grünvoll.de Herbst 2018
Inhalt: Streuobstwiesen im Herbst und Winter / Neue Behaglichkeit und Wohlfühlklima im Haus durch die Lehm-Klimadecke – die raumklimatisch starke Variante zum Heizen und Kühlen / Der unbekannte Star unserer Zeit: Sand / „Supersommer, die deutsche Landwirtschaft und der Klimawandel – und was macht eigentlich die Regierung?“ / Der Fairsicherungstipp: Wertsachen in der Hausratversicherung / BIOSpitzenkochschule feiert Jubiläum - 20 Jahre BioGourmetClub Kochschule und Akademie / Pflege von Anstrichen mit Naturfarben – Verschmutzungen und Schäden durch Bewuchs / Gegen den Fast-Fashion-Trend. Wie dadurch das erste Biogummiband entstand und weltweiten Anklang findet / Outdoor-Ausrüstung mieten statt kaufen / JAMU Organic Spices – das vegane Wellnessgetränk mit bioaktiven Pflanzenstoffen und tausendjähriger Tradition / Zwei die auszogen, um die Heilkraft der Natur zu entdecken, vierter Teil: Der Ursache von Krankheiten auf der Spur
Inhalt:
Streuobstwiesen im Herbst und Winter /
Neue Behaglichkeit und Wohlfühlklima im Haus durch die Lehm-Klimadecke – die raumklimatisch starke Variante zum Heizen und Kühlen /
Der unbekannte Star unserer Zeit: Sand /
„Supersommer, die deutsche Landwirtschaft und der Klimawandel – und was macht eigentlich die Regierung?“ /
Der Fairsicherungstipp: Wertsachen in der Hausratversicherung /
BIOSpitzenkochschule feiert Jubiläum - 20 Jahre BioGourmetClub Kochschule und Akademie /
Pflege von Anstrichen mit Naturfarben – Verschmutzungen und Schäden durch Bewuchs /
Gegen den Fast-Fashion-Trend. Wie dadurch das erste Biogummiband entstand und weltweiten Anklang findet /
Outdoor-Ausrüstung mieten statt kaufen /
JAMU Organic Spices – das vegane Wellnessgetränk mit bioaktiven Pflanzenstoffen und tausendjähriger Tradition /
Zwei die auszogen, um die Heilkraft der Natur zu entdecken, vierter Teil: Der Ursache von Krankheiten auf der Spur
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />
w w w . g r ü n v<br />
o l l . d e
2<br />
Vorwort<br />
Herzlich willkommen zur 21. Auflage <strong>de</strong>s Magazins <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Ab <strong>de</strong>r Frühjahrs-Ausgabe 2015 erscheint das Magazin als<br />
e-Magazin (Online-Ausgabe). In dieser Ausgabe fin<strong>de</strong>n Sie<br />
wie<strong>de</strong>r interessante Artikel aus <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />
Themenbereichen:<br />
Seite 03: Streuobstwiesen im <strong>Herbst</strong> und Winter<br />
Seite 04: Neue Behaglichkeit und Wohlfühlklima im Haus<br />
durch die Lehm-Klima<strong>de</strong>cke – die raumklimatisch<br />
starke Variante zum Heizen und Kühlen<br />
Seite 08: Der unbekannte Star unserer Zeit: Sand<br />
Seite 10: „Supersommer, die <strong>de</strong>utsche Landwirtschaft und<br />
<strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l – und was macht eigentlich die<br />
Regierung?“<br />
Seite 13: Der Fairsicherungstipp: Wertsachen in <strong>de</strong>r<br />
Hausratversicherung<br />
Seite 14: BIOSpitzenkochschule feiert Jubiläum - 20 Jahre<br />
BioGourmetClub Kochschule und Aka<strong>de</strong>mie<br />
Seite 15: Pflege von Anstrichen mit Naturfarben –<br />
Verschmutzungen und Schä<strong>de</strong>n durch Bewuchs<br />
Seite 17: Gegen <strong>de</strong>n Fast-Fashion-Trend. Wie dadurch das<br />
erste Biogummiband entstand und weltweiten<br />
Anklang fin<strong>de</strong>t<br />
Seite 19: Outdoor-Ausrüstung mieten statt kaufen<br />
Seite 21: JAMU Organic Spices – das vegane Wellnessgetränk<br />
mit bioaktiven Pflanzenstoffen und<br />
tausendjähriger Tradition<br />
Seite 23: Zwei die auszogen, um die Heilkraft <strong>de</strong>r Natur zu<br />
ent<strong>de</strong>cken, vierter Teil: Der Ursache von<br />
Krankheiten auf <strong>de</strong>r Spur<br />
Besuchen Sie auch das Internetportal www.<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Wenn Sie das Magazin regelmäßig lesen möchten, können Sie sich für<br />
<strong>de</strong>n Newsletter anmel<strong>de</strong>n: https://www.gruenvoll.<strong>de</strong>/newsletter.<br />
Sobald die aktuelle Ausgabe <strong>de</strong>s Magazins online ist, erhalten Sie eine<br />
Nachricht mit Lese-Link.<br />
Im Internetportal <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Sie ein umfangreiches Firmenverzeichnis<br />
und eine Link- Sammlung mit empfehlenswerten Blogs und<br />
Veranstaltungen. Viele interessante<br />
Berichte bieten Ihnen zusätzlichen<br />
Lesestoff für einen<br />
informativen und kurzweiligen<br />
Besuch.<br />
Ich wünsche Ihnen eine angenehme<br />
und inspirieren<strong>de</strong><br />
Lektüre.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr Reinhard Biesel<br />
Impressum<br />
Herausgeber und<br />
verantwortlicher Redakteur:<br />
Reinhard Biesel<br />
<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> - ökologie & natur<br />
Hüttigweilerstr. 152<br />
66578 Schiffweiler<br />
Tel.: 0 68 24 - 30 28 30<br />
Reinhardbiesel@gruenvoll.<strong>de</strong><br />
Titelbild: Birgit Mark<br />
Auflage: online<br />
Das Magazin <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> erscheint viermal im<br />
Jahr als e-Magazin (Online-Magazin) und wird<br />
per Mail an einen festen Abonnentenkreis von<br />
ca. 10.000 Lesern versen<strong>de</strong>t. Das Magazin erreicht<br />
zusätzlich über <strong>de</strong>n Online-Kiosk 15.000<br />
Leser im Monat.<br />
Das Internetportal <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> zählt aktuell<br />
15.000 Besucher pro Monat. Veröffentlichung in<br />
folgen<strong>de</strong>n sozialen Netzwerken: facebook.com,<br />
pinterest.com, twitter.com, googleplus.com,<br />
xing.com.<br />
Alle redaktionellen Beiträge und Anzeigen im<br />
Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Die<br />
aufgeführten externen Links führen zu Inhalten<br />
frem<strong>de</strong>r Anbieter. Für diese Inhalte ist allein <strong>de</strong>r<br />
jeweilige Anbieter verantwortlich. Bei bekannt<br />
wer<strong>de</strong>n von Rechtsverletzungen wer<strong>de</strong>n diese<br />
Links umgehend entfernt.
Streuobstwiesen im <strong>Herbst</strong> und Winter<br />
Wiesen, Obst o<strong>de</strong>r<br />
Dienstleistungen<br />
Dieses Jahr wird ein gutes Erntejahr auf <strong>de</strong>n<br />
Streuobstwiesen. Oft können Obstwiesenbesitzer<br />
jedoch die anfallen<strong>de</strong>n Massen an Äpfeln, Birnen<br />
und Co. gar nicht alleine verarbeiten. Zu scha<strong>de</strong><br />
ist es dann, wenn das hochwertige Obst in all seiner<br />
geschmacklichen Vielfalt auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n verrottet.<br />
Einen Teil für die Natur zu belassen ist<br />
sinnvoll, jedoch sollte die Arbeit auf <strong>de</strong>n Streuobstwiesen<br />
auch honoriert und das anstehen<strong>de</strong><br />
Obst weiterverarbeitet und genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Gedanke, das Obst vom Baum zu pflücken und<br />
damit ein regionales und saisonales Lebensmittel<br />
in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n zu halten, ist für viele Menschen beruhigend.<br />
Keine Pestizi<strong>de</strong>, kein Import um die halbe<br />
Welt und auch keine Lagerung in hochtechnologisierten<br />
CA-Lagern - einfach ein Apfel vom Baum<br />
aus <strong>de</strong>r Nähe.<br />
Bis zu 5000 verschie<strong>de</strong>ne Tier- und Pflanzenarten<br />
fin<strong>de</strong>n sich auf einer einzigen Streuobstwiese.<br />
Diese extrem hohe Biodiversität resultiert aus <strong>de</strong>m<br />
hohen Strukturreichtum, <strong>de</strong>r durch eine solche<br />
Wiese in extensiver Bewirtschaftung entsteht. Unterschiedlich<br />
hoher Bewuchs mit Gräsern und Blütenpflanzen<br />
bil<strong>de</strong>t die Nahrungs- und Habitatsgrundlage<br />
für unzählige Insekten.<br />
Astabbrüche an alten Obstbäumen lassen Hohlräume<br />
entstehen, die viele Vogelarten als Brutplatz<br />
nutzen. Die Kombination aus Bruthöhlen und in<br />
hoher Zahl vorkommen<strong>de</strong>n, eiweißreichen Insekten<br />
bil<strong>de</strong>t eine i<strong>de</strong>ale Kin<strong>de</strong>rstube für die meisten unserer<br />
Vogelarten.<br />
Um diese Strukturen auf <strong>de</strong>n Wiesen noch weiter<br />
auszubauen, kann die Unternutzung in Teilabschnitten<br />
erfolgen. Wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r ersten Mahd im Juli<br />
Teile <strong>de</strong>s Unterwuchses stehen gelassen, so verstärkt<br />
sich durch die unterschiedlichen Bewuchshöhen<br />
<strong>de</strong>r Strukturreichtum <strong>de</strong>r Obstwiese. Die<br />
zweite Mahd kann dann im September erfolgen.<br />
Goldparmäne © LaDe<br />
Wenn es möglich ist, sollte das Mähgut für ein<br />
o<strong>de</strong>r zwei Tage auf <strong>de</strong>r Wiese verbleiben, um es<br />
<strong>de</strong>n Pflanzen zu ermöglichen, die gebil<strong>de</strong>ten<br />
Samen abzugeben. Erst danach sollte das Mähgut<br />
von <strong>de</strong>r Streuobstwiese abgeräumt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieser Entzug von Nährstoffen, för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Artenreichtum<br />
und lässt auch konkurrenzschwache<br />
Arten im nächsten Frühling aufblühen.<br />
Im <strong>Herbst</strong> ist die Zeit, die Früchte <strong>de</strong>r vorangegangenen<br />
Arbeit einzuholen. Die meisten Apfelsorten<br />
sind reif für die Ernte und sollten wohl<br />
überlegt gelagert o<strong>de</strong>r weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein kleiner Teil <strong>de</strong>r Ernte kann dabei auf <strong>de</strong>n<br />
Streuobstwiesen belassen wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Tieren<br />
eine willkommene Abwechslung auf ihrem<br />
Speiseplan zu gewähren.<br />
Hier bietet sich auch die Gelegenheit, die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Obstbäume unter die Lupe zu nehmen.<br />
Welche Bäume brauchen welchen Schnitt und wo<br />
sind Ersatzpflanzungen o<strong>de</strong>r Neupflanzungen<br />
sinnvoll? Eine gute Planung erleichtert im Winter<br />
und Frühling die Arbeiten auf <strong>de</strong>n Obstwiesen.<br />
Auch Werkzeug und Material sind hier schon zu<br />
prüfen, damit gutes Wetter für <strong>de</strong>n Winterschnitt<br />
sofort genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
3
Streuobstwiesen ...<br />
Schnittkurse und weitere Seminare können bei<br />
<strong>de</strong>n lokalen Obst- und Gartenbauvereinen angefragt<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auf unserer Internetseite<br />
www.gartenbauvereine.<strong>de</strong> eingesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier fin<strong>de</strong>n Sie auch Sortenvorschläge für <strong>de</strong>n<br />
Streuobsteinstieg und weitere wissenswerte Informationen<br />
für <strong>de</strong>n Garten und die Streuobstwiese.<br />
Auf <strong>de</strong>r Streuobstbörse vom Verband <strong>de</strong>r Gartenbauvereine<br />
Saarland / Rheinland-Pfalz fin<strong>de</strong>n<br />
sich ganze Obstwiesen, Obst, Geräte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
zur Vermittlung. Auch wer<strong>de</strong>n viele<br />
Streuobstflächen gesucht! Alte, nicht mehr genutzte<br />
Streuobstwiesen, können hier einen neuen<br />
Besitzer fin<strong>de</strong>n und für weitere Jahrzehnte erhalten<br />
bleiben. Streuobstbewirtschaftung ist aktiver<br />
Naturschutz, <strong>de</strong>r mit hochwertigem Obst und vielen<br />
schönen Erlebnissen belohnt wird.<br />
Der Streuobstkoordinator Felix Ackermann kann<br />
die nötigen Informationen für ein Inserat auch am<br />
Telefon erfragen.<br />
Die Vielfalt an gesun<strong>de</strong>m Obst erleben - unter<br />
www.gartenbauvereine.<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Rubrik „Streuobst“<br />
auf unserer Streuobstbörse, können Anfragen<br />
o<strong>de</strong>r Angebote kostenlos eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Tel.: 06887/9032999<br />
Mail: ackermann@gartenbauvereine.<strong>de</strong><br />
Neue Behaglichkeit und Wohlfü<br />
die raumklimatisch starke Variante<br />
zum Heizen und Kühlen<br />
In <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>r Decken-Systeme zum Heizen und<br />
Kühlen zeichnet sich das Klimaelement-Lehm<strong>de</strong>cken-System<br />
durch einige spezielle Eigenschaften<br />
aus. Der Baustoff Lehm spielt sowohl beim Heizen<br />
