaufmann/-frau für Werkzeuge und<br />

Maschinen“ am 22.10. – jeweils in Wuppertal.<br />

Im Rahmen von drei Schulungswochen lernen<br />

die Teilnehmer zum/zur „Fachberater/in im<br />

Außendienst“, Kundenkontakte effektiv und<br />

effizient zu gestalten. So werden u.a. Verkaufstechniken<br />

und Verhandlungsführung<br />

intensiv geübt. Weitere Lernmodule widmen<br />

sich dem strategischen und taktischen Marketing<br />

sowie dem methodischen Arbeiten.<br />

Schriftliche Tests, Lehrbriefe und eine mündliche<br />

Abschlussprüfung sollen dafür sorgen,<br />

dass ein nachhaltiger Lerneffekt erzielt wird.<br />

Der neue Durchgang von „Technische/r Fachkaufmann/-frau<br />

für Werkzeuge und Maschinen“<br />

umfasst praxisorientierte Schulungsmodule<br />

zu den wichtigsten Produkten, die der<br />

Foto: IBU<br />

Kritische Botschaft für Führungskräfte:<br />

Jutta Rump sprach vor den Blechumformern<br />

über die Erwartungen der Generation X.<br />

Sie kommen wegen der Reputation, bleiben<br />

wegen der Aufgabe und gehen wegen der Führung.<br />

Bernhard Jacobs, Geschäftsführer im Industrieverband<br />

Blechumformung (IBU), freute sich<br />

über rund 100 Teilnehmer und die positiven<br />

Reaktionen auf die diesjährige Themenauswahl:<br />

„Unsere Aufgabe als Verband ist es, Dialogplattformen<br />

zu schaffen und Angebote<br />

anzusprechen, die Mitgliedern nutzen.“ Auch<br />

die Unternehmensbesuche der Mitglieder bei<br />

den Herstellern Albrecht JUNG GmbH & Co.<br />

KG und C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG seien<br />

gut angekommen. Eine Abendveranstaltung in<br />

der Schwerter Rohrmeisterei hatte das zweitägige<br />

Event abgerundet.<br />

Werkzeug- und Werkzeugmaschinen-Fachhandel<br />

vertreibt. Ergänzt wird das Lehrgangsprogramm<br />

durch Betriebsbesichtigungen bei Markenherstellern.<br />

Der Lehrgang findet im<br />

Rahmen von fünf Seminarwochen statt, die<br />

über einen Zeitraum von anderthalb Jahren<br />

verteilt sind. Ein nachhaltiger Lerneffekt soll<br />

durch schriftliche Tests, Lehrbriefe und eine<br />

mündliche Prüfung sichergestellt werden.<br />

Das anbietende Bildungswerk des Zentralverbands<br />

Hartwarenhandel (ZHH) sieht sich als<br />

zentrale Anlaufstelle für die Fortbildung im<br />

mittelständischen Hartwarenfachhandel, der<br />

sich aus Facheinzelhandel und Produktionsverbindungshandel<br />

(PVH) zusammensetzt.<br />

Seit 1983 bietet das gemeinnützige ZHH-Bildungswerk<br />

berufsbegleitende Seminare und<br />

Lehrgänge an, die auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

der Branche zugeschnitten sind.<br />

[ Info ]<br />

www..zhh-bildungswerk.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

43


Verbände<br />

und Messen<br />

Berichte/Nachricht<br />

Foto: WZV/Linde AG<br />

Qualitäten sind gefragt<br />

Die ACHEMA beleuchtete<br />

die Prozessindustrie<br />

Die ACHEMA hat in diesem Frühsommer in Frankfurt/M. einmal<br />

mehr deutlich gemacht, dass es für die veranstaltende Prozessindustrie<br />

um den Einsatz von qualitativ hochwertigen Werkstoffen<br />

sowie intelligenten Produkten geht und auch deren Anbieter<br />

höchsten Ansprüchen genügen müssen – zumal in konjunkturell<br />

attraktiven Zeiten. In diesem Umfeld wurden durchgängige Trends<br />

deutlich, präsentierte sich die ISER mit einem Gemeinschaftsstand<br />

sowie einer entsprechenden Botschaft.<br />

Markt- und Messegeschehen<br />

rund um<br />

die Prozessindustrie:<br />

Auf der<br />

ACHEMA ging es viel<br />

um Qualitäten – z.B.<br />

um Stahl für Helium.<br />

Diese komplett aus<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

gefertigten Kryobehälter<br />

haben ein Fassungsvermögen<br />

von<br />

bis zu 41.000 Liter.<br />

Fast 4.000 Aussteller und nahe -<br />

zu 170.000 Besucher bildeten den<br />

Erwartungshorizont für die fünftägige<br />

Leistungsschau, die nur alle drei Jahre<br />

stattfindet. Das Spektrum der Messe<br />

umfasste alles, was in der Chemie- bzw.<br />

Pharmaindustrie sowie für die Lebensmittelherstellung<br />

benötigt wird und<br />

zeigte Laborausrüstungen ebenso wie<br />

Pumpen, Analytikgeräte, Verpackungsmaschinen,<br />

Kessel, Rührer sowie<br />

Sicherheitstechnik, Software – sowie<br />

Werkstoffe. Ein begleitender Kongress<br />

ergänzte die Informationen der Ausstellung<br />

mit über 800 Vorträgen und<br />

