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Dahlem & Grunewald Journal Okt/Nov 2018

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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<strong>Dahlem</strong> &<br />

<strong>Grunewald</strong><br />

<strong>Okt</strong>ober / <strong>Nov</strong>ember<br />

Nr. 5/<strong>2018</strong><br />

<strong>Journal</strong> für <strong>Dahlem</strong>, <strong>Grunewald</strong> und Schmargendorf<br />

70 Jahre FU Berlin


2<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

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Am 10. und 24. <strong>Okt</strong>ober <strong>2018</strong> in unseren neuen<br />

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Otto Kiebler, Gründer und Geschäftsführer<br />

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70 Jahre<br />

Freie Universität Berlin<br />

Ein Platz für Studierende<br />

im Westen der Stadt<br />

Wer kennt Gerda Rösch,<br />

Manfred Klein und Georg<br />

Wrazidlo und was<br />

haben die drei mit der Freien<br />

Universität zu tun? Die beiden<br />

christdemokratischen Studentenvertreter<br />

und die parteilose<br />

Studentin wurden aufgrund ihres<br />

politischen Engagements im<br />

März 1947 verhaftet. Das Sowjetische<br />

Militärtribunal verurteilte<br />

sie zu 25 Jahren Zwangsarbeit.<br />

Weiteren Studenten wurde im<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />

Impressum<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong>, 6. Jahrgang<br />

Verlag<br />

Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />

Badensche Str. 44, 10715 Berlin<br />

☎ 030 / 407 555 47<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ<br />

journal@gazette-berlin.de<br />

Titelbild: David Ausserhofer / FU Berlin<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />

d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

SPPrint Media, 14089 Berlin<br />

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />

Das <strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei<br />

Monate in <strong>Dahlem</strong>, <strong>Grunewald</strong> und Schmargendorf<br />

am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.<br />

Nächste Ausgabe Dezember/Januar Nr. 6/<strong>2018</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.11.<strong>2018</strong><br />

Erscheinung: 01.12.<strong>2018</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />

oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen<br />

möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />

Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />

Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />

Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />

Ihre Redaktion des <strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong>s


4<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Frühjahr 1948 die Studienerlaubnis<br />

entzogen. Die Studierenden<br />

befürchteten, dass die Universität<br />

Berlin – ab 1949 Humboldt-<br />

Universität – zur reinen SED-<br />

Parteiuniversität würde.<br />

Eine freie Hochschule<br />

im Westteil<br />

So forderten sie die Gründung<br />

einer freien Hochschule im<br />

Westteil der Stadt. Die drei<br />

West-Alliierten zögerten, da sie<br />

keinen Konflikt mit der Sowjetunion<br />

heraufbeschwören wollten.<br />

Berliner Politiker wie Ernst<br />

Reuter und der Kunsthistoriker<br />

Edwin Redslob hingegen befürworteten<br />

die Neugründung und<br />

machten sich dafür stark. Auch<br />

Studenten wurden von Anfang<br />

an einbezogen. Die Freie Universität<br />

hatte viele Fürsprecher<br />

– so setzte sich die Zeitung „Der<br />

Tagesspiegel“ für die Gründung<br />

einer privaten Stiftung ein. Seit<br />

dem 19. Juni 1948 gab es den<br />

Vorbereitenden Ausschuss für<br />

die Gründung einer freien Universität,<br />

dem Professoren, Dozenten,<br />

Studenten und Politiker<br />

angehörten. Den Vorsitz hatte<br />

Ernst Reuter. Nur fünf Tage später<br />

– am 24. Juni 1948 – begann<br />

die Blockade des Westteils von<br />

Berlin. Die amerikanischen und<br />

britischen Alliierten versorgten<br />

die eingeschlossene Stadt aus<br />

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Qualität hat<br />

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<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />

Eingang der Philologischen Bibliothek.<br />

der Luft. Unter dem Eindruck<br />

dieser Ereignisse gab der Magistrat<br />

von Berlin seine Zustimmung<br />

zur Neugründung. Bereits<br />

im Wintersemester 1948/1949<br />

sollten die ersten Vorlesungen<br />

beginnen.<br />

Die Freie Universität<br />

in <strong>Dahlem</strong><br />

Im <strong>Nov</strong>ember 1948 war es soweit<br />

– die neue Freie Universität<br />

hatte ihren Sitz in den Häusern<br />

der früheren Kaiser-Wilhelm-<br />

Gesellschaft zur Förderung<br />

der Wissenschaften in <strong>Dahlem</strong>.<br />

Die ersten Vorlesungen<br />

fanden statt. Der Wahlspruch<br />

der Freien Universität – Veritas<br />

– Iustitia – Libertas – finden<br />

sich noch heute in ihrem Siegel<br />

wieder. Die offizielle Gründung<br />

fand am 4. Dezember 1948 im<br />

Titaniapalast statt. Fast acht<br />

Jahre später – im Herbst 1956<br />

entließ man Gerda Rösch, Manfred<br />

Klein und Georg Wrazidlo<br />

aus der Haft.<br />

Zum 70-jährigen Bestehen stehen<br />

viele Veranstaltungen und<br />

Projekte auf dem Programm der<br />

Freien Universität. Den Anfang<br />

macht das Projekt „Gesichter der<br />

Freien Universität“ bei der sich<br />

Studierende, Beschäftigte und<br />

Alumni vorstellen. Mehr unter<br />

www.fu-berlin/70jahre. ◾


6<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Was wird aus dem Teufelsberg?<br />