als auch beim Kühlen seine Trümpfe aus, da er<br />
durch seine Feuchte-Speicherfähigkeit mehr<br />
Schwankungen ausgleichen kann als an<strong>de</strong>re Baustoffe.<br />
Die Deckenheizung und -kühlung lässt sich<br />
schnell und sauber montieren und anschließen und<br />
liefert eine durchgehen<strong>de</strong>, gleichmäßige Oberfläche.<br />
Durch die geringe Aufbauhöhe mit einer Plattenstärke<br />
von 2,5 cm mit integrierten wasserführen<strong>de</strong>n<br />
Leitungen ist das System außer für Neu- auch gut<br />
für Altbauten geeignet. Durch das steigen<strong>de</strong> gesellschaftliche<br />
Bewusstsein für gesun<strong>de</strong>s Bauen entwickelt<br />
sich ein neuer Markttrend, in <strong>de</strong>m sich<br />
Bauherren immer häufiger für gesun<strong>de</strong> und nachhaltige<br />
Baustoffe entschei<strong>de</strong>n.<br />
Die Klima<strong>de</strong>cke zum Heizen und Kühlen wird in einem Holzhaus<br />
montiert © Michael Jordan, jordanfotograf<br />
4<br />
Der Sinn <strong>de</strong>r Klimatisierung von Wohn- und Arbeitsräumen<br />
ist es, ein möglichst behagliches Raumklima<br />
zu schaffen - ein Klima, in <strong>de</strong>m wir uns wohlfühlen<br />
und gerne aufhalten. Diese Behaglichkeit hängt im<br />
Wesentlichen von folgen<strong>de</strong>n Faktoren ab:<br />
• Temperatur <strong>de</strong>r Raumluft und <strong>de</strong>r umschließen<strong>de</strong>n<br />
Flächen (Wän<strong>de</strong>, Decken, Bö<strong>de</strong>n)
hlklima im Haus durch die Lehm-Klima<strong>de</strong>cke –<br />
• Luftbewegung<br />
• Luftfeuchtigkeit<br />
• Luftqualität (Schadstoffe, Partikel und Gerüche)<br />
Zur Klimatisierung - also zum Heizen und Kühlen -<br />
wer<strong>de</strong>n grundsätzlich zwei verschie<strong>de</strong>ne physikalische<br />
Prinzipien verwen<strong>de</strong>t: Konvektion o<strong>de</strong>r Wärmestrahlung.<br />
Heizen und Kühlen <strong>de</strong>r Raumluft (Konvektion)<br />
Zum einen wird die Luft als Medium genutzt, um<br />
Wärme zu- o<strong>de</strong>r abzuführen. Das Heizen erfolgt in<br />
<strong>de</strong>m Fall über Konvektions-Heizkörper o<strong>de</strong>r alle<br />
Arten von Lüftungen und Gebläsen mit Lufterhitzern.<br />
Das Kühlen über die Raumluft ist von klassischen<br />
Klimaanlagen („Air Condition“) bekannt. Hier wird<br />
die Luft in einen Kühlgerät abgekühlt und in <strong>de</strong>n<br />
Raum eingeblasen.<br />
Flächenheizung/ -kühlung (Wärmestrahlung)<br />
Ein an<strong>de</strong>res Verfahren, welches sich heute immer<br />
stärker durchsetzt, ist das Heizen und Kühlen über<br />
große Flächen (Klima<strong>de</strong>cke) in Form von Wärmestrahlung.<br />
Zum Heizen hat dieses Prinzip in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
– vor allem in Form von Wand- o<strong>de</strong>r Deckenheizungen<br />
– eine starke Verbreitung erfahren. Dabei<br />
wird die Wärme in Form von Wärmestrahlung, also<br />
elektromagnetischen Wellen übertragen. Sie kennen<br />
das Prinzip auch von Grundöfen/ Kachelöfen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Sonne.<br />
Auch das Kühlen funktioniert über Wärmestrahlung,<br />
nur in an<strong>de</strong>rer Richtung. Die überschüssige Wärme<br />
wird vom menschlichen Körper zur Kühlfläche hin<br />
abgestrahlt. Von <strong>de</strong>r Oberfläche fließt sie dann zu <strong>de</strong>n<br />
Kühlleitungen und erwärmt das Kühlwasser. Dieses<br />
fließt zurück zur Wärmepumpe, wo das Wasser wie<strong>de</strong>r<br />
abgekühlt, die Wärme also entzogen wird.<br />
Der Vorteil bei dieser Art <strong>de</strong>r Wärmeübertragung ist,<br />
dass die Raumluft dabei nicht benötigt wird und dadurch<br />
weitgehend unbewegt bleibt. Selbst geringe<br />
Luftbewegungen (ab ca. 0,3 m/s) führen zu einer<br />
Unbehaglichkeit durch Zuglufterscheinungen. Weiterhin<br />
transportiert bewegte Luft Staubpartikel und<br />
trocknet stärker aus. Alles in allem steigt die Luftqualität,<br />
je höher <strong>de</strong>r Strahlungsanteil eines Heizsystems<br />
ist.<br />
Deckenheizungen zeichnen sich durch einen sehr<br />
hohen Strahlungsanteil von über 90 % aus. Die konvektiven<br />
Anteile sind sehr gering, weil sich warme<br />
Luft - sofern überhaupt vorhan<strong>de</strong>n - unter <strong>de</strong>r Decke<br />
sammelt und nicht durch <strong>de</strong>n Raum zirkuliert.<br />
Beim Kühlen haben Klima<strong>de</strong>cken einen konvektiven<br />
Anteil, warme Luft steigt nach oben gegen die Decke<br />
und wird dabei abgekühlt, dadurch wird die Kühlleistung<br />
<strong>de</strong>r Decke erhöht.<br />
Aufbau und Materialien<br />
Klima<strong>de</strong>cken bestehen aus wasserführen<strong>de</strong>n Leitungen,<br />
die je nach Anwendungsfall mit warmem<br />
o<strong>de</strong>r kaltem Wasser durchströmt wer<strong>de</strong>n. Die Wärmeübertragung<br />
erfolgt entwe<strong>de</strong>r über Wärmeleitbleche<br />
o<strong>de</strong>r über wärmeleitfähige Massen (z.B.<br />
mineralische Baustoffe) die entwe<strong>de</strong>r als Nasssystem<br />
o<strong>de</strong>r Trockenbausystem ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Wärmeübertragung durch wärmeleitfähige<br />
Baustoffe<br />
Bei dieser Form liegen die Leitungen in einem mineralischen<br />
Baustoff (z.B. Putzmörtel), <strong>de</strong>r die<br />
Wärme vom Rohr zur Oberfläche und beim Kühlen<br />
an<strong>de</strong>rs herum transportiert.<br />
Beson<strong>de</strong>rs praktisch sind fertige Bauteile, in <strong>de</strong>nen<br />
die Rohrleitungen schon eingebracht sind. Auf <strong>de</strong>m<br />
Markt fin<strong>de</strong>n sich z.B. Plattenbaustoffe mit integrierten<br />
Rohrleitungen, die direkt an die Decke o<strong>de</strong>r eine<br />
Unterkonstruktion geschraubt wer<strong>de</strong>n. Diese Platten<br />
(Klimaelemente) wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Montage nur noch<br />
dünn verputzt. Der große gestalterische Vorteil: Es<br />
lassen sich geschlossene, durchgehen<strong>de</strong> Oberflächen<br />
ohne stören<strong>de</strong> Fugen herstellen.<br />
5
Neue Behaglichkeit und Wohlfühlklima im Haus durch die<br />
€ Die Klimaelemente können auch ohne Unterkonstruktion<br />
direkt an die Decke montiert wer<strong>de</strong>n und<br />
brauchen dabei nur 3 - 3,5 cm an Aufbauhöhe.<br />
Als Materialien für die Platten wie auch die Putze<br />
kommt Gips, Kalk/ Kalk-Zement o<strong>de</strong>r Lehm in Frage.<br />
Gips ist dabei ein Baustoff <strong>de</strong>r sehr kostengünstig<br />
und leicht zu verarbeiten ist, allerdings hat er aufgrund<br />
seiner geringen Rohdichte eine schlechtere<br />
Wärmeleitung und damit eine geringere Heiz- o<strong>de</strong>r<br />
Kühlleistung. Deutlich bessere Werte liefern schwerere<br />
Mörtelarten wie z.B. Kalk- o<strong>de</strong>r Kalk-/Zementmörtel<br />
und Lehmmörtel.<br />
Baustoff Lehm<br />
Beson<strong>de</strong>re Eigenschaften kommen hier <strong>de</strong>m Lehmmörtel<br />
als Material zur Wärmeverteilung zu. Das Material<br />
wird wegen seiner positiven Eigenschaften<br />
schon seit Jahrhun<strong>de</strong>rten zum Ofenbau verwen<strong>de</strong>t.<br />
Lehm hat eine hohe Rohdichte und damit gute Wärmeleit-<br />
und auch Speicherfähigkeit.<br />
€ Von allen verwen<strong>de</strong>ten marktgängigen Materialien<br />
lässt sich mit Lehm - bezogen auf die Fläche -<br />
die höchste Heiz- und Kühlleistung erzielen.<br />
Lehm hat ein sehr gutes Sorptionsverhalten, das<br />
heißt, dass er die Luftfeuchtigkeit in einem Innenraum<br />
regulieren kann (siehe Abbildung). Entsteht<br />
kurzfristig erhöhte Feuchtigkeit, z.B. durch Kochen<br />
o<strong>de</strong>r Duschen, wird dieser Wasserdampf sehr<br />
schnell vom Lehmbaustoff aufgenommen und –<br />
wenn die Luftfeuchtigkeit wie<strong>de</strong>r sinkt - an <strong>de</strong>n<br />
WEM Sorptionsverhalten – Mit einem Klick öffnen Sie die Grafik<br />
als pdf-Datei<br />
Raum zurückgegeben. Dadurch kann sich ein<br />
Feuchtegehalt von rund 50 % einstellen, optimal für<br />
das menschliche Empfin<strong>de</strong>n.<br />
6
ehm-Klima<strong>de</strong>cke ...<br />
Für <strong>de</strong>n Einsatz als Kühl<strong>de</strong>cke hat das noch einen<br />
beson<strong>de</strong>ren Vorteil: Die Leistung von Kühl<strong>de</strong>cken ist<br />
immer durch das Erreichen <strong>de</strong>r Taupunkttemperatur<br />
begrenzt. Das be<strong>de</strong>utet, wenn die Oberfläche im<br />
Rohrbereich zu kalt wird, kon<strong>de</strong>nsiert <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Raumluft enthaltene Wasserdampf und die Fläche<br />
wird nass.<br />
€ Lehmbaustoffe können entstehen<strong>de</strong> Kon<strong>de</strong>ns-<br />
Feuchtigkeit bis zu gewissen Grenzen problemlos<br />
aufnehmen und rückstandfrei wie<strong>de</strong>r austrocknen.<br />
Dies ist ein großer Vorteil gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Systemen, <strong>de</strong>nn metallische Oberflächen können<br />
überhaupt kein Wasser aufnehmen, son<strong>de</strong>rn fangen<br />
sofort an zu tropfen. Gipshaltige Materialien können<br />
zwar etwas Feuchtigkeit aufnehmen, aber nicht unbedingt<br />
scha<strong>de</strong>nsfrei wie<strong>de</strong>r abtrocknen. Es bleiben<br />
sichtbare Flecken zurück, im Extremfall kann eine<br />
Gipsplatte sogar aufquellen o<strong>de</strong>r schimmeln.<br />
Fazit<br />
Die Lehm-Klima<strong>de</strong>cke mit WEM Klimaelementen<br />
stellt eine bauphysikalisch beson<strong>de</strong>rs sichere, raumklimatisch<br />
aktive und ökologische Alternative dar.<br />
Die angenehme Heiz- und Kühlmöglichkeit liefert für<br />
die Bewohner eines Hauses einen außergewöhnlichen<br />
Wohnkomfort. Das System umfasst alle notwendigen<br />
Komponenten von <strong>de</strong>n stabilen<br />
Klimaelementen mit integrierten wasserführen<strong>de</strong>n<br />
und sauerstoffdichten Rohren, über die Ergänzungsplatten<br />
und die Verbindungstechnik bis hin zum<br />
technischen Zubehör. Die Montage in Alt- und Neubau<br />
erfolgt durch Trockenbauer, Stuckateure o<strong>de</strong>r<br />
Maler, <strong>de</strong>n Anschluss an die Heizungsanlage übernimmt<br />
<strong>de</strong>r Heizungsbauer. Der Hersteller WEM unterstützt<br />
Bauherren und ausführen<strong>de</strong> Handwerker<br />
umfassend bei Planung und Kalkulation. Die Flächenheizung/-kühlung<br />
in Kombination mit Lehmbaustoffen<br />
setzt sich im Markt <strong>de</strong>r Klima<strong>de</strong>cken<br />
mehr und mehr durch und spricht am gesun<strong>de</strong>n und<br />
nachhaltigen Bauen interessierte Bauherren an.<br />
Klimaelemente in <strong>de</strong>r Küche eines ökologischen Holzhauses © Michael<br />
Jordan, jordanfotograf<br />
Autor: Hagen Elert, Geschäftsführer, WEM GmbH Flächenheiz-<br />
und -kühlsysteme<br />
Mehr Infos unter www.wandheizung.<strong>de</strong><br />
7
Der unbekannte Star unserer Zeit: Sand<br />
Der Er<strong>de</strong> geht <strong>de</strong>r Sand aus. Was unfassbar klingt,<br />
ist lei<strong>de</strong>r Realität. Betonherstellung und Landgewinnung<br />
erschöpfen die Sandvorräte in solch<br />
einem Maße, dass <strong>de</strong>r Sandabbau boomt – auch illegal.<br />
Und das Ganze zu einem Preis, <strong>de</strong>n vor allem<br />
die Umwelt zu zahlen hat.<br />
Der Sand wird knapp<br />
Außer Luft und Wasser gibt es keine Ressource, die<br />
in diesen Mengen verbraucht wird. Laut UNEP wer<strong>de</strong>n<br />
jährlich 40 Milliar<strong>de</strong>n Tonnen Sand abgebaut –<br />
neun mal mehr als Rohöl. Die Bauindustrie ist <strong>de</strong>r<br />
größte Sandverbraucher. Aber auch in sämtlichen<br />
Alltagsgegenstän<strong>de</strong>n versteckt sich Sand: Computerchips,<br />
Kosmetikartikel, Solarzellen o<strong>de</strong>r Glas.<br />
Die Sandnachfrage ist in <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren um<br />
360% gestiegen und wird – angetrieben vom weltweiten<br />
Bevölkerungswachstum und zunehmen<strong>de</strong>r<br />
Verstädterung – weiterhin wachsen. Für die Bauindustrie<br />
eignet sich lediglich Meeressand. Wüstensandkörner<br />
sind vom Wind zu rund geschliffen,<br />
als dass sie mit <strong>de</strong>m Zement haften wür<strong>de</strong>n. Der<br />
Sandabbau widmet sich also nun vermehrt <strong>de</strong>n<br />
