Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5<br />
Die Jahresausgabe der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München <strong>2017</strong><br />
www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
Martin Mangold<br />
Der Prinz mit<br />
Patina<br />
22-Seen-Fahrt durch Bayern und Tirol<br />
Schweizer<br />
Cinquino‘s<br />
Pascal Kapp<br />
Der bayerische<br />
Rallyemaker<br />
OMC <strong>2017</strong><br />
Ein wahres<br />
Glanzstück<br />
Norddeutschland<br />
Lipperland<br />
Treffen<br />
Kiel/Heidkate<br />
Nordisch<br />
feucht
Editorial<br />
Liebe <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Freunde,<br />
Hamburgs Wahrzeichen, die Elbphilharmonie wird eröffnet,<br />
Donald Trump kommt an die Macht, in Hollywood wird der<br />
falsche Film gekürt, Opel wird französisch, London meldet<br />
den Brexit an, Abgas-Skandal erreicht neuen Höhepunkt, Terroranschläge<br />
in Brüssel, Barcelona, Stockholm und London,<br />
Sonnenfinsternis in USA, Air Berlin ist pleite, Fipronil-Skandal<br />
in NRW, Seebeben in Griechenland, Borussia Dortmund<br />
wird Opfer von Bombenanschlag, Erdbeben in Mexico, Hurrikan<br />
„Irma“ trifft auf Florida und die AfD zieht erstmals in<br />
den Bundestag ein. Ein turbulentes Jahr und es ist noch nicht<br />
mal zu Ende. Stand Ende September.<br />
Um so positiver ist dieses Heft, gespickt mit Interviews und<br />
Reiseberichten. Rallyemaker Pascal Kapp weiß wie‘s geht,<br />
Oldie-Superlative in Stuttgart, 3. Warm Up der Motorworld<br />
München, mit den OFO‘s on Tour, durch Südtirol mit Bianchina<br />
und <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, der Prinz mit Patina – Martin Mangold<br />
und sein Rolls-Royce S1, 22-Seen-Tour mit den Schweizern,<br />
ein wahres Glanzstück – die OMC <strong>2017</strong>, nordisch feucht –<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen in Kiel und vieles mehr gibt es zu lesen.<br />
Vielen Dank, Hermann von der <strong>IG</strong> München und Martin Stein<br />
von der <strong>IG</strong> Lippe für eure Berichte.<br />
Viele <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Besitzer haben ihren Autos Namen gegeben.<br />
Hermann nennt seinen Pidocchio und seine Bianchina Lucia.<br />
Paul und Paulina habe ich auch schon gehört. Mucki aus Berlin<br />
gibt seinen Oldies schönklingende Namen wie Apolonia<br />
oder Cicciolina. Ich habe auch einen Namen gefunden: Montgomery.<br />
So wird er absofort heißen.<br />
Mich traf es Anfang dieses Jahres<br />
auch hart, erst Kolbenfresser beim<br />
<strong>Fiat</strong>, dann kapitalen Motorschaden<br />
beim Porsche 996, aber alles ist<br />
wieder repariert und ich um ein<br />
Sümmchen ärmer.<br />
Ganz frisch!<br />
Ich war mit den OFO‘s am 8. Oktober<br />
on Tour. Die Aufnahme ist auf<br />
der Brandler Alm bei Ruhpolding<br />
gemacht. Das Heft ist aber voll. Der<br />
Artikel erscheint im nächsten Heft.<br />
Herzlichst Eure Angie von der<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat<strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 3
Kurz notiert<br />
Vienna Classic Days<br />
Wien ist immer eine Reise wert. Ganz besonders empfehlenswert<br />
ist das Oldtimertreffen „Vienna Classic Days“, immer<br />
im August. Mit dem Oldtimer Wien per Roadbook erkunden<br />
macht immer wieder Spaß. Highlight ist die für eine<br />
Stunde abgesperrte Ringstraße am Samstag. Über 260 Oldtimer<br />
rollen durch ein Spalier von begeisterten Zuschauer<br />
die Ringstraße entlang. Prädikat: Absolut empfehlenswert.<br />
www.viennaclassic.com<br />
Aufstellung am Rathausplatz<br />
Kuriose Fahrzeuge<br />
und zeitgemäß<br />
passend zum Fahrzeug<br />
gekleidete<br />
Teilnehmer. Startnummer<br />
192, mein<br />
Sohn Lawrence mit<br />
Luca im 124 Abarth<br />
Sport Spider.<br />
Bild rechts: Sissi und<br />
Franz lassen grüßen.<br />
Maxlrain <strong>2017</strong><br />
Zum 30-jährigen Jubiläum der ADAC Bavaria<br />
Historic fanden sich bei diesem Bilderbuchwetter<br />
über 3 000 Oldtimer auf der Wiese<br />
rund um das Schloss Maxlrain zusammen.<br />
Ursprünglich war die ADAC Bavaria Historic<br />
ein Auto-Rennen auf Zeit, heute ist es eine<br />
Oldtimer-Ausfahrt mit Gleichmäßigkeits-Wertungsprüfungen,<br />
die durch das Alpenland zwischen<br />
Deutschland und Österreich geht.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
4 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Inhalt<br />
Fotos: Angie Schlegel (4); Horst Wildoer (1); Hermann Bloeßl (1); OMC (1).<br />
Bergtour:<br />
Saisoneröffnung. Mit Pidocchio (<strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong>) und Lucia (Bianchina) unterwegs<br />
in die Dolomiten.<br />
10<br />
20<br />
HK-Engineering:<br />
Zu Besuch bei dem weltweit einzigsten Unternehmen,<br />
das ausschließlich Mercedes-Benz 300 SL<br />
restauriert.<br />
Ostseetreffen in Heidkate:<br />
Trotz schlechten Wetters kamen<br />
über 100 Fahrzeuge aus Holland,<br />
Dänemark, Schweiz und<br />
Deutschland zusammen.<br />
42<br />
25<br />
Überraschung der anderen Art:<br />
Sie haben nichts gewusst – die vier Azubis der Consal<br />
Versicherungs-Dienste GmbH. An ihrem ersten Tag der<br />
Ausbildung haben wir sie von der Hauptverwaltung zur<br />
zukünftigen Aussbildungsstätte gefahren.<br />
Pascal Kapp:<br />
Der Mann, der weiß wie‘s geht.<br />
Seit 20 Jahren organisiert er<br />
Oldtimerrallyes.<br />
14<br />
Der Prinz mit Patina:<br />
Eine persönliche Geschichte über den<br />
Mensch Martin Mangold mit seinem<br />
weißen Rolls-Royce S1.<br />
32<br />
4. Oberbayerische Meister-Classic<br />
Der Kfz-Innung München-Oberbayern ist wieder<br />
36<br />
einmal ein wahres Glanzstück gelungen. Gestartet<br />
wurde dieses Jahr in Bad Reichenhall.<br />
6 Kurz notiert<br />
3. Warm Up Motorworld München<br />
8 Ganz schön groß<br />
Reise in die Dolomiten<br />
10 Wer wagt, gewinnt!<br />
Retro Classics in Stuttgart<br />
13 Die Oldie-Superlative<br />
Interview<br />
14 Der bayerische Rallyemaker<br />
Germering<br />
19 Classic meets Classic<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
20 Gib mir Drehzahl<br />
24 Raritäten anders!<br />
25 Da möchte man Azubi sein<br />
22-Seen-Tour<br />
26 Schweizer Cinquino‘s<br />
On Tour mit den OFO‘s<br />
30 Drei Farben: Blau<br />
Persönlich: Martin Mangold<br />
32 Der Prinz mit Patina<br />
4. Oberbayerische Meister-Classic<br />
36 Ein wahres Glanzstück<br />
15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen Kiel<br />
42 Nordisch feucht<br />
<strong>Fiat</strong>szene Norddeutschland<br />
46 Lipperland<br />
50 Auch in Kiel war es Freitag<br />
‚am Schiffen’<br />
Cheetah, der Cobrakiller<br />
55 Beflügelt!<br />
Impressum<br />
Verfasser: Angelika Schlegel,<br />
Bismarckstraße 12, 82319 Starnberg<br />
angieschlegel@yahoo.de<br />
info@fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
Erscheinungsweise: 1 mal im Jahr<br />
Druckerei: Rainbowprint,<br />
Druckerei Ganz, Inhaber: Norbert Ganz,<br />
Paradiesstr. 10,<br />
97225 Zellingen-Retzbach<br />
Fotonachweise:<br />
Großes Bild: Hermann Bloeßl<br />
Schweizer Cinquino‘s: Angie Schlegel<br />
Martin Mangold: Angie Schlegel<br />
Pascal Kapp: Angie Schlegel<br />
OMC: Andreas Brachem<br />
Norddeutschland: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lage<br />
Lippe<br />
Kiel: Hermann Bloeßl<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 5
Kurz notiert<br />
25jähriges Jubiläum<br />
25 Jahre gibt es REFUGIO nun schon. Seit Jahren kommen<br />
wir zum Palmsonntag nach Murnau, sofern das<br />
Wetter mitspielt. Auch dieses Jahr, das Wetter war super,<br />
besuchten wir Lothar. 7 <strong>Fiat</strong>s, ein 126er und ein<br />
TVR krönten sein Jubiläum. Vielen Dank, dass wir teilhaben<br />
durften.<br />
Echt abgefahren:<br />
Mit dem <strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong> nach<br />
Peking<br />
Die Reiseroute klingt verrückt genug:<br />
Vom südlichen Ende Italiens über Wladiwostok<br />
bis nach Peking. Doch Danilo<br />
Elia und sein Freund Fabrizio, beide 30<br />
Jahre jung, gehen noch einen Schritt<br />
weiter: Anstatt einen komfortablen<br />
Wagen zu wählen, entscheiden sich die<br />
beiden Abenteurer für ihren „gleichaltrigen“<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, Spitzname „Cinquino“.<br />
Mit wenig Gepäck, begrenztem Budget,<br />
den Werkzeugkasten stets griffbereit,<br />
machen sie sich auf eine ebenso<br />
hingebungsvolle wie bizarre Reise. Am<br />
Ende steht die Erkenntnis, dass sie die<br />
durchquerten Länder und ihre Menschen<br />
intensiver erlebt haben, als sie es<br />
je für möglich gehalten hätten …<br />
Buchenhain<br />
Ein kleines, aber feines Treffen. Der<br />
Waldgasthof Buchenhain hat am 6.<br />
Mai <strong>2017</strong> Fahrzeuge bis Baujahr<br />
1985 eingeladen. Einige hochkarätige<br />
Autos gab es zu Bestaunen.<br />
Unter Kastanienbäumen findet man<br />
den wunderschönen Biergarten, der<br />
bayerische Küche kredenzt. Ein<br />
Wildschweingehege gibt es in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
Dort finden immer wieder Oldtimertreffen<br />
statt. Sehr empfehlenswert.<br />
www.hotelbuchenhain.de<br />
Waldgasthof Buchenhain<br />
Am Klettergarten 7<br />
82065 Baierbrunn<br />
Oldtimertreffen auf der<br />
Theresienwiese München<br />
im April <strong>2017</strong>. Es<br />
ist zwar kein Oldtimer,<br />
aber die Form vom TVR<br />
Tuscan ist sensationell .<br />
6 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Kurz notiert<br />
Die „etwas andere“ Oldtimermesse<br />
Die alljährlich im September in<br />
Imola stattfindende Oldtimer-Ersatzteilmesse<br />
unterscheidet sich<br />
von den uns sonst bekannten<br />
Veranstaltungen in mehrfacher<br />
Hinsicht. Zum Einen schon durch<br />
ihre Größe. Ich habe<br />
mich anfangs gewundert,<br />
warum viele der<br />
Besucher ihre Ausschau<br />
mit dem Fahrrad<br />
unternahmen. Den<br />
Ausstellern steht neben<br />
den Räumen des Boxengebäudes<br />
und den<br />
Flächen ringsum, die<br />
gesamte Rennstrecke<br />
von ca. 5 km Länge zur<br />
Verfügung. Das heißt,<br />
wenn man keines der<br />
Schnäppchen versäumen<br />
möchte, muss man<br />
gut zu Fuß sein. Es gibt einen<br />
Traktorzug um sich bei Kapitulation<br />
zurückbringen zu lassen und<br />
bei fast jeder markanten Kurve<br />
einen Imbissbetrieb um sich für<br />
die nächste Etappe zu stärken.<br />
Man kann annehmen,<br />
dass er mit<br />
dem alten Moto<br />
Guzzi Motor einen<br />
guten Fang gemacht<br />
hat.<br />
Ein weiterer Unterschied ist das<br />
Angebot der Aussteller. Gefühlt<br />
70% betrifft den Zweiradmarkt:<br />
Motorrad, Roller, Fahrrad mit allem<br />
was dazugehört. Außerdem<br />
fällt sowohl bei 2-Rad als auch<br />
bei 4-Rad Ersatzteilen<br />
auf, dass sehr viele Aussteller<br />
echte „Scheunenfunde“<br />
ausgegraben<br />
haben und auch vor<br />
echter Flohmarktware<br />
nicht Halt machten.<br />
Insgesamt betrachtet<br />
lohnt sich aber der Besuch<br />
dieser Messe auf<br />
jeden Fall, schon alleine<br />
des Gefühls wegen, auf<br />
einer Rennstrecke spazieren<br />
gehen zu können<br />
und doch die eine oder<br />
andere Rarität zu entdecken.<br />
Die Veranstalter CRA-<br />
ME (Club Romagnolo Auto e<br />
Moto d’Epoca) haben mit den Eigentümern<br />
„Formula Imola“ den<br />
Vertrag für die nächsten 6 Jahre<br />
verlängert! Hermann Bloeßl<br />
Gasoline Gang<br />
Wer ein geballte Ladung US-Cars und Bikes sehen<br />
will, sollte sich unter www.gasolinegang.de<br />
für die Termine informieren. Dieses Jahr im Juni<br />
veranstalteten sie das 6te Gasoline Gang Vintage<br />
Motor&Music Festival in Peißenberg. Riesige amerikanische<br />
Schiffe bestückt mit coolen Männer wie<br />
Frauen versammelten sich, um Rock &Pop, Swing<br />
& Rock‘n Roll zu genießen. Für Speis und Trank<br />
ganz im Big Apple-Style (z.B. Burger) war gesorgt.<br />
Abschluss dieser Veranstaltung war ein beeindruckendes<br />
Feuerwerk.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Tiefenstollen 5<br />
82380 Peißenberg<br />
Zeitreise<br />
Wann hat man schon so hautnahen Kontakt zu einer Ziellinie!!<br />
Fotos: Hermann Bloeßl (6); Angie Schlegel (3).<br />
Wer ein Fahrrad hat ist klar im Vorteil.<br />
Von vorne nicht zu erkennen….<br />
Die Westkurve „Rivazza“.<br />
….von hinten eindeutig: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>.<br />
Die europaweit veranstaltete<br />
„<strong>500</strong> Forever Young“ Tour<br />
machte am 10. Juni <strong>2017</strong> Station<br />
in der bayerischen Metropole.<br />
Umgestaltete Ladenzeile und<br />
Schauspieler in historischen<br />
Kostümen ließen die „Swinging<br />
Sixties“ aufleben. Ausstellung<br />
mit historischen und aktuellen<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, darunter exklusives<br />
Sondermodel als Hommage an<br />
den „Nuova Cinquecento“ von<br />
1957.<br />
Der Stadtteil<br />
Haidhausen in<br />
München wurde<br />
Schauplatz einer<br />
Zeitreise. <strong>Fiat</strong><br />
verwandelte für<br />
einen Tag eine<br />
Ladenzeile in eine<br />
Szene im Stil der<br />
1960er Jahre.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 7
Report<br />
3. Warm Up Motorworld München, April <strong>2017</strong><br />
Ganz schön groß<br />
Das Gelände der Motorworld München ist gigantisch. Auf dem ehemaligen<br />
Bahnausbesserungswerkes in München-Freimann entsteht ein einzigartiger<br />
Treffpunkt für (auto)mobile Liebhaber aller Art. Das 3. Warm Up hatte<br />
an diesem wunderschönen Tag viele Oldtimerbesitzer angelockt.<br />
Die Aufstellung<br />
zur Verleihung des<br />
„Wild- Thing-Wettbewerbs.<br />
Von Oldtimer über Youngtimer<br />
bis Newcomer versammelten<br />
sich hunderte Fahrzeuge auf<br />
der Riesenbaustelle zum 3. Warm<br />
Up der Motorworld München.<br />
Zum Jahreswechsel <strong>2017</strong>/2018<br />
wird dieses Gelände zum Treffpunkt<br />
für Liebhaber der mobilen<br />
Welt und zugleich die vielseitigste<br />
Eventfläche werden.<br />
Auf jeden Fall wird dieses Gelände<br />
ein Traum für alle Oldtimerliebhaber,<br />
vom Fahrzeughandel über diverse<br />
Werkstätten bis hin zu Glasboxen,<br />
die man mieten kann (natürlich<br />
zum absoluten Schnäppchen-Preis<br />
von fast 300 Euro pro Monat!) bis<br />
hin zu Accessoires-Shops, Galerien<br />
und einem Hotel. Das Konzept gibt<br />
es bereits im Raum Stuttgart, ein<br />
ehemaliger Landesflughafen; ebenfalls<br />
in Köln/Rheinland; in der Zeche<br />
Ewald/Ruhr und in Berlin unter<br />
dem Namen MOTORWORLD<br />
Manufaktur entsteht ein lebendiges<br />
Gigantisch<br />
Das schöne Wetter<br />
lockte viele<br />
Autobesitzer zum<br />
3. Warm-Up der<br />
Motorworld<br />
München.<br />
Schrauberdorf mit bezahlbarem<br />
Raum für jene, die gern selbst Hand<br />
am Auto, Motorrad, Roller, Fahrrad<br />
oder Boot anlegen. A.S.<br />
Über die MOTORWORLD Group<br />
Die Motorworld Group ist eine eigenständige<br />
Unternehmensgruppe, die<br />
aus der Unternehmensgruppe Dünkel<br />
Holding mit Sitz in Schemmerhofen<br />
(Baden-Württemberg) hervorgeht. Sie<br />
entwickelt, baut und betreibt automobile<br />
Erlebniswelten, die das Kernthema<br />
„Raum für mobile Leidenschaft“ in den<br />
Mittelpunkt stellen. Erster Standort ist<br />
die 2009 eröffnete Motorworld Region<br />
Stuttgart in Böblingen. Dieser wurde<br />
mittlerweile mehrfach erweitert.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
8 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
Auf die Knie<br />
ging dieser nette junge Mann aus der<br />
Schweiz für dieses Foto. Diesen Bentley<br />
T1 fährt er als Alltagsauto (blanker<br />
Neid). Das Fahrzeug ist baugleich mit<br />
dem Rolls Royce Silver Shadow.<br />
Als Simon dann auch noch technisch<br />
über dieses Auto zu referieren (ich<br />
war beeindruckt!) begann, musste ich<br />
nachfragen, woher er das alles weiß.<br />
Er hat einen Wartungsbetrieb für Rolls<br />
Royce und Bentley in der Schweiz.<br />
Alles klar!<br />
Majestätisch<br />
der Besitzer dieses Bentleys war schon<br />
im Begriff nach Hause zu fahren, aber<br />
ich konnte ihn noch ein wenig ausfragen.<br />
Ein Mark VI unter 5 m Länge, einer<br />
der kürzeren Bentleys, der von 1946<br />
bis 1952 gebaut. Auch hier habe ich<br />
mich kurz reingesetzt. Mit einer halben<br />
Fensterkurbeldrehung konnte man<br />
hier das Fenster ganz öffnen. Schneller<br />
geht es nicht mal mit den elektrischen<br />
Fensterhebern von heute.<br />
Selten<br />
es könnte eine Bentley R-Type Continental<br />
sein. Leider war der Besitzer dieses<br />
Fahrzeugs nicht in der Nähe. Es sah<br />
sehr original aus, also unrestauriert.<br />
Dieses Modell wurde nur über 200 mal<br />
von 1952 bis 1955 gebaut. Es war eines<br />
der schnellsten Viersitzer seiner Zeit.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 9
Report<br />
Was für eine<br />
Kulisse, Lucia<br />
(Bianchina) und<br />
Pidocchio (<strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong>) am Toblacher<br />
See.<br />
Wer wagt, gewinnt!<br />
Ein paar schöne Tage vor Ostern ließen die Hoffnung aufkommen, dass der Winter nun doch endlich<br />
vorbei sein könnte und wir unsere lieben <strong>500</strong>er wieder bei einer Ausfahrt genießen dürfen. Zumindest<br />
Palmsonntag, der Sonntag vor Ostern, hat einige von unserer <strong>IG</strong> zur Saisoneröffnung nach Murnau bei<br />
Sonnenschein und Frühlingstemperaturen ermuntert. – von Hermann Bloeßl –<br />
So haben sich mein Sohn Dominik<br />
und ich entschlossen, ein<br />
schon langgehegtes Vorhaben,<br />
nämlich eine Ausfahrt nach Südtirol,<br />
endlich zu verwirklichen! Mit<br />
„Pidocchio“, meinem <strong>500</strong> F und<br />
meiner „Lucia“, Bianchina Cabrio,<br />
eine schöne Tour zu fahren, das hat<br />
mir Dominik schon lange mal versprochen<br />
und Pidocchio’s 50igster<br />
Geburtstag wäre dazu ein passender<br />
Anlass.<br />
Einen Termin zu finden, der einem<br />
jungen, berufstätigen Sohn und<br />
einem vielbeschäftigten Rentner<br />
in den Kalender passt war natürlich<br />
nicht leicht. Wir fanden das<br />
Wochen ende 29. April bis Montag,<br />
1. Mai am geeignetsten, dazu<br />
musste Dominik keinen Urlaubstag<br />
investieren. Also hab ich uns in<br />
Brixen ein Hotelzimmer gebucht<br />
mit der Möglichkeit bis 24 Stunden<br />
vor geplanter Anreise stornieren<br />
zu können. Man weiß ja nie,<br />
was in den paar Wochen bis dahin<br />
noch passieren kann und vor allem:<br />
Wie wird sich das Wetter bis dahin<br />
entwickeln??? Schließlich müssen<br />
wir den Brenner überqueren und in<br />
Südtirol wollen wir auch ein bisschen<br />
die herrlichen Dolomiten genießen.<br />
Also, je näher der Termin heranrückte,<br />
desto näher rückten auch die<br />
winterlichen Verhältnisse wieder<br />
heran! Bedrohliche Wettervorhersagen<br />
wie „Schneefall bis auf <strong>500</strong>m<br />
herab“ ließen starke Zweifel an<br />
unserem Vorhaben aufkommen. In<br />
den letzten Tagen vor der geplanten<br />
Abreise stabilisierten sich die Vorhersagen<br />
dahingehend, dass es am<br />
Freitag noch schneien, am Samstag<br />
dann die Sonne herauskommen und<br />
Am Achensee:<br />
Noch bleibt das<br />
Verdeck zu, aber<br />
nicht mehr lange!<br />
Bei dem schönen<br />
Sonnenschein<br />
reizt es schon,<br />
sich die frische<br />
Frühlingsluft um<br />
die Ohren wehen<br />
zu lassen.<br />
bis Sonntag bleiben sollte. Montag,<br />
zur Heimreise wäre dann wieder<br />
mit Niederschlägen zu rechnen…<br />
Spannend, denn die Vorhersagen<br />
haben bisher sogar gestimmt! Die<br />
ganze Woche über war es saukalt<br />
und es hat immer wieder zwischendurch<br />
nass geschneit. Wie mag’s da<br />
oben in den Bergen ausschauen?!<br />
Alle Stimmen um uns herum rieten<br />
uns von unserem Vorhaben ab, aber<br />
Dominik und ich haben uns noch<br />
Mut und Hoffnung zugesprochen<br />
und plötzlich war es am verschneiten<br />
Freitag nach 18:00 Uhr und ich<br />
konnte das Hotel nicht mehr stornieren<br />
– wir mussten also irgendwie<br />
fahren. Zur Not mit einem unserer<br />
Alltagsautos, nur um das (nicht<br />
ganz billige) Hotel nicht umsonst<br />
bezahlen zu müssen.<br />
Und dann war Samstag und der<br />
Wettergott hat sein Versprechen<br />
eingehalten – unglaublich!<br />
Zwar noch etwas zögerlich, aber<br />
schon erkennbar kam am Morgen<br />
die Sonne heraus und trocknete die<br />
Straßen ab. Nach einem ausgiebigen<br />
Frühstück machten wir uns auf<br />
den Weg und siehe da: es wurde<br />
Fotos: Hermann Bloeßl, Dominik Bloeßl<br />
10 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
immer schöner und je näher wir auf<br />
der Landstraße über Wolfratshausen<br />
nach Lenggries in die Berge<br />
kamen strahlte die Sonne, sodass<br />
man nicht glauben konnte, dass es<br />
tags vorher noch geschneit hatte.<br />
Über Achensee, Inntal, ganz alte<br />
Brennerstraße (Wipptal Ostseite),<br />
ging’s hinauf zum Brenner. Schnee<br />
links und rechts der Straße, aber die<br />
Straßen selbst waren frei und bis<br />
auf einzelnes Schmelzwasser die<br />
Fahrbahnen trocken. Kurze Kaffeepause<br />
am Brenner und dann ging’s<br />
weiter nach Brixen in unser Hotel.<br />
Unsere beiden 18/21 PS sind super<br />
gelaufen und wir waren froh, den<br />
Start gewagt zu haben. Bei einem<br />
abendlichen Spaziergang durch das<br />
nette alte Bischofsstädtchen Brixen<br />
stiften wir im Dom eine Kerze zum<br />
Dank für die gelungene Anreise und<br />
als Tribut an den Wettergott, dass er<br />
uns weiterhin wohlgesonnen bleibt.<br />
Ein bisschen Romantik und Aberglaube<br />
darf schon sein.<br />
Am nächsten Tag, Sonntag, hatte<br />
ich vor, eine Runde, beginnend im<br />
Am Brenner:<br />
Meterhoch<br />
Schnee! Nach<br />
einer kurzen<br />
Kaffeepause ging‘s<br />
„offen“ weiter<br />
und schon war<br />
Sonnencreme<br />
angesagt!<br />
Pustertal und dann über eine kleine<br />
Passstraße wieder zurück nach<br />
Brixen zu fahren. Das Wetter war<br />
wieder so wie vorhergesagt, ein<br />
paar harmlose Wölkchen und viel<br />
Sonne – hat die Kerze doch was<br />
geholfen?! Kurze Ölstandskontrolle<br />
und Auftanken und dann geht’s<br />
los. Die Pustertalstraße SS49 von<br />
Brixen nach Toblach ist gefühlt<br />
die verkehrsreichste Straße in ganz<br />
Südtirol. Und so reiht man sich ein<br />
in die Schlange, die sich da selbst<br />
am Sonntag nach Osten bewegt und<br />
Am Peitler:<br />
Die Würzjoch-<br />
Passhöhe 2003m<br />
für unsere „Bergziegen“<br />
kein Problem,<br />
wenn man<br />
immer schön in<br />
Schwung bleibt.<br />
Fotos: Hermann Bloeßl, Dominik Bloeßl<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 11
Report<br />
An der Halslalm:<br />
Ach, wie wäre es<br />
jetzt hier schöm,<br />
wenn man zu einer<br />
Jause einkehren<br />
könnte, aber es ist<br />
ja alles noch nicht<br />
eröffnet.<br />
Foto: Hermann Bloeßl<br />
12 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
man stellt fest, dass man, wenn man<br />
richtig fährt und rechtzeitig schaltet,<br />
mit den oft 10fach stärkeren<br />
PKWs auf einer kurvigen Straße<br />
ohne weiteres mithalten kann. Wir<br />
hatten zumindest nie das Gefühl,<br />
ein Verkehrshindernis zu sein und<br />
wenn uns mal einer überholt hat,<br />
dann hat er uns den erhobenen Daumen<br />
gezeigt und zugelächelt – ein<br />
erhebendes Gefühl!<br />
Wir fuhren bis nach Toblach, weil<br />
ich meinem Sohn den Toblacher<br />
See zeigen wollte, an dem wir vor<br />
vielen Jahren einen Campingurlaub<br />
verbracht haben. Er bildet auch<br />
eine wunderschöne Kulisse für ein<br />
Erinnerungsfoto. Die Fahrt dahin<br />
verlief allerdings nicht ganz ohne<br />
ein Hindernis, denn in einem etwas<br />
längeren der vielen Tunnels, die<br />
gebaut wurden um die SS49 etwas<br />
zu begradigen, wollte mein <strong>500</strong> F<br />
plötzlich nicht mehr! Es war zum<br />
Glück schon ziemlich am Ende des<br />
Tunnels und der Schwung reichte<br />
gerade noch aus um haargenau am<br />
Ausgang in eine kleine Servicebucht<br />
auszuweichen. Aus! Keinen<br />
Mucks mehr! Also, Werkzeug raus<br />
und systematische Fehlersuche.<br />
Für meinen „Schrauber“-Sohn, der<br />
sonst eigentlich mit HiTech-Porsches<br />
zu tun hat, zurück zu den „basics“.<br />
Erstens: Benzinschlauch ab – Pumpe<br />
fördert!<br />
Zweitens: Der immer wieder als<br />
Bösewicht erwähnte Zündkondensator<br />
– hat man immer einen neuen<br />
dabei – der ist’s aber auch nicht!<br />
Drittens: Zündkerze raus – kein<br />
Zündfunken – Verteilerfinger und<br />
–kappe ausgetauscht – hatten wir<br />
auch dabei – und siehe da, er läuft<br />
wieder.<br />
Alles schnell wieder zusammengeräumt<br />
und weiter ging’s den markanten<br />
Felsmassiven entgegen.<br />
Von Toblach wieder etwas zurück<br />
bis St. Lorenzen und dann hinein<br />
ins Gadertal (Val Badia). Da wurde<br />
es schon ganz schön kurvig und<br />
ab St. Martin im Thurn ging’s dann<br />
richtig zur Sache. Wir wollten über<br />
das Würzjoch (Passo delle Erbe)<br />
2003m hoch, zurück nach Brixen<br />
fahren. An der Abzweigung zu dieser<br />
Straße war aber angeschrieben,<br />
dass dieser Pass noch gesperrt sei.<br />
Wir fragten den Wirt, bei dem wir<br />
eine kurze Mittagspause machten,<br />
ob diese Sperre wirklich ernst gemeint<br />
ist. „Natürlich, da könna se<br />
nit fahr’n! Da liegt no an Hauff’n<br />
Schnee oben!“ hat er uns ganz überzeugend<br />
geantwortet.<br />
Schade, dachten wir. Wir müssten<br />
dann ja den ganz gleichen Weg wieder<br />
zurück fahren. Aber wir können<br />
zumindest probieren, wie weit wir<br />
kommen, dann die schöne Aussicht<br />
genießen – zurück können wir immer<br />
noch. Und wieder einmal hat<br />
sich das Sprichwort „wer wagt,<br />
gewinnt“ bewährt, denn nach einer<br />
herrlichen Kurvenfahrt und teilweise<br />
grenzwertigen Steigungen waren<br />
wir plötzlich auf der Passhöhe, auf<br />
absolut freier und trockener Straße.<br />
Wir waren auch nicht ganz allein.<br />
Ein paar andere Touristen haben offenbar<br />
genau wie wir gedacht.<br />
So, nun waren wir oben, direkt<br />
am Fuße des majestätischen Peitlerkofels<br />
(2875m). Es erhob sich<br />
die Frage: „Geht’s drüben auch<br />
wieder runter?“ Und da haben wir<br />
beobachtet, dass eine Gruppe Motorradfahrer<br />
die Abfahrt angetreten<br />
hat. Wir ließen noch eine Weile<br />
den wunderschönen Blick auf die<br />
Felsen des Peitlers und der Geisslerspitzen<br />
auf uns einwirken und<br />
nachdem die Motorradfahrer nicht<br />
wieder zurückkamen, haben wir es<br />
auch gewagt und wurden wieder<br />
mit einer tollen Kurvenstrecke belohnt.<br />
Über St. Andrä sind wir am<br />
späten Nachmittag wieder in unserem<br />
Hotel in Brixen angekommen<br />
und waren überglücklich darüber,<br />
dass wir die Fahrt gewagt haben<br />
und dass uns unsere <strong>500</strong>er so tapfer<br />
über die komplizierten Strecken<br />
brachten.<br />
Die Heimfahrt am nächsten Tag gestaltete<br />
sich dann noch ganz problemlos.<br />
Das vorhergesagte Ende der<br />
sonnigen Tage hat sich bestätigt. Es<br />
war bewölkt, deshalb entschieden<br />
wir uns für die direkte Route über<br />
Brenner-Landstraße, Innsbruck,<br />
Zirlerberg, und Walchensee. Drohende<br />
Regenwolken konnten uns<br />
nichts mehr anhaben. Am Nachmittag,<br />
bevor sie sich entluden, waren<br />
wir wieder wohlbehalten und zufrieden,<br />
dass wir es „gewagt“ haben,<br />
zu Hause.