ähnlichen Veranstaltungen.<br />

Sie spiegelten einen naturgemäß<br />

sehr heterogenen Markt wider, in dem<br />

der Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA) schon für<br />

2017 von einem „ordentlichen Zuwachs<br />

der Produktion“ und auch für 2018 z.B.<br />

von einen „kräftigen Wachstum der<br />

Chemiebranche“ ausgegangen war.<br />

Ähnlich unkonkret, aber durchweg<br />

positiv hatte sich im Vorfeld der Messe<br />

auch Dr. Thomas Scheuring geäußert.<br />

Der Geschäftsführer der ACHEMA Ausstellungs-GmbH:<br />

„Wir halten uns mit<br />

Prognosen meist etwas zurück. Aber<br />

wir sehen in einigen Ausstellungsbereichen<br />

wie der Automation, in der<br />

Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik,<br />

aber auch in der mechanischen<br />

Verfahrenstechnik ein deutliches<br />

Wachstum, das zu positiven Erwartungen<br />

Anlass gibt.“<br />

Gemeinsame Trends<br />

Vor diesen wirtschaftlichen Hintergründen<br />

machte die ACHEMA drei<br />

Trends deutlich, welche die Prozessindustrie<br />

im kommenden Jahrzehnt prägen<br />

werden und die entscheidenden<br />

Herausforderungen für Zulieferer sowie<br />

deren Werkstoffe, Produkte und Dienstleistungen<br />

werden:<br />

z Die Digitalisierung hat sich für die<br />

Branche zu dem entscheidenden Treiber<br />

entwickelt, auf den Akteure zu -<br />

nehmend flexibel reagieren müssen.<br />

z Die Chemie- und Pharmalogistik, früher<br />

ein Prozess außerhalb der Werkstore,<br />

ist in Zeiten einer zunehmend<br />

integrierten Supply Chain zu einem<br />

wesentlichen Faktor der Produktion<br />

geworden.<br />

zDrittens schließlich gibt es eine zunehmende<br />

Integration von chemischen<br />

und biotechnologischen Verfahren,<br />

die in entsprechenden Netzwerken<br />

geplant und realisiert werden müssen.<br />

Gemeinsamer Stand<br />

Am Main realisierte die Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei (ISER) auf<br />

rund 100 m 2 gemeinsam mit fünf Mitausstellern<br />

einen Gemeinschaftsauftritt<br />

der Edelstahlbranche. Das Angebotsspektrum<br />

umfasste aktuelle<br />

Werkstofftrends und Innovationen<br />

im Bereich von nichtrostenden Flachsowie<br />

Langprodukten, Rohren, Profilen,<br />

Walz- und Feindraht; ferner<br />

generell im Behälter- und Anlagenbau.<br />

Ergänzt wurde diese Präsentation<br />

durch das Beratungs- und Informationsangebot<br />

der ISER zu Edelstahl<br />

Rostfrei. Unter dem Motto „Kompetenz<br />

in Edelstahl“ waren dort die folgenden<br />

Firmen vertreten:<br />

z Böllinghaus Steel GmbH, Hilden,<br />

www.boellinghaus.de<br />

z Klöckner & Co. Deutschland GmbH,<br />

Duisburg, www.kloeckner.com<br />

z Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG,<br />

Spenge, www.modersohn.de<br />

z Outokumpu Nirosta GmbH, Krefeld,<br />

www.outokumpu.com<br />

z Walzwerke Einsal GmbH, Nachrodt,<br />

www.einsal.com<br />

Über die ISER vertreten waren zudem<br />

die Mitgliedsunternehmen Arnold AG<br />

in Friedrichsdorf, die Deutsche Derustit<br />

GmbH in Dietzenbach, die GKD – Gebr.<br />

Kufferath AG in Düren, die Henkel Beizund<br />

Elektropoliertechnik GmbH & Co.<br />

KG in Neustadt-Glewe, die KCI GmbH<br />

in Kleve sowie die Poligrat GmbH in<br />

München.<br />

Gemeinsame Botschaft<br />

Mit diesem Unternehmensspektrum<br />

konnten den Messebesuchern dreiteilig<br />

deutlich gemacht werden, dass mit der<br />

Patenterteilung auf „Stähle mit hoher<br />

Widerstandskraft gegen Korrosion“<br />

1912 die industrielle Anwendung von<br />

Edelstahl Rostfrei begonnen hatte.<br />

Daraus habe sich, so die Botschaft, insbesondere<br />

seit 1950 eine Werkstoffgruppe<br />

von über 160 Sorten nichtrostender<br />

Stähle entwickelt, die weltweit<br />

in allen Bereichen des menschlichen<br />

Lebens, vom Haushalt über Bauwesen,<br />

Fahrzeugbau, Medizin, Pharmazie,<br />

Lebensmittelgewinnung und -verarbeitung,<br />

Energieerzeugung, Nachrichtentechnik<br />

bis hin zur chemischen Industrie,<br />

Meeres- und Umwelttechnik<br />

verwendet wird.<br />

Die Entwicklung der letzten Jahre<br />

spiegelt sich auch in den Produktionszahlen<br />

wider: Zwischen 1990 und 2017<br />

ist die Jahres-Rohstahlerzeugung an<br />

nichtrostenden Stählen global von ca.<br />

12,8 auf rund 48,1 Mio. t gestiegen.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Alle Stahlsorten der Gruppe der nichtrostenden<br />