Strän<strong>de</strong>n und Meeresbo<strong>de</strong>n zu.<br />
Illegaler Han<strong>de</strong>l boomt<br />
Sand ist kostbarer <strong>de</strong>nn je. Auf 70 Milliar<strong>de</strong>n Dollar<br />
wird allein <strong>de</strong>r offizielle Sandhan<strong>de</strong>l geschätzt. Daneben<br />
hat sich zu<strong>de</strong>m ein ganzer Schwarzmarkt<br />
gebil<strong>de</strong>t. Weltweit klaut die Sandmafia Sand von<br />
Strän<strong>de</strong>n und vom Meeresbo<strong>de</strong>n und verkaufen<br />
diesen illegal. In Indien zum Beispiel ist die Sandmafia<br />
die größte kriminelle Vereinigung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />
Sandfischer tauchen – teils ohne Ausrüstung – bis<br />
zu 15 Meter tief, um in Eimern Sand abzutragen.<br />
Mit einem Klick auf die Grafik erhalten Sie weitere Informationen<br />
Asiens Hunger nach Sand<br />
Obwohl die Sandför<strong>de</strong>rraten in Europa und Nordamerika<br />
hoch sind, sind die größten Sandverbraucher<br />
die schnell wachsen<strong>de</strong>n asiatischen Län<strong>de</strong>r.<br />
Staaten wie Singapur o<strong>de</strong>r die Vereinigten Arabi-<br />
8
schen Emirate benötigen Sand zur Landgewinnung.<br />
150 Millionen Tonnen Sand brauchte Dubai allein<br />
für die künstlich aufgeschütteten „Palm Islands“.<br />
Singapur hat bereits 1/5 <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s künstlich hinzugefügt<br />
– mit importiertem Sand aus Vietnam,<br />
Kambodscha und Malaysia. Neben <strong>de</strong>r Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Küstenlinie benötigen die Städte Sand für <strong>de</strong>n<br />
Bau von Wohnhäusern und infrastrukturellen Einrichtungen.<br />
Und <strong>de</strong>r Hunger nach Sand wächst.<br />
Umweltfolgen durch Sandabbau<br />
Dies hat katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt:<br />
75 bis 90 Prozent aller Strän<strong>de</strong> weltweit sind<br />
auf <strong>de</strong>m Rückzug. 24 Inseln in Indonesien sind bereits<br />
verschwun<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n Landverlust verschwin<strong>de</strong>t<br />
zu<strong>de</strong>m die natürliche Sandbarriere und<br />
Salzwasser gelangt in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n. Zum Einsatz<br />
kommen sogenannte Saug- o<strong>de</strong>r Schwimmbagger.<br />
Mit einem langen Rohr pumpen sie vor <strong>de</strong>n Küsten<br />
<strong>de</strong>n Sand vom Meeresbo<strong>de</strong>n. Das Wasser wird zurück<br />
ins Meer gespeist, <strong>de</strong>r Sand an Land transportiert.<br />
Beim Absaugen wird nicht nur Sand,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Kleinstlebewesen abgesaugt – die<br />
Nahrungsgrundlagen von Meerestieren von Plankton<br />
bis zu <strong>de</strong>n Walen. Weil <strong>de</strong>r Sandabbau Erosion<br />
von Ufern und Küsten för<strong>de</strong>rt, können mit ihm auch<br />
Naturkatastrophen wie Hochwasser, Sturmfluten<br />
o<strong>de</strong>r Tsunamis in Verbindung gebracht wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>s Tsunami in Sri Lanka im Jahre<br />
2004 zum Beispiel wur<strong>de</strong> durch die starke Sandför<strong>de</strong>rung<br />
verstärkt.<br />
Industrie und Wissenschaft erforschen Alternativen.<br />
Angesicht <strong>de</strong>r Tatsache, dass uns <strong>de</strong>r Sand früher<br />
o<strong>de</strong>r später ausgehen wird, sind alternative Lösungen<br />
für die Bauindustrie unersetzlich. Könnte zum<br />
Beispiel recyceltes Altglas Sand im Beton ersetzten?<br />
O<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n wir zukünftig wie<strong>de</strong>r in Lehmhäusern<br />
leben?<br />
Autorenhinweis:<br />
Maike Ra<strong>de</strong>rmacher arbeitet bei Tra<strong>de</strong>Machines,<br />
einer Suchmaschine für Gebrauchtmaschinen. Tra<strong>de</strong>Machines<br />
för<strong>de</strong>rt die Wie<strong>de</strong>rverwendung von gebrauchten<br />
Maschinen. Die Rückführung von<br />
Maschinen in die Kreislaufwirtschaft ist notwendig,<br />
um Ressourcen zu schonen und somit die Umwelt<br />
zu schützen.<br />
www.tra<strong>de</strong>machines.<strong>de</strong><br />
9
„Supersommer, die <strong>de</strong>utsche Landwirtschaft und <strong>de</strong>r Klim<br />
10<br />
15. August <strong>2018</strong> - Ein Appell an die Politik in Form<br />
eines Kommentars von Michael Horling, Grün<strong>de</strong>r<br />
und Geschäftsführer von Grüne Sachwerte.<br />
Manchmal ist es ja so im Leben, dass man eine<br />
Situation genießt, obwohl einem im Unterbewusstsein<br />
klar ist, dass die Lage nicht gut ist, vielleicht<br />
sogar ernst. So war das zu Beginn <strong>de</strong>r<br />
Hitzewelle in Nord<strong>de</strong>utschland, als wir uns alle<br />
einfach freuten, dass es einmal konstant gutes<br />
Wetter gab, sodass es sich auch in Bremen lohnt,<br />
die Freibä<strong>de</strong>r aufzumachen. Aber schon nach <strong>de</strong>r<br />
zweiten o<strong>de</strong>r dritten Woche mit Sonne und hohen<br />
Temperaturen - und ohne Regen! - wussten wir,<br />
dass dieser Zustand für unsere Region nicht normal<br />
ist.<br />
So kommt es, dass wir in <strong>de</strong>n letzten Wochen <strong>de</strong>s<br />
Sommers <strong>2018</strong> tagsüber auf <strong>de</strong>r Arbeit lei<strong>de</strong>nschaftlich<br />
gegen <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l kämpfen, <strong>de</strong>r<br />
nicht mehr zu übersehen ist, und nach Feierabend<br />
im Freibad o<strong>de</strong>r im Wer<strong>de</strong>rsee für einen Moment<br />
lang ohne Hintergedanken die unnatürliche<br />
Wärme genießen.<br />
Von peruanischen und <strong>de</strong>utschen Bauern in<br />
Zeiten <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls<br />
Aber inzwischen wird es ganz schwierig, auch nur<br />
einen Moment lang darüber hinwegzusehen, dass<br />
die diesjährige Hitzewelle, die anhalten<strong>de</strong> Trockenheit<br />
einfach ein sichtbares Zeichen <strong>de</strong>s sich<br />
wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Klimas darstellt. Was Alexan<strong>de</strong>r Gerst<br />
gestern von <strong>de</strong>r ISS aus <strong>de</strong>m Weltall fotografierte,<br />
sehe ich gera<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m ICE von Bremen nach<br />
München im vorbeifahren – verdorrte Fel<strong>de</strong>r,<br />
durstige Bäume, gelbliches Braun anstatt saftigem<br />
Grün. Deutlich überdurchschnittliche Erträge<br />
für <strong>de</strong>utsche Solarparks zwar, aber selbst Landwirte<br />
mit großen PV-Anlagen wer<strong>de</strong>n sich überwiegend<br />
stärker über <strong>de</strong>n enormen Ernteausfall<br />
ärgern, als sich über die Solarerträge zu freuen.<br />
Sollte <strong>de</strong>r Staat, also Deutschland (o<strong>de</strong>r die EU?)<br />
nun mit Steuermitteln eingreifen, auch bei Betrieben<br />
mit Massentierhaltung, die durch hohe Methanausstöße<br />
so direkt zu <strong>de</strong>r Entwicklung beitragen?<br />
Im Gerichtsverfahren <strong>de</strong>s peruanischen Bauern<br />
(ein schmelzen<strong>de</strong>r Gletscher bedroht sein Dorf)<br />
gegen RWE wird gera<strong>de</strong> geprüft, ob ein Unternehmen,<br />
das zum Klimawan<strong>de</strong>l beiträgt, auch für<br />
<strong>de</strong>ssen Folgen anteilig mit zur Verantwortung gezogen<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ich persönlich glaube, dass<br />
man das heutzutage gar nicht an<strong>de</strong>rs sehen kann,<br />
wo doch <strong>de</strong>r Zusammenhang zwischen Treibhausgasemissionen<br />
und Klimawan<strong>de</strong>l mit all seinen<br />
verheeren<strong>de</strong>n Folgen so evi<strong>de</strong>nt ist.<br />
Was haben Fleischindustrie und Kohlelobby<br />
gemein?<br />
Nun kann es vielleicht von <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
als ten<strong>de</strong>nziös betrachtet wer<strong>de</strong>n, wenn man<br />
als ökologisch motivierter Vegetarier <strong>de</strong>r Ansicht<br />
ist, dass insbeson<strong>de</strong>re die Landwirtschaft im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Tierzucht, o<strong>de</strong>r genauer gesagt <strong>de</strong>r Massentierhaltung,<br />
sich aufgrund <strong>de</strong>r enormen<br />
Treibhausgasbelastung an <strong>de</strong>n Klimafolgen beteiligen<br />
sollte. Ein Großteil <strong>de</strong>r tropischen Regenwäl<strong>de</strong>r<br />
wur<strong>de</strong> und wird gero<strong>de</strong>t, um Platz für die<br />
Sojaproduktion zu schaffen, die nahezu komplett<br />
für Tierfutter genutzt wird – und nicht überwiegend<br />
für uns Vegetarier, wie mir immer wie<strong>de</strong>r humoristisch<br />
beizubringen versucht wird.<br />
Aber die Reaktionen auf solche Überlegungen und<br />
For<strong>de</strong>rungen durch die Bauernverbän<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>ren politische Vertreter ähneln frappierend<br />
<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kohlelobby. Die versucht krampfhaft,<br />
je<strong>de</strong>s noch so alte und dreckige Braunkohlekraftwerk<br />
vor <strong>de</strong>r Abschaltung zu schützen: Man „erkenne<br />
ja an, dass man sich aufgrund <strong>de</strong>s<br />
Klimawan<strong>de</strong>ls än<strong>de</strong>rn müsse, aber dies müsse<br />
doch geordnet erfolgen, man dürfe nicht überstürzt<br />
die Wirtschaft gefähr<strong>de</strong>n, und vor allem Dingen<br />
dürften doch keine Jobs gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n“.<br />
Es wer<strong>de</strong>n alsbald Kommissionen gegrün<strong>de</strong>t, die
awan<strong>de</strong>l – und was macht eigentlich die Regierung?“<br />
gewichtig aussehen, und es geht wie<strong>de</strong>r viel Zeit<br />
verloren.<br />
ABER DER KLIMAWANDEL IST REAL, und die Warnung<br />
<strong>de</strong>r Forscher vor einer „Heißzeit“ kommt<br />
zwar zugegebenermaßen zu einem populistischen<br />
Zeitpunkt, aber wann sonst sollte man die Bevölkerung<br />
wachrütteln, wenn nicht mitten in <strong>de</strong>r großen<br />
Dürre und Hitzewelle, in <strong>de</strong>r ganze Flüsse<br />
versiegen, selbst schwedische Wäl<strong>de</strong>r in Flammen<br />
aufgehen, und es teilweise am Nordpol kürzlich<br />
wärmer als in Zentraleuropa war? Wenn die<br />
Diskussion um Seehofer und ein paar Flüchtlinge<br />
an <strong>de</strong>r bayerischen Grenze, die bereits an<strong>de</strong>rswo<br />
registriert wur<strong>de</strong>n, die Medien mehr bewegt als<br />
<strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r unsere ganze Lebensweise<br />
bedroht – und voraussichtlich in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Jahrzehnten <strong>de</strong>utlich größere Migrationsbewegungen<br />
auslösen wird als militärische Konflikte.<br />
Und was macht die Regierung?<br />
Was die Anti-Atomkraft-Bewegung allein nicht<br />
ganz geschafft hat, das schaffte die Atomkatastrophe<br />
von Fukushima 2011 innerhalb weniger<br />
Tage: Eine Abschaltung alter, anfälliger und gefährlicher<br />
Reaktoren sowie ein Ausstiegsszenario<br />
bis 2022, das auch umgesetzt wird. Die alten, ineffizienten<br />
Braunkohlereaktoren sind ebenfalls<br />
gefährlich – doch von ihnen geht eben nicht die<br />
Gefahr eines kurzfristigen Super-GAU aus, son<strong>de</strong>rn<br />
eben <strong>de</strong>r schleichen<strong>de</strong>, langsame, einschläfernd<br />
konstante Vorgang <strong>de</strong>r Klimazerstörung<br />
(neben <strong>de</strong>n lokalen Folgen wie Atemwegserkrankungen<br />
mit tödlichen Folgen, natürlich). Darum<br />
tun sich Politiker auch so schwer, wo doch die<br />
Entscheidung so leicht sein sollte: Eine kraftvolle<br />
Energiewen<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r durch die Abschaltung <strong>de</strong>r<br />
„Klimakiller Kohlekraftwerke“ zwar auch lokal<br />
Jobs verloren gehen, die aber auf Bun<strong>de</strong>sebene<br />
wie<strong>de</strong>r neue, dann auch zukunftsfähige Jobs entstehen<br />
lässt. Die versucht, die Grundlagen für zukünftige<br />
Generationen zu bewahren.<br />
In <strong>de</strong>n letzten Jahren hat aber die Regierung zum<br />
Beispiel die <strong>de</strong>utsche Solarbranche quasi „zu<br />
To<strong>de</strong> reguliert“, und dort sind wahrscheinlich<br />
mehr Jobs wie<strong>de</strong>r verloren gegangen, als in <strong>de</strong>r<br />
