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Fiat 500 IG Jahresmagazin 2017

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5<br />

Die Jahresausgabe der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München <strong>2017</strong><br />

www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

Martin Mangold<br />

Der Prinz mit<br />

Patina<br />

22-Seen-Fahrt durch Bayern und Tirol<br />

Schweizer<br />

Cinquino‘s<br />

Pascal Kapp<br />

Der bayerische<br />

Rallyemaker<br />

OMC <strong>2017</strong><br />

Ein wahres<br />

Glanzstück<br />

Norddeutschland<br />

Lipperland<br />

Treffen<br />

Kiel/Heidkate<br />

Nordisch<br />

feucht


Editorial<br />

Liebe <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Freunde,<br />

Hamburgs Wahrzeichen, die Elbphilharmonie wird eröffnet,<br />

Donald Trump kommt an die Macht, in Hollywood wird der<br />

falsche Film gekürt, Opel wird französisch, London meldet<br />

den Brexit an, Abgas-Skandal erreicht neuen Höhepunkt, Terroranschläge<br />

in Brüssel, Barcelona, Stockholm und London,<br />

Sonnenfinsternis in USA, Air Berlin ist pleite, Fipronil-Skandal<br />

in NRW, Seebeben in Griechenland, Borussia Dortmund<br />

wird Opfer von Bombenanschlag, Erdbeben in Mexico, Hurrikan<br />

„Irma“ trifft auf Florida und die AfD zieht erstmals in<br />

den Bundestag ein. Ein turbulentes Jahr und es ist noch nicht<br />

mal zu Ende. Stand Ende September.<br />

Um so positiver ist dieses Heft, gespickt mit Interviews und<br />

Reiseberichten. Rallyemaker Pascal Kapp weiß wie‘s geht,<br />

Oldie-Superlative in Stuttgart, 3. Warm Up der Motorworld<br />

München, mit den OFO‘s on Tour, durch Südtirol mit Bianchina<br />

und <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, der Prinz mit Patina – Martin Mangold<br />

und sein Rolls-Royce S1, 22-Seen-Tour mit den Schweizern,<br />

ein wahres Glanzstück – die OMC <strong>2017</strong>, nordisch feucht –<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen in Kiel und vieles mehr gibt es zu lesen.<br />

Vielen Dank, Hermann von der <strong>IG</strong> München und Martin Stein<br />

von der <strong>IG</strong> Lippe für eure Berichte.<br />

Viele <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Besitzer haben ihren Autos Namen gegeben.<br />

Hermann nennt seinen Pidocchio und seine Bianchina Lucia.<br />

Paul und Paulina habe ich auch schon gehört. Mucki aus Berlin<br />

gibt seinen Oldies schönklingende Namen wie Apolonia<br />

oder Cicciolina. Ich habe auch einen Namen gefunden: Montgomery.<br />

So wird er absofort heißen.<br />

Mich traf es Anfang dieses Jahres<br />

auch hart, erst Kolbenfresser beim<br />

<strong>Fiat</strong>, dann kapitalen Motorschaden<br />

beim Porsche 996, aber alles ist<br />

wieder repariert und ich um ein<br />

Sümmchen ärmer.<br />

Ganz frisch!<br />

Ich war mit den OFO‘s am 8. Oktober<br />

on Tour. Die Aufnahme ist auf<br />

der Brandler Alm bei Ruhpolding<br />

gemacht. Das Heft ist aber voll. Der<br />

Artikel erscheint im nächsten Heft.<br />

Herzlichst Eure Angie von der<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat<strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 3


Kurz notiert<br />

Vienna Classic Days<br />

Wien ist immer eine Reise wert. Ganz besonders empfehlenswert<br />

ist das Oldtimertreffen „Vienna Classic Days“, immer<br />

im August. Mit dem Oldtimer Wien per Roadbook erkunden<br />

macht immer wieder Spaß. Highlight ist die für eine<br />

Stunde abgesperrte Ringstraße am Samstag. Über 260 Oldtimer<br />

rollen durch ein Spalier von begeisterten Zuschauer<br />

die Ringstraße entlang. Prädikat: Absolut empfehlenswert.<br />

www.viennaclassic.com<br />

Aufstellung am Rathausplatz<br />

Kuriose Fahrzeuge<br />

und zeitgemäß<br />

passend zum Fahrzeug<br />

gekleidete<br />

Teilnehmer. Startnummer<br />

192, mein<br />

Sohn Lawrence mit<br />

Luca im 124 Abarth<br />

Sport Spider.<br />

Bild rechts: Sissi und<br />

Franz lassen grüßen.<br />

Maxlrain <strong>2017</strong><br />

Zum 30-jährigen Jubiläum der ADAC Bavaria<br />

Historic fanden sich bei diesem Bilderbuchwetter<br />

über 3 000 Oldtimer auf der Wiese<br />

rund um das Schloss Maxlrain zusammen.<br />

Ursprünglich war die ADAC Bavaria Historic<br />

ein Auto-Rennen auf Zeit, heute ist es eine<br />

Oldtimer-Ausfahrt mit Gleichmäßigkeits-Wertungsprüfungen,<br />

die durch das Alpenland zwischen<br />

Deutschland und Österreich geht.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

4 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Inhalt<br />

Fotos: Angie Schlegel (4); Horst Wildoer (1); Hermann Bloeßl (1); OMC (1).<br />

Bergtour:<br />

Saisoneröffnung. Mit Pidocchio (<strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong>) und Lucia (Bianchina) unterwegs<br />

in die Dolomiten.<br />

10<br />

20<br />

HK-Engineering:<br />

Zu Besuch bei dem weltweit einzigsten Unternehmen,<br />

das ausschließlich Mercedes-Benz 300 SL<br />

restauriert.<br />

Ostseetreffen in Heidkate:<br />

Trotz schlechten Wetters kamen<br />

über 100 Fahrzeuge aus Holland,<br />

Dänemark, Schweiz und<br />

Deutschland zusammen.<br />

42<br />

25<br />

Überraschung der anderen Art:<br />

Sie haben nichts gewusst – die vier Azubis der Consal<br />

Versicherungs-Dienste GmbH. An ihrem ersten Tag der<br />

Ausbildung haben wir sie von der Hauptverwaltung zur<br />

zukünftigen Aussbildungsstätte gefahren.<br />

Pascal Kapp:<br />

Der Mann, der weiß wie‘s geht.<br />

Seit 20 Jahren organisiert er<br />

Oldtimerrallyes.<br />

14<br />

Der Prinz mit Patina:<br />

Eine persönliche Geschichte über den<br />

Mensch Martin Mangold mit seinem<br />

weißen Rolls-Royce S1.<br />

32<br />

4. Oberbayerische Meister-Classic<br />

Der Kfz-Innung München-Oberbayern ist wieder<br />

36<br />

einmal ein wahres Glanzstück gelungen. Gestartet<br />

wurde dieses Jahr in Bad Reichenhall.<br />

6 Kurz notiert<br />

3. Warm Up Motorworld München<br />

8 Ganz schön groß<br />

Reise in die Dolomiten<br />

10 Wer wagt, gewinnt!<br />

Retro Classics in Stuttgart<br />

13 Die Oldie-Superlative<br />

Interview<br />

14 Der bayerische Rallyemaker<br />

Germering<br />

19 Classic meets Classic<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

20 Gib mir Drehzahl<br />

24 Raritäten anders!<br />

25 Da möchte man Azubi sein<br />

22-Seen-Tour<br />

26 Schweizer Cinquino‘s<br />

On Tour mit den OFO‘s<br />

30 Drei Farben: Blau<br />

Persönlich: Martin Mangold<br />

32 Der Prinz mit Patina<br />

4. Oberbayerische Meister-Classic<br />

36 Ein wahres Glanzstück<br />

15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen Kiel<br />

42 Nordisch feucht<br />

<strong>Fiat</strong>szene Norddeutschland<br />

46 Lipperland<br />

50 Auch in Kiel war es Freitag<br />

‚am Schiffen’<br />

Cheetah, der Cobrakiller<br />

55 Beflügelt!<br />

Impressum<br />

Verfasser: Angelika Schlegel,<br />

Bismarckstraße 12, 82319 Starnberg<br />

angieschlegel@yahoo.de<br />

info@fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

Erscheinungsweise: 1 mal im Jahr<br />

Druckerei: Rainbowprint,<br />

Druckerei Ganz, Inhaber: Norbert Ganz,<br />

Paradiesstr. 10,<br />

97225 Zellingen-Retzbach<br />

Fotonachweise:<br />

Großes Bild: Hermann Bloeßl<br />

Schweizer Cinquino‘s: Angie Schlegel<br />

Martin Mangold: Angie Schlegel<br />

Pascal Kapp: Angie Schlegel<br />

OMC: Andreas Brachem<br />

Norddeutschland: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lage<br />

Lippe<br />

Kiel: Hermann Bloeßl<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 5


Kurz notiert<br />

25jähriges Jubiläum<br />

25 Jahre gibt es REFUGIO nun schon. Seit Jahren kommen<br />

wir zum Palmsonntag nach Murnau, sofern das<br />

Wetter mitspielt. Auch dieses Jahr, das Wetter war super,<br />

besuchten wir Lothar. 7 <strong>Fiat</strong>s, ein 126er und ein<br />

TVR krönten sein Jubiläum. Vielen Dank, dass wir teilhaben<br />

durften.<br />

Echt abgefahren:<br />

Mit dem <strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong> nach<br />

Peking<br />

Die Reiseroute klingt verrückt genug:<br />

Vom südlichen Ende Italiens über Wladiwostok<br />

bis nach Peking. Doch Danilo<br />

Elia und sein Freund Fabrizio, beide 30<br />

Jahre jung, gehen noch einen Schritt<br />

weiter: Anstatt einen komfortablen<br />

Wagen zu wählen, entscheiden sich die<br />

beiden Abenteurer für ihren „gleichaltrigen“<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, Spitzname „Cinquino“.<br />

Mit wenig Gepäck, begrenztem Budget,<br />

den Werkzeugkasten stets griffbereit,<br />

machen sie sich auf eine ebenso<br />

hingebungsvolle wie bizarre Reise. Am<br />

Ende steht die Erkenntnis, dass sie die<br />

durchquerten Länder und ihre Menschen<br />

intensiver erlebt haben, als sie es<br />

je für möglich gehalten hätten …<br />

Buchenhain<br />

Ein kleines, aber feines Treffen. Der<br />

Waldgasthof Buchenhain hat am 6.<br />

Mai <strong>2017</strong> Fahrzeuge bis Baujahr<br />

1985 eingeladen. Einige hochkarätige<br />

Autos gab es zu Bestaunen.<br />

Unter Kastanienbäumen findet man<br />

den wunderschönen Biergarten, der<br />

bayerische Küche kredenzt. Ein<br />

Wildschweingehege gibt es in unmittelbarer<br />

Nähe.<br />

Dort finden immer wieder Oldtimertreffen<br />

statt. Sehr empfehlenswert.<br />

www.hotelbuchenhain.de<br />

Waldgasthof Buchenhain<br />

Am Klettergarten 7<br />

82065 Baierbrunn<br />

Oldtimertreffen auf der<br />

Theresienwiese München<br />

im April <strong>2017</strong>. Es<br />

ist zwar kein Oldtimer,<br />

aber die Form vom TVR<br />

Tuscan ist sensationell .<br />

6 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Kurz notiert<br />

Die „etwas andere“ Oldtimermesse<br />

Die alljährlich im September in<br />

Imola stattfindende Oldtimer-Ersatzteilmesse<br />

unterscheidet sich<br />

von den uns sonst bekannten<br />

Veranstaltungen in mehrfacher<br />

Hinsicht. Zum Einen schon durch<br />

ihre Größe. Ich habe<br />

mich anfangs gewundert,<br />

warum viele der<br />

Besucher ihre Ausschau<br />

mit dem Fahrrad<br />

unternahmen. Den<br />

Ausstellern steht neben<br />

den Räumen des Boxengebäudes<br />

und den<br />

Flächen ringsum, die<br />

gesamte Rennstrecke<br />

von ca. 5 km Länge zur<br />

Verfügung. Das heißt,<br />

wenn man keines der<br />

Schnäppchen versäumen<br />

möchte, muss man<br />

gut zu Fuß sein. Es gibt einen<br />

Traktorzug um sich bei Kapitulation<br />

zurückbringen zu lassen und<br />

bei fast jeder markanten Kurve<br />

einen Imbissbetrieb um sich für<br />

die nächste Etappe zu stärken.<br />

Man kann annehmen,<br />

dass er mit<br />

dem alten Moto<br />

Guzzi Motor einen<br />

guten Fang gemacht<br />

hat.<br />

Ein weiterer Unterschied ist das<br />

Angebot der Aussteller. Gefühlt<br />

70% betrifft den Zweiradmarkt:<br />

Motorrad, Roller, Fahrrad mit allem<br />

was dazugehört. Außerdem<br />

fällt sowohl bei 2-Rad als auch<br />

bei 4-Rad Ersatzteilen<br />

auf, dass sehr viele Aussteller<br />

echte „Scheunenfunde“<br />

ausgegraben<br />

haben und auch vor<br />

echter Flohmarktware<br />

nicht Halt machten.<br />

Insgesamt betrachtet<br />

lohnt sich aber der Besuch<br />

dieser Messe auf<br />

jeden Fall, schon alleine<br />

des Gefühls wegen, auf<br />

einer Rennstrecke spazieren<br />

gehen zu können<br />

und doch die eine oder<br />

andere Rarität zu entdecken.<br />

Die Veranstalter CRA-<br />

ME (Club Romagnolo Auto e<br />

Moto d’Epoca) haben mit den Eigentümern<br />

„Formula Imola“ den<br />

Vertrag für die nächsten 6 Jahre<br />

verlängert! Hermann Bloeßl<br />

Gasoline Gang<br />

Wer ein geballte Ladung US-Cars und Bikes sehen<br />

will, sollte sich unter www.gasolinegang.de<br />

für die Termine informieren. Dieses Jahr im Juni<br />

veranstalteten sie das 6te Gasoline Gang Vintage<br />

Motor&Music Festival in Peißenberg. Riesige amerikanische<br />

Schiffe bestückt mit coolen Männer wie<br />

Frauen versammelten sich, um Rock &Pop, Swing<br />

& Rock‘n Roll zu genießen. Für Speis und Trank<br />

ganz im Big Apple-Style (z.B. Burger) war gesorgt.<br />

Abschluss dieser Veranstaltung war ein beeindruckendes<br />

Feuerwerk.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Tiefenstollen 5<br />

82380 Peißenberg<br />

Zeitreise<br />

Wann hat man schon so hautnahen Kontakt zu einer Ziellinie!!<br />

Fotos: Hermann Bloeßl (6); Angie Schlegel (3).<br />

Wer ein Fahrrad hat ist klar im Vorteil.<br />

Von vorne nicht zu erkennen….<br />

Die Westkurve „Rivazza“.<br />

….von hinten eindeutig: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>.<br />

Die europaweit veranstaltete<br />

„<strong>500</strong> Forever Young“ Tour<br />

machte am 10. Juni <strong>2017</strong> Station<br />

in der bayerischen Metropole.<br />

Umgestaltete Ladenzeile und<br />

Schauspieler in historischen<br />

Kostümen ließen die „Swinging<br />

Sixties“ aufleben. Ausstellung<br />

mit historischen und aktuellen<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>, darunter exklusives<br />

Sondermodel als Hommage an<br />

den „Nuova Cinquecento“ von<br />

1957.<br />

Der Stadtteil<br />

Haidhausen in<br />

München wurde<br />

Schauplatz einer<br />

Zeitreise. <strong>Fiat</strong><br />

verwandelte für<br />

einen Tag eine<br />

Ladenzeile in eine<br />

Szene im Stil der<br />

1960er Jahre.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 7


Report<br />

3. Warm Up Motorworld München, April <strong>2017</strong><br />

Ganz schön groß<br />

Das Gelände der Motorworld München ist gigantisch. Auf dem ehemaligen<br />

Bahnausbesserungswerkes in München-Freimann entsteht ein einzigartiger<br />

Treffpunkt für (auto)mobile Liebhaber aller Art. Das 3. Warm Up hatte<br />

an diesem wunderschönen Tag viele Oldtimerbesitzer angelockt.<br />

Die Aufstellung<br />

zur Verleihung des<br />

„Wild- Thing-Wettbewerbs.<br />

Von Oldtimer über Youngtimer<br />

bis Newcomer versammelten<br />

sich hunderte Fahrzeuge auf<br />

der Riesenbaustelle zum 3. Warm<br />

Up der Motorworld München.<br />

Zum Jahreswechsel <strong>2017</strong>/2018<br />

wird dieses Gelände zum Treffpunkt<br />

für Liebhaber der mobilen<br />

Welt und zugleich die vielseitigste<br />

Eventfläche werden.<br />

Auf jeden Fall wird dieses Gelände<br />

ein Traum für alle Oldtimerliebhaber,<br />

vom Fahrzeughandel über diverse<br />

Werkstätten bis hin zu Glasboxen,<br />

die man mieten kann (natürlich<br />

zum absoluten Schnäppchen-Preis<br />

von fast 300 Euro pro Monat!) bis<br />

hin zu Accessoires-Shops, Galerien<br />

und einem Hotel. Das Konzept gibt<br />

es bereits im Raum Stuttgart, ein<br />

ehemaliger Landesflughafen; ebenfalls<br />

in Köln/Rheinland; in der Zeche<br />

Ewald/Ruhr und in Berlin unter<br />

dem Namen MOTORWORLD<br />

Manufaktur entsteht ein lebendiges<br />

Gigantisch<br />

Das schöne Wetter<br />

lockte viele<br />

Autobesitzer zum<br />

3. Warm-Up der<br />

Motorworld<br />

München.<br />

Schrauberdorf mit bezahlbarem<br />

Raum für jene, die gern selbst Hand<br />

am Auto, Motorrad, Roller, Fahrrad<br />

oder Boot anlegen. A.S.<br />

Über die MOTORWORLD Group<br />

Die Motorworld Group ist eine eigenständige<br />

Unternehmensgruppe, die<br />

aus der Unternehmensgruppe Dünkel<br />

Holding mit Sitz in Schemmerhofen<br />

(Baden-Württemberg) hervorgeht. Sie<br />

entwickelt, baut und betreibt automobile<br />

Erlebniswelten, die das Kernthema<br />

„Raum für mobile Leidenschaft“ in den<br />

Mittelpunkt stellen. Erster Standort ist<br />

die 2009 eröffnete Motorworld Region<br />

Stuttgart in Böblingen. Dieser wurde<br />

mittlerweile mehrfach erweitert.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

8 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

Auf die Knie<br />

ging dieser nette junge Mann aus der<br />

Schweiz für dieses Foto. Diesen Bentley<br />

T1 fährt er als Alltagsauto (blanker<br />

Neid). Das Fahrzeug ist baugleich mit<br />

dem Rolls Royce Silver Shadow.<br />

Als Simon dann auch noch technisch<br />

über dieses Auto zu referieren (ich<br />

war beeindruckt!) begann, musste ich<br />

nachfragen, woher er das alles weiß.<br />

Er hat einen Wartungsbetrieb für Rolls<br />

Royce und Bentley in der Schweiz.<br />

Alles klar!<br />

Majestätisch<br />

der Besitzer dieses Bentleys war schon<br />

im Begriff nach Hause zu fahren, aber<br />

ich konnte ihn noch ein wenig ausfragen.<br />

Ein Mark VI unter 5 m Länge, einer<br />

der kürzeren Bentleys, der von 1946<br />

bis 1952 gebaut. Auch hier habe ich<br />

mich kurz reingesetzt. Mit einer halben<br />

Fensterkurbeldrehung konnte man<br />

hier das Fenster ganz öffnen. Schneller<br />

geht es nicht mal mit den elektrischen<br />

Fensterhebern von heute.<br />

Selten<br />

es könnte eine Bentley R-Type Continental<br />

sein. Leider war der Besitzer dieses<br />

Fahrzeugs nicht in der Nähe. Es sah<br />

sehr original aus, also unrestauriert.<br />

Dieses Modell wurde nur über 200 mal<br />

von 1952 bis 1955 gebaut. Es war eines<br />

der schnellsten Viersitzer seiner Zeit.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 9


Report<br />

Was für eine<br />

Kulisse, Lucia<br />

(Bianchina) und<br />

Pidocchio (<strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong>) am Toblacher<br />

See.<br />

Wer wagt, gewinnt!<br />

Ein paar schöne Tage vor Ostern ließen die Hoffnung aufkommen, dass der Winter nun doch endlich<br />

vorbei sein könnte und wir unsere lieben <strong>500</strong>er wieder bei einer Ausfahrt genießen dürfen. Zumindest<br />

Palmsonntag, der Sonntag vor Ostern, hat einige von unserer <strong>IG</strong> zur Saisoneröffnung nach Murnau bei<br />

Sonnenschein und Frühlingstemperaturen ermuntert. – von Hermann Bloeßl –<br />

So haben sich mein Sohn Dominik<br />

und ich entschlossen, ein<br />

schon langgehegtes Vorhaben,<br />

nämlich eine Ausfahrt nach Südtirol,<br />

endlich zu verwirklichen! Mit<br />

„Pidocchio“, meinem <strong>500</strong> F und<br />

meiner „Lucia“, Bianchina Cabrio,<br />

eine schöne Tour zu fahren, das hat<br />

mir Dominik schon lange mal versprochen<br />

und Pidocchio’s 50igster<br />

Geburtstag wäre dazu ein passender<br />

Anlass.<br />

Einen Termin zu finden, der einem<br />

jungen, berufstätigen Sohn und<br />

einem vielbeschäftigten Rentner<br />

in den Kalender passt war natürlich<br />

nicht leicht. Wir fanden das<br />

Wochen ende 29. April bis Montag,<br />

1. Mai am geeignetsten, dazu<br />

musste Dominik keinen Urlaubstag<br />

investieren. Also hab ich uns in<br />

Brixen ein Hotelzimmer gebucht<br />

mit der Möglichkeit bis 24 Stunden<br />

vor geplanter Anreise stornieren<br />

zu können. Man weiß ja nie,<br />

was in den paar Wochen bis dahin<br />

noch passieren kann und vor allem:<br />

Wie wird sich das Wetter bis dahin<br />

entwickeln??? Schließlich müssen<br />

wir den Brenner überqueren und in<br />

Südtirol wollen wir auch ein bisschen<br />

die herrlichen Dolomiten genießen.<br />

Also, je näher der Termin heranrückte,<br />

desto näher rückten auch die<br />

winterlichen Verhältnisse wieder<br />

heran! Bedrohliche Wettervorhersagen<br />

wie „Schneefall bis auf <strong>500</strong>m<br />

herab“ ließen starke Zweifel an<br />

unserem Vorhaben aufkommen. In<br />

den letzten Tagen vor der geplanten<br />

Abreise stabilisierten sich die Vorhersagen<br />

dahingehend, dass es am<br />

Freitag noch schneien, am Samstag<br />

dann die Sonne herauskommen und<br />

Am Achensee:<br />

Noch bleibt das<br />

Verdeck zu, aber<br />

nicht mehr lange!<br />

Bei dem schönen<br />

Sonnenschein<br />

reizt es schon,<br />

sich die frische<br />

Frühlingsluft um<br />

die Ohren wehen<br />

zu lassen.<br />

bis Sonntag bleiben sollte. Montag,<br />

zur Heimreise wäre dann wieder<br />

mit Niederschlägen zu rechnen…<br />

Spannend, denn die Vorhersagen<br />

haben bisher sogar gestimmt! Die<br />

ganze Woche über war es saukalt<br />

und es hat immer wieder zwischendurch<br />

nass geschneit. Wie mag’s da<br />

oben in den Bergen ausschauen?!<br />

Alle Stimmen um uns herum rieten<br />

uns von unserem Vorhaben ab, aber<br />

Dominik und ich haben uns noch<br />

Mut und Hoffnung zugesprochen<br />

und plötzlich war es am verschneiten<br />

Freitag nach 18:00 Uhr und ich<br />

konnte das Hotel nicht mehr stornieren<br />

– wir mussten also irgendwie<br />

fahren. Zur Not mit einem unserer<br />

Alltagsautos, nur um das (nicht<br />

ganz billige) Hotel nicht umsonst<br />

bezahlen zu müssen.<br />

Und dann war Samstag und der<br />

Wettergott hat sein Versprechen<br />

eingehalten – unglaublich!<br />

Zwar noch etwas zögerlich, aber<br />

schon erkennbar kam am Morgen<br />

die Sonne heraus und trocknete die<br />

Straßen ab. Nach einem ausgiebigen<br />

Frühstück machten wir uns auf<br />

den Weg und siehe da: es wurde<br />

Fotos: Hermann Bloeßl, Dominik Bloeßl<br />

10 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

immer schöner und je näher wir auf<br />

der Landstraße über Wolfratshausen<br />

nach Lenggries in die Berge<br />

kamen strahlte die Sonne, sodass<br />

man nicht glauben konnte, dass es<br />

tags vorher noch geschneit hatte.<br />

Über Achensee, Inntal, ganz alte<br />

Brennerstraße (Wipptal Ostseite),<br />

ging’s hinauf zum Brenner. Schnee<br />

links und rechts der Straße, aber die<br />

Straßen selbst waren frei und bis<br />

auf einzelnes Schmelzwasser die<br />

Fahrbahnen trocken. Kurze Kaffeepause<br />

am Brenner und dann ging’s<br />

weiter nach Brixen in unser Hotel.<br />

Unsere beiden 18/21 PS sind super<br />

gelaufen und wir waren froh, den<br />

Start gewagt zu haben. Bei einem<br />

abendlichen Spaziergang durch das<br />

nette alte Bischofsstädtchen Brixen<br />

stiften wir im Dom eine Kerze zum<br />

Dank für die gelungene Anreise und<br />

als Tribut an den Wettergott, dass er<br />

uns weiterhin wohlgesonnen bleibt.<br />

Ein bisschen Romantik und Aberglaube<br />

darf schon sein.<br />

Am nächsten Tag, Sonntag, hatte<br />

ich vor, eine Runde, beginnend im<br />

Am Brenner:<br />

Meterhoch<br />

Schnee! Nach<br />

einer kurzen<br />

Kaffeepause ging‘s<br />

„offen“ weiter<br />

und schon war<br />

Sonnencreme<br />

angesagt!<br />

Pustertal und dann über eine kleine<br />

Passstraße wieder zurück nach<br />

Brixen zu fahren. Das Wetter war<br />

wieder so wie vorhergesagt, ein<br />

paar harmlose Wölkchen und viel<br />

Sonne – hat die Kerze doch was<br />

geholfen?! Kurze Ölstandskontrolle<br />

und Auftanken und dann geht’s<br />

los. Die Pustertalstraße SS49 von<br />

Brixen nach Toblach ist gefühlt<br />

die verkehrsreichste Straße in ganz<br />

Südtirol. Und so reiht man sich ein<br />

in die Schlange, die sich da selbst<br />

am Sonntag nach Osten bewegt und<br />

Am Peitler:<br />

Die Würzjoch-<br />

Passhöhe 2003m<br />

für unsere „Bergziegen“<br />

kein Problem,<br />

wenn man<br />

immer schön in<br />

Schwung bleibt.<br />

Fotos: Hermann Bloeßl, Dominik Bloeßl<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 11


