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Wirtschaftszeitung_24092018

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Branchen &Betriebe: Besuch<br />

bei der Altex-Gruppe Seite 7<br />

Geld &Geschäft: Der schnelle<br />

Weg zur Liquidität Seite 15<br />

Leben &Wissen: Fair streiten<br />

kann man lernen Seite 25<br />

DIEWIRTSCHAFT<br />

Münster |Münsterland<br />

Kompetente<br />

Beratung<br />

mit Freude!<br />

Kirchplatz 10 ·49525 Lengerich<br />

Telefon 05481/9387-0<br />

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Aschendorf<br />

f Medien GmbH &Co. KG<br />

An der Hansalinie 1, 48163 Münster<br />

ZKZ 88690 PVST<br />

Ausgabe 7/18<br />

www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />

Preis: 3,50 Euro<br />

Wer packt morgen mit an?<br />

Noch nie zuvor blieben so viele Ausbildungsplätze leer. Die Unternehmen suchen nach Auswegen.<br />

Mit Geld allein sind sie nicht zu locken,<br />

die Azubis der heutigen Generation.<br />

Sich wohlfühlen im Job, in<br />

ein gutes Team integriert und respektiert<br />

werden – das ist der Anspruch,<br />

den junge Menschen zusätzlich<br />

zu einem spannenden Berufsfeld<br />

an ihre Ausbildung haben.<br />

Am besten sei es, im Praktikum<br />

in den gewünschten<br />

Job und in den ausgewählten<br />

Betrieb reinzuschnupp<br />

raten die Kammern, Aern,<br />

dann gäbe es für beide Seiten keine Überraschungen.<br />

„Das Arbeitsklima und wie<br />

sich vonUnternehmensseiteumdenzukünftigen<br />

Auszubildenden gekümmert<br />

wird, ist entscheidend, für welchen<br />

Ausbildungsbetrieb sich der junge Erwachsene<br />

entscheidet“, weiß Carsten<br />

Haack, Abteilungsleiter Berufsbildung<br />

und Nachwuchssicherung bei<br />

der Handwerkskammer Münster.<br />

Die Verhältnisse haben sich umgekehrt:<br />

Besonders die kleineren Unternehmen<br />

werden nicht mehr mit Bewerbungen<br />

überschüttet, aus denen diese die<br />

Azubis auswählen, bei einigen klopft<br />

kein Kandidat mehr an. Die Schulabgänger<br />

hingegen erhaltenmehrere Zusagen<br />

und können sich aussuchen, wo<br />

es ihnen am besten gefällt. Ein Grund ist<br />

die demografische Entwicklung: 2017<br />

übertraf erstmals die Summe der angebotenen<br />

Ausbildungsstellen (12 073) die<br />

Zahl der Bewerber (11 780). Noch vor<br />

wenigen Jahren sah die Relation anders<br />

aus: 2010 gab es13302 Bewerber auf<br />

9904 Ausbildungsplätze. Und der Trend<br />

setze sich laut IHK Nord Westfalen fort,<br />

bei der für 2018 allerdings erst die Zahlen<br />

bis August vorliegen.<br />

Und die sind alarmierend: Denn im<br />

Handwerk konnten nur 40 Prozent der<br />

Lehrstellen, in Industrie, Handel und<br />

Dienstleistung 70 Prozent der Lehrstellen<br />

besetzt werden. Ein zeitlicher Puffer<br />

bleibt noch –die Jugendlichen können<br />

bis Ende des Jahres eine Ausbildung anfangen,<br />

sagen beide Kammern.<br />

Bei den Vorlieben der Berufseinsteiger ergibt<br />

sich ein klares Bild: „Die Weiße-Kragen-Branche<br />

und die technischen Berufe<br />

machen das Rennen um die Azubis, das<br />

Nachsehen haben das Gastro-Gewerbe<br />

und Branchen wie Gebäudereinigung“,<br />

wirft Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs<br />

Bildung und Fachkräftesicherung,<br />

einen Blick in die Zahlen der<br />

IHK.<br />

Leichter hätten es die großen, als Marken<br />

bekannten Unternehmen, die Personal<br />

für die Ausbildung freistellten und eine<br />

gut strukturierte, aber auch stärker formalisierte<br />

Ausbildung böten. „Da muss<br />

der kleine Betrieb zusehen, dass er den<br />

zukünftigen Azubi vom Vertragsabschluss<br />

im November bis zum Ausbildungsbeginn<br />

im August persönlich an<br />

das Unternehmen bindet, damit der sich<br />

nicht wieder neu entscheidet –also ihn<br />