ganzen Braunkohlebranche überhaupt noch existieren!<br />
Die Zahlen liegen mir gera<strong>de</strong> nicht vor –<br />
im ICE ist heute das WLAN ausgefallen, zu<strong>de</strong>m<br />
stehen wir nach einer harten spontanen Bremsung<br />
auf <strong>de</strong>r Strecke, und wissen nicht, wann es<br />
weitergeht. Etwas planlos, und gänzlich ohne Dynamik,<br />
genauso wie unsere aktuelle Regierung in<br />
<strong>de</strong>r Energiepolitik. Jetzt fährt <strong>de</strong>r Zug zwar langsam<br />
weiter, aber auch nur so langsam, wie die<br />
Energiewen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren vorankommt.<br />
Führt <strong>de</strong>r Supersommer <strong>2018</strong> zum Um<strong>de</strong>nken?<br />
Zurück zur Hitzewelle: Wenn diese nur lang genug<br />
anhält, und genügend Scha<strong>de</strong>n anrichtet, dann<br />
könnte sie vielleicht wirklich <strong>de</strong>n Effekt haben,<br />
dass auch Politiker in Deutschland verstehen,<br />
dass nicht viel Zeit bleibt! Und dass es sicherlich<br />
klüger wäre, vorhan<strong>de</strong>ne Gel<strong>de</strong>r in Ursachenbekämpfung<br />
<strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls zu investieren, anstatt<br />
in Entschädigungszahlungen.<br />
Man wird gespannt sein dürfen, welche Maßnahmen<br />
die Vertreter <strong>de</strong>r Landwirtschaft in Berlin und<br />
Brüssel in <strong>de</strong>n nächsten Wochen erreichen wer<strong>de</strong>n<br />
– und ob irgen<strong>de</strong>ine Regierung in Europa <strong>de</strong>n<br />
Sommer wirklich zum Anlass nimmt, endlich entschlossen<br />
und kraftvoll gegen <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l<br />
anzugehen.<br />
Mein Fazit? Hoffen und han<strong>de</strong>ln!<br />
Wie sehr wür<strong>de</strong> ich mich freuen, wenn nun also<br />
die Regierungen in Berlin o<strong>de</strong>r auch Brüssel vor<br />
die Kameras treten und überzeugt verkün<strong>de</strong>n „wir<br />
haben verstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l ist da, Kohleausstieg<br />
jetzt, und auch nicht substituiert durch<br />
„CO2-freie Atomkraft“, son<strong>de</strong>rn durch <strong>de</strong>zentrale<br />
Energiewen<strong>de</strong> und Energieeffizienz, und außer<strong>de</strong>m<br />
reduzieren wir Massentierhaltung, reduzie-<br />
11
„Supersommer, die <strong>de</strong>utsche Landwirtschaft ...<br />
12<br />
ren wir Nitratbelastung, und übrigens wird <strong>de</strong>r Verbrennungsmotor<br />
bis 2030 abgeschafft“. Da ich mir<br />
aber nicht ganz sicher bin, ob es wirklich so kommt<br />
nach <strong>de</strong>r politischen Sommerpause, hoffe ich nun<br />
also, dass die Deutsche Bahn es endlich wie<strong>de</strong>r<br />
schafft, das WLAN zum Laufen zu bringen. Dann<br />
kann ich im Rahmen meiner Möglichkeiten weiter<br />
daran arbeiten, die <strong>de</strong>zentrale und mittelständisch<br />
geprägte Energiewen<strong>de</strong> voranzubringen.<br />
Und am Fahrtziel München wollen wir uns einem<br />
neuen Thema widmen, es geht um die Verkehrswen<strong>de</strong>:<br />
Um es kurz zu machen, auch hier kann ich<br />
es immer wie<strong>de</strong>r nicht fassen, dass oberste Maxime<br />
sein soll, „Fahrverbote auf je<strong>de</strong>n Fall zu verhin<strong>de</strong>rn“,<br />
und nicht etwa, „Mensch und Umwelt zu<br />
schützen, wenn die Automobilindustrie es vorsätzlich<br />
versäumt, saubere und effizientere Autos zu<br />
bauen“.<br />
Schlusswort – <strong>de</strong>r ICE gibt Vollgas<br />
Mittlerweile, kurz vor Göttingen, gibt es immer noch<br />
kein „WLAN on ICE“, dafür fährt <strong>de</strong>r Zug extrem<br />
schnell und schwankt und schaukelt recht stark.<br />
Versucht <strong>de</strong>r Zugführer etwa, die entstan<strong>de</strong>ne Verzögerung<br />
durch schnelles Fahren auszugleichen?<br />
Ähnlich wird es auch bezüglich <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls,<br />
wenn unsere Politik weitermacht wie in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren: In Zukunft wer<strong>de</strong>n die Versäumnisse <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit wohl nur durch teure, radikale und<br />
gefährliche Maßnahmen wie<strong>de</strong>r aufzuholen und<br />
auszugleichen sein, falls das überhaupt noch möglich<br />
ist (Siehe Diskussion um „Kipppunkte“ <strong>de</strong>s globalen<br />
Klimas).<br />
Hierzulan<strong>de</strong> verweigert sich die große Koalition <strong>de</strong>n<br />
dringend notwendigen Reformen im Energie-, Verkehrs-<br />
und Landwirtschaftssektor und hat nicht<br />
<strong>de</strong>n Mut für kurzfristige, auch unpopuläre Maßnahmen.<br />
Also müssen wir alle es gemeinsam tun,<br />
kraftvoll und kreativ, und jetzt Verän<strong>de</strong>rung erreichen!<br />
Und dann können wir auch wie<strong>de</strong>r mit gutem<br />
Gewissen ins Freibad gehen.<br />
Quelle: Michael Horling, ICE von Bremen nach München,<br />
8. August <strong>2018</strong><br />
Michael Horling © Grüne Sachwerte<br />
Über Grüne Sachwerte<br />
Grüne Sachwerte vermittelt und konzipiert ökologische<br />
Geldanlagen in die Energie- und Verkehrswen<strong>de</strong>.<br />
Grüne Sachwerte übernimmt auch die<br />
Interessensvertretung für seine Kun<strong>de</strong>n in Form<br />
von Treuhän<strong>de</strong>r- und Beiratstätigkeiten. Grüne<br />
Sachwerte setzt sich für eine sozial-ökologische<br />
Energiewen<strong>de</strong> ein und bietet nur Projekte an, die<br />
nicht nur ökonomisch sinnvoll sind, son<strong>de</strong>rn auch<br />
einen ökologischen Mehrwert bieten. Weitere Informationen<br />
zur Grüne Sachwerte Gruppe fin<strong>de</strong>n<br />
Sie unter www.gruene-sachwerte.<strong>de</strong>.
Der Fairsicherungstipp:<br />
Wertsachen in <strong>de</strong>r<br />
Hausratversicherung<br />
Sie bietet Versicherungsschutz gegen die Gefahren<br />
Feuer, Leitungswasser, Sturm & Hagel und<br />
Einbruchdiebstahl, Raub & Vandalismus.<br />
Die Elementarscha<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckung und Glasbruch<br />
können hinzuversichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>res Augenmerk sollten Sie auf die sog.<br />
Wertsachen legen, da es genug Urteile gibt, die<br />
Sie nicht aus <strong>de</strong>r Verantwortung nimmt. „Ein<br />
durchschnittlicher Versicherungsnehmer müsse<br />
nämlich mit einer Entschädigungsgrenze für<br />
Schmuck- bzw. Wertsachen, die ohne Sicherungen<br />
verwahrt wer<strong>de</strong>n, rechnen. Denn je<strong>de</strong>r Versicherungsnehmer<br />
wisse, dass <strong>de</strong>rartige<br />
Gegenstän<strong>de</strong> durch einen Einbruchdiebstahl in<br />
beson<strong>de</strong>rer Weise gefähr<strong>de</strong>t seien.“ Urteil <strong>de</strong>ines<br />
Richters.<br />
Wertsachen (Auszug: Bargeld, Urkun<strong>de</strong>n, Sparbücher,<br />
sonstige Wertpapiere, Schmucksachen,<br />
E<strong>de</strong>lsteine, Briefmarken, Telefonkarten, Münzen<br />
und an<strong>de</strong>re Sammlungen, Pelze, Teppiche, Kunstgegenstän<strong>de</strong>,<br />
sonstige Sachen, die älter als 100<br />
Jahre alt sind (außer Möbel) u.a.) unterliegen<br />
einer Begrenzung innerhalb <strong>de</strong>r Hausratversicherung<br />
von 20 - 40% von <strong>de</strong>r Versicherungssumme<br />
o<strong>de</strong>r festen Summen bis zu 20.000 - 50.000 €,<br />
die mit einem Aufpreis erhöht wer<strong>de</strong>n kann. Es<br />
gibt Versicherer, die diese Grenzen wesentlich erhöhen<br />
o<strong>de</strong>r sich auf Kunst und wertvolle Gegenstän<strong>de</strong><br />
spezialisiert haben. Fragen Sie Ihren<br />
Fairsicherungsmakler im Zweifelsfall.<br />
Im Scha<strong>de</strong>nsfall (Einbruch-Diebstahl) müssen Sie<br />
beweisen, dass die gestohlenen Gegenstän<strong>de</strong> in<br />
Ihrem Besitz waren: Quittungen und Fotos von<br />
<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong>n im Detail und Raumfotos aufbewahren.<br />
Bei Schmuck: Fotos von Kette, Uhr<br />
o<strong>de</strong>r Ring solo und mit einem Familienmitglied.<br />
Machen Sie dies zeitnah und bewahren Sie digitale<br />
Bil<strong>de</strong>r an unterschiedlichen Orten auf.<br />
Vor ein paar Jahren wur<strong>de</strong> meine Empfehlung von<br />
einer Kundin nicht umgesetzt. Zwei Monate später<br />
wur<strong>de</strong> durch einen Einbruch eine gol<strong>de</strong>ne Halskette<br />
gestohlen – ein Geschenk ihrer Mutter. Die Halskette<br />
war zwar wertvoll, aber nicht son<strong>de</strong>rlich<br />
schön aus Sicht <strong>de</strong>r Beschenkten.<br />
Da die Kundin sie nie getragen hatte, gab es auch<br />
kein Foto. Den Beleg <strong>de</strong>s Geschenkes hatte die<br />
Mutter weggeworfen. Es lag somit kein Beweis für<br />
die Existenz einer Goldkette im Wert von etwa<br />
3.000 € vor und <strong>de</strong>r Versicherer musste hier nicht<br />
zahlen – <strong>de</strong>r Gesamt-Scha<strong>de</strong>n von 10.300 € (ohne<br />
Goldkette) wur<strong>de</strong> anstandslos beglichen.<br />
Pe Sturm© Fairsicherungsbüro Bochum –<br />
http://fairsicherungsbüro-bochum.<strong>de</strong><br />
13
BIOSpitzenkochschule feiert Jubiläum - 20 Jahre BioGourmet<br />
14<br />
Bio-Gourmet-Ernährung fin<strong>de</strong>t immer mehr ihren<br />
Platz in <strong>de</strong>r herkömmlichen Küche – und zieht<br />
damit auch immer stärker in die Bereiche Gastronomie,<br />
Lebensmittelhan<strong>de</strong>l und Ernährungsberatung<br />
ein. Die Grün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r Kölner Kochschule<br />
und Aka<strong>de</strong>mie BioGourmetClub, Mayoori Buchhalter,<br />
hat mit Lei<strong>de</strong>nschaft dafür <strong>de</strong>n Weg geebnet:<br />
Sie engagiert sich seit über zwanzig Jahren in<br />
Kochkursen und vor allem in Aus- und Weiterbildungen<br />
dafür, dass möglichst viele Menschen die<br />
Vorzüge von biologischen Produkten für sich ent<strong>de</strong>cken<br />
und in ihren Alltag integrieren. Ihr beson<strong>de</strong>res<br />
Augenmerk gilt <strong>de</strong>r veganen Ernährung.<br />
„Ich habe in <strong>de</strong>r Ausbildung zur Fachfrau für Bio-<br />
Gourmet-Ernährung ein Handwerkszeug bekommen,<br />
das ich als Selbstständige perfekt nutzen<br />
kann, um mein Leistungsangebot zu erweitern“,<br />
sagt Wibke Anton. So gibt die studierte Sängerin<br />
mittlerweile selbst Kochkurse und berät und<br />
coacht Privatpersonen und Unternehmen in Sachen<br />
gesun<strong>de</strong>r Ernährung und Lifestyle. Die bun<strong>de</strong>sweit<br />
einzige IHK-Weiterbildung zum<br />
Fachmann/Fachfrau für Bio-Gourmet-Ernährung<br />
hat Mayoori Buchhalter 2009 entwickelt und<br />
damit <strong>de</strong>m Thema „biologische Ernährung“ <strong>de</strong>n<br />
Weg auch in die Gastronomie geebnet. Ob Einkauf,<br />
Verarbeitung, Verkauf, Beratung und Marketing<br />
von biologisch angebauten Lebensmitteln,<br />
verschie<strong>de</strong>ne Ernährungsformen wie Vollwert,<br />
Rohkost o<strong>de</strong>r Ayurveda: Die Teilnehmer erhalten<br />
eine fundierte Grundausbildung, die eine spätere<br />
berufliche Spezialisierung ermöglicht. „Es sind<br />
Köche dabei, die sich weiter professionalisieren<br />
und ein Alleinstellungsmerkmal für <strong>de</strong>n Wettbewerb<br />
wollen, und auch Teilnehmer, die sich beruflich<br />
komplett verän<strong>de</strong>rn wollen“, erläutert Mayoori<br />
Buchhalter.<br />
Gesundheit und gute Ernährung gehören einfach<br />
zusammen. Immer mehr Menschen kaufen und<br />
verarbeiten daher gezielt biologisch angebaute<br />
Lebensmittel. „»Bio« ist weitestgehend zum Synonym<br />
guter Lebensmittelqualität gewor<strong>de</strong>n“,<br />
sagt Mayoori Buchhalter.“ Durch die Verarbeitung<br />
biologisch angebauter Lebensmittel lässt sich<br />
eine erheblich größere Bandbreite an Gerichten<br />
zubereiten, die gut für unsere Gesundheit sind, als<br />
dies mit konventionell angebauten Lebensmitteln<br />
möglich wäre – davon bin ich überzeugt.“<br />
Neben rund 70 Kochkursen im Jahr für Privatpersonen<br />
hält <strong>de</strong>r BioGourmetClub auch für Unternehmen<br />
ein breites Portfolio an Leistungen bereit:<br />
Tagungen, Produktvorstellungen, Teambildungsund<br />
Kun<strong>de</strong>nbindungsevents, Weihnachts- und Geburtstagsfeiern<br />
o<strong>de</strong>r Empfänge für zwei bis 200<br />
