Ausgabe 09/2018 (2)
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uchreport<br />
Präsentation<br />
Tipps für den Handel<br />
Produkte<br />
Ideen für das Sortiment<br />
Player<br />
Blick in Kreativschmieden<br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
spezial<br />
Stark aufgestellt für Ihren Erfolg<br />
25. – 29. 1. 2019<br />
26. – 29. 1. 2019<br />
26. – 29. 1. 2019
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Inhalt<br />
6 Spektrum PBS | Nonbook | Spiele<br />
8 Teddy & Co. befeuern die Kundenfrequenz<br />
Die Mayersche profiliert sich auch mit Spielen und Spielwaren.<br />
Monika Kloss dirigiert dieses Sortiment und beleuchtet das Geschäft.<br />
14 Fachgeschäft und Ankerplatz für kulturaffine Menschen<br />
Beraterin Angelika Niestrath ist eine ausgewiesene Nonbook-Expertin.<br />
In ihrem Gastbeitrag erteilt sie Tipps für eine wirksame Präsentation.<br />
18 »Wir vermeiden eine starre Konzernsichtweise«<br />
Coppenrath ist seit Jahren im Nonbook-Bereich eine große Nummer.<br />
Wie organisiert sich der Verlag und wie kommt er auf immer neue Ideen?<br />
24 Blicke in ausgezeichnete Kreativschmieden<br />
Perlenfischer, Jundado und Monbijou sind Träger des Nonbook-Awards.<br />
Mit welchen Produkten stehen die Labels in der ersten Reihe?<br />
28 Bei der Buchgestaltung die Papeterie gleich mitdenken<br />
Die Edition Michael Fischer dreht den Handlettering-Trend weiter.<br />
Das Verlagsprogramm wird mit Papeterie-Produkten verbreitert.<br />
30 »Digitalisierung bringt auch Chancen für analoge Spiele«<br />
Kosmos in Stuttgart zählt zu den marktführenden Spieleverlagen.<br />
Haptische Produkte bilden weiterhin die Säule im Geschäft.<br />
34 Online-Welten setzen auch offline Akzente<br />
Vor allem Mädchen lieben die Kollektionen von Odernichtoderdoch.<br />
Das Online-Start-up aus Münster kooperiert stationär mit Thalia.<br />
36 Mehrere Standbeine minimieren das Risiko<br />
Silvia Dierkens Buchhandlung Diekmann ist ein Allrounder.<br />
Bücher, Schreib- und Spielwaren, Lotto und Postshop werden offeriert.<br />
40 Die Produktflut kanalisieren<br />
Für Buchhändler ist das Nonbook-Angebot schwierig zu handhaben.<br />
Eine Metadatenbank soll bei diesem Problem Abhilfe schaffen.<br />
Redaktionsschluss für dieses buchreport.spezial: 10. August <strong>2018</strong>
6 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Ideen fürs Geschäft<br />
Welche neuen Trends können das Zusatzsortiment<br />
beflügeln? Antworten auf diese Frage erhalten<br />
Buchhändler auf den großen Messen. Ein Überblick<br />
für die Terminplanung:<br />
Frankfurter Buchmesse (10. bis 14. Oktober): Unter<br />
der Überschrift „Nonbook 4.0“ lockt der Branchentreff<br />
auf die Ausstellungsfläche in Halle 4.0,<br />
G71. Dort präsentieren rund 20 Aussteller eine<br />
Auswahl hochwertiger Zusatzprodukte für den<br />
Buchhandel aus den<br />
Bereichen Papeterie,<br />
Karten und Geschenke.<br />
Der Nonbook<br />
Award wird am<br />
Mittwoch, 10. Oktober,<br />
18 Uhr, am Gemeinschaftsstand<br />
Papeterie & Geschenke<br />
verliehen.<br />
Mit dem Trio<br />
Christmasworld<br />
(25. bis 29. Januar<br />
Laufsteg der PBS-Branche:<br />
Die Paperworld in Frankfurt.<br />
2019) Creativeworld<br />
und Paperworld (beide<br />
26. bis 29. Januar)<br />
hat die Messe Frankfurt drei weitere Angebote im<br />
Programm, die auch für Buchhändler interessant<br />
sind:<br />
■ Auf der Christmasworld dreht sich alles um das<br />
festliche und saisonale Dekorieren auf sieben Ebenen<br />
in den Hallen 8, 9, 11, 12 und der Galleria.<br />
■ Die Creativeworld präsentiert auf zwei Ebenen in<br />
der Halle 4 vieles für den Kreativ-, Hobby- und<br />
Künstlerbedarf.<br />
■ Produkte rund um Papier, Bürobedarf und<br />
Schreibwaren zeigt die Paperworld auf sieben<br />
Ebenen in den Hallen 1, 3, 4, 5 und im Forum.<br />
Besonders relevant für den Buchhandel ist die<br />
Präsentation „Mr. Books & Mrs. Paper“ in der Halle<br />
3.1 der Paperworld. Sie richtet sich an Buchhändler<br />
und Händler, die Bücher, Papeterie und<br />
Schreibwarenprodukte miteinander kombinieren<br />
möchten. Die inszenierte Zusammenstellung der<br />
Produkte zu verschiedenen Themenschwerpunkten<br />
soll zeigen, wie der stationäre Handel seinen Verkaufsort<br />
emotional in Szene setzen und mit Zusatzsortimenten<br />
Kaufanreize generieren kann.<br />
Im Sommer nächsten Jahres steht in Frankfurt<br />
die Tendence (29. Juni bis 2. Juli) an, die ein umfassendes<br />
Produktportfolio aus den Bereichen<br />
Wohnen, Einrichten, Dekorieren, Geschenkartikel,<br />
Schmuck, Fashionbedarf, gedeckter Tisch, Küche,<br />
Heimtextilien und Outdoor präsentiert.<br />
Spektrum<br />
Ulrich Städtler, Geschäftsführer von Städtler Media Marketing<br />
in Zirndorf, setzt auf die regionale Karte.<br />
Städtler Media Marketing<br />
Locken mit Lokalbezug<br />
Zusatzsortiment mit Lokalkolorit: Das Zirndorfer Unternehmen<br />
Städtler Media Marketing spielt mit dem Label Atregio<br />
die regionale Karte aus. Die Idee: Ob Taschen, Tassen, Schirme<br />
oder Frühstücksbrettchen – Buchhändler können bei<br />
den Kunden mit Nonbook-Produkten punkten, die mit Motiven<br />
aus der jeweiligen Stadt verziert sind.<br />
„Wir haben mittlerweile über 1000 Buchhändler in der<br />
Kartei, mit denen wir kooperieren“, schildert Geschäftsführer<br />
Ulrich Städtler. Ein wesentliches Argument, mit dem er<br />
für Atregio wirbt: Bestellungen sind auch in kleineren Mengen<br />
möglich. Und der Händler vor Ort bekommt die Produkte<br />
jeweils exklusiv. „Wir wollen unseren Partnern damit<br />
Alleinstellung sichern und garantieren ihnen, dass sie in ihrer<br />
Stadt die einzigen Anbieter sind, die mit diesen Artikeln<br />
an den Start gehen“, erklärt Städtler, der mit seiner Firma<br />
auch zu den Kooperationspartnern der buchhändlerischen<br />
Verbundgruppe LG Buch gehört. Zu seiner Botschaft gehört<br />
überdies: „Wir sind auch ein analoger Kontrapunkt in einer<br />
zunehmend digitalen Welt. Unsere Artikel bekommt man<br />
nicht bei Amazon.“<br />
Zum umfangreichen Produktportfolio von Städtler Media<br />
Marketing gehören auch Pfandtaschen, die eine Alternative<br />
zu den umweltschädlichen Plastiktüten sind. Auf der von<br />
Städtler betriebenen Webseite Pfandtaschen.com können interessierte<br />
Buchhändler aus verschiedenen Versionen ihr<br />
Modell auswählen und sich individuell gestaltete Taschen<br />
für ihr Geschäft zusammenstellen. Ebenfalls im Angebot<br />
sind Puzzles für Kinder und Erwachsene; 50 Versionen sind<br />
bislang entstanden.<br />
Fotos: Messe Frankfurt; Städtler
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Foto: Gene Glover<br />
»Spiel des Jahres <strong>2018</strong>«<br />
Prädikat mit Wirkung<br />
Gütesiegel mit quasi<br />
eingebauter Verkaufsgarantie:<br />
Das „Spiel<br />
des Jahres <strong>2018</strong>“<br />
heißt „Azul“. Sein Erfinder<br />
Michael Kiesling<br />
hat den begehrten<br />
Kritikerpreis bereits<br />
zum dritten Mal<br />
bekommen.<br />
In dem abstrakten Legespiel –<br />
für die Illustrationen hat der Grafiker<br />
Chris Quilliams gesorgt – müssen<br />
die Teilnehmer den Palast des<br />
portugiesischen Königs mit kleinen<br />
Mosaiksteinen fliesen. Dabei<br />
gilt es, durch geschicktes Auswählen<br />
der passenden Steine das wertvollste<br />
Mosaik zu gestalten. Die Jury<br />
des seit 1979 vergebenen Preises,<br />
der vor allem auch in der Flut<br />
der Familienspiele Orientierung<br />
Moses legt mit Sebastian<br />
Fitzek (Foto)<br />
an der Seite nach:<br />
Der Bestsellerautor<br />
klinkt sich in die<br />
„Black Stories“-Rätselspielreihe<br />
des Verlags<br />
ein. Im Herbst<br />
erscheint in Zusammenarbeit<br />
die „Black<br />
Stories Sebastian Fitzek Edition“.<br />
Im vergangenen Jahr konnte<br />
Moses bereits mit dem Brettspiel<br />
„Sebastian Fitzek – Safehouse“ einen<br />
Verkaufsschlager landen, der<br />
von Marco Teubner, dem preisgekrönten<br />
Spieleerfinder und Moses-<br />
Autor, entwickelt wurde. „Safehouse“<br />
ist eng an die Fitzek-Thriller<br />
angelehnt. Die Spieler müssen sich<br />
als Zeugen eines Verbrechens in<br />
ein sicheres Gebäude retten. Bei<br />
der Verfolgungsjagd finden sich<br />
stiftet, lobte „Azul“ in<br />
den höchsten Tönen.<br />
„Die Haptik der Kachelsteine<br />
verstärkt<br />
den wertigen Eindruck.<br />
Allein das Material<br />
ist ein Genuss.<br />
Zudem ist Michael<br />
Kiesling die Meisterleistung<br />
gelungen,<br />
einem einfachen Auswahlmechanismus<br />
so viel Tiefgang zu verleihen,<br />
dass dieser einen nahezu<br />
endlosen Wiederspielreiz auslöst“,<br />
wird in der Begründung betont.<br />
Erschienen ist „Azul“ in dem<br />
kanadischen Verlag Plan B Games.<br />
In Deutschland wird es exklusiv<br />
von Pegasus Spiele vertrieben. Es<br />
ist für Spieler ab 8 Jahren geeignet<br />
und wird für rund 40 Euro ange -<br />
boten.<br />
Moses<br />
Mit Gänsehaut-Garantie<br />
hier und da auch Details<br />
aus den Büchern<br />
von Fitzek.<br />
Mit dem neuen<br />
Spiel will Moses an<br />
den Erfolg anknüpfen<br />
und auch im Weihnachtsgeschäft<br />
punkten.<br />
Angekündigt<br />
werden „50 verstörende<br />
psychologische Geschichten<br />
und brillante rabenschwarze Rätsel<br />
vom Meister des Wahns“, der mit<br />
über 10 Mio verkauften Büchern zu<br />
den erfolgreichsten deutschen Autoren<br />
zählt. Das Kartenspiel für<br />
Teenager und Erwachsene wird zu<br />
einem unverbindlichen Ladenpreis<br />
von 14,95 Euro angeboten. Die<br />
Hälfte der Geschichten stammen<br />
aus dem Thriller-Kosmos von Fitzek,<br />
der Droemer Knaur hohe Auflagen<br />
beschert.<br />
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8 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Mayersche<br />
Teddy & Co. befeuern<br />
auch die Kundenfrequenz<br />
Die Mayersche Buchhandlung profiliert sich auch mit Spielen und Spielwaren.<br />
Monika Kloss dirigiert dieses Sortiment und beleuchtet das Geschäft.<br />
Expertin für Spielwaren:<br />
Monika Kloss sorgt bei der<br />
Mayerschen für Fachkompetenz<br />
in einer Produktwelt,<br />
die für einen lohnenden<br />
Zusatzumsatz steht,<br />
wenn die Auswahl stimmt.<br />
Trittfest mit Standbein und Spielbein:<br />
Die Mayersche Buchhandlung, mit<br />
einem Gesamtumsatz von 155 Mio<br />
Euro (2017, geschätzt) Marktführer in Nordrhein-Westfalen,<br />
profiliert sich auch mit einem<br />
Spiele- und Spielwarensortiment. „Wir<br />
haben den Umsatzanteil des Spielwarenangebots<br />
systematisch von 3 auf 7% ausgebaut.<br />
Unser Ziel sind 10%“, gibt Hartmut<br />
Falter, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Mayerschen, die Marschrichtung vor.<br />
Einen großen Sprung bei der abrun -<br />
denden Sortimentserweiterung machte das<br />
Aachener Unternehmen, das sein Kern -<br />
geschäft zuvor bereits mit buchaffinen<br />
Spielwaren erweitert hatte, 2012 mit der<br />
Übernahme des lokalen Spielwarenprimus<br />
Spielwaren Förster – Teddy & Co. Der traditionsreiche<br />
Fachhändler, 1895 in Aachen<br />
gegründet und mit einer 1000-qm-Fläche<br />
in direkter Nachbarschaft der Mayerschen<br />
aktiv, wanderte im Zuge der Zusammen -<br />
legung ins Haupthaus des Filialisten. Spielwaren<br />
Förster – Teddy & Co. blieb als eigenständige<br />
Marke erhalten. Heute sind sämtliche<br />
55 Filialen der Mayerschen zumindest
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
9<br />
Fotos: buchreport/Rue<br />
mit einem kleinen Spielwarensortiment<br />
ausgestattet, für <strong>2018</strong> und 2019 plant die<br />
Mayersche den Ausbau ihres Teddy-&-Co.-<br />
Sor timents in über 20 Buchhandlungen,<br />
darunter Filialen in Gütersloh, Mönchengladbach,<br />
Siegen und Gummersbach. Die<br />
Wachstumspläne werden von Umsatzsteigerungen<br />
befeuert. Nach Angaben des<br />
Unternehmens ist der Umsatz im Spielwarenbereich<br />
2017 im zweistelligen Bereich<br />
gewachsen.<br />
Fachfrau für das Zusatzsortiment<br />
Für die nötige Fachkompetenz sorgt Monika<br />
Kloss, Leitung Einkauf bei Teddy & Co.<br />
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Jürgen<br />
Kloss lenkte sie Spielwaren Förster – Teddy<br />
& Co bereits vor der Fusion. Die Urgroßeltern<br />
von Jürgen Kloss hatten das Geschäft<br />
1895 gegründet. 1985 wurde es von ihm<br />
und seiner Frau übernommen. „Spielware<br />
und Buch ergänzen sich ideal“, sagt Monika<br />
Kloss. Im Interview spricht sie über Bedeutung<br />
von Spielwaren im Sortimentsmix und<br />
die Besonderheiten des Geschäfts.<br />
Spielwaren und Bücher – warum funktioniert<br />
die Kombination?<br />
Es gibt eine hohe Affinität und beide Welten<br />
können voneinander profitieren. Die<br />
Zielgruppe im Buchhandel ist sehr interessant,<br />
denn sie ist anspruchsvoll und verfügt<br />
über eine hohe Kaufkraft. In den Filialen<br />
der Mayerschen gewinnt die Spielware<br />
überdies wegen des einmaligen Ambientes<br />
hinzu. Wo gibt es sonst im Spielwarenhandel<br />
Verkaufsflächen mit Cafés, Lounges<br />
und einer Saftbar? Für das Buch wiederum<br />
ist das Spielwarensortiment eine optimale<br />
Ergänzung mit vielen Synergieeffekten. Wir<br />
haben festgestellt, dass wir im Gegensatz<br />
zum klassischen Spielwarenhandel bestimmte<br />
Themen im Buchhandel viel besser<br />
ausspielen können.<br />
Was kann der Buchhandel besser?<br />
Er bietet als Inszenierungsort für Lizenzprodukte<br />
und Trendthemen eine besondere<br />
Bühne. Paradebeispiele sind Artikel zu<br />
„Harry Potter“ oder „Minecraft“, aber auch<br />
erfolgreiche Spieleadaptionen von Bestsellern,<br />
wie zu den „Känguru-Chroniken“ von<br />
Marc Uwe Kling, die im klassischen Spielwarenhandel<br />
zunächst nur schleppend angelaufen<br />
sind. Im Buchpublikum ist Kling<br />
natürlich bekannt und deshalb gab es bei<br />
diesen Spielen auch aus dem Stand die entsprechenden<br />
Umsätze. Bei der Mayerschen<br />
mit Teddy-&-Co.-Flächen kommt hinzu,<br />
dass die Kunden mittlerweile wissen, hier<br />
gibt es nicht nur Bücher, sondern auch ein<br />
kuratiertes und wertiges Spielwarensortiment<br />
mit kompetenter Beratung.<br />
In den Innenstädten ist der klassische Spielwarenhandel<br />
aber ein Auslaufmodell …<br />
Das ist richtig, es ist heute sehr schwierig,<br />
ein Spielwarengeschäft mit der nötigen<br />
Größe in einer 1A-Lage profitabel zu führen.<br />
Viele traditionsreiche inhabergeführte Fach -<br />
geschäfte haben aufgegeben und die Fachkompetenz<br />
ist aus den Innenstädten verschwunden.<br />
Das ist unsere Chance: In zahlreichen<br />
Städten in Nordrhein-Westfalen ist<br />
die Mayersche heute nicht nur im Buchhandel<br />
die Nummer 1, sondern auch mit der<br />
Spielware führend. Diese Lücke schließen<br />
wir gerne.<br />
Der Buchhandel leidet unter dem harten<br />
Konkurrenzdruck aus dem Web. Wie stark<br />
trifft es das Geschäft mit Spielwaren?<br />
Der Druck durch die Online-Händler ist in<br />
unserem Bereich wahrscheinlich noch stärker,<br />
denn der Buchhandel hat ja durch die<br />
Preisbindung weniger Wettbewerbsdruck.<br />
Im Spielwarenbereich gibt es dieses Privileg<br />
nicht und jedes Produkt ist vergleichbar.<br />
Welcher Anbieter hat den günstigsten<br />
Preis? Das kann jeder im Internet blitzschnell<br />
recherchieren und es wird ein knallharter<br />
Preiskampf geführt. Diesen immensen<br />
Druck kennt der Spielwarenhandel seit<br />
Jahren. Und er hat ja auch mit dazu geführt,<br />
dass viele stationäre Geschäfte in den vergangenen<br />
Jahren aufgeben mussten.<br />
Wie halten Sie dagegen?<br />
Wir haben unser Sortiment entsprechend<br />
verändert und uns genau auf diese Wett -<br />
bewerbssituation eingerichtet. Neben der<br />
kuratierten Produktauswahl ist es entscheidend,<br />
sehr sensibel mit der Preiskalkulation<br />
umzugehen. Wir wissen um die Problematik<br />
und gestalten den Preis bei jedem Artikel<br />
nach dem, was der Markt hergibt und<br />
nach dem, was wir an Preiswürdigkeit und<br />
Preisattraktivität für den Kunden sichtbar<br />
machen müssen.<br />
Nach welchen Kriterien wird die Artikelpalette<br />
zusammengestellt?<br />
Wir achten auf Originalität und auch an dieser<br />
Stelle kommt wieder das Internet ins<br />
Spiel. Die Devise lautet: weg vom Main-<br />
»Es gibt eine<br />
hohe Affinität<br />
und beide Welten<br />
können<br />
voneinander<br />
profitieren. Die<br />
Zielgruppe im<br />
Buchhandel ist<br />
sehr interessant,<br />
denn sie<br />
ist anspruchsvoll<br />
und verfügt<br />
über eine hohe<br />
Kaufkraft«.