Viele Ideen und wenig Geld für die Zukunft des Areals<br />

Hoch über Berlins Wäldern<br />

– wo einst die West-Alliierten<br />

lauschten, pfeift<br />

seit über 20 Jahren nur noch der<br />

Wind durch die Gebäude. Sämtliche<br />

Pläne für eine neue Nutzung<br />

des früheren „letzten Hügels vor<br />

Moskau“ sind bisher gescheitert.<br />

1996 verkaufte der Senat das Gelände<br />

mit der Abhörstation an<br />

eine Investorengemeinschaft,<br />

die für ihre luxuriösen Pläne<br />

nicht verwirklichen konnte. Eine<br />

Friedensuniversität – interessantes<br />

Gegenstück zur Wehrtechnischen<br />

Fakultät, deren Rohbau<br />

tief im Berg liegt – kam ebenso<br />

wenig zustande. Pfiffige Pächter<br />

organisierten Führungen für Interessierte<br />

durch die Ruinen der<br />

Abhörstation. Partylocation, riesiges<br />

Kunstatelier, Drehort für Filme<br />

– der Teufelsberg hatte in den<br />

letzten Jahrzehnten viele unterschiedliche<br />

Gäste gesehen. Nun<br />

steht er wieder im Mittelpunkt.<br />

Anträge, die verfallende Abhörstation<br />

unter Denkmalschutz zu<br />

stellen, wurden bereits gestellt<br />

und befürwortet. Allerdings fehlen<br />

noch einige Abstimmungen<br />

in den beteiligten Ebenen.<br />

Engagierte Bürger<br />

Auch zwei Bürgerinitiativen engagieren<br />

sich. Die Pläne vom Aktionsbündnis<br />

Teufelsberg sehen<br />

gar ein Wachsen des Berges vor<br />

– nach Plänen aus den 1950er-<br />

Jahren wäre er 18 Meter höher<br />

geworden, als er tatsächlich ist.<br />

Der damalige Landschaftsarchitekt<br />

hatte eine Höhe von 138 Metern<br />

über dem Meeresspiegel<br />

gewünscht, aber nach der Aufschüttung<br />

sowie der Gestaltung<br />

mit Sand und Mutterboden maß<br />

er lediglich 120 Meter. Weitere<br />

Ideen der Initiative sind der weitgehende<br />

Abriss der Abhörstation<br />

– der markante Hauptturm<br />

soll jedoch stehenbleiben. Ein<br />

Museum und ein Café könnten<br />

hier einziehen. Der vom Aktionsbündnis<br />

erhoffte Rückkauf des<br />

Teufelsbergs, wird vom Land<br />

Berlin abgelehnt. Andere Ideen<br />

hat die Initiative kultur-DENK-<br />

MAL Berliner Teufelsberg. Sie<br />

möchte das Gebäude-Ensemble<br />

erhalten und sanieren. So soll es<br />

an die Aktivitäten der Alliierten<br />

erinnern, die hier mit 1 500 Mitarbeitern<br />

den Warschauer Pakt<br />

belauschten. <br />


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

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8<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Dschungelbuch im Botanischen Garten<br />

Eine Theater-Safari nach Motiven aus dem Buch<br />

von Rudyard Kipling<br />

Wenn wildes Tigerfauchen<br />

im Botanischen<br />

Garten erklingt, dann<br />

wissen hiesige Abenteuer-Fans,<br />

dass es Zeit wird, auf Dschungelexpedition<br />

zu gehen: vom 5. <strong>Okt</strong>ober<br />

bis 11. <strong>Nov</strong>ember wird „Das<br />

Dschungelbuch“ in der Inszenierung<br />

der Theaterkompanie Drehbühne<br />

Berlin gezeigt.<br />

Tiger im Tropenhaus<br />

Außergewöhnlicher Spielort sind<br />

die Tropen- und Gewächshäuser<br />

des Berliner Botanischen Gartens.<br />

Bei der Aufführung handelt<br />

es sich um die Wiederaufnahme<br />

der einzigartigen Theater-Safari,<br />

die mit einer Gastspielserie bei<br />

den diesjährigen Ruhrfestspielen<br />

große Erfolge feierte.<br />

Die Dschungelsaga<br />

Kai Wiesinger führt als Erzähler durch das Dschungelbuch.<br />

Mit großer Kreativität hat sich<br />

die Drehbühne Berlin der berühmten<br />

Dschungelsaga des<br />

britischen Literaturnobelpreisträgers<br />

Rudyard Kipling angenommen.<br />

Herausgekommen ist<br />

ein bezauberndes Theaterevent:<br />

Erzählt wird die Geschichte von<br />

Mogli, einem Kind indischer<br />

Dorfbewohner, das nach einem<br />

Tigerangriff im Dschungel von<br />

seinen Eltern getrennt wird. Von<br />

Wölfen aufgezogen besteht es<br />

fortan mit Hilfe seiner verschiedenen<br />

tierischer Freunde zahlreiche<br />

Wagnisse. Zwar reift das<br />

verspielte Findelkind im Verlauf<br />

der Geschichte zum selbstbewussten<br />

Herrn des Waldes heran<br />

– jedoch wird Mogli dabei<br />

immer wieder zwischen den<br />

Verlockungen menschlicher Zivilisation<br />

und dem Ruf der Wildnis<br />

hin- und hergerissen.<br />

Die Inszenierung<br />

An insgesamt acht Dschungelstationen<br />

übernehmen Pup-


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />

penspieler mit lebensgroßen<br />

Tierfiguren, Schauspieler, Tänzer<br />

und Akrobaten die Rollen von<br />

Mogli und seinen Gefährten.<br />

Während des zweistündigen<br />

Theaterevents können die Zuschauer<br />

auf ihrem Rundgang<br />

durch das gläserne Botanik-Areal<br />

nach und nach verschiedene<br />

Szenen des Tierepos hautnah<br />

miterleben. Geradezu magisch<br />

erwachen Helden und Schurken<br />

des Dschungelbuchs zwischen<br />

Feigenbäumen, Riesenbambus<br />

und Schlingpflanzen zum Leben:<br />

Baghira der Panther, Balu<br />

der Bär, der Tiger Shir Khan oder<br />

auch Kaa der Riesen-Python – sie<br />

alle kreuzen unter dem Geschrei<br />

exotischer Vögel den geheimnisvollen<br />

Entdeckungspfad der Besucher.<br />

Videoeinspielungen, Installationen<br />

und Musik ergänzen<br />

die spektakuläre Inszenierung.<br />

Den Dschungel<br />

verstehen<br />

Mit der Aufführung des Dschungelbuchs<br />

möchten die beiden<br />

Projektpartner Botanischer<br />

Garten Berlin und Drehbühne<br />

Berlin die Besucher nicht zuletzt<br />

für den einmaligen Artenreichtum<br />

des Urwalds und dessen<br />

Der brasilianische Schauspieler Jefferson Preto spielt das Findelkind Mogli.<br />

Fotos: Drehbühne Berlin<br />

Verletzlichkeit sensibilisieren.<br />

So ermöglicht die Teilnahme an<br />

der Theater-Safari mitten in der<br />

Spreemetropole neben einem<br />

fröhlichen Wiedersehen mit den<br />

Heroen unserer Kindheit auch<br />

Einblicke in die faszinierende<br />

Vegetation der Tropen. Nach<br />

dem großen Publikumserfolg<br />

bei den diesjährigen Ruhrfestspielen<br />

empfiehlt es sich, für die<br />

anstehende Berliner Spielzeit<br />

frühzeitig Tickets zu sichern.<br />

Freuen dürfen sich schon jetzt<br />

kleine (ab 7 Jahren) und große<br />

Expeditionsteilnehmer auf eine<br />

unvergessliche, poetische Theater-Safari<br />

mit Mogli & Co.<br />

Gespielt wird im Großen Tropenhaus<br />

und den Gewächshäusern<br />

des Botanischen Gartens Berlin.<br />

Eingänge: Unter den Eichen 5-10<br />

und am Königin-Luise-Platz. Bitte<br />

ca. 5 bis 10 Minuten Fußweg von<br />

den Kassen des Botanischen Gartens<br />

bis zum Spielort einrechnen!<br />

Termine und Karten unter www.<br />

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10<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

