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E MTB Spezial N°2 2018

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Großer PraxiStesT<br />

13 E-<strong>MTB</strong>s am LImit<br />

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MOUNTAINBIKE MAGAZIN<br />

E-<strong>MTB</strong> SPEZIALAUSGABE<br />

TipPs und tricks<br />

zum Thema E-<strong>MTB</strong><br />

E-MOUNTAINBIKE SPEZIAL<br />

mit deM E-MTb durch<br />

istrieN Und iNs salzkaMmeRgut<br />

6 BIke-OutfiTs<br />

MaRktübersichT<br />

für dEn SoMmeR<br />

E mTb sONDERaUSGABe<br />

e-mtBs iN Der VORSTElLUNG


EDITORIAL<br />

FORTSCHRItT…<br />

…das Paradigma des westlichen Lebens. Auch die Bike-Branche<br />

ist an dieses Mantra gebunden. Demzufolge<br />

ist das E-<strong>MTB</strong> schlicht die konsequente Weiterentwicklung<br />

des Mountainbikes, so wie dieses einst die Weiterentwicklung<br />

des „normalen“ Fahrrads war.<br />

Dabei wirken E-<strong>MTB</strong>s oft noch sehr martialisch.<br />

Riesige Akkus, einfach an den Rahmen geschraubt und<br />

schlecht ausbalancierte Geometrien in klobigen Gesamtkonzepten<br />

suggerieren nicht immer schnittiges Fahrvergnügen.<br />

In Wahrheit stehen wir ganz am Anfang; all die<br />

kritischen Diskussionen ums E-<strong>MTB</strong> gründen auf der dem<br />

Menschen ureigenen Angst vor Veränderung. Das hat den<br />

Fortschritt aber in noch keinem Bereich aufgehalten. Daher<br />

riskieren wir einen Blick in die Zukunft: Was kann das<br />

E-<strong>MTB</strong> 2.0? Schlagworte wie Fahrassistenzsysteme, Sensoren,<br />

ABS und Zweiganggetriebe wabern als mehr oder weniger<br />

geheimnisvolle Begriffe aus den Produktentwicklerlaboren.<br />

Bisher ist die Elektronik nur rudimentär ausgebildet<br />

und die Akkus hingen recht lange eher wie Ballast am Bike<br />

statt ein sinnvoll integrierter Teil davon zu sein, hier passiert<br />

mittlerweile viel. Aber sie nehmen noch zu viel Platz und<br />

Gewicht ein. Sie werden kleiner werden und besser integriert,<br />

das ist absehbar. Insbesondere die Elektronik wird<br />

sich weiterentwickeln. Die elektronische Traktionskontrolle<br />

soll das Befahren von steilen Passagen erleichtern. Außerdem<br />

werden wir zukünftig mit Power Management-Systemen<br />

unterwegs sein. Sie regeln die Antriebskraft in<br />

diffizilen Situationen wie etwa bei Spitzkehren. Sensoren<br />

werden mit dem Motor kommunizieren und diesen gezielt<br />

regulieren. Auch ein ABS-System wird zum Standard werden.<br />

Kurzfristig erwarten wir demnach vor allem integrierte<br />

Fahrassistenzsysteme. Mittel- und langfristig wird sich das<br />

Smart Bike etablieren. Aktuelle Modelle im Trekking Bereich<br />

mit Bluetooth-Schnittstelle markieren nur den ersten,<br />

kleinen Schritt auf dem Weg zum vernetzten E-Bike, das<br />

dich automatisch zur nächsten Ladestation führt, Unfälle<br />

erkennt und Diebstahl eigenständig zur Anzeige bringt. Viel<br />

Spaß der mit neuen E-<strong>MTB</strong>-<strong>Spezial</strong>ausgabe.<br />

Euer Sebastian<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

03


e-<strong>MTB</strong> sPEZIaL<br />

AUGENBLICKE<br />

010 Pictorial<br />

E-<strong>MTB</strong> am Limit<br />

016 Rampenlicht<br />

Sechs Bike-Outfits<br />

028 Kommentar<br />

Freiheit – eine Selbstreflexion<br />

MATERIAL<br />

034 Biketest<br />

13 E-<strong>MTB</strong>s im großen Praxistest<br />

066 Tipps und Tricks zum Thema E-<strong>MTB</strong><br />

Alles, was du wissen musst<br />

102 Schaufenster<br />

E-<strong>MTB</strong>s in der Marktübersicht<br />

KURVENREICH<br />

086 Das Unmögliche wird möglich<br />

Frauen können Fahrrad fahren<br />

088 Blickwinkel<br />

Fünf Stimmen zum Thema E-Bike<br />

090 Monatsfrau<br />

Sandra Gredig<br />

093 Lieblingsteile<br />

Alles, was das Herz begehrt<br />

094 Mountainbiken vs. Wanderer<br />

Die Auswirkungen auf die Natur<br />

098 Die Gesetze des Mountainbikens<br />

Überblick über die Rechtslage<br />

100 Kommentar<br />

DH‘lerin goes e-<strong>MTB</strong><br />

GESCHICHTEN<br />

114 Istrien<br />

Mit dem E-<strong>MTB</strong> durch Kroatien<br />

122 Salzkammergut<br />

Almentour mit dem E-Mountainbike<br />

136 Vibram<br />

Der Sohlenhersteller im Portrait<br />

IM FOKUS<br />

128 Into the Woods<br />

Wald, Berge, Natur und Wege<br />

BIKES IN DIESER AUSGABE<br />

036 KTM Macina Lycan 273 11 PT-CX5I<br />

038 BH Bikes Rebel Lynx 5.5<br />

040 Focus Sam 2<br />

042 Bulls E-Stream Evo AM 4 27,5+<br />

044 Ghost HYB Kato FS S8.7+ AL<br />

046 Nox Hybrid 6.7 Enduro Pro<br />

048 Flyer Uproc7 8.70 FS<br />

050 Giant Full-E+ 0 SX Pro<br />

052 Specialized Turbo Kenevo Expert 27,5<br />

054 Orange Alpine 6 E Factory<br />

056 M1 Das Zell CC<br />

058 BH Bikes Atom X Lynx 6 27,5 Plus Pro<br />

060 Canyon Spectral:ON 8.0<br />

TITELFOTO<br />

Fotograf Hoshi Yoshida<br />

Ort Fréjus, Frankreich


INHALT<br />

036 BIKETEST<br />

Dreizehn E-<strong>MTB</strong>s im großen Praxistest. Wie schlägt sich die<br />

<strong>2018</strong>er Generation auf dem Trail, bergauf und bergab?<br />

066 ALLES RUND UMS THEMA E-<strong>MTB</strong><br />

Tipps und Tricks zu Transport, Schaltung, Bremse,<br />

Akku und eine ausführliche Kaufberatung.<br />

086 KURVENREICH<br />

Über Länder und ihre Gesetze, eine misslungene<br />

Werbekampagne, die Monatsfrau, Lieblingsteile, ...<br />

102 SCHAUFENSTER<br />

Viele brandneue E-<strong>MTB</strong>s und E-<strong>MTB</strong> Parts in der großen<br />

Marktübersicht ab Seite 102 in diesem Magazin.<br />

114 ISTRIEN 128 INTO THE WOODS<br />

Mit der Familie und dem E-<strong>MTB</strong> unterwegs auf<br />

der kroatischen Halbinsel Istrien.<br />

Der Trail, der Berg, der Wald. Lebensräume und Spaßbringer.<br />

Im Gespräch mit Naturschutz, Forst und Jagd.


Alles zum Thema ...<br />

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30<br />

11<br />

6<br />

10<br />

E-<strong>MTB</strong>S IN DER<br />

30 VORSTELLUNG<br />

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IM TEST<br />

E-<strong>MTB</strong> HARD-<br />

TAILS IM TEST<br />

E-<strong>MTB</strong> MOTOREN<br />

IM VERGLEICH<br />

THEMA KINDER-E-<strong>MTB</strong><br />

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NORWEGEN<br />

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№1.18<br />

RENNKALENDER<br />

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pure Mountainbiken in den Vordergrund stellt – die<br />

neue Dimension im E-Bike Bereich, entwickelt von<br />

Rocky Mountain Bicycles.<br />

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AUGENBLICKE<br />

PictorIal<br />

Bild Haibike / Winora-Staiger<br />

Fahrer Rob Sharp<br />

Location Kroation<br />

10<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


PICTORIAL<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

11


AUGENBLICKE<br />

12<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


PICTORIAL<br />

Bild Hoshi Yoshida Fahrer Alban Aubert, Guido Tschugg Location La Fenasosa Bike Park, Alicante, Spanien<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

13


AUGENBLICKE<br />

Bild Hoshi Yoshida Fahrer Marco Hösel Location Saint-de-la-Blaquière, Frankreich<br />

14<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


MATERIAL<br />

BIKE -<br />

OUTFITS<br />

Text Sebastian Lehr Bild Andreas Meyer<br />

ENDLICH, DIE ZEIT WURDE UMGESTELLT,<br />

DIE LUFT WIRD WÄRMER, ES KITZELT IN<br />

DEN WADEN. DIE BIKE SAISON HAT<br />

ENDGÜLTIG BEGONNEN. WIR ZEIGEN DIR<br />

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OUTFITS FÜR DEINEN BIKE-SOMMER.<br />

16 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


RAMPENLICHT<br />

Helm Specialized Ambush,<br />

Preis 159,90 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Trikot Gore C5 All Mountain 3/4 Trikot,<br />

Preis 65,95 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Hose Gore C5 Trail Light Shorts,<br />

Preis 99,95 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Schuhe Suplest Offroad Pro X.1 Trail,<br />

Preis 178 Euro, Stefan trägt Größe 47,<br />

Stefan Größe 185cm, Gewicht 85kg<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

17


MATERIAL<br />

Trikot ION Tee SS Letter Scrub AMP,<br />

Preis 69,95 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Hose ION Traze,<br />

Preis 79,95 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Handschuhe ION Dude,<br />

Preis 29,95 Euro, Stefan trägt Größe L,<br />

Schuhe ION Rascal,<br />

Preis 139,95, Stefan trägt Größe 46,<br />

Stefan Größe 185cm, Gewicht 85kg<br />

18<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


MATERIAL<br />

Helm Lazer Magma Black,<br />

Preis 129,95 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Trikot Pearl Izumi <strong>MTB</strong> LTD Jersey,<br />

Preis 79,95 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Hose Pearl Izumi <strong>MTB</strong> LTD Short,<br />

Preis 119,95 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Handschuhe Pearl Izumi Launch,<br />

Preis 54,95 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Schuhe Shimano AM9,<br />

Preis 169,95 Euro, Sebastian trägt 43,<br />

Sebastian Größe 174cm, Gewicht 68kg<br />

20<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


E-POWER RS 150<br />

KING<br />

OF THE<br />

MOUNTAIN


MATERIAL<br />

Helm Poc Tectal Harf Green,<br />

Preis 200 Euro, Sebastian trägt M-L,<br />

Jacke Poc Resistance Enduro Wind Jacket,<br />

Preis 170 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Trikot Poc Resistance Enduro Jersey,<br />

Preis 80 Euro, Sebastian trägt M,<br />

Schuhe Shimano ME7,<br />

Preis 219,95 Euro, Sebastian trägt 43,<br />

Sebastian Größe 174cm, Gewicht 68kg<br />

22<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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haben uns die Zeit genommen, um jedes noch so kleine Detail akribisch<br />

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selbst die steilsten Anstiege zum Gipfel hinauf. Entdecke das Spectral:ON.<br />

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MATERIAL<br />

Helm Abus Pedelec fashion blue,<br />

Preis 104,99 Euro, Juliana trägt M,<br />

Trikot DA. Löffler T-Shirt CoCo,<br />

Preis 69,99 Euro, Juliana trägt 36,<br />

Hose Löffler DA. Bike Short Montina CSL,<br />

Preis 129,99 Euro, Juliana trägt 36,<br />

Socken Löffler Rad - Socken Hoch Transtex,<br />

Preis 17,99 Euro, Juliana trägt 36-39,<br />

Schuhe Shimano SH-ME3 Women Grey Mint,<br />

Preis 99,95, Juliana trägt 38<br />

Juliana Größe 168cm, Gewicht 49kg<br />

24<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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Der SyncDrive Pro powered by Yamaha Antrieb wurde speziell für eine optimale Performance in E-<strong>MTB</strong>s<br />

entwickelt. GIANT hat den neuen Pro-Motor einer Leistungsoptimierung unterzogen und ihn noch besser auf<br />

den Einsatz in Mountainbikes abgestimmt. Der noch leichtere und kompaktere SyncDrive Pro Motor kommt<br />

hauptsächlich in GIANT’s Top E-<strong>MTB</strong>s zum Einsatz.<br />

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MATERIAL<br />

Helm Mavic Echappée Trail Pro W,<br />

Preis 150 Euro, Juliana trägt M,<br />

Trikot Mavic Sequence Jersey Cabernet,<br />

Preis 100 Euro, Juliana trägt M,<br />

Hose Mavic Sequence Short Graphic,<br />

Preis 94,95 Euro, Juliana trägt M,<br />

Schuhe Echappée Trail W,<br />

Preis 99 Euro, Juliana trägt 38,<br />

Juliana Größe 168cm, Gewicht 49kg<br />

26<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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KOMMENTAR<br />

frEiheIT eine Selbstreflexion<br />

Kommentar von Stefan Baumgartner<br />

Freiheit kann ja so viele Gesichter haben.<br />

Der eine findet sie, indem er mit seinem<br />

überdimensionierten Auto zum alltäglichen<br />

Verkehrskollaps beiträgt, der andere genießt<br />

die gleiche Strecke zu Fuß und fühlt sich<br />

frei. Das E-<strong>MTB</strong> birgt eine ähnliche Ambivalenz in sich. Ich<br />

stelle für mich fest: E-<strong>MTB</strong>s sind die SUVs der Bike-Branche,<br />

geliebt und gehasst zugleich, unaufhaltsam in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommen. Hier taucht auch gleich<br />

die Frage auf, ob SUV-Fahrer einen kleinen Zamperl in der<br />

Hose haben und ob das auch auf E-<strong>MTB</strong> Fahrer übertragen<br />

werden kann? Die wichtigen Fragen des Lebens eben.<br />

Ich bin nicht gegen E-<strong>MTB</strong>s, dann schon eher gegen<br />

überdimensionierte Autos. Im Laufe der letzten vier Jahre<br />

hatte ich sogar außergewöhnlich gute Erfahrungen mit<br />

dem E-<strong>MTB</strong>. Das E-<strong>MTB</strong> hat gewiss seine Berechtigung im<br />

Zuge des technischen Fortschritts. Wachstum und Gewinn<br />

stehen über allem und jedem – sie sollen ja angeblich die<br />

Grundlage unserer verfassungsmäßig garantierten Freiheit<br />

des kapitalistischen Systems sein. In letzter Zeit zweifle ich<br />

immer mehr an dieser sogenannten Freiheit, angesichts<br />

der politischen Entwicklungen. Auf nationaler und internationaler<br />

Ebene wird unsere Freiheit immer stärker eingeschränkt,<br />

vor allem im Namen der Terrorbekämpfung.<br />

Sehr oft merke ich auch, wie wenig frei, wie gefangen ich<br />

bin auf persönlicher Ebene, in meinem ganz individuellen<br />

Film aus Vorstellungen und Zwängen. Kann ich mithalten?<br />

Bin ich gut genug, werde ich meine Ziele erreichen, meine<br />

(Konsum)träume verwirklichen können?<br />

Mountainbiken war für mich von jeher eine Rückzugsmöglichkeit;<br />

ein Raum, in dem meine Alltagsängste<br />

außen vor blieben; ein Stück Freiheit und Abschalten, auf<br />

28<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


NO MORE EXCUSES.<br />

Wir von NOX Cycles verstehen uns als high-tech E-Bikemanufaktur.<br />

Wir leben und teilen die Leidenschaft die besten Hybrid E-Mountainbikes zu bauen.<br />

Jedem Kunden hohe Qualität und Einzigartigkeit zu bieten - das ist unser großes Credo.<br />

Mit NOX Bikes erlebst du eine neue Freiheit und grenzenlose Abenteuer!<br />

Das NOX HYBRID ALL-MOUNTAIN 5.1 wurde mit der Maßgabe<br />

entwickelt, einen effizienten und universell einsetzbaren Allrounder im<br />

E-<strong>MTB</strong>-Bereich zu schaffen. Dabei gibt es die Möglichkeit, es aus einer<br />

erlesenen Auswahl an Komponenten und Farben selber zu konfigurieren<br />

und so dein ganz eigenes Custom-Bike zu entwerfen!<br />

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KOMMENTAR<br />

neudeutsch: den „Flow“ spüren. Eine Form der Besinnung,<br />

der aktiven Meditation. Stillsitzen und auf Kommando die<br />

mentale Rush-Hour ausschalten gelingt ja nur den Wenigsten<br />

auf Anhieb. Selbst die heilige Wissenschaft lobt mittlerweile<br />

das Meditieren. Und Biken kann Meditation sein.<br />

Dr. Britta Hölzl vom Massachusetts General Hospital stellte<br />

fest, dass Meditation den Stress nachweislich aus dem<br />

Gehirn fegt. Stress wirkt sich auf den Hippocampus aus,<br />

Neuronen im Hippocampus können durch Stress sterben.<br />

Das möchte ich natürlich vermeiden.<br />

Jetzt trete ich, begleitet vom Geräusch einer Akku-Bohrmaschine,<br />

mit erstem Bauchansatz und mäßiger<br />

Pedalkraft, aber dennoch schnaufend und schwitzend auf<br />

meinem brandneuen E-<strong>MTB</strong> dem Gipfel entgegen. Mit<br />

Höchstgeschwindigkeit. Ich will lieber überholen als überholt<br />

werden. Meine körperliche Form von früher habe ich<br />

größtenteils verloren, da ich keine Zeit mehr zum Trainieren<br />

habe. Ich verbringe die meiste Zeit meines Lebens bei<br />

der Arbeit. Mein E-<strong>MTB</strong> und andere wichtige Produkte,<br />

die mein Leben verbessern, müssen schließlich bezahlt<br />

werden. Geplante Obsoleszenz: Produkte, die heute als Innovation<br />

präsentiert werden und morgen bereits überholt<br />

oder defekt sind, ein nicht enden wollender und sich beschleunigender<br />

Prozess. Mein Blick ist auf meine Bike-App<br />

gerichtet, ich kann jede Menge Knöpfe drücken und Daten<br />

kontrollieren. Fahre ich auch optimal? Stets die Akku-Anzeige<br />

im Auge, begleitet mich eine latente Angst. Wird die<br />

Batterie reichen oder bleibe ich auf halber Strecke liegen,<br />

mit meinem 23 Kilo-Boliden, als leichte Beute für normale<br />

Biker? Eine neue Form von Stress hat in mein Bewusstsein<br />

Einzug gehalten, ich nenne sie Akku-Paranoia... Neuronen<br />

sterben, die Freiheit schwindet. Ich mache noch schnell<br />

ein Foto am Gipfel und sende es in Echtzeit hinaus ins<br />

Netz; Strava und Facebook, alle Welt soll meine Freiheit<br />

sehen können. Das perfekte Bike-Erlebnis.<br />

Später, zu Hause, vermisse ich den Kick, die Erschöpfung,<br />

das wohlige Pulsieren in den Beinen, die angenehme<br />

Ruhe im Kopf, die mir die gleiche Tour früher<br />

beschert hat. Ohne Batterie, ohne Foto und ohne Apps,<br />

dafür mit mehr Naturerlebnis, Meditation und im Einklang<br />

mit mir selbst, den Kopf befreit vom permanenten Aufblitzen<br />

von Gedanken. Ich sehne mich plötzlich danach<br />

zurück. Das war meine ganz persönliche Freiheit, nur für<br />

mich alleine. Ich habe sie dem Fortschritt geopfert, der Optimierung<br />

meiner Freizeit, meinem digitalen Fake-Status.<br />

Freiheit, ich vermisse dich.<br />

Text Stefan Baumgartner Bilder Moustache Bikes<br />

30<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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ADVERTORIAL<br />

32<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


BROSE<br />

INSIDE BROSE<br />

Brose Antriebstechnik. E-Bike Kompetenz MADE IN BERLIN.<br />

„DAS NATÜRLICHE FAHRGEFÜHL STEHT GANZ KLAR IM<br />

ZENTRUM UNSERER PHILOSOPHIE“<br />

Der internationale Mechatronik-<strong>Spezial</strong>ist Brose beliefert<br />

die Automobilindustrie jährlich mit rund 200 Millionen<br />

Elektromotoren. Mit diesem Know-how haben Ingenieure<br />

des Familienunternehmens ein innovatives Antriebssystem<br />

für Elektrofahrräder im E-Bike Kompetenzzentrum in Berlin<br />

entwickelt.<br />

Im Juli 2014 hat Brose mit der Serienproduktion des<br />

Antriebskonzepts begonnen. Ausgehend von einem ersten<br />

E-Bike Antrieb ist 2017 die Produktfamilie Drive entstanden,<br />

die mittlerweile drei anwendungsspezifische Antriebe<br />

umfasst. Diese Segmentierung bedient die unterschiedlichen<br />

Anforderungen und Einsatzbereiche von E-Bikern:<br />

von hohen Reichweiten für Trekking (Drive T), über Highspeed<br />

für Langstreckenpendler (Drive TF) bis hin zum<br />

sportlichen Einsatz für E-<strong>MTB</strong> (Drive S).<br />

E-Bikes mit Brose Antrieb sind bekannt für ihre<br />

designoptimierte Integration in den Fahrradrahmen und<br />

ein natürliches Fahrgefühl. Deshalb verbauen weltweit<br />

bereits 28 Hersteller die Brose E-Bike Antriebe.<br />

Horst Schuster, Leiter Vertrieb &<br />

Marketing bei Brose Antriebstechnik<br />

Inwiefern hat Brose das Antriebsmodell<br />

Drive S speziell für sportliche E-Mountainbikes ausgelegt?<br />

Schuster: Beim Drive S haben wir Leistung und Effizienz<br />

nochmals gesteigert. Der Hochleistungs-Antrieb verfügt bei<br />

höheren Kadenzen, wie sie von sportlichen Fahrern bevorzugt<br />

werden, über 15% mehr Drehmoment als der Drive T.<br />

Was bedeutet das genau fürs E-<strong>MTB</strong> Fahrerlebnis?<br />

Schuster: Der Antrieb ermöglicht es E-Mountainbikern,<br />

anspruchsvolle Trails mit Wurzelpassagen und Stufen<br />

bergauf im Gelände souverän und sicher zu bewältigen.<br />

Die Motorenkonstruktion sorgt für eine gleichbleibend<br />

kraftvolle Leistung unter Dauerbelastung. Die verfeinerte<br />

Sensorik liefert ein extrem gutes Handling im Gelände –<br />

das ist gerade bei anspruchsvollen Fahrstrecken von Vorteil.<br />

Was sind die besonderen Eigenschaften von Brose<br />

Antrieben?<br />

Schuster: Ein extrem leises Antriebsgeräusch ist ebenso<br />

charakteristisch für alle Brose Antriebssysteme wie die Freilauftechnologie.<br />

Durch sie lässt sich ein Fahrrad auch ohne<br />

Motorunterstützung nur durch Muskelkraft fortbewegen.<br />

Das natürliche Fahrgefühl steht ganz klar im Zentrum der<br />

Brose Philosophie.<br />

Text & Bild Brose Antriebstechnik<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

33


BIKETEST<br />

34<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

NACH DER PFLICHT NUN DIE KÜR<br />

13 E-Bikes im Test<br />

Es ist erst wenige Jahre her: Hersteller versuchten<br />

auf Biegen und Brechen, E-Bikes in ihr Programm<br />

aufzunehmen, um den Start in den neuen Markt<br />

nicht zu verpassen. Welche Geometrie die Räder<br />

hatten, war Nebensache; das Produktdesign wurde<br />

hinten angestellt und ob die verwendeten Anbauteile<br />

sinnig oder unsinnig waren, spielte kaum eine<br />

Rolle. Die letzten Jahre Entwicklungszeit brachten<br />

dem Projekt E-Bike ungemein viel – mittlerweile gilt<br />

es als Pflicht, ein E-Bike im Programm zu haben, die<br />

nahezu jeder Hersteller erfüllt. Spätestens seit dem<br />

Jahrgang 2017/18 ist es mit schnellen Fortschritten<br />

und dramatischen Verbesserungen vorbei; die<br />

Bikes sind ausgereift und machen Spaß im Gelände.<br />

Die Kür heißt jetzt bei vielen Herstellern, die Systemintegration<br />

voranzutreiben bzw. das Design zu<br />

perfektionieren. Einigen ist das bereits hervorragend<br />

gelungen. Einer der letzten großen Kritikpunkte bei<br />

E-Bikes bleibt in unseren Augen noch die recht geringe<br />

Reichweite. Wer gerne schnell fährt, muss oft<br />

tanken. Wer hierfür eine Lösung findet, wird den<br />

nächsten Quantensprung in dieser Kategorie einleiten.<br />

Ob das aber so bald geschehen wird, ist fraglich<br />

– man denke hier nur mal an die Automobilbranche.<br />

Nachgeschoben: Nachdem der Gruppentest<br />

abgeschlossen war, erreichte uns die Nachricht,<br />

dass wir noch ein BH Bikes und Canyon testen können.<br />

Diese wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten<br />

und haben sie nachgetestet. Für den Testsieg<br />

haben wir sie allerdings nicht berücksichtigt – aus<br />

Gründen mangelnder Vergleichbarkeit beim Praxistest.<br />

Text Johannes Haidn, Matthias Baumgartner<br />

Bild Andreas Meyer, Stefan Schopf, Andoni Epelde<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

35


BIKETEST<br />

KTM MACINA LYCAN 273 11 PT-CX5I<br />

Modern, moderat, Macina<br />

1 2 3<br />

[1] Boschs Powertube – schöne Integration und Option für einen Flaschenhalter, dafür aber deutliches Mehrgewicht [2] DT Swiss Hybrid – KTM setzt auf die stabileren<br />

E-Bike-Laufräder [3] Viele Hebel bedeutet: viele Einstellmöglichkeiten vom Lenker aus – die Ergonomie ist jedoch nicht optimal [4] Gravity Casting – das im Gussverfahren<br />

hergestellte Bauteil vereint Motor- und Dämpferaufnahme [5] Schwalbes Rock Razor ist ein stabiler Enduro-Reifen mit guten Rolleigenschaften<br />

Vor gut einem Jahr stand das neue Macina in einer Glasvitrine auf der<br />

Eurobike-Messe, damals noch ein Muster aus dem 3D-Drucker. Jetzt<br />

sind die Modelle Kapoho, Lycan und Fogo im Handel erhältlich, alle mit<br />

Bosch Powertube Unterrohr und somit einem formschön integrierten<br />

Akku. Bei uns im Test: das Lycan mit 125 Millimetern Federweg.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Das Macina Lycan unterscheidet sich deutlich von den anderen Testkandidaten.<br />

Ausstattung, Federweg und Geometrie sind mehr für den<br />

Einsatz auf Sand- und Schotterstraßen sowie Waldwegen gemacht, weniger<br />

für steinige, verblockte Trails, wie wir sie bei unserem Test vorgefunden<br />

haben. Doch das Bike lässt sich von der Teststrecke wenig<br />

beirren und sein Motto lautet: Alles fahrbar. In den Abfahrtspassagen<br />

ist man damit natürlich langsamer unterwegs als mit einem 160er Enduro-Boliden.<br />

Für eine höhere Geschwindigkeit ist der Federweg zu<br />

gering und das Profil der Reifen nicht bissig genug. Einen Gewichtsvorteil<br />

kann es deshalb trotzdem nicht rausschlagen; mit 23,15 Kilo<br />

landet es in dieser Hinsicht bloß im Mittelfeld. Zuverlässig ist die SLX<br />

Bremse mit großen Scheiben, pannensicher der Schwalbe Rock Razor<br />

Reifen. Die leichtgängige Vario-Stütze kann ebenfalls überzeugen, am<br />

36<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

4 5<br />

Lenker kommt aber der Remote dem Bosch Taster etwas in die Quere.<br />

Von den soeben beschriebenen Ausstattungsmerkmalen profitiert jeder<br />

Fahrer, auch wenn das Gelände weniger rau ist. Begeisterung brach<br />

im Uphill aus. Der Bosch Antrieb Performance CX ist und bleibt einer<br />

der stärksten und der Vortrieb ist enorm. Kombiniert mit der 11-46 Shimano<br />

Kassette bezwingt er nahezu jeden Berg. In einer steilen, verblockten<br />

Uphill-Passage hatte die gesamte Konkurrenz das Nachsehen<br />

– deutlich besser als alle anderen marschierte das Lycan den Berg hinauf.<br />

Der geringere Federweg und die langen Kettenstreben trugen dazu<br />

ebenso bei wie der Motor. Interessant für den Tourenfahrer ist, dass an<br />

gewohnter Stelle ein Flaschenhalter montiert werden kann. Auch ein<br />

Seitenständer lässt sich anbringen.<br />

FAZIT<br />

Das KTM Macina Lycan 273 ist für den Einsatz auf Sand- und Schotterstraßen<br />

sowie Waldwegen optimiert. Dort macht es Spaß, dort gehört es<br />

hin und dafür passt die Ausstattung. Berghoch ist es eine Macht und<br />

die Konkurrenz hat das Nachsehen.<br />

Preis [Euro] 4.399<br />

Gewicht [kg] 23,15<br />

Laufradgröße ["] 27,5<br />

Federweg v/h [mm] 120/125<br />

Antrieb, Marke Bosch<br />

Antrieb, Modell Performance Line CX<br />

www.ktm-bikes.at<br />

Uproc7<br />

Das Flaggschiff<br />

für die Alpen<br />

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BIKETEST<br />

BH BIKES REBEL LYNX 5.5<br />

Der spanische Luchs mit japanischem Einfluss<br />

1 2 3<br />

[1] Blaue Markierung bedeutet „Speedgrip“ – die Gummimischung für den großen Einsatzbereich [2] Fox Float DPS Federbein – wenn gewünscht, lässt sich dieses nahezu<br />

komplett blockieren [3] Werkzeuglos zu bedienen, aber es sind viele Umdrehungen notwendig bis man sie lösen kann – die Steckachse [4] Wirkt robust – das Yamaha<br />

Display liefert viele Tachoinfos wie Trittfrequenz, Durchschnittsgeschwindigkeit etc. [5] Schaltzug als Strebenschutz – dieser sollte aber besser auch geschützt werden.<br />

Rebel – die Serie vom spanischen Hersteller BH Bikes kommt mit Antrieben<br />

von Yamaha. Unser Testrad, das Lynx 5.5, kommt mit 140 Millimetern<br />

Federweg und setzt auf das Split-Pivot-Federungssystem, das<br />

auch bei den nicht motorisierten Modellen Verwendung findet und hat<br />

2,8 Zoll breite Schwalbe Schlappen.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Rebel – der Name klingt willensstark, sich dem Mainstream widersetzend.<br />