Report<br />

An der Halslalm:<br />

Ach, wie wäre es<br />

jetzt hier schöm,<br />

wenn man zu einer<br />

Jause einkehren<br />

könnte, aber es ist<br />

ja alles noch nicht<br />

eröffnet.<br />

Foto: Hermann Bloeßl<br />

12 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

man stellt fest, dass man, wenn man<br />

richtig fährt und rechtzeitig schaltet,<br />

mit den oft 10fach stärkeren<br />

PKWs auf einer kurvigen Straße<br />

ohne weiteres mithalten kann. Wir<br />

hatten zumindest nie das Gefühl,<br />

ein Verkehrshindernis zu sein und<br />

wenn uns mal einer überholt hat,<br />

dann hat er uns den erhobenen Daumen<br />

gezeigt und zugelächelt – ein<br />

erhebendes Gefühl!<br />

Wir fuhren bis nach Toblach, weil<br />

ich meinem Sohn den Toblacher<br />

See zeigen wollte, an dem wir vor<br />

vielen Jahren einen Campingurlaub<br />

verbracht haben. Er bildet auch<br />

eine wunderschöne Kulisse für ein<br />

Erinnerungsfoto. Die Fahrt dahin<br />

verlief allerdings nicht ganz ohne<br />

ein Hindernis, denn in einem etwas<br />

längeren der vielen Tunnels, die<br />

gebaut wurden um die SS49 etwas<br />

zu begradigen, wollte mein <strong>500</strong> F<br />

plötzlich nicht mehr! Es war zum<br />

Glück schon ziemlich am Ende des<br />

Tunnels und der Schwung reichte<br />

gerade noch aus um haargenau am<br />

Ausgang in eine kleine Servicebucht<br />

auszuweichen. Aus! Keinen<br />

Mucks mehr! Also, Werkzeug raus<br />

und systematische Fehlersuche.<br />

Für meinen „Schrauber“-Sohn, der<br />

sonst eigentlich mit HiTech-Porsches<br />

zu tun hat, zurück zu den „basics“.<br />

Erstens: Benzinschlauch ab – Pumpe<br />

fördert!<br />

Zweitens: Der immer wieder als<br />

Bösewicht erwähnte Zündkondensator<br />

– hat man immer einen neuen<br />

dabei – der ist’s aber auch nicht!<br />

Drittens: Zündkerze raus – kein<br />

Zündfunken – Verteilerfinger und<br />

–kappe ausgetauscht – hatten wir<br />

auch dabei – und siehe da, er läuft<br />

wieder.<br />

Alles schnell wieder zusammengeräumt<br />

und weiter ging’s den markanten<br />

Felsmassiven entgegen.<br />

Von Toblach wieder etwas zurück<br />

bis St. Lorenzen und dann hinein<br />

ins Gadertal (Val Badia). Da wurde<br />

es schon ganz schön kurvig und<br />

ab St. Martin im Thurn ging’s dann<br />

richtig zur Sache. Wir wollten über<br />

das Würzjoch (Passo delle Erbe)<br />

2003m hoch, zurück nach Brixen<br />

fahren. An der Abzweigung zu dieser<br />

Straße war aber angeschrieben,<br />

dass dieser Pass noch gesperrt sei.<br />

Wir fragten den Wirt, bei dem wir<br />

eine kurze Mittagspause machten,<br />

ob diese Sperre wirklich ernst gemeint<br />

ist. „Natürlich, da könna se<br />

nit fahr’n! Da liegt no an Hauff’n<br />

Schnee oben!“ hat er uns ganz überzeugend<br />

geantwortet.<br />

Schade, dachten wir. Wir müssten<br />

dann ja den ganz gleichen Weg wieder<br />

zurück fahren. Aber wir können<br />

zumindest probieren, wie weit wir<br />

kommen, dann die schöne Aussicht<br />

genießen – zurück können wir immer<br />

noch. Und wieder einmal hat<br />

sich das Sprichwort „wer wagt,<br />

gewinnt“ bewährt, denn nach einer<br />

herrlichen Kurvenfahrt und teilweise<br />

grenzwertigen Steigungen waren<br />

wir plötzlich auf der Passhöhe, auf<br />

absolut freier und trockener Straße.<br />

Wir waren auch nicht ganz allein.<br />

Ein paar andere Touristen haben offenbar<br />

genau wie wir gedacht.<br />

So, nun waren wir oben, direkt<br />

am Fuße des majestätischen Peitlerkofels<br />

(2875m). Es erhob sich<br />

die Frage: „Geht’s drüben auch<br />

wieder runter?“ Und da haben wir<br />

beobachtet, dass eine Gruppe Motorradfahrer<br />

die Abfahrt angetreten<br />

hat. Wir ließen noch eine Weile<br />

den wunderschönen Blick auf die<br />

Felsen des Peitlers und der Geisslerspitzen<br />

auf uns einwirken und<br />

nachdem die Motorradfahrer nicht<br />

wieder zurückkamen, haben wir es<br />

auch gewagt und wurden wieder<br />

mit einer tollen Kurvenstrecke belohnt.<br />

Über St. Andrä sind wir am<br />

späten Nachmittag wieder in unserem<br />

Hotel in Brixen angekommen<br />

und waren überglücklich darüber,<br />

dass wir die Fahrt gewagt haben<br />

und dass uns unsere <strong>500</strong>er so tapfer<br />

über die komplizierten Strecken<br />

brachten.<br />

Die Heimfahrt am nächsten Tag gestaltete<br />

sich dann noch ganz problemlos.<br />

Das vorhergesagte Ende der<br />

sonnigen Tage hat sich bestätigt. Es<br />

war bewölkt, deshalb entschieden<br />

wir uns für die direkte Route über<br />

Brenner-Landstraße, Innsbruck,<br />

Zirlerberg, und Walchensee. Drohende<br />

Regenwolken konnten uns<br />

nichts mehr anhaben. Am Nachmittag,<br />

bevor sie sich entluden, waren<br />

wir wieder wohlbehalten und zufrieden,<br />

dass wir es „gewagt“ haben,<br />

zu Hause.


Report<br />

Retro Classics in Stuttgart<br />

Die Oldie-Superlative<br />

Europas größte Oldtimermesse lädt zum Kaufen, zum Anschauen und zum Staunen ein und mobilisiert<br />

Oldtimer-Liebhaber aus ganz Europa und Übersee. 10 Hallen voller Oldtimer. Da geht einem das Herz<br />

auf, für mich war es das erste Mal, aber nicht das letzte Mal. Der Termin 22.-25. März 2018 ist notiert.<br />

Wer einen Oldtimer sucht<br />

wird auf der Retro Classic<br />

in Stuttgart auf jeden Fall<br />

fündig. Allerdings sollte man einen<br />

prall gefüllten Geldbeutel dabei haben.<br />

Ein <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> N, Baujahr 1957,<br />

erste Serie wurde für stolze 29.000<br />

Euro angeboten. Schon vor dem<br />

Eingang Ost konnte man im Bosch<br />

Parkhaus viele Oldtimer bestaunen.<br />

Die private Fahrzeugverkaufsbörse<br />

war in der Messe piazza zu finden.<br />

Unter dem Motto „Passione Italiana“<br />

war in der Halle 2 von Alfa bis<br />

Maserati, Pasta und Wein alles zu<br />

finden, was den Oldtimerliebhaber<br />

italienischer Fabrikate beglückt.<br />

Doch die Halle 6 (siehe großes<br />

Bild oben) war für mich die beeindruckendste,<br />

die gewerbliche<br />

Fahrzeugverkaufsbörse. Von unrestauriert<br />

bis überrestauriert, von<br />

moderat bis teuer, vom Kleinwagen<br />

bis zur Luxuslimousine, hier konnte<br />

man einen Einblick über Angebot<br />

und Nachfrage sowie der aktuellen<br />

Fahrzeugpreise bekommen.<br />

In der Halle 8 waren viele Oldtimerclubs<br />

unter anderem unsere<br />

<strong>Fiat</strong>freunde aus Fellbach, die dieses<br />

Mal einen <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit Flügeltüren<br />

dabei hatten.<br />

Vielen Dank Hermann, Dominik<br />

und Loreto, daß ihr mich mitgenommen<br />

habt.<br />

A.S.<br />

Zum Kaufen:<br />

In der Halle 6<br />

(Bild oben) war<br />

die gewerbliche<br />

Fahrzeugverkaufsbörse.<br />

Da war was<br />

los!<br />

Zum Staunen:<br />

Ein <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit<br />

Flügeltüren. Gesehen<br />

bei dem<br />

Fellbacher Club.<br />

Daneben ein Jolly<br />

und dahinter eine<br />

weiße Giardinera.<br />

Zum Anschauen:<br />

Ein Lancia Stratos,<br />

habe ich noch nie<br />

in echt gesehen.<br />

Die ultimative<br />

Fahrmaschine,<br />

heute kaum zu<br />

bezahlen und vor<br />

allem „original“<br />

nicht zu bekommen.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 13


Interview<br />

Pascal Kapp<br />

Der bayerische<br />

Rallyemaker<br />

Der Mann, der weiß wie‘s geht. Seit 20 Jahren<br />

organisiert er Oldtimerrallyes. Wer? Der<br />

charmante Tausendsassa aus Germering:<br />

Pascal Kapp. Wir – 2 Frauen im <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>,<br />

Baujahr 1962 sind schon 3 Rallyes aus<br />

der „Kappschen Schmiede“ mitgefahren –<br />

wollten mehr wissen und haben ihn besucht.<br />

Von Angie Schlegel & Co-Pilotin<br />

Schon als 9jähriger konnte er<br />

nachts die Fahrzeuge an den<br />

Scheinwerfern erkennen und an<br />

den Motorgeräuschen erlauschen,<br />

was sich unter der Haube verbirgt.<br />

Natürlich hat er mit Matchboxautos<br />

gespielt und mit 12 Jahren bereits<br />

seinen ersten Ferienjob getätigt.<br />

Und wesentlich spannender als<br />

lernen, war natürlich das Schrauben<br />

an seinem ersten Oldtimer: Ein<br />

Citroën DS, den er ein halbes Jahr<br />

immer wieder „besuchte“, bis er ihn<br />

heimlich kaufte und restaurierte.<br />

Jeder von uns weiß, wie schwierig<br />

es ist, den Eltern gerecht zu werden.<br />

Aber gegen den ausdrücklichen<br />

Eltern-Willen (Zitat: „An alten Autos<br />

schrauben ist kein Job!“) sein eigenes<br />

Ding durchzuführen... bedarf<br />

Charakterstärke.<br />

Über sich selber sagt Pascal Kapp,<br />

dass er gelegentlich impulsiv („damit<br />

ist der Druck wenigstens gleich<br />

weg“), aber nicht nachtragend sei.<br />

Er sei sarkastisch und „tappt dann<br />

14 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

gerne mal in einen Fettnapf“. Er hat<br />

Freude daran andere zum Lachen zu<br />

bringen und es auch noch zu schaffen,<br />

wenn Menschen schlechte Laune<br />

haben ihnen diese zu vertreiben.<br />

Er liebt Essen und die Kombination<br />

aus Spaß, Genuss und Kultur.<br />

Das Rallye-Team sieht er als<br />

Großfamilie – die „kleine<br />

Variante“ besteht aus seiner<br />

langjährigen Lebensgefährtin und<br />

seinem 9jährigen Sohn Fritz, der<br />

bereits voll in seine Fußstapfen tritt.<br />

„Ein Kind sollte eigentlich eigene<br />

Interessen haben“, tja, wie sollte<br />

es anders kommen: Das Kind liebt<br />

Autos! Beide Männer führen bereits<br />

lebhafte Fachdiskussionen.<br />

Heute hat er den 50er schon gestreift<br />

und stellte in der Nacht auf<br />

seinen 50. Geburtstag glatt wider<br />

Erwarten fest, dass nach dem Aufwachen<br />

alles beim Alten ist. Sein<br />

künftiges Ziel: Eine 4 Tage Woche –<br />

4 Tage „normal arbeiten“ und 1 Tag<br />

Foto: Angie Schlegel


Interview<br />

Oldtimerrallyes<br />

aus der Schmiede<br />

Pascal Kapp:<br />

1997<br />

Unstrut Classic<br />

1998/1999<br />

Unstrut Classic<br />

Gotha Classic<br />

Castle Classic<br />

2000<br />

Unstrut Classic<br />

Gotha Classic<br />

HP/Nixdorf Rallye<br />

Formula Speed Cup<br />

2001<br />

Gotha Classic<br />

Castle Classic<br />

Lotto-Bayern-Classic<br />

2002<br />

Gotha Classic<br />

Castle Classic<br />

2003<br />

COSAG Classic<br />

2004<br />

Gotha Classic<br />

2007<br />

Unstrut Classic<br />

2009<br />

Mapei Classic Rallye<br />

2010<br />

Joka Tour 2010<br />

10-Seen-Classic-<br />

Rallye<br />

2011/2012<br />

333-Minuten-Rallye<br />

10-Seen-Classic-<br />

Rallye<br />

2013<br />

333-Minuten-Rallye<br />

10-Seen-Classic-<br />

Rallye<br />

Wendelstein Historic<br />

(sport. Ausrichtung)<br />

Pascal Kapp<br />

neben einem seiner<br />

Oldtimer: Ein schwarzer<br />

Jaguar XK 120 FHC,<br />

Baujahr 1953.<br />

2014<br />

333-Minuten-Rallye<br />

10-Seen-Classic-<br />

Rallye<br />

Wendelstein Historic<br />

(sport. Ausrichtung)<br />

Oberbayerische<br />

Meister-Classic<br />

2015/2016<br />

333-Minuten-Rallye<br />

10-Seen-Classic-<br />

Rallye<br />

Oberbayerische<br />

Meister-Classic<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 15


Interview<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

„Mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und grenzenlosem Optimismus habe<br />

ich damals die Rallye Unstrut-Classic 1997 organisiert und wäre fast an den<br />

Behörden in Sachsen-Anhalt gescheitert: „Wat wollt ihr Bayern hier? Ja, a Rallye<br />

machen? So wat haben wir hier noch nicht gehabt!“<br />

Ungefähr ein halbes Jahr nimmt<br />

die aktive Planung einer Rallye<br />

in Anspruch. Mit Ankündigung<br />

und der Website-Aktualisierung<br />

braucht es fast 1 Jahr. Wichtigster<br />

Faktor bei der Rallyeplanung ist<br />

Nadine, die rechte Hand von Pascal.<br />

„Ich habe zwar den Überblick, aber<br />

bei den Einzelpositionen bin ich<br />

froh, dass ich mein zweites Hirn<br />

habe“. Bis zu 6mal fahren Pascal<br />

und Nadine die Strecke ab. (Anm.<br />

d. Red.: Also an alle: Bei Abweichungen<br />

handelt es sich immer um<br />

klassisches, teilnehmerseitiges Verfahren!<br />

Weil das Road book immer<br />

stimmt, da die Strecke doch bis zu 6<br />

mal abgefahren wird! Klar?) Überbasteln<br />

und schrauben. Das könnte<br />

schwierig werden: Die Marketingfirma<br />

fordert ihren Tribut und die<br />

Rallyes und ein paar andere Objekte<br />

wollen schließlich auch noch realisiert<br />

werden. Aber der Mann sagt ja,<br />

er braucht immer eine Herausforderung,<br />

denn sonst<br />

kommt Langeweile<br />

auf.<br />

Wie sind Sie<br />

2011 zum ersten Mal<br />

zum Rallye<br />

ausgetragen. Eine Oldtimerrallye,<br />

die durch die schönen<br />

organisieren<br />

gekommen? Ant-<br />

Ecken Bayerns führt, natürlich<br />

wort: „Ohne den<br />

mit Roadbook und tollen<br />

Osten der Repu-<br />

Sonderaufgaben,<br />

blik wäre ich nie<br />

immer im Juni.<br />

dazu gekommen“.<br />

Beruflich hatte es ihn für die Treuhand<br />

nach Magdeburg verschlagen,<br />

wo er Schuhe auf der Mailänder<br />

Schuhmesse präsentieren sollte.<br />

Tja, „diese Schuhe hätten eher nach<br />

Bukarest gepasst“. Allerdings lernte<br />

er so auch die „Toskana des Ostens“<br />

kennen. Auch durch das Schrauben<br />

und den regen Informationsaustausch<br />

in der Oldtimerszene. Früher<br />

war ja das Kennenlernen ohne den<br />

heutigen Medien ganz anders: Man<br />

kennt den, der wiederum kennt den,<br />

man hat Telefonnummern ausge-<br />

tauscht, Briefe geschrieben oder ein<br />

Faxgerät benutzt.<br />

1 2. Gotha Classic<br />

1999. „Mein Team<br />

hat mir damals einen<br />

Siegerkranz umgehängt<br />

(war aber nur<br />

eine Leihgabe).“<br />

2 Jaguar E mit<br />

Latzhose, durfte 1995<br />

bei der Nachtrallye<br />

(Anfahrt) im Wiener<br />

Wald sein.<br />

3 Mit meinem<br />

Co-Piloten Klaus auf<br />

der ADAC 3-Städte<br />

Rallye 2013, München-Wien-Budapest<br />

im MGC GTS, Bj. 1968.<br />

4 Rossfeld mit<br />

Co-Berti 2008. Immer<br />

mit einem Blick auf<br />

die Uhr.<br />

Die erste Rallye von Pascal Kapp<br />

„mit einer gehörigen Portion<br />

Enthusiasmus und grenzenlosem<br />

Optimismus“ ins Leben gerufene<br />

Rallye – die Unstrut<br />

Classic – sollte<br />

1997 stattfinden.<br />

Beinahe wäre es an<br />

den Behörden von<br />

Sachsen-Anhalt gescheitert.<br />

Es meldeten<br />

sich gleich<br />

60 Teams an – was<br />

für eine Herausforderung!<br />

Vor allem,<br />

weil sich 3 Tage<br />

vor Rallyebeginn herausstellte, dass<br />

das neu gebaute Hotel weder über<br />

geeignetes Geschirr noch über ausgebildetes<br />

Personal verfügte. Er hat<br />

alle Hebel in Bewegung gesetzt, das<br />

Geschirr rangekarrt, das Personal<br />

noch geschult und den Teilnehmern<br />

dann ein 6-Gänge-Menue serviert.<br />

Alle Achtung, vor allem, da das Orga-Team<br />

aus gerade mal 4 Personen<br />

bestand. Wie im Artikel der Oldtimermarkt<br />

von 11/1997 nachzulesen<br />

ist, war diese Rallye ein voller Erfolg<br />

und für Pascal Kapp der Beginn<br />

der Ära „Oldtimerrallyes by<br />

Pascal Kapp Rallye-Team“.<br />

Heute umfasst das Team rund 30<br />

Leute die – wie ein Oldtimer auch<br />

– von Pascal dementsprechend Pflege<br />

und Zuwendung brauchen. Und<br />

trotz gewissenhafter und penibler<br />

Basisplanung geht es selten ohne<br />

Improvisationskünste oder den berühmten<br />

„Plan B“. Aber es zeichnet<br />

eine erfahrene Truppe eben auch<br />

aus, wenn bei veränderten Rahmenbedingungen<br />

innerhalb weniger Minuten<br />

eine Lösung gefunden wird.<br />

Foto: Archiv Pascal Kapp<br />

16 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Interview<br />

5<br />

6<br />

7<br />

„Trotz gewissenhafter und penibler Basisplanung geht es selten ohne Improvisationskünste<br />

oder den berühmten „Plan B“. Aber es zeichnet eine erfahrene Truppe<br />

eben auch aus, wenn bei veränderten Rahmenbedingungen innerhalb weniger<br />

Minuten eine Lösung gefunden wird.“<br />

Foto: Archiv Pascal Kapp; Angie Schlegel<br />

raschungen gibt es trotzdem immer<br />

wieder. „Da checkt man die Strecke<br />

noch paar Tage zuvor und am Tag<br />

der Rallye findet man plötzlich eine<br />

Baustelle vor“.<br />

Das ganze Orga-Team ist immer<br />

umfassend informiert. Jeder<br />

weiß, wer wann und wo zur<br />

Prüfungsabnahme oder an einem<br />

anderen Streckenpunkt vor Ort sein<br />

muss. Während der Rallye wird<br />

bereits mit den Auswertungen angefangen,<br />

damit die abschließende<br />

Siegerehrung pünktlich stattfinden<br />

kann. Pascal Kapp kann nicht wirklich<br />

was aus der Ruhe bringen. Geht<br />

mal der Lautsprecher kaputt, gibt<br />

das zweite Mikrofon sein Geist auf,<br />

kein Problem! Dann zückt er eben<br />

kurzerhand das Megafon hervor. Als<br />

Zuschauer bei der Fahrzeugpräsentation<br />

erlebt man nicht nur Pascals<br />

Wissen über Oldtimer sondern genießt<br />

auch die charmante Art und<br />

Weise mit der er jedem das Gefühl<br />

gibt: Du und Dein Auto, ihr seid<br />

was Besonderes. Uns „traf“ das auf<br />

der Oberbayerischen Meister-Classic<br />

2016, wo er uns zwei Frauen<br />

mitfühlend (ironisch gemeint) bemitleidete,<br />

den Abend zuvor zu tief<br />

ins Glas geschaut zu haben und wir<br />

5 Auf dem Podest<br />

mit seinem Jaguar<br />

XK 120 OTS SE, Bj.<br />

1954 und seinem<br />

Co-Piloten Klaus<br />

Thiele, 2016 auf der<br />

historischen Gran<br />

Premio Nuvolari in<br />

Italien.<br />

6 Ein Teil des<br />

Teams nach getaner<br />

Arbeit in Pose.<br />

Aufgenommen auf<br />

der Classic meets<br />

Classic 2016 in<br />

Germering.<br />

7 Voll in seinem<br />

Element: Fahrzeugpräsentation<br />

auf der<br />

10-Seen-Classic 2016.<br />

Zu dem Thema<br />

Roadbook und<br />

km-Angaben<br />

oder Was-wir-immerschon-wissen-wollten:<br />

„Wir haben einen<br />

GPS abgeglichenen Tripmaster<br />

im Fahrzeug verbaut. Aber wenn<br />

Du Dir neue Reifen auf Deinen <strong>Fiat</strong><br />

kaufst, dann können unsere km-Angaben<br />

mit zunehmender Etappenlänge<br />

schon nicht mehr genau sein.<br />

Veränderst Du den Luftdruck um<br />

0,2 Bar, beträgt die Differenz bei<br />

1 km bereits 10 Meter. Es hängt<br />

auch davon ab, wie du eine Kurve<br />

anfährst. Zwei Kurven geschnitten<br />

und schon fehlen 40 Meter.“ (Anm.<br />

der Red.: Machen Sie die Augen<br />

auf und verlassen sie sich nur ungeja<br />

sooo früh aufstehen mussten, um<br />

mit großen Sonnenbrillen bewaffnet<br />

den Tag im <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> zu überstehen.<br />