10 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Blickfänge auf der Fläche:<br />
Die Mayersche inszeniert<br />
Spielwaren auch auf Ak -<br />
tionstischen, die Buchkunden<br />
zum Zugreifen reizen.<br />
stream und rein in die Nischen. Dafür suchen<br />
wir auch kleine Hersteller, die ein attraktives<br />
Angebot haben, das uns Alleinstellung<br />
verschafft. Die buchaffinsten Bereiche<br />
werden auf der Fläche besonders klar und<br />
massiv herausgestellt. Hauptpfeiler sind die<br />
Felder Spiele, Kinderbeschäftigung, Baby<br />
und Kleinkind sowie Trendartikel. Innerhalb<br />
der Warengruppen achten wir auf die<br />
Top-Marken und die Must-haves sowie auf<br />
Produkte mit dem bestmöglichen Preis-<br />
Leistungsverhältnis. Wichtig sind auch<br />
Spielwaren mit von den Herstellern garantierter<br />
Fachhandels-Exklusivität. Und bei<br />
hochwertiger Ware, die sich im Buchhandel<br />
aufgrund des kaufkräftigen Publikums gut<br />
platzieren lässt, gibt es bei den Margen interessante<br />
Möglichkeiten.<br />
Erkennen die Lieferanten den besonderen<br />
Stellenwert des Auftritts unter dem Dach eines<br />
großen Buchfilialisten?<br />
»Bei hochwertiger Ware, die sich im Buchhandel<br />
aufgrund des kaufkräftigen Publikums gut platzieren<br />
lässt, gibt es bei den Margen<br />
interessante Möglichkeiten.«<br />
Wir sind bei den Lieferanten eine bekannte<br />
Hausnummer. Dazu trägt auch der Katalog<br />
der Mayerschen bei, in dem auch für die<br />
Spielwaren geworben wird. Das ist ein attraktives<br />
Medium, das es in dieser Form im<br />
Spielwarenhandel nicht gibt. Der Katalog<br />
liegt ein halbes Jahr im Haushalt und ist<br />
praktisch auch ein Nachschlagewerk. Das ist<br />
ein Pfund, mit dem wir wuchern können.<br />
Wie halten Sie sich bei den Trends auf dem<br />
Laufenden?<br />
Da kommen mehrere Faktoren zusammen.<br />
Wichtig sind Messen, Fachzeitschriften,<br />
Mailings der Hersteller und natürlich die<br />
Beobachtung des Wettbewerbs. Ein absolutes<br />
Muss ist die Spielwarenmesse Nürnberg<br />
mit der Präsentation von rund 100.000 Novitäten<br />
im Jahr. Wichtig ist in diesem Kontext<br />
aber auch das Feedback unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die auf der Fläche<br />
im täglichen Kontakt mit dem Publikum<br />
sind. Mayersche-Filialen mit Teddyund-Co.-Flächen<br />
gibt es in ganz Nordrhein-<br />
Westfalen und das verschafft uns auch beim<br />
frühzeitigen Erkennen von Trends Vorteile.<br />
Wenn bei uns zum Beispiel eine Anfrage<br />
aus einer Filiale nach einem bestimmten<br />
Produkt ankommt, das wir nicht vorrätig
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
11<br />
haben, nehmen wir diese Nachricht sehr<br />
ernst. Denn Trends und Hypes tauchen<br />
ganz plötzlich auf und sie wandern. Ein<br />
schönes Beispiel dafür waren die „Loom-<br />
Bänder“, die im Sommer 2014 stark angesagt<br />
waren: Aachen meldete plötzlich Bedarf,<br />
Dortmund erst einige Zeit später. Solche<br />
Entwicklungen sind hoch spannend.<br />
Und deshalb ist es wichtig, auch Anregungen<br />
aus den Häusern zu bekommen.<br />
Können Buchhändler per se auch Spiele und<br />
Spielwaren aktiv verkaufen?<br />
Begeisterte Buchhändlerinnen und Buchhändler<br />
können das sicherlich. Wichtig ist:<br />
Spielware ist emotional, wir verkaufen Emotionen.<br />
Beim Verkaufen von Spielwaren sind<br />
etwas extrovertiertere Typen gefragt, sie<br />
müssen kommunikativ und vor allen Dingen<br />
begeisterungsfähig sein. Kompetenz ist<br />
natürlich wichtig, aber man muss das Besondere,<br />
was den Artikel ausmacht, dem Kunden<br />
vermitteln können. Bei Spielen ist es<br />
nicht so wichtig, die Regeln zu erklären. Es<br />
kommt vielmehr darauf an, dem Interessenten<br />
das Besondere, das Begeisternde, das dieses<br />
Spiel bietet und einzigartig macht, nahezubringen.<br />
Deshalb schicken wir viele Muster<br />
in die Filialen. Es ist mir wichtig, dass die<br />
Kollegen sie mit nach Hause nehmen und<br />
dort auch ausprobieren. Dann kann man<br />
auch aktiv und erfolgreich verkaufen.<br />
Wie machen Sie die Teams fit für den Einsatz<br />
auf der Fläche?<br />
Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen,<br />
zu dem Workshops, Schulungen und wöchentliche<br />
Informationen zum Thema Spiele<br />
und Spielwaren gehören. Als Teddy & Co.<br />
2012 zur Mayerschen kam, haben wir eine<br />
Schulungsmappe mit rund 100 Seiten erstellt<br />
und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus Filialen, in denen Eröffnungen<br />
von Teddy-&-Co.-Flächen anstanden, in unser<br />
damaliges Stammhaus geholt und durch<br />
sämtliche Abteilungen geschleust. Vermittelt<br />
wurden dabei nicht nur Spielwarenwissen,<br />
sondern auch der Spirit und unsere Spielwarentradition,<br />
die ja bis ins Jahr 1895 zurückreicht.<br />
Heute nutzen wir auch das Intranet<br />
der Mayerschen intensiv, das Schulungsorder<br />
zu allen Produkten der wesentlichen Anbieter<br />
enthält. Dort lassen sich auch jederzeit<br />
alle relevanten Informationen zu den Artikeln<br />
und Herstellern abrufen. Außerdem informieren<br />
wir wöchentlich über das, was im<br />
Spielwarenbereich aktuell passiert. Und es<br />
gibt eine Hotline für Artikelnachfragen oder<br />
für Reklamationen. Die Anrufe nehme ich<br />
oft selbst entgegen. Wir verfügen über einen<br />
heißen Draht zum Verkaufsort. Auch das<br />
gibt die nötigen Impulse für das Geschäft.<br />
Locken Spielwaren neue Zielgruppen in die<br />
Buchhandlung?<br />
In vielen Städten präsentiert die Mayersche<br />
den Spielwarenhandel heute allein und es<br />
ist uns wichtig, nach außen klar zu signalisieren:<br />
In dieser Filiale befindet sich auch<br />
eine Teddy-&-Co.-Fläche. Kunden, die nur<br />
wegen des Spielwarenangebots kommen,<br />
kaufen vielleicht auch ein Buch. Die Kombination<br />
ist erfolgreich und sie erhöht letztendlich<br />
auch die Kundenfrequenz in den<br />
Einkaufszonen, in denen wir Flagge zeigen.<br />
Text | Interview Rainer Uebelhöde<br />
Mit besonderem Clou:<br />
Im Sommer gibt es auch<br />
Sonnenbrillen, die empfindliche<br />
Baby- und Kin -<br />
deraugen vor schädlicher<br />
Strahlung schützen.
14 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Präsentation<br />
Fachgeschäft und Ankerplatz<br />
für kulturaffine Menschen<br />
Wie hochwertige Nonbooks helfen, zeitgemäße Sortimente zu gestalten.<br />
Ein Gastbeitrag von Beraterin Angelika Niestrath.<br />
Mr. Books & Mrs. Paper:<br />
Die Sonderschau der<br />
Frankfurter Paperworld<br />
liefert Inszenierungsideen<br />
mit ausgewählten Büchern<br />
und buchhandelskompatiblen<br />
Zusatzprodukten.<br />
Wie zeitgemäße Sortimente<br />
zum Entdecken einladen<br />
können, zeigt Kuratorin<br />
Angelika Niestrath.<br />
Wie viel Nonbook ist gesund und<br />
welche Produkte eignen sich<br />
überhaupt im Buchhandel? Seit<br />
die Branche begonnen hat, sich ernsthaft<br />
mit Zusatzsortimenten zu beschäftigen, also<br />
seit rund 20 Jahren, gibt es kaum ein Experteninterview<br />
und kein Schwerpunktheft<br />
zum Thema, das diese Fragen nicht in der<br />
einen oder anderen Form stellt.<br />
Die einzig richtige Antwort, immer<br />
schon: Gesund und geeignet ist, was zum<br />
individuellen Sortimentskonzept passt, also<br />
bei einem vielleicht ein einziger Drehständer<br />
mit Postkarten und beim anderen eine<br />
feine Schreibwarenabteilung oder ein Weinregal<br />
mit angeschlossenem Bistro. Daran<br />
hat sich bis heute nichts geändert – nur<br />
dass das Sortimentskonzept inzwischen<br />
entscheidend wichtiger geworden ist.<br />
Offlinekunden wollen mehr<br />
Weil nahezu alles rund um die Uhr online<br />
verfügbar ist, verlagern sich Ziel- und<br />
Bedarfskäufe zunehmend und – zumindest<br />
teilweise irreversibel – ins Internet.<br />
Zugleich sind viele Kunden dadurch heute,<br />
tatsächlich oder vermeintlich, genauso gut<br />
informiert wie die Kollegen am Bibliografier-Terminal.<br />
Das allgemeine Sortiment als<br />
Nahversorger mit exklusiver Beratungskompetenz<br />
verliert aus Kundensicht an<br />
Bedeutung. Was immer mehr Menschen<br />
sich vom Handel vor Ort dagegen wünschen,<br />
sind Leistungen und Qualitäten, die<br />
Fotos: Messe Frankfurt
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
15<br />
die Algorithmen der Onliner so nicht bieten<br />
können: Überraschung und Inspiration, besondere<br />
Entdeckungen, interessante Begegnungen,<br />
authentische Einkaufserlebnisse.<br />
Ob ein Laden diese Wünsche erfüllen<br />
kann, hat viel mit dem Sortimentskonzept<br />
zu tun. Es muss:<br />
■dem Lebensgefühl der jeweiligen Zielgruppe<br />
entsprechen<br />
■Dinge anbieten, mit denen man sich identifizieren<br />
kann<br />
■eine Wohlfühlumgebung schaffen, in der<br />
man sich mit seinen Ansprüchen, Werten<br />
und Vorlieben wiederfindet.<br />
Das ist die Grundidee der Concept Stores:<br />
nicht ein produktspezifisches Sortiment<br />
für eine möglichst breite Zielgruppe<br />
anzubieten, sondern ein branchenübergreifendes,<br />
aber fein kuratiertes Sortiment für<br />
eine ganz bestimmte Zielgruppe.<br />
Die Produkttrennung ist überholt<br />
Nun sollen nicht gleich alle Buchhandlungen<br />
zu Concept Stores mutieren. Doch auf<br />
der Suche nach Konzepten, die den neuen<br />
Kundenanforderungen gerecht werden, ist<br />
der Denkansatz trotzdem hilfreich.<br />
Denken wir also die Buchhandlung als<br />
Fachgeschäft nicht für Bücher, sondern für<br />
kulturaffine Menschen: Deren Interessen<br />
und Bedürfnisse beschränken sich nicht<br />
allein auf Literatur. Vom hochwertigen Notizbuch<br />
bis zum Designmöbel gibt es viele<br />
buchhandelskompatible Zusatzprodukte, die<br />
in die Lebenswelt dieser Kunden passen<br />
und – besonders spannend! – die in Kom -<br />
bination mit Büchern anspruchsvoller, interessanter<br />
und wertiger erscheinen als in<br />
anderen Zusammenstellungen. Das ist eine<br />
große Chance für den Buchhandel und ein<br />
gutes Argument für ausgewählte Zusatz -<br />
sortimente. Diese Produkte so zu betrachten,<br />
Bücher und Nonbooks in schlichter Harmonie:<br />
Eine Inspiration von Paolo Cognettis „Acht Berge“<br />
(DVA, oben); die Manesse Bibliothek im Designregal<br />
(Drahtmanufaktur) anlässlich ihrer aktuellen<br />
Neugestaltung (Mitte). Der Retroplattenspieler erinnert<br />
mit dem passenden Klarinettenkonzert an Tania<br />
Blixens „Jenseits von Afrika“. Ein handgeschnitzter<br />
Löffel und ein Geschirrtuch erzählen vom Brot (unten).<br />
Zusammen mit dem Buch ergibt sich ein kuratiertes<br />
Geschenk für anspruchsvolle Genießer.