Für dieses Testfeld scheint er auch zu stimmen. Das BH sticht<br />

aus der Masse heraus; es kommt nicht im Enduro-Style wie viele Konkurrenten.<br />

Das gilt jedenfalls hinsichtlich der Fahrwerksabstimmung<br />

und teils auch für die Komponenten. Bei der Abstimmung von Federgabel<br />

und Federbein haben wir uns am oberen Ende der Luftdrucktabelle<br />

orientiert, den Negativfederweg also eigentlich recht gering gewählt.<br />

Dennoch ist das Bike eine Sänfte. Front wie Heck saugen sich am Untergrund<br />

förmlich fest und nutzen den Federwegbereich sehr aktiv bis<br />

zur Endprogression – perfekt für Tourenbiker mit hohen Ansprüchen<br />

an den Komfort. Für aktive Vollgaspiloten eignet es sich weniger. Die<br />

Traktion im Uphill ist sehr hoch. Wegen der Motorunterstützung kommt<br />

es trotz des soften Fahrwerks nicht zu einem Schaukeln oder Wippen<br />

38<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

wie bei normalen Rädern. Gute Traktion, lange Kettenstreben und der<br />

leistungsstarke Yamaha PW-X Antrieb machen aus dem Rebel einen<br />

Kletterkünstler. Selbst Passagen, die uns anfangs unmöglich erscheinen,<br />

sind damit fahrbar – eine entsprechende Fahrtechnik natürlich vorausgesetzt.<br />

In der Abfahrt sorgen das softe Fahrwerk, ein langes Heck<br />

und dicke Reifen für viel Sicherheit und Laufruhe. Jedoch: Mal schnell<br />

das Vorderrad in die Höhe ziehen, an der Kante abspringen oder mit<br />

Druck durch den Anlieger schießen – diese Dinge zählen nicht zu den<br />

Stärken des Rebel. Positiv aufgefallen ist die leichtgängige Schaltung,<br />

die in der Regel für eine geradlinige Zugführung spricht.<br />

4<br />

5<br />

FAZIT<br />

Der Rebel(l), der sich dem Enduro-Style widersetzt. Das BH Rebel Lynx<br />

5.5 kommt mit einem soften Fahrwerk, sehr guten Klettereigenschaften<br />

und starkem Antrieb – das perfekte Rad für den Tourenbiker mit hohen<br />

Ansprüchen an den Fahrkomfort.<br />

Preis [Euro] 4.699,90<br />

Gewicht [kg] 23<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 140/140<br />

Antrieb, Marke Yamaha<br />

Antrieb, Modell PW-X<br />

www.bhbikes.com<br />

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© Kirsten Sörries<br />

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Heimat, der „wilden Osten” Südtirols, das lohnendste<br />

Bikerevier überhaupt. Wir freuen uns auf euch!”<br />

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Alpen! Was dich erwartet? Super Trails, beste Services und bis in<br />

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BIKETEST<br />

FOCUS SAM2<br />

Mehr Federweg, mehr Reichweite<br />

1 2 3<br />

[1] T.E.C. – Platz für einen zweiten Akku, eine Trinkflasche oder eine Art Werkzeugbox [2] Bietet massig Hub und Federweg: das Fox Float DPS Federbein für 170mm Federweg<br />

[3] Interne Führung – das Schaltkabel verläuft im BBB Lenker [4] Luftikus – die großen Öffnungen verhindern Hitzestau beim Akku [5] Erfüllen ihren Zweck, aber mehr<br />

nicht: die Shimano Deore Naben.<br />

Focus überlässt beim Sam² nichts dem Zufall. 170 Millimeter Federweg<br />

sind in der E-Bike-Klasse überdurchschnittlich. Bei der Akku-Kapazität<br />

lässt sich individuell wählen zwischen geringen, dafür aber leichten<br />

378 Wh und hohen und schwereren 756 Wh. Das Ausstattungspaket<br />

mit starker Bremse und stabilen Reifen ist absolut Hardcore-tauglich.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Es ist wohl das Ziel eines jeden E-Bike-Produktentwicklers: ähnliche<br />

Fahreigenschaften wie bei einem nicht motorisierten Bike zu bieten.<br />

Focus ist diesem Ziel ein großes Stück nähergekommen, wobei es mehrere<br />

Faktoren sind, die hier zusammenspielen. Da wäre zum einen das<br />

Gewicht, das doch deutlich geringer ist als bei den meisten anderen<br />

Kandidaten, außerdem das leichtfüßige Fahrverhalten. Ferner ist das<br />

Antriebssystem perfekt integriert und das Sam² somit kaum als E-Bike<br />

zu identifizieren. Die Leichtigkeit erkauft sich Focus unter anderem<br />

durch einen fix im Unterrohr montierten Akku mit geringerem Energiegehalt.<br />

Wer mehr Energie für längere Touren benötigt, muss mit ca.<br />

2,2 Kilo Zusatzgewicht und weiteren 499 Euro rechnen. Egal – Fakt<br />

ist, dass das Sam² trotz seines üppigen Federwegs von 170 Millimetern<br />

zu den am einfachsten handelbaren Bikes gehört. Als Tourenfah-<br />

40<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

4 5<br />

rer braucht man keineswegs Angst vor dem Federweg zu haben. Ein<br />

Sprichwort aus vergangenen Tagen lautet: Federweg ist durch nichts<br />

zu ersetzen außer durch noch mehr Federweg. Auch wenn das vielleicht<br />

nicht immer zutrifft – hier schon. Das Fox Fahrwerk lässt sich<br />

problemlos und einfach an verschiedene Vorlieben anpassen und der<br />

gemütliche Tourenfahrer wird ebenso bedient wie der Abfahrtsjunkie.<br />

Immer von Vorteil: die Downhill-Schlappen von Maxxis. Jede Benutzergruppe<br />

schätzt den Grip und die Pannensicherheit. Ohne hier jetzt eine<br />

Wertung abgeben zu wollen, ist das Fahrverhalten natürlich deutlich<br />

direkter als bei fetten Plus-Schlappen, ansonsten aber Geschmackssache.<br />

Perfekt ist die Ergonomie am Cockpit – ob Vario-Stütze, Antriebssteuerung,<br />

Schaltung oder Bremse: Alles ist gut greifbar.<br />

FAZIT<br />

Sieht fast aus wie ein normales Mountainbike, fährt sich fast wie ein<br />

normales Mountainbike und hat doch einen großen Vorteil namens<br />

Steps E8000. Focus ist mit dem SAM² dem Ziel, ein perfektes E-Bike<br />

zu bauen einen großen Schritt nähergekommen.<br />

Preis [Euro] 4.999 (Zusatzakku 499)<br />

Gewicht [kg] 21,55<br />

Laufradgröße ["] 27,5<br />

Federweg v/h [mm] 170/170<br />

Antrieb, Marke Shimano<br />

Antrieb, Modell E8000<br />

www.focus-bikes.com<br />

15.-16. September <strong>2018</strong> - Rabac, Kroatien<br />

15. 16.


BIKETEST<br />

BULLS E-STREAM EVO AM 4 27,5+<br />

Ready for Cape Epic<br />

1 2 3<br />

[1] Monsterpack – der Akku hat eine Kapazität von 650 Wh. [2] Benutzerdefiniert – Variostütze direkt am Griff, in zweiter Reihe der Remote für den Antrieb [3] Monkey Link<br />

an Vorbau und Sattelklemme – hier kann man per Magnetclip-Reflektor Licht oder Schutzblech schnell und einfach montieren [4] Addix SOFT – die griffige Gummimischung<br />

am Vorderreifen macht Sinn [5] Seitenständer gefällig – der Hinterbau ist mit einer Aufnahme versehen.<br />

Ihr kennt sicher das Cape Epic: eines der härtesten Etappenrennen in<br />

Südafrika; Stars der XC- und Marathonszene kämpfen auf ihren Hardtails<br />

bzw. leichtgewichtigen Fullys um die vorderen Plätze. Doch was<br />

hat das nun mit dem E-Stream Evo mit 24,8 Kilo Kampfgewicht zu tun?<br />

Vieles, denn Stefan Sahm, ehemaliger <strong>MTB</strong>-Profi und dreimaliger Gewinner<br />

dieses Rennens, war damit dieses Jahr wieder als „rasender<br />

Kameramann“ unterwegs.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Festhalten, festklemmen und draufhalten – spätestens seit Bulls neben<br />

einem erfolgreichen Marathon-Team auch ein erfolgreiches Enduro-Team<br />

ausstattet, bringt man die Räder auch mit solchen Aussagen in<br />

Verbindung. Das E-Stream schlägt jedenfalls genau in diese Kerbe. 150<br />

Millimeter Federweg, griffige Nobby Nic Reifen in der üppigen Breite<br />

von 2,8 Zoll und eine Geometrie, mit der man sich in der Abfahrt gut<br />

ausbalanciert fühlt, machen das Rad zum Spaßbereiter. RockShox Gabel<br />

und Federbein in der RC- bzw. RT-Ausführung bieten zwar weniger<br />

Einstellmöglichkeiten als die Topmodelle, doch ist das Grundsetup gut<br />

gewählt und das Rad liegt sportlich straff auf der Piste. Die Position der<br />

Bedienelemente in Relation zum Lenker passen wir an unsere Bedürf-<br />

42<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

4 5<br />

nisse an; optimal erreichbar sind sie aber auch<br />

dann nicht – ganz im Gegensatz zum Remote<br />

für die Sattelstütze, der sich direkt neben<br />

dem Griff befindet. In zweiter Reihe liegt dann<br />

die Fernbedienung für den Motor, die von uns<br />

deutlich seltener genutzt wird. Serienmäßig<br />

kommt das Bike mit einer 11-46er-Kassette<br />

– eine gute Wahl für nahezu jedes Gelände.<br />

In unserer Testrunde war jede Steilpassage<br />

gut fahrbar. Auch im Uphill legt das E-Stream<br />

ein astreines Fahrverhalten an den Tag und ist<br />

somit ein perfekter Allrounder. Der Brose Antrieb<br />

punktet durch wenig Betriebsgeräusche<br />

und sein homogenes Fahrverhalten, ist aber<br />

merklich weniger spritzig als ein Bosch oder<br />

Shimano. Interessant für Langstreckenfahrer:<br />

der große 650 Wh-Akku.<br />

FAZIT<br />

Bulls kann auf einen umfassenden Erfahrungsschatz<br />

erfolgreicher Teams zurückgreifen.<br />

Mit dem E-Stream Evo AM 4 27,5+<br />

bündeln sie die Vorlieben der Abfahrts- und<br />

Marathonfahrer und schaffen einen astreinen<br />

Allrounder. Die Akku-Kapazität ist hoch, dafür<br />

aber auch das Gewicht.<br />

Preis [Euro] 5.199<br />

Gewicht [kg] 24,8<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 150/150<br />

Antrieb, Marke Brose<br />

Antrieb, Modell Drive S<br />

www.bulls.de<br />

DAS E-BIKE NACHRÜST-KIT<br />

SWISS MADE<br />

Bau dein Fahrrad in ein eBike um: Mit dem maxon BIKEDRIVE<br />

Nachrüst-Set, bestehend aus Heckantrieb, Akku und Powergrip.<br />

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BIKETEST<br />

GHOST HYB KATO FS S8.7+ AL<br />

HYB KATO FS S8.7+ AL<br />

1 2 3<br />

[1] Die ohnehin bissige MT7 wird mit 203er-Bremsscheiben vorne und hinten kombiniert [2] Rechts schalten, links Unterstützung wählen und alles an identischen Hebeln<br />

– möglich wird das mittels Shimano Antrieb und Shimano Di2 Schaltung. [3] Schmälerer Reifen vorne, breitere hinten – das Motorrad lässt grüßen. [4] Der Platz für den<br />

Flaschenhalter an der Unterseite des Unterrohrs ist nicht optimal. [5] Klein aber fein und völlig ausreichend für die wichtigsten Informationen: das Shimano Display.<br />

Wer elektrisch fahren kann, kann auch elektrifiziert schalten. Das Topmodell<br />

der Kato FS Modellreihe ist durch und durch mit Elektrokomponenten<br />

von Shimano bestückt. Zudem werden breite Maxxis Schlappen<br />

für hohen Grip verbaut. Neu für <strong>2018</strong> ist der teilintegrierte Akku, um<br />

die Optik aufzuwerten.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Was erwartet man von einem Bike mit 140 Millimetern Federweg, dicken<br />

2,6er- bzw. 2,8er-Reifen und einer recht großen Übersetzungsbandbreite?<br />

Genau das, was man mit dem Ghost bekommt: einen Allrounder<br />

durch und durch. Die Abfahrt ist weniger ein Ritt auf Messers<br />

Schneide, sondern vermittelt vielmehr ein sicheres und komfortables<br />

Fahrgefühl. Einen großen Teil hierzu tragen die Reifen bei, aber auch<br />

die Tatsache, dass der Rahmen mehr Flex hat als z. B. beim Focus<br />

oder beim Bulls. Alles in geringem Maße natürlich. Außerdem verfügt<br />

das Fahrwerk über ausreichend Progression, so dass man nicht<br />

durch den Federweg rauscht und Durchschläge nicht zu befürchten<br />

sind. Wie es sich für einen guten Allrounder gehört, spielt man beim<br />

Gewicht mit 21,95 Kilo in der ersten Liga. Das bekommt man beim<br />

Handling zu spüren – das Bike folgt willig den Anweisungen. Trotz des<br />

44<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


4<br />

MADE IN GERMANY<br />

5<br />

geringen Gewichtes geht man bei Bremsen, Reifen oder<br />

Ausstattungsdetails keine Kompromisse ein. Lange Abfahrten,<br />

grobe Untergründe aber auch steile Kletterpassagen<br />

meistert das Kato einwandfrei. Punktgewinne erzielt es mit<br />

der Shimano Di2 Schaltung. Die Nachteile einer elektronischen<br />

Schaltung hin oder her – hier ist sie stimmig und<br />

funktioniert klasse. Vor allem die Leichtgängigkeit gefällt,<br />

sowie die Möglichkeit, mehrere Gänge schnell durchschalten<br />

zu können. Ebenso die Tatsache, dass Schalthebel und<br />

Remote für den Antrieb identisch sind und für eine gute<br />

Ergonomie des Lenkers sorgen.<br />

FAZIT<br />

Ghost hat beim HYB Kato FS S8.7+ AL alles bedacht, was<br />

ein gutes Touren- und AllMountain-E-Bike braucht. Und<br />

mit der Di2 Schaltung sogar noch ein bisschen mehr.<br />

Preis [Euro] 5.599<br />

Gewicht [kg] 21,95<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 140/140<br />

Antrieb, Marke Shimano<br />

Antrieb, Modell E8000<br />

www.ghost-bikes.com


BIKETEST<br />

NOX HYBRID 6.7 ENDURO PRO<br />

Im (Ziller-)Tal gebaut, am Berg zu Hause<br />

1 2 3<br />

[1] Klein und ausreichend – das Bloks-Display zeigt Geschwindigkeit, Ladestand, Unterstützungsgrad [2] Bewährte Funktion, nicht optimal zu erreichen: der Remote für<br />

die Vario-Stütze [3] Langes Unterrohr, nach unten hin zu öffnen – der Akku ist voll integriert und im Servicefall zugänglich [4] 150 oder 170 Millimeter? Das Federbein lässt<br />

sich am Umlenkhebel umhängen [5] Zugverlegung: schön versteckt, dafür enge Schlaufen – ein schnellerer Verschleiß muss in Kauf genommen werden<br />

Bereits 2016 hatten wir den Vorgänger des Nox 6.7 Enduro im Vergleichstest,<br />

mit dem Ergebnis: „Nox hat eine waschechte Enduro-Maschine<br />

im Angebot. Ausgestattet mit stabilen Komponenten, viel Federweg<br />

und einer klasse Geometrie.“ Die mittlerweile im Zillertal/Tirol<br />

beheimatete Firma hat das Bike für die kommende Saison E-Bike-optimiert<br />

und ihm unter anderem eine Sram EX1 Schaltgruppe und breitere<br />

Reifen spendiert.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Es ist die logische Folgerung, dass der Nachfolger unsere Erwartungen<br />

erfüllt. Die Geometrie ist nahezu identisch; leichte Änderungen ergeben<br />

sich durch den Federweg an der Gabel, der von 170 auf 180 Millimeter<br />

angewachsen ist. Trotz des üppigen Federwegs ist das Bike nicht ausschließlich<br />

für schnelles High Speed-Geballere gemacht; in engen und<br />

kurvigen Abschnitten legt es ein agiles Handling an den Tag. Fahrkomfort<br />

und Fahrsicherheit sind sehr hoch. Dennoch steht das Bike gut im<br />

Federweg, so dass man nicht unangenehm wegsackt. Sollte ein strafferes<br />

Fahrwerk gewünscht sein, erlauben top Federungskomponenten<br />

von RockShox eine schnelle und effektive Anpassung. Beim Einsatz<br />

im rauen Gelände empfehlen wir, den ohnehin stabilen Maxxis Minion<br />

46<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

4 5<br />

DHR mit Dichtmilch zu fahren. Reifen sowie Felgen sind<br />

dafür geeignet und der Pannenschutz erhöht sich dadurch<br />

enorm. Wer das Enduro auch gerne auf steilen Trails nach<br />

oben bewegt, profitiert vom starken Grip, der durch Reifen<br />

und Fahrwerk generiert wird. In steilen Uphills muss man<br />

den Körperschwerpunkt merklich nach vorne verschieben,<br />

um dem Vorderrad den nötigen Druck zu geben. Eine Verbesserung<br />

bringt hier eine Dämpfereinstellung mit etwas<br />

weniger Negativfederweg und/oder eine Federwegeinstellung<br />

von 150 Millimetern. Zur Ausstattung braucht man<br />

nicht viele Worte zu verlieren: Mit der Sram EX1 hat man<br />

die perfekte E-Bike-Schaltung, die Magura MT7 Bremse ist<br />

ein zuverlässiger Wurfanker.<br />

FAZIT<br />

Nox hat sein Hybrid 6.7 Enduro mit E-Bike-spezifischen<br />

Teilen weiter verbessert. Der Einsatzbereich ist breit gefächert,<br />

der Fahrkomfort und die Sicherheit sind hoch. Zwei,<br />

drei Kleinigkeiten am Rad könnte man noch optimieren.<br />

Preis [Euro] 5.699<br />

Gewicht [kg] 22,3<br />

Laufradgröße ["] 27,5<br />

Federweg v/h [mm] 180/170-150<br />

Antrieb, Marke Brose<br />

Antrieb, Modell Drive S<br />

www.noxcycles.com<br />

Wenn der Weg<br />

das Ziel ist.<br />

Bewegung ist mehr als das Zurücklegen einer Strecke. Mit 120 Nm konstant<br />

verfügbarem Drehmoment ist sie ein Erlebnis. Der TQ HPR 120S.<br />

BIKE Festival Garda Trentino, Stand G10<br />

#flyuphill


BIKETEST<br />

2 3<br />

1<br />

4 5<br />

[1] Optisch sehr gut gelöst: der teilintegrierte Akku. Serienmäßig mit 432Wh, optional mit 630Wh<br />

[2] Sehr effizient: der neue Panasonic X0 Antrieb [3] Typisch Flyer: zuverlässige Parts wie die DH-Stopper von Shimano<br />

[4] „Auto“ bedeutet: stark treten = starke Unterstützung bzw. leicht treten = wenig Unterstützung [5] Gewichtstuning – Im letzten Jahr noch<br />

ein Zweiganggetriebe im Motor, dieses Jahr eine große 11-46-Kassette<br />

48<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

FLYER UPROC7 8.70 FS<br />

Zielstrebig in die Zukunft<br />

Das Uproc blickt auf eine lange Tradition zurück.<br />

Bereits 2014 wurde es präsentiert und<br />

Jahr für Jahr weiterentwickelt. Hier ist nun<br />

die letzte Evolutionsstufe mit überarbeitetem<br />

Panasonic X0 Antrieb. Im Vergleich zum Vorgänger<br />

ist das Gewicht deutlich geringer. Optional<br />

gibt es das Uproc mit einem großen 630<br />

Wh-Akku.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Das Uproc war schon immer ein besonderes<br />

E-Bike. Schließlich war es in den letzten Jahren<br />

seiner Zeit stets voraus. Früh erkannten<br />

die Schweizer, auf was es beim E-Mountainbike<br />

ankommt und setzten ihre Vorstellungen<br />

in die Tat um. Das Gewicht spielt eher eine<br />

Nebenrolle; der Fokus liegt auf der Auswahl<br />

der richtigen Komponenten. Stabil sollen sie<br />

sein und uneingeschränkt für den Einsatz im<br />

Gelände geeignet. Ebenso verfährt man beim<br />

Rahmen: Das Uproc ist sehr stabil und fährt<br />

sich trotz B+-Bereifung direkt und zielführend.<br />

Die Geometrie erlaubt ein spielerisches Fahren<br />

– mal das Vorderrad in die Luft zu ziehen<br />

oder schnell aufeinanderfolgenden Kurven zu<br />

folgen ist für das Uproc kein Problem. Allerdings<br />

macht sich in solchen Passagen sein<br />

höheres Gewicht bemerkbar, das mehr Krafteinsatz<br />

erfordert als so manch anderes E-Bike.<br />

Bei schneller Gangart sorgt das hochwertige<br />

RockShox Fahrwerk für Laufruhe. Es liegt sicher<br />

und ist sportlich straffer Natur. Zuverlässig<br />

und leistungsstark in diesen Abschnitten:<br />

die Shimano Saint Bremse. Im Uphill zeigt das<br />

Uproc ebenfalls Klasse. Sitzposition, Geometrie<br />

und Fahrwerk spielen gut zusammen. Erst<br />

in steilen Stücken verlangt das Uproc, den<br />

Körperschwerpunkt nach vorne zu verlagern.<br />

Kräftig und durchzugsstark zeigt sich dabei<br />

der Panasonic X0. Er geht dabei definitiv auf<br />

Tuchfühlung mit den etablierten Antrieben.<br />

Die Tatsache, dass der Panasonic kurz nachschiebt,<br />

hat Vor- und Nachteile. Wir finden es<br />

eher hilfreich. So lassen sich zum Beispiel Stufen<br />

einfacher überfahren. Besonders für wenig<br />

geübte Biker kann dieses Verhalten in heiklen<br />

Situationen aber zum Problem werden. Einwandfrei<br />

sind Bedien- und Ablesbarkeit des<br />

Flyer-eigenen Lenkerhebels bzw. Displays.<br />

FAZIT<br />

Flyer geht unbeirrt seinen eingeschlagenen<br />

Weg weiter und führt das eigenständige Uproc<br />

mit sinnvollen Änderungen und Konsequenz<br />

in die Zukunft. Das Gewicht steht für die<br />

Schweizer nicht im Fokus, vielmehr der uneingeschränkte<br />

Einsatz im Gelände.<br />

Preis [Euro] 5.999<br />

Gewicht [kg] 23,7<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 160/160<br />

Antrieb, Marke Panasonic<br />

Antrieb, Modell X0<br />

www.flyer-bikes.com<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

49


BIKETEST<br />

GIANT FULL-E+ 0 SX PRO<br />

SX – der Sportster in der Produktfamilie<br />

Der Allrounder mit dem gewissen Extra fürs Gelände. Mit dem SX Modell<br />

spricht Giant die Kunden an, die mehr Federweg an der Front und<br />

eine bessere Kontrolle durch ein anderes Cockpit wünschen. Interessant<br />

für Biker, die eine große Übersetzungsbandbreite bevorzugen: Der<br />

Rahmen ist auch mit einer Zweifachkurbel kompatibel und Giant hat<br />

ein Modell mit 2x10 Gängen im Angebot.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Die Bezeichnung Full-E+ kann man auf zweierlei Weise verstehen:<br />

Erstens ist es natürlich ein vollgefedertes Bike und zweitens ist es voll<br />

ausgestattet mit allem, was geht. Die speziell für E-Bikes entwickelte<br />

Schaltgruppe Sram EX1 ist ein Schmankerl für alle Power Mode-Fahrer.<br />

In hohen Unterstützungsstufen kommen einem die größeren Gangsprünge<br />

entgegen, man muss keinen Gang überschalten wie das bei<br />

10- oder 11-fach-Kassetten der Fall ist. Zudem gelingt der Gangwechsel<br />

selbst unter Volllast recht geschmeidig. Für den Anstieg steht eine absenkbare<br />

Lyric RCT3 2 Step parat. Die Klettereigenschaften des Bikes<br />

sind aber ohnehin gut und der Griff zur Gabelbrücke lohnt nur an Steilhängen.<br />

Kraftvoll schiebt dabei der SyncDrive Pro powered by Yamaha,<br />

der zu den starken Antrieben zählt. Die Sitzposition auf dem Bike ist<br />

kompakt, das Fahrverhalten in der Abfahrt fast schon mit spielerisch<br />

zu beschreiben (wenn man bei einem E-Bike überhaupt davon sprechen<br />

kann). Der Maxxis Reifen weist bei den trockenen Bedingungen,<br />

die bei unserem Test herrschen, viel Grip auf. Federbein und Gabel<br />

sind von der komfortablen Sorte, ein Eintauchen in den Federweg kennt<br />

das Bike aber nicht. Dank RCT3 bzw. RCT Dämpfungskartusche lassen<br />

sich beide auch straffer einstellen. Positiv anzumerken ist, dass die<br />

verschiedenen Bedienelemente am Lenker sehr gut zu erreichen sind.<br />

FAZIT<br />

Full-E+ 0 SX PRO – das Bike mit Vollausstattung für ein breites Einsatzgebiet.<br />

Für die meisten Fahrer ein perfektes Rad. Wenn man bei<br />

einem E-Bike von spielerischem Fahrverhalten sprechen kann, dann<br />

bei diesem.<br />

Preis [Euro] 5.999,90<br />

Gewicht [kg] 23,1<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 160-130/140<br />

Antrieb, Marke Giant powered by Yamaha<br />

Antrieb, Modell SyncDrive Pro<br />

www.giant-bicycles.com<br />

50<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4<br />

5<br />

[1] Maestro Hinterbausystem – hat uns schon beim normalen Bike überzeugt und nun auch beim Full-E<br />

[2] Wenn der Berg mal wieder richtig steil wird – die Lyrik lässt sich vom Federweg aus absenken [3] Perfekte Detailarbeit – der Remote ist zugleich<br />

Klemmschelle für den Griff und super zu bedienen [4] Optisch gut integriert und einfach ein- bzw. auszubauen: der Akku am Unterrohr<br />

[5] Giant setzt auch beim sportiven Bike auf ein großes Display mit vielen Tachofunktionen bzw. -anzeigen<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

51


BIKETEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

[1] Massive Bremsen für massive Räder – Srams DH-Bremse Code [2] Seltenheit am Enduro: das Öhlins TTX220 Federbein mit einstellbarer<br />

High- und Lowspeed-Druck- und Zugstufe [3] Mountainbike und kein Kino – cleanes Cockpit, der Bedienhebel klein und unauffällig<br />

[4] Command Post Wu – beim Absenken neigt sich für eine bessere Abfahrtsposition auch der Sattel nach hinten [5] Flaschenhalter und<br />

Multitool on board – Specialized denkt an alles<br />

52<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

SPECIALIZED TURBO KENEVO EXPERT 27,5<br />

Geht nicht – geht doch!<br />

world of mtb<br />

TESTSIE G ER<br />

Als ich vor rund zweieinhalb Jahren auf dem<br />

ersten Turbo Levo mit 140 Millimetern Federweg<br />

und B+-Bereifung gefahren bin, habe<br />

ich gedacht: Mehr geht nicht. Doch mit dem<br />

Kenevo legt Specialized noch eins drauf. 15%<br />

mehr Motorleistung, 40 Millimeter mehr Federweg<br />

und der Lift im Bikepark kann in Zukunft<br />

alleine auf- und abfahren!<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Bilder sagen mehr als Worte… Beim Anblick<br />

des Kenevos mit seinem Stahlfederbein, den<br />

fetten 2,8er-Reifen und dem bulligen Rahmen<br />

schießen einem sofort lange, schroffe Abfahrten<br />

und raues Gelände durch den Kopf.<br />

Und das ist auch die Umgebung, in der sich<br />

das Bike (unter anderem) zuhause fühlt. Das<br />

grobstollige Profil will nicht unbedingt auf<br />

Asphalt bewegt werden; wenn man es doch<br />

tut, surrt es dabei laut. Vergleichsweise leise<br />

gibt sich der Turbo 1.3 Antrieb, basierend auf<br />

dem Brose Drive S. Das Fahrgefühl ist zudem<br />

sehr harmonisch und natürlich. Dafür muss<br />

man mehr Eigenleistung aufbringen, um in<br />

Steigungen beispielsweise mit dem Bosch<br />

CX oder dem Shimano mithalten zu können.<br />

Dennoch ist die Übersetzung so gewählt, dass<br />

man auch steilste Passagen überwinden kann.<br />

Nicht E-Bike-typisch überladen, sondern natürlich<br />

wirkt das Cockpit, dank dem unauffälligen<br />

Remote. Über den gewählten Unterstützungsmodus<br />

bzw. den Ladestand wird man<br />

direkt am Akku informiert. Im rauen Gelände<br />

vermittelt das Bike trotz der 2.8er-Reifen ein<br />

recht direktes und präzises Fahrgefühl. Verantwortlich<br />

dafür dürfte der stabile Rahmen<br />

sein. Das Kenevo ist nicht ausschließlich ein<br />

Abfahrtsspezialist; es ist ebenso gut im Anstieg<br />

und besitzt sehr gute Allrounder-Eigenschaften.<br />

Langstreckenbiker sollten sich von der<br />

aggressiven Optik nicht täuschen lassen, auch<br />

sie werden mit dem Bike gut klarkommen. Zudem<br />

bieten das Öhlins TTX Federbein und die<br />

RockShox Lyrik RCT3 ein breites Spektrum an<br />

Einstellmöglichkeiten. Und – es ist eines der<br />

ganz wenigen Bikes, die einen Flaschenhalter<br />

besitzen.<br />

FAZIT<br />

Die Optik des Specialized Turbo Kenevo Expert<br />

27,5 wirkt aggressiv und erinnert an ein<br />

Gravity-Bike. Es hat auch uneingeschränkt das<br />

Potential, so gefahren zu werden. Durch seine<br />

guten Allrounder-Eigenschaften ist der Einsatzbereich<br />

aber deutlich größer als gedacht.<br />

Preis [Euro] 6.299<br />

Gewicht [kg] 23,65<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 180/180<br />

Antrieb, Marke Brose custom<br />

Antrieb, Modell Turbo 1.3<br />

www.specialized.com<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

53


BIKETEST<br />

ORANGE ALPINE 6 E FACTORY<br />

Unverkennbar, trotz E-Antrieb<br />

Man hätte es bis vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass die Kultmarke<br />