„Im Moment“ und „Was war Europa“<br />

Kunsthaus <strong>Dahlem</strong> mit zwei neuen Ausstellungen<br />

Das Kunsthaus <strong>Dahlem</strong> hat<br />

in den nächsten Monaten<br />

gleich zwei Ausstellungen<br />

in ihren Räumen am Käuzchensteig<br />

12. „Im Moment“ zeigt Werke<br />

des Künstlers Karol Broniatowski.<br />

Das künstlerische Schaffen des<br />

Bildhauers Karol Broniatowski,<br />

geboren 1945 in Łódź, kreist um<br />

die figürliche Plastik. Ausgehend<br />

vom künstlerischen Material liegt<br />

sein Interesse auf dem Prozessualen,<br />

der Haptik und dem Erleben<br />

von Skulptur.<br />

Die Ausstellung „Im Moment“<br />

zeigt aktuelle Bronzeskulpturen<br />

und großformatige Gouachen.<br />

Werkgruppen zu klassischen Bildhauerthemen<br />

wie „Kontrapost“<br />

und „Wappenträgerin“ beginnen<br />

mit einem spontanen Moment,<br />

werden weiter bearbeitet und<br />

in verschiedene Situationen geführt.<br />

Karol Broniatowski studierte<br />

1964-1970 Bildhauerei an<br />

der Akademie der Bildenden<br />

Künste in Warschau. Mit seiner<br />

Abschlussarbeit „Zeitungspapierfiguren“,<br />

einer Gruppe lebensgroßer<br />

schreitender Figuren<br />

aus Pappmaché, erregte er<br />

erste Aufmerksamkeit und wurde<br />

1972 als Vertreter Polens zur 26.<br />

Biennale in Venedig eingeladen.<br />

Nationale und internationale Ausstellungen<br />

und Auslandsaufenthalte<br />

machten ihn zu einem der<br />

wichtigsten polnischen Bildhauer<br />

seiner Zeit.<br />

Als Stipendiat des DAAD bezog<br />

Broniatowski 1976 ein Atelier in<br />

den heutigen Räumen des Kunsthaus<br />

<strong>Dahlem</strong>. Dort nahm er den<br />

Zyklus „Big Man“ auf, den er im<br />

gleichen Jahr im Neuen Berliner<br />

Kunstverein zeigte. Es folgten<br />

konzeptuelle, handlungsbasierte<br />

Arbeiten, wie 1978 die Weiterführung<br />

der „Big Man“-Serie und die<br />

Vorführung der Zahlen 1 bis 93<br />

Karol Broniatowski: Ohne Titel (2001), Gouache.<br />

als Morsealphabet, entsprechend<br />

der Anzahl der Einzelfiguren innerhalb<br />

der Skulpturengruppe.<br />

Ferner beschäftigte Broniatowski<br />

sich mit der Idee einer auf- und<br />

abbaubaren Skulptur, die den<br />

bildhauerischen Prozess verdeutlichen<br />

sollte. Sie markierte<br />

1981 den Beginn seiner Arbeit<br />

in Bronze, der als Hauptwerke<br />

die „Gruppe 93“ oder die großen<br />

„Schreitenden“ angehören. Auch<br />

im öffentlichen Raum realisierte<br />

Broniatowski skulpturale Arbeiten,<br />

unter anderem 1991 das<br />

„Mahnmal für deportierte Juden<br />

Berlins“ am S-Bahnhof <strong>Grunewald</strong><br />

und 1996 „Fuß von Bendern“<br />

für die LGT Bank in Liechtenstein.<br />

Die Ausstellung wird bis zum<br />

5. <strong>Nov</strong>ember <strong>2018</strong> gezeigt.<br />

Foto: Gunter Kepkowski.<br />

„Was war Europa?“<br />

Die zweite Ausstellung trägt<br />

den Titel „Was war Europa?“. Die<br />

erstmals im Jahr 1950 in München<br />

eröffnete Ausstellung<br />

„Werke Europäischer Plastik“<br />

war der erste Versuch deutscher<br />

Bildhauer nach 1945, sich<br />

in einen direkten Vergleich zur<br />

westeuropäischen Moderne zu<br />

stellen.


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />

Ewald Mataré: Kleine Liegende Kuh (1929), Copyright: Museum Kurhaus Kleve – Ewald<br />

Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland.<br />

Foto: Annegret Gossens, Kleve, VG-Bild-Kunst, Bonn <strong>2018</strong>.<br />

Gezeigt wurden in dieser ersten<br />

europäischen Schau über<br />

70 Werke von 35 deutschen<br />

sowie elf französischen, englischen,<br />

italienischen und schweizerischen<br />

Bildhauern, darunter<br />

so prominente Vertreter ihres<br />

Faches wie Henry Moore und<br />

Aristide Maillol. Im Rahmen der<br />

Ausstellung „Was war Europa?“<br />

werden die Werke der Münchner<br />

Schau – sofern sie zu identifizieren<br />

sind und auszuleihen<br />

waren – erneut versammelt. Die<br />

Ausstellung stellt dar, wo sich<br />

die junge Bundesrepublik aus<br />

Sicht der Münchner Bildhauer<br />

im internationalen, westeuropäischen<br />

Kontext verortete.<br />

Anhand von rund 40 Skulpturen<br />

zeigt die Ausstellung „Was war<br />

Europa?“ nicht nur die Vielfalt<br />

bildhauerischen Schaffens in einer<br />

figurativen Formensprache<br />

nach dem Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges, sie lässt auch die<br />

Kunst- und Künstlergeschichte<br />

des ersten Nachkriegsjahrzehnts<br />

und die Bemühungen um eine<br />

Wiederanbindung an eine internationale,<br />

westeuropäische<br />

Moderne Revue passieren. Berühmte,<br />

aber auch weniger bekannte<br />

Bildhauerinnen und Bildhauer,<br />

darunter Ernst Barlach,<br />

Hermann Blumenthal, Wilhelm<br />

Lehmbruck, Priska von Martin,<br />

Toni Stadler und andere sind mit<br />

Werken aus öffentlichen Sammlungen<br />

und aus Privatbesitz vertreten.<br />

Zahlreiche Arbeiten werden<br />

erstmals seit 1950 wieder<br />

der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Die Ausstellung ist bis zum<br />

2. Juni 2019 zu sehen. ◾<br />

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12<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Von den Rieselfeldern<br />