16 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Produkte mit Geschichte:<br />
Der Tisch erzählt von<br />
einem legendären Bleistift<br />
und seinen berühmten<br />
Nutzern (links).<br />
Besonders beleuchten<br />
(Mitte): Hier wird<br />
humorvoll in Szene gesetzt,<br />
was in der üblichen<br />
Sortimentslogik keinen<br />
Platz fände. Das schwarze<br />
Kästchen enthält noch<br />
eine spiele rische Empfehlung<br />
zum Weiterlesen.<br />
Platz verschenken, um Besonderes<br />
in Szene zu setzen<br />
(rechts): So entsteht<br />
Inspiration.<br />
als würden sie eigentlich nicht dazu -<br />
gehören, ist also kontraproduktiv. Schon<br />
deshalb, weil das Image-Upgrade auch<br />
andersherum funktionieren kann: Ein<br />
hoch preisiger Kunstbildband wirkt neben<br />
einem Designhocker möglicherweise überzeugender<br />
als im Schatten der Taschenbuchbestseller.<br />
Ohne Wertigkeit keine neuen Kunden<br />
Buchhandelskompatibel sind so gesehen<br />
alle Produkte, die der Zielgruppe nutzen<br />
und sich glaubhaft ins Sortiment integrieren<br />
lassen. Glaubhaft wiederum bedeutet:<br />
vom selben Anspruch an inhaltliche Qua -<br />
lität, Originalität und Sinnhaftigkeit wie die<br />
Buchauswahl. Ist dieser Anspruch hoch,<br />
werden niederschwellige Zusatzangebote<br />
wie lustige Grillgeschenke, To-go-Becher<br />
und andere Trendartikel nicht dazu bei -<br />
tragen, weniger anspruchsvolle Kunden<br />
nachhaltig an den Laden zu binden oder<br />
gar für Literatur zu begeistern. Sie führen<br />
eher dazu, dass der Rest des Sortiments<br />
ebenfalls der Boulevard-Schublade zugeordnet<br />
wird und die eigentliche Zielgruppe<br />
fernbleibt. Vor allem, wenn im Eingangs -<br />
bereich mehr Geschenkartikel zu sehen<br />
sind als Bücher.<br />
Eine Buchhandlung, die Wert auf ein<br />
eigenes, vor allem an Inhalten erkennbares<br />
Profil legt, sucht also besser nach Zusatzprodukten,<br />
die diese ureigenen Werte<br />
unterstreichen. Das müssen nicht unbedingt<br />
Dinge sein, die direkten Bezug zu<br />
Literatur und Lesen haben; nur vom selben<br />
Geist sollten sie möglichst durchdrungen<br />
sein, das heißt Produkte mit Idee und<br />
Gesicht. Dann allerdings dürfen sie gleichwertig<br />
neben den Büchern bestehen.<br />
Kuratieren statt sortieren<br />
Schon die wachsende Beliebtheit des Begriffs<br />
kuratieren macht klar, wohin die<br />
Entwicklung der Kundenansprüche geht:<br />
Kuratierte Sortimente bieten nicht einfach<br />
Waren einer bestimmten Kategorie in praktischer<br />
Ordnung. Wer so etwas will, bleibt<br />
zu Hause und bestellt online. Wer auf der<br />
Suche nach Inspiration ist, erwartet vielmehr,<br />
dass der Händler eine besondere,<br />
fein gedachte Vorauswahl getroffen hat, die<br />
in dieser Zusammensetzung idealerweise<br />
einzigartig ist.<br />
Nonbooks können viel dazu beitragen,<br />
dass dieser Eindruck möglichst auf den ersten<br />
Blick entsteht. Denn eine individuell<br />
komponierte Buchauswahl allein springt<br />
vielleicht dem Kenner sofort ins Auge, den<br />
meisten anderen erschließt sich der Zusammenhang<br />
aber erst auf den zweiten Blick,<br />
beim Lesen von Rückseitentexten oder im<br />
Gespräch mit der Buchhändlerin.<br />
Unmittelbarer, augenfälliger wirkt dagegen<br />
ein origineller Sortimentsmix aus Büchern<br />
und passenden Zusatzprodukten –<br />
besondere Dinge von kleinen, feinen Anbietern<br />
etwa, die man noch für sich entdecken<br />
kann. Der Rest ist eine Frage der Präsentation.<br />
Und auch da ist es notwendig, durchdachter<br />
vorzugehen als derzeit üblich.<br />
Storytelling: Miterleben lassen<br />
Storytelling ist die Kunst, eine Marke oder<br />
ein Unternehmen buchstäblich erlebbar<br />
(und damit erinnerbar) zu machen, indem
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
17<br />
man Geschichten über sie erzählt. Das gelingt,<br />
wenn diese Geschichten etwas Echtes<br />
in den Menschen anklingen lassen – Gefühle,<br />
Erinnerungen, gemeinsame Werte, die<br />
man in Verbindung mit sich bringen kann.<br />
Übertragen auf die Wareninszenierung,<br />
also das visuelle Geschichtenerzählen mit<br />
Produkten, heißt das: das Sortiment durch<br />
gekonnte Präsentation so mit Ideen, Bildern<br />
und Emotionen aufzuladen, dass es<br />
spontan berühren und begeistern kann.<br />
Das entspricht auch dem wachsenden Kundenbedürfnis<br />
nach Authentizität, Sinn und<br />
Identifikation. Es gelingt allerdings kaum<br />
mit Warenwelten zu Standardthemen wie<br />
„Reise“ oder „Garten“: Hochgestapelte Ratgeber,<br />
garniert mit pinkfarbenen Gießkannen<br />
und Handschäufelchen, erzählen noch<br />
keine interessante Geschichte.<br />
Aufgabe einer Storyinszenierung ist vielmehr,<br />
besondere Dinge besonders zu beleuchten,<br />
interessante Einblicke zu gewähren<br />
oder überraschende Querverbindungen<br />
herzustellen. So entstehen Geschichten, die<br />
die Algorithmen der Onliner nicht zuwege<br />
bringen, denn dazu braucht es Fantasie,<br />
echtes Interesse und kenntnisreiche Liebe<br />
zu den Dingen, die man verkauft.<br />
■Die so inszenierten Objekte können besondere<br />
Titel sein, Herzensbücher, persönliche<br />
Bestseller, aber auch legendäre Bleistifte,<br />
einzigartige Notizbücher oder eine<br />
herausragende Postkartenserie.<br />
■Hochwertige Nonbooks bringen oft ihre eigenen<br />
Geschichten mit, über ihre Herkunft,<br />
besondere Materialien und Produktionsweise,<br />
oder über die Menschen, die sie hergestellt<br />
haben: Designer, Handwerker und Künstler.<br />
Mehr Raum für Inszenierungen<br />
Theoretisch könnte man viele kleine Themeninseln<br />
bespielen, auf denen verschiedene<br />
Inszenierungen in raschem Wechsel immer<br />
neue An- und Einsichten ins Sortiment<br />
bieten. Attraktiv ist das vor allem für Kunden,<br />
die häufig vorbeikommen, also die,<br />
deren Aufmerksamkeit für den Händler am<br />
wertvollsten ist. In der Praxis heißt es aber<br />
oft: „Dafür haben wir leider keinen Platz.“<br />
Die Frage ist allerdings: Muss das so<br />
sein? Der klassische Ladenbau mit flächendeckenden<br />
Wänden für die Rückenprä -<br />
sentation und pyramidenförmigen Stapel -<br />
tischen ist auf das Bevorraten eines breiten<br />
allgemeinen Sortiments ausgerichtet – eine<br />
Leistung, die allerdings, wie eingangs gezeigt,<br />
immer weniger nachgefragt wird. Der<br />
Platz wäre vielerorts also anders und besser<br />
nutzbar, nur die Einrichtung ist ungeeignet<br />
und lässt wenig Spielraum für Inszenierungen.<br />
Das tut auch den Nonbooks nicht gut:<br />
Noch die schönsten, edelsten Produkte wirken<br />
deplatziert und wenig überzeugend in<br />
den unteren Etagen eines Regals, das für<br />
etwas ganz anderes gebaut wurde.<br />
Leichter und flexibler zu nutzen müsste<br />
die Einrichtung sein, mit vielseitig verwendbaren<br />
Tischen und freien Wandflächen, an<br />
denen gespielt werden darf. Und die Händler<br />
müssten sich trauen, Platz zu verschenken,<br />
um das, was an ihrem individuellen<br />
Konzept besonders ist, auch besonders zu<br />
präsentieren: herausragende Bücher und<br />
andere Produkte, von denen zu erzählen<br />
sich lohnt. Für Leute, die das auch in Zukunft<br />
zu schätzen wissen.<br />
Angelika Niestrath info@nonbook.de<br />
Expertise für den Handel:<br />
Angelika Niestrath ist Beraterin<br />
und Konzeptentwicklerin<br />
im Spannungsfeld zwischen<br />
Buch und Nonbook.<br />
Neben der Sonderschau auf<br />
der Paperworld betreut sie<br />
auch das Areal Nonbook 4.0<br />
auf der Frankfurter Buchmesse<br />
und die neue Fläche<br />
„Paper & Friends“ auf der<br />
Konsumgütermesse<br />
Tendence.
18 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Coppenrath & Spiegelburg<br />
»Wir vermeiden eine<br />
starre Konzernsichtweise«<br />
Kein Verlag bespielt das Nonbook-Segment so intensiv wie Coppenrath.<br />
Wie organisiert sich der Verlag und wie kommt er auf immer neue Ideen?<br />
Verlag mit Ideen:<br />
Die enge Verzahnung von<br />
Buch, Papeterie und Nonbook<br />
setzt den Erfolg des<br />
Münsteraner Familienunternehmens<br />
Coppenrath<br />
voraus, sagt Lambert<br />
Scheer. Ziel des geschäftsführenden<br />
Gesellschafters<br />
ist es, durch einen gut<br />
geplanten Workflow den<br />
Mitarbeitern möglichst viel<br />
Spielraum für kreatives<br />
Arbeiten zu geben.<br />
Wer am Hafen in Münster durch<br />
das „Speichergebäude“ und die<br />
nahe gelegene „Alte Feuerwache“<br />
geht, in denen der Coppenrath Verlag beheimatet<br />
ist, merkt gleich: Diese Orte sind<br />
dazu gedacht, Ideen außerhalb konventioneller<br />
Raster entstehen zu lassen. Eine Fülle<br />
an Requisiten begegnet dem Besucher<br />
auf Schritt und Tritt, teils in ausgewählten<br />
Arrangements, teils bunt durcheinandergewürfelt<br />
und bereit, gleich wieder neu komponiert<br />
zu werden.<br />
Die Gebäude, in denen sich die Büros<br />
von insgesamt 180 Mitarbeitern befinden,<br />
tragen die Handschrift von Verlagsgründer<br />
Wolfgang Hölker. Das Verlagskonzept,<br />
Buch, Papeterie und Nonbook nicht getrennt,<br />
sondern als gleichwertige Produkte<br />
innerhalb von Themenwelten zu denken,<br />
hat den Erfolg des Familienunternehmens<br />
maßgeblich mitgetragen.<br />
Dass sich das auch auf die Arbeit der<br />
Kreativschmiede auswirkt, ist kein Nebeneffekt,<br />
sondern gewollt. Coppenrath Verlag<br />
mit seinem Buch- und Papeterieprogramm,<br />
die Nonbook-Sparte Spiegelburg und der<br />
Kochbuchverlag Hölker liegen Tür an Tür<br />
und entwickeln ihre Projekte „im ständigen<br />
Austausch“ miteinander, sagt Lambert<br />
Scheer. Er hat 2016 die Verlagsleitung in<br />
Münster übernommen und ist mittlerweile<br />
geschäftsführender Gesellschafter.<br />
Scheer selbst kommt, wie er sagt, aus<br />
einer „strukturierten Arbeitswelt“: Vor seinem<br />
Start bei Coppenrath vor 6 Jahren hat<br />
der promovierte Betriebswirtschaftler als<br />
Unternehmensberater bei der Otto Group<br />
gearbeitet.<br />
▹<br />
Fotos: buchreport/EK
20 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Besonderes Ambiente:<br />
Im „Speichergebäude“ am<br />
Hafen in Münster befinden<br />
sich die Büros und<br />
Besprechungsräume, in<br />
denen sich die Coppenrath-Mitarbeiter<br />
zu ihren<br />
Meetings treffen. Mitten<br />
zwischen Sammlerstücken<br />
finden die Besprechungen<br />
der Verlagsleitung statt<br />
(oben). Besonders rasant<br />
unterwegs in der „Alten<br />
Feuerwache“: Hase Felix<br />
im roten Flitzer (unten).<br />
Workflow und Kommunikation im Münsteraner<br />
Unternehmen hat Lambert Scheer<br />
zur Chefsache erklärt: „Wir vermeiden eine<br />
starre Konzernsichtweise. Das würde dem<br />
Verlag nicht gerecht werden.“ Vielmehr gehe<br />
es um kurze Wege, enge Vernetzung und<br />
Freiraum für die Mitarbeiter.<br />
Eine Menge Teamarbeit<br />
Zeitliche Abläufe und Projekt-Meilensteine<br />
sind daher klar definiert, damit in der restlichen<br />
Zeit „ohne starre Raster, losgelöst und<br />
kreativ gearbeitet werden kann“, sagt Lambert<br />
Scheer. Konkret heißt das: Die unterschiedlichen<br />
Verlagsbereiche sind von Anfang<br />
an bei der Entwicklung eines Produkts<br />
bzw. einer Produktlinie beteiligt und stimmen<br />
sich frühzeitig untereinander ab.<br />
Das rund 25-köpfige Team der Spiegelburg<br />
ist in einer Art Matrixaufstellung<br />
strukturiert: Jeder Mitarbeiter ist einer bestimmten<br />
Warengruppe wie Koffer, Spieloder<br />
Plüschware zugeordnet. Die jeweiligen<br />
Abteilungen bespielen die Themen mit<br />
Artikeln aus ihrem Bereich. „Bei uns gibt es<br />
eine Menge Teamarbeit. Nicht einer allein<br />
schreibt die Programmlisten und erteilt die<br />
Aufträge, sondern wir erarbeiten das Programm<br />
immer gemeinsam“, erklärt Jörg<br />
Ueffing. Er ist seit 14 Jahren im Verlag, zunächst<br />
als Produktmanager, seit 2012 als<br />
Chef der Spiegelburg. Bei der Arbeit gehe es<br />
daher zuallererst ums Zeitmanagement:<br />
■In einem Kick-off-Meeting werden in großer<br />
Runde Ideen ausgetauscht und Themenvorschläge<br />
präsentiert.<br />
■Ist ein Thema identifiziert, wird es zur<br />
weiteren Bearbeitung an eine Arbeitsgruppe<br />
mit rund 7 Mitarbeitern aus allen Verlagsbereichen<br />
weitergegeben. Auch ein Vertriebsmitarbeiter<br />
und ein Grafiker sind<br />
frühzeitig involviert.<br />
■Hat die Arbeitsgruppe das Konzept einer<br />
Produktreihe konkretisiert, entwickelt jeder<br />
Mitarbeiter eigenverantwortlich die Artikel<br />
aus seiner Warengruppe.<br />
■Zu einem festgelegten Zeitpunkt präsentiert<br />
die Arbeitsgruppe der Geschäftsführung<br />
das Ergebnis, das bei Bedarf modifiziert<br />
wird. Auch Auflagenhöhe und Preise<br />
werden zu diesem Zeitpunkt kalkuliert.<br />
■Sind die Artikel entworfen, gehen die<br />
Aufträge an die Hersteller weltweit.<br />
Ein Spiegelburg-Mitarbeiter arbeitet also<br />
nicht nur an einer Projektlinie, sondern innerhalb<br />
seines Warenbereichs an mehreren<br />
gleichzeitig. In Hochphasen können es 10 bis<br />
15 Linien parallel sein. Neue Projekte werden<br />
zudem schon angestoßen, bevor die vorhergehenden<br />
abgeschlossen sind. Und auch Themen<br />
werden das ganze Jahr über gesichtet.<br />
Augen und Ohren offen halten<br />
Wie kommt man bei so vielen verschiedenen<br />
Artikeln und Produktlinien und auf<br />
dem ohnehin intensiv bespielten Nonbook-<br />
Markt noch auf neue Ideen und Trends?<br />
„Im Prinzip heißt es: Augen und Ohren offen<br />
halten, neugierig sein, auch mal das Verlagsgebäude<br />
verlassen“, erklärt Jörg Ueffing.<br />
■Die Mitarbeiter sind oft außer Haus, um<br />
sich auf Storechecks in den Geschäften,<br />
Concept Stores oder Messen umzusehen.<br />
■Besonders wichtig sind Gespräche der<br />
Verlagsvertreter mit den Händlern bzw. die<br />
Hausmessen, die jährlich dreimal in Münster<br />
stattfinden und ebenfalls Gelegenheit<br />