Report<br />
Retro Classics in Stuttgart<br />
Die Oldie-Superlative<br />
Europas größte Oldtimermesse lädt zum Kaufen, zum Anschauen und zum Staunen ein und mobilisiert<br />
Oldtimer-Liebhaber aus ganz Europa und Übersee. 10 Hallen voller Oldtimer. Da geht einem das Herz<br />
auf, für mich war es das erste Mal, aber nicht das letzte Mal. Der Termin 22.-25. März 2018 ist notiert.<br />
Wer einen Oldtimer sucht<br />
wird auf der Retro Classic<br />
in Stuttgart auf jeden Fall<br />
fündig. Allerdings sollte man einen<br />
prall gefüllten Geldbeutel dabei haben.<br />
Ein <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> N, Baujahr 1957,<br />
erste Serie wurde für stolze 29.000<br />
Euro angeboten. Schon vor dem<br />
Eingang Ost konnte man im Bosch<br />
Parkhaus viele Oldtimer bestaunen.<br />
Die private Fahrzeugverkaufsbörse<br />
war in der Messe piazza zu finden.<br />
Unter dem Motto „Passione Italiana“<br />
war in der Halle 2 von Alfa bis<br />
Maserati, Pasta und Wein alles zu<br />
finden, was den Oldtimerliebhaber<br />
italienischer Fabrikate beglückt.<br />
Doch die Halle 6 (siehe großes<br />
Bild oben) war für mich die beeindruckendste,<br />
die gewerbliche<br />
Fahrzeugverkaufsbörse. Von unrestauriert<br />
bis überrestauriert, von<br />
moderat bis teuer, vom Kleinwagen<br />
bis zur Luxuslimousine, hier konnte<br />
man einen Einblick über Angebot<br />
und Nachfrage sowie der aktuellen<br />
Fahrzeugpreise bekommen.<br />
In der Halle 8 waren viele Oldtimerclubs<br />
unter anderem unsere<br />
<strong>Fiat</strong>freunde aus Fellbach, die dieses<br />
Mal einen <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit Flügeltüren<br />
dabei hatten.<br />
Vielen Dank Hermann, Dominik<br />
und Loreto, daß ihr mich mitgenommen<br />
habt.<br />
A.S.<br />
Zum Kaufen:<br />
In der Halle 6<br />
(Bild oben) war<br />
die gewerbliche<br />
Fahrzeugverkaufsbörse.<br />
Da war was<br />
los!<br />
Zum Staunen:<br />
Ein <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit<br />
Flügeltüren. Gesehen<br />
bei dem<br />
Fellbacher Club.<br />
Daneben ein Jolly<br />
und dahinter eine<br />
weiße Giardinera.<br />
Zum Anschauen:<br />
Ein Lancia Stratos,<br />
habe ich noch nie<br />
in echt gesehen.<br />
Die ultimative<br />
Fahrmaschine,<br />
heute kaum zu<br />
bezahlen und vor<br />
allem „original“<br />
nicht zu bekommen.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 13
Interview<br />
Pascal Kapp<br />
Der bayerische<br />
Rallyemaker<br />
Der Mann, der weiß wie‘s geht. Seit 20 Jahren<br />
organisiert er Oldtimerrallyes. Wer? Der<br />
charmante Tausendsassa aus Germering:<br />
Pascal Kapp. Wir – 2 Frauen im <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>,<br />
Baujahr 1962 sind schon 3 Rallyes aus<br />
der „Kappschen Schmiede“ mitgefahren –<br />
wollten mehr wissen und haben ihn besucht.<br />
Von Angie Schlegel & Co-Pilotin<br />
Schon als 9jähriger konnte er<br />
nachts die Fahrzeuge an den<br />
Scheinwerfern erkennen und an<br />
den Motorgeräuschen erlauschen,<br />
was sich unter der Haube verbirgt.<br />
Natürlich hat er mit Matchboxautos<br />
gespielt und mit 12 Jahren bereits<br />
seinen ersten Ferienjob getätigt.<br />
Und wesentlich spannender als<br />
lernen, war natürlich das Schrauben<br />
an seinem ersten Oldtimer: Ein<br />
Citroën DS, den er ein halbes Jahr<br />
immer wieder „besuchte“, bis er ihn<br />
heimlich kaufte und restaurierte.<br />
Jeder von uns weiß, wie schwierig<br />
es ist, den Eltern gerecht zu werden.<br />
Aber gegen den ausdrücklichen<br />
Eltern-Willen (Zitat: „An alten Autos<br />
schrauben ist kein Job!“) sein eigenes<br />
Ding durchzuführen... bedarf<br />
Charakterstärke.<br />
Über sich selber sagt Pascal Kapp,<br />
dass er gelegentlich impulsiv („damit<br />
ist der Druck wenigstens gleich<br />
weg“), aber nicht nachtragend sei.<br />
Er sei sarkastisch und „tappt dann<br />
14 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
gerne mal in einen Fettnapf“. Er hat<br />
Freude daran andere zum Lachen zu<br />
bringen und es auch noch zu schaffen,<br />
wenn Menschen schlechte Laune<br />
haben ihnen diese zu vertreiben.<br />
Er liebt Essen und die Kombination<br />
aus Spaß, Genuss und Kultur.<br />
Das Rallye-Team sieht er als<br />
Großfamilie – die „kleine<br />
Variante“ besteht aus seiner<br />
langjährigen Lebensgefährtin und<br />
seinem 9jährigen Sohn Fritz, der<br />
bereits voll in seine Fußstapfen tritt.<br />
„Ein Kind sollte eigentlich eigene<br />
Interessen haben“, tja, wie sollte<br />
es anders kommen: Das Kind liebt<br />
Autos! Beide Männer führen bereits<br />
lebhafte Fachdiskussionen.<br />
Heute hat er den 50er schon gestreift<br />
und stellte in der Nacht auf<br />
seinen 50. Geburtstag glatt wider<br />
Erwarten fest, dass nach dem Aufwachen<br />
alles beim Alten ist. Sein<br />
künftiges Ziel: Eine 4 Tage Woche –<br />
4 Tage „normal arbeiten“ und 1 Tag<br />
Foto: Angie Schlegel
Interview<br />
Oldtimerrallyes<br />
aus der Schmiede<br />
Pascal Kapp:<br />
1997<br />
Unstrut Classic<br />
1998/1999<br />
Unstrut Classic<br />
Gotha Classic<br />
Castle Classic<br />
2000<br />
Unstrut Classic<br />
Gotha Classic<br />
HP/Nixdorf Rallye<br />
Formula Speed Cup<br />
2001<br />
Gotha Classic<br />
Castle Classic<br />
Lotto-Bayern-Classic<br />
2002<br />
Gotha Classic<br />
Castle Classic<br />
2003<br />
COSAG Classic<br />
2004<br />
Gotha Classic<br />
2007<br />
Unstrut Classic<br />
2009<br />
Mapei Classic Rallye<br />
2010<br />
Joka Tour 2010<br />
10-Seen-Classic-<br />
Rallye<br />
2011/2012<br />
333-Minuten-Rallye<br />
10-Seen-Classic-<br />
Rallye<br />
2013<br />
333-Minuten-Rallye<br />
10-Seen-Classic-<br />
Rallye<br />
Wendelstein Historic<br />
(sport. Ausrichtung)<br />
Pascal Kapp<br />
neben einem seiner<br />
Oldtimer: Ein schwarzer<br />
Jaguar XK 120 FHC,<br />
Baujahr 1953.<br />
2014<br />
333-Minuten-Rallye<br />
10-Seen-Classic-<br />
Rallye<br />
Wendelstein Historic<br />
(sport. Ausrichtung)<br />
Oberbayerische<br />
Meister-Classic<br />
2015/2016<br />
333-Minuten-Rallye<br />
10-Seen-Classic-<br />
Rallye<br />
Oberbayerische<br />
Meister-Classic<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 15
Interview<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
„Mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und grenzenlosem Optimismus habe<br />
ich damals die Rallye Unstrut-Classic 1997 organisiert und wäre fast an den<br />
Behörden in Sachsen-Anhalt gescheitert: „Wat wollt ihr Bayern hier? Ja, a Rallye<br />
machen? So wat haben wir hier noch nicht gehabt!“<br />
Ungefähr ein halbes Jahr nimmt<br />
die aktive Planung einer Rallye<br />
in Anspruch. Mit Ankündigung<br />
und der Website-Aktualisierung<br />
braucht es fast 1 Jahr. Wichtigster<br />
Faktor bei der Rallyeplanung ist<br />
Nadine, die rechte Hand von Pascal.<br />
„Ich habe zwar den Überblick, aber<br />
bei den Einzelpositionen bin ich<br />
froh, dass ich mein zweites Hirn<br />
habe“. Bis zu 6mal fahren Pascal<br />
und Nadine die Strecke ab. (Anm.<br />
d. Red.: Also an alle: Bei Abweichungen<br />
handelt es sich immer um<br />
klassisches, teilnehmerseitiges Verfahren!<br />
Weil das Road book immer<br />
stimmt, da die Strecke doch bis zu 6<br />
mal abgefahren wird! Klar?) Überbasteln<br />
und schrauben. Das könnte<br />
schwierig werden: Die Marketingfirma<br />
fordert ihren Tribut und die<br />
Rallyes und ein paar andere Objekte<br />
wollen schließlich auch noch realisiert<br />
werden. Aber der Mann sagt ja,<br />
er braucht immer eine Herausforderung,<br />
denn sonst<br />
kommt Langeweile<br />
auf.<br />
Wie sind Sie<br />
2011 zum ersten Mal<br />
zum Rallye<br />
ausgetragen. Eine Oldtimerrallye,<br />
die durch die schönen<br />
organisieren<br />
gekommen? Ant-<br />
Ecken Bayerns führt, natürlich<br />
wort: „Ohne den<br />
mit Roadbook und tollen<br />
Osten der Repu-<br />
Sonderaufgaben,<br />
blik wäre ich nie<br />
immer im Juni.<br />
dazu gekommen“.<br />
Beruflich hatte es ihn für die Treuhand<br />
nach Magdeburg verschlagen,<br />
wo er Schuhe auf der Mailänder<br />
Schuhmesse präsentieren sollte.<br />
Tja, „diese Schuhe hätten eher nach<br />
Bukarest gepasst“. Allerdings lernte<br />
er so auch die „Toskana des Ostens“<br />
kennen. Auch durch das Schrauben<br />
und den regen Informationsaustausch<br />
in der Oldtimerszene. Früher<br />
war ja das Kennenlernen ohne den<br />
heutigen Medien ganz anders: Man<br />
kennt den, der wiederum kennt den,<br />
man hat Telefonnummern ausge-<br />
tauscht, Briefe geschrieben oder ein<br />
Faxgerät benutzt.<br />
1 2. Gotha Classic<br />
1999. „Mein Team<br />
hat mir damals einen<br />
Siegerkranz umgehängt<br />
(war aber nur<br />
eine Leihgabe).“<br />
2 Jaguar E mit<br />
Latzhose, durfte 1995<br />
bei der Nachtrallye<br />
(Anfahrt) im Wiener<br />
Wald sein.<br />
3 Mit meinem<br />
Co-Piloten Klaus auf<br />
der ADAC 3-Städte<br />
Rallye 2013, München-Wien-Budapest<br />
im MGC GTS, Bj. 1968.<br />
4 Rossfeld mit<br />
Co-Berti 2008. Immer<br />
mit einem Blick auf<br />
die Uhr.<br />
Die erste Rallye von Pascal Kapp<br />
„mit einer gehörigen Portion<br />
Enthusiasmus und grenzenlosem<br />
Optimismus“ ins Leben gerufene<br />
Rallye – die Unstrut<br />
Classic – sollte<br />
1997 stattfinden.<br />
Beinahe wäre es an<br />
den Behörden von<br />
Sachsen-Anhalt gescheitert.<br />
Es meldeten<br />
sich gleich<br />
60 Teams an – was<br />
für eine Herausforderung!<br />
Vor allem,<br />
weil sich 3 Tage<br />
vor Rallyebeginn herausstellte, dass<br />
das neu gebaute Hotel weder über<br />
geeignetes Geschirr noch über ausgebildetes<br />
Personal verfügte. Er hat<br />
alle Hebel in Bewegung gesetzt, das<br />
Geschirr rangekarrt, das Personal<br />
noch geschult und den Teilnehmern<br />
dann ein 6-Gänge-Menue serviert.<br />
Alle Achtung, vor allem, da das Orga-Team<br />
aus gerade mal 4 Personen<br />
bestand. Wie im Artikel der Oldtimermarkt<br />
von 11/1997 nachzulesen<br />
ist, war diese Rallye ein voller Erfolg<br />
und für Pascal Kapp der Beginn<br />
der Ära „Oldtimerrallyes by<br />
Pascal Kapp Rallye-Team“.<br />
Heute umfasst das Team rund 30<br />
Leute die – wie ein Oldtimer auch<br />
– von Pascal dementsprechend Pflege<br />
und Zuwendung brauchen. Und<br />
trotz gewissenhafter und penibler<br />
Basisplanung geht es selten ohne<br />
Improvisationskünste oder den berühmten<br />
„Plan B“. Aber es zeichnet<br />
eine erfahrene Truppe eben auch<br />
aus, wenn bei veränderten Rahmenbedingungen<br />
innerhalb weniger Minuten<br />
eine Lösung gefunden wird.<br />
Foto: Archiv Pascal Kapp<br />
16 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Interview<br />
5<br />
6<br />
7<br />
„Trotz gewissenhafter und penibler Basisplanung geht es selten ohne Improvisationskünste<br />
oder den berühmten „Plan B“. Aber es zeichnet eine erfahrene Truppe<br />
eben auch aus, wenn bei veränderten Rahmenbedingungen innerhalb weniger<br />
Minuten eine Lösung gefunden wird.“<br />
Foto: Archiv Pascal Kapp; Angie Schlegel<br />
raschungen gibt es trotzdem immer<br />
wieder. „Da checkt man die Strecke<br />
noch paar Tage zuvor und am Tag<br />
der Rallye findet man plötzlich eine<br />
Baustelle vor“.<br />
Das ganze Orga-Team ist immer<br />
umfassend informiert. Jeder<br />
weiß, wer wann und wo zur<br />
Prüfungsabnahme oder an einem<br />
anderen Streckenpunkt vor Ort sein<br />
muss. Während der Rallye wird<br />
bereits mit den Auswertungen angefangen,<br />
damit die abschließende<br />
Siegerehrung pünktlich stattfinden<br />
kann. Pascal Kapp kann nicht wirklich<br />
was aus der Ruhe bringen. Geht<br />
mal der Lautsprecher kaputt, gibt<br />
das zweite Mikrofon sein Geist auf,<br />
kein Problem! Dann zückt er eben<br />
kurzerhand das Megafon hervor. Als<br />
Zuschauer bei der Fahrzeugpräsentation<br />
erlebt man nicht nur Pascals<br />
Wissen über Oldtimer sondern genießt<br />
auch die charmante Art und<br />
Weise mit der er jedem das Gefühl<br />
gibt: Du und Dein Auto, ihr seid<br />
was Besonderes. Uns „traf“ das auf<br />
der Oberbayerischen Meister-Classic<br />
2016, wo er uns zwei Frauen<br />
mitfühlend (ironisch gemeint) bemitleidete,<br />
den Abend zuvor zu tief<br />
ins Glas geschaut zu haben und wir<br />
5 Auf dem Podest<br />
mit seinem Jaguar<br />
XK 120 OTS SE, Bj.<br />
1954 und seinem<br />
Co-Piloten Klaus<br />
Thiele, 2016 auf der<br />
historischen Gran<br />
Premio Nuvolari in<br />
Italien.<br />
6 Ein Teil des<br />
Teams nach getaner<br />
Arbeit in Pose.<br />
Aufgenommen auf<br />
der Classic meets<br />
Classic 2016 in<br />
Germering.<br />
7 Voll in seinem<br />
Element: Fahrzeugpräsentation<br />
auf der<br />
10-Seen-Classic 2016.<br />
Zu dem Thema<br />
Roadbook und<br />
km-Angaben<br />
oder Was-wir-immerschon-wissen-wollten:<br />
„Wir haben einen<br />
GPS abgeglichenen Tripmaster<br />
im Fahrzeug verbaut. Aber wenn<br />
Du Dir neue Reifen auf Deinen <strong>Fiat</strong><br />
kaufst, dann können unsere km-Angaben<br />
mit zunehmender Etappenlänge<br />
schon nicht mehr genau sein.<br />
Veränderst Du den Luftdruck um<br />
0,2 Bar, beträgt die Differenz bei<br />
1 km bereits 10 Meter. Es hängt<br />
auch davon ab, wie du eine Kurve<br />
anfährst. Zwei Kurven geschnitten<br />
und schon fehlen 40 Meter.“ (Anm.<br />
der Red.: Machen Sie die Augen<br />
auf und verlassen sie sich nur ungeja<br />
sooo früh aufstehen mussten, um<br />
mit großen Sonnenbrillen bewaffnet<br />
den Tag im <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> zu überstehen.<br />
Übrigens ist alles minutiös geplant,<br />
denn Pascal Kapp bleibt<br />
nach der letzten Rallyestation<br />
bis zur Präsentation,<br />
eine „Puffer-<br />
Zone“ von gut 5<br />
Minuten. Sollte da<br />
das Auto schlapp<br />
machen, ein Unfall<br />
passieren, sich<br />
ein Stau oder was<br />
auch immer frecher<br />
Weise in den Weg<br />
stellen, dann gibt es<br />
keine Präsentation.<br />
Aber das ist noch nie passiert. Und<br />
ich denke, dieses Organisationstalent<br />
würde das auch noch gebacken<br />
kriegen. Erklärtes Ziel seiner Veranstaltungen<br />
ist, dass jeder aus seinem<br />
Alltagstrott rauskommt, Spaß<br />
hat und Leute seinesgleichen kennenlernt.<br />
Ganz besonders wichtig<br />
ist ihm: Das Essen. „Wenn das Essen<br />
nicht stimmt, steht und fällt die<br />
Veranstaltung“. Schließlich laufen<br />
alle seine Rallyes auch unter dem<br />
Motto Spaß – Genuss – Kultur.<br />
Während wir, die Teilnehmer, höchst<br />
2010 zum ersten Mal<br />
ausgetragen.<br />
Eine Oldtimerrallye, die an 10<br />
oberbayerischen Seen vorbeiführt,<br />
immer im Oktober,<br />
ein Oldtimerveranstaltung der<br />
Superlative.<br />
zufrieden, sattgefressen und völlig<br />
erschöpft nach Hause fahren, räumt<br />
das Rallye-Team das gesamte Material<br />
noch in der Nacht wieder ins<br />
Lager. Am Montag um 10 Uhr findet<br />
dann die Manöverkritik statt.<br />
Den Standard zu halten ist nach<br />
so vielen Rallyes<br />
meist machbar.<br />
Aber 95-98prozentig<br />
zu sein, das ist<br />
harte Arbeit.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 17
Interview<br />
1<br />
2<br />
3<br />
„Wir haben einen geeichten Tripmaster. Wenn Du Dir neue Reifen auf deinen <strong>Fiat</strong><br />
kaufst, dann können unsere Km-Angaben mit zunehmender Etappenlänge schon<br />
nicht mehr genau sein. Veränderst Du den Luftdruck um 0,2 Bar, beträgt die Differenz<br />
bei 1 km bereits etwa 10 Meter.“<br />
fähr auf den Kilometerzähler Ihres<br />
Tachos. Schließlich fahren wir ja<br />
nicht die historische Monte Carlo-<br />
Rallye mit 4 Sensoren, an jedem<br />
Reifen einen, weil es entscheidend<br />
ist, wie die Streckenführung verläuft.<br />
Tipp: Eigener Tripmaster oder<br />
eine Rallye-App.)<br />
Weil aus der Sicht<br />
der Teilnehmer<br />
immer alles so reibungslos<br />
abläuft,<br />
interessierte uns<br />
auch der schlimmste<br />
Alptraum, der<br />
auf einer Rallye<br />
passiert ist. Pascal<br />
Kapp: „Den gab es<br />
Gott sei Dank überhaupt<br />
nicht.“<br />
In den 20 Jahren „Rallyeorga“ hat<br />
es 2 Unfälle gegeben, beide nur<br />
mit geringfügigen Blechschäden.<br />
Deshalb werden Teilstrecken,<br />
die eine Gefahr bergen könnten,<br />
durch explizite Anweisungen entschärft.<br />
Zum Beispiel eine kurze<br />
Strecke mit 30 km/h fahren und,<br />
damit es spannend bleibt, Aufgaben<br />
wie z.B. „Bilderrätsel“ lösen.<br />
Bei so viel Organisation für andere,<br />
war es erst recht spannend zu<br />
Zum 4. Mal im Auftrag der<br />
Kfz-Innung Oberbayern.<br />
Eine Wochenend-Veranstaltung<br />
mit tollem Hotel, tollem Essen<br />
und toller Strecke. Basislager<br />
<strong>2017</strong> ist in Bad Reichenhall.<br />
wissen, ob er selber auch Rallyes<br />
fährt. Was für eine Frage! Die Pokale<br />
in seinem Büro sprechen für<br />
sich. Viele ADAC-Rallyes, die<br />
Räuber-Kneissl-Classic‘s und sein<br />
Favorit die „Gran Premio Nuvolari“<br />
in Italien.<br />
Pascal Kapp hat<br />
natürlich mehrere<br />
Oldtimer.<br />
Auf die Frage: „Mit<br />
welchem Oldtimer<br />
fahren sie am liebsten?“<br />
kam die Antwort:<br />
„Ich fahre alle<br />
meine Oldies gerne,<br />
egal ob mit einem<br />
Renault R4 entschleunigende<br />
80 km/h oder mit einem<br />
Jaguar XK 120 ... etwas flotter.<br />
Jeder hat seine Eigenarten und jeder<br />
ist vom Fahrspaß unvergleichlich.“<br />
Zu guter Letzt wollten wir noch<br />
den Unterschied der Oldtimerszene<br />
von damals zu heute wissen. „Das<br />
eigene Auto ist heute bei der urbanen<br />
Generation nicht mehr ganz so<br />
wichtig wie früher. Damals konnte<br />
man sich eben nicht mit dem Handy<br />
ein ̦car-to-goʼ leihen und wieder<br />
abstellen wo man will. Youngtimer<br />
sind bei der Jugend und den<br />
Ein Teil seiner<br />
Schätze:<br />
1 Ein schwarzer<br />
Jaguar XK 120 FHC,<br />
Baujahr 1953.<br />
2 Ein blauer<br />
Triumph Dolomite<br />
Sprint 16V, Baujahr<br />
1973. Daneben ein<br />
schwarzer Porsche<br />
944 als Rallyeversion,<br />
Baujahr 1984.<br />
3 Bunter Mix:<br />
Die Ente ist zum<br />
Verkauf, der R4 ist<br />
für das langsame<br />
„Cruisen“ durch<br />
Germering ideal.<br />
30-40jährigen sehr beliebt, das beweisen<br />
die stetig steigenden Zulassungszahlen<br />
und die nachgelagerten<br />
Veranstaltungen. Schwierig ist das<br />
Feld der Vorkriegsautos mit geringer<br />
Leistung wie z.B. ein BMW<br />
Dixi, ein Opel Laubfrosch oder dergleichen.<br />
Hier bin ich der Meinung,<br />
dass diese Generation an Oldtimerbesitzern<br />
schwer zu ersetzen sein<br />
wird. Einem heute 30jährigen sind<br />
in den meisten Fällen 20 PS und<br />
Dauertempo 60 km/h schlicht nicht<br />
vermittelbar. Generell ist der Markt<br />
für Oldtimer und Klassiker ein sehr<br />
bunter Mix aus Menschen und Maschinen,<br />
der mich seit über 30 Jahren<br />
begeistert. Und wenn andere<br />
das auch merken, dann freut es das<br />
Rallye-Team ganz arg.“<br />
Unser Fazit: Möge er noch weitere<br />
20 Jahre Rallyes organisieren!<br />
Pascal Kapp, der Mann<br />
der weiß wie’s geht. Das Team, die<br />
Streckenführung, die Locations und<br />
die Aufgaben von Allgemeinwissen<br />
bis zu sportlicher Betätigung, ein unvergessliches<br />
Erlebnis unter Gleichgesinnten.<br />
Weil er uns allen das Gefühl<br />
gibt, dass Mensch und Auto was<br />
Besonderes sind, ist er für uns der<br />
charmanteste Rallyemaker Bayerns.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
18 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Ein kleiner Ausschnitt<br />
vom Concours<br />
d‘Elégance:<br />
Vorne das Innenleben<br />
eines Goggomobil.<br />
Ein blauer<br />
Alpine A 110 (3. Platz<br />
der Kategorie Funk+<br />
Disko), dahinter ein<br />
roter <strong>Fiat</strong> Dino, davor<br />
ein DeLorean DMC-<br />
12 (der Gesamtsieger).<br />
Etwas verdeckt<br />
ein roter BTM Cheetah<br />
GT (Sieger des<br />
Publikumspreises).<br />
Report<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
30.07.<strong>2017</strong>: Oldtimertreffen mit Concours d‘Elégance an der<br />
Stadthalle Germering<br />
Classic meets Classic<br />
E<br />
in phantastisches Potpourri von<br />
über 350 klassischen Oldtimer,<br />
vom Vorkriegsfahrzeug bis zum<br />
Youngster war auf der „Classic<br />
meets Classic“-Veranstaltung in<br />
Germering zu bewundern.<br />
Beste Wetterbedingungen lockten<br />
zahlreiche Zuschauer zur Stadthalle.<br />
Geboten wurde Live-Musik von<br />
der „Brass Band München“, die<br />
Filmmusik von Indiana Jones bis<br />
Titanic zum besten gaben. Auch das<br />
Duo „Peter Voice & Samuel String“<br />
erinnerte die Besucher an die Zeit<br />
des Classic Rock – unplugged.<br />
Charmant wie immer moderierte<br />
Pascal Kapp (Initiator und Veranstalter)<br />
die Oldtimer-Präsentation<br />
vor der Stadthalle.<br />
Absolutes Highlight waren die Demofahrten,<br />
die in einer bestimmten<br />
Zeit auf einer eigens abgesperrten<br />
Straße gefahren werden mussten.<br />
