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AUSGABE 8 AUGUST 2018<br />

IM SPITAL<br />

Regina Metzger & Nicole Marti<br />

Die Ärztin und die Expertin für Intensivpflege<br />

geben einen Einblick in ihre Arbeit im Spital<br />

SRO in Langenthal.<br />

IM GESPRÄCH<br />

Die Geschäftsführer<br />

vom SC Langenthal<br />

und EHC Olten.<br />

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Wenn man sich nur<br />

noch ums Benzin<br />

kümmern muss.<br />

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EDITORIAL / INHALT<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Gehören Sie auch zu jenen Menschen,<br />

bei denen die Vorstellung an ein Spital<br />

negativ behaftet ist? Zu jenen, die damit<br />

Krankheit, Verletzung und Tod in Verbindung<br />

bringen? Ich gebe es offen zu:<br />

Auch ich konnte nicht anders. Ich sagte<br />

mir, Spitäler seien nach Möglichkeit zu<br />

meiden. Doch im Februar dieses Jahres<br />

erwischte es mich. Ich verbrachte einige<br />

Tage auf der Intensivstation des Spitals<br />

in Langenthal. Seither ist meine Wahrnehmung<br />

eine andere. Dies hat einen<br />

ganz einfachen Grund: Es geht mir seither<br />

bedeutend besser als vor dem Aufenthalt.<br />

Mein Leben hat deutlich an<br />

Qualität gewonnen.<br />

Selbstverständlich ist es nach wie vor<br />

mein Ziel, die Institution Spital möglichst<br />

nicht in Anspruch nehmen zu<br />

müssen. Aber die Assoziation ist eine<br />

andere. Meine Gedanken verbinden das<br />

Spital nicht mehr in erster Linie mit<br />

Krankheit und Tod, sondern mit Rettung<br />

und Heilung. Klar, in einem Spital wird<br />

auch gestorben. Es gibt dort viel schweres<br />

Leid. Aber es wird dort auch geboren.<br />

Und es wird uns geholfen. Nach<br />

meinem Aufenthalt in der Intensivstation<br />

nahm es mich wunder, was diejenigen<br />

erleben, die dort arbeiten und dafür<br />

sorgen, dass wir wieder auf die Beine<br />

kommen, wenn uns eine Krankheit oder<br />

ein Unfall ereilt hat. Herausgekommen<br />

ist ein spannendes Interview.<br />

Viel Spass beim Lesen<br />

Ihr Bruno Wüthrich<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: s’Positive AG,<br />

St. Urbanstrasse 31, 4914 Roggwil<br />

Tel. 062 929 24 25<br />

info@spositive.ch<br />

Redaktion: Bruno Wüthrich,<br />

Klaus Zaugg<br />

Geschäftsleitung:<br />

Sebastian Wüthrich<br />

Layout: tnt-graphics AG,<br />

www.tnt-graphics.ch<br />

Auflage: 75 000 Exemplare<br />

Erscheinung: monatlich<br />

Druck: Swissprinters AG,<br />

4800 Zofingen<br />

Versand: Die Post<br />

22<br />

4<br />

4 INTENSIVE ARBEIT<br />

Ärztin Regina Metzger und<br />

Pflegeexpertin Nicole Marti<br />

erzählen aus ihrem Arbeitsalltag<br />

im Spital SRO in Langenthal.<br />

14 SCHLIMMER KATER?<br />

Ist es tatsächlich so, dass<br />

die Folgen des Alkoholkonsums<br />

schmerzhafter sind,<br />

wenn man verschiedene<br />

Getränkearten durcheinandertrinkt?<br />

16 PARADIESISCH<br />

Europa liegt im Indischen<br />

Ozean. Zumindest gilt dies<br />

für die Insel Mayotte, die<br />

als Übersee-Departement<br />

zu Frankreich gehört.<br />

14<br />

16<br />

22 MOBILITÄT<br />

Ein Auto im Abo nutzen,<br />

statt es zu kaufen oder leasen:<br />

Die junge Oberaargauer<br />

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eine neuartige Möglichkeit,<br />

an ein Auto zu kommen.<br />

28 RIVALEN<br />

Gian Kämpf, Geschäftsführer<br />

des SC Langenthal, und<br />

Peter Rötheli, sein Konterpart<br />

vom EHC Olten sprechen<br />

im Doppel-Interview<br />

über ihre Klubs und Eishockey<br />

in der Schweiz.<br />

38 DIE SEITE DER LESER<br />

Leserbriefe und Veranstaltungen.<br />

00 28<br />

s’Positive 8 / 2018 3


INTERVIEW<br />

Regina Metzger (l.)<br />

und Nicole Marti<br />

im Spital Region<br />

Oberaargau (SRO).<br />

4 s’Positive 8 / 2018


Es gibt Momente,<br />

die sehr nahegehen<br />

Waren Sie schon einmal auf einer Intensivstation eines<br />

Spitals? Der Name ist Programm. Hier ist alles intensiv:<br />

für PatientInnen, Angehörige, aber auch für die ÄrztInnen<br />

und PflegerInnen.<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: PIUS KOLLER<br />

Wer sie noch nie in Anspruch<br />

nehmen musste, kennt sie<br />

höchstens aus Arzt- und Spitalserien<br />

im Fernsehen. Ich<br />

selbst war zu Beginn dieses Jahres fünf<br />

Tage lang Patient auf der Intensivstation<br />

im Spital SRO in Langenthal. Da hat es<br />

mich gepackt. Ich will wissen, was da abläuft<br />

und unterhalte mich deshalb mit Dr.<br />

Regina Metzger, der ärztlichen Leiterin<br />

und Nicole Marti, der pflegerischen Leiterin<br />

der SRO AG (Spital Region Oberaargau).<br />

Herausgekommen ist ein Gespräch<br />

über Freuden und Leiden, Intensivmedizin,<br />

Überwachung, Pflege, Genesung,<br />

aber auch über das Sterben.<br />

s’Positive: Wie kommt es, dass Sie auf<br />

einer Intensivstation arbeiten?<br />

Dr. Regina Metzger: Ärztinnen und<br />

Ärzte erhalten nach dem Studium die<br />

Möglichkeit, in verschiedenen Fachbereichen<br />

zu arbeiten und diese besser<br />

kennenzulernen. Während meiner Weiterbildung<br />

faszinierte mich die Arbeit<br />

auf der Intensivstation. Die Betreuung<br />

schwerkranker Patientinnen und Patienten,<br />

die technischen Geräte und das Umgehen<br />

mit akut lebensbedrohlichen Situationen<br />

wollte ich lernen. Beizutragen,<br />

dass sich Patienten nach einem solchen<br />

Zustand erholen und wieder selbständig<br />

lebensfähig werden, faszinierte mich.<br />

Deshalb wollte ich Fachärztin für Intensivmedizin<br />

werden.<br />

Nicole Marti: In einem vierwöchigen<br />

Praktikum während meiner Grundausbildung<br />

erhielt ich Einblick in die Intensivpflege.<br />

Mich reizten die Pflege, der Umgang<br />

mit technischen Geräten und das<br />

Wissen der Pflegenden auf dieser Station.<br />

In anderen Spezialbereichen, beispielsweise<br />

auf dem Notfall, im Rettungsdienst<br />

oder in der Anästhesie befindet sich ein<br />

Patient oft nur wenige Stunden. Auf der<br />

«Unsere Patienten werden<br />

kontinuierlich überwacht.<br />

Da sie kranker<br />

sind als Patienten auf<br />

der Bettenstation, benötigen<br />

sie mehr Betreuung.»<br />

DR. REGINA METZGER<br />

Intensivstation kann ich eine andere Beziehung<br />

zu den Patienten, aber auch zu<br />

den Angehörigen aufbauen und erlebe<br />

den Verlauf der Krankengeschichte mit.<br />

Dieser kann positiv, aber auch negativ<br />

sein. Es ist faszinierend zu erleben, wie<br />

ein zuvor schwerkranker Patient auf eigenen<br />

Beinen das Spital wieder verlassen<br />

kann. Um auf einer Intensivstation arbeiten<br />

zu können, absolviert eine Pflegefachperson<br />

nach der Grundausbildung eine<br />

zweijährige Weiterbildung in Intensivpflege.<br />

Was unterscheidet eine Intensivstation<br />

von einer normalen Pflegeabteilung?<br />

Metzger: Unsere Patienten sind immer<br />

am Monitor, das heisst, sie werden kontinuierlich<br />

herz- und kreislaufüberwacht.<br />

Da sie kranker sind als Patienten auf der<br />

normalen Bettenstation, benötigen sie<br />

auch viel mehr Betreuung. Bei uns betreut<br />

eine Pflegeperson oft einen, selten<br />

zwei Patienten. So können wir sofort reagieren,<br />

wenn sich der Zustand eines Patienten<br />

verschlechtert. Auf einer Intensivstation<br />

ist jederzeit ein Arzt verfügbar.<br />

Marti: Pflege und Betreuung der Patienten<br />

ist intensiver als auf einer Bettenstation.<br />

Nebst pflegerischen Tätigkeiten wie<br />

waschen, Betten machen, lagern, essen,<br />

trinken, mobilisieren etc. ist die Überwachung<br />

ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.<br />

Es kommen diverse technische Geräte<br />

zum Einsatz, z. B. ein Beatmungsgerät.<br />

Diese Geräte können auf einer Bettenstation<br />

nicht bedient werden. Ein weiterer<br />

Unterschied besteht darin, dass auf einer<br />

Intensivstation andere Medikamente verabreicht<br />

werden können und höhere Dosierungen<br />

zur Anwendung kommen.<br />

s’Positive 8 / 2018 5


INTERVIEW<br />

Auf der Intensivstation<br />

werden<br />

mitunter auch<br />

die wartenden<br />

Angehörigen der<br />

Patienten<br />

betreut.<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. med. Regina Metzger<br />

Regina Metzger ist im<br />

Toggenburg geboren<br />

und aufgewachsen.<br />

Nach der Handelsmittelschule<br />

arbeitete sie bei<br />

einer PR-Agentur und<br />

holte auf dem zweiten<br />

Bildungsweg die Matura<br />

nach und ergriff das<br />

Medizinstudium. Dieses<br />

schloss sie 2000 in Bern<br />

Metzger: Wir haben oft Patienten, die ohne<br />

unterstützende Geräte wie Beatmungsmaschinen<br />

oder Nierenersatzgeräte vorübergehend<br />

gar nicht lebensfähig sind.<br />

Solche Zustände erfordern zusätzliche<br />

Überwachung und Behandlungen und damit<br />

auch mehr Personal.<br />

Wer ist auf einer Intensivstation für<br />

was zuständig? Wo hört die Zuständigkeit<br />

des Arztes auf und wo beginnt die<br />

Zuständigkeit des Pflegepersonals?<br />

Marti: In vielen Bereichen ist die Abgrenzung<br />

schwierig. Klar geregelt ist der pflegerische<br />

Bereich, hier kann das Pflegepersonal<br />

Entscheidungen selber treffen.<br />

Therapien und die Medikamentenabgabe<br />

bedürfen einer ärztlichen Verordnung.<br />

Das Pflegepersonal darf nicht selbst entscheiden,<br />

welche Geräte in Betrieb genommen<br />

werden, auch beim Legen von<br />

speziellen Kathetern braucht es häufig<br />

einen Arzt oder die ärztliche Verordnung.<br />

Metzger: Unser Pflegepersonal ist absolut<br />

kompetent im Umgang mit all unseren<br />

Geräten und kann viele Einstellungen<br />

selbst vornehmen. Dennoch liegt die Endverantwortung<br />

immer beim Arzt. Wichtig<br />

ist, dass wir uns im Team stets gut absprechen<br />

und am gleichen Strick ziehen.<br />

Welche Art von Patienten betreuen<br />

Sie?<br />

Metzger: Wir betreuen ganz verschiedene<br />

Krankheitsbilder. Sobald Organe zu<br />

versagen drohen und vorübergehend unterstützt<br />

werden müssen, sei es mit Medikamenten<br />

oder mit einem Spezialgerät,<br />

braucht es die Intensivmedizin. Dies kann<br />

nach schweren Unfällen, grossen Operationen,<br />

schweren Infektionen oder auch<br />

schweren Komplikationen, die im Rahmen<br />

einer komplexen Therapie entstanden<br />

sind, der Fall sein.<br />

Damit wird klar, weshalb eine Intensivstation<br />

mehr Personal erfordert ...<br />

Marti: Es gibt Vorgaben der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Intensivmedizin.<br />