schon mal zum Betriebsausfl<br />

ug mitnehmen,<br />

zur Weihnachtsfeier einladen, ein<br />

Kärtchen zum Geburtstag schreiben“, rät<br />

Taudt.<br />

►Fortsetzung auf Seite 2<br />

OFFEN GESAGT<br />

Zukunftsfrage<br />

Prall gefüllte Auftragsbücher<br />

und Aussicht auf einen anhaltenden<br />

Aufschwung: Ja, das<br />

Handwerk hat goldenen Boden.<br />

Doch der wird den Betrieben<br />

gerade entzogen. Denn<br />

wenn der Nachwuchs fehlt,<br />

geht die Zukunft fl<br />

öten. Ohne<br />

Personal keine Perspektive –so<br />

einfach ist die Formel für Branchen,<br />

in denen nicht Algorithmen<br />

Aufträge abarbeiten.<br />

Handwerk verlangt Handarbeit<br />

von Fachkräften.<br />

Der Kampf um fl<br />

inke Finger<br />

und clevere Köpfe tobt längst.<br />

Denn der demografische Wandel<br />

schlägt künftig noch herber<br />

zu, während die Bereitschaft,<br />

anzupacken, schwindet. Gerade<br />

in kleineren Betrieben<br />

schrillen Alarmglocken. Denn<br />

dort ist Umdenken angezeigt.<br />

Die Begleitung der Azubis verlangt<br />

pädagogische Tugenden,<br />

die Handwerksmeister nicht<br />

unbedingt inhaliert haben. Diese<br />

Herausforderung nimmt<br />

noch zu, weil zunehmend Bewerber<br />

in die engere Auswahl<br />

kommen, die früher noch bei<br />

Noten und Sekundärtugenden<br />

durchs Raster gefallen wären.<br />

Das Handwerk steckt mit vielen<br />

seiner Branchen tief in<br />

einer Imagekrise. Die junge<br />

Generation hat einfach nicht<br />

gemerkt, dass es kreativ und<br />

cool ist, gesunde Brötchen zu<br />

backen, moderne Heizungen<br />

zu installieren oder Häuser<br />

smart zu vernetzen. Dass der<br />

goldene Boden auf die Belegschaft<br />

abstrahlen könnte, haben<br />

viele potenzielle Azubis<br />

ebenfalls ignoriert.<br />

Maike Harhues<br />

Protektionismus schadet<br />

IW senkt seine Konjunkturprognose um 0,2 Prozentpunkte.<br />

„Der Machtkampf zwischen den<br />

USAund China ist auch hierzulande<br />

zu spüren, die Exporte gehen<br />

zurück, Unternehmen investieren<br />

wieder weniger.“ So schreibt das<br />

Institut der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) in seiner neuesten Publikation<br />

und korrigiert deshalb seine<br />

Konjunkturprognose nach unten.<br />

4 198869 003501<br />

2 0 0 3 9<br />

In diesem Jahr steige das Bruttoinlandsprodukt<br />

nur um 1,8<br />

Prozent, das seien 0,2 Prozentpunkte<br />

weniger als noch im<br />

Frühjahr prognostiziert, erklärt<br />

Prof. Dr.Michael Grömling, Leiter<br />

der Forschungsgruppe „Gesamtwirtschaftliche<br />

Analysen und Konjunktur“<br />

beim IW. Das liegevor allem<br />

am Protektionismus, der weltweit seine<br />

Spuren hinterlasse. Vor allem die<br />

„America first“-Politik von US-Präsident<br />

Donald Trump sowie der Handelskonfl<br />

ikt mit China wirkten sich<br />

auf den globalen Handel und die<br />

Wirtschaft hierzulande spürbar aus.<br />

Die Weltwirtschaft sei nicht immun<br />

gegenden aufflf ammenden Protektionismus.<br />

„Vor allem der globale Warenaustausch<br />

stagnierte im bisherigenJahresverlauf<br />

2018.Die weltweite<br />

Investitionsdynamik lässt wieder<br />

nach“, heißt es in einer Zusammenfassung<br />

zur neuesten Konjunkturprognose.<br />

Allerdings dämpft laut IW nicht nur<br />

Trump die Konjunktur. Auch steigende<br />

Energiepreise bremsten die Wirtschaft:<br />

Vor allem produzierende<br />

Unternehmen litten unter den Mehrkosten.<br />

Zudem sei das Wachstum in<br />

vielen Schwellenländern, die sich in<br />

den vergangenen Jahren gut entwickelt<br />

haben, spürbar zurückgegangen<br />

–auch das bremse die Exporte und<br />

gleichzeitig die Investitionen in<br />

Deutschland.<br />

Doch es gibt nach Ansicht des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft auch gute<br />

