Nachrichten
News aus der Polarforschung
Zusammengestellt von Peter Balwin
Zwerggänse kriegen den Jagddruck von Menschen und Rotfüchsen zu spüren.
Zwerggans in Bedrängnis
Auf der Internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion
(IUCN) wird die Zwerggans
als «gefährdet» aufgeführt – es leben nur noch
24’000 bis 40’000 Individuen dieser nordischen
Gänseart. Sie bewohnt die nördlichen Teile
Fennoskandiens und die arktische Küstenzone
Russlands. Allein im europäischen Verbreitungsgebiet
(Norwegen, Schweden, Finnland)
findet man heute kaum mehr als etwa 35 Brutpaare.
Grund für die drastische Bestandsabnahme
dieses einst häufigen Brutvogels ist die
Jagd entlang der Zugrouten sowie im östlichen
Mittelmeer, dem Überwinterungsgebiet. Neu
kommt hinzu, dass wegen der Erderwärmung
immer mehr Rotfüchse in die Tundra vordringen
und die Gelege der Zwerggans zerstören.
Quelle: WWF Finnland / BirdLife International
Genderfragen beim Königspinguin
Männchen oder Weibchen? Jetzt wissen wir es
anhand der Ruffrequenzen.
Französische Forscher haben erstmals bei
einem Nicht-Singvogel anhand der Rufe
dessen Geschlecht feststellen können. Die
Balzrufe des Königspinguin-Männchens
bestehen aus Silben, welche voneinander
abgetrennt sind durch einen starken Schwingungsabfall.
Es fiel auch auf, dass Weibchen
weniger schnell rufen als die Männchen.
Ausserdem lässt diese Studie erkennen, dass
Wissenschaftler fortan allein durch die Messung
der Schnabellänge zwischen Männchen
und Weibchen unterscheiden können
– mit einer Treffsicherheit von 79 Prozent.
Quelle: IBIS
Arktischer
Fischerei-Vertrag
Noch sind zum Glück die grössten Teile des Arktischen
Ozeans ganzjährig von Meereis bedeckt
– trotzdem haben mehrere Fischerei-Nationen in
weiser Voraussicht bereits heute ein Abkommen unterzeichnet,
welches den Fischfang im zentralen Arktischen
Ozean verbietet. Im Dezember 2017 rauften
sich nur fünf Arktis-Anrainerstaaten zu einer solchen
Übereinkunft zusammen. Die rasante Eisschmelze
erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere
Nationen sich ein Stück vom Fischkuchen abschneiden
könnten. Jetzt ist es gelungen, bedeutende
Fischerei-Nationen wie die EU, Japan, China, Südkorea
und Island mit ins Boot zu holen. Der Vertrag ist
rechtlich bindend und vorerst mit einer Laufzeit von
16 Jahren ausgestattet. Quelle: WWF
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