ab. Während ihrer Spezialisierung<br />

zur Fachärztin<br />

Innere Medizin<br />

und Intensivmedizin arbeitete<br />

sie an verschiedenen<br />

Spitälern im<br />

Raum Zürich als Assistenzärztin.<br />

Für beide<br />

Spezialgebiete besitzt<br />

sie den Facharzttitel der<br />

FMH. Auf der Intensivstation<br />

der Universitätsklinik<br />

des Inselspitals<br />

Bern ergänzte sie als<br />

Oberärztin ihre Kenntnisse.<br />

Seit Januar 2018<br />

ist sie die ärztliche Leiterin<br />

der interdisziplinären<br />

Intensivstation an<br />

der SRO AG. Sie wohnt<br />

mit ihrem Partner in<br />

Langenthal.<br />

Die Intensivstation der SRO AG ist von<br />

dieser Gesellschaft zertifiziert. Daraus<br />

ergeben sich Stellenschlüssel, die es einzuhalten<br />

gilt. Es ist klar geregelt, zu welcher<br />

Tages- und Nachtzeit wie viele Ärzte<br />

und Pflegefachpersonen vor Ort sein<br />

müssen. Auf einer normalen Bettenstation<br />

ist eine Pflegefachperson zusammen<br />

mit einer Pflegehilfe für rund 25 Patienten<br />

zuständig. Auf einer Intensivstation<br />

ist diese Zuteilung vom Pflegeaufwand<br />

und dem Schweregrad der Krankheit<br />

oder Verletzung abhängig. Es kann vorkommen,<br />

dass ein Patient zwei Pflegefachpersonen<br />

für mehrere Stunden beschäftigt.<br />

Von der SGI wird vorgeschrieben,<br />

dass bei einem 6-Bettenbetrieb pro<br />

Schicht im Minimum drei Pflegefachpersonen<br />

und davon eine mit Zusatzausbildung<br />

anwesend sein müssen.<br />

Diese Richtlinien können eingehalten<br />

werden?<br />

Marti: Das müssen wir. Es wäre sonst<br />

sehr schwierig, die Aufgaben zu erfüllen.<br />

Ich stelle mir das schwierig vor. Was<br />

passiert etwa, wenn nach einem grossen<br />

Unfall mehrere neue Patienten<br />

gleichzeitig eingeliefert werden?<br />

Metzger: In solchen Fällen gibt es einen<br />

Katastrophenplan mit einem Prozess, wie<br />

das erforderliche Personal aufgeboten<br />

wird. Wir arbeiten eng mit dem Notfalldienst<br />

zusammen, damit Patienten, die<br />

vom Notfall zu uns verlegt werden, zuvor<br />

dort betreut und stabilisiert werden, bis<br />

bei uns genügend Personal verfügbar ist.<br />

Wird auch mit andern Spitälern zusammengearbeitet?<br />

Metzger: Ja, das ist in einem solchen Fall<br />

unbedingt notwendig.<br />

6 s’Positive 8 / 2018


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INTERVIEW<br />

Sie können also von anderen Spitälern<br />

Personal anfordern?<br />

Metzger: Nein, das nicht, aber wenn unsere<br />

Kapazitäten erschöpft sind, fragen<br />

wir jeweils die umliegenden Spitäler in<br />

Olten, Solothurn oder Bern an, ob sie Patienten<br />

von uns übernehmen können.<br />

Umgekehrt helfen wir natürlich auch anderen<br />

Spitälern, wenn diese an ihre Grenzen<br />

stossen. Die Anzahl der Betten auf<br />

den Intensivstationen sind ja begrenzt.<br />

Welche Art Mensch muss man sein, um<br />

auf einer Intensivstation arbeiten zu<br />

können?<br />

Marti: Man muss belastbar sein. Wir erleben<br />

viel Schönes, aber haben eben auch<br />

anderes zu bewältigen. Die Pflegenden<br />

brauchen eine Strategie, um mit dem Erlebten<br />

umgehen zu können. Neben dem<br />

Fachwissen und dem Flair in der Bedienung<br />

von technischen Geräten braucht es<br />

Einfühlungsvermögen. Nicht nur für die<br />

Patienten, sondern auch für die Angehörigen.<br />

Je nach Situation benötigen die<br />

Angehörigen fast mehr Betreuung als die<br />

Patienten. Es braucht Flexibilität, wie<br />

überall in der Pflege, und in hektischen<br />

Situationen muss man den Überblick behalten<br />

und rasch handeln können.<br />

Metzger: Gleiches gilt auch bei den Ärzten.<br />

Besonders in Situationen, die lebensbedrohlich<br />

sind, ist es wichtig, dass Ruhe<br />

bewahrt wird und das Team gut zusammenarbeitet.<br />

Mit belastenden Situationen<br />

muss man umgehen können und eine<br />

Strategie haben, diese auch verarbeiten<br />

zu können.<br />

Modernste Gerätschaften im<br />

Behandlungszimmer.<br />

ZUR PERSON<br />

Nicole Marti<br />

Nicole Marti ist im Seeland geboren,<br />

heute wohnt sie in Biberist.<br />

Nach der Ausbildung zur Pflegefachperson<br />

HF absolvierte sie die<br />

Weiterbildung zur Expertin Intensivpflege<br />

NDS HF am Bürgerspital<br />

Solothurn. In den letzten 10 Jahren<br />

war sie in leitenden Funktionen am<br />

Bürgerspital Solothurn tätig. Seit<br />

Februar 2018 ist sie Bereichsleiterin<br />

Pflege der interdisziplinären Intensivstation<br />

an der SRO AG.<br />

Wer spricht mit den Angehörigen? Der<br />

Arzt? Die Pflegerin? Oder sind sogar<br />

Psychologen im Einsatz?<br />

Metzger: Das macht in der Regel der Kaderarzt<br />

mit seinem Assistenzarzt. Wenn<br />

immer möglich, ist auch die zuständige<br />

Pflegefachkraft dabei. Vor allem bei<br />

schwerkranken Patienten ist es wichtig,<br />

dass wir wiederholt und mitfühlend mit<br />

den Angehörigen sprechen. Wenn die Situation<br />

sehr belastend ist, können wir<br />

auch einen Seelsorger oder einen Psychiater<br />

beiziehen. Die Angehörigen erhalten<br />

die Telefonnummer der Pflege, damit sie<br />

sich jederzeit über den Zustand des Patienten<br />

erkundigen können.<br />

Marti: Bei Telefonanrufen von Angehörigen<br />

ist meist die Pflege am Apparat. Wir<br />

geben über die pflegerische Situation<br />

Auskunft, wie beispielsweise die Nacht<br />

verlaufen ist oder wie es dem Patienten<br />

aktuell geht. Aber über Diagnosen dürfen<br />

Pflegepersonen nur bedingt informieren.<br />

Dies ist eine ärztliche Angelegenheit.<br />

Gibt es unter den Angehörigen auch<br />

Besserwisser?<br />

Metzger: Bei uns sind Extremsituationen<br />

an der Tagesordnung. Viele Angehörige<br />

sind damit überfordert und hilflos. Sie<br />

informieren sich heute auch im Internet<br />

oder hören irgendwelche Therapiemöglichkeiten<br />

von Bekannten. Kritische Fragen<br />

gibt es daher immer wieder, aber das<br />

hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Es<br />

ist ein Ausdruck der Sorgen und Ängste.<br />

Wir versuchen immer, das Gespräch einfühlsam<br />

und konstruktiv zu führen. Es<br />

kann jedoch auch mal zu schwierigen Situationen<br />

kommen. Glücklicherweise ist<br />

es aber sehr selten, dass kein Vertrauensverhältnis<br />

zustande kommt.<br />

Sie erwähnten, dass Intensivpatienten<br />

länger auf der Station verbleiben als<br />

normale Patienten. Wachsen sie einem<br />

deshalb ganz besonders ans Herz?<br />

Marti: Das gibt es. Aber dies hängt nicht<br />

mit der Liegedauer zusammen, sondern<br />

eher mit der Intensität der Betreuung.<br />

Man kann zu jemandem, der uns über<br />

mehrere Monate beschäftigt, eine weniger<br />

intensive Beziehung aufgebaut haben<br />

als zu einem Patienten, der nur eine Woche<br />

hier ist. Wenn uns ein Patient in Richtung<br />

Rehabilitation verlässt, interessiert<br />

uns, wie sein weiterer Weg verläuft. Es<br />

kommt auch vor, dass uns ehemalige Patienten<br />

besuchen. Das sind dann die schönen<br />

Momente, in denen wir sehen, dass<br />

sich unser Einsatz gelohnt hat.<br />

Gibt es auch schwierige Patienten?<br />

Marti: Auch die gibt es, teilweise über<br />

Wochen oder Monate. Wir schauen jeweils<br />

im Team, dass wir einander ablösen,<br />

so dass nicht immer die gleiche Person<br />

den Patienten betreuen muss. Eine Pflegeperson<br />

kann auch mitteilen, wenn die<br />

Tagesform nicht passt, um diesen Patienten<br />

zu betreuen.<br />

Es gibt ja auch weit belastendere Situationen<br />

zu bewältigen. Auf Intensivstationen<br />

wird auch gestorben. Oder Sie<br />

müssen jemandem eröffnen, dass der<br />

Tod nicht mehr abzuwenden ist oder<br />

die Person gelähmt bleiben wird. Wie<br />

gehen Sie in solchen Fällen vor?<br />

Metzger: Das Führen von schwierigen<br />

Gesprächen und die Eröffnung schlechter<br />

Nachrichten werden in unserer Ausbildung<br />

geschult. Wichtig ist, dass wir ehrlich<br />

sind und den Betroffenen und Angehörigen<br />

nichts vormachen. Es versteht<br />

8 s’Positive 8 / 2018


Restaurant Kreuz<br />

Die «Landbeiz» mit Charme und<br />

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Montag<br />

& Dienstag<br />

Ruhetag


INTERVIEW<br />

sich von selbst, dass es auch für uns<br />

schwierig ist, solche Mitteilungen zu<br />

überbringen. Diese Situationen sind für<br />

beide Seiten äusserst belastend, und dennoch<br />

müssen wir uns dabei professionell<br />

verhalten. Es gibt Momente, die uns sehr<br />

nahegehen. Aber das gehört zum Beruf<br />

des Intensivmediziners.<br />

Die Konstellation ist ja nach der Eröffnung,<br />

dass jemand sterben wird, nicht<br />

mehr die gleiche wie zuvor. Inwieweit<br />

verändert sich Aufgabe und Befindlichkeit<br />

für die Pflegefachpersonen?<br />

Marti: Wir lernen mit solchen Situationen<br />

umzugehen. Diese Herausforderung<br />

gehört zur Grundausbildung einer Pflegefachperson.<br />

Für den Patienten und/<br />

oder die Angehörigen kommt häufig die<br />

Eröffnung dieser Tatsache überraschender<br />

als auf einer normalen Station. Einer<br />

Pflegefachperson helfen die Berufs- und<br />

Lebenserfahrung. Jüngere Berufsleute<br />

haben damit oft noch mehr Mühe. Wir<br />

sprechen untereinander darüber, oft auch<br />

mit den Ärzten. Auch haben wir die Möglichkeit,<br />

uns mit einem Seelsorger, Psychologen<br />

oder Psychiater zu unterhalten.<br />

Jede Person muss ihre eigene Strategie<br />

zur Bewältigung entwickeln.<br />

Wie ist Ihre Strategie?<br />

Marti: Ich mache regelmässig Yoga und<br />

Fitness. Das hilft mir und ist weder von<br />

der Jahreszeit noch vom Wetter abhängig.<br />

Ich bin regelmässig in der Natur, aber<br />

auch Fernsehschauen, lesen oder mit Kollegen<br />

«eis ga zie» helfen. Es braucht auch<br />

mal etwas anderes als nur Spital.<br />

Metzger: Sport ist allgemein sehr gut<br />

zum Abschalten. Für mich sind es die Marathonläufe.<br />

Sie laufen 42 Kilometer, um den Kopf<br />

zu lüften?<br />

«Das Schöne an meinem<br />

Beruf ist es, dass wir immer<br />

wieder Menschen<br />

über eine akut lebensbedrohliche<br />

Situation<br />

hinweghelfen können.»<br />

DR. REGINA METZGER<br />

Metzger: Ja, das hilft sehr. Hier wird die<br />

Ausdauer auf einer anderen Ebene trainiert<br />

als im Spital. Wenn ich trainiere und<br />

so vor mich hin trabe, kommen mir oft die<br />

besten Ideen, wie ich ein Projekt realisieren<br />

oder vorwärtsbringen kann.<br />

Erhielten Sie schon mal während eines<br />

Marathonlaufs einen Anruf aus dem<br />

Spital?<br />

Metzger: Nein, da nehme ich mir jeweils<br />

frei. Bis jetzt habe ich alle Marathonläufe<br />

im Ausland gemacht.<br />

Wo sind Sie schon Marathon gelaufen?<br />

Metzger: Ich lief bisher neun Marathons.<br />

Darunter die sechs grössten Städtemarathons,<br />

die sogenannten «Six World Marathon<br />

Majors». Diese finden in Boston,<br />

New York, Chicago, Berlin, Tokyo und<br />

London statt.<br />

Wann kamen Sie in Ihren Berufen letztmals<br />

an Ihre persönlichen Grenzen?<br />

Metzger: Ich habe die Abteilung erst zu<br />

Beginn dieses Jahres übernommen. Wenn<br />

man eine Intensivstation neu übernimmt,<br />

verlangt die Schweizerische Gesellschaft<br />

für Intensivmedizin eine Re-Zertifizierung.<br />

In meinem Fall musste ich dazu<br />

sämtliche Unterlagen wie z. B. die Baupläne<br />

der neuen Intensivstation, die Organisations-<br />

und Stellenpläne, Reglemente,<br />

Fachschemen etc. innerhalb von nur<br />

drei Monaten einreichen. Zudem war die<br />

Funktion als Leiterin der Station für mich<br />