zum Versuchsklärwerk<br />

Wilmersdorfer Abwässer führten über Schmargendorf<br />

nach Stahnsdorf<br />

Die „Wilmersdorfer Blätter“ schrieben im Jahr<br />

1907: „Als die Gemeinde Wilmersdorf sich<br />

anschickte, in die Reihe derjenigen Vororte<br />

von Berlin einzutreten, welche ihre Abwässer selbständig<br />

beseitigen und reinigen, erging es ihr wie<br />

dem Poeten bei Erschaffung der Welt:<br />

Die Welt war weggegeben, d. h.<br />

in einigermaßen annehmbarer<br />

Entfernung von<br />

Wilmersdorf war geeignetes<br />

und genügend<br />

großes<br />

Rieselland nicht<br />

mehr zu haben.<br />

Auf wiederholte<br />

Insertionen<br />

liefen überhaupt<br />

nur zwei<br />

Angebote für<br />

Rieselfelder ein,<br />

die beide wegen<br />

ungenügender<br />

Größe und Mangel<br />

an Erweiterungsfähigkeit<br />

abgelehnt werden<br />

mussten. Dagegen war die<br />

Anzahl der angebotenen kleineren<br />

Komplexe, die zu Kläranlagen ausreichten,<br />

mit 42 Angeboten über Erwarten groß.“<br />

Klärwerk als Devisenbringer<br />

So reiften im Rathaus von Wilmersdorf die Pläne<br />

für eine Kläranlage mit biologischen Tropfkörper,<br />

die im fernen Stahnsdorf errichtet werden sollte.<br />

Der Weg, den die Kanalisation dorthin nehmen<br />

sollte, führte jedoch über das Gebiet von Schmargendorf,<br />

Zehlendorf und Teltow, deren Abwässer<br />

im Zuge des Neubaus der Kanalisation ebenfalls in<br />

Richtung Stahnsdorf flossen. Die für damalige Zeiten<br />

hochmoderne Anlage wurde am 1. September<br />

1906 feierlich eröffnet. Zwischen 1914 und 1917<br />

musste die Anlage auf die doppelte<br />

Größe ausgebaut werden. Doch<br />

1923 war Schluss mit dem<br />

Betrieb. Die Inflation<br />

kam und die Kläranlage<br />

wurde abgebaut.<br />

Zeitweise wurden<br />

die Abwässer<br />

ungereinigt auf<br />

die Rieselfelder<br />

geleitet.<br />

Das änderte<br />

sich, als 1931 in<br />

Stahnsdorf das<br />

damals größte<br />

Klärwerk Europas<br />

in Betrieb<br />

genommen wurde.<br />

Es war als Versuchsklärwerk<br />

geplant, mit<br />

dem Erfahrungen für den<br />

Bau weiterer Großklärwerke<br />

gesammelt werden sollten. Hier wurden<br />

unterschiedliche Technologien erprobt. Ein<br />

Teil des Wassers wurde biologisch gereinigt, der<br />

Rest lediglich vorgereinigt und anschließend auf<br />

die Rieselfelder geleitet. Auch nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg – das Klärwerk gehörte nun zur DDR –<br />

wurde Zehlendorfer Abwasser in Stahnsdorf gegen<br />

Devisen gereinigt. Bis heute ist das Klärwerk<br />

in Betrieb und reinigt unter anderem die Abwässer<br />

aus dem Berliner Süden. <br />

◾<br />

In Berlin gibt es 500 Gullydeckel mit Motiven der Hauptstadt. Dieser liegt an der Berkaer Straße in Schmargendorf.


ALLES GOLD … was glänzt!<br />

Schmuckausstellung in der Königlichen Gartenakademie<br />

Ob zarte Pastelltöne…<br />

Filigrane Ringe, zauberhafte<br />

Ketten und meisterhaft<br />

bearbeitete Edelsteine: In<br />

den Räumen der Königlichen<br />

Gartenakademie präsentieren<br />

zehn Goldschmiede-Meister/<br />

innen schmuckinteressierten<br />

Besuchern ihre Arbeiten.<br />

Das jahrhundertealte Handwerk<br />

wird durch die individuelle,<br />

gestalterische Handschrift<br />

der Künstler geprägt und eine<br />

Vielfalt verschiedenartiger<br />

Schmuckstücke gezeigt. Die Besucher<br />

haben die Gelegenheit,<br />

sich von den Goldschmieden<br />

ihre Arbeiten zeigen und erklären<br />

zu lassen. Die Schmuckstücke<br />

können anprobiert und bei<br />

Gefallen auch erworben werden.<br />

…oder leuchtende Farben:<br />

In der Ausstellung werden vielfältige<br />

Arbeiten gezeigt. Fotos: Stefan Büchner<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 13<br />

Die Gold- und Silberschmiede-<br />

Innung Berlin hat <strong>2018</strong> einen<br />

Nachwuchs-Wettbewerb mit<br />

dem Thema „Auf Biegen und<br />

Brechen“ ausgeschrieben. Im<br />

Rahmen dieser Ausstellung<br />

werden die Wettbewerbsarbeiten<br />

der Goldschmiede-Lehrlinge<br />

präsentiert.<br />

Die Ausstellung findet am Freitag,<br />

12. <strong>Okt</strong>ober und Samstag,<br />

13. <strong>Okt</strong>ober von 10 bis 17.30 Uhr<br />

sowie am Sonntag, 14. <strong>Okt</strong>ober<br />

von 10 bis 16 Uhr statt. Ausstellungsort<br />

ist die Königliche<br />

Gartenakademie, Altensteinstraße<br />

15a, 14195 Berlin. www.<br />

alles-gold.com. <br />

◾<br />

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14<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Der Waldsee –<br />

Regenrückhaltebecken<br />

und schützenswerte<br />

Naturoase zugleich.<br />

Der Waldsee in Zehlendorf<br />

und sein Verein<br />

Umweltschutz und Landschaftspflege rund um den See<br />

Wetterextreme sind häufiger<br />

geworden. So<br />

folgt da auf einen regenreichen<br />

Sommer ein extrem<br />

trockener und hitzereicher, wie<br />

wir es 2017/<strong>2018</strong> erlebt haben.<br />

Die Natur muss damit ebenso<br />

fertig werden wie der Mensch,<br />

doch nicht immer gelingt das.<br />

Einer der Leidtragenden dieser<br />

Wetterkapriolen ist der Waldsee<br />

in Berlin-Zehlendorf, dessen<br />

Ufer im vergangenen Jahr über<br />

mehrere Wochen überflutet war<br />

– schädigend und todbringend<br />

für rund 83 Bäume. Doch der<br />

See, ein Regenrückhaltebecken<br />

in Besitz des Bezirks, hat seit<br />

2014 mit dem „Waldsee in Berlin-<br />

Zehlendorf e. V.“ aus Reihen der<br />

etwa 150 Parteien zählenden<br />

Anrainer rund 40 engagierte<br />

Von der Brücke aus am Erdmann-Graeser-<br />

Weg sieht man die ertrunkenen Bäume im<br />

orange Trauerflor.<br />

Fürsprecher gefunden, die sich<br />

mit viel Know-how und Energie<br />

für seine Sanierung, sein Überleben<br />

und eine artenreiche Pflanzen-<br />

und Tierwelt an Land und<br />

im Wasser einsetzen.<br />

In seiner aktuellen Outdoor-Aktion,<br />

für die Öffentlichkeit von<br />

der Brücke aus am Erdmann-<br />

Graeser-Weg gut sichtbar, macht<br />

der Verein mit breiten Manschetten<br />

in leuchtendem Orange auf<br />

die so gekennzeichneten 83 geschädigten<br />

Bäume aufmerksam<br />

und will zugleich an die Verantwortung<br />

des Bezirks als Eigentümer<br />

des Sees appellieren.<br />

Regenrückhaltebecken<br />

Waldsee – wohin<br />

mit dem Wasser?<br />

Der bei einer Länge von etwa<br />

530 Metern 2,5 Hektar große<br />

Waldsee entstand vor über<br />

100 Jahren zwecks Grundwasser-


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 15<br />

absenkung durch Abgrabungen<br />

eines ehemaligen Fenns. Als sogenannter<br />

Vorfluter der regionalen<br />

Straßenentwässerung besitzt<br />

er drei Regenwassereinleitstellen,<br />

die ein insgesamt ca. 61 Hektar<br />

großes Einzugsgebiet der<br />

Gebiete Argentinische Allee 6,<br />

Fischerhüttenstraße 84a-88 und<br />

Goethestraße 15-17 in den Waldsee<br />

entwässern. Außerdem gibt<br />

es eine unterirdische Verbindung<br />

zum nördlich gelegenen Vierling,<br />

der ebenfalls zur Aufnahme von<br />

Niederschlagsabläufen dient.<br />

In Trockenzeiten gelangt über<br />

eine wasserstandabhängige<br />

Einleitung in Höhe des Erdmann-<br />

Graeser-Weges Frisch wasser<br />

aus dem Schlachtensee in den<br />

Waldsee. Der Normalpegel seines<br />

Wasserstandes liegt bei etwa<br />

35,6 m+NN. Ein Anstauen des Ertrunkene Bäume…<br />

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16<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Ein junger Fischreiher wartet auf Futter.<br />

