Tourismus
Mitteilungen von AECO und IAATO
Die Organisationen für Reisen in polare Gebiete.
Das muss weg: Passagiere sollen bei Landgängen Müll sammeln.
Mass statt Masse: Anlandungen sollen koordiniert werden.
AECO
Kampf gegen den
Plastikmüll im Meer
Das Zumüllen der Meere ist eines der grössten und dringendsten
Umweltprobleme unserer Zeit. Was viele Leute nicht wissen: Die
Arktis ist eine Sackgasse für den Müll, weil er von überall dorthin
getrieben wird. Viel wird geschwatzt, wenig wird getan. Dem
möchte nun die Vereinigung der Arktis-Expeditionsreisen-Betreiber
AECO entgegentreten. Dazu arbeitet sie mit dem UN-Umweltprogramm
Unep zusammen in deren Kampf gegen Plastikmüll
in den Ozeanen. Daraus entstanden ist die «Clean
Seas»-Kampagne der AECO, in der auf den Expeditionsschiffen
der AECO-Mitglieder die Nutzung von Einwegplastik drastisch
eingeschränkt werden soll. Ausserdem werden die Passagiere ermuntert,
bei den Landgängen mitzuhelfen, die Strände von Plastikmüll
zu säubern.
Weiter fokussiert sich die AECO darauf, die Passagiere, die
Teams und die Öffentlichkeit zu unterrichten, wie man die Verschmutzung
der Meere reduzieren kann. Zur Verstärkung hat die
AECO ein neues Team-Mitglied erhalten: Sarah Auffret, die seit
vielen Jahren in der Polartourismus-Industrie tätig ist.
Seit Mai 2018 arbeitet Sarah unermüdlich mit den Schiffbetreibern
zusammen, um die bestmöglichen Methoden zur Plastikmüllvermeidung
auf den Schiffen und an Land zu etablieren.
Auch die Passagiere auf den Expeditionsreisen spielen in den
Überlegungen eine wichtige Rolle. Denn deren Liebe zur Natur
und ihr Interesse an der arktischen Welt ziehen sie in den hohen
Norden. Und ihr Verhalten zu Hause im Umgang mit Plastik hat
einen signifikanten Einfluss darauf, ob und wieviel Plastik in Zukunft
an den Stränden und im Eis der Arktis auftauchen wird.
Michael Wenger
IAATO
Den Schiffsverkehr in
der Antarktis steuern
Expeditionsreisen in die Antarktis erfreuen sich immer grösserer
Beliebtheit, und immer mehr Schiffe drängen auf den Markt. Die
Mission der Vereinigung der Antarktisreisen-Anbieter IAATO
hat jedoch zum Ziel, Reisen in die Antarktis sicher und umweltverträglich
zu gestalten, zum Schutz von Mensch und Tier. Um
sicherzustellen, dass immer nur ein Schiff und nur die erlaubte
Anzahl Passagiere an den jeweiligen Landestellen sind, hat die
IAATO einen Schiffsplaner eingerichtet. Dieses Werkzeug erlaubt
es den Betreibern, zu einem festgelegten Zeitpunkt, wie auf
einer Auktion, Gebote für eine spezifische Stelle zu einem spezifischen
Datum abzugeben und einen Plan A der Reise zu erstellen.
Hintergrund ist, dass gemäss Antarktisvertrag, der auch den
Tourismus regelt, die Zahl der Schiffe, Passagiere und Besuche
pro Tag an den Landestellen genau festgelegt ist.
Die IAATO kann also sicherstellen, dass diese Bestimmungen
auch eingehalten werden und der Druck auf die Landestellen
durch zu viele Besuche nicht steigt. Ausserdem wird der Plan zu
Beginn der Saison auch den fünf Seenotrettungszentren zugesandt
und die Betreiber selber haben Zugang zu diesem Planungswerkzeug.
So kann auf Notfälle schnell reagiert werden.
Gleichzeitig können die Betreiber während der Reise durch Eis
oder schlechtes Wetter blockierte Plätze mit besseren Plätzen abtauschen,
ohne aber den anderen Schiffen in den Weg zu kommen.
Dies ist in Anbetracht der steigenden Zahl von Schiffen in
der Antarktis notwendig. Die Besucherzahlen sind zwar noch
meilenweit vom Massentourismus entfernt, aber man wehrt den
Anfängen.
Michael Wenger
PolarNEWS 31