noch ganz neu. Dies war eine äusserst intensive<br />

Zeit und ich war überaus erleichtert,<br />

als wir Ende März termingerecht<br />

sämtliche Unterlagen eingereicht hatten.<br />

Marti: Auch ich bin neu in meiner Aufgabe.<br />

Ich übernahm die Leitung der Pflege<br />

Anfang Februar dieses Jahres, im Laufe<br />

des vorhergehenden Monats wurden die<br />

neuen Räumlichkeiten bezogen. Wie immer,<br />

wenn ein Umzug stattfindet, findet<br />

man gewisse Dinge nicht mehr, und alles<br />

muss sich neu einspielen. Da ich neu in<br />

Langenthal war, kannte ich mein Team<br />

noch nicht. Die angesprochene Re-Zertifizierung<br />

und der damit verbundene zusätzliche<br />

Druck betrafen mich ebenfalls.<br />

Alles in allem war dies eine intensive Zeit.<br />

Ihre Station hat also neue Räumlichkeiten.<br />

Sozusagen eine neue Heimat.<br />

Wo liegt der Unterschied zu früher?<br />

Metzger: Alle Behandlungszimmer sind<br />

mit den medizinisch modernsten Gerätschaften<br />

ausgerüstet. Die ganze Abteilung<br />

ist viel grosszügiger und wir haben<br />

mehr Platz. Jeder Patient kann heute in<br />

einem Einzelzimmer behandelt werden.<br />

Dies ist sowohl für die Patienten wie auch<br />

für uns von Vorteil. Wir können eine bessere<br />

Betreuung gewährleisten, was jedoch<br />

– und dies muss man sich bewusst<br />

sein – mit mehr Arbeit verbunden ist. Wir<br />

sind nach wie vor daran, die Abläufe zu<br />

optimieren. Durch die grössere Station,<br />

die entferntere Lage zum Notfall, Operationstrakt<br />

und Röntgenabteilung sind<br />

unsere Wege aber auch weiter geworden.<br />

In der Wirtschaft läuft es normalerweise<br />

genau andersrum. Wenn man in der<br />

Wirtschaft neue Räumlichkeiten bezieht,<br />

erfolgt dies in der Regel auch aus<br />

dem Grund, Rationalisierungseffekte<br />

zu erzielen, Abläufe zu straffen, je<br />

nach dem wird sogar Personal eingespart.<br />

Dass man durch einen Umzug<br />

zusätzliche Kilometer absolviert und<br />

mehr Arbeit hat, ist eher unüblich. Wo<br />

liegen da die Gründe?<br />

Metzger: Wir haben genaue Vorgaben zu<br />

erfüllen, die eine zertifizierte Intensivstation<br />

erfüllen muss. Uns wird ganz klar<br />

vorgeschrieben, wie gross unsere Räumlichkeiten<br />

sein müssen und wie sie ausgerüstet<br />

sein müssen. Baulich waren diese<br />

Vorgaben in der alten Intensivstation<br />

nicht mehr realisierbar. Der Ausbau des<br />

medizinischen Standards war unumgänglich,<br />

auch wenn dieser teilweise mit<br />

einem Mehraufwand verbunden ist.<br />

10 s’Positive 8 / 2018


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INTERVIEW<br />

Was kann man in den neuen Räumlichkeiten,<br />

was man in den alten nicht<br />

konnte?<br />

Marti: Sowohl medizinisch wie auch<br />

pflegerisch gibt es keine Unterschiede.<br />

Doch die Platzverhältnisse waren prekär.<br />

Man kam zuweilen fast nicht aneinander<br />

vorbei. Wir haben heute bezüglich Patientenüberwachung<br />

ganz andere Möglichkeiten.<br />

Die Abteilung ist nicht mehr<br />

derart verwinkelt wie früher, zudem erfolgt<br />

die Überwachung per Kamera. So<br />

habe ich die Patienten besser im Blick und<br />

kann demnach schneller reagieren.<br />

Metzger: Zudem haben wir in den neuen<br />

Räumlichkeiten viel bessere Lichtverhältnisse,<br />

was auch für unsere Patienten positiv<br />

ist. Viele sind bekanntlich verwirrt<br />

oder sogar im Delirium. Da ist es wichtig,<br />

den Tag-Nacht-Rhythmus mitzuerleben,<br />

Stichwort Tageslicht. Es ist hier viel ruhiger<br />

und angenehmer als zuvor. Dies fördert<br />

die Genesung. Auch unter hygienischen<br />

Gesichtspunkten war der Neubau<br />

zwingend.<br />

Merken die Patienten, wer da sonst<br />

noch auf der Intensivstation liegt?<br />

Metzger: Nein. Die Privatsphäre ist hier<br />

zu 100 % gewährleistet. Auch dies ist ein<br />

wichtiger Punkt.<br />

Wir haben es bereits angesprochen. Es<br />

wird auch gestorben auf Ihrer Abteilung.<br />

Und es müssen Entscheide in diese<br />

Richtung gefällt werden. Irgendjemand<br />

muss entscheiden. Wie ist da die<br />

Vorgehensweise? Nach welchen Kriterien?<br />

Wer ist in diesen Prozess involviert?<br />

Und welche Entscheide werden<br />

letztendlich gefällt?<br />

Metzger: Für uns ist der Wille des Patienten<br />

absolut wichtig. Manchmal existiert<br />

eine Patientenverfügung oder der Patient<br />

kann sich noch selbst mitteilen. Andernfalls<br />

versuchen wir über die Angehörigen<br />

herauszufinden, welche Entscheidung<br />

der Patient treffen würde, wenn er sich<br />

noch äussern und selber entscheiden<br />

könnte. Falls die Situation aussichtslos ist,<br />

versuchen wir die Angehörigen darüber<br />

aufzuklären, was medizinisch noch sinnvoll<br />

ist und was nicht. Der letzte Entscheid<br />

liegt dann aber beim Arzt.<br />

Wenn man die Therapie abbricht und<br />

den Patienten gehen lässt: Wie handhabt<br />

man danach diese Situation?<br />

Dann ist ja klar, dass dieser Patient in<br />

den nächsten Stunden oder Tagen sterben<br />

wird. Ist dies nicht sehr belastend<br />

für die Personen, die mit ihm zu tun<br />

haben?<br />

Marti: Für mich ist es danach oft einfacher.<br />

Der Entscheid ist gefällt und man<br />

kann den Patienten gehen lassen. Der<br />

Kampf um sein Leben ist vorbei und wir<br />

können dafür sorgen, dass der Sterbende<br />

«Wir haben eine der<br />

modernsten Intensivstationen<br />

schweizweit.<br />

Hochtechnische Medizin<br />

wie die Zentrumsspitäler<br />

bieten wir aber nicht<br />

an. » NICOLE MARTI<br />

so friedlich wie möglich gehen kann. Dazu<br />

gehört es, den Angehörigen die Möglichkeit<br />

zu bieten, Abschied zu nehmen,<br />

dass sie dabei sein können – sofern sie<br />

dies wollen und es zeitlich möglich ist.<br />

Nach Abbruch der Therapie kann es<br />

schnell gehen, oder auch noch mehrere<br />

Tage dauern, bis der Tod eintritt. Dies<br />

hängt nicht zuletzt auch vom Patienten<br />

selbst ab. Oft staunt man, was im ersten<br />

Moment passiert, wenn die Geräte abgestellt<br />

werden.<br />

Es kommt also noch Gegenwehr von<br />

den Patienten?<br />

Metzger: Nicht Gegenwehr, aber der Prozess<br />

kann durchaus auch länger dauern<br />

als von uns erwartet. Dann ist es beispielsweise<br />

besonders wichtig, dass wir<br />

sicherstellen, dass der Patient nicht leidet.<br />

Er soll keine Schmerzen, keine Atemnot<br />

und auch keine Angst in dieser Phase<br />

haben. Das ist jeweils auch für die Angehörigen<br />

sehr hilfreich.<br />

Wie ist es, wenn Sie einen jüngeren Patienten<br />

gehen lassen müssen?<br />

Metzger: Das kommt zum Glück nur ganz<br />

selten vor. Wir können im Spital SRO in<br />

Langenthal nicht das ganze Spektrum der<br />

heutigen Intensivmedizin anbieten. Wir<br />

haben hier beispielsweise keine Herz-<br />

Lungenmaschine. Wenn sich eine solche<br />

Situation bei uns abzeichnet, treten wir<br />

gerade bei jungen Patienten bereits frühzeitig<br />

mit dem Zentrumsspital in Kontakt.<br />

Wenn dort eine geeignete Therapie zur<br />

Verfügung steht, verlegen wir diese Patienten.<br />

Das Personal auf den Intensivstationen<br />

ist knapp. Wie würden Sie einer interessierten<br />

Person die Aufgabe schmackhaft<br />

machen?<br />

Marti: Wir haben aktuell eine der modernsten<br />

Intensivstationen schweizweit.<br />

Wir bieten zwar nicht die hochtechnische<br />

Medizin an wie in den Zentrumsspitälern,<br />

dafür ist es hier ländlich und etwas<br />

weniger hektisch. Es kommt auf die individuellen<br />

Interessen der Person an. Bei<br />

uns in Langenthal ist Teilzeitarbeit gut<br />

möglich, und auch Pflegefachpersonen<br />

ohne Weiterbildung in Intensivpflege<br />

werden beschäftigt.<br />

Was ist für Sie das Schöne an Ihrem<br />

Beruf?<br />

Marti: Zu erleben, welchen Weg ein Patient<br />

geht, ihn dabei zu unterstützen, in<br />

welche Richtung auch immer.<br />

Metzger: Zu erleben, dass wir hier immer<br />

wieder Menschen über eine akut lebensbedrohliche<br />

Situation hinweghelfen können<br />

und diese zu ihren Angehörigen zurückkehren<br />

können.<br />

12 s’Positive 8 / 2018


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WUSSTEN SIE SCHON<br />

WUSSTEN<br />

SIE SCHON?<br />

WIE WIRD ES GEMACHT?<br />

So wird Stahl rostfrei<br />

Stahl ist einer der vielseitigsten Konstruktionswerkstoffe<br />

und ist unbegrenzt<br />

rezyklierbar. Im Register europäischer<br />

Stähle sind über 2400 Stahlsorten aufgelistet.<br />

Doch der eisenhaltige Werkstoff<br />

verrostet, weil er an der Oberfläche mit<br />

dem Sauerstoff der Luft reagiert. Damit<br />

Stahl weitgehend immun gegen Rost ist,<br />

darf er höchstens über einen Kohlen-<br />

stoffgehalt von 1,2 Prozent verfügen.<br />

Dafür müssen ihm mindestens 10,5 Prozent<br />

Chrom beigemengt werden. Chrom<br />

bildet auf der Stahloberfläche eine<br />

Chrom oxidschicht aus, die als unsichtbarer<br />

Schutz wirkt und den Stahl vor der<br />

Luft abschirmt. Unter Umständen kann<br />

dieser Schutz aber noch nicht ausreichend<br />

sein, zum Beispiel, wenn Chlor im<br />

1<br />

Spiel ist. In solchen Fällen werden weitere<br />

Elemente wie Nickel, Molybdän, Mangan<br />

und Niob zur Mischung hinzugefügt,<br />

die ebenfalls Schutzschichten bilden.<br />

Einen dauerhaft sicheren Schutz gibt es<br />

jedoch nicht, denn mit der Zeit beginnt<br />

die Oxydschicht durchlässig zu werden.<br />

Selbst der beste rostfreie Stahl bekommt<br />

irgendwann braune Stellen.<br />

14 s’Positive 8 / 2018


AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

So ist die UNO organisiert<br />

Sie stehen für die Sicherung des Weltfriedens,<br />

die Einhaltung des Völkerrechts,<br />

den Schutz der Menschenrechte und humanitäre<br />

Hilfe. Doch wie ist die Organisation<br />

der Vereinten Nationen organisiert?<br />

Geleitet wird sie von einem Generalsekretär.<br />

Seit dem 1. Januar 2017 ist<br />

dies Antonio Guterres. Das Sekretariat ist<br />

das Verwaltungsorgan mit etwa 40 000<br />

Mitarbeitenden. Das sind etwas mehr als<br />

drei Mal so viel, wie der Kanton Bern beschäftigt.<br />

Der Hauptsitz ist in New York.<br />

Aussenstellen gibt es in Genf, Wien und<br />

Nairobi.<br />

Neben dem Sekretariat gibt es vier<br />

weitere Hauptorgane: Die Generalversammlung<br />

ist das Plenum, in dem der<br />

Etat verabschiedet wird. Jeder Mitgliedstaat<br />

hat hier eine Stimme. Der Sicherheitsrat<br />

ist das mächtigste Hauptorgan.<br />

Er besteht aus fünf ständigen und zehn<br />

temporären Mitgliedern und beschliesst<br />

über Sanktionen und Friedensmissionen<br />

der «Blauhelme». Die fünf ständigen Mitglieder<br />

sind die USA, Russland, China,<br />

Frankreich und Grossbritannien. Die temporären<br />

Mitglieder werden vom Plenum<br />

jeweils für zwei Jahre gewählt. Weitere<br />

Hauptorgane sind der Internationale Gerichtshof<br />

in Den Haag, der über Rechtsstreitigkeiten<br />

zwischen den Staaten urteilt,<br />

und der Wirtschafts- und Sozialrat,<br />

2<br />

der für die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem<br />

und sozialem Gebiet zuständig<br />

ist. Eine Stufe tiefer rangieren die sogenannten<br />

Nebenorgane, wie zum Beispiel<br />

das Kinderhilfswerk Unicef und das<br />

Flüchtlingshilfswerk sowie eine Reihe<br />

von Sonderorganisationen wie die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO und die<br />

Unesco, die Organisation für Erziehung,<br />

Wissenschaft und Kultur.<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK.COM/MARIAN WEYO/ZHAO JIAN KANG/DROP OF LIGHT<br />