Wassers ist für möglichst kurze<br />

Zeit auf 36,30 m über Null vertretbar.<br />

Für ein Absenken des Wasserspiegels<br />

ist der Bezirk verantwortlich.<br />

Zwar verfügt dazu der<br />

Waldsee über einen Entlastungskanal<br />

in den Schlachtensee, doch<br />

der wurde 1988 auf Senats-Weisung<br />

dauerhaft verschlossen,<br />

um die gute Wasserqualität im<br />

Schlachtensee zu gewährleisten.<br />

Als in den Jahren 2007 und 2017<br />

starke Regengüsse mehrwöchige<br />

Hochwasserstände am Waldsee<br />

zur Folge hatten, kam es zu<br />

Schäden an Anliegergrundstücken<br />

und Häusern. Zahlreiche<br />

mitunter Jahrzehnte alte Bäume<br />

standen mit den Wurzeln für viele<br />

Wochen im Wasser und nahmen<br />

so nachhaltig schwer Schaden.<br />

Zwar habe man – darunter<br />

auch das „Haus am Waldsee“ und<br />

das bezirkseigene „Haus der Jugend“<br />

– frühzeitig den Bezirk<br />

darauf hingewiesen, tätig zu werden,<br />

erklärt der stellvertretende<br />

Vereinsvorsitzende. „Doch das<br />

zuständige Bezirksamt hat erst<br />

spät reagiert und schließlich<br />

25.000 Kubikmeter Wasser innerhalb<br />

von 10 Tagen aus dem<br />

Waldsee gepumpt, als es für viele<br />

Bäume bereits zu spät war. Sie<br />

tragen nun orange Trauerflor.“<br />

Umwelt-Bezirksstadträtin Maren<br />

Schellenberg erklärt dazu,<br />

dass die Problematik, die ein<br />

zeitnahes schnelles Abpumpen<br />

verhinderte, darin lag, dass der<br />

Schlachtensee in seiner Wasserqualität<br />

nicht zu gefährden<br />

ist. Als Regenrückhaltebecken<br />

beherberge der Waldsee von<br />

Straßen abgespülte Rückstände<br />

unterschiedlichster Herkunft.<br />

Vor einem Abpumpen seines<br />

überschüssigen Wassers, das<br />

dann in den Schlachtensee gelangt,<br />

müsse zuerst anhand von<br />

Probenuntersuchungen eine für<br />

die Gesundheit unbedenkliche<br />

Waldsee-Wasserqualität festge-


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />

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18<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Ufer mit Vorbildfunktion in Sachen Umweltschutz.<br />

stellt werden, um den Badesee<br />

in seiner Qualität nicht zu gefährden.<br />

„Wir alle müssen lernen, mit<br />

Wetterextremen und ihren Folgen<br />

umzugehen“, erklärt die Bezirksstadträtin.<br />

Sie betont, dass<br />

der Bezirk intensiv bemüht und<br />

in lebhafter Diskussion mit den<br />

Berliner Wasserwerken sei, um –<br />

wie vor 1988 – eine Entlastungsöffnung<br />

für den Waldsee zum<br />

Schlachtensee hin erreichen zu<br />

können.<br />

Waldsee in Berlin-<br />

Zehlendorf e. V. –<br />

Retter in der Not<br />

Leise gleitet das Ruderboot über<br />

den Waldsee. Auf den ersten<br />

Blick ein Paradies. Ein Eisvogel<br />

huscht über die Wasseroberfläche,<br />

ein junger Fischreiher wartet<br />

hungrig am Ufer. Rund um<br />

den See alte Villen, die Geschichte<br />

zu erzählen wissen, umgeben<br />

von gepflegten Gärten.<br />

Auch das Grundstück des „Haus<br />

am Waldsee“ liegt hier, nutzte<br />

den See erst kürzlich anlässlich<br />

seines „Baustellenfestes“ für die<br />

künstlerisch-naturwissenschaftliche<br />

Installation „The Weather<br />

Project, <strong>2018</strong>“ von Markus<br />

Jeschaunig. Laut Aussage der<br />

Direktorin Dr. Katja Blomberg<br />

steht das Haus für zeitgenössische<br />

Kunst den Aktivitäten des<br />

„Waldsee in Zehlendorf e. V.“ positiv<br />

gegenüber, kann als öffentliche<br />

Institution jedoch lediglich<br />

mentale Unterstützung leisten.<br />

Doch die toten Bäume am Ufer<br />

flehen unübersehbar um aktive<br />

Hilfe für den See, die geschädigten<br />

kämpfen ums Überleben.<br />

„Ökologisch nachhaltig wollen<br />

wir den Waldsee retten“, erklärt<br />

der stellvertretende Vorsitzende<br />

die Ziele seines Vereins, der seit<br />

einigen Jahren den Natur- und<br />

Landschaftsschutz rund um und<br />

im See vorantreiben will. Dazu<br />

werden Anlieger auch über<br />

richtiges Düngeverhalten und<br />

geeignete Uferpflege aufgeklärt.<br />

Einige Anrainer machen es auf<br />

ihrem Grundstück beispielhaft<br />

vor: Seerosen, Röhricht, und<br />

erst nach einem Streifen Wildkräuter<br />

beginnt die kultivierte<br />

Rasenfläche.<br />

Bei uns ist der Tod<br />

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<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />

Jugendliche, die beim Angeln am<br />

See erwischt wurden, überzeugte<br />

das Vereinsprojekt, so dass<br />

sie bei der Arbeit für den See<br />

schließlich begeistert mithalfen.<br />

Fisch- und Amphibienzählungen<br />

hat der Verein inzwischen durchgeführt,<br />

Schicht holz hecken,<br />

die unterschiedliche Ebenen<br />

vernetzten und konstante Innenraumtemperatur<br />

halten, –<br />

ähnlich einem Biberbau – in<br />

mühsamer Handarbeit angelegt,<br />

Nisthilfen für den seltenen Eisvogel<br />

darin versenkt. Nun überlegt<br />

der Verein, die kleine Insel im<br />

See über eine Grün-Patenschaft<br />

als unberührtes Refugium der<br />

Tierwelt zu überlassen. Bereits<br />

eingezogen auf dem Eiland sei<br />

eine Wasserschildkröte, freut sich<br />

der stellvertretende Vereinsvorsitzende.<br />

Schichtholzhecke mit Nisthilfe für den Eisvogel.<br />

Fünf vor zwölf<br />

Um die ökologische Sanierung<br />

des Sees voranzutreiben, haben<br />

die Vereinsmitglieder mithilfe<br />

von Vereinsspenden fachliche<br />

Beratung eingeholt und verschiedene<br />

wissenschaftliche<br />

Untersuchungen vornehmen<br />

lassen. Eine Machbarkeitsstu-<br />

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20<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Die kleine Insel im See – bald ein Ort unberührter Natur?<br />