Personen.<br />
Nachhaltiges Wirtschaften ist fester Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Firmenkonzepts. „Angefangen bei <strong>de</strong>n Lebensmitteln<br />
über Reinigungsmittel bis zum Geschirr,<br />
Mobiliar und <strong>de</strong>n Schürzen verwen<strong>de</strong>n wir<br />
nur nachhaltig produzierte Waren“, erklärt
Club Kochschule und Aka<strong>de</strong>mie<br />
Mayoori Buchhalter. Seit mehr als zwanzig Jahren,<br />
zunächst im eigenen vegetarischen Restaurant,<br />
dann in <strong>de</strong>r Kochschule, beschäftigt sich<br />
Mayoori Buchhalter mit gesundheitsunterstützen<strong>de</strong>r<br />
Küche. Seit<strong>de</strong>m hat sie über 1.400 Abendkochkurse,<br />
270 Wochenend-Kochworkshops und<br />
knapp 50 Aus- und Weiterbildungen geleitet. Für<br />
namhafte Lebensmittelunternehmen aus <strong>de</strong>r Biobranche<br />
entwickelt sie seit vielen Jahren spezielle<br />
Rezepte zur Produkteinführung. Seit <strong>Herbst</strong> 2011<br />
ist Mayoori Buchhalter BIOSpitzenköchin. Die<br />
<strong>de</strong>utschlandweit einzigartige Kochvereinigung<br />
BIOSpitzenköche mit <strong>de</strong>rzeit 20 Köchinnen und<br />
Köchen bietet Gourmetküche aus überwiegend<br />
ökologisch erzeugten Lebensmitteln an – und<br />
dazu möglichst regional, saisonal und fair tra<strong>de</strong>.<br />
Wer sich beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n Aspekt „gesundheitsunterstützen<strong>de</strong><br />
Ernährung“ interessiert, kann entsprechen<strong>de</strong><br />
Basis- und Aufbaukurse, aber auch<br />
eine dreisemestrige Ausbildung in <strong>de</strong>r BioGourmetClub-Aka<strong>de</strong>mie<br />
buchen: „Die Ausbildung<br />
„Aufbruch in ein neues Leben“ liegt – im Vergleich<br />
zu <strong>de</strong>n BioGourmetClub-Kursen – fast ausschließlich<br />
in meinen Hän<strong>de</strong>n. Hier vermittele ich<br />
<strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n die Grundzüge <strong>de</strong>r veganen<br />
Fünf Elemente Küche, die auf <strong>de</strong>r traditionellen<br />
chinesischen Medizin beruht“, erläutert Mayoori<br />
Buchhalter.<br />
Von Kochkursen über Weiterbildungen bis hin zum<br />
Bio-Catering für Veranstaltungen und Unternehmen<br />
ist <strong>de</strong>r BioGourmetClub die erste Adresse in<br />
Köln für vielfältige und variantenreiche Ernährung,<br />
die zugleich die Gesundheit unterstützt. Die Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
und die Begeisterung, mit <strong>de</strong>r seit<br />
zwanzig Jahren im BioGourmetClub nicht nur gekocht,<br />
son<strong>de</strong>rn die Bio-Ernährung von morgen<br />
weiterentwickelt wird, strahlt schon heute in viele<br />
kulinarische und gastronomische Bereiche aus.<br />
Autor: Rufus Barke, BioGourmetClub Kochschule<br />
& Aka<strong>de</strong>mie, www.biogourmetclub.<strong>de</strong><br />
Pflege von Anstrichen ...<br />
... mit Naturfarben –<br />
Verschmutzungen und<br />
Schä<strong>de</strong>n durch Bewuchs<br />
Gebäu<strong>de</strong> altern. Ob das Ergebnis shabby schön<br />
o<strong>de</strong>r ein Scha<strong>de</strong>n ist, liegt nicht zuletzt im Auge<br />
<strong>de</strong>s Betrachters. Alle Oberflächen sind mechanischen<br />
und chemischen Angriffen ausgesetzt. Wesentliche<br />
Faktoren sind die UV Einstrahlung, die<br />
Auswirkungen von Feuchtigkeit und thermische<br />
Faktoren wie Aufheizung und Frost. Dieser Umstand<br />
ist wichtig für die Farbauswahl, aber auch<br />
Anlass für Wartung und Pflege eines Gebäu<strong>de</strong>s.<br />
Anstriche sind ein Oberflächenschutz, aber sie<br />
sind auch ein Teil <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s und brauchen<br />
ihrerseits Pflege!<br />
Nicht selten stehen wir vor Oberflächen, die uns<br />
nicht gefallen, sie sind nicht mehr schön. Erst<br />
wenn wir genau beobachten und überlegen was<br />
wir eigentlich sehen, können wir über Abhilfe<br />
nach<strong>de</strong>nken. Die Beschaffenheit einer Oberfläche<br />
ist im Zusammenhang mit vielen Faktoren zu<br />
sehen. Schon <strong>de</strong>r Standort ist wichtig für die Lebensdauer.<br />
Natürlich muss ein Anstrichmittel zum<br />
Untergrund passen und seiner Funktion angemessen<br />
sein. Bei einer Holzfassa<strong>de</strong> beispielsweise<br />
muss es auf <strong>de</strong>m gegebenen Holz gut<br />
haften und wetterfest sein. Glätte, Rauigkeit o<strong>de</strong>r<br />
Dichtigkeit sind nur einige Faktoren, die hier eine<br />
Rolle spielen. Abblätterungen, Abkrei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
sonstige Auflösungserscheinungen sind bereits<br />
echte Schä<strong>de</strong>n, hier geht es um die „normale“<br />
Alterung.<br />
Verschmutzungen beginnen sofort, ab Fertigstellung<br />
eines je<strong>de</strong>n Objekts. Schmutz ist ein weites<br />
Feld, im Außenbereich fin<strong>de</strong>n wir vor allem<br />
Stäube. Sie sind so vielfältig wie die Umgebungsluft.<br />
Abgelagert wer<strong>de</strong>n meist Feinstäube aus<br />
<strong>de</strong>m Verkehr, <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>r Industrie.<br />
Im Einzelfall gilt es, die Umgebung zu unter-<br />
15
Pflege von Anstrichen mit Naturfarben ...<br />
16<br />
suchen. Beson<strong>de</strong>rs Ruß ist sehr fein, etwas klebrig<br />
und neigt zur Zusammenballung. Kleine<br />
schwarze Pünktchen auf Anstrichen sind oft Rußpartikel,<br />
die sich nach mehrmaligem Feuchtewechsel<br />
(Regen-Trocknung) zusammengeballt<br />
haben.<br />
Frischer Schmutz lässt sich leicht entfernen. Abstauben<br />
o<strong>de</strong>r Waschen sind Tätigkeiten über die<br />
wenig nachgedacht wird, kein Auto sieht nach<br />
einem halben Jahr ohne Wäsche noch neu aus!<br />
Auch Fensterputzen gehört zu unseren kulturellen<br />
Errungenschaften wie eine Glasscheibe. Nicht nur<br />
die Glasfläche, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r Rahmen sollte<br />
gereinigt wer<strong>de</strong>n. Geschieht es jedoch einmal<br />
über längere Zeit nicht, beginnt <strong>de</strong>r Ärger:<br />
Schmutz altert, in<strong>de</strong>m er verhärtet. Er inkrustiert,<br />
wird zunehmend schwerer löslich, und stellt<br />
schließlich einen Nährbo<strong>de</strong>n für vielerlei Organismen<br />
dar. Die rauere Oberfläche hält Schmutz und<br />
Feuchtigkeit länger zurück und begünstigt damit<br />
Bewuchs. Schmutz auf Oberflächen ist <strong>de</strong>r Beginn<br />
<strong>de</strong>r Kompostierung, um es einmal drastisch<br />
auszudrücken. Frischer Schmutz kann in <strong>de</strong>r<br />
Regel mit Wasser abgewaschen wer<strong>de</strong>n, oft hilft<br />
ein kleiner Zusatz von Seife (z.B. Marseiller Seife)<br />
um die Verschmutzungen leichter zu lösen. Mit<br />
weichen Bürsten kann die Reinigung effektiver<br />
gestaltet wer<strong>de</strong>n, nachspülen entfernt Schmutzreste.<br />
Die Oberfläche sieht wie<strong>de</strong>r schön aus und<br />
trocknet schnell. Hartnäckigere Verschmutzungen<br />
müssen mit mehr Aufwand entfernt wer<strong>de</strong>n. Im<br />
Extremfall helfen nur noch ein Scheuermittel und<br />
eine härtere Bürste, dann geht natürlich auch ein<br />
Teil vom Anstrich verloren. Am En<strong>de</strong> stehen wir<br />
wie<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>m unbehan<strong>de</strong>lten Untergrundmaterial,<br />
welches in <strong>de</strong>r Regel nicht mehr neuwertig<br />
ist, son<strong>de</strong>rn seinerseits bereits angegriffen<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Verschmutzungen können wir nur durch Pflege<br />
begegnen, das heißt durch regelmäßige Reinigung.<br />
Bewuchs ist eine Steigerung <strong>de</strong>r Verschmutzung,<br />
sie ist die Belebung <strong>de</strong>r Oberfläche.<br />
Was als Biofilm beginnt, einer Kombination von<br />
Bakterien und Algen, steigert sich über Flechten<br />
und Moose zu Pionierpflanzen. Dass am En<strong>de</strong> aus<br />
einem Gebäu<strong>de</strong> ein Wald wird, spricht eigentlich<br />
für seine ökologische Qualität, allerdings wollen<br />
wir es ja zuvor für eine angemessene Zeit nutzen.<br />
Auch hier liegt das Geheimnis in <strong>de</strong>r Pflege, verhin<strong>de</strong>rn<br />
wir <strong>de</strong>n Biofilm, entsteht auch kein weiterer<br />
Bewuchs. Die Grundlage allen Lebens ist<br />
Wasser, wenn Bewuchs also Feuchtigkeit speichert,<br />
verhin<strong>de</strong>rt er die schnelle Trocknung von<br />
Oberflächen, es entsteht ein circulus vitiosus. Der<br />
Versuch Bewuchs mit Biozi<strong>de</strong>n zu verhin<strong>de</strong>rn ist<br />
äußerst fragwürdig und nur kurzzeitig wirksam.<br />
Biozi<strong>de</strong> wirken nur, wenn sie auch zur Verfügung<br />
stehen (das heißt vor allem wasserlöslich in das<br />
entstehen<strong>de</strong> Leben eindringen können), damit<br />
sind sie aber zugleich auch <strong>de</strong>r Abwitterung ausgesetzt.<br />
Zweifellos sind sie also aus <strong>de</strong>m neuen<br />
Anstrich heraus wirksam, aber ein erheblicher<br />
Teil entweicht in die Umgebung und damit in das<br />
Regenwasser. Biozi<strong>de</strong> verbrauchen sich, je nach<br />
Anstrichsystem, innerhalb weniger Monate. Eine<br />
ökologisch sinnvolle Problemlösung ist hier nicht<br />
zu erkennen, eine Belastung <strong>de</strong>r Umwelt ist regelmäßig<br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Fazit: Die Baustoffe und ihre Schutzschichten<br />
sind entschei<strong>de</strong>nd für die Haltbarkeit und Langlebigkeit<br />
von Bauwerken. Ein Anstrich, von <strong>de</strong>m<br />
man zehn- o<strong>de</strong>r auch fünfzehnjährige Lebensdauer<br />
erwartet, wird nicht nach genau fünfzehn<br />
Jahren von <strong>de</strong>r Wand fallen, son<strong>de</strong>rn er beginnt,<br />
wie je<strong>de</strong>s süße Menschenbaby, vom Tage <strong>de</strong>r Geburt<br />
an zu altern. Vielleicht wäre es weise, die<br />
entstehen<strong>de</strong> Patina als Charakter eines Gebäu<strong>de</strong>s<br />
zu betrachten und angemessene Renovierungsintervalle<br />
durch Pflege erheblich zu verlängern!<br />
Autor: Martin Krampfer, Umweltschutzberater,<br />
www.nf-hh.<strong>de</strong>
Gegen <strong>de</strong>n Fast-Fashion-Trend.<br />
Wie dadurch das erste<br />
Biogummiband entstand<br />
und weltweiten Anklang<br />
fin<strong>de</strong>t<br />
Mandy Ged<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> 1970 am Ran<strong>de</strong> Berlins<br />
geboren, sie ist verheiratet und hat zwei pubertieren<strong>de</strong><br />
Teenager im Haus. Seit acht Jahren stellt<br />
Mandy Ged<strong>de</strong>rt unter ihrem Label CHARLE in Berlin<br />
und im näheren Umland mitwachsen<strong>de</strong> Biokleidung<br />
in bunten Farben her.<br />
Mit ihrem kleinen Team, bestehend aus ihrer<br />
Mama und drei Mitarbeiterinnen, wird die kindgerechte,<br />
farbenfrohe Kleidung nach eigenen Designs<br />
entwickelt und genäht.<br />
CHARLE setzt dabei ein klares Zeichen gegen<br />
Fast-Fashion: „Kin<strong>de</strong>r wachsen gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n<br />
ersten Lebensjahren wahnsinnig schnell. Ständig<br />
wird eine weitere Konfektionsgröße benötigt. Das<br />
kostet Geld. Es ist also nur sinnvoll, Kleidungsstücke<br />
zu entwickeln, die ein Kind lange tragen<br />
und die i<strong>de</strong>alerweise danach noch an ein Geschwisterkind<br />
weitergegeben wer<strong>de</strong>n kann. Unsere<br />
Kleidung passt über 2-3 Regelgrößen hinaus.<br />
Dabei haben wir berücksichtigt, dass die<br />
Materialen entsprechend robust sind. Wir sind<br />
also von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e getrieben, langlebige, wertige<br />
und zeitlose Kin<strong>de</strong>rkleidung zu entwickeln und zu<br />
vertreiben. Mit dieser Philosophie schwimmen<br />
wir komplett gegen <strong>de</strong>n Fast-Fashion-Strom.“<br />
Dabei ist auch Nachhaltigkeit bei CHARLE nicht<br />
nur ein Wort: Die ökologischen Fasern und Zutaten<br />
für die robuste Kleidung sollten möglichst<br />
kurze Transportwege aufweisen und in Deutschland<br />
verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Die Baumwolle kommt<br />
aus <strong>de</strong>r Türkei, alle an<strong>de</strong>ren Zutaten aus<br />
Deutschland und Österreich. Abfälle fallen durch<br />
eine gute Schnittkonstruktion kaum an, <strong>de</strong>r benötigte<br />