Simmt diese Behauptung?<br />

Man soll nicht<br />

durcheinandertrinken<br />

Wer nicht nacheinander unterschiedliche<br />

Alkoholika trinke, halte die Folgen<br />

von Alkohol geringer, heisst eine der vielen<br />

Weisheiten rund ums Trinken. Doch<br />

einen wissenschaftlichen Beleg hierfür<br />

gibt es nicht. Denn der Promillewert und<br />

die Wirkung hängen nicht vom Mix ab,<br />

sondern von der konsumierten Menge<br />

reinen Alkohols. Je mehr also davon getrunken<br />

wird, desto stärker sind die Folgen.<br />

Der Leber, die das im Alkohol enthaltene<br />

Ethanol abbauen muss, ist es<br />

völlig egal, aus welchen Drinks der Stoff<br />

in den Körper gelangte. Doch ganz ohne<br />

ist das Durcheinandertrinken trotzdem<br />

nicht. Bleibt man nämlich den ganzen<br />

Abend beim gleichen Getränk, wird es<br />

für die Geschmacksnerven langweilig,<br />

weswegen tendenziell langsamer und<br />

weniger getrunken wird. Immer wieder<br />

neue Getränke sorgen für neue Reize<br />

und bereiten Lust auf mehr.<br />

3<br />

s’Positive 8 / 2018 15


REISEBERICHT<br />

Reise mit<br />

Einblick<br />

in das Europa<br />

von 2090<br />

Mayotte, die entfernteste<br />

Ecke der EU ist ein vergessenes,<br />

zerrissenes Paradies. Aber<br />

wir können, wenn wir denn<br />

wollen, hier auch eine Antwort<br />

auf die Frage finden, wie Europa<br />

2090 aussehen könnte.<br />

TEXT: KLAUS ZAUGG; FOTOS: WANDA FRISCHKNECHT<br />

Es gibt sie doch, die Zeitmaschine.<br />

Ich habe sie gefunden. Auf der Insel<br />

Mayotte. Das 101. Departement<br />

Frankreichs. Am Ende der<br />

Welt. Zehn Flugstunden südöstlich von<br />

Paris. Am nördlichen Rand der Strasse<br />

von Mosambik im Indischen Ozean zwischen<br />

der Nordspitze von Madagaskar<br />

und dem afrikanischen Festland.<br />

Zuerst geht die Reise zurück zum Anbeginn<br />

der Zeiten. Genau so muss es am<br />

Abend des 5. Schöpfungstages in Europa<br />

gewesen sein. Als Gott die Vögel und die<br />

Tiere des Wassers erschaffen hatte und<br />

sah, dass es gut war. Fahler Mondschein.<br />

Ein urweltliches Geschöpf kriecht aus<br />

dem Wasser und hinterlässt im Sand eine<br />

Spur wie ein Panzerfahrzeug. Und dann<br />

noch eines. Es sind Meeresschildkröten,<br />

die ihre Eier im Sand vergraben werden.<br />

Am Tag kommen die freundlichen<br />

Geistertiere. Die Maki und Lemuren. Sie<br />

sind heilig. Weil in ihnen die Seelen jener<br />

weiterleben, die keine ewige Ruhe finden<br />

können. Die Maki sind nicht frech wie<br />

Affen. Sie bleiben höflich im Türrahmen<br />

unseres Bungalows stehen, fragen in<br />

einer gurrenden Sprache, die an Aliens<br />

gemahnt, ob der Herr daran gedacht hat,<br />

wiederum verbotenerweise vom Frühstück<br />

eine Banane mitzubringen. Er hat.<br />

Und ein riesiger Flughund hängt kopfunter<br />

im Geäst des Baumes, blinzelt schlau<br />

als wolle er sagen: Na, hat der Herr heute<br />

Morgen seine Yoga-Übungen auch schon<br />

gemacht?<br />

DIE FREMDENLEGION SINGT<br />

Der tiefe Süden von Mayotte ist ein Paradies.<br />

Vom Tourismus praktisch unberührt.<br />

Mit nur einem wirklich guten Hotel: Dem<br />

«Jardin Maoré» am Strand von Ngouja bei<br />

16 s’Positive 8 / 2018


Der Strand von<br />

Ngouja – einer der<br />

100 Plätze der<br />

Erde, die man,<br />

gesehen haben<br />

sollte.<br />

MAYOTTE<br />

Mozambique<br />

Madagskar<br />

AFRIKA<br />

Kani Keli. Ein Garten Eden unter Palmen<br />

direkt am Strand einer der grössten von<br />

einem Korallenriff begrenzten Lagunen<br />

der Erde. Einer jener 100 Orte, die man im<br />

Leben gesehen haben sollte.<br />

Die Reise geht aber auch weit hinein in<br />

die kommenden Jahre. Der Ausflug in die<br />

Zukunft beginnt hier im Garten Eden des<br />

Südens. 29 Mann der Fremdenlegion<br />

kommen zur Erholung in den «Jardin Maoré».<br />

Sie lagern in Zelten unter Palmen<br />

hinter der Hotelanlage. Zum Essen rücken<br />

sie ins Restaurant ein. Bald ist es mit<br />

der himmlischen Ruhe vorbei. Kilometerweit<br />

hallen raue Soldatenlieder aufs Meer<br />

hinaus. Meine Freundin, sie ist wirklich<br />

taff, geht zum Tisch hinüber und mahnt<br />

energisch zivilisatorisches Benehmen an.<br />

Augenblicklich wird es still. Zehn Minuten<br />

später steht Eric, der Kommandant an<br />

unserem Tisch. Mit einer Flasche edelstem<br />

Wein. Er setzt sich zu uns, entschuldigt<br />

sich höflich und flüstert verschwörerisch:<br />

«Welch ein Glück Monsieur, dass<br />

nicht Sie reklamiert haben. Sie würden<br />

sich jetzt gefesselt und geknebelt in<br />

einem Boot weit, weit draussen in der Lagune<br />

wiederfinden.»<br />

Der Abend endet in einem Trinkgelage<br />

mit den Fremdenlegionären. An der Hotelbar.<br />

Der Barkeeper ist längst geflüchtet.<br />

Aber Kommandant Eric achtet darauf,<br />

dass alles korrekt abgerechnet wird. Wir<br />

singen zur Soundanlage melancholische<br />

Lieder von Elvis Presley oder Joe Dassin,<br />

spendieren auch eine Runde und tauchen<br />

ein in eine Welt, so bizarr wie Hollywood.<br />

Die Männer erzählen von der Magie einer<br />

Kameradschaft, von der sie nie mehr loskommen.<br />

Weil sie im richtigen Leben<br />

nicht existiert. Diese absolute Verlässlichkeit<br />

in Todesgefahr. In Afghanistan. In<br />

s’Positive 8 / 2018 17


REISEBERICHT<br />

Lieber vier Frauen als nur eine oder<br />

keine – die Vielehe gehört zur Kultur<br />

Die Maki haben keine Angst vor Menschen<br />

und Chronisten.<br />

Mali. An der Elfenbeinküste. Sie kommen<br />

aus der Ukraine, Nepal, Ungarn, Südafrika,<br />

der Mongolei, China und Frankreich.<br />

Jeder bekommt den französischen Pass<br />

und zweitens eine komplett neue Identität.<br />

Wer gesündigt hat und es schafft, in<br />

die Fremdenlegion aufgenommen zu<br />

werden, ist fortan vor Verfolgung sicher.<br />

Über ihre militärischen Vorbilder und politischen<br />

Überzeugungen legen wir den<br />

Mantel des Schweigens.<br />

ZUSATZINFOS<br />

Mayotte und die Komoren<br />

Frankreich besetzte<br />

1841 Mayotte und 1886<br />

die restlichen drei Inseln<br />

der Komoren. 1958<br />

entschieden sich bei einer<br />

Volksabstimmung<br />

alle vier Inseln zum<br />

Verbleib bei Frankreich.<br />

Entkolonialisierung befeuerte<br />

jedoch die Bestrebungen<br />

nach Unabhängigkeit.<br />

1974 stimmten 95 Prozent<br />

der Bewohner der<br />

vier Inseln für die Unabhängigkeit<br />

– aber auf<br />

May otte hatten 63 Prozent<br />

für einen Verbleib<br />

mit Frankreich votiert.<br />

Aus den drei Inseln<br />

Grande Comore, Anjouan<br />

und Moheli ist nach<br />

dieser Abstimmung am<br />

6. Juli 1975 die «Union<br />

der Komoren», ein unabhängiger<br />

Staat in<br />

Form einer Islamischen<br />

Bundesrepublik entstanden,<br />

der seither<br />

vergeblich versucht,<br />

auch Mayotte zu übernehmen<br />

und schon von<br />

gut und gerne 20 Militärputschs<br />

erschüttert<br />

worden ist. Die Bewohner<br />

von Mayotte (Fläche<br />

374 Quadratkilometer<br />

– ein bisschen grösser<br />

als der Kanton Zug)<br />

wollen sich lieber vom<br />

8000 Kilometer weit<br />

entfernten Paris regieren<br />

lassen als von ihren<br />

Brüdern und Schwestern<br />

von den anderen<br />

Inseln. Sie haben später<br />

in einer weiteren Abstimmung<br />

erneut den<br />

Wunsch nach der Zugehörigkeit<br />

zu Frankreich<br />

bekräftigt.<br />

Arme Nachbarn<br />

Mit gutem Grund: Während<br />

Mayotte als ein<br />

Teil Frankreichs und seit<br />

2014 auch der EU die<br />

Segnungen des Sozial-,<br />

Item, als die letzten Schildkröten wieder<br />

ins Meer zurückgekehrt sind, so gegen<br />

03.00 Uhr, verabschieden wir uns. Feierabend<br />

an der Bar war offiziell 23.00 Uhr.<br />

Ich hatte Eric gefragt, was die Fremdenlegion<br />

in diesem Paradies zu schaffen<br />

habe. Es kann ja wohl nicht sein, dass seine<br />

Männer zur Erholung an dieses schöne<br />

Ende der Welt geflogen werden. Es muss<br />

sich um einen Einsatz handeln. Er raunt<br />

knurrig «les immigrants».<br />

Bildungs-, Verwaltungsund<br />

Gesundheitssystems<br />

nach europäischem<br />

Muster samt<br />

Euro als Zahlungsmittel<br />

schätzen gelernt hat,<br />

gehören die drei anderen<br />

Inseln, mit ihrem<br />

strengen sunnitischen<br />

Islam als Staatsreligion<br />

heute nach den Standards<br />

der UNO zu den<br />

am wenigsten entwickelten<br />

und ärmsten<br />

Ländern der Welt. Fast<br />

die Hälfte der Kinder<br />

stirbt vor dem 4. Lebensjahr,<br />

beinahe 90<br />

Prozent der Einwohner<br />

leiden an Malaria und<br />

es kommt nach wie vor<br />

zu Lepra-Erkrankungen.<br />

Die Lebenserwartung<br />

liegt bei Männern und<br />

Frauen unter 70 Jahren.<br />

Grössere Gegensätze als<br />

zwischen den Komoren<br />

und Mayotte sind fast<br />

nicht mehr vorstellbar.<br />

Ich bin kein Zyniker und rapportiere nur,<br />

was ich sehe und was man mir erzählt.<br />

Man zeihe mich also nicht der politischen<br />

Unkorrektheit. Im Jahre 1974 stimmen<br />

die Bewohner der vier Komoren-Inseln<br />

über den Verbleib bei der Kolonialmacht<br />

Frankreich oder die Selbständigkeit ab.<br />

Drei votieren für die Unabhängigkeit und<br />

bilden heute die Union der Komoren. Nur<br />

Mayotte bleibt bei Frankreich, bekräftigt<br />

später in einer weiteren Abstimmung<br />

noch einmal den Willen, zu Frankreich zu<br />

gehören und ist deshalb heute das 101.<br />

Departement Galliens und seit dem 1. Januar<br />

2014 als OMR («Outermost Region»)<br />

ein Teil der EU.<br />

DIE SEGNUNGEN DES MUTTERLANDES<br />

Mayotte profitiert reichlich von den Segnungen<br />

des «Mutterlandes». Die anderen<br />

Inseln sind in Armut versunken. Wer<br />

kann, entflieht dem Elend und versucht<br />

ins gelobte Land nach Mayotte zu gelangen.<br />

Am Strand treffe ich einen Arzt aus<br />

Paris. Er ist mit seiner Familie hier und<br />

erzählt, er komme jeweils für zwei Monate<br />

im Sommer hierher um in der Geburtenabteilung<br />

des Spitals in der Hauptstadt<br />

Mamoudzou zu arbeiten. «Weil<br />

Kinder, die hier geboren werden, automatisch<br />

die französische Staatsbürgerschaft<br />

bekommen, setzen die Frauen von den<br />

anderen Inseln alles daran, zu uns zu<br />

kommen.» Eine Überfahrt – die nächstgelegene<br />

der drei Komoreninseln ist weniger<br />

als 50 Kilometer entfernt – sei für den<br />

Gegenwert einer Ziege zu organisieren.<br />

Und wenn das Kind einmal zur Welt gekommen<br />

sei, könne gleich der Antrag für<br />

Familiennachzug gestellt werden.<br />

MATRIARCHAT AUF MAYOTTE<br />

Die illegale Immigration ist auf May otte<br />

offenbar ein zentrales Problem. Ein Drittel<br />

der Einwohner seien «sans papiers».<br />

18 s’Positive 8 / 2018


Montag<br />

& Dienstag<br />

Ruhetag<br />

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PREISE<br />

bis 19.00 Uhr: CHF. 7.–<br />

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einmalig: CHF 2.–<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Februar bis Oktober:<br />