Nachrichten: Privater und öffentlicher<br />

Konsum seien anhaltend robust<br />

und sorgten dafür,dass die Wirtschaft<br />

zukünftig nicht stagniere. Auch auf<br />

dem Arbeitsmarkt sehe es gut aus: Die<br />

Beschäftigung steige weiter und die<br />

Arbeitslosenquotesinke2019imJahresdurchschnitt<br />

auf rund fünf Prozent,<br />

prognostiziert das IW.<br />

Für 2019 rechnen die Forscher mit<br />

einem Wirtschaftswachstum von nur<br />

noch um 1,4 Prozent.<br />

wk<br />

Gewerbe-/ Investmentimmobilien im<br />

Münsterland<br />

Greven: Dieses Objekt wurde im Jahr<br />

2005 auf einem Grst. mit ca. 3.753 m²<br />

errichtet. Es verfügt über eine Bürofl<br />

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von ca. 440 m²und über eine Halle mit<br />

ca. 1.160 m² sowie 18 Stelllplätze. KP:<br />

1.459.000 €. EA in Bearbeitung.<br />

Roxel: Das ca. 239 m² große Wohnhaus<br />

wurde 1982 gebaut. Das Angebot wird<br />

durch eine Halle mit ca. 740 m² und<br />

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Eine vielfältige Nutzung ist möglich.<br />

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2 MACHER &MÄRKTE<br />

„Das ist mein Traumjob“<br />

Zufriedene und gut betreute Auszubildende sind die besten Botschafter für jeden Beruf.<br />

IMPRESSUM<br />

DIE WIRTSCHAFT Münster /Münsterland<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

Aschendorff Medien GmbH &Co. KG, Ander Hansalinie 1<br />

48163 Münster, Telefon: 0251 690-0, Telefax: 0251 690-<br />

804801<br />

Redaktion: Claudia Bakker (verantwortlich)<br />

Verlagsleitung: Marc-Arne Schümann, E-Mail: verlagsleitung@aschendorff-medien.de<br />

Objektkoordination: Frank Micheel, Lars Normann, Telefon:<br />

0251 690-916162, Telefax: 0251 690-806190<br />

Gestaltung/Layout: Lisa Stetzkamp<br />

Druck: Aschendorff Druckzentrum GmbH &Co. KG, Ander<br />

Hansalinie 1,<br />

48163 Münster, Telefon: 0251 690-0, Telefax: 0251 690-215;<br />

Auflage 17.000 Exemplare<br />

www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />

Kochen von der Pike auf lernen: Emma Behlau lernt von Stuhlmacher-Küchenchef<br />