Faulgase sprechen für sich.<br />

die ist in Auftrag gegeben, um<br />

den Behörden fundierte Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung<br />

der Wasserqualität vorlegen zu<br />

können.<br />

Um Strukturreichtum und biologische<br />

Vielfalt bei Pflanze<br />

und Tier zu fördern, muss der<br />

Schadstoff- und Phosphatgehalt<br />

im See dringend abgesenkt<br />

werden. In Höhe des Einflusses<br />

von der Argentinischen Allee<br />

her hat der Waldsee noch<br />

etwa 50 Zentimeter Sichttiefe.<br />

– Nicht zuletzt wegen fehlender<br />

Partikelabscheider. Der ursprünglich<br />

1,80 Meter tiefe See<br />

weist hier eine bedrohliche<br />

Verschlammung auf, blubbernd<br />

steigen stinkende Methan- und<br />

Faulgasblasen an die Wasseroberfläche.<br />

Einseitige Hornkrautansiedlung<br />

begünstigt dies. Auch bei den<br />

Fischen ist die Artenvielfalt<br />

zurückgedrängt, nur Arten mit<br />

geringem Sauerstoffbedarf wie<br />

Moderlieschen und Schlei können<br />

hier noch überleben.<br />

Der Verein denkt über eine partielle<br />

Entschlammung des Sees<br />

durch eine Fachfirma nach,<br />

aber das kostet pro Kubikmeter<br />

30 Euro plus 30 Euro für die<br />

Schlammentsorgung…<br />

So hofft man auf eine zeitnahe<br />

Lösung des Abflussproblems im<br />

See durch Bezirk und Berliner<br />

Wasserwerke. – Eine weitere<br />

Stark regenphase dürfte den<br />

Zeiger schneller gegen zwölf<br />

rücken und den Tod weiterer<br />

Bäume bedeuten.<br />

Außerdem würde sie viel engagierte<br />

Arbeit des Waldsee<br />

in Zehlendorf e. V., der unser<br />

aller Umwelt und Natur zu sanieren<br />

als engagiertes Ziel hat,<br />

zunichte machen.<br />

Eile tut also dringend Not.<br />

Weitere Informationen zu Verein<br />

und Waldsee unter www.<br />

zehlendorf-waldsee.de ◾<br />

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<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 21<br />

Naive Kunst in Schmargendorf<br />

Gropiusstädter Sonntagsmaler stellen aus<br />

„Piazza Navona“<br />

von Regina Voigt.<br />

Liebe und Leidenschaft zur<br />

Malerei – das zeigen die Bilder,<br />

die zur Zeit in der Galerie<br />

Gutman-Art ausgestellt werden.<br />

Die Gropiusstädter Sonntagsmaler<br />

sind ein Zusammenschluss<br />

von leidenschaftlichen Laienmalern,<br />

der bereits seit 43 Jahren<br />

besteht. 1975 in der Gropiusstadt<br />

gegründet, sind sie heute in Rudow<br />

beheimatet, wo sie sich regelmäßig<br />

zum Malen treffen. Die<br />

Sonntagsmaler bestehen derzeit<br />

aus 16 Frauen und zwei Männern.<br />

Was dabei herauskommen kann,<br />

präsentieren zehn ihrer Mitglieder<br />

in der Galerie Gutman-Art in<br />

der Breite Straße 8a. Es stellen<br />

aus: Tilly Breitkreutz, Monika<br />

Cornell, Edda Demnitz, Annette<br />

Gerth, Sonja Hartmann, Bärbel<br />

Jung, Kerstin Kaibel, Doris Pfundt,<br />

Karin Simon und Regina Voigt.<br />

Die Ausstellung wird bis zum<br />

14.10.<strong>2018</strong> gezeigt und kann<br />

von Mittwoch bis Samstag<br />

in der Zeit von 11 bis 14 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung unter<br />

☎ 0172 / 310 61 70 besucht werden<br />

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22<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Reichstagsabgeordneter<br />

und Gestalter<br />

Hugo Thiel starb vor 100 Jahren<br />

neralsekretär im Preußischen<br />

Landesökonomiekollegium und<br />

ab 1879 zusätzlich als Geheimer<br />

Regierungsrat im Preußischen<br />

Landwirtschaftsministerium tätig.<br />

Außerdem gehörte er von<br />

1873 bis 1878 dem Preußischen<br />

Abgeordnetenhaus an.<br />

Zu seinen Aufgaben gehörte<br />

der Aufbau der Landwirtschaftlichen<br />

Hochschule Berlin.<br />

Außerdem entwickelte er ge-<br />

Der Wirklich Geheime Oberregierungsrat<br />

Hugo Thiel erhält den Titel Exzellenz.<br />

Als die Domäne <strong>Dahlem</strong><br />

neu aufgeteilt werden<br />

sollte, wurde kein Geringerer<br />

als Hugo Thiel (1839 –<br />

1918) damit beauftragt. Der Professor<br />

für Agrarwissenschaften<br />

und Wirklich Geheime Rat und<br />

Ministerialdirektor übernahm<br />

den Vorsitz der Königlichen<br />

Kommission zur Aufteilung der<br />

Domäne <strong>Dahlem</strong>.<br />

Der gebürtige Bonner studierte<br />

in seiner Heimat Agrarwissenschaften<br />

und lehrte nach<br />

seiner Promotion als Privatdozent.<br />

1869 berief man ihn in<br />

Darmstadt zum ordentlichen<br />

Professor. Dort war er bis 1872<br />

tätig. Ein weiteres Jahr lehrte er<br />

in München, bevor es ihn nach<br />

Preußen zog. Dort war als Ge-<br />

Thielpark von oben. <br />

Archiv HVZ<br />

meinsam mit Wilhelm Rimpau<br />

und anderen die Saatgutzucht<br />

in Deutschland weiter. Das bekannteste<br />

„Werk“ von Hugo<br />

Thiel war jedoch die Umstrukturierung<br />

von <strong>Dahlem</strong>. Teile der<br />

Domäne-Ländereien verwandelten<br />

sich in eine Villenkolonie.<br />

Auf anderen entwickelte er<br />

einen Wissenschaftsstandort.<br />

Der Kern des landwirtschaftlichen<br />

Gutes blieb erhalten und<br />

wurde weiter und nutzte die<br />

verbliebenen Flächen weiter für<br />

die Landwirtschaft.<br />

In <strong>Dahlem</strong> erinnern die Thielallee<br />

und der Thielpark an den<br />

Politiker. Auch der U-Bahnhof<br />

Thielplatz, heute Freie Universität<br />

(Thielplatz), wurde nach ihm<br />

benannt.<br />


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />

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24<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

20 Jahre Mahnmal Gleis 17<br />

Erinnerung an die Deportationen der Berliner Juden<br />

Eine Reise ins Grauen: Als<br />

am 18. <strong>Okt</strong>ober 1941 der<br />

erste Zug vom Gleis 17 am<br />

Bahnhof <strong>Grunewald</strong> in Richtung<br />

Osten fuhr, ahnten die in Viehwaggons<br />

gepferchten Menschen<br />

mit Sicherheit schon nichts Gutes.<br />

Dass es für die meisten eine<br />

Reise ohne Wiederkehr werden<br />

sollte, wussten sie nicht. Es ging<br />

in Richtung Litzmannstadt –<br />

heute Lodz – Warschau und Riga.<br />

In den Folgejahren führten die<br />

Gleise nach Theresienstadt und<br />

Auschwitz.<br />

Der Zug war der erste in einer<br />

langen Reihe von Deportationszügen<br />

vom Gleis 17. Die<br />

186 Stahlgussobjekte erinnern an jeden einzelnen Deportationszug.<br />

Züge brachten mehr als 50.000<br />

Menschen aus Berlin und dem<br />

Brandenburger Umland in die<br />

Konzentrationslager. Lange<br />

Schlangen mit Menschen, die<br />

nur noch das besaßen, was sie<br />

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<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 25<br />