Übrigens ist alles minutiös geplant,<br />

denn Pascal Kapp bleibt<br />

nach der letzten Rallyestation<br />

bis zur Präsentation,<br />

eine „Puffer-<br />

Zone“ von gut 5<br />

Minuten. Sollte da<br />

das Auto schlapp<br />

machen, ein Unfall<br />

passieren, sich<br />

ein Stau oder was<br />

auch immer frecher<br />

Weise in den Weg<br />

stellen, dann gibt es<br />

keine Präsentation.<br />

Aber das ist noch nie passiert. Und<br />

ich denke, dieses Organisationstalent<br />

würde das auch noch gebacken<br />

kriegen. Erklärtes Ziel seiner Veranstaltungen<br />

ist, dass jeder aus seinem<br />

Alltagstrott rauskommt, Spaß<br />

hat und Leute seinesgleichen kennenlernt.<br />

Ganz besonders wichtig<br />

ist ihm: Das Essen. „Wenn das Essen<br />

nicht stimmt, steht und fällt die<br />

Veranstaltung“. Schließlich laufen<br />

alle seine Rallyes auch unter dem<br />

Motto Spaß – Genuss – Kultur.<br />

Während wir, die Teilnehmer, höchst<br />

2010 zum ersten Mal<br />

ausgetragen.<br />

Eine Oldtimerrallye, die an 10<br />

oberbayerischen Seen vorbeiführt,<br />

immer im Oktober,<br />

ein Oldtimerveranstaltung der<br />

Superlative.<br />

zufrieden, sattgefressen und völlig<br />

erschöpft nach Hause fahren, räumt<br />

das Rallye-Team das gesamte Material<br />

noch in der Nacht wieder ins<br />

Lager. Am Montag um 10 Uhr findet<br />

dann die Manöverkritik statt.<br />

Den Standard zu halten ist nach<br />

so vielen Rallyes<br />

meist machbar.<br />

Aber 95-98prozentig<br />

zu sein, das ist<br />

harte Arbeit.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 17


Interview<br />

1<br />

2<br />

3<br />

„Wir haben einen geeichten Tripmaster. Wenn Du Dir neue Reifen auf deinen <strong>Fiat</strong><br />

kaufst, dann können unsere Km-Angaben mit zunehmender Etappenlänge schon<br />

nicht mehr genau sein. Veränderst Du den Luftdruck um 0,2 Bar, beträgt die Differenz<br />

bei 1 km bereits etwa 10 Meter.“<br />

fähr auf den Kilometerzähler Ihres<br />

Tachos. Schließlich fahren wir ja<br />

nicht die historische Monte Carlo-<br />

Rallye mit 4 Sensoren, an jedem<br />

Reifen einen, weil es entscheidend<br />

ist, wie die Streckenführung verläuft.<br />

Tipp: Eigener Tripmaster oder<br />

eine Rallye-App.)<br />

Weil aus der Sicht<br />

der Teilnehmer<br />

immer alles so reibungslos<br />

abläuft,<br />

interessierte uns<br />

auch der schlimmste<br />

Alptraum, der<br />

auf einer Rallye<br />

passiert ist. Pascal<br />

Kapp: „Den gab es<br />

Gott sei Dank überhaupt<br />

nicht.“<br />

In den 20 Jahren „Rallyeorga“ hat<br />

es 2 Unfälle gegeben, beide nur<br />

mit geringfügigen Blechschäden.<br />

Deshalb werden Teilstrecken,<br />

die eine Gefahr bergen könnten,<br />

durch explizite Anweisungen entschärft.<br />

Zum Beispiel eine kurze<br />

Strecke mit 30 km/h fahren und,<br />

damit es spannend bleibt, Aufgaben<br />

wie z.B. „Bilderrätsel“ lösen.<br />

Bei so viel Organisation für andere,<br />

war es erst recht spannend zu<br />

Zum 4. Mal im Auftrag der<br />

Kfz-Innung Oberbayern.<br />

Eine Wochenend-Veranstaltung<br />

mit tollem Hotel, tollem Essen<br />

und toller Strecke. Basislager<br />

<strong>2017</strong> ist in Bad Reichenhall.<br />

wissen, ob er selber auch Rallyes<br />

fährt. Was für eine Frage! Die Pokale<br />

in seinem Büro sprechen für<br />

sich. Viele ADAC-Rallyes, die<br />

Räuber-Kneissl-Classic‘s und sein<br />

Favorit die „Gran Premio Nuvolari“<br />

in Italien.<br />

Pascal Kapp hat<br />

natürlich mehrere<br />

Oldtimer.<br />

Auf die Frage: „Mit<br />

welchem Oldtimer<br />

fahren sie am liebsten?“<br />

kam die Antwort:<br />

„Ich fahre alle<br />

meine Oldies gerne,<br />

egal ob mit einem<br />

Renault R4 entschleunigende<br />

80 km/h oder mit einem<br />

Jaguar XK 120 ... etwas flotter.<br />

Jeder hat seine Eigenarten und jeder<br />

ist vom Fahrspaß unvergleichlich.“<br />

Zu guter Letzt wollten wir noch<br />

den Unterschied der Oldtimerszene<br />

von damals zu heute wissen. „Das<br />

eigene Auto ist heute bei der urbanen<br />

Generation nicht mehr ganz so<br />

wichtig wie früher. Damals konnte<br />

man sich eben nicht mit dem Handy<br />

ein ̦car-to-goʼ leihen und wieder<br />

abstellen wo man will. Youngtimer<br />

sind bei der Jugend und den<br />

Ein Teil seiner<br />

Schätze:<br />

1 Ein schwarzer<br />

Jaguar XK 120 FHC,<br />

Baujahr 1953.<br />

2 Ein blauer<br />

Triumph Dolomite<br />

Sprint 16V, Baujahr<br />

1973. Daneben ein<br />

schwarzer Porsche<br />

944 als Rallyeversion,<br />

Baujahr 1984.<br />

3 Bunter Mix:<br />

Die Ente ist zum<br />

Verkauf, der R4 ist<br />

für das langsame<br />

„Cruisen“ durch<br />

Germering ideal.<br />

30-40jährigen sehr beliebt, das beweisen<br />

die stetig steigenden Zulassungszahlen<br />

und die nachgelagerten<br />

Veranstaltungen. Schwierig ist das<br />

Feld der Vorkriegsautos mit geringer<br />

Leistung wie z.B. ein BMW<br />

Dixi, ein Opel Laubfrosch oder dergleichen.<br />

Hier bin ich der Meinung,<br />

dass diese Generation an Oldtimerbesitzern<br />

schwer zu ersetzen sein<br />

wird. Einem heute 30jährigen sind<br />

in den meisten Fällen 20 PS und<br />

Dauertempo 60 km/h schlicht nicht<br />

vermittelbar. Generell ist der Markt<br />

für Oldtimer und Klassiker ein sehr<br />

bunter Mix aus Menschen und Maschinen,<br />

der mich seit über 30 Jahren<br />

begeistert. Und wenn andere<br />

das auch merken, dann freut es das<br />

Rallye-Team ganz arg.“<br />

Unser Fazit: Möge er noch weitere<br />

20 Jahre Rallyes organisieren!<br />

Pascal Kapp, der Mann<br />

der weiß wie’s geht. Das Team, die<br />

Streckenführung, die Locations und<br />

die Aufgaben von Allgemeinwissen<br />

bis zu sportlicher Betätigung, ein unvergessliches<br />

Erlebnis unter Gleichgesinnten.<br />

Weil er uns allen das Gefühl<br />

gibt, dass Mensch und Auto was<br />

Besonderes sind, ist er für uns der<br />

charmanteste Rallyemaker Bayerns.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

18 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Ein kleiner Ausschnitt<br />

vom Concours<br />

d‘Elégance:<br />

Vorne das Innenleben<br />

eines Goggomobil.<br />

Ein blauer<br />

Alpine A 110 (3. Platz<br />

der Kategorie Funk+<br />

Disko), dahinter ein<br />

roter <strong>Fiat</strong> Dino, davor<br />

ein DeLorean DMC-<br />

12 (der Gesamtsieger).<br />

Etwas verdeckt<br />

ein roter BTM Cheetah<br />

GT (Sieger des<br />

Publikumspreises).<br />

Report<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

30.07.<strong>2017</strong>: Oldtimertreffen mit Concours d‘Elégance an der<br />

Stadthalle Germering<br />

Classic meets Classic<br />

E<br />

in phantastisches Potpourri von<br />

über 350 klassischen Oldtimer,<br />

vom Vorkriegsfahrzeug bis zum<br />

Youngster war auf der „Classic<br />

meets Classic“-Veranstaltung in<br />

Germering zu bewundern.<br />

Beste Wetterbedingungen lockten<br />

zahlreiche Zuschauer zur Stadthalle.<br />

Geboten wurde Live-Musik von<br />

der „Brass Band München“, die<br />

Filmmusik von Indiana Jones bis<br />

Titanic zum besten gaben. Auch das<br />

Duo „Peter Voice & Samuel String“<br />

erinnerte die Besucher an die Zeit<br />

des Classic Rock – unplugged.<br />

Charmant wie immer moderierte<br />

Pascal Kapp (Initiator und Veranstalter)<br />

die Oldtimer-Präsentation<br />

vor der Stadthalle.<br />

Absolutes Highlight waren die Demofahrten,<br />

die in einer bestimmten<br />

Zeit auf einer eigens abgesperrten<br />

Straße gefahren werden mussten.<br />

Die amerikanischen „Muscle-Cars“<br />

haben dort ihre PS-Power demonstriert.<br />

Röhrend und auch mal mit<br />

viel Rauch donnerten 400-700 PS<br />

an einem vorbei.<br />

Mit einer breit angelegten Spendenaktion<br />

unterstützt Classic meets<br />

Classic das kbo-Kinderzentrum<br />

München, eine in Deutschland<br />

einmalige Einrichtung, die auf die<br />

frühe Diagnostik und Therapie von<br />

Entwicklungsstörungen und Behinderungen<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

spezialisiert ist.<br />

Fazit: Eine tolle Veranstaltung, die<br />

dieses Mal ein sehr breites Spektrum<br />

von Automobilität zeigte.<br />

von Angie Schlegel<br />

Von oben nach<br />

unten:<br />

Ein blauer Ford A.<br />

Speedster von 1929.<br />

Ein <strong>Fiat</strong> 600 Frua bei<br />

der Fahrzeugpräsentation<br />

(2. Platz bei<br />

Kategorie Twist +<br />

Rock‘n Roll). Pascal<br />

Kapp bei der Verleihung<br />

der Preise.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 19


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Erste <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt im Mai <strong>2017</strong><br />

Gib mir Drehzahl !<br />

Das bezieht sich natürlich auf den Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer, der auf dem Bild oben<br />

dominant hervorsticht. Robert hatte eine interne <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt organisiert und<br />

die führte uns zuerst zu HK-Engineering nach Polling. Von Angie Schlegel<br />

Woher kennst Du bloß diese<br />

Strecken, Robert“, das hörte<br />

man öfters an diesem Tag. 14<br />

<strong>Fiat</strong>s machten sich auf verschlungenen<br />

Pfaden nach Polling auf.<br />

Zu HK-Engineering GmbH, heute<br />

weltweit das einzigste Unternehmen,<br />

das ausschließlich Mercedes-Benz<br />

300 SL restauriert. Das<br />

Unternehmen residiert in einem<br />

Klostergut und bietet Führungen an.<br />

Das Klostergut wurde über die Jahre<br />

sehr aufwendig restauriert, es hat<br />

sogar eine Denkmalschutzmedaille<br />

durch den bayerischen Kultusminister<br />

verliehen bekommen. Der<br />

Inhaber und Sammler Hans Kleissl<br />

hat schon in jungen Jahren die Liebe<br />

zum Oldtimer entwickelt. Seinen<br />

ersten Mercedes-Benz 300 SL<br />

erwarb er 1980. Sein Unternehmen<br />

beschäftigt mittlerweile 50 Mitarbeiter.<br />

Alles ist Handarbeit, das Bewahren<br />

alter, originaler Fahrzeuge<br />

steht bei dem Unternehmen im Vordergrund.Natürlich<br />

werden Fahrzeuge<br />

auch neu aufgebaut. Mittlerweile<br />

hat HK-Engineering eines der<br />

größten Ersatzteillager weltweit,<br />

verschiedene Teile werden auch in<br />

Kleinserien nachproduziert.<br />

In diesem wunderschönem Ambiente<br />

durften wir unsere <strong>Fiat</strong>s parken.<br />

Begrüßt wurden wir von dem<br />

Guide Markus Wilhelm, der sich<br />

am Sonntag die Zeit nahm, uns<br />

20 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Der Sportwagen, der auf die Straße kam<br />

Der HK-Engineering-Guide Markus Wilhelm führte uns auf interessante<br />

und sehr amüsante Weise durch die Welt des längst historischen Sportwagens<br />

bzw. Traumwagen vieler Auto-Enthusiasten.<br />

Fotos: Hermann Bloeßl<br />

durch die heiligen Hallen zu führen.<br />

3.258 Fahrzeuge wurden von dem<br />

300 SL gebaut. 29 Stück mit einer<br />

Aluminiumkarosserie. Nach den<br />

Recherchen von HK-Engineering<br />

laufen noch 25 Fahrzeuge. Die Firma<br />

hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit<br />

eines dieser exklusiven<br />

Fahrzeuge zu restaurieren. Ein kleiner<br />

Einblick zur Vorgehensweise<br />

des Unternehmens: Drei Mitarbeiter<br />

waren damit beschäftigt Schrauben<br />

zu sammeln, die von Mercedes<br />

Treffpunkt<br />

zwischen<br />

Perchting und<br />

Andechs, bevor<br />

es auf „verschlungenen<br />

Wegen“ nach<br />

Polling ging.<br />

„Das ist ein richtiges Rennauto, der fordert dich<br />

auf: Ich will rennen, gib mir Drehzahl. Er atmet<br />

auch sehr laut ein und aus und braucht natürlich<br />

auch ein „bisschen“ Kraftstoff“, so erzählt<br />

von unserem Guide. Das Fahrzeug wurde damals<br />

mit einem 4-Gang-Getriebe ausgeliefert<br />

mit der längsten Getriebeübersetzung. „Er ist<br />

unglaublich drehfreudig, und du legst den ersten<br />

Gang ein mit Blick auf den Drehzahlmesser<br />

und fragst dich, wann soll ich jetzt in den 2.<br />

Gang schalten, vielleicht bei 80 km/h oder so“,<br />

kommentiert Markus. Viele Rennfahrattitüden<br />

sind erhalten geblieben.<br />

Zum Beispiel die Zentralachsmuttern, die man<br />

mit einem Kupferhammer aufschlägt. Messing<br />

und Kupfer vertragen sich. Diese eine zentrale<br />

Mutter hält das Rad. Die Löcher in den<br />

Schwellern sind die Wagenheberaufnahme.<br />

Dieses Auto hatte auch ein paar individuelle<br />

Besonderheiten. Damals war das Rollenverständnis<br />

zwischen Mann und Frau noch deutlich<br />

ausgeprägter als heute. „Der Herr hatte<br />

einen Wohlstandsbauch und Geld und fuhr das<br />

Auto und die Dame war hübsch und hatte ein<br />

Faltenröckchen und saß auf dem Beifahrersitz.<br />

Vielleicht brach sie sich die damals noch natürlichen<br />

Fingernägel an der seltsamen Türöffnung<br />

ab“, erzählt uns Markus.<br />

Mercedes überlegte sich damals, der Beifahrerin<br />

auch eine Aufgabe zu geben. Es gibt auf<br />

der Beifahrerseite eine zweite Hupe (ein kleiner<br />

silberner Knopf). Also er konnte hupen und sie<br />

konnte hupen, das erklärt vielleicht auch heute,<br />

warum Mercedes-Fahrer so oft hupen. Hintergrund<br />

war natürlich auch, dass der Fahrer bei<br />

flotter Fahrt die Hände nicht vom Steuer nahm,<br />

sondern seine Beifahrerin aufforderte zu hupen.<br />

Sie war auch die Herrin über den Zigarettenanzünder,<br />

der sich ebenfalls auf der Beifahrerseite<br />

befindet. Sie konnte auch die Heizung und die<br />

Lüftung auf ihrer Seite getrennt von seiner Seite<br />

regeln. Ich hab kalte Füße, du hast warme Füße<br />

das gab es schon damals nicht.<br />

Die Amerikaner standen total auf dieses Auto,<br />

weil er selten war und durch die Rennerfolge<br />

ein internationales Renomée hatte. Der Wohlstand<br />

der Amerikaner zeichnete sich damals<br />

schon durch einen voluminösen Bauchumfang<br />

aus. Die beschwerten sich, dass das Einbzw.<br />

Aussteigen so anstrengend sei. Mercedes<br />

konnte das nicht wirklich nachempfinden, waren<br />

die Deutschen aufgrund der Wirtschaftslage<br />

eher schlank gebaut. Bis ein deutscher Unternehmer<br />

nach Untertürkheim kam und eine<br />

Probefahrt machte. Er fand das Auto so toll und<br />

wollte es kaufen. Sein Problem, er kam nicht<br />

aus dem Auto. Er blieb mit seinem Bauch unter<br />

dem Lenkrad hängen. Mercedes –äußerst innovativ<br />

– machte ein Scharnier an die Lenksäule,<br />

so das man das Lenkrad einfach wegklappen<br />

konnte. Einzigartig bei diesem Fahrzeug.<br />

Natürlich rissen sich die Männer auch darum,<br />

den Damen beim Aussteigen behilflich zu sein,<br />

um den ein oder anderen Blick z.B. auf das Knie<br />

zu erhaschen.<br />

Man wollte natürlich auch gerne mit dem Fahrzeug<br />

verreisen. Der Kofferraum ist allerdings<br />

zweckentfremdet für das Reserverad, den<br />

Tankstutzen, dem Wagenheber und anderes<br />

Werkzeug. Natürlich entwickelte Mercedes<br />

spezielle Koffer für den Flügeltürer. Man erregte<br />

damals schon unglaubliches Aufsehen<br />

mit diesem Fahrzeug, weil es sehr selten in<br />

Deutschland (ich finde das auch heute noch<br />

so) war. Aber spätestens an der Rezeption,<br />

wenn Du mit dem speziellen Koffer ankamst,<br />

wusste man: dieser Herr, diese Dame fährt einen<br />

Mercedes-Benz 300 SL.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 21


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Der Firmensitz von<br />

HK-Engineering<br />

Das Klostergut<br />

in Polling wurde<br />

aufwendig restauriert,<br />

es bekam die<br />

Denkmalschutzmedaille<br />

durch das<br />

Kultusministerium<br />

verliehen.<br />

Schätze<br />

In diesem Raum<br />

hingen an den<br />

Wänden in Originalgröße<br />

die<br />

technischen<br />

Zeichnungen vom<br />

300 SL. Auch<br />

viele Bilder mit<br />

Prominenten und<br />

ihren Silberpfeilen.<br />

Man bekommt sie<br />

eigentlich nur selten<br />

zu sehen und<br />

hier sind mehrere<br />

300 SL.<br />

damals hergestellt wurden. Ca.<br />

80.000 Schrauben wurden nach<br />

dem System: Die guten ins Töpfchen,<br />

die anderen weg. Nun, der<br />

Preis bei einem solchen Fahrzeug<br />

liegt ungefähr bei 12 Millionen,<br />

da möchte der Kunde natürlich ein<br />

perfektes Auto haben. Das Unternehmen<br />

zeichnet sich auch aus, die<br />

Teile zu reparieren und nicht einfach<br />

auszutauschen, wie in der heutigen<br />

Autowelt üblich. Alles wird<br />

katalogisiert und mit einem Barcode<br />

versehen. Wer also irgendwas<br />

klaut und es ins Internet stellt um es<br />

zu verkaufen, kann sich sicher sein,<br />

dass am nächsten Tag ein Mitarbeiter<br />

der HK-Engineering mit zwei<br />

Blaumännern vor der Türe steht.<br />

Mittlerweile kauft das Unternehmen<br />

Fahrzeuge aus Amerika zurück,<br />

weil sehr viele dorthin verkauft<br />

wurden. Der Mercedes-Benz<br />

300 SL wurde damals in Amerika<br />

vorgestellt, bevor er in Deutschland<br />

gezeigt wurde. Man sah den Markt<br />

in Amerika und nicht in Deutschland.<br />

Natürlich sind die Fahrzeuge zum<br />

Teil in erbärmlichen Zustand. „Wir<br />

können das Fahrzeug doch nicht<br />

sterben lassen“, so das Credo des<br />

Chefs Hans Kleissl. Chassie-, Fahrzeugnummer<br />

und Motornummer<br />

sind ein Vermögen wert. In einer<br />

Halle stand so eine Ruine, eigentlich<br />

ein Haufen Schrott. Selbst der<br />

Schrott liegt im 6stelligen Bereich.<br />

Die Form ist patentrechtlich geschützt.<br />

Auf die Frage: „Wenn man so lange<br />

an einem Auto gearbeitet hat, tut es<br />

dann nicht weh es zu verkaufen?“<br />

Antwort: „Das ist unser Geschäft.<br />

Schlimmer für uns ist es, wenn ein<br />

Kunde das Auto schlecht behandelt.<br />

Wir wissen, wieviel Schweiß,<br />

Blut und Tränen es kostet so ein<br />

Auto zu restaurieren. Oft sind es<br />

auch Kleinigkeiten, die das Weitermachen<br />

am Fahrzeug verhindern,<br />

22 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Mal anders<br />

Die unterschiedlichen<br />

Phasen einer<br />

Restaurierung sind<br />

in diesem Raum zu<br />

bestaunen.<br />

Fotos: Hermann Bloeßl, Angie Schlegel<br />

weil das Ersatzteil nur schwer zu<br />

bekommen ist.“<br />

Natürlich gibt es auch skurrile Geschichten.<br />

Einer hatte das Auto<br />

vergraben lassen, weil er es seiner<br />

Freundin schenken wollte, aber die<br />

Familie war dagegen. Er nahm das<br />

Geheimnis um dieses Auto mit ins<br />

Grab. 25 Jahre später wollte der<br />

Sohn am benachbarten Grundstück<br />

ein Haus bauen und da kam bei dem<br />

Aushub das Auto zum Vorschein.<br />

Oder ein demenzkranker Mann hatte<br />

vergessen, dass er zwei 300 SL besaß<br />

und die Kinder bei der Durchsicht<br />

der Unterlagen feststellten, dass eine<br />

Garage in Norddeutschland angemietet<br />

worden war. Und da standen<br />

dann die Ikonen drin.<br />

Beeindruckt hat mich die Werkstatt<br />

– so sauber und aufgeräumt.<br />

Im allerbesten Fall kümmert sich<br />

ein Mitarbeiter um das Fahrzeug<br />

von Anfang an bis zum Schluss.<br />

Für jedes Fahrzeug gibt es ein Regal<br />

mit der Identifikationsnummer,<br />

in dem alles aufbewahrt wird. Der<br />

größere Mitarbeiteranteil ist bereits<br />

40+, Nachwuchs mit Geduld und<br />

Leidenschaft sind nicht einfach zu<br />

finden.<br />

Das ganze Gelände ist sehr gut gesichert.<br />

Muss es auch bei den Schätzen,<br />

die auf dem Gelände sind.<br />

Unser Tour-Guide<br />

Markus Wilhelm,<br />

der uns durch die<br />

Welt des 300 SL<br />

führte.<br />

Man sieht ja solche Autos so gut<br />

wie nie und im Keller stehen ganz<br />

viele davon. An den Wänden sieht<br />

man Bilder mit Stars und ihrem 300<br />

SL z.B. Gunter Sachs, Clark Gable<br />

und Sophia Loren, nur um ein paar<br />

zu benennen. Autos mit prominenter<br />

Vergangenheit sind natürlich<br />

noch etwas begehrter. Picasso war<br />

auch im Besitz eines Silberpfeils,<br />

angeblich hat er seinen Führerschein<br />

selber gemalt.<br />

Natürlich hat uns Markus noch viel<br />

mehr erzählt, aber ich empfehle:<br />

Fahrt dorthin, schaut euch das selber<br />

an: Die Autos, das Gelände und<br />

die Führung, einfach toll.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 23


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Erste <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München Ausfahrt im Mai <strong>2017</strong>, Teil 2<br />

Raritäten anders !<br />

Von HK-Engineering ging es weiter zu „Mini‘s“ Raritätenstadl, ebenfalls in Polling. Mit<br />

20 Jahren kaufte er sich einen gebrauchten BMW 327, Baujahr 1939. Der Beginn der<br />

Sammelleidenschaft des Dominik Weiß, liebevoll „Mini“ genannt, nahm seinen Anfang.<br />

Mit Kuhglocken ging es los und was aus der Leidenschaft wurde, kann man heute besichtigen.<br />

Von Angie Schlegel<br />

Kontakt<br />

Minis-Raritäten-Stadl<br />

Fam. Dominikus Weiß<br />

Hofmarkstr. 47<br />

82398 Polling<br />

Tel: 0881 / 40707<br />

Fax: 0881 / 9256163<br />

E-Mail: info@raritätenstadl.de<br />

Fahrräder, aus dem Haushalt,<br />

aus der Medizin, aus dem<br />

Brauereiwesen, aus der Landwirtschaft,<br />

Maschinen, Schusterutensilien,<br />

Religiöses, Messgeräte<br />

und vieles mehr hat er gesammelt.<br />

Der Familienbetrieb, der nachweislich<br />

seit 1640 im Familienbesitz ist,<br />

wurde im Laufe der Jahre umgebaut<br />

um der Sammelleidenschaft Herr<br />

zu werden. Auch ein Triebwagen<br />

der Zugspitzbahn steht im Hof, der<br />

heute als Sitzgelegenheit für Kaffee<br />

und Kuchen (selbstgemacht natürlich<br />

von Mama) dient. Er war 16<br />

Jahre lang Bürgermeister der Stadt<br />

Polling. Jedes Jahr unternahm er<br />

zwei Oldtimerfahrten nach Südtirol,<br />

er war auch ein aktives Mitglied<br />

eines BMW Clubs.<br />

„Ich bin ein Mensch, der nichts<br />

wegwerfen kann. Ich möchte für<br />

die Nachwelt alles erhalten“, so<br />

Dominik Weiß, genannt „Mini“. Es<br />

sind wohl 100.000 Gegenstände die<br />

er zu Lebzeiten gesammelt hat (verstorben<br />

im Januar 2016).<br />

Wie schon erwähnt fing es mit Kuhglocken<br />

an, wurde erweitert mit<br />

Trambahnglocken von 1930, Kirchenglocken<br />

in verschiedenen Tonarten<br />

und Schellen. Und natürlich<br />

kannte er Geschichten zu all seinen<br />

Exponanten. „Er lebte für seine<br />

Sammlung“, so seine Frau Maria,<br />

die heute Führungen durch den<br />

Stadl macht. Auch der Sohn, dessen<br />

Sammelleidenschaft Kutschen sind,<br />

macht Führungen. In zwei Gruppen<br />

aufgeteilt tauchten wir in die Welt<br />

der Raritäten. Es gibt so vieles zu<br />

sehen z.B. einen Taschenrechner<br />

aus den 50er Jahren, Bügeleisen aus<br />

der Jahrhundertwende, Überseekoffer<br />

und... Absolut empfehlenswert.<br />

Raritäten In diesem originalen Triebwagen der Bayerischen Zugspitzbahn tranken wir Kaffee. Der Sohn von „Mini“ hat zu vielen Exponaten Geschichten erzählt.<br />

Fotos: Hermann Bloeßl, Angie Schlegel<br />

24 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Intern<br />

Aufstellung vor der<br />

Hauptzentrale der<br />

Versicherungskammer<br />

Bayern. Der<br />

erste Tag wurde den<br />

Auszubildenden mit<br />

den Cinquecentos<br />

versüßt. Der junge<br />

Mann (unten) sitzt in<br />

einem Baujahr 1964<br />

mit Selbstmördertüren.<br />

Überraschung der anderen Art<br />

Fotos: Angie Schlegel; Hermann Bloessl; Horst Wildoer<br />

Da möchte man<br />

Azubi sein<br />

Sie haben nichts gewusst, die vier Auszubildenden<br />

der Consal Versicherungs-<br />

Dienste GmbH, ein Unternehmen der<br />

Versicherungskammer Bayern. Die Überraschung<br />

ist dem Horst Wildoer (Bildungsmanager)<br />

wirklich gelungen, erst<br />

ungläubige Gesichter, dann überraschte<br />

Gesichter. An ihrem ersten Tag der<br />

Ausbildung haben wir (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> München)<br />

sie von der Hauptverwaltung<br />

der Versicherungskammer<br />

Bayern<br />

in die Carl-Wery-Str.<br />

zur zukünftigen Ausbildungsstätte<br />

gefahren.<br />

Sie fanden es alle toll.<br />

Na, da möchte man doch<br />

wirklich Azubi sein oder?<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 25


Report<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

5<br />

Fotos: Seifert (1) CH; Schlegel (1); Subirana (1), CH; Suter (1) CH; Piccinni (1) CH.<br />