und IHK-Prüfungsausschussmitglied Fred Neusitzer<br />

die Zubereitung handgemachter Knödel. Foto: Feldhaus<br />

Fünf Prozent der Ausbildungsverträge<br />

würden nämlich<br />

noch vor Ausbildungsbeginn<br />

wieder gelöst, weil die Azubis<br />

sich für einen anderen –<br />

manchmal eben größeren und namhafteren–Betrieb<br />

oder ebendoch für ein Studium<br />

entscheiden. Mittlerweile haben 50<br />

Prozent der LehrlingeAbitur.Das Durchschnittsalter<br />

bei Ausbildungsbeginn liegt<br />

bei 18,4 Jahren.<br />

Deutlich älter ist Fleischer-Azubi Maik<br />

Jungenblut. Er steht im zweiten Lehrjahr,<br />

bringt nicht nur Fachabi und eine abgeschlossene<br />

Ausbildung in einem Pfl<br />

egeberuf,<br />

sondern vor allem eines mit: Leidenschaft<br />

für seinen Job.„Fleisch ist meine<br />

Passion, privat koche und grille ich für<br />

mein Leben gern. Und ehrlich gesagt will<br />

ich auch genauwissen, wasFleisch biologisch<br />

eigentlich ist und wie das Tier gehalten<br />

wurde“, erklärt der Auszubildende<br />

im Fach Fleischer/V<br />

erkauf an der<br />

Frischfl<br />

eischtheke des Edeka-Marktes<br />

Tinz in Münster.<br />

„Seine Motivation können Sie an seinen<br />

leuchtenden Augen ablesen, wenn er<br />

über sein Berufsfeld spricht“, ist Marktinhaber<br />

Andreas Tinz mit dem Engagement<br />

seines Azubis rundum zufrieden. In diesem<br />

Jahr hat Tinz keine einzige Bewerbung<br />

für die Fleischer-Azubi-Stelle bekommen.<br />

Jungenblut sitzt mit nur acht<br />

Mitschülern in seiner Berufsschulklasse<br />

in Borken.<br />

Und ist aber sich sicher, dass er nach der<br />

Gesellenprüfung, unterstützt vonseinem<br />

Chef, den Meister macht und im Betrieb<br />

bleibt. Für Jungenblut hat das Fleischerhandwerk<br />

Zukunft: „Das ist mein Traumjob<br />

hier. Aber wenn mein Chef mal in<br />

Rente geht, mache ich mich mit meiner<br />

Verlobten, die ist Bäckerin, mit einerkleinen<br />

Fleischerei mit Partyservice selbstständig.<br />

Und ich könntemir auch vorstellen,<br />

selbst ein paar Rinder zu halten, damit<br />

die Kunden auch wirklich wissen,<br />

welches Fleisch sie bei mir kaufen.“<br />

Mit seinen 24 Jahren ist Jungenblut nicht<br />

nur hinter der Thekeein echtes Verkaufstalent,<br />

mit seiner Kommunikationsfähigkeit<br />

und seiner Persönlichkeit kann er<br />

sich auchgut vorstellen,als HWK-Ausbildungsbotschafter<br />

in den Schulen auf Augenhöhe<br />

mit den Schülern Überzeugungsarbeit<br />

für seine Branche zu leisten.<br />

Ein Ehrenamt, das auch Niklas Osterholt<br />

reizt. Der 19-Jährige absolviert im zweiten<br />

Jahr eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />

bei Sanitär Wächter in Münsterund<br />

wirdnoch in diesem Lehrjahr zur<br />

Nachwuchsgewinnung in die Schulen<br />

entsandt. Nachwuchs möglichst auch für<br />

seinen eigenen Lehrbetrieb, hofft FrederikeWächter.<br />

ZumSommer2018hat der<br />

Familienbetrieb keine neuen Lehrverträge<br />

abgeschlossen. Denn in diesem Jahr<br />

hatte das Unternehmen mit 35 Monteuren<br />

und sieben Office-Mitarbeitern nicht<br />

so überzeugende Bewerbungen wie für<br />

2017,als Osterholt zusammen mit André<br />

Liermann die Ausbildung begann: „Bei<br />

den beiden merkte ich einfach schon im<br />

Bewerbungsgespräch, wie technisch interessiert<br />

sie sind und dass der Job hier<br />

wirklich ihr Ding ist“, berichtet die Junior-Chefin,<br />

die seit zweieinhalb Jahren<br />

frischen Wind in den elterlichen Betrieb<br />

bringt, Unternehmensabläufe digitalisiert<br />

und die Auszubildenden betreut.<br />

Und an diese Betreuung hat sie einenhohen<br />

Anspruch: „Das ist nicht damit getan,<br />

am ersten Arbeitstag mit den Azubis zu<br />

den Baustellen rauszufahrenund sie den<br />

Kollegen vorzustellen. Alle 14 Tage sind<br />

die Lehrlinge hier bei mir im Kundendienst,<br />

durch den persönlichen Kontakt<br />

intensiviert sich das Vertrauensverhältnis<br />

und ich erfahreauch mal, wenn irgendwo<br />

der Schuh drückt.“<br />

Außerdem hat Wächter halbjährliche<br />

Feedbackgespräche für die Auszubildenden<br />

initiiert, für die sie nicht nur die Meinung<br />

der Monteure einholt, sondern<br />

auchwissen will, wie es aus der Sicht von<br />

Osterholt und Liermann fachlich und im<br />

Team läuft.<br />

Wenn fachliche Nachfragen auftauchen,<br />

verweist Wächter an ihren Vater, zur Weiterbildung<br />

schickt sie die Azubis auf Se-<br />

Eine echte Passion: Maik Jungenblut liebt Fleisch und das Kochen. Der 24-Jährige lernt<br />

im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf des Fleischers mit Schwerpunkt Verkauf bei Edeka<br />