Stähle enthalten mindestens<br />

10,5% Chrom (Cr) und weisen gegenüber<br />

unlegierten Stählen eine deutlich<br />

verbesserte Korrosionsbeständigkeit<br />

auf. Ursächlich hierfür ist eine Passivschicht,<br />

die als Barriere zwischen dem<br />

nichtrostenden Stahl und den umgebenden<br />

Medien fungiert. Die Passivschicht<br />

ist undurchlässig und transparent.<br />

Bei Beschädigungen stellt sie sich<br />

unter dem Einfluss von Sauerstoff selbst<br />

wieder her. Höhere Chromgehalte und<br />

der Zusatz von weiteren Legierungselementen<br />

wie Nickel (Ni), Molybdän (Mo),<br />

Mangan (Mn) und Kupfer (Cu) verbessern<br />

die Korrosionsbeständigkeit und/oder<br />

die mechanischen Eigenschaften. 2<br />

Foto: VDW<br />

Logo des Clubs of Metalworking<br />

Messeclub<br />

VDW will Ausstellungs -<br />

besuche optimieren<br />

Interessenvertretungen<br />

Kollektive Präsenz auf<br />

Messen wird immer gefragter<br />

Verstärkt nutzen in jüngster Zeit Verbände das Messegeschehen,<br />

um – ergänzend zu und manchmal auch statt der Unternehmenspräsentationen<br />

– Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren<br />

und die Interessen der Branche zu vertreten. Der BDS auf der Tube,<br />

der WGM auf der Aluminium oder bauforumstahl auf der Bau<br />

sind Beispiele dafür und gute Gründe, sich den Messekalender der<br />

nächsten Monate daraufhin anzusehen.<br />

Der Trend zu gemeinsamen Auftritten,<br />

wie er zuletzt durch die Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei (ISER)<br />

auf der Prozessmesse ACHEMA realisiert<br />

worden ist (vgl. nebenstehenden<br />

Bericht), hat oft in erster Linie wirtschaftliche<br />

Gründe: Geteilte Kosten<br />

sind attraktiv. Darüber hinaus wird<br />

den Beteiligten aber immer häufiger<br />

sehr schnell deutlich, dass man<br />

gemeinsam größer ist und die Leistungen<br />

des einzelnen Unternehmens<br />

für die wichtigen Wertschöpfungsketten<br />

branchenbezogen viel besser darstellen<br />

kann. So gehörten zu den beiden<br />

letzten Rohrmessen in Düsseldorf vom<br />

Bundesverband deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) organisierte Gemeinschaftsstände,<br />

der Wirtschaftsverband Großhandel<br />

Metallhalbzeug (WGM) konnte<br />

auf der Leistungsschau zu Aluminium<br />

ebenfalls dort gezielt die kollektiven<br />

Interessen der Branche vertreten, und<br />

im Bereich der Bauwirtschaft hat über<br />

viele Jahre auf der Bau in München<br />

das Bauforum Stahl auch die Handelsakteure<br />

dieser Branche repräsentiert.<br />

In solchen und anderen Zusammenhängen,<br />

vor allem mit Bezug zu<br />

den in dieser Fachzeitschrift besonderes<br />

interessierenden Inhalten, sind die<br />

Messetermine der nächsten sechs<br />

Monate ab Oktober:<br />

z ALUMINIUM 2018, 12. Weltmesse &<br />

Kongress, 9.-11.10.18, Düsseldorf<br />

z EuroBLECH, 25. Internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung,<br />