22-Seen-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz vom 25.-28. Mai <strong>2017</strong><br />

Schweizer Cinquino‘s<br />

Hans Fluri hat es wieder getan. Er hat eine wunderschöne Reise organisiert. 2015 war ich mit<br />

dem Schweizer Club, Sektion Zürich, die Tour des Grandes Alpes gefahren. Unvergesslich.<br />

Als es hieß die Fahrt werde durch drei Länder an 22 traumhaft schönen Seen im Allgäu,<br />

Tirol sowie der Schweiz gehen war ich sofort dabei. Die Reisestrecke für die<br />

Schweizer fast 960 km. 25 Fahrzeuge und 41 Personen. Ich habe mich am<br />

zweiten Tag dieser Reise bei mir um die Ecke am Weßlinger See eingeklinkt.<br />

Von Angie Schlegel<br />

26 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

6<br />

8<br />

7<br />

9<br />

1 Ein Schweizer-<strong>Fiat</strong>-Stilleben mit traumhafter Kulisse.<br />

2 Gianni beim Einbau einer neuen<br />

Batterie.<br />

3 Schlange stehen am Tegernsee.<br />

4 Ex-Präsi beim Putzen mit Riesenwedel.<br />

5 Bitter, aber wahr hier wird die Lichtmaschine gewechselt.<br />

6 Kufstein, verzweifelte Suche<br />

zum großen Platz, einmal wenden bitte.<br />

7 Aufstellung vor der Burg in Kufstein.<br />

8 Am<br />

Achensee machten wir Halt.<br />

Foto: Markus De Cesaris<br />

D<br />

9 Einfach schön.<br />

ie drei Seen in der Schweiz<br />

habe ich verpasst, aber die 17<br />

in Deutschland und die 2 Seen in<br />

Österreich nicht. Am Donnerstag,<br />

26. Mai <strong>2017</strong> kam der Konvoi<br />

abends im Hotel Seehof in Wessling<br />

am See an. Nachdem das von<br />

mir Zuhause nur 12 km entfernt ist,<br />

machte ich mich auf den Weg zum<br />

Abendessen mit den sehr geselligen<br />

Schweizern. Viele wieder dabei, die<br />

auf der Grand Tour des Alpes mit-<br />

Besenwagen<br />

Im Anhänger<br />

waren alle wichtigen<br />

Ersatzteile. Bei über<br />

20 Fahrzeugen geht<br />

schon das ein oder<br />

andere kaputt. Größte<br />

Reparatur war die<br />

Lichtmaschine bei<br />

einem Fahrzeug.<br />

Fotos: Schlegel (2); Seifert (1) CH; Subirana (1) CH; Suter (1) CH; Fluri (1), CH; Piccinni (1) CH.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 27


Report<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

5<br />

Fotos: Schaller (1) CH; Schlegel (3); Subirana (1), CH; Regli (1) CH.<br />

gefahren sind. Zum Beispiel Gianni,<br />

der Besenmann von der Grand<br />

Tour des Alpes 2015. Seine Batterie<br />

streikte und ich wurde bereits mittags<br />

angefunkt, ob ich irgendwie<br />

eine Batterie organisieren könnte.<br />

Nachdem der Donnerstag ein Feiertag<br />

war und am Freitag schon früh<br />

gestartet wurde, war das eine kleine<br />

Herausforderung für mich.<br />

Abgemacht war 9.00 Uhr, Treffpunkt<br />

in Berg am Starnberger See,<br />

aufgrund einer größeren Panne bei<br />

einem Schweizer (Lichtmaschine)<br />

verzögerte sich die Abfahrt um fast<br />

1,5 Stunden. Bei 25 Fahrzeugen<br />

kann schon viel passieren. Der Besenwagen<br />

war diesmal ein <strong>500</strong>er mit<br />

<strong>500</strong>er-Anhänger. Die Tagesetappe<br />

von 225 km führte vom Starnberger<br />

See zum Tegernsee, Schliersee und<br />

Walchsee. Via Kufstein endete die<br />

Fahrt im Hotel Achentalerhof. Viele<br />

Jahre bin ich zum Skifahren nach<br />

Christlum gefahren, das Hotel liegt<br />

direkt am Lift. Es ist absolut empfehlenswert,<br />

die Zimmer groß, das<br />

Personal super nett und das Essen<br />

fantastisch.<br />

Hans Fluri, der Organisator dieser<br />

Reise erzählte mir, wie schwierig<br />

es war eine Übernachtung, also 23<br />

Zimmer zu bekommen. Er hat über<br />

50 Hotels angeschrieben, davon hat<br />

mehr als die Hälfte sofort abgesagt<br />

und der Rest mit dem Hinweis mindestens<br />

2 Übernachtungen geantwortet.<br />

Viel Auswahl hatte er<br />

also nicht mehr. Dazu später<br />

mehr. Der Abend endete<br />

mit einer Tanzparty<br />

fest in Schweizer<br />

Hand.<br />

Samstags, pünktlich um<br />

9 Uhr, fuhr man vom<br />

Achensee zum Sylvensteinsee,<br />

Barnsee,<br />

Walchensee,<br />

Kochelsee und<br />

Staffelsee. Das<br />

Ziel war Füssen am Forggensee.<br />

Viele kannten bereits das Schloß<br />

Neuschwanstein und so enterten<br />

wir die Kleinstadt Füssen. Hans<br />

hatte eine Verabredung, wegen<br />

eines Ersatzteils mit Christoph und<br />

Martina mit einem wunderschönen<br />

<strong>500</strong>er. Sie wohnen nicht weit weg<br />

von Füssen. Unser Hotel<br />

in Füssen<br />

Führungsfahrzeug<br />

Hans und Pascale<br />

hatten in diesem<br />

Giardinera die<br />

Poleposition.<br />

28 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

6<br />

8<br />

7<br />

9<br />

Fotos: Jucker (1) CH; Schärer (1) CH; Schlegel (2); Schürer (1) CH; Subirana (1) CH.<br />

war das EuroParkHotel International.<br />

Ich hatte ein sehr dunkles<br />

kleines Zimmer mit einem „Röhrenfernseher“.<br />

Kennt ihr die Duschkabinen,<br />

wo man hin einsteigen<br />

muss und dann ist da ein Duschvorhang,<br />

der an dir klebt, wenn man<br />

das Wasser laufen lässt.<br />

Das Frühstücksbufett war übersichtlich<br />

und auf chinesische Touristen<br />

abgestimmt. Misosuppe und<br />

Reis war zu finden.<br />

Der letzte Tag, der Sonntag war<br />

wettertechnisch ein Traum. Tagesdistanz<br />

für die Schweizer 271 km,<br />

für mich keine 100 km. Ich begleitete<br />

sie noch zum Hopfensee und<br />

Weissensee. In Oberstaufen machten<br />

wir noch ein Fotoshooting. Mit<br />

Christoph und Martina (der <strong>Fiat</strong>,<br />

der sich in Füssen dazu gesellte)<br />

trat ich meine Rückreise an. Wir<br />

wollten über das Oberjoch düsen,<br />

aber leider war dieser gesperrt. Es<br />

war wieder ein tolles Wochenende.<br />

1 Pause in Oberstaufen, neben dem Transporter konnte man Erdbeeren kaufen. Die haben das Geschäft des Tages<br />

gemacht.<br />

2 In 2er Reihe an der Ampel.<br />

3 Man kennt es nicht anders, Matthias beim Schrauben. Fairerweise muss man<br />

sagen, dass es nicht sein Auto ist und hier musste nur eine Kleinigkeit repariert werden.<br />

der Besprechung der Weiterreise.<br />

4 Hans in seinem Element, hier bei<br />

5 Mauro und Irma kamen diesmal mit dem Weinsberg.<br />

6 Über 40 Leute auf ein Bild zu<br />

bringen war nicht ganz einfach.<br />

7 Achentalerhof: Der Mann, der sein Personal im Griff hatte. Super nett, sehr aufmerksam<br />

und immer einen Spruch auf den Lippen. Patricia ist ganz verzückt.<br />

die Antriebswelle antreibt, kaputt gegangen. Kein Problem mit vereinten Kräften geht alles.<br />

Hause, der <strong>Fiat</strong> der sich am Sonntag dazugesellte.<br />

8 Spaßvogel Häde.<br />

9 Hier ist das Schiebestück, das<br />

10 Bei Martina und Christoph zu<br />

Organisatoren<br />

Hans und Pascale,<br />

das habt ihr wunderbar<br />

organisiert!<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 29


Report<br />

On Tour mit den OFO‘s (Oldtimer Freunde Obermenzing) im April <strong>2017</strong><br />

Drei Farben: Blau<br />

War da nicht mal ein Film, der genauso hieß. Ja, mit Juliette Binoche. Ein Dreiteiler. Aber hier<br />

ganz banal, es geht um die drei Blautöne. Man könnte auch sagen ein westdeutsches Blau<br />

(Käfer), ein italienisches Blau (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>) und ein ostdeutsches Blau (Barkas bzw. Bulli des<br />

Ostens) oder eben drei Farben Blau. Mit den OFO‘s on Tour zu sein ist jedesmal erfrischend<br />

anders. Da sind die Frauen und die Kinder bzw. die jungen Erwachsenen dabei. Man kennt sich<br />

privat wohl auch schon länger und deswegen ist diese Truppe auch so ein eingespieltes Team.<br />

Sie hatten Großes vor. Bis zum<br />

Tegernsee sollte es gehen, unter<br />

dem Motto „Gipfelgenuss<br />

und Tegernsee“. Aber das Wetter<br />

machte Ihnen einen Strich durch<br />

die Rechnung. „Wir haben lange<br />

überlegt, gesprochen, die Webcams<br />

konsultiert, den Wettertanz getanzt<br />

aber es soll wohl nicht sein.“<br />

Aber nachdem die Truppe sich so<br />

lieb hat wurde kurzerhand umdisponiert.<br />

Einer hat eine Autohalle bei<br />

Freising und hat alle eingeladen den<br />

Nachmittag bei ihm zu verbringen.<br />

OFO + Kaffee, das neue Motto für<br />

diesen Tag: „Jede(r) packt seine<br />

OFO Tasse ein, eine Kuchenspende<br />

oder Saft & Süssigkeit (diBlasi Taxi<br />

und Flyrad sind willkommen) und<br />

wir düsen zu einem kleinen Treffen<br />

los“.<br />

Pünktlichkeit ist groß geschrieben<br />

und deswegen waren auch schnell<br />

alle am Treffpunkt da. Mit Kaffee<br />

und Kuchen ausgestattet ging es auf<br />

kleinen Straßen von Obermenzing<br />

nach Deutenhausen.<br />

Das Führungsfahrzeug, Dirk mit<br />

seinem Barkas fuhr in einer sehr<br />

guten Geschwindigkeit. Nicht zu<br />

schnell, keinesfalls zu langsam,<br />

echt super. Er hatte 12 Fahrzeuge<br />

im Schlepptau. Ich bin schon in so<br />

vielen Convois gefahren, das flüssiges<br />

Abfahren einer Strecke eher<br />

eine Ausnahmeerscheinung ist.<br />

Dort angekommen wurde ausgepackt.<br />

Vom Tisch bis zu Stühlen,<br />

Geschirr, Kaffee, Kuchen – einer<br />

Konditorei würdig – und das Waffeleisen<br />

in Betrieb genommen. Bei<br />

mittlerweile schönstem Wetter wur­<br />

Die gesamte Truppe<br />

auf dem „Berg“.<br />

Robert hatte einen<br />

unglaublichen<br />

Fundus von diesen<br />

Schildern dabei.<br />

de geplauscht, gegessen und Fotoshootings<br />

arrangiert.<br />

Das war mein zweites Mal mit den<br />

OFO‘s. Beim nächsten Mal will<br />

ich wieder mit und dann werden es<br />

bestimmt wieder drei Farben blau.<br />

Foto: Angie Schlegel; Dirk Pfefferle<br />

30 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

7<br />

9<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

1 Worte sagen<br />

alles. Auf der anderen<br />

Seite stand:<br />

Kfz fährt garantiert<br />

ohne Software.<br />

2 Robert‘s Mercedes<br />

Benz W111 220 S,<br />

große Heckflosse<br />

Baujahr 1963.<br />

3 Dirk in Pose. Man<br />

richte das Augenmerk<br />

auf den Tisch.<br />

Er hat drei Handys.<br />

4 So cool, Julian<br />

(17) hat den Führerschein<br />

gemacht<br />

und darf begleitet<br />

fahren im <strong>Fiat</strong> 124<br />

Spider, Bj. 1982<br />

vom Papa Peter.<br />

5 Knut (l.) im Gespräch<br />

mit Oliver.<br />

Man beachte: Die<br />

OFO-Tasse (die<br />

haben eigene<br />

Tassen)!<br />

6 Bärbel machte<br />

hervorragende<br />

Waffeln mit dem<br />

eigens mitgebrachten<br />

Waffeleisen.<br />

Was auf dem Tuch<br />

steht, stammt wohl<br />

aus den 60igern.<br />

7 Gemütliches Beisammensein<br />

dreier<br />

Generationen,<br />

vor dem Barkas<br />

B-1000 Bj. 1975<br />

mit Original 6.100<br />

km von Dirk.<br />

8 Ein Mercedes<br />

Benz, Ponton 180a,<br />

Bj. 1958. Daneben<br />

ein beigefarbener<br />

Citroën DS 20<br />

Spécial, Bj. 1973.<br />

9 Felix (rechts vorne)<br />

war der zweite<br />

junge Erwachsene<br />

(18) der mit dem<br />

Käfer seines Onkels<br />

Robert fahren durfte.<br />

Mit dabei, sein<br />

Freund Alessio.<br />

Käfer 1303 Cabrio,<br />

Bj. 1978.<br />

10 Ein Mustang 289<br />

Coupe V8, Baujahr<br />

1964, Besitzer<br />

Oliver.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 31


Persönlich<br />

Martin Mangold und sein weißer Rolls-Royce S1<br />

Der Prinz mit<br />

Patina<br />

Er war mal sandfarben und er war mal ein Bentley.<br />

Eigentlich schlägt sein Herz Bentley, aber sein Kleid ist<br />

Rolls-Royce. 1956 kaufte der Erstbesitzer wohnhaft, in<br />

der Nähe vom Buckingham Palace in London diesen<br />

Bentley. Den Grund warum er die Luxuslimousine zu<br />

Rolls-Royce, der Mutterfirma von Bentley brachte,<br />

kann man nur vermuten. Wahrscheinlich war ihm das<br />

Fahrzeug zu wenig nobel. Dort verpasste man ihm einen<br />

anderen Kühlergrill, andere Felgen, andere Stoßstangen<br />

und, ganz wichtig: Die Emily.<br />

Von Angie Schlegel<br />

Nach 5 Jahren wurde das Fahrzeug<br />

nach Amerika verschifft.<br />

Dessen Besitzer ließ das Fahrzeug<br />

weiß lackieren und das Interieur<br />

wurde rot, wie die Amerikaner<br />

es mögen. 2002 kam er wieder zu<br />

einem Sammler nach Deutschland<br />

zurück. Allerdings in einem technischen<br />

wie auch optischen Zustand,<br />

der viel Patina (unprofessionelle<br />

Schönheitskorrekturen inklusive)<br />

aufwies. Martin Mangold, den heutigen<br />

Besitzer dieses edlen Fahrzeuges,<br />

habe ich in München auf<br />

der Theresienwiese <strong>2017</strong> auf der<br />

12. ACM Veranstaltung angesprochen.<br />

Mein Faible für die britische<br />

Nobelmarke ist allgemein bekannt<br />

und weckt bei mir Kindheitserinnerungen.<br />

„Zum Teil hab ich den Wagen selbst<br />

repariert. Er war technisch solala,<br />

ich hab komplett die Bremsen<br />

gemacht und die 4-Gang-Automatik<br />

repariert. Die Lenkung war<br />

lose, die vorderen Achslager waren<br />

völlig hinüber. Mit Hilfe eines<br />

Freundes, der sich mit Oldtimer<br />

sehr gut auskennt, habe ich ihn<br />

alltagstauglich gemacht. Vor zwei<br />

Monaten ist er ohne Mängel durch<br />

den TÜV gekommen. Für ein Auto<br />

von 1956 mit über 1.000.000 km ist<br />

das schon geil,“ erzählt mir Martin<br />

voller Stolz. Der Bentley-Motor hat<br />

mittlerweile über 1.000.000 km (in<br />

Worten: Eine Million) auf dem Buckel,<br />

ein 6-Zylinder-Reihenmotor<br />

mit 4-Gang-Automatik. Der Motor<br />

war noch nie offen.<br />

Majestätisch<br />

Der Rolls-Royce<br />

Silver Cloud war<br />

damals baugleich<br />

mit dem Bentley.<br />

Rolls-Royce<br />

versuchte die<br />

Unterschiede<br />

zwischen Bentley<br />

und Rolls-Royce zu<br />

reduzieren. So war<br />

es kein Problem<br />

den ursprünglichen<br />

Bentley zum<br />

Rolls-Royce zu<br />

ändern.<br />

Die Fahrt mit Martin Mangold<br />

Fahren ohne Servolenkung und<br />

Bremskraftverstärker ist mit<br />

diesem Modell richtige Schwerstarbeit.<br />

Auch vorrausschauend<br />

muss man fahren, da die 4-Gang-<br />

Automatik einen Moment braucht<br />

bis diese eine Reaktion zeigt. Mir<br />

hat die Fahrt sehr gut gefallen. So<br />

weiß ich heute, dass ein S 1 für<br />

mich nicht in Frage kommt. Ich<br />

hätte nicht die Kraft dieses Fahrzeug<br />

zu steuern.<br />

32 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Persönlich<br />

<strong>Fiat</strong> meets Rolls-Royce im Vergleich:<br />

Leistung:<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Gewicht:<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> D<br />

Baujahr 1962<br />

26 PS<br />

2,97 m<br />

1,32 m<br />

525 kg<br />

Rolls Royce<br />

Silver Cloud 1<br />

Baujahr 1956<br />

155 PS<br />

5,4 m<br />

1,9 m<br />

2.260 kg<br />

„Vor zwei Monaten ist er ohne Mängel durch den TÜV gekommen. Für ein<br />

Auto von 1956 mit über 1.000.000 km ist das schon geil.“ Martin Mangold<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 33


Persönlich<br />

Mit Patina<br />

Dem Rolls-Royce<br />

sieht man sein<br />

Leben an. In den<br />

USA wurden teils<br />

sehr unprofessionell<br />

Verschönerungsarbeiten<br />

vorgenommen.<br />

Mit 14 Jahren bekam er Geld zur<br />

Konfirmation und kaufte sich ein<br />

Goggomobil TS 300 Coupe mit<br />

einem 300ccm-Motor, 15,2 PS als<br />

totalen Schrott in Bad Wimpfen.<br />

„4 Jahre habe ich an diesem Auto<br />

gebastelt und mit 18 Jahren war<br />

es mein erstes Auto. Damit bin ich<br />

nach Spanien gefahren. Er fuhr<br />

zwar nur 90 km/h aber wo immer<br />

du bist, die Leute winken einem zu<br />

und sprechen einen an (Anm. der<br />

Redaktion: Wir <strong>Fiat</strong>-<strong>500</strong>-Fahrer<br />

kennen das). Dieses Auto war auch<br />

unser Hochzeitsauto.“<br />

ting und Design bei einem großen<br />

Autozulieferer geleitet und habe<br />

parallel an einer speziellen Designschule<br />

in Essen noch meinen MBA<br />

gemacht“. Als Dozent hat er 3 Jahre<br />

in Mannheim gelehrt. „Ich habe<br />

meine erste Karriere hinter mir. Auf<br />

Automobilkongressen schrieb man<br />

über mich: Martin Mangold sagt,<br />

der Innenraum ist das Verkaufsargument<br />

der Zukunft. Das war vor<br />

10 Jahren und es hat sich heute bewahrheitet.<br />

Da denke ich mir: Yes!<br />

Ich habe es zwar nie geschafft ein<br />

Star zu werden, aber ich war ein<br />

Mann der 2. Reihe.“<br />

Martin Mangold<br />

hat den Wagen so<br />

belassen wie er<br />

seit dem Reimport<br />

aus den Staaten<br />

ist. Beide, Mensch<br />

wie Auto haben ein<br />

bewegtes Leben<br />

hinter sich und das<br />

macht auch den<br />

Charme von beiden<br />

aus.<br />

Martin hat sich von Elektrik, Motortechnik,<br />

vom Spachteln bis hin<br />

zum Nähen alles selber beigebracht.<br />

Während seiner Ausbildung zum<br />

Designer wurde er nochmals mit<br />

diesen Themen konfrontiert und so<br />

kam es, dass er alle seine Oldtimer<br />

selbst restauriert hat. „Weil ich so<br />

gern mit den Händen arbeite, hatte<br />

ich mir überlegt als Chirurg zu arbeiten.<br />

Als Zivildienstleistender im<br />

Krankenhaus stellte ich aber fest:<br />

Dass ist nicht meins. Und dann kam<br />

der Entschluss Designer zu werden.<br />

Heute würde ich sagen, ich wäre<br />

besser Chirurg geworden, weil die<br />

Autoindustrie so knallhart geworden<br />

ist.“<br />

Seine Karriereleiter begann als Designer<br />

bei BMW. „Ich habe Marke-<br />

Aufgewachsen ist Martin in Heidelberg<br />

in einer großbürgerlichen Familie.<br />

Auf die Frage: Wer oder was<br />

hat Dich im Leben wirklich geprägt,<br />

sagt er: „Ganz stark ich selbst! Weil<br />

ich ganz alleine war als ich auf die<br />

Welt kam. Meiner Mutter ging es<br />

psychisch katastrophal, ich wurde<br />

in eine Familie geboren, die eine<br />

totale Leistungsfamilie war. Mein<br />

Urgroßvater war Fechtmeister des<br />

Kaisers Wilhelm II. (1888 bis 1918,<br />

der letzte Kaiser Deutschlands) gewesen.<br />

Meine Großeltern sind 1994<br />

und 1998 gestorben. Später hat<br />

mich meine Mutter geprägt, weil<br />

sie genauso ein Kämpfer war wie<br />

ich. In den ersten 4 Jahren bin ich<br />

nur mitgelaufen, da hat sich keiner<br />

um mich gekümmert. Mein Vater<br />

war bei BASF Leiter der Agrarforschung.<br />

Der ging morgens um 6<br />

Uhr aus dem Haus und kam abends<br />

um 8 Uhr wieder. Meine Eltern sind<br />

jetzt ganz toll, aber damals war das<br />

so eine Wirtschaftswunderfamilie.<br />

Vater total erfolgreich, meine Mutter<br />

war hochqualifizierte Ärztin, hat<br />

sich später um die Kinder gekümmert,<br />

ist aber dann zusammengebrochen,<br />

da die Großeltern sie zeitlebens<br />

abgelehnt hatten. Ich bin ein<br />

Familienschlichter, ich habe es geschafft,<br />

dass wir jetzt ein liebevolles<br />

Miteinander haben.“<br />

Was war die größte Herausforderung<br />

in deinem Leben? Seine<br />

Antwort: „Ich habe mit 23 Jahren<br />

eine schwere Phobie (dauerhafte<br />

Todesangst) bekommen, sodass ich<br />

mich selbst in die Psychatrie eingewiesen<br />

habe. 2 Wochen später habe<br />

ich mich selbst entlassen, weil ich<br />

gemerkt habe, sie können mir doch<br />

nicht helfen. Das habe ich dann in 2<br />

Jahren heruntergekämpft. Kurz darauf<br />

die Diagnose: Borreliose. Ich<br />

konnte die Hände nicht mehr bewegen,<br />

habe nichts mehr gerochen<br />

und nichts mehr gesehen. Seit 1994<br />

kämpfe ich mit meiner Gesundheit.<br />

Aber meine Krankheiten haben sich<br />

einen schlechten Wirt ausgesucht.<br />

Ich war ein passionierter Skifahrer.<br />

Vor drei Jahren hatte ich einen<br />

Unfall, bei dem das Knie in 7 Teile<br />

zersplitterte. Ich kann nun nicht<br />

mehr Skilaufen. Motorrad fahren<br />

geht jetzt auch nicht mehr, aber ich<br />

34 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Persönlich<br />

„Ich habe schon soviel erlebt, dass ich das Gefühl habe, ich sei 100.<br />

Heute mit 46 Jahren sage ich: Ich habe so viele Schicksalschläge, aber auch<br />

unglaublich viele schöne Dinge erlebt. Ich habe es geschafft, ein sehr<br />

glücklicher Mensch zu sein, obwohl ich ziemlich krank und körperlich massiv<br />

beeinträchtigt bin“. Martin Mangold<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

habe noch ein BMW-Gespann, eine<br />

R50 mit Beiwagen, damit kann ich<br />

noch fahren.“<br />

Was war die größte Überraschung<br />

in deinem Leben? Martins Antwort:<br />

„Die größte Überraschung<br />

war tatsächlich, dass ich nach einer<br />

gescheiterten Ehe mit Kindsverlust<br />

ein zweites Mal geheiratet habe<br />

und jetzt sagen muss: Ja, ich hab<br />

gefunden, was ich immer gesucht<br />

habe. Das hätte ich nicht mehr geglaubt.<br />

Ich war soweit, dass ich mir<br />

einen Hund zulegen wollte. Und<br />

dann kam meine Frau auf einer<br />

BMW-S1000 RR Vorserienmodell<br />

in meinen Hof gefahren und hat<br />

mich dermaßen um den Finger gewickelt,<br />

das war cool.“<br />

Über sich selber sagt Martin Mangold:<br />

„Meine Frau nennt mich<br />

Feuervogel und ich bin ein totales<br />

Stehaufmännchen, Unkraut vergeht<br />

nicht. Ich habe schon soviel erlebt,<br />

dass ich das Gefühl habe, ich sei<br />

100. Heute mit 46 Jahren sage ich:<br />

Ich habe so viele Schicksalschläge,<br />

aber auch unglaublich viele schöne<br />

Dinge erlebt. Ich habe es geschafft,<br />

ein sehr glücklicher Mensch zu sein,<br />

obwohl ich ziemlich krank und massiv<br />

körperlich beeinträchtigt bin“.<br />

Martin kümmert sich heute um den<br />

6 jährigen Sohn, während seine Frau<br />

einen Fulltime-Job bei BMW hat.<br />

Er verleiht seit 2016 für besondere<br />

Anlässe die Oldtimer aus seinem<br />

Fuhrpark.<br />

www.mangold-classics.com<br />

Ganz toll<br />

Auf die Frage,<br />

ob ich mal in<br />

seinem Rolls-Royce<br />

mitfahren kann<br />

kam sofort eine<br />

Zusage von Martin.<br />

Dieses wunderbare,<br />

ehrliche und offene<br />

Gespräch fand bei<br />

mir zu Hause in<br />

Starnberg statt.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 35


Report<br />

E in<br />

Glanzstück wahres<br />

4. Oberbayerische Meister-Classic, Veranstalter Kfz-Innung München-Oberbayern vom 7.-9. Juli <strong>2017</strong><br />

Ob es das Hotel, die Oldies, die Menschen oder die Rallye war – der Kfz-Innung München-Oberbayern<br />