Orange ein E-Bike auf den Markt bringt. Zu traditionell, zu sportlich<br />

ausgerichtet schien die Firma zu sein. Doch laut eigener Aussagen<br />

befasste man sich schon längere Zeit mit dem Thema und konnte die<br />

eigenen Vorstellungen dann mit dem Shimano Antrieb auch in die Tat<br />

umsetzten: eine kompromisslose Geometrie, ein klassisches Rahmendesign<br />

und ein Extra an „Vrooooom“, wie man im Hause sagt.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Die Meinungen zu den Rahmen bzw. dem Konzept von Orange gingen<br />

schon immer weit auseinander. Tatsache ist, und das bestätigen in der<br />

Regel auch die Kritiker, dass die Bikes gut funktionieren. Das Alpine 6<br />

E bildet hier keine Ausnahme. Die Optik mag Geschmackssache sein,<br />

doch das Bike überzeugt weitgehend in Hinblick auf seine Leistung.<br />

Schon das Cockpit macht deutlich, dass sich die Engländer viele Gedanken<br />

gemacht haben. Für die Motorsteuerung ist ein Remote montiert,<br />

der eigentlich zum Shimano City-Antrieb gehört. Warum nicht?<br />

So hat er für die Sattelstütze unterm Lenker Platz und die Ergonomie<br />

ist perfekt. Das Rahmendesign ist, kann man sagen, wie immer: ein<br />

Hauptlagerpunkt auf Höhe der Kettenlinie. In Kombination mit dem<br />

Shimano Antrieb ermöglicht er sehr kurze Kettenstreben. Das ist bei<br />

E-Bikes nicht immer von Vorteil; schwinden dadurch doch in der Regel<br />

die Uphill-Eigenschaften. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Das<br />

Alpine klettert in steilen und technischen Passagen sehr gut. Einen Beitrag<br />

hierzu dürfte nicht zuletzt auch das lange Oberrohr leisten. Überzeugt<br />

hat uns das Bike auch in „der anderen Richtung“. Sehr sicher<br />

und laufruhig schießt man damit hangabwärts; schnelle Passagen sind<br />

dabei seine Stärke. Sicher trägt das hochwertige Fox Fahrwerk seinen<br />

Teil dazu bei, bestimmt auch der 800 Millimeter breite Renthal Lenker.<br />

Das Chassis besitzt mehr Flex als der Großteil der Konkurrenz und ist<br />

weniger direkt. Das muss nicht unbedingt von Nachteil sein – uns gefallen<br />

die Fahreigenschaften. Probleme haben hingegen eventuell schwere<br />

Fahrer, die gerne mit hoher Geschwindigkeit und Druck durch die<br />

Kurve fahren. Dann fühlt sich das Heck schwammiger an.<br />

FAZIT<br />

Orange wie immer – das Alpine 6 E Factory besitzt die gleichen Eigenschaften<br />

wie sein unmotorisierter Kollege. Es ist bergab laufruhig und<br />

sicher, der Rahmen hat deutlichen Flex und trotz kurzer Kettenstreben<br />

klettert es erstaunlich gut.<br />

Preis [Euro] 8.300<br />

Gewicht [kg] 22,9<br />

Laufradgröße ["] 27,5<br />

Federweg v/h [mm] 170/160<br />

Antrieb, Marke Shimano<br />

Antrieb, Modell E8000<br />

www.orangebikes.co.uk<br />

54<br />

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E-<strong>MTB</strong>S<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

5<br />

[1] Die sollte halten: Skid Plate aus Aluminium und mit Logo<br />

[2] Schön ergonomisch, weniger schöne Optik: Die Kombination aus Fox Remote und Shimano E6000 Remote [3] Kleiner Ein- und Ausschaltknopf<br />

und Ladebuchse. Beide Deckel halten nicht gut, der kleine ging beim Test verloren. [4] Potentes Fahrwerk: Fox Float X2 Federbein und<br />

36er Float Gabel mit 160 bzw. 170 Millimetern Federweg [5] Integration auf Englisch – Akku unter verschraubter Abdeckung aus Aluminium<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

55


BIKETEST<br />

2 3<br />

1<br />

4 5<br />

[1] Akku-Housing: Der Akku ist komplett integriert, ein schnelles Herausnehmen ist nicht möglich<br />

[2] Doppeltes Oberrohr – mit ein Grund, warum der Rahmen extrem steif ist [3] Allround-Einsatz – der Rahmen verfügt über Befestigungspunkte<br />

für Ständer und Schutzblech bzw. Gepäckträger [4] Schöne Formsprache – ein Carbon Rahmen macht dies möglich<br />

[5] Für steile, technische Uphills zu groß: das 42er-Kettenblatt kombiniert mit der 11-36er-Kassette<br />

56<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

M1 DAS ZELL CC<br />

Immer bereit für das Besondere<br />

Ob Skier für die Olympiasiegerin Rosi Mittermeier, Surfbretter für den<br />

mehrfachen Weltmeister Robby Naish oder, wie nun, ein Carbon E-Bike<br />

mit vollintegriertem Akku – M1 Sporttechnik scheint immer bereit, etwas<br />

Besonderes auf die Beine zu stellen. Das Zell gibt es übrigens auch<br />

mit Straßenausstattung sowie einer Unterstützung bis 25 oder 45 km/h.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Das Zell CC ist der Ausnahmesportler im Test: ungefedert und mit einem<br />

Rahmen aus Carbon. Auch wenn am Rahmen AllMountain prangt,<br />

beschreibt der Zusatz „CC“ im Modellnamen den Einsatzbereich recht<br />

treffend. Ein Vergleich mit den anderen Testkandidaten macht wenig<br />

Sinn. Dennoch hat uns Thorsten Cornils, Geschäftsführer von M1<br />

Sporttechnik, versichert, dass man mit dem Zell auch bedenkenlos im<br />

Bikepark seine Runden drehen kann. Die Stabilität des Rahmens bekommt<br />

man beim Antritt auf Asphalt sofort zu spüren. Zielstrebig, direkt<br />

und gefühlt sehr steif nimmt man Fahrt auf. Der Schwalbe SmartSam<br />

Reifen fährt sich dank seines nahezu durchgängigen Mittelsteges recht<br />

ruhig, genauso wie der verbaute Brose Drive S Antrieb. Die teils knackigen<br />

Anstiege in unserer Testrunde packen wir im maximalen Unterstützungsmodus<br />

erstaunlich gut – trotz der straffen Übersetzung. Erst<br />

im technischen Uphill wären ein, zwei leichtere Gänge von Vorteil. So<br />

ließen sich Stufen oder Ähnliches langsamer und kontrollierter überfahren.<br />

Oben angekommen heißt es: Sattel manuell für den bevorstehenden<br />

Downhill absenken. An unserem Testrad war keine Vario-Stütze<br />

verbaut, optional ist eine KindShock erhältlich. Das obere, technische<br />

Stück in unserer Testrunde verlangte einen besonnenen Fahrstil. Zwar<br />

arbeitet die Fox 34 Gabel an der Front sehr feinfühlig und sorgt für<br />

Ruhe am Lenker. Das Heck gibt Schläge aber ungefiltert weiter und<br />

auch das Risiko eines platten Reifens ist hinten deutlich größer. Wieder<br />

auf Schotter kann man es gut laufen lassen. Der Grip der Reifen ist ok,<br />

die Bremsleistung der Maguras gut bis sehr gut.<br />

FAZIT<br />

Das Zell CC hat einen stabilen und steifen Rahmen, auf dem man laut<br />

M1 Sporttechnik auch mal im Bikepark seine Runden drehen kann. In<br />

unseren Augen ist das Rad perfekt auf befestigten und unbefestigten<br />

Wegen. Das Design ist einmalig.<br />

Preis [Euro] 4.799<br />

Gewicht [kg] 21,2<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 130/-<br />

Antrieb, Marke Brose<br />

Antrieb, Modell Drive S<br />

m1-sporttechnik.de<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

57


BIKETEST<br />

BH BIKES ATOM X LYNX 6 27,5 PLUS PRO<br />

Futuristischer Trail-Toro!<br />

BH Bikes dringt mit seinem 160 Millimeter-Fully, dem Atom X, sicherlich<br />

in neue Designsphären vor; zusätzlich hat man dem Bike ein paar<br />

technische Features verpasst. Angetrieben wird es vom Brose Drive S<br />

Mittelmotor, der durch einen im Unterrohr versteckten, aber herausziehbaren<br />

700 Wattstunden-Akku gespeist wird. Mit Hilfe eines Smart<br />

Key-Armbands lässt sich die Batterie entriegeln und aus dem Rahmen<br />

ziehen. Das Display verfügt über einen Micro USB-Anschluss und<br />

Bluetooth-Kompatibilität. Neben sämtlichen Fahrinformationen zeigt es<br />

auch Nachrichten an; außerdem lässt sich damit navigieren.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

In Shirt und Shorts konnten wir das Atom X Lynx 6 über die andalusischen<br />

Trails in Málaga jagen. Steile Anstiege, verblockt-steinige Abfahrten<br />

sowie flowige Singletrails erwarteten uns dort. Mit dem kapazitätsstarken<br />

700 Wattstunden-Akku fällt die geplante Testrunde nicht<br />

zu kurz aus. Dabei erweist sich das Lynx 6 trotz seiner je 160 Millimeter<br />

Federweg als sehr komfortabler Tourer. Die Sitzposition ist nicht<br />

zu gestreckt und als äußerst angenehm einzustufen. So lassen sich<br />

viele Stunden im Sattel abspulen. Der Brose Drive S Antrieb ist, wie<br />

gewohnt, sehr leise und vermittelt ein angenehmes Fahrgefühl. Das<br />

Fahrwerk spricht sensibel und geschmeidig an. Im roughen Gelände,<br />

bei sportlicher Fahrweise, profitiert das Bike von seinen 160 Millimetern<br />

Federweg, die dabei gut und gerne vollständig genutzt werden. Für den<br />

rasanten Enduro-Racer könnte die Hinterbau-Kinematik etwas mehr<br />

Endprogression vertragen; der Touren- und AllMountain-Biker wird das<br />

Fahrwerk aber sehr schätzen. Zudem ließe sich mit Hilfe von sogenannten<br />

Volumenspacern im Fox Float DPS Performance Federbein die<br />

Progression erhöhen, wenn man das möchte. Die mit 465 Millimetern<br />

langen Kettenstreben verleihen dem Bike prima Uphill-Eigenschaften.<br />

Die 2,8 Zoll Nobby Nic Bereifung sorgte unter trockenen Testbedienungen<br />

für reichlich Traktion. Das Atom X liegt mit seinen 24,4 Kilogramm<br />

auch bei höherem Tempo satt und laufruhig auf der Strecke, geht aber<br />

dafür nicht ganz so flink und agil durch engere Kehren hindurch. Das<br />

Bike vermittelt dem Fahrer ein hohes Sicherheits- und Kontrollgefühl.<br />

FAZIT<br />

Das BH Bikes Atom X Lynx 6 27,5 Plus Pro kommt im außergewöhnlichen<br />

Look und mit großem 700 Wattstunden-Akku daher. Das komfortable<br />

Fahrwerk, der leise Antrieb sowie das satte und sichere Fahrgefühl<br />

wird der Touren- und AllMountain-Biker schätzen.<br />

Preis [Euro] 5.499,90<br />

Gewicht [kg] 24,4<br />

Laufradgröße ["] 27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 160/160<br />

Antrieb, Marke Brose<br />

Antrieb, Modell Drive S<br />

www.bhbikes.com<br />

58<br />

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E-<strong>MTB</strong>S<br />

1 2<br />

3<br />

4 5<br />

[1] Das aus Aluminium gefertigte 2,2“ LCD-Display ergibt eine Einheit mit dem Vorbau [2] Smart: Per Smart Key-Armband (alternativ: Schlüssel)<br />

lässt sich die Akku-Verriegelung öffnen und dann herausziehen [3] Der Wahlhebel für den Motor: angenehm zu bedienen; die Farbanzeige<br />

gibt Auskunft über die Unterstützungsstufe [4] BH wird eine speziell designte 500 ml Trinkflasche anbieten, die am Oberrohr verschraubt wird<br />

[5] Das ist der speziell für BH Bikes gefertigte 700 Wh-Akku, der im Unterrohr verschwindet<br />

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59


BIKETEST<br />

1 2 3<br />

4 5<br />

[1] Der Shimano Standard-Akku mit 504 Wattstunden sitzt in semiintegrierter Weise im Unterrohr<br />

[2] Feintuning: An der vorderen Dämpferaufnahme lassen sich Sitz- und Lenkwinkel um 0,8 Grad sowie die Tretlagerhöhe feinjustieren.<br />

[3] Stylish und chic: Die Sattelstützenklemmung geht vollkommen im Rahmendesign auf [4] Keine Selbstverständlichkeit am E-Fully: Canyon<br />

löste die Flaschenhalterproblematik mit einem eigens konstruierten Modell. [5] Der eigens entwickelte Sattel ist zum Ende hin höher aufgepolstert,<br />

um bergan ein nach hinten rutschendes Gesäßes zu vermeiden – funktioniert!<br />

60<br />

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E-<strong>MTB</strong>S<br />

CANYON SPECTRAL:ON 8.0<br />

Spätzünder mit Potenzial<br />

Endlich: Vor wenigen Wochen stellte der Direktversender Canyon sein<br />

erstes E-Bike mit 150 Millimetern vor. Bei der Wahl des Antriebs hatte<br />

Shimano mit seinem E8000 die Nase vorn. Der Standard-Akku mit 504<br />

Wattstunden findet in semiintegrierter Weise im Rahmen Platz. Für ein<br />

ausgewogenes Fahrverhalten setzt Canyon auf die größere Twentyniner-Bereifung<br />

an der Front und auf 27,5 Plus-Pneus im Heck.<br />

AUF DEM TRAIL<br />

Wie einführend erwähnt, hatte uns das Canyon zu spät für den Gruppentest<br />

erreicht. Aufgrund mangelnder Vergleichbarkeit konnte es so<br />

nicht mehr mit um den Testsieg ringen. Trotzdem: Akku vollgeladen<br />

und ab auf die Hometrails geht es damit. Dabei zeigt sich schnell, wie<br />

spielend und leichtfüßig sich das Spectral:ON in den Wheelie bzw.<br />

Manual ziehen lässt. Verantwortlich dafür sind die Kettenstreben. Mit<br />

430 Millimetern sind diese für ein E-Bike mit 27,5+-Bereifung ziemlich<br />

kurz geschnitten. Das zeigt sich auch in einem sehr agilen und flinken<br />

Fahrverhalten bergab wieder. Leichtfüßig und drehfreudig lässt sich das<br />

Canyon durch noch so enge Kurven drücken. Dem verspielteren und<br />

aktiven Biker wird das extrem gut gefallen. Doch jede Medaille hat bekanntlich<br />

zwei Seiten. Was bergab für sehr viel Fahrspaß sorgt, drückt<br />

bergauf auf die Uphill-Performance. Je steiler es wird, desto mehr heißt<br />

es für den Fahrer, den Oberkörper weiter in Richtung Front zu verlagern,<br />

um einem steigenden Vorderrad entgegen zu wirken. Der Mix<br />

aus 29 Zoll vorne und 27,5 Plus am Hinterreifen gefällt uns gut. So<br />

bleibt das Bike an der Front spurtreu und laufruhig; der wuchtige 2,8<br />

Zoll Maxxis Minion DHR II im Heck sorgt für massig Traktion bergan.<br />

Das Fahrwerk spricht sensibel an und bügelt die Schläge gut weg, ist<br />

aber eher in die komfortablere Kategorie einzustufen. Wir nutzen den<br />

Federweg von 150 Millimetern im Heck gut aus. Der sportliche Endurist<br />

würde sich etwas mehr Endprogression wünschen, was sich mittels<br />

Volumenspacern realisieren lässt. Die Sram EX1 Schaltung führt den<br />

Gangwechsel präzise aus, die Code R Bremsen packen kraftvoll zu.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Spectral:ON 8.0 erweitert Canyon sein Portfolio um ein Bike<br />

mit elektrisierendem Suchtpotenzial. Es verfügt über eine gewohnt<br />

hochwertige Ausstattung und zeigt sich als ein E-Trailbike, das nach<br />

Spaß, bzw. noch mehr Spaß, auf dem Trail lechzt. Vor allem der verspieltere<br />

Biker wird das Fahrverhalten bergab enorm schätzen, mit der<br />

kleinen Einbuße in der Uphill-Performance.<br />

Preis [Euro] 4.999<br />

Gewicht [kg] 21,9<br />

Laufradgröße ["] 29/27,5+<br />

Federweg v/h [mm] 160/150<br />

Antrieb, Marke Shimano<br />

Antrieb, Modell E8000<br />

www.canyon.com<br />

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61


BIKETEST<br />

27,5 27,5+ 27,5 27,5+<br />

KTM BH BIKES FOCUS BULLS<br />

MACINA LYCAN 273 11 PT-CX5I REBEL LYNX 5.5 SAM² E-STREAM EVO AM 4 27,5+<br />

Preis [Euro] 4.399 4.699,90 4.999 (Zusatzakku 499) 5.199<br />

Gewicht [kg] 23,15 23 21,55 24,8<br />

Gewicht Vorderrad [kg] 2,01 2,53 2,28 2,42<br />

Gewicht Hinterrad [kg] 2,62 3,33 2,93 3,13<br />

Rahmenmaterial Alu Alu Alu Alu<br />

Garantie Rahmen [Jahre] 5 10 2 2<br />

Website www.ktm-bikes.at www.bhbikes.com www.focus-bikes.com www.bulls.de<br />

Federbein RockShox Monarch RL Fox Float DPS Performance Fox Float DPS Performance RockShox Deluxe RT<br />

Gabel RockShox Recon Gold RL Fox 34 Float Rhythm Fox 36 Float Performance RockShox Lyrik RC<br />

Steuersatz KTM FSA Acros AZX FSA<br />

Vorbau KTM Team BH A-Head BBB Monkey Link<br />

Lenker KTM Team BH BBB Bulls<br />

Sattelstütze KTM Comp Kind Shock ETEN-I Kind Shock E30i Kind Shock LEV Integra<br />

Sattel Selle Italia Nepal Selle Royal Verve Trail Saddle Bulls<br />

Kurbel KTM FSA Shimano E8000 Miranda<br />

Schalthebel Shimano XT Shimano SLX Sram NX Shimano XT<br />

Schaltwerk Shimano XT Shimano XT Sram NX Shimano XT<br />

Kassette Shimano SLX Shimano SLX Sram NX Shimano SLX<br />

Kette Shimano KMC X11 Shimano SLX KMC X11<br />

Bremsen, Scheibengröße [mm] Shimano SLX, 203/180 Shimano SLX, 200/180 Magura MT5, 200/180 Magura MT5/MT4, 203/203<br />

Laufradsatz DT Swiss H1900 Naben: JoyTech, Felgen: Alexrims Naben: Shimano Deore, Felgen: Race Naben: Styx, Felgen: Bulls AS-T35<br />

Volar 3.8<br />

Face AR30<br />

Reifen ["] Schwalbe Rock Razor, 27,5x2,35 Schwalbe Nobby Nic, 27,5x2,8 Maxxis Minion DHF, 27,5x2,5/DHR II Schwalbe Nobby Nic, 27,5x2,8<br />

27,5x2,4<br />

Gänge, Übersetzung 1x11, 16, 11-46 1x11, 36, 11-46 1x11, 34, 11-42 1x11, 38, 11-46<br />

Übersetzungsbandbreite [%] 418 418 382 418<br />

Entfaltung leichtester Gang 1,93 1,78 1,79 1,88<br />

[m]**<br />

Entfaltung schwerster Gang 8,05 7,46 6,85 7,88<br />

[m]**<br />

Geschwindigkeit leichtester 4,6 4,3 4,3 4,5<br />

Gang [km/h]**<br />

Geschwindigkeit schwerster 38,7 35,8 32,9 37,8<br />

Gang [km/h]**<br />

Marke Bosch Yamaha Shimano Brose<br />

Modell Performance Line CX PW-X E8000 Drive S<br />

Antriebsart Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor<br />

Dauerleistung [W]* 250 250 250 250<br />

Max. Drehmoment [Nm]* 75 80 70 90<br />

Energiegehalt Akku [Wh]* 500 500 378 (intern), +378 (opt. extern) 650<br />

Spannung [V]* 36 36 36 36<br />

Akkutyp* Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen<br />

Unterstützung bis [km/h]* 25 25 25 25<br />

Schalterkennung* ja nein nein nein<br />

Schiebehilfe* ja ja ja ja<br />

Ladedauer [h/%]* 4,5/100 4/100 3/100 (pro Akku) ca. 5/100<br />

Vollladezyklen [100%]* 500 K. A. 1000 1000<br />

Unterstützung [Stufe/%]* 5, Off/0, Eco/50, Tour/120, e<strong>MTB</strong>/120- 6, Off/0, +Eco/50, Eco/100, STD/190, 4, Off/0, Eco/k. A., Trail/variabel, k. A.<br />

300, Turbo/300<br />

High/280, EXPW/320<br />

Boost/bis 300<br />

Ersatzakku [Wh/Euro]* 449 bis 789 je nach Akkutyp/-variante k. A. 378/279 (Intern) / 378/499 (Extern)<br />

Gewicht Akku [kg/Wh] 2,5/500 3/500 2,2/378 3,3/650<br />

Schutzart [International k. A. IPX4 IP55 IP 54 (Akku)<br />

Protection]*<br />

Verfügbare Rahmengrößen 41, 43, 48, 53 MD, LA S, M, L 41, 44, 49, 54<br />

Geometrie bei Rahmengröße 43 MD M 44<br />

Reach [mm] 412 428 440 435<br />

Stack [mm] 625 632 607 590<br />

Sitzrohrlänge [mm] 430 440 440 440<br />

Oberrohrlänge [mm] 567 609 604 604<br />

Steuerrohrlänge [mm] 120 120 118 110<br />

Lenkwinkel [°] 68 67 65 67,5<br />

Sitzwinkel [°] 74,5 74 75 74<br />

Radstand [mm] 1183 k. A. 1217 1192<br />

Hinterbaulänge [mm] 486 485 455 460<br />

Tretlagerniveau zur Radachse -35 -32 -12 -7<br />

[mm]<br />

Vorbaulänge [mm] 80 60 55 55<br />

Lenkerbreite [mm] 740 780 760 760<br />

Sattelstützendurchmesser [mm] 30,9 31,6 31,6 30,9<br />

Federweg v/h [mm] 120/125 140/140 170/170 150/150<br />

*Herstellerangabe<br />

62<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


E-<strong>MTB</strong>S<br />

*Herstellerangabe<br />

27,5+ 27,5 27,5+ 27,5+<br />

GHOST NOX FLYER GIANT<br />

HYB KATO FS S8.7+ AL HYBRID 6.7 ENDURO PRO UPROC7 8.70 FS FULL-E+ 0 SX PRO<br />

Preis [Euro] 5.599 5.699 5.999 5.999,90<br />

Gewicht [kg] 21,95 22,3 23,70 23,1<br />

Gewicht Vorderrad [kg] 2,33 2,26 2,24 2,35<br />

Gewicht Hinterrad [kg] 3,06 2,69 2,82 3,06<br />

Rahmenmaterial Alu Alu Alu Alu<br />

Garantie Rahmen [Jahre] 2 2 (+ 3 Crash Replacement) 10 lebenslang<br />

Website www.ghost-bikes.com www.noxcycles.com www.flyer-bikes.com www.giant-bicycles.com<br />

Federbein RockShox Deluxe RT3 RockShox Monarch Plus RC3 RockShox Monarch Plus RockShox Super Deluxe RCT<br />

Gabel RockShox Pike RC RockShox Lyric RCT3 RockShox Lyrik RCT3 RockShox Lyrik RCT3<br />

Steuersatz 16012 Nox Spook.T FSA Giant<br />

Vorbau Ghost Nox DH AheadVorbau Giant Contact<br />

Lenker Ghost Nox DH Answer Pro Taper Giant Contact SL DH<br />

Sattelstütze Kind Shock LEV Integra RockShox Reverb Stealth Kind Shock LEV Integra Giant Contact Switch-Remote<br />

Sattel Ergon SME30 Ergon SME30 Evo Fizik Antares Giant Contact SL Neutral<br />

Kurbel Shimano E8050 Sram EX1 Flyer Praxis Works<br />

Schalthebel Shimano XT Di2 Sram EX1 Shimano XT Sram EX1<br />

Schaltwerk Shimano XT Di2 Sram EX1 Shimano XT Sram EX1<br />

Kassette Shimano SLX Sram EX1 Shimano XT Sram EX1<br />

Kette KMC X11 Sram EX1 Shimano Sram EX1<br />

Bremsen, Scheibengröße [mm] Magura MT7, 203/203 Magura MT7, 203/180 Shimano Saint, 203/180 Sram Guide RE, 200/200<br />

Laufradsatz DT Swiss H1700 DT Swiss E1900 DT Swiss H1700 35 Naben: Giant, Felgen: Giant GE35 Disc<br />

Reifen ["]<br />

Maxxis Minion DHF, 27,5x2,6/DHR II<br />

27,5x2,8<br />

Maxxis HighRoller II/Minion DHR,<br />

27,5x2,4<br />

Schwalbe Nobby Nic SnakeSkin,<br />

27,5x2,8<br />

Maxxis Minion DHF (in Serie: Maxxis<br />

Recon), 27,5x2,6<br />

Gänge, Übersetzung 1x11, 34, 11-46 1x8, 34, 11-48 1x11, 29, 11-46 1x8, 36, 11-48<br />

Übersetzungsbandbreite [%] 418 436 418 436<br />

Entfaltung leichtester Gang 1,78 1,57 1,44 1,71<br />

[m]**<br />

Entfaltung schwerster Gang 7,46 6,85 6,01 7,46<br />

[m]**<br />

Geschwindigkeit leichtester 4,3 3,8 3,4 4,1<br />

Gang [km/h]**<br />

Geschwindigkeit schwerster 35,8 32,9 28,9 35,8<br />

Gang [km/h]**<br />

Marke Shimano Brose Panasonic Giant powered by Yamaha<br />

Modell E8000 Drive S X0 SyncDrive Pro<br />

Antriebsart Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor<br />

Dauerleistung [W]* 250 250 250 250<br />

Max. Drehmoment [Nm]* 70 90 80 80<br />

Energiegehalt Akku [Wh]* 504 504 432 496<br />

Spannung [V]* 36 36 36 36<br />

Akkutyp* Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen<br />

Unterstützung bis [km/h]* 25 25 25 25<br />

Schalterkennung*<br />

ja, in Kombination mit Di2 (keine nein ja nein<br />

Leistungsreduzierung)<br />

Schiebehilfe* ja ja ja ja<br />

Ladedauer [h/%]* 5/100, 2,5/80 4/100 4-5/100 4,5/100, 2,5/80<br />

Vollladezyklen [100%]* 1000 500 700 600<br />

Unterstützung [Stufe/%]* 4, Off/0, Eco/k. A., Trail/variabel,<br />

Boost/bis 300<br />

5, 0/0, 1-4/variabel einstellbar 5, Off/0, Eco/75, Standard/150,<br />

High/300, Auto/75-300<br />

6, Off/0, +Eco/100, Eco/175, STD/250,<br />

High/300, EXPW/360<br />

Ersatzakku [Wh/Euro]* 504/699 504/699 (432Wh) 750 / (630Wh) 1.150 496/699<br />

Gewicht Akku [kg/Wh] 2,6/504 2,85/504 3,3/432 3,4/496<br />

Schutzart [International IPX4 IP56 Motor und Akku IPX5 IPX4<br />

Protection]*<br />

Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL S, M, L S, M, L S, M, L, XL<br />

Geometrie bei Rahmengröße M M M M<br />

Reach [mm] 440 433 428 392<br />

Stack [mm] 609 613 626 621<br />

Sitzrohrlänge [mm] 430 458 460 450<br />

Oberrohrlänge [mm] 597 620 597 590<br />

Steuerrohrlänge [mm] 120 125 120 125<br />

Lenkwinkel [°] 66 66,5 66,5 66,5<br />

Sitzwinkel [°] 75,5 73 74,5 72,5<br />

Radstand [mm] 1212 1187 1200 1181<br />

Hinterbaulänge [mm] 455 450 450 463<br />

Tretlagerniveau zur Radachse -20 -17 -11 -5<br />

[mm]<br />

Vorbaulänge [mm] 60 50 55 50<br />

Lenkerbreite [mm] 760 800 780 800<br />

Sattelstützendurchmesser [mm] 31,6 30,9 31,6 30,9<br />

Federweg v/h [mm] 140/140 180/170-150 160/160 160-130/140<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

63


BIKETEST<br />

world of mtb<br />

64<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

27,5+ 27,5 27,5+ 27,5+ 29/27,5+<br />

TESTSIE G ER<br />

SPECIALIZED ORANGE M1 BH BIKES CANYON<br />

TURBO KENEVO EXPERT 27,5 ALPINE 6 E FACTORY DAS ZELL CC ATOM X LYNX 6 27,5 PLUS PRO SPECTRAL:ON 8.0<br />

Preis [Euro] 6.299 8.300 4.799 5.499,90 4.999<br />

Gewicht [kg] 23,65 22,9 21,2 24,4 21,9<br />

Gewicht Vorderrad [kg] 2,38 2,32 2,32 k. A. 2,35<br />

Gewicht Hinterrad [kg] 3,22 2,93 2,8 k. A. 2,85<br />

Rahmenmaterial Alu Alu Carbon Aluminium Aluminium<br />

Garantie Rahmen [Jahre] lebenslang 5 3 10 6<br />

Website www.specialized.com www.orangebikes.co.uk m1-sporttechnik.de www.bhbikes.com www.canyon.com<br />

Federbein Öhlins TTX22M, Coil Fox Float X2 Factory - Fox Float DPS Performance Fox Float DPS Performance<br />

Elite<br />

Gabel RockShox Lyrik RCT3 Fox 36 Float Factory Fox 34 Float Performance Fox 36 Float Performance Fox 36 Float Performance Elite<br />

Steuersatz FSA Hope Tange IS245ta k. A. Acros<br />

Vorbau Specialized Trail Hope M1 Aluminium BH Race Face Aeffect R<br />

Lenker Specialized Renthal Fat Bar M1 Aluminium BH <strong>MTB</strong> Alloy Riser Race Face Aeffect R<br />

Sattelstütze Specialized Command Post Wu Fox Transfer Factory M1 Aluminium KindShock Eten-I Kind Shock LEV SI<br />

Sattel<br />

Specialized Body Geometry SDG Fly MTN Selle Royal Rampage Selle Royal Verve Canyon SD:ON<br />

Henge Comp<br />

Kurbel Custom alloy Shimano E8050 FSA FSA Shimano XT<br />

Schalthebel Sram GX Shimano XT Di2 Shimano XT Shimano SLX Sram EX1<br />

Schaltwerk Sram GX Shimano XT Di2 Shimano XT Shimano XT Sram EX1<br />

Kassette Sram PG1130 Shimano XT Shimano XT Shimano SLX Sram EX1<br />

Kette KMC X11ET Shimano XT KMC X10 KMC X11 Sram PC-EX1<br />

Bremsen, Scheibengröße [mm] Sram Code R, 200/200 Hope Tech 3 E4, 203/180 Magura MT5/MT4, 203/180 Shimano SLX, 200/180 Sram Code R, 200/200<br />