Die amerikanischen „Muscle-Cars“<br />
haben dort ihre PS-Power demonstriert.<br />
Röhrend und auch mal mit<br />
viel Rauch donnerten 400-700 PS<br />
an einem vorbei.<br />
Mit einer breit angelegten Spendenaktion<br />
unterstützt Classic meets<br />
Classic das kbo-Kinderzentrum<br />
München, eine in Deutschland<br />
einmalige Einrichtung, die auf die<br />
frühe Diagnostik und Therapie von<br />
Entwicklungsstörungen und Behinderungen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
spezialisiert ist.<br />
Fazit: Eine tolle Veranstaltung, die<br />
dieses Mal ein sehr breites Spektrum<br />
von Automobilität zeigte.<br />
von Angie Schlegel<br />
Von oben nach<br />
unten:<br />
Ein blauer Ford A.<br />
Speedster von 1929.<br />
Ein <strong>Fiat</strong> 600 Frua bei<br />
der Fahrzeugpräsentation<br />
(2. Platz bei<br />
Kategorie Twist +<br />
Rock‘n Roll). Pascal<br />
Kapp bei der Verleihung<br />
der Preise.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 19
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Erste <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt im Mai <strong>2017</strong><br />
Gib mir Drehzahl !<br />
Das bezieht sich natürlich auf den Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer, der auf dem Bild oben<br />
dominant hervorsticht. Robert hatte eine interne <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt organisiert und<br />
die führte uns zuerst zu HK-Engineering nach Polling. Von Angie Schlegel<br />
Woher kennst Du bloß diese<br />
Strecken, Robert“, das hörte<br />
man öfters an diesem Tag. 14<br />
<strong>Fiat</strong>s machten sich auf verschlungenen<br />
Pfaden nach Polling auf.<br />
Zu HK-Engineering GmbH, heute<br />
weltweit das einzigste Unternehmen,<br />
das ausschließlich Mercedes-Benz<br />
300 SL restauriert. Das<br />
Unternehmen residiert in einem<br />
Klostergut und bietet Führungen an.<br />
Das Klostergut wurde über die Jahre<br />
sehr aufwendig restauriert, es hat<br />
sogar eine Denkmalschutzmedaille<br />
durch den bayerischen Kultusminister<br />
verliehen bekommen. Der<br />
Inhaber und Sammler Hans Kleissl<br />
hat schon in jungen Jahren die Liebe<br />
zum Oldtimer entwickelt. Seinen<br />
ersten Mercedes-Benz 300 SL<br />
erwarb er 1980. Sein Unternehmen<br />
beschäftigt mittlerweile 50 Mitarbeiter.<br />
Alles ist Handarbeit, das Bewahren<br />
alter, originaler Fahrzeuge<br />
steht bei dem Unternehmen im Vordergrund.Natürlich<br />
werden Fahrzeuge<br />
auch neu aufgebaut. Mittlerweile<br />
hat HK-Engineering eines der<br />
größten Ersatzteillager weltweit,<br />
verschiedene Teile werden auch in<br />
Kleinserien nachproduziert.<br />
In diesem wunderschönem Ambiente<br />
durften wir unsere <strong>Fiat</strong>s parken.<br />
Begrüßt wurden wir von dem<br />
Guide Markus Wilhelm, der sich<br />
am Sonntag die Zeit nahm, uns<br />
20 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Der Sportwagen, der auf die Straße kam<br />
Der HK-Engineering-Guide Markus Wilhelm führte uns auf interessante<br />
und sehr amüsante Weise durch die Welt des längst historischen Sportwagens<br />
bzw. Traumwagen vieler Auto-Enthusiasten.<br />
Fotos: Hermann Bloeßl<br />
durch die heiligen Hallen zu führen.<br />
3.258 Fahrzeuge wurden von dem<br />
300 SL gebaut. 29 Stück mit einer<br />
Aluminiumkarosserie. Nach den<br />
Recherchen von HK-Engineering<br />
laufen noch 25 Fahrzeuge. Die Firma<br />
hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit<br />
eines dieser exklusiven<br />
Fahrzeuge zu restaurieren. Ein kleiner<br />
Einblick zur Vorgehensweise<br />
des Unternehmens: Drei Mitarbeiter<br />
waren damit beschäftigt Schrauben<br />
zu sammeln, die von Mercedes<br />
Treffpunkt<br />
zwischen<br />
Perchting und<br />
Andechs, bevor<br />
es auf „verschlungenen<br />
Wegen“ nach<br />
Polling ging.<br />
„Das ist ein richtiges Rennauto, der fordert dich<br />
auf: Ich will rennen, gib mir Drehzahl. Er atmet<br />
auch sehr laut ein und aus und braucht natürlich<br />
auch ein „bisschen“ Kraftstoff“, so erzählt<br />
von unserem Guide. Das Fahrzeug wurde damals<br />
mit einem 4-Gang-Getriebe ausgeliefert<br />
mit der längsten Getriebeübersetzung. „Er ist<br />
unglaublich drehfreudig, und du legst den ersten<br />
Gang ein mit Blick auf den Drehzahlmesser<br />
und fragst dich, wann soll ich jetzt in den 2.<br />
Gang schalten, vielleicht bei 80 km/h oder so“,<br />
kommentiert Markus. Viele Rennfahrattitüden<br />
sind erhalten geblieben.<br />
Zum Beispiel die Zentralachsmuttern, die man<br />
mit einem Kupferhammer aufschlägt. Messing<br />
und Kupfer vertragen sich. Diese eine zentrale<br />
Mutter hält das Rad. Die Löcher in den<br />
Schwellern sind die Wagenheberaufnahme.<br />
Dieses Auto hatte auch ein paar individuelle<br />
Besonderheiten. Damals war das Rollenverständnis<br />
zwischen Mann und Frau noch deutlich<br />
ausgeprägter als heute. „Der Herr hatte<br />
einen Wohlstandsbauch und Geld und fuhr das<br />
Auto und die Dame war hübsch und hatte ein<br />
Faltenröckchen und saß auf dem Beifahrersitz.<br />
Vielleicht brach sie sich die damals noch natürlichen<br />
Fingernägel an der seltsamen Türöffnung<br />
ab“, erzählt uns Markus.<br />
Mercedes überlegte sich damals, der Beifahrerin<br />
auch eine Aufgabe zu geben. Es gibt auf<br />
der Beifahrerseite eine zweite Hupe (ein kleiner<br />
silberner Knopf). Also er konnte hupen und sie<br />
konnte hupen, das erklärt vielleicht auch heute,<br />
warum Mercedes-Fahrer so oft hupen. Hintergrund<br />
war natürlich auch, dass der Fahrer bei<br />
flotter Fahrt die Hände nicht vom Steuer nahm,<br />
sondern seine Beifahrerin aufforderte zu hupen.<br />
Sie war auch die Herrin über den Zigarettenanzünder,<br />
der sich ebenfalls auf der Beifahrerseite<br />
befindet. Sie konnte auch die Heizung und die<br />
Lüftung auf ihrer Seite getrennt von seiner Seite<br />
regeln. Ich hab kalte Füße, du hast warme Füße<br />
das gab es schon damals nicht.<br />
Die Amerikaner standen total auf dieses Auto,<br />
weil er selten war und durch die Rennerfolge<br />
ein internationales Renomée hatte. Der Wohlstand<br />
der Amerikaner zeichnete sich damals<br />
schon durch einen voluminösen Bauchumfang<br />
aus. Die beschwerten sich, dass das Einbzw.<br />
Aussteigen so anstrengend sei. Mercedes<br />
konnte das nicht wirklich nachempfinden, waren<br />
die Deutschen aufgrund der Wirtschaftslage<br />
eher schlank gebaut. Bis ein deutscher Unternehmer<br />
nach Untertürkheim kam und eine<br />
Probefahrt machte. Er fand das Auto so toll und<br />
wollte es kaufen. Sein Problem, er kam nicht<br />
aus dem Auto. Er blieb mit seinem Bauch unter<br />
dem Lenkrad hängen. Mercedes –äußerst innovativ<br />
– machte ein Scharnier an die Lenksäule,<br />
so das man das Lenkrad einfach wegklappen<br />
konnte. Einzigartig bei diesem Fahrzeug.<br />
Natürlich rissen sich die Männer auch darum,<br />
den Damen beim Aussteigen behilflich zu sein,<br />
um den ein oder anderen Blick z.B. auf das Knie<br />
zu erhaschen.<br />
Man wollte natürlich auch gerne mit dem Fahrzeug<br />
verreisen. Der Kofferraum ist allerdings<br />
zweckentfremdet für das Reserverad, den<br />
Tankstutzen, dem Wagenheber und anderes<br />
Werkzeug. Natürlich entwickelte Mercedes<br />
spezielle Koffer für den Flügeltürer. Man erregte<br />
damals schon unglaubliches Aufsehen<br />
mit diesem Fahrzeug, weil es sehr selten in<br />
Deutschland (ich finde das auch heute noch<br />
so) war. Aber spätestens an der Rezeption,<br />
wenn Du mit dem speziellen Koffer ankamst,<br />
wusste man: dieser Herr, diese Dame fährt einen<br />
Mercedes-Benz 300 SL.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 21
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Der Firmensitz von<br />
HK-Engineering<br />
Das Klostergut<br />
in Polling wurde<br />
aufwendig restauriert,<br />
es bekam die<br />
Denkmalschutzmedaille<br />
durch das<br />
Kultusministerium<br />
verliehen.<br />
Schätze<br />
In diesem Raum<br />
hingen an den<br />
Wänden in Originalgröße<br />
die<br />
technischen<br />
Zeichnungen vom<br />
300 SL. Auch<br />
viele Bilder mit<br />
Prominenten und<br />
ihren Silberpfeilen.<br />
Man bekommt sie<br />
eigentlich nur selten<br />
zu sehen und<br />
hier sind mehrere<br />
300 SL.<br />
damals hergestellt wurden. Ca.<br />
80.000 Schrauben wurden nach<br />
dem System: Die guten ins Töpfchen,<br />
die anderen weg. Nun, der<br />
Preis bei einem solchen Fahrzeug<br />
liegt ungefähr bei 12 Millionen,<br />
da möchte der Kunde natürlich ein<br />
perfektes Auto haben. Das Unternehmen<br />
zeichnet sich auch aus, die<br />
Teile zu reparieren und nicht einfach<br />
auszutauschen, wie in der heutigen<br />
Autowelt üblich. Alles wird<br />
katalogisiert und mit einem Barcode<br />
versehen. Wer also irgendwas<br />
klaut und es ins Internet stellt um es<br />
zu verkaufen, kann sich sicher sein,<br />
dass am nächsten Tag ein Mitarbeiter<br />
der HK-Engineering mit zwei<br />
Blaumännern vor der Türe steht.<br />
Mittlerweile kauft das Unternehmen<br />
Fahrzeuge aus Amerika zurück,<br />
weil sehr viele dorthin verkauft<br />
wurden. Der Mercedes-Benz<br />
300 SL wurde damals in Amerika<br />
vorgestellt, bevor er in Deutschland<br />
gezeigt wurde. Man sah den Markt<br />
in Amerika und nicht in Deutschland.<br />
Natürlich sind die Fahrzeuge zum<br />
Teil in erbärmlichen Zustand. „Wir<br />
können das Fahrzeug doch nicht<br />
sterben lassen“, so das Credo des<br />
Chefs Hans Kleissl. Chassie-, Fahrzeugnummer<br />
und Motornummer<br />
sind ein Vermögen wert. In einer<br />
Halle stand so eine Ruine, eigentlich<br />
ein Haufen Schrott. Selbst der<br />
Schrott liegt im 6stelligen Bereich.<br />
Die Form ist patentrechtlich geschützt.<br />
Auf die Frage: „Wenn man so lange<br />
an einem Auto gearbeitet hat, tut es<br />
dann nicht weh es zu verkaufen?“<br />
Antwort: „Das ist unser Geschäft.<br />
Schlimmer für uns ist es, wenn ein<br />
Kunde das Auto schlecht behandelt.<br />
Wir wissen, wieviel Schweiß,<br />
Blut und Tränen es kostet so ein<br />
Auto zu restaurieren. Oft sind es<br />
auch Kleinigkeiten, die das Weitermachen<br />
am Fahrzeug verhindern,<br />
22 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Mal anders<br />
Die unterschiedlichen<br />
Phasen einer<br />
Restaurierung sind<br />
in diesem Raum zu<br />
bestaunen.<br />
Fotos: Hermann Bloeßl, Angie Schlegel<br />
weil das Ersatzteil nur schwer zu<br />
bekommen ist.“<br />
Natürlich gibt es auch skurrile Geschichten.<br />
Einer hatte das Auto<br />
vergraben lassen, weil er es seiner<br />
Freundin schenken wollte, aber die<br />
Familie war dagegen. Er nahm das<br />
Geheimnis um dieses Auto mit ins<br />
Grab. 25 Jahre später wollte der<br />
Sohn am benachbarten Grundstück<br />
ein Haus bauen und da kam bei dem<br />
Aushub das Auto zum Vorschein.<br />
Oder ein demenzkranker Mann hatte<br />
vergessen, dass er zwei 300 SL besaß<br />
und die Kinder bei der Durchsicht<br />
der Unterlagen feststellten, dass eine<br />
Garage in Norddeutschland angemietet<br />
worden war. Und da standen<br />
dann die Ikonen drin.<br />
Beeindruckt hat mich die Werkstatt<br />
– so sauber und aufgeräumt.<br />
Im allerbesten Fall kümmert sich<br />
ein Mitarbeiter um das Fahrzeug<br />
von Anfang an bis zum Schluss.<br />
Für jedes Fahrzeug gibt es ein Regal<br />
mit der Identifikationsnummer,<br />
in dem alles aufbewahrt wird. Der<br />
größere Mitarbeiteranteil ist bereits<br />
40+, Nachwuchs mit Geduld und<br />
Leidenschaft sind nicht einfach zu<br />
finden.<br />
Das ganze Gelände ist sehr gut gesichert.<br />
Muss es auch bei den Schätzen,<br />
die auf dem Gelände sind.<br />
Unser Tour-Guide<br />
Markus Wilhelm,<br />
der uns durch die<br />
Welt des 300 SL<br />
führte.<br />
Man sieht ja solche Autos so gut<br />
wie nie und im Keller stehen ganz<br />
viele davon. An den Wänden sieht<br />
man Bilder mit Stars und ihrem 300<br />
SL z.B. Gunter Sachs, Clark Gable<br />
und Sophia Loren, nur um ein paar<br />
zu benennen. Autos mit prominenter<br />
Vergangenheit sind natürlich<br />
noch etwas begehrter. Picasso war<br />
auch im Besitz eines Silberpfeils,<br />
angeblich hat er seinen Führerschein<br />
selber gemalt.<br />
Natürlich hat uns Markus noch viel<br />
mehr erzählt, aber ich empfehle:<br />
Fahrt dorthin, schaut euch das selber<br />
an: Die Autos, das Gelände und<br />
die Führung, einfach toll.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 23
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Erste <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt im Mai <strong>2017</strong>, Teil 2<br />
Raritäten anders !<br />
Von HK-Engineering ging es weiter zu „Mini‘s“ Raritätenstadl, ebenfalls in Polling. Mit<br />
20 Jahren kaufte er sich einen gebrauchten BMW 327, Baujahr 1939. Der Beginn der<br />
Sammelleidenschaft des Dominik Weiß, liebevoll „Mini“ genannt, nahm seinen Anfang.<br />
Mit Kuhglocken ging es los und was aus der Leidenschaft wurde, kann man heute besichtigen.<br />
Von Angie Schlegel<br />
Kontakt<br />
Minis-Raritäten-Stadl<br />
Fam. Dominikus Weiß<br />
Hofmarkstr. 47<br />
82398 Polling<br />
Tel: 0881 / 40707<br />
Fax: 0881 / 9256163<br />
E-Mail: info@raritätenstadl.de<br />
Fahrräder, aus dem Haushalt,<br />
aus der Medizin, aus dem<br />
Brauereiwesen, aus der Landwirtschaft,<br />
Maschinen, Schusterutensilien,<br />
Religiöses, Messgeräte<br />
und vieles mehr hat er gesammelt.<br />
Der Familienbetrieb, der nachweislich<br />
seit 1640 im Familienbesitz ist,<br />
wurde im Laufe der Jahre umgebaut<br />
um der Sammelleidenschaft Herr<br />
zu werden. Auch ein Triebwagen<br />
der Zugspitzbahn steht im Hof, der<br />
heute als Sitzgelegenheit für Kaffee<br />
und Kuchen (selbstgemacht natürlich<br />
von Mama) dient. Er war 16<br />
Jahre lang Bürgermeister der Stadt<br />
Polling. Jedes Jahr unternahm er<br />
zwei Oldtimerfahrten nach Südtirol,<br />
er war auch ein aktives Mitglied<br />
eines BMW Clubs.<br />
„Ich bin ein Mensch, der nichts<br />
wegwerfen kann. Ich möchte für<br />
die Nachwelt alles erhalten“, so<br />
Dominik Weiß, genannt „Mini“. Es<br />
sind wohl 100.000 Gegenstände die<br />
er zu Lebzeiten gesammelt hat (verstorben<br />
im Januar 2016).<br />
Wie schon erwähnt fing es mit Kuhglocken<br />
an, wurde erweitert mit<br />
Trambahnglocken von 1930, Kirchenglocken<br />
in verschiedenen Tonarten<br />
und Schellen. Und natürlich<br />
kannte er Geschichten zu all seinen<br />
Exponanten. „Er lebte für seine<br />
Sammlung“, so seine Frau Maria,<br />
die heute Führungen durch den<br />
Stadl macht. Auch der Sohn, dessen<br />
Sammelleidenschaft Kutschen sind,<br />
macht Führungen. In zwei Gruppen<br />
aufgeteilt tauchten wir in die Welt<br />
der Raritäten. Es gibt so vieles zu<br />
sehen z.B. einen Taschenrechner<br />
aus den 50er Jahren, Bügeleisen aus<br />
der Jahrhundertwende, Überseekoffer<br />
und... Absolut empfehlenswert.<br />
Raritäten In diesem originalen Triebwagen der Bayerischen Zugspitzbahn tranken wir Kaffee. Der Sohn von „Mini“ hat zu vielen Exponaten Geschichten erzählt.<br />
Fotos: Hermann Bloeßl, Angie Schlegel<br />
24 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />
Aufstellung vor der<br />
Hauptzentrale der<br />
Versicherungskammer<br />
Bayern. Der<br />
erste Tag wurde den<br />
Auszubildenden mit<br />
den Cinquecentos<br />
versüßt. Der junge<br />
Mann (unten) sitzt in<br />
einem Baujahr 1964<br />
mit Selbstmördertüren.<br />
Überraschung der anderen Art<br />
Fotos: Angie Schlegel; Hermann Bloessl; Horst Wildoer<br />
Da möchte man<br />
Azubi sein<br />
Sie haben nichts gewusst, die vier Auszubildenden<br />
der Consal Versicherungs-<br />
Dienste GmbH, ein Unternehmen der<br />
Versicherungskammer Bayern. Die Überraschung<br />
ist dem Horst Wildoer (Bildungsmanager)<br />
wirklich gelungen, erst<br />
ungläubige Gesichter, dann überraschte<br />
Gesichter. An ihrem ersten Tag der<br />
Ausbildung haben wir (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München)<br />
sie von der Hauptverwaltung<br />
der Versicherungskammer<br />
Bayern<br />
in die Carl-Wery-Str.<br />
zur zukünftigen Ausbildungsstätte<br />
gefahren.<br />
Sie fanden es alle toll.<br />
Na, da möchte man doch<br />
wirklich Azubi sein oder?<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 25
Report<br />
1<br />
2<br />
4<br />
3<br />
5<br />
Fotos: Seifert (1) CH; Schlegel (1); Subirana (1), CH; Suter (1) CH; Piccinni (1) CH.<br />
22-Seen-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz vom 25.-28. Mai <strong>2017</strong><br />
Schweizer Cinquino‘s<br />
Hans Fluri hat es wieder getan. Er hat eine wunderschöne Reise organisiert. 2015 war ich mit<br />
dem Schweizer Club, Sektion Zürich, die Tour des Grandes Alpes gefahren. Unvergesslich.<br />
Als es hieß die Fahrt werde durch drei Länder an 22 traumhaft schönen Seen im Allgäu,<br />
Tirol sowie der Schweiz gehen war ich sofort dabei. Die Reisestrecke für die<br />
Schweizer fast 960 km. 25 Fahrzeuge und 41 Personen. Ich habe mich am<br />
zweiten Tag dieser Reise bei mir um die Ecke am Weßlinger See eingeklinkt.<br />
Von Angie Schlegel<br />
26 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
6<br />
8<br />
7<br />
9<br />
1 Ein Schweizer-<strong>Fiat</strong>-Stilleben mit traumhafter Kulisse.<br />
2 Gianni beim Einbau einer neuen<br />
Batterie.<br />
3 Schlange stehen am Tegernsee.<br />
4 Ex-Präsi beim Putzen mit Riesenwedel.<br />
5 Bitter, aber wahr hier wird die Lichtmaschine gewechselt.<br />
6 Kufstein, verzweifelte Suche<br />
zum großen Platz, einmal wenden bitte.<br />
7 Aufstellung vor der Burg in Kufstein.<br />
8 Am<br />
Achensee machten wir Halt.<br />
Foto: Markus De Cesaris<br />
D<br />
9 Einfach schön.<br />
ie drei Seen in der Schweiz<br />
habe ich verpasst, aber die 17<br />
in Deutschland und die 2 Seen in<br />
Österreich nicht. Am Donnerstag,<br />
26. Mai <strong>2017</strong> kam der Konvoi<br />
abends im Hotel Seehof in Wessling<br />
am See an. Nachdem das von<br />
mir Zuhause nur 12 km entfernt ist,<br />
machte ich mich auf den Weg zum<br />
Abendessen mit den sehr geselligen<br />
Schweizern. Viele wieder dabei, die<br />
auf der Grand Tour des Alpes mit-<br />
Besenwagen<br />
Im Anhänger<br />
waren alle wichtigen<br />
Ersatzteile. Bei über<br />
20 Fahrzeugen geht<br />
schon das ein oder<br />
andere kaputt. Größte<br />
Reparatur war die<br />
Lichtmaschine bei<br />
einem Fahrzeug.<br />
Fotos: Schlegel (2); Seifert (1) CH; Subirana (1) CH; Suter (1) CH; Fluri (1), CH; Piccinni (1) CH.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 27
Report<br />
1<br />
2<br />
4<br />
3<br />
5<br />
Fotos: Schaller (1) CH; Schlegel (3); Subirana (1), CH; Regli (1) CH.<br />
gefahren sind. Zum Beispiel Gianni,<br />
der Besenmann von der Grand<br />
Tour des Alpes 2015. Seine Batterie<br />
streikte und ich wurde bereits mittags<br />
angefunkt, ob ich irgendwie<br />
eine Batterie organisieren könnte.<br />
Nachdem der Donnerstag ein Feiertag<br />
war und am Freitag schon früh<br />
gestartet wurde, war das eine kleine<br />
Herausforderung für mich.<br />
Abgemacht war 9.00 Uhr, Treffpunkt<br />
in Berg am Starnberger See,<br />
aufgrund einer größeren Panne bei<br />
einem Schweizer (Lichtmaschine)<br />
verzögerte sich die Abfahrt um fast<br />
1,5 Stunden. Bei 25 Fahrzeugen<br />
kann schon viel passieren. Der Besenwagen<br />
war diesmal ein <strong>500</strong>er mit<br />
<strong>500</strong>er-Anhänger. Die Tagesetappe<br />
von 225 km führte vom Starnberger<br />
See zum Tegernsee, Schliersee und<br />
Walchsee. Via Kufstein endete die<br />
Fahrt im Hotel Achentalerhof. Viele<br />
Jahre bin ich zum Skifahren nach<br />
Christlum gefahren, das Hotel liegt<br />
direkt am Lift. Es ist absolut empfehlenswert,<br />
die Zimmer groß, das<br />
Personal super nett und das Essen<br />
fantastisch.<br />
Hans Fluri, der Organisator dieser<br />
Reise erzählte mir, wie schwierig<br />
es war eine Übernachtung, also 23<br />
Zimmer zu bekommen. Er hat über<br />
50 Hotels angeschrieben, davon hat<br />
mehr als die Hälfte sofort abgesagt<br />
und der Rest mit dem Hinweis mindestens<br />
2 Übernachtungen geantwortet.<br />
Viel Auswahl hatte er<br />
also nicht mehr. Dazu später<br />
mehr. Der Abend endete<br />
mit einer Tanzparty<br />
fest in Schweizer<br />
Hand.<br />
Samstags, pünktlich um<br />
9 Uhr, fuhr man vom<br />
Achensee zum Sylvensteinsee,<br />
Barnsee,<br />
Walchensee,<br />
Kochelsee und<br />
Staffelsee. Das<br />
Ziel war Füssen am Forggensee.<br />
Viele kannten bereits das Schloß<br />
Neuschwanstein und so enterten<br />
wir die Kleinstadt Füssen. Hans<br />
hatte eine Verabredung, wegen<br />
eines Ersatzteils mit Christoph und<br />
Martina mit einem wunderschönen<br />
<strong>500</strong>er. Sie wohnen nicht weit weg<br />
von Füssen. Unser Hotel<br />
in Füssen<br />
Führungsfahrzeug<br />
Hans und Pascale<br />
hatten in diesem<br />
Giardinera die<br />
Poleposition.<br />