ist wieder einmal ein wahres Glanzstück gelungen. Diesmal wurde<br />

in Bad Reichenhall von dem traditionsreichen Hotel Wyndham Grand Axelmannstein<br />

gestartet. Das Pascal Kapp-Rallye-Team hat wieder sehr viel Freude und Spaß für<br />

alle organisiert. – von Angie Schlegel und Carin Achter –<br />

36 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

Ein bißchen Villa...<br />

... und ein Riesenschiff,<br />

der rote<br />

Pontiac Starchief<br />

Coupé, Baujahr<br />

1956. Wir durften<br />

sein Wendemanöver<br />

auf einer belebten<br />

Straße erleben.<br />

Schön alt<br />

Im Park dieses altehrwürdigen<br />

Hotels<br />

präsentierten sich<br />

die wunderschönen<br />

Oldtimer. Die Palette<br />

der Autos war bunt<br />

gemischt.<br />

Fotos: Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 37


Report<br />

Sonnig<br />

Die Spuren des<br />

Gewitters der Nacht<br />

ein Porsche 356 B,<br />

Baujahr 1962.<br />

Offen<br />

Ein wunderschöner<br />

roter Mercedes Benz<br />

190 SL Roadster,<br />

Bj. 1962.<br />

38 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


E s war uns, Carin und mir, letztes Jahr schon klar:<br />

Da fahren wir wieder mit. Das Damenteam mit dem <strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong> D, Baujahr 1962 (mittlerweile mit dem Rallyevirus<br />

infiziert) machte sich auf den Weg nach Bad Reichenhall<br />

zur 4. Oberbayerischen Meister-Classic.<br />

Report<br />

Es war zwar nicht ganz einfach, in den Park des Hotels<br />

zu kommen, da in der letzten Info-Mail ausdrücklich<br />

geschrieben stand, nicht durch die Fußgängerzone zu<br />

fahren (das Navi schickt einen aber in selbige!). Aber<br />

schließlich standen auch wir vor diesem Palast der Vergangenheit,<br />

dem Hotel Wyndham Grand Axelmannstein.<br />

Der Hotelpark war schon von vielen Oldies geschmückt.<br />

Wir entdeckten zu unserer Freude auch viele bekannte<br />

Gesichter, Wiederholungstäter wie wir.<br />

Fotos: Angie Schlegel (4), Carin Achter (1)<br />

Um 19 Uhr eröffnete Pascal Kapp das Wochenende mit<br />

den Worten: „2.600 km sind wir gefahren, um euch auf<br />

Straßen fahren zu lassen, die ihr bestimmt nicht kennt.“<br />

Das Roadbook hat immer Recht und der Hinweis auf die<br />

Wertungsprüfungen ließen einen erahnen, das wird alles<br />

andere als eine Kaffeefahrt. Pascal Kapp: „Man kann<br />

sehr lange im Voraus planen, aber es gibt immer wieder<br />

Überraschungen. Ein paar Tage vorher bekamen wir einen<br />

Anruf vom Wochinger Bräu in Traunstein, wir haben<br />

an dem Tag einen Markt, irgendwie haben wir das übersehen“.<br />

Die Sonderprüfung auf dem Gelände konnte somit<br />

nicht stattfinden. Aber das Pascal Rallye-Team kann<br />

nichts erschüttern, sie haben eine Lösung gefunden.<br />

Zu guter Letzt wurden die Startnummern vergeben: Wir<br />

hatten die Startnummer 1!<br />

Hungrig stürzten wir uns auf das Grill Buffet und hatten<br />

im Hotelpark gute Gespräche noch! bei Mondschein.<br />

Ein gewaltiges Gewitter mit Platzregen und Sturm überraschte<br />

uns gegen 23 Uhr.<br />

Am nächsten Tag erstrahlten die Fahrzeuge – zwar<br />

mit den Spuren der Naturgewalt – wieder bei schönstem<br />

Sonnenschein. Verschiedene Nachzügler z.B. ein<br />

Mercedes 380 Kompressor, Baujahr 1933 tauchten noch<br />

auf. Wie wir später erfahren haben, ist das über 2 Tonnen<br />

schwere Fahrzeug auf dem nassen Rasen steckengeblieben,<br />

so, dass das Fahrzeug per Pickup rausgezogen<br />

werden musste. Der Lagonda LC Tourer, Baujahr 1934<br />

mit der Startnummer 4 musste wegen technischen<br />

Schwierigkeiten am Samstag aufgeben. Ein einziges<br />

Mal tauchte dieses Fahrzeug samstags im Rückspiegel<br />

auf. Dabei hätte ich es so gerne erlebt, von einem<br />

brüllendem Gefährt überholt zu werden, das in den<br />

1930er-Jahren durch Erfolge beim 24-Stunden-Rennen<br />

von Le Mans bekannt wurde.<br />

Die ersten 30 km haben wir gut hinbekommen, wir<br />

konnten auch die diversen Fragen beantworten. Gescheitert<br />

sind wir an einer Strecke, die in einer bestimmten<br />

Zeit gefahren werden musste. Wo war denn diese 3.<br />

Abfahrtsstraße? Hinter uns ein weißer Porsche 356 C,<br />

Baujahr 1964 mit 2 Männern bestückt. Wie wir später erfahren<br />

durften, hatte meine Fahrweise so beeindruckt,<br />

dass sie dachten: „Wer so super Auto fährt muss automatisch<br />

auch gut Roadbook lesen.“ Weit gefehlt. Ratlos<br />

standen wir dann irgendwo im nirgendwo.<br />

Die Ruhe weg Dieser Teilnehmer entspannte sich bei Bier und Zeitung lesen.<br />

Hingucker BMW 321 Cabrio aus dem Jahr 1939<br />

Vorbereitung v.l.n.r..: BMW Alpina E30 Cabrio, Bj. 1977; Porsche 911 Targa, Bj. 1973; MB 280<br />

SL, Bj. 1984<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 39


Report<br />

Zum Gasthaus Riedler Unterwirt in Petting haben<br />

wir Dank Google Maps auch hingefunden. Na klar, wo<br />

es was zu essen und ein gewisses Örtchen gibt, finden<br />

wir immer hin! Im Biergarten speisten wir einen absolut<br />

empfehlenswerten Backhendlsalat. Die Prüfung, einen<br />

Radlreifen auf 2 Bar aufpumpen haben wir auch hinbekommen<br />

(1.8 Bar). Es gab einige Teilnehmer, die 2 Bar<br />

auf den Punkt genau geschafft haben. Einer der Sponsoren,<br />

die Nürnberger Versicherungsgruppe (auch Teilnehmer<br />

mit einer Cobra 427, Baujahr 1959) verteilte von<br />

Regencapes über Pflaster, auch kleine Luftdruckmesser.<br />

Sehr praktisch! Merci.<br />

Beweis Wir waren so „schnell“ (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>), dass wir das Pascal Rallye-Team, die mit dem Aufbau für<br />

die Fahrzeugpräsentation in Laufen noch voll im Gange war, erwischten.<br />

Weiter ging es nach Salzburg, auch die Mozartstadt genannt.<br />

Wir erhaschten einen Blick auf die aus dem 11.<br />

Jahrhundert stammenden Festung Hohensalzburg. Sie ist<br />

eine der größten mittelalterlichen Burganlagen Europas<br />

und Wahrzeichen der Stadt Salzburg. Der Weg führte uns<br />

zum Salzburger Hausberg, dem Gaisberg. Die Strecke ist<br />

absolut empfehlenswert.<br />

Für die Kaffeepause schlängelten wir uns zur Halleiner<br />

Hütte auf 1.150m hoch. Die Straße war sehr schmal, so,<br />

dass im Roadbook „auf Gegenverkehr achten!“ zu lesen<br />

war. Die Sonderprüfung in traumhafter Kulisse: In einem<br />

Koffer befanden sich 14 Gegenstände, die man sich detailgenau<br />

merken sollte. Hallo, wir sind > 29 Jahre und<br />

haben wenig geschlafen… später oder gar am nächsten<br />

Tag gäbe es dann Fragen dazu. Da waren die Gehirnwindungen<br />

voll im Einsatz!<br />

Irgendwann gab es auch den berühmten Fragebogen<br />

mit den Fahrgestellen. Wir zwei Mädels haben ja null<br />

Ahnung! Das einzige Fahrzeug, das wir erkannten, war<br />

der Topolino. Der Rest war frei Schnauze. Oder gar der<br />

Fragebogen mit den Tankdeckeln! Ein kleiner Ausschnitt<br />

mit Tankdeckel – Hilfe! – Die haben wir uns dann geholt.<br />

Schwarmwissen hat was … vielen Dank an alle, die bereitwillig<br />

ihr Wissen an uns weitergegeben haben.<br />

Absprung Gleich werden Max und Moni aus ihrem MG TD, Bj. 1952 springen und uns beim Anschieben<br />

helfen. Der <strong>Fiat</strong> wollte einfach nicht mehr anspringen.<br />

Irrtum Hinter uns ein weißer Porsche 356 C, Baujahr 1964 mit 2 Männern bestückt. Wie wir später<br />

erfahren durften, hatte meine Fahrweise so beeindruckt, dass sie dachten: „Wer so super Auto fährt,<br />

muss automatisch auch gut Roadbook lesen.“ Weit gefehlt.<br />

Später startete die erste Bildersuche. Im Zeitlupentempo<br />

fuhren die Oldtimer den vorgegebenen Weg entlang.<br />

Zum ersten Mal in unserer Rallye-Historie konnten wir<br />

alle Bilder richtig zuordnen. Natürlich hatten wir uns<br />

vorher minimal verfahren, ... und hatten seltsamerweise<br />

plötzlich einige Mitstreiter in Sichtweite.<br />

Zum Ende des Tages hätten wir beinahe eine Sonderprüfung<br />

übersehen, aber Dank meiner Reaktion bin ich mit<br />

quietschenden Reifen gerade noch rechts abgebogen.<br />

Anm. der Beifahrerin: „Das war eine Wahnsinnsreaktion.“<br />

Die Aufgabe: Fahren sie in 13 Sekunden einen Kreis. Als<br />

wir wieder zurück auf die Hauptstraße fuhren, passierten<br />

uns der Alfa Spider 2000, Baujahr 1983 und der riesige<br />

Pontiac Starchief Coupé, Baujahr 1956. Wir haben ihnen<br />

dann vermittelt, dass sie die Sonderprüfung verpasst<br />

haben. Auf der sehr stark befahrenen Straße wendeten<br />

dann beide. Bei dem amerikanischen Riesenschiff hatte<br />

es dann doch etwas länger gedauert, aber mit unserer<br />

Hilfe meisterte er das Wendemanöver. Er hat sich später<br />

bei uns herzlichst bedankt. War doch eine Selbstverständlichkeit!<br />

Fotos: Angie Schlegel (2); OMC (1)<br />

40 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

Zurück am Hotel wurden uns noch Fragen zu den Dingen<br />

im Koffer gestellt. Schnell gestylt und schon traf man<br />

sich am Eingang des Gebäudes der Bad Reichenhaller<br />

Philharmonie für das Abendessen wieder. Zwischen den<br />

Gängen wurde man über die Auflösungen der bereits<br />

erwähnten Fragebögen aufgeklärt. Außerdem wurden<br />

Pokale an die Besten der diversen Prüfungen an diesem<br />

Tag verliehen. Der wundervolle Tag endete in der<br />

Hotelbar. Die Herren an selbiger. Unsere Damenrunde<br />

bevorzugte einen Tisch und bequeme Stühle, um kommunikativ<br />

sein zu können.<br />

A<br />

m Sonntag erklommen wir die Rossfeldstraße.<br />

Da waren dann auch 5 Minuten für das „StehenbleibenundAusblickgenießen“<br />

eingeplant. Wir folgten brav<br />

den Anweisungen der Fotografen. Nach der Rossfeldetappe<br />

ging es mit einer weiteren Bildersuche los. In<br />

Marktschellenberg dann die Überraschung. Die Straße,<br />

durch die wir fahren sollten, war aufgrund eines Marktes<br />

unpassierbar.<br />

Die Startnummer 6, ein knallroter MG TD, Baujahr 1952<br />

mit Max und Moni, hatte uns, weil wir stehengeblieben<br />

sind, um die Straße per Pedes zu erkunden, eingeholt.<br />

Max zückte sofort das Handy, um der Rallyeorganisation<br />

die Situation mitzuteilen. Ganz nebenbei: In dieser<br />

Straße waren 2 Motive der Bildersuche nebeneinander<br />

zu finden. Wir mussten einen kleinen Umweg machen,<br />

aber kein Problem: Schnell fanden wir den im Roadbook<br />

beschriebenen Weg wieder. Kurz darauf kam eine Sonderprüfung.<br />

Ganz klar und deutlich informierte uns die<br />

kleine 12 jährige Maus der Orga: „Fahren sie mit dem<br />

rechten Vorderreifen auf diesen Schlauch, der dann eine<br />

Hupe auslöst. Halten Sie nicht, steigen sie nicht aus, –<br />

und gehen Sie auf gar keinen Fall über Los (Monopoli).<br />

Kein Problem! Es hupte sogar zweimal, rechter Vorder-/<br />

und Hinterreifen. Doppelte Punktezahl??? Weit gefehlt.<br />

Beinahe wären wir als erste zurückgekommen, aber wir<br />

haben uns auf den letzten Metern verfahren. Wer zählen<br />

kann, ist klar im Vorteil: Wir hätten an der dritten Ampel<br />

rechts abbiegen müssen. Und so kamen wir als zweite<br />

am Ziel an. Max und Moni haben eben richtig gezählt.<br />

Bayrisch Die Miesbacher voll im Trend. VW Käfer 1303, Baujahr 1973.<br />

Team Die Mannschaft des Pascal Kapp Rallye-Team. Immer da, immer supernett, immer hilfsbereit<br />

und für jeden Spaß zu haben.<br />

Fotos: Angie Schlegel (1); Andreas Brachem (1); OMC (1)<br />

Kurz nach 13 Uhr wurden im Park des Hotels die Preise<br />

für die Gesamtwertung verliehen. Pascal Kapp: „Vor<br />

noch nicht allzu langer Zeit haben wir uns die Genehmigung<br />

für die Durchfahrt in Markt Schellenberg geholt<br />

und da ist es niemanden aufgefallen, dass an diesem Tag<br />

ein Markt stattfinden wird.“ Soviel Thema Abstimmung<br />

zwischen Stadt, Polizei und Behörde. Das Bilderrätsel<br />

wurde dann für alle mit der vollen Punktezahl gewertet.<br />

Wir haben einen Sonderpreis für das beste Damenteam<br />

bekommen. Haben wir uns gefreut!<br />

Es war wieder ein fantastisches Wochenende mit<br />

Gleichgesinnten. Die Sonne strahlte für uns tagsüber,<br />

und der Wettergott war uns auch sehr gewogen – es<br />

regnete nachts. Fazit: Nächstes Jahr sind wir auf jeden<br />

Fall wieder dabei.<br />

Ansprache Andreas Brachem (l.), Geschäftsführer der Kfz-Innung München-Oberbayern und Klaus<br />

Dieter Breitschwert, MdL a.D., Präsident u. Landesinnungsmeister Kraftfahrzeuggewerbe Bayern hier<br />

bei der Verteilung der Preise.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 41


Report<br />

15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostseetreffen in Heidkate vom 11.-13. August <strong>2017</strong><br />

Nordisch feucht<br />

Das Wetter war eine einzige Katastrophe. Und trotzdem kamen über 100 Fahrzeuge aus Holland,<br />

Dänemark, Schweiz und klar viele aus Deutschland zum „Schnaken“ zusammen.<br />

V<br />

or 22 Jahren war ich schon<br />

Mal auf diesem Ostsee-Treffen.<br />

Organisiert wird diese alle<br />

2 Jahre stattfindende Veranstaltung<br />

vom <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Exclusiv Club Kiel.<br />

Damals fand das 4. Internationale<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Ostsee-Treffen am Schöneberger<br />

Strand statt. Von weitem<br />

konnte man einen am Kran aufgehängten<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> sehen. Ich hatte es<br />

in sehr guter Erinnerung, da es einen<br />

Steinwurf vom Strand entfernt<br />

war. Damals bei schönem Wetter<br />

verbrachte ich so einige Stunden<br />

am Strand. Heute, mittlerweile das<br />

15. Treffen, findet es in Heidkate/<br />

Wisch nur ein paar Kilometer vom<br />

Schöneberger Strand statt.<br />

Ich fasse mich kurz, da Martin<br />

Stein von der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

das Treffen in seinem Artikel sehr<br />

genau beschreibt (siehe Seite 50).<br />

Dafür schreibe ich mehr über meine<br />

Rückreise.<br />

Von meinen Erzählungen über das<br />

Treffen 1995 konnte ich Hermann<br />

überzeugen, mitzukommen. Schlappe<br />

934 km einfach. Damals bin ich<br />

mit dem Autozug hingefahren, warum<br />

nicht wieder mit dem Autozug<br />

(wenigstens die Hinfahrt) reisen.<br />

Die Zugfahrt war nicht berauschend!<br />

Die Waggons waren nicht<br />

sauber, es war auch nicht jede Türe<br />

zu öffnen und nicht jede Toilette<br />

funktionierte! Das Bett musste man<br />

selber runterklappen und beziehen.<br />

Das Fenster ließ sich nicht richtig<br />

schließen und es wurde zapfig kalt<br />

42 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

Foto: Hermann Bloeßl<br />

Aufstellung<br />

Um 13 Uhr startete<br />

die Ausfahrt mit<br />

über 90 <strong>Fiat</strong>s. Welch<br />

Chaos am Anfang bis<br />

die „Wissenden der<br />

Strecke” sich zum<br />

Anfang der Schlange<br />

bugsiert hatten.<br />

Sonnenschutz<br />

Samstag, der Tag der<br />

Ausfahrt. Es regnete<br />

permanent bis zum<br />

späten Abend.<br />

im Abteil. Das mit dem sogenannten<br />

Frühstück funktionierte auch<br />

nicht wirklich. Um 9.00 Uhr kamen<br />

wir in Hamburg an und es regnete<br />

in Strömen. Die Stadtbesichtigung<br />

fiel somit ins Wasser und der Weg<br />

führte uns direkt zur Ostsee.<br />

Je mehr es Richtung Norden geht,<br />

desto weniger regnete es bis es ganz<br />

aufhört. Das Treffen findet auf einem<br />

riesigen begrünten Parkplatz<br />

statt und es sind schon unglaublich<br />

viele da. Aus Holland, aus<br />

Dänemark und viele Nord lichter<br />

tummeln sich zwischen ihren<br />

Schlafzelten, Wohnanhängern und<br />

Wohnmobilen. Ziel ist eindeutig<br />

das große weiße Zelt und die Infrastruktur<br />

drum herum. Viele Hallo‘s<br />

und „hab Dich auch nach so vielen<br />

Jahren gleich wieder erkannt“.<br />

Viele Meter Bier und Schnaps aus<br />

Reagenzgläser konnte man kaufen,<br />

sogar richtig gutes Essen gab es.<br />

Und die Schweiz taucht plötzlich<br />

auf. Beatrice und Martin, die beiden<br />

hatten schon eine Riesentour<br />

hinter sich. Bis nach Dänemark<br />

sind sie gefahren. Später am Abend<br />

entschlossen Hermann und ich:<br />

Wir fahren mit dem Taxi zu unserem<br />

Gasthof. Welch ein Glück, das<br />

Martin Stein plötzlich auftauchte<br />

und unser Taxifahrer wurde. Und


Report<br />

10. August <strong>2017</strong><br />

Mit dem Autozug<br />

Mit Hermann auf dem<br />

Weg. Die Elbphilharmonie<br />

im Hintergrund bei<br />

strömenden Regen.<br />

München – Hamburg<br />

Hamburg<br />

100 km<br />

Kiel<br />

25 km<br />

Heidkate<br />

87 km<br />

Lübeck<br />

15. <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong>-Ostseetreffen<br />