Mahnmal der evangelischen <strong>Grunewald</strong>-Gemeinde.<br />

am Leib trugen und was sie tragen<br />

konnten, wurden zum Bahnhof<br />

getrieben. Die Fahrkosten<br />

wurden aus dem Vermögen der<br />

Deportierten bezahlt. Der Weg<br />

in den Tod kostet pro Kilometer<br />

vier Pfennige für Erwachsene,<br />

zwei Pfennige für ein Kind.<br />

Das vor 20 Jahren eingeweihte<br />

Mahnmal lässt das Grauen und<br />

die Hoffnungslosigkeit der Menschen<br />

erahnen. Auf 186 Stahlgussplatten,<br />

von denen jede für<br />

einen Zug in die Konzentrationslager<br />

steht, stehen Darum der<br />

Abfahrt, Anzahl der Deportierten<br />

und Bestimmungsort des Zugs.<br />

Zusätzlich ließ man den bereits<br />

abgetragenen Bahnsteig auf<br />

einer Länge von ca. 160 Metern<br />

wieder aufbauen. Am 18. <strong>Okt</strong>ober<br />

ist es 77 Jahre her, dass die<br />

erste Fahrt in den Tod am Bahnhof<br />

<strong>Grunewald</strong> startete. ◾<br />

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26<br />

Gesundheit<br />

Tiefe Einblicke<br />

Einsatzmöglichkeiten und Unterschiede<br />

von Röntgen, CT und MRT<br />

Zur Diagnostik von Krankheiten<br />

oder auch für die<br />

Forschung in der<br />

Neurologie nutzen Mediziner<br />

sogenannte<br />

bildgebende<br />

Verfahren, um<br />

einen Blick<br />

ins Innere<br />

des Körpers<br />

zu werfen.<br />

Bekannte<br />

Techniken<br />

wie Röntgen,<br />

CT<br />

und MRT<br />

gelten dabei<br />

als unverzichtbar.<br />

„Diese Verfahren<br />

unterscheiden<br />

sich grundsätzlich<br />

in ihrer Methodik.<br />

Welche Systeme die Diagnostik<br />

unterstützen, richtet<br />

sich danach, welche Körperteile<br />

und -bereiche untersucht werden<br />

müssen“, erklärt Dr. med.<br />

Inga Cruse, Fachärztin für Radiologie,<br />

von radprax Wuppertal.<br />

Durchscheinende<br />

Aufnahmen<br />

Beim Röntgen handelt es sich<br />

um die einfachste und älteste<br />

der drei Untersuchungsmethoden.<br />

Innerhalb von Millisekunden<br />

fertigen Radiologen<br />

zweidimensionale Bilder einer<br />

bestimmten Körperregion an.<br />

Röntgenstrahlen durchdringen<br />

dabei den Körper und treffen anschließend<br />

auf einen speziellen,<br />

unentwickelten Film oder – beim<br />

sogenannten digitalen Röntgen<br />

– auf einen bildgebenden<br />

Detektor. In beiden Fällen führt<br />

die ankommende Strahlung zu<br />

einer Schwärzung des Bildes, die<br />

von der Durchlässigkeit der verschiedenen<br />

Gewebestrukturen<br />

für Röntgenstrahlen abhängig<br />

ist. „Veränderungen wie Knochenbrüche,<br />

Fremdkörper oder<br />

zum Beispiel eine Lungenentzündung<br />

lassen sich somit<br />

ideal abbilden“, so<br />

Dr. Cruse. Heutzutage<br />

setzen Mediziner<br />

vermehrt<br />

auf das digitale<br />

Röntgen,<br />

dessen Auswertung<br />

direkt am<br />

Computer<br />

stattfindet<br />

und eine<br />

wesentliche<br />

geringere<br />

Strahlungsdosis<br />

benötigt.<br />

Foto: Kzenon / Fotolia<br />

Liegende<br />

Erkenntnis<br />

Zur Darstellung innerer Organe<br />

und insbesondere bei<br />

Notfalluntersuchungen, beispielsweise<br />

bei Unfallopfern<br />

oder Schlaganfallpatienten,<br />

setzen Ärzte auf die Computertomografie,<br />

kurz CT. Patienten<br />

liegen dabei in einer Röhre, in<br />

der Röntgenstrahlen innerhalb<br />

weniger Minuten Querschnitte<br />

des Körpers abbilden. Durch<br />

die anschließende virtuelle Zusammensetzung<br />

der Bilder am<br />

Computer entstehen Aufnahmen<br />

von allen Körperregionen,<br />

die – im Gegensatz zum kon-


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 27<br />

ventionellen Röntgen – innere<br />

Organe und Körperstrukturen<br />

überlagerungsfrei wiedergeben.<br />

Bei entsprechender Untersuchungstechnik<br />

lassen sich<br />

die Aufnahmen zudem dreidimensional<br />

rekonstruieren, dies<br />

unterstützt eine erfolgreiche<br />

Operationsplanung. Kontrastmittel<br />

helfen darüber hinaus,<br />

verschiedene Gewebestrukturen<br />

oder Gefäße in den Aufnahmen<br />

zu unterscheiden.<br />

Analysierendes<br />

Magnetfeld<br />

Im Gegensatz zu Röntgen und<br />

CT kommt die Magnetresonanztomografie,<br />

auch MRT genannt,<br />

ohne Strahlenbelastung aus.<br />

Hier liefert ein starkes Magnetfeld,<br />

das die Bewegungen der<br />

Wasserstoffatome des Körpers<br />

auswertet, ein dreidimensionales<br />

Bild. Patienten spüren<br />

von diesem Vorgang nichts<br />

und liegen während der 15- bis<br />

30-minütigen Untersuchung<br />

ebenfalls in einer Röhre. Da<br />

eine MRT Weichteile und Flüssigkeiten<br />

wesentlich besser<br />

darstellen kann als andere Verfahren,<br />

nutzen Mediziner diese<br />

Methode insbesondere für die<br />

Untersuchung von inneren<br />

Organen, Gelenken und Bandscheiben.<br />

Auch in der Herzdiagnostik<br />

sowie zur Diagnostik<br />

von Hirnerkrankungen kommt<br />

dieses Verfahren zum Einsatz.<br />

„Durch das Zu- und Abschalten<br />

der Gradienten, also der Magnetfelder,<br />

entsteht zwar eine<br />

gewisse Geräuschkulisse, doch<br />

dank verbesserter Technologien<br />

vermindert sich diese deutlich“,<br />

stellt die Fachärztin für<br />

Radiologie klar. Aufgrund des<br />

aktiven Magnetfelds kam diese<br />

Methode für Träger von Herzschrittmachern,<br />

Insulinpumpen<br />

oder Cochlea-Implantaten<br />

früher nicht infrage. Heutzutage<br />

bieten jedoch verschiedene<br />

Hersteller auch MRT-geeignete<br />

Herzschrittmacher und Cochlea-<br />

Implantate an.<br />

„Alle drei Verfahren ergänzen<br />

sich in der Diagnostik von Erkrankungen.<br />

Insbesondere bei<br />

komplizierten Krankheitsverläufen<br />

sind wir auf die verschiedenen<br />

Blickwinkel angewiesen.<br />

Nur so lässt sich ein vollständiges<br />

Gesamtbild formen und<br />

eine entsprechende Therapie<br />

einleiten“, verdeutlicht Dr. Cruse<br />

abschließend. <br />

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28<br />

Gesundheit<br />