Laufradsatz<br />

Specialized Roval Traverse 27,5 Naben: Hope Pro 4, Felgen: DT Swiss H1900<br />

Naben: JoyTech, Felgen: DT Swiss H1501 Spline<br />

Stans Flow Mk3<br />

Alexrims Volar 3.8 TR<br />

Reifen ["]<br />

Specialized Butcher Grid,<br />

27,5x2,8<br />

Maxxis Minion DHF 27,5x2,5/<br />

DHR 27,5x2,4<br />

Schwalbe SmartSam, 27,5x2,6 Schwalbe Nobby Nic, 27,5x2,8 Maxxis Minion DHF/DHR II,<br />

29x2,5/27,5x2,8<br />

Gänge, Übersetzung 1x11, 32, 11-42 1x11, 34, 11-46 1x10, 42, 11-36 1x11, 32, 11-46 1x8, 34, 11-48<br />

Übersetzungsbandbreite [%] 382 418 327 418 436<br />

Entfaltung leichtester Gang 1,74 1,64 2,66 1,59 1,62<br />

[m]**<br />

Entfaltung schwerster Gang 6,63 6,85 8,71 6,63 7,05<br />

[m]**<br />

Geschwindigkeit leichtester 4,2 3,9 6,4 3,8 3,9<br />

Gang [km/h]**<br />

Geschwindigkeit schwerster 31,8 32,9 41,8 31,8 33,8<br />

Gang [km/h]**<br />

Marke Brose custom Shimano Brose Brose Shimano<br />

Modell Turbo 1.3 E8000 Drive S Drive S E8000<br />

Antriebsart Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor<br />

Dauerleistung [W]* 250 250 250 250 250<br />

Max. Drehmoment [Nm]* 90 70 90 90 70<br />

Energiegehalt Akku [Wh]* 504 504 497 700 504<br />

Spannung [V]* 36 36 36 36 36<br />

Akkutyp* Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen<br />

Unterstützung bis [km/h]* 25 25 25 25 25<br />

Schalterkennung* nein ja, in Kombination mit Di2<br />

(keine Leistungsreduzierung)<br />

nein nein ja, in Kombination mit Di2<br />

(keine Leistungsreduzierung)<br />

Schiebehilfe* ja ja ja ja ja<br />

Ladedauer [h/%]* 3,5/100 5/100, 2,5/80 3,5/100 4/100 5/100, 2,5/80<br />

Vollladezyklen [100%]* nach 300 bzw. 2 Jahre noch 1000 mind. 500 500 1000<br />

mind. 75% Kapazität<br />

Unterstützung [Stufe/%]* 4, Off/0, Eco/bis 64, Trail/bis<br />

160, Turbo/bis 320<br />

4, Off/0, Eco/k. A., Trail/<br />

variabel, Boost/bis 300<br />

4, 0/0, 1/30, 2/160, 3/200,<br />

4/320<br />

5, 0/0, Eco/30, Eco+/50,<br />

Sport/70, Boost/100<br />

4, Off/0, Eco/k. A., Trail/<br />

variabel, Boost/bis 300<br />

Ersatzakku [Wh/Euro]* 504/799 504/699 497/799 700/949 504/699<br />

Gewicht Akku [kg/Wh] 3,0/504 2,6/504 3,2/497 3,7/700 (Herstellerangabe) 2,6/504<br />

Schutzart [International IP65 IPX4 IP56 IP56 IPX4<br />

Protection]*<br />

Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL M, L, XL M, L M, L XS, S, M, L, XL<br />

Geometrie bei Rahmengröße M M M M M<br />

Reach [mm] 431 463 421 424 445<br />

Stack [mm] 610 618 636 611 618<br />

Sitzrohrlänge [mm] 440 430 450 450 440<br />

Oberrohrlänge [mm] 597 612 605 592 616<br />

Steuerrohrlänge [mm] 110 120 125 120 100<br />

Lenkwinkel [°] 65 64,5 68 67 66,8 / 67,6<br />

Sitzwinkel [°] 74,8 74 74 70 73,8 / 74,6<br />

Radstand [mm] 1205 1230 1162 1192 1183 / 1181<br />

Hinterbaulänge [mm] 443 430 455 465 430<br />

Tretlagerniveau zur Radachse -9 -12 -43 -23 33/24 & 13/21<br />

[mm]<br />

Vorbaulänge [mm] 45 35 90 k. A. 50<br />

Lenkerbreite [mm] 800 800 720 780 760<br />

Sattelstützendurchmesser [mm] 30,9 30,9 31,6 31,6 30,9<br />

Federweg v/h [mm] 180/180 170/160 130/- 160/160 160/150<br />

*Herstellerangabe


E-<strong>MTB</strong>S<br />

SCHLUSSFAZIT<br />

Unterwegs rund um die Trails am Lago di Garda, Italien.<br />

Als ich den Test zu Papier gebracht habe,<br />

dachte ich mir: So oft habe ich das Wort bzw.<br />

die Kategorisierung „Allrounder“ noch nie verwendet.<br />

Doch E-Bikes sind, trotz ihres recht hohen Gewichts,<br />

des in der Regel üppigen Federwegs und ihrer martialischen<br />

Optik, mehr Allrounder als man denkt. Natürlich<br />

gibt es Unterschiede beim Fahrverhalten. Das Orange<br />

beispielsweise ist das Ballergerät für schnelle, ruppige Abfahrten;<br />

das Giant ist eher verspielt. Das KTM und das M1<br />

sind klar für ein gemäßigtes Gelände gedacht. Alle haben<br />

aber eines gemeinsam: Sie besitzen gute Allrounder-Eigenschaften.<br />

In der Summe hat uns das Specialized am meisten<br />

überzeugt. Der Antrieb unterstützt zwar im höchsten<br />

Modus weniger stark als andere, das Fahrverhalten ist aber<br />

homogen und geräuscharm. Zudem ist Specialized besonders<br />

auf die Bedürfnisse von Bikern eingegangen, hat<br />

unnötige Sachen weggelassen; andere wiederum realisiert.<br />

Die anfangs angesprochene Kür hat Specialized mit voller<br />

Punktzahl absolviert.<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

65


MATERIAL<br />

66<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

FÜR LANGANHALTENDEN<br />

FAHRSPASS<br />

Infos, Tipps und Tricks zum E-Bike!<br />

Wer gut schmiert, der gut fährt, ist eine altbekannte<br />

Redewendung, die nicht von ungefähr<br />

kommt. Doch im Zuge des unaufhaltsamen<br />

Fortschritts kehrt auch beim Mountainbike<br />

bzw. E-Bike mehr und mehr Technik ein. So<br />

reicht es mittlerweile nicht mehr, die Kette zu<br />

schmieren und die Reifen auf den richtigen<br />

Luftdruck zu bringen. Vielmehr sollte, wer Besitzer<br />

eines E-Bikes ist, grundsätzlich noch ein<br />

paar mehr Kniffe berücksichtigen – damit der<br />

Fahrspaß beim teuer erworbenen Sportgerät<br />

dauerhaft erhalten bleibt. Nachfolgend findest<br />

du einige interessante und wissenswerte Information,<br />

sowie Tipps und Tricks zur richtigen<br />

Wartung und Handhabung von E-Bikes.<br />

Text Matthias Baumgartner, Holger Schaarschmidt<br />

Bild Andreas Meyer, Hersteller<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

67


MATERIAL<br />

DER TRANSPORT<br />

RAUS AUS DER STADT, REIN IN DIE BERGE. SO GEHT ES VIELEN FREIZEITSPORTLERN AM WOCHENENDE, IM<br />

URLAUB ODER AM FEIERABEND. WER NICHT DAS GLÜCK HAT, VON STEINKOLOSSEN UMZINGELT ZU SEIN, FÜR<br />

DEN HEISST ES ERST MAL MIT AUTO UND BIKE AN DEN WAHLORT ZU FAHREN. DIES GESCHIEHT OFTMALS MIT<br />

EINEM HECKTRÄGER FÜR DIE ANHÄNGERKUPPLUNG. AUCH HIERBEI GIBT ES EIN PAAR EINFACHE TIPPS, DIE<br />

BEIM TRANSPORT VON E-BIKES ZU BEACHTEN SIND.<br />

Tipps<br />

• Ist die Stützlast meiner Anhängekupplung ausreichend<br />

für das zu transportierende Gewicht? Die maximale Stützlast<br />

der Anhängerkupplung bzw. des Autos darf nicht<br />

überschritten werden. Diese ist meist auf der Kupplung<br />

vermerkt und dem Fahrzeugschein zu entnehmen. In<br />

der Regel beträgt die Stützlast herkömmlicher Mittelklassewagen<br />

75 kg.<br />

Beispiel:<br />

Wie schwer dürfen die Bikes also sein?<br />

Maximale Stützlast - Eigengewicht Fahrradträger =<br />

maximale Nutzlast<br />

75 kg (Stützlast) - 18 kg (Beispielfahrradträger) =<br />

57 kg (Nutzlast)<br />

• Ist mein Träger für das höhere Gewicht von z.B. ein bis<br />

zwei E-Bikes zugelassen? (Meist ist ein Etikett auf dem<br />

Träger bzw. in der Bedienungsanleitung zu finden)<br />

• Zwischen den Bikes, an der Gabel, sollte ein Transportschützer<br />

angebracht werden, um Transportschäden vorzubeugen.<br />

Im Baumarkt erhältliche Rohrisolierungen<br />

sind günstig und gut<br />

• Je nach Heckträgerhersteller gibt es spezielle Auffahrschienen,<br />

die die Radmontage deutlich erleichtern, da<br />

das Bike nicht nach oben gehoben werden muss<br />

• Um das Gewicht zu reduzieren und Diebstahl vorzubeugen<br />

immer den Akku und, wenn möglich, das Display<br />

demontieren und im KFZ mitführen<br />

• Das schwerere Bike immer als erstes (innen) montieren<br />

68<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

E-REVOX<br />

ELEKTROPUNK.<br />

bergamont.com<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

69


MATERIAL<br />

DIE SCHALTUNG<br />

ZWAR VERFÜGEN DIE E-BIKE-MOTOREN TEILWEISE (JE NACH HERSTELLER) ÜBER EINE ART SCHALTUNTERBRECHUNG,<br />

DOCH GIBT ES HIER DURCHAUS GROSSE UNTERSCHIEDE. BEI MANCHEN BETRÄGT SIE NAHEZU HUNDERT PROZENT,<br />

WÄHREND SIE BEI ANDEREN KAUM SPÜRBAR IST. MANCHE ANTRIEBE WEISEN GAR KEINE AUF.<br />

Tipp<br />

• Wie auch beim unmotorisierten Radfahren,<br />

sollte während des Schaltvorgangs die Krafteinwirkung<br />

durchs Pedalieren unterbrochen<br />

werden.<br />

Doch mal ganz ehrlich: Wer achtet da in der<br />

Praxis ständig drauf und setzt das penibel um?<br />

So kommt es natürlich zu einem stärkeren Verschleiß<br />

und durch die zusätzliche Motorunterstützung<br />

beim E-Bike wirken nochmal deutlich<br />

größere Kräfte auf die Schaltungskomponenten.<br />

Wissenswerte Infos dazu gab uns Michael<br />

Wild, Leitung Marketing/PR von Paul Lange &<br />

Co. OHG.<br />

IM INTERVIEW<br />

Beim E-Bike ist es oft schwer<br />

möglich, die Kraft vom Kettenstrang<br />

zu reduzieren bzw. komplett auszusetzen.<br />

Ist die Schaltung für Schaltvorgänge<br />

unter so hoher Last ausgelegt?<br />

Ja, auf jeden Fall. Allerdings muss bei E-Bikes<br />

mit einer erhöhten Geräuschentfaltung sowie<br />

einem erheblich erhöhten Verschleiß gerechnet<br />

werden. Zudem sind „Fehlschaltungen“<br />

etwas häufiger möglich.<br />

Nach wie vielen Kilometern sollte ein Check<br />

über den Verschleiß der Kette bzw. der Schaltung<br />

erfolgen?<br />

Es ist nicht sehr zielführend, eine solche Angabe<br />

in Kilometern zu machen, da hier sehr<br />

viel mehr Einflussfaktoren als nur die gefahrene<br />

Distanz eine Rolle spielen. Eine vernachlässigte<br />

bzw. ungenügend geschmierte Kette<br />

verschleißt innerhalb von wenigen Hundert<br />

Kilometern. Wir empfehlen daher grundsätzlich<br />

eine regelmäßige Pflege (Schmierung).<br />

Während der Einsatzdauer sollte dabei auf<br />

Anomalien wie Schaltstörungen oder Geräusche<br />

geachtet werden. Sollten solche Störungen<br />

auftreten, empfiehlt sich der Check beim<br />

Fachmann.<br />

Kann ich den Verschleiß des Schaltungsstranges<br />

selbst überprüfen? Wenn ja, wie<br />

gehe ich vor und wann ist es ratsam, einen<br />

Fachhändler aufzusuchen?<br />

Zu diesem Zweck sind Kettenverschleißmesslehren<br />

verfügbar. Dabei ist allerdings darauf zu<br />

achten, dass die Messlehre mit dem jeweiligen<br />

Antriebsstrang kompatibel ist. Leider zeigt sich<br />

in der Praxis häufig, dass der Verschleiß mit<br />

einer nicht kompatiblen Lehre gemessen wird<br />

und daher mehr Verschleiß angezeigt wird als<br />

tatsächlich gegeben ist. Wir empfehlen für<br />

SHIMANO Ketten daher ausschließlich den<br />

Einsatz der SHIMANO Kettenmesslehre.<br />

Sollte nur die Kette getauscht werden oder<br />

gleich auch Ritzel und Kassette?<br />

Korrekte Pflege vorausgesetzt, hält der Antriebsstrang<br />

mehrere Tausend Kilometer. Nach<br />

Erreichen der Standzeit empfiehlt sich der<br />

Austausch der jeweils verschlissenen Komponenten.<br />

Da sich diese aufeinander „einlaufen“,<br />

wird bei einem Kompletttausch in der<br />

Regel eine verbesserte Leistung erzielt.<br />

Ist es vonnöten, ein spezielles Kettenöl zu<br />

verwenden?<br />

Unserer Erfahrung nach spielt insbesondere<br />

die regelmäßige und richtige Anwendung die<br />

entscheidende Rolle. Allerdings sollte natürlich<br />

auch darauf geachtet werden, geeignete<br />

Produkte zu verwenden. SHIMANO Wet Lube<br />

oder PTFE Lube können wir für SHIMANO Ketten<br />

uneingeschränkt empfehlen.<br />

Gibt es sonst noch wichtige Punkte, die regelmäßig<br />

beachtet werden müssen?<br />

• regelmäßige Pflege<br />

• Last beim Schaltvorgang aktiv reduzieren<br />

• Vor allem scharfen Wasserstrahl meiden (gilt<br />

insbesondere auch beim Transport am Fahrzeugheckträger<br />

bei Regen)<br />

• Kette nicht mit Lösungsmittel auswaschen<br />

70<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

WE ARE FREERIDERS<br />

#weareePerformance<br />

WELCOME TO THE TEAM SAM PILGRIM!<br />

“I want to show what’s possible on my XDURO<br />

AllMtn e<strong>MTB</strong>, with new tricks and big jumps!”<br />

haibike.com<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

71


MATERIAL<br />

DIE BREMSE<br />

AUCH DIE KOMPONENTE „BREMSE“ IST EIN SEHR WICHTIGER FAKTOR MIT HOHER SICHERHEITSRELEVANZ. IM SCHNITT<br />

LIEGT DAS GEWICHT EINES E-BIKES BEI RUND 19-25 KILOGRAMM. DAS SIND IN DER REGEL FÜNF BIS ZEHN KILOGRAMM<br />

MEHRGEWICHT NUR AM BIKE, DIE AUCH SCHNELL UND SICHER ABGEBREMST WERDEN MÜSSEN,<br />

SELBST BEI LANGANHALTENDEN ABFAHRTEN.<br />

Tipps<br />

• Versuche, einen guten Mix aus Vorderradund<br />

Hinterradbremse zu finden, um bergab<br />

ein hohes Kontroll- und Sicherheitsgefühl zu<br />

gewinnen.<br />

• Idealerweise ist das Bike mit 200 bzw. 180<br />

Millimeter großen Bremsscheiben vorne und<br />

hinten ausgestattet.<br />

IM INTERVIEW<br />

Maximilian Topp SRAM & RockShox<br />

PR Coordinator <strong>MTB</strong> Europe.<br />

Mit der Sram Code R bzw. Code RSC habt ihr<br />

eine leistungsstarke Bremse im Portfolio, die<br />

ihr, außer für den Downhill-Bereich, auch speziell<br />

für den Einsatz am E-<strong>MTB</strong> empfehlt.<br />

Durch welche technischen Merkmale bzw.<br />

Details zeichnet sich die Code Bremse aus,<br />

damit sie den höheren Anforderungen am<br />

E-Bike gerecht wird?<br />

Wir haben unsere Code Bremse für den <strong>MTB</strong><br />

Downhill-Einsatz – den extremsten, den man<br />

sich vorstellen kann – entworfen. Bei Veranstaltungen<br />

wie einem Downhill World Cup oder<br />

der Red Bull Rampage beanspruchen die<br />

Fahrer unsere Bremsen in einem Maße, das<br />

weit über den Anforderungen an ein E-<strong>MTB</strong><br />

liegt. Es braucht also keine spezifische E-<strong>MTB</strong><br />

Bremse, da das Systemgewicht (Bike & Fahrer)<br />

der ausschlaggebende Faktor ist – nicht,<br />

ob es ein E-Bike oder ein per Muskel betriebenes<br />

Rad ist.<br />

Gibt es bei den Bremsscheiben etwas zu beachten?<br />

Schließlich bietet Sram einteilige<br />

und zweiteilige Bremsscheiben an. Welche<br />

empfehlen sich für den Einsatz am E-Bike?<br />

Für den E-Bike-Einsatz empfehlen wir unsere<br />

SRAM CenterLine Bremsscheiben mit<br />

200mm, da die zweiteiligen CenterLine X<br />

Bremsscheiben nur für den Trail-Einsatz freigegeben<br />

und bis 180mm erhältlich sind.<br />

Welcher Bremsbelag- bzw. Materialtyp ist bei<br />

einem E-Bike empfehlenswert? Sollte vorne<br />

und hinten ein unterschiedlicher Belag gewählt<br />

werden?<br />

Die SRAM Code Bremsen kommen ab Werk<br />

mit gesinterten Bremsbelägen, welche das<br />

beste Verhältnis zwischen Bremsperformance<br />

und Haltbarkeit, auch für E-Bikes und auf langen<br />

Abfahrten, bieten.<br />

Welche regelmäßigen Überprüfungen oder<br />

Wartungen sollte man selbst durchführen?<br />

Grundsätzlich sollte vor jedem Fahrtantritt die<br />

Funktion aller sicherheitsrelevanten Bauteile<br />

geprüft werden, hierzu gehört auch ein kurzer<br />

Bremsen-Check. Des Weiteren empfiehlt es<br />

sich, in regelmäßigen Abständen den Bremsbelägen<br />

einen kurzen Blick zu schenken, um<br />

sie auf Abnutzung zu überprüfen. In der Betriebsanleitung<br />

der Bremsen ist zudem angegeben,<br />

in welchen Intervallen (nach Betriebsstunden)<br />

die Bremsflüssigkeit zu wechseln ist.<br />

Wann ist es empfehlenswert, seinen Fachhändler<br />

aufzusuchen?<br />

Den Fachhändler sollte man in allen Fällen<br />

aufsuchen, in denen eine Funktionsstörung<br />

auftritt oder ein Service ansteht. Für geübte<br />

Schrauber bieten wir auf unserer Webseite<br />

detaillierte Anleitungen und Videos für die<br />

meisten Wartungsarbeiten und Reparaturen<br />

unserer Produkte an.<br />

72<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

www.cosmicsports.de<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

73


MATERIAL<br />

DER LITHIUM IONEN- AKKU<br />

OB AUTOMOBILINDUSTRIE ODER FAHRRADBRANCHE: DIE NEUENTWICKLUNGEN VERLAUFEN IN BEIDEN BEREICHEN STARK<br />

ELEKTRISIEREND AB. DABEI KOMMT SOWOHL IM E-KFZ ALS AUCH IM E-BIKE EIN SOGENANNTER LITHIUM IONEN-AKKU ZUM<br />

EINSATZ, WIE ER AUCH FÜR SMARTPHONES VERWENDET WIRD. DOCH HAST DU DICH AUCH SCHON MAL GEFRAGT: WAS IST<br />

EIGENTLICH EIN LITHIUM IONEN-AKKU, WELCHE TECHNIK VERBIRGT SICH DAHINTER? UM UNSEREN WISSENSHUNGER ZU<br />

STILLEN, HABEN WIR BEI DEN EXPERTEN DER BMZ GROUP NACHGEFRAGT.<br />

IM INTERVIEW<br />

mit Lukas Hubert Produktmanager E-Bike BMZ Group<br />

Wie kann ich mir denn, einfach erklärt, einen Lithium Ionen-Akku<br />

vorstellen? Welcher Aufbau und welche Technik, Funktionsweise und<br />

Materialien verbergen sich dahinter?<br />

Ein E-Bike-Akku besteht prinzipiell aus drei Hauptkomponenten: zum<br />

einen aus dem sogenannte Corepack, einer Verschaltung aus einzelnen<br />

Lithium Ionen-Zellen. Je nachdem, welche Spannungslage und Kapazität<br />

vom Antrieb benötigt wird, werden dort 20 bis 60 Zellen seriell und<br />

parallel verschaltet. Das Herzstück bildet dann das Battery Management-System.<br />

Das BMS überwacht die Spannungen und den Ladevorgang<br />

und fungiert im Fehlerfall wie eine Sicherung. Der dritte Teil ist das<br />

Gehäuse mit Anzeigeeinheit und Lade-/Entladebuchse.<br />

Warum werden ausschließlich Lithium Ionen-Batterien verbaut; gibt<br />

es hierzu keine alternativen Akku-Typen?<br />

Zurzeit ist die Lithium Ionen-Technologie die einzige Technologie, die<br />

eine so hohe Energiedichte bei bezahlbaren Preisen bietet. Natürlich<br />

wird weltweit an Verbesserungen der Lithium Ionen- und auch anderer<br />

Technologien gearbeitet. Wir sehen zurzeit aber noch ein hohes Entwicklungspotential<br />

bei Lithium-Zellen und engagieren uns als BMZ<br />

auch deshalb stark in Forschung und Entwicklung, um die Technologie<br />

noch leistungsfähiger zu machen.<br />

74<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

BIKES SEIT 1976<br />

WWW.CENTURION.DE<br />

No Pogo E<br />

Das No Pogo E ist der ideale Partner für die Berge: Es macht alles mit, gibt Sicherheit und<br />

hilft im richtigen Moment. Als spaßorientiertes All Mountain bietet es maximal sensible<br />

und effiziente 150/145 mm Federweg für hartes Gelände, extrem traktionsstarke 27,5+<br />

Reifen und die ultimative Bergauf-Spaßerweiterung in Form des kraftvollen Bosch CX<br />

Motors. Mit absenkbarer Sattelstütze, Unterfahrschutz und Vierkolbenbremsen ist das<br />

No Pogo E auf anspruchsvollen Trails bestens aufgehoben.<br />

CENTURION – FORGE AHEAD.<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

75


MATERIAL<br />

Explosionszeichnung eines Lithium Ionen-Akkus. In der Mitte befindet sich der sogenannte Corepack, bestehend aus den Lithium Ionen-Zellen.<br />

Das Herzstück bildet dann das Battery Management-System auf der rechten Seite. Schlussendlich sitzt alles fest verpackt im Batteriegehäuse.<br />

Aktuell stagniert das Verhältnis von Leistung und Gewicht<br />

nahezu. So wiegt beispielsweise ein 500 Wattstunden-Akku<br />

um die 2,5 Kilogramm. Werden sich mit dieser<br />

Technik noch deutlich leichtere Akkus realisieren lassen?<br />

Durchaus. Wir hatten in den letzten Jahren den Trend, dass<br />

die Kapazität der Zellen ständig stieg, ohne dass die Akkus<br />

größer wurden. Wenn sich jetzt der Markt bei rund 500-<br />

600 Wattstunden einpendelt, werden wir in den nächsten<br />

Jahren wohl noch kompaktere Akkus bauen können. Ein<br />

Ansatz dafür ist z. B. das neue Zellformat 21700, bei dem<br />

BMZ weltweit eine Vorreiterrolle eingenommen hat.<br />

Welche Veränderung gab es in den letzten fünf Jahren?<br />

Eine fast unglaubliche. Zum einen natürlich in puncto<br />

Energiedichte und bezüglich des Fortschritts der Technologie<br />

im Allgemeinen. Ständig erleben wir neue Ansätze,<br />

um die Kapazität zu erhöhen und die Lebensdauer zu verlängern.<br />

Zum anderen sehen wir auch die Integration der<br />

Akkus in das Design der Räder. Als wir vor zwei Jahren<br />

einen in das Unterrohr integrierten Akku auf der Eurobike<br />

vorstellten, waren wir fast die einzigen. Heute kann man<br />

sich als Batteriehersteller fast nichts anderes mehr erlauben.<br />

76<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

Lässt sich mit dem technischen Design der Akkus die<br />

Reichweite und Leistung beeinflussen?<br />

Selbstverständlich. Der Wunsch nach mehr Kapazität bei<br />

kleinerer Bauform ist auf den ersten Blick zwar widersprüchlich,<br />

durch den Einsatz der neuesten Zelltechnologien<br />

und des aktuellsten Ingenieurs-Knowhows schaffen<br />

wir es jedoch immer wieder, uns hier vom Markt abzusetzen.<br />

Wichtig für uns ist es dabei, den Akku genau auf den<br />

Motor, das Bike, den Anwendungsbereich und die geforderte<br />

Spannung auszulegen. Wenn man alle Rahmenbedingungen<br />

kennt, passt der Akku am Ende zum Pedelec<br />

wie ein maßgeschneiderter Anzug und jeder Millimeter ist<br />

optimal genutzt.<br />

Unser Multitool:<br />

Es ist immer die Rede davon, dass ein Akku bestimmte<br />

Ladezyklen durchhält. Was ist ein Ladezyklus?<br />

Ein Ladezyklus beschreibt das Entladen und Wiederaufladen<br />

eines Akkus. Je mehr Ladezyklen ein Akku erreichen<br />

kann, desto höher ist die Qualität – so die gängige Meinung.<br />

Allerdings gibt es hier einige Fallstricke: Manchmal<br />

werden die Ladezyklen nicht von null bis 100 Prozent Ladestand<br />

angegeben, sondern nur in den gängigen Anwendungsbereichen,<br />

z. B. von 30 bis 100 Prozent. Das macht<br />

einen Vergleich natürlich schwerer. Zudem ist auch die<br />

Höhe des Lade- und Entladestromes entscheidend. Lade<br />

und entlade ich einen Akku sehr langsam, erreiche ich<br />

wesentlich mehr Ladezyklen, als wenn ich den Akku stark<br />

beanspruche.<br />

© BH Bikes / Philip Ruopp<br />

Das<br />

ATOMX<br />

Lynx<br />

Ist dann beispielsweise ein Ladevorgang von 50 zu 100<br />

Prozent ein halber Ladezyklus?<br />

Das kann man so sagen. Allerdings weiß ich nicht, ob dieser<br />

Begriff genormt ist.<br />

Was passiert, wenn die Anzahl der Ladezyklen überschritten<br />

ist? Nimmt die Akku-Leistung schwach oder stark ab;<br />

ist der Leistungsabfall konstant?<br />

Wenn der Akku immer gleich beansprucht wird, ist der<br />

Leistungsabfall recht konstant und beginnt schon beim<br />

ersten Laden.<br />

Meist ist eine Restkapazität von 60 Prozent nach x Ladezyklen<br />

angegeben. Damit ist der Akku ja auch noch nutzbar.<br />

Wie schon gesagt, hängt die Lebensdauer eines Akkus<br />

auch eher von der Nutzung ab als nur von der Anzahl der<br />

Zyklen. Wenn die Kapazität des Akkus irgendwann nicht<br />

mehr für die Sonntagstour reicht, sollte man sich einen<br />

neuen zulegen. Nicht früher und auch nicht später.<br />

ATOMX LYNX 6 27,5“ PLUS<br />

ER998<br />

Unbekanntes Gelände und<br />

neue Wege stellen Dich oft vor<br />

spannende Herausforderungen?<br />

Dann kannst Du mit dem<br />

neuen AtomX Lynx zukünftigen<br />

Bikeabenteuern gelassen<br />

entgegen sehen: 160mm<br />

Federweg und 700Wh<br />

bieten Dir ausreichend<br />

Reserven für jeden Trail.<br />

FOX FLOAT<br />

DPS<br />

FOX 36 FLOAT<br />

160mm<br />

Brose Drive S<br />

700 Wh<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL LEGENDARY Nº2.18 SINCE 77 1909.


MATERIAL<br />

"... ARBEITEN AN VIELEN PROJEKTEN MIT DEM NEUEN ZELLFORMAT 21700, UM AKKUS KLEINER<br />

UND LEISTUNGSFÄHIGER ZU GESTALTEN UND SIND DABEI, IN EINEM ZUSAMMENSCHLUSS MIT<br />

ANDEREN DEUTSCHEN UNTERNEHMEN EINE ZELLFERTIGUNG IN EUROPA AUFZUBAUEN. ZUDEM<br />

ENGAGIEREN WIR UNS STARK IM AUTOMOTIVE- UND ENERGIESPEICHERSEKTOR… VIELLEICHT<br />

SOLLTEN WIR FÜR DIESE FRAGE EINEN NEUEN TERMIN VEREINBAREN …"<br />

Kann ich einen Lithium Ionen-Akku bedenkenlos in jeglichen<br />

Ladezustand wieder aufladen? Gibt es hierbei etwas<br />

zu beachten? Stichwort Memory-Effekt?<br />

Einen Memory-Effekt, wie bei alten Handys, gibt es bei Lithium<br />

Ionen-Akkus nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall:<br />

Ein moderner Akku hat es am liebsten, wenn er nicht komplett<br />

entladen und geladen wird. Also lieber den Akku mit<br />

etwas Restkapazität wieder ans Ladegerät hängen, als ihn<br />

krampfhaft leer zu fahren.<br />

Kann/Soll der Akku bei Nichtbetrieb am Ladegerät stecken?<br />

Jein. Moderne Ladegeräte halten den Akku möglichst<br />

schonend auf dem maximalen Ladestand. Allerdings hält<br />

ein Li Ion-Akku am längsten, wenn man ihn zwischen 20<br />

und 80 Prozent hält. Also besser das Ladegerät abstecken,<br />

wenn der Akku geladen ist und ab und zu nachladen.<br />

Stichwort Selbstentladung: Ist nach einem Monat Nichtgebrauch<br />

der Akku immer noch 100 Prozent geladen<br />

oder gibt es hier eine Selbstentladung?<br />

Eine gewisse Selbstentladung gibt es immer. Allerdings<br />

sollte man nach einem Monat noch nicht so viel davon<br />

merken. Wenn man die Batterie im Winter alle zwei Monate<br />

mal nachlädt, ist man auf der sicheren Seite.<br />

In welchem Ladezustand und Temperaturbereich sollte<br />

die Batterie idealerweise über Winter aufbewahrt werden?<br />

Was gibt es dabei noch zu beachten?<br />

Idealerweise bei Raumtemperatur oder leicht darunter.<br />

Eine Lagerung unter null Grad sollte man genauso vermeiden<br />

wie zu hohe Luftfeuchtigkeit oder sehr hohe Temperaturen.<br />

Was sollte man mit einer Batterie keinesfalls machen,<br />

wie beispielsweise im Sommer im Auto liegen lassen<br />

bzw. in der prallen Sonne?<br />

Prinzipiell ist eine moderne E-Bike-Batterie sehr pflegeleicht.<br />

Nicht zu kalt und nicht zu heiß lagern, also ca. bei<br />

10 bis 30°C, und nicht mit dem Hochdruckreiniger reinigen,<br />

erst recht nicht die Kontakte. Da kann es ggf. doch<br />

gefährlich werden. Zum Reinigen einen milden Reiniger<br />

verwenden, bei Anzeichen von Korrosion etwas Batteriepolfett<br />

auf die Kontakte und alles ist gut. Bitte aber nicht<br />

versuchen, den Akku und den Stecker komplett mit Polfett<br />

zu füllen. Diese Akkus landen dann meist wieder bei uns<br />

im Service …<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt: Wie kann ein solcher Kraftspeicher<br />

in ferner Zukunft recycelt werden?<br />

Diese Frage zielt wahrscheinlich auf die Pläne der Autoindustrie<br />

ab, gebrauchte Batterien als Zwischenspeicher für<br />

das Stromnetz zu nutzen. Ob sich das im E-Bike-Bereich<br />

irgendwann rechnen wird, weiß ich nicht. Wir recyceln<br />

unsere Batterien auch heute schon gemeinsam mit einem<br />

<strong>Spezial</strong>isten, der seltene Erden und Rohstoffe zurückgewinnt,<br />