vom 11.-13. August <strong>2017</strong><br />

nicht nur unserer, Edgar und Gerd<br />

sind auch gleich mitgefahren. Martins<br />

Schicksal: 10,5 km Richtung<br />

Westen und zurück, dann 8,5 km<br />

Richtung Osten und zurück mit angetrunkenen<br />

Menschen. Hier nochmals<br />

vielen Dank für die Taxifahrt.<br />

Übrigens am Freitagabend beglückte<br />

uns ein Sonnenuntergang.<br />

Am Samstag fing es ab 10 Uhr wieder<br />

richtig zu schütten an. Um 13<br />

Uhr startete die Ausfahrt mit über<br />

90 <strong>Fiat</strong>s. Welch Chaos am Anfang<br />

bis die „Wissenden der Strecke”<br />

sich zum Anfang der Schlange<br />

bugsiert hatten. Bei so vielen Autos<br />

ist ein Stop and Go fast nicht<br />

zu vermeiden. Eine Ampel trennte<br />

die Schlange und man verlor sich.<br />

Immer wieder wurde gehalten, weil<br />

man auf den Rest gewartet hatte<br />

oder auch eine Panne erst behoben<br />

werden musste. Bei <strong>Fiat</strong>-Fahrern ist<br />

es üblich, dass man das Pannenfahrzeug<br />

nicht im Stich läßt, sondern<br />

gemeinsam wartet bis das Fahrzeug<br />

fahrtüchtig ist. Nun bei 50 Autos<br />

am Straßenrand löst es schon so<br />

manches Verkehrschaos aus. Diese<br />

Zeit wird natürlich „zum Schnaken“<br />

genützt. Irgendwann war der<br />

Drang der Toilettenaufsuchung<br />

bei mir so groß, daß ich spontan<br />

WC- Schildern gefolgt bin. Gott sei<br />

Dank ist mir niemand gefolgt. Danach<br />

waren Sie dann weg. Ich habe<br />

allerdings gehört, in welche Richtung<br />

die Kolonne fährt. Dank vieler<br />

Passanten wurde ich weitergelotst,<br />

HIN- UND RÜCKFAHRT<br />

Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />

Hameln<br />

Bückeberg<br />

1 Übernachtung bei meiner Cousine<br />

Loreto und Hermann beim<br />

Abladen meines <strong>500</strong>ers.<br />

Keine 20 Minuten dauerte<br />

die Reparatur.<br />

Schweitenkirchen<br />

57 km per Trailer<br />

Ankunft 19. August <strong>2017</strong><br />

254 km<br />

Hannover/Springe<br />

40 km/92 km<br />

158 km<br />

Gardelegen<br />

160 km<br />

Berlin<br />

100 km<br />

2 Übernachtungen in Berlin<br />

mit meiner Mama<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

75 km<br />

Leipzig<br />

304 km<br />

Amberg<br />

144 km<br />

Kupplungsseil gerissen<br />

Unterhaching<br />

34 km<br />

Starnberg: ca. 1.600 km<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 43


Report<br />

ich habe aber die Kolonne trotzdem<br />

nicht mehr erreicht. In Laboe habe<br />

ich mir das Marine-Ehrenmal und<br />

das U-Boot 995 angeschaut. Am<br />

Meer tummelten sich bei Kälte und<br />

Nässe unglaublich viel Kiter (Lenkdrachensegler).<br />

Nun fehlen mir nur<br />

noch die Strandkörbe, die habe ich<br />

dann am Schöneberger Strand entdeckt.<br />

Natürlich wurde ich schon<br />

vermisst und mir wurde der Standort<br />

durchgefunkt. Nach Kaffee und<br />

Kuchen erst mal eine Pause gönnen.<br />

Hermann und ich haben die Bespaßung<br />

im Zelt verpasst. Am Abend<br />

bei der Preisverleihung wurden die<br />

Besten dieser Spiele ausgezeichnet.<br />

Außerdem die weiteste Anreise<br />

(Schweiz), der Älteste und der<br />

jüngste Teilnehmer sowie die größte<br />

angereiste Gruppe. Ach ja, die<br />

Sonne beglückte uns.<br />

Sonntag: Oh wie schön die Sonne<br />

scheint. Auf dem Platz dann<br />

„Tschüß bis bald, kommst Du auch<br />

nach Holland am 25. August oder<br />

zum Glockentreffen am 11.-13.<br />

September nach Röttgesbüttel (wo<br />

immer auch das ist)“. Naja, ist doch<br />

Geblendet<br />

Bei diesen Nebelscheinwerfern<br />

entgeht dir nachts<br />

wirklich nichts.<br />

Spruch<br />

Dieses Auto war<br />

in keinster Weise<br />

einfach, getunt<br />

und umgebaut zur<br />

Rennsemmel.<br />

Bahnhof ab. Sie wird mit mir nach<br />

Berlin fah ren. Vorher erkunden<br />

wir noch Hameln, die Rattenfängerstadt.<br />

Auf Einladung von Martin<br />

Stein besuche ich am Nachmittag<br />

seinen Wohnort Bückeberg. Bückeberg<br />

hat eine wunderschöne Altstadt.<br />

Die Innenstadt grenzt an das<br />

Schloss Bückeberg samt Schloßkapelle.<br />

Im ausgedehnten Park befindet<br />

sich auch das Mausoleum,<br />

erbaut 1911-1915 des ehemaligen<br />

Fürstenhauses Schaumburg-Lippe.<br />

Am Tag darauf starteten wir, meine<br />

Mama und ich, in Richtung Berlin<br />

über Gardelegen. Ihr kennt die Stadt<br />

nicht? Die Hansestadt Gardelegen<br />

ist eine Mittelstadt im Altmarkkreis<br />

Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie<br />

ist nach Berlin und Hamburg die<br />

der Fläche nach drittgrößte Stadt<br />

Deutschlands. Wohlhabend wurde<br />

das Städtchen durchs Bierbrauen.<br />

Es hat einen dreieckigen Rathausplatz<br />

und lohnt sich auf alle Fälle<br />

mal anzuschauen. Aufgrund von diversen<br />

Baustellen mussten wir auf<br />

ein spätes Mittagessen im Schloß<br />

Ribbeck leider verzichten. Berlin<br />

ist riesig, fast eine Stunde kurvten<br />

wir zum Hotel New Berlin Nähe Alexanderplatz.<br />

Sehr empfehlenswert,<br />

tolle große Zimmer, fantastisches<br />

Frühstücksbufett und Stellplatz<br />

für Autos im Innenhof. Und das<br />

Preis-Leistungsverhältnis stimmt.<br />

Was soll ich zu Berlin sagen.<br />

Mmmh. Berlin hat ein paar sehr<br />

schöne Ecken. Der Besuch des<br />

Reichstagsgebäudes bzw. der Kuppel<br />

kann man nur Online buchen,<br />

was nicht funktionierte, da kom-<br />

Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />

echt ne Ecke Weg für uns Bayern.<br />

Hermanns und meine Wege trennen<br />

sich hier. Er fährt Richtung Berlin<br />

und ich fahre über Lübeck nach<br />

Hannover. Klar hätte ich es auch<br />

einfacher haben können, aber wenn<br />

ich schon mal hier oben bin, außerdem<br />

war ich noch nie in Lübeck.<br />

Das Navi lotste mich (Autobahnen<br />

vermeiden) über kleine und abenteuerliche<br />

Straßen nach Lübeck.<br />

Jetzt habe auch ich Lübecks Wahrzeichen,<br />

das Holstentor gesehen.<br />

254 km lagen noch vor mir. Abends<br />

kam ich gegen 19.30 Uhr in Springe<br />

bei Hannover bei meiner Tante an.<br />

Meine Mutter holte ich später vom<br />

Warten<br />

Bei <strong>Fiat</strong>-Fahrern ist<br />

es üblich, dass man<br />

das Pannenfahrzeug<br />

nicht im Stich läßt,<br />

sondern gemeinsam<br />

wartet bis das<br />

Fahrzeug wieder<br />

fahrtüchtig ist.<br />

44 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


Report<br />

Fotos: Hermann Bloeßl; Angie Schlegel<br />

plett ausgebucht (mit Kaffee und<br />

Kuchen im Dachgarten 22,50 Euro,<br />

das wäre es uns sogar wert gewesen)!<br />

Am nächsten Tag um 8.00<br />

Uhr wären noch Plätze frei gewesen.<br />

Das hätte bedeutet, wir müssten<br />

früh aufstehen, wir haben es<br />

gelassen. Eine Fahrt an die Spitze<br />

des Fernsehturms hätte schlappe 18<br />

Euro pro Person gekostet. Da lobe<br />

ich mir München, da kostet eine<br />

Fahrt im Olympiaturm nur 7 Euro.<br />

In eine Kirche kannst Du auch nicht<br />

ohne Ticket (9 Euro) gehen. Total<br />

enttäuscht waren wir vom Kaffee<br />

Kranzler. Das Kranzler, beide waren<br />

wir vor Jahrzehnten dort und nun ist<br />

nur der Schriftzug geblieben. Erstaunlich,<br />

dass der Besuch der Gedächtniskirche<br />

kostenlos war. Am<br />

zweiten Abend haben wir Mucki<br />

getroffen, der uns das kostengünstige<br />

Berlin gezeigt hat. Wir haben<br />

vorzüglich in einem libanesischen<br />

Restaurant gespeist, haben danach<br />

die Classic Remise Berlin besucht.<br />

Vermutlich wird die Motorworld<br />

München so ähnlich. Mucki hat<br />

viele Oldtimer, an dem Abend war<br />

er mit seiner Cicciolina (Ferrari)<br />

da. Alle seine Autos haben Namen.<br />

In einer Shisha-Bar ließen wir den<br />

Abend zu Ende gehen. Am nächsten<br />

Tag waren wir zum Frühstück<br />

im KaDeWe verabredet. Während<br />

wir frühstückten wurde mein <strong>Fiat</strong><br />

händisch auf Hochglanz gebracht.<br />

Vielen Dank! Danach trennten sich<br />

unsere Wege. Meine Mutter habe<br />

ich zum Alexanderplatz gebracht,<br />

da Sie per Flixbus gen München zurück<br />

musste. Ich startete die nächste<br />

Etappe Richtung Leipzig, läppische<br />

175 km. Die Besichtigung der<br />

Lutherstadt Wittenberg ist ein muss.<br />

Eine sehr reizvolle Innenstadt. In<br />

Leipzig übernachtete ich bei meiner<br />

Cousine, der Abend endete<br />

feucht-fröhlich.<br />

Die letzte Etappe meiner Reise von<br />

480 km lag vor mir. Bei schönstem<br />

Wetter schaute ich mir Amberg<br />

an. Eine wunderschöne Stadt mit<br />

kleinen Kanälen. Selbstverständlich<br />

war ich bei der „Stadtbrille“,<br />

ein Wassertorbau der mit einer Länge<br />

von 46 m die Vils überspannt,<br />

ist 1454 als „Gang über die Vils“<br />

erstmals nachweisbar. 144 km später<br />

endete die Fahrt. Das Kupplungsseil<br />

ist gerissen. Der ADAC<br />

teilte mir mit, dass kurz zuvor jemand<br />

eine Panne angemeldet hätte<br />

und ich leider etwas länger warten<br />

müsste. Von Gabi (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong><br />

München) wusste ich, dass sich ein<br />

schweres Gewitter anbahnen würde.<br />

Das war um 19 Uhr. Um 20.30<br />

Uhr fing es an zu stürmen und zu<br />

schütten. Wäre ich nicht zufällig<br />

neben einem 3 m hohen Erdwall<br />

gestanden, wäre ich samt <strong>Fiat</strong> weggeweht<br />

worden. Und ich glaube<br />

wieder an die Menschheit. So viele<br />

Leute sind stehenge blieben und<br />

haben mir ihre Hilfe angeboten. So<br />

Schrauben<br />

Auf jedem Treffen<br />

wird geschraubt.<br />

Übernachtung<br />

Ein kleiner Gasthof,<br />

typisch mit Reetdach.<br />

„Hof Holm“<br />

nur 8 km vom<br />

Treffen entfernt.<br />

Essen fantastisch,<br />

Personal sehr nett,<br />

nur die Zimmer sind<br />

sehr hellhörig.<br />

Die Organisatoren<br />

Die beiden in rot,<br />

Präsi Rainer und Anja<br />

bei der Preisverleihung.<br />

gegen 21.00 Uhr habe ich dann beschlossen,<br />

der nächste der hält, bei<br />

dem fahre ich mit. Gedacht, getan.<br />

Das nächste Lokal war nur ein paar<br />

hundert Meter entfernt. Anscheinend<br />

vermittelte ich doch einen<br />

aufgeregten Zustand. Alle Getränke<br />

gingen aufs Haus. Die Polizei rief<br />

an, sie hätten einen nicht abgesperrten<br />

<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> mit Warnblinkanlage<br />

am Straßenrand vorgefunden. Da<br />

ich so spontan bei diesen sehr netten<br />

Menschen mitgefahren bin,<br />

hatte ich nur Jacke und Handtasche<br />

geschnappt und bin in deren Auto<br />

gehüpft. Jetzt wusste auch die Polizei<br />

Bescheid. Um ca. 23.30 Uhr<br />

war der ADAC dann auch schon da.<br />

Er entschuldigte sich mit den Worten:<br />

„Es sind so viele Bäume auf<br />

der Straße gelegen, die erst von der<br />

Feuerwehr beseitigt werden musste,<br />

deswegen hätte es noch eine Stunde<br />

länger gedauert.“ Der arme Mann<br />

musste sich dann erst noch unter<br />

das Auto legen, um rauszufinden,<br />

wo er den Abschlepphaken einhängen<br />

kann. Die Straße war ja schon<br />

ein Bach! Kurz vor Mitternacht<br />

kamen wir dann am Autohof bzw.<br />

Werkstatt an. Aufgrund einer Geburtstagsparty<br />

wurde mir Essen und<br />

Trinken angeboten. Vielen Dank,<br />

dass war so nett. Glücklicherweise<br />

habe ich dann das letzte Zimmer<br />

nur <strong>500</strong> m weiter in einer Tankund<br />

Rasttankstelle bekommen. Am<br />

nächsten Morgen der Anruf, dass<br />

das Kupplungsseil definitiv gerissen<br />

ist. So was mache ich jetzt. Es<br />

war schließlich Samstag. Ich stand<br />

im regen Kontakt mit Gabi, die hat<br />

mir dann Loreto und Hermann mit<br />

Hänger geschickt. Loreto hatte ein<br />

Kupplungsseil, dass wir dann in<br />

Unterhaching in nicht mal 20 Minuten<br />

eingebaut haben. Vielen Dank<br />

für euren Einsatz! In Zukunft werde<br />

ich neben einem Gasseil auch ein<br />

Kupplungsseil mitführen.<br />

Die letzten 34 km bin ich auf eigener<br />

Achse nach Hause gefahren.<br />

Was für eine Tour, mehr als 1.600<br />

km mit 26 PS. Mir hat es super<br />

gefallen, das Treffen an der Ostsee,<br />

dass ein Wiedersehen mit den<br />

Nordlichtern war und die Rückfahrt<br />

durch die verschiedenen Städte. Die<br />

Besuche der Verwandtschaft, die<br />

Fahrt mit meiner Mama von Hannover<br />

nach Berlin sowie der Aufenthalt<br />

in beiden Städten waren eine<br />

Wucht. Gut und gerne hätte ich auf<br />

das schwere Gewitter verzichten<br />

können und trotzdem, mit dem <strong>Fiat</strong><br />

unterwegs zu sein ist immer wieder<br />

eine tolle Erfahrung.<br />

von Angie Schlegel<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 45


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Ein etwas voreingenommener,<br />

aber selbstkritischer Bericht zum<br />

Lipperland-Treffen <strong>2017</strong><br />

Lipperland<br />

...immer wieder ein Gedicht. von Martin Stein (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe)<br />

Zum 16. Mal fand zwischen dem 16. und dem 18. Juni <strong>2017</strong> das Lipperlandtreffen für <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> und Artverwandte<br />

statt. Auch dieses Jahr konnten wir das selbstverwaltete Jugendhaus der Stadt Bad Salzuflen mit dem unfassbar<br />

einfallsreichen Namen „Haus“ im Ortsteil Alt Sylbach nutzen. Abgesehen vom 1. Treffen, dem Gründungstreffen<br />

der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> I.G. Lippe im Garten der Eltern von Arne Denecke, dem Treffen 2001 auf dem Bückeberg bei<br />

Obernkirchen und 2011 im moderneren Jugendhaus @on, in diesen beiden Jahren war das „Haus“ wegen<br />

Bauarbeiten gesperrt, nun schon zum 13. Mal.<br />

Beim „Haus“ handelt es sich,<br />

wie schwer zu erraten, um<br />

ein Haus. Allerdings nicht<br />

um ein x-beliebiges Gebäude<br />

aus Stein und Beton, sondern<br />

um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus<br />

aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Das Haus, ob nun mit oder<br />

ohne Anführungsstriche, liegt am<br />

Rand eines Industriegebietes mitten<br />

auf einer großen Wiese mit altem<br />

Baumbestand. Ok, im Vergleich zu<br />

dem „Haus“ sind die Bäume frische<br />

Triebe, mit einer Höhe von über<br />

20m bieten sie aber schon recht gut<br />

Schatten oder halten den Regen ab.<br />

Kommt ganz aufs Wetter an. Dieses<br />

Jahr war Schatten angesagt. Im<br />

Haus gibt es eine Küche, Damenund<br />

Herrentoiletten, einen Tresen,<br />

einige Sitzgelegenheiten und eine<br />

Tanzfläche mit voll ausgestatteter<br />

Musik- und Lichtanlage. Der<br />

Abend ist gesichert und zum Morgenkaffeekochen<br />

gibt es auch noch<br />

einen Platz.<br />

Gut, um ein Wochenende an einem<br />

denkmalgeschützten Fachwerkhaus<br />

zu verbringen müsste ich nicht extra<br />

nach Bad Salzuflen fahren. Im<br />

Jahr 2013 hab ich mir selbst so<br />

eins gekauft, das ich seither Stück<br />

für Stück an den Wochenenden zusammenbastele.<br />

Als Mitglied der<br />

I.G. Lippe seit 1989 bleibt mir aber<br />

wohl wenig anderes übrig. Wie man<br />

an dem vorangestellten Satz erraten<br />

kann, habe ich überschüssige Zeit<br />

nicht gerade mit Löffeln gefressen,<br />

aber auch den anderen Lippern geht<br />

es da nicht wirklich besser. Alle<br />

stehen zu mit Arbeit und Verpflichtungen.<br />

Viele hatten dummerweise<br />

an dem Wochenende noch andere<br />

Termine, die sich nicht so einfach<br />

verschieben ließen.<br />

Auch werden es nicht wirklich mehr<br />

Aktive über die Jahre. Die alten Hasen<br />

werden weniger. Es wird nicht<br />

leichter und nicht billiger einen <strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong> zu bekommen, so dass nur wenig<br />

junge Leute dazukommen. Zum<br />

Parksünder<br />

Ordner Klaus und<br />

sein Praktikant<br />

Snuggles sorgen<br />

für Disziplin beim<br />

Parken.<br />

Glück haben in dieser Hinsicht<br />

meine I.G. Kollegen(-innen) Anja<br />

und Werner Jungfermann, sowie<br />

Martina und Klaus Grote (im weiteren<br />

Verlauf auch Klausi, oder Pickup-Klausi<br />

genannt) vor wenigen<br />

Jahrzehnten die Initiative ergriffen.<br />

Mit Erfolg. Wenn kein Nachwuchs<br />

von außen zu erwarten ist, macht<br />

man ihn eben selbst. Ich arbeite derzeit<br />

noch dran. … Trotzdem haben<br />

wir aber durchaus schon ernsthaft<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

46 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

darüber nachgedacht, das Treffen<br />

mangels Masse einzustellen.<br />

Auch dieses Jahr begann die Planung<br />

wieder völlig verspätet und in<br />

gewohnt nachlässiger Form, sodass<br />

die meiste Arbeit wieder einmal an<br />

Heinz-Dieter Kist, unserem inoffiziellen<br />

Präsi auf Lebenszeit hängen<br />

blieb (der mit dem toten, australischen<br />

Karnickel auf dem Kopf).<br />

OK, er wohnt als einer der wenigen<br />

überhaupt noch vor Ort. Allein<br />

schon deshalb sollten wir über eine<br />

Namensänderung, wie z.B.: „<strong>Fiat</strong><br />

<strong>500</strong> Heinz-Dieter-Treffen mit einem<br />

kleinen Schuss I.G.-Lippe abgerundet“<br />

nachdenken. Ist aber einfach<br />

zu sperrig und passt auch auf<br />

keine Einladung.<br />

Das Ganze klingt jetzt nicht gerade<br />

nach einem Gedicht? Nun ja, seit<br />

1991 mache ich die Einladungen<br />

und seither gibt es alle zwei Jahre<br />

ein paar gereimte Zeilen auf der Innenseite<br />

zu lesen. Allein deshalb hat<br />

der Titel somit seine Berechtigung.<br />

Den Beteuerungen von Pickup-<br />

Klausi und mir, dass so ein Treffen<br />

im Prinzip ja ein „Selbstläufer“ sei<br />

und es im Groben auch ohne exzessive<br />

Planung klappt, wollte Sabrina,<br />

unser neuster Zugang, nicht so recht<br />

Glauben schenken. Sabrina, die<br />

schon als Baby auf <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Treffen<br />

in Bremen teilgenommen hatte, hat<br />

bereits angekündigt, dass sie 2019<br />

ihr Organisationstalent im vollen<br />

Umfang einbringen wird. Uns wird<br />

jetzt schon bange vor so viel Zucht<br />

und Ordnung.<br />

…und ganz nebenbei: So schlecht<br />

wie es bisher klingt, war das Treffen<br />

nun auch wieder nicht.<br />

Kieler<br />

Hinten: Anja und<br />

Kai – die ersten<br />

Teilnehmer.<br />

Zum Treffen selbst:<br />

Da das Treffen von Freitag bis<br />

Sonntag ausgeschrieben und auch<br />

dieses Jahr der Donnerstag in überwiegend<br />

katholisch geprägten Bundesländern<br />

ein Feiertag war, kamen<br />

die ersten Gäste selbstverständlich<br />

schon Mittwoch. Lustigerweise<br />

kommen diese Gäste traditionell<br />

aus Schleswig-Holstein, einem<br />

Bundesland, das keinen Feiertag<br />

hat. Dieses Jahr wurden die üblichen<br />

Verdächtigen, Anja und Guido<br />

Freyer, jedoch knapp von Kai Ohmsen<br />

geschlagen, obwohl sich dieser<br />

eher durch seine späte Abreise am<br />

Sonntag ins Gedächtnis eingebrannt<br />

hat. Immerhin, der Preis blieb im<br />

Bundesland.<br />

Da auch meine Frau Anke und ich<br />

an diesem Mittwoch noch zu einem<br />

(auf den Tag genau) 10. Hochzeitstag<br />

wollten und zumindest ich am<br />

nächsten Tag in Niedersachsen arbeiten<br />

musste (Anke nicht, sie arbeitet<br />

8 km entfernt in Nordrhein<br />

Westfalen), brachten wir nur den<br />

Anhänger mit dem benötigten Geraffel,<br />

wie Kaffeemaschine, Partygarnituren,<br />

Schläuche, Kabel, Lampen….<br />

vorbei und überließen die<br />

Gäste den arbeitsscheuen Westfalen<br />

aus der I.G. zur Pflege.<br />

Donnerstag,<br />

nach einem erfüllten Arbeitstag,<br />

habe ich den Wohnwagen schon<br />

mal zum „Haus“ geschafft. Inzwischen<br />

tobte dort schon das Leben<br />

und, nachdem am Nachmittag ein<br />

Gewitter durchgezogen war, klarte<br />

der Himmel schon wieder auf. Bierund<br />

Fressbude waren aufgebaut.<br />

Erstere wurde rege in Anspruch<br />

genommen. Nach kurzem Plausch<br />

mit den bereits angereisten Gästen<br />

hieß es für mich wieder einmal:<br />

Ab nach Hause – du musst schließlich<br />

morgen arbeiten. Die anderen<br />

I.G.-Mitglieder und Gäste feierten<br />

noch recht ausgelassen bis in die<br />

Morgenstunden.<br />

Freitag,<br />

mittags, nach vorverlegtem Feierabend,<br />

wurde es dann auch für mich<br />

ernst. Mit meinem Jüngsten, Hendrik<br />

(9) ging es zum 3. Mal die 40km<br />

Richtung Bad Salzuflen. Erstmals<br />

im Puch. Anke kam etwas später, da<br />

mein etwas weniger junger Sohn,<br />

Marvin (11) noch beim Fußballtraining<br />

war.<br />

Aus Ermangelung an Personal ha-<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 47


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

ben wir vor ein paar Jahren die<br />

Fressbude an einen Profi abgegeben.<br />

Nachteil: Die etwas höheren<br />

Preise fließen nicht mehr ungebremst<br />

in unsere Kasse. Vorteil:<br />

Keiner von uns muss mehr stundenlang<br />

in der Bude schwitzen, nach<br />

Fett stinken und keinen Spaß am<br />

Treffen haben und jeden Tag gibt<br />

es eine Alternative zum Gegrillten.<br />

Heute gab es (neben Bratwurst, Nacken,<br />

Pommes,…) einen leckeren<br />

Prager Schinken mit Krautsalat im<br />

Roggenbrötchen. Dazu gleich nebenan,<br />

welch Glückes Geschick,<br />

frisch gezapftes Bier.<br />

Trotz der Lage des Hauses an eine<br />

Industriestraße gibt es in der angrenzenden<br />

Wohnstraße leider auch einige<br />

Anwohner, deren Nerven unter<br />

der zeitweise doch recht geräuschorientierten<br />

Selbstverwaltung des<br />

Jugendhauses etwas gelitten haben.<br />

Ergo: Schankgenehmigung draußen<br />

max. 22:00 Uhr. Danach nur noch<br />

drinnen. Sehr zum Unmut der Teilnehmer.<br />

Sorry, geht eben nicht anders.<br />

Somit holten sich alle drinnen<br />

ihr Bier, um dann draußen, bei recht<br />

angenehmen Wetter zu plaudern.<br />

Diesem „ruhestörenden Lärm“ war<br />

nur Einhalt zu gebieten, indem die<br />

bestens ausgestattete Musikanlage<br />

so lange lauter gedreht wurde bis<br />

auch draußen kein Gespräch mehr<br />

möglich war und sich die Gäste gezwungenermaßen<br />

bis zum Morgengrauen<br />

auf die Tanzfläche flüchteten.<br />

Endlich Ruhe, oder so ähnlich.<br />

Der Samstag<br />

begann, gerade für die Mama von<br />

Heinz-Dieter, früh. Seit Jahren<br />

Ausfahrt<br />

Hermann der<br />

Cherusker.<br />

Bierbude<br />

Heinz-Dieter und<br />

Artur arbeiten –<br />

der Rest säuft!<br />

Party<br />

Stillleben auf<br />

lippisch!<br />

stellt sie sich, mit ihren inzwischen<br />

80 Lenzen, morgens in die Küche,<br />

schmiert zusammen mit ein paar<br />

Damen aus dem Dorf, sowie der<br />

I.G. Hunderte von Brötchen und<br />

kocht literweise Kaffee. Immerhin<br />

geben die letzten Tänzer so gegen<br />

6:00 Uhr den Staffelstab an die<br />

Frühaufsteher weiter. So nach 2-3<br />

Stunden muss ich ran, weil die Profi-Doppel-Kaffeemaschine<br />

mal wieder<br />

überhitzt ist. Ich schraub dann<br />

die Rückwand der Maschine ab um<br />

den Hitzestau zu reduzieren. Bisher<br />

klappt´s. Toitoitoi.<br />

Der Morgen verflog bei Teilemarkt,<br />

Rumgeschraube und dem üblichen<br />

Benzingesprächen. Die letzten Teilnehmer<br />

erreichten den Platz, so<br />

dass es am Ende 70 Anmeldungen<br />

mit ca. 60 <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> wurden (plus<br />

eigener <strong>Fiat</strong>, die wir immer nicht<br />

mitzählen).<br />

Zum Mittag wurden neben den üblichen<br />

Bratwurst, Nacken, Pommes<br />

diesmal Nudeln mit zwei Saucen<br />

zur Wahl gereicht. Gegen 13:00<br />

Uhr startete die Ausfahrt. Es sollte<br />

geschlossen zum Hermanns-Denkmal<br />

gehen, einer Bronzestatue, die<br />

im 19. Jahrhundert zum Gedenken<br />

der Schlacht am Teutoburger Wald<br />

und des siegreichen Arminius errichtet<br />

wurde. Wer meinen Bericht<br />

zum Treffen in Zug (CH) vor ein<br />

paar Jahren gelesen hat weiß, dass<br />

genau diese Varus-Schlacht dazu<br />

geführt hat, dass eine brauchbare<br />

Küche an uns hier im Norden<br />

vorbeige schrammt ist. Warum<br />

man dem auch noch ein Denkmal<br />

setzen muss? Wer jetzt aber sagt:<br />

“Braucht´s kein Denkmal zu, hät´<br />

ich auch an den Nudeln gemerkt“<br />

der kriegt nächstes Mal nix zu essen.<br />

Dank der oben bereits erwähnten,<br />

eher rudimentären Planung habe<br />

ich natürlich versäumt, die Strecke<br />

vorher noch einmal abzufahren.<br />

Immerhin gab es aber einen Zettel<br />

mit Strecke und Ziel. Pickup-Klausi<br />

wurde vorgeschickt, um oben am<br />

Denkmal abzuklären, wie wir mit<br />

so vielen Autos am besten auf den<br />

Parkplatz kommen. Der für den gebührenpflichtigen<br />

Parkplatz Verantwortliche<br />

sah jedoch keine andere<br />

Möglichkeit, als dass jeder ein Ticket<br />

zieht und wir dann zusammen<br />

bei ihm bezahlen. Erstaunlich flexibler<br />

Vorschlag für einen Lipper,<br />

wo die Lipper doch eher für ihr,<br />

freundlich ausgedrückt „statisches“<br />

Verhalten bekannt sind. Aber egal,<br />

dann eben so: „Los geht’s. Ich fahr<br />

mit meinem Sohn Marvin auf dem<br />

Beifahrersitz vor, ihr als Kolonne<br />

hinterher.“ Meine Frau Anke war zu<br />

dieser Zeit noch mit Hendrik bei einem<br />

Sommerfest der Musikschule.<br />

Er musste mit seinem Schlagzeug<br />

ein Konzert geben.<br />

Was die Ausfahrt betrifft: Ich<br />

hätte die Strecke wirklich morgens<br />

noch einmal abfahren sollen. Dass<br />

ich 1x Abbiegen verpasst habe und<br />

mit 5 Autos wenden musste, war<br />

noch nicht schlimm. Schlimmer<br />

war, dass kurz vor dem Ziel eine<br />

Straße komplett gesperrt war und<br />

wir spontan einen Umweg mit etlichen<br />

Ampeln nehmen mussten.<br />

Soviel zu: „ich fahr… vor,… Kolonne<br />

hinterher“. Gelobt sei der<br />

Zettel. Am Parkplatz angekommen,<br />

stellten sich Klausi und ich an die<br />

beiden Schranken und zogen ein Ticket<br />

nach dem anderen. Dank wieder<br />

einmal perfekter Absprache hab<br />

ich die Tickets gesammelt, während<br />

Klausi sie den Fahrern zurückgegeben<br />

hat. Ich habe sie dann auf dem<br />

Parkplatz eingesammelt. Auch ist<br />

die Disziplin der <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> Fahrer<br />

ja geradezu legendär (man kann<br />

ja auch mit 2-3 Autos durch die<br />

doch nun einmal eh schon offene<br />

Schranke fahren), so dass letztendlich<br />

irgendwas zwischen 40 und 50<br />

Tickets zusammenkamen. Deutlich<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