28 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
6<br />
8<br />
7<br />
9<br />
Fotos: Jucker (1) CH; Schärer (1) CH; Schlegel (2); Schürer (1) CH; Subirana (1) CH.<br />
war das EuroParkHotel International.<br />
Ich hatte ein sehr dunkles<br />
kleines Zimmer mit einem „Röhrenfernseher“.<br />
Kennt ihr die Duschkabinen,<br />
wo man hin einsteigen<br />
muss und dann ist da ein Duschvorhang,<br />
der an dir klebt, wenn man<br />
das Wasser laufen lässt.<br />
Das Frühstücksbufett war übersichtlich<br />
und auf chinesische Touristen<br />
abgestimmt. Misosuppe und<br />
Reis war zu finden.<br />
Der letzte Tag, der Sonntag war<br />
wettertechnisch ein Traum. Tagesdistanz<br />
für die Schweizer 271 km,<br />
für mich keine 100 km. Ich begleitete<br />
sie noch zum Hopfensee und<br />
Weissensee. In Oberstaufen machten<br />
wir noch ein Fotoshooting. Mit<br />
Christoph und Martina (der <strong>Fiat</strong>,<br />
der sich in Füssen dazu gesellte)<br />
trat ich meine Rückreise an. Wir<br />
wollten über das Oberjoch düsen,<br />
aber leider war dieser gesperrt. Es<br />
war wieder ein tolles Wochenende.<br />
1 Pause in Oberstaufen, neben dem Transporter konnte man Erdbeeren kaufen. Die haben das Geschäft des Tages<br />
gemacht.<br />
2 In 2er Reihe an der Ampel.<br />
3 Man kennt es nicht anders, Matthias beim Schrauben. Fairerweise muss man<br />
sagen, dass es nicht sein Auto ist und hier musste nur eine Kleinigkeit repariert werden.<br />
der Besprechung der Weiterreise.<br />
4 Hans in seinem Element, hier bei<br />
5 Mauro und Irma kamen diesmal mit dem Weinsberg.<br />
6 Über 40 Leute auf ein Bild zu<br />
bringen war nicht ganz einfach.<br />
7 Achentalerhof: Der Mann, der sein Personal im Griff hatte. Super nett, sehr aufmerksam<br />
und immer einen Spruch auf den Lippen. Patricia ist ganz verzückt.<br />
die Antriebswelle antreibt, kaputt gegangen. Kein Problem mit vereinten Kräften geht alles.<br />
Hause, der <strong>Fiat</strong> der sich am Sonntag dazugesellte.<br />
8 Spaßvogel Häde.<br />
9 Hier ist das Schiebestück, das<br />
10 Bei Martina und Christoph zu<br />
Organisatoren<br />
Hans und Pascale,<br />
das habt ihr wunderbar<br />
organisiert!<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 29
Report<br />
On Tour mit den OFO‘s (Oldtimer Freunde Obermenzing) im April <strong>2017</strong><br />
Drei Farben: Blau<br />
War da nicht mal ein Film, der genauso hieß. Ja, mit Juliette Binoche. Ein Dreiteiler. Aber hier<br />
ganz banal, es geht um die drei Blautöne. Man könnte auch sagen ein westdeutsches Blau<br />
(Käfer), ein italienisches Blau (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>) und ein ostdeutsches Blau (Barkas bzw. Bulli des<br />
Ostens) oder eben drei Farben Blau. Mit den OFO‘s on Tour zu sein ist jedesmal erfrischend<br />
anders. Da sind die Frauen und die Kinder bzw. die jungen Erwachsenen dabei. Man kennt sich<br />
privat wohl auch schon länger und deswegen ist diese Truppe auch so ein eingespieltes Team.<br />
Sie hatten Großes vor. Bis zum<br />
Tegernsee sollte es gehen, unter<br />
dem Motto „Gipfelgenuss<br />
und Tegernsee“. Aber das Wetter<br />
machte Ihnen einen Strich durch<br />
die Rechnung. „Wir haben lange<br />
überlegt, gesprochen, die Webcams<br />
konsultiert, den Wettertanz getanzt<br />
aber es soll wohl nicht sein.“<br />
Aber nachdem die Truppe sich so<br />
lieb hat wurde kurzerhand umdisponiert.<br />
Einer hat eine Autohalle bei<br />
Freising und hat alle eingeladen den<br />
Nachmittag bei ihm zu verbringen.<br />
OFO + Kaffee, das neue Motto für<br />
diesen Tag: „Jede(r) packt seine<br />
OFO Tasse ein, eine Kuchenspende<br />
oder Saft & Süssigkeit (diBlasi Taxi<br />
und Flyrad sind willkommen) und<br />
wir düsen zu einem kleinen Treffen<br />
los“.<br />
Pünktlichkeit ist groß geschrieben<br />
und deswegen waren auch schnell<br />
alle am Treffpunkt da. Mit Kaffee<br />
und Kuchen ausgestattet ging es auf<br />
kleinen Straßen von Obermenzing<br />
nach Deutenhausen.<br />
Das Führungsfahrzeug, Dirk mit<br />
seinem Barkas fuhr in einer sehr<br />
guten Geschwindigkeit. Nicht zu<br />
schnell, keinesfalls zu langsam,<br />
echt super. Er hatte 12 Fahrzeuge<br />
im Schlepptau. Ich bin schon in so<br />
vielen Convois gefahren, das flüssiges<br />
Abfahren einer Strecke eher<br />
eine Ausnahmeerscheinung ist.<br />
Dort angekommen wurde ausgepackt.<br />
Vom Tisch bis zu Stühlen,<br />
Geschirr, Kaffee, Kuchen – einer<br />
Konditorei würdig – und das Waffeleisen<br />
in Betrieb genommen. Bei<br />
mittlerweile schönstem Wetter wur<br />
Die gesamte Truppe<br />
auf dem „Berg“.<br />
Robert hatte einen<br />
unglaublichen<br />
Fundus von diesen<br />
Schildern dabei.<br />
de geplauscht, gegessen und Fotoshootings<br />
arrangiert.<br />
Das war mein zweites Mal mit den<br />
OFO‘s. Beim nächsten Mal will<br />
ich wieder mit und dann werden es<br />
bestimmt wieder drei Farben blau.<br />
Foto: Angie Schlegel; Dirk Pfefferle<br />
30 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
1 Worte sagen<br />
alles. Auf der anderen<br />
Seite stand:<br />
Kfz fährt garantiert<br />
ohne Software.<br />
2 Robert‘s Mercedes<br />
Benz W111 220 S,<br />
große Heckflosse<br />
Baujahr 1963.<br />
3 Dirk in Pose. Man<br />
richte das Augenmerk<br />
auf den Tisch.<br />
Er hat drei Handys.<br />
4 So cool, Julian<br />
(17) hat den Führerschein<br />
gemacht<br />
und darf begleitet<br />
fahren im <strong>Fiat</strong> 124<br />
Spider, Bj. 1982<br />
vom Papa Peter.<br />
5 Knut (l.) im Gespräch<br />
mit Oliver.<br />
Man beachte: Die<br />
OFO-Tasse (die<br />
haben eigene<br />
Tassen)!<br />
6 Bärbel machte<br />
hervorragende<br />
Waffeln mit dem<br />
eigens mitgebrachten<br />
Waffeleisen.<br />
Was auf dem Tuch<br />
steht, stammt wohl<br />
aus den 60igern.<br />
7 Gemütliches Beisammensein<br />
dreier<br />
Generationen,<br />
vor dem Barkas<br />
B-1000 Bj. 1975<br />
mit Original 6.100<br />
km von Dirk.<br />
8 Ein Mercedes<br />
Benz, Ponton 180a,<br />
Bj. 1958. Daneben<br />
ein beigefarbener<br />
Citroën DS 20<br />
Spécial, Bj. 1973.<br />
9 Felix (rechts vorne)<br />
war der zweite<br />
junge Erwachsene<br />
(18) der mit dem<br />
Käfer seines Onkels<br />
Robert fahren durfte.<br />
Mit dabei, sein<br />
Freund Alessio.<br />
Käfer 1303 Cabrio,<br />
Bj. 1978.<br />
10 Ein Mustang 289<br />
Coupe V8, Baujahr<br />
1964, Besitzer<br />
Oliver.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 31
Persönlich<br />
Martin Mangold und sein weißer Rolls-Royce S1<br />
Der Prinz mit<br />
Patina<br />
Er war mal sandfarben und er war mal ein Bentley.<br />
Eigentlich schlägt sein Herz Bentley, aber sein Kleid ist<br />
Rolls-Royce. 1956 kaufte der Erstbesitzer wohnhaft, in<br />
der Nähe vom Buckingham Palace in London diesen<br />
Bentley. Den Grund warum er die Luxuslimousine zu<br />
Rolls-Royce, der Mutterfirma von Bentley brachte,<br />
kann man nur vermuten. Wahrscheinlich war ihm das<br />
Fahrzeug zu wenig nobel. Dort verpasste man ihm einen<br />
anderen Kühlergrill, andere Felgen, andere Stoßstangen<br />
und, ganz wichtig: Die Emily.<br />
Von Angie Schlegel<br />
Nach 5 Jahren wurde das Fahrzeug<br />
nach Amerika verschifft.<br />
Dessen Besitzer ließ das Fahrzeug<br />
weiß lackieren und das Interieur<br />
wurde rot, wie die Amerikaner<br />
es mögen. 2002 kam er wieder zu<br />
einem Sammler nach Deutschland<br />
zurück. Allerdings in einem technischen<br />
wie auch optischen Zustand,<br />
der viel Patina (unprofessionelle<br />
Schönheitskorrekturen inklusive)<br />
aufwies. Martin Mangold, den heutigen<br />
Besitzer dieses edlen Fahrzeuges,<br />
habe ich in München auf<br />
der Theresienwiese <strong>2017</strong> auf der<br />
12. ACM Veranstaltung angesprochen.<br />
Mein Faible für die britische<br />
Nobelmarke ist allgemein bekannt<br />
und weckt bei mir Kindheitserinnerungen.<br />
„Zum Teil hab ich den Wagen selbst<br />
repariert. Er war technisch solala,<br />
ich hab komplett die Bremsen<br />
gemacht und die 4-Gang-Automatik<br />
repariert. Die Lenkung war<br />
lose, die vorderen Achslager waren<br />
völlig hinüber. Mit Hilfe eines<br />
Freundes, der sich mit Oldtimer<br />
sehr gut auskennt, habe ich ihn<br />
alltagstauglich gemacht. Vor zwei<br />
Monaten ist er ohne Mängel durch<br />
den TÜV gekommen. Für ein Auto<br />
von 1956 mit über 1.000.000 km ist<br />
das schon geil,“ erzählt mir Martin<br />
voller Stolz. Der Bentley-Motor hat<br />
mittlerweile über 1.000.000 km (in<br />
Worten: Eine Million) auf dem Buckel,<br />
ein 6-Zylinder-Reihenmotor<br />
mit 4-Gang-Automatik. Der Motor<br />
war noch nie offen.<br />
Majestätisch<br />
Der Rolls-Royce<br />
Silver Cloud war<br />
damals baugleich<br />
mit dem Bentley.<br />
Rolls-Royce<br />
versuchte die<br />
Unterschiede<br />
zwischen Bentley<br />
und Rolls-Royce zu<br />
reduzieren. So war<br />
es kein Problem<br />
den ursprünglichen<br />
Bentley zum<br />
Rolls-Royce zu<br />
ändern.<br />
Die Fahrt mit Martin Mangold<br />
Fahren ohne Servolenkung und<br />
Bremskraftverstärker ist mit<br />
diesem Modell richtige Schwerstarbeit.<br />
Auch vorrausschauend<br />
muss man fahren, da die 4-Gang-<br />
Automatik einen Moment braucht<br />
bis diese eine Reaktion zeigt. Mir<br />
hat die Fahrt sehr gut gefallen. So<br />
weiß ich heute, dass ein S 1 für<br />
mich nicht in Frage kommt. Ich<br />
hätte nicht die Kraft dieses Fahrzeug<br />
zu steuern.<br />
32 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Persönlich<br />
<strong>Fiat</strong> meets Rolls-Royce im Vergleich:<br />
Leistung:<br />
Länge:<br />
Breite:<br />
Gewicht:<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> D<br />
Baujahr 1962<br />
26 PS<br />
2,97 m<br />
1,32 m<br />
525 kg<br />
Rolls Royce<br />
Silver Cloud 1<br />
Baujahr 1956<br />
155 PS<br />
5,4 m<br />
1,9 m<br />
2.260 kg<br />
„Vor zwei Monaten ist er ohne Mängel durch den TÜV gekommen. Für ein<br />
Auto von 1956 mit über 1.000.000 km ist das schon geil.“ Martin Mangold<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 33
Persönlich<br />
Mit Patina<br />
Dem Rolls-Royce<br />
sieht man sein<br />
Leben an. In den<br />
USA wurden teils<br />
sehr unprofessionell<br />
Verschönerungsarbeiten<br />
vorgenommen.<br />
Mit 14 Jahren bekam er Geld zur<br />
Konfirmation und kaufte sich ein<br />
Goggomobil TS 300 Coupe mit<br />
einem 300ccm-Motor, 15,2 PS als<br />
totalen Schrott in Bad Wimpfen.<br />
„4 Jahre habe ich an diesem Auto<br />
gebastelt und mit 18 Jahren war<br />
es mein erstes Auto. Damit bin ich<br />
nach Spanien gefahren. Er fuhr<br />
zwar nur 90 km/h aber wo immer<br />
du bist, die Leute winken einem zu<br />
und sprechen einen an (Anm. der<br />
Redaktion: Wir <strong>Fiat</strong>-<strong>500</strong>-Fahrer<br />
kennen das). Dieses Auto war auch<br />
unser Hochzeitsauto.“<br />
ting und Design bei einem großen<br />
Autozulieferer geleitet und habe<br />
parallel an einer speziellen Designschule<br />
in Essen noch meinen MBA<br />
gemacht“. Als Dozent hat er 3 Jahre<br />
in Mannheim gelehrt. „Ich habe<br />
meine erste Karriere hinter mir. Auf<br />
Automobilkongressen schrieb man<br />
über mich: Martin Mangold sagt,<br />
der Innenraum ist das Verkaufsargument<br />
der Zukunft. Das war vor<br />
10 Jahren und es hat sich heute bewahrheitet.<br />
Da denke ich mir: Yes!<br />
Ich habe es zwar nie geschafft ein<br />
Star zu werden, aber ich war ein<br />
Mann der 2. Reihe.“<br />
Martin Mangold<br />
hat den Wagen so<br />
belassen wie er<br />
seit dem Reimport<br />
aus den Staaten<br />
ist. Beide, Mensch<br />
wie Auto haben ein<br />
bewegtes Leben<br />
hinter sich und das<br />
macht auch den<br />
Charme von beiden<br />
aus.<br />
Martin hat sich von Elektrik, Motortechnik,<br />
vom Spachteln bis hin<br />
zum Nähen alles selber beigebracht.<br />
Während seiner Ausbildung zum<br />
Designer wurde er nochmals mit<br />
diesen Themen konfrontiert und so<br />
kam es, dass er alle seine Oldtimer<br />
selbst restauriert hat. „Weil ich so<br />
gern mit den Händen arbeite, hatte<br />
ich mir überlegt als Chirurg zu arbeiten.<br />
Als Zivildienstleistender im<br />
Krankenhaus stellte ich aber fest:<br />
Dass ist nicht meins. Und dann kam<br />
der Entschluss Designer zu werden.<br />
Heute würde ich sagen, ich wäre<br />
besser Chirurg geworden, weil die<br />
Autoindustrie so knallhart geworden<br />
ist.“<br />
Seine Karriereleiter begann als Designer<br />
bei BMW. „Ich habe Marke-<br />
Aufgewachsen ist Martin in Heidelberg<br />
in einer großbürgerlichen Familie.<br />
Auf die Frage: Wer oder was<br />
hat Dich im Leben wirklich geprägt,<br />
sagt er: „Ganz stark ich selbst! Weil<br />
ich ganz alleine war als ich auf die<br />
Welt kam. Meiner Mutter ging es<br />
psychisch katastrophal, ich wurde<br />
in eine Familie geboren, die eine<br />
totale Leistungsfamilie war. Mein<br />
Urgroßvater war Fechtmeister des<br />
Kaisers Wilhelm II. (1888 bis 1918,<br />
der letzte Kaiser Deutschlands) gewesen.<br />
Meine Großeltern sind 1994<br />
und 1998 gestorben. Später hat<br />
mich meine Mutter geprägt, weil<br />
sie genauso ein Kämpfer war wie<br />
ich. In den ersten 4 Jahren bin ich<br />
nur mitgelaufen, da hat sich keiner<br />
um mich gekümmert. Mein Vater<br />
war bei BASF Leiter der Agrarforschung.<br />
Der ging morgens um 6<br />
Uhr aus dem Haus und kam abends<br />
um 8 Uhr wieder. Meine Eltern sind<br />
jetzt ganz toll, aber damals war das<br />
so eine Wirtschaftswunderfamilie.<br />
Vater total erfolgreich, meine Mutter<br />
war hochqualifizierte Ärztin, hat<br />
sich später um die Kinder gekümmert,<br />
ist aber dann zusammengebrochen,<br />
da die Großeltern sie zeitlebens<br />
abgelehnt hatten. Ich bin ein<br />
Familienschlichter, ich habe es geschafft,<br />
dass wir jetzt ein liebevolles<br />
Miteinander haben.“<br />
Was war die größte Herausforderung<br />
in deinem Leben? Seine<br />
Antwort: „Ich habe mit 23 Jahren<br />
eine schwere Phobie (dauerhafte<br />
Todesangst) bekommen, sodass ich<br />
mich selbst in die Psychatrie eingewiesen<br />
habe. 2 Wochen später habe<br />
ich mich selbst entlassen, weil ich<br />
gemerkt habe, sie können mir doch<br />
nicht helfen. Das habe ich dann in 2<br />
Jahren heruntergekämpft. Kurz darauf<br />
die Diagnose: Borreliose. Ich<br />
konnte die Hände nicht mehr bewegen,<br />
habe nichts mehr gerochen<br />
und nichts mehr gesehen. Seit 1994<br />
kämpfe ich mit meiner Gesundheit.<br />
Aber meine Krankheiten haben sich<br />
einen schlechten Wirt ausgesucht.<br />
Ich war ein passionierter Skifahrer.<br />
Vor drei Jahren hatte ich einen<br />
Unfall, bei dem das Knie in 7 Teile<br />
zersplitterte. Ich kann nun nicht<br />
mehr Skilaufen. Motorrad fahren<br />
geht jetzt auch nicht mehr, aber ich<br />
34 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Persönlich<br />
„Ich habe schon soviel erlebt, dass ich das Gefühl habe, ich sei 100.<br />
Heute mit 46 Jahren sage ich: Ich habe so viele Schicksalschläge, aber auch<br />
unglaublich viele schöne Dinge erlebt. Ich habe es geschafft, ein sehr<br />
glücklicher Mensch zu sein, obwohl ich ziemlich krank und körperlich massiv<br />
beeinträchtigt bin“. Martin Mangold<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
habe noch ein BMW-Gespann, eine<br />
R50 mit Beiwagen, damit kann ich<br />
noch fahren.“<br />
Was war die größte Überraschung<br />
in deinem Leben? Martins Antwort:<br />
„Die größte Überraschung<br />
war tatsächlich, dass ich nach einer<br />
gescheiterten Ehe mit Kindsverlust<br />
ein zweites Mal geheiratet habe<br />
und jetzt sagen muss: Ja, ich hab<br />
gefunden, was ich immer gesucht<br />
habe. Das hätte ich nicht mehr geglaubt.<br />
Ich war soweit, dass ich mir<br />
einen Hund zulegen wollte. Und<br />
dann kam meine Frau auf einer<br />
BMW-S1000 RR Vorserienmodell<br />
in meinen Hof gefahren und hat<br />
mich dermaßen um den Finger gewickelt,<br />
das war cool.“<br />
Über sich selber sagt Martin Mangold:<br />
„Meine Frau nennt mich<br />
Feuervogel und ich bin ein totales<br />
Stehaufmännchen, Unkraut vergeht<br />
nicht. Ich habe schon soviel erlebt,<br />
dass ich das Gefühl habe, ich sei<br />
100. Heute mit 46 Jahren sage ich:<br />
Ich habe so viele Schicksalschläge,<br />
aber auch unglaublich viele schöne<br />
Dinge erlebt. Ich habe es geschafft,<br />
ein sehr glücklicher Mensch zu sein,<br />
obwohl ich ziemlich krank und massiv<br />
körperlich beeinträchtigt bin“.<br />
Martin kümmert sich heute um den<br />
6 jährigen Sohn, während seine Frau<br />
einen Fulltime-Job bei BMW hat.<br />
Er verleiht seit 2016 für besondere<br />
Anlässe die Oldtimer aus seinem<br />
Fuhrpark.<br />
www.mangold-classics.com<br />
Ganz toll<br />
Auf die Frage,<br />
ob ich mal in<br />
seinem Rolls-Royce<br />
mitfahren kann<br />
kam sofort eine<br />
Zusage von Martin.<br />
Dieses wunderbare,<br />
ehrliche und offene<br />
Gespräch fand bei<br />
mir zu Hause in<br />
Starnberg statt.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 35
Report<br />
E in<br />
Glanzstück wahres<br />
4. Oberbayerische Meister-Classic, Veranstalter Kfz-Innung München-Oberbayern vom 7.-9. Juli <strong>2017</strong><br />
Ob es das Hotel, die Oldies, die Menschen oder die Rallye war – der Kfz-Innung München-Oberbayern<br />
ist wieder einmal ein wahres Glanzstück gelungen. Diesmal wurde<br />
in Bad Reichenhall von dem traditionsreichen Hotel Wyndham Grand Axelmannstein<br />
gestartet. Das Pascal Kapp-Rallye-Team hat wieder sehr viel Freude und Spaß für<br />
alle organisiert. – von Angie Schlegel und Carin Achter –<br />
36 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
Ein bißchen Villa...<br />
... und ein Riesenschiff,<br />
der rote<br />
Pontiac Starchief<br />
Coupé, Baujahr<br />
1956. Wir durften<br />
sein Wendemanöver<br />
auf einer belebten<br />
Straße erleben.<br />
Schön alt<br />
Im Park dieses altehrwürdigen<br />
Hotels<br />
präsentierten sich<br />
die wunderschönen<br />
Oldtimer. Die Palette<br />
der Autos war bunt<br />
gemischt.<br />
Fotos: Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 37
Report<br />
Sonnig<br />
Die Spuren des<br />
Gewitters der Nacht<br />
ein Porsche 356 B,<br />
Baujahr 1962.<br />
Offen<br />
Ein wunderschöner<br />
roter Mercedes Benz<br />
190 SL Roadster,<br />
Bj. 1962.<br />
38 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
E s war uns, Carin und mir, letztes Jahr schon klar:<br />
Da fahren wir wieder mit. Das Damenteam mit dem <strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong> D, Baujahr 1962 (mittlerweile mit dem Rallyevirus<br />
infiziert) machte sich auf den Weg nach Bad Reichenhall<br />
zur 4. Oberbayerischen Meister-Classic.<br />
Report<br />
Es war zwar nicht ganz einfach, in den Park des Hotels<br />
zu kommen, da in der letzten Info-Mail ausdrücklich<br />
geschrieben stand, nicht durch die Fußgängerzone zu<br />
fahren (das Navi schickt einen aber in selbige!). Aber<br />
schließlich standen auch wir vor diesem Palast der Vergangenheit,<br />
dem Hotel Wyndham Grand Axelmannstein.<br />
Der Hotelpark war schon von vielen Oldies geschmückt.<br />
Wir entdeckten zu unserer Freude auch viele bekannte<br />
Gesichter, Wiederholungstäter wie wir.<br />
Fotos: Angie Schlegel (4), Carin Achter (1)<br />
Um 19 Uhr eröffnete Pascal Kapp das Wochenende mit<br />
den Worten: „2.600 km sind wir gefahren, um euch auf<br />
Straßen fahren zu lassen, die ihr bestimmt nicht kennt.“<br />
Das Roadbook hat immer Recht und der Hinweis auf die<br />
Wertungsprüfungen ließen einen erahnen, das wird alles<br />
andere als eine Kaffeefahrt. Pascal Kapp: „Man kann<br />
sehr lange im Voraus planen, aber es gibt immer wieder<br />
Überraschungen. Ein paar Tage vorher bekamen wir einen<br />
Anruf vom Wochinger Bräu in Traunstein, wir haben<br />
an dem Tag einen Markt, irgendwie haben wir das übersehen“.<br />
Die Sonderprüfung auf dem Gelände konnte somit<br />
nicht stattfinden. Aber das Pascal Rallye-Team kann<br />
nichts erschüttern, sie haben eine Lösung gefunden.<br />
Zu guter Letzt wurden die Startnummern vergeben: Wir<br />
hatten die Startnummer 1!<br />
Hungrig stürzten wir uns auf das Grill Buffet und hatten<br />
im Hotelpark gute Gespräche noch! bei Mondschein.<br />
Ein gewaltiges Gewitter mit Platzregen und Sturm überraschte<br />
uns gegen 23 Uhr.<br />
Am nächsten Tag erstrahlten die Fahrzeuge – zwar<br />
mit den Spuren der Naturgewalt – wieder bei schönstem<br />
Sonnenschein. Verschiedene Nachzügler z.B. ein<br />
Mercedes 380 Kompressor, Baujahr 1933 tauchten noch<br />
auf. Wie wir später erfahren haben, ist das über 2 Tonnen<br />
schwere Fahrzeug auf dem nassen Rasen steckengeblieben,<br />
so, dass das Fahrzeug per Pickup rausgezogen<br />
werden musste. Der Lagonda LC Tourer, Baujahr 1934<br />
mit der Startnummer 4 musste wegen technischen<br />
Schwierigkeiten am Samstag aufgeben. Ein einziges<br />
Mal tauchte dieses Fahrzeug samstags im Rückspiegel<br />
auf. Dabei hätte ich es so gerne erlebt, von einem<br />