Mi & Do: 14.00–23.00 Uhr<br />

Freitag: 14.00–24.00 Uhr<br />

Samstag: 14:00–24.00 Uhr<br />

Sonntag: 10.00–20.00 Uhr<br />

November bis Januar:<br />

Mi & Do: 14.00–23.00 Uhr<br />

Freitag: 14.00–02.00 Uhr<br />

Samstag: 14.00–02.00 Uhr<br />

Sonntag: 10.00–20.00 Uhr<br />

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REISEBERICHT<br />

Und es werden immer mehr. Tatsächlich<br />

wird die Fremdenlegion eingesetzt, um<br />

regelmässig die Insel nach ungebetenen<br />

Gästen zu durchkämmen und sie auf die<br />

Nachbarinseln zurückzubringen. Wie das<br />

geht, kann oder mag partout niemand erzählen.<br />

Eric, der Kommandant der Fremdenlegionäre<br />

hatte mir anvertraut, die<br />

Polizei könne das nicht machen, die wäre<br />

nicht taff genug und überfordert. Im März<br />

ist bei einer solchen Aktion tatsächlich ein<br />

Fremdenlegionär ums Leben gekommen.<br />

Frankreichs Elite-Truppen gegen Immigranten.<br />

Ist das das Europa von 2090?<br />

Die dominierende Religion auf Mayotte<br />

ist ein folkloristischer Islam, gewürzt<br />

mit Tanz, Fröhlichkeit, Wein und viel Erotik.<br />

Zwar gilt für Recht und Gesetz der<br />

«Code civil». Wie in Frankreich. Aber im<br />

Alltag wird nach altem Brauch gefuhrwerkt.<br />

Das Matriarchat (= Herrschaft der<br />

Frau) ist die traditionelle hiesige Gesellschaftsform.<br />

Die Frau gebietet über den<br />

Familienbesitz. Vererbt wird von der Mutter<br />

auf die Tochter. Weil die Frau den<br />

Mann einfach vom Hof jagen kann, wird<br />

die Polygamie (= Vielehe) praktiziert. Damit<br />

der Mann im Krisenfall stets irgendwo<br />

ein Dach über dem Kopf hat, heiratet er<br />

mehrere Frauen. Offiziell kann er aber<br />

nur eine heiraten und so sind die vielen<br />

nach EU-Recht unehelichen Kinder ein<br />

Problem geworden.<br />

Die Behörden haben grosse Sorgen.<br />

Die Kriminalität rund um die Hauptstadt<br />

Mamoudzou (hier leben 60 000 der etwas<br />

Die Frau gebietet über<br />

den Familienbesitz, den<br />

sie der Tochter vererbt.<br />

Der Mann kann jederzeit<br />

vom Hof gejagt werden.<br />

mehr als 200 000 Einwohner) nehme zu.<br />

Vieles, was nicht niet- und nagelfest ist,<br />

manchmal sogar Motorroller und Autos,<br />

werde zu den anderen Komoreninseln<br />

abtransportiert. Der Druck durch die illegale<br />

Einwanderung provoziert ein politisches<br />

Reizklima und Rassismus. Die soziale<br />

Ungerechtigkeit löst ab und an wochenlange,<br />

wilde Streiks aus.<br />

Auch deshalb komme der Tourismus<br />

nicht in Gang. Luc, der aus Frankreich<br />

hierhergekommen ist und sich mit einem<br />

Café einen Traum verwirklicht hat, klagt,<br />

er könne nur noch überleben, weil er das<br />

Café mit seiner Familie betreibe und keine<br />

Löhne zahlen müsse. Die illegalen Einwanderer<br />

werden jedoch für die Parfumindustrie<br />

gebraucht. Die Blüten des<br />

Ylang-Ylang-Baumes müssen von Hand<br />

gepflückt werden. Und dafür eignen sich<br />

die illegal eingereisten Arbeitskräfte. Sie<br />

können elendiglich untergebracht und<br />

miserabel bezahlt werden.<br />

FASZINIERT, SCHÖN UND ZERRISSEN<br />

Wer jedoch den französischen Pass besitzt,<br />

dem geht es formidabel und profitiert<br />

von den Segnungen des europäischen<br />

Sozialstaates. Alle freuen sich, dass<br />

ab 2020 endlich auch auf Mayotte die<br />

gleichen Ansätze für Arbeitslosenentschädigungen<br />

und Sozialhilfe gelten sollen<br />

wie in Frankreich.<br />

Wir reisen aus dem Norden zurück in<br />

den paradiesischen Süden. Und als am<br />

nächsten Morgen der Maki wieder<br />

freundlich fragt, ob der Herr verbotenerweise<br />

eine Banane vom Frühstück mitgebracht<br />

habe, denke ich: Ein «Folklore-Islam»<br />

als wichtigste Religion, die absolute<br />

Herrschaft der Frau, Elite-Soldaten gegen<br />

Immigranten, immer grössere soziale Gegensätze,<br />

paradiesische Flecken und<br />

Elend auf kleinstem Raum, immerwährender<br />

Sommer – was für eine faszinierende,<br />

zerrissene, gegensätzliche, verwirrende,<br />

widersprüchliche Welt. Der Kulturpessimist<br />

Rolf Peter Sieferle («Finis<br />

Germania») hätte wahrscheinlich gesagt:<br />

Das Europa im Jahre 2090.<br />

QUASTENFLOSSER<br />

Der seltsame Fisch<br />

Der Quastenflosser<br />

Die freundlichen Maki<br />

(Lemuren) sind die Kuscheltiere<br />

der Komoren,<br />

die Flughunde die Könige<br />

der Lüfte. Doch das<br />

seltsamste Tier lebt im<br />

Wasser. Der Quastenflosser.<br />

Ein Fisch, von<br />

dem man aufgrund von<br />

Fossilienfunden weiss,<br />

dass er schon vor 400<br />

Millionen Jahren lebte<br />

und längst als ausgestorben<br />

galt wie die Dinosaurier.<br />

1938 wurde<br />

zum ersten Mal ein Exemplar<br />

gefunden. Aber<br />

erst Ende des letzten<br />

Jahrhunderts konnte<br />

dieses Urweltgeschöpf<br />

vor den Komoren aus<br />

einem Forschungs-<br />

U-Boot heraus in freier<br />

Natur und lebend beobachtet<br />

werden. Dieses<br />

«lebende Fossil» nimmt<br />

In der Evolution der<br />

Wirbeltiere als Übergangsform<br />

vom Fisch<br />

zum Landtier eine wichtige<br />

Rolle ein: Der Quastenflosser<br />

hat beinartige<br />

Flossen, die es ihm<br />

ermöglichen, sich auf<br />

dem Meeresgrund fortzubewegen.<br />

Diese Raubfische<br />

werden bis zu<br />

zwei Meter lang und<br />

100 Kilo schwer, Sie<br />

blieben so lange unentdeckt,<br />

weil sie in Tiefen<br />

von bis zu 700 Metern<br />

leben. Sie können in der<br />

Dunkelheit der Tiefsee<br />

trotz ihrer hochempfindlichen<br />

Augen nur<br />

noch Tag und Nacht<br />

voneinander unterscheiden,<br />

verfügen jedoch<br />

über ein spezielles<br />

elektrisches Organ, mit<br />

dem sie ihre Beute, ausschliesslich<br />

Fische, erkennen<br />

können und<br />

dann blitzschnell zuschnappen.<br />

Von dieser<br />

schnellen Bewegung abgesehen,<br />

sind die Quastenflosser<br />

sehr träge. In<br />

Ruhephasen haben sie<br />

den niedrigsten Stoffwechsel<br />

unter allen<br />

Wirbeltieren.<br />

Die Flughunde<br />

sind<br />

die Könige<br />

der Lüfte.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK.COM/ATYPEEK DSGN<br />

20 s’Positive 8 / 2018


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WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

Luis Wittwer<br />

Geburtstag: 04.02.1985<br />

Heimatort: Winterthur<br />

Wohnort: Zürich<br />

Studium: Marketing an der HSG<br />

Interessen: Tennis, Wintersport,<br />

Oldtimer, Kochen & Essen<br />

Léa Miggiano<br />

Geburtstag: 28.11.1994<br />

Heimatort: Basel<br />

Wohnort: Gelterkinden & Madiswil<br />

Studium: BWL Bachelor an der HSG<br />

Interessen: Springreiten, Snowboarden,<br />

Städtetrips, Mobilität, Start-Ups<br />

«Ich kannte<br />

die Region<br />

vorher nicht»<br />

Autos im Abo. Das ist neu und unbekannt.<br />

Interessant ist, dass sich das<br />

Startup Carvolution Bannwil als Firmensitz<br />

ausgesucht hat. Dabei wohnen ihre<br />

Chefs in Basel und Winterthur.<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: MIRKO STRUGALOVIC<br />