Schadstoffe abspaltet und die Reste zur Energieerzeugung<br />

nutzt. Dadurch können wir gewährleisten, dass<br />

unsere Kunden ohne schlechtes Gewissen alte Akkus zurückgeben<br />

können.<br />

Was kommt als nächstes? Arbeitet ihr aktuell an alternativen<br />

Akku-Packs bzw. -Techniken?<br />

Ich glaube, die Zeit reicht nicht, um alles zu besprechen.<br />

Deshalb nur einige Beispiele, was uns zurzeit umtreibt: Wir<br />

führen zurzeit eine automatisierte Fertigung mittels Laserschweißanlagen<br />

ein, um noch höhere Qualitätsstandards<br />

zu setzen, arbeiten an vielen Projekten mit dem neuen<br />

Zellformat 21700, um Akkus kleiner und leistungsfähiger<br />

zu gestalten und sind dabei, in einem Zusammenschluss<br />

mit anderen deutschen Unternehmen eine Zellfertigung in<br />

Europa aufzubauen. Zudem engagieren wir uns stark im<br />

Automotive- und Energiespeichersektor… Vielleicht sollten<br />

wir für diese Frage einen neuen Termin vereinbaren …<br />

78<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

TESTABO-AKTION<br />

3 AUSGABEN + 3 CLIF BAR RIEGEL<br />

FÜR 19,90 EURO*<br />

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world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

79


MATERIAL<br />

DIE KAUFBERATUNG<br />

IM INTERVIEW<br />

mit Valentin Biller, Fachhändler für Mountainbikes<br />

Hardtail? Fully? Und weitere Kaufentscheidungen?<br />

Tagtäglich berät Valentin E-Mountainbiker auf der Suche nach dem<br />

optimalen Bike. Sein Geschäft liegt in Deggendorf, am Tor zum Bayerischen<br />

Wald, wo die Ansprüche und Anforderungen ebenso vielfältig<br />

sind wie das kaum mehr zu überschauende Angebot an E-Bikes.<br />

Genau deshalb ist es wichtig, zuerst zu bestimmen, welchem Mountainbike-Typ<br />

der Kunde entspricht. Geplanter Einsatzbereich? Hardtail<br />

oder Fully?<br />

Welche Argumente sprechen für welches Bike?<br />

Klassischerweise, also wie beim „normalen“ <strong>MTB</strong>, ist das Systemgewicht<br />

eines Hardtails von Haus aus geringer. Es ist effizienter und spritziger<br />

als das Fully, da die komplette Antriebskraft direkt auf die Reifen<br />

wirkt. Wer vermehrt Sand- und asphaltierte Nebenstraßen fahren oder<br />

auch im normalen Straßenverkehr teilnehmen will, ist mit einem Hardtail<br />

bestens bedient. Flowige Singletrails, Waldwege, auch mal etwas<br />

80<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

» SELBST AUF DEM DONAURADWEG SCHÄTZEN E-BIKER DEN KOMFORT, OBWOHL DAS FULLY<br />

ANTRIEBSENERGIE ABSORBIERT UND WENIGER EFFIZIENT ALS EIN HARDTAIL LÄUFT. «<br />

gröbere Passagen steckt das Bike mit ungefedertem Hinterbau trotzdem<br />

locker weg. Es ist durch die „einfachere“ Konstruktion günstiger<br />

als ein Fully.<br />

Das heißt, die meisten E-Biker wären mit einem Hardtail bestens versorgt.<br />

Trotzdem sehen wir wesentlich mehr Fullys in freier Wildbahn?<br />

Die meistverkauften E-Bikes sind Touren- und AllMountain-Bikes. Die<br />

Vorteile liegen auf der Hand: eine Geometrie, die eine aufrechtere Haltung<br />

und komfortable Sitzposition unterstützt. Mehr Federweg und<br />

ein flacher Lenkwinkel vermitteln mehr Fahrsicherheit. Die Traktion ist<br />

bergauf und bergab deutlich besser und das Fahrgefühl „satter“, weil<br />

man in jeder Situation Bodenkontakt hält. Selbst auf dem Donauradweg<br />

schätzen E-Biker den Komfort, obwohl das Fully deutlich Antriebsenergie<br />

absorbiert und weniger effizient läuft. Auch das Gewicht ist systembedingt<br />

höher.<br />

Welche Akku-Leistung empfiehlst du?<br />

Klassische, sportive E-<strong>MTB</strong>s werden zu 99 Prozent mit 500 Wh-Akkus<br />

angeboten. Mittlerweile kommen schon Modelle mit 650 und 700 Wh,<br />

jedoch sollte man darauf achten, dass die Effizienz vom Motor zum<br />

Akku passt. Da kommt es aufs Fahrverhalten, die Konstruktion des<br />

Bikes und die Optimierung der Steuerung zwischen Akku und Motor<br />

an. Je stärker der Motor, desto mehr Energie braucht er.<br />

Wo liegen die Vorteile eines externen Akkus, wenn ein integrierter<br />

vermeintlich ausgereifter ist? [1]<br />

Externe Akkus wird es nur noch an Einstiegsbikes geben, obwohl diese<br />

auch Vorteile mit sich bringen. So sind sie leichter zu handhaben; Design<br />

und Rahmenproduktion sind günstiger. Durch die spezielle Auslegung<br />

des Rahmens auf die integrierten Akkus werden die Bikes teurer.<br />

Doch sie sind besser gegen äußere Einflüsse geschützt, das Design<br />

wird ansprechender, der Schwerpunkt des Bikes rutscht tiefer und liegt<br />

damit zentraler, wodurch sich die Fahreigenschaften verbessern. Ein<br />

Problem, das die Kunden und mich lang gestört hat, wurde behoben:<br />

Es können wieder Flaschenhalter im Rahmen integriert werden. Nachteil:<br />

Durch die spezielle Rahmenkonstruktion erhöht sich das Gewicht.<br />

Wie ist das Handling mit einem Ersatz-Akku für lange Strecken? Bei<br />

integrierten Akkus ist das sicher schwierig?<br />

Um ehrlich zu sein, sehe ich da kein tatsächliches Problem. Nur etwa<br />

fünf bis zehn Prozent unserer Kunden legen sich einen Zweitakku zu.<br />

Weit üblicher ist es, dass der Partner ein E-Bike mit baugleichem Akku<br />

kauft. Falls einer allein auf lange Tour fährt, kann er den Akku vom<br />

zweiten Radl einfach mitnehmen. Eine Herstellerlösung ist das Dual<br />

Battery System von Bosch, mit dem sich die Kapazität verdoppelt.<br />

Eine nachträgliche Installation am Bike ist jedoch nicht möglich, sondern<br />

muss bereits ab Werk vorgesehen sein. So kann zum Beispiel<br />

ein 500-Wh-Akku integriert sein und der zweite am Rahmen aufgesetzt<br />

werden.<br />

E-Bikes bringen mächtig Dampf auf die Piste und ihr hohes Systemgewicht<br />

schiebt gewaltig. Wie schaut es da mit speziellen E-Bike-Komponenten<br />

aus?<br />

Leistungsstarke Scheibenbremsen sind obligatorisch! Wie du richtig<br />

sagst, ist das Systemgewicht bei hohen Geschwindigkeiten – besonders<br />

bergab schiebt das Bike viel mehr – schlicht und einfach ein Sicherheitsrisiko.<br />

Und der Antrieb?<br />

Meine Empfehlung ist ein Einfach-Antrieb mit möglichst großer Über-<br />

1<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

81


MATERIAL<br />

2<br />

setzungsspreizung. Die 12-fach Eagle Gruppe von<br />

SRAM, mit der derzeit größten Bandbreite, ist für<br />

den Einsatz am E-Bike noch nicht freigegeben. Die<br />

1x11 von Shimano mit 11-46-Kassette oder 11-42<br />

an Hardtails haben sich durchgesetzt.<br />

Nachteil einer zu geringen Spreizung, wie z.B. bei<br />

der speziellen SRAM EX1 E-Bike Schaltung: Durch<br />

die großen Gangsprünge ist die Trittfrequenz nicht<br />

optimal. Weil man relativ harte Gänge fährt, hat man<br />

keinen runden Tritt; dadurch benötigt der Motor<br />

mehr Energie. Je größer die Übersetzungsbandbreite,<br />

desto höher die Effizienz des Antriebs/Motors.<br />

Was sind dann die Vorzüge der SRAM EX1 E-Bike<br />

Schaltgruppe? [2]<br />

Die 1x8-Antriebsgruppe von SRAM hat durch die<br />

breitere Kette, stabilere Ritzel und ein robusteres<br />

Kettenblatt weniger Verschleiß. Größter Vorteil des<br />

Systems: der spezielle Schalthebel – jeder Gang ist<br />

nur einfach schaltbar. Ein „normaler“ Shifter kann<br />

mehrere Gänge überspringen. Damit bekommt der<br />

Motor soviel Zug, dass die Last auf die Kette plötzlich<br />

enorm steigt und sich der Verschleiß erhöht. Auch<br />

kommt durch den plötzlichen Wechsel mehrerer<br />

Gänge und den damit verbundenen Schräglauf eine<br />

schlagartige Scherbelastung auf die Kette, was zu<br />

Kettenrissen führen kann. Der Einfach-Schalthebel<br />

verhindert das.<br />

Welche Laufräder und Reifengrößen empfiehlst du?<br />

27,5 Zoll hat sich bei Fullys durchgesetzt; daneben<br />

27,5 Plus. Die Vorteile sind ein agiles und wendiges<br />

Fahrverhalten bei möglichst hoher Stabilität.<br />

29 Zoll-Laufräder sind bei Hardtails üblich. Sie<br />

sind fahrstabil, laufruhig und geben Fahrsicherheit<br />

bergab, durch das etwas bessere Überrollverhalten;<br />

Unebenheiten werden besser ausgeglichen. Tourenund<br />

AllMountain-Fullys benötigen hingegen mehr<br />

Traktion in Matsch und auf grobem Untergrund, besonders<br />

bergauf. Die Vorteile der Plus-Bereifung –<br />

82<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18


TIPPS UND TRICKS<br />

3<br />

2,8 Zoll hat sich als Standard etabliert – sind bessere Traktion,<br />

fehlerverzeihendes Handling und ein komfortableres<br />

Fahrverhalten, da mit weniger Luftdruck gefahren werden<br />

kann.<br />

Auch im Bereich der Steuerung hat der Kunde die Qual<br />

der Wahl. Wie sind da die Trends? [3]<br />

Manche Hersteller verkaufen serienmäßig E-Bikes ohne<br />

Displays. Ladezustand und Unterstützungsmodus erkennt<br />

man am Akku selbst. Nur ein sogenannter Modus-Schalter<br />

am Lenker gibt ein akustisches Signal. Weiter gibt es puristisch<br />

kleine Displays nur mit Anzeige der Geschwindigkeit,<br />

des Akku-Ladestands und der Unterstützungsmodi. Diese<br />

kommen hauptsächlich im Einstiegsbereich oder bei sehr<br />

sportiven Bikes vor. Sie sind weniger anfällig bei Stürzen<br />

und tragen zu einer cleanen Optik bei. Bei vielen Antrieben<br />

ist eine Kopplung mit ANT+ fähigen Geräten wie klassischen<br />

Fahrradtachos, die ja sowieso Geschwindigkeitsgeschichten<br />

anzeigen, oder Navigationsgeräten möglich.<br />

Vorteil des Navis: Der Akku hält deutlich länger als beim<br />

Handy. Eine sehr populäre Möglichkeit ist die Steuerung<br />

mit dem Smartphone. Die Hersteller-Apps bieten Navigation,<br />

das Auslesen von sämtlichen Fahrdaten bis hin zu<br />

Optimierungen und Anpassungen des Antriebs auf die<br />

Nutzerbedürfnisse. Mit der App kann ich zum Beispiel die<br />

Unterstützungsstufen anpassen und den Motorstrom drosseln,<br />

um die Akkulaufzeit zu erhöhen und mehr Reichweite<br />

zu generieren. Auch das Motoransprechverhaltens kann<br />

optimiert werden.<br />

Wozu die Abstimmung des Ansprechverhaltens?<br />

Wenn ich zum Beispiel einen steilen Berg mit losem Untergrund<br />

hinauffahre, stoppe und wieder anfahren möchte,<br />

sollte das Anfahrverhalten eher moderat eingestellt werden,<br />

damit das Hinterrad Traktion behält und nicht durchgeht.<br />

Funktioniert das mit jedem Antriebssystem?<br />

Nicht alle E-Bike Systeme bieten die Möglichkeit, per App<br />

die Parameter zu verändern.<br />

Valentin – vielen Dank für die umfangreichen Informationen<br />

und deine kompetente Beratung!<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> SPEZIAL Nº2.18<br />

83


ADVERTORIAL<br />

1<br />

2<br />

3<br />

84<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


SKS LIQUIDES<br />

DIE E-<strong>MTB</strong> KUR<br />

Waschen, pflegen, hegen<br />

Platte Reifen, gerissene Ketten und, wenn‘s ganz schlimm<br />

kommt, ein ausgefallener Motor – wir haben in den letzten<br />

Jahren nahezu alles mit E-Bikes erlebt. Den Entwicklern<br />

waren bzw. sind diese Probleme natürlich bekannt; sie haben<br />

reagiert und die Bikes von Jahr zu Jahr auf das höhere<br />

Gewicht, den stärkeren Vortrieb und die entsprechend höheren<br />

Geschwindigkeiten hin optimiert.<br />

Wir geben euch ein paar einfache Tipps, was in unseren<br />

Augen bei der E-Bike-Pflege und -Wartung wichtig ist.<br />

[1] Laufrad<br />

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man mit einem zwölf<br />

oder 24 Kilo schweren Bike über eine harte Steinkante<br />

fährt. Wer das Bike nicht genügend anhebt, steht schnell<br />

mit einem platten Reifen da.<br />

• Oberstes Gebot ist ein Reifen mit einem ordentlichen<br />

Durschlagschutz (z. B. bei Schwalbe <strong>MTB</strong>-Reifen eine<br />

Double Defense- / Super Gravity- / Downhill-Karkasse).<br />

Das Gewicht ist dann zwar höher, dafür ist das Defektrisiko<br />

aber deutlich geringer.<br />

• Wer auf Nummer Sicher gehen will, rüstet sein Laufrad<br />

auf Tubeless um. Schlauch raus – Dichtmilch rein. Die<br />

meisten modernen Felgen bzw. Reifen sind damit kompatibel.<br />

Infos dazu liefert jeder Laufrad- bzw. Reifenhersteller<br />

auf seiner Website<br />

[2] Bike Wash<br />

Das Abstrahlen mit dem Hochdruckreiniger ist selbst bei<br />

einem unmotorisierten Bike schon grenzwertig, wird aber<br />

oft und gerne gemacht. Beim E-Bike kommt noch hinzu,<br />

dass der Antrieb bzw. Akku nur eine gewisse Schutzklasse<br />

hat. In der Regel ist dies IPX-4 (Spritzwasser), IPX-5<br />

(Strahlwasser) oder, wenn er besonders gut ist, IPX-6 (starker<br />

Wasserstrahl). Wenn man nun mit dem Hochdruckreiniger,<br />

am besten noch mit höchstem Druck und feinem<br />

Strahl, auf die Einheit hält, kann sich jeder vorstellen, was<br />

passiert.<br />

• Wem sein E-Bike was wert ist, der geht den klassischen<br />

Weg: Bike mit Fahrradreiniger einsprühen und mit<br />

Schwamm und Wasser abwaschen.<br />

• Wer es besonders gut meint, kann das saubere Rad mit<br />

einem Schutzspray „versiegeln“, damit es länger schön<br />

bleibt.<br />

[3] Antrieb<br />

E-Bike-Antriebe bekommen es gleich doppelt ab – einmal<br />

vom Biker selbst und dann noch vom Motor. Der Verschleiß<br />

an Kette, Kassette und Kettenblatt ist entsprechend höher.<br />

• Ein regelmäßiger Check der Kette mit einer Verschleißlehre<br />

ist ratsam. Verschleißlehren gibt es für wenige Euros.<br />

Bei Verschleiß gehört die Kette gewechselt. Wer zu lange<br />

wartet, muss tiefer in die Tasche greifen und Kassette<br />

und Kettenblatt gleich mit austauschen.<br />

• Obligatorisch ist natürlich das regelmäßige Ölen der Kette,<br />

bzw. aller beweglichen Teile.<br />

Tipp: Beim normalen Rad lässt sich die Kette einfach am<br />

Ölfläschchen vorbeidrehen, in dem man rückwärts tritt.<br />

Beim E-Bike geht das in der Regel nicht, da im Antrieb ein<br />

Freilauf eingebaut ist. Wer keinen Montageständer zu Hause<br />

hat, hat vielleicht im Garten einen Ast, eine Schaukel,<br />

oder Ähnliches, wo er das Rad am Sattel aufhängen kann.<br />

Nun kann man vorwärts treten und die Kette einfach ölen.<br />

Tipp: Einfacher wird das Ganze noch, wenn man ein Öl hat,<br />

mit dem man punktgenau auf die Kette trifft. Bei Sprühflaschen<br />

trifft man neben der Kette auch noch gerne die<br />

Bremsscheibe und dann sinkt die Bremsleistung gewaltig.<br />

Tipp fürs richtige Schalten: Beim E-Bike ist es ratsam, immer<br />

nur einen Gang rauf bzw. runter zu schalten. Schaltet<br />

man gleich mehrere Gänge auf einmal, gerät der Schaltvorgang<br />

manchmal „außer Kontrolle“, die Kette überspringt<br />

die Zähne und die Belastung steigt enorm.<br />

Text Johannes Haidn Bild Andreas Meyer<br />

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KURVENREICH<br />

86<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


MEINUNG<br />

DAS UNMÖGLICHE<br />

wird mögLich<br />

FRAUEN KÖNNEN ENDLICH FahRrad FAHREN<br />

EIN ITALIENISCHER FAHRRADHERSTELLER SCHAFFTE ES ENDE LETZTEN JAHRES MIT<br />

DER PRÄSENTATION SEINES ERSTEN ELEKTRIFIZIERTEN FAHRRADS DIE GEMÜTER ZU ERREGEN.<br />

JEDOCH BRACHTE NICHT DAS E-BIKE DIE LEUTE IN WALLUNG, SONDERN DESSEN MARKETING.<br />

Denn das Unternehmen definierte seine Zielgruppe dabei<br />

folgendermaßen: Männer, vor allem im gesetzten Alter, die<br />

unter der Woche nicht mehr zum Trainieren kommen und<br />

dennoch mit ihren fitten Biker-Freunden mithalten wollen<br />

– und Frauen, die nun endlich ihrem Mann hinterher bzw.<br />

mit diesem gemeinsam fahren könnten. Das Unmögliche<br />

wird möglich!<br />

Unterstützt wurde die Werbung für auf den Social-Media<br />

Kanälen – mittels Bildern von älteren Radfahrer sowie<br />

jungen Radfahrerinnen. So wurde eine Frau im Alter von 24<br />

Jahren präsentiert, die aussagte, beim Biken nun endlich<br />

mit ihrem Freund mithalten zu können – als sei das zuvor<br />

ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Außerdem zeigte man<br />

einen 55-jährigen Mann, der sich darüber beklagte, während<br />

der Woche nicht mehr zum Trainieren zu kommen. Die<br />

Bilder und die dazugehörigen Geschichten stießen auf Kritik<br />

seitens Frauen und Männern und der Hersteller wurde wegen<br />

Sexismus und Altersdiskriminierung angeklagt.<br />

Eigentlich reiht sich die Kampagne ein in eine lange<br />

Reihe von sexistischen Fahrradwerbungen, die Frauen<br />

entweder als sexy Beiwerk oder als nicht ernstzunehmend<br />

Randgruppe darstellen. Dass speziell diese Kampagne so<br />

aus dem Ruder lief, ist wohl vor allem darauf zurückzuführen,<br />

dass die Diskrepanz zwischen den dargestellten<br />

sozialen Gruppen darin besonders krass zutage tritt: Junge<br />

Männer werden als prinzipiell sportlich dargestellt – im<br />

Gegensatz zu offenbar völlig leistungsunfähigen Frauen und<br />

älteren Männern.<br />

Zudem präsentiert man Frauen darin besonders klischeehaft<br />

und einseitig negativ – anhand vermeintlich typisch<br />

weiblicher Schwächen. Frauen sind so und Männer<br />

anders. Es bedarf keiner komplexen wissenschaftlicher<br />

Analyse, um festzustellen, dass solche Vorurteile nicht im<br />

Entferntesten der Wirklichkeit entsprechen. Du brauchst<br />

nur mal einen kurzen Blick in Bikeparks, die Altstadt, das<br />

Fitness-Studio, die Uni, den Supermarkt ... zu werfen. Eine<br />

gesunde Mischung aus fitten und unfitten Frauen und Männern<br />

wird das Ergebnis sein.<br />

Doch anstatt sich unzählige Male über diese ollen Kamellen<br />

aufzuregen; zu diskutieren, was sexistisch ist und<br />

was nicht, wäre es eher an der Zeit zu handeln. Zum Beispiel<br />

Ideen zur (praktischen) Umsetzung der Gleichberechtigung<br />

zu entwickeln und durchzusetzen. Irgendwann wird<br />

das Unmögliche möglich sein.<br />

Text Anki Luh Bild Andreas Meyer<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

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KURVENREICH<br />

Blickwinkel<br />

vier StimMEN zum ThemA E-<strong>MTB</strong><br />

DAS E-<strong>MTB</strong> LÄSST MITTLERWEILE NIEMANDEN MEHR KALT. EGAL, WEN MAN NACH<br />

ELEKTRIFIZIERTEN FAHRRÄDERN FRÄGT, JEDER HAT SEINE MEINUNG DAZU,<br />

AUS SEINEM GANZ EIGENEN BLICKWINKEL. WIR HABEN FÜNF FRAUEN AUS<br />

UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN BEFRAGT, WIE SIE ÜBER DAS THEMA DENKEN.<br />

Name Maria Frykman<br />

Alter 38 Jahre<br />

Beruf Mama und Kellnerin<br />

Maria, Gründerin der Flow Sisters und Specialized Ambassador,<br />

ist Mutter von Lily (5,5 Jahre) und Max (1,5<br />

Jahre). Neben ihrer Familie ist das Mountainbiken ihr<br />

Ein und Alles.<br />

Ich habe zwei Kinder und arbeite 30 Stunden pro Woche.<br />

Somit ist meine Bike-Zeit sehr limitiert und wertvoll. Um<br />

eine gute Mama zu sein, brauche ich die Auszeit auf dem<br />

<strong>MTB</strong>. Den Spaß auf den Trails, die Bewegung, die Berge<br />

und den Wald genieße ich so sehr. Die Erfindung des<br />

E-<strong>MTB</strong>s hat für mich eine goldene Tür geöffnet. Statt immer<br />

die gleichen, kurzen Runden zu fahren, erreiche ich<br />

jetzt Wege und Touren, die sonst nicht machbar gewesen<br />

wären. Mit dem elektrifizierten Bike erlebe ich Abenteuer<br />

und komme mit einem fetten Grinsen nach Hause.<br />

88<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


BLICKWINKEL<br />

Name Julia Hoffmann<br />

Alter 33 Jahre<br />

Beruf Profi Mountainbikerin<br />

Julia ist Schreinerin und Innenarchitektin. Wenn sie gerade nicht auf<br />

ihrem Mountainbike sitzt, schraubt sie gerne an ihren Autos.<br />

Seit einigen Wochen habe ich mein Rocky Mountain Altitude Powerplay<br />

und es macht mir unglaublich Spaß, damit neue Wege zu erkunden.<br />

Wenn ich mir vor einem Camp noch schnell einige Strecken<br />

anschauen möchte, ist für mich das E-Bike eine echte Bereicherung.<br />

Letztes Jahr habe ich eine Frau kennengelernt, die schon den zweiten<br />

Herzschrittmacher hat. Sie würde es einfach nicht mehr schaffen, mit<br />

einem normalen <strong>MTB</strong> die Berge hochzufahren. Bezüglich der Regeln,<br />

die in Zukunft im Wald und in den Bergen herrschen müssen und der<br />

zusätzlichen Gefahren, beunruhigt mich das Thema.<br />

Name Sabrina Weiß<br />

Alter 37 Jahre<br />

Beruf Geschäftsführerin fiedler concepts<br />

Du kennst die Women‘s Bike Camps? Nun wirst du erfahren, was<br />

die Gründerin dieser Veranstaltungen über E-<strong>MTB</strong>s zu berichten hat.<br />

E-<strong>MTB</strong>s sind in aller Munde und doch merken wir bei unseren Camps,<br />

dass die Frauen darauf bisher noch nicht so abfahren und/oder sich<br />

nicht trauen. Wir bieten E-<strong>MTB</strong>-Touren an und haben dafür auch extra<br />

geschulte Guides. Bisher kam noch keine reine E-<strong>MTB</strong>-Gruppe zustande.<br />

Auch ein E-<strong>MTB</strong> Women‘s Camp mussten wir leider aufgrund einer<br />

zu geringen Teilnehmerinnenzahl absagen. Teilnehmerinnen testeten<br />

die E-<strong>MTB</strong>s bisher gerne einmal, nach der Tour mit ihrem „normalen“<br />

<strong>MTB</strong>. Wer allerdings einmal drauf sitzt, ist begeistert und erkennt den<br />

Spaßfaktor.<br />

Name Edith Geiger<br />

Alter 52 Jahre<br />

Beruf Büro-Angestellte<br />

Seit ihrem dritten Lebensjahr sitzt Edith auf dem Rad. Als ambitionierte<br />

Sportlerin ist „Stillsitzen“ für sie ein Fremdwort. Bewegung<br />

gehört einfach zu ihrem Leben.<br />

Im Zeitalter des E-<strong>MTB</strong>s habe ich das Gefühl, dass Rücksichtnahme<br />

und Teamgeist immer mehr abhandenkommen. Für den Schwächsten<br />

in der Gruppe heißt es: E-<strong>MTB</strong> oder zuhause bleiben. Man will schließlich<br />

keine Zeit verlieren. Vor einigen Jahren noch war ich Teil einer<br />

Biker-Gruppe – mit einem Mitglied, das etwas schwächer war als der<br />

Rest. Wir haben das Tempo angepasst, haben gewartet. Für mich und<br />

auch für den Rest der Truppe war das kein Problem. Gemeinsam hatten<br />

wir Spaß und das war das, was gezählt hat.<br />

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KURVENREICH<br />

90<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


MONATSFRAU<br />

MonaTsfRAU O3<br />

SAndra GReDig<br />

Mitten in die Bergwelt – dorthin führt Sandra ihr Job Tag<br />

für Tag. Verantwortlich für die Mountainbike-Infrastruktur<br />

in Davos, gestaltete sie mit Geschick, Pragmatismus und<br />

Begeisterung für den Sport über die vergangenen Jahre<br />

mit, was das Tal im Kanton Graubünden zum Bike-Mekka<br />

werden ließ. Immer im Blick: die Gratwanderung zwischen<br />

Naturschutz und touristischer Erschließung. Bei Allegra<br />

Tourismus wird sie demnächst an der Entwicklung neuer<br />

Bike-Destinationen mitwirken. Ihr liebster Lohn: strahlende<br />

Biker und Wertschätzung für den oftmals enormen Aufwand,<br />

den es kostet, maximalen Trailspaß mit minimalen<br />

Auswirkungen auf die Bergwelt zu ermöglichen.<br />

Du warst in den vergangen Jahren „Projektleiterin <strong>MTB</strong><br />

Infrastruktur“ und dabei auch Koordinatorin der „Trail<br />

Crew“ in Davos. Verrate uns: Was macht eine Trail Crew?<br />

Die Trail Crew wurde gegründet, um den zusätzlichen Aufwand<br />

im Wegunterhalt, der mit der Mehrbelastung durch<br />

Biker entsteht, abdecken zu können.<br />

Sie betreibt Trailpflege, um Erosion und Landschaftsschäden<br />

vorzubeugen. Zudem werden Bachübergänge<br />

saniert, Erdrutsche weggeschaufelt und Biker-freundliche<br />

Zaundurchgänge montiert. Natürlich gehören auch Gespräche<br />

mit Landeigentümern, Bewirtschaftern und Wegenutzern<br />

dazu. Meine Aufgaben als Projektleiterin waren<br />

sehr vielseitig. Die Führung der Trail Crew gehörte dazu sowie<br />

strategische Überlegungen, die Koordination verschiedener<br />

Partner, die Weiterentwicklung der Tourismusdestination,<br />

Sensibilisierungsmaßnahmen, Marketingaufgaben<br />

und vieles mehr.<br />

Wie dürfen wir uns das vorstellen: Warst du selbst täglich<br />

im Rahmen deines Jobs auf dem Bike unterwegs?<br />

Ich bin oft auf den Wegen unterwegs; während der Arbeit,<br />

aber auch in der Freizeit; zu Fuß oder mit dem Bike. Einerseits<br />

war es mir wichtig zu wissen, was mit den Wegen<br />

passiert; wie sie sich durch Wetter, Unterhalt und Nutzung<br />

verändern. Natürlich musste ich auch ein Gefühl dafür bekommen,<br />

wie die Trail Crew arbeitet, was funktioniert und<br />

wo es noch Verbesserungspotential gab.<br />

Und was macht eine „Projektleiterin <strong>MTB</strong> Infrastruktur“<br />

im Winter?<br />

Ich war mit 60 Prozent-Jahrespensum angestellt und habe<br />

den größeren Stundenanteil im Sommer abgeleistet. Im<br />

Winter fielen Abschlussarbeiten und Vorbereitungen für<br />

den nächsten Sommer an. Planungsarbeiten, Bauvorbereitungen,<br />

Webseitenüberarbeitung waren typische Winteraufgaben.<br />

Da ich im Nebenjob als Langlauftrainerin arbeite,<br />

hat sich das gut ergänzt.<br />

Was macht für dich eine „gute“ bzw. „gelungene“ Bike-Destination<br />

aus?<br />

Bei Allegra arbeiten wir mit den drei Schlagworten Trails,<br />

Services und Identity. Alle drei sind wichtig, damit sich<br />

Biker wohl fühlen.<br />

Immer mehr Skiregionen setzen im Sommer auf Mountainbiker<br />

als neue Zielgruppe und gebaute Trails durchziehen<br />

mehr und mehr die Hänge. Was meinst du: Ist das<br />

die Zukunft – des Alpentourismus?<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