Puls messen kann Leben retten<br />

Experten der Deutschen Herzstiftung empfehlen,<br />

regelmäßig den Puls zu messen<br />

<br />

Sich selbst den Puls zu messen<br />

ist einfach und kann<br />

Leben retten. Jedes Jahr<br />

kommt es bei 30.000 Menschen<br />

in Deutschland zu einem Schlaganfall,<br />

der durch Vorhofflimmern<br />

– eine Herzrhythmusstörung –<br />

verursacht ist. Wer seinen Puls<br />

misst, kann selbst herausfinden,<br />

ob er gefährdet ist – und durch<br />

Behandlung sein Schlaganfallrisiko<br />

senken.<br />

1,8 Millionen Menschen leiden<br />

Foto: Fabian / Fotolia<br />

hierzulande unter Vorhofflimmern.<br />

Die Hälfte der Betroffenen<br />

nimmt davon keine Symptome<br />

wahr. Deshalb empfehlen Experten<br />

der Deutschen Herzstiftung,<br />

regelmäßig den Puls zu messen.<br />

Ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern<br />

haben Diabetiker,<br />

Menschen mit Bluthochdruck<br />

und alle über 65.<br />

So wird’s gemacht: Vor der Messung<br />

fünf Minuten entspannt<br />

sitzen, denn es soll der Ruhepuls<br />

gemessen werden. Mit<br />

dem Zeige- und Mittelfinger an<br />

der Innenseite des Handgelenks<br />

die Unterarmarterie suchen. Den<br />

Puls 30 Sekunden zählen und<br />

das Ergebnis verdoppeln. Wenn<br />

es mehr als 100 Schläge pro Minute<br />

sind oder der Pulsschlag<br />

sehr unregelmäßig ist, kann das<br />

ein Warnsignal für die gefährliche<br />

Herzrhythmusstörung sein.<br />

Dann muss unbedingt ein Arzt<br />

aufgesucht werden. ◾<br />

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30<br />

Gesundheit<br />

Masern weiterhin auf dem Vormarsch<br />

Wie gefährlich ist das Virus?<br />

Eine spezielle Therapie gegen Masern gibt es nicht.<br />

Foto: ERGO Group<br />

Die Masern bis 2010 ausrotten<br />

– das hatte sich<br />

die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) zum Ziel<br />

gesetzt. Doch die Zahl der Masererkrankungen<br />

ist in Europa<br />

wieder stark gestiegen. Die WHO<br />

gab aktuell bekannt, dass sich<br />

im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> mehr<br />

als 41.000 Menschen in Europa<br />

mit Masern infiziert haben. Damit<br />

sind das bereits jetzt mehr<br />

Fälle als im gesamten Jahr 2017.<br />

Was Masern sind und was Verbraucher<br />

über Behandlung und<br />

Prävention wissen sollten, erklärt<br />

Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte<br />

der DKV Deutsche<br />

Krankenversicherung.<br />

Was sind Masern<br />

und wie äußert sich<br />

eine Infektion?<br />

Masern sind eine akute Infektionskrankheit.<br />

Auslöser ist das<br />

gleichnamige Virus. „Es befällt<br />

sowohl die Zellen als auch das<br />

Immunsystem des Körpers“,<br />

weiß Dr. Wolfgang Reuter. Oft<br />

ahnen Betroffene erst einmal<br />

nichts von der Infektion, denn<br />

die Symptome treten nach gut<br />

anderthalb Wochen auf. An Masern<br />

erkrankte Patienten klagen<br />

dann über Kopf- und Gliederschmerzen,<br />

Übelkeit, Fieber,<br />

Hustenreiz und Halsschmerzen.<br />

Typisch sind aufgedunsene<br />

Stellen auf der Haut, besonders<br />

im Gesicht, sowie ein rötlicher<br />

juckender Hautausschlag. Auch<br />

eine erhöhte Lichtempfindlichkeit<br />

zählt zu den Symptomen.<br />

Der Experte warnt, dass sich<br />

durch die massive Schwächung<br />

des Immunsystems Mittelohr-,<br />

Lungen- oder gar Hirnhautentzündungen<br />

entwickeln können.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Eine spezielle Therapie gegen<br />

Masern gibt es nicht. In den<br />

meisten Fällen empfehlen die<br />

Ärzte Bettruhe, schmerzstillen-


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 31<br />

de Medikamente gegen die<br />

Kopfschmerzen, ausgiebiges<br />

Trinken gegen den Hustenreiz<br />

und abgedunkelte Räume gegen<br />

die Lichtempfindlichkeit.<br />

Schmerzlindernde Cremes<br />

und kühlende Lotionen helfen<br />

gegen den windpockenähnlichen<br />

Ausschlag. Dr. Reuter rät<br />

aber auch zur Selbstdisziplin:<br />

„Erkrankte sollten sich an den<br />

juckenden Hautstellen nicht<br />

kratzen. Aufgekratzte Flecken<br />

können zu Narben oder bakteriellen<br />

Entzündungen führen.“<br />

Im Normalfall klingen die<br />

Symptome nach gut fünf Tagen<br />

langsam ab, hartnäckige Erkrankungen<br />

können aber auch länger<br />

dauern. Wichtig: Um Komplikationen<br />

oder einen langen<br />

Krankheitsverlauf zu vermeiden,<br />

sollte ein Arzt den Patienten<br />

begleiten. Wann er wieder Kindergarten,<br />

Schule oder Arbeit<br />

besuchen darf, kann nur der<br />

Mediziner beurteilen.<br />

Vorbeugung durch<br />

Impfpflicht?<br />

Zwar ist es möglich, sich mit<br />

einer Impfung innerhalb der<br />

ersten drei Tage nach der Infektion<br />

gegen den Ausbruch<br />

der Masern zu schützen. Die<br />

Impfung kann den Ausbruch<br />

der Krankheit verhindern oder<br />

zumindest abschwächen. Da<br />

sich die ersten Symptome allerdings<br />

erst nach mehreren Tagen<br />

zeigen, kommt die Impfung<br />

häufig zu spät. „Daher ist eine<br />

vorbeugende Impfung bereits<br />

im Kleinkindalter sinnvoll“, rät<br />

der Experte. Eine Impfpflicht<br />

gibt es in Deutschland allerdings<br />

nicht. Die Impfkommission<br />

des Robert-Koch-Instituts<br />

empfiehlt dennoch die erste<br />

Impfung zwischen dem neunten<br />

und vierzehnten Monat. Für<br />

einen langfristigen Schutz sollte<br />

kurz vor dem zweiten Geburtstag<br />

eine weitere Impfung erfolgen.<br />

Für Erwachsene gilt: Wer<br />

nach 1970 geboren wurde und<br />

höchstens eine Impfung gegen<br />

Masern erhalten hat, sollte seinen<br />

Schutz auffrischen. „Wer<br />

über seinen Impfstatus nicht<br />

Bescheid weiß, kann mittels einer<br />

Blutuntersuchung herausfinden,<br />

ob er geschützt ist“, so<br />

Dr. Wolfgang Reuter. Allerdings<br />

sind die Laborbefunde nicht<br />

immer eindeutig. Deshalb ist<br />

es ratsam, sich im Zweifelsfall<br />

impfen zu lassen. ◾<br />

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