Kaufen, Leasing, Kaufen auf Kredit<br />

oder Mieten: Das waren bisher<br />

die Möglichkeiten, um an ein Auto<br />

zu kommen. Neu kann man<br />

sein Fahrzeug auch im Abo halten. Die<br />

Idee ist in Bannwil beheimatet. Wie es<br />

dazu kam, was dahintersteckt, und weshalb<br />

gerade Bannwil als Standort gewählt<br />

wurde, erfahren Sie im folgenden Interview<br />

mit Léa Miggiano und Luis Wittwer.<br />

s’Positive: Sie wohnen in Zürich und<br />

Basel, gründen aber in Bannwil eine<br />

Firma, wo aus Sie auch arbeiten. Wie<br />

kommt das?<br />

Léa Miggiano: Natürlich ist Bannwil,<br />

betrachtet man unsere Wohnorte, etwas<br />

abgelegen. Betrachtet man aber die ganze<br />

Schweiz, so liegt Bannwil ziemlich<br />

zentral. Wir haben eine grosse Halle zur<br />

Verfügung, in der wir uns ausbreiten und<br />

hoffentlich erfolgreich arbeiten können.<br />

Luis Wittwer: Es sind sowohl die Erreichbarkeit<br />

als auch die Logistik, die für die-<br />

22 s’Positive 8 / 2018


Das Carvolution-<br />

Team präsentiert<br />

sich in der geräumigen<br />

Halle in Bannwl.<br />

sen Standort sprechen. Unser Firmensitz<br />

liegt ja direkt beim Bahnhof. Wir<br />

sind also per ÖV und mit Individualverkehr<br />

gut erreichbar.<br />

Pendeln Sie täglich?<br />

Miggiano: Ich reise zuweilen auch von<br />

Madiswil an. Doch auch von Basel aus<br />

ist Bannwil gut erreichbar.<br />

Wittwer: Ich reise täglich von Zürich<br />

aus an. Doch zuweilen haben wir auch<br />

Termine ausserhalb, zum Beispiel in<br />

Zürich. Da ist der Weg dann weniger<br />

weit. Ausserdem kann ich während der<br />

Reise sehr gut arbeiten. Ich muss ja nur<br />

einmal umsteigen.<br />

Sie reisen mit der Bahn?<br />

Wittwer: Ja.<br />

Obwohl Sie Autos vermieten?<br />

Wittwer: So ist es.<br />

Miggiano: Aber Auto fahren kann er<br />

schon (lacht).<br />

Sie entwickelten ein spezielles Modell<br />

der Mobilität mit dem Auto. Erklären<br />

Sie.<br />

Wittwer: Die Idee ist, dass man ein Auto<br />

nicht mehr besitzt, wie dies bis heute in<br />

der Regel der Fall war. Es wird nicht mehr<br />

gekauft, sondern im Abonnement gemietet.<br />

Und zwar auf längere Zeit. Wir kennen<br />

dies bisher von Kurzzeitmieten z. B.<br />

für ein Auto in den Ferien. Wir aber wollen<br />

die Fahrzeuge für den Alltagsgebrauch<br />

vermieten. Der Vorteil ist, dass<br />

man dabei die Kosten im Griff hat. Man<br />

zahlt eine fixe monatliche Gebühr. Und<br />

wenn man das Auto für längere Zeit nicht<br />

benötigt oder sich die Lebensumstände<br />

ändern, gibt man es einfach zurück.<br />

Und wo liegen die Vorteile?<br />

Miggiano: Es ist mega einfach. Man bestellt<br />

das Auto, und es wird vor die Haustüre<br />

geliefert. Wir kümmern uns um den<br />

ganzen Unterhalt, den Service, die Pneus<br />

etc. und auch um die Versicherungen. Der<br />

Fahrer zahlt neben der Abogebühr nur<br />

noch den Treibstoff und kann das Auto<br />

zurückgeben, wenn er beispielsweise für<br />

ein halbes Jahr ins Ausland verreist. Das<br />

Ganze ist so viel flexibler als ein Fahrzeugkauf<br />

oder ein Leasing.<br />

Dies ist schwer vorstellbar. Wie können<br />

Sie das finanzieren? Bei einem Leasing<br />

hat man eine feste Laufzeit und den<br />

Preis des Fahrzeugs. Auf diesen beiden<br />

Komponenten errechnet sich der monatliche<br />

Preis. Sie aber wissen nie,<br />

wann das Auto zurückgegeben wird<br />

und müssen deshalb tote Zeiten einkalkulieren.<br />

Miggiano: Sie haben recht. Das ist eine<br />

Herausforderung. Doch es ist unsere Aufgabe,<br />

dafür zu sorgen, dass unsere Fahrzeuge<br />

vermietet sind. Dafür arbeiten wir.<br />

Wittwer: Wichtig ist, dass wir eine Auslastung<br />

erreichen, die möglichst nahe bei<br />

100 Prozent liegt. Die Herausforderung<br />

liegt auch in der Preisfindung. Der Preis<br />

muss für den Kunden attraktiv sein, obwohl<br />

auch Kosten für Ausfallzeiten eingerechnet<br />

sein müssen. Dabei ist klar, dass<br />

ein Fahrzeug, das zurückgegeben wird,<br />

nach Möglichkeit kurzfristig weitervermietet<br />

wird.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee?<br />

Miggiano: Die Idee existiert schon lange<br />

und wird in anderen Branchen auch bereits<br />

praktiziert. Man mietet etwas dann,<br />

wenn man es braucht, und gibt es zurück,<br />

wenn man es nicht mehr braucht. Wir<br />

suchten also Investoren, sprachen mit Lieferanten<br />

und stellten ein Team zusammen.<br />

Arbeiten Sie mit einem oder mehreren<br />

Autoherstellern oder Importeuren zusammen?<br />

Wittwer: Wir haben Verträge mit mehreren<br />

Herstellern und Importeuren. Dies<br />

Carvolution<br />

Das Unternehmen Carvolution AG<br />

wurde im März 2018 von Léa Miggiano<br />

und Luis Wittwer gegründet.<br />

Der Firmensitz befindet in Bannwil.<br />

Adresse:<br />

Carvolution AG<br />

Neufeldweg 2<br />

4913 Bannwil<br />

www.carvolution.ch<br />

erlaubt es uns, benötigte Autos in kurzer<br />

Zeit und zu spannenden Konditionen beziehen<br />

zu können.<br />

Miggiano: Die Markenvielfalt ist uns sehr<br />

wichtig. Wir haben keinen Konzern, der<br />

uns diktiert, welche Marken wir beziehen<br />

müssen, sondern sind diesbezüglich frei,<br />

und damit auch unsere Kunden.<br />

Was haben Sie gemacht, bevor Sie die<br />

Firma gründeten?<br />

Miggiano: Ich kam frisch von der Uni. Ich<br />

studierte in St. Gallen Betriebswirtschaft<br />

und machte den Bachelor. Während des<br />

Studiums absolvierte ich Praktikas in Berlin<br />

und Basel, probierte Verschiedenes<br />

aus, von Sponsoring bis Customer Relations.<br />

Jetzt bin ich hier, doch irgendwann<br />

will ich noch den Master machen.<br />

Wittwer: Ich habe einen vielfältigen Hintergrund<br />

und bezeichne mich als Generalist.<br />

Ich absolvierte eine Lehre als Informatiker<br />

bei einer Bank. Daher kommt<br />

meine Affinität zur Computerwelt. Danach<br />

arbeitete ich bei Porsche in Deutschland<br />

und später bei Swisscom. Privat bin<br />

ich ein sehr grosser Autofan. Ich wollte<br />

schon immer mal in einem kleinen oder<br />

mittleren Betrieb arbeiten oder sogar etwas<br />

Eigenes aufbauen. Diese Gelegenheit<br />

hat sich jetzt ergeben.<br />

Wenn die Firma erfolgreich ist, wird es<br />

aber nichts mit Ihrem Master.<br />

Miggiano: Doch, doch. Das will ich unbedingt.<br />

Ich erachte meine Ausbildung noch<br />

nicht als abgeschlossen. Zwar lerne ich<br />

hier täglich unglaublich viel, vermutlich<br />

sogar mehr als an der Uni. Doch ich studiere<br />

gerne.<br />

Weshalb die Firma in Bannwil ihren<br />

Sitz hat, haben wir bereits angesprochen.<br />

Was halten sie persönlich von<br />

der Region, vom Oberaargau?<br />

Miggiano: Ich bin gerne in Langenthal<br />

und habe mittlerweile auch Kollegen<br />

hier. Mein bester Freund wohnt in Madiswil.<br />

Ich fühle mich hier schon ein wenig<br />

wie zuhause. Ich fühle mich sehr<br />

wohl.<br />

s’Positive 8 / 2018 23


WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

Ihr neuer<br />

Arbeitsort liegt<br />

im Oberaargau:<br />

Léa Miggiano und<br />

Luis Wittwer.<br />

Wittwer: Ich kannte die Region vorher<br />

nicht, habe aber viele Kollegen in Bern.<br />

Deshalb fühlte ich mich hier nie fremd.<br />

Dies schätze ich sehr. Zudem habe ich<br />

hier nie den Eindruck, weit weg zu sein<br />

von Zürich oder Winterthur.<br />

Was denken Sie: Werden Sie mit Ihrer<br />

Idee die Autobranche in der Schweiz<br />

verändern?<br />

Miggiano: Wir sind auf dem besten Weg<br />

dazu (lacht).<br />

Wittwer: Die Autobranche wird sich deswegen<br />

vermutlich nicht wesentlich verändern.<br />

Aber wir beobachten, dass in<br />

gewissen Bereichen ein Umdenken stattfindet.<br />

Weg vom Besitz, hin zur Nutzung.<br />

Wir möchten dieses neue Bedürfnis mit<br />

unserem Service bedienen. Wer auf diese<br />

Weise Zugriff auf ein Fahrzeug haben<br />

möchte, dem bieten wir eine Lösung an.<br />

Miggiano: Die Autobranche verändert<br />

sich sowieso ständig. Immer wieder kommen<br />

neue Ideen, technische und andere<br />

Innovationen. Wir sind mit unserer Idee<br />

ein Teil davon.<br />

Ihr seid beide Autofans?<br />

Miggiano: Das würde ich von mir aus<br />

nicht behaupten. Ich fahre nicht gerne mit<br />

der Bahn. Deshalb ist es mir wichtig, dass<br />

ich mit dem Auto von A nach B komme.<br />

Aber dabei geht es mir nicht ums Auto an<br />

sich, sondern um die Art der Mobilität.<br />

Dann fahren sie bestimmt nicht zusammen<br />

mit der Bahn ...<br />

Wittwer: Das eher weniger. Aber trotz<br />

meiner täglichen Anreise mit der Bahn<br />

bin ich ein Autofan. Das war ich schon,<br />

bevor ich hier anfing. Dies unterstützte<br />

sicher auch meine Entscheidung, hier anzufangen.<br />

Es hilft meines Erachtens im<br />

geschäftlichen Alltag, wenn man eine gewisse<br />

Affinität zu Autos hat. Man kann<br />

sich Dinge besser merken, hat einen besseren<br />

Bezug zur Technik.<br />

Wie haben Sie sich gefunden?<br />

Miggiano: Ich wurde von den Investoren<br />

damit betraut, ein Team zusammenzustellen.<br />

Benötigt wurden unterschiedliche<br />

Kompetenzen. Bei Luis lief dies über<br />

mehrere Ecken und auf Empfehlung. Wir<br />

kannten uns vorher nicht.<br />

«Ein Auto-Abo ist nicht<br />

primär für Firmen oder<br />

Privatpersonen, die<br />

sich kein Auto leisten<br />

können. Vielmehr geht<br />

es um Flexibilität.»<br />

Léa Miggiano<br />

Sie sprechen von Investoren. Ist es einer<br />

oder sind es mehrere?<br />

Miggiano: Es sind mehrere.<br />

Wie läuft der Kontakt mit den Investoren?<br />

Miggiano: Die sind sehr hilfsbereit.<br />

Wichtig ist sicher die Ehrlichkeit. Wir reden<br />

nichts schön, wo wir noch Probleme<br />

haben.<br />

Wittwer: Wobei sich Investoren immer<br />

mehr für Lösungen als für Probleme interessieren.<br />

Investoren haben oft den Ruf,<br />

dass sie sich nur für Zahlen interessieren.<br />

Dies ist bei uns nicht der Fall. Sie interessieren<br />

sich auch für das operative Geschäft.<br />

Das ist sehr motivierend für uns.<br />

Kommen die Investoren aus dem<br />

Oberaargau?<br />

Miggiano: Die sind sehr verstreut. Doch<br />

wir haben auch Investoren aus dem<br />

Oberaargau.<br />

Wie setzt sich Ihr Kundenstamm zusammen:<br />

Sind dies eher Privatpersonen<br />

oder Firmen?<br />

Miggiano: Zu Beginn waren es eher Privatpersonen.<br />

Doch mittlerweile werden<br />

wir auch von Firmen entdeckt und geschätzt.<br />

Diese müssen ja ihre Fahrzeugflotte<br />

effizient managen. Da ist unser<br />

System sehr hilfreich. So wie es derzeit<br />

aussieht, sind wir sowohl für Privatpersonen<br />

wie auch für Firmen interessant.<br />

Wittwer: Wichtig ist, dass ein Auto-Abo<br />

nicht primär für Firmen oder Privatpersonen<br />

gedacht ist, die sich keinen Autokauf<br />

leisten können. Vielmehr geht es um Flexibilität.<br />

Unternehmen müssen beispielsweise<br />

kein Kapital binden und können<br />

immer auf Veränderungen im Geschäftsumfeld<br />

reagieren. Es gibt Firmen, die aus<br />

saisonalen Gründen nicht immer gleich<br />

viele Fahrzeuge benötigen. Hier können<br />

wir helfen.<br />

Wenn ich Sie jetzt konkret frage, was<br />

Sie selbst an Ihrem Service cool finden:<br />

Was antworten Sie?<br />

Miggiano: Als Person, die weiss, wie es<br />

ist, wenn man eigentlich keine Ahnung<br />

von Autos hat, stehe doch vor den Fragen:<br />

Wo kaufe ich mein Auto? Wie läuft das mit<br />

den Versicherungen? Welche Kosten kommen<br />

für Service, Pneus und Reparaturen<br />

auf mich zu? Wenn ich auf unsere Homepage<br />

gehe, sehe ich das Auto, ich sehe den<br />

Preis und ich weiss, dass ich mich ausser<br />

um das Benzin um nichts kümmern muss.<br />

Und ich kann das Auto wieder zurückgeben,<br />

wenn sich meine Situation verändert.<br />

Ich komme also ohne Probleme wieder<br />

aus dem Vertrag raus. Dies ist ein<br />

wesentlicher Vorteil gegenüber dem Leasing,<br />

bei dem der Vertrag ungeachtet meiner<br />

veränderten persönlichen Situation<br />

weiterläuft. Also ich selbst wäre sofort<br />

Kunde von Carvolution.<br />

Wittwer: Ein Vorteil ist die Kalkulierbarkeit<br />

des Angebots. Ich weiss genau, welche<br />

Kosten auf mich zukommen. Das wissen<br />

die Kunden zu schätzen.<br />

24 s’Positive 8 / 2018


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Das<br />

s’Positive<br />

Hornusser-<br />

Lexikon für<br />

Laien<br />

BEGRIFF<br />

DAS EIDGENÖSSISCHE<br />

Alle drei Jahre halten die Hornusser ihr «Eidgenössisches»<br />

ab. So auch in diesem Sommer während<br />

zwei August-Wochenenden in Walkringen.<br />

Auf dem Festgelände, mehr als 100 Fussballfelder<br />

gross und in 32 Spielfelder aufgeteilt, duellierten<br />

sich 250 Mannschaften in verschiedenen Stärkeklassen.<br />

Dabei dominierte Höchstetten A aus dem<br />

Oberaargau die Konkurrenz nach Belieben und<br />

wurde – wie bereits drei Jahre zuvor in Limpach –<br />

erneut Festsieger. Höchstetten stellt mit Lukas<br />

Wälti auch den neuen Schlägerkönig. Er bezwang<br />

im Final seinen favorisierten Mannschaftskameraden<br />

Stefan Studer. Bemerkenswert: Sechs der<br />

zwölf besten Schläger am diesjährigen Eidgenössischen<br />

sind Höchstetter. Auf dem 12. Rang finden<br />

wir Simon Erni, den Schlägerkönig von 2015.<br />

Ebenfalls ein Höchstetter!<br />

Das nächste Eidgenössische findet 2021 in<br />

Thörigen und Bleienbach statt. s’Positive ist als<br />

offizieller Vermarkter an vorderster Front dabei.<br />

26 s’Positive 68 / 2018


Die Sponsoren des<br />

39. eidg. Hornusserfest 2021:<br />

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s’Positive 8/ 2018 27


SWISS LEAGUE EISHOCKEY<br />

Peter Rötheli (45) managt<br />

den EHC Olten seit 2006 als Geschäftsführer.<br />

Der Jurist mit abgeschlossenem<br />

Studium war kein<br />

aktiver Nationalliga-Spieler. Er<br />

kommt aus Hägendorf, hat Heimatort<br />

Hägendorf – wie Klotens<br />

Trainer André Rötheli, der als<br />

Spieler in Olten gross geworden<br />

ist. Aber die beiden sind nicht<br />

miteinander verwandt.<br />

So ticken die Rivalen<br />

aus dem Mittelland<br />

Das heisseste Derby im deutschschweizer Eishockey findet in<br />

der zweithöchsten Swiss League zwischen dem SC Langenthal<br />

und dem EHC Olten statt. Die Geschäftsführer der beiden<br />

Rivalen erklären uns, wie die beiden Vereine ticken.<br />

TEXT: KLAUS ZAUGG, BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: PIUS KOLLER<br />

28 s’Positive 8 / 2018


Gian Kämpf (36) war Stürmer<br />

beim SC Langenthal. Seit<br />

2006 managt er den SC Langenthal<br />

nach verletzungsbedingtem<br />

Karrierenende als Geschäftsführer.<br />

Wie Marc Kämpf – er wechselte<br />

letzte Saison von Langenthal<br />

zum SCB und hat sich in<br />

Bern in der ersten Mannschaft<br />

durchgesetzt – stammt der Betriebsökonom<br />

aus Davos. Aber<br />

die beiden sind nicht miteinander<br />

verwandt.<br />

Gian Kämpf (SC Langenthal) und Peter<br />

Rötheli (EHC Olten) stellten<br />

sich zum Doppel-Interview. Es entwickelte<br />

sich ein interessantes, engagiertes<br />

Gespräch.<br />

s’Positive: Keine Rivalität in unserem<br />

Hockey ist so gross wie die zwischen<br />

Langenthal und Olten. Woher kommt<br />

das?<br />

Peter Rötheli: Diese Rivalität hat durch<br />

viele dramatischen Spiele eine reiche Tradition.<br />

Die Rivalität ist aber nicht mehr so<br />

gross wie früher und von Hass kann schon<br />

gar keine Rede sein.<br />

Gian Kämpf: Das sehe ich auch so. Aber<br />

es ist nach wie vor eine grosse Rivalität.<br />

Das habe ich in Langenthal vom ersten<br />

Tag an gespürt. Ohne das Derby gegen<br />

Olten würde einfach etwas fehlen.<br />

So, nun haben wir Ihre Sonntagsreden<br />

gehört. Diese Rivalität geht tiefer als<br />

Sie beide zugeben. Wenn wir nur daran<br />

denken, was da vor gut acht Jahren los<br />

war, als Ihnen Langenthal die Ausländer<br />

«gestohlen» hat.<br />

Rötheli: Also Diebstahl im Sinne der Entwendung<br />

einer Sache war das nicht. Aber<br />

es hat weh getan, und es ist nicht vergessen.<br />

Brent Kelly und Jeff Campbell haben<br />

den Langenthalern zu zwei Meistertiteln<br />

verholfen.<br />

Wie war denn das möglich?<br />

Rötheli: Die Langenthaler waren cleverer,<br />

wir sind falsch vorgegangen.<br />

Was haben Sie falsch gemacht?<br />

Rötheli: Wir sind damals mit einem zu<br />

kleinen Budget in die Verhandlungen um<br />

die Vertragsverlängerungen eingestiegen.<br />

Als uns klar wurde, dass die Langenthaler<br />

dran sind, war es zu spät. Aber der Sport<br />

lebt ja auch von solchen Geschichten.<br />

Wäre Olten mit Jeff Campbell und<br />

Brent Kelly Meister geworden geworden?<br />

Rötheli: Das lässt sich so nicht sagen. Es<br />

ist, wie es ist: Langenthal ist in dieser Zeit<br />

zweimal Meister geworden. Unsere Chancen<br />

wären sicherlich mit den beiden grösser<br />

gewesen, vor allem damals im Finale<br />

2015 gegen Langnau. Auf der andern<br />

Seite haben wir gegen Langenthal mit<br />

den beiden noch jede Playoff-Serie gewonnen.<br />

Sie haben also den Oltnern einfach mit<br />

viel Geld die beiden besten Spieler abgeworben?<br />

Kämpf: Ganz so ist es nicht. Wir hatten<br />

Brent Kelly und Jeff Campbell ebenfalls<br />

bereits früher auf dem Radar. Doch<br />

s’Positive 8 / 2018 29


SWISS LEAGUE EISHOCKEY<br />

Die Vertragsverhandlungen<br />

waren bereits weit fortgeschritten,<br />

doch auch uns war<br />

aufgefallen, wie Kelly und<br />

Campbell in Olten eingeschlagen<br />

hatten. Wir hatten Kenntnis<br />

davon, dass die Verträge<br />

noch nicht verlängert waren.<br />

Da setzten wir alles daran,<br />

gleich beide zu verpflichten.<br />

uns fehlte der Mut, gleich zwei Kanadier<br />

direkt aus der dänischen Meisterschaft<br />

zu verpflichten. Also holten wir die Kanadier<br />

Ash Goldie und Cory LaRose. Auf<br />

die darauf folgende Saison wollten wir<br />

eigentlich Alexandre Tremblay und Eric<br />

Himelfarb verpflichten. Die Vertragsverhandlungen<br />

waren bereits weit fortgeschritten,<br />

doch auch uns war aufgefallen,<br />

wie Kelly und Campbell in Olten<br />

eingeschlagen hatten. Wir hatten Kenntnis<br />

davon, dass die Verträge noch nicht<br />

verlängert waren. Da setzten wir alles<br />

daran, gleich beide zu verpflichten. Übrigens:<br />

beide verdienen bis heute genau<br />

gleich viel.<br />

Wie viel haben Sie geboten?<br />

Kämpf: Etwas mehr als Olten.<br />

Rötheli: Fakt ist, dass wir zu wenig boten<br />

und es damit verpassten, die Verträge<br />

rechtzeitig zu verlängern, bevor die Langenthaler<br />

ins Spiel gekommen sind.<br />

Die Langenthaler haben also ein höheres<br />

Salär offeriert. Bedeutet das, dass<br />

der SCL reicher ist als der EHCO?<br />

Rötheli: Zumindest damals hatten die<br />

Langenthaler mehr Möglichkeiten als wir.<br />

Ist das heute anders?<br />

Kämpf: Es ist einfach so, dass wir damals<br />

über mehrere Jahre kein Glück mit unseren<br />

Ausländern hatten. Wir wollten deshalb<br />

endlich Ruhe reinbringen. Wegen<br />

der Offerten an Kelly und Campbell sparten<br />

wir anderswo etwas ein. Aber reicher<br />

als Olten waren wir weder damals, noch<br />

sind wir es heute.<br />

Was hoch ist Oltens Budget für die<br />

neue Saison?<br />

Rötheli: Etwas über sechs Millionen inklusive<br />

unserer höchsten Juniorenmannschaft.<br />

Und in Langenthal?<br />

Kämpf: Wir haben ein Budget von rund<br />

4,5 Millionen und investieren eine weitere<br />

Million in unsere Nachwuchsorganisation.<br />

Oh, das ist ja fast ein Unterschied wie<br />

zwischen dem armen Langnau und<br />

dem reichen SCB.<br />

Kämpf: Wir wollen nicht übertreiben. Olten<br />

hat sich bessere wirtschaftliche und<br />

infrastrukturelle Voraussetzungen erarbeitet<br />

als wir sie in Langenthal haben. Wir<br />

zahlen mit 400 000 Franken netto nach<br />

wie vor die höchsten Eismieten aller<br />

Klubs in der NLB.<br />

Wie viel zahlt Olten?<br />

Rötheli: Alles in allem rund 350 000<br />

Franken.<br />

Kämpf: Aber für ein ganz anderes Stadion.<br />

Aus rein wirtschaftlichen Aspekten<br />

tausche ich unseren Schoren sofort gegen<br />

euer Kleinholz.<br />

Rötheli: Langenthal und wir zahlen ligaweit<br />

die höchsten Abgaben.<br />

Wie ist mit der politischen Vernetzung<br />

in der Stadt? Der ehemalige EHCO-<br />

Präsident Benvenuto Savoldelli sitzt<br />

heute ja in der Stadtregierung<br />

Rötheli: Das stimmt. Aber der Stadt Olten<br />

geht es finanziell nicht gut. Jede Investition<br />

wird zum umstrittenen Politikum.<br />

Auch in Olten sind nicht alle Menschen<br />

Hockeyfans. Wer nur fürs Eishockey politisiert,<br />

kommt nicht weit.<br />

Kämpf: Olten hat uns etwas voraus: Der<br />

EHCO spielte bereits in der NLA, im grossen<br />

Hockeygeschäft, und hat dadurch eine<br />

andere Geschichte. Diese gros se Zeit<br />

prägt eure Kultur. Der Klub wird von der<br />

Öffentlichkeit anders wahrgenommen als<br />

der SCL. Drei Viertel unserer Geschichte<br />

haben wir in der Amateurliga verbracht.<br />

Erst in den letzten zehn, zwölf Jahren ist<br />

der SCL zu einem erfolgreichen Nationalliga-Club<br />

mit professionellen Strukturen<br />

geworden. Deshalb haben wir noch nicht<br />

die gleiche politische Bedeutung in der<br />

Stadt wie der EHCO in Olten.<br />

Rötheli: Das stimmt. Wir haben durch<br />

Aufstiege, Abstiege und Fast-Konkurse<br />

die Menschen mehr bewegt als die Langenthaler.<br />

Wir haben auch den Vorteil,<br />

dass wir in unserem Einzugsgebiet im<br />

Dreieck Olten-Aarau-Zofingen weniger<br />

durch andere Hockeyclubs konkurrenziert<br />

werden als der SCL. Nach dem Abstieg<br />

des FC Aarau in die NLB haben wir<br />

in unserem Einzugsgebiet auch keinen<br />

erstklassigen Fussball-Club mehr.<br />

Liegt Oltens Zukunft in der NLA?<br />

Rötheli: Es ist zwar eine gewagte Aussage,<br />

aber ich stehe dazu: Ja, wir möchten in die<br />

NLA. Wir wissen, wie schwierig es ist. Aber<br />

Langnau und zuletzt die Lakers haben gezeigt,<br />

dass es möglich ist. Der Standort<br />

Olten ist nicht schwächer als das Seeland,<br />

die Leventina oder das Emmental.<br />

30 s’Positive 8 / 2018


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Und doch ist der EHC bei seinen Ausflügen<br />

