4 | 2008 - Schiffahrt und Technik
4 | 2008 - Schiffahrt und Technik
4 | 2008 - Schiffahrt und Technik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />
Gründungsgesellschafter waren die Salzwerke Heilbronn AG<br />
<strong>und</strong> der Duisburger Handelskonzern Franz Haniel <strong>und</strong> Cie.<br />
Gründungsziel dieser ersten Neckarreederei war der Transport<br />
des im Bergbau gewonnenen Unterländer Salzes in Verbindung<br />
mit dem Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße. Die<br />
schwarz-rote Reedereifl agge <strong>und</strong> das Signal der Schiffe wurde in<br />
Anlehnung an die alte württembergische Fahne gestaltet. Heute ist<br />
die Reederei mehrheitlich im Besitz der Südwestdeutschen Salzwerke<br />
AG, Heilbronn.<br />
Die Flotte bestand zunächst aus einem Dampfschlepper <strong>und</strong> drei<br />
von der Reederei Haniel eingebrachten Schleppkähnen, die 1924<br />
um zwei weitere ergänzt wurden. Nach dem Ausbau des Neckars<br />
Heilbronner<br />
Neckarreederei begeht<br />
seltenes Jubiläum<br />
90 Jahre Reederei Schwaben<br />
Die Reederei Schwaben feiert dieses Jahr ihr 90jähriges<br />
Firmenjubiläum. Die Gründungsurk<strong>und</strong>e wurde am 12. Juli<br />
1918 unter Tage im Salzbergwerk Heilbronn unterzeichnet<br />
– der Start einer bedeutenden Reederei <strong>und</strong> eines bis<br />
heute tragfähigen Unternehmenskonzeptes. Initiator war<br />
der Königlich Württembergische Fiskus, vertreten durch<br />
die Königlich Württembergische Bau- <strong>und</strong> Bergdirektion,<br />
wenige Monate vor der Abdankung des Königs <strong>und</strong> dem<br />
Zerfall des Deutschen Kaiserreichs.<br />
Dampfschraubenschlepper SCHWABEN 1/STUTTGART, Bj. 1922, 550 PS<br />
550,08 x 6,57 m. Hier auf dem Mittelrhein bei St. Goar.<br />
50 |<br />
Der einstige Salzkai im Neckarhafen<br />
Mannheim an dem das Salz von den<br />
kleinen Neckarkähnen in die großen<br />
Rheinkähne umgeschlagen wurde. Heute<br />
befi ndet sich hier ein Containerterminal.<br />
zur Großschifffahrtsstraße im Jahr 1935 zunächst bis Heilbronn,<br />
wurde der Sitz der Reederei von Mannheim nach Heilbronn verlegt.<br />
Das Salz, das bis dahin in Mannheim von den kleineren Neckarkähnen<br />
in große Rheinkähne umgeschlagen wurde, wurde von nun an<br />
direkt von den Bergwerken in Heilbronn <strong>und</strong> Kochendorf zu den<br />
Empfängern am Rhein <strong>und</strong> Main befördert. Die Schwabenfl otte<br />
umfasste nun sechs Schleppkähne des Rhein-Herne-Kanal-Typs mit<br />
Tragfähigkeiten von jeweils um 1.250 t der Baujahre 1897 bis 1925,<br />
SCHWABEN 2 bis 6 <strong>und</strong> 8. Der Dampfschraubenschlepper SCHWA-<br />
BEN 1/STUTTGART, Bj. 1922, 550 PS, wurde bereits Ende der 20er<br />
Jahre verkauft.<br />
Für den Stückgutverkehr zwischen dem Ruhrgebiet <strong>und</strong> der Neckarregion<br />
wurden nun auch Stückgutschiffe in Fahrt gebracht. Darunter<br />
der kleine Neckarschleppkahn SCHWABEN 1, Bj. 1900, 265<br />
t. Er fuhr in der Talfahrt mit Salz an die Ruhr, meist im Schlepp<br />
des Motorschleppers SCHWABEN 7, Bj. 1936, 75 PS. Mit Stückgut<br />
zu Berg fuhren beide im Anhang eines Stückgut-Motorschiffes. Bei<br />
diesen handelte es sich um die Neubauten, STUTTGART, HEILBRONN,<br />
REUTLINGEN <strong>und</strong> ESSLINGEN, der Baujahre 1935/36, 300 PS, 500 t.<br />
1938 folgte das Motorgüterschiff HOHENSTAUFEN, 350 PS, 615 t.<br />
Für den Kriegseinsatz wurden dann vier Motorgüterschiffe <strong>und</strong> zwei<br />
Schleppkähne der Reederei beschlagnahmt. STUTTGART, ESSLINGEN,<br />
SCHWABEN 5 <strong>und</strong> 6 gerieten dabei in Verlust. Im Hinblick auf die<br />
Motorschlepper NECKAR XII Bj. 1956, 250 PS, mit dem Schleppkahn SCHWA-<br />
BEN 5, Bj. 1943, 1.273 t, 1981 auf dem Neckar in Benningen bergwärts<br />
4|<strong>2008</strong>