Strom wird von einem reinen Ökostromanbieter<br />
bezogen, nachhaltige Büromaterialien<br />
und biologische Reinigungsmittel wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t<br />
und die Kleidung wird klimaneutral in recycelten<br />
o<strong>de</strong>r gebrauchten Kartonagen versandt.<br />
Auch <strong>de</strong>r Druck <strong>de</strong>r Kataloge und Werbematerialien<br />
erfolgt direkt in <strong>de</strong>r Region, so ökologisch wie<br />
möglich.<br />
Mandy Ged<strong>de</strong>rt beim Zuschnitt<br />
17
Gegen <strong>de</strong>n Fast-Fashion-Trend.<br />
Raritäten auf <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong><br />
18<br />
Vor einiger Zeit stand Mandy Ged<strong>de</strong>rt vor einer weiteren<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung: Die Suche nach einer ökologischen<br />
Variante zu <strong>de</strong>m konventionellen<br />
Gummiband, das sie in die Kin<strong>de</strong>rbekleidung einsetzte,<br />
war erfolglos. Es gab nur Gummibän<strong>de</strong>r<br />
nach <strong>de</strong>m Ökotex-Standard 100. Das hat die damals<br />
junge Mutter aber nicht überzeugt. Und so<br />
machte sie sich auf die Suche nach einem Spezialisten<br />
mit Pioniergeist und wur<strong>de</strong> in Österreich fündig.<br />
Es kostete sie <strong>de</strong>nnoch viele Monate Überredungskunst,<br />
bis <strong>de</strong>r Bandweber dieses Abenteuer mit ihr<br />
gemeinsam gehen wollte. Denn er hatte Jahrzehnte<br />
zuvor seine Produktion auf konventionelle Bän<strong>de</strong>r<br />
umgestellt, um auf <strong>de</strong>m globalen Bän<strong>de</strong>rmarkt<br />
noch mitspielen zu können. Da er aber über das<br />
Wissen verfügt, wie aus Naturmaterialien Bän<strong>de</strong>r<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n bzw. worauf es dabei zu achten<br />
gilt, war er doch von ihrer I<strong>de</strong>e überzeugt. So gibt<br />
es nun seit wenigen Jahren echte Biogummibän<strong>de</strong>r,<br />
die sich inzwischen weltweit verkaufen. Brandneu<br />
im Sortiment ist eine naturfarbene Biokor<strong>de</strong>l,<br />
die Hersteller für Kapuzenpullis, Turnbeutel uvm.<br />
beson<strong>de</strong>rs interessiert.<br />
CHARLE ist Mitglied im Internationalen Verband <strong>de</strong>r<br />
Naturtextilwirtschaft, im Bündnis für nachhaltige<br />
Textilien und bei UnternehmensGrün e.V.<br />
CHARLE - sustainable kids fashion, www.charleberlin.<strong>de</strong><br />
Gummiband-Rolle
Outdoor-Ausrüstung mieten statt kaufen<br />
iRentit by VAUDE: neuer, innovativer<br />
Service schont die Umwelt und <strong>de</strong>n<br />
Geldbeutel<br />
Wer kennt das nicht? Ein Zelt o<strong>de</strong>r einen Trekkingrucksack<br />
nutzt man oft nur ein, zwei Mal im<br />
Jahr – für die restliche Zeit benötigt die Ausrüstung<br />
wertvollen Stauraum in <strong>de</strong>r Wohnung o<strong>de</strong>r<br />
im Keller. Dafür bietet VAUDE nun eine sinnvolle<br />
Alternative: iRentit by VAUDE. Mit diesem innovativen<br />
Service haben Outdoor-Begeisterte die<br />
Möglichkeit, Ausrüstung wie Rucksäcke, Zelte,<br />
Fahrradtaschen o<strong>de</strong>r Reisegepäck unkompliziert<br />
zu mieten und nach Gebrauch einfach wie<strong>de</strong>r zurückzugeben.<br />
Im Sinne von „Share Economy“<br />
wer<strong>de</strong>n Produkte mit an<strong>de</strong>ren Personen geteilt.<br />
Die Vorteile: Man kann die Ausrüstung erst einmal<br />
testen, hat mehr Geld in <strong>de</strong>r Urlaubskasse, spart<br />
Platz und schont die Umwelt. Angeboten wird dieser<br />
Service online sowie in allen VAUDE Stores<br />
bun<strong>de</strong>sweit als auch im VAUDE Fabrikverkauf am<br />
Firmensitz in Tettnang.<br />
„Share Economy“ gilt als einer <strong>de</strong>r globalen Megatrends,<br />
also Verän<strong>de</strong>rungen, die unsere Welt<br />
und unser Denken grundlegend prägen. „Alles<br />
selbst zu besitzen“ – darauf wird immer weniger<br />
Wert gelegt. Mehr und mehr Menschen möchten<br />
Produkte gezielt und bedarfsgerecht nutzen -<br />
ohne diese selbst anzuschaffen. Der Grund dafür<br />
liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Oft wird sperriges Equipment<br />
nur bei wenigen Gelegenheiten genutzt. Zur Lagerung<br />
benötigt man Platz, <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs in<br />
Stadtwohnungen meist rar ist. Außer<strong>de</strong>m spart<br />
man Geld: Rucksäcke gibt es ab vier Euro pro<br />
Tag, Zelte ab acht Euro pro Tag zu mieten – <strong>de</strong>r<br />
Anschaffungspreis liegt <strong>de</strong>utlich höher. Ein weiterer<br />
Vorteil: Auf diese Weise kann man Outdoor-<br />
Sportarten ausprobieren, ohne sich gleich die<br />
komplette Ausrüstung dafür kaufen zu müssen.<br />
iRentit – ein Beitrag zum Umweltschutz<br />
Mit iRentit by VAUDE möchte <strong>de</strong>r Outdoor-Ausrüster<br />
auch dazu beitragen, dass die Ausrüstung<br />
möglichst häufig und lange genutzt wird, statt,<br />
wie im schlechtesten Fall, ungenutzt herumzuliegen<br />
und schließlich im Müll zu lan<strong>de</strong>n. Dadurch<br />
können wertvolle Ressourcen eingespart wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Vermietungs-Konzept iRentit by VAUDE ist<br />
damit ein weiterer Baustein in <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />
Unternehmensstrategie <strong>de</strong>s Outdoor-Ausrüsters.<br />
„Wir entwickeln nicht nur nachhaltige Produkte,<br />
son<strong>de</strong>rn machen uns auch Gedanken über nachhaltige<br />
neue Geschäftsmo<strong>de</strong>lle. Deshalb bieten<br />
wir mit ‚iRentit by VAUDE‘ nun die Möglichkeit,<br />
Ausrüstungsprodukte kostengünstig zu mieten,<br />
ihre Funktionalität zu genießen und sie danach<br />
wie<strong>de</strong>r abzugeben. Damit <strong>de</strong>r nächste Nutzer ein<br />
neues Abenteuer mit ihnen erleben kann“, so Lisa<br />
Fiedler, VAUDE Unternehmensentwicklung und<br />
CSR.<br />
19
Outdoor-Ausrüstung mieten statt kaufen<br />
20<br />
Wie funktioniert <strong>de</strong>r Mietservice iRentit?<br />
Egal ob Radreise, Trekkingtour, Zelturlaub o<strong>de</strong>r<br />
Städtetrip, VAUDE bietet die passen<strong>de</strong> Ausrüstung<br />
zum Mieten. Die Produkte können entwe<strong>de</strong>r online<br />
gemietet wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r vor Ort in einer <strong>de</strong>r<br />
Mietstationen in <strong>de</strong>n VAUDE Stores als auch im<br />
VAUDE Fabrikverkauf in Tettnang. Die Min<strong>de</strong>stmietzeit<br />
beträgt drei Tage.<br />
Wer online mieten möchte, sollte die Ausrüstung<br />
14 Tage vor Mietbeginn reservieren. Das Produkt<br />
bekommt man nach Hause geschickt und sollte<br />
es einen Tag nach Mieten<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r zurücksen<strong>de</strong>n.<br />
Wer die Ausrüstung im VAUDE Store o<strong>de</strong>r Fabrikverkauf<br />
mieten möchte, sollte diese vier Tage<br />
im Voraus reservieren. Das reservierte Mietprodukt<br />
kann einen Tag vor Mietbeginn dort abgeholt<br />
und einen Tag nach Mieten<strong>de</strong> dorthin zurückgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r Rückgabe wer<strong>de</strong>n die<br />
Produkte im VAUDE Reparaturservice professionell<br />
gewartet und gereinigt, damit sie <strong>de</strong>m nächsten<br />
Nutzer anschließend sauber und voll<br />
funktionsfähig zur Verfügung stehen.<br />
Produkte testen und kaufen – <strong>de</strong>r Mietpreis<br />
wird angerechnet<br />
Das Mietkonzept „iRentit“ bietet auch die Möglichkeit,<br />
Produkte erst einmal in <strong>de</strong>r Praxis zu testen,<br />
bevor man sie anschafft. Das Mietprodukt<br />
selbst kann zwar nicht erworben wer<strong>de</strong>n, aber<br />
ein entsprechen<strong>de</strong>s neues Produkt. Der Vorteil:<br />
Wenn es sich um das gleiche Produkt han<strong>de</strong>lt,<br />
wird <strong>de</strong>r Mietpreis beim Kauf im VAUDE Store angerechnet.<br />
In <strong>de</strong>r Outdoor-Branche betritt VAUDE mit <strong>de</strong>m<br />
Thema „Mieten“ Neuland. Daher führte das Unternehmen<br />
<strong>de</strong>n Mietservice „iRentit“ vor etwa<br />
einem Jahr zunächst in <strong>de</strong>n VAUDE Stores ein.<br />
Dank <strong>de</strong>r positiven Resonanz hat VAUDE das Angebot<br />
nun auf <strong>de</strong>n Online-Bereich ausgeweitet,<br />
so dass die Produkte bequem von Zuhause aus<br />
gemietet wer<strong>de</strong>n können. In einem weiteren<br />
Schritt möchte VAUDE auch interessierte Fachhändler<br />
einbin<strong>de</strong>n. Derzeit ist „iRentit“ nur in<br />
Deutschland verfügbar – eine künftige Ausweitung<br />
aufs Ausland ist geplant.<br />
Mietservice iRentit:<br />
https://www.vau<strong>de</strong>.com/<strong>de</strong>-DE/Wokaufen/<br />
Mietprodukte/<br />
iRentit Mietstationen in <strong>de</strong>n VAUDE Stores:<br />
https://www.vau<strong>de</strong>.com/<strong>de</strong>-DE/<br />
Wo-kaufen/VAUDE-Stores/<br />
Mehr über VAUDE im Nachhaltigkeitsbericht:<br />
https://nachhaltigkeitsbericht.vau<strong>de</strong>.com/
JAMU Organic Spices –<br />
das vegane Wellnessgetränk mit bioaktiven Pflanzenstoffen und<br />
tausendjähriger Tradition<br />
Die indonesische Gesundheitslehre JAMU wird<br />
mit „Kräuter, Blumen und Wurzeln“ übersetzt<br />
und kann mit <strong>de</strong>m indischen Ayurveda und <strong>de</strong>r<br />
Traditionellen Chinesischen Medizin verglichen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Rezepte aus natürlichen Pflanzenstoffen<br />
wer<strong>de</strong>n seit weit mehr als 1.000 Jahren<br />
auf <strong>de</strong>r Insel Java von Mutter zu Tochter vererbt.<br />
Jetzt erobert das ganzheitliche Konzept<br />
auch <strong>de</strong>n Westen: In drei Sorten kommt das Bio-<br />
Wellnessgetränk ab sofort in Deutschland auf<br />
<strong>de</strong>n Markt.<br />
Superfoods und Adaptogene sind nicht nur unter<br />
Foodies Trendbegriffe und in aller Mun<strong>de</strong>. Dabei ist<br />
die I<strong>de</strong>e, durch eine richtige Ernährung und <strong>de</strong>n<br />
Einsatz biokativer Pflanzenstoffe Körper und Geist<br />
in Balance und somit gesund zu halten, uralt. In Indonesien<br />
entstand schon vor rund 1.300 Jahren<br />
eine Lehre, die durch komplexe Sudmetho<strong>de</strong>n Heilgetränke<br />
aus Pflanzen, Kräutern und Gewürzen<br />
herstellte: JAMU. Die Rezepte wur<strong>de</strong>n traditionell<br />
von Generation zu Generation weitergegeben und<br />
waren ursprünglich <strong>de</strong>n königlichen Familien <strong>de</strong>r<br />
Insel Java vorbehalten – über die Jahrhun<strong>de</strong>rte verbreiteten<br />
sich die heilen<strong>de</strong>n Kräuterelixiere aber in<br />
ganz Indonesien sowie Teilen Südostasiens.<br />
Mit JAMU Organic Spices fin<strong>de</strong>t die geheimnisvolle<br />
Rezeptur jetzt in einer Auswahl von drei Geschmacksrichtungen<br />
ihren Weg nach Europa: JAMU<br />
No.1 ist ein Beauty-Booster! Ingwer, Curcuma, Aronia,<br />
Korian<strong>de</strong>r und Fenchel können Haare und<br />
Nägel stärken, die Feuchtigkeitsspeicher <strong>de</strong>r Haut<br />
auffüllen und die Kollagenbildung anregen. Kurkuma<br />
wirkt außer<strong>de</strong>m entzündungshemmend und<br />
antibakteriell. JAMU No.2 kann <strong>de</strong>n Körper dabei<br />
unterstützen zu entspannen und erholsam zu<br />
schlafen. Dafür sorgt unter an<strong>de</strong>rem Ginseng, das<br />
im alten China mit Gold aufgewogen wur<strong>de</strong>. Die<br />
Heilwurzel kann die Ausschüttung <strong>de</strong>s Glückshormons<br />
Serotonin erhöhen und die Produktion <strong>de</strong>s<br />
Stresshormons Cortisol verringern. Ingwer, Zimt<br />
und Curcuma senken Cholesterin und Blutdruck,<br />
während Immunsystem und Stoffwechsel einen<br />
Push bekommen. JAMU No.3 ist ein Energiespen<strong>de</strong>r<br />
mit stimulieren<strong>de</strong>m Effekt. Ginseng, Kardamom<br />
und Guarana wirken anregend auf die Sinne. Beson<strong>de</strong>rs<br />
Guarana ist ein echter Wachmacher, <strong>de</strong>r<br />
fünfmal so viel Power hat, wie Koffein. Dazu kommen<br />
schwarzer Pfeffer, Muskat und Chili, <strong>de</strong>ren<br />
ätherische Öle und Mikronährstoffe die Blutzirkulation<br />
verbessern und <strong>de</strong>n Puls erhöhen können.<br />
Viele Kräuter <strong>de</strong>r Rezeptur JAMU No.3 haben eine<br />