zum Austausch mit den Händlern geben.<br />
■Das private Umfeld der Spiegelburg-Mitarbeiter<br />
ist ein weiterer Pool für Ideen, v.a.<br />
im Kinder- und Kleinkindbereich. ▹
Colorado<br />
EL<br />
Negro<br />
CHILE<br />
rancisco<br />
Dnepr<br />
Congo<br />
Nil<br />
Uele<br />
Wolga<br />
Orange<br />
Ural<br />
<br />
Ganges<br />
GOLEI<br />
LAOS<br />
Jiangtsekiang<br />
KA<br />
SCHA<br />
A<br />
Lena<br />
BRUNEI<br />
TAIWAN<br />
<br />
KOREA<br />
Spielerisch<br />
B<br />
Q<br />
N<br />
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Bildnachweis: © Getty Images/E+/Nicolas McComber<br />
TAJ MAHAL<br />
TAJ MAHAL<br />
Der Taj Mahal ist ein 58 Meter hohes<br />
und 56 Meter breites Mausoleum,<br />
das in Agra im indischen Bundesstaat<br />
Uttar Pradesh in der Form einer<br />
Moschee errichtet wurde. Großmogul<br />
Shah Jahan baute ihn zum Gedenken<br />
an seine im Jahre 1631 verstorbene<br />
große Liebe Mumtaz Mahal.<br />
TAJ MAHAL<br />
Der Taj Mahal ist ein 58 Meter hohes<br />
und 56 Meter breites Mausoleum,<br />
das in Agra im indischen Bundesstaat<br />
Uttar Pradesh in der Form einer<br />
Moschee errichtet wurde. Großmogul<br />
Shah Jahan baute ihn zum Gedenken<br />
an seine im Jahre 1631 verstorbene<br />
große Liebe Mumtaz Mahal.<br />
Der Taj Mahal ist ein 58 Meter hohes<br />
und 56 Meter breites Mausoleum,<br />
das in Agra im indischen Bundesstaat<br />
Uttar Pradesh in der Form einer<br />
Moschee errichtet wurde. Großmogul<br />
Shah Jahan baute ihn zum Gedenken<br />
an seine im Jahre 1631 verstorbene<br />
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Reisen<br />
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Mackenzie<br />
41<br />
P<br />
OZEAN<br />
32<br />
AIRPORT<br />
KARTE<br />
Erscheint im<br />
Oktober<br />
EUREKA<br />
64<br />
VANCOUVER<br />
Columbia<br />
<strong>2018</strong><br />
15<br />
LOS<br />
ANGELES<br />
SAND LAKES<br />
PROVINCIAL PARK<br />
EDMONTON<br />
BLACKFOOT<br />
INDIANERRESERVAT<br />
4<br />
CANYON<br />
DE CHELLY<br />
LA PAZ<br />
RANKIN INLET<br />
Mi souri<br />
RioGrande<br />
46<br />
Arkansas<br />
Mississippi<br />
CHICAGO<br />
Hudsonbai<br />
POLAR BEAR<br />
PROVINCIAL<br />
PARK<br />
FRAGEE<br />
KARTE<br />
66<br />
OKLAHOMA CITY<br />
vexiko<br />
MEXIKO-<br />
STADT<br />
PUERTO<br />
SAN JOSÉ<br />
SALLUIT<br />
MONTREAL<br />
NEW ORLEANS<br />
21<br />
31<br />
6<br />
Ba finbai<br />
10<br />
St. Lorenz-<br />
Strom<br />
MAYA-RUINEN<br />
CHICHÉN ITZÁ<br />
NEW YORK CITY<br />
WASHINGTON D.C.<br />
SANTO DOMINGO<br />
PANAMAKANAL<br />
BOGOTÁ<br />
59<br />
Kar<br />
IQUITOS<br />
LIMA<br />
8<br />
HALIFAX<br />
CARACAS<br />
Orinoco<br />
PORTO<br />
VELHO<br />
VALPARAÍSO<br />
QAQORTOQ<br />
GEORGETOWN<br />
Madeira<br />
16<br />
PUNTA ARENAS<br />
56<br />
SAN N MIGUEL<br />
DE TUCUMÁN UMÁN<br />
ERTO<br />
ARGENTINIEN<br />
PUERTO<br />
MONTT<br />
Amazonas<br />
45<br />
13<br />
ATLANTISCHER<br />
OZEAN<br />
URUGUA<br />
U Y<br />
Paraná<br />
1<br />
35<br />
12<br />
PALMAS<br />
BRASILIA<br />
27<br />
MONTEVIDEO<br />
VATTARNES<br />
SALVADOR<br />
30<br />
LISSABON<br />
DAKAR<br />
1bis2<br />
LONGYEARBYEN<br />
W<br />
LONDON<br />
24<br />
Nordsee<br />
MADRID<br />
DAKHLA<br />
18<br />
MONROVIA<br />
1 bis3<br />
67<br />
Niger<br />
bis<br />
TROMSØ<br />
Loire<br />
ALGIER<br />
54<br />
N<br />
STOCKHOLM<br />
FRANKFURT<br />
MARSEILLE<br />
ADRAR<br />
S<br />
Ostsee<br />
53<br />
bis siehe<br />
7<br />
1 bis2<br />
29<br />
NIAMEY<br />
LAGOS<br />
MIKKELI<br />
44<br />
Mi telmeer<br />
TRIPOLIS<br />
38<br />
O<br />
5<br />
Donau<br />
61<br />
Airport-Karte<br />
2 bis6<br />
bis<br />
Barentssee<br />
MOSKAU<br />
Schwarzes<br />
Meer<br />
JERUSALEM<br />
LIBYSCHE<br />
WÜSTE ASSUAN<br />
BANGUI<br />
LUANDA<br />
KIEW<br />
BUKAREST<br />
ATHEN<br />
MURMANSK<br />
62<br />
Dvina<br />
ISTANBUL<br />
KHARTUM<br />
ABÉCHÉ<br />
GAMBELA<br />
NATIONALPARK<br />
LUENA<br />
UPINGTON<br />
ARCHANGELSK<br />
2<br />
MWERUSEE<br />
25<br />
43<br />
49<br />
<br />
33<br />
20<br />
KAPSTADT<br />
57<br />
11<br />
Karasee<br />
<br />
Meer<br />
RIAD<br />
39<br />
68<br />
JEKATERINBURG<br />
WOLGOGRAD<br />
NARJAN-MAR<br />
NAIROBI<br />
LILONGWE<br />
JOHANNESBURG<br />
Hueber Freude an Sprachen<br />
37<br />
TEHERAN<br />
23<br />
DARESSALAM<br />
DUBAI<br />
MOGADISCHU<br />
14<br />
SALALA<br />
ASTANA<br />
KARATSCHI<br />
NOWY<br />
URENGOI<br />
KABUL<br />
Indus<br />
NORILSK<br />
JeniseI<br />
50<br />
MUMBAI<br />
KRASNOJARSK<br />
NOWOSIBIRSK<br />
ÜRÜMQI-<br />
DIWOPU<br />
KAXGAR<br />
INDISCHER<br />
OZEAN<br />
NizhnyayaTunguska<br />
42<br />
NOWY<br />
URENGOI<br />
v<br />
Bengalen<br />
17<br />
ULAANBAATAR<br />
TSETSEGNUUR<br />
XINING<br />
Mekong<br />
<br />
THAILAND<br />
Laptewsee<br />
55 40<br />
63<br />
48<br />
22<br />
RANCHI<br />
LHASA<br />
BANGALORE<br />
DHAKA<br />
RANGUN<br />
BANGKOK<br />
BELAWAN<br />
SASKYLACH<br />
TSCHITA<br />
BAOTOU<br />
CHENGDU<br />
69<br />
9<br />
VIETNAM<br />
MALAYSIA<br />
SINGAPUR<br />
51<br />
WLADIWOSTOK<br />
PEKING<br />
CHANGSHA<br />
HONGKONG<br />
Aralsee<br />
KAMBOD-<br />
NORD-<br />
KOR<br />
OREA<br />
HO-CHI-<br />
MINH-<br />
STADT<br />
JAKUTSK<br />
CHABAROWSK<br />
DAQING<br />
SEOUL<br />
Jap<br />
M<br />
Ostc<br />
PHILIPPINE<br />
34<br />
BANJARMASIN<br />
2<br />
INDONESIEN<br />
PORT HEDLAND
22 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Wie am Theater:<br />
Der Showroom in der<br />
„Alten Feuerwache“ wird<br />
alle paar Monate umgebaut,<br />
um die Themen -<br />
welten zu inszenieren. Das<br />
Endergebnis soll den<br />
Kunden über alle Sinne<br />
ansprechen. In den Nebenräumen<br />
(links) lagern die<br />
Requisiten. Rechts:<br />
Produktreihe „All about<br />
music“.<br />
■Partnerunternehmen und Trendscouts<br />
liefern Hinweise.<br />
■Themenvorschläge kommen zudem von<br />
Autoren und Illustratoren, die den Verlag<br />
als Partner gewinnen wollen.<br />
■Lizenzstoffe sind dagegen eine Ausnahme.<br />
Ein Beispiel für ein Lizenzprodukt bei Coppenrath<br />
ist die Kollektion mit Designs der niederländischen<br />
Illustratorin Marjolein Bastin.<br />
Zuallererst ist aber die Kreativität der<br />
Mitarbeiter selbst gefordert, auch weil die<br />
meisten Verlagsprodukte inhouse entworfen<br />
werden. Während die Themenwelten<br />
von Coppenrath traditionell vom Buch her<br />
gedacht und entwickelt werden, kommen<br />
Themenvorschläge seit einigen Jahren vermehrt<br />
auch aus dem Nonbook-Segment.<br />
Die neue Reihe „All about music“ ist so<br />
ein Fall. Sie wurde Ende 2016 von zwei<br />
Spiegelburg-Mitarbeiterinnen initiiert, die<br />
zuvor zwei Monate lang an einem Konzept<br />
für die Reihe gefeilt hatten. Ihre Überlegung:<br />
Kunden, die gerne lesen, und Kunden,<br />
die gerne Musik machen und schätzen,<br />
sind zum hohen Grad deckungsgleich.<br />
Kurzwellige Artikel, langfristige Linien<br />
Ob ein Thema umgesetzt wird, hängt auch<br />
in allen anderen Fällen von einer detaillierten<br />
Zielgruppenanalyse ab. Tendenziell wird<br />
die Differenzierung hier immer kleinteiliger,<br />
sagt Jörg Ueffing. Auffallend ist das besonders<br />
bei der Produktlinie „Pferde“: Der Verlag<br />
unterscheidet hier zwischen vier verschiedenen<br />
Altersgruppen im Abstand von<br />
jeweils zwei bis drei Jahren, für die jeweils eigene<br />
Artikel rund ums Pferd mit altersgruppengerechtem<br />
Design entworfen werden.<br />
Zum anderen geht es bei der Zusammenstellung<br />
des Programms immer um die<br />
Balance zwischen Backlistartikeln und Novitäten.<br />
Die Schwierigkeit dabei: Die Halbwertszeit<br />
der Artikel nimmt ab, die Kunden<br />
fordern in immer kürzeren Abständen neue<br />
Produkte. Besonders Coppenrath als Vorreiter<br />
im Nonbook-Bereich unterliege einer<br />
hohen Erwartungshaltung in Sachen Innovation.<br />
Es geht laut Ueffing also darum, „für<br />
die Zielgruppe begehrliche Artikelformate<br />
zu generieren, die einen schnellen Umschlag<br />
im Handel haben“, zugleich aber auf<br />
dauerhaft laufende Produkte zu setzen:<br />
„Trends kommen schnell und gehen auch<br />
wieder schnell. Wir versuchen, auf Nachhaltigkeit<br />
und Kontinuität unserer Themen zu<br />
setzen, ohne dabei langweilig zu sein.“<br />
In der Praxis heißt das: Einzelne Artikel<br />
werden in kurzen Zeitabständen auf den<br />
Markt gebracht, übergeordnete Produkt -<br />
linien und Themenwelten wie „Reisezeit“<br />
oder die Männerlinie „Urban & Gray“ sind<br />
dagegen auf langfristige Präsenz auf dem<br />
Markt angelegt. Der Verlag profitiert auch<br />
davon, dass er den Kunden Gesamtpakete<br />
anbietet und sich mit den passenden Werbemitteln<br />
und Warenträgern zugleich als<br />
Berater für den Handel präsentieren kann.<br />
Hier ist nach wie vor der Buchhandel wichtigster<br />
Vertriebsweg, gefolgt vom Spielwarenhandel,<br />
Fachgeschäften für Kinderartikel<br />
und dem Geschenkartikelhandel.<br />
Neue Arbeitsumgebung<br />
Die Vernetzung der Verlagsbereiche will<br />
Coppenrath auch künftig noch mehr ausbauen.<br />
Auch im wörtlichen Sinn: Zwar gibt<br />
das historische Verlagsgebäude am Hafen<br />
die Arbeitsräume vor – außen die Büros, die<br />
nach innen zu den Besprechungsräumen<br />
hin verglast sind –, doch ist derzeit ein Neubau<br />
neben dem Speichergebäude in Planung,<br />
bei dem man „gezielter versuchen“<br />
werde, „moderne Arbeitsbedingungen mit<br />
einzubeziehen“, so Lambert Scheer.<br />
Für Strategiesitzungen habe man dieses<br />
Jahr bereits erstmals einen Workspace außerhalb<br />
der Verlagsräume gemietet, um die<br />
Gedanken in neuer Umgebung neu zu sortieren.<br />
Hier gelte es, auch in Zukunft neue<br />
Impulse zu setzen.<br />
Eva Killy killy@buchreport.de
24 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Nonbook-Labels<br />
Mit hochwertigen Produkten<br />
und DIY-Artikeln punkten<br />
Ausgewählte Zusatzartikel ergänzen und beleben das Sortiment.<br />
Drei Labels zeigen ihr Programm und ihre Angebote für den Handel.<br />
Sie hübschen Papier auf:<br />
Grafikdesignerin Katja<br />
Kücherer (rechts im Bild)<br />
hat vor 8 Jahren das Label<br />
„Perlenfischer“ gegründet.<br />
In der Frankfurter Werkstatt<br />
mit Showroom entwirft<br />
sie gemeinsam mit<br />
Mitarbeiterin Gloria<br />
Schütte (l.) pro Kollektion<br />
zwischen 30 und 40 neue<br />
Stempelmotive, darunter<br />
auch ein Faultier und großformatige<br />
Zahlen (Foto).<br />
Für die Kunden hat Perlenfischer<br />
ein kostenloses<br />
Booklet mit Anregungen<br />
zum Stempeln<br />
herausgegeben.<br />
Der Nonbook-Bereich ist ein intensiv<br />
bespieltes Segment. Doch auch viele<br />
kleine Labels und Newcomer haben<br />
mit ihren Artikeln Erfolg, vor allem in<br />
Concept Stores und kleinen Boutiquen,<br />
aber auch im Buchhandel.<br />
Der Beitrag stellt drei Anbieter vor, die<br />
auf der Frankfurter Buchmesse 2017 mit<br />
dem Nonbook-Award ausgezeichnet wurden:<br />
das Frankfurter Label Perlenfischer,<br />
die Düsseldorfer Marke Jundado und Monbijou,<br />
ein Label des Kölner Lingen Verlags.<br />
Perlenfischer: Stempeln mit Niveau<br />
Das Label Perlenfischer wurde 2010 von<br />
der Grafikdesignerin Katja Kücherer gegründet.<br />
Ihre Idee: Stempel zu entwerfen,<br />
die mit klaren Linien überzeugen und die<br />
sie selbst gerne benutzen würde.<br />
Heute führt Perlenfischer eine Kollektion<br />
von über 300 Stempelmotiven in unterschiedlichen<br />
Größen und Preisklassen, die<br />
komplett in Deutschland gefertigt werden.<br />
Daneben werden auch Stempelsets, Stempelfarben<br />
und hochwertige Karten offeriert,<br />
die über das japanische Riso-Druckverfahren<br />
mit den Motiven bedruckt sind.<br />
Angefangen hatte Katja Kücherer, die viele<br />
Jahre als Mediengestalterin für Verlage<br />
und Zeitschriften gearbeitet hat, mit dem<br />
Verkauf ihrer Stempel auf der DIY-Plattform<br />
Dawanda. Nach 2 Jahren kamen erste Nachfragen<br />
der Händler und erste Messeteil -<br />
nahmen. Zu diesem Zeitpunkt glaubten viele<br />
in ihrem Umfeld, dass der Erfolg nur ein<br />
vorübergehender Hype sei, erzählt Kücherer.<br />
Aber das Interesse an ihren Stempeln<br />
hat seitdem stetig zugenommen, bis sie in<br />
Frankfurt eigene Räume für Perlenfischer<br />
anmietete, die Stempelproduktion in Vollzeit<br />
betrieb und Personal einstellte. Mittlerweile<br />
arbeiten in den Perlenfischer-Räumen<br />
mit angegliedertem Shop neben Katja<br />
Kücherer noch ihre Mitarbeiterin Gloria<br />
Fotos: Perlenfischer
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Schütte in Vollzeit sowie 8 studen -<br />
tische Mitarbeiterinnen in Teilzeit.<br />
Woran liegt es, dass die Stempel<br />
so beliebt sind? „Ich denke, dass die<br />
meisten Leute gerne kreativ sind.<br />
Wenn man sich aber als Laie hinsetzt<br />
und anfängt zu zeichnen, ist<br />
man oft nicht überzeugt vom Ergebnis.<br />
Beim Stempeln kann man<br />
mit wenigen Mitteln sehr schöne<br />
Dinge selbst kreieren und hat dabei<br />
ein Erfolgserlebnis“, sagt Kücherer.<br />
Das Stempeldesign entwirft sie<br />
selbst, auf neue Ideen kommt sie<br />
meist im Austausch mit den Mitarbeitern,<br />
aber auch mit den Kunden<br />
im Laden oder auf Instagram. Für<br />
jede Frühjahrs- und Herbstkollektion<br />
entstehen zwischen 30 und 40<br />
neue Stempel. Die Motive sind<br />
meist in Themenwelten angesiedelt,<br />
die ständig erweitert werden<br />
können: Die Affenfamilie z.B. bekommt<br />
bald ein Bananen-Motiv an<br />
die Hand. In der neuen Winterkollektion<br />
sind erstmals auch Boxen<br />
mit Sets enthalten: ein Krippenset<br />
mit Maria, Josef, Jesus, Stier, Esel<br />
und Sternschnuppe und ein Set mit<br />
großformatigen Zahlen.<br />
Direkter Kundenkontakt<br />
Das Label hat mittlerweile ein großes<br />
Händlernetz. Wichtig für den<br />
Verkauf sind aber nach wie vor<br />