in die oberste Spielklasse zweimal<br />

fast Konkurs gegangen.<br />

Rötheli: Ich masse mir im Rückblick kein<br />

Urteil an. Aber es ist ganz einfach: Damals<br />

ist mehr Geld ausgegeben als eingenommen<br />

worden.<br />

Das ist heute anders?<br />

Rötheli: Ja. Unsere Verwaltungsräte sind<br />

Unternehmer und dazu in der Lage, wirtschaftliche<br />

Risiken abzuschätzen.<br />

Gian Kämpf, sehen Sie Olten in der<br />

NLA?<br />

Kämpf: Nun ja ... (denkt lange nach), erst<br />

einmal müsste der Klub Meister werden<br />

und im Stress der Liga-Qualifikation bestehen.<br />

Wir mussten uns bereits zweimal<br />

konkret mit dem Aufstieg auseinandersetzen.<br />

Sie weichen einer klaren Antwort aus.<br />

Kämpf: Ich weiss nicht, ob dem<br />

EHCO in der NLA die Finanzierung gelingen<br />

würde.<br />

Wir meinen die sportliche Substanz<br />

des Teams.<br />

Kämpf: Olten hat das Potenzial um NLB-<br />

Meister zu werden.<br />

Es heisst jetzt Swiss League.<br />

Rötheli: Ja, ja, aber an diese Bezeichnung<br />

kann ich mich nicht ge wöhnen. Auch für<br />

mich heisst es einfach Nati B.<br />

Kämpf: Es dauert wohl eine Generation,<br />

bis man sich an Swiss League gewöhnt hat.<br />

Peter Rötheli, wie schätzen Sie den SCL<br />

sportlich ein?<br />

Rötheli: Wenn die Langenthaler ihren<br />

Lauf haben, ist erneut der Titel möglich.<br />

Könnten sich die Langenthaler aus Ihrer<br />

Sicht die NLA leisten?<br />

Rötheli: Wenn der Aufstieg gelingen<br />

sollte, dann müsste es doch möglich sein,<br />

die NLA zu finanzieren. Langenthal hat<br />

mehr grosse Unternehmen, die einen<br />

engen Bezug zur Stadt haben als wir in<br />

Olten. Es wäre nicht gut, wenn die besten<br />

NLB-Teams nicht mehr die Chance hätten,<br />

aufzusteigen und das Abenteuer NLA<br />

zu bestehen.<br />

Wie wäre es mit einer Aufstockung der<br />

NLA auf 14 Teams?<br />

Rötheli: Wir begrüssen alles, was den Aufstieg<br />

erleichtert. Ich bin jetzt seit 13 Jahren<br />

dabei, aber den Gedanken an eine<br />

14er-Liga darf man nicht einmal laut denken.<br />

Die Sache ist politisch völlig chancenlos.<br />

Die NLA hat die Stimmenmehrheit<br />

und lehnt bei den Ligaversammlungen jede<br />

Aufstiegserleichterung ab. Wir bringen<br />

nicht einmal den Heimvorteil für den NLB-<br />

Meister in der Ligaqualifikation durch.<br />

Kämpf: Ich kann mit dem Gedanken einer<br />

14er-Liga nichts anfangen. Wir haben in<br />

der Schweiz nicht das Potenzial für 14<br />

NLA-Teams. Ich wäre sogar eher dafür,<br />

die obersten beiden Spielklassen auf je<br />

zehn Mannschaften zu beschränken.<br />

Rötheli: Was ebenfalls völlig unrealistisch<br />

ist. Die NLA-Klubs werden niemals einer<br />

Reduktion auf zehn Teams zustimmen.<br />

Kämpf: Der Graben zwischen den zwei<br />

Ligen darf einfach nicht zu gross werden.<br />

In den letzten Jahren haben die NLA-<br />

Klubs daran gearbeitet, diesen Graben<br />

grösser zu machen.<br />

Ist der Modus mit dem Aufstieg über<br />

die Liga-Qualifikation gegen den Playout-Verlierer<br />

der NLA noch zeitgemäss?<br />

Rötheli: Die Frage ist eine andere: Ist er<br />

aus sportlicher Perspektive fair? Die<br />

Chancen des Unterklassigen sind nicht<br />

nur durch den Heimvorteil des Oberklassigen<br />

eingeschränkt.<br />

Kämpf: Es ist ein Angsthasenmodus. Dabei<br />

zeigen die Beispiele Langnau und Rapperswil,<br />

dass ein Abstieg kein Unglück<br />

sein muss. Es ist möglich, nach einem Abstieg<br />

wirtschaftlich und sportlich stärker<br />

wieder in die NLA zurückzukehren.<br />

Rötheli: Diese Angstmacherei vor dem<br />

Abstieg kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.<br />

Im Sport kann man nicht immer<br />

gewinnen. Gerade im deutschen Fussball<br />

sehen wir, dass der Auf- und Abstieg die<br />

Leute so bewegt und ins Stadion lockt wie<br />

ein Titelkampf.<br />

Wer zahlt eigentlich die höheren Löhne?<br />

Olten oder Langenthal?<br />

Rötheli: Die Löhne der Topspieler sind in<br />

Langenthal höher, die der Ausländer sowieso.<br />

Kämpf: Bei den Ausländern stimme ich<br />

zu. Bei den Schweizern hingegen nicht.<br />

Marco Truttmann spielt jedenfalls auch<br />

nicht einfach aus reiner Liebe beim<br />

EHCO.<br />

Rötheli: Doch, doch! So wie jeder andere<br />

unserer Spieler auch.<br />

Ist Marco Truttmann der teuerste<br />

Schweizer Spieler in der Oltner Hockeygeschichte?<br />

Rötheli: Er hat einen guten Vertrag.<br />

Diese Angstmacherei vor dem<br />

Abstieg kann ich ebenfalls<br />

nicht nachvollziehen. Im<br />

Sport kann man nicht immer<br />

gewinnen. Gerade im deutschen<br />

Fussball sehen wir, dass<br />

der Auf- und Abstieg die Leute<br />

so bewegt und ins Stadion<br />

lockt wie ein Titelkampf.<br />

32 s’Positive 8 / 2018


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Ist er teurer als Stefan Tschannen in<br />

Langenthal?<br />

Rötheli: Ich weiss es nicht. Wir hatten mit<br />

unserem Angebot an Stefan Tschannen<br />

jedenfalls keine Chance.<br />

Kämpf: Dafür verdient Truttmann in Olten<br />

mehr, als wir ihm offerieren wollten.<br />

Wir haben von aussen den Eindruck,<br />

dass Oltens Kultur emotional ist, Langenthal<br />

hingegen in allen Bereichen<br />

rationaler wirkt.<br />

Rötheli: Wenn es um die Finanzen geht,<br />

sind wir in Olten ebenso rational wie die<br />

Langenthaler. Trotzdem täuscht Ihr Eindruck<br />

nicht. Der EHCO wird von emotionalen<br />

Menschen geführt. Unser Umfeld<br />

reagiert sogar sehr emotional. Wir haben<br />

in Olten auch kritischere und engagiertere<br />

Medien.<br />

Kämpf: Ja, wir Langenthaler sind rationaler.<br />

Wir müssen sogar aufpassen, nicht<br />

plötzlich als allzu steril wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

Es ist zu ruhig in Langenthal.<br />

Gian Kämpf: Der Erfolg der vergangenen<br />

Jahre gibt uns recht. Wir setzen auf Kontinuität,<br />

werden aber von den Medien<br />

Wir suchen gar<br />

nicht die gleichen<br />

Schweizer Spieler,<br />

wir sind einander<br />

in diesem Bereich<br />

kaum je ins Gehege<br />

gekommen. GIAN KÄMPF<br />

nicht so eng begleitet und so kritisch beurteilt<br />

wie Olten. Wir schafften unsere<br />

Sanierung intern mit Kernaktionären und<br />

weniger mit dramatischen Aktionen<br />

übers Publikum. Diese Rationalität zeigt<br />

sich bei uns auch auf dem Eis. Wir spielen<br />

mehr ein von Taktik geprägtes rationales<br />

Eishockey. Dies entspricht mehr unserer<br />

Unternehmenskultur.<br />

Rötheli: Emotional und rational müssen<br />

sich nicht ausschliessen. Aber es ist so,<br />

dass wir einfach ein emotionaleres Umfeld<br />

haben.<br />

Sie sagten vorhin, dass der EHCO auch<br />

intern emotional ist. Fliegen die Fetzen<br />

in Ihrem Büro?<br />

Rötheli: Nein, nein. Aber wir bekennen<br />

uns bewusst zur Emotionalität, sei es unserer<br />

eigenen oder jeder des Sportgeschäfts.<br />

Unser Präsident ist stärker im<br />

Tagesgeschäft involviert als Stephan Anliker<br />

beim SCL. Unser Präsident ist ja<br />

nicht auch noch Präsident eines Fussballklubs.<br />

Wäre Peter Rötheli als Geschäftsführer<br />

in Langenthal denkbar?<br />

Rötheli: Nein! Mein Herz hängt am EHC<br />

Olten. Ich könnte nicht mit der gleichen<br />

Leidenschaft in Langenthal arbeiten.<br />

Und Gian Kämpf in Olten?<br />

Kämpf: Ich würde dort wohl nicht lange<br />

überleben.<br />

Rötheli: So schlimm ist es bei uns auch<br />

wieder nicht.<br />

Kämpf: Ich bin zwar nicht in Langenthal<br />

aufgewachsen. Doch ich bin seit 14 Jahren<br />

mit dem SCL verbunden und habe<br />

den ganzen Aufbau von einem Amateurclub<br />

zu einem professionellen Hockeyunternehmen<br />

mitgemacht. Auch bei mir ist<br />

viel Herzblut dabei.<br />

Einmal Olten, immer Olten, einmal<br />

Langenthal, immer Langenthal?<br />

Kämpf: Wir könnten ja mal eine Woche<br />

tauschen um das herauszufinden.<br />

Rötheli: Es ist einfach so, dass unsere Arbeit<br />

nur mit viel Herzblut möglich ist.<br />

Man muss auch Fan sein.<br />

Stellen wir uns vor, ein Spieler Ihres<br />

EHCO behauptet, ein konkretes Angebot<br />

aus Langenthal zu haben: Rufen<br />

Sie dann Gian Kämpf an und fragen<br />

ihn, ob das stimme?<br />

Rötheli: Nein, eher nicht, aber grundsätzlich<br />

müsste man es ja schon so machen,<br />

um die Preise herunterzubringen. Aber es<br />

geht um den sportlichen Wettkampf.<br />

Und im umgekehrten Fall?<br />

Kämpf: Wir suchen gar nicht die gleichen<br />

Schweizer Spieler, wir sind einander in<br />

diesem Bereich kaum je ins Gehege gekommen.<br />

Unser Vorteil ist, dass wir durch<br />

die Zusammenarbeit mit dem SCB, mit<br />

Langnau und Biel Zugriff auf Spieler aus<br />

den Nachwuchsorganisationen dieser<br />

Klubs haben. Zudem gelingt es uns immer<br />

wieder, Spieler aus unserem eigenen<br />

Nachwuchs in die erste Mannschaft zu<br />

inte grieren.<br />

Letzteres ist in Olten nicht möglich. Hat<br />

Olten den Nachwuchs vernachlässigt?<br />

Rötheli: Wir können zurzeit tatsächlich<br />

keine eigenen Nachwuchsspieler in die<br />

erste Mannschaft einbauen. Mit dem Projekt<br />

«Nordwestschweiz» wollen wir einerseits<br />

die Jungen in den Kantonen der beiden<br />

Basel, Solothurn und Aargau fürs<br />

Eishockey gewinnen und andererseits<br />

Juniorenmannschaften auf der höchsten<br />

Leistungsstufe etablieren. Derzeit sind wir<br />

jedoch noch nicht so weit.<br />

Gian Kämpfs<br />

Quali-Tipp:<br />

1. Olten<br />

2. EHC Kloten<br />

3. Langenthal<br />

4. Ajoie<br />

5. La Chaux-de-Fonds<br />

6. Visp<br />

7. Thurgau<br />

8. Zug Academy<br />

9. GCK Lions<br />

10. Winterthur<br />

11. Ticino Rockets<br />

Peter Röthelis<br />

Quali-Tipp:<br />

1. Olten<br />

2. Langenthal<br />

3. Kloten<br />

4. Ajoie<br />

5. La Chaux-de-Fonds<br />

6. Visp<br />

7. Thurgau<br />

8. Winterthur<br />

9. Zug Academy<br />

10. GCK Lions<br />

11. Ticino Rockets<br />

34 s’Positive 8 / 2018


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Dann ist also Oltens teuerster<br />

