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THW Liebe THW-Kameraden und -Kameradinnen, liebe Leserinnen und Leser, Respekt ist das Schlüsselwort, die Grundhaltung auf der Gemeinsamkeit beruht. Das hat innerhalb von Vereinen und Organisationen große Bedeutung. Es wird auch in diesen Bereichen Mangelware, wenn der Respekt nicht mehr in der Bevölkerung gepflegt wird. Aggressionen herauslassen – ein Motto, das nicht nur im „anonymen“ Internet in die Praxis umgesetzt wird. Häufig findet sich in Darstellungen in Medien der Begriff „Zweiklassengesellschaft“. Das könnte auch auf die Respektvollen und die Respektlosen angewandt werden. Die Frage sei erlaubt – woher kommt Respektlosigkeit? Die Achtung, die jeder gerne erfahren würde, die aber nicht jeder bereit ist, dem anderen Menschen entgegenzubringen – sie braucht Vorbilder. Sie braucht diejenigen, die mit ihrem eigenen Verhalten zeigen, was Achtung und Respekt bedeuten. Sie braucht diejenigen, die ihn einfordern. Eine der negativen Spitzen von Respektlosigkeit ist die Aggression, mit der sich Helfer in Notsituationen konfrontiert sehen. Angriffe, weil die Situation nicht verstanden wird?! Auch dieses Verhalten hat etwas mit der eigenen Kultur zu tun – Respekt zeigen bedeutet auch, die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen nicht über alles zu stellen. Wer einen Teil seines Lebens der Hilfe für andere widmet, gehört (auch) nicht zu den Ichlingen. Im Sinne von gelebtem Miteinander (das sich nicht verordnen und nicht befehlen lässt) wünsche ich allen im und am THW eine gute Zeit. Herausgeber Der Landesbeauftragte für Bayern der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Hedwig-Dransfeld-Allee 11 80637 München Tel. 089 - 159151 - 110 Chefredaktion Siglinde Schneider-Fuchs Anschrift: Schönbornstraße 19 91330 Bammersdorf Mobil 0172 1301000 Schreibtisch 09191-65801 redaktion@thw-journal-bayern.de Grafik und Gestaltung Manuel Schneider Regionalredaktion Straubing Sepp Fuchs fuchssepp.thw@t-online.de Regionalredaktion Bamberg Karoline Kötter karoline.koetter@thw-kirchehrenbach.de Redaktion/Fotos Johann Schwepfinger Redaktionsinformation Manuskripte und Bilder nur an Redaktion oder Regionalredakteure. Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Nachdruck einzelner Beiträge, auch im Auszug, nur mit Quellenangabe und mit Genehmigung der Redaktion gestattet. Kürzungen eingesandter Manuskripte bleiben der Redaktion vorbehalten. Endkorrektur Stefanie Götz Erscheinungsweise Viermal jährlich im 38. Jahrgang Anmerkung Obwohl abgebildete Personen nicht immer mit vorschriftsmäßiger persönlicher Schutzausrüstung bekleidet sind, hält die Redaktion den Druck der Bilder zur Illustration von Berichten für erforderlich. Anzeigen Public-Anzeigenagentur mbH Postfach 1522, 55385 Bingen Tel. 06721-495120, Fax 06721-16227 info@publicverlag.com Herstellung PuK Krämmer GmbH Nürnberger Str. 47, 91244 Reichenschwand Tel. 09151/96 430-10 info@puk-print.de, www.puk-print.de Titelbild Fotograf: Michael Matthes (Obby) Foto: Bayernoil-Explosionsfolgen Bericht: Seite 14 Gestaltung: Manuel Schneider Wir drucken mit mineralölfreien Ökofarben von THW-JOURNAL BY 3/2018 3
THW Entwicklungen verständlicher gemacht Die neue Fachgruppe N Notversorgung und Notinstandsetzung als Auftrag Unser Rahmenkonzept beschreibt Entwicklungslinien. Es zeigt, wo wir hin wollen und auch angesichts der derzeitigen Entwicklungen im Sicherheitsbereich aus Sicht des Ministeriums hin sollen. Eine der wesentlichen Entwicklungslinien ist die flächendeckende Weiterentwicklung der 2. Bergungsgruppe Typ A zur Fachgruppe Notversorgung/ Notinstandsetzung. Dieser Schritt ist ein ganz wesentlicher zur Stärkung der Notversorgungsfähigkeiten des THW, die angesichts der erlebten und zu erwartenden Einsatzszenarien dringend zu erhöhen sind. Die Konzeption Zivile Verteidigung sieht das THW in einer ganzen Reihe von Aufgaben, nämlich neben dem Zivilschutz im engeren Sinne auch im Bereich der Sicherstellung der Staats- und Regierungsfähigkeit und mit seinem ganzen Potential ebenfalls in der Notversorgung der Bevölkerung. Aus dieser Konzeption folgt auch: Die Bergung bleibt daneben unbestritten das zweite fachliche Standbein des THW, ebenso wie die Planung und Organisation von Einsätzen und die THW-eigene Krisenmanagementstruktur wesentliche Aufgaben des THW sind. Dies alles ist seit einiger Zeit Grundlage der konkreteren Planungen. Über diese hat die Behördenleitung Mitte August unter dem Titel „Startschuss für die neuen StAN“ informiert. Zur Fachgruppe N wurde gesagt, dass die Mehrzahl der 2. Bergungsgruppen Typ A und die Fachgruppen Beleuchtung in diese umgewandelt werden sollen. Zu den Einsatzoptionen zählen Beleuchtung, Elektroversorgung, Logistik sowie Notunterbringung und Notversorgung. Auch der Zeitplan wurde gesteckt: Der Bundesausschuss soll über die neue StAN im Herbst beschließen und die Einführung der Fachgruppe N könne voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen. Fragen und Antworten Natürlich ist der Wunsch nach noch konkreteren Informationen groß. Wie genau soll das denn jetzt aussehen? Was ist mit Logistik gemeint? Wann soll die Ausbildung dazu beginnen? Gibt es Alleinstellungsmerkmale der Gruppe? Diese Fragen sind noch nicht abschließend beantwortet, weil noch Teilplanungen ausstehen. Und weil die Beteiligungsgremien noch keine Chance hatten, sich damit zu beschäftigen. Dennoch will ich hier einige ergänzende Informationen über den derzeitigen Planungsstand geben, auch wenn dieser sich noch ändern mag und wohl auch wird. Die Einsatztaktik sieht vor, dass die neue Fachgruppe N die grundlegenden Fähigkeiten für Notversorgung und Notinstandsetzung in jedem Ortsverband abbildet, ähnlich wie es die Fachgruppe B für den Bereich der Bergung tut. Im Rahmen unseres modularen Systems werden diese Fähigkeiten natürlich durch die anderer Fachgruppen ergänzt, z. B. denen der Fachgruppe Infrastruktur, der Trinkwassereinheiten, der Fachgruppen Elektroversorgung etc. Damit hat diese Fachgruppe auch eine eigenständige fachliche Rolle im Gesamtsystem THW. Die Fachgruppe soll eine Gruppenstärke von neun Personen haben, die natürlich für die Querschnittsfähigkeiten aller Einheiten wie Führen, Erkunden, Absperren, Ersthelfen etc. ausgebildet sind. Als originäre Kernaufgaben kommen in Betracht: • Beleuchten von Punkteinsatzstellen und Strecken/ Flächen • Elektroarbeiten • Pumparbeiten • Transport von Personen, Gütern und ggf. verpacktem Trinkwasser • Transporte auf dem Wasser • Notunterbringung von Betroffenen und eigenen Kräften • Notversorgung mit Treibstoff, Strom und mittels Transportleistungen. Die Ausstattung soll entsprechend sein: Fahrzeug, Anhänger, Netzersatzanlage, Gabelstapler, kleines Boot, Beleuchtungsmaterial, Pumpausstattung, Werkzeugausstattung und mobile Tankanlage werden beplant. Zur Ausbildung sei so viel gesagt, dass erste Pilotlehrgänge Mitte 2019 beginnen könnten. Damit wird die neue Fachgruppe N wirklich zu einem spannenden Multitalent. Hochwasser- und Sturmeinsätze wird sie ebenso abdecken können wir Transportlogistik und die Herstellung von Unterkünften für Betroffene und eigene Kräfte. Gerade der letzte Punkt war die Kernaufgabe in den Flüchtlingseinsätzen und kann bei Ausfall kritischer Infrastrukturen wie z. B. einem großflächigen Stromausfall jederzeit wieder abgefordert werden. Gelingt es, die neuen Fachgruppen wie oben beschrieben zu gestalten, die Umsetzung zügig und verträglich durchzuführen und gemeinsam die Kinderkrankheiten, die sicherlich auftreten werden, mit gutem Willen zu lösen, dann werden wir nach meiner Überzeugung tatsächlich noch besser aufgestellt sein und erheblich an Einsatzwert gewonnen haben. Ich freue mich auf die neuen Fachgruppen. Dr. Fritz-Helge Voß THW-Landesbeauftragter für Bayern 4 THW-JOURNAL BY 3/2018
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