brüllendem Gefährt überholt zu werden, das in den<br />
1930er-Jahren durch Erfolge beim 24-Stunden-Rennen<br />
von Le Mans bekannt wurde.<br />
Die ersten 30 km haben wir gut hinbekommen, wir<br />
konnten auch die diversen Fragen beantworten. Gescheitert<br />
sind wir an einer Strecke, die in einer bestimmten<br />
Zeit gefahren werden musste. Wo war denn diese 3.<br />
Abfahrtsstraße? Hinter uns ein weißer Porsche 356 C,<br />
Baujahr 1964 mit 2 Männern bestückt. Wie wir später erfahren<br />
durften, hatte meine Fahrweise so beeindruckt,<br />
dass sie dachten: „Wer so super Auto fährt muss automatisch<br />
auch gut Roadbook lesen.“ Weit gefehlt. Ratlos<br />
standen wir dann irgendwo im nirgendwo.<br />
Die Ruhe weg Dieser Teilnehmer entspannte sich bei Bier und Zeitung lesen.<br />
Hingucker BMW 321 Cabrio aus dem Jahr 1939<br />
Vorbereitung v.l.n.r..: BMW Alpina E30 Cabrio, Bj. 1977; Porsche 911 Targa, Bj. 1973; MB 280<br />
SL, Bj. 1984<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 39
Report<br />
Zum Gasthaus Riedler Unterwirt in Petting haben<br />
wir Dank Google Maps auch hingefunden. Na klar, wo<br />
es was zu essen und ein gewisses Örtchen gibt, finden<br />
wir immer hin! Im Biergarten speisten wir einen absolut<br />
empfehlenswerten Backhendlsalat. Die Prüfung, einen<br />
Radlreifen auf 2 Bar aufpumpen haben wir auch hinbekommen<br />
(1.8 Bar). Es gab einige Teilnehmer, die 2 Bar<br />
auf den Punkt genau geschafft haben. Einer der Sponsoren,<br />
die Nürnberger Versicherungsgruppe (auch Teilnehmer<br />
mit einer Cobra 427, Baujahr 1959) verteilte von<br />
Regencapes über Pflaster, auch kleine Luftdruckmesser.<br />
Sehr praktisch! Merci.<br />
Beweis Wir waren so „schnell“ (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>), dass wir das Pascal Rallye-Team, die mit dem Aufbau für<br />
die Fahrzeugpräsentation in Laufen noch voll im Gange war, erwischten.<br />
Weiter ging es nach Salzburg, auch die Mozartstadt genannt.<br />
Wir erhaschten einen Blick auf die aus dem 11.<br />
Jahrhundert stammenden Festung Hohensalzburg. Sie ist<br />
eine der größten mittelalterlichen Burganlagen Europas<br />
und Wahrzeichen der Stadt Salzburg. Der Weg führte uns<br />
zum Salzburger Hausberg, dem Gaisberg. Die Strecke ist<br />
absolut empfehlenswert.<br />
Für die Kaffeepause schlängelten wir uns zur Halleiner<br />
Hütte auf 1.150m hoch. Die Straße war sehr schmal, so,<br />
dass im Roadbook „auf Gegenverkehr achten!“ zu lesen<br />
war. Die Sonderprüfung in traumhafter Kulisse: In einem<br />
Koffer befanden sich 14 Gegenstände, die man sich detailgenau<br />
merken sollte. Hallo, wir sind > 29 Jahre und<br />
haben wenig geschlafen… später oder gar am nächsten<br />
Tag gäbe es dann Fragen dazu. Da waren die Gehirnwindungen<br />
voll im Einsatz!<br />
Irgendwann gab es auch den berühmten Fragebogen<br />
mit den Fahrgestellen. Wir zwei Mädels haben ja null<br />
Ahnung! Das einzige Fahrzeug, das wir erkannten, war<br />
der Topolino. Der Rest war frei Schnauze. Oder gar der<br />
Fragebogen mit den Tankdeckeln! Ein kleiner Ausschnitt<br />
mit Tankdeckel – Hilfe! – Die haben wir uns dann geholt.<br />
Schwarmwissen hat was … vielen Dank an alle, die bereitwillig<br />
ihr Wissen an uns weitergegeben haben.<br />
Absprung Gleich werden Max und Moni aus ihrem MG TD, Bj. 1952 springen und uns beim Anschieben<br />
helfen. Der <strong>Fiat</strong> wollte einfach nicht mehr anspringen.<br />
Irrtum Hinter uns ein weißer Porsche 356 C, Baujahr 1964 mit 2 Männern bestückt. Wie wir später<br />
erfahren durften, hatte meine Fahrweise so beeindruckt, dass sie dachten: „Wer so super Auto fährt,<br />
muss automatisch auch gut Roadbook lesen.“ Weit gefehlt.<br />
Später startete die erste Bildersuche. Im Zeitlupentempo<br />
fuhren die Oldtimer den vorgegebenen Weg entlang.<br />
Zum ersten Mal in unserer Rallye-Historie konnten wir<br />
alle Bilder richtig zuordnen. Natürlich hatten wir uns<br />
vorher minimal verfahren, ... und hatten seltsamerweise<br />
plötzlich einige Mitstreiter in Sichtweite.<br />
Zum Ende des Tages hätten wir beinahe eine Sonderprüfung<br />
übersehen, aber Dank meiner Reaktion bin ich mit<br />
quietschenden Reifen gerade noch rechts abgebogen.<br />
Anm. der Beifahrerin: „Das war eine Wahnsinnsreaktion.“<br />
Die Aufgabe: Fahren sie in 13 Sekunden einen Kreis. Als<br />
wir wieder zurück auf die Hauptstraße fuhren, passierten<br />
uns der Alfa Spider 2000, Baujahr 1983 und der riesige<br />
Pontiac Starchief Coupé, Baujahr 1956. Wir haben ihnen<br />
dann vermittelt, dass sie die Sonderprüfung verpasst<br />
haben. Auf der sehr stark befahrenen Straße wendeten<br />
dann beide. Bei dem amerikanischen Riesenschiff hatte<br />
es dann doch etwas länger gedauert, aber mit unserer<br />
Hilfe meisterte er das Wendemanöver. Er hat sich später<br />
bei uns herzlichst bedankt. War doch eine Selbstverständlichkeit!<br />
Fotos: Angie Schlegel (2); OMC (1)<br />
40 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
Zurück am Hotel wurden uns noch Fragen zu den Dingen<br />
im Koffer gestellt. Schnell gestylt und schon traf man<br />
sich am Eingang des Gebäudes der Bad Reichenhaller<br />
Philharmonie für das Abendessen wieder. Zwischen den<br />
Gängen wurde man über die Auflösungen der bereits<br />
erwähnten Fragebögen aufgeklärt. Außerdem wurden<br />
Pokale an die Besten der diversen Prüfungen an diesem<br />
Tag verliehen. Der wundervolle Tag endete in der<br />
Hotelbar. Die Herren an selbiger. Unsere Damenrunde<br />
bevorzugte einen Tisch und bequeme Stühle, um kommunikativ<br />
sein zu können.<br />
A<br />
m Sonntag erklommen wir die Rossfeldstraße.<br />
Da waren dann auch 5 Minuten für das „StehenbleibenundAusblickgenießen“<br />
eingeplant. Wir folgten brav<br />
den Anweisungen der Fotografen. Nach der Rossfeldetappe<br />
ging es mit einer weiteren Bildersuche los. In<br />
Marktschellenberg dann die Überraschung. Die Straße,<br />
durch die wir fahren sollten, war aufgrund eines Marktes<br />
unpassierbar.<br />
Die Startnummer 6, ein knallroter MG TD, Baujahr 1952<br />
mit Max und Moni, hatte uns, weil wir stehengeblieben<br />
sind, um die Straße per Pedes zu erkunden, eingeholt.<br />
Max zückte sofort das Handy, um der Rallyeorganisation<br />
die Situation mitzuteilen. Ganz nebenbei: In dieser<br />
Straße waren 2 Motive der Bildersuche nebeneinander<br />
zu finden. Wir mussten einen kleinen Umweg machen,<br />
aber kein Problem: Schnell fanden wir den im Roadbook<br />
beschriebenen Weg wieder. Kurz darauf kam eine Sonderprüfung.<br />
Ganz klar und deutlich informierte uns die<br />
kleine 12 jährige Maus der Orga: „Fahren sie mit dem<br />
rechten Vorderreifen auf diesen Schlauch, der dann eine<br />
Hupe auslöst. Halten Sie nicht, steigen sie nicht aus, –<br />
und gehen Sie auf gar keinen Fall über Los (Monopoli).<br />
Kein Problem! Es hupte sogar zweimal, rechter Vorder-/<br />
und Hinterreifen. Doppelte Punktezahl??? Weit gefehlt.<br />
Beinahe wären wir als erste zurückgekommen, aber wir<br />
haben uns auf den letzten Metern verfahren. Wer zählen<br />
kann, ist klar im Vorteil: Wir hätten an der dritten Ampel<br />
rechts abbiegen müssen. Und so kamen wir als zweite<br />
am Ziel an. Max und Moni haben eben richtig gezählt.<br />
Bayrisch Die Miesbacher voll im Trend. VW Käfer 1303, Baujahr 1973.<br />
Team Die Mannschaft des Pascal Kapp Rallye-Team. Immer da, immer supernett, immer hilfsbereit<br />
und für jeden Spaß zu haben.<br />
Fotos: Angie Schlegel (1); Andreas Brachem (1); OMC (1)<br />
Kurz nach 13 Uhr wurden im Park des Hotels die Preise<br />
für die Gesamtwertung verliehen. Pascal Kapp: „Vor<br />
noch nicht allzu langer Zeit haben wir uns die Genehmigung<br />
für die Durchfahrt in Markt Schellenberg geholt<br />
und da ist es niemanden aufgefallen, dass an diesem Tag<br />
ein Markt stattfinden wird.“ Soviel Thema Abstimmung<br />
zwischen Stadt, Polizei und Behörde. Das Bilderrätsel<br />
wurde dann für alle mit der vollen Punktezahl gewertet.<br />
Wir haben einen Sonderpreis für das beste Damenteam<br />
bekommen. Haben wir uns gefreut!<br />
Es war wieder ein fantastisches Wochenende mit<br />
Gleichgesinnten. Die Sonne strahlte für uns tagsüber,<br />
und der Wettergott war uns auch sehr gewogen – es<br />
regnete nachts. Fazit: Nächstes Jahr sind wir auf jeden<br />
Fall wieder dabei.<br />
Ansprache Andreas Brachem (l.), Geschäftsführer der Kfz-Innung München-Oberbayern und Klaus<br />
Dieter Breitschwert, MdL a.D., Präsident u. Landesinnungsmeister Kraftfahrzeuggewerbe Bayern hier<br />
bei der Verteilung der Preise.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 41
Report<br />
15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen in Heidkate vom 11.-13. August <strong>2017</strong><br />
Nordisch feucht<br />
Das Wetter war eine einzige Katastrophe. Und trotzdem kamen über 100 Fahrzeuge aus Holland,<br />
Dänemark, Schweiz und klar viele aus Deutschland zum „Schnaken“ zusammen.<br />
V<br />
or 22 Jahren war ich schon<br />
Mal auf diesem Ostsee-Treffen.<br />
Organisiert wird diese alle<br />
2 Jahre stattfindende Veranstaltung<br />
vom <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Exclusiv Club Kiel.<br />
Damals fand das 4. Internationale<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostsee-Treffen am Schöneberger<br />
Strand statt. Von weitem<br />
konnte man einen am Kran aufgehängten<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> sehen. Ich hatte es<br />
in sehr guter Erinnerung, da es einen<br />
Steinwurf vom Strand entfernt<br />
war. Damals bei schönem Wetter<br />
verbrachte ich so einige Stunden<br />
am Strand. Heute, mittlerweile das<br />
15. Treffen, findet es in Heidkate/<br />
Wisch nur ein paar Kilometer vom<br />
Schöneberger Strand statt.<br />
Ich fasse mich kurz, da Martin<br />
Stein von der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
das Treffen in seinem Artikel sehr<br />
genau beschreibt (siehe Seite 50).<br />
Dafür schreibe ich mehr über meine<br />
Rückreise.<br />
Von meinen Erzählungen über das<br />
Treffen 1995 konnte ich Hermann<br />
überzeugen, mitzukommen. Schlappe<br />
934 km einfach. Damals bin ich<br />
mit dem Autozug hingefahren, warum<br />
nicht wieder mit dem Autozug<br />
(wenigstens die Hinfahrt) reisen.<br />
Die Zugfahrt war nicht berauschend!<br />
Die Waggons waren nicht<br />
sauber, es war auch nicht jede Türe<br />
zu öffnen und nicht jede Toilette<br />
funktionierte! Das Bett musste man<br />
selber runterklappen und beziehen.<br />
Das Fenster ließ sich nicht richtig<br />
schließen und es wurde zapfig kalt<br />
42 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
Foto: Hermann Bloeßl<br />
Aufstellung<br />
Um 13 Uhr startete<br />
die Ausfahrt mit<br />
über 90 <strong>Fiat</strong>s. Welch<br />
Chaos am Anfang bis<br />
die „Wissenden der<br />
Strecke” sich zum<br />
Anfang der Schlange<br />
bugsiert hatten.<br />
Sonnenschutz<br />
Samstag, der Tag der<br />
Ausfahrt. Es regnete<br />
permanent bis zum<br />
späten Abend.<br />
im Abteil. Das mit dem sogenannten<br />
Frühstück funktionierte auch<br />
nicht wirklich. Um 9.00 Uhr kamen<br />
wir in Hamburg an und es regnete<br />
in Strömen. Die Stadtbesichtigung<br />
fiel somit ins Wasser und der Weg<br />
führte uns direkt zur Ostsee.<br />
Je mehr es Richtung Norden geht,<br />
desto weniger regnete es bis es ganz<br />
aufhört. Das Treffen findet auf einem<br />
riesigen begrünten Parkplatz<br />
statt und es sind schon unglaublich<br />
viele da. Aus Holland, aus<br />
Dänemark und viele Nord lichter<br />
tummeln sich zwischen ihren<br />
Schlafzelten, Wohnanhängern und<br />
Wohnmobilen. Ziel ist eindeutig<br />
das große weiße Zelt und die Infrastruktur<br />
drum herum. Viele Hallo‘s<br />
und „hab Dich auch nach so vielen<br />
Jahren gleich wieder erkannt“.<br />
Viele Meter Bier und Schnaps aus<br />
Reagenzgläser konnte man kaufen,<br />
sogar richtig gutes Essen gab es.<br />
Und die Schweiz taucht plötzlich<br />
auf. Beatrice und Martin, die beiden<br />
hatten schon eine Riesentour<br />
hinter sich. Bis nach Dänemark<br />
sind sie gefahren. Später am Abend<br />
entschlossen Hermann und ich:<br />
Wir fahren mit dem Taxi zu unserem<br />
Gasthof. Welch ein Glück, das<br />
Martin Stein plötzlich auftauchte<br />
und unser Taxifahrer wurde. Und
Report<br />
10. August <strong>2017</strong><br />
Mit dem Autozug<br />
Mit Hermann auf dem<br />
Weg. Die Elbphilharmonie<br />
im Hintergrund bei<br />
strömenden Regen.<br />
München – Hamburg<br />
Hamburg<br />
100 km<br />
Kiel<br />
25 km<br />
Heidkate<br />
87 km<br />
Lübeck<br />
15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>-Ostseetreffen<br />
vom 11.-13. August <strong>2017</strong><br />
nicht nur unserer, Edgar und Gerd<br />
sind auch gleich mitgefahren. Martins<br />
Schicksal: 10,5 km Richtung<br />
Westen und zurück, dann 8,5 km<br />
Richtung Osten und zurück mit angetrunkenen<br />
Menschen. Hier nochmals<br />
vielen Dank für die Taxifahrt.<br />
Übrigens am Freitagabend beglückte<br />
uns ein Sonnenuntergang.<br />
Am Samstag fing es ab 10 Uhr wieder<br />
richtig zu schütten an. Um 13<br />
Uhr startete die Ausfahrt mit über<br />
90 <strong>Fiat</strong>s. Welch Chaos am Anfang<br />
bis die „Wissenden der Strecke”<br />
sich zum Anfang der Schlange<br />
bugsiert hatten. Bei so vielen Autos<br />
ist ein Stop and Go fast nicht<br />
zu vermeiden. Eine Ampel trennte<br />
die Schlange und man verlor sich.<br />
Immer wieder wurde gehalten, weil<br />
man auf den Rest gewartet hatte<br />
oder auch eine Panne erst behoben<br />
werden musste. Bei <strong>Fiat</strong>-Fahrern ist<br />
es üblich, dass man das Pannenfahrzeug<br />
nicht im Stich läßt, sondern<br />
gemeinsam wartet bis das Fahrzeug<br />
fahrtüchtig ist. Nun bei 50 Autos<br />
am Straßenrand löst es schon so<br />
manches Verkehrschaos aus. Diese<br />
Zeit wird natürlich „zum Schnaken“<br />
genützt. Irgendwann war der<br />
Drang der Toilettenaufsuchung<br />
bei mir so groß, daß ich spontan<br />
WC- Schildern gefolgt bin. Gott sei<br />
Dank ist mir niemand gefolgt. Danach<br />
waren Sie dann weg. Ich habe<br />
allerdings gehört, in welche Richtung<br />
die Kolonne fährt. Dank vieler<br />
Passanten wurde ich weitergelotst,<br />
HIN- UND RÜCKFAHRT<br />
Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />
Hameln<br />
Bückeberg<br />
1 Übernachtung bei meiner Cousine<br />
Loreto und Hermann beim<br />
Abladen meines <strong>500</strong>ers.<br />
Keine 20 Minuten dauerte<br />
die Reparatur.<br />
Schweitenkirchen<br />
57 km per Trailer<br />
Ankunft 19. August <strong>2017</strong><br />
254 km<br />
Hannover/Springe<br />
40 km/92 km<br />
158 km<br />
Gardelegen<br />
160 km<br />
Berlin<br />
100 km<br />
2 Übernachtungen in Berlin<br />
mit meiner Mama<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
75 km<br />
Leipzig<br />
304 km<br />
Amberg<br />
144 km<br />
Kupplungsseil gerissen<br />
Unterhaching<br />
34 km<br />
Starnberg: ca. 1.600 km<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 43
Report<br />
ich habe aber die Kolonne trotzdem<br />
nicht mehr erreicht. In Laboe habe<br />
ich mir das Marine-Ehrenmal und<br />
das U-Boot 995 angeschaut. Am<br />
Meer tummelten sich bei Kälte und<br />
Nässe unglaublich viel Kiter (Lenkdrachensegler).<br />
Nun fehlen mir nur<br />
noch die Strandkörbe, die habe ich<br />
dann am Schöneberger Strand entdeckt.<br />
Natürlich wurde ich schon<br />
vermisst und mir wurde der Standort<br />
durchgefunkt. Nach Kaffee und<br />
Kuchen erst mal eine Pause gönnen.<br />
Hermann und ich haben die Bespaßung<br />
im Zelt verpasst. Am Abend<br />
bei der Preisverleihung wurden die<br />
Besten dieser Spiele ausgezeichnet.<br />
Außerdem die weiteste Anreise<br />
(Schweiz), der Älteste und der<br />
jüngste Teilnehmer sowie die größte<br />
angereiste Gruppe. Ach ja, die<br />
Sonne beglückte uns.<br />
Sonntag: Oh wie schön die Sonne<br />
scheint. Auf dem Platz dann<br />
„Tschüß bis bald, kommst Du auch<br />
nach Holland am 25. August oder<br />
zum Glockentreffen am 11.-13.<br />
September nach Röttgesbüttel (wo<br />
immer auch das ist)“. Naja, ist doch<br />
Geblendet<br />
Bei diesen Nebelscheinwerfern<br />
entgeht dir nachts<br />
wirklich nichts.<br />
Spruch<br />
Dieses Auto war<br />
in keinster Weise<br />
einfach, getunt<br />
und umgebaut zur<br />
Rennsemmel.<br />
Bahnhof ab. Sie wird mit mir nach<br />
Berlin fah ren. Vorher erkunden<br />
wir noch Hameln, die Rattenfängerstadt.<br />
Auf Einladung von Martin<br />
Stein besuche ich am Nachmittag<br />
seinen Wohnort Bückeberg. Bückeberg<br />
hat eine wunderschöne Altstadt.<br />
Die Innenstadt grenzt an das<br />
Schloss Bückeberg samt Schloßkapelle.<br />
Im ausgedehnten Park befindet<br />
sich auch das Mausoleum,<br />
erbaut 1911-1915 des ehemaligen<br />
Fürstenhauses Schaumburg-Lippe.<br />
Am Tag darauf starteten wir, meine<br />
Mama und ich, in Richtung Berlin<br />
über Gardelegen. Ihr kennt die Stadt<br />
nicht? Die Hansestadt Gardelegen<br />
ist eine Mittelstadt im Altmarkkreis<br />
Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie<br />
ist nach Berlin und Hamburg die<br />
der Fläche nach drittgrößte Stadt<br />
Deutschlands. Wohlhabend wurde<br />
das Städtchen durchs Bierbrauen.<br />
Es hat einen dreieckigen Rathausplatz<br />
und lohnt sich auf alle Fälle<br />
mal anzuschauen. Aufgrund von diversen<br />
Baustellen mussten wir auf<br />
ein spätes Mittagessen im Schloß<br />
Ribbeck leider verzichten. Berlin<br />
ist riesig, fast eine Stunde kurvten<br />
wir zum Hotel New Berlin Nähe Alexanderplatz.<br />
Sehr empfehlenswert,<br />
tolle große Zimmer, fantastisches<br />
Frühstücksbufett und Stellplatz<br />
für Autos im Innenhof. Und das<br />
Preis-Leistungsverhältnis stimmt.<br />
Was soll ich zu Berlin sagen.<br />
Mmmh. Berlin hat ein paar sehr<br />
schöne Ecken. Der Besuch des<br />
Reichstagsgebäudes bzw. der Kuppel<br />
kann man nur Online buchen,<br />
was nicht funktionierte, da kom-<br />
Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />
echt ne Ecke Weg für uns Bayern.<br />
Hermanns und meine Wege trennen<br />
sich hier. Er fährt Richtung Berlin<br />
und ich fahre über Lübeck nach<br />
Hannover. Klar hätte ich es auch<br />
einfacher haben können, aber wenn<br />
ich schon mal hier oben bin, außerdem<br />
war ich noch nie in Lübeck.<br />
Das Navi lotste mich (Autobahnen<br />
vermeiden) über kleine und abenteuerliche<br />
Straßen nach Lübeck.<br />
Jetzt habe auch ich Lübecks Wahrzeichen,<br />
das Holstentor gesehen.<br />
254 km lagen noch vor mir. Abends<br />
kam ich gegen 19.30 Uhr in Springe<br />
bei Hannover bei meiner Tante an.<br />
Meine Mutter holte ich später vom<br />
Warten<br />
Bei <strong>Fiat</strong>-Fahrern ist<br />
es üblich, dass man<br />
das Pannenfahrzeug<br />
nicht im Stich läßt,<br />
sondern gemeinsam<br />
wartet bis das<br />
Fahrzeug wieder<br />
fahrtüchtig ist.<br />
44 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
Report<br />
Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />
plett ausgebucht (mit Kaffee und<br />
Kuchen im Dachgarten 22,50 Euro,<br />
das wäre es uns sogar wert gewesen)!<br />
Am nächsten Tag um 8.00<br />
Uhr wären noch Plätze frei gewesen.<br />
Das hätte bedeutet, wir müssten<br />
früh aufstehen, wir haben es<br />
gelassen. Eine Fahrt an die Spitze<br />
des Fernsehturms hätte schlappe 18<br />
Euro pro Person gekostet. Da lobe<br />
ich mir München, da kostet eine<br />
Fahrt im Olympiaturm nur 7 Euro.<br />
In eine Kirche kannst Du auch nicht<br />
ohne Ticket (9 Euro) gehen. Total<br />
enttäuscht waren wir vom Kaffee<br />
Kranzler. Das Kranzler, beide waren<br />
wir vor Jahrzehnten dort und nun ist<br />
nur der Schriftzug geblieben. Erstaunlich,<br />
dass der Besuch der Gedächtniskirche<br />
kostenlos war. Am<br />
zweiten Abend haben wir Mucki<br />
getroffen, der uns das kostengünstige<br />
Berlin gezeigt hat. Wir haben<br />
vorzüglich in einem libanesischen<br />
Restaurant gespeist, haben danach<br />
die Classic Remise Berlin besucht.<br />
Vermutlich wird die Motorworld<br />
München so ähnlich. Mucki hat<br />
viele Oldtimer, an dem Abend war<br />
er mit seiner Cicciolina (Ferrari)<br />
da. Alle seine Autos haben Namen.<br />
In einer Shisha-Bar ließen wir den<br />
Abend zu Ende gehen. Am nächsten<br />
Tag waren wir zum Frühstück<br />
im KaDeWe verabredet. Während<br />
wir frühstückten wurde mein <strong>Fiat</strong><br />
händisch auf Hochglanz gebracht.<br />
Vielen Dank! Danach trennten sich<br />
unsere Wege. Meine Mutter habe<br />
ich zum Alexanderplatz gebracht,<br />
da Sie per Flixbus gen München zurück<br />
musste. Ich startete die nächste<br />
Etappe Richtung Leipzig, läppische<br />
175 km. Die Besichtigung der<br />
Lutherstadt Wittenberg ist ein muss.<br />
Eine sehr reizvolle Innenstadt. In<br />
Leipzig übernachtete ich bei meiner<br />
Cousine, der Abend endete<br />
feucht-fröhlich.<br />