Gemeinsamkeit: Sie wur<strong>de</strong>n bereits im Kamasutra<br />
als wirksame Aphrodisiaken beschrieben.<br />
Hinter <strong>de</strong>m ganzheitlichen Wellnessgetränk in Bio-<br />
Qualität steht <strong>de</strong>r Hamburger Unternehmer Kevin<br />
Singh Witzorek, <strong>de</strong>r mit Naturmedizin, je<strong>de</strong>r Menge<br />
Yoga und täglich einer Messerspitze Kurkuma aufwuchs.<br />
„Die Philosophien Asiens und die Erkenntnis,<br />
dass Prophylaxe alles ist, begleiten mich<br />
bereits mein ganzes Leben,“ erinnert sich Kevin<br />
Singh. Seine Eltern, die aus Oberschlesien und <strong>de</strong>m<br />
nordindischen Punjab in das Tor zur Welt gefun<strong>de</strong>n<br />
hatten, zählen zu <strong>de</strong>n innovativsten Gastronomen<br />
<strong>de</strong>r Stadt. Martina und Karamjit führen das erste<br />
vegetarische und vegane Restaurant Hamburgs im<br />
Herzen Eppendorfs, das Tassajara. Zu <strong>de</strong>ssen Mitgrün<strong>de</strong>rn<br />
zählten einst die Yogi Tee-Erfin<strong>de</strong>r und die<br />
wegweisendsten Yogaleherer ihrer Zeit. Auch heute<br />
noch trifft sich die Community im Herzen Eppendorfs<br />
und klönt über <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Zeitgeists und<br />
die begrüßenswerte Zunahme einer mehr und<br />
mehr pflanzlichen Ernährung.<br />
„In unserer Food-verrückten Familie ist Genuss, <strong>de</strong>r<br />
Körper Geist und Sinne anspricht, ein bestimmen<strong>de</strong>s<br />
Thema. Ich bin sehr glücklich mit JAMU Organic<br />
Spices ein Produkt gefun<strong>de</strong>n zu haben, das<br />
21
JAMU Organic Spices –<br />
22<br />
mein persönliches Anliegen so perfekt wi<strong>de</strong>rspiegelt.<br />
JAMU ist superlecker und sticht je<strong>de</strong> Limona<strong>de</strong><br />
in Sachen Erfrischung um Längen aus.<br />
Gleichzeitig eröffnet die Vitalstoff-Komposition mit<br />
Vitaminen, Adaptogenen und Spurenelementen<br />
eine ganz neue Liga im Sektor Beverages“, so <strong>de</strong>r<br />
erfahrene Hotellerie- und Gastronomie-Experte, <strong>de</strong>r<br />
nach seinem Studium an einer <strong>de</strong>r renommiertesten<br />
Ka<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schweiz unter an<strong>de</strong>rem<br />
Station in Zürich und in Dubai machte. „Nach <strong>de</strong>m<br />
Studium war ich ehrgeizig, erlebte in <strong>de</strong>n Arabischen<br />
Emiraten aber auch das Gegenstück von<br />
Nachhaltigkeit“, erinnert sich <strong>de</strong>r 27-Jährige. Als<br />
er in <strong>de</strong>r Konzernzentrale von Rotana für mehr als<br />
zehntausend Mitarbeiter zuständig war und trotz<br />
<strong>de</strong>r tollen Position nicht glücklich war, entschied er<br />
sich mit seiner Frau Daria nach Hamburg zurückzukehren<br />
- zurück zu seinen Wurzeln und <strong>de</strong>m Familienbetrieb.<br />
„Ich habe die fantastischen<br />
Erfahrungen gesammelt und unbezahlbare Einblicke<br />
gewonnen, wollte aber meiner Intuition folgen.“<br />
Zurück im Tassajara tauschte Kevin Singh <strong>de</strong>n<br />
Maßanzug gegen Haarnetz und Kochjacke und<br />
schnitt Kurkuma und Co. Zur gleichen Zeit rückte<br />
die Getränkemarke JAMU in sein Bewusstsein. Die<br />
exotischen Flaschen waren schon seit einigen Jahren<br />
am Markt, führten lange ein heimliches Nischendasein<br />
und sollten nun abgewickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
„Wir hatten JAMU lange bei uns im Restaurant und<br />
die I<strong>de</strong>e, die traditionellen Rezepturen aus Indonesien<br />
zu uns zu holen, hat mir immer gefallen“, so<br />
Kevin Singh. Schnell stand für ihn fest. Die Marke,<br />
die Produkte und <strong>de</strong>r Vertrieb verdienen ein Update<br />
und eine zweite Chance. Der junge Unternehmer<br />
wandte sich an die damaligen Inhaber und sprach<br />
mit Ihnen über einen Neuanfang.<br />
In wenigen Monaten hatte <strong>de</strong>r ambitionierte Gastro-Spross<br />
die Marke überarbeitet und eine neue<br />
Vermarktungsstrategie auf die Beine gestellt. Die<br />
Rezepturen wur<strong>de</strong>n zum größten Teil beibehalten,<br />
die Wirkstoffkonzentration erhöht und neue Sorten<br />
kreiert. Für die Wirkung <strong>de</strong>r bioaktiven Pflanzenstoffe<br />
war es von zentraler Be<strong>de</strong>utung, überlieferte<br />
JAMU-Proportionen <strong>de</strong>r Ingredienzien beizubehalten.<br />
Laut <strong>de</strong>r überlieferten Schriften <strong>de</strong>r Alternativmedizin<br />
sorgen erst bestimmte, aktivieren<strong>de</strong><br />
Zusätze in exakter Konzentration dafür, dass sich<br />
die Wirkung <strong>de</strong>r Gewürze und Wurzeln entfalten<br />
können. Dazu zählen Rohrohrzucker und Agavendicksaft.<br />
„Bei JAMU Organic Spices steht <strong>de</strong>r achtsame Genuss,<br />
das Schaffen von Wohlfühlmomenten und die<br />
Sensorik im Mittelpunkt“, erklärt Kevin Singh. „Wir<br />
machen keine Kompromisse im Geschmack.“ Alle<br />
Sorten haben eine leichte, feinperlige Kohlensäure,<br />
sind bio, vegan, laktose- und glutenfrei. Die Inhaltsstoffe<br />
stammen zu 100 Prozent aus nachhaltiger<br />
Produktion. Die Glasflaschen wer<strong>de</strong>n in einer Familienbrauerei<br />
in <strong>de</strong>r Pfalz abgefüllt, mit Recyclingpapier<br />
etikettiert und von einer Spedition in<br />
Familienhand zu ihren Bestimmungsorten transportiert.<br />
Denn auf partnerschaftliches Wirtschaften mit<br />
regionalen Partnern, sowie Vertrauen und Handschlag-Manier,<br />
legt Kevin Singh beson<strong>de</strong>ren Wert.<br />
„Ich möchte auf je<strong>de</strong>s Element in <strong>de</strong>r Herstellungsund<br />
Wertschöpfungskette von JAMU Organic Spices<br />
stolz sein können“, sagt Kevin Singh Witzorek.<br />
Text und Foto: JAMU Organic Spices, www.jamu.<strong>de</strong>
Zwei die auszogen, um die Heilkraft <strong>de</strong>r Natur zu ...<br />
... ent<strong>de</strong>cken, vierter Teil: Der Ursache von<br />
Krankheiten auf <strong>de</strong>r Spur<br />
In <strong>de</strong>r Früh um acht wur<strong>de</strong>n wir vom Pfarrer zum<br />
Frühstück eingela<strong>de</strong>n. Wir waren zu viert, Heiko, <strong>de</strong>r<br />
Pfarrer Christoph, ein älterer Herr, <strong>de</strong>ssen Funktion<br />
sich mir nicht erschloss und ich. Etwas später stießen<br />
noch zwei weitere Gäste zu uns. Der erste war ein jüngerer<br />
Pfarrer, <strong>de</strong>r offenbar normalerweise eher ein<br />
Langschläfer war, <strong>de</strong>nn sein Kollege schien maßlos<br />
überrascht zu sein, ihn zu so früher Stun<strong>de</strong> schon auf<br />
<strong>de</strong>n Beinen zu sehen. Die zweite war eine Dame aus<br />
<strong>de</strong>m Kirchenvorstand, die zeitgleich auch Reporterin<br />
für die lokale Tageszeitung war und uns zu unserer<br />
Reise und unserem Leben interviewen wollte. Nach<br />
einem kurzen Eingangsgespräch über die Wegstrecke<br />
fiel das Gespräch auf das Thema Heilung, welches ja<br />
auch das Kernthema unserer Reise ist. Dies führte jedoch<br />
zu einer recht spannen<strong>de</strong>n Diskussion, da <strong>de</strong>r<br />
23
Zwei die auszogen, um die Heilkraft <strong>de</strong>r Natur zu ent<strong>de</strong>cken,<br />
Jungpfarrer vor seiner Karriere als Geistlicher offenbar<br />
ein Medizinstudium absolviert hatte und mit unserem<br />
Ansatz über Heilung ganz und gar nicht zufrie<strong>de</strong>n war.<br />
Kaum hatte Heiko auch nur ein einziges Beispiel gebracht,<br />
fühlte er sich persönlich angegriffen und ging<br />
in <strong>de</strong>n Gegenangriff über. Prinzipiell sprach natürlich<br />
nichts dagegen, doch es war sehr auffällig, dass es<br />
ihm in erster Linie darum ging, unseren Ansatz bloßzustellen,<br />
ohne dabei aber einen Gegenansatz zu liefern.<br />
Dabei sprachen wir jedoch von völlig verschie<strong>de</strong>nen<br />
Ebenen, auf <strong>de</strong>nen die Krankheiten betrachtet<br />
wur<strong>de</strong>n. Das Gespräch zeigte uns noch einmal <strong>de</strong>utlich,<br />
warum es in <strong>de</strong>r Schulmedizin fast unmöglich<br />
war, echte Heilungserfolge zu erzielen und nicht nur<br />
die Symptome auszuschalten und in einen an<strong>de</strong>ren<br />
Bereich zu verlagern. Zur Veranschaulichung kamen<br />
wir auf ein simples aber anschauliches Beispiel.<br />
In <strong>de</strong>r Schulmedizin betrachten wir eine Krankheit in<br />
<strong>de</strong>r Regel als gegeben. Sie ist da und sie soll wie<strong>de</strong>r<br />
verschwin<strong>de</strong>n. Warum sie da ist, interessiert uns dabei<br />
nicht o<strong>de</strong>r nur sehr wenig. Unser Bild von Gesundheit<br />
ist, dass ein Körper und <strong>de</strong>r darin wohnen<strong>de</strong> Geist<br />
möglichst gut funktionieren sollte. Er sollte weitgehend<br />
schmerzfrei sein und <strong>de</strong>n Menschen nicht daran<br />
hin<strong>de</strong>rn, seine gewohnte Rolle in <strong>de</strong>r Gesellschaft einzunehmen.<br />
Nach diesem Raster sortieren wir auch<br />
alle an<strong>de</strong>ren Formen von Einschränkungen und Problemen.<br />
Gestern Abend hatten wir in unserem Schlafraum<br />
beispielsweise eine Broschüre <strong>de</strong>r Anonymen<br />
Alkoholiker gefun<strong>de</strong>n, die unter an<strong>de</strong>rem einen Fragebogen<br />
enthielt, anhand <strong>de</strong>ssen man erkennen<br />
sollte, ob man ein Alkoholproblem hatte o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Die Grenze dabei wur<strong>de</strong> erschreckend hoch gesetzt.<br />
Erst ab <strong>de</strong>m Moment, ab <strong>de</strong>m man durch <strong>de</strong>n ständigen<br />
Alkoholkonsum so sehr in seinem Alltagsleben<br />
eingeschränkt ist, dass man seine Kin<strong>de</strong>r vernachlässigt,<br />
dass man <strong>de</strong>n Job nicht mehr richtig ausführen<br />
kann und dass man ein Problem für an<strong>de</strong>re wird, gilt<br />
man als Alkoholiker. Dass man aber auch zuvor bereits<br />
süchtig ist, dass <strong>de</strong>r Alkoholkonsum auch in kleinen<br />
24
vierter Teil: Der Ursache von Krankheiten auf <strong>de</strong>r Spur<br />
Mengen <strong>de</strong>n Körper zerstört und dass es eine psychische<br />
Ursache, also einen triftigen Grund dafür gibt,<br />
dass man <strong>de</strong>m Alkohol verfällt, spielt dabei keine<br />
Rolle. Und nicht an<strong>de</strong>rs ist es auch bei <strong>de</strong>n Krankheiten.<br />
Wenn diese unsere gesellschaftliche Funktionstüchtigkeit<br />
einschränken, dann müssen sie aus <strong>de</strong>m<br />
Weg geräumt wer<strong>de</strong>n, nicht mehr und nicht weniger.<br />
Um <strong>de</strong>n Ansatz, <strong>de</strong>n die Medizin dabei verfolgt, anschaulich<br />
darzulegen, nehmen wir zunächst einmal<br />
keine Krankheit, son<strong>de</strong>rn eine Verletzung, da hier das<br />
System noch einmal <strong>de</strong>utlicher wird.<br />
Bei einer Krankheit ist es jedoch nicht an<strong>de</strong>rs. Gehen<br />
wir also einmal davon aus, ein Patient hat sich in <strong>de</strong>n<br />
Finger geschnitten und blutet. In diesem Fall betrachten<br />
wir in <strong>de</strong>r Schulmedizin <strong>de</strong>n Finger und stellen<br />
fest, dass einige <strong>de</strong>r Haut und Bin<strong>de</strong>gewebsstellen in<br />
<strong>de</strong>r Mitte zerteilt sind, so dass die Flüssigkeit, die sich<br />
darin befin<strong>de</strong>t, nach außen fließen kann. Warum diese<br />
Zellen zerteilt wur<strong>de</strong>n, spielt erst einmal keine Rolle,<br />
da es nur darum geht, sie wie<strong>de</strong>r zusammenzuflicken.<br />
In diesem Fall bekommt <strong>de</strong>r Patient ein Pflaster und<br />
wird wie<strong>de</strong>r nach Hause geschickt. Der Ansatz ist <strong>de</strong>finitiv<br />
nicht falsch, <strong>de</strong>nn wenn ein akutes Problem vorliegt,<br />
bei <strong>de</strong>m ein direkter Handlungsbedarf besteht,<br />
dann sollte es gelöst wer<strong>de</strong>n. Und doch ist es wichtig,<br />
nach <strong>de</strong>r Ursache <strong>de</strong>r Verletzung zu fragen, um <strong>de</strong>n<br />
Patienten nicht nur oberflächlich und vorübergehend<br />
zu heilen, son<strong>de</strong>rn vollständig. In diesem Fall besteht<br />
die Ursache für die Verletzung auf <strong>de</strong>r obersten Ebene<br />
im Messer. Das Messer hat <strong>de</strong>n Schnitt zugefügt und<br />