23.-26.10.18, Hannover<br />

z parts2clean, Internationale Leitmesse<br />

für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung,<br />

23.-25.10.18, Stuttgart<br />

z ARBEITSSCHUTZ AKTUELL, Fachmesse<br />

und Kongress, 23.-25.10.18,<br />

Stuttgart<br />

z Valve World Expo, Internationale Fachmesse<br />

für Armaturen, 27.-29.11.18,<br />

Düsseldorf<br />

z BAU, Weltleitmesse für Architektur,<br />

Materialien und Systeme, 14.-19.1.19,<br />

München<br />

z LEARNTEC, Internationale Fachmesse<br />

und Kongress für professionelle Bildung,<br />

Lernen und IT, 29.-31.1.19, Karlsruhe<br />

z Intec/Z, Internationale Fachmesse für<br />

Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und<br />

Automatisierungstechnik/Internationale<br />

Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />

Module und Technologien, 5.-<br />

8.2.19, Leipzig<br />

z didacta, Fachmesse für die Bildungswirtschaft<br />

in Europa, 19.-23.2.19, Köln<br />

z LogiMAT, Internationale Fachmesse<br />

für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement,<br />

19.-21.2.19, Stuttgart<br />

2<br />

Den Messebesuch einfacher, schneller<br />

und besser zu gestalten: Dieses Ziel verfolgt<br />

der Club of Metalworking, den der VDW<br />

in diesem Frühjahr an den Start gebracht hat.<br />

Die Mitgliedschaft ist kostenlos und bietet<br />

Leistungen für internationale Experten der<br />

Metallbearbeitung. Innerhalb kurzer Zeit sind<br />

über 1.000 Registrierungsanfragen aus der<br />

ganzen Welt eingegangen.<br />

Nach der kostenfreien Registrierung auf<br />

www.clubofmetalworking.de erhalten Mitglieder<br />

vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) ein individuelles Willkommenspaket<br />

mit ihrer persönlichen Clubkarte.<br />

Ein Newsletter informiert sie alle sechs bis<br />

acht Wochen über Neuigkeiten aus der Branche<br />

und wichtige Fachmessen. Kostenfreie<br />

Dauerkarten zur EMO Hannover und METAV<br />

stellt der Club automatisch zur Verfügung.<br />

Zusätzlich zur kostenlosen Nutzung des<br />

ÖPNV zum Messebesuch können Mitglieder<br />

ihre Clubkarte auch für Leistungen wie eine<br />

Fast Lane zum beschleunigten Einlass, die<br />

Garderobe oder die Lounge des Clubs in<br />

Anspruch nehmen. Exklusive Clubtreffen<br />

laden zudem zum Networking ein.<br />

In einem ersten Schritt waren Besucher der<br />

EMO Hannover und METAV eingeladen worden,<br />

dem Club of Metalworking beizutreten.<br />

„Wir haben positive Rückmeldungen aus aller<br />

Welt erhalten, über die wir uns natürlich sehr<br />

freuen,“ sagte Dr. Wilfried Schäfer,<br />

Geschäftsführer des VDW. „Es ist deshalb<br />

unser erklärtes Ziel, das Angebot des Club of<br />

Metalworking fortzuentwickeln und weitere<br />

Partner ins Boot zu holen.“<br />

Angesprochen werden dabei alle Experten<br />

der Metallbearbeitung – unabhängig von<br />

Beruf und Ausbildungsstand, wie Dr. Schäfer<br />

betonte: „Unsere Mitglieder verbindet ihre<br />

Leidenschaft für die Metallbearbeitung. Vom<br />

Azubi bis zum Einkäufer, vom Facharbeiter<br />

bis zum Geschäftsführer ist uns jedes Mitglied<br />

herzlich willkommen.“<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

45


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Koch- und Essgeschirr aus<br />

Edelstahl Rostfrei ist robust<br />

und geschmacksneutral.<br />

Edelstahl Rostfrei für die Wohnmobilszene<br />

Rollender Feriengenuss<br />

In den Wochen dieses Supersommers in Deutschland waren sie wieder unterwegs – die Urlauber in<br />

Wohnmobilen. Mit dabei war in vielen Fällen Edelstahl Rostfrei, betonen beteiligte Verbandsorganisationen.<br />

Es ist nämlich gerade dieses Material, das diesen mobilen Feriengenuss häufig erst ermöglicht.<br />

Denn beispielsweise ist das Gewicht der rollenden Eigenheime von entscheidender Bedeutung, und<br />

außerdem geht es auch außerhalb der mobilen Heimat um praktische Gebrauchsgegenstände.<br />

Ob unternehmenslustige Mitfünfziger<br />

oder junge Familien: Einsteigen,<br />

Losfahren und Genießen im<br />

fahrbaren Eigenheim ist seit rund<br />

zehn Jahren der Trend schlechthin.<br />

Jahr für Jahr fahren die Hersteller<br />

neue Absatzrekorde ein: 2017 wurden<br />

europaweit 190.000 Wohnmobile<br />

und Wohnwagen zugelassen,<br />

zwei Drittel davon made in Germany.<br />

In Deutschland hat das Wohnmobil<br />

dem Caravan längst den Rang abgelaufen:<br />

Mit über 40.000 Neufahrzeugen<br />

in 2017 – mehr als doppelt so<br />

viele wie Wohnwagen – ist es auf<br />

Klappbare und abnehmbare Griffe machen Kochgeschirr aus Edelstahl Rostfrei platzsparend.<br />

Fotos: 2, WZV/TATONKA; 2, WZV/Dethleffs<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