91


KURVENREICH<br />

Die Stärkung des Sommertourismus‘ ist für Skiregionen<br />

extrem wichtig. Es reicht nicht mehr, sich nur auf den Wintertourismus<br />

zu konzentrieren. Wandern und Mountainbiken<br />

sind gute Möglichkeiten für diese Destinationen. Die<br />

bereits vorhandenen Bergbahnen bieten einen Mehrwert.<br />

Trotzdem: Die Anzahl gebauter Trails ist immer noch sehr<br />

klein und wird auch in den nächsten Jahre nicht explodieren.<br />

In Davos hatten bisher Wegsanierungen erste Priorität<br />

– es ist besser, die vorhandene Infrastruktur zu optimieren,<br />

bevor man komplett neue Strecken baut. Neubau haben<br />

wir jetzt keinen einzigen gemacht.<br />

Gebaute Trails versus „Naturwege“ – wo liegen deine persönlichen<br />

Vorlieben?<br />

In Graubünden ist Biken auf Wanderwegen erlaubt, deshalb<br />

waren diese von Anfang an mein Terrain und diese<br />

Wege sind auch heute noch meine Präferenz. Allerdings<br />

wurden diese „Naturwege“ ja auch mal gebaut oder zumindest<br />

getrampelt und sind nicht komplett natürlich. Mir<br />

gefällt, wie sich die Wege immer wieder verändern und<br />

sich immer neue Herausforderungen stellen. Auf Downhill-Pisten<br />

bin ich nicht zu Hause, das überlasse ich lieber<br />

anderen.<br />

Mountainbike-Tourismus und Naturschutz – hier stehen<br />

sich oftmals gegensätzliche Interessen gegenüber. Wie<br />

siehst du die Problematik?<br />

Wichtig ist, dass man sich an einige Regeln hält. Wenn<br />

man keine Spuren hinterlässt, auf den markierten Wegen<br />

bleibt und die Ruhezeiten des Wildes respektiert, hat<br />

man schon einiges getan. Wildtiere sind in den Dämmerungsstunden<br />

und bei Nacht besonders störanfällig. Daher<br />

macht es Sinn, wenn Bergbahnen ihren Betrieb auf<br />

die Tagesstunden beschränken. Auf Fahrten in der Nacht<br />

sollte verzichtet werden. Mit verschiedenen Lenkungsmaßnahmen<br />

im Marketing und Unterhalt wird eine gewisse<br />

Steuerung angestrebt.<br />

» MIR GEFÄLLT, WIE<br />

SICH DIE WEGE<br />

IMMER WIEDER<br />

VERÄNDERN UND<br />

SICH IMMER NEUE<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

STELLEN.«<br />

Wie sieht für dich „umweltfreundliches Biken“ aus?<br />

Die Trail Etiquette ist vielen bekannt und kann zum Beispiel<br />

bei der IMBA nachgelesen werden. Auf den Wegen bleiben,<br />

keine (Brems-, Abfall-)Spuren hinterlassen, Respekt<br />

für Umwelt und andere Wegnutzer zeigen.<br />

Was denkst du: Welche Auswirkungen auf den Bike-Tourismus<br />

hat der steil ansteigende E-Bike-Trend?<br />

Die Entwicklung der E-Bikes ist noch nicht abgeschlossen,<br />

da wird sich noch einiges tun. Gerade die Leistung und<br />

Reichweite der Batterien wird sich noch weiterentwickeln.<br />

Ich erhoffe mir, dass die Eintrittsschwelle zum Biken niedriger<br />

wird, dass auch physisch weniger fitte Biker genussvolle<br />

Erlebnisse haben können. Ich erwarte, dass größere<br />

Distanzen zurückgelegt, vielleicht auch längere Aufstiege<br />

bewältigt werden. Bisher ist es allerdings so, dass E-Biker<br />

die Bergbahnen durchaus als Transportmittel nutzen.<br />

Auch Wanderer und Biker stehen als Interessengruppen<br />

oft auf unterschiedlichen Seiten. Gibt es hierfür aus deiner<br />

Sicht gelungene Lösungen?<br />

In Davos sehen wir, dass man mit Toleranz und guter Planung<br />

weit kommt. Auf den meisten Wegen ist die geteilte<br />

Nutzung kein Problem. Trotzdem gibt es Wegabschnitte,<br />

auf welchen es anstrengend werden kann, weil viele Wanderer<br />

und Biker unterwegs sind.<br />

Ab Mai wirst du zu Allegra Tourismus wechseln und auch<br />

dort als Projektleiterin tätig sein. Was umfasst dein neuer<br />

Aufgabenbereich dort?<br />

Bei Allegra werde ich hauptsächlich in der Destinationsentwicklung<br />

arbeiten und auch Regionalprojekte betreuen.<br />

Dafür werde ich etwas weniger mit Trailbau zu tun haben.<br />

Ich freue mich auf ein Team von Experten, auf neue Destinationen<br />

und neue Arbeitstechniken.<br />

Interview Judith Lell-Wagener Bild Vincenz Droux, David Schultheiß,<br />

Franz Thomas Balmer<br />

92<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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- TeILE<br />

2.<br />

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93


KURVENREICH<br />

94<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


MOUNTAINBIKER VS. WANDERER<br />

MOunTAiNbiker vs. WandEreR<br />

OUTDOOR-SPORTARTEN HINTERLASSEN SPUREN. JEDE VON IHNEN.<br />

WARUM MOUNTAINBIKEN IN DIESER HINSICHT NICHT SCHLECHTER IST ALS<br />

SEIN RUF UND WAS WANDERSTÖCKE DAMIT ZU TUN HABEN.<br />

Weit aufgerissene Böden: Wie klaffende Wunden ragen sie<br />

aus der heilen Bergidylle. Verängstigte Tiere verstecken<br />

sich im Wald. Pflanzen – ausgerissen und niedergetrampelt.<br />

Klingt fast nach einem Massaker. Schenkt man manchen<br />

Erzählungen Glauben, so sind Mountainbiker der<br />

Schrecken der Natur. Aber was ist dran an diesen Aussagen?<br />

Dass sich Mountainbiken auf die Umwelt auswirkt,<br />

dürfte mittlerweile jeder wissen; ein bisschen Radfahren ist<br />

es schon lange nicht mehr. Allerdings haben alle Aktivitäten,<br />

die Menschen in der Natur ausüben, unmittelbare<br />

Folgen. Ganz egal ob Wandern oder Radfahren. Die eigentliche<br />

Frage ist daher: Wie groß sind diese Auswirkungen<br />

und wie können wir sie beeinflussen?<br />

Mountainbiker vs. Wanderer<br />

Zieht man wissenschaftliche Studien zum Thema heran,<br />

fallen eigentlich immer wieder die gleichen Begriffe:<br />

- Bodenerosion und -verdichtung<br />

- Störung der Wildtiere<br />

- Vegetationsverlust<br />

Daran lässt sich auch nichts schönreden. Für all diese Umweltauswirkungen<br />

können Mountainbiker verantwortlich<br />

gemacht werden. Was die Studien aber auch zeigen: Wenn<br />

sich Mountainbiker und Wanderer auf den gleichen Wegen<br />

aufhalten, haben beide Aktivitäten die gleichen Effekte.<br />

Sie hängen nämlich vor allem von der Nutzungsintensität<br />

und dem Gewicht der Sportler ab. Da Mountainbiker und<br />

Wanderer ungefähr gleich viel auf die Waage bringen, sind<br />

auch die Einwirkungen auf die Umwelt in etwa gleich. So<br />

hinterlassen laut Deutschem Alpenverein auch Wanderer<br />

Erosionsspuren – allein die Verwendung von Wanderstöcken<br />

hat Wanderwege in den letzten Jahren um bis zu 20<br />

Zentimeter breiter werden lassen.<br />

Veränderte Nutzungsformen als Problem<br />

Allerdings verstärken sich die Auswirkungen des Mountainbikens<br />

auf die Umwelt, wenn schneller und unkontrollierter<br />

oder im nassen Gelände gefahren wird. Auch neue<br />

technische Entwicklungen wie E-<strong>MTB</strong>s stellen die Natur<br />

vor Herausforderungen: Die Sportler dringen so viel einfacher<br />

in Gebiete vor, die bisher wenig besucht waren.<br />

Laut Naturpark Karwendel ist vor allem ein Problem, dass<br />

immer mehr Menschen Mountainbike fahren und zudem<br />

oft abseits der markierten Wege, beispielsweise beim Bike-Bergsteigen.<br />

Das beansprucht Vegetation und Boden;<br />

vor allem aber hat es Auswirkungen auf die dort lebenden<br />

Wildtiere. Die Menschen dringen in ihre Lebensräume ein,<br />

den Tieren bleiben kaum Rückzugsorte.<br />

Aber nicht nur die räumliche Nutzung der Berge<br />

verändert sich, auch die zeitliche; etwa durch die immer<br />

beliebter werdenden Nightrides. Es ist schon verlockend,<br />

abends noch kurz aufs Bike zu steigen und ganz ungestört<br />

die Abfahrt zu genießen. Schließlich ist die Sicht mit modernen<br />

Lampen mehr als gut. Für Wildtiere im Wald ist das<br />

allerdings purer Stress. Die meisten von ihnen sind Wiederkäuer.<br />

Über die Jahre haben sie gelernt, dass sie tagsüber<br />

ihren Lebensraum mit Menschen teilen. Deswegen haben<br />

sie ihre Aktivitäts- und Wiederkäuphasen auf Zeiten verlegt,<br />

in denen sie ihre Ruhe haben. Dringen jetzt immer mehr<br />

Menschen auch abends in ihren Lebensraum ein, wird das<br />

für die Tiere zum Problem. Ihre aktive Zeit schrumpft immer<br />

mehr, bis sie kaum mehr Ruhe zum Fressen finden.<br />

Allerdings sind daran wiederum nicht nur Mountainbiker<br />

schuld, sondern alle, die abends noch unterwegs sind.<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

95


KURVENREICH<br />

Talbereich<br />

BergbEReICH<br />

6 UHR 18 UHR 6 UHR 6 UHR<br />

18 UHR<br />

6 UHR<br />

Aktivitätsmuster weiblicher Rothirsche im Ammergebirge (Verteilung der Aktivitätsschübe = schwarze Balken)<br />

Links: Im tagsüber stark von Menschen frequentierten Talbereich ist die Aktivität weitestgehend in die Nacht verschoben.<br />

Rechts: In Bereichen ohne Anwesenheit von Menschen ist die Aktivität gleichmäßig über den Tag verteilt (Georgii, 2001).<br />

DIE LÖSUNG? NATURVERTRÄGLICH MOUNTAINBIKEN<br />

DIE GUTE NACHRICHT IST: FAST ALLE OBEN GENANNTEN FOLGEN KÖNNEN IN IHRER<br />

INTENSITÄT DURCH ANGEPASSTES VERHALTEN BEEINFLUSST WERDEN. SCHLIESSLICH IST<br />

MOUNTAINBIKEN NICHT NUR SPORT, SONDERN NATURERLEBNIS.<br />

Keine Spuren hinterlassen<br />

Dazu gehört auch, die Bodenerosion nicht zu begünstigen;<br />

etwa durch blockierte Reifen oder das Fahren im steilen<br />

Gelände bei Nässe und Matsch. Außerdem: Besser nicht<br />

jede Tour auf Strava oder Trailforks posten. Sonst erhöht<br />

sich die Zahl der Mountainbiker in Gebieten, die bislang<br />

noch wenig frequentiert sind.<br />

Müll kommt in den Rucksack<br />

Den eigenen Verpackungsmüll wieder einzupacken sollte<br />

eine Selbstverständlichkeit sein, aber selbst kompostierbare<br />

Speisereste nimmt man besser wieder mit nach Hause.<br />

In den Bergen geht der biologische Abbau viel langsamer<br />

vonstatten als im Flachland.<br />

Respektvolles Miteinander<br />

Das gilt nicht nur für den Umgang mit anderen Sportlern,<br />

sondern vor allem auch mit Wildtieren. Wir nutzen die Natur<br />

als Freizeitgebiet, für die Tiere ist sie essentieller Lebensraum.<br />

Nur auf Wegen fahren<br />

Abkürzungen, z.B. um umgefallene Bäume oder Pfützen,<br />

sowie das Fahren im freien Gelände haben unmittelbare<br />

Auswirkungen auf die Vegetation.<br />

Umwelt- und klimafreundlich anreisen<br />

Zur Naturverträglichkeit zählt auch die Anreise. Deshalb<br />

am besten öffentlich oder gleich mit dem Bike anreisen.<br />

Text Lisa Amenda Bild David Schultheiß<br />

96<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


ALLES ÜBER DIE WELT<br />

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KURVENREICH<br />

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Einfach nur den Moment genießen; die Berge, den Wald,<br />

und das alles auf dem eigenen Bike. Das ist Mountainbiken.<br />

Dass uns ein einfacher Trail einen Gefängnisaufenthalt<br />

oder zumindest eine Bußgeldstrafe bescheren kann<br />

– daran verschwenden wir keinen Gedanken. Dabei ist das<br />

gar nicht so abwegig. Denn Mountainbiken wird nicht überall<br />

im Alpenraum geduldet. Mancherorts ist es sogar gesetzlich<br />

verboten. Aber ist man grundsätzlich illegal unterwegs<br />

oder gibt es auch Länder, die Mountainbikern offen<br />

gegenüber stehen?<br />

Deutschland<br />

Radfahren ist laut Bundeswaldgesetz generell erlaubt. Allerdings<br />

regeln die Bundesländer die Einzelheiten. Und das<br />

teils ziemlich detailliert. Als Paradebeispiel gilt dabei die<br />

Zwei-Meter-Regel in Baden-Württemberg. Das liberalste<br />

Bundesland im Umgang mit Mountainbikern ist seit 2013<br />

Hessen: Es setzt auf ein friedliches Miteinander aller Waldnutzer.<br />

Bayern und die meisten anderen Bundesländer<br />

erlauben Radfahren auf geeigneten Wegen. Wie genau<br />

diese zu definieren sind, ist gesetzlich jedoch nicht festgelegt.<br />

Frankreich und Slowenien<br />

Grundsätzlich ist Mountainbiken in Frankreich und Slowenien<br />

nicht verboten. Im Großen und Ganzen werden Mountainbiker<br />

geduldet oder es werden spezielle Trails ausgewiesen.<br />

In Nationalparks wie Les Écrins oder Triglav sind<br />

einzelne Bike-Verbote ausgeschrieben.<br />

Schweiz<br />

Laut schweizerischem Straßenverkehrsgesetz dürfen Wege,<br />

die sich für den Verkehr mit Fahrrädern nicht eignen, wie<br />

z.B. Fuß- oder Wanderwege, nicht befahren werden. Die<br />

einzelnen Kantone regeln die Fahrverbote allerdings ganz<br />

individuell. Während einige sehr strikt vorgehen, ist Graubünden<br />

mit dem Motto „Alles fahrbar“ sehr liberal im Umgang<br />

mit Mountainbikern.<br />

98<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


DIE GESETZE DES MOUNTAINBIKENS<br />

» Grundsätzlich ist Mountainbiken in<br />

Frankreich und Slowenien nicht verboten. «<br />

DE<br />

CH<br />

IT<br />

AT<br />

CZ<br />

SI<br />

Österreich<br />

Ganz anders sieht es in Österreich aus: Laut Paragraph<br />

33 des Forstgesetzes von 1975 ist das Fahren mit Kraftfahrzeugen<br />

oder Fahrrädern im Wald – und dazu gehören<br />

auch Forststraßen – nur mit Erlaubnis des Waldeigentümers<br />

gestattet. Kurzum: Wenn nicht ausdrücklich darauf<br />

hingewiesen wird, dass ein Weg zum Radfahren freigegeben<br />

ist, ist es illegal und kann mit Bußgeldstrafen von bis<br />

zu 730 Euro oder Arrest geahndet werden. Hinzu kommt,<br />

dass die Besitzverhältnisse relativ kleinräumig aufgeteilt<br />

sind. Nur dem Einsatz der Tourismusverbände und engagierter<br />

Einzelpersonen ist es daher zu verdanken, dass<br />

Österreich trotzdem ein so weit verzweigtes Trailnetz und<br />

offizielle Bikeparks hat.<br />

Italien<br />

In Italien regeln die einzelnen Provinzen den Umgang mit<br />

Mountainbikern. Bis vor wenigen Jahren galt umfassend:<br />

Auf allen Trails, die steiler als 20 Prozent und schmäler<br />

als ein quergestelltes Bike sind, gilt Fahrverbot. Diese Regelung<br />

wird in einzelnen Provinzen allerdings anders geregelt.<br />

So sind z.B. seit Ende April 2015 im Trentino alle<br />

Trails frei befahrbar, außer eine Gemeinde spricht ein<br />

klares Fahrverbot aus, wie zum Beispiel im Februar <strong>2018</strong><br />

gerade erst geschehen. Das ist der Fall wie folgt, wenn<br />

es sich um stark frequentierte Wanderwege handelt, die<br />

Wege zu gefährlich sind oder sie eine historische oder naturschutzrechtliche<br />

Bedeutung haben.<br />

»In Italien regeln die einzelnen Provinzen<br />

den Umgang mit Mountainbikern.«<br />

Fazit<br />

Die Gesetzeslagen sind für Mountainbiker im Alpenraum<br />

sehr unterschiedlich. Da man da schnell den Überblick<br />

verlieren kann, sollte man umsichtig unterwegs sein, Wanderern<br />

stets den Vortritt lassen und respektvoll mit anderen<br />

umgehen.<br />

Text Lisa Amenda<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

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KURVENREICH<br />

DH‘lEriN goes e-<strong>MTB</strong><br />

KomMentar von DagmAr (DagGi) ScheNk-MarienfEldt<br />

Wenn mir jemand vor sechs Jahren gesagt hätte, dass ich<br />

Spaß daran haben würde mit einem Bike in einem verblockten<br />

Gelände den Berg hinunterzuheizen, von einer<br />

Hütte zu droppen und als Downhillerin bezeichnet werde<br />

- ich hätte denjenigen für verrückt erklärt. Und hätten<br />

Bekannte gesagt: „Daggi, in einem Jahr sitzt du auf<br />

dem E-<strong>MTB</strong>.“ – Du ahnst bestimmt, wie ich reagiert hätte:<br />

Kopfschüttelnd hätte ich die Augen verdreht. Zum Glück<br />

kommt es manchmal anders als man denkt. So bin ich,<br />

als eine knapp 40-jährige begeisterte Downhillerin, nun<br />

auch E-Bikerin. Ja, ich gebe zu, ich war ehrlich gesagt etwas<br />

skeptisch, als ich Anfang des Jahres zu meiner ersten<br />

E-<strong>MTB</strong> Tour aufgebrochen bin. Nicht wegen dem Uphill,<br />

sondern weil ich mich gefragt habe, ob ich mit dem Hobel<br />

auch abwärts wirklich meinen Spaß haben könnte. Naja,<br />

was soll ich sagen: Es war richtig spaßig! Viele denken,<br />

dass man durch das hohe Gewicht des Bikes abwärts keinen<br />

Spaß haben oder kaum springen kann. Alles Quatsch,<br />

das geht alles genauso. Wer jetzt annimmt, ich sei komplett<br />

umgestiegen, kann ich beruhigen, das bin ich nicht. Ich<br />

habe lediglich meine Spielzeuge erweitert. So habe ich jetzt<br />

nämlich immer und überall meinen eigenen Bikepark um<br />

mich herum. A dream come true! Was auch nicht schlecht<br />

ist: Endlich kann ich auch mit den (uphill-)fitten Jungs mithalten,<br />

um sie dann abwärts zu jagen.<br />

Leider wird man mit einem e-<strong>MTB</strong> oft kritisch beäugt.<br />

Warum? Das Thema Faulheit und Umwelt in Hinblick auf<br />

den Akku spielen dabei eine große Rolle. Wenn ich behaupten<br />

würde, dass mich das kalt lässt, müsste ich lügen.<br />

Doch ob ich jetzt mit dem Lift, einem Shuttle oder dem<br />

E-<strong>MTB</strong> den Berg hochkomme, ist doch egal, oder?<br />

Vor kurzen habe ich einen Selbstversuch gestartet.<br />

Ich möchte herausfinden, ob man durch ein E-Bike tatsächlich<br />

fitter werden kann. Viele wissen das scheinbar<br />

nicht, aber es gibt neben dem Power Modus auch noch<br />

kleinere Unterstützungsstufen. Ich bin gespannt, was passieren<br />

wird.<br />

Bild Martin Marienfeldt<br />

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A result of modern<br />

technology fusing with<br />

an iconic chassis,<br />

it’s simply brilliant.<br />

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SCHAUFENSTER<br />

SCHAUFENSTER<br />

1. CONWAY EMT 327 PLUS<br />

Schnelligkeit, Wendigkeit, Präzision – was will man mehr von einem<br />

modernen Mountainbike? Ist das Ganze noch dazu mit einem<br />

leistungsstarken E-Antrieb kombiniert, potenziert sich der Spaß.<br />

Genau da kommt das neu aufgelegte "eMT 327 Plus" von CONWAY<br />

ins Spiel. Während der kraftvolle Shimano Mittelmotor für Vortrieb<br />

sorgt, schaffen die 140mm Federweg und die Plus-Bereifung den<br />

nötigen Komfort bergab.<br />

Preis 3.399,95 Euro Gewicht 20,8 kg www.conway-bikes.de<br />

2. DRÖSSIGER ONE.E<br />

Gewohntes Fully-Feeling mit eingebautem Rückenwind; verblockte<br />

und technisch anspruchsvolle Anstiege werden dank dem Shimano<br />

Steps E8000 zum Kinderspiel, während 150mm Federweg und eine<br />

reinrassige Fully-Geometrie für Downhill-Fahrspaß sorgen.<br />

Im Online-Farbkonfigurator sind der Kreativität in Sachen<br />

Rahmendesign keine Grenzen gesetzt.<br />

Preis ab 3.999 Euro Gewicht ca. 21 kg www.droessiger-bikes.com<br />

3. MERIDA, EONE-TWENTY 800<br />

Wer lange Touren mit anspruchsvollen Anstiegen und Abfahrten liebt,<br />

findet im eONE-TWENTY den perfekten E-Partner.<br />

Ausgestattet mit Shimanos starkem E8000-Antrieb und 500 Wh-Akku,<br />

bringt das eONE-TWENTY seine Motorkraft dank extrem griffiger<br />

650B+-Reifen sicher auf den Trail. Die moderne <strong>MTB</strong>-Geometrie mit<br />

kurzen Kettenstreben (439 mm / Größe M) sorgt für Agilität.<br />

Preis 4.399 Euro Gewicht 21,95 kg www.merida.de<br />

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ADVERTORIAL<br />

1. FAZUA, EVATION<br />

FAZUA schafft mit diesem Antrieb ein unvergleichlich natürliches<br />

Fahrgefühl. Das liegt zum einem an der Verteilung des geringen<br />

Gewichts und zum anderem an einem Freilauf, der Motor und<br />

Tretlager bei Geschwindigkeiten über 25 km/h vollständig<br />

voneinander entkoppelt. Ideal also für sportliche Ansprüche.<br />

Preis k.A. (Antrieb wird vom Hersteller ins Bike integriert)<br />

Gewicht 4,6 kg www.fazua.com<br />

2. HAIBIKE XDURO NDURO 8.0<br />

Das Haibike XDURO Nduro 8.0 überzeugt mit unserem Haibike<br />

Intube Battery Concept (IBC) durch einen hohen Grad an Integration,<br />

Formschönheit sowie Funktionalität. Mit der im Rahmen integrierten<br />

Batterie spiegelt es einen Trend wieder, den wir mit dem Modular Rail<br />

System (MRS) perfekt ergänzt haben.<br />

Preis 4.999 Euro Gewicht 25.7 kg www.haibike.com<br />

3. SIMPLON STEAMER CARBON<br />

Das Flaggschiff der Simplon E-<strong>MTB</strong> Flotte. Das Herzstück dieses<br />

Vollblut-Elektrofullys bildet der hochwertige Carbon Rahmen,<br />

der für ein geringes Gewicht bei höchster Steifigkeit<br />

sorgt und Motor sowie Akku formschön und geschützt integriert.<br />

Kraftvollen Vortrieb spendet der E8000 von Shimano mit einem<br />

ausdauernden 500 Wh-Akku. Bergab stehen satte 150 mm Federweg<br />

zur Verfügung.<br />

Preis ab 6.799 Euro Gewicht ab ca. 20,65 kg www.simplon.com<br />

4. CUBE STEREO HYBRID 140 TM 500 27.5<br />

Wie baut man das ultimative E-Mountainbike? Ganz einfach:<br />

indem man seinen Entwicklern freie Hand lässt! Unser Stereo Hybrid<br />

140 TM ist der gelungene Beweis dafür, dass diese Strategie aufgeht!<br />

Das brandneue E-<strong>MTB</strong> vereint, dank Boschs PowerTube und den<br />

sinnvoll gewählten Komponenten, tolles Design mit maximaler<br />

Trail-Performance zu einem einzigartigen Bike!<br />

Preis 4.799 Euro Gewicht 23,3 kg www.cube.eu<br />

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ADVERTORIAL<br />

1. MOUSTACHE SAMEDI 27 TRAIL 8<br />

Bergauf wie bergab der absolute Hammer! Dank der exklusiven<br />

"Hidden Power" bleibt der Akku perfekt integriert. Der Schwerpunkt<br />

wurde nach unten und nach hinten verschoben, um die Dynamik und<br />

die Gesamtbalance des Bikes weiter zu verbessern. Ein 140mm-Bike,<br />

perfekt für einen tollen Tag auf deinen Lieblingsstrecken.<br />

Preis 5.299 Euro Gewicht 23,4 kg www.moustachebikes.com/de<br />

2. HERCULES NOS FS CX FORCE<br />

Das rassige E-Fully NOS FS CX Force mit sportlicher Geometrie nimmt<br />

durch seinen leistungsstarken 500 Wh-Akku auch stramme Anstiege<br />

lässig. Der kraftvolle und progressiv perfekt dosierende Bosch Motor<br />

der Performance CX Line beschleunigt dynamisch, mit hervorragendem<br />

Grip und wird mit dem gut ablesbaren Intuvia Bordcomputer<br />

intuitiv gesteuert.<br />

Preis 4.999 Euro Gewicht 23,3 kg www.hercules-bikes.de<br />

3. REVERSE, E-ELEMENT LENKER<br />

800MM / Ø31,8MM / 25MM RISE<br />

Die ELEMENT Lenker sind zur Verwendung an E-Bikes freigegeben<br />

und zeichnen sich durch besondere Stabilität aus. Mit der neuen<br />

ELEMENT BUTTING Technologie ist es uns möglich,<br />

die ELEMENT Lenker stabiler als jemals zuvor zu bauen. Verfügbar in<br />

verschiedenen Längen, Kröpfungen und Klemmdurchmessern.<br />

Preis 79,90 Euro Gewicht ca. 332g www.reverse-components.com<br />

4. FUJI AMBIENT 29“ 1.1 <strong>2018</strong><br />

Das Ambient orientiert sich bei Geometrie und Bestückung an den<br />

Fuji Hardtails; sein Bosch-Mittelmotor sorgt für zusätzlichen Schwung.<br />

Dieses Rad ist ideal für Mountainbiker, die nach längerer Pause<br />

wieder in den Geländesport einsteigen wollen; ältere Fahrer, die Unterstützung<br />

am Berg benötigen sowie Einsteiger, die mit ihren Partnern<br />

Schritt halten wollen.<br />

Preis 3.299,00 Euro Gewicht 20,5 kg www.fujibikes.de<br />

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SCHAUFENSTER<br />

1. HUSQVARNA BICYCLES, MC7<br />

Ausgestattet mit dem leistungsstarken SHIMANO Steps E8000 Antrieb<br />

sowie einer im Unterrohr integrierten Linkage Batterie ist das MC7 wie<br />

geschaffen für Bergtouren und unwegsame Trails. Der segmentierte<br />

Lithium-Ionen-Akku wird durch eine kleine Öffnung am Unterrohr entnommen<br />

und ist somit leichter und verwindungssteifer.<br />

Preis 4.999 Euro Gewicht 23,8 kg www.husqvarna-bicycles.com<br />

2. REVERSE, E-SEISMIC ERGO Ø32MM<br />

Speziell für die Bedürfnisse von E-<strong>MTB</strong>-Fahrern entwickelt: Verstärkte<br />