Messen. Nachdem Katja Kücherer<br />
viele Jahre auf kleinen Designmärkten<br />
unterwegs war, präsentiert sie<br />
mittlerweile auch auf international<br />
bekannten Händlermessen wie der<br />
showUp in Holland und – dieses<br />
Jahr erstmals – auf der Designmesse<br />
Maison&Objet in Paris. Geliefert<br />
wird weltweit, bis nach Australien<br />
und Taiwan.<br />
Wichtigster Kundenkreis sind<br />
aber die Stammkunden. Für sie bietet<br />
Perlenfischer im Frankfurter<br />
Shop und in einem Partnershop in<br />
Hamburg Workshops à 8 Personen<br />
an, die stark gefragt und meist sofort<br />
ausgebucht sind.<br />
Für Katja Kücherer ist es wichtig,<br />
dass ihre Produkte im passenden<br />
Umfeld verkauft werden. Der<br />
Online-Großhandel zählt für sie<br />
nicht dazu. Darin sieht sie auch eine<br />
Chance für den stationären Handel:<br />
„Im Einzelhandel ist es einfach<br />
wichtig, Produkte hereinzunehmen,<br />
die es bei Amazon nicht gibt.<br />
Bücher allein kann ich auch online<br />
bestellen, aber in Kombination mit<br />
schönen Produkten findet man sie<br />
nicht im Internet. Die Kunden lassen<br />
sich gern verführen von schönen<br />
Arrangements, und das macht<br />
einen Laden lebendig.“<br />
Jundado: Licht zum Lesen<br />
Das Düsseldorfer Label Jundado<br />
ist ein Ein-Frau-Betrieb: Claudia<br />
Hüskes, die zuvor als Unternehmensberaterin<br />
tätig war, hat sich<br />
nach ihrem Zweitstudium in Produktdesign<br />
mit ihrer Abschlussarbeit,<br />
der Möbelserie „Archipel“,<br />
selbstständig gemacht. Von Anfang<br />
an verfolgte sie dabei ein weiteres<br />
Projekt: eine Leselampe für Kinder,<br />
die Geschwisterkinder nicht beim<br />
Schlafen stört. 2016 fand sie einen<br />
Leuchtenentwickler aus Berlin und<br />
eine Plüschtiermanufaktur in Thüringen,<br />
mit denen sich „Henry“<br />
dann verwirklichen ließ. Seit Frühjahr<br />
2017 ist die Leuchte in Kuscheltierform<br />
in drei verschiedenen<br />
Stoffmustern im Handel.<br />
Seitdem hat Hüskes vor allem in<br />
Sachen Zielgruppe umdenken<br />
müssen: „Die Leselampe ist zertifiziert<br />
für Kinder und so war am Anfang<br />
auch unsere Kommunikation<br />
ausgerichtet. Auf Messen habe ich<br />
dann aber festgestellt, dass vor allem<br />
Frauen zwischen 40 und 60<br />
Jahren die Lampe gekauft haben –<br />
für sich selbst.“ Genau die Zielgruppe,<br />
so Hüskes, die gerne gedruckte<br />
Bücher liest und bereit ist, für eine<br />
Leseleuchte auch den Preis von 149<br />
Euro zu bezahlen.<br />
Aufgrund des vergleichsweise<br />
hohen Preises lässt sich „Henry“ am<br />
besten auf Publikumsmessen verkaufen.<br />
Auch im Anschluss an die<br />
Messen gibt es viele Nachbestellungen.<br />
Händler sind dagegen zurückhaltend,<br />
sagt Hüskes. Hier sieht sie
26 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
So lässt es sich lesen:<br />
Das Label Jundado von<br />
Claudia Hüskes hat 2017<br />
die Leselampe „Henry“<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Vor allem in Sachen<br />
Zielgruppe gab es<br />
Überraschungen.<br />
Basteln macht glücklich:<br />
Um den Kunden noch<br />
mehr Anregung zum<br />
Selbermachen zu geben,<br />
denken Monbijou-Redakteurin<br />
Sarah Nünning und<br />
Marketingmanagerin<br />
Cleo Ciba (v.l.) derzeit<br />
über Bastelworkshops<br />
nach. Auf Messen habe<br />
man bereits gute Er -<br />
fahrungen gesammelt.<br />
noch viel Potenzial. Ihre Argumente und<br />
Tipps für den Handel:<br />
■Neue Nonbook-Formate sind oft unbekannt.<br />
Man muss sich daher mit dem Produkt<br />
auskennen und die Funktionsweise erklären<br />
können. Hüskes selbst versendet<br />
beim Verkauf einer Leselampe ein Video,<br />
das erklärt, wie alles funktioniert.<br />
■Innovative Artikel brauchen Präsentation:<br />
„Henry“ z.B. kann man über die Schulter legen<br />
oder separat auf einem Buch platzieren.<br />
■Kunden müssen die Produkte selbst ausprobieren<br />
können.<br />
Monbijou: Kreativ mit Papier<br />
Sofort selbst loslegen können beim Basteln,<br />
ohne lange Anleitungen und Zusatzmaterialien,<br />
ist das Credo von Monbijou. Das<br />
Label des Kölner Lingen Verlags, der v.a.<br />
Kinderbücher und Ratgeber im Programm<br />
hat, ist seit rund zwei Jahren auf dem<br />
Markt. Im Portfolio sind Papeterieartikel<br />
zum Verpacken und Selberbasteln, darunter<br />
auch die Reihen „Verpackungskünstler“<br />
und „Papierglück“, diverse Notizbücher,<br />
aber auch Nonbook-Artikel wie Taschen<br />
oder Brillenetuis.<br />
Redakteurin Sarah Nünning und Cleo<br />
Ciba, die das Marketing bei Monbijou verantwortet,<br />
zeigen sich zufrieden: „Das Programm<br />
ist gut angelaufen, Kunden bestellen<br />
immer wieder nach und geben positive<br />
Rückmeldung.“<br />
Kernzielgruppe der Monbijou-Produkte<br />
sind Frauen zwischen 20 und 40; der beste<br />
Weg, sie zu erreichen, ist die Social-Media-<br />
Plattform Instagram. Dort gebe es mittlerweile<br />
eine eigene Community, die kommentiert<br />
und zeigt, was sie aus den Produkten<br />
macht, sagt Ciba. Über den Austausch in<br />
den sozialen Medien kommt das Monbijou-<br />
Team zudem Input für neue Designs und<br />
Produktformate. Dabei arbeitet das Label<br />
gerne mit Bloggern zusammen. Insgesamt<br />
70% der Designs stammen von externen Illustratoren,<br />
die z.T. auch über Instagram-<br />
Kontakte gewonnen werden. Ein Beispiel ist<br />
Grafikerin Julia Bauer, die aktuell eine Geschenkpapierserie<br />
für Kinder designt hat.<br />
Synergien mit dem Buch<br />
Mit zwei neuen Lizenzen zielt das Label derzeit<br />
darauf, die Zielgruppe auszuweiten:<br />
■Aktuell ist eine Loriot-Reihe gestartet, u.a.<br />
mit Haftnotizzetteln in passenden Klappboxen,<br />
Notizbüchern, Reisetagebüchern und<br />
<strong>Ausgabe</strong>planern mit Loriot-Motiven.<br />
■Im Januar kommt eine Reihe mit den Motiven<br />
der Comicserie „Peanuts“ hinzu.<br />
Monbijou ist ein eigenständiges Label,<br />
es ergeben sich aber auch immer wieder<br />
Synergieeffekte mit dem Buchprogramm<br />
des Lingen Verlags. Zwei Beispiele:<br />
■Der „Handlettering“-Titel von Katja Haas<br />
lief im Lingen Verlag so gut an, dass er in<br />
das Label Monbijou überführt wurde. Jetzt<br />
ist der dritte Titel von Haas erschienen. Passend<br />
zum Themen hat Monbijou Geschenkpapier,<br />
Postkarten, bestickte Notizbücher<br />
und Mäppchen im Handlettering-Design<br />
herausgebracht. Darüber hinaus wurde der<br />
Bereich noch mit den Produktformen<br />
Sketch Notes und Bullet Journals ergänzt.<br />
■Mit dem Kinderlabel „kiDIYs“ hat Monbijou<br />
eine neue Kindermarke zum Basteln gelauncht,<br />
die auch Synergien zum Kinderbuch<br />
herstellen soll. Die Titel der Reihe enthalten<br />
Bastelbogen, die sich zu bestimmten<br />
Figuren falten lassen.<br />
Fotos: Jundado; Monbijou
28 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Edition Michael Fischer<br />
Bei der Buchgestaltung<br />
die Papeterie gleich mitdenken<br />
Die Edition Michael Fischer dreht den Handlettering-Trend weiter.<br />
Das Verlagsprogramm wird mit Papeterie-Produkten erweitert.<br />
Auf den Handlettering-Trend ist die<br />
Edition Michael Fischer (EMF) vor<br />
allem mit den Büchern von „Frau<br />
Hölle“ Tanja Cappell aufgesprungen. Ihr<br />
2017 veröffentlichter erster Titel „Handlettering<br />
Alphabete“ hat sich zu einem der<br />
Topseller des Kreativverlags entwickelt.<br />
Jetzt hat das Thema Handlettering EMF dazu<br />
inspiriert, auch entsprechend gestaltete<br />
Papeterie-Artikel zu produzieren:<br />
■Postkarten<br />
■Handlettering-Blöcke mit und ohne Stift<br />
■ Selfie-Karten, mit denen sich für ein Foto<br />
posieren lässt<br />
■ Blanko-Bullet-Journals in 8 Designs, davon<br />
4 mit Stift<br />
■Bastel- und Geschenkpapier.<br />
Fast alle Produkte erscheinen in verschiedenen<br />
Varianten und unterschiedlicher<br />
Gestaltung und sind so jeweils Teil einer<br />
Produktwelt in ähnlichem Design. Mit<br />
Anleitungsbuch, Postkarten, Blankoblock<br />
und Notizheft in gleicher Aufmachung entstehe<br />
ein „Rundum-sorglos-Paket“, macht<br />
EMF sein Angebot schmackhaft.<br />
Zuallererst ist EMF aber Buchverlag und<br />
findet über seine Bücher zur Papeterie. Die<br />
neuen Produkte entstehen bereits bei der Akquise<br />
von Büchern, viele seien eine Ergänzung<br />
oder Erweiterung. Gerade bei den Handlettering-Büchern<br />
von Tanja Cappell habe<br />
man gesehen, dass die Lust an schönen Buchstaben<br />
und die Nachfrage nach trendigen und<br />
gleichzeitig hochwertigen Papierprodukten<br />
sehr groß ist. Die Autorin stand Patin für Notizbücher<br />
und Postkarten, die nach ihrem Design<br />
und mit ihrem Input gestaltet wurden.<br />
Foto: EMF<br />
Erweitertes Portfolio: Handlettering-Expertin<br />
Tanja Cappell stand Patin für Notizbücher und<br />
Postkarten der Edition Michael Fischer.
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Weitere Beispiele zeigen, dass die<br />
Kreativbücher zu einer Produktpalette<br />
erweitert werden, aber auch<br />
andere Bücher inspirieren können:<br />
■Zum Anleitungsbuch „Bullet<br />
Journal Guide“ von Marietheres<br />
Viehler, das Ende August erschienen<br />
ist, gibt es sowohl ein Stickerund<br />
ein Vorlagenbuch sowie Blanko-Journals,<br />
um das Gelernte sofort<br />
umsetzen zu können.<br />
■Das Cover von „Fiesta – Das Mexiko-Kochbuch“<br />
hat im Verlag so<br />
gut gefallen, dass daraus Notizhefte<br />
im Fiestadesign entstanden sind.<br />
Anforderung ans Material<br />
Bei der Herstellung muss der Verlag<br />
noch etwas intensiver als bei<br />
den Büchern auf die Materialien<br />
achten: „Bei einem Handlettering-<br />
Block oder den Blanko-Büchern<br />
muss die Grammatur der Seiten<br />
auf die übliche Stiftstärke ausgelegt<br />
sein, damit nichts durchdrückt oder<br />
abfärbt“, sagt Verlagssprecherin Ira<br />
Zeitzen. Sie hebt außerdem beispielhaft<br />
eine besondere Ausstattung<br />
wie eine Goldfolienprägung<br />
bei den Notizheften, die speziell auf<br />
das Handlettering abgestimmten<br />
Tombow-Stifte und Trendmotive<br />
wie Lamas oder Monstera hervor,<br />
die dem Zeitgeist und den Posts auf<br />
den Social-Media-Kanälen entsprechen.<br />
Wie die Bücher müssten<br />
auch die Papeterie-Produkte hochwertig<br />
und ästhetisch sein und von<br />
der Optik zu den Büchern passen.<br />
„Buchkäufer mögen prinzipiell immer<br />
schöne und hochwertige Papeterie-Produkte“,<br />
so Zeitzen. „Die<br />
Haptik spielt dabei eine große Rolle,<br />
und gerade bei der etwas jüngeren<br />
Zielgruppe kommen stylische<br />
und mit Trendmotiven verzierte<br />
Produkte besonders gut an.“<br />
Als Zielgruppe hat EMF naheliegenderweise<br />
alle ins Auge gefasst,<br />
„die schöne und hochwertige Papeterie-Produkte<br />
lieben“, etwa Handlettering-Fans,<br />
die sehr papieraffin<br />
sind und jetzt mit Bullet Journaling<br />
weitermachen möchte, dem individuellen<br />
Erstellen von Kalendern,<br />
Terminplanern und Aufgabenlisten.<br />
Geworben wird dort, wo sich die<br />
meisten Papeterie-Liebhaber und<br />
Bildästheten tummeln, ihren Vorbildern<br />
folgen und ihre kreativen Werke<br />
vorstellen: auf dem Bildernetzwerk<br />
Instagram. Dort postet der Verlag seine<br />
Neuheiten und nutzt Cross-Promotion<br />
bei von Autoren beeinflussten<br />
Produkten, die ebenfalls Einträge<br />
auf ihren Kanälen verfassen.<br />
Die ersten Papeterie-Produkte<br />
der Edition Michael Fischer kamen<br />
im April in den Handel. Für den POS<br />
stellt die EMF für die Notizbücher<br />
und die Bullet Journals jeweils Drehsäulen<br />
als Verkaufsmöbel zur Verfügung.<br />
Der klassische Buchhandel ist<br />
für den Verlag auch im Bereich Papeterie<br />
der größte Vertriebsweg, zumal<br />
dort die Bücher in die Themenwelten<br />
eingefügt werden können. Die<br />
Produkte werden aber auch im Fachhandel<br />
wie im Künstlerbedarf und<br />
im Schreibwarenhandel platziert.<br />
Einmal im Kreativ-Flow, will<br />
EMF weitere Papeterie-Welten entwickeln<br />
und nennt Hochzeiten,<br />
Taufen und Mottopartys als mögliche<br />
Themenfelder.<br />
Christina Reinke reinke@buchreport.de
30 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Interview<br />
»Digitalisierung bringt auch<br />
Chancen für analoge Spiele«<br />
Kosmos in Stuttgart zählt zu den marktführenden Spieleverlagen.<br />
Trotz Digitalisierung sind haptische Produkte weiterhin das Hauptgeschäft.<br />
Spielwaren-Experten:<br />
Heiko Windfelder (l.) und<br />
Matthias Kienzle verantworten<br />
als Mitglieder der<br />
Kosmos-Geschäftsleitung<br />
den Bereich Spielware.<br />
Windfelder als Programmund<br />
Kienzle als Vertriebsleiter.<br />
Die Spiele- und Spielwarenbranche<br />
wird zurzeit von zwei gegenläufigen<br />
Trends bestimmt: Einerseits<br />
müssen Verlage verstärkt auf die Digitalisierung<br />
und die damit verbundene veränderte<br />
Mediennutzung reagieren, andererseits<br />
kommt es zu einer Renaissance der klassischen<br />
Brett- und Gesellschaftsspiele, die<br />
laut Branchenverband Spieleverlage im vergangenen<br />
Jahr kräftig zulegen konnten.<br />
Wie sich der Kosmos-Verlag in diesem<br />
Spannungsfeld positioniert, erklären Programmleiter<br />
Heiko Windfelder und Vertriebsleiter<br />
Matthias Kienzle.<br />
Digitale Spiele für Smartphones werden immer<br />
populärer. Ein generationenübergreifendes<br />
Phänomen?<br />
Heiko Windfelder: Digitale Spiele fürs<br />
Smartphone sind ein Trend, wir beobachten<br />
aber auch den gegenläufigen Trend des analogen<br />
Spielens. Grund dafür ist die Sehnsucht<br />
vieler Menschen nach einem gemeinsamen<br />
Erleben und gemeinsam verbrachter<br />
Zeit. Auch die Jüngeren zieht es wieder verstärkt<br />
zum analogen Brettspiel. Bestes Beispiel<br />
sind die Digital Natives und jungen Digitalgründer<br />
im Silicon Valley, die wieder mit<br />