der Überholspur unerreichbar<br />

davongezogen. Eins seiner Erfolgsgeheimnisse<br />

ist, dass es Mobilität<br />

und Individualität keine Grenzen<br />

setzt. Zudem wird das Modellspektrum<br />

jedem Geldbeutel und Lebensmodell<br />

gerecht – Luxus und Wohlgefühl<br />

à la carte.<br />

Die ältere Zielgruppe will, nachdem<br />

sie ferne Länder per Flugzeug<br />

oder Kreuzfahrtschiff erkundet hat,<br />

nun auch das eigene Land entdecken.<br />

Auf ein gediegenes Ambiente<br />

mit zeitgemäßem Komfort und<br />

moderner Technik möchte sie dabei<br />

aber nicht verzichten. Junge Leute<br />

hingegen haben den kompakten<br />

Kastenwagen als unkompliziertes<br />

Wohnmobil für sich entdeckt. Trotz<br />

nur 6 m Länge hat er alles an Bord,<br />

was sie für einen Urlaub brauchen:<br />

Doppelbett, Küche, Bad, Wohnecke<br />

und genügend Stauraum für alles,<br />

was für einen Ausflug in die Natur<br />

mitgenommen werden muss.<br />

Magische Grenze ist für alle<br />

Wohnmobilfans lediglich das Maximalgewicht<br />

von 3,5 t, damit sie das<br />

begehrte fahrbare Heim auf Zeit auch<br />

mit normalem Führerschein steuern<br />

können. Dank Leichtbau und innovativem<br />

Design ist dennoch jede<br />

Menge Komfort möglich. Moderne<br />

Materialien, Klebeverbindungen und<br />

eine kompakte Ausstattung sorgen<br />

für die geforderte Leichtigkeit des<br />

Seins.<br />

Deshalb ist man beim Warenzeichenverband<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

(WZV) – ob für drinnen oder draußen<br />

– der festen Überzeugung: Wohnmobilfans<br />

sind immer gut beraten,<br />

wenn sie beim Kauf von Ausstattung<br />

und Zubehör aus Edelstahl auf das<br />

international geschützte Markenzeichen<br />

achten. Das Qualitätssiegel<br />

Edelstahl Rostfrei dürfen nämlich<br />

nur Unternehmen tragen, deren Produkte<br />

aus sachgerecht ausgewähltem<br />

Material bestehen und fachgerecht<br />

verarbeitet wurden.<br />

Beispiele finden sich vor allem<br />

in der Küche, aber auch im Bad und<br />

beim Zubehör:<br />

z Koch-Komfort mit edlem Design<br />

bietet eine vollausgestattete Küche<br />

mit drei Kochfeldern, die sogar<br />

für große Töpfe und Pfannen<br />

geeignet sind. Ablage- und<br />

Arbeitsflächen können durch eine<br />

geteilte Kocherabdeckung noch<br />

erweitert werden, eine LED-<br />

Beleuchtung rückt das Ganze ins<br />

rechte Licht. Aus hochwertigem<br />

Edelstahl ist die Kücheneinrichtung<br />

zudem nicht nur so pflegeleicht<br />

wie daheim, sondern sieht<br />

auch richtig stylisch aus. Passend<br />

dazu gibt es auch durchdachtes<br />

Koch- und Essgeschirr, denn trotz<br />

Grenzen bei Platz und Zuladung<br />

isst das Auge schließlich mit.<br />

Modelle aus dünnwandigem und<br />

entsprechend leichtem Edelstahl<br />

werten jede Mahlzeit auf. Anders<br />

als Aluminiumgefäße sind sie<br />

robust und formbeständig, laufen<br />

nicht an und dürfen – sofern vorhanden<br />

– in die Spülmaschine.<br />

Außerdem ist Edelstahl ge -<br />

schmacksneutral und lebensmittelecht,<br />

worauf immer mehr<br />

gesundheitsbewusste Nutzer<br />

besonderen Wert legen. Die Auswahl<br />

an hochwertigem Markengeschirr<br />

im Fachhandel ist groß:<br />

Einwandige Becher oder Schüsseln<br />

sind leichter und preiswerter,<br />

doppelwandige Modelle punkten<br />

dafür durch gute Warmhalte- oder<br />

Kühleigenschaften. Besonders<br />

praktisch sind Teller, die auch als<br />

Schüsseln eingesetzt werden können<br />

und Topfdeckel, die als Pfanne<br />

ebenso gute Dienste erweisen.<br />

Durch klappbare oder abnehmbare<br />

Griffe lässt sich Koch- und<br />

Essgeschirr aus Edelstahl Rostfrei<br />

platzsparend verstauen.<br />

z Aber auch im Bad muss der<br />

anspruchsvolle Wohnmobil-Nutzer<br />

nicht auf werkstoffbegründeten<br />

Komfort verzichten: Wellness-Massage-Dusche<br />

und Waschbecken aus<br />

nichtrostendem Stahl machen die<br />

rollende Nasszelle zum attraktiven<br />

Wohlfühlort.<br />

z Eine Vielzahl an Zubehörteilen aus<br />

Edelstahl Rostfrei trägt überdies<br />

zum Rundumkomfort bei:<br />

– Edelstahl-Heckträger für Fahrräder<br />

oder Motorroller, die direkt<br />

am Rahmen des Wohnmobils<br />

montiert werden, machen sogar<br />

das Verladen schwerer Bikes<br />

komfortabel. Dank ihrer Robustheit<br />

und Witterungsbeständigkeit<br />

sind sie unempfindlich gegen<br />

Steinschlag und Korrosion.<br />

– Als Bodyguard für das Wohnmobil<br />

zeigt ein zeitlos eleganter<br />

Anfahrschutz aus nichtrostendem<br />

Stahl Stärke. Er bewahrt die<br />

empfindliche Heckschürze auf<br />

Campingplatz oder öffentlichen<br />

Straßen vor Beschädigung. 2<br />

Kücheneinrichtungen aus hochwertigen Edelstahl … … sind pflegeleicht und stylisch – im Wohnmobil ebenso wie daheim.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