Endkappen aus Aluminium schützen den Lenker maximal.<br />

Die spezielle Silikonschaummischung absorbiert Erschütterungen<br />

deutlich besser als herkömmliche Griffe und bietet höchsten Komfort.<br />

Erhältlich in Ø32mm und Ø34mm<br />

Preis 34,90 Euro Gewicht ca. 137 Gramm<br />

www.reverse-components.com<br />

3. REVERSE, E-BLACK ONE VORBAU<br />

35MM/Ø35MM<br />

Für hohe Anforderungen entwickelt. Der Vorbau weist einen<br />

vergrößerten Klemmbereich auf um die Steifigkeit noch zu verbessern.<br />

Speziell AM- und Enduro-Fahrer legen Wert auf ein direktes und<br />

präzises Lenken auf technischen Trails. Erhältlich in<br />

35mm-Ø35mm / 35mm-Ø31,8mm / 50mm-Ø31,8mm<br />

Preis 84,90 Euro Gewicht ca. 128 Gramm<br />

www.reverse-components.com<br />

4. DER E-<strong>MTB</strong> FÜHRER<br />

Der E<strong>MTB</strong>-Führer mit den 50 schönsten E-Mountainbiketouren<br />

südlich von München. Die Touren liegen zwischen Füssen und<br />

Kufstein. Enthalten sind die Regionen Ammergebirge, die östlichsten<br />

Lechtaler Berge, das Wetterstein- und Karwendelgebirge, das Garmischer-,<br />

Lenggrieser- und Tegernseer Tal, die Region um Schliersee<br />

und Spitzingsee bis zum Pendling und Brünnstein bei Kufstein.<br />

Preis 29,95 Euro www.E<strong>MTB</strong>-Führer.de<br />

5. CANNONDALE, MOTERRA SE<br />

Du suchst nach etwas mehr? Die SE-Version des Moterra kommt mit<br />

mehr Federweg und einer robusteren Ausstattung und garantiert dir<br />

noch mehr Spaß und Leistung auf ruppigem Gelände.<br />

Preis 5.699 Euro Gewicht k.A. www.cannondale.com<br />

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ADVERTORIAL<br />

1. PIVOT CYCLES „SHUTTLE“<br />

PIVOT SHUTTLE – fahre weiter, härter und lassen dich vor keiner<br />

Herausforderung mehr zurückschrecken. Pivots revolutionäres E-<strong>MTB</strong><br />

ist das leichteste und sportlichste in seiner Kategorie und setzt<br />

definitiv eine neue Bestmarke im E-<strong>MTB</strong>-Sektor. Mit seiner<br />

progressiven Geometrie, der perfekten Gewichtsverteilung und der<br />

speziell auf den E-<strong>MTB</strong>-Bereich abgestimmten dw-link-Kinematik<br />

schafft es ein neues Level an Performance in seiner Kategorie.<br />

Preis 9.999 Euro Gewicht 20,7 kg www.pivotcyles.com<br />

2. BAAM SPORTS NUTRION ENERGY GELS<br />

Mit einem innovativen Direktvertriebskonzept spart der neue Anbieter<br />

BAAM Kosten im Marketing und verzichtet komplett auf<br />

Zwischenhändler. Die Ersparnisse gibt er direkt über einen tieferen<br />

Preis an Dich weiter. So erhältst Du ein Gel für weniger als 1€, mit<br />

Top-Verträglichkeit und schneller Energie-Bereitstellung dank<br />

ausgewogenem Kohlenhydrat-Mix.<br />

Preis 16 Gels für 14.60 Euro www.baamsports.net<br />

3. CORRATEC, E-POWER RS 150 650B PLUS CX<br />

Der Bosch Performance CX Motor macht jede Steigung zu einem<br />

Kinderspiel, egal wie steil. Das ausgeklügelte Fahrwerk und der schön<br />

in den Rahmen integrierte Akku im Shadow Edge Tube Design machen<br />

das Bike zu einem kompletten Trailbike mit jeder Menge<br />

Flow – auch beim Bergauffahren. Wahlweise mit<br />

29 Zoll- und 650B+-Bereifung.<br />

Preis 4.699 Euro Gewicht ab 23,54 kg www.corratec.com<br />

4. MÜSING SAVAGE E<br />

Das Savage E ist ein Leichtgewicht in seiner Klasse – 18,85 kg hat es<br />

beim Test in der world of <strong>MTB</strong>-<strong>Spezial</strong>ausgabe <strong>2018</strong>-1 auf die Waage<br />

gebracht. Angetrieben wird es vom kraftvollen Shimano E8000 Motor<br />

und der Konfigurator auf der Webseite lässt keine Wünsche offen,<br />

was Ausstattung und Farbwahl angeht.<br />

Preis ab 3.400 Euro Gewicht 18,85 kg www.muesing-bikes.de<br />

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ADVERTORIAL<br />

MSC „DOUBLE EGO“<br />

Volle Power! Mit dem MSC DoubleEGO kommst du<br />

wirklich überall hin und das mit Turbo-Geschwindigkeit. EGO<br />

kooperiert mit dem spanischen Bike-Hersteller MSC und<br />

stellt ein vollwertiges Enduro mit 180 mm Federweg auf<br />

Plus-Räder. Besonderheit: Der 3.400 Watt-Motor sowie<br />

der Akku im Carbon Casing sind mit wenigen Handgriffen<br />

demontierbar! So lässt es sich auch als herkömmliches<br />

Bike treten oder im Bikepark springen und bekommt<br />

mit dem doppelten Einsatzbereich quasi ein doppeltes<br />

Ego. Um den Einsatz in der Nacht zu sichern, gibt es pro<br />

Schweinwerfer 1.600 Lumen aus dem Supernova M99 mit<br />

automotivem Fernlicht, bedienbar vom Lenkergriff.<br />

Motor EGO3400wrp, 3400 Watt<br />

Akku EGO 13AH, Carbon Casing<br />

Rahmen MSC DoubleEGO, Alu, 180 mm Federweg<br />

Gabel Fox Factory Float 36, Kashima<br />

Dämpfer Fox Factory Float, Kashima<br />

Bremsen Magura MT7 Danny MacAskill Edition<br />

Licht Supernova M99pro front+rear<br />

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EGO KIT<br />

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GESCHICHTEN<br />

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ISTRIEN<br />

SoNne, MEer, LandsChaft und KuliNarik –<br />

MiT dem E-BikE iN der „ToskAna KroatienS“<br />

Istrien – schon der melodische Wortklang lässt an Urlaub<br />

und mediterranes Klima denken; doch auch an Ströme<br />

von Urlaubern, riesige Hotelanlagen und volle Strände. Wir<br />

haben auf unserem E-Bike Road Trip ein eindrucksvoll anderes<br />

Gesicht der größten Halbinsel der nördlichen Adria<br />

erleben dürfen.<br />

Istrien gehört in weiten Teilen zu Kroatien, ein kleiner<br />

Bereich im Norden zu Slowenien; ein winziger Streifen<br />

ist italienisch. Oft wurde Istrien besetzt und wechselte die<br />

Herrschaft und die auf unzähligen Hügeln verteilten mittelalterlichen<br />

Städtchen wurden stumme Zeugen grausamer<br />

Ereignisse. Heute lässt sich das allerdings kaum mehr<br />

erahnen; eine ungemein friedliche und ruhige Stimmung<br />

prägt die Region. Die touristischen Hauptorte befinden sich<br />

beinahe allesamt an der Küste im Westen; ihr Flair ist von<br />

der beinahe 400-jährigen Herrschaft Venedigs geprägt. Der<br />

Markuslöwe als Herrschaftssymbol blickt noch immer von<br />

so manchem Torbogen und Eingangsportal herab. Zentralistrien<br />

ist bekannt für seine Vielzahl an malerischen, mittelalterlichen<br />

Städtchen. Sie thronen auf sanften Hügeln über<br />

einer Landschaft, die selbst im Hochsommer noch grün<br />

ist und unverkennbar an die Toskana oder die Provence<br />

erinnert. Doch nicht nur landschaftlich, auch in Sachen<br />

Gaumengenuss macht die „Kroatische Toskana“ ihrem italienischen<br />

Pendant mächtig Konkurrenz.<br />

Wir haben unsere E-Bikes eingepackt und wollen<br />

die Gegend kennenlernen, die selbstbewusst die wohl berühmteste<br />

Kulturregion Italiens herausfordert: mit einem<br />

vielfältigen Kulturangebot, einer kulinarischen Verwöhnoffensive<br />

aus Wein, Olivenöl, Trüffel und Schinken und nicht<br />

zuletzt: 2.000 Kilometern markierter <strong>MTB</strong>-Trails.<br />

LINKS Rovinj. Mediterranes Flair und gelassenes Ambiente. OBEN Markuslöwe – das allgegenwärtige Wappen<br />

Venetiens. Hält dieser ein geöffnetes Buch in den Pfoten, ergab sich die Stadt den Besatzern friedlich.<br />

Liegt die Pranke des Löwen auf einem geschlossenen Buch, wurde die Festung kriegerisch erobert.<br />

* Istrien – der Name geht auf das Volk der Histrier zurück, die hier in der Antike siedelten.<br />

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GESCHICHTEN<br />

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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


ISTRIEN<br />

LINKS Rabac Bike Skills Park. OBEN Muschelförmig ragt die Altstadt von Rovinj in die azurblaue<br />

Adria. Vom 60 m hohen Glockenturm der Kirche Sveti Eufemija hat man nach 200 schweißtreibenden<br />

Stufen den besten Blick über das bunte Gassengewirr und die herrliche Küste.<br />

HISTORISCH GEWACHSENE PFADE - ERLEBNISWEGE, DIE SEIT JEHER BESTEHEN -<br />

UNGEMÄHT UND TEILS VON DER NATUR ZURÜCKEROBERT, BIETEN BEI DER ERFORSCHUNG<br />

ISTRIENS EIN URSPRÜNGLICHES MOUNTAINBIKE-ERLEBNIS UND VOLLKOMMENE FREIHEIT.<br />

Unseren E-Bike Road Trip beginnen wir in Rabac. Direkt am Hotel gibt<br />

es einen Bike-Verleih und eine Ladestation. Man ist hier gut gerüstet<br />

für die stetig wachsende Gemeinde der E-Biker. Seit einigen Jahren hat<br />

sich eine gute Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Bike-Hersteller<br />

Cube aus dem fränkischen Fichtelgebirge und dem hiesigen<br />

Tourismusverband etabliert. Gemeinsam hat man in Kooperation mit<br />

Bike&Bed, den Bike-Hotels Istriens, ein ausgeklügeltes Verleihangebot<br />

erarbeitet. So kommen Mountainbiker stressfrei zum passenden Bike,<br />

erhalten Tourenvorschläge und können mit lizensierten lokalen Guides,<br />

die ihre Heimat wie ihre Westentasche kennen, Erkundungstouren starten.<br />

Die Aufbruchsstimmung und Begeisterung der hiesigen Mountainbike-Szene,<br />

die sich des Potentials ihrer Heimat als Mountainbike-Region<br />

bewusst ist, spürt man deutlich.<br />

Als erstes Trailcenter in Kroatien bietet das Bike Center in Rabac<br />

einen unvergleichlichen Rundum-Service. Dieser beinhaltet den Verleih<br />

von hochwertigen Cube Rädern, geführte Touren, eine Bike-Schule,<br />

Transfers sowie einen professionellen Reparaturservice mit angrenzendem<br />

Shop. Das Bike Center ist Teil des neu gestalteten Rabac Bike<br />

Skills Park, der mit einer Auswahl an Trails in alle Schwierigkeitsstufen<br />

sowie Trainingsparcours und einem Pumptrack einiges zu bieten hat.<br />

Nach ein paar Warm Up-Runden auf dem Pumptrack kurbeln wir die<br />

Hügel hinauf, um dann mit Schwung wieder nach unten zu düsen. Lift?<br />

Fehlanzeige! Die eigene Muskelkraft ist gefragt, oder aber die angenehme<br />

Unterstützung durch einen E-Motor.<br />

Von Rabac gelangen wir nach Labin; ein Must-Visit, wie man im<br />

Bike Center meinte. Uns eröffnen sich herrliche Blicke auf die Küste<br />

der türkisblauen Adria. Die Wege zu finden gestaltet sich als einfach.<br />

Istrien verfügt über standardisierte, beschilderte Strecken. In sieben<br />

Zonen unterteilt decken sie die ganze Halbinsel ab und bieten für jedes<br />

Niveau und jeden Geschmack das Richtige; seien es Küstentouren mit<br />

Meerblick oder harte Trails durch das Unterholz der mediterranen Wälder.<br />

Jede Strecke hat eine eindeutige Kennzahl und jeder Wegweiser<br />

gibt Hinweise auf Standort und Schwierigkeitsgrad. So wissen die Biker<br />

zu jedem Zeitpunkt, wo sie sich gerade befinden und welche Richtung<br />

sie einschlagen müssen.<br />

Wer es abenteuerlicher mag, nutzt das gewaltige Angebot an Erlebniswegen:<br />

historisch gewachsene Pfade, die seit jeher bestehen –<br />

unbeschildert, ungemäht und teils von der Natur zurückerobert. Die<br />

Erlebniswege bieten bei der Erforschung Istriens ein ursprüngliches<br />

Mountainbike-Erlebnis und vollkommene Freiheit. Wer sich allein auf<br />

das Abenteuer einlassen möchte, findet auf istria-bike.com eine gewaltige<br />

Auswahl an GPS-Tracks. Wer auf Nummer sicher gehen will,<br />

verlässt sich auf die Ortskenntnis der Guides. Von ihnen erfährt man<br />

obendrein Wissenswerte über die Region und die besten Geheimtipps<br />

– sei es zu den appetitlichsten Trails oder den köstlichsten Einkehrmöglichkeiten.<br />

Am kommenden Tag finden wir uns an der Küste von Rovinj<br />

wieder, dessen Altstadt muschelförmig in die azurblaue Adria ragt.<br />

Die beeindruckende Farbe zieht uns magisch in ihren Bann. Künstlich<br />

angelegte Steinbuchten mit Metalltreppen erleichtern den Zugang<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 117


GESCHICHTEN<br />

OBEN Limski Kanal – der markanteste der zahlreichen<br />

fjordähnlichen Meeresarme - teilt die Halbinsel und<br />

gilt als Naturjuwel und interessanter Zugang zur Mitte<br />

der Peninsula. RECHTS Motovun, eine der fotogensten<br />

Ortschaft an der "Parenzana", eine der bekanntesten<br />

Radrouten Istriens die auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke<br />

verläuft.<br />

zum kühlenden Nass. Vom 60 Meter hohen<br />

Glockenturm der Kirche Sveti Eufemija, der<br />

dem Campanile auf dem Markusplatz in Venedig<br />

nachempfunden ist, hat man nach 200<br />

schweißtreibenden Stufen den besten Blick<br />

auf das bunte Gassengewirr.<br />

Unser Roadtrip führt uns weiter in das<br />

Hinterland Istriens, das nicht von ungefähr<br />

als kroatische Toskana bekannt ist: Blühende<br />

Ginsterwiesen, riesige Olivenfelder, elegante<br />

Zypressen und herrliche Wälder fügen sich<br />

harmonisch in eine romantische Hügellandschaft<br />

ein. Auf nahezu jeder Hügelspitze thront<br />

eine verträumte Stadt mit urigen Steinhäusern,<br />

herrlichen Ausblicken und überaus freundlichen<br />

Gastgebern. Bis Mitte der 1980er Jahre<br />

war das Hinterland weitgehend entvölkert;<br />

über 120 Dörfer drohten zu verfallen. Mit dem<br />

Ende des Bürgerkriegs 1995 verbreitete sich<br />

jedoch eine mitreißende Aufbruchsstimmung.<br />

Besonders Grožnjan im fruchtbaren Mirnatal<br />

versprüht einen einzigartigen Charme. Das<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg verlassene und<br />

zwischenzeitlich völlige verwahrloste Dorf hat<br />

seine neue Blüte dem Künstler Aleksandar<br />

Rukavina zu verdanken. Er setzte sich dafür<br />

ein, die leerstehenden Häuser Künstlern zur<br />

Verfügung zu stellen. Diese haben den Ort<br />

mit viel Leidenschaft aus seinem Dornröschenschlaf<br />

geweckt und prägen bis heute das<br />

Stadtbild.<br />

Im Sommer ist Grožnjan ein beliebter<br />

Treffpunkt für Künstler und Musiker aus aller<br />

Welt. Verwinkelten Gassen, grobes Kopfsteinpflaster,<br />

kleine Läden mit allerlei Kunst und<br />

Köstlichkeiten sowie die erhabene Berglage<br />

mit atemberaubender Weitsicht tun ihr Übriges.<br />

So lässt sich von hier aus der Sonnen-<br />

118<br />

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ISTRIEN<br />

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GESCHICHTEN<br />

Grožnjan<br />

Buzet<br />

Motovun<br />

Poreč<br />

Berg Vojak<br />

(1401m)<br />

Hum<br />

Pazin<br />

Rovinj<br />

Labin<br />

Rabac<br />

Pula<br />

OBEN Die spannendsten Tauchreviere Istriens erlebt man auf der Oststeite der Peninusla, wo das<br />

Wasser ruhiger und klarer ist. UNTEN Auf der Westseite dagegen die schönsten Sonnenuntergänge.<br />

untergang im Meer bestaunen, obwohl<br />

sich Grožnjan weit im Landesinneren<br />

befindet – ein Erlebnis von einzigartiger<br />

Magie. Gleich um die Ecke kann man in<br />

den Radweg der Parenzana, auch „Weg<br />

der Gesundheit und Freundschaft“ genannt,<br />

einbiegen; eine der bekanntesten<br />

Radstrecken Istriens. Die 123,1 km<br />

lange ehemalige Schmalspureisenbahnstrecke<br />

verband von 1902 bis 1935 33<br />

Orte zwischen Triest und Poreč. Heute<br />

ermöglicht die alte Trasse Bikern, das<br />

Innere der istrischen Halbinsel auf ungewöhnliche<br />

Weise zu erkunden. Der<br />

mit 293 m Seehöhe höchste Punkt der<br />

Strecke liegt in der Nähe von Grožnjan.<br />

Historische Bauten wie Viadukte und<br />

Tunnel, die zeitweise zur Pilzzucht umgenutzt<br />

wurden, sorgen für Abwechslung<br />

und Ausblicke. Das Mountainbike<br />

mit oder ohne E-Antrieb ist auf einigen<br />

Streckenabschnitten unverzichtbar.<br />

Von der Parenzana tangiert wird auch<br />

die romantische Kleinstadt Motovun, die<br />

auf einem knapp 300 Meter hohen, freistehenden<br />

Hügel thront. Sie ist so fotogen<br />

wie kaum ein anderer Ort auf der<br />

istrischen Halbinsel, so dass Abbildungen<br />

von Motovun zahlreiche touristische<br />

Veröffentlichungen zieren. Von ihren<br />

Stadtmauern bieten sich phänomenale<br />

Aussichten auf das Mirnatal und Umgebung.<br />

Besonders fantastisch ist der<br />

Blick am Morgen, wenn in den Tälern<br />

noch Nebel hängt.<br />

Mit diesen eindrucksvollen Erinnerungen<br />

geht unser Road Trip leider viel<br />

zu schnell seinem Ende entgegen. Überraschend<br />

kurzweilig ist die Reise in dieses<br />

landschaftliche Kleinod, was, anders als<br />

bei der „echten“ Toskana, auch die recht<br />

übersichtliche Anreise mit einschließt.<br />

Text Bernadette Bader Bild Andreas Meyer<br />

INFORMATIONEN<br />

Vojak (1.401 m) – höchste Erhebung Istriens; im<br />

Ucka-Gebirge<br />

Konobas – urige Landgasthäuser. Hier serviert<br />

man Fuzi, hausgemachte Pasta mit heimischen<br />

Trüffeln und Maneštra, einen leckeren Eintopf aus<br />

Kartoffeln und Saisongemüse.<br />

Prsut – ein mindestens ein Jahr lang im<br />

Bora-Wind gereifter Schinken von in freier Natur<br />

gehaltenen Schweinen.<br />

Biska – Heilkräuterschnaps aus Trester und Kräutern,<br />

nach 2.000 Jahre altem Rezept. Den wohl<br />

besten, den „Humska Biska“, gibt es in Hum.<br />

Hum – mit ca. 20 Einwohnern die kleinste Stadt<br />

der Welt. Der ehrenamtliche Bürgermeister wird<br />

jährlich neu bestimmt: Wenn die Einwohner Hums<br />

die Tat eines Mitbürgers gutheißen, fügen sie<br />

dessen Holzstab eine Kerbe hinzu. Wer am Ende<br />

eines Jahres die meisten Kerben vorzuweisen hat,<br />

wird neuer Amtsträger.<br />

Buzet – Istriens Trüffelhauptstadt. Kulinarisches<br />

Highlight zur feierlichen Saisoneröffnung im<br />

Frühherbst ist die „Fritada“, die in einer 2,5 Meter<br />

breiten Eisenpfanne aus über 2.000 Eiern und<br />

zehn Kilogramm Trüffeln hergestellt wird.<br />

Bora – kroatisch „Bura“; ein stürmischer Fallwind<br />

in der Region. Dieser erreicht bis zu 250 km/h! Im<br />

Winter kann der Bora bis zu zwei Wochen anhalten,<br />

im übrigen Jahr beschränkt sich die steife Brise<br />

auf nur wenige Stunden bis zu einem Tag.<br />

Beste Reisezeit – prinzipiell ganzjährig; Mai und<br />

Juni sowie September und Oktober sind optimal.<br />

Dann entgeht man den großen Touristenströmen<br />

des Hochsommers und dem winterlichen Bora und<br />

genießt angenehm warme Tage.<br />

Bike-Hotel<br />

Valamar Hotels & Resorts | www.valamar.com/de<br />

www.istria-bike.com/de/unterkunft<br />

Kontakt & Informationen<br />

www.istria-bike.com/de | www.istra.hr/de/<br />

120<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


ISTRIEN<br />

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GESCHICHTEN<br />

und<br />

SeEN<br />

122 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


SALZKAMMERGUT<br />

SALZKAMMERGUT<br />

ZwischeN KalKSTeIn<br />

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124 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

GESCHICHTEN


SALZKAMMERGUT<br />

SALZ IST HIER ALLGEGENWÄRTIG. ABER DAS<br />

SALZKAMMERGUT KANN NOCH VIEL MEHR: ES BIETET<br />

1.450 KILOMETER MOUNTAINBIKE-WEGE, DIE NUR DARAUF<br />

WARTEN, VON FLEISSIGEN RADLERN UNTER DIE STOLLEN<br />

GENOMMEN UND ENTDECKT ZU WERDEN.<br />

Da gibt es zum einen die Dachsteinrunde, zum anderen die<br />

Salzkammergut Trophy, Österreichs größten <strong>MTB</strong>-Marathon.<br />

Oder aber man leiht sich ein E-<strong>MTB</strong> und erkundet<br />

einige der zahlreichen Trails. Besuchst du mit dem E-<strong>MTB</strong><br />

das Salzkammergut, dann bedeutet das traumhafte<br />

Touren vor wunderschöner Landschaftskulisse. Allein der<br />

Weg um den Hallstätter See, fahrtechnisch freilich keine<br />

Herausforderung, ist aktive Entspannung und Erholung für<br />

Körper und Seele vor traumhaften Kalksteinbergen. Wasser<br />

ist allgegenwärtig im Salzkammergut: Es sind 67 Seen,<br />

Flüsse und Bäche, die die grünen Almrücken und markanten<br />

Felsmassive in verschiedene Regionen gliedern.<br />

Der 2995 m hohe Dachstein ist ihr höchster Berg; einen<br />

Besuch lohnt jedoch auch das tote Gebirge, das seinen<br />

Namen einer vegetationsarmen Hochebene verdankt. Mit<br />

dem E-<strong>MTB</strong> lässt sich der Reiz des Salzkammerguts auf<br />

viele Arten entdecken. Ob sportlich aktiv auf den ausgewiesenen<br />

Mountainbike-Routen im Gebirge oder doch eher<br />

sanft, entlang der Flüsse und Seen. Die Vielfalt ist groß,<br />

gerade mit Motorunterstützung. Daher starten wir an der<br />

Tourist-Info in Bad Goisern und holen uns einige Tipps zur<br />

Region. Wenn man einen Überblick über die verschiedenen<br />

Trails erlangen möchte, tut man gut daran, hier eine<br />

Mountainbike-Karte zu erwerben. Diese besteht aus 17<br />

einzelnen Faltkarten mit hilfreichen Informationen über<br />

die insgesamt 70 Routen, die einen im Salzkammergut erwarten.<br />

Die Highlights für Genießer sind die kulinarische<br />

E-Rundfahrt am Fuschlsee oder die Zweiseen-Tour rund<br />

um Mondsee und Irrsee. Als Genussradler kommst du hier<br />

ohne großes Schwitzen, dafür mit viel Aussicht ans Ziel.<br />

Besonders herausragend ist die Almtal-Tour, sie lässt sich mit<br />

einem Besuch des Cumberland-Wildparks kombinieren.<br />

Wer richtig abschalten will und etwas mehr Zeit mitbringt,<br />

der sollte den Salzkammergut-Radweg, der 345 Kilometer<br />

quer durch die herrliche Landschaft des Salzkammerguts<br />

führt, unter seine E-<strong>MTB</strong> Stollen nehmen. Wir waren<br />

insgesamt zwei Tage zu Besuch und haben für euch die<br />

schönsten Orte gefunden. Gleich am ersten Tag zog es uns<br />

nach kurzer Überlegung zur berühmten Ewigen Wand.<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 125


126 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18<br />

GESCHICHTEN


SALZKAMMERGUT<br />

LINKS Ruhig liegt er da, der Ödsee mit einem einsamen Fischer. OBEN Felsnadeln über dem Vorderen Gosausee.<br />

Die Ewige Wand ruft<br />

Hoch oben über Bad Goisern und etwa eine Bike-Fahrstunde vom Ortskern<br />

entfernt hat man einen herrlichen Blick über das Tal und die umliegenden<br />

Bergketten. In der Ferne sieht man sogar den Hallstätter<br />

See – was für eine Kulisse! Kein Wunder, dass dieser Spot ein Highlight<br />

der Dachsteinrunde und auch der Salzkammergut Trophy ist. Hier<br />

braucht es nicht viele Worte, der Ausblick genügt.<br />

Salzkammergut Trophy<br />

Österreichs größter Mountainbike-Marathon feierte dieses Jahr sein<br />

20-jähriges Jubiläum. Jedes Jahr gehen über 5.000 Teilnehmer aus 40<br />

Nationen in den verschiedensten Disziplinen an den Start. Auch E-Biker<br />

kommen nicht zu kurz. Inzwischen gibt es einen eigenen Wettbewerb<br />

über 32,5 Kilometer und 1.180 Höhenmeter, bei dem um Podestplätze<br />

gekämpft wird. Im Rahmen der Veranstaltung gibt es auch die Möglichkeit,<br />

über 100 Elektrofahrräder verschiedener Hersteller auszuleihen und<br />

auf Herz und Nieren zu testen – kostenlos. Zusätzlich werden geführte<br />

Touren mit professionellen Fahrern angeboten, die einem auch Tipps<br />

zur Fahrtechnik vermitteln.<br />

Dachsteinrunde<br />

Drei Tage Zeit sollte man sich schon nehmen, um die atemberaubende<br />

Landschaft rund um das königliche Dachsteinmassiv, das die Region<br />

eindrucksvoll überragt, zu genießen. Es stehen insgesamt drei Varianten<br />

zur Auswahl, die zwischen 182 und 269 Kilometer sowie 4.700 und<br />

7.900 Höhenmeter betragen. Die blaue Variante: Im Uhrzeigersinn geht<br />

es einmal um den Dachstein. Die rote Route führt geradewegs in die<br />

entgegengesetzte Richtung. Bei der schwarzen Version sind ein paar<br />

anspruchsvolle Zusatzschleifen eingebaut. Praktisch: Die Runde kann<br />

mit Gepäcktransfer und Kartenmaterial gebucht werden. Oder man<br />

macht sich auf eigene Faust auf Erkundungstour.<br />

Natursee Ödensee<br />

Auch an unserem zweiten Morgen im Salzkammergut werden wir<br />

nicht enttäuscht. Fast schon gespenstisch kitschig liegt, umgeben von<br />

dichtem Nadelwald, der Ödensee. Wir befinden uns im Gemeindegebiet<br />

von Bad Mitterndorf und besuchen den eher kleinen See, der sehr klar<br />

und fischreich ist. Die Menschen hier wissen das und so wundert es<br />

uns nicht, dass wir früh am Morgen Fischer treffen, die mit ihren kleinen<br />

Booten hinausfahren und ihre Runden auf dem See ziehen. Ein<br />

ruhiger und gänzlich friedlicher Anblick. Einzig die Federn am Hut der<br />

Fischer wiegen sich im sanften Wind.<br />

Eine kleine Oase ist die Kohlröserlhütte, die, neu renoviert, mit<br />

frischen, selbstgemachten Köstlichkeiten aus der Region lockt. Offen<br />

gestaltet bietet sie einen wunderbaren Blick zum See; wohlig warm wird<br />

es in der Nähe des Kamins und inmitten des Mooses, das den Raum<br />

zwischen den Holzbalken füllt, fühlt man sich ausgesprochen heimelig.<br />

Rossalm<br />

Unser nächstes Ziel: die Rossalm auf 1.387 Metern, die perfekte Raststation.<br />

Munteres Glockengeläut empfängt uns, als wir hier ankommen.<br />

Aber es stammt nicht von typischen Kühen, wie man sie überall sieht<br />

– sondern von sanften, zotteligen Galloways mit mächtigen Hörnern,<br />

die auf der Weide stehen und uns interessiert beobachten. Besucher<br />

der Rossalm werden mit selbstgemachten Schmankerln aus eigener<br />

Landwirtschaft verwöhnt. Eine besondere <strong>Spezial</strong>ität ist das Käsebrot<br />

mit Frischkäse und einem Stamperl Schnaps dazu.<br />

Außerdem ist die Rossalm auch für ihren kleinen "Alpinzoo" bekannt.<br />

Neben Rindern, Schafen und Eseln wohnen hier auch ein Pferd<br />

und ein Pony. Einzig die E-<strong>MTB</strong>s können hier nicht geladen werden. Daher<br />

Akku für den Rückweg sparen oder genügen Energie tanken, damit<br />

zumindest die Kraft in den Schenkeln nicht ausgeht.<br />

Nachdem wir uns gestärkt haben und die Wirtin, eine begeisterte<br />

Hobbyfotografin, ein Erinnerungsfoto von uns geschossen hat, nehmen<br />

wir Abschied vom Salzkammergut. Auch wenn wir hier nur wenige Tage<br />

unterwegs waren, ist es nur eines von zahllosen Bildern, die wir mit<br />

nach Hause nehmen. Bilder eines kleinen Paradieses, das sich rasch<br />

auch als eines für Mountainbiker und E-Mountainbiker entpuppt hat.<br />

Text Bernadette Bader, Sebastian Lehr Bild Andreas Meyer<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 127