Die letzte Etappe meiner Reise von<br />
480 km lag vor mir. Bei schönstem<br />
Wetter schaute ich mir Amberg<br />
an. Eine wunderschöne Stadt mit<br />
kleinen Kanälen. Selbstverständlich<br />
war ich bei der „Stadtbrille“,<br />
ein Wassertorbau der mit einer Länge<br />
von 46 m die Vils überspannt,<br />
ist 1454 als „Gang über die Vils“<br />
erstmals nachweisbar. 144 km später<br />
endete die Fahrt. Das Kupplungsseil<br />
ist gerissen. Der ADAC<br />
teilte mir mit, dass kurz zuvor jemand<br />
eine Panne angemeldet hätte<br />
und ich leider etwas länger warten<br />
müsste. Von Gabi (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong><br />
München) wusste ich, dass sich ein<br />
schweres Gewitter anbahnen würde.<br />
Das war um 19 Uhr. Um 20.30<br />
Uhr fing es an zu stürmen und zu<br />
schütten. Wäre ich nicht zufällig<br />
neben einem 3 m hohen Erdwall<br />
gestanden, wäre ich samt <strong>Fiat</strong> weggeweht<br />
worden. Und ich glaube<br />
wieder an die Menschheit. So viele<br />
Leute sind stehenge blieben und<br />
haben mir ihre Hilfe angeboten. So<br />
Schrauben<br />
Auf jedem Treffen<br />
wird geschraubt.<br />
Übernachtung<br />
Ein kleiner Gasthof,<br />
typisch mit Reetdach.<br />
„Hof Holm“<br />
nur 8 km vom<br />
Treffen entfernt.<br />
Essen fantastisch,<br />
Personal sehr nett,<br />
nur die Zimmer sind<br />
sehr hellhörig.<br />
Die Organisatoren<br />
Die beiden in rot,<br />
Präsi Rainer und Anja<br />
bei der Preisverleihung.<br />
gegen 21.00 Uhr habe ich dann beschlossen,<br />
der nächste der hält, bei<br />
dem fahre ich mit. Gedacht, getan.<br />
Das nächste Lokal war nur ein paar<br />
hundert Meter entfernt. Anscheinend<br />
vermittelte ich doch einen<br />
aufgeregten Zustand. Alle Getränke<br />
gingen aufs Haus. Die Polizei rief<br />
an, sie hätten einen nicht abgesperrten<br />
<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit Warnblinkanlage<br />
am Straßenrand vorgefunden. Da<br />
ich so spontan bei diesen sehr netten<br />
Menschen mitgefahren bin,<br />
hatte ich nur Jacke und Handtasche<br />
geschnappt und bin in deren Auto<br />
gehüpft. Jetzt wusste auch die Polizei<br />
Bescheid. Um ca. 23.30 Uhr<br />
war der ADAC dann auch schon da.<br />
Er entschuldigte sich mit den Worten:<br />
„Es sind so viele Bäume auf<br />
der Straße gelegen, die erst von der<br />
Feuerwehr beseitigt werden musste,<br />
deswegen hätte es noch eine Stunde<br />
länger gedauert.“ Der arme Mann<br />
musste sich dann erst noch unter<br />
das Auto legen, um rauszufinden,<br />
wo er den Abschlepphaken einhängen<br />
kann. Die Straße war ja schon<br />
ein Bach! Kurz vor Mitternacht<br />
kamen wir dann am Autohof bzw.<br />
Werkstatt an. Aufgrund einer Geburtstagsparty<br />
wurde mir Essen und<br />
Trinken angeboten. Vielen Dank,<br />
dass war so nett. Glücklicherweise<br />
habe ich dann das letzte Zimmer<br />
nur <strong>500</strong> m weiter in einer Tankund<br />
Rasttankstelle bekommen. Am<br />
nächsten Morgen der Anruf, dass<br />
das Kupplungsseil definitiv gerissen<br />
ist. So was mache ich jetzt. Es<br />
war schließlich Samstag. Ich stand<br />
im regen Kontakt mit Gabi, die hat<br />
mir dann Loreto und Hermann mit<br />
Hänger geschickt. Loreto hatte ein<br />
Kupplungsseil, dass wir dann in<br />
Unterhaching in nicht mal 20 Minuten<br />
eingebaut haben. Vielen Dank<br />
für euren Einsatz! In Zukunft werde<br />
ich neben einem Gasseil auch ein<br />
Kupplungsseil mitführen.<br />
Die letzten 34 km bin ich auf eigener<br />
Achse nach Hause gefahren.<br />
Was für eine Tour, mehr als 1.600<br />
km mit 26 PS. Mir hat es super<br />
gefallen, das Treffen an der Ostsee,<br />
dass ein Wiedersehen mit den<br />
Nordlichtern war und die Rückfahrt<br />
durch die verschiedenen Städte. Die<br />
Besuche der Verwandtschaft, die<br />
Fahrt mit meiner Mama von Hannover<br />
nach Berlin sowie der Aufenthalt<br />
in beiden Städten waren eine<br />
Wucht. Gut und gerne hätte ich auf<br />
das schwere Gewitter verzichten<br />
können und trotzdem, mit dem <strong>Fiat</strong><br />
unterwegs zu sein ist immer wieder<br />
eine tolle Erfahrung.<br />
von Angie Schlegel<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 45
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Ein etwas voreingenommener,<br />
aber selbstkritischer Bericht zum<br />
Lipperland-Treffen <strong>2017</strong><br />
Lipperland<br />
...immer wieder ein Gedicht. von Martin Stein (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe)<br />
Zum 16. Mal fand zwischen dem 16. und dem 18. Juni <strong>2017</strong> das Lipperlandtreffen für <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> und Artverwandte<br />
statt. Auch dieses Jahr konnten wir das selbstverwaltete Jugendhaus der Stadt Bad Salzuflen mit dem unfassbar<br />
einfallsreichen Namen „Haus“ im Ortsteil Alt Sylbach nutzen. Abgesehen vom 1. Treffen, dem Gründungstreffen<br />
der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> I.G. Lippe im Garten der Eltern von Arne Denecke, dem Treffen 2001 auf dem Bückeberg bei<br />
Obernkirchen und 2011 im moderneren Jugendhaus @on, in diesen beiden Jahren war das „Haus“ wegen<br />
Bauarbeiten gesperrt, nun schon zum 13. Mal.<br />
Beim „Haus“ handelt es sich,<br />
wie schwer zu erraten, um<br />
ein Haus. Allerdings nicht<br />
um ein x-beliebiges Gebäude<br />
aus Stein und Beton, sondern<br />
um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus<br />
aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Das Haus, ob nun mit oder<br />
ohne Anführungsstriche, liegt am<br />
Rand eines Industriegebietes mitten<br />
auf einer großen Wiese mit altem<br />
Baumbestand. Ok, im Vergleich zu<br />
dem „Haus“ sind die Bäume frische<br />
Triebe, mit einer Höhe von über<br />
20m bieten sie aber schon recht gut<br />
Schatten oder halten den Regen ab.<br />
Kommt ganz aufs Wetter an. Dieses<br />
Jahr war Schatten angesagt. Im<br />
Haus gibt es eine Küche, Damenund<br />
Herrentoiletten, einen Tresen,<br />
einige Sitzgelegenheiten und eine<br />
Tanzfläche mit voll ausgestatteter<br />
Musik- und Lichtanlage. Der<br />
Abend ist gesichert und zum Morgenkaffeekochen<br />
gibt es auch noch<br />
einen Platz.<br />
Gut, um ein Wochenende an einem<br />
denkmalgeschützten Fachwerkhaus<br />
zu verbringen müsste ich nicht extra<br />
nach Bad Salzuflen fahren. Im<br />
Jahr 2013 hab ich mir selbst so<br />
eins gekauft, das ich seither Stück<br />
für Stück an den Wochenenden zusammenbastele.<br />
Als Mitglied der<br />
I.G. Lippe seit 1989 bleibt mir aber<br />
wohl wenig anderes übrig. Wie man<br />
an dem vorangestellten Satz erraten<br />
kann, habe ich überschüssige Zeit<br />
nicht gerade mit Löffeln gefressen,<br />
aber auch den anderen Lippern geht<br />
es da nicht wirklich besser. Alle<br />
stehen zu mit Arbeit und Verpflichtungen.<br />
Viele hatten dummerweise<br />
an dem Wochenende noch andere<br />
Termine, die sich nicht so einfach<br />
verschieben ließen.<br />
Auch werden es nicht wirklich mehr<br />
Aktive über die Jahre. Die alten Hasen<br />
werden weniger. Es wird nicht<br />
leichter und nicht billiger einen <strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong> zu bekommen, so dass nur wenig<br />
junge Leute dazukommen. Zum<br />
Parksünder<br />
Ordner Klaus und<br />
sein Praktikant<br />
Snuggles sorgen<br />
für Disziplin beim<br />
Parken.<br />
Glück haben in dieser Hinsicht<br />
meine I.G. Kollegen(-innen) Anja<br />
und Werner Jungfermann, sowie<br />
Martina und Klaus Grote (im weiteren<br />
Verlauf auch Klausi, oder Pickup-Klausi<br />
genannt) vor wenigen<br />
Jahrzehnten die Initiative ergriffen.<br />
Mit Erfolg. Wenn kein Nachwuchs<br />
von außen zu erwarten ist, macht<br />
man ihn eben selbst. Ich arbeite derzeit<br />
noch dran. … Trotzdem haben<br />
wir aber durchaus schon ernsthaft<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
46 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
darüber nachgedacht, das Treffen<br />
mangels Masse einzustellen.<br />
Auch dieses Jahr begann die Planung<br />
wieder völlig verspätet und in<br />
gewohnt nachlässiger Form, sodass<br />
die meiste Arbeit wieder einmal an<br />
Heinz-Dieter Kist, unserem inoffiziellen<br />
Präsi auf Lebenszeit hängen<br />
blieb (der mit dem toten, australischen<br />
Karnickel auf dem Kopf).<br />
OK, er wohnt als einer der wenigen<br />
überhaupt noch vor Ort. Allein<br />
schon deshalb sollten wir über eine<br />
Namensänderung, wie z.B.: „<strong>Fiat</strong><br />
<strong>500</strong> Heinz-Dieter-Treffen mit einem<br />
kleinen Schuss I.G.-Lippe abgerundet“<br />
nachdenken. Ist aber einfach<br />
zu sperrig und passt auch auf<br />
keine Einladung.<br />
Das Ganze klingt jetzt nicht gerade<br />
nach einem Gedicht? Nun ja, seit<br />
1991 mache ich die Einladungen<br />
und seither gibt es alle zwei Jahre<br />
ein paar gereimte Zeilen auf der Innenseite<br />
zu lesen. Allein deshalb hat<br />
der Titel somit seine Berechtigung.<br />
Den Beteuerungen von Pickup-<br />
Klausi und mir, dass so ein Treffen<br />
im Prinzip ja ein „Selbstläufer“ sei<br />
und es im Groben auch ohne exzessive<br />
Planung klappt, wollte Sabrina,<br />
unser neuster Zugang, nicht so recht<br />
Glauben schenken. Sabrina, die<br />
schon als Baby auf <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Treffen<br />
in Bremen teilgenommen hatte, hat<br />
bereits angekündigt, dass sie 2019<br />
ihr Organisationstalent im vollen<br />
Umfang einbringen wird. Uns wird<br />
jetzt schon bange vor so viel Zucht<br />
und Ordnung.<br />
…und ganz nebenbei: So schlecht<br />
wie es bisher klingt, war das Treffen<br />
nun auch wieder nicht.<br />
Kieler<br />
Hinten: Anja und<br />
Kai – die ersten<br />
Teilnehmer.<br />
Zum Treffen selbst:<br />
Da das Treffen von Freitag bis<br />
Sonntag ausgeschrieben und auch<br />
dieses Jahr der Donnerstag in überwiegend<br />
katholisch geprägten Bundesländern<br />
ein Feiertag war, kamen<br />
die ersten Gäste selbstverständlich<br />
schon Mittwoch. Lustigerweise<br />
kommen diese Gäste traditionell<br />
aus Schleswig-Holstein, einem<br />
Bundesland, das keinen Feiertag<br />
hat. Dieses Jahr wurden die üblichen<br />
Verdächtigen, Anja und Guido<br />
Freyer, jedoch knapp von Kai Ohmsen<br />
geschlagen, obwohl sich dieser<br />
eher durch seine späte Abreise am<br />
Sonntag ins Gedächtnis eingebrannt<br />
hat. Immerhin, der Preis blieb im<br />
Bundesland.<br />
Da auch meine Frau Anke und ich<br />
an diesem Mittwoch noch zu einem<br />
(auf den Tag genau) 10. Hochzeitstag<br />
wollten und zumindest ich am<br />
nächsten Tag in Niedersachsen arbeiten<br />
musste (Anke nicht, sie arbeitet<br />
8 km entfernt in Nordrhein<br />
Westfalen), brachten wir nur den<br />
Anhänger mit dem benötigten Geraffel,<br />
wie Kaffeemaschine, Partygarnituren,<br />
Schläuche, Kabel, Lampen….<br />
vorbei und überließen die<br />
Gäste den arbeitsscheuen Westfalen<br />
aus der I.G. zur Pflege.<br />
Donnerstag,<br />
nach einem erfüllten Arbeitstag,<br />
habe ich den Wohnwagen schon<br />
mal zum „Haus“ geschafft. Inzwischen<br />
tobte dort schon das Leben<br />
und, nachdem am Nachmittag ein<br />
Gewitter durchgezogen war, klarte<br />
der Himmel schon wieder auf. Bierund<br />
Fressbude waren aufgebaut.<br />
Erstere wurde rege in Anspruch<br />
genommen. Nach kurzem Plausch<br />
mit den bereits angereisten Gästen<br />
hieß es für mich wieder einmal:<br />
Ab nach Hause – du musst schließlich<br />
morgen arbeiten. Die anderen<br />
I.G.-Mitglieder und Gäste feierten<br />
noch recht ausgelassen bis in die<br />
Morgenstunden.<br />
Freitag,<br />
mittags, nach vorverlegtem Feierabend,<br />
wurde es dann auch für mich<br />
ernst. Mit meinem Jüngsten, Hendrik<br />
(9) ging es zum 3. Mal die 40km<br />
Richtung Bad Salzuflen. Erstmals<br />
im Puch. Anke kam etwas später, da<br />
mein etwas weniger junger Sohn,<br />
Marvin (11) noch beim Fußballtraining<br />
war.<br />
Aus Ermangelung an Personal ha-<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 47
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
ben wir vor ein paar Jahren die<br />
Fressbude an einen Profi abgegeben.<br />
Nachteil: Die etwas höheren<br />
Preise fließen nicht mehr ungebremst<br />
in unsere Kasse. Vorteil:<br />
Keiner von uns muss mehr stundenlang<br />
in der Bude schwitzen, nach<br />
Fett stinken und keinen Spaß am<br />
Treffen haben und jeden Tag gibt<br />
es eine Alternative zum Gegrillten.<br />
Heute gab es (neben Bratwurst, Nacken,<br />
Pommes,…) einen leckeren<br />
Prager Schinken mit Krautsalat im<br />
Roggenbrötchen. Dazu gleich nebenan,<br />
welch Glückes Geschick,<br />
frisch gezapftes Bier.<br />
Trotz der Lage des Hauses an eine<br />
Industriestraße gibt es in der angrenzenden<br />
Wohnstraße leider auch einige<br />
Anwohner, deren Nerven unter<br />
der zeitweise doch recht geräuschorientierten<br />
Selbstverwaltung des<br />
Jugendhauses etwas gelitten haben.<br />
Ergo: Schankgenehmigung draußen<br />
max. 22:00 Uhr. Danach nur noch<br />
drinnen. Sehr zum Unmut der Teilnehmer.<br />
Sorry, geht eben nicht anders.<br />
Somit holten sich alle drinnen<br />
ihr Bier, um dann draußen, bei recht<br />
angenehmen Wetter zu plaudern.<br />
Diesem „ruhestörenden Lärm“ war<br />
nur Einhalt zu gebieten, indem die<br />
bestens ausgestattete Musikanlage<br />
so lange lauter gedreht wurde bis<br />
auch draußen kein Gespräch mehr<br />
möglich war und sich die Gäste gezwungenermaßen<br />
bis zum Morgengrauen<br />
auf die Tanzfläche flüchteten.<br />
Endlich Ruhe, oder so ähnlich.<br />
Der Samstag<br />
begann, gerade für die Mama von<br />
Heinz-Dieter, früh. Seit Jahren<br />
Ausfahrt<br />
Hermann der<br />
Cherusker.<br />
Bierbude<br />
Heinz-Dieter und<br />
Artur arbeiten –<br />
der Rest säuft!<br />
Party<br />
Stillleben auf<br />
lippisch!<br />
stellt sie sich, mit ihren inzwischen<br />
80 Lenzen, morgens in die Küche,<br />
schmiert zusammen mit ein paar<br />
Damen aus dem Dorf, sowie der<br />
I.G. Hunderte von Brötchen und<br />
kocht literweise Kaffee. Immerhin<br />
geben die letzten Tänzer so gegen<br />
6:00 Uhr den Staffelstab an die<br />
Frühaufsteher weiter. So nach 2-3<br />
Stunden muss ich ran, weil die Profi-Doppel-Kaffeemaschine<br />
mal wieder<br />
überhitzt ist. Ich schraub dann<br />
die Rückwand der Maschine ab um<br />
den Hitzestau zu reduzieren. Bisher<br />
klappt´s. Toitoitoi.<br />
Der Morgen verflog bei Teilemarkt,<br />
Rumgeschraube und dem üblichen<br />
Benzingesprächen. Die letzten Teilnehmer<br />
erreichten den Platz, so<br />
dass es am Ende 70 Anmeldungen<br />
mit ca. 60 <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> wurden (plus<br />
eigener <strong>Fiat</strong>, die wir immer nicht<br />
mitzählen).<br />
Zum Mittag wurden neben den üblichen<br />
Bratwurst, Nacken, Pommes<br />
diesmal Nudeln mit zwei Saucen<br />
zur Wahl gereicht. Gegen 13:00<br />
Uhr startete die Ausfahrt. Es sollte<br />
geschlossen zum Hermanns-Denkmal<br />
gehen, einer Bronzestatue, die<br />
im 19. Jahrhundert zum Gedenken<br />
der Schlacht am Teutoburger Wald<br />
und des siegreichen Arminius errichtet<br />
wurde. Wer meinen Bericht<br />
zum Treffen in Zug (CH) vor ein<br />
paar Jahren gelesen hat weiß, dass<br />
genau diese Varus-Schlacht dazu<br />
geführt hat, dass eine brauchbare<br />
Küche an uns hier im Norden<br />
vorbeige schrammt ist. Warum<br />
man dem auch noch ein Denkmal<br />
setzen muss? Wer jetzt aber sagt:<br />
“Braucht´s kein Denkmal zu, hät´<br />
ich auch an den Nudeln gemerkt“<br />
der kriegt nächstes Mal nix zu essen.<br />
Dank der oben bereits erwähnten,<br />
eher rudimentären Planung habe<br />
ich natürlich versäumt, die Strecke<br />
vorher noch einmal abzufahren.<br />
Immerhin gab es aber einen Zettel<br />
mit Strecke und Ziel. Pickup-Klausi<br />
wurde vorgeschickt, um oben am<br />
Denkmal abzuklären, wie wir mit<br />
so vielen Autos am besten auf den<br />
Parkplatz kommen. Der für den gebührenpflichtigen<br />
Parkplatz Verantwortliche<br />
sah jedoch keine andere<br />
Möglichkeit, als dass jeder ein Ticket<br />
zieht und wir dann zusammen<br />
bei ihm bezahlen. Erstaunlich flexibler<br />
Vorschlag für einen Lipper,<br />
wo die Lipper doch eher für ihr,<br />
freundlich ausgedrückt „statisches“<br />
Verhalten bekannt sind. Aber egal,<br />
dann eben so: „Los geht’s. Ich fahr<br />
mit meinem Sohn Marvin auf dem<br />
Beifahrersitz vor, ihr als Kolonne<br />
hinterher.“ Meine Frau Anke war zu<br />
dieser Zeit noch mit Hendrik bei einem<br />
Sommerfest der Musikschule.<br />
Er musste mit seinem Schlagzeug<br />
ein Konzert geben.<br />
Was die Ausfahrt betrifft: Ich<br />
hätte die Strecke wirklich morgens<br />
noch einmal abfahren sollen. Dass<br />
ich 1x Abbiegen verpasst habe und<br />
mit 5 Autos wenden musste, war<br />
noch nicht schlimm. Schlimmer<br />
war, dass kurz vor dem Ziel eine<br />
Straße komplett gesperrt war und<br />
wir spontan einen Umweg mit etlichen<br />
Ampeln nehmen mussten.<br />
Soviel zu: „ich fahr… vor,… Kolonne<br />
hinterher“. Gelobt sei der<br />
Zettel. Am Parkplatz angekommen,<br />
stellten sich Klausi und ich an die<br />
beiden Schranken und zogen ein Ticket<br />
nach dem anderen. Dank wieder<br />
einmal perfekter Absprache hab<br />
ich die Tickets gesammelt, während<br />
Klausi sie den Fahrern zurückgegeben<br />
hat. Ich habe sie dann auf dem<br />
Parkplatz eingesammelt. Auch ist<br />
die Disziplin der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Fahrer<br />
ja geradezu legendär (man kann<br />
ja auch mit 2-3 Autos durch die<br />
doch nun einmal eh schon offene<br />
Schranke fahren), so dass letztendlich<br />
irgendwas zwischen 40 und 50<br />
Tickets zusammenkamen. Deutlich<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
48 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
weniger als <strong>Fiat</strong> auf dem Parkplatz<br />
standen.<br />
Nachdem ich nun ein Gruppenticket<br />
für die Besteigung des Denkmals<br />
lösen wollte (gibt keine Gruppentickets),<br />
bzw. Einzeltickets zusammen<br />
zahlen wollte (nur bar und<br />
bitte einzeln bezahlen), fanden wir<br />
die Lösung, dass derjenige, der das<br />
Denkmal besteigen will eben selbst<br />
ein Ticket für 3 Euro lösen soll und<br />
er es abends gegen zwei Bier eintauschen<br />
könne.<br />
Am Abend löste Luca, der Sohn<br />
von Anja und Guido, die Tickets<br />
gleich „meterweise“ ein (11 Bier<br />
zum Preis von 10). Man, muss der<br />
oft auf dem Hermann gewesen sein!<br />
Nun aber ab zum Parkticketzahlen.<br />
Leider hatte der für den Parkplatz<br />
Verantwortliche inzwischen<br />
bemerkt wie ungebührlich er sich<br />
für einen Lipper verhalten hat und<br />
bereits das Weite gesucht. Also ab<br />
zum Automaten. „Nur Scheine bis<br />
20 Euro“ – Sch…. Wechseln am<br />
Kiosk? Kann nicht wechseln. Und<br />
nun? Vielen, vielen Dank an Chribbes<br />
(Christian Besser aus Essen),<br />
der mir 20 Euro-Scheine in ausreichender<br />
Menge zur Verfügung<br />
stellen konnte. Wieder ab zum Automaten<br />
– Ticket rein – 20 Euro<br />
rein – 17 Euro raus – Ticket rein – 3<br />
Euro rein……. Eine Stunde später<br />
waren alle Tickets bezahlt und wir<br />
sammelten zur Abfahrt.<br />
Da wir erst am Freitag das „Wie<br />
und Was“ der Rückfahrt abstimmen<br />
konnten, gab es keinen Zettel für die<br />
Rückfahrt. Aber dank der Erfahrung<br />
von der Hinfahrt gab es eine kurze<br />
Fahrerbesprechung mit Zielkoordinaten<br />
des nächsten Stopps: Ein<br />
Oldtimertreffen im Nachbarort<br />
namens Lage. Zum Glück – wie<br />
sich bald herausstellen sollte. Anschließend<br />
stellten sich die <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong><br />
brav an der Schranke zur Ausfahrt<br />
an. Erstes Ticket rein. Felix Grote<br />
fuhr bis auf die Induktionsschleife<br />
hinter der Schranke, blieb stehen,<br />
um die „überzähligen“ Fahrzeuge<br />
durchzuschleusen und über 50 <strong>Fiat</strong>s<br />
brummten mit Vollgas an ihm vorbei.<br />
Hmmm. Was machen wir jetzt<br />
mit den restlichen Tickets? Und<br />
wozu haben wir jetzt so viel Geld in<br />
den Automaten gestopft?<br />
Als Kolonnen-Erster musste ich<br />
zunächst noch meinen Sohn finden,<br />
so dass ich als einer der Letzten die<br />
Schranke passierte. Unter großen<br />
Mühen und wider jeglicher Verkehrsregeln<br />
schaffte ich es, mich<br />
an der Kolonne vorbei bis an die<br />
Spitze vorzuarbeiten. Das hätte<br />
ich mir aber auch sparen können,<br />
denn direkt auf der Hauptstraße hatte<br />
uns die Baustelle in Form einer<br />
Ampel wieder eingeholt. Ich habe<br />
zwar noch versucht, die Kolonne<br />
in einer Nebenstraße zu sammeln,<br />
aber zu spät. Bis der „Sammler“<br />
Gelegenheit hatte, sich sichtbar aufzustellen,<br />
war der Rest schon vorbeigerauscht<br />
oder teilweise anders<br />
abgebogen. So fuhren wir also auf<br />
verschiedensten Wegen nach Lage,<br />
wo aber immerhin das Sammeln auf<br />