großer Begeisterung „Catan“ für sich ent-<br />
Fotos: Barbara Sommer
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
31<br />
deckt haben und insgesamt große Fans der<br />
sogenannten „German Boardgames“ sind.<br />
Wie reagiert Kosmos auf diese Entwicklung?<br />
HW: Nach einigen Hybrid-Projekten, also<br />
der Kombination von analog und digital,<br />
setzen wir nun wieder zunehmend auf die<br />
jeweiligen Stärken der Medien. Allerdings<br />
bekommen klassische Brettspiele mittlerweile<br />
viel digitalen Support, zum Beispiel in<br />
unserer Erklär-App, mit der die Spieler eine<br />
Alternative zum Anleitungslesen erhalten.<br />
Wir nutzen die digitalen Möglichkeiten also<br />
vor allem für einen erleichterten Einstieg in<br />
die Spiele, indem die Regeln anschaulich erklärt<br />
werden. Aber wo es sinnvoll ist – etwa<br />
bei einer großen Fan-Community –, setzen<br />
wir auch auf digitale Spiele. Gemeinsam<br />
mit unserer Schwesterfirma USM bieten<br />
wir unser Spiel „Catan“ in „Catan-Universe“<br />
weltweit zum digitalen Spielen an, egal wo<br />
der Spieler sitzt und welche Hardware er<br />
nutzt, ob PC oder Smartphone.<br />
Matthias Kienzle: Wir bedienen uns aller<br />
Medien, um in eine direkte Kommunikation<br />
mit unseren Zielgruppen zu gehen. Wenn<br />
ich Eltern ansprechen möchte, die ihrem<br />
Kind Zugang zu naturwissenschaftlichen<br />
Themen geben möchte, kann ich über Social<br />
Media viel näher an die Zielgruppe heran.<br />
Im Brettspielbereich ist das ein ähnliches<br />
Thema, wenn es darum geht, Produkte in<br />
die Brettspiel-Community zu transportieren,<br />
etwa über Blogger oder über Facebook.<br />
Wird die Verknüpfung von digitaler und analoger<br />
Welt bei Lernspielen zum Standard?<br />
HW: Nein, dazu sind rein haptische oder<br />
auch rein digitale Angebote oft zu sehr<br />
maßgeschneidert und bedarfsgerecht. Eine<br />
Kombination beider muss für den Kunden<br />
einen sinnvollen Mehrwert schaffen, den es<br />
ohne diese Kombination nicht gäbe.<br />
Wie groß ist die Gefahr, einem digitalen<br />
Hype zu erliegen?<br />
HW: Selbst wenn man Schritt für Schritt<br />
vorgeht, ist das wirtschaftliche Risiko zwar<br />
immer noch größer als bei einem klassischen<br />
Produkt, aber es wird kalkulierbarer.<br />
Wichtig ist, Dinge in Frage zu stellen und<br />
zu lernen. Das gilt sowohl für digitale oder<br />
Kombiprodukte selbst als auch für den digitalen<br />
Support klassischer Spielwaren.<br />
Sind Spiele für Smartphones eine ernsthafte<br />
Konkurrenz für die klassischen haptischen<br />
Produkte?<br />
HW: Mehr als Spiele für Smartphones ist<br />
Kosmos Verlag<br />
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG<br />
Pfizerstraße 5–7<br />
D-70184 Stuttgart<br />
■ Kosmos gehört zur Franckh Mediengruppe<br />
■ Mitarbeiter: rund 200 (inkl. Auslandsniederlassungen)<br />
■ Gesamtumsatz (Umsatz mit Büchern, Spielen und Experimentierkästen):<br />
rund 100 Mio Euro, ca. 30% Buch und 70% Spielwaren<br />
■ Topseller des Spieleverlags:<br />
▫ „Catan“ (über 27 Mio verkaufte Exemplare weltweit)<br />
▫ „Ubongo“ (über 3 Mio verkaufte Exemplare allein in DACH)<br />
▫ „Exit“ (über 2 Mio verkaufte Exemplare seit 2016 weltweit)<br />
▫ „Die drei ???“ (17 Mio verkaufte Bücher und 6 Mio<br />
Detektivgadgets allein in DACH)<br />
■ Kosmos-Experimentierkästen: mehrere Mio pro Jahr<br />
■ Anzahl der Novitäten: ca. 80 im Bereich Spiele und Spielware und<br />
ca. 240 Buchnovitäten<br />
■ Wichtigste Vertriebswege für das Spielesortiment: Spielwarenfachhandel,<br />
Online-Kanäle, Lebensmitteleinzelhandel, Buchhandel<br />
das Smartphone selbst mit all seinen sozialen<br />
Diensten ein Wettbewerber um das<br />
Zeitbudget. Andererseits bieten sich auch<br />
für unsere analogen Spiele durch die Digitalisierungen<br />
Chancen: Wir erreichen neue<br />
Zielgruppen, die dadurch auch an die analogen<br />
Spiele herangeführt oder auch zurückgebracht<br />
werden.<br />
Trotz des digitalen Trends bescheren die analogen<br />
Gesellschaftsspiele der Branche nach<br />
wie vor Umsatzzuwächse.<br />
HW: Ja, auch unsere Brettspielumsätze sind<br />
in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen und sie werden beim Spiel noch<br />
lange unser Hauptgeschäft bleiben. Dennoch<br />
beobachten wir genau, welche Entwicklungen<br />
es im digitalen Bereich gibt.<br />
Überraschungen kann es immer geben.<br />
MK: Es ist ganz klar weiterhin unser Bestreben,<br />
haptische Produkte zu verkaufen und<br />
das Digitale zu nutzen, um zu informieren.<br />
Welche Rolle spielt dabei der stationäre<br />
Buchhandel als Vertriebspartner?<br />
MK: Der stationäre Buchhandel ist für uns<br />
elementar wichtig als Vertriebskanal, nicht<br />
nur was den Umsatz betrifft, sondern hier<br />
erreichen wir auch eine bildungsbürgerliche<br />
Zielgruppe, die für unsere Spiele relevant<br />
ist. Hinzu kommt: Der Buchhandel hat<br />
oft attraktive Flächen im innerstädtischen<br />
Bereich, die eine Sichtbarkeit unserer Produkte<br />
gewährleisten. In den vergangenen
32 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Heiko Windfelder<br />
hat als Programmleiter<br />
Spielware bekannte<br />
Marken wie „Catan“ oder<br />
„Die drei ???“ weiterent -<br />
wickelt und neue Marken<br />
wie „Die Legenden von<br />
Andor“ mit aufgebaut.<br />
Windfelder, seit über 20<br />
Jahren bei Kosmos, ist dort<br />
auch Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
Matthias Kienzle<br />
wurde nach Stationen im<br />
Vertrieb von Procter &<br />
Gamble und Lego 2017 in<br />
die Geschäftsleitung von<br />
Kosmos berufen. Als Marketing-<br />
und Vertriebsleiter<br />
Spielware verantwortet er<br />
die gesamte nationale und<br />
internationale Vermarktung.<br />
Jahren haben Spielwaren und Spiele in den<br />
Einkaufsstraßen deutlich an Präsenz verloren,<br />
daher ist der Buchhandel ein Partner,<br />
der unseren Produkten eine Präsenz verschafft,<br />
die ansonsten nicht mehr in dieser<br />
Form in der physischen Distribution möglich<br />
ist. Wir haben es geschafft, dort breiter<br />
und besser aufgestellt zu sein, indem wir<br />
unser Programm an den Buchvertrieb angepasst<br />
haben: Wir bedienen hier attraktive<br />
Preispunkte zwischen 10 und 20 Euro und<br />
haben zudem Autorenspiele im Portfolio,<br />
etwa vom Bestseller-Autor Marc-Uwe Kling.<br />
Im Kinderspielbereich sind Lizenzen wie<br />
„Der Maulwurf“ sowie unsere eigene Marke,<br />
„Die drei ???“ interessant für den Buchhandel.<br />
Steht die Entwicklung buchaffiner Produkte<br />
bei Ihnen besonders im Fokus?<br />
MK: Ja, die Kombination von Buch und<br />
Spiel ist für uns wichtig und beim Lizenzgeschäft<br />
schauen wir ganz gezielt, dass wir<br />
Kandidaten bekommen, mit denen wir ein<br />
attraktives Sortiment für den Buchhandel<br />
zusammenstellen können. Viele Lizenzen<br />
aus dem Kinderbuchbereich wie zum Beispiel<br />
der „Räuber Hotzenplotz“, „Das kleine<br />
Gespenst“ und „Das Sandmännchen“ hatten<br />
wir schon im Programm.<br />
HW: Kosmos ist sowohl ein Buchverlag als<br />
auch ein Spielwarenverlag. Allein dadurch<br />
haben wir beide Welten im Blick und es ergeben<br />
sich Möglichkeiten, sowohl was die<br />
Spiele selbst angeht, zum Beispiel bei Lizenzthemen,<br />
als auch beim Vertrieb über<br />
Spielwarenhandel und Buchhandel.<br />
Was macht Spiele für Buchhändler interessant?<br />
MK: Spiele sind ein ideales Ergänzungssortiment.<br />
Daher kann der Buchhandel hier einen<br />
schönen On-Top-Umsatz generieren.<br />
Der Weg vom Buch zum Spiel oder zur<br />
Spielware ist kurz. Das zeigen die aktuellen<br />
Umsätze, die Händler z. B. mit unserem<br />
Kartenspiel von Marc-Uwe Kling oder den<br />
„Die drei ???“-Detektivgadgets machen.<br />
Vor zehn Jahren haben Sie rund 10% Ihrer<br />
Umsätze über den stationären Buchhandel<br />
erwirtschaftet. Und heute?<br />
MK: Der Anteil liegt nur leicht höher, aber<br />
das ist für uns auch eine Chance, unser Portfolio<br />
künftig noch besser auszubalancieren.<br />
Der Handel hat in den letzten Jahren auch<br />
zunehmend positive Erfahrungen mit der<br />
Spielware sammeln können. Ein aktuelles<br />
Beispiel ist unsere erfolgreiche Spielereihe<br />
„Exit“. Wir setzen auch künftig auf den Buchhandel<br />
als relevanten Vertriebskanal. Für<br />
uns ist es wichtig, möglichst viele Vertriebskanäle<br />
abzudecken. Je mehr Vertriebswege<br />
wir haben, desto unabhängiger sind wir.<br />
Hat sich der Flächenrückbau und die Tendenz<br />
zu kleineren Läden im Filialbuchhandel<br />
in Ihrem Geschäft bemerkbar gemacht?<br />
MK: Ich kann das nicht bestätigen. Ich weiß<br />
von dieser Entwicklung, aber offenbar sind<br />
andere Produktgruppen davon betroffen.<br />
Die Spielwarenabteilungen der Buchhandlungen<br />
werden eher ausgebaut oder man<br />
wandert mit einem Produkt stärker in eine<br />
saisonale Promotion.<br />
Also schöpft der Buchhandel sein Umsatzpotenzial<br />
im Bereich Spiele aus?<br />
MK: Viele Buchhändler tun das, manche<br />
mehr, manche weniger. Wir führen intensiv<br />
Gespräche auch auf strategischer Ebene mit<br />
den großen Ketten, wie wir das Thema weiter<br />
forcieren können, insbesondere indem
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
33<br />
wir stärker publik machen, dass es im Buchhandel<br />
auch Spiele gibt. Das ist in den Köpfen<br />
der Konsumenten noch nicht genügend<br />
verankert. Viele denken bei Spielwaren zunächst<br />
an den Fachhandel oder an Warenhäuser,<br />
und beide Handelsformate befinden<br />
sich eher auf dem Rückzug. Nur wenigen<br />
ist bewusst, dass sie diese Produkte<br />
auch in Buchhandlungen finden, die eine<br />
Spiele-Abteilung führen. Daran müssen wir<br />
arbeiten: dass Kunden wissen, dass sie auch<br />
im Buchhandel hochwertige Spiele finden.<br />
Hier profitieren wir bei Kosmos auch von<br />
der engen Zusammenarbeit zwischen<br />
Buch- und Spielvertrieb.<br />
Haben sich die Insolvenzen internationaler<br />
Spielwarenketten wie Toys ’R’ Us auf Ihr Geschäft<br />
ausgewirkt?<br />
MK: In der DACH-Region haben wir relativ<br />
wenig davon gemerkt. Hier ist Toys ʼRʼ Us<br />
noch recht erfolgreich. In den USA haben<br />
wir zwar Umsatz verloren, aber unser US-<br />
Team konnte das mittlerweile überkompensieren<br />
indem sie mit Super- und Drogeriemärkten<br />
wie Target und Wal-Mart neue Vertriebskanäle<br />
erschlossen haben. Es sind aber<br />
auch neue Player auf den Markt gekommen,<br />
die bisher keine Spiele und Spielwaren im<br />
Sortiment hatten, wie z.B. Kaufhäuser, die<br />
nun ebenfalls anfangen Spielwaren zu führen<br />
– ähnlich wie wir es in Deutschland kennen.<br />
Momentan sieht es also so aus, dass wir<br />
unser Wachstum der vergangenen Jahre in<br />
den USA fortführen können.<br />
Wie wichtig ist das Auslandsgeschäft?<br />
MK: Wir erwirtschaften etwa 40% unseres<br />
Umsatzes im Ausland, mit steigender Tendenz.<br />
Kosmos hat zwei Auslandsniederlassungen,<br />
jeweils eine in den USA und in<br />
Großbritannien. Über unsere britische<br />
Tochter koordinieren wir unser internationales<br />
Geschäft im englischsprachigen<br />
Raum und die USA sind in Nordamerika<br />
verantwortlich. Alle anderen Märkte bedienen<br />
wir über ein Partnernetzwerk mit über<br />
40 Distributionspartnern weltweit. Unsere<br />
Produkte findet man von Japan bis Chile.<br />
Welche Gemeinsamkeiten gibt es im internationalen<br />
Vergleich?<br />
MK: Es gibt zwei globale Trends, die indirekt<br />
auch für unser Geschäft eine große<br />
Rolle spielen: Erstens sorgen gesellschaftliche<br />
Phänomene wie „Cocooning“, „Face -<br />
time“ und „Digital Detox“ dafür, dass wir<br />
mehr Brettspiele verkaufen. Dieser Trend<br />
ist vor einigen Jahren entstanden, interessanterweise<br />
getrieben über Social Media. Er<br />
zieht sich durch alle Bereiche der Gesellschaft.<br />
Der zweite globale Trend ist das Thema<br />
MINT: Wie können wir unseren Kindern<br />
Zugang zu naturwissenschaftlichen<br />
Themen verschaffen? Diese Frage stellt<br />
man sich von USA über China bis Deutschland,<br />
was wir an den Absätzen unserer Experimentierkästen<br />
nachvollziehen können.<br />
Text | Interview Till Spielmann<br />
Spiele im Kosmos Verlag<br />
Spiel mit Auszeichnung:<br />
Bei der Spielereihe „Exit“,<br />
2017 zum „Kennerspiel<br />
des Jahres“ gewählt, geht<br />
es um den Spaß beim<br />
gemeinsamen Spielen und<br />
Rätseln. Die Spiele sind<br />
für bis zu 4 Spieler ab<br />
12 Jahren geeignet.<br />
■ Die Experimentierkästen bei Kosmos gibt es seit mittlerweile fast<br />
100 Jahren und Kosmos gilt als Erfinder des Segments. Der Spielebereich<br />
ist jünger: Erster großer Erfolg war das „Sherlock Holmes Criminal<br />
Cabinet“, das mit dem begehrten Preis „Spiel des Jahres 1985“<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
■ 1995 folgte ein Spiel, das bis heute einer der Klassiker der Spielebranche<br />
ist: „Catan – Das Spiel“. „Catan“ wurde weltweit über 27 Mio<br />
Mal verkauft und ist in 70 Ländern erhältlich. Seitdem hat der Verlag<br />
noch weitere bekannte Spielemarken aufgebaut, die Longseller sind,<br />
z.B. „Ubongo“ (erstmals erschienen 2005), „Die Legenden von Andor“<br />
(ausgezeichnet als „Kennerspiel des Jahres 2013“ mit inzwischen<br />
750.000 verkauften Exemplaren) und aktuell die Spielereihe „Exit“<br />
(„Kennerspiel des Jahres 2017 und über 2 Mio verkaufte Exemplare<br />
weltweit).<br />
■ Hinzu kamen in den 2000er-Jahren das Kinderspiel (mit Titeln wie<br />
„Monsterfalle“ oder „Können Schweine fliegen?“) und das verkaufsstarke<br />
Angebot an Mitbringspielen, in dem auch viele bekannte buchhandelsnahe<br />
Lizenzthemen erscheinen.<br />
■ Kosmos war der erste Verlag, der in allen drei Kategorien des renommierten<br />
Spielepreises „Spiel des Jahres“ gewonnen hat (Spiel des Jahres/1985,<br />
Kinderspiel des Jahres/2005, Kennerspiel des Jahres/2013).