48 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

weniger als <strong>Fiat</strong> auf dem Parkplatz<br />

standen.<br />

Nachdem ich nun ein Gruppenticket<br />

für die Besteigung des Denkmals<br />

lösen wollte (gibt keine Gruppentickets),<br />

bzw. Einzeltickets zusammen<br />

zahlen wollte (nur bar und<br />

bitte einzeln bezahlen), fanden wir<br />

die Lösung, dass derjenige, der das<br />

Denkmal besteigen will eben selbst<br />

ein Ticket für 3 Euro lösen soll und<br />

er es abends gegen zwei Bier eintauschen<br />

könne.<br />

Am Abend löste Luca, der Sohn<br />

von Anja und Guido, die Tickets<br />

gleich „meterweise“ ein (11 Bier<br />

zum Preis von 10). Man, muss der<br />

oft auf dem Hermann gewesen sein!<br />

Nun aber ab zum Parkticketzahlen.<br />

Leider hatte der für den Parkplatz<br />

Verantwortliche inzwischen<br />

bemerkt wie ungebührlich er sich<br />

für einen Lipper verhalten hat und<br />

bereits das Weite gesucht. Also ab<br />

zum Automaten. „Nur Scheine bis<br />

20 Euro“ – Sch…. Wechseln am<br />

Kiosk? Kann nicht wechseln. Und<br />

nun? Vielen, vielen Dank an Chribbes<br />

(Christian Besser aus Essen),<br />

der mir 20 Euro-Scheine in ausreichender<br />

Menge zur Verfügung<br />

stellen konnte. Wieder ab zum Automaten<br />

– Ticket rein – 20 Euro<br />

rein – 17 Euro raus – Ticket rein – 3<br />

Euro rein……. Eine Stunde später<br />

waren alle Tickets bezahlt und wir<br />

sammelten zur Abfahrt.<br />

Da wir erst am Freitag das „Wie<br />

und Was“ der Rückfahrt abstimmen<br />

konnten, gab es keinen Zettel für die<br />

Rückfahrt. Aber dank der Erfahrung<br />

von der Hinfahrt gab es eine kurze<br />

Fahrerbesprechung mit Zielkoordinaten<br />

des nächsten Stopps: Ein<br />

Oldtimertreffen im Nachbarort<br />

namens Lage. Zum Glück – wie<br />

sich bald herausstellen sollte. Anschließend<br />

stellten sich die <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong><br />

brav an der Schranke zur Ausfahrt<br />

an. Erstes Ticket rein. Felix Grote<br />

fuhr bis auf die Induktionsschleife<br />

hinter der Schranke, blieb stehen,<br />

um die „überzähligen“ Fahrzeuge<br />

durchzuschleusen und über 50 <strong>Fiat</strong>s<br />

brummten mit Vollgas an ihm vorbei.<br />

Hmmm. Was machen wir jetzt<br />

mit den restlichen Tickets? Und<br />

wozu haben wir jetzt so viel Geld in<br />

den Automaten gestopft?<br />

Als Kolonnen-Erster musste ich<br />

zunächst noch meinen Sohn finden,<br />

so dass ich als einer der Letzten die<br />

Schranke passierte. Unter großen<br />

Mühen und wider jeglicher Verkehrsregeln<br />

schaffte ich es, mich<br />

an der Kolonne vorbei bis an die<br />

Spitze vorzuarbeiten. Das hätte<br />

ich mir aber auch sparen können,<br />

denn direkt auf der Hauptstraße hatte<br />

uns die Baustelle in Form einer<br />

Ampel wieder eingeholt. Ich habe<br />

zwar noch versucht, die Kolonne<br />

in einer Nebenstraße zu sammeln,<br />

aber zu spät. Bis der „Sammler“<br />

Gelegenheit hatte, sich sichtbar aufzustellen,<br />

war der Rest schon vorbeigerauscht<br />

oder teilweise anders<br />

abgebogen. So fuhren wir also auf<br />

verschiedensten Wegen nach Lage,<br />

wo aber immerhin das Sammeln auf<br />

dem Platz recht reibungslos funktionierte.<br />

Der Veranstalter „Lackiererei<br />

Meise“ wies unsere Autos, trotz<br />

gut besuchtem Treffen, zügig auf<br />

den versprochenen freien Platz. Ich<br />

sag ja schon immer: „Einmal mit<br />

Profis zusammen arbeiten.“<br />

Ab hier wurden die Teilnehmer sich<br />

selbst überlassen. Das Oldtimer-<br />

Treffen lag nur 5 km entfernt vom<br />

Jugendhaus und jeder sollte selbst<br />

entscheiden, wie lange er hier verweilen<br />

wollte. Einige waren auch<br />

schon am Vormittag dort gewesen,<br />

so dass diese Regelung allen recht<br />

war.<br />

So gegen 16:00 Uhr hatten sich dann<br />

alle Teilnehmer wieder zu Kaffee,<br />

Kuchen und Waffeln versammelt.<br />

Wie üblich ging auch diesmal der<br />

Kaffee nahezu nahtlos in Bier mit<br />

(Bratwurst, Nacken, Pommes…)<br />

„pulled Pork“ über und wie üblich<br />

endete der Abend mit lärmenden<br />

Vögeln, die die aufgehende Sonne<br />

beschimpften, weil sie über Nacht<br />

vergessen hatten, was das gelbe,<br />

runde Ding da an Himmel zu suchen<br />

hat. Vor Jahren bereits wurde<br />

zur Beschreibung dieser globalen<br />

Problematik auf einem <strong>Fiat</strong>-Treffen<br />

der Begriff „Bioterror“ geprägt und<br />

er trifft es noch heute.<br />

Sonntag,<br />

nach dem Frühstück, löste sich<br />

das Treffen wieder einmal erschreckend<br />

schnell in Nichts auf und<br />

Ausfahrt<br />

Oldtimertreffen<br />

bei Lackierei Meise<br />

in Lage.<br />

Autopflege<br />

„Sag noch einer<br />

mein Puch sei<br />

ungepflegt“.<br />

Interview<br />

der Landeszeitung<br />

und ein sehr<br />

netter Film ist<br />

entstanden:<br />

www.LZ.de<br />

das Laufpublikum war, wie immer,<br />

baff erstaunt, dass so wenig Autos<br />

zu bestaunen waren. Alle Teilnehmer<br />

bedankten sich für das nette<br />

Treffen und die Mühe, die wir uns<br />

gemacht haben. Schnell war aufgeräumt<br />

und selbst Kai Ohmsen befand<br />

sich schon auf dem Heimweg.<br />

Bereits gegen Mittag konnten somit<br />

auch wir die Heimreise antreten.<br />

Wie immer spielten wir das Spiel<br />

„Hängerlein wechsle dich“: Martin<br />

zieht Eriba Puck (der 2t Transportanhänger,<br />

den er hergezogen hat, ist<br />

einfach zu schwer für den Puch).<br />

Anke mag den Großen auch nicht<br />

ziehen, also bekommt sie Arturs<br />

Levante Graziella 300 an den Haken.<br />

Immerhin ist sie seit der <strong>500</strong>0<br />

km der Tour-Europa im Jahr 2007<br />

amtierende, norddeutsche Meisterin<br />

im Graziellaziehen. Artur bekommt<br />

den Zweitonner hinten dran …. und<br />

zu Hause lösen wir den Knoten<br />

dann wieder auf.<br />

Nachtrag:<br />

Auch dieses Mal mussten wir, dank<br />

der Trinkfreudigkeit unserer Gäste,<br />

nicht die Reserven der Kasse<br />

angreifen. Im Gegenteil. Wir erwirtschafteten<br />

einen knappen Überschüsse<br />

von 506,13 Euro. Dieser<br />

geht in voller Höhe, als Spende, an<br />

ein örtliches Kinderheim.<br />

Anmerkung des Autors: Für die<br />

Kommasetzung kann ich nichts!<br />

Die stammt zu großen Teilen von<br />

2 Lehrerinnen. Meine „alternativen<br />

Fakten“ zur deutschen Grammatik<br />

waren viel virtuoser. Ansonsten<br />

sind natürlich alle Rächtsschreippfhehler<br />

voll beabsichtigt und tragen<br />

zum künstlerischen Wert der Arbeit<br />

bei.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 49


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Auch in Kiel war es Freitag ‚am Schiffen’<br />

von Martin Stein (<strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe)<br />

Foto: Angie Schlegel<br />

Da meine beiden Söhne Freitagvormittag<br />

zur Schule<br />

mussten, haben Anke und<br />

ich die Anreise für Freitagnachmittag<br />

geplant. Zur Auswahl<br />

standen dabei folgende Optionen:<br />

1. Puch mit Puck<br />

2. Puch + Benz mit Wohnwagen<br />

3. Nur Benz mit Wohnwagen<br />

4. Puch auf Trailer und Zelt dabei<br />

Der Eriba Puck Wohnwagen wird,<br />

ganz im Gegensatz zu meinen Söhnen,<br />

seit Jahren nicht mehr größer.<br />

Die Zeiten, in denen meine beiden<br />

Kurzen so kurz waren, dass sie in<br />

der extra eingezogenen Ebene über<br />

dem Bett bequem quer liegen konnten,<br />

sind vorbei. Der Aufbau eines<br />

Zeltes ist somit unvermeidlich. Leider<br />

finde ich schon seit geraumer<br />

Zeit auch nicht mehr die Muße,<br />

mich um die dringende Sanierung<br />

des Puchs zu kümmern. Die Kupplung<br />

rutscht gern mal etwas, bereits<br />

nach kurzer<br />

Drehzahlorgie<br />

kommt der Auspuff einer<br />

Nebelmaschine gleich, der Dynastarter<br />

macht immer noch Ärger,<br />

so dass die Option 1 allein schon<br />

an der derzeit nicht gegebenen Zuverlässigkeit<br />

scheiterte. Außerdem<br />

hatten wir es ja eilig. Option 2? So<br />

richtig reißt sich Anke nicht darum,<br />

mit Wohnwagen hinter dem Puch<br />

herzurasen, auch wenn ich ihr für<br />

den Rückweg in Aussicht gestellt<br />

hatte: „Zurück zieh ich den Eriba<br />

und du hast freie Fahrt“. Option 3<br />

ist eher so philosophisch zu sehen.<br />

Nicht auf eigene Achse ist schon<br />

schändlich genug, aber dann noch<br />

ohne <strong>Fiat</strong> / Puch? Ach nee. Bleibt<br />

nur Option 4. Immerhin, die Trailerachse<br />

ist auch „eigen“.<br />

Pünktlich um 15:00 Uhr stellten<br />

wir den Scheibenwischer an und<br />

es ging ab auf die 320 km Richtung<br />

Kiel. Gegen 19:00 Uhr sollte<br />

es an der Bude in Heidkate zum<br />

Abendessen einen Döner<br />

geben. Ein Wunsch der<br />

Jungs. Anke schätzte<br />

eher 21:00 Uhr.<br />

Stauwarner<br />

Screenshot von<br />

Ricklef: Ein Bild<br />

sagt mehr als<br />

1000 Worte.<br />

Cooler <strong>Fiat</strong><br />

Ob es ein echter<br />

Giannini war kann<br />

ich nicht sagen,<br />

sah aber echt cool<br />

aus. (Angie)<br />

Dank des kräftigen Zugfahrzeugs<br />

legten wir flott die Strecke bis zur<br />

5 km entfernten Autobahnauffahrt<br />

Bad Eilsen (A2) zurück. Wer schon<br />

einmal im Norden unterwegs war,<br />

für den ist Bad Eilsen ein Begriff.<br />

Der Name wird in jeder Verkehrsmeldung<br />

benutzt und ist sozusagen<br />

DAS Synonym für Stau. So auch<br />

heute! Bereits auf der Rampe stellten<br />

wir uns hinten an. Rekordverdächtigen<br />

60 min. später hatten wir<br />

den zweiten, 40km entfernten Stau<br />

bei Wunstorf erreicht. Zum Glück<br />

lag das Ende dieses Staus genau an<br />

der Ausfahrt Wunstorf/Kohlenfeld.<br />

Aufmerksamen NDR-Verkehrsnachrichtenhörern<br />

ist auch dieser<br />

Name bestens geläufig. Dummerweise<br />

war die Umleitstrecke gerade<br />

von ihrer lästigen Teerdecke, samt<br />

Unterbau befreit worden, so dass<br />

auch die Umfahrung mehr als eine<br />

halbe Stunde zusätzlich kostete.<br />

In Hannover ging es dann unmittelbar<br />

vor dem Abzweig zur Eckverbindung<br />

A352 zurück auf die A2.<br />

Selbstredend hinein in den nächsten<br />

Stau. An dieser Stelle ist der<br />

Stau freitags allerdings durchaus<br />

schon als naturgegeben zu bezeichnen.<br />

Irgendwie wollen ja sämtliche<br />

LKW-Fahrer aus Osteuropa zu genau<br />

der gleichen Zeit nach Hause.<br />

Die zusätzlichen LKW von der B6<br />

und die noch nicht abgeflossenen<br />

Fahrzeuge Richtung A7 tragen auch<br />

nicht gerade zur Entspannung der<br />

Situation bei.<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

50 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

Als wir endlich die A2 verlassen<br />

konnten, inzwischen waren die<br />

ersten beiden Stunden längst verstrichen,<br />

ging es flott bis zum allseits<br />

beliebten Stau auf der A7 am<br />

Walsroder Dreieck. Diese Ecke ist<br />

so beliebt zum Rumstehen, dass die<br />

ausführenden Baufirmen scheinbar<br />

überlegen, die vorhandenen<br />

Ressourcen dazu zu nutzen, einen<br />

mehrspurigen Langzeitparkplatz zu<br />

asphaltieren, statt die Fahrbahn zu<br />

erneuern. Leider brüten sie schon<br />

seit Jahren über dieser Idee. Glücklicherweise<br />

drängte bei meinem<br />

Sohn Hendrik die Blase, so dass uns<br />

die lästige Entscheidung „Anstellen<br />

oder Umfahren“ abgenommen wurde.<br />

Weiter ging es Richtung Hamburg,<br />

wo wir vor der Wahl standen: Später,<br />

vor/im/hinter dem Elbtunnel<br />

vielleicht 15km oder direkt hinter<br />

der Abfahrt auf die A1 sichere 8km<br />

Stau? Wir entschieden uns für den<br />

Elbtunnelstau in der Hoffnung, dass<br />

sich der Verkehr vielleicht doch<br />

noch auflöst. Ihr ahnt bestimmt<br />

schon, er tat es nicht. Den Plan<br />

19:00 Uhr Essen hatten wir ad Acta<br />

gelegt. Auch wenn ich es echt blöd<br />

finde, wenn Anke recht hat (wie immer);<br />

21:00 Uhr war jetzt das Ziel.<br />

Da ich echt keine Lust hatte, im<br />

Elbtunnel im Stau zu stehen, habe<br />

ich meiner Frau und meinen Kindern<br />

eine kleine Stadtrundfahrt in<br />

Hamburg gegönnt. Köhlbrandbrücke,<br />

Elbbrücken, St. Pauli, Dom…<br />

Trotz der Vorbereitung für den Ironman<br />

und der üblichen Baustellen<br />

ging die Stadtdurchfahrt erstaunlich<br />

glatt und hinter der Elbe konnten<br />

wir doch tatsächlich das erste Mal<br />

den Scheibenwischer abstellen.<br />

Genau an dieser Stelle fragten wir<br />

uns, welches Gummiteil am Wagen<br />

wohl die meisten Kilometer<br />

gemacht hatte. Die Reifen oder<br />

doch der Scheibenwischer? Gebracht<br />

hat die Umfahrung übrigens<br />

nichts, da sich der Stau scheinbar<br />

in dem Moment, in dem wir runter<br />

sind, auflöste und Florian Jungfermann<br />

nun nicht mehr 1 km hinter<br />

uns sondern 3 km vor uns fuhr,<br />

wie wir wenig später feststellen<br />

durften. Bei durchwachsen-blauem<br />

Himmel ging die Fahrt nun nahezu<br />

reibungslos weiter auf der A7 Richtung<br />

Kiel. ….. 3 km bevor die A215<br />

nach Kiel abzweigt bekam ich eine<br />

Nachricht von Florian, dass er eben<br />

im Rückspiegel zugesehen hat wie<br />

ein Polo 100 m vor dem Abzweig in<br />

die Mittelleitplanke eingeschlagen<br />

ist. Auch wenn ich mir nicht ganz<br />

sicher bin, inwieweit Florian daran<br />

Schuld trägt (er wollte wohl vor mir<br />

in Heidkate sein), es kostete eine<br />

weitere halbe Stunde.<br />

Jetzt war das Ziel zum Greifen nah<br />

und nach einer kleinen Ehrenrunde<br />

durch Kiel und einem hellen Licht<br />

am Ortsausgang, erreichten wir um<br />

kurz vor 22:00 Uhr den Platz in<br />

Heidkate. Ehrenrunde? Jedes Mal,<br />

aber auch wirklich jedes Mal, verhau<br />

ich mich bei Ikea in Kiel, dem<br />

Ende der A215. Wir standen schon<br />

mal als Kolonne vor der Schranke<br />

zum Parkhaus, statt auf die Bundesstraße<br />

zu gelangen. Dieses Mal war<br />

es nur die falsche Richtung. Und<br />

helles Licht? Nachdem wir einen<br />

Schnitt von satten 53km/h hingelegt<br />

haben, bin ich mit knapp 60km/h<br />

in die Radarfalle an der B502 gerauscht.<br />

Und? Bekomme ich jetzt einen<br />

Preis für die lahmarschigste Anreise<br />

mit den meisten PS? Immerhin habe<br />

ich 0,173km/h/PS rausgefahren,<br />

mit dem Puch wären es immerhin<br />

1,262km/h/PS gewesen. Nein. Gibt<br />

keinen Preis, nur einen Strafzettel.<br />

…..oder besser gesagt: Anke bekommt<br />

einen. Der Wagen läuft auf<br />

ihren Namen.<br />

Endlich am Platz. Bier geschnorrt,<br />

von Florian, dessen Riesenzelt sogar<br />

schon aufgebaut war. Schnell<br />

noch allen lieben Gästen einen<br />

guten Tag gewünscht, die doofen<br />

kommen später dran. Fix noch<br />

Spanferkel und Nudeln essen (die<br />

Dönerbude gab es zur Enttäuschung<br />

Fahrt, die den angezeigten Schnitt<br />

der letzten Stunden doch tatsächlich<br />

aufbesserte, war ich eine knappe<br />

halbe Stunde später wieder am<br />

Platz. Das Wochenende konnte beginnen.<br />

Im weiteren Verlauf des Abends haben<br />

wir uns etwas über die vielen<br />

Federn neben dem Bierwagen ge-<br />

Trinkbecher-<br />

Eiffelturm<br />

Eiffelturm auf<br />

Italienisch.<br />

Strafzettel<br />

Anke sagt: „Ich<br />

war’s nicht.“<br />

Taxe<br />

Zu fünft hätten<br />

wir in diesem<br />

Taxi echt unsere<br />

Probleme gehabt.<br />

Anm. d. Red.<br />

Treffenplatz Rike<br />

Treffenplatz direkt<br />

am Deich.<br />

der Kinder nicht mehr), das Zelt<br />

aufbauen, Puch abladen (sprang<br />

nicht mal an, die undankbare Mistkarre)<br />

und Spaß haben. Irgendwie<br />

war Anke zu dieser Zeit leicht angesäuert,<br />

aber nichts, was man nicht<br />

in einer unangebrachten Menge<br />

an Alkohol ertränken könnte. Die<br />

Jungs sind dann echt schnell zusammengebrochen<br />

und, welch Wunder,<br />

freiwillig ins Zelt. Anke und ich haben<br />

etwas länger durchgehalten. So<br />

etwa bis 5:00 Uhr.<br />

Nach dem Motto: „..wenn ich<br />

Mercedes fahren möchte, ruf ich<br />

mir ʼnen Taxi“, wollten sich gegen<br />

23:00 Uhr Angie Schlegel und Hermann<br />

Bloeßl aus München, sowie<br />

Edgar Dreilich und Gerhard Moldenhauer<br />

von den Harzern ein solches<br />

rufen, um zu ihren Hotels zu<br />

fahren. Zum einen hier, mitten im<br />

Nichts, um diese Zeit keine leichte<br />

Übung, zum anderen, mal ehrlich:<br />

„Wann habt ihr mich schon mal zu<br />

so später Stunde nüchtern genug<br />

zum Fahren erlebt?“. Ist zwar kein<br />

Diesel, aber Marke und Baureihe<br />

passt und als Taxiersatz wird’s wohl<br />

reichen. Nach kurzer, stürmischer<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 51


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

wundert. Wir fragten, ob es Möwe<br />

zum Abendessen gab, wurden<br />

aber schnell aufgeklärt, dass Hotte<br />

(Horst Irgendwas aus Irgendwo)<br />

diese Federn lassen musste. Wir<br />

hatten den Hauptakt des Tages verpasst.<br />

Hotte hat das Glockentreffen<br />

an der Heide auf die Schnelle mal<br />

um zwei Wochen verschoben. So<br />

viel Spontanität passte wohl nicht<br />

jedem und so wurde er geteert und<br />

gefedert. Hart sind die Sitten hier<br />

oben bei „die Wikingers“. Da er<br />

mangels Duschen das Ganze jedoch<br />

in der doch sehr erfrischenden Ostsee<br />

abwaschen musste, wurde der<br />

Teer durch Tapetenkleister mit Rübensirup<br />

ersetzt, die Federn waren<br />

echt. Was tut man nicht alles für die<br />

Umwelt.<br />

Der Samstag begann wie der Freitag<br />

geendet hat. Kühl, aber sonnig.<br />

Da ich dummerweise bereits<br />

deutlich vor der Kaffeemaschine<br />

aufgewacht bin, wollte ich ein wenig<br />

das neuste Spielzeug meines<br />

Sohns Marvin, ein Hoverboard,<br />

unter Realbedingungen testen. Soll<br />

ja 12km/h laufen und bis zu 20km<br />

durchhalten. Ideal für einen Ausflug<br />

am Deich. In weiser Voraussicht<br />

hatte Marvin es aber unterlassen,<br />

das Ding zu Hause noch zu laden.<br />

Also habe ich mir Guidos, vom Vorabend<br />

noch rumstehendes Fahrrad<br />

geschnappt und eine wunderschöne,<br />

kurze Fahrradtour entlang des<br />

Deichs gemacht.<br />

Als ich eine gute halbe Stunde später,<br />

frisch und fast wieder nüchtern<br />

zurück war, stand der Kaffee bereit<br />

und keine Polizei wg. Fahrraddiebstahl<br />

war zu sehen. Meine Söhne<br />

Geteert und gefedert<br />

Hotte hat das<br />

Glockentreffen<br />

an der Heide auf<br />

die Schnelle mal<br />

um zwei Wochen<br />

verschoben.<br />

Sonnenaufgang<br />

am Deich!<br />

Eltern<br />

Von rechts: Karol,<br />

Sabrina, Ben,...<br />

– hochbesorgte<br />

Eltern mit Kind.<br />

waren bereits aufgestanden und<br />

versuchten, sich bei ihrer Patentante,<br />

Anja Jungfermann durchzuschnorren.<br />

Nachdem ich meinen<br />

Kindern etwas zu Essen und zu<br />

Trinken besorgt hatte, habe ich<br />

meiner noch selig schlummernden<br />

Gattin einen Kaffee ans Bett gebracht.<br />

Ihre Freude hielt jedoch nur<br />

so lang, bis sie versuchte den Kaffee<br />

auf dem inzwischen recht weichen<br />

Luftbett tatsächlich auch zu sich zu<br />

nehmen oder alternativ den Becher<br />

auf dem völlig unebenen Zeltboden<br />

abzustellen. Beides kein Spaß.<br />

Vormittags gab es jede Menge Stände<br />

auf dem Teilemarkt zu durchstöben.<br />

Neben Ersatzteilen für die<br />

Erwachsenen, gab es jede Menge<br />

Modellautos für große Jungs, sowie<br />

Taschen, Kissen und Schmuck für<br />

große Mädels. Ein Händler stellte<br />

die aktuellen Plagiate des <strong>500</strong>ʼters<br />

und 124ʼgers aus und ein Gutachter<br />

bot recht erfolglos seine Dienste an.<br />

Sonnig oder besser fast sonnig,<br />

blieb das Wetter auch weiterhin.<br />

Genau bis zum Start der Ausfahrt.<br />

Allein wegen der Temperaturen<br />

habe ich zur Ausfahrt das Dach<br />

zugeklappt. Im Nachhinein eine<br />

schlaue Entscheidung. Der Start<br />

war noch trocken, aber als wir mit<br />

Absperren dran waren (3. Auto in<br />

der Kolonne), regnete es bereits so<br />

penetrant, dass Anke und ich bis auf<br />

Schon wieder Stau!<br />

die Knochen durchgeweicht waren<br />

als das letzte Auto passierte. Wir<br />

haben den Rest der Ausfahrt doch<br />

eher schemenhaft durch beschlagene<br />

Scheiben genossen. Rest der<br />

Ausfahrt? Naja, zumindest den Teil,<br />

an dem wir teilnahmen.<br />

Die Ausfahrt führte durch kleine<br />

Dörfer, vorbei an kleinen, hinter<br />

den Deich geduckten Häusern entlang<br />

der nördlichen Ausläufer der<br />

holsteinischen Schweiz. Schweiz?<br />

Abends witzelten handverlesene,<br />

süddeutsche Teilnehmerinnen sogar<br />

über unsere „norddeutschen Berge<br />

und Skigebiete“ im immerhin über<br />

800 m hohen Sauerland. Es ist halt<br />

alles etwas weniger protzig hier im<br />

Norden. Zurück zur Ausfahrt, ich<br />

schweif ab. Dank der Absperrungen<br />

in der Art: „Zweiter Wagen hält,<br />

sperrt und hängt sich hinten dran“,<br />

klappte es zunächst auch recht gut,<br />

die Kolonne von gut und gerne 90<br />

<strong>Fiat</strong> zusammen zu halten. Zunächst.<br />

Aber irgendwann kommt eben doch<br />

eine Ampel. Diese Ampel und ein<br />

genau vor ihr liegen gebliebener<br />

<strong>Fiat</strong>, sorgten dafür, dass die Fahrzeuge<br />

sich so weit auseinander zogen,<br />

dass die absperrenden Wagen<br />

sich schon wieder an das vermutliche<br />

Kolonnenende anhängten und<br />

die nachfolgenden Fahrzeuge keine<br />

Ahnung mehr hatten, wo es lang gehen<br />

sollte.<br />

Zwar gelang es, dank WhatsApp,<br />

sehr schnell eine Position von<br />

Klausi zu erfahren, da auf dem Weg<br />

dorthin jedoch plötzlich wieder<br />

jede Menge <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> vor uns waren,<br />

folgten wir halt diesen. Fauli<br />

(Axel Mitter aus RD) wusste, dass<br />

es Richtung Laboe gehen sollte und<br />

lenkte die Nachzügler geschickt an<br />

der wartenden Kolonne vorbei, direkt<br />

zur Promenade von Laboe.<br />

Es ging vorbei am U-Boot, mitten<br />

durch die Innenstadt und den Berg<br />

rauf zurück zum Denkmal. …Nachdem<br />

wir auf diese Weise zum dritten<br />

Mal am „Haus Hubertus“ vorbei<br />

kamen, hatten nicht nur wir den<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