dem Platz recht reibungslos funktionierte.<br />
Der Veranstalter „Lackiererei<br />
Meise“ wies unsere Autos, trotz<br />
gut besuchtem Treffen, zügig auf<br />
den versprochenen freien Platz. Ich<br />
sag ja schon immer: „Einmal mit<br />
Profis zusammen arbeiten.“<br />
Ab hier wurden die Teilnehmer sich<br />
selbst überlassen. Das Oldtimer-<br />
Treffen lag nur 5 km entfernt vom<br />
Jugendhaus und jeder sollte selbst<br />
entscheiden, wie lange er hier verweilen<br />
wollte. Einige waren auch<br />
schon am Vormittag dort gewesen,<br />
so dass diese Regelung allen recht<br />
war.<br />
So gegen 16:00 Uhr hatten sich dann<br />
alle Teilnehmer wieder zu Kaffee,<br />
Kuchen und Waffeln versammelt.<br />
Wie üblich ging auch diesmal der<br />
Kaffee nahezu nahtlos in Bier mit<br />
(Bratwurst, Nacken, Pommes…)<br />
„pulled Pork“ über und wie üblich<br />
endete der Abend mit lärmenden<br />
Vögeln, die die aufgehende Sonne<br />
beschimpften, weil sie über Nacht<br />
vergessen hatten, was das gelbe,<br />
runde Ding da an Himmel zu suchen<br />
hat. Vor Jahren bereits wurde<br />
zur Beschreibung dieser globalen<br />
Problematik auf einem <strong>Fiat</strong>-Treffen<br />
der Begriff „Bioterror“ geprägt und<br />
er trifft es noch heute.<br />
Sonntag,<br />
nach dem Frühstück, löste sich<br />
das Treffen wieder einmal erschreckend<br />
schnell in Nichts auf und<br />
Ausfahrt<br />
Oldtimertreffen<br />
bei Lackierei Meise<br />
in Lage.<br />
Autopflege<br />
„Sag noch einer<br />
mein Puch sei<br />
ungepflegt“.<br />
Interview<br />
der Landeszeitung<br />
und ein sehr<br />
netter Film ist<br />
entstanden:<br />
www.LZ.de<br />
das Laufpublikum war, wie immer,<br />
baff erstaunt, dass so wenig Autos<br />
zu bestaunen waren. Alle Teilnehmer<br />
bedankten sich für das nette<br />
Treffen und die Mühe, die wir uns<br />
gemacht haben. Schnell war aufgeräumt<br />
und selbst Kai Ohmsen befand<br />
sich schon auf dem Heimweg.<br />
Bereits gegen Mittag konnten somit<br />
auch wir die Heimreise antreten.<br />
Wie immer spielten wir das Spiel<br />
„Hängerlein wechsle dich“: Martin<br />
zieht Eriba Puck (der 2t Transportanhänger,<br />
den er hergezogen hat, ist<br />
einfach zu schwer für den Puch).<br />
Anke mag den Großen auch nicht<br />
ziehen, also bekommt sie Arturs<br />
Levante Graziella 300 an den Haken.<br />
Immerhin ist sie seit der <strong>500</strong>0<br />
km der Tour-Europa im Jahr 2007<br />
amtierende, norddeutsche Meisterin<br />
im Graziellaziehen. Artur bekommt<br />
den Zweitonner hinten dran …. und<br />
zu Hause lösen wir den Knoten<br />
dann wieder auf.<br />
Nachtrag:<br />
Auch dieses Mal mussten wir, dank<br />
der Trinkfreudigkeit unserer Gäste,<br />
nicht die Reserven der Kasse<br />
angreifen. Im Gegenteil. Wir erwirtschafteten<br />
einen knappen Überschüsse<br />
von 506,13 Euro. Dieser<br />
geht in voller Höhe, als Spende, an<br />
ein örtliches Kinderheim.<br />
Anmerkung des Autors: Für die<br />
Kommasetzung kann ich nichts!<br />
Die stammt zu großen Teilen von<br />
2 Lehrerinnen. Meine „alternativen<br />
Fakten“ zur deutschen Grammatik<br />
waren viel virtuoser. Ansonsten<br />
sind natürlich alle Rächtsschreippfhehler<br />
voll beabsichtigt und tragen<br />
zum künstlerischen Wert der Arbeit<br />
bei.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 49
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Auch in Kiel war es Freitag ‚am Schiffen’<br />
von Martin Stein (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe)<br />
Foto: Angie Schlegel<br />
Da meine beiden Söhne Freitagvormittag<br />
zur Schule<br />
mussten, haben Anke und<br />
ich die Anreise für Freitagnachmittag<br />
geplant. Zur Auswahl<br />
standen dabei folgende Optionen:<br />
1. Puch mit Puck<br />
2. Puch + Benz mit Wohnwagen<br />
3. Nur Benz mit Wohnwagen<br />
4. Puch auf Trailer und Zelt dabei<br />
Der Eriba Puck Wohnwagen wird,<br />
ganz im Gegensatz zu meinen Söhnen,<br />
seit Jahren nicht mehr größer.<br />
Die Zeiten, in denen meine beiden<br />
Kurzen so kurz waren, dass sie in<br />
der extra eingezogenen Ebene über<br />
dem Bett bequem quer liegen konnten,<br />
sind vorbei. Der Aufbau eines<br />
Zeltes ist somit unvermeidlich. Leider<br />
finde ich schon seit geraumer<br />
Zeit auch nicht mehr die Muße,<br />
mich um die dringende Sanierung<br />
des Puchs zu kümmern. Die Kupplung<br />
rutscht gern mal etwas, bereits<br />
nach kurzer<br />
Drehzahlorgie<br />
kommt der Auspuff einer<br />
Nebelmaschine gleich, der Dynastarter<br />
macht immer noch Ärger,<br />
so dass die Option 1 allein schon<br />
an der derzeit nicht gegebenen Zuverlässigkeit<br />
scheiterte. Außerdem<br />
hatten wir es ja eilig. Option 2? So<br />
richtig reißt sich Anke nicht darum,<br />
mit Wohnwagen hinter dem Puch<br />
herzurasen, auch wenn ich ihr für<br />
den Rückweg in Aussicht gestellt<br />
hatte: „Zurück zieh ich den Eriba<br />
und du hast freie Fahrt“. Option 3<br />
ist eher so philosophisch zu sehen.<br />
Nicht auf eigene Achse ist schon<br />
schändlich genug, aber dann noch<br />
ohne <strong>Fiat</strong> / Puch? Ach nee. Bleibt<br />
nur Option 4. Immerhin, die Trailerachse<br />
ist auch „eigen“.<br />
Pünktlich um 15:00 Uhr stellten<br />
wir den Scheibenwischer an und<br />
es ging ab auf die 320 km Richtung<br />
Kiel. Gegen 19:00 Uhr sollte<br />
es an der Bude in Heidkate zum<br />
Abendessen einen Döner<br />
geben. Ein Wunsch der<br />
Jungs. Anke schätzte<br />
eher 21:00 Uhr.<br />
Stauwarner<br />
Screenshot von<br />
Ricklef: Ein Bild<br />
sagt mehr als<br />
1000 Worte.<br />
Cooler <strong>Fiat</strong><br />
Ob es ein echter<br />
Giannini war kann<br />
ich nicht sagen,<br />
sah aber echt cool<br />
aus. (Angie)<br />
Dank des kräftigen Zugfahrzeugs<br />
legten wir flott die Strecke bis zur<br />
5 km entfernten Autobahnauffahrt<br />
Bad Eilsen (A2) zurück. Wer schon<br />
einmal im Norden unterwegs war,<br />
für den ist Bad Eilsen ein Begriff.<br />
Der Name wird in jeder Verkehrsmeldung<br />
benutzt und ist sozusagen<br />
DAS Synonym für Stau. So auch<br />
heute! Bereits auf der Rampe stellten<br />
wir uns hinten an. Rekordverdächtigen<br />
60 min. später hatten wir<br />
den zweiten, 40km entfernten Stau<br />
bei Wunstorf erreicht. Zum Glück<br />
lag das Ende dieses Staus genau an<br />
der Ausfahrt Wunstorf/Kohlenfeld.<br />
Aufmerksamen NDR-Verkehrsnachrichtenhörern<br />
ist auch dieser<br />
Name bestens geläufig. Dummerweise<br />
war die Umleitstrecke gerade<br />
von ihrer lästigen Teerdecke, samt<br />
Unterbau befreit worden, so dass<br />
auch die Umfahrung mehr als eine<br />
halbe Stunde zusätzlich kostete.<br />
In Hannover ging es dann unmittelbar<br />
vor dem Abzweig zur Eckverbindung<br />
A352 zurück auf die A2.<br />
Selbstredend hinein in den nächsten<br />
Stau. An dieser Stelle ist der<br />
Stau freitags allerdings durchaus<br />
schon als naturgegeben zu bezeichnen.<br />
Irgendwie wollen ja sämtliche<br />
LKW-Fahrer aus Osteuropa zu genau<br />
der gleichen Zeit nach Hause.<br />
Die zusätzlichen LKW von der B6<br />
und die noch nicht abgeflossenen<br />
Fahrzeuge Richtung A7 tragen auch<br />
nicht gerade zur Entspannung der<br />
Situation bei.<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
50 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
Als wir endlich die A2 verlassen<br />
konnten, inzwischen waren die<br />
ersten beiden Stunden längst verstrichen,<br />
ging es flott bis zum allseits<br />
beliebten Stau auf der A7 am<br />
Walsroder Dreieck. Diese Ecke ist<br />
so beliebt zum Rumstehen, dass die<br />
ausführenden Baufirmen scheinbar<br />
überlegen, die vorhandenen<br />
Ressourcen dazu zu nutzen, einen<br />
mehrspurigen Langzeitparkplatz zu<br />
asphaltieren, statt die Fahrbahn zu<br />
erneuern. Leider brüten sie schon<br />
seit Jahren über dieser Idee. Glücklicherweise<br />
drängte bei meinem<br />
Sohn Hendrik die Blase, so dass uns<br />
die lästige Entscheidung „Anstellen<br />
oder Umfahren“ abgenommen wurde.<br />
Weiter ging es Richtung Hamburg,<br />
wo wir vor der Wahl standen: Später,<br />
vor/im/hinter dem Elbtunnel<br />
vielleicht 15km oder direkt hinter<br />
der Abfahrt auf die A1 sichere 8km<br />
Stau? Wir entschieden uns für den<br />
Elbtunnelstau in der Hoffnung, dass<br />
sich der Verkehr vielleicht doch<br />
noch auflöst. Ihr ahnt bestimmt<br />
schon, er tat es nicht. Den Plan<br />
19:00 Uhr Essen hatten wir ad Acta<br />
gelegt. Auch wenn ich es echt blöd<br />
finde, wenn Anke recht hat (wie immer);<br />
21:00 Uhr war jetzt das Ziel.<br />
Da ich echt keine Lust hatte, im<br />
Elbtunnel im Stau zu stehen, habe<br />
ich meiner Frau und meinen Kindern<br />
eine kleine Stadtrundfahrt in<br />
Hamburg gegönnt. Köhlbrandbrücke,<br />
Elbbrücken, St. Pauli, Dom…<br />
Trotz der Vorbereitung für den Ironman<br />
und der üblichen Baustellen<br />
ging die Stadtdurchfahrt erstaunlich<br />
glatt und hinter der Elbe konnten<br />
wir doch tatsächlich das erste Mal<br />
den Scheibenwischer abstellen.<br />
Genau an dieser Stelle fragten wir<br />
uns, welches Gummiteil am Wagen<br />
wohl die meisten Kilometer<br />
gemacht hatte. Die Reifen oder<br />
doch der Scheibenwischer? Gebracht<br />
hat die Umfahrung übrigens<br />
nichts, da sich der Stau scheinbar<br />
in dem Moment, in dem wir runter<br />
sind, auflöste und Florian Jungfermann<br />
nun nicht mehr 1 km hinter<br />
uns sondern 3 km vor uns fuhr,<br />
wie wir wenig später feststellen<br />
durften. Bei durchwachsen-blauem<br />
Himmel ging die Fahrt nun nahezu<br />
reibungslos weiter auf der A7 Richtung<br />
Kiel. ….. 3 km bevor die A215<br />
nach Kiel abzweigt bekam ich eine<br />
Nachricht von Florian, dass er eben<br />
im Rückspiegel zugesehen hat wie<br />
ein Polo 100 m vor dem Abzweig in<br />
die Mittelleitplanke eingeschlagen<br />
ist. Auch wenn ich mir nicht ganz<br />
sicher bin, inwieweit Florian daran<br />
Schuld trägt (er wollte wohl vor mir<br />
in Heidkate sein), es kostete eine<br />
weitere halbe Stunde.<br />
Jetzt war das Ziel zum Greifen nah<br />
und nach einer kleinen Ehrenrunde<br />
durch Kiel und einem hellen Licht<br />
am Ortsausgang, erreichten wir um<br />
kurz vor 22:00 Uhr den Platz in<br />
Heidkate. Ehrenrunde? Jedes Mal,<br />
aber auch wirklich jedes Mal, verhau<br />
ich mich bei Ikea in Kiel, dem<br />
Ende der A215. Wir standen schon<br />
mal als Kolonne vor der Schranke<br />
zum Parkhaus, statt auf die Bundesstraße<br />
zu gelangen. Dieses Mal war<br />
es nur die falsche Richtung. Und<br />
helles Licht? Nachdem wir einen<br />
Schnitt von satten 53km/h hingelegt<br />
haben, bin ich mit knapp 60km/h<br />
in die Radarfalle an der B502 gerauscht.<br />
Und? Bekomme ich jetzt einen<br />
Preis für die lahmarschigste Anreise<br />
mit den meisten PS? Immerhin habe<br />
ich 0,173km/h/PS rausgefahren,<br />
mit dem Puch wären es immerhin<br />
1,262km/h/PS gewesen. Nein. Gibt<br />
keinen Preis, nur einen Strafzettel.<br />
…..oder besser gesagt: Anke bekommt<br />
einen. Der Wagen läuft auf<br />
ihren Namen.<br />
Endlich am Platz. Bier geschnorrt,<br />
von Florian, dessen Riesenzelt sogar<br />
schon aufgebaut war. Schnell<br />
noch allen lieben Gästen einen<br />
guten Tag gewünscht, die doofen<br />
kommen später dran. Fix noch<br />
Spanferkel und Nudeln essen (die<br />
Dönerbude gab es zur Enttäuschung<br />
Fahrt, die den angezeigten Schnitt<br />
der letzten Stunden doch tatsächlich<br />
aufbesserte, war ich eine knappe<br />
halbe Stunde später wieder am<br />
Platz. Das Wochenende konnte beginnen.<br />
Im weiteren Verlauf des Abends haben<br />
wir uns etwas über die vielen<br />
Federn neben dem Bierwagen ge-<br />
Trinkbecher-<br />
Eiffelturm<br />
Eiffelturm auf<br />
Italienisch.<br />
Strafzettel<br />
Anke sagt: „Ich<br />
war’s nicht.“<br />
Taxe<br />
Zu fünft hätten<br />
wir in diesem<br />
Taxi echt unsere<br />
Probleme gehabt.<br />
Anm. d. Red.<br />
Treffenplatz Rike<br />
Treffenplatz direkt<br />
am Deich.<br />
der Kinder nicht mehr), das Zelt<br />
aufbauen, Puch abladen (sprang<br />
nicht mal an, die undankbare Mistkarre)<br />
und Spaß haben. Irgendwie<br />
war Anke zu dieser Zeit leicht angesäuert,<br />
aber nichts, was man nicht<br />
in einer unangebrachten Menge<br />
an Alkohol ertränken könnte. Die<br />
Jungs sind dann echt schnell zusammengebrochen<br />
und, welch Wunder,<br />
freiwillig ins Zelt. Anke und ich haben<br />
etwas länger durchgehalten. So<br />
etwa bis 5:00 Uhr.<br />
Nach dem Motto: „..wenn ich<br />
Mercedes fahren möchte, ruf ich<br />
mir ʼnen Taxi“, wollten sich gegen<br />
23:00 Uhr Angie Schlegel und Hermann<br />
Bloeßl aus München, sowie<br />
Edgar Dreilich und Gerhard Moldenhauer<br />
von den Harzern ein solches<br />
rufen, um zu ihren Hotels zu<br />
fahren. Zum einen hier, mitten im<br />
Nichts, um diese Zeit keine leichte<br />
Übung, zum anderen, mal ehrlich:<br />
„Wann habt ihr mich schon mal zu<br />
so später Stunde nüchtern genug<br />
zum Fahren erlebt?“. Ist zwar kein<br />
Diesel, aber Marke und Baureihe<br />
passt und als Taxiersatz wird’s wohl<br />
reichen. Nach kurzer, stürmischer<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 51
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
wundert. Wir fragten, ob es Möwe<br />
zum Abendessen gab, wurden<br />
aber schnell aufgeklärt, dass Hotte<br />
(Horst Irgendwas aus Irgendwo)<br />
diese Federn lassen musste. Wir<br />
hatten den Hauptakt des Tages verpasst.<br />
Hotte hat das Glockentreffen<br />
an der Heide auf die Schnelle mal<br />
um zwei Wochen verschoben. So<br />
viel Spontanität passte wohl nicht<br />
jedem und so wurde er geteert und<br />
gefedert. Hart sind die Sitten hier<br />
oben bei „die Wikingers“. Da er<br />
mangels Duschen das Ganze jedoch<br />
in der doch sehr erfrischenden Ostsee<br />
abwaschen musste, wurde der<br />
Teer durch Tapetenkleister mit Rübensirup<br />
ersetzt, die Federn waren<br />
echt. Was tut man nicht alles für die<br />
Umwelt.<br />
Der Samstag begann wie der Freitag<br />
geendet hat. Kühl, aber sonnig.<br />
Da ich dummerweise bereits<br />
deutlich vor der Kaffeemaschine<br />
aufgewacht bin, wollte ich ein wenig<br />
das neuste Spielzeug meines<br />
Sohns Marvin, ein Hoverboard,<br />
unter Realbedingungen testen. Soll<br />
ja 12km/h laufen und bis zu 20km<br />
durchhalten. Ideal für einen Ausflug<br />
am Deich. In weiser Voraussicht<br />
hatte Marvin es aber unterlassen,<br />
das Ding zu Hause noch zu laden.<br />
Also habe ich mir Guidos, vom Vorabend<br />
noch rumstehendes Fahrrad<br />
geschnappt und eine wunderschöne,<br />
kurze Fahrradtour entlang des<br />
Deichs gemacht.<br />
Als ich eine gute halbe Stunde später,<br />
frisch und fast wieder nüchtern<br />
zurück war, stand der Kaffee bereit<br />
und keine Polizei wg. Fahrraddiebstahl<br />
war zu sehen. Meine Söhne<br />
Geteert und gefedert<br />
Hotte hat das<br />
Glockentreffen<br />
an der Heide auf<br />
die Schnelle mal<br />
um zwei Wochen<br />
verschoben.<br />
Sonnenaufgang<br />
am Deich!<br />
Eltern<br />
Von rechts: Karol,<br />
Sabrina, Ben,...<br />
– hochbesorgte<br />
Eltern mit Kind.<br />
waren bereits aufgestanden und<br />
versuchten, sich bei ihrer Patentante,<br />
Anja Jungfermann durchzuschnorren.<br />
Nachdem ich meinen<br />
Kindern etwas zu Essen und zu<br />
Trinken besorgt hatte, habe ich<br />
meiner noch selig schlummernden<br />
Gattin einen Kaffee ans Bett gebracht.<br />
Ihre Freude hielt jedoch nur<br />
so lang, bis sie versuchte den Kaffee<br />
auf dem inzwischen recht weichen<br />
Luftbett tatsächlich auch zu sich zu<br />
nehmen oder alternativ den Becher<br />
auf dem völlig unebenen Zeltboden<br />
abzustellen. Beides kein Spaß.<br />
Vormittags gab es jede Menge Stände<br />
auf dem Teilemarkt zu durchstöben.<br />
Neben Ersatzteilen für die<br />
Erwachsenen, gab es jede Menge<br />
Modellautos für große Jungs, sowie<br />
Taschen, Kissen und Schmuck für<br />
große Mädels. Ein Händler stellte<br />
die aktuellen Plagiate des <strong>500</strong>ʼters<br />
und 124ʼgers aus und ein Gutachter<br />
bot recht erfolglos seine Dienste an.<br />
Sonnig oder besser fast sonnig,<br />
blieb das Wetter auch weiterhin.<br />
Genau bis zum Start der Ausfahrt.<br />
Allein wegen der Temperaturen<br />
habe ich zur Ausfahrt das Dach<br />
zugeklappt. Im Nachhinein eine<br />
schlaue Entscheidung. Der Start<br />
war noch trocken, aber als wir mit<br />
Absperren dran waren (3. Auto in<br />
der Kolonne), regnete es bereits so<br />
penetrant, dass Anke und ich bis auf<br />
Schon wieder Stau!<br />
die Knochen durchgeweicht waren<br />
als das letzte Auto passierte. Wir<br />
haben den Rest der Ausfahrt doch<br />
eher schemenhaft durch beschlagene<br />
Scheiben genossen. Rest der<br />
Ausfahrt? Naja, zumindest den Teil,<br />
an dem wir teilnahmen.<br />
Die Ausfahrt führte durch kleine<br />
Dörfer, vorbei an kleinen, hinter<br />
den Deich geduckten Häusern entlang<br />
der nördlichen Ausläufer der<br />
holsteinischen Schweiz. Schweiz?<br />
Abends witzelten handverlesene,<br />
süddeutsche Teilnehmerinnen sogar<br />
über unsere „norddeutschen Berge<br />
und Skigebiete“ im immerhin über<br />
800 m hohen Sauerland. Es ist halt<br />
alles etwas weniger protzig hier im<br />
Norden. Zurück zur Ausfahrt, ich<br />
schweif ab. Dank der Absperrungen<br />
in der Art: „Zweiter Wagen hält,<br />
sperrt und hängt sich hinten dran“,<br />
klappte es zunächst auch recht gut,<br />
die Kolonne von gut und gerne 90<br />
<strong>Fiat</strong> zusammen zu halten. Zunächst.<br />
Aber irgendwann kommt eben doch<br />
eine Ampel. Diese Ampel und ein<br />
genau vor ihr liegen gebliebener<br />
<strong>Fiat</strong>, sorgten dafür, dass die Fahrzeuge<br />
sich so weit auseinander zogen,<br />
dass die absperrenden Wagen<br />
sich schon wieder an das vermutliche<br />
Kolonnenende anhängten und<br />
die nachfolgenden Fahrzeuge keine<br />
Ahnung mehr hatten, wo es lang gehen<br />
sollte.<br />
Zwar gelang es, dank WhatsApp,<br />
sehr schnell eine Position von<br />
Klausi zu erfahren, da auf dem Weg<br />
dorthin jedoch plötzlich wieder<br />
jede Menge <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> vor uns waren,<br />
folgten wir halt diesen. Fauli<br />
(Axel Mitter aus RD) wusste, dass<br />
es Richtung Laboe gehen sollte und<br />
lenkte die Nachzügler geschickt an<br />
der wartenden Kolonne vorbei, direkt<br />
zur Promenade von Laboe.<br />
Es ging vorbei am U-Boot, mitten<br />
durch die Innenstadt und den Berg<br />
rauf zurück zum Denkmal. …Nachdem<br />
wir auf diese Weise zum dritten<br />
Mal am „Haus Hubertus“ vorbei<br />
kamen, hatten nicht nur wir den<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
52 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />
Kinderbelustigung<br />
Auch der Nachwuchs<br />
wird bereits<br />
frühzeitig konditioniert.<br />
Spiele<br />
Flaschen schubsen<br />
– Stößelstangen<br />
fangen.<br />
Strandkorb<br />
noch zu mieten.<br />
Verdacht, dass jetzt vermutlich der<br />
Erste unserer Gruppe hinter dem<br />
Letzten herfährt und wir dringend<br />
handeln müssen, um nicht tagelang<br />
im Kreis zu fahren.<br />
Wir klinkten uns aus und wollten<br />
mit den Kindern den versprochenen<br />
Döner essen gehen. In Laboe<br />
war allerdings kein Parkplatz für<br />
meinen sperrigen, österreichischen<br />
Wagen zu finden, so dass wir kurzentschlossen<br />
Richtung Schönberger<br />
Strand aufbrachen. Nachdem wir<br />
zum vierten Mal, das „Haus Hubertus“<br />
bewundern durften, kam<br />
uns doch tatsächlich die Ausfahrt<br />
in 1a lückenfreier Formation von<br />
53 Fahrzeugen + 1 Nachzügler<br />
aus STA entgegen. Egal, die Kinder<br />
fallen uns inzwischen schon<br />
vom Fleisch. Ab nach Schönberger<br />
Strand.<br />
Über „Stein“ ging es flott in das ca.<br />
8km entfernten Ostseebad, ganz<br />
ohne das Ortsschild des passierten<br />
Erholungsortes abzuschrauben.<br />
Über Kalifornien und Brasilien erreichten<br />
wir den inzwischen leider<br />
mit Apartments zugebauten, ehemaligen<br />
Treffenplatz und mussten erst<br />
einmal 3 Euro Parkgebühr für das<br />
Abstellen auf einer durchgeweichten<br />
Wiese berappen. Auf dem Deich<br />
fand an diesem Wochenende ein<br />
Fest namens „Baltic Beach Days“<br />
statt. Es waren an der Seebrücke<br />
jede Menge Fressbuden, eine Bühne,<br />
eine Hüpfburg und zahlreiche<br />
Kinderbelustigungen aufgebaut.<br />
Leider spuckte auch hier der Regen<br />
den Veranstaltern mächtig in die<br />
Suppe. Schade. Es gab drei mittelmäßige<br />
Döner für die Herren und<br />
einen hervorragenden „echt fränkischen<br />
Flamkuchen – Typ Sylt“ für<br />
die Dame (Seit wann liegt Sylt im<br />
fränkischen?). Die Jungs übten sich<br />
im Torwandschießen und gewannen<br />
zwei Strandmatten (blöde Idee) und<br />
zwei Regenjacken (Topp Preis!).<br />
Noch schnell einen Blick auf´s<br />
Meer und die ungenutzten Strandkörbe.<br />