47


Lifesteel<br />

Bericht<br />

In einem Workshop schmiedeten<br />

Werkstoffwissenschaftsstudenten<br />

von der Universität Jena ihr eigenes<br />

Schwert.<br />

Workshop in Jena<br />

Studenten schmiedeten Schwert<br />

„Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“ – So alt dieses Sprichwort sein mag, so jung ist<br />

die entsprechende praktische Erkenntnis für eine Gruppe engagierter Studierender der Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena. In einem Workshop beschäftigten sie sich mit allen Facetten der Schmiedekunst und<br />

garantieren – von der Planung über den Schmiedeprozess bis hin zur Vermarktung – schnittige Ergebnisse.<br />

Denn: „Wir schmieden ein Schwert“, hatte Masterstudent Maximilian Keller zu Beginn erklärt.<br />

Foto: Michéle Scholl<br />

Der 24-jährige Werkstoffwissenschaftler<br />

hatte den anwendungsorientierten<br />

Workshop gemeinsam<br />

mit der Bachelorstudentin Michéle<br />

Scholl konzipiert. Ideengeber war die<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

– schnell waren ihnen die<br />

Begeisterung und Zustimmung vom<br />

Institutsrat des Otto-Schott-Instituts<br />

für Materialforschung (OSIM) der Uni<br />

Jena sicher, ein solches Projekt außerhalb<br />

des Stundenplans zu veranstalten,<br />

und 15 enthusiastische Freiwillige<br />

gefunden.<br />

„Schon seit vergangenem November<br />

läuft der Schmiede-Workshop, bei<br />

dem wir uns zunächst durch eine dafür<br />

organisierte Vortragsreihe einen<br />

gemeinsamen Wissensstand erarbeitet<br />

haben“, berichtete Keller während des<br />

Projekts. Durch Diskussionen mit Professoren<br />

und die unterschiedlichen<br />

Erfahrungen sei es schon in der Theorie<br />

zu spannenden Diskussionen<br />

gekommen: „Die Erstsemester sind<br />

voller verrückter Ideen, auf die Masterstudenten<br />

oft gar nicht kommen.<br />

Aus der Kombination unvoreingenommener<br />

Kreativität und des fortgeschrittenen<br />

Wissens, was realisierbar oder<br />

doch unmöglich ist, entstehen tolle<br />

Wechselwirkungen.“<br />

Im vergangenen Wintersemester<br />

hatten die Workshop-Teilnehmer,<br />

darunter fünf Studentinnen und zehn<br />

Studenten, in der Werkstatt des OSIM<br />

in einem Schmiedefeuer Stahl bearbeitet,<br />

„um ein Gefühl für das Material<br />

zu entwickeln.“ Dieses war wichtig<br />

für das Haupt-Event des auf ein Jahr<br />

angelegten Projekts: das Schmieden<br />

und die materialwissenschaftliche<br />

Charakterisierung des Schwertes. Im<br />

Mai hatten sie sich dafür im thüringischen<br />

Mellenbach-Glasbach getroffen<br />

und ein Wochenende darauf verwendet,<br />

zwei Schwerter zu schmieden<br />

– eines als Prüfschwert für die zerstörenden<br />

und zerstörungsfreien Charakterisierungsmethoden<br />

und eines<br />

als Ausstellungsstück zur Studienwerbung.<br />

„Unendlich viel Schweiß, Blut, Tränen<br />

und Arbeit stecken darin“, sagt<br />

Maximilian Keller augenzwinkernd.<br />

Dabei hätten sie alle Schritte selbst<br />

erledigt: stundenlanges Schmieden,<br />

Schleifen, Glätten, Polieren, Ausrichten.<br />

Nur beim Härten hätten sie sich<br />

Hilfe geholt: „Wenn das Schwert nach<br />

all der Arbeit springt, wäre die Motivation<br />

sonst am Boden“, weiß Maximilian<br />

Keller. Und von dieser lebt das<br />

Projekt schließlich.<br />

Eine gedeihliche Zusammenarbeit<br />

war dank der verschiedenen Interessen<br />

aller Beteiligten von Beginn an<br />

sichergestellt. „Zum Team gehören<br />

ein Hobbyschmied, Experten für<br />

Schwertschaukampf und natürlich<br />

auch solche, die sich für Marketing,<br />

Sponsoring oder die didaktische Aufbereitung<br />

des Workshops interessieren.“<br />

Das ist Keller, der sich im Fachschaftsrat<br />

engagiert und Hilfskraft an<br />

der Physikalisch-Astronomischen<br />

Fakultät ist, wichtig, denn das Schwert<br />

soll auch im Licht der Öffentlichkeit<br />

erstrahlen. „Zu wenige Schüler kennen<br />

unseren Studiengang und überhaupt<br />

haben viele keine klare Vorstellung<br />

davon, was Werkstoffwissenschaftler<br />

machen. Das will ich ändern“, erklärt<br />

der Student. 2<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


„Balanceakte“ sind noch bis November in München zu sehen<br />

Auf 200 Rädern in die Verlängerung gegangen<br />

Seit der Eröffnung der Sonderausstellung „Balanceakte“ im vergangenen Jahr wurden bereits<br />

weit mehr als 100 000 Besucher im Verkehrszentrum des Deutschen Museums gezählt.<br />