34 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Odernichtoderdoch<br />
Online-Welten aus Münster<br />
setzen auch offline Akzente<br />
Vor allem junge Mädchen lieben die Kollektionen von Odernichtoderdoch.<br />
Das Online-Start-up aus Münster arbeitet offline mit Thalia zusammen.<br />
Einladend und freundlich:<br />
Mit seinem Shop-in-Shop<br />
in Thalias neu gestalteter<br />
Filiale in der Spitalerstraße<br />
in Hamburg hat Odernicht -<br />
oderdoch auch offline<br />
einen Aufritt.<br />
Im Internet hat Odernichtoderdoch, der<br />
2015 von Joana und Niklas Heinen gegründete<br />
Online-Shop, mit seinem liebevoll<br />
gestalteten Angebot an Schreibwaren,<br />
Wohnaccessoires und Geschenkartikeln für<br />
jeden Geldbeutel längst eine große, fast ausschließlich<br />
weibliche Fangemeinde. Unter<br />
jungen Mädchen sind die häufig wechselnden<br />
Kollektionen längst Kult, aber auch erwachsene<br />
Frauen finden immer häufiger<br />
Gefallen an dem überwiegend in Pastellfarben<br />
gehaltenen Sortiment, das Joana Heinen<br />
mit ihrem fünfköpfigen Designteam in<br />
Münster entwirft.<br />
Außer im eigenen Shop sind Teile der<br />
Kollektion bei Amazon erhältlich. Stationär<br />
ist Thalia exklusiver Vertriebspartner des<br />
Start-ups. Seit die Filiale in der Spitalerstraße<br />
in Hamburg im November vergangenen<br />
Jahres nach aufwendiger Modernisierung<br />
neu eröffnet wurde, ist auch ein kleiner<br />
Shop-in-Shop von Odernichtoderdoch dabei:<br />
■Der 25 qm große Laden befindet sich in<br />
guter Lage im 1. Obergeschoss direkt neben<br />
der Jugendbuchabteilung.<br />
■Die einladend offene Fläche mit vielen<br />
hellen Holzregalen und -tischen fällt schon<br />
von Weitem ins Auge.<br />
■Das Sortiment deckt die ganze Palette<br />
des Münsteraner Unternehmens von Notiz-
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
35<br />
büchern über Schreibblöcke bis hin zu Tassen<br />
und Kissenbezügen ab; besonders beliebt<br />
sind Mitmachbücher und Kalender.<br />
Geplant war die Fläche ursprünglich<br />
lediglich als Pop-up-Store mit sechsmona -<br />
tiger Laufzeit. Doch weil der Shop gut läuft<br />
und von den Kunden mit positivem Feedback<br />
begleitet wird, läuft die Zusammenarbeit<br />
weiter. Eine Mitarbeiterin von Odernichtoderdoch<br />
kümmert sich regelmäßig<br />
um Sortimentsgestaltung und Dekoration,<br />
Beratung und Verkauf laufen über Thalia.<br />
Einen Fuß in der Thalia-Tür<br />
Zwar gibt es zum jetzigen Zeitpunkt bei<br />
Thalia keine Pläne für weitere Shop-in-<br />
Shops Münsteraner Provenienz, doch einen<br />
Fuß in der Tür hat Odernichtoderdoch<br />
beim größten deutschen Buchfilialisten<br />
über Hamburg hinaus. Ausgewählte Produkte<br />
aus Münster, insbesondere Schulartikel<br />
wie Schreibunterlagen, Notizblöcke oder<br />
Sammelordner, werden inzwischen in 70<br />
bis 80 Läden geführt und teilweise auch auf<br />
Aktionstischen augenfällig präsentiert. Und<br />
die Zahl der Filialen soll weiter ausgebaut<br />
werden, sagt Thalias Unternehmenssprecherin<br />
Sarah Malke.<br />
Für das Team von Odernichtoderdoch<br />
ist die Präsenz im stationären Buchhandel<br />
die konsequente Weiterentwicklung seiner<br />
Online-Aktivitäten. „Wir hören immer wieder<br />
von Kunden, dass sie gerade die Papierprodukte<br />
vor dem Kauf anfassen und fühlen<br />
möchten und da bietet sich der Buchhandel<br />
als Partner natürlich an,“ sagt PR-<br />
Frau Angelina Cimino. Einen ganz besonderen<br />
Traum haben die Münsteraner in diesem<br />
Zusammenhang aber auch, sagt sie.<br />
„Unser größter Wunsch ist irgendwann ein<br />
Laden in eigener Regie.“ Gerne in Münster,<br />
aber „der Standort ist einzelhändlerisch<br />
nicht ganz einfach“.<br />
Vom Blog zum Shop<br />
Viele Start-ups kommen und gehen. Nicht<br />
so Odernichtoderdoch. Zahlen nennt das<br />
Unternehmen nicht, aber es hat sich in wenigen<br />
Jahren als Marke etabliert und ist<br />
auch finanziell gut aufgestellt. Entstanden<br />
aus Joana Heinens Lifestyle- und Fashion-<br />
Blog, ist der Online-Shop in eine systematisch<br />
aufgebaute Online-Welt mit einer großen<br />
Community integriert. Ende November<br />
hatte der Shop 365.000 Follower auf Instagram<br />
und über 150.000 Fans auf Facebook.<br />
Und das, obwohl er eher zufällig entstanden<br />
ist: Joana Heinen hatte für sich eine<br />
eigene Schreibtischunterlage gestaltet. Weil<br />
diese ihr so gut gefiel, ließ sie spontan 50<br />
Exemplare drucken und bot sie auf ihrem<br />
Blog zum Verkauf an. Als die Unterlagen in<br />
wenigen Stunden weg waren, war der<br />
Grundstein für Odernichtoderdoch gelegt.<br />
Im Februar wurde Joana Heinen im Rahmen<br />
der von „Iconist“, dem digitalen Life -<br />
stylemagazin der „Welt“, organisierten<br />
Young Icons Awards als eine von 10 Ikonen<br />
der Zukunft geehrt.<br />
Das Erfolgsrezept von Odernichtoderdoch<br />
basiert auf der engen Bindung zur<br />
Zielgruppe: Kunden und Fans werden direkt<br />
angesprochen, über die sozialen Kanäle<br />
regelmäßig mit hinter die Kulissen genommen<br />
und beim Produktdesign gelegentlich<br />
auch aktiv in den Entscheidungsprozess<br />
eingebunden, zum Beispiel wenn es um bestimmte<br />
Farbgestaltungen geht. „Die Kommunikation<br />
auf Augenhöhe ist das Credo<br />
von Odernichtoderdoch, weil es eine enge<br />
Bindung zur Marke schafft,“ beschreibt Cimino<br />
das Konzept.<br />
Zusammen mit „Jo & Judy“, einem zweiten,<br />
2016 gegründeten Online-Shop mit Geschenkartikeln<br />
von Schmuck und Papeterie<br />
bis Accessoires für eine etwas ältere, ebenfalls<br />
weibliche Zielgruppe, und dem Logistikdienstleister<br />
Boxes & Bows ist Odernicht -<br />
oderdoch unter dem Dach der 100Tausendlux<br />
Group angesiedelt. Die von Niklas Heinen<br />
geführte E-Commerce-Unternehmensgruppe<br />
beschäftigt in Münster an drei<br />
Standorten mittlerweile 160 Mitarbeiter, 30<br />
davon bei Odernichtoderdoch.<br />
Anja Sieg sieg@buchreport.de<br />
Ein junges Team:<br />
Das Durchschnittsalter des<br />
begeisterungsfähigen<br />
Odernichtoderdoch-Teams<br />
liegt bei 25 Jahren. Die<br />
Inhaber Joana Heinen (l.)<br />
und Niklas Heinen, der<br />
nicht im Bild ist, sind beide<br />
28. Nach der Geburt ihres<br />
ersten Kindes nehmen sich<br />
beide gerade eine kurze<br />
Auszeit.<br />
Fotos: Odernichtoderdoch
36 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Buchhandlung Diekmann<br />
Mehrere Standbeine<br />
minimieren das Risiko<br />
Silvia Dierkens Buchhandlung Diekmann in Dinklage ist ein Allrounder.<br />
Bücher, Schreib- und Spielwaren, Lotto und Postshop teilen sich 1000 qm.<br />
Gut sortiert:<br />
Die Buchabteilung nimmt<br />
rund ein Drittel der Ladenfläche<br />
ein. In die Regale<br />
kommt bevorzugt, was<br />
Silvia Dierken und ihre<br />
Kolleginnen mögen und im<br />
Kundengespräch empfehlen.<br />
„Unsere Toptitel machen<br />
wir selbst“, heißt es<br />
selbstbewusst. Buchempfehlungen<br />
in der Regionalzeitung<br />
„Oldenburgische<br />
Volkszeitung“ zum Beispiel<br />
sind Selbstläufer.<br />
Vor 20 Jahren hat Silvia Dierken im<br />
niedersächsischen Dinklage die<br />
Buchhandlung Diekmann übernommen.<br />
Weil der Laden mit 100 qm sehr klein<br />
war und sie nicht allein mit Büchern in der<br />
13.000 Einwohner zählenden Kleinstadt<br />
umziehen wollte, entschloss sie sich zu<br />
einer Lösung, die bis heute bestens funktioniert:<br />
den Ausbau des Sortiments über<br />
Bücher hinaus. 2001 zog Dierken mit<br />
Büchern, Schreibwaren und einer Lotto-<br />
Annahmestelle an den Marktplatz. Unterstützt<br />
von einem „sehr guten“ Vermieter,<br />
wurde die Verkaufsfläche von zunächst 300<br />
qm in zwei Schritten auf 1000 qm ausgebaut:<br />
■2003 wurde (auf Initiative der Post) ein<br />
Postshop eröffnet.<br />
■2006 folgte der zweite Anbau für Spielwaren<br />
und Spiele.<br />
Selbst mit einer großen PBS-Abteilung<br />
und trotz Alleinstellung sind 1000 qm für<br />
einen Buchhändler auf dem Land eine beachtliche<br />
Hausnummer. Doch die Zahlen<br />
stimmen, weil sich das Geschäft auf mehrere<br />
Standbeine verteilt. Die drei Sortimentsschwerpunkte<br />
steuern je etwa ein Drittel<br />
zum Umsatz bei. Dierken: „Wenn man es<br />
richtig macht, ergänzen sich die Abteilungen<br />
und fangen fehlende Umsätze ein,<br />
wenn ein Bereich mal schwächelt, sodass<br />
die Zahlen übers Jahr stimmen.“<br />
Das Geschäft mit Spielwaren war zunächst<br />
langsamer angelaufen als erwartet,<br />
doch jetzt boomt es nicht zuletzt wegen der
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
37<br />
Fotos: Hartmut Sieg<br />
vielen jungen Familien, die in den letzten<br />
Jahren zugezogen sind. Dinklage ist, sagt<br />
Dierken, eine gut situierte Kommune mit<br />
vielen Neubaugebieten und deshalb trotz<br />
der ländlichen Lage „ein guter und attraktiver<br />
Standort“.<br />
Während immer mehr Einzelhändler<br />
über sinkende Kundenfrequenz klagen,<br />
sind die Zahlen bei Diekmann bislang nicht<br />
spürbar zurückgegangen. Was Silvia Dierken<br />
auf die enge Kundenbindung zurückführt<br />
und die Tatsache, dass ihr Laden überdurchschnittlich<br />
viele Stammkunden quer<br />
durch alle Altersklassen hat. Die Buchhändlerin,<br />
die seit 40 Jahren im Ort wohnt, profitiert<br />
davon, dass sie jeden kennt und deshalb<br />
bestens vernetzt ist. „Bei uns wird generationenübergreifend<br />
eingekauft, Kinder<br />
für die Eltern, Großeltern für die Enkel,<br />
manchmal kommen auch alle gemeinsam.<br />
Und wir nehmen uns für jeden Einzelnen<br />
Zeit. Denn nur so geht es.“<br />
Ein Buchhandelspurist mag über Lotto<br />
und Postshop unter einem Dach mit Büchern<br />
die Nase rümpfen. Doch beide Angebote<br />
sind integrative Bestandteile des Ladenkonzepts.<br />
Dierken: „Ihre Bedeutung als<br />
Frequenzbringer sollte niemand unterschätzen.“<br />
Die Post ist offen in den Laden<br />
integriert, hat aber auch einen separaten<br />
Eingang von Diekmanns großem Parkplatz<br />
direkt neben dem Laden aus. Für Dierken<br />
und ihre Mitarbeiter ist es ganz normal,<br />
dass Kinder voraus in den Laden wandern,<br />
während die Eltern noch am Postschalter<br />
stehen. Sie sind immer willkommen, denn<br />
„das sind unsere Kunden von morgen“.<br />
Beim Betreten des Ladens durch den<br />
Haupteingang – die Doppeltür steht mit<br />
Ausnahme des tiefsten Winters immer einladend<br />
offen – fällt sofort die klare und<br />
übersichtliche Struktur auf:<br />
■Rechts befindet sich die Buchabteilung.<br />
■Links sind Schreibwaren und Büroartikel<br />
ordentlich in Regaleinheiten sortiert.<br />
■Daran schließt sich der halbrund gestaltete<br />
Kassenbereich samt Lotto und Zugang<br />
zum Postschalter an.<br />
■Im hinteren Ladenbereich dominieren<br />
die Spielwaren mit eigener Kasse und vielen<br />
Displays einzelner Hersteller.<br />
Bücher bilden optisch das Herzstück des<br />
Ladens, aber die großen, gut sortierten Abteilungen<br />
für Schreibwaren und Spielzeug<br />
werden genauso intensiv gepflegt und kontinuierlich<br />
ausgebaut. Verbindendes Element<br />
der Abteilungen ist die einheitliche<br />
Möblierung mit Echtholzregalen aus Buche.<br />
Regale und Tische sind zudem mit blauen<br />
Leisten abgesetzt. Das gleiche Blau wiederholt<br />
sich in der Beschilderung.<br />
Die gut bestückte Buchabteilung setzt<br />
Wachsen mit Weitsicht:<br />
Silvia Dierken (o.r.) hat in<br />
der Kleinstadt Dinklage<br />
zielstrebig ein Konzept umgesetzt,<br />
das bei den Kunden<br />
ankommt. In der Spielwarenabteilung<br />
(o.l.) laufen<br />
Produdkte für Kleinkinder<br />
und Babys besonders gut.<br />
Buchhandlung<br />
Diekmann<br />
Am Markt 2<br />
49413 Dinklage<br />
Tel. 04443 961864<br />
www.diekmann-buch<br />
handlung.de<br />
Inhaber: Silvia Dierken<br />
Mitarbeiter: 16<br />
Verkaufsfläche: 1000 qm<br />
Schwerpunkte:<br />
Bücher, Schreibwaren/ -<br />
Büroartikel, Spielwaren,<br />
Lotto-Annahmestelle,<br />
Post
38 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Bildzeile<br />
Alles aus einem Guss:<br />
Mit Ausnahme der Poststelle<br />
(o.) hat ein Möbeltischler<br />
aus Dinklage die<br />
Einrichtung maßgefertigt.<br />
sich in etwa zu gleichen Teilen aus Hard -<br />
covern und Taschenbüchern zusammen.<br />
„Dinklager kaufen gerne etwas Handfestes“,<br />
kommentiert Dierken trocken. Neben<br />
Kinderbüchern gehören Krimis, politische<br />
Bücher und Reiseliteratur zu den bevorzugten<br />
Genres. Und Regionalia: Von „Gaststätten<br />
in Dinklage“, einem Geschenkbuch mit<br />
vielen Fotos, wurden letztes Jahr im Weihnachtsgeschäft<br />
trotz eines Ladenpreises von<br />
35 Euro rund 900 Exemplare verkauft. Dierken<br />
ordert bei KNV, bestellt aber auch bei<br />
vielen Verlagen direkt. „Vertreter sind bei<br />
uns immer willkommen.“<br />
Kundenbindung pflegen Silvia Dierken<br />
und ihre 16 Mitarbeiterinnen gerne auch<br />
außerhalb des Ladens:<br />
■Jedes Jahr organisieren sie in der Vorweihnachtszeit<br />
an Wochenenden Buchausstellungen<br />
in Bibliotheken der Region.<br />
■Ebenfalls in Bibliotheken finden immer<br />
im Herbst 4 Spielesonntage für Bibliothekare<br />
und Nutzer statt.<br />
■Die für die Spieleabteilung verantwortliche<br />
Mitarbeiterin richtet regelmäßig in Kindergärten,<br />
Krankenhäusern und Altenheimen<br />
Spieleabende aus; bei den bis zu 10<br />
Terminen werden Spiele vorgestellt und<br />
können anschließend bestellt werden.<br />
Zu den Markenzeichen der Buchhandlung<br />
Diekmann gehören Veranstaltungen:<br />
■Vier bis fünf organisiert Dierken jährlich.<br />
■Neben Autoren sind auch Schauspieler<br />
mit buchbezogenen Themen gern gesehen.<br />
■Im Herbst kommen Sky Du Mont (14. November)<br />
und die Kochbuchautoren Lisa Nieschlag<br />
und Lars Wentrup (11. Oktober).<br />
■ Nicht jedes Event ist so gut besucht wie<br />
die Lesung mit Cody McFadyen, die 2011<br />
mit über 600 Besuchern überregionale<br />
Schlagzeilen machte, aber bis zu 200 Gäste<br />
sind je nach Standort normal.<br />
Anja Sieg sieg@buchreport.de
40 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Datenbanken<br />
Die Produktflut kanalisieren<br />
Für Buchhändler ist das Nonbooks-Angebot schwierig zu handhaben.<br />
IG Pro und MVB wollen mit einer Metadatenbank Abhilfe schaffen.<br />
Eine Mammutaufgabe:<br />
Bernd Weidmann, IG Pro-<br />
Mitglied und Geschäftsführer<br />
der Verlagsaus -<br />
lieferung Die Werkstatt<br />
(Rastede), ist einer der<br />
Koordinatoren bei der<br />
Entwicklung der Meta -<br />
datenbank für Nonbooks.<br />
Nonbooks wie Spielwaren, Kalender,<br />
Hörbücher und DVDs stellen für<br />
den stationären Buchhandel im<br />
Bestellprozess meist kein Problem dar. Sie<br />
sind häufig bei den Barsortimenten gelistet,<br />
verfügen über eine Europäische Artikelnummer<br />
(EAN-Code) und oftmals zusätzlich<br />
über eine ISBN-Nummer. Wenn es<br />
dagegen um kleinteilige Papeterie- und<br />
Schreibwaren, Deko-Artikel, Geschirr oder<br />
Textilien geht, kann es richtig kompliziert<br />
werden: Gibt es eine Mindestbestellmenge?<br />
Handelt es sich um eine sortenreine oder<br />
eine gemischte Verpackungseinheit? Wie<br />
errechnet sich der Verkaufspreis? Buchhändler,<br />
die ihr Angebot um solche Produkte<br />
ergänzen wollen, bemängeln, wie viel<br />