IM FOKUS<br />

128 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


INTO THE WOODS<br />

Sport und bewegungsaktive Erholung im Wald haben für<br />

die Menschen in Deutschland einen hohen Stellenwert, sie<br />

stellen eine besonders intensive Form der Naturerfahrung<br />

dar und können so für den Schutz des Waldes und dessen<br />

nachhaltige Pflege und Bewirtschaftung sensibilisieren.<br />

Dabei arbeiten die verschiedenen Gruppen jedoch nicht<br />

immer auf ihre Koexistenz hin. Mountainbiker sind häufig<br />

das Zentrum intensiv geführter Debatten rund um Nutzungsrechte,<br />

Wild- und Naturschutz. Freilich auch, weil wir<br />

eine der jüngsten Nutzergruppen und dann auch noch laut<br />

und bunt sind, und scheinbar viel zu schnell unterwegs.<br />

Der technische Fortschritt in Form des E-<strong>MTB</strong> scheint den<br />

Konflikt, wo er denn besteht, noch zu verschärfen. Schließlich<br />

wird mit ihm die Nutzung intensiver und das Tempo<br />

höher. Mithilfe des Motors lassen sich vormals unfahrbare<br />

Wege erschließen und Querfeldein-Aktionen werden möglich.<br />

Wir wollten diesem Thema genauer auf den Zahn fühlen,<br />

die heimischen Wälder unter die Lupe nehmen und<br />

vor allem mit Jagd, Forst und Naturschutz ins Gespräch<br />

kommen.<br />

Heimische Wälder<br />

Deutschland ist zu 32 Prozent von Wald bedeckt. Der Wald<br />

ist nicht nur als Erholungsraum von herausragender gesellschaftlicher<br />

Bedeutung, er erfüllt auch zahlreiche ökonomische<br />

Funktionen und prägt unsere Wirtschaft. So ist<br />

er beispielsweise seit Jahrhunderten Lieferant des klimafreundlichen<br />

und nachwachsenden Rohstoffes Holz.<br />

In den deutschen Wäldern wachsen ungefähr 90<br />

Milliarden Bäume, das ergibt einen Festmeterwert von 3,7<br />

Milliarden. Ziemlich viel Holz also. Wir haben in hiesigen<br />

Wäldern 51 Baumarten bzw. Baumgruppen. Flächenmäßig<br />

hat die Fichte den größten Anteil daran, gefolgt von Kiefer,<br />

Buche und Eiche. Der deutsche Wald wäre prinzipiell<br />

von der Rotbuche beherrscht. Mit der intensiven Nutzung<br />

vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein veränderte<br />

WALD, IN DEUTSCH-<br />

LAND IST DAS<br />

KULTURGUT.<br />

ZWISCHEN DER BE-<br />

VÖLKERUNG UND DEN<br />

HIESIGEN WÄLDERN<br />

BESTEHT EINE INNIGE<br />

BEZIEHUNG. GENUTZT<br />

WIRD DER NATUR-<br />

RAUM WALD VON DEN<br />

VERSCHIEDENSTEN<br />

GRUPPEN.<br />

sich die Struktur des Baumbewuchses jedoch durch den<br />

Kahlschlag und Wiederaufforstung. Nadelbäume, vor allem<br />

Fichten wurden ersatzweise für gefällte Laubbaume eingesetzt.<br />

Solche Monokulturen stellen heutige Waldbesitzer<br />

vor Herausforderungen wie den Borkenkäfer, großflächigen<br />

Windwurf oder Bodenversauerung. Daher wird Zug um Zug<br />

wieder in Mischwälder investiert. Insgesamt wächst der<br />

deutsche Wald Jahr um Jahr trotz intensiver Holzwirtschaft<br />

um rund 60 Millionen Festmeter. Derzeit besteht er aus<br />

56% Prozent Nadelwald und 44% Laubwald.<br />

Der Wald ist jedoch mehr als die Summe seiner Bäume<br />

bzw. seines Holzes. So ist er von großer ökologischer<br />

Bedeutung, indem er Wasser speichert und Sauerstoff<br />

produziert. Außerdem ist er ein extrem facettenreicher<br />

und vielseitiger Naturraum; zahllose Tiere und Pflanzen<br />

leben hier. Angefangen bei Insekten, die das Totholz als<br />

Lebensraum nutzen, bis hin zu größeren Säugetieren wie<br />

dem Schwarzwild, das ein typischer Waldbewohner ist. Der<br />

Wildbestand in Deutschland ist regional verschieden ausgeprägt,<br />

aber grundsätzlich erholt er sich von einer Jahrhunderte<br />

währenden Bejagung, die für viele Arten wie den<br />

Elch, Luchs, Wolf oder Biber die Ausrottung bedeutete. Die<br />

deutschen Infrastrukturbedingungen machen es größeren<br />

Wildtieren schwer, sich flächenmäßig (neu) anzusiedeln;<br />

viele Straßen und Autobahnen zerschneiden regelrecht<br />

ihre Lebensräume. Vor diesem Hintergrund stellt sich eine<br />

erste Frage: Wie gefährlich und störend können Mountainbiker<br />

im Wald tatsächlich sein?<br />

Wir konstatieren: Im Wald ist viel los! Wanderer,<br />

Forstarbeiter, Jäger, Mountainbiker, GeoCacher, Reiter<br />

und eine ganze Reihe von Wildtieren teilen sich hier einen<br />

Nutzungs- bzw. Lebensraum. Genau damit treffen wir den<br />

Kernpunkt: Wald, das bedeutet für jeden etwas Anderes –<br />

Wirtschaftsgut, Erholungsgebiet, Spaßbringer oder schlicht<br />

Lebensgrundlage; ein Spannungsfeld, was in diesem Fall<br />

durchaus wörtlich zu nehmen ist.<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 129


IM FOKUS<br />

» EINMAL HOCHSCHRECKEN UND FLÜCHTEN; IN DER NOTZEIT<br />

KANN DAS EIN TODESURTEIL FÜR DIESES TIER SEIN «<br />

Die Kehrseite<br />

Die meisten Mountainbiker wurden in ihrem Leben wohl<br />

schon einmal zur Zielscheibe von Angriffen. Viele von uns<br />

haben wahrscheinlich schon mal absichtlich quergelegte<br />

Baume umfahren müssen; manche womöglich auch einen<br />

Plattfuß am tückisch platzierten Nagelbrett erlitten und ein<br />

paar haben bestimmt auch schon Begegnungen mit gespannten<br />

Seilen gehabt. Lebensbedrohliche Aktionen, was<br />

denjenigen, die sie ausführen, in diesem Moment vielleicht<br />

selbst gar nicht bewusst ist. Es müssen tiefe Gräben bestehen,<br />

dass solche drastischen Schritte überhaupt als notwendig<br />

erachtet werden.<br />

Wir haben daher das Gespräch mit verschiedenen<br />

Akteuren gesucht, Erfahrungen ausgetauscht, Antworten<br />

erhalten und gegeben. Dabei sind wir für abweichende<br />

Meinungen sensibilisiert worden. Es zeigt sich: Miteinander<br />

zu sprechen ist in vielerlei Hinsicht der beste Weg, um<br />

voneinander zu lernen.<br />

Meinungen<br />

Gem. §14 Bundeswaldgesetzt ist „das Radfahren im Wald<br />

auf Straßen und Wegen erlaubt. Die Länder regeln die Einzelheiten“.<br />

Die Länder sind also maßgeblich verantwortlich<br />

und entscheiden über Singeltrail Ja/Nein. Das heißt,<br />

wir befinden uns auf einem Flickenteppich aus Regeln<br />

und Ausnahmen davon. Im Handbuch Sport und Umwelt<br />

schreiben dessen Autoren: „Das Mountainbiken gehört zu<br />

den umweltfreundlichsten Sportarten. Der in der öffentlichen<br />

Diskussion vielfach erweckte Eindruck, die Mountainbikefahrer<br />

seien „Naturzerstörer“, entbehrt jeglicher sachlicheren<br />

Grundlage.“ Das bayrische Umweltministerium<br />

präzisiert folgendermaßen: „Radfahren auf freien Wegen<br />

ist in Bayern grundsätzlich erlaubt“ – so hat der Bayerische<br />

Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) geurteilt (Az. 11<br />

B 14.2809). „Hierzu gehört grundsätzlich auch das Radfahren<br />

auf geeigneten Wegen im Wald, wenn es der Erholung<br />

und beispielsweise nicht kommerziellen Zwecken<br />

dient“. In Baden-Württemberg gibt es die viel diskutierte<br />

Zweimeter-Regel, genauso aber hunderte gemeindespezifische<br />

Ausnahmen von ihr. Die deutsche Waldwirtschaft<br />

argumentiert gegen diese und ähnliche Meinungen folgendermaßen:<br />

„Mit dem technischen Fortschritt gibt es bald<br />

keinen Weg mehr, den ich nicht mit meinem Fahrrad befahren<br />

werden kann. Wir plädieren daher für eine Kennzeichnung<br />

der für Radfahrer geeigneten Wege im Wald“.<br />

Klar wird vor allem: Es herrscht Unklarheit und Uneinigkeit.<br />

Wir suchten das Gespräch mit dem Bund Naturschutz<br />

und dem Bayerischen Jagdverband als zwei der<br />

wichtigsten Vertreter im Wald. Die Ergebnisse aus diesen<br />

Gesprächen haben uns sensibilisiert und überrascht. Denn<br />

nicht nur wir suchen das Gespräch, alle Akteure tun dies.<br />

Nur, sie finden sich oft schwer, so unser Eindruck. Böse<br />

ist keiner auf den anderen, „verständnislos“ trifft es eher.<br />

130<br />

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INTO THE WOODS<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 131


IM FOKUS<br />

Interview mit Georg Kestel BUND Naturschutz,<br />

Kreisvorsitzender Deggendorf,<br />

Herr Kestel wie sehen sie uns, die Mountainbiker?<br />

Persönlich und aus Sicht des BUND<br />

Naturschutz?<br />

Ich fahre selbst nicht Mountainbike, habe aber<br />

Freunde, die BUND-Mitglied sind und biken.<br />

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass Mountainbiker<br />

sehr naturverbundene Menschen<br />

sind, die gerne draußen unterwegs sind. Es<br />

freut mich, dass Menschen die Natur genießen,<br />

schätzen und sich in ihr bewegen. Das<br />

<strong>MTB</strong> bringt auch Kindern die Natur näher,<br />

das finde ich sehr begrüßenswert. Bei uns im<br />

Landkreis sind mir keine Konflikte bekannt.<br />

Natürlich gibt es Diskussionen und Meinungen,<br />

aber in den allermeisten Fällen verhalten<br />

sich die Besucher in der Natur, wie sie sollten.<br />

Es gibt z.B. das Isartal in München, ein <strong>Spezial</strong>fall.<br />

Hier treffen Naturraum, urbaner Raum<br />

und sehr viele Menschen aufeinander. Die<br />

Nutzung ist intensiv und Schutzgebiete leiden<br />

darunter. Doch auch hier gab es einen Dialog<br />

zwischen den Akteuren und das ist letztlich<br />

der sinnvollste Weg.<br />

Was bedeutet eigentlich „Naturschutzgebiet“?<br />

Das ist verschieden, es kommt immer darauf<br />

an, was geschützt wird. Es können verschiedene<br />

Arten, Lebensraumtypen oder auch Naturprozesse<br />

sein, die geschützt werden. Zum<br />

Beispiel ein Fluss, der sich ausbreiten darf,<br />

wie er möchte und eben die Arten, die sich<br />

dort etablieren.<br />

» WER AUF DEM<br />

WEG BLEIBT, MACHT<br />

ALLES RICHTIG «<br />

Es handelt sich also um verschiedene, ich<br />

nenne es Schonbereiche, die wir als Biker<br />

auch achten sollten?<br />

Wir reden hier von ein, zwei Prozent der Landesfläche,<br />

also sehr wenig. Die eigentlichen<br />

Rückzugsgebiete verschiedener Arten sind<br />

dann nochmal kleiner. In den meisten Fällen<br />

lässt sich das so organisieren, dass jeder zufrieden<br />

sein darf. Solange jeder Besucher auf<br />

dem Weg bleibt, macht er auch nichts falsch.<br />

Hauptsache nicht querfeldein, sozusagen?<br />

Ja, so kann man das sagen. Es gibt so einzelne<br />

Freigeister, die glauben, sie bewegen sich<br />

als Einzelpersonen ganz vorsichtig abseits der<br />

Wege; die richten mehr Schaden an als eine<br />

Gruppe Biker oder Wanderer, die auf dem<br />

ganz normalen Weg unterwegs sind.<br />

Wie sehen sie das Thema Trails bzw. Trailbau?<br />

Das sollte immer im Einzelfall betrachtet werden.<br />

Verschiedene Beteiligte wie Forst- und<br />

Waldeigentümer müssen zu Wort kommen.<br />

Natürlich lässt sich durch Trailbau Besucherlenkung<br />

betreiben. Man hat mit angelegten<br />

Trails die Chance, Nutzergruppen aus gewissen<br />

Bereichen heraus zu halten, das ist ein<br />

wichtiger Aspekt.<br />

Hardliner haben hier andere Meinungen.<br />

Mountainbiker, so scheint es, sind einigen Naturschützern<br />

grundsätzlich ein Dorn im Auge.<br />

Es sind viele Menschen unterwegs und es gibt<br />

kein unschädliches Leben. Jeder, der Nahrung<br />

konsumiert, verbraucht Natur und Naturressourcen.<br />

Ich sehe kein gesteigertes Problem,<br />

wenn auf Wegen Biker unterwegs sind.<br />

Oft fühlen sich Besucher im Wald einfach<br />

gegenseitig gestört. Es ist natürlich möglich,<br />

dass Wanderer beispielsweise den Naturschutz<br />

vorschützen und auf dieser Basis<br />

ungerechtfertigt argumentieren, um eine unliebsame<br />

Gruppe zu denunzieren.<br />

Der technische Fortschritt, wie z.B.<br />

durch das E-<strong>MTB</strong>, steigert letztlich auch die<br />

Verantwortung gegenüber der Natur. Dort,<br />

wo der Fortschritt die Nutzung intensiviert,<br />

braucht es auch Bewusstsein dafür, dass Ruheräume<br />

respektiert werden. Da ist eigentlich<br />

nur eine Portion gesunder Menschenverstand<br />

notwendig.<br />

132<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


INTO THE WOODS<br />

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IM FOKUS<br />

134 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


INTO THE WOODS<br />

» GÄNGIGE FLUCHTDISTANZEN LIEGEN BEI 800<br />

BIS 1.000 METER; EINE STRASSE, DIE KREUZT,<br />

WIRD SCHNELL ZUM TODESURTEIL «<br />

Interview mit Thomas Schreder, Diplombiologe<br />

und Pressesprecher des Bayerischen<br />

Jagdverbandes e.V.<br />

Herr Schreder, Mountainbiker und Jäger –<br />

da besteht nicht immer friedliche Koexistenz. Wie stehen<br />

Sie persönlich zum Mountainbike?<br />

Ich bin selbst Mountainbiker und gehe gerne in die Berge.<br />

Für mich ist der Mountainbiker kein Böser und der Sport<br />

nichts, was man verteufeln muss. Bei allen meinen Ausflügen<br />

lebe ich nach einem Grundsatz: Respektiere deine<br />

Grenzen. Ich fahre dann eben nicht in die ruhigsten Ecken<br />

und vor allem nicht abseits der Wege. Einfach, weil ich<br />

durch meine Ausbildung und meine Tätigkeit die Natur mit<br />

etwas anderen Augen sehe. Ich erkenne Wild-Lebensräume,<br />

z.B. einen Einstand – der Platz, an dem sich etwaige<br />

Tierarten aufhalten – und meide diese gezielt.<br />

Sind solche Plätze für den Laien zu erkennen?<br />

Kaum, das wird schwierig, es ist aber auch von niemandem<br />

zu erwarten. Grundsatz ist: Gehe nicht in den tiefsten<br />

Wald oder ganz einfach nicht abseits der Wege. Aber<br />

das ist vermutlich auch der Punkt, an dem es häufiger zu<br />

Konflikten kommt. Viele Biker werden diesen Blickwinkel,<br />

den Blickwinkel eines Jägers, nicht teilen. Das ist aber vollkommen<br />

verständlich und ich erwarte das auch in keiner<br />

Hinsicht. Der Raum Wald hat verschiedenste Nutzergruppen<br />

mit verschiedensten Interessen. Ich unterstelle keinem<br />

Biker, dass er etwas beabsichtigt tut, das mich als Jäger<br />

womöglich ärgert.<br />

Wie reagieren sie in diesen Momenten, in denen Sie<br />

erkennen: Das ist ein Weg, den ich nicht fahren sollte,<br />

oder: Hier befinde ich mich vermutlich in der Gesellschaft<br />

von Tieren?<br />

Ich nehme mich zurück, meinen sportlichen Ehrgeiz. Ich<br />

sage: Nein, da fahre ich jetzt nicht durch. Auch wenn der<br />

Trail noch so schön sein sollte, ist es mir wichtiger, ein Tier<br />

in Ruhe zu lassen als meinen eigenen Spaß zu haben. Im<br />

Sommer kann das völlig unproblematisch sein, dann soll<br />

das Tier, das in voller Fitness steht, eben flüchten. Was<br />

passiert schon, werden sich viele fragen? Im Sommer ist<br />

das tatsächlich nicht ganz so problematisch. In Notzeiten,<br />

im Herbst und Winter, sieht die Lage völlig anders aus;<br />

ebenfalls, wenn Straßen in der Nähe sind.<br />

Was bedeutet „Notzeiten“ und inwieweit beziehen sie<br />

sich hier auf Straßen?<br />

In der Nähe einer Straße, das heißt: 800 bis 1.000 Meter.<br />

Das sind Fluchtdistanzen, die solche Tiere beim Hochschrecken<br />

und Flüchten zurücklegen. Treffen sie hier auf<br />

eine Straße, ist der Wildunfall vorprogrammiert. Weit wichtiger<br />

sind die Notzeiten. Also vor allem der Winter, aber<br />

auch die Übergangsphasen. Im Winter haben die Tiere<br />

ihren Stoffwechsel ganz unten, sie müssen mit minimalen<br />

Nahrungsbedingungen zurechtkommen. Wenn ich solche<br />

Tiere hochschrecke, fährt der Stoffwechsel hoch; sie müssen<br />

fressen, finden womöglich nichts und verhungern im<br />

schlimmsten Fall aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens.<br />

Wie verhalten Sie sich bei direkten Wildbegegnungen?<br />

Am besten bremsen um umkehren. Wenn das nicht möglich<br />

ist, stehenbleiben. Das Wild schaut dann normal, prüft<br />

die Gefahr und bewegt sich von uns weg. Das Wild kann<br />

einschätzen, ob es verfolgt wird oder nicht. Wenn ich stehe,<br />

geht das geordnet und nicht fluchtartig vonstatten. Die<br />

genannten Gefahren bleiben aus. Übrigens: Wild gewöhnt<br />

sich daran, dass auf dem Weg höhere Frequenz herrscht,<br />

das macht ihm nichts aus und es weicht aus. Daher treffen<br />

Sie auf den gängigen Wegen auch so selten Wild.<br />

Wir wissen beide: Es gibt Personen, die setzen weniger<br />

auf Dialog als auf handfeste, kriminelle Aktionen. Ich<br />

spreche von Nagelbrettern, gespannten Seile und so weiter.<br />

Haben Sie im Jagdverband Erfahrungen damit?<br />

Es kommt schon vor, dass sich Mitglieder im Jagdverband<br />

aufregen und an uns wenden, vor allem mit der Bitte, einzuschreiten.<br />

Wenn z.B. Biker regelmäßig durch den Einstand<br />

fahren oder durch Rückzugsräume. Wenn aber so<br />

was wie Seile oder Nagelbretter ausgelegt würden, dann<br />

würde ich aktiv werden müssen und es direkt zu Anzeige<br />

bringen. Der Menschenschutz hat immer noch höchsten<br />

Vorrang. Bei allem, was wir tun, auch wenn wir uns für das<br />

Wild einsetzen, rechtfertigt das unter absolut keinen Umständen<br />

solche Maßnahmen. Solche Dinge sind für uns als<br />

Jagdverband indiskutabel, hier sind wir konsequent und es<br />

gibt null Toleranz.<br />

Fazit<br />

Eines wird deutlich: Beteiligte Gruppen sind sich einander<br />

bewusst und alle suchen nach dem Gespräch. Oftmals ist<br />

es unklar, wer Ansprechpartner ist. Letztlich bleibt dies<br />

auch zweitrangig. Es geht darum, sein Bewusstsein für den<br />

Raum Wald und seine Nutzergruppen wie Bewohner zu<br />

schärfen. Im Gespräch funktioniert dies hervorragend.<br />

Weitere Informationen zu einem bundesweiten Kooperationsprojekt<br />

zwischen Wald und Sport findet ihr auf der<br />

Website www.waldsportbewegt.de.<br />

Text Sebastian Lehr Bild Andreas Meyer, privat<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 135


GESCHICHTEN<br />

Manche DingE bRAuCHen TragöDIeN<br />

WIR KAUFEN DIESE ODER JENE SCHUHE; NACH OPTIK ODER FORM, NACH VERSCHLUSSSYSTEM<br />

ODER MATERIAL. DAS HERZSTÜCK EINES SCHUHS IST DIE SOHLE. SIE HAT DIE GRÖSSTE BELAS-<br />

TUNG ZU ERTRAGEN UND MUSS DIE WIDRIGSTEN BEGEBENHEITEN ÜBERSTEHEN. VIELE UNSERER<br />

BIKE-SCHUHE BASIEREN AUF VIBRAM-SOHLEN. ES IST UNS EINE HERZENSANGELEGENHEIT, HIER<br />

DIE KLEINE ANEKDOTE ZU ERZÄHLEN, DIE HINTER DER FIRMENGRÜNDUNG STEHT. ALLES BEGANN<br />

NÄMLICH MIT EINER TRAGÖDIE.<br />

Punta Rasica, 1935, 2.900 m<br />

Sieben erfahrene Bergsteiger planen ihre letzte Tour zum<br />

Gipfel des nur zwei Jahre zuvor erstmals bestiegenen-<br />

Punta Rasica in Italien. Das Wetter ist denkbar schlecht.<br />

Starker Schneefall und Temperaturen weit unter dem<br />

Gefrierpunkt machen den Aufstieg beschwerlich und<br />

scheinbar unmöglich. Die sieben Männer wagen ihn<br />

dennoch. Nach Stunden erblicken sie durch den dichten<br />

Nebel endlich den Gipfel.<br />

In diesem Augenblick ereignet sich eine Tragödie: Sechs<br />

der sieben rutschen ab und stürzen in die Tiefe. Der einzige<br />

Überlebende, Vitale Bramani, muss schweren Herzens<br />

seine Freunde zurücklassen und alleine in seine Heimat<br />

zurückkehren. Vitale sucht nach Ursachen, wie es zu<br />

einem solchen Unglück kommen konnte. Warum haben<br />

wir den 3.305 m hohen Gipfel nie erreicht? Waren wir nicht<br />

fit genug? Haben wir Fehler gemacht? Hat das Material<br />

versagt?<br />

Bei der Kontrolle auf mögliche Materialfehler stößt<br />

Vitale Bramani auf eine der Ursachen: Die Schuhsohlen<br />

waren den extremen Wetterbedingungen schlichtweg<br />

nicht gewachsen. Vitale fängt an zu forschen. Es musste<br />

etwas Besseres und Sichereres geben. Autoreifen waren<br />

zu dieser Zeit schon sehr gut und so begann er, mit denselben<br />

Techniken zu arbeiten wie deren Hersteller. Ein<br />

Jahr Forschung brachte dann bereits erste wegweisende<br />

Ergebnisse. 1947 eröffnet Vitale Bramani seine erste<br />

Fabrik in Gallarate mit immerhin schon 40 Mitarbeitern.<br />

Nach dem Tod von Vitale 1970 wurde es ganze 14 Jahre<br />

lang ruhig um den damals schon bekannten Sohlenhersteller.<br />

Mit den „Evaflex“ startete Vibram dann im Freizeitbereich<br />

durch und bekam erneut Auftrieb.<br />

Im Laufe der Jahre haben sich so die hochwertigen<br />

Sohlen immer weiterentwickelt, bis 2006 der nächste<br />

große Meilenstein in der Firmengeschichte kam. Mit dem<br />

Vibram Five Fingers wurde ein Schuh entwickelt, der das<br />

natürliche Gehen simuliert. Bis heute ist Vibram mit seinen<br />

Barfußschuhen Marktführer.<br />

Ein Jahr nach dem großen Erfolg der Five Fingers-Schuhe<br />

wagte sich Vibram erneut in unbekannte<br />

Gewässer. Dabei war den Ingenieuren allerdings klar, dass<br />

auch ein Mountainbiker höchste Ansprüche an seinen<br />

Schuh stellt und somit ähnliche Anforderungen wie ein<br />

Bergsteiger hat. Schnell wurde deutlich, dass einige führende<br />

Sohlenhersteller zwar guten Grip auf den Pedalen<br />

boten, aber leider nicht am Boden – sollte der Biker mal<br />

vom Rad runter müssen, um es einen verschlammten Berg<br />

hochzuschieben. Mit der sogenannten Merengue Sohle ist<br />

das kein Problem. Damit hebt sich Vibram auch in diesem<br />

Bereich von allen anderen Herstellern ab.<br />

Text Lucas Arnhold Bild Vibram<br />

136 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


VIBRAM<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 137


IM FOKUS<br />

Ein Streitgespräch zwischen unserem Fotografen Andi und unserem Reiseredakteur Holger<br />

Prolog<br />

Hier prallen Welten aufeinander. Ich könnte konstatieren: Fortschritt gegen Beständigkeit, Zukunft gegen Vergangenheit, Faulheit gegen Ehrgeiz<br />

oder ganz einfach Andi gegen Holger. Unsere Redakteure könnten beim Thema E-<strong>MTB</strong> nicht gegensätzlicherer Meinung sein. Ein Wortgefecht:<br />

Andi – pro E-Bike<br />

Wieder ist es soweit, dass mich meine Downhill-Vergangenheit einholt<br />

und ich inzwischen in der E-Bike-Ecke der Redaktion gelandet bin. Angefangen<br />

hatte es als beruflicher Flirt mit dem neuesten geilen Scheiß,<br />

der es mir auch mit dem 15kg-Kamerarucksack auf dem Rücken erlaubte,<br />

ehemaligen CC-Profis hinterher zu fahren – als Durchschnittsradler<br />

und ohne Blutdoping. Inzwischen ist E-Bike-Fahren fester Bestandteil<br />

meiner Freizeitgestaltung. Auch wenn ich den halben Sommer<br />

auf den Trails in den Alpen auf meinem Enduro verbringe – nach einem<br />

langem Tag in der Redaktion juckt es mich oft noch in den Waden und<br />

ich schwinge mich aufs Bike. Mit reiner Muskelkraft läuft es da auf den<br />

immer gleichen Hausberg raus, der schon vor Jahren langweilig wurde.<br />

Mit dem E-Bike geht es hingegen turboschnell auch die steilste Rampe<br />

rauf. So lässt sich erkunden, ob es irgendwo noch neue Trails gibt;<br />

welche bereits bekannten man miteinander verbinden kann oder wo<br />

sich ein neues Panorama genießen lässt. Mit dem normalen Bike wird<br />

das schnell zum frustrierenden Glücksspiel; jedenfalls, wenn man nicht<br />

zehnmal im Jahr gruppenweise Flachlandtiroler über den Alpenkamm<br />

scheucht, so wie du. Das E-Bike bietet mir den perfekten Ausgleich,<br />

um nach der Arbeit nochmal die alten Trails hochzukurbeln, neue zu<br />

entdecken und am Ende des Tages einfach biken zu gehen.<br />

Holger – pro „echtes“ Bike<br />

Mountainbiken heißt: Unabhängigkeit, Freiheit, seine Ziele aus eigener<br />

Kraft erreichen und der damit verbundene Spaß, diese zu verwirklichen.<br />

Das Glücksgefühl danach ist wie ein Rausch; das sagen sogar<br />

Wissenschaftler – sei es nur der kurze Ausgleich nach der Arbeit oder<br />

eine lange Tour. Auch finde ich es schön, nach Feierabend eine Runde<br />

durch den Wald zu fahren, ehrlich zu schwitzen, die Ruhe zu genießen…<br />

das Laub rascheln, Vögel zwitschern, die Stollen der Reifen über<br />

den Boden rollen, Äste brechen und auch mal mein Atmen zu hören –<br />

ohne das permanente Zivilisationsrauschen in Form eines nervtötenden<br />

E-Bike-Antriebs um mich zu haben. Ich möchte nicht von der Steckdose<br />

abhängig sein und auch da noch Trails entdecken, wo längst keine<br />

E-Bike-Ladestation mehr zu sehen ist, Andi! Natürlich gönne ich jedem<br />

seinen Spaß mit dem E-Bike und kann auch die zahlreichen Gründe einiger<br />

Mountainbiker mit Handicap, welcher Art auch immer, gut nachvollziehen.<br />

Meist heißt dieses jedoch Übermächtiger Innerer Schweinehund<br />

oder Willensschwäche. Mountainbiker mit Stolz jedenfalls treten<br />

noch selbst und genießen ihre Ruhe auf den schönsten Almen mit dem<br />

tollsten Panorama, während die motorgedopten Bike-Kollegen bereits<br />

wieder im Tal die nächte Elektro-EPO-Spitze bekommen.<br />

Text Holger Schaarschmidt, Andreas Meyer Bild Andreas Meyer<br />

138<br />

world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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Wir kommen auf insgesamt weit mehr Reisetage, als das Jahr Tage hat. Deswegen wissen wir<br />

wie wichtig die passende Unterkunft, eine gute Werkstatt, der top präparierte Bikepark und<br />

das richtige Guidingunternehmen ist. Hier präsentieren wir dir unsere Partner, bei denen du<br />

neben hervorragendem Service auch das aktuelle world of mtb Magazin findest.<br />

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BIKEPARK<br />

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CH<br />

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AUT<br />

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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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Tel. 09428-948990<br />

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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 141


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News und suchen Verstärkung für unser junges Team. Die Redaktion befindet sich am Rande des Bayerischen Waldes.<br />

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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18 143


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world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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Unterwegs auf LaPalma – ein ganzjähriges Enduro-Paradies<br />

Impressum: world of mtb erscheint monatlich bei WOM Medien GmbH, Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf, info@worldofmtb.de • Das WOMB-Team Herausgeber: Dieter Steiner. Chefredaktion:<br />

Sebastian Lehr (V.i.S.d.P.), Matthias Baumgartner (Leitung Test & Technik) • Kurvenreich: Ann-Katrin Luh (Leitung), Judith Lell-Wagener E-Mail: redaktion@worldofmtb.de • Ständige redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Sönke Wegner (Rennen), Stefan Baumgartner, Holger Schaarschmidt • Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: Johannes Haidn, Lucas Arnhold, Bernadette Bader • Layout: WHYEX Freiburg:<br />

Tobias Guidone (Art Direction), Lena Wehrle, Laura Willibald, Anne Herr, Luisa Freudenberg, Lisa Amenda, Dagmar Schenk-Marienfeldt• Lektorat: Karoline Walter • Fotoredaktion: Andreas Meyer,<br />

Hoshi Yoshida, Luisa Freudenberg, David Schultheiß, Stefan Schopf • Kooperationen: Stefan Baumgartner, s.baumgartner@wom-medien.de, 0991-991 380 13 • Druck: Mayr-Miesbach, Miesbach<br />

• Pressevertrieb: Stella, Hamburg • Abonnement Hotline: abo@worldofmtb.de, 0991-991 380 19 • Online abonnieren unter www.worldofmtb.de • Der Preis für ein Einzelheft beträgt 6,90<br />

Euro (D), 7,50 Euro (A), 12,80 CHF (CH), 7,50 Euro (LUX). Nachbestellungen älterer Ausgaben sind zzgl. Versandkosten möglich. Der Preis für ein Jahresabo (7 Ausgaben) beträgt 39,90 Euro<br />

(D) bzw. 52,90 Euro (europ. Ausland). Der Preis für ein Jahresabo inkl. E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Hefte (9 Ausgaben) beträgt 49,90 Euro (D) bzw. 64,90 Euro (europ. Ausland) © 2017 WOM Medien GmbH<br />

• Geschäftsführer: Dieter Steiner • Das Magazin world of mtb und die Internetseite worldofmtb.de sowie deren Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen weder in Teilen noch<br />

im Ganzen ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Gerichtsstand ist Deggendorf.<br />

146 world of mtb E-<strong>MTB</strong> <strong>Spezial</strong> Nº2.18


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Trails der<br />

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ZU DEN VIDEOS:<br />

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