Tinz in Münster.<br />

Foto: Edeka Tinz<br />

minare. Und kann sich gut vorstellen, ihnen<br />

auch Auslandspraktika zuermöglichen.<br />

„Das halteich füreine guteAufw<br />

ertung<br />

der handwerklichen Ausbildung“,<br />

betont die Betriebswirtin.<br />

Ihre Firma ist für den Sanitärbereich<br />

schon eher groß, schwerer bei der Azubi-<br />

Akquise haben es die Ausbildungsbetriebe<br />

mit nur fünf bis zehn Mitarbeitern. Die<br />

sind auch manchmal<br />

für die digitale<br />

Nerd-Generation<br />

online fast<br />

nicht auffindbar.<br />

Die virtuelle Visitenkarte<br />

entscheidet<br />

aber, ob die<br />

„Bei den beiden merkte ich einfach<br />

schon im Bewerbungsgespräch,<br />

wie technisch interessiert<br />

sie sind und dass der Job hier<br />

wirklich ihr Ding ist.“<br />

Daumen hochoder<br />

runtergehen.<br />

„Wie aussa-<br />

Frederike Wächter<br />

gekräftig ist es<br />

denn, wenn auf<br />

der Homepage das Betriebsgebäude mit<br />

Lieferwagen abgebildet ist und alles nur<br />

auf potenzielle Kunden ausgerichtet<br />

ist?“, fragt sich Haack von der HWK.<br />

Um Azubis und Fachkräftenachwuchs<br />

müsse heutzutage genauso geworben<br />

werden wie um den Kunden –mit höchstens<br />

zwei Klicks müsse der Kandidat, der<br />

die Belegschaft verstärken soll, bei seinem<br />

Ansprechpartner sein. Und zwar<br />

möglichst mit dessen Porträt auf der<br />

Website. ►Fortsetzung auf Seite 3<br />

Verfürth Zeitarbeit GmbH &Co. KG<br />

Unser guter Name und unser Konzept –für Ihren Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache.<br />

Verfürth Zeitarbeit hat durch jahrzehntelange Erfahrung bei Kunden und Mitarbeitern<br />

Vertrauen geschaffen. Wir setzen auf unsere Mitarbeiter, deren Qualifikation,<br />

Motivation und deren Fähigkeiten im Interesse unserer Kunden.<br />

Als Familienunternehmen mit langjährigen Angestellten stehen wir für den persönlichen<br />

Kontakt und garantieren effiziente und zuverlässige Personaldienstleistungen.<br />

Die Identifikation aller unserer Mitarbeiter mit unserem Unternehmen und für den<br />

jeweiligen Kunden wird durch eine faire, vertrauensvolle Zusammenarbeit erreicht und<br />