Grund genug, das Jubiläum des Radfahrens – und damit ein Teil Stahlgeschichte – noch etwas länger<br />

zu feiern: Bis zum 4.11.18 gehen die „Balanceakte“ auf der Theresienhöhe weiter – gut 201 Jahre,<br />

nachdem Karl Freiherr von Drais im Sommer 1817 zum ersten Mal sein berühmtes Laufrad erprobt<br />

hatte. (Vgl. auch 11/17, S. 48ff)<br />

Neben einer von Drais selbst lizensierten Laufmaschine<br />

gibt es viele weitere besondere Zweiräder in der<br />

Ausstellung zu entdecken: Vom ersten bekannten bayerischen<br />

Laufrad über das Jugendstil-Serienrad aus den USA<br />

bis hin zum Wasserstofffahrrad führen rund 100 Radl durch<br />

eine wechselvolle Geschichte.<br />

„Laufmaschine und Fahrrad sind ja ursprünglich nicht<br />

als Verkehrsmittel genutzt worden, sondern waren Abenteuermaschinen“,<br />

sagt Bettina Gundler, Leiterin des Verkehrszentrums<br />

und eine der Kuratorinnen der Ausstellung.<br />

Sie fasziniert besonders an den „Balanceakten“, welchen<br />

gesellschaftlichen Wandel man an der Geschichte des Fahrrads<br />

zeigen kann: Von einem Vergnügen für Reiche wurde<br />

es in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zum Hauptverkehrsmittel<br />