Spieler Marco Truttmann<br />

teurer als Stefan Tschannen,<br />

der bestverdienende Spieler<br />

in Langenthal? Kämpf: Ja.<br />

Rötheli: Nein. Kämpf: Doch, es<br />

ist so, Sie wissen es genau.<br />

Rötheli: Nein, es ist nicht so.<br />

Kämpf: Wir nehmen unsere Nachwuchsspieler<br />

früh unter Vertrag. Sie gehen dann<br />

zwar für eine noch gezieltere Ausbildung<br />

auf der höchsten Stufe oft nach Langnau,<br />

Biel oder Bern. Aber nur auf Leihbasis, so<br />

bleibt die Ausbildungseinheit bei uns.<br />

Wie viele Junioren hat Olten in seiner<br />

Nachwuchsorganisation und wie viel<br />

Geld wird investiert?<br />

Rötheli: Derzeit sind es rund 140 Junioren.<br />

Die jährlichen Investitionen belaufen<br />

sich auf 400 000 bis 450 000 Franken.<br />

Und Langenthal?<br />

Kämpf: Mit Hockeyschule sind es rund<br />

300, und wir investieren eine Million in<br />

unseren Nachwuchs.<br />

In Olten wird also nur halb so viel in<br />

den Nachwuchs investiert?<br />

Rötheli: Für halb so viele Spieler. Wir<br />

können aus der eigenen Nachwuchsabteilung<br />

nicht mehr wie früher Spieler in die<br />

erste Mannschaft integrieren. Mit dem<br />

Projekt «Nordwestschweiz» wollen wir<br />

dieses Problem nach und nach lösen.<br />

Aber das braucht Zeit.<br />

Rechnen sich diese Investitionen in die<br />

Nachwuchsorganisation?<br />

Kämpf: Wenn wir die jährlichen Investitionen<br />

mit den Ausbildungsentschädigungen<br />

in Relation setzen, dann rentiert sich<br />

die Nachwuchsarbeit nicht. Doch wir müssen<br />

weiterdenken. Die Nachwuchs arbeit<br />

gehört zur DNA unseres Unternehmens.<br />

Wir haben viele Partner, die uns vor allem<br />

deshalb finanziell unterstützen, weil sie<br />

unsere Jugendarbeit als Mission betrachten.<br />

Für einige ist die Nachwuchsarbeit<br />

sogar wichtiger als ein Meistertitel der ersten<br />

Mannschaft. Sven Bärtschi ist bei uns<br />

ausgebildet worden und hat es in die NHL<br />

geschafft. Das hat unseren Junioren einen<br />

enormen Motivationsschub gegeben.<br />

Verdienen die Spieler in der NLB eigentlich<br />

zu viel?<br />

Rötheli: Der Markt bestimmt den Preis. Es<br />

gibt Spieler, die zu viel und andere, die zu<br />

wenig verdienen. Aber die Entwicklung<br />

geht bei den Löhnen in eine heikle Richtung.<br />

Als ambitioniertes B-Team die Einnahmen<br />

entsprechend der Personalkosten<br />

zu steigern, wird immer schwieriger.<br />

Kämpf: Wenn ich sehe, was unsere Spieler<br />

leisten, stimmt das Lohngefüge zwischen<br />

National League und Swiss League<br />

nicht. Der Aufwand in der zweithöchsten<br />

Liga ist fast gleich hoch. In der Swiss League<br />

verdienen die Spieler nicht zu viel.<br />

Wie gross ist der Durchschnittslohn?<br />

Kämpf: Rund 60 000 Franken.<br />

Rötheli: Ja, das dürfte stimmen.<br />

Dann verdient Marco Truttmann aber<br />

überdurchschnittlich viel.<br />

Rötheli: Er kann auch mehr leisten als der<br />

Durchschnitt.<br />

Kämpf: Wenn er motiviert und nicht verletzt<br />

ist.<br />

QUALIFIKATION 2018/19<br />

Die Derbys<br />

Samstag, 15. September<br />

Olten – Langenthal<br />

Samstag, 22. September<br />

Langenthal – Olten<br />

Sonntag, 14. Oktober<br />

Olten - Langenthal<br />

Samstag, 3. November<br />

Langenthal – Olten<br />

Freitag 7. Dezember<br />

Langenthal – Olten<br />

Sonntag. 9. Dezember<br />

Olten – Langenthal<br />

Dienstag, 8. Januar<br />

Olten – Langenthal<br />

Mittwoch, 13. Februar<br />

Langenthal – Olten<br />

Dann ist also Oltens teuerster Spieler<br />

Marco Truttmann teurer als Stefan<br />

Tschannen, der bestverdienende Spieler<br />

in Langenthal?<br />

Kämpf: Ja.<br />

Rötheli: Nein.<br />

Kämpf: Doch, es ist so, Sie wissen es genau.<br />

Rötheli: Nein, es ist nicht so.<br />

Welches Eishockey dürfen wir von Olten<br />

in der neuen Saison erwarten?<br />

Rötheli: Schnelles, spektakuläres und<br />

emotionales Hockey. Wir haben hohe Erwartungen<br />

und sind zuversichtlich, dass<br />

wir diesen Erwartungen gerecht werden.<br />

Kämpf: Ja, ihr seid vorwärts schnell.<br />

Und was erwartet uns in Langenthal?<br />

Kämpf: Ein gut strukturiertes, eher taktisch<br />

geprägtes Spiel. Wir haben in der<br />

Verteidigung durch die Abgänge von<br />

Claudio Cadonau, Aurélien Marti und<br />

Mike Völlmin Gewicht und Wasserverdrängung<br />

verloren. Dafür sind wir etwas<br />

schneller und wohl auch aggressiver in<br />

der Offensive geworden.<br />

In Langenthal gehen goldene Jahre zu<br />

Ende. Acht Jahre lang ist die Mannschaft<br />

von der gleichen ersten Linie mit<br />

Jeff Campbell, Brent Kelly und Stefan<br />

Tschannen getragen worden.<br />

Kämpf: Ja, das ist so. Wir stehen vor einem<br />

Umbruch. Es wird wohl nie mehr<br />

eine solche Linie geben. Es macht wenig<br />

Sinn, Nachfolger für die drei zu suchen.<br />

Wir bleiben unserem Grundsatz treu, in<br />

Spitzenspieler zu investieren und ein taktisches,<br />

rationelles Hockey zu spielen und<br />

dafür ein etwas weniger breites Kader zu<br />

unterhalten. Dies auch wegen unseren<br />

wirtschaftlich limitierten Mitteln im Vergleich<br />

zu den anderen Spitzen teams.<br />

Rötheli: Wir haben die Phase des Umbruchs<br />

hinter uns und ich hoffe, dass die<br />

Automatismen nun gut funktionieren.<br />

36 s’Positive 8 / 2018


Jeden Sonntag im<br />

«gastro elemänt»,<br />

Bowlingcenter Langenthal.<br />

Reservationen unter<br />

Tel. 062 919 01 16,<br />

www.elemaent.ch


NATURIDYLL<br />

Mit einem alten VW-<br />

Bus bereisten wir den<br />

Süden Skandinaviens.<br />

AUF DER KIPPE<br />

Dominique Aegertes<br />

Zukunft im Moto2-<br />

Sport ist ungewi s.<br />

AUSGABE 7 JULI 2018<br />

FINANZFIASKO<br />

Wie es auch im<br />

Ober argau zu<br />

Bankenpleiten kam.<br />

WIRRWARR<br />

Warum Unordnung<br />

durchaus wirksam<br />

sein kann.<br />

WOHNSTÄTTE<br />

Das Stöckli: ein Teil<br />

der ländlichen Kultur<br />

im Oberaargau.<br />

AUSGABE 6 JUNI 2018<br />

Ein Kult-Coach am<br />

Wendepunkt.<br />

WESENSZUG<br />

Der Geissbock wird<br />

oft missverstanden –<br />

und daher gemieden.<br />

WALD TUT GUT<br />

Warum der Aufenthalt<br />

im Wald wohltuend<br />

und heilsam ist.<br />

HOCKEYHOFFNUNG<br />

Yannick Rathgeb und<br />

Sven Bärtschi starten<br />

ka rieremä sig durch.<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

Die Lanz AG schrieb<br />

eine eindrückliche<br />

Wirtschaftsgeschichte.<br />

AUSGABE 5 MAI 2018<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Leserbriefe & Veranstaltungen<br />

Seit ich s’Positive entdeckt habe<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Redaktoren<br />

Ja, tatsächlich. s’Positive gefällt mir.<br />

Besondere Geschichten und Schicksale<br />

von Stöckli über Geissbock bis Pedro<br />

Lenz oder Aegerter – eine schöne Vielfalt,<br />

die in üblichen Medien kaum vorkommt.<br />

Besonders gefallen mir die<br />

Vielfalt, die Besonderheiten und dass<br />

es sich nicht um das übliche Zeitungskurzfutter<br />

handelt.<br />

Anfänglich schenkte ich ihm, dem<br />

s’Positive, wenig Beachtung; einfach<br />

noch so eine Broschüre, die unbestellt<br />

ins Haus geschneit kommt – neben<br />

«Migros-Magazin», «Coop-Zeitung»,<br />

«Reformiert», Hilfswerk-Berichten usw.<br />

Seit ich mir aber die Mühe nehme, die<br />

Broschüre wirklich zu lesen, seither<br />

gefällt sie mir. Also danke für das Lesevergnügen,<br />

bei dem ich noch etwas<br />

dazulerne ohne Stöhnen und Kummerfalten.<br />

Mit freundlichem Gruss<br />

Walter Roth<br />

DER<br />

AUTOR<br />

BIN IG<br />

PEDRO LENZ<br />

Im Interview erklärt er, wie<br />

ihn seine Lehre als Maurer<br />

zur Schriftstellerei brachte.<br />

Herz‐<br />

Mensch<br />

Kevin Schläpfer<br />

Claudia Komminoth<br />

Gute Fee<br />

Mit viel Engagement hilft sie Kindern in<br />

Kambodscha – aus der Schweiz und vor Ort.<br />

An die Redaktion s’Positive<br />

Ich wollte schon seit Langem mal<br />

schreiben an s’Positive. Wenn das Heft<br />

per Post kommt, lese ich es jedes Mal.<br />

Es ist sehr interessant. Ich bin nämlich<br />

auch eine halbe Bernerin. Meine Mutter<br />

war von Wasen (Bärhegen). Als ich<br />

noch jung war, bin ich auch mal bei einer<br />

Familie Bösiger gewesen in Steckholz.<br />

Die hatten zwei Knaben. Ich<br />

weiss nicht mehr, wie sie hiessen. Im<br />

Berner sagen sie eben «Gattig». Bin<br />

auch noch eine Luzernerin (Wikon).<br />

Dort bin ich aufgewachsen. Jetzt wohne<br />

ich in Rothrist. Und so vergehen die<br />

Jahre im Flug.<br />

Mit lieben Grüssen<br />

Esther Rüegger<br />

VERANSTALTUNG<br />

Vivaldiana – Gruss aus Venedig<br />

Das Grenzklang Barockensemble bringt<br />

in der Besetzung mit Barockoboe,<br />

Blockflöte, Streicher und Cembalo im<br />

Festsaal des Klosters St. Urban eine<br />

Palette von kurzweiligen Vivaldi-<br />

Konzerten zur Aufführung.<br />

Musikalische Gewitter, Meeresrauschen,<br />

schlechte und gute Träume,<br />

tiefer Schlaf: All das hat Antonio Vivaldi<br />

in Konzerte verarbeitet. Seine farbigen<br />

Bilder für die Ohren faszinieren<br />

uns auch heute.<br />

Meeresrauschen in St. Urban:<br />

Sonntag, 9. September, 17.00 Uhr<br />

Festsaal Kloster St. Urban<br />

PROFITIEREN<br />

SIE JETZT VOM<br />

VERANSTALTUNGS-<br />

KALENDER<br />

Möchten Sie Ihre Veranstaltung<br />

bei uns publizieren?<br />

Dann teilen Sie uns dies<br />

doch bitte mit.<br />

Ihre Meinung interessiert uns<br />

Sind Sie mit etwas nicht einverstanden?<br />

Haben Sie Fragen, die auch andere Leser<br />

interessieren könnten? Oder haben<br />

Sie eine Ergänzung zu einem Artikel?<br />

Dann schreiben Sie uns. Ab der kommenden<br />

Ausgabe reservieren wir Platz<br />

für Sie. Oder möchten Sie über ein Thema,<br />

das wir noch nicht gebracht haben,<br />

mehr erfahren? Wir können Ihnen zwar<br />

keinen Artikel darüber garantieren.<br />

Aber prüfen werden wir Ihren Vorschlag<br />

ganz bestimmt.<br />

Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt,<br />

wenn wir die Möglichkeit zu<br />

Leserreaktionen bieten. Möglich, dass<br />

keine einzige kommt. Ebenfalls möglich,<br />

dass wir nicht alle Ihre E-Mails<br />

und Briefe publizieren können, und<br />

deshalb eine Auswahl treffen müssen.<br />

Werden Sie bitte nicht zu lang. Sonst<br />

müssten wir Ihren Beitrag eventuell<br />

kürzen.<br />

Beiträge mit beleidigenden, diffamierenden,<br />

rassistischen und sexistischen<br />

Inhalt werden nicht veröffentlicht.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Feedback.<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS<br />

E-Mail:<br />

redaktor@spositive.ch<br />

Postadresse:<br />

Redaktion «s’Positive»<br />

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St. Urbanstrasse 31<br />

4914 Roggwil<br />

FOTO: ZVG<br />

38 s’Positive 8 / 2018


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der letzten<br />

Umschlagseite!<br />

Betrifft: Ausgabe 09/2018 vom 28.09.2018<br />

Auktionsstart: ab sofort bis 07.09.2018, 15.00 Uhr<br />

Teilnahme: Hinterlassen Sie per Mail<br />

Ihr Gebot und die Kontaktdaten<br />

Auskunft: info@spositive.ch oder 062 929 24 25<br />

Wir freuen uns auf Ihr Gebot.<br />

s’Positive AG | St. Urbanstrasse 31 | 4914 Roggwil | Telefon: 062 929 24 25 | E-Mail: info@spositive.ch | www.spositive.ch


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DEINE SAISONKARTE!<br />

VS.<br />

SAMSTAG, 22. SEPTEMBER, 17.30 UHR<br />

SCHOREN<br />

MATCHTICKETS: KIOSK NYFFENEGGER, SCHOREN |<br />

Z'LANGETHAU DEHEIM. IM OBERAARGOU VERWURZLET.

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