wirkt sich so unmittelbar im Arbeitsalltag aus.<br />

Verfürth Zeitarbeit GmbH &Co. KG<br />

Hafenweg 13 ·48155 Münster<br />

T: +49 251 68 66 15­0 ·F:+49 251 68 66 15­20<br />

www.verfuerth­zeitarbeit.de ·hallo@verfuerth­zeitarbeit.de


MACHER &MÄRKTE 3<br />

Bei jeder Gelegenheit<br />

Hans Hund: Das Handwerk bemüht sich an vielen Stellen um Nachwuchs.<br />

Vi Velfältige Branchen, modernsteTechnik<br />

–das Handwerk<br />

kann mit vielen Pfunden<br />

wuchern. Doch für die<br />

Betriebe bleibt es schwierig,<br />

die Bewerber zu erreichen. Dabei begegnen<br />

sich die weiteren Berufswege im<br />

Handwerk auf Augenhöhe mit einer akademischen<br />

Laufb<br />

ahn, lautet die Überzeugung<br />

von Hans Hund, Präsident der<br />

Handwerkskammer Münster. Im Gespräch<br />

mit unserer Autorin Maike Harhues<br />

betont er, dass die Digitalisierung<br />

eine Riesenchance für das Handwerk bietet.<br />

Gerade angesichts dieser Entwicklung<br />

seien die Betriebe auf Impulse aus<br />

der jungen Generation angewiesen.<br />

Stellt der Kampf gegen Fachkräfteund<br />

Nachwuchsmangel die schwierigste<br />

Aufgabe unter den Herausforderungen<br />

dar, mit denen sich das<br />

Handwerk konfrontiert sieht?<br />

Hans Hund: Das Handwerk ist sehr personalintensiv.<br />

Deshalb spielen Nachwuchs-und<br />

Fachkräfte eine Schlüsselrolle.<br />

Kompetente Mitarbeiter zu gewinnen<br />

und deren Verbleib im Unternehmen sicherzustellen,<br />

sind wichtige strategische<br />

Aufgaben. Eine der größten Herausforderungen,<br />

vor der wir alle stehen, ist deshalb<br />

der zunehmende Fachkräftemangel.<br />

Dieser erschwert die Arbeitsbedingungen<br />

immer mehr. Auch in unserem Kammerbezirk<br />

spürt das Handwerk den drängenden<br />

Bedarf enorm.<br />

Lässt sich die Flaute in manchen<br />

Ausbildungsbetrieben auf die demografische<br />

Entwicklung indieser<br />

Generation oder auf ein Imageproblem<br />

des Handwerks zurückführen?<br />

Hund: Die steigende Lebenserwartung<br />

und die gleichzeitig sinkende Bevölkerungszahl<br />

führen zu einer Verstärkung<br />

des demografischen Wandels. Die Relevanz<br />

der berufl<br />

ichen Ausbildung im Vergleich<br />

zur akademischen muss zudem<br />

noch stärker in die Köpfevon Politik und<br />

Gesellschaft gelangen. Es besteht darüber<br />

hinaus Aufk<br />

lärungsarbeit für die Attraktivität<br />

einer Tätigkeit im Handwerk.<br />

Darum „trommeln“ wir beispielsweise<br />

mit der Imagekampagne landauf und<br />

landab. Wirtun einiges, um dafür zu sensibilisieren.<br />

Beispielsweise bei unserem<br />

jährlichen Personaltag. Hier gehen wir<br />

mit den Betrieben aus unserer Region in<br />

den direkten Austausch und zeigen Wege<br />

zur Fachkräftegewinnung auf. Auch junge<br />

Auszubildende aus den Betrieben gehen<br />

beispielsweise in die Schulen, um als<br />

„Ausbildungsbotschafter“ für das Handwerk<br />

zu werben.<br />

Hat sich das Problem somassiv entwickelt,weil<br />

es zu späterkannt und<br />

zu spät gegengesteuert wurde? Hat<br />

es inzwischen die Köpfe der Handwerksunternehmer<br />

in voller Dramatik<br />

erreicht?<br />

Hund: Das Handwerk feilt seit 2010 mit<br />

einer bundesweiten Kampagne an seinem<br />

Imageund sorgt für mehr Aufmerksamkeit.<br />

Ziel der Imagekampagne ist es,<br />

das Handwerk stärker inden Fokus der<br />

Öffentlichkeit zu rücken sowie ein zeitgemäßes<br />

und modernes Bild des Handwerks<br />

zu vermitteln – vor allem eben<br />

auch bei jungen Menschen. Die Kampagne<br />

präsentiert die unterschiedlichen Berufsfelder<br />

des Handwerks, zeigt die vielen<br />

Entfaltungs- und Karrieremöglichkeiten<br />

imHandwerk auf und möchte Jugendliche<br />

so zu einer Ausbildung in<br />

einem vonüber130 Ausbildungsberufen<br />

ermuntern. Viele unserer Betriebe machen<br />

hier mit und treiben die Bemühungen<br />

zur Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung<br />

auf regionaler Ebene mit voran.<br />

Das Handwerk kann mit einer Vielfalt<br />

an Branchen, breit gefächerten<br />

Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

aufw<br />

arten und bietet<br />

kreative Berufe an. Wird mit dem<br />

Pfund Selbstverwirklichung und<br />

Karrierechancen zu wenig gewuchert?<br />

Hund: Wir machen auf die vielversprechendenZukunftsperspektiven<br />

im Handwerk<br />

aufmerksam. Das tun wir bei jeder<br />

Gelegenheit. Wir wollen überzeugen,<br />

dass ein Berufsweg im Handwerk einer<br />

akademischen Laufb<br />

ahn auf Augenhöhe<br />

begegnet, wenn man die Chancen der<br />

Weiterbildung nutzt. Durch Fortbildung<br />

stehen viele Türen offen. Wirbauen Karriereleitern:<br />

Durch die Meisterprüfung<br />

zur Betriebsübernahme oder -gründung<br />

oder zur Führungsposition –bei uns gibt<br />

es jede Menge Möglichkeiten.<br />

Digitalisierung und Technologieschub<br />

haben längst im Handