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profi-10-2018

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<strong>10</strong> - <strong>2018</strong><br />

Schleppertests . Praxistests . Fahrberichte . Tuning . Gebraucht . Praktiker-Urteile .<br />

Praxistipps . Veredlungstechnik . Energie . Elektronik . Management . Hobby<br />

<strong>10</strong> - <strong>2018</strong><br />

www.<strong>profi</strong>.de<br />

PLUS<br />

e-Magazin<br />

9312<br />

AGAZIN FÜR PROFESSIONELLE AGRARTECHNIK<br />

Fahrbericht:<br />

Der neue<br />

Agco Ideal<br />

Vergleichstest<br />

Seite 36<br />

Praxistest<br />

Veredlungstechnik<br />

Sieben Schmalspurtraktoren<br />

Seite 12<br />

Liebe Leser...<br />

…diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug<br />

aus der Profi-Ausgabe <strong>10</strong>-<strong>2018</strong>.<br />

Hardi Navigator 4000<br />

Hoftor automatisieren<br />

Weitere Informationen im Innenteil!<br />

Seite 28<br />

Seite 80


eMagazin<br />

WER<br />

FRÜHER<br />

LIEST, IST<br />

SCHNELLER<br />

SCHLAU.<br />

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Mehr dazu: <strong>profi</strong>.de/emagazin<br />

Früher hab ich beim<br />

Dorfschmied 50 Mark<br />

gelöhnt, wenn er mir den<br />

gebrochenen Rahmen der<br />

Egge gerichtet und geschweißt hat —<br />

und die Rechnung kam erst am<br />

Jahresende. Heute kostet die Stunde<br />

65 Euro, und die Rechnung soll ich<br />

wie in der Pkw-Werkstatt schon<br />

acht Tage später zahlen!“<br />

Die Vermutung, dass die lokale<br />

Werkstatt sich eine goldene Nase<br />

verdient, bleibt auch dann falsch,<br />

wenn man 65 Euro mal 40 Wochenstunden<br />

mit 52 Wochen kalkuliert<br />

und so auf Jahreseinnahmen von<br />

gut 135 000 Euro kommt.<br />

Denn der Kollege aus der Werkstatt<br />

hat anders als früher eine viel<br />

aufwändigere Ausbildung, benutzt<br />

teure Spezial-Werkzeuge und<br />

arbeitet nach heutigen Industrieund<br />

Sicherheits-Standards. Hinzu<br />

kommen für Weiterbildung und<br />

ständige Software-Updates deutlich<br />

Monatsfrage<br />

Wie oft schmieren Sie die<br />

Drehkränze Ihrer Anhänger?<br />

Nie<br />

6 %<br />

Seltener als einmal im Jahr<br />

23 %<br />

Einmal im Jahr<br />

71 %<br />

Immerhin: Sieben von zehn Praktikern schmieren<br />

ihre Anhänger mindestens einmal jährlich<br />

richtig ab (511 Antworten).<br />

höhere Kosten, auch wenn er nicht<br />

am Eggenrahmen arbeitet.<br />

Was kurz gefasst heißt: Die Zeiten<br />

mit 20 Mark pro Stunde sind vorbei.<br />

Selbst reparieren, neu kaufen —<br />

oder die Rechnung für geleistete<br />

Arbeit bezahlen. Die Tage von<br />

90 Pfennig pro Liter Diesel und<br />

fünf Mark für einen Haarschnitt<br />

liegen nämlich auch schon lange<br />

zurück...<br />

Falsch gemacht haben wir im<br />

letzten Monat die Übersicht<br />

„Top <strong>10</strong> des Monats“ in der Rubrik<br />

„Aktuell“: Die (richtigen) Messwerte<br />

für die Testkandidaten basieren auf<br />

zwei verschiedenen Messverfahren,<br />

weil der Transportmix seit Januar<br />

<strong>2018</strong> mit einer anderen Belastung<br />

als früher gemessen wird. So<br />

haben wir hier dummerweise<br />

Äpfel mit Birnen verglichen.<br />

Gesenkten Hauptes entschuldigen<br />

wir uns für diesen Fehler und<br />

geloben (wieder mal) Besserung!<br />

Auch wenn Sie diese nagelneue<br />

<strong>profi</strong> noch gar nicht gelesen<br />

haben: In der Redaktion freuen wir<br />

uns schon auf die nächste Ausgabe.<br />

Ab Folge 11 kommt <strong>profi</strong> (wieder<br />

mal) mit neuem Gesicht und noch<br />

jünger und noch frischer! Und im<br />

Heft stellen wir Ihnen eine neue<br />

Rubrik vor, die Sie hoffentlich<br />

ebenso interessieren wird wie uns.<br />

Wir sind gespannt, wie Ihnen Ihre<br />

neue <strong>profi</strong> ab November gefällt.<br />

Wir wünschen Ihnen — ob mit altem<br />

oder neuem Gesicht — einen guten<br />

und erfolgreichen Oktober.<br />

Ihre Redaktion <strong>profi</strong><br />

Monatszahl<br />

2 6 5 2 6 5 9<br />

Anzahl Video-Aufrufe im Youtube-Kanal<br />

von <strong>profi</strong> seit 2012<br />

Stand: 11. September <strong>2018</strong><br />

Um Sie neugierig zu<br />

machen — und damit<br />

Sie im kommenden<br />

Monat keinen Schreck<br />

kriegen: Ab Folge 11<br />

kommt Ihre <strong>profi</strong> mit<br />

neuem Gesicht und im<br />

neuen Kleid daher:<br />

links der Titel dieser<br />

Ausgabe; so wie<br />

rechts hätte das Heft<br />

mit dem neuen Titelbild<br />

ausgesehen. Wir<br />

freuen uns auf den<br />

frischen Wind in<br />

Aussehen und Inhalt!<br />

9<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

3<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Inhalt<br />

Test<br />

Titelthema:<br />

7 Schmalspurschlepper<br />

im Vergleich, Teil 1.......................... 12<br />

Schmihing Schneidschaufel<br />

Shark SG 1800 ........................................ 20<br />

Akkugeräte-Vergleich, Teil 3:<br />

Laubbläser .............................................. 24<br />

Schleppertest Seite 12<br />

Titelthema:<br />

Hardi Anhängerspritze<br />

Navigator 4000 ...................................... 28<br />

Fahrbericht<br />

Homburg CO 2-Injektion für<br />

Feldspritzen WaterXTR .......................... 33<br />

Fendt Feldspritzen<br />

Rogator 300 und 600 ............................ 34<br />

Titelthema:<br />

Agco Mähdrescher Ideal 9T ........... 36<br />

Claas Frontmähwerk<br />

Disco 3600 FC Move .............................. 40<br />

Fendt Großballenpresse<br />

Squadra 1290 N UD ........................ 42<br />

Vergleich: 7 Schmalspurtraktoren In unserem großen Gruppentest<br />

mussten die Schmalspurtraktoren von Case IH, Claas, Deutz-Fahr, Fendt,<br />

John Deere, New Holland und Kubota zeigen, was sie können.<br />

Praxistest Seite 28<br />

John Deere Press-Wickel-<br />

Kombination C441R ........................ 46<br />

Junkkari Drillmaschine W700 ............... 50<br />

Müthing Mulcher MU-Pro Vario<br />

280 und MU-Pro/F Vario 860 ........ 54<br />

Bredal Kalkstreuer K<strong>10</strong>5XE V2 ...... 57<br />

Bobcat Teleskoplader<br />

TL30.70 Agri <strong>10</strong>0 IV ....................... 60<br />

Tuning<br />

Pkw-Anhänger ........................................ 62<br />

Gebraucht<br />

Kverneland/Taarup Ballenwickler ......... 66<br />

Hardi Navigator 4000 Als Spritzen-Spezialist will Hardi sich mit<br />

der Navigator im mittleren Segment positionieren. Wir haben die<br />

4 000-l-Anhängespritze auf Herz und Nieren getestet.<br />

Praxistest Seite 24<br />

Praktisch<br />

Idee des Monats ..................................... 70<br />

Hydraulische Heckklappe nachrüsten .. 72<br />

Lochsägen für Metall ............................. 76<br />

Veredlungstechnik<br />

Titelthema:<br />

Torautomatik nachrüsten....................... 80<br />

Einsatzbericht:<br />

Sieplo Futtermischschaufel MB ............. 86<br />

Laubpusten mit Akku? Das geht! Wir berichten<br />

von unserem Vergleichstest mit fünf Akku-Laubbläsern,<br />

welchem Akku am ehesten die Puste ausgeht.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

4 www.<strong>profi</strong>.de


Gebraucht Seite 66<br />

Ballenwickler<br />

7655 und 7664 von<br />

Kverneland/Taarup:<br />

Sie wickeln Rund- und<br />

Quaderballen und sind<br />

bei vielen Lohnunternehmern<br />

noch lange<br />

nicht aus dem Rennen.<br />

Wir haben einen Blick<br />

für Sie auf die „Alleswickler“<br />

geworfen.<br />

Elektronik Seite 96<br />

Überblick nach<br />

Fachgebieten<br />

Ackerbau<br />

Schlepper ..........................12, 112<br />

Feldspritzen .............28, 33, 34<br />

Mähdrescher..................36, 118<br />

Quaderballenpressen .........42<br />

Drillmaschinen ................50, 70<br />

Mulcher............................................54<br />

Kalkstreuer ..................................57<br />

Grubber/Tiefenlockerer ...70<br />

GPS-Tracker ..............................<strong>10</strong>4<br />

Schlagkartei ..............................<strong>10</strong>8<br />

Grünland<br />

Schlepper ..........................12, 112<br />

Mähwerke .....................................40<br />

Quaderballenpressen .........42<br />

Press-Wickel-<br />

Kombinationen .........................46<br />

Mulcher............................................54<br />

Wickelmaschinen ....................72<br />

GPS-Tracker ..............................<strong>10</strong>4<br />

Schlagkartei ..............................<strong>10</strong>8<br />

Stall, Hof und Werkstatt<br />

Futterentnahme ............20, 86<br />

Akku-Laubbläser ....................24<br />

Teleskoplader .............................60<br />

Pkw-Anhänger ..........................62<br />

Hydraulische<br />

Heckklappen ...............................72<br />

Lochsägen .....................................76<br />

Torautomatik ..............................80<br />

Oberflächenbeschichtung<br />

..............................90<br />

Schlagschrauber ....................94<br />

Stromzähler .................................96<br />

PV Waschroboter ............... <strong>10</strong>0<br />

Management, Reportage<br />

und Hintergrund<br />

Agritechnica-Medaillen .....92<br />

Schlepper online<br />

mieten ............................................112<br />

Lemken Serviceschulungen<br />

................................114<br />

Claas in Russland .................118<br />

Überblick nach<br />

Fabrikaten<br />

Agco Ideal 9T .............................36<br />

Bobcat TL30.70<br />

Agri <strong>10</strong>0 IV ...................................60<br />

Bosch ALB 36 LI ......................24<br />

Bredal K<strong>10</strong>5XE V2 ................57<br />

Case IH Quantum <strong>10</strong>0 N ...12<br />

Claas Nexos 240 VE .............12<br />

Claas Disco 3600<br />

FC Move ..........................................40<br />

Deutz-Fahr 5<strong>10</strong>0 DS ............12<br />

Farmtune GPS-Tracker ...<strong>10</strong>4<br />

Fendt 209 V Vario .................12<br />

Smart Meter findet<br />

Stromfresser: Derzeit<br />

baut der Energieversorger<br />

meistro intelligente<br />

Hauptzähler und<br />

Untermesspunkte bei<br />

Tierhaltern zu günstigen<br />

Konditionen ein.<br />

Ziel ist, Stromfresser im<br />

Stall durch effizientere<br />

Technik zu ersetzen.<br />

Fendt Rogator<br />

300 und 600 ...............................34<br />

Fendt Squadra<br />

1290 N UD ....................................42<br />

Hardi Navigator 4000 .......28<br />

Homburg WaterXTR ............33<br />

John Deere 5090GV ...........12<br />

John Deere C441R ................46<br />

Junkkari W700 ........................50<br />

Kärcher LB 850 Bp ...............24<br />

Kubota M5<strong>10</strong>1 ..........................12<br />

Kverneland<br />

Taarup 7655 und 7664 .....66<br />

meistro Smart-Meter ..........96<br />

Müthing<br />

MU-Pro Vario 280 .................54<br />

MU-Pro/F Vario 860 ............54<br />

New Holland T4.<strong>10</strong>0 ............12<br />

Oregon BL 300 .........................24<br />

Schmihing<br />

Shark SG 1800 ..........................20<br />

Sieplo MB.......................................86<br />

SolarCleano<br />

PV Waschroboter ............... <strong>10</strong>0<br />

Stiga SAB 80 AE.......................24<br />

Stihl BGA 85 ................................24<br />

top farmplan<br />

Schlagkartei ..............................<strong>10</strong>8<br />

Technik<br />

Beschichtungen für Oberflächen ........... 90<br />

Prämierte Agritechnica<br />

Neuheiten 2017 ...................................... 92<br />

<strong>profi</strong> Wissen: Hammerschlagwerk im<br />

Schlagschrauber ..................................... 94<br />

Energie<br />

meistro Stromzähler Smart-Meter ........ 96<br />

PV-Waschroboter SolarCleano ............ <strong>10</strong>0<br />

Elektronik<br />

Farmtune GPS-Tracker ......................... <strong>10</strong>4<br />

Test: Schlagkartei von top farmplan ... <strong>10</strong>8<br />

Management<br />

Schlepper online mieten ...................... 112<br />

Lemken Serviceschulungen ................. 114<br />

Report<br />

Claas Mähdrescherproduktion<br />

in Russland............................................ 118<br />

Hobby<br />

Historische Maisernte .......................... 126<br />

Rubriken<br />

Werkbank ................................................. 3<br />

Aktuell ....................................................... 6<br />

Idee des Monats ..................................... 70<br />

Stall intern .............................................. 84<br />

Energie .................................................... 99<br />

Internet intern ...................................... 111<br />

Management ......................................... 117<br />

Neuheiten ............................................. 120<br />

International ......................................... 124<br />

Hobby ................................................... 128<br />

Leserforum mit Leserservice .............. 130<br />

Vorschau/Impressum ........................... 138<br />

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<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

5<br />

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Schleppertest<br />

Schmalspurschlepper im Vergleich Teil 1<br />

Die sieben Testkandidaten von<br />

Case IH, Fendt, Claas, John<br />

Deere, New Holland, Deutz-<br />

Fahr und Kubota mussten sich<br />

in den Niederlanden bei einer<br />

der größten Baum schulen<br />

Europas beweisen.<br />

Fotos: Veldermann, Wilmer<br />

Case IH, Claas, Deutz-Fahr, Fendt, John Deere, Kubota und New Holland<br />

7 Schmalspur-Traktoren<br />

im Vergleich Mit maximal 1,40 m Außenbreite sind die Schmalspur-<br />

Traktoren Spezialisten zum Beispiel für Baumschulen oder Weinbaukulturen. Um Ihnen einen Überblick<br />

zu verschaffen, haben wir zusammen mit unserer niederländischen Partnerzeitschrift „trekker“ sieben<br />

Modelle in der <strong>10</strong>0-PS-Klasse miteinander verglichen.<br />

Hubert Wilmer<br />

Gerade wenn es in einer Kabine eng<br />

zugeht, kommt es darauf an, dass<br />

alle Hebel und Pedale möglichst<br />

ergonomisch angeordnet sind.<br />

Damit ist es aber nicht getan. Ein schwieriges<br />

Gelände z. B. im Weinbau setzt auch<br />

ordentliche Motorleistung voraus. Zudem<br />

wird zum Antrieb der Anbaugeräte bei den<br />

„Kleinen“ anständig Hydraulik leistung<br />

gebraucht. Gleichzeitig soll natürlich auch<br />

der Fahrkomfort nicht zu kurz kommen.<br />

Und ganz am Ende steht wie immer der<br />

Preis. Gerade wenn die Auslastung eines solchen<br />

„Spezialschleppers“ nicht so hoch ist,<br />

muss man hier eventuell Kompromisse<br />

machen.<br />

Aber bevor wir dazu kommen, fangen<br />

wir — auch dieses Mal — vorne<br />

an. Die niederländischen Kollegen hatten<br />

bei den Herstellern für den Test nach maximal<br />

140 cm breiten Traktoren mit rund<br />

<strong>10</strong>0 PS Motorleistung gefragt. Geliefert<br />

wurden dann von den niederländischen<br />

Importeuren folgende sieben Schmalspurtraktoren:<br />

■ Case IH Quantum <strong>10</strong>0N<br />

■ Claas Nexos 240 VE<br />

■ Deutz-Fahr 5<strong>10</strong>0 DS<br />

■ Fendt 209 V Vario<br />

■ John Deere 5090GV<br />

■ Kubota M5<strong>10</strong>1<br />

■ New Holland T4.<strong>10</strong>0<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

12<br />

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online Video<br />

In der Tabelle „Technische Daten,<br />

Messwerte und Preise“ (auf der nächsten<br />

Doppelseite) sind zu diesen Maschinen<br />

alle Ergebnisse zusammengefasst. Dabei<br />

erkennt man nicht auf den ersten Blick, dass<br />

sowohl die Modelle von Case IH und New<br />

Holland als auch die von Carraro ebenfalls<br />

in Italien gebauten Traktoren von Claas und<br />

John Deere über weite Strecken baugleich<br />

sind. Bei den Motoren ist es sogar so, dass<br />

alle vier genannten Testkandidaten den gleichen<br />

Vierzylinder mit 3,4 l Hubraum von<br />

Fiat PowertrainTechnologies (FPT) unter der<br />

Haube haben.<br />

Ebenfalls aus Italien kommt der Deutz-Fahr,<br />

der allerdings mit Motor und Antriebsstrang<br />

von Same seine eigenen Gene hat. Das Gleiche<br />

gilt für die Traktoren von Fendt aus<br />

Marktoberdorf und Kubota aus Japan.<br />

Das Einzige, was Deutz-Fahr und Fendt hier<br />

gemeinsam haben, sind Motoren mit drei<br />

Zylindern, während alle anderen auf Vierzylinder<br />

setzen. Außerdem ist Same Deutz-<br />

Fahr der einzige Hersteller, der zukünftig<br />

neben Fendt auch ein stufenloses Getriebe<br />

in dieser Klasse anbietet (<strong>profi</strong> 7/18).<br />

Aber zurück zu den Motoren (die alle<br />

die Abgasstufe IIIB erfüllen): Die Hersteller<br />

geben eine Leistung von 67 kW/ 91 PS<br />

(Deutz-Fahr, Fendt, John Deere) bis 78 kW/<br />

<strong>10</strong>6 PS (Kubota) an. Hinten am Zapfwellenstummel<br />

kamen davon bei der Messung am<br />

mobilen Prüfstand der Firma Dijkstra maximal<br />

61,3 kW (Deutz-Fahr) bis 73,1 kW<br />

(Kubota) an. Das entspricht 82 (John Deere)<br />

bis 98 % (New Holland) der angegebenen<br />

Motorleistung und macht die Unterschiede<br />

in der (Motor-)Einstellung deutlich (Grafiken<br />

auf der 3./4. Doppelseite).<br />

Einen guten Hinweis auf den Gesamtwirkungsgrad<br />

der Testkandidaten liefern die<br />

Testurteile im Vergleich<br />

So bewertet <strong>profi</strong><br />

die sieben<br />

Traktoren<br />

Motor<br />

Case IH<br />

Quantum<br />

<strong>10</strong>0N<br />

Claas<br />

Nexos<br />

240 VE<br />

Deutz-<br />

Fahr<br />

5<strong>10</strong>0 DS<br />

Fendt<br />

209 V<br />

Vario<br />

John<br />

Deere<br />

Kubota<br />

5090 GV<br />

M5<strong>10</strong>1<br />

New<br />

Holland<br />

T4.<strong>10</strong>0 N<br />

Leistung BB BB B B Z BB BB<br />

Verbrauch B BB Z B BB Z B<br />

Charakteristik B B Z B B Z B<br />

Getriebe<br />

Gänge Z Z B BB Z B Z<br />

Gruppen Z E E BB E B Z<br />

Wendeschaltung Z B B BB B B Z<br />

Zapfwelle<br />

Bedienung E B B BB B Z E<br />

Drehzahlen/Wechsel B Z B BB Z Z B<br />

Hydraulik<br />

Bedienung B BB Z BB EE Z B<br />

Fördermenge BB Z Z B B E BB<br />

Entnehmb. Ölmenge Z Z Z BB Z B Z<br />

Hubwerk<br />

Hubkraft Z BB E B B Z B<br />

Bedienung Z B B BB Z EE Z<br />

Kabine<br />

Ein-/Ausstieg E Z EE BB Z BB E<br />

Platzangebot E Z EE BB Z B E<br />

Rundumsicht EE E BB B E B EE<br />

Komfort Z Z B B Z B Z<br />

Lautstärke (bei Volllast/Endgeschwin.)<br />

E/B B/E B/E B/B Z/Z B/Z B/B<br />

Fahrwerk<br />

Breite/Höhe Z B B BB B E 3) Z<br />

Gewicht E Z Z Z B B E<br />

Zuladung BB E B Z Z E E<br />

Wendekreis B B B Z B Z B<br />

Standfestigkeit 2) Z B E E B BB Z<br />

Fahrkomfort B Z BB E 1) Z Z E<br />

Verarbeitung E B B BB B Z Z<br />

Benotung: BB = sehr gut; B = gut; Z = durchschnittlich; E = unterdurchschnittlich; EE = mangelhaft<br />

1)<br />

Höhenschlag im Reifen; 2) unterschiedliche Reifengrößen/Spurweiten; 3) wegen Kabinenbreite<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

13<br />

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Schleppertest<br />

Durch die Gewichtsverlagerung an der Schräge<br />

wurde der theoretische Kippwinkel berechnet.<br />

Verbrauchsmessungen. Danach gehören Claas<br />

und John Deere mit 258 bzw. 260 g/kWh<br />

zu den Sparsamsten, während der<br />

Deutz-Fahr mit 285 g je kWh Zapfwellenleistung<br />

etwa <strong>10</strong> % mehr verbrauchte.<br />

Und die lediglich 334 Nm maximales<br />

Drehmoment erklären auch, warum der<br />

Same-Dreizylinder in der Praxis einen eher<br />

„trüben“ Eindruck machte. Akustisch ebenfalls<br />

kein Highlight, aber mit 393 Nm richtig<br />

„giftig“ war dagegen der Dreizylinder von<br />

AgcoPower im Fendt. In Sachen Laufkultur<br />

am besten gefallen haben uns aber die<br />

Motoren von FPT im Case IH, Claas, John<br />

Deere und New Holland.<br />

Das Getriebe ist gerade beim Einsatz<br />

am Hang und in Spezialkulturen mit seiner<br />

Wendeschaltung, Abstufung und Schaltbarkeit<br />

existenziell. Das Nonplusultra bietet an<br />

dieser Stelle der Fendt: Wendeschaltung<br />

links und rechts, nur 20 m/h Kriechgeschwindigkeit,<br />

ein aktiver Stillstand sowie<br />

44 km/h bei nur 1 730 U/min sind der Maßstab.<br />

Dagegen sind schlecht zu erreichende<br />

(Case IH/New Holland) oder schwergängige<br />

Gruppenhebel (Deutz-Fahr) genauso ärgerlich<br />

wie nur 490 m/h Kriechgeschwindigkeit<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

An der Zapfwellenbremse<br />

hat die<br />

Firma Dijkstra<br />

in Holland die<br />

Leistung überprüft<br />

und den Dieselverbrauch<br />

gemessen.<br />

Ebenfalls wurden bei allen Traktoren die<br />

Hy draulikleistung und die Hubkraft gemessen.<br />

(Claas/John Deere) oder max. 35 km/h bei<br />

Vollgas (Claas/John Deere und Kubota).<br />

Ähnlich verhält es sich mit den Zapfwellenübersetzungen:<br />

Claas und John Deere<br />

bieten nur zwei Drehzahlen, während bei<br />

den anderen — zumindest optional — drei<br />

wählbar sind.<br />

Sehr unterschiedlich sind auch die Übersetzungsverhältnisse:<br />

540 Zapf wellenumdrehungen<br />

erreicht Fendt schon bei<br />

1 9<strong>10</strong> Motorumdrehungen, Kubota erst bei<br />

2 370 U/min. Und das z. B. Case IH/New Holland<br />

noch einen schwergängigen Kupplungshebel<br />

für die Zapfwellenschaltung im<br />

Kniebereich haben, ist ein „no go“.<br />

Da kann man eher damit leben, die Zapfwellengeschwindigkeit<br />

extern wechseln zu<br />

müssen. Das wiederum ist nur bei Fendt<br />

nicht nötig und be quem aus der Kabine möglich.<br />

Und wer eine Wegzapfwelle braucht,<br />

wird nur bei Case IH/New Holland sowie<br />

Claas/John Deere und Fendt fündig.<br />

Wenn es um den Geräteanbau geht,<br />

kommen die (Heck-)Hubwerke ins Spiel.<br />

Dabei sind die Unterschiede in der gemessenen<br />

Hubkraft überschaubar: Am wenigsten<br />

stemmt der Deutz-Fahr mit 2 140 daN,<br />

während der Claas Nexos mit immerhin<br />

2 870 daN am meisten hebt. Alle anderen<br />

liegen dazwischen, wobei sich die Unterschiede<br />

zwischen Case IH und New Holland<br />

14<br />

Technische Daten, Messwerte<br />

Hersteller<br />

Typ<br />

Motor<br />

Hersteller<br />

Zylinder/Hubraum/Nenndrehzahl<br />

Nennleistung (lt. Hersteller)<br />

Maximalleistung (lt. Hersteller)<br />

Zapfwellenleistung max./entspr. Herstellerangabe<br />

Spezifischer Verbrauch bei max. ZW-Leistung<br />

Maximales Drehmoment/Drehmomentanstieg<br />

Lautstärke unter Last/bei Endgeschwindigkeit<br />

Dieseltank<br />

Getriebe<br />

Hersteller/Gruppen/Gänge/LS-Stufen<br />

Gangzahl (vor/zurück)<br />

Kleinste Kriechgeschwindigkeit (lt. Hersteller)<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

(bei Nenndrehzahl)<br />

Gangzahl von 3 bis <strong>10</strong> km/h<br />

Zapfwellendrehzahlen<br />

Motordrehzahl für 540 min -1<br />

Hubwerk/Hydraulik<br />

Hubkraft<br />

Hubweg<br />

Betriebsdruck (lt. Hersteller/gemessen)<br />

Max. Fördermenge (lt. Hersteller)<br />

Max. Ölfördermenge am ersten Ventil<br />

(bei Nenndrehzahl)<br />

Entnehmbare Ölmenge (lt. Hersteller)<br />

Max. Anzahl Steuerventile (hinten/vorne)<br />

Kabine<br />

Tritthöhen erste Stufe/zweite Stufe<br />

Plattformhöhe<br />

Kabine Innenhöhe (vorne/hinten)<br />

…Breite (Holme/Glas)<br />

…Länge<br />

Tunnel (Höhe/Breite)<br />

Sitz (Abstand Konsole/Verstellbereich)<br />

Abmessungen/Gewichte<br />

Leergewicht (Testausstattung)<br />

...davon auf der Hinterachse<br />

Zulässiges Gesamtgewicht<br />

Nutzlast<br />

Bodenfreiheit<br />

Länge/Breite/Höhe<br />

Sicht über Haube zum Boden<br />

Wendekreis links/rechts 1)<br />

Lenkradumdrehungen<br />

Radstand<br />

Testbereifung vorne<br />

Testbereifung hinten<br />

Theoretischer seitlicher Kippwinkel 1)<br />

Preise<br />

Grundpreis<br />

Testausstattung<br />

1)<br />

unterschiedliche Reifengrößen und Spurweiten<br />

www.<strong>profi</strong>.de


und Preise im Vergleich<br />

Case IH<br />

Claas<br />

Quantum <strong>10</strong>0N<br />

Nexos 240 VE<br />

Deutz-Fahr<br />

5<strong>10</strong>0 DS<br />

Fendt<br />

209 V S3<br />

John Deere<br />

5090GV<br />

Kubota<br />

M5<strong>10</strong>1N<br />

New Holland<br />

T4.<strong>10</strong>0 N<br />

FPT FPT SDF AgcoPower FPT Kubota FPT<br />

4/3,4 l/2 300 min -1 4/3,4 l/2 200 min -1 3/2,9 l/2 200 min -1 3/3,3 l/2 000 min -1 4/3,4 l/2 300 min -1 4/3,8 l/2 500 min -1 4/3,4 l/2 300 min -1<br />

73 kW/99 PS 72 kW/98 PS 67 kW/91 PS 67 kW/91 PS 67 kW/91 PS 78 kW/<strong>10</strong>6 PS 73 kW/99 PS<br />

73 kW/99 PS 76 kW/<strong>10</strong>3 PS 71 kW/96 PS 71 kW/96 PS 75 kW/<strong>10</strong>2 PS 78 kW/<strong>10</strong>6 PS 73 kW/99 PS<br />

69,3 kW/95 % 69,2 kW/91 % 61,3 kW/86 % 62,7 kW/88 % 61,4 kW/82 % 73,1 kW/94 % 71,4 kW/98 %<br />

274 g/kWh 258 g/kWh 285 g/kWh 273 g/kWh 260 g/kWh 281 g/kWh 272 g/kWh<br />

381 Nm/35 % 380 Nm/36 % 334 Nm/41 % 393 Nm/38 % 342 Nm/45 % 362 Nm/31 % 387 Nm/36 %<br />

79,2/76,2 dB(A) 76,8/79,4 dB(A) 74,8/80,1 dB(A) 75,7/75,7 dB(A) 77,8/78,4 dB(A) 75,7/78,8 dB(A) 75,0/76,5 dB(A)<br />

73 l 54 l 65 l 76 l 73 l 76 l 73 l<br />

FPT 4/4/2 Carraro 3/4/2 SDF 3/5/3 Fendt stufenlos Carraro 3/4/2 Kubota 3/6/2 FPT 4/4/2<br />

44/16 24/12 45/45 Stufenlos 24/24 36/36 44/16<br />

300 m/h 490 m/h 1<strong>10</strong> m/h 20 m/h 490 m/h 280 m/h 300 m/h<br />

37 km/h<br />

(2 300 min -1 )<br />

35 km/h<br />

(2 400 min -1 )<br />

41 km/h<br />

(2 200 min -1 )<br />

44 km/h<br />

(1 730 min -1 )<br />

35 km/h<br />

(2 400 min -1 )<br />

35 km/h<br />

(2 <strong>10</strong>0 min -1 )<br />

37 km/h<br />

(2 300 min -1 )<br />

9 7 13 Stufenlos 7 <strong>10</strong> 9<br />

540/540E/1 000<br />

1 960 min -1 540/1 000<br />

1 940 min -1 540/540E/1 000<br />

1 950 min -1 540/540E/1 000<br />

1 9<strong>10</strong> min -1 540/540E (o. 1 000)<br />

1 940 min -1 540/540E<br />

2 370 min -1 540/540E/1 000<br />

1 960 min -1<br />

2 287 daN 2 870 daN 2 140 daN 2 446 daN 2 552 daN 2 335 daN 2 494 daN<br />

62 cm 59 cm 64 cm 64 cm 59 cm 56 cm 62 cm<br />

190/185 bar 190/195 bar 190/190 bar 200/205 190/198 bar 191/202 bar 190/195 bar<br />

80 l/min<br />

(Serie: 64 l/min)<br />

87 l/min 131 l/min <strong>10</strong>4 l/min 96,6 l/min<br />

(Option: 126,1 l/min)<br />

69 l/min 80 l/min<br />

(Serie: 64 l/min)<br />

94 l/min 65 l/min 64 l/min 74 l/min 85 l/min 55 l/min 91 l/min<br />

17 l 16 l 15 l 25 l 16 l 20 l 17 l<br />

4 + 2 4 + 4 3 + 6 4 + 6 4 + 3 5 + 5 3 + 2<br />

38/25 cm 38/32 cm 35/20 cm 47/30 cm 38/32 cm 46/32 cm 34/28 cm<br />

63 cm 70 cm 55 cm 77 cm 70 cm 78 cm 62 cm<br />

133/148 cm 145/155 cm 137/157 cm 148/148 cm 145/155 cm 138/148 cm 133/148 cm<br />

71/93 cm 69/93 cm kein B-Holm/94 cm 72/87 cm 69/93 cm 87/<strong>10</strong>3 cm 71/93 cm<br />

135 cm 134 cm 134 cm 117 cm 134 cm 135 cm 135 cm<br />

16/31 cm 16/35 cm 27/33 cm - 16/35 cm - 16/31 cm<br />

26/8 cm 67/<strong>10</strong> cm 22/16 cm 33/13 cm 67/23 cm 40/26 cm 26/8 cm<br />

3 250 kg 3 030 kg 3 070 kg 3 1<strong>10</strong> kg 2 8<strong>10</strong> kg 2 900 kg 3 320 kg<br />

53 % 53 % 51 % 56 % 56 % 55 % 55 %<br />

5 <strong>10</strong>0 kg 4 <strong>10</strong>0 kg 4 600 kg 4 500 kg 4 <strong>10</strong>0 kg 4 000 kg 4 500 kg<br />

1 850 kg 1 070 kg 1 530 kg 1 390 kg 1 290 kg 1 <strong>10</strong>0 kg 1 180 kg<br />

22 cm 23 cm 16 cm 28 cm 23 cm 32 cm 20 cm<br />

3,88/1,40/2,37 m 4,03/1,35/2,42 m 4,08/1,36/2,29 m 3,79/1,30/2,38 m 3,88/1,35/2,42 m 4,00/1,40/2,32 m 4,08/1,37/2,35 m<br />

6,07 m 6,27 m 5,44 m 6,04 m 5,81 m 5,24 m 5,83 m<br />

7,14/7,14 m 7,03/7,04 m 7,32/7,37 m 7,79/7,87 m 7,03/7,04 m 7,68/7,76 m 7,29/7,29 m<br />

4,25 3,25 2,75 4,25/2,15 2) 2,25 3,25 3,50<br />

2,18 m 2,15 m 2,05 m 2,16 m 2,15 m 2,13 m 2,45 m<br />

260/70 R 16 260/70 R 16 240/70 R 16 11LR16 260/70 R 16 280/70 R 16 260/70 R 16<br />

380/70 R 24 380/70 R 24 360/70 R 24 380/70 R 24 380/70 R 24 380/70 R 24 380/70 R 24<br />

26 Grad 28 Grad 24 Grad 23 Grad 28 Grad 31 Grad 26 Grad<br />

51 503 € 57 930 € 58 850 € 80 728 € 53 670 € 56 960 € 57 754 €<br />

81 068 € 84 <strong>10</strong>0 € 77 950 € 115 599 € 66 865 € 63 070 € 82 457 €<br />

2) mit Überlagerungslenkung<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

15<br />

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Schleppertest<br />

Case IH Quantum <strong>10</strong>0N<br />

Überzeugt mit seinem Motor, Hubwerk und Hydraulik. Die Kabine<br />

ist eng, vorne zu niedrig und unter Last (zu) laut. Außerdem<br />

könnten die Verarbeitung und die ZW-Schaltung besser sein.<br />

Claas Nexos 240 VE<br />

Super Motor, gute<br />

Hydraulik und<br />

stärkstes Hubwerk.<br />

Aber Sicht und<br />

Nutzlast sind zu verbessern.<br />

Außerdem<br />

bei schneller Fahrt<br />

(zu) laut.<br />

mit dem unterschiedlichen Hydraulikdruck<br />

(185 zu 195 bar) erklären lassen. Den kürzesten<br />

Hub weg hat Kubota (56 cm), während<br />

es bei Deutz-Fahr und Fendt 64 cm sind.<br />

Was die Bedienung angeht, gehören EHR<br />

und externe Knöpfe zum Standard. Und die<br />

Traktoren von CNH haben sogar eine Hubhöhenanzeige.<br />

Lediglich der Kubota hatte<br />

eine mechanische Hubwerksregelung, eine<br />

EHR ist erst ab 2019 verfügbar.<br />

Kommen wir zur Hydraulik: Nach<br />

Angaben der Hersteller liefern die Hydraulikpumpen<br />

der Testkandidaten zwischen<br />

69 l/min (Kubota) und 131 l/min (Deutz-<br />

Fahr). Diese Fördermenge passt zwar nicht<br />

durch ein Ventil, trotzdem sind die hier<br />

gemessenen Unterschiede interessant. So<br />

liefern die Traktoren von Case IH/New Holland<br />

stolze 94 bzw. 91 l/min, und auch beim<br />

John Deere sind es immerhin 85 l/min, während<br />

beim Kubota nur 55 l/min ankommen.<br />

Mit bis zu <strong>10</strong> Steuerventilen (4 + 6 bzw. 5 + 5)<br />

sowie 25 bzw. 20 l entnehmbarer Öl menge<br />

liegen Fendt und Kubota vorne. Bei den<br />

CNH-Traktoren sind dagegen „nur“ 6 bzw. 5<br />

Ventile und 17 l möglich. Eine Zeitsteuerung<br />

für zumindest einen Teil der Ventile gibt es<br />

lediglich bei Claas und Deutz-Fahr. Dafür<br />

sind hier aber die Hebel der mechanischen<br />

Ventile (genau wie bei John Deere) schlecht<br />

zu bedienen.<br />

Große Unterschiede gibt es auch bei<br />

den Kabinen. So „bezahlt“ der Deutz-Fahr<br />

die niedrige Plattformhöhe von nur 55 cm<br />

(und nur 2,29 m Gesamthöhe!) mit einem<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

16<br />

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27 cm hohen und 33 cm breiten Tunnel.<br />

Fendt und Kubota haben dagegen gar keinen<br />

Getriebetunnel in der Kabine. Hinzu<br />

kommt beim Deutz-Fahr eine Innenhöhe<br />

vorne in der Kabine von lediglich 137 cm,<br />

die nur noch von den CNH-Schleppern mit<br />

133 cm unterschritten wird — und die Sicht<br />

entsprechend einschränkt! Bei der Sicht<br />

über die Haube nach unten kommt dagegen<br />

der Claas am schlechtesten weg.<br />

In Sachen Lautstärke unter Voll-Last bzw.<br />

bei Endgeschwindigkeit sind Fendt und New<br />

Holland mit jeweils rund 76 dB(A) am leisesten.<br />

Claas, Deutz-Fahr und Kubota sind<br />

dagegen bei hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />

mit bis zu 80 dB(A) deutlich lauter.<br />

Beim Case IH ist dies bei hoher Last der Fall<br />

(79,2 dB(A)), bei John Deere ist der Unterschied<br />

mit 77,8 bzw. 78,4 dB(A) gering.<br />

Fehlen noch die Abmessungen und<br />

Gewichte. Mit 2 8<strong>10</strong> kg am leichtesten war<br />

der John Deere, mit 3 320 kg am meisten<br />

Gewicht auf die Waage brachte der New Holland.<br />

70 kg leichter war der Case IH ohne<br />

SuperSteer-Achse, der dank 5 <strong>10</strong>0 kg zulässigem<br />

Gesamtgewicht so auch die höchste<br />

Nutzlast von immerhin 1 850 kg zu bieten<br />

hatte. Beim New Holland sind es dagegen<br />

lediglich 1 180 kg. Noch weniger haben nur<br />

Kubota (1 <strong>10</strong>0 kg) und Claas (1 070 kg).<br />

Stichwort „SuperSteer“: Während der Claas<br />

und John Deere auf nur 7 m drehen könnten,<br />

sind beim Fendt (mit größeren Rädern)<br />

7,80 m notwendig. Und der Kubota mit dem<br />

sogenannten Bi-Speed (wo das schneller<br />

laufende Allrad den Traktor „in die Kurve<br />

zieht“) braucht rund 7,70 m Platz.<br />

Leistung und Drehmoment bei der Zapfwellenmessung<br />

Zapfwellenleistung (kW)<br />

<strong>10</strong>0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Fendt<br />

New Holland<br />

Claas<br />

Case IH<br />

Deutz-Fahr<br />

Kubota<br />

John Deere<br />

<strong>10</strong>00 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min -1 )<br />

Drehmoment (Nm)<br />

400 Fendt<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

New Holland<br />

Claas<br />

Case IH<br />

Deutz-Fahr<br />

Kubota<br />

John Deere<br />

<strong>10</strong>00 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min -1 )<br />

Case IH/New Holland, Claas und Kubota liegen auf einem Level, die anderen etwas darunter. Fendt<br />

führt den Kurvenverlauf auf einen Softwarefehler der Einspritzung zurück, der heute behoben ist.<br />

Deutz-Fahr 5<strong>10</strong>0 DS<br />

Dreizylinder mit (etwas) höherem Verbrauch und wenig Drehmoment.<br />

Gefederte Vorderachse, aber kleine Räder und wenig<br />

Bodenfreiheit, gutes Getriebe und Hubwerk, Kabine mit Tunnel.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

17<br />

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Schleppertest<br />

Fendt 209 V Vario<br />

Guter Motor, bestes Getriebe und bestes Hubwerk/beste<br />

Hydraulik. Allerdings höchster Preis — und offensichtlich<br />

ein Höhenschlag im Reifen.<br />

Dieselverbrauch bei den Zapfwellenmessungen<br />

Absoluter Kraftstoffverbrauch (l/h))<br />

30<br />

27<br />

24<br />

21<br />

18<br />

15<br />

12<br />

Fendt<br />

New Holland<br />

Case IH<br />

Claas<br />

Deutz-Fahr<br />

Kubota<br />

John Deere<br />

<strong>10</strong>00 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min -1 )<br />

Spezifischer Verbrauch (g/kWh)<br />

360<br />

Fendt<br />

330<br />

300<br />

270<br />

240<br />

John Deere<br />

Claas<br />

Deutz-Fahr<br />

New Holland<br />

Kubota<br />

Case IH<br />

<strong>10</strong>00 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min -1 )<br />

Bei den Verbräuchen fällt vor allem der Motor von Deutz-Fahr auf. Vor allem bei den höheren<br />

Drehzahlen ist der Verbrauch überdurchschnittlich.<br />

Beim New Holland sind es aufgrund des<br />

längeren Radstandes im Vergleich zum<br />

Case IH trotz mitlenkender SuperSteer-Achse<br />

genau 7,29 m (statt 7,14 m beim Case IH).<br />

Stichwort Achse: Beim Federungskomfort<br />

schneidet der Deutz-Fahr dank Vorderachsfederung<br />

am besten ab (heute auch bei Claas<br />

lieferbar). Dem Fendt verhagelte offensichtlich<br />

ein Höhenschlag im Reifen eine bessere<br />

Note und bei New Holland war wohl der Sitz<br />

an dem schlechten Ergebnis schuld.<br />

Ebenfalls spannend ist die Standsicherheit.<br />

Dazu hat ein Ingenieurbüro die<br />

Gewichtsverlagerung an einer Schräge<br />

ermittelt und den theoretischen Kippwinkel<br />

berechnet. Dabei muss man allerdings<br />

beachten, dass die Traktoren teils unterschiedliche<br />

Reifenhöhen und Außenbreiten<br />

hatten. Dementsprechend würde der Fendt<br />

— mit 1,30 m der Schmalste im Test — bei<br />

23° Seitenneigung umkippen. Dagegen sind<br />

es beim Kubota — mit 1,40 m einer der Breitesten<br />

— theoretisch 31 Grad. Bevor man<br />

das ausprobiert, sollte man sich die Preise<br />

der Traktoren vor Augen führen. In Testausstattung<br />

sind das zwischen 63 070 Euro<br />

(Kubota) und 115 600 Euro (Fendt).<br />

Fazit: Ob Leistungen und Verbrauch oder<br />

Hubkräfte, Gewichte und Wendekreise —<br />

hier gibt es auch bei den „Kleinen“ erhebliche<br />

Unterschiede. Mindestens genauso<br />

unterschiedlich sind allerdings die Handhabung<br />

und der Komfort. Dazu werden wir<br />

Ihnen alle Details im zweiten Teil unseres<br />

großen Vergleichstests zusammenstellen,<br />

den wir im nächsten Monat veröffentlichen.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

18 www.<strong>profi</strong>.de


John Deere 5090GV<br />

Sehr guter und sparsamer Motor, mäßiges Getriebe,<br />

schwergängige Steuergeräte. Große Haube stört die Sicht,<br />

aber gute Standfestigkeit.<br />

Kubota M5<strong>10</strong>1<br />

Guter, aber hochtouriger und damit nicht so sparsamer<br />

Motor; gutes Getriebe. Nur mechanische Hubwerksregelung<br />

und breite Kabine, beste Standfestigkeit. Geringe Nutzlast.<br />

New Holland T4.<strong>10</strong>0 N<br />

Super Motor, SuperSteer-Achse, gute Hydraulik, Getriebe<br />

und vor allem Zapfwellenschaltung wären zu verbessern.<br />

Kabine mit Tunnel und eingeschränkter Sicht. Wenig Nutzlast.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

19<br />

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Fahrbericht<br />

Fendt Squadra 1290 N UD:<br />

Dichte im Quadrat?<br />

Mit der neuen Großballenpresse Squadra 1290 N UD mit 120 x 90 cm Kanalmaß will Fendt<br />

Pressdichten von bis zu 245 kg/m 3 erreichen. Auf dem Feldtag in Wadenbrunn war die Presse<br />

erstmals im Einsatz. Auch wenn es dabei nicht zu einem „echten“ Fahrbericht reichte, konnten<br />

wir der Presse kurz unters Blechkleid schauen. Lesen Sie, was dabei zu sehen war.<br />

Hubert Wilmer<br />

Hochverdichtete Strohballen hat<br />

Krone spätestens mit seiner Big-<br />

Pack HDPII salonfähig gemacht.<br />

Grund genug für den Agco-<br />

Konzern, auch in diesem Segment aktiv zu<br />

werden. Im vergangenen Jahr wurde<br />

d eshalb die Fendt Squadra 1290 N UD<br />

beziehungsweise die baugleiche Massey<br />

Ferguson 1290 UHD vorgestellt.<br />

Schon rein optisch ist die neue Presse<br />

im Vergleich zu den älteren Geschwistern<br />

ein Highlight. Wirken die bekannten Modelle<br />

eher „altbacken“, überzeugt die „Squadra“<br />

mit einer Linienführung, welche die laut Prospekt<br />

13,4 t schwere Presse geradezu leichtfüßig<br />

erscheinen lässt.<br />

Öffnet man allerdings die riesige Fronthaube,<br />

fällt der Blick direkt auf das massive<br />

„Ultra“-Hauptgetriebe. Dieses hält laut<br />

Fendt bis zu 500 PS aus und soll mit bis zu<br />

76 Tonnen bei 50 Hüben pro Minute eine<br />

bislang nicht dagewesene Presskraft auf den<br />

Kolben stemmen. Um dabei die Lastspitzen<br />

für die Antriebe möglichst gering zu halten,<br />

wird das Schwungrad (das mit 500 kg nicht<br />

schwerer ist als bei der 1290 XD) über ein<br />

Zwischengetriebe in der Deichsel auf<br />

1 500 U/min beschleunigt — was laut Fendt<br />

gewaltigen 130 % mehr Bewegungsenergie<br />

gleichkommt.<br />

Stichwort Zwischengetriebe: Hier sind<br />

nicht nur zwei Ölpumpen für die Versorgung<br />

der Presse angeflanscht. Die Konstrukteure<br />

haben auch direkt an den Abtrieb für einen<br />

Vorbauhäcksler gedacht. Und da es die<br />

Squadra vorerst nur als Raffer-Version ohne<br />

integriertes Rotor- Schneidwerk geben wird,<br />

ist man schon mit der Firma Müthing im<br />

Gespräch, um zur nächsten Saison eventuell<br />

schon eine Lösung anbieten zu können.


online Video<br />

Die Gelenkwellen laufen<br />

schön gerade, und<br />

das Schwungrad dreht<br />

mit 1 500 U/min. Das<br />

mächtige Hauptgetriebe<br />

ist für bis zu<br />

500 PS zugelassen.<br />

Auch die Pickup haben die Ingenieure<br />

im amerikanischen Hesston neu konstruiert:<br />

Sie ist zwar mit 2,25 m nicht breiter<br />

als bei den Standardpressen, aber es gibt<br />

bei der Squadra fünf statt vier gesteuerte<br />

Zinkenreihen mit insgesamt immerhin<br />

80 Doppelzinken. Ebenfalls neu sind die<br />

Kunststoffabstreifer zwischen den Zinken.<br />

Das soll nicht nur leichter und stabiler,<br />

sondern auch leiser sein.<br />

Hinter der Pickup sorgt ein Raffer-System<br />

für die Befüllung der bekannten Vorpresskammer.<br />

Ist diese voll, transportiert ein<br />

„Stopfer“ das Material in den Presskanal.<br />

An dem Zwischengetriebe (mit eigenem<br />

Ölkühler) sitzen die Ölpumpen und der<br />

Abtrieb für einen Vorbauhäcksler.<br />

Der Kanal ist mit genau 4 m immerhin<br />

70 cm länger als bei den Standardpressen.<br />

Außerdem sorgen massive Zylinder für den<br />

nötigen Rückhalt im Presskanal.<br />

Um die Ballen mit hoher Pressdichte<br />

auch sicher zusammenhalten zu können,<br />

setzt Agco weiterhin auf „nur“ sechs<br />

Knoter. Die bewährten Doppelknoter wurden<br />

allerdings nach eigenen Angaben erheblich<br />

weiterentwickelt. So sollen sie ein<br />

neues, noch reißfesteres UD-Garn verarbeiten<br />

können, das die hochverdichteten Ballen<br />

auch mit sechs Bändern zusammenhält.<br />

Datenkompass<br />

Fendt Squadra 1290 N UD<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Länge/Breite/Höhe 9,83/3,00/3,02 m<br />

Leergewicht<br />

13 400 kg<br />

Ballenmaß 1,20 m breit/0,90 m hoch/<br />

bis 2,74 m lang<br />

Messer/Schnittlänge kein Schneidwerk<br />

Pickup-Breite<br />

2,26 m<br />

Anzahl Kolbenhübe 50 Hübe/min<br />

Garnvorrat<br />

2 x 18 Rollen<br />

Bereifung 4 x 620/55 — 26.5<br />

(Option: 7<strong>10</strong>/55 — 26.5)<br />

Leistungsbedarf ab 261 kW/350 PS<br />

Preis ohne Mehrwertsteuer 257 215 €<br />

Herstellerangaben für die Grundausstattung<br />

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Die Pickup: Fünf gesteuerte Zinkenreihen,<br />

Abstreifer aus Kunststoff, Rollenniederhalter.<br />

Mit der Squadra 1290 N UD<br />

will Fendt Ballen mit einer<br />

Dichte von bis zu 245 kg/m 3<br />

pressen. Baugleich gibt es die<br />

Presse im Agco-Konzern als<br />

Massey Ferguson 1290 U HD.<br />

Fotos: Höner, Wilmer


Praktisch<br />

Der Bausatz für die hydraulische Heckklappe wird vollständig geliefert. Einige Teile müssen ans Fahrzeug angepasst werden.<br />

Eine hydraulische Heckklappe nachrüsten:<br />

Große Klappe — vollhydraulisch<br />

Eine hydraulische Heckklappe am Kipper ist nicht nur eine enorme Komfortverbesserung für den<br />

Fahrer, es ist auch eine deutliche Wertsteigerung für das Fahrzeug und reduziert die Unfallgefahr<br />

auf und am Silo. Für die Nachrüstung gibt es Komplett-Bausätze.<br />

Wir haben die Montage begleitet, da sie durchaus auch in Eigenleistung durchzuführen ist.<br />

Dietmar Renfert-Deitermann<br />

Die Schlagkraft bei der Ernte hängt<br />

in hohem Maß vom eingesetzten<br />

Häcksler oder Mähdrescher ab,<br />

genauso aber auch von den Fahrzeugen,<br />

die den Abtransport des Ernteguts<br />

übernehmen. Große Kipper mit leistungsstarken<br />

Schleppern sind also unverzichtbar.<br />

Wichtig ist aber auch, dass diese Kipper<br />

wirklich effizient eingesetzt werden. Zum<br />

einen müssen hohe Fahrgeschwindigkeiten<br />

erreicht werden, zum anderen muss das<br />

Abkippen möglichst schnell erledigt werden.<br />

Hydraulische Heckklappen sind nicht nur<br />

eine enorme Komfortverbesserung für den<br />

Fahrer, sie helfen auch, sehr viel Zeit einzusparen.<br />

Noch immer sind jedoch sehr viele Kipper<br />

im Einsatz, die einst ohne hydraulische<br />

Mit der nachgerüsteten<br />

hydraulischen<br />

Rückwand hat der<br />

ältere Kipper einen<br />

ganz anderen Wert<br />

bekommen.<br />

Der Preis für den<br />

zugekauften<br />

Komfortgewinn ist<br />

sicherlich kein<br />

verbranntes Geld!<br />

Und noch ein ganz<br />

wichtiger Aspekt:<br />

Unfälle, die von<br />

Personen ausgehen,<br />

die zum Klappenöffnen<br />

auf dem<br />

Silohaufen herumlaufen,<br />

gibt es so<br />

nicht mehr.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

72<br />

www.<strong>profi</strong>.de


... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Von Hand zu öffnende Heckklappen sind nicht<br />

mehr zeitgemäß und bergen große Gefahren.<br />

Heckklappe angeschafft wurden. Allzu<br />

häufig muss man auch beobachten, dass<br />

diese Kipper mit großem Ladevolumen<br />

ungenutzt stehen bleiben, weil den Fahrern<br />

das manuelle Öffnen und Verriegeln der<br />

Heckklappe einfach zu umständlich ist.<br />

Das ist der Moment, wo Sie über die<br />

Nachrüstung einer hydraulischen<br />

Heckklappe nachdenken sollten.<br />

Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit für<br />

jeden Kipper. Die im Süddeutschen ansässige<br />

Firma Archus Neumeier bietet Nachrüstklappen<br />

mit sämtlichem Zubehör als<br />

Baukasten­Paket an. Der Preis dafür kann<br />

je nach Kipper und gewünschter Ausstattung<br />

variieren, bewegt sich aber zwischen<br />

1 300 und 2 400 Euro. Das ist sicherlich eine<br />

Menge Geld, zumal man damit „lediglich“<br />

eine Komfortverbesserung einkauft und<br />

keine zusätzliche Maschine. Man bedenke<br />

aber, dass der Kipper mit der nachgerüsteten<br />

hydraulischen Heckklappe plötzlich<br />

einen ganz anderen Marktwert erhält. Wer<br />

die Maschinenbörsen im Internet studiert,<br />

wird das sehr bald feststellen.<br />

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Im Bausatz ist alles enthalten. Einige Komponenten<br />

müssen noch angepasst werden.<br />

Zuge schnell gemacht und nicht zu<br />

Die zusätzliche Bordwanderhöhung ist in dem<br />

oder ein Abo von <strong>profi</strong><br />

teuer.<br />

Die Teile sind fast identisch, die Montage<br />

verläuft beim Festanbau natürlich wesentlich<br />

schneller. Auf Schraubverbindungen<br />

kann verzichtet werden, dafür wird<br />

geschweißt.<br />

Wer die Klappe in Eigenregie<br />

anbauen möchte, sollte sich vom<br />

Hersteller einige Tipps geben lassen.<br />

Das hilft, Lehrgeld zu sparen. Ohne handwerkliches<br />

Geschick sollte man die Montage<br />

aber besser nicht angehen. Solchen Leuten<br />

wird geraten, die Unterstützung eines<br />

Werksmonteurs mit anzufordern. In der<br />

Werkstatt sollte unbedingt ein Schutzgas­<br />

Schweißgerät vorhanden sein (das natürlich<br />

auch bedient werden kann!), daneben natürlich<br />

Winkelschleifer, Maßband und Anschlag­<br />

Die Behelfsrungen anbringen<br />

Abonnement<br />

bestellen<br />

winkel. Im Folgenden erklären wir Ihnen die<br />

wichtigsten Schritte bei der Montage.<br />

Noch eins: Weil die Mechanik für die Klappenöffnung<br />

ca. 30 Zentimeter über der<br />

obersten Bordwand steht, stellt sich die<br />

Überlegung, ob man die übrigen Abschnitte<br />

der Bordwände nicht bei der Nachrüstung<br />

mit erhöht. Eine komplette zusätzliche<br />

Bordwand würde den Gesamtaufbau um ca.<br />

40 Zentimeter erhöhen und damit für weiteres<br />

Ladevolumen sorgen. Passendes Bordwand<strong>profi</strong>l<br />

inklusive Endstücke und Verschlüsse<br />

kann mitbestellt werden. Denken<br />

Sie dann auch daran, dass die Stirnwandrungen<br />

ebenfalls verlängert werden müssen.<br />

Wer sparen will, kann für die Bordwanderhöhung<br />

eventuell die Elemente der alten<br />

Heckklappe verwerten.<br />

Grundsätzlich kann jeder Anhänger<br />

mit solch einer Klappe nachträglich<br />

ausgestattet werden. Der Kunde erhält<br />

einen kompletten Bausatz, in dem alles<br />

inklusive der Befestigungsschellen für die<br />

Hydraulikleitung enthalten ist. Die Klappe<br />

selber, die Lager für die Hydraulikzylinder<br />

und die seitlichen Holme werden fertig verschweißt<br />

geliefert. Nur wenige Teile müssen<br />

vor Ort auf die Maße des Fahrzeugs angepasst<br />

werden, um sie dann zu verschweißen.<br />

Bei der Bestellung wird der Kunde nach einigen<br />

Maßen gefragt, die für die Vorbereitung<br />

der Schweißteile im Werk entscheidend sind.<br />

Außerdem sollte er sich Gedanken machen,<br />

ob die Klappe abgenommen werden soll<br />

oder für immer am Fahrzeug bleiben wird.<br />

Im ersten Schritt werden die Behelfsrungen über die vorhandenen Bordwände montiert.<br />

Die oberen Eckrungen werden dazu abgenommen und ein Stück weit eingekürzt.<br />

Unterhalb jeder Behelfsrunge wird ein Stück Rechteckrohr geschweißt, das exakt in die<br />

vorhandene Eckrunge passt. Damit ist die hintere Fixierung einfach und zugleich sehr<br />

haltbar gelöst. Natürlich lässt sich so eine Steckverbindung jederzeit recht einfach wieder<br />

lösen. Das ist wichtig für jeden, der die hydraulische Heckklappe gelegentlich wieder<br />

abnehmen möchte.<br />

Im vorderen Bereich wird ein Steg aus einem gebogenen Flacheisen auf die Bordwandoberkante<br />

geschweißt. Durch die mittige Bohrung des Eisens wird eine 16er Schraube<br />

geführt, mit der das Oberlager befestigt wird. Zum Abnehmen der Klappe müsste diese<br />

Schraube natürlich wieder entfernt werden.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

73<br />

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Energie<br />

PV-Waschroboter SolarCleano:<br />

Akku-betrieben und mit<br />

reversierbaren Bürsten<br />

Und noch ein fernbedienter Waschroboter für die Reinigung von Photovoltaikmodulen. Aber das<br />

Besondere am SolarCleano ist: Er ist akkubetrieben und schnell in vier Teile zerlegbar. Außerdem<br />

drehen die zwei Bürsten vorwärts und rückwärts.<br />

Anja Böhrnsen<br />

Wenn die Luft so staubig und<br />

trocken ist wie in diesem<br />

Sommer, verschmutzen Solarmodule<br />

schneller. Auf die<br />

natürliche Reinigungskraft des Regens sollten<br />

sich Betreiber von Photovoltaikanlagen<br />

dann nicht verlassen. Vielmehr ist nach der<br />

staub reichen Zeit das Waschen der Module<br />

angesagt, um die Ertragsfähigkeit der<br />

Anlage zu erhalten. Nun könnten Sie selbst<br />

aufs Dach steigen, um mit einer Waschbürste<br />

an einer Teleskopstange die Reinigung<br />

auszuführen. Doch allein aus Sicherheitsgründen<br />

sollten Sie das besser bleiben<br />

lassen. Außerdem ist das manuelle Reinigen<br />

mit den Stangen-Bürsten recht mühsam.<br />

Deshalb hat die Elektrotechnik- und Solarinstallationsfirma<br />

Besotec aus 54536 Kröv<br />

den Reinigungsroboter SolarCleano ange-<br />

schafft. Denn Geschäftsführer Marco Beth<br />

hat sich auf die Instandhaltung und Reinigung<br />

von Photovoltaikanlagen spezialisiert.<br />

„Mit dem SolarCleano kann ich bei optimalen<br />

Bedingungen auf Freiflächenanlagen<br />

300 m² Module in nur 20 Minuten reinigen.<br />

Auf Dächern, wo der Roboter häufiger die<br />

Richtung ändern muss sowie bei stärker verschmutzen<br />

Modulen dauert es länger. Hinzu<br />

kommt die Rüstzeit“, sagt Marco Beth.<br />

Der PV-Waschroboter SolarCleano<br />

kann bis zu 31 m pro Minute schnell<br />

fahren. Die maximale Fahrgeschwindigkeit<br />

ist mit einem Drehpotenziometer an der<br />

Fernbedienung stufenlos vorwählbar. Mit<br />

dem Fahrhebel wird diese dann in der Endposition<br />

bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt<br />

erreicht.<br />

Vor allem die Art der Bedienung begeistert<br />

Marco Beth: „Mit dem Joystick kann ich vorwärts<br />

und rückwärts fahren sowie nach<br />

rechts und links lenken. So habe ich immer<br />

eine Hand frei, um am Poti die maximale<br />

Fahrgeschwindigkeit zu begrenzen, die Wasserzufuhr<br />

ein- und auszuschalten, die Bürsten<br />

zu reversieren oder auch um den Wasserschlauch<br />

zu ordnen.“<br />

Die zwei Bürsten des SolarCleano sind in der<br />

Standardausführung 1,20 m breit. Diese<br />

Breite passt für 1,00 m breite Standardsolarmodule.<br />

Ein Überlappen über die Modulkante<br />

hinaus ist beabsichtigt. So ist sichergestellt,<br />

dass die Borsten immer auch die<br />

Rahmen kanten erfassen und säubern. In der<br />

Entwicklung hat der Hersteller aus Luxemburg<br />

eine 2,20 m breite Bürste für den Einsatz<br />

auf Freiflächenanlagen.<br />

Mit dem akkubetriebenen PV-Reinigungsroboter SolarCleano lassen sich 1 m breite Standardsolarmodule bequem reinigen. Fotos: Tovornik


Die zwei Bürsten<br />

lassen sich mit<br />

wenigen Handgriffen<br />

demontieren.<br />

Datenkompass<br />

SolarCleano<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Gewicht<br />

70 kg<br />

Maße (L/B/H) 1,45 m/1,30 m/35 cm<br />

Fahrwerk<br />

Raupenbänder mit<br />

Spezialstollen aus Wabengummi<br />

Bürstenanbau vorne und hinten mit<br />

Schnellkoppelung<br />

Bürste 1,20 m breit, 12 kg Gewicht,<br />

17 cm Durchmesser,<br />

160 min -1 reversierbar<br />

Borsten 3 Härtegrade wählbar<br />

Fahrgeschwindigkeit bis 31 m/min<br />

Einsatzgrenze 25 Grad Neigung<br />

Antrieb 4 mal 150-W-Elektromotoren<br />

Akku<br />

Li-Ionen, 490 W, 20 Ah,<br />

2 000 Ladezyklen<br />

Preis 1) ohne MwSt. 32 000 €<br />

Die demontierte<br />

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1,20 m breite Bürste<br />

lässt sich am Griff<br />

tragen. Sie wiegt<br />

oder ein Abo rund 12 von kg. <strong>profi</strong><br />

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Herstellerangaben, 1) inkl. Austauschakku<br />

Der Akku ist so groß wie eine Autobatterie.<br />

Er liefert 20 Ah Strom.<br />

Die Raupenbänder mit Wabengummis puffern<br />

Unebenheiten ab.<br />

Jede Bürste ist immer mit zwei Borstenarten<br />

bestückt, die sich in ihrer Faserhärte<br />

unterscheiden. Die weichen Borsten<br />

wischen Staub weg, die härteren Borsten<br />

sollen hartnäckigere Verschmutzungen wie<br />

Vogelkot oder Moos lösen. Alternativ zu der<br />

Bürste mit den Borsten für normale Verschmutzung<br />

bietet SolarCleano zwei weitere<br />

Bürsten mit härteren Borsten an, die klebrigen<br />

Staub aus Ställen oder besonders hartnäckige<br />

Verschmutzungen wie Flechten besser<br />

entfernen können.<br />

An jeder Bürste sind acht Düsen montiert.<br />

Zwei bar Wasserdruck reichen aus, um mit<br />

dem SolarCleano Solarmodule zu reinigen.<br />

Auf großen PV-Anlagen erhöht Marco Beth


Report<br />

Claas Mähdrescherproduktion in Russland:<br />

Vom Import und Export<br />

In Russlands Landwirtschaft schlummert nach wie vor jede Menge Potenzial. Klar, dass sich auch<br />

deutsche Landmaschinen-Hersteller dieses nicht entgehen lassen und teils schon seit Jahrzehnten dort<br />

vertreten sind. Die freie Agrarjournalistin Astrid Thomsen berichtet über die Produktionsbedingungen<br />

bei Claas in Russland.<br />

Claas erreicht beim Bau der Tucano-Mähdrescher im russischen Krasnodar einen lokalen Fertigungsanteil von über 50 %.<br />

In Russland ist vieles anders: „Wir sind<br />

froh, dass wir schon hier sind. Wer jetzt<br />

noch einsteigt, hat es schwer“, ist häufig<br />

von deutschen Firmen zu hören, die<br />

schon einige Jahre Zeit hatten, sich an die<br />

russischen Gegebenheiten zu gewöhnen.<br />

Die Ziele der russischen Regierung sind klar:<br />

Wer in Russland Agrarwirtschaft betreibt,<br />

soll seine Betriebsmittel und Landmaschinen<br />

möglichst bei russischen Unternehmen<br />

einkaufen. Zudem soll sich das Land vom<br />

Importeur zum Exporteur entwickeln.<br />

Damit das gelingt, subventioniert der Staat<br />

Einkäufe bei inländischen Produzenten.<br />

15 bis 20 Prozent beträgt der Preisnachlass,<br />

den der Staat den Landtechnikunternehmen<br />

über Fördermittel zurückerstattet. Und weitere<br />

<strong>10</strong> Prozent entstehen durch eine Verwertungsgebühr,<br />

ähnlich einer Abwrackprämie<br />

für Landmaschinen.<br />

Allerdings kann es passieren, dass das<br />

Budget des Landwirtschaftsministeriums<br />

schneller ausgeschöpft ist als vorhergesehen.<br />

Dann müssen die Firmen die gewährten<br />

Vergünstigungen selbst tragen.<br />

Bereits 2003 hat Claas ein Tochterunternehmen<br />

in der südrussischen<br />

Stadt Krasnodar gegründet. Aus dem<br />

Montagewerk mit zunächst <strong>10</strong>0 Mitarbei­<br />

tern entstand 2015 nach weiteren Investitionen<br />

von 120 Mio. Euro ein Produktionsstandort<br />

für Mähdrescher mit 450<br />

Angestellten. Seit 2017 kann Claas den Kunden<br />

die Vergünstigungen anbieten, die ausschließlich<br />

„russischen Produzenten“ vorbehalten<br />

sind.<br />

Möglich wurde dies durch den Abschluss<br />

eines Sonderinvestitionsvertrages (SPIC),<br />

über den das Unternehmen Zugang zu den<br />

staatlichen Subventionen bekommt.<br />

Mit dem Abschluss des Investitionsvertrags<br />

verpflichtete sich Claas zu weiteren Investitionen.<br />

Darin enthalten sind mindestens<br />

<strong>10</strong> Mio. Euro, die für die Erweiterung der<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

118<br />

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Produktionsflächen, neue Bearbeitungsmaschinen,<br />

Roboterschweißanlagen und Fertigungsmittel<br />

benötigt werden. Dadurch soll<br />

es kurzfristig möglich sein, weitere vom<br />

Staat vorgeschrieben Pflichtbaugruppen<br />

selbst herzustellen, die für den Status „Made<br />

in Russia“ wichtig sind. Das bedeutet, dass<br />

über die Hälfte aller Komponenten aus dem<br />

Inland stammen müssen.<br />

Ein Problem ist allerdings, dass in<br />

Russland zum Teil die passenden<br />

Zulieferer fehlen. Das größte Hindernis<br />

in der Zusammenarbeit war für Claas häufig<br />

die unzureichende Qualität der Farbgebung<br />

der zugekauften Bauteile. Die Lösung<br />

ist eine möglichst hohe Eigenfertigung der<br />

einzelnen Komponenten.<br />

Zudem wurden rund 20 Millionen Euro in<br />

eine eigene Farbgebungsanlage investiert.<br />

Inzwischen hat das russische Werk sogar<br />

eine höhere Fertigungstiefe als das Stammwerk<br />

in Deutschland.<br />

fert, in Richtung Sibirien hauptsächlich per<br />

Eisenbahn. Für den Service nach dem Kauf<br />

hat Claas heute in Russland ein flächendeckendes<br />

Vertriebs­ und Servicenetz mit 18<br />

Vertragshändlern und mehr als 50 Servicestützpunkten.<br />

Und worauf legen die russischen<br />

Kunden Wert? Laut Ralf Bendisch sind in<br />

erster Linie die Zuverlässigkeit der Maschinen,<br />

aber auch die Professionalität und die<br />

räumliche Nähe des zuständigen Servicepartners<br />

wichtig. Dies hat häufig noch einen<br />

höheren Einfluss als der Kaufpreis. Dabei<br />

sind die russischen Kunden wesentlich spontaner<br />

als die deutschen Landwirte. So kann<br />

es passieren, dass noch kurz vor der Ernte<br />

ein Mähdrescher gekauft wird, wenn gute<br />

Erträge zu erwarten sind.<br />

Da auch in Russland der Ackerbau immer<br />

weiter professionalisiert wird, steigt mit den<br />

steigenden Ernteerträgen auch die Nachfrage<br />

nach leistungsstärkeren Maschinen.<br />

Die Kontrolle wichtiger Parameter wie<br />

Durchsatz, Spritverbrauch oder Kornverluste<br />

gewinnt an Bedeutung und damit auch<br />

Telemetrielösungen und automatische Lenksysteme.<br />

Außerdem erwarten die Kunden eine möglichst<br />

hohe Flexibilität der Maschine für die<br />

verschiedenen Kulturen, die nach dem<br />

Getreide geerntet werden, wie z. B. Mais,<br />

Soja und Sonnenblumen. Ein wesentlicher<br />

Unterschied zwischen Europa und Russland<br />

zeigt sich auch bei der Anzahl der Betriebsstunden<br />

pro Jahr. Diese ist in Russland bis<br />

zu dreimal höher als in Europa, und so können<br />

Traktoren bis zu 3 000 h pro Jahr erreichen.<br />

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Die Mähdrescher werden den Kunden<br />

in Rubelwährung über die russischen<br />

Händler verkauft. In der Regel<br />

finanzieren die Landwirte die Investitionen<br />

über russische Banken und Leasinggesellschaften,<br />

wie z. B. die Leasinggesellschaft<br />

Neben Kunden in<br />

Russland gehen<br />

die Maschinen aus<br />

Krasnodar auch<br />

an Großkunden in<br />

Nachbarländern<br />

wie Kasachstan.<br />

Fotos: Claas<br />

Das hat dazu geführt, dass inzwischen in<br />

Russland gefertigte Komponenten nach<br />

Deutschland exportiert und dort verbaut<br />

werden. Sie können auf diese Weise günstiger<br />

als in Harsewinkel hergestellt werden.<br />

Zoll ist für die Einfuhr der Teile nach<br />

Deutschland nicht zu zahlen, nur 19 Prozent<br />

Einfuhrumsatzsteuer.<br />

Baugruppen, die in Russland zugekauft werden,<br />

sind unter anderem Motoren, Hydraulik,<br />

Elektronik und Räder. Laut Ralf Bendisch,<br />

Generaldirektor des Werkes in Krasnodar,<br />

gibt es ca. 35 russische Zulieferer.<br />

Der Transport der fertigen Maschine<br />

zum Endkunden kann bis zu zwei<br />

Wochen in Anspruch nehmen. In der<br />

Regel werden die Maschinen per Lkw innerhalb<br />

der europäischen Regionen ausgelie­<br />

In dem modernen Werk<br />

werden neben der<br />

Herstellung von Tucano-<br />

Mähdreschern auch<br />

Traktoren montiert.<br />

Für den entsprechenden Fertigungsanteil werden<br />

ganze Bauteile wie die Hinterachsen vor<br />

Ort hergestellt.<br />

Rosagroleasing. Aber auch international<br />

agierende Leasinggesellschaften wie die<br />

Deutsche Leasing sind in Russland aktiv.<br />

Etwa 50 Prozent der Kunden, die bei Claas<br />

einkaufen, sind nach Auskunft von Bendisch<br />

„kleinere Unternehmen“ mit 2 000 bis<br />

5 000 ha. Es gelten die russischen Maßstäbe:<br />

Die großen Agrarholdings bewirtschaften<br />

teilweise über 500 000 ha.<br />

Fazit: Die Landmaschinenproduktion in<br />

Russland ist durch staatliche Einflüsse<br />

geprägt. Es wird ein Anteil lokaler Inlandsproduktion<br />

gefordert, um an Vergünstigungen<br />

und Förderprogrammen Teilhaben zu<br />

können. Claas fertigt und montiert in der<br />

eigenen Fabrik in Krasnodar Mähdrescher<br />

und Traktoren für Russland. Neben Kasachstan<br />

sollen in Zukunft von dort aus weitere<br />

außerrussische Länder erschlossen werden.<br />

Die größte Herausforderung des Werkes in<br />

Krasnodar liegt nach Auskunft des<br />

Geschäftsführers „in den sich ständig<br />

ändernden Bedingungen in Russland“.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

119<br />

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Vergleichstest<br />

In den kommenden Ausgaben<br />

Gebraucht<br />

Die nächste<br />

Ausgabe geht am<br />

17. Oktober<br />

in den Versand<br />

Neue Modelle<br />

Großer Großballenpressen-Test<br />

John Deere 5080<br />

in 1 : 32<br />

Jede Menge Technik und noch mehr Leute waren nötig, als wir Mitte August unseren<br />

Dass nicht nur Schlepper in hohen Leistungsklassen<br />

gebraucht werden, beweisen<br />

großen Vergleichstest mit den Großballenpressen aller Hersteller durchgeführt haben.<br />

Von der Case IH LB 434R XL bis zur Kuhn LSB 1290 iD waren alle Pressen mit 90 x 120 cm die 5080er von John Deere in der<br />

großem Presskanal dabei. Den ersten Teil der spannenden Ergebnisse verraten wir Ihnen 80­PS­Klasse. Mittlerweile trifft man sie<br />

in vier Wochen.<br />

vermehrt auf dem Gebrauchtmarkt an.<br />

Tuning<br />

Futtermischwagen<br />

Der tägliche Einsatz des Futtermischwagens<br />

macht Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

oft und schnell sichtbar.<br />

Ein Sammelsurium der besten Umbauten<br />

finden Sie in der nächsten <strong>profi</strong>.<br />

Veredlungstechnik<br />

Desinfektionstor<br />

Für die Desinfektion von Fahrzeugen im<br />

Seuchenfall entwickelte Meier­Brakenberg<br />

das sogenannte Desinfektionstor. Wir<br />

konnten die EuroTier­Neuheit bereits in<br />

der Praxis unter die Lupe nehmen.<br />

Elektronik<br />

TracLink Pilot Laser<br />

Der Lindner Lintrac 90 ist mit dem Frontlasersystem<br />

„TracLink Pilot Laser“ des<br />

österreichischen Start­up­Unternehmens<br />

PAS ausgestattet. Wir haben das automatische<br />

Lenksystem im Weinberg gefahren.<br />

Impressum<br />

PROFI MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE<br />

AGRARTECHNIK 30. JAHRGANG <strong>2018</strong><br />

REDAKTION: Postfach 6343, 48033 Münster<br />

Tel.: 02501/801­9000, Fax: 02501/801­59 01<br />

E­Mail: redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />

Manfred Neunaber (Chefredakteur), Dr. Gottfried<br />

Eikel (Stellvertretender Chefredakteur),<br />

Christian Brüse, Hubert Wilmer (Mitglieder der<br />

Chefredaktion); Tobias Bensing, Dr. Anja<br />

Böhrnsen, Lucas Colsman, Wilfried Holtmann,<br />

Aigul Lennartz, Dietmar Renfert­Deitermann,<br />

Sönke Schulz, Malte Sohst, Martin Zäh,<br />

Alexander Bertling (Volontär)<br />

Bildredaktion: Stefan Tovornik<br />

Grafik/Layout: Linda Gesing, Annika Raulf<br />

Heftproduktion: Ute Reers (Leitung),<br />

Barbara Zehrer<br />

Digitale Medien: Christian Brinkrolf,<br />

Roman Hünefeld (Web­Design/Videoschnitt);<br />

Marina Borozenets, Linda Gesing, Annika Raulf<br />

(E­Magazin)<br />

Sekretariat: Heike Silkenbäumer<br />

Übersetzungen: Barbara Sabel<br />

Druckvorstufe: Klaus­Dieter Esser<br />

Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />

zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />

vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen.<br />

ISSN 0937­1583<br />

VERLAG<br />

Besucher- und Paketanschrift:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

Hülsebrockstraße 2­8, 48165 Münster<br />

Briefanschrift:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

D­48084 Münster<br />

Geschäftsführung:<br />

Hermann Bimberg (Sprecher),<br />

Werner Gehring, Malte Schwerdtfeger<br />

Publisher:<br />

Reinhard Geissel<br />

Leiter Vertriebsmarketing:<br />

Dr. Tobias Fredebeul­Krein<br />

Leiter Vertriebsmanagement:<br />

Paul Pankoke<br />

Leiter Abonnement­Verwaltung:<br />

Michael Schroeder<br />

Leiter Media Sales und verantwortlich<br />

für den Anzeigenteil:<br />

Dr. Peter Wiggers<br />

Medienproduktion:<br />

Anja Luszek­Hoffmann<br />

Erscheinungstermin: in der vorletzten<br />

Kalenderwoche des Vormonats<br />

Erscheinungsort: Münster<br />

©<strong>2018</strong> by Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

48084 Münster­Hiltrup<br />

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film,<br />

Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe,<br />

Tonträger jeder Art, auszugsweisen<br />

Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung<br />

in Daten verarbeitungsanlagen<br />

aller Art sind vorbehalten.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbe trägern e.V.<br />

Fotokopien für den persönlichen und<br />

sonstigen eigenen Gebrauch dürfen nur<br />

von einzelnen Bei trägen als Einzelkopien<br />

hergestellt werden.<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 30 (ab Folge 1/<strong>2018</strong>)<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Münster eG,<br />

IBAN: DE16 4016 0050 <strong>10</strong>04 0313 00<br />

Bezugspreise: Inland und Österreich<br />

halbjährlich 56,<strong>10</strong> €<br />

Einzelverkaufspreis Inland 9,80 €<br />

Ausland: Bezug gegen Jahresrechnung:<br />

134,40 €, Schweiz: 199,00 SFR<br />

(Inlandsbezugspreis einschließlich<br />

Zustellgebühren und MwSt.; bei Bankabbuchung<br />

halbjährlich 0,75 € Ersparnis;<br />

Auslandsbezugspreis einschl. Versand<br />

Normalpost; Airmail auf Anfrage);<br />

Abonnement­Kündigung nur mit einer<br />

Frist von 8 Wochen zum Ende eines<br />

jeweiligen Kalenderhalbjahres möglich.<br />

Bei Lieferungsausfall infolge höherer<br />

Gewalt kein Anspruch auf Nachlieferung<br />

oder Rückzahlung.<br />

USt­IdNr.: DE 126 042 224<br />

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<strong>profi</strong>­Leserservice<br />

Südstadtzentrum 4/1OG/<strong>10</strong><br />

2344 Maria Enzersdorf am Gebirge<br />

Tel: 0 22 36/2 87 00­0<br />

Fax: 0 22 36/2 87 00­<strong>10</strong><br />

Vertrieb Schweiz:<br />

Abonnentendienst <strong>profi</strong><br />

Industriestr. 37<br />

3178 Bösingen<br />

Tel.: 0 31/7 40 97 91<br />

Fax: 0 31/7 40 97 76<br />

Mail: abo@landfreund.ch<br />

Druck: Druckhaus Kaufmann<br />

Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr<br />

Innenseiten hergestellt aus Papier,<br />

das mit dem EU­Umweltzeichen<br />

Reg.­Nr. FI/11/001 ausgezeichnet ist.<br />

<strong>profi</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> 138<br />

www.<strong>profi</strong>.de


In der neuesten Version liefert<br />

weise-toys den Eicher Wotan I<br />

mit einem Sicherheitsrahmen.<br />

(weise-toys.de)<br />

Viele Sammler mögen verschmutzte Modelle. In<br />

Wadenbrunn zeigte Fendt einen solchen <strong>10</strong>50 Vario<br />

von Wiking. Das Modell ist auf 1 050 Stück limitiert.<br />

(shop.fendt.com)<br />

Lackiert als Vorführschlepper<br />

in karibikblau präsentierte<br />

Fendt den 930 TMS Vario<br />

ebenfalls in Wadenbrunn.<br />

Das Modell ist auf<br />

930 Exemplare limitiert.<br />

(shop.fendt.com)<br />

Zum MB trac-Treffen am 22.<br />

und 23. September in Nordhorn<br />

gibt es diesen Forst-MB<br />

trac 900 von weise-toys in<br />

<strong>10</strong>0 Exemplaren.<br />

(trac-technik.de)<br />

Mit dem Valtra T 254 V<br />

beweist Britains, dass<br />

schöne Schleppermodelle<br />

nicht teuer sein<br />

müssen.<br />

(tomy.com)<br />

Fotos: Morbach<br />

NEU !<br />

SHOP<br />

<strong>profi</strong> Landtechnik Kalender 2019<br />

13 neue Motive lassen die Herzen der Landtechnik-Fans schneller<br />

schlagen. Traktoren, Mähdrescher und weitere Landtechnikbilder<br />

werden vom Designer Marco Borchardt spektakulär in Szene gesetzt.<br />

Der <strong>profi</strong>-Landtechnik-Kalender zeigt aktuelle Maschinen von Claas,<br />

John Deere, Fendt, Deutz-Fahr, CNH und anderen im Praxis-Einsatz<br />

vor dramatischer Naturkulisse.<br />

• 14 Blatt auf hochwertigem 300 g/qm Bilderdruckpapier<br />

• Format: DIN-A3-Querformat (42 x 29,7 cm)<br />

• Drahtkammbindung in Schwarz, inkl. Wandaufhängung<br />

Best.-Nr.: 2866<br />

Normalpreis: 24,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong> Abonnenten: 19,95 €<br />

Bestellungen unter:<br />

Tel.: 0 25 01/8 01 30 30<br />

E-Mail: shop@<strong>profi</strong>.de<br />

Online: shop.<strong>profi</strong>.de

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