War echt eine superschöne<br />
Ecke für ein <strong>Fiat</strong>treffen damals vor<br />
20 Jahren, obwohl Heidkate auch<br />
wirklich spitzenmäßig gelegen ist.<br />
Im strömenden Regen ging es<br />
zurück nach Heidkate. Völlig<br />
durchnässt bin ich erst einmal ins<br />
Zelt ein Konditions-Nickerchen<br />
halten. So mal 5 min. ausruhen. Die<br />
Nacht war einfach zu kurz. Drei<br />
Stunden später begannen die Spiele<br />
für Groß und Klein und ich stand<br />
auf.<br />
Das Wetter besserte sich langsam.<br />
Die Wippe war aufgebaut, wurde<br />
aber wegen der Restnässe doch<br />
nicht genutzt. Für diejenigen, die<br />
noch nie in Kiel waren: Bei der<br />
Wippe geht es darum mit dem <strong>Fiat</strong><br />
eine Wippe in die Waage zu bringen<br />
und möglichst lang so zu halten. In<br />
der Regel gewinnt einer der Lipper<br />
so mit 20 – 30 Sekunden. Den Rekord<br />
aber hält nach wie vor Arne<br />
Denecke (selbstredend Lipper). Der<br />
bockte den Wagen genau passend<br />
ab und Minuten später wurde er<br />
zum Sieger erklärt, obwohl er bestimmt<br />
noch Stunden so hätte verharren<br />
können.<br />
Als Ersatzspiel wurde nicht das<br />
Brett zum Schnellschrauben angeboten<br />
(gewinnt eh Werner oder<br />
ich). Wir mussten stattdessen Stößelstangen<br />
von Handrücken hochwerfen<br />
und auffangen. Eine Minute<br />
Zeit. Erst 3, dann 6 … maximal 15.<br />
Ich hab in letzter Sekunde 14 von<br />
15 gefangen. Andere hatten die 15<br />
Stangen bereits nach der Hälfte der<br />
Zeit gefangen. Ich habe einfach zu<br />
kleine Hände.<br />
Als zweites Spiel musste man mit<br />
einem Tennisball in einer Strumpfhose,<br />
deren anderes Ende über den<br />
Kopf zu ziehen war, Colaflaschen<br />
umschmeißen. Die Hände durften<br />
nicht benutzt werden. Uns wurde<br />
versichert, dass die Strumpfhose<br />
selbstverständlich neu sei. Auch<br />
kein echter Trost, wenn du als<br />
10ʼter oder 15ʼter an der Reihe bist.<br />
Immerhin klappte das schon besser,<br />
aber auch nicht wirklich preisverdächtig.<br />
… und „zu kleine Hände“<br />
wäre bei diesem Spiel eine echt<br />
doofe Ausrede.<br />
Die dritte Aufgabe bestand darin zu<br />
fummeln! Es waren 6 Teile in einem<br />
Karton auf Zeit zu ertasten. Ich<br />
folgte dem Rat unseres Praktikanten<br />
Snuggles (Mathias aus Lippstadt):<br />
„...stell dich besser früh an. Nicht<br />
dass Karol, der polnische Mann von<br />
Sabrina, vor dir dran ist. Wer weiß<br />
wie viele Teile nach ihm noch in der<br />
Kiste sind“. Das klingt jetzt echt ein<br />
wenig nach einem Vorurteil, aber<br />
nun ratet mal, wer Karols Kamera,<br />
auf die Anke aufpassen sollte, vom<br />
Tisch stibitzte? Selbstverständlich<br />
genau dieser Pole! Zitat von Karol:<br />
„Ich darf das, ich bin Pole“.<br />
In der Box waren Dinge, die man in<br />
einem <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> findet / finden könnte<br />
/ als Ersatzteil finden sollte.<br />
1. Eine tote Ratte, allerdings aus<br />
Gummi.<br />
2. Ein rechter Riegel für die „Klimaanlage“<br />
(Bezeichnung für das<br />
Dreiecksfenster laut Original-Betriebsanleitung<br />
aus den 60igern).<br />
3. Die Schraube für das Schaltgestänge,<br />
mit Mutter und hutförmiger<br />
Hülse. Im Volksmund auch unter<br />
„Lollipop-Schraube“ bekannt.<br />
4. Ein Einschlag-Öldeckel für die<br />
Kurbelwelle. Kaum einer weiß,<br />
dass es den gibt, bis plötzlich der<br />
Öldruck fehlt.<br />
5. Der Klemmbügel um den Verteiler<br />
am Motor zu fixieren. Knifflig<br />
nur für Fahrer originaler N und D.<br />
…bis hierhin brauchte ich länger<br />
zum Finden als zum Raten<br />
6. So ʼnen mistiges, gebogenes<br />
Stück Federdraht …<br />
…hab ich ewig für gebraucht. Hab<br />
das Ding überall eingebaut. Erst am<br />
Ausrücklager (Hmm. Auf beiden<br />
Seiten ein Ring angebogen?), an der<br />
Fensterkurbel (zu dick!)…<br />
Ey, ich hab seit bald 20 Jahren keinen<br />
<strong>Fiat</strong> Verteiler mehr in die Hand<br />
bekommen und auch vorher war<br />
der Deckel oben aufgeschraubt (Eigenbau-Kontaktlos).<br />
Die Mist-Haltefeder<br />
für die Verteilerkappe hat<br />
mich ganz klar den Sieg gekostet.<br />
So eben nur: Dritter Platz. Karol<br />
hat, erfrischend unbeleckt von <strong>Fiat</strong>-<strong>500</strong>-Schrauberwissens,<br />
nur die<br />
Schraube für das Schaltgestänge<br />
nicht zuordnen können und im Übrigen<br />
NICHTS geklaut.<br />
Sieger beim „Fummeln“ wurde Arturo<br />
(Artur Möller – I.G. Lippe).<br />
Hm, Artur fummelt so viel besser<br />
als ich? Wie erklären wir das nun<br />
wieder seiner zuhause gebliebenen<br />
Heike? Obwohl, sie hat keinen direkten<br />
Vergleich.<br />
Während der Preisverleihung war<br />
ich zunächst nicht im Festzelt, da<br />
ich kurz Nachsehen war, ob mein<br />
Kleiner inzwischen in der Ostsee<br />
ersoffen ist. Erst zum Siegerfoto<br />
war ich wieder im Zelt. Bis dahin<br />
wurde ich würdig von meinem Sohn<br />
Marvin vertreten, der übrigens 2005<br />
genau passend zum Termin „Kieler<br />
Treffen“ das Licht der Welt erblickte.<br />
Wir sind damals nicht zum<br />
Treffen gefahren, haben aber telefonisch<br />
ein Fass Bier geschmissen.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 53
FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />
Ich hoffe, wir sind entschuldigt.<br />
Weitere Preise gab es für:<br />
– Den stärksten Club. Niederlande<br />
mit 20 Personen – Lippe wurde mit<br />
17 Leuten immerhin Zweiter. Der<br />
Landkreis ist aber auch viiiiiiel kleiner<br />
als unser tiefergelegtes Nachbarland.<br />
– Die weiteste Anreise. Martin aus<br />
CH, mit Anhänger und Umweg über<br />
DK, sowie kurzem Reparaturstopp<br />
bei Edgar Dreilich in Sebexen. Super<br />
Name, kann ich nur sagen (ich<br />
meine jetzt nicht „Edgar“).<br />
– Die jüngste Teilnehmerin (Jahrgang<br />
1997) und den ältesten Teilnehmer<br />
mit eigenem Auto. Ältester?<br />
Schon wieder die Niederlande.<br />
Henk (81) kommt mit seiner Frau<br />
Preisverleihung: Jüngste und Ältester.<br />
Cory (39 oder so, denn Frauen werden<br />
nicht älter als 39) mit seinem<br />
Puch-Kombi seit Jahren zu nahezu<br />
jedem Treffen im Norden. Inzwischen<br />
hängt der Puch zwar hinter<br />
einem Wohnmobil, vor wenigen<br />
Jahren war es aber noch ein Miniwohnwagen<br />
hinter dem Puch. Die<br />
Beiden waren 2016 im Harz und<br />
im Münsterland und gerade erst im<br />
Juni <strong>2017</strong> bei uns in Lippe... Henk,<br />
Cory, der Preis sei euch aufrichtig<br />
gegönnt.<br />
– Und noch vieles mehr, was ich<br />
aber, wie erwähnt, verpasst habe.<br />
Nach der Preisverleihung strömte<br />
alles aus dem Zelt, denn es hatte tatsächlich<br />
aufgehört zu regnen und so<br />
genoss die <strong>Fiat</strong>gemeinde den Sonnenuntergang.<br />
Anke und Marvin verschwanden<br />
so gegen 23:00 Uhr im Zelt. Mein<br />
Sohn Hendrik wollte noch mit dem<br />
Sohn von Sabrina in dessen Geburtstag<br />
reinfeiern. Da es Ben (2)<br />
jedoch kurz von Mitternacht dann<br />
doch zerrissen hat, ging Hendrik<br />
auch noch am Samstag ins Bett.<br />
Ich wollte nur noch Pippi und dann<br />
nachkommen, hab mich aber irgendwie<br />
bei den Berlinern festgeschwatzt.<br />
Der Bierwagen schloss<br />
gegen 5:00 Uhr.<br />
Zum Glück hatte ich erst gar nicht<br />
versucht bei der Schlagzahl von<br />
Fabi (Fabian Schüppel – inzwi-<br />
54 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
schen Ganz-Weit-West-Berlin, so<br />
Ecke WOB etwa) mitzuhalten, so<br />
dass ich nach dem Aufstehen, trotz<br />
meines höheren Alters, doch deutlich<br />
besser aussah als er.<br />
Nach dem Frühstück gingen wir<br />
beachen. Mein Sohn Hendrik (9)<br />
hatte sein Slickboard dabei und<br />
an so einem seichten Gestade war<br />
es ein Muss dies auch zu gebrauchen.<br />
Immerhin, es war sonnig und<br />
ich hatte eine Badehose an. Weiter<br />
als Mitte Unterschenkel hab ich es<br />
allerdings nicht in die Ostsee geschafft.<br />
Die Eisschollen schlugen<br />
einfach zu hart an die Beine. Die<br />
Wassertemperatur war schon was<br />
für echt harte, gestandene Männer.<br />
Hendrik war drin. Der alte Spruch<br />
muss geändert werden: „Gott hat<br />
die Steine gefragt, ob sie U-Boot<br />
fahren wollen, aber sie waren nicht<br />
hart genug…“, „… bis auf Hendrik<br />
Stein“. Nach diesem erfrischenden<br />
Fußbad war Abbauen angesagt.<br />
Zuerst den Puch auf den Trailer.<br />
GRRR. Da schleppst du die Karre<br />
durch halb Deutschland und beim<br />
Verladen springt das Luder wieder<br />
nicht an. Batterie platt.<br />
Lustigerweise dauert der Abbau immer<br />
deutlich länger als der Aufbau.<br />
Witzig ist auch, dass die Klamotten,<br />
die auf der Hinfahrt noch locker in<br />
den Kofferraum passten, plötzlich<br />
auch den kompletten Innenraum<br />
vom Puch beanspruchen. Zu viel<br />
Sand im Schlafsack?<br />
Noch eben alle drücken und gegen<br />
Mittag starteten wir zur Rückreise.<br />
Selbstverständlich war der Benzinpreis<br />
über Nacht um 10 Cent angestiegen,<br />
so dass ich schlappe 100<br />
Euro für knapp 70 Liter Super auf<br />
den Tisch der Tanke legen durfte.<br />
Ich habe nie behauptet, dass ich den<br />
Wagen wegen seines geringen Verbrauchs<br />
gekauft habe.<br />
Bei strahlend blauem Himmel, ging<br />
es wieder auf die Bahn Richtung<br />
Hamburg. Etwas verlangsamt, aber<br />
flüssig ging es durch den Elbtunnel<br />
Leute<br />
Li. oben: Holgi<br />
und Reiner (Harz).<br />
Re. oben:<br />
Volki (KI) und<br />
Sabrina (Lippe).<br />
Li. unten:<br />
Präsi Rainer der<br />
Erste zu Berlin und<br />
seine Anja.<br />
Re. unten:<br />
Markus (PI) –<br />
Micha (DO) – Artur<br />
(Lippe) – Nina<br />
(DO) beim Sonne<br />
tanken.<br />
an dessen Ausgang der Scheibenwischer<br />
ansprang!!! Ich kenne diesen<br />
Effekt vom Gotthard-Tunnel. Fährst<br />
bei Sonne rein und kommst bei Regen<br />
raus. Da liegen aber 2000m Fels<br />
drüber, nicht nur so ein zu breiter<br />
Bach. Unbeirrt dieser geologischen<br />
Ungereimtheit scheint die Elbe<br />
eine ganz ähnliche Wetterscheide<br />
mimen zu wollen. Der Regen war<br />
dann aber nichts, was den Vergleich<br />
zu einem guten, alten, lippischen<br />
Landregen auch nur entfernt standhielt<br />
(Die Lipper kennen 200 Worte<br />
für Regen, so wie die Eskimos für<br />
Schnee). Dafür war nun der Verlauf<br />
der A7 vor lauter roten und gelben<br />
Autos auf dem Navibildschirm<br />
kaum noch zu erahnen. Wir wählten<br />
die etwas weitere Alternative über<br />
Bremen -> ab da über Land.<br />
Die einzige Stockung auf dieser<br />
Route erreichten wir erst hinter der<br />
Weser, so dass wir zwar zwei Abfahrten<br />
früher abfuhren, ansonsten<br />
aber ziemlich entspannt durchrollten.<br />
Für die 330 km brauchten wir<br />
knapp 4,5 Stunden. Ein Schnitt von<br />
über 70 mit Anhänger.<br />
Schön warʼs!<br />
Danksagung<br />
Vielen Dank an: Klaus (Krellino), Rainer (Kombinovize),<br />
Reiner (<strong>Fiat</strong><strong>500</strong>1972), Ricklef, Rike, Thomas (Tommy-Tulpe)<br />
und Ute (Ute40) aus dem www.<strong>500</strong>forum.de, sowie<br />
Karol von der <strong>IG</strong>-Lippe, dass ich diesen Bericht mit ihren<br />
Fotos aufhübschen durfte.<br />
Ich bedanke mich bei den Kielern, die sich, wider jeder<br />
bürokratischen Hürde, alle zwei Jahre die Arbeit antun<br />
ein sehr schönes Treffen auf die Beine zu stellen.<br />
Selbstverständlich möchte ich das naturschutzgeschützte<br />
Silbergras nicht unerwähnt lassen, dass sich in so kooperativer,<br />
seiner einem Unkraut eigenen Weise überall,<br />
außer natürlich unter meinem Zelt ausgebreitet hat.<br />
Mein Dank gilt ebenfalls den Lehrerinnen aus der <strong>IG</strong>-Lippe,<br />
Ele und Ulla, die unermüdlich bemüht sind, mir die<br />
Vorzüge der deutschen Grammatik näher zu bringen.<br />
Auch bedanke ich mich bei meiner Frau und meinen Kindern,<br />
die derartige Aktionen relativ klaglos mitmachen<br />
und mich immer noch ertragen.<br />
Selbstverständlich bedanke ich mich auch bei meiner<br />
Mutter. Wofür? Keine Ahnung in diesem Zusammenhang,<br />
machen aber alle.<br />
Als letztes bedanke ich mich natürlich recht herzlich bei<br />
Angie, die den ganzen Mist auch noch veröffentlicht.
Fotos: Angie Schlegel<br />
Beflügelt!<br />
Vielleicht könnt ihr euch das überraschte Gesicht des Besitzers Wolfgang vorstellen,<br />
als ich sagte: „Das ist ein Cheetah, gell?“ Eine Frau, die weiß, was das ist!<br />
Dieses Auto ist eine absolute Rarität. Es wurde 1961-1964 ungefähr 32 mal bei<br />
Bill Thomas Race Cars in Amerika gebaut. Wolfgang ist stolzer Eigentümer der<br />
Nummer 29. Nun habe ich nicht vor, über die technische Seite dieses Autos zu<br />
schreiben, dass kann man wunderbar in der Oldtimer Markt 12/2016 nachlesen.<br />
Hier geht es um die Sicht einer Frau (50+), die sich reinsetzen und den Motor<br />
starten durfte.<br />
Ein paar technische Daten vorab:<br />
Der Star dieser Kolumne ist also ein<br />
Cheetah, übersetzt „Gepard“, ein<br />
„Vollblutamerikaner“, Baujahr 1964, 686<br />
kg leicht, 450 PS unter der Haube (6,3l<br />
V8 Chevroletmotor), gedacht für Sportwagenrennen<br />
(Cobrakiller) Anfang/Mitte<br />
der 60er Jahre in Amerika.<br />
Wenn man das Auto so sieht, ist es<br />
schwer vorstellbar, dass Wolfgang da so<br />
wirklich reinpasst. Es ist extrem niedrig<br />
und der Sitz auffallend schmal. „Wie<br />
kommt man dazu sich sowas zu kaufen?“<br />
Als Jugendlicher habe er bereits<br />
Sportautos gezeichnet, die dem Cheetah<br />
sehr ähnlich waren. Als ihm sein<br />
Onkel dann auch noch ein Bild von dem<br />
Sportgerät gezeigt hatte, war für Wolfgang<br />
klar: „Wenn ich groß bin, kaufe ich<br />
mir sowas.“<br />
Nach jahrelanger Suche wurde er vor 2<br />
Jahren durch einen Zufall in Deutschland<br />
fündig. Wichtig für ihn war die Straßenzulassung.<br />
Auf dem Bild kann man<br />
einen Scheibenwischer sehen, der<br />
ebenso wie Blinker, Handbremse<br />
usw. nachträglich für die<br />
Zulassung eingebaut wurde.<br />
Ein kleiner Wermutstropfen:<br />
Man kann mit diesem Auto<br />
bei Regen nicht fah ren,<br />
die Flügeltüren haben<br />
keine Fens ter! Und von<br />
unten kommt es auch<br />
noch nass hoch, weil die Radhäuser<br />
innen offen sind! Außerdem denke ich,<br />
wird dieses Gefährt auf nasser Straße zu<br />
einem Luftkissenboot ohne Lenkung.<br />
Aber: Wer Cheetah fährt hat das Wetter<br />
grundsätzlich auf dem Radar! Es sollte<br />
nicht zu heiß sein; am besten bewölkt,<br />
da die Hitzeentwicklung im Fahrzeug<br />
beachtlich ist. Dazu später mehr.<br />
Dann kam der große Moment: „Möchtest<br />
du dich mal reinsetzen?“ „Ha, na<br />
klar!“ „Also Du darfst dich da und da<br />
festhalten und da aber auf keinen Fall.<br />
Der rechte Fuß zuerst und dann ähm!“<br />
Ich habe es schließlich auch geschafft,<br />
den linken Fuß auch reinzubekommen.<br />
Leute, das ist echt schwierig, wenn man<br />
sich nur an bestimmten Stellen festhalten<br />
darf. Dank meiner Lederjacke bin ich<br />
nicht nach unten geplumpst. Der Sitz ...<br />
prügelhart. Das totale „Ich-sitz-im-Käfig-Gefühl“<br />
überkam mich. Ganz klar:<br />
Die Größe (max. 1,80m) bestimmt den<br />
Wolfgang in seinem<br />
Cheetah (Bild<br />
unten), hier kann<br />
man sehen: Es gibt<br />
keine Seitenscheiben!<br />
Die Flügeltür<br />
wird mit einem Aluminiumstab<br />
(siehe<br />
großes Bild oben)<br />
offen gehalten.<br />
Auch von hinten<br />
schön anzuschauen<br />
(kleines Bild).<br />
Report<br />
Fahrer, das Körpervolumen bestimmt<br />
den Fahrer, die Gesundheit bestimmt<br />
den Fahrer. Nicht zu groß, auf keinen<br />
Fall mit ausgeprägtem Tiefenwachstum<br />
und sowieso nicht unsportlich. Rückenprobleme<br />
jedweder Art sollte man erst<br />
recht nicht haben.<br />
„So, und jetzt startest du mal den Motor.“<br />
„Wie jetzt? Echt?“ Aber bevor ich<br />
das tat musste ich mich noch mit der<br />
Pedalerie aus einander setzen. Ohne<br />
Übertreibung: In diesem Fußraum bekommt<br />
ihr keine Schuhschachtel unter.<br />
Die Pedalerie ist in etwa so groß wie<br />
eine in der Länge durchgeschnittene<br />
kleine Kiwi, eng angeordnet wie Schokoladenriegel<br />
und im 90 Grad Winkel.<br />
Ich fühle schon die nach oben gerollten<br />
Augen der Männerwelt: Das ist bei den<br />
Rennsportfahrzeugen so! Mag ja sein,<br />
aber für mich war es eben das erste Mal,<br />
das live zu erleben.<br />
Und dann? Tja dann habe ich den Zündschlüssel<br />
gedreht. Die Wucht der Lautstärke<br />
beamt dich kurzzeitig ins Nirwana!<br />
Da brennt die Luft! Ich habe mich<br />
unglaublich erschrocken. Unvorstellbar<br />
laut. Dann fühlt man diese Power. Die<br />
Gasannahme krass, wie ein Gepard<br />
– zum Sprung bereit. Die 1/4 Meile in<br />
knapp 10 Sekunden. Sofort werden die<br />
Füße warm, denn der Krümmer liegt<br />
nur wenige Zentimeter über ihnen. Das<br />
ist übrigens das größte Problem für alle<br />
Cheetah-Fahrer: Die Hitzeentwicklung<br />
an Füßen und Gesäß. Die Sidepipes enden<br />
genau unter dem Po. Vorne gegrillt<br />
und hinten gekocht. Gespickt mit unvorstellbarem<br />
Lärm. Allein die Vibration<br />
läßt einen jeden nie gekannten Knochen<br />
spüren.<br />
Mittlerweile hat sich eine Menschentraube<br />
gebildet. Klar wegen des Lärms!<br />
Und dann auch noch eine Frau in so<br />
einem Brachialgerät. Nächste Weiheprüfung:<br />
Wie komme ich da wieder<br />
raus? Nach mehreren Anläufen,<br />
genauer Gebrauchsanweisung und<br />
diverser Kommentare stand ich dann<br />
schweißgebadet in Freiheit neben dem<br />
Cheetah. Was für ein Erlebnis!<br />
Von Angie Schlegel, erlebt auf dem 3.<br />
Warm-Up von Motorworld München.<br />
www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 55
Anzeige<br />
Service und mehr – alles aus einer Hand<br />
Young Classics Vondrovsky Fahrzeug<br />
Service wurde 1995 als<br />
„Vondrovsky, Fahrzeug- und Teilehandel“<br />
gegründet. Seit 2001 existiert<br />
die Firma Young Classics in ihrer<br />
heutigen Form, seit 2002 in den Räumen<br />
in Emmering.<br />
Wir sind Ihr Ansprechpartner bei allen<br />
Fragen rund um das Automobil, im Besonderen<br />
– rund um den Oldtimer und<br />
dem Youngtimer.<br />
Ob Wartung, Service, Unfallinstandsetzung,<br />
Restauration, Neuaufbauten,<br />
Umbauten, Behörden<br />
und Rechtsfragen, Ersatzteile, Zubehör,<br />
Werkzeug, Fahrzeugabholung,<br />
-zustellung, -transport, -verbringung,<br />
Pannendienst, Vor-Ort-<br />
Service und vieles mehr erhalten<br />
Sie bei uns alles aus einer Hand!<br />
Wir erledigen für Sie auch sämtliche<br />
TÜV-Abnahmen, Eintragungen<br />
und Abnahmeänderungen, ebenso<br />
Prüfungen nach § 21 und § 21C.<br />
(Grundabnahme, H-Zulassung).<br />
Gerne übernehmen wir für Sie<br />
Fahrzeuganmeldung und -abmeldung.<br />
Sollte mal ein Unfall oder<br />
ein demobilisierender Schaden an<br />
Ihrem Fahrzeug auftreten, holen<br />
wir den Wagen mit einem Trailer<br />
ab und organisieren die Begutachtung<br />
des Unfallschadens bei Bedarf<br />
durch einen geprüften anerkannten<br />
und unabhängigen Gutachter. Und<br />
sollten Sie sich von Ihrem Fahrzeug<br />
trennen wollen, verkaufen wir ihn<br />
gerne für Sie auf Provisionsbasis.<br />
Young<br />
Classics<br />
Oldtimerreparatur<br />
Restauration<br />
Renn- und Rallyebegleitung<br />
Das Team von<br />
Young Classics,<br />
Vondrovsky Fahrzeug<br />
Service<br />
Kfz-Technikermeister<br />
Michael A. Vondrovsky:<br />
„Geht nicht, gibt’s nicht! Und<br />
‚machen wir nicht’, machen wir<br />
nicht!“<br />
Die Krönung des Kfz-Handwerkes<br />
ist die Restauration von Oldtimern,<br />
also der Neuaufbau eines historischen<br />
Fahrzeuges. Ein solches<br />
Fahrzeug mit frischem TÜV wieder<br />
auf die Straße zu bringen und es zu<br />
einem alltagstauglichen und zuverlässigen<br />
Fahrzeug zu machen, ist<br />
die schönste Arbeit ! Dies zu tun,<br />
ohne ihm die Identität zu nehmen<br />
bzw. es „tot“ zu restaurieren ist bei<br />
uns oberstes Gebot.<br />
Es ist keine Kunst aus Neuteilen<br />
mit einem immensen finanziellen<br />
Aufwand einen Top Oldtimer<br />
zu erstellen: Die Herausforderung<br />
besteht darin, vorhandene<br />
Substanz zu erhalten und nur das<br />
zu erneuern was nicht zu retten ist<br />
oder aus sicherheitstechnischen<br />
Aspekten sinnvoll erscheint.<br />
Hierbei beherzigen wir das Motto<br />
„Never touch a running system“<br />
was auch Ihnen zugute kommt, da<br />
es Kosten spart. Dieses Vorgehen<br />
bei der Restauration hat sich bei<br />
uns und unseren Kunden bisher am<br />
besten bewährt.<br />
Wann immer Sie Fragen rund um<br />
das Automobil haben wie Behördenfragen,<br />
Ummeldung, rechtliche<br />
Fragen, können Sie sich bei bei mir<br />
erkundigen!<br />
Young Classics<br />
Vondrovsky Fahrzeug Service<br />
Moosfeldstraße 1<br />
82275 Emmering<br />
Tel. 08141 / 810 720<br />
Mobil. 0172 - 860 18 41<br />
info@vondrovsky.de<br />
www.oldtimermichi.jimdo.com<br />
<strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr.: 11:00-19:00