52 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Fotos: <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> <strong>IG</strong> Lippe<br />

Kinderbelustigung<br />

Auch der Nachwuchs<br />

wird bereits<br />

frühzeitig konditioniert.<br />

Spiele<br />

Flaschen schubsen<br />

– Stößelstangen<br />

fangen.<br />

Strandkorb<br />

noch zu mieten.<br />

Verdacht, dass jetzt vermutlich der<br />

Erste unserer Gruppe hinter dem<br />

Letzten herfährt und wir dringend<br />

handeln müssen, um nicht tagelang<br />

im Kreis zu fahren.<br />

Wir klinkten uns aus und wollten<br />

mit den Kindern den versprochenen<br />

Döner essen gehen. In Laboe<br />

war allerdings kein Parkplatz für<br />

meinen sperrigen, österreichischen<br />

Wagen zu finden, so dass wir kurzentschlossen<br />

Richtung Schönberger<br />

Strand aufbrachen. Nachdem wir<br />

zum vierten Mal, das „Haus Hubertus“<br />

bewundern durften, kam<br />

uns doch tatsächlich die Ausfahrt<br />

in 1a lückenfreier Formation von<br />

53 Fahrzeugen + 1 Nachzügler<br />

aus STA entgegen. Egal, die Kinder<br />

fallen uns inzwischen schon<br />

vom Fleisch. Ab nach Schönberger<br />

Strand.<br />

Über „Stein“ ging es flott in das ca.<br />

8km entfernten Ostseebad, ganz<br />

ohne das Ortsschild des passierten<br />

Erholungsortes abzuschrauben.<br />

Über Kalifornien und Brasilien erreichten<br />

wir den inzwischen leider<br />

mit Apartments zugebauten, ehemaligen<br />

Treffenplatz und mussten erst<br />

einmal 3 Euro Parkgebühr für das<br />

Abstellen auf einer durchgeweichten<br />

Wiese berappen. Auf dem Deich<br />

fand an diesem Wochenende ein<br />

Fest namens „Baltic Beach Days“<br />

statt. Es waren an der Seebrücke<br />

jede Menge Fressbuden, eine Bühne,<br />

eine Hüpfburg und zahlreiche<br />

Kinderbelustigungen aufgebaut.<br />

Leider spuckte auch hier der Regen<br />

den Veranstaltern mächtig in die<br />

Suppe. Schade. Es gab drei mittelmäßige<br />

Döner für die Herren und<br />

einen hervorragenden „echt fränkischen<br />

Flamkuchen – Typ Sylt“ für<br />

die Dame (Seit wann liegt Sylt im<br />

fränkischen?). Die Jungs übten sich<br />

im Torwandschießen und gewannen<br />

zwei Strandmatten (blöde Idee) und<br />

zwei Regenjacken (Topp Preis!).<br />

Noch schnell einen Blick auf´s<br />

Meer und die ungenutzten Strandkörbe.<br />

War echt eine superschöne<br />

Ecke für ein <strong>Fiat</strong>treffen damals vor<br />

20 Jahren, obwohl Heidkate auch<br />

wirklich spitzenmäßig gelegen ist.<br />

Im strömenden Regen ging es<br />

zurück nach Heidkate. Völlig<br />

durchnässt bin ich erst einmal ins<br />

Zelt ein Konditions-Nickerchen<br />

halten. So mal 5 min. ausruhen. Die<br />

Nacht war einfach zu kurz. Drei<br />

Stunden später begannen die Spiele<br />

für Groß und Klein und ich stand<br />

auf.<br />

Das Wetter besserte sich langsam.<br />

Die Wippe war aufgebaut, wurde<br />

aber wegen der Restnässe doch<br />

nicht genutzt. Für diejenigen, die<br />

noch nie in Kiel waren: Bei der<br />

Wippe geht es darum mit dem <strong>Fiat</strong><br />

eine Wippe in die Waage zu bringen<br />

und möglichst lang so zu halten. In<br />

der Regel gewinnt einer der Lipper<br />

so mit 20 – 30 Sekunden. Den Rekord<br />

aber hält nach wie vor Arne<br />

Denecke (selbstredend Lipper). Der<br />

bockte den Wagen genau passend<br />

ab und Minuten später wurde er<br />

zum Sieger erklärt, obwohl er bestimmt<br />

noch Stunden so hätte verharren<br />

können.<br />

Als Ersatzspiel wurde nicht das<br />

Brett zum Schnellschrauben angeboten<br />

(gewinnt eh Werner oder<br />

ich). Wir mussten stattdessen Stößelstangen<br />

von Handrücken hochwerfen<br />

und auffangen. Eine Minute<br />

Zeit. Erst 3, dann 6 … maximal 15.<br />

Ich hab in letzter Sekunde 14 von<br />

15 gefangen. Andere hatten die 15<br />

Stangen bereits nach der Hälfte der<br />

Zeit gefangen. Ich habe einfach zu<br />

kleine Hände.<br />

Als zweites Spiel musste man mit<br />

einem Tennisball in einer Strumpfhose,<br />

deren anderes Ende über den<br />

Kopf zu ziehen war, Colaflaschen<br />

umschmeißen. Die Hände durften<br />

nicht benutzt werden. Uns wurde<br />

versichert, dass die Strumpfhose<br />

selbstverständlich neu sei. Auch<br />

kein echter Trost, wenn du als<br />

10ʼter oder 15ʼter an der Reihe bist.<br />

Immerhin klappte das schon besser,<br />

aber auch nicht wirklich preisverdächtig.<br />

… und „zu kleine Hände“<br />

wäre bei diesem Spiel eine echt<br />

doofe Ausrede.<br />

Die dritte Aufgabe bestand darin zu<br />

fummeln! Es waren 6 Teile in einem<br />

Karton auf Zeit zu ertasten. Ich<br />

folgte dem Rat unseres Praktikanten<br />

Snuggles (Mathias aus Lippstadt):<br />

„...stell dich besser früh an. Nicht<br />

dass Karol, der polnische Mann von<br />

Sabrina, vor dir dran ist. Wer weiß<br />

wie viele Teile nach ihm noch in der<br />

Kiste sind“. Das klingt jetzt echt ein<br />

wenig nach einem Vorurteil, aber<br />

nun ratet mal, wer Karols Kamera,<br />

auf die Anke aufpassen sollte, vom<br />

Tisch stibitzte? Selbstverständlich<br />

genau dieser Pole! Zitat von Karol:<br />

„Ich darf das, ich bin Pole“.<br />

In der Box waren Dinge, die man in<br />

einem <strong>Fiat</strong> <strong>500</strong> findet / finden könnte<br />

/ als Ersatzteil finden sollte.<br />

1. Eine tote Ratte, allerdings aus<br />

Gummi.<br />

2. Ein rechter Riegel für die „Klimaanlage“<br />

(Bezeichnung für das<br />

Dreiecksfenster laut Original-Betriebsanleitung<br />

aus den 60igern).<br />

3. Die Schraube für das Schaltgestänge,<br />

mit Mutter und hutförmiger<br />

Hülse. Im Volksmund auch unter<br />

„Lollipop-Schraube“ bekannt.<br />

4. Ein Einschlag-Öldeckel für die<br />

Kurbelwelle. Kaum einer weiß,<br />

dass es den gibt, bis plötzlich der<br />

Öldruck fehlt.<br />

5. Der Klemmbügel um den Verteiler<br />

am Motor zu fixieren. Knifflig<br />

nur für Fahrer originaler N und D.<br />

…bis hierhin brauchte ich länger<br />

zum Finden als zum Raten<br />

6. So ʼnen mistiges, gebogenes<br />

Stück Federdraht …<br />

…hab ich ewig für gebraucht. Hab<br />

das Ding überall eingebaut. Erst am<br />

Ausrücklager (Hmm. Auf beiden<br />

Seiten ein Ring angebogen?), an der<br />

Fensterkurbel (zu dick!)…<br />

Ey, ich hab seit bald 20 Jahren keinen<br />

<strong>Fiat</strong> Verteiler mehr in die Hand<br />

bekommen und auch vorher war<br />

der Deckel oben aufgeschraubt (Eigenbau-Kontaktlos).<br />

Die Mist-Haltefeder<br />

für die Verteilerkappe hat<br />

mich ganz klar den Sieg gekostet.<br />

So eben nur: Dritter Platz. Karol<br />

hat, erfrischend unbeleckt von <strong>Fiat</strong>-<strong>500</strong>-Schrauberwissens,<br />

nur die<br />

Schraube für das Schaltgestänge<br />

nicht zuordnen können und im Übrigen<br />

NICHTS geklaut.<br />

Sieger beim „Fummeln“ wurde Arturo<br />

(Artur Möller – I.G. Lippe).<br />

Hm, Artur fummelt so viel besser<br />

als ich? Wie erklären wir das nun<br />

wieder seiner zuhause gebliebenen<br />

Heike? Obwohl, sie hat keinen direkten<br />

Vergleich.<br />

Während der Preisverleihung war<br />

ich zunächst nicht im Festzelt, da<br />

ich kurz Nachsehen war, ob mein<br />

Kleiner inzwischen in der Ostsee<br />

ersoffen ist. Erst zum Siegerfoto<br />

war ich wieder im Zelt. Bis dahin<br />

wurde ich würdig von meinem Sohn<br />

Marvin vertreten, der übrigens 2005<br />

genau passend zum Termin „Kieler<br />

Treffen“ das Licht der Welt erblickte.<br />

Wir sind damals nicht zum<br />

Treffen gefahren, haben aber telefonisch<br />

ein Fass Bier geschmissen.<br />

www.fiat <strong>500</strong>ig.de/<strong>500</strong>er <strong>2017</strong> 53


FIATSZENE IN NORDDEUTSCHLAND<br />

Ich hoffe, wir sind entschuldigt.<br />

Weitere Preise gab es für:<br />

– Den stärksten Club. Niederlande<br />

mit 20 Personen – Lippe wurde mit<br />

17 Leuten immerhin Zweiter. Der<br />

Landkreis ist aber auch viiiiiiel kleiner<br />

als unser tiefergelegtes Nachbarland.<br />

– Die weiteste Anreise. Martin aus<br />

CH, mit Anhänger und Umweg über<br />

DK, sowie kurzem Reparaturstopp<br />

bei Edgar Dreilich in Sebexen. Super<br />

Name, kann ich nur sagen (ich<br />

meine jetzt nicht „Edgar“).<br />

– Die jüngste Teilnehmerin (Jahrgang<br />

1997) und den ältesten Teilnehmer<br />

mit eigenem Auto. Ältester?<br />

Schon wieder die Niederlande.<br />

Henk (81) kommt mit seiner Frau<br />

Preisverleihung: Jüngste und Ältester.<br />

Cory (39 oder so, denn Frauen werden<br />

nicht älter als 39) mit seinem<br />

Puch-Kombi seit Jahren zu nahezu<br />

jedem Treffen im Norden. Inzwischen<br />

hängt der Puch zwar hinter<br />

einem Wohnmobil, vor wenigen<br />

Jahren war es aber noch ein Miniwohnwagen<br />

hinter dem Puch. Die<br />

Beiden waren 2016 im Harz und<br />

im Münsterland und gerade erst im<br />

Juni <strong>2017</strong> bei uns in Lippe... Henk,<br />

Cory, der Preis sei euch aufrichtig<br />

gegönnt.<br />

– Und noch vieles mehr, was ich<br />

aber, wie erwähnt, verpasst habe.<br />

Nach der Preisverleihung strömte<br />

alles aus dem Zelt, denn es hatte tatsächlich<br />

aufgehört zu regnen und so<br />

genoss die <strong>Fiat</strong>gemeinde den Sonnenuntergang.<br />

Anke und Marvin verschwanden<br />

so gegen 23:00 Uhr im Zelt. Mein<br />

Sohn Hendrik wollte noch mit dem<br />

Sohn von Sabrina in dessen Geburtstag<br />

reinfeiern. Da es Ben (2)<br />

jedoch kurz von Mitternacht dann<br />

doch zerrissen hat, ging Hendrik<br />

auch noch am Samstag ins Bett.<br />

Ich wollte nur noch Pippi und dann<br />

nachkommen, hab mich aber irgendwie<br />

bei den Berlinern festgeschwatzt.<br />

Der Bierwagen schloss<br />

gegen 5:00 Uhr.<br />

Zum Glück hatte ich erst gar nicht<br />

versucht bei der Schlagzahl von<br />

Fabi (Fabian Schüppel – inzwi-<br />

54 <strong>500</strong>er <strong>2017</strong>/www.fiat<strong>500</strong>ig.de<br />

schen Ganz-Weit-West-Berlin, so<br />

Ecke WOB etwa) mitzuhalten, so<br />

dass ich nach dem Aufstehen, trotz<br />

meines höheren Alters, doch deutlich<br />

besser aussah als er.<br />

Nach dem Frühstück gingen wir<br />

beachen. Mein Sohn Hendrik (9)<br />

hatte sein Slickboard dabei und<br />

an so einem seichten Gestade war<br />

es ein Muss dies auch zu gebrauchen.<br />

Immerhin, es war sonnig und<br />

ich hatte eine Badehose an. Weiter<br />

als Mitte Unterschenkel hab ich es<br />

allerdings nicht in die Ostsee geschafft.<br />

Die Eisschollen schlugen<br />

einfach zu hart an die Beine. Die<br />

Wassertemperatur war schon was<br />

für echt harte, gestandene Männer.<br />

Hendrik war drin. Der alte Spruch<br />

muss geändert werden: „Gott hat<br />

die Steine gefragt, ob sie U-Boot<br />

fahren wollen, aber sie waren nicht<br />

hart genug…“, „… bis auf Hendrik<br />

Stein“. Nach diesem erfrischenden<br />

Fußbad war Abbauen angesagt.<br />

Zuerst den Puch auf den Trailer.<br />

GRRR. Da schleppst du die Karre<br />

durch halb Deutschland und beim<br />

Verladen springt das Luder wieder<br />

nicht an. Batterie platt.<br />

Lustigerweise dauert der Abbau immer<br />

deutlich länger als der Aufbau.<br />

Witzig ist auch, dass die Klamotten,<br />

die auf der Hinfahrt noch locker in<br />

den Kofferraum passten, plötzlich<br />

auch den kompletten Innenraum<br />

vom Puch beanspruchen. Zu viel<br />

Sand im Schlafsack?<br />

Noch eben alle drücken und gegen<br />

Mittag starteten wir zur Rückreise.<br />

Selbstverständlich war der Benzinpreis<br />

über Nacht um 10 Cent angestiegen,<br />

so dass ich schlappe 100<br />

Euro für knapp 70 Liter Super auf<br />

den Tisch der Tanke legen durfte.<br />

Ich habe nie behauptet, dass ich den<br />

Wagen wegen seines geringen Verbrauchs<br />

gekauft habe.<br />

Bei strahlend blauem Himmel, ging<br />

es wieder auf die Bahn Richtung<br />

Hamburg. Etwas verlangsamt, aber<br />

flüssig ging es durch den Elbtunnel<br />

Leute<br />

Li. oben: Holgi<br />

und Reiner (Harz).<br />

Re. oben:<br />

Volki (KI) und<br />

Sabrina (Lippe).<br />

Li. unten:<br />

Präsi Rainer der<br />

Erste zu Berlin und<br />

seine Anja.<br />

Re. unten:<br />

Markus (PI) –<br />

Micha (DO) – Artur<br />

(Lippe) – Nina<br />

(DO) beim Sonne<br />

tanken.<br />

an dessen Ausgang der Scheibenwischer<br />

ansprang!!! Ich kenne diesen<br />

Effekt vom Gotthard-Tunnel. Fährst<br />

bei Sonne rein und kommst bei Regen<br />

raus. Da liegen aber 2000m Fels<br />

drüber, nicht nur so ein zu breiter<br />

Bach. Unbeirrt dieser geologischen<br />

Ungereimtheit scheint die Elbe<br />

eine ganz ähnliche Wetterscheide<br />

mimen zu wollen. Der Regen war<br />

dann aber nichts, was den Vergleich<br />

zu einem guten, alten, lippischen<br />

Landregen auch nur entfernt standhielt<br />

(Die Lipper kennen 200 Worte<br />

für Regen, so wie die Eskimos für<br />

Schnee). Dafür war nun der Verlauf<br />

der A7 vor lauter roten und gelben<br />

Autos auf dem Navibildschirm<br />

kaum noch zu erahnen. Wir wählten<br />

die etwas weitere Alternative über<br />

Bremen -> ab da über Land.<br />

Die einzige Stockung auf dieser<br />

Route erreichten wir erst hinter der<br />

Weser, so dass wir zwar zwei Abfahrten<br />

früher abfuhren, ansonsten<br />

aber ziemlich entspannt durchrollten.<br />

Für die 330 km brauchten wir<br />

knapp 4,5 Stunden. Ein Schnitt von<br />

über 70 mit Anhänger.<br />

Schön warʼs!<br />

Danksagung<br />

Vielen Dank an: Klaus (Krellino), Rainer (Kombinovize),<br />

Reiner (<strong>Fiat</strong><strong>500</strong>1972), Ricklef, Rike, Thomas (Tommy-Tulpe)<br />

und Ute (Ute40) aus dem www.<strong>500</strong>forum.de, sowie<br />

Karol von der <strong>IG</strong>-Lippe, dass ich diesen Bericht mit ihren<br />

Fotos aufhübschen durfte.<br />

Ich bedanke mich bei den Kielern, die sich, wider jeder<br />

bürokratischen Hürde, alle zwei Jahre die Arbeit antun<br />

ein sehr schönes Treffen auf die Beine zu stellen.<br />

Selbstverständlich möchte ich das naturschutzgeschützte<br />

Silbergras nicht unerwähnt lassen, dass sich in so kooperativer,<br />

seiner einem Unkraut eigenen Weise überall,<br />

außer natürlich unter meinem Zelt ausgebreitet hat.<br />

Mein Dank gilt ebenfalls den Lehrerinnen aus der <strong>IG</strong>-Lippe,<br />

Ele und Ulla, die unermüdlich bemüht sind, mir die<br />

Vorzüge der deutschen Grammatik näher zu bringen.<br />

Auch bedanke ich mich bei meiner Frau und meinen Kindern,<br />

die derartige Aktionen relativ klaglos mitmachen<br />

und mich immer noch ertragen.<br />

Selbstverständlich bedanke ich mich auch bei meiner<br />

Mutter. Wofür? Keine Ahnung in diesem Zusammenhang,<br />

machen aber alle.<br />

Als letztes bedanke ich mich natürlich recht herzlich bei<br />

Angie, die den ganzen Mist auch noch veröffentlicht.


Fotos: Angie Schlegel<br />

Beflügelt!<br />

Vielleicht könnt ihr euch das überraschte Gesicht des Besitzers Wolfgang vorstellen,<br />

als ich sagte: „Das ist ein Cheetah, gell?“ Eine Frau, die weiß, was das ist!<br />

Dieses Auto ist eine absolute Rarität. Es wurde 1961-1964 ungefähr 32 mal bei<br />

Bill Thomas Race Cars in Amerika gebaut. Wolfgang ist stolzer Eigentümer der<br />

Nummer 29. Nun habe ich nicht vor, über die technische Seite dieses Autos zu<br />

schreiben, dass kann man wunderbar in der Oldtimer Markt 12/2016 nachlesen.<br />

Hier geht es um die Sicht einer Frau (50+), die sich reinsetzen und den Motor<br />

starten durfte.<br />

Ein paar technische Daten vorab:<br />

Der Star dieser Kolumne ist also ein<br />

Cheetah, übersetzt „Gepard“, ein<br />

„Vollblutamerikaner“, Baujahr 1964, 686<br />

kg leicht, 450 PS unter der Haube (6,3l<br />

V8 Chevroletmotor), gedacht für Sportwagenrennen<br />

(Cobrakiller) Anfang/Mitte<br />

der 60er Jahre in Amerika.<br />

Wenn man das Auto so sieht, ist es<br />

schwer vorstellbar, dass Wolfgang da so<br />

wirklich reinpasst. Es ist extrem niedrig<br />

und der Sitz auffallend schmal. „Wie<br />

kommt man dazu sich sowas zu kaufen?“<br />

Als Jugendlicher habe er bereits<br />

Sportautos gezeichnet, die dem Cheetah<br />

sehr ähnlich waren. Als ihm sein<br />

Onkel dann auch noch ein Bild von dem<br />

Sportgerät gezeigt hatte, war für Wolfgang<br />

klar: „Wenn ich groß bin, kaufe ich<br />

mir sowas.“<br />

Nach jahrelanger Suche wurde er vor 2<br />

Jahren durch einen Zufall in Deutschland<br />

fündig. Wichtig für ihn war die Straßenzulassung.<br />

Auf dem Bild kann man<br />

einen Scheibenwischer sehen, der<br />

ebenso wie Blinker, Handbremse<br />

usw. nachträglich für die<br />

Zulassung eingebaut wurde.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen:<br />

Man kann mit diesem Auto<br />

bei Regen nicht fah ren,<br />

die Flügeltüren haben<br />

keine Fens ter! Und von<br />

unten kommt es auch<br />

noch nass hoch, weil die Radhäuser<br />

innen offen sind! Außerdem denke ich,<br />

wird dieses Gefährt auf nasser Straße zu<br />

einem Luftkissenboot ohne Lenkung.<br />

Aber: Wer Cheetah fährt hat das Wetter<br />

grundsätzlich auf dem Radar! Es sollte<br />

nicht zu heiß sein; am besten bewölkt,<br />

da die Hitzeentwicklung im Fahrzeug<br />

beachtlich ist. Dazu später mehr.<br />

Dann kam der große Moment: „Möchtest<br />

du dich mal reinsetzen?“ „Ha, na<br />

klar!“ „Also Du darfst dich da und da<br />

festhalten und da aber auf keinen Fall.<br />

Der rechte Fuß zuerst und dann ähm!“<br />

Ich habe es schließlich auch geschafft,<br />

den linken Fuß auch reinzubekommen.<br />

Leute, das ist echt schwierig, wenn man<br />

sich nur an bestimmten Stellen festhalten<br />

darf. Dank meiner Lederjacke bin ich<br />

nicht nach unten geplumpst. Der Sitz ...<br />

prügelhart. Das totale „Ich-sitz-im-Käfig-Gefühl“<br />

überkam mich. Ganz klar:<br />

Die Größe (max. 1,80m) bestimmt den<br />

Wolfgang in seinem<br />

Cheetah (Bild<br />

unten), hier kann<br />

man sehen: Es gibt<br />

keine Seitenscheiben!<br />

Die Flügeltür<br />

wird mit einem Aluminiumstab<br />

(siehe<br />

großes Bild oben)<br />

offen gehalten.<br />

Auch von hinten<br />

schön anzuschauen<br />

(kleines Bild).<br />

Report<br />

Fahrer, das Körpervolumen bestimmt<br />

den Fahrer, die Gesundheit bestimmt<br />

den Fahrer. Nicht zu groß, auf keinen<br />

Fall mit ausgeprägtem Tiefenwachstum<br />

und sowieso nicht unsportlich. Rückenprobleme<br />

jedweder Art sollte man erst<br />

recht nicht haben.<br />

„So, und jetzt startest du mal den Motor.“<br />

„Wie jetzt? Echt?“ Aber bevor ich<br />

das tat musste ich mich noch mit der<br />

Pedalerie aus einander setzen. Ohne<br />

Übertreibung: In diesem Fußraum bekommt<br />

ihr keine Schuhschachtel unter.<br />

Die Pedalerie ist in etwa so groß wie<br />

eine in der Länge durchgeschnittene<br />

kleine Kiwi, eng angeordnet wie Schokoladenriegel<br />

und im 90 Grad Winkel.<br />

Ich fühle schon die nach oben gerollten<br />

Augen der Männerwelt: Das ist bei den<br />

Rennsportfahrzeugen so! Mag ja sein,<br />

aber für mich war es eben das erste Mal,<br />

das live zu erleben.<br />

Und dann? Tja dann habe ich den Zündschlüssel<br />

gedreht. Die Wucht der Lautstärke<br />

beamt dich kurzzeitig ins Nirwana!<br />

Da brennt die Luft! Ich habe mich<br />

unglaublich erschrocken. Unvorstellbar<br />

laut. Dann fühlt man diese Power. Die<br />

Gasannahme krass, wie ein Gepard<br />

– zum Sprung bereit. Die 1/4 Meile in<br />

knapp 10 Sekunden. Sofort werden die<br />

Füße warm, denn der Krümmer liegt<br />

nur wenige Zentimeter über ihnen. Das<br />

ist übrigens das größte Problem für alle<br />

Cheetah-Fahrer: Die Hitzeentwicklung<br />

an Füßen und Gesäß. Die Sidepipes enden<br />

genau unter dem Po. Vorne gegrillt<br />

und hinten gekocht. Gespickt mit unvorstellbarem<br />

Lärm. Allein die Vibration<br />

läßt einen jeden nie gekannten Knochen<br />

spüren.<br />

Mittlerweile hat sich eine Menschentraube<br />

gebildet. Klar wegen des Lärms!<br />

Und dann auch noch eine Frau in so<br />

einem Brachialgerät. Nächste Weiheprüfung:<br />

Wie komme ich da wieder<br />

raus? Nach mehreren Anläufen,<br />

genauer Gebrauchsanweisung und<br />

diverser Kommentare stand ich dann<br />

schweißgebadet in Freiheit neben dem<br />

Cheetah. Was für ein Erlebnis!<br />

Von Angie Schlegel, erlebt auf dem 3.<br />

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