für die Bevölkerung. Dann drängte die Motorisierung<br />

das Zweirad ins Abseits. Heute ist es wieder auf<br />

der Überholspur – als Alltagsverkehrsmittel und manchmal<br />

auch Weltanschauungs-Fortbewegungsmittel.<br />

Davon zeugen die Exponate: Das ursprüngliche von<br />

Drais entwickelte Laufrad war eine Kuriosität – heute<br />

werden Lastenräder als stadttaugliche Alternative zum<br />

Auto eingesetzt, und wer es sich denn leisten kann und<br />

mag, fährt teure Luxusräder. Dabei sind die „Balanceakte“<br />

natürlich nicht nur zum Anschauen: Besucher können vor<br />

Ort auch ausprobieren, wie ein Laufrad funktioniert – oder<br />

wie man sich auf einem Hochrad fühlt.<br />

Drei Schwerpunkte<br />

Aber die Ausstellung zeigt auf rund 1000 m 2 nicht nur<br />

Zweiräder, sondern – gegliedert in die drei Schwerpunkte<br />

„Technik und Wirtschaft“, „Kultur und Sport“ sowie „Mobilität<br />

und Verkehr“ – mit zahlreichen Bildern, weiteren<br />

Exponaten und Demonstrationen viele spannende, interessante<br />

oder kuriose Aspekte rund ums Radfahren. So ist die<br />

komplette Trophäensammlung eines historischen Radvereins<br />

zu sehen. Erinnert wird auch an den bayerischen Radsport-Helden<br />

Thaddäus Robl, der zwei Mal Weltmeister<br />

wurde und später bei einem Flugzeugabsturz starb. Historie<br />

zum Hören gibt es mit der Queen-Single „Bicycle Race“,<br />

deren Video in den 70ern noch für einen handfesten Skandal<br />

sorgte.<br />

Und auch für die ganz alltäglichen Radl-Geschichten<br />

ist in der Austellung Platz: Bettina Gundler und ihre Kollegen<br />

haben persönliche Erzählungen von Zeitungslesern und<br />

Interneteinsendungen ausgewählt, die samt Fotos in der<br />

Ausstellung präsentiert werden. „Am meisten berührt mich<br />

das Fahrrad einer Dame, die schon weit über 80 Jahre alt<br />

Foto: Deutsches Museum<br />

war, als sie uns ihr Rad gestiftet hat“, sagt Kuratorin Gundler.<br />

„Sie hatte es 1936 zur Konfirmation geschenkt bekommen<br />

– und dann sage und schreibe 70 Jahre lang gefahren.“<br />

Ebenfalls stolz ist Gundler auf die von der Formation<br />

München entwickelte Szenografie der Ausstellung: Das<br />

Fahrrad wird in seinem „natürlichen Lebensraum“ gezeigt<br />

– nämlich in Stadt und Land. Optischer Gag ist eine Eingangsszene,<br />

die eine Legende über die Erfindung des Laufrads<br />

illustriert – Karl Drais schwebt über einem Vulkan.<br />

Hintergrund ist eine umstrittene These, nach der Drais<br />

unter dem Eindruck der 1816 grassierenden Hungersnot<br />

und einem vermehrten Pferdesterben das Zweirad erfunden<br />

haben soll. Vorangegangen war der Hungerkrise ein Vulkanausbruch,<br />

dessen Staubteilchen in der Atmosphäre ein<br />

„Jahr ohne Sommer“ auch in Europa verursachten. „Klimaänderungen<br />

und extreme Wetterereignisse kennen wir<br />

ja auch und suchen Abhilfe in nachhaltigen technischen<br />

Lösungen, zu denen heute auch wieder das Fahrrad gehört“,<br />

so Gundler. „Selbst wenn Drais bei seinen Erfindungen<br />

eher an die Förderung der Ökonomie dachte, galt doch auch<br />

für seine Zeit: Not macht erfinderisch!“<br />

Mit dieser und vielen weiteren Geschichten aus bald<br />

201 Jahren Radfahr-Historie können Besucher bei den Übersichtsführungen<br />

jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr<br />

rechnen. Dazu gibt es regelmäßig Kuratorenführungen,<br />

Vorträge und mehr – denn auch das Begleitprogramm zur<br />

Sonderausstellung ist in die Verlängerung gegangen. 2<br />

Blick in die Ausstellung<br />

„Balanceakte“<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|18<br />

49


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Raphael Schön bearbeitet Metallbleche – on stage<br />

Archaische Flex-Performance<br />

Geradezu elementar wirkt es, wenn Raphael Schön mit seiner Flex<br />

die hochkant aufgestellten Stahlbleche bearbeitet. Mit seiner<br />

Schutzmaske vor dem Gesicht geht eine ganz eigene Faszination<br />

davon aus, wenn der Berliner Performance-Künstler im Dunkel der<br />

Aufführung in urwüchsiger Choregrafie Funken aus seinen Objekten<br />

schleift und schlägt.<br />

Der Saal wird dunkel, die Musik setzt<br />

ein – Wagners Ritt der Walküren, zum Auftakt.<br />

Oder The Prodigy. Nach den ersten Takten beginnen<br />

vorn auf der Bühne plötzlich Funken aus<br />

dem Dunkel nach links und rechts wegzuspritzen.<br />

Nach und nach ist der Künstler zu erkennen, der<br />

mit einer Flex in den Händen, mit Anzug und<br />

Frack und vollem körperlichen Einsatz die Blechoberflächen<br />

bearbeitet. Es hat was von einem<br />

Feuerwerk, das der Berliner Performance-Künstler<br />

Rapheal Schön da in den Saal zaubert.<br />

Vom internationalen Vetrieb zur Performance-Kunst<br />

Von WMF bis Saarstahl, von der Seebühne Friedrichshafen bis zur Salzgitter<br />

AG – Rapahel Schön hat schon auf vielen Bühnen seine Flex-Performance<br />

aufgeführt. „Zur Kunst habe ich mich immer hingezogen gefühlt. Wie die<br />

Idee gekommen ist, mit der Flex Metallbleche zu bearbeiten, weiß ich<br />

allerdings auch nicht mehr genau. Irgendwann stand ich im Keller mit der<br />

Flex in der Hand vor einem Blech – so ist die Idee zur Show entstanden“,<br />

erzählt Raphael Schön.<br />

Die Kunst ist für den in Ulm aufgewachsenden Wahlberliner Berufung. Brot<br />

und Butter verdient er, der ursprünglich gelernter Werkzeugmacher und Wirtschaftsingenieur<br />

ist, als Dozent für Internationales Management mit Schwerpunkt<br />

Teamführung. Über viele Jahre war er zuvor im internationalen Vertrieb für<br />

optische Messtechnik tätig. Heute erfüllt er Lehraufträge an der Frankfurt School<br />

of Finance, der Hertie School of Governance oder der Cologne Business School.<br />

Zwanzig Minuten in etwa dauern seine Shows, mehr geht nicht. „Es ist körperlich<br />

sehr anstrengend. Groß nachdenken ist da auf der Bühne nicht drin“,<br />

grinst Schön. Irgendwann hat er sich gefragt, was er mit den ganzen bearbeiteten<br />

Blechen machen soll. So haben sich neben die Shows mittlerweile auch Installationen<br />

und Fotografie hinzugesellt. Stillstand ist ja auch langweilig. 2<br />

[ Info ]<br />

www.flexshow.org<br />

Foto: Werner Pszolla<br />

Foto: Ronny Buck<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 9|18


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2018<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.09. Duisburg<br />

Verkauf (Seminar) 11.-12.09. Soltau<br />

Gebietsversammlungen 10.-14.09. bundesweit<br />

Nichtrostende Stähle (Seminar) 17.-18.09. Lüdenscheid<br />

Werkstoff- und Produktkunde (Lernteam) 05.-06.11. Kehl<br />

Verkauf (Lernteam) 08.11. Hamburg<br />

Grobbleche (Seminar) 19.-20.11. Wernigerode<br />

Betonstahl (Seminar) 21.-22.11. Kehl<br />

Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.12. Duisburg<br />

Stahlkunde (Seminar) 05.-07.12. Gengenbach<br />

2019<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund<br />

Rohre (Seminar) 11.-13.03. Paderborn<br />

Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg<br />

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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