somit ist das Messer <strong>de</strong>r Schuldige für die Verletzung.<br />
Wenn es so offensichtlich ist, führen wir diese Ursache<br />
in <strong>de</strong>r Schulmedizin meist noch mit an. Doch wenn es<br />
nur ein klein wenig mehr verschachtelt ist, passen wir<br />
bereits bei dieser oberflächlichen Erklärungsebene.<br />
Aber ist wirklich das Messer schuld an <strong>de</strong>m Schnitt?<br />
O<strong>de</strong>r liegt die Ursache vielleicht darin, dass sich <strong>de</strong>r<br />
Patient aus Versehen in <strong>de</strong>n Finger geschnitten hat.<br />
Immerhin hantieren täglich Millionen von Menschen<br />
mit Messern, ohne sich dabei zu schnei<strong>de</strong>n. Die Ursache<br />
für <strong>de</strong>n Schnitt liegt also nicht im Messer selbst,<br />
son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Unachtsamkeit <strong>de</strong>s Benutzers. Doch<br />
auch dies ist nur eine oberflächliche Ebene.<br />
Denn die nächste Frage lautet nun: „Warum war <strong>de</strong>r<br />
Patient in diesem Moment unaufmerksam. Was hat<br />
ihn abgelenkt o<strong>de</strong>r beschäftigt?“ Hierbei kommen wir<br />
möglicherweise darauf, dass er kurz zuvor einen Streit<br />
mit seiner Freundin hatte, <strong>de</strong>r ihn noch immer nicht<br />
losgelassen hat. Die Ursächlichkeit für <strong>de</strong>n Schnitt<br />
liegt nun also bei <strong>de</strong>m Streit mit <strong>de</strong>r Freundin. Aber ist<br />
dies nun die letzte Ebene, also <strong>de</strong>r Kern <strong>de</strong>s Konfliktes,<br />
o<strong>de</strong>r geht es noch tiefer? Sofort drängt sich die Frage<br />
auf, warum es zu <strong>de</strong>m Streit mit <strong>de</strong>r Freundin kam.<br />
Oberflächlich betrachtet mag es hierfür viele triftige<br />
Grün<strong>de</strong> geben, doch worin lag die wahre Ursache, um<br />
die es bei <strong>de</strong>m Streit ging und nicht die Stellvertreterthemen,<br />
die man vorgeschoben hat. Vielleicht ging es<br />
hierbei um versteckte Sehnsüchte o<strong>de</strong>r einen Fetisch,<br />
<strong>de</strong>n man ausleben möchte, über <strong>de</strong>n man sich aber<br />
nicht zu sprechen traut, weil er einem peinlich ist und<br />
man <strong>de</strong>r Partnerin nicht genug vertraut. Wenn dies <strong>de</strong>r<br />
Fall ist, stellt sich wie<strong>de</strong>rum die Frage, woher dieser<br />
Fetisch kommt, warum man sich dafür schämt und<br />
warum es einem an Vertrauen gegenüber <strong>de</strong>r Partnerin<br />
mangelt. Wir gelangen also noch eine Stufe tiefer<br />
uns befin<strong>de</strong>n uns nun auf einer Ebene, auf <strong>de</strong>r wir<br />
Glaubensmuster erkennen können, die aus <strong>de</strong>r frühsten<br />
Kindheit stammen. Hier erkennen wir nun Eltern-<br />
Kind-Konflikte und können, wenn wir noch weiter<br />
fragen schließlich bis an einen Punkt kommen, an<br />
<strong>de</strong>m Konfliktsysteme <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n, die vielleicht<br />
sogar schon vor <strong>de</strong>r Geburt entstan<strong>de</strong>n sind, die von<br />
<strong>de</strong>n Eltern o<strong>de</strong>r Ahnen übernommen wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die<br />
man aus früheren Leben mitgebracht hat. Auf diese<br />
Weise kommt man schlussendlich zum Kernpunkt, <strong>de</strong>r<br />
hinter je<strong>de</strong>m Konflikt, je<strong>de</strong>r Krankheit und je<strong>de</strong>r Ver-<br />
25
Zwei die auszogen, um die Heilkraft <strong>de</strong>r Natur zu ent<strong>de</strong>cken,<br />
26<br />
letzung steht: Dem sogenannten Gottkonflikt. Um dies<br />
zu erklären muss man ein bisschen weiter ausholen.<br />
Wie wir ja bereits in früheren Berichten beschrieben<br />
haben, ist die Vorstellung, dass wir alle getrennte, einzelne<br />
Wesen sind eine Illusion. Alles ist eins, alles ist<br />
Teil eines einzigen, großen Bewusstseins, das in unserem<br />
Kulturkreis meist Gott genannt wird. Wir alle<br />
sind also ein Teil von Gott und damit selbst unsterbliche,<br />
göttliche Wesen, die nur vergessen haben, wer<br />
sie wirklich sind. Wäre uns unsere Göttlichkeit bewusst,<br />
könnte es für uns keine Krankheiten, Verletzungen<br />
und Unfälle geben, da wir ja wüssten, dass<br />
wir nichts an<strong>de</strong>res sind als göttliche, lieben<strong>de</strong>, allbewusste<br />
Energie, die sich in Form einer Geschichte<br />
selbst erfährt. Je<strong>de</strong>r Konflikt, <strong>de</strong>n wir erleben ist also<br />
letztlich nur eine Folge davon, dass wir vergessen<br />
haben, dass wir Gott sind. Und dies wie<strong>de</strong>rum be<strong>de</strong>utet,<br />
dass uns <strong>de</strong>r Konflikt darauf hinweist, wo und wie<br />
wir von diesem Bewusstsein abgekommen sind und<br />
wie wir wie<strong>de</strong>r dorthin zurückfin<strong>de</strong>n. Dies zu erkennen<br />
und anzunehmen führt dazu, dass wir unserem göttlichen<br />
Sein ein Stück näherkommen und dies wie<strong>de</strong>rum<br />
führt vielleicht zu einer echten und<br />
nachhaltigen Heilung. Wir lösen also <strong>de</strong>n Konflikt an<br />
<strong>de</strong>r Wurzel auf, <strong>de</strong>r uns von unserem Gottbewusstsein<br />
wegbringt und brauchen daher auch all seine Symptome<br />
nicht mehr zu spüren. O<strong>de</strong>r aber, wir schauen<br />
uns lediglich ein Symptom an und kleben ein Pflaster<br />
darauf, damit wir uns nicht weiter damit beschäftigen<br />
müssen.<br />
Natürlich sind bei<strong>de</strong> Ansätze, um an die Krankheit heranzugehen<br />
nicht falsch. Wenn man eine offene Blutung<br />
hat und sich vielleicht sogar eine Hauptschlaga<strong>de</strong>r<br />
verletzt hat, ist es natürlich wichtig, diese<br />
erst einmal zu versorgen und nicht zu sagen: „Ist ja<br />
schlimm, dass ihnen das Blut aus <strong>de</strong>m Hals läuft, aber<br />
lassen Sie uns erst einmal schauen, welcher Konflikt<br />
in Ihrer Kindheit zu <strong>de</strong>m Unfall führte, <strong>de</strong>r die Blutung<br />
ausgelöst hat.“ Es ist vollkommen klar, dass die Blutung<br />
gestoppt wer<strong>de</strong>n muss und genauso ist es auch<br />
klar, dass in einem akuten, bedrohlichen Krankheitsfall<br />
jene Symptome behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n müssen, die das<br />
Leben <strong>de</strong>s Patienten gefähr<strong>de</strong>n. Doch an dieser Stelle<br />
aufzuhören bringt <strong>de</strong>n Menschen langfristig nicht weiter.<br />
Was ist, wenn er durch <strong>de</strong>n Konflikt, <strong>de</strong>r in ihm<br />
schlummert permanent unaufmerksam ist und sich<br />
daher immer wie<strong>de</strong>r schnei<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r verletzt? Der Urkonflikt<br />
will gelöst wer<strong>de</strong>n und solange dies nicht <strong>de</strong>r<br />
Fall ist, ziehen wir immer wie<strong>de</strong>r Konfliktsituationen,<br />
Krankheiten o<strong>de</strong>r Verletzungen in unser Leben, die uns<br />
auf <strong>de</strong>n Urkonflikt hinweisen.
vierter Teil: Der Ursache von Krankheiten auf <strong>de</strong>r Spur<br />
Gehen wir nun noch einmal von <strong>de</strong>m Fall mit <strong>de</strong>m kaputten<br />
Finger weg und betrachten uns komplexere<br />
Krankheiten wie Krebs o<strong>de</strong>r Rheuma, dann wird<br />
schnell klar, dass man hier mit <strong>de</strong>r Pflaster-und-<br />
Tschüss-Metho<strong>de</strong> kaum noch weiterkommen kann.<br />
Das anschaulichste Beispiel in diesem Bereich, das<br />
mir gera<strong>de</strong> einfällt, ist <strong>de</strong>r Fall von einem LKW-Fahrer,<br />
<strong>de</strong>r über Jahre hinweg Spritzen für seine immensen<br />
Rückenschmerzen bekommen hat, bis ihm jemand<br />
<strong>de</strong>n Tipp gab, sein Portemonnaie beim Fahren aus <strong>de</strong>r<br />
Hosentasche zu nehmen. Mit einem Schlag waren die<br />
Rückenschmerzen verschwun<strong>de</strong>n, weil er nicht das<br />
Symptom ausgeschaltet, son<strong>de</strong>rn die Ursache entfernt<br />
hatte. Doch diese Metho<strong>de</strong> ist in unserer Gesellschaft<br />
unter vielen Medizinern vollkommen verpönt.<br />
Als Heiko diesen Ansatz erklärte, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pfarrer<br />
gleich noch skeptischer und meinte, dass man sehr<br />
vorsichtig sein müsse, weil man sonst leicht in die<br />
Esoterik-Ecke abgeschoben wird. Ist dies nicht son<strong>de</strong>rbar?<br />
Die Schulmedizin, die angeblich so wissenschaftlich<br />
fundiert ist, baut auf einer Theorie auf, für<br />
die es keinen einzigen Beweis gibt, und liefert keine<br />
einzige, wirklich fundierte Erklärung dafür, warum<br />
Krankheiten überhaupt entstehen. Die Vorgeschobenen<br />
Grün<strong>de</strong> lauten: Viren, Bakterien, Gene und ähnliches,<br />
doch selbst wenn man annimmt, dass dies<br />
stimmt, stellt sich noch immer die Frage, warum einige<br />
betroffen sind und an<strong>de</strong>re nicht. Warum treten<br />
bestimmte Verhaltensweisen o<strong>de</strong>r Krankheitstypen bei<br />
manchen Menschen mit einem bestimmten genetischen<br />
Co<strong>de</strong> auf, während an<strong>de</strong>re, die <strong>de</strong>n gleichen<br />
Co<strong>de</strong> in ihren Genen tragen, keinerlei Probleme damit<br />
haben? Wenn man nun aber eine fundierte Erklärung<br />
liefert, die nachvollziehbar und biologisch erklärbar<br />
ist, dann wird man dafür als Esoteriker verurteilt.<br />
Spannend war natürlich, dass es gera<strong>de</strong> ein Pfarrer<br />
war, <strong>de</strong>r dies sagte, also jemand, <strong>de</strong>r sich um <strong>de</strong>n<br />
Geist und die Seele <strong>de</strong>r Menschen kümmert, was <strong>de</strong>finitiv<br />
ebenfalls spirituell und esoterisch genannt wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Doch auch diese Begegnung fand nicht umsonst statt.<br />
Es hatte seinen Grund, dass <strong>de</strong>r Pfarrer mit uns und<br />
wir mit ihm in Resonanz gingen. Auf bei<strong>de</strong>n Seiten gab<br />
es hier versteckte Themen, die angetickt wor<strong>de</strong>n<br />
waren, die aber nichts mit <strong>de</strong>m jeweils an<strong>de</strong>ren zu tun<br />
hatten. Bei Heiko beispielsweise war es das Gefühl<br />
aus <strong>de</strong>r Kindheit, vieles nicht richtig machen zu können<br />
und die eigenen Erkenntnisse daher immer wie<strong>de</strong>r<br />
anzuzweifeln.<br />
Später am Tag waren wir dann passen<strong>de</strong>r Weise mit<br />
einem Extremradfahrer ins Gespräch gekommen. Er<br />
war Diabetiker und schon seit langem auf <strong>de</strong>r Suche<br />
nach einer Heilung für seine Krankheit. Dabei bestätigte<br />
er noch einmal, wie wichtig es war, nicht nur die<br />
reinen Symptome zu betrachten. In all <strong>de</strong>n Jahren, in<br />
<strong>de</strong>nen er nun schon von Arzt zu Arzt lief, um eine akzeptable<br />
Lösung zu fin<strong>de</strong>n, war er nicht ein einziges<br />
Mal nach seiner Psyche gefragt wor<strong>de</strong>n. Niemand<br />
hatte ihm je die Frage gestellt, welche Ursache seine<br />
Diabetes haben könnte und so war er auch nie auf die<br />
I<strong>de</strong>e gekommen, dass es vielleicht sogar einen Sinn<br />
dahinter gab. Wir glauben stets, dass unser Körper<br />
dumm ist und lauter Fehler macht. Aber ist das wirklich<br />
so? Ist die Natur ein solcher Pfuscher, dass sie<br />
nicht einmal einen Körper konstruieren kann, <strong>de</strong>r nicht<br />
ständig überall Fehlfunktionen erzeugt? O<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt<br />
sie vielleicht sinnvoll und reagiert nur auf unterschiedliche<br />
Begebenheiten, damit <strong>de</strong>r Körper möglichst<br />
lange am Leben bleibt?<br />
Zu welchen Zielen und Begegnungen unsere weiteren<br />
Reisen führen, erfahren Sie in <strong>de</strong>n nächsten Ausgaben<br />
<strong>de</strong>s Online-Magazins <strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> sowie auf <strong>de</strong>n Internetseiten<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n unter www.lebensabenteurer.<strong>de</strong><br />
und www.heiko-gaertner.<strong>de</strong><br />
27
Reinhard Biesel<br />
<strong>grünvoll</strong>.<strong>de</strong> - ökologie & natur<br />
Hüttigweilerstr. 152 • 66578 Schiffweiler<br />
Tel.: 0 68 24 - 30 28 30<br />
www.gruenvoll.<strong>de</strong>