Energie und Zeit es kostet, die Abläufe von<br />
der Auswahl beim Hersteller bis zum Verkauf<br />
zu handhaben.<br />
Um nun einerseits dem Buchhandel die<br />
Warenwirtschaft und den Überblick über<br />
die große Angebotsvielfalt im Bereich Nonbooks<br />
zu erleichtern sowie andererseits den<br />
Buchhandel für Nonbook-Hersteller und<br />
-Händler attraktiver zu machen, arbeiten<br />
Vertreter der Interessengruppe IG Pro des<br />
Börsenvereins und der Wirtschaftstochter<br />
MVB an einem Großprojekt. „Das zentrale<br />
Problem ist, dass es aufseiten der Anbieter<br />
keine einheitliche Aufbereitung der Produktdaten<br />
gibt“, sagt Bernd Weidmann, Geschäftsführer<br />
der Verlagsauslieferung Die<br />
Werkstatt, der die Projektgruppe gemeinsam<br />
mit Detlef Bauer vom Barsortiment Libri<br />
koordiniert. Ihr Ziel: eine Metadatenbank,<br />
in die Lieferanten ihre Angebote einheitlich<br />
einpflegen und in der Buchhändler<br />
per Schlagwort gezielt nach passenden Produkten<br />
suchen können.<br />
Datenaustausch verbessern<br />
Der erste Schritt ist momentan in Arbeit:<br />
Hier geht es darum, sich mit den Marktteilnehmern,<br />
darunter auch branchenfremde<br />
Produzenten und Händler, auf einen einheitlichen<br />
„Titelpass“ für Produkte zu verständigen,<br />
der alle für den Buchhandel relevanten<br />
Daten enthält. Dazu zählen etwa Artikelnummer,<br />
EAN-Nummer, Stückzahl,<br />
Produktcharakter und -Klassifizierung, Display-Einheiten,<br />
Preisempfehlung etc.<br />
Im zweiten Schritt soll geprüft werden,<br />
ob auf der Grundlage des Titelpasses eine<br />
umfassende Datenbank programmiert werden<br />
kann, in die Lieferanten ihre Daten wie<br />
beim VlB melden und einpflegen können.<br />
„Nur wenige Lieferanten aus dem Nonbook-<br />
Bereich arbeiten mit einer Auslieferung zusammen“,<br />
erklärt Weidmann.<br />
Die Datenbank, die über Mitgliedsbeiträge<br />
bzw. Nutzungsgebühren finanziert werden<br />
soll, soll Herstellern und Händlern den<br />
Kontakt erleichtern, die bislang nicht in die<br />
Auslieferungs- und Großhandelsstrukturen<br />
der Buchbranche eingebunden sind. Wann<br />
sie verfügbar sein wird, ist noch nicht absehbar.<br />
Weidmann zufolge ist es sehr kompliziert,<br />
das System auf die speziellen Anforderungen,<br />
wie z.B. Lizenzrechte, zuzuschneiden.<br />
Von den positiven Effekten ist er<br />
überzeugt: „Der Markt für Nonbooks entwickelt<br />
sich positiv und hat noch viel Potenzial.<br />
Wenn sich die Marktteilnehmer auf einheitliche<br />
Datensätze verständigen, profitieren<br />
am Ende alle davon.“<br />
Ulrike Peters peters@buchreport.de<br />
Foto: Die Werkstatt
uchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
PBS | Nonbook | Spiele<br />
41<br />
Anzeigen<br />
MeterMorphosen Verlag<br />
Gaußstr. 12, 60316 Frankfurt<br />
Tel. 069/21995983<br />
www.metermorphosen.de, E-Mail: metermorphosen@t-online.de<br />
Kontakt<br />
Vertrieb/Werbung/Presse<br />
Florian Koch<br />
q 069/21 99 59 83<br />
metermorphosen@t-online.de<br />
Auslieferung<br />
Deutschland/Österreich<br />
Sova<br />
Schweiz<br />
Froschkönig<br />
F. K. Waechters<br />
Tierpuzzle<br />
6–99 Jahre; ISBN 978-3-934657-79-3; 19,90 €*<br />
Der Papagei macht es sich auf der Krokodilschnauze<br />
bequem, die Eule versteckt<br />
sich zwischen den Beinen des Dromedars,<br />
der Bär berührt den Fisch, ohne ihn<br />
zu essen! Farbige Tiere, zauberhaft ineinander verschränkt, mit Tusche<br />
und Aquarellfarben gezeichnet. Im lakonischen, liebevoll-pointierten<br />
Zeichenstil des bekannten Frankfurter Multitalents, das mit<br />
der Neuen Frankfurter Schule berühmt geworden ist. 33 Tiere, von<br />
der Maus bis zum Elefanten, präsentiert dieses zauberhafte Tierpuzzle.<br />
„F. K. Waechters erstes und einziges Puzzle: Virtuos die Grafik<br />
und von großer Pracht. Über zwei Dutzend Tiere im Quadrat,<br />
aquarelliert und mit feinster Feder gezeichnet.“ F. W. Bernstein<br />
Die Kunstkritik-Scheibe<br />
ab 10 Jahren; ISBN 978-3-934657-80-9; 9,90 €*<br />
Der Pinselduktus evoziert haptisch das<br />
Orgiastische. Der Mythos illuminiert<br />
fragmentarisch das Erratische. Die<br />
Kunstkritik-Scheibe produziert Sätze<br />
wie diese, denn sie ist aus dem Vokabular<br />
der Kunstkritiker, der Kunsthändler und der Kunstvermittler zusammengesetzt.<br />
Durch analoges Drehen der vier Rädchen entstehen<br />
in den vier Sehschlitzen der Scheibe aus dicker Pappe immer<br />
neue Sätze. 15 x 15 x 15 x 15 Kombinationen führen zur überwältigenden<br />
Fülle von 50.625 möglichen Aussagen zur Kunst. Ernst und Ironie<br />
als zwei Seiten einer Medaille: Die feinen Unterschiede in der<br />
Wortwahl schärfen den Umgang mit Begrifflichkeiten und bieten<br />
die Möglichkeit, ein schwer zugängliches Kunstwerk im Nachgang<br />
doch noch zu verstehen und sich darüber auszutauschen.<br />
United Soft Media Verlag GmbH<br />
Thomas-Wimmer-Ring 11, 80539 München<br />
Tel. 089/29088-175, info@usm.de<br />
www.usm.de<br />
Kontakt<br />
Vertrieb<br />
Mathias Czychy<br />
Tel. 040/41496885<br />
vertrieb@usm.de<br />
Auslieferung<br />
Deutschland<br />
VVA<br />
Österreich<br />
Mohr Morawa<br />
Werbung/Presse<br />
Michaela Schultheis<br />
Tel. 089/29088161<br />
m.schultheis@usm.de<br />
Schweiz<br />
Buchzentrum<br />
Mal-Zeit<br />
5–99 Jahre; ISBN 978-3-934657-81-6; 14,90 €*<br />
„Mal-Zeit“ ist eine animierende Serie<br />
von alltäglichen, oft nur angedeuteten<br />
Bildern, die man mit Farbstiften vollenden<br />
kann. Das Motiv „Riskieren Sie Lippen!“<br />
schreit nach einem Rotstift, die<br />
„Skyline“ gleich nach dem ganzen Malkasten. Die Motive sind voller<br />
Witz und Hintersinn; man kann etwa luftige Strandmode entwerfen<br />
oder seine persönliche Trauminsel gestalten. Auch ungeübte Zeichner<br />
können die fantasievollen Vorlagen mit ihren Bildideen mühelos<br />
ergänzen, etwa Punkte ergänzen und Zwischenräume füllen.<br />
Das Produkt verbindet Witz mit Schönheit und gibt jeder Malzeit<br />
das gewisse Etwas. Ein anregend-witziges Zeichenabenteuer für<br />
viele Gelegenheiten, für Gäste und für die ganze Familie. 32 Blatt im<br />
edlen Malkarton.<br />
Kati Naumann<br />
Schulcafé Pustekuchen –<br />
Backe, backe, Hühnerkacke<br />
Okt., 1 CD, 79 Min., 7,99 €, ISBN 978-3-8032-3493-3<br />
Ab sofort wird im Schulcafé Pustekuchen<br />
nur noch mit Gemüse aus dem eigenen<br />
Garten gekocht! Doch der ist der streitsüchtigen<br />
Nachbarin Frau Wurstmayr ein Dorn<br />
im Auge. Was wird sie erst sagen, wenn Tilli und Moma die Hühner<br />
vom Bauern Knoll in Pflege nehmen? Folge 2 der neuen Hörspielreihe<br />
mit Witz, Herz und Kochlöffel ab 6 Jahren.<br />
Frank Kunerts<br />
Kleinanzeigen Memospiel<br />
Okt., 6–99 Jahre; ISBN 978-3-934657-82-3; 19,90 €*<br />
Frank Kunert zählt zu den großen Fotografen<br />
der Gegenwart, seine Bilder erzählen<br />
ganze Geschichten. Im neuen Memospiel<br />
von MeterMorphosen kommen zu den 36<br />
Motiven 36 kurze Texte in Form von Kleinanzeigen<br />
hinzu, die Details und Abgründe<br />
zu den Bildern verraten. Die Tageszeitung,<br />
die auch auf dem Friedhof noch in den Grabstein eingeworfen wird,<br />
eine Rutsche, die direkt auf einer Schnellstraße landet, ein Hausmeisterjob<br />
inmitten eines Atom-Reaktors mit idyllischem Balkon: Die<br />
sorgsam komponierten Bilder haben oft einen doppelten Boden und<br />
bergen viel Komik. 72 Karten im edlen Schuber in Leitz-Ordner-Optik.<br />
Ellis Kaut<br />
Pumuckl – Gute-Nacht-Geschichten<br />
Okt., 2 CDs, 8,99 €, ISBN 978-3-8032-3595-4<br />
Auch Kobolde müssen mal ins Bett. Oder<br />
bleibt noch Zeit für einen kleinen Streich?<br />
Mit den Gute-Nacht-Geschichten vom frechen<br />
Pumuckl klingt der Tag fröhlich aus.<br />
Die Originalgeschichten von Ellis Kaut „Der<br />
verdrehte Tag“, „Das Spielzeugauto“, „Pumuckl und Puwackl“ und<br />
„Das verkaufte Bett“ begeistern Kinder ab 4 Jahren.<br />
* empfohlener Verkaufspreis
42 Register/Impressum buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Personen<br />
Bauer, Detlef ..............................................40<br />
Bauer, Julia .................................................24<br />
Ciba, Cleo ...................................................24<br />
Cimino, Angelina ........................................34<br />
Dierken, Silvia ............................................36<br />
Falter, Hartmut .............................................8<br />
Fitzek, Sebastian ..........................................7<br />
Haas, Katja .................................................24<br />
Heinen, Joana ............................................34<br />
Heinen, Niklas ...........................................34<br />
Hölker, Wolfgang ........................................18<br />
Hüskes, Claudia .........................................24<br />
Kienzle, Matthias .......................................30<br />
Kiesling, Michael ..........................................7<br />
Kling, Marc-Uwe .........................................30<br />
Kloss, Jürgen ................................................8<br />
Kloss, Monika ..............................................8<br />
Kücherer, Katja ...........................................24<br />
Malke, Sarah ...............................................34<br />
Nünning, Sarah ..........................................24<br />
Scheer, Lambert ..........................................18<br />
Städler, Ulrich ..............................................6<br />
Ueffing, Jörg ................................................18<br />
Weidmann, Bernd ......................................40<br />
Windfelder, Heiko ......................................30<br />
Zeitzen, Ira .................................................28<br />
Unternehmen/Organisationen<br />
Amazon ................................................30, 34<br />
Atregio ..........................................................6<br />
Azul ...............................................................7<br />
Christmasworld ............................................6<br />
Coppenrath .................................................18<br />
Creativeworld ...............................................6<br />
Diekmann (Dinklage) ................................36<br />
Edition Michael Fischer .............................28<br />
Franckh Mediengruppe ..............................31<br />
Frankfurter Buchmesse ...............................6<br />
Hölker Verlag ..............................................18<br />
Hugendubel ...............................................30<br />
IG PRO .......................................................40<br />
Jundado ......................................................24<br />
Kosmos ......................................................30<br />
Lego ............................................................30<br />
LG Buch .......................................................6<br />
Libri ............................................................40<br />
Lingen ........................................................24<br />
Mayersche ...................................................8<br />
Monbijou ....................................................24<br />
Moses ...........................................................7<br />
MVB ...........................................................40<br />
Odernichtoderdoch ....................................34<br />
Paperworld ...................................................6<br />
Pegasus Spiele .............................................7<br />
Perlenfischer ..............................................24<br />
Plan B Games ...............................................7<br />
Procter & Gamble ......................................30<br />
Spiegelburg .................................................18<br />
Städler Media Marketing .............................6<br />
Target ..........................................................30<br />
Teddy & Co ...................................................8<br />
Thalia ....................................................30, 34<br />
Toys ’R’ Us ..................................................30<br />
USM ...........................................................30<br />
Verlagsauslieferung Werkstatt ...................40<br />
Wal-Mart .....................................................30<br />
buchreport<br />
www.buchreport.de<br />
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Harenberg Kommunikation<br />
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Königswall 21, 44137 Dortmund<br />
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Chefredakteur<br />
▪ Dr. Thomas Wilking<br />
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Redaktion<br />
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Mitarbeit an dieser <strong>Ausgabe</strong>: Ulrike Peters<br />
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Geschäftsführung<br />
▪ Jan Kerbusk, Telefon 0231-9056-123,<br />
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▪ Gerhard Wehling (Anzeigenobjektleitung<br />
buchreport) Tel. 0231/9056-122<br />
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lange@buchreport.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 44 vom 1.1.<strong>2018</strong><br />
Druck<br />
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Feldbachacker 16, 44149 Dortmund<br />
Einzelpreis buchreport.spezial pro <strong>Ausgabe</strong>:<br />
13,50 Euro (jeweils zzgl. Versand/MwSt.)<br />
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Copyright und Nachdruck<br />
Copyright für den gesamten Inhalt, sofern nicht<br />
anders angegeben, bei der Harenberg Kommunikation<br />
Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Dortmund
Klassische Schwarz-Weiß-Optik, goldene Akzente, ausdrucksstarke Schrift<br />
und inspirierende englische Texte, das ist »Grace & Hope«-Design!<br />
Jeder Artikel der neuen Produktwelt erzählt von Gottes unvergleichlicher<br />
Gnade und der lebendigen Hoffnung, die in Jesus jedem Menschen gilt.<br />
Lassen Sie sich davon jeden Tag neu begeistern!<br />
Notizbuch<br />
Geb., 192 S.<br />
629.821 €D 9,99*<br />
ISBN: 978-3-7893-9821-6<br />
Bleistift-Set<br />
5 Stifte mit Botschaft<br />
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EAN: 425033<strong>09</strong>33912<br />
Täschchen , 24 x 18 cm<br />
623.394 €D 9,99*<br />
EAN: 425033<strong>09</strong>33943<br />
Beispielhafte<br />
Innenseiten<br />
Aufstellbuch<br />
Spiralbindung, 108 S.<br />
629.825 €D 12,99<br />
ISBN: 978-3-7893-9825-4<br />
CD<br />
mit bekannten<br />
Künstlerinnen aus<br />
Worship und Pop<br />
<strong>09</strong>7.414<br />
€D 14,99*<br />
EAN: 4010276029007<br />
Lichterspiel , 3er-Set<br />
16,5 cm , 12,5 cm, 10,5 cm<br />
623.383 €D 7,95*<br />
EAN: 425033<strong>09</strong>33837<br />
Tasse<br />
Füllmenge ca. 300 ml<br />
623.387<br />
€D 12,–*<br />
ISBN: 978-3-7893-3387-3<br />
SCM Verlagsgruppe GmbH<br />
Telefon: 07031 2681-188<br />
E-Mail: bestellen-handel@scm-verlagsgruppe.de<br />
www.scm-verlagsgruppe.de/haendler<br />
Untersetzer, 6er-Set<br />
mit 6 unterschiedlichen Designs<br />
623.398 €D 12,99*<br />
EAN: 425033<strong>09</strong>33981<br />
Clipboard-Kalender 2019<br />
23 x 32 cm,<br />
12 Blatt + Klemmbrett<br />
624.801.019 €D 14,95*<br />
ISBN: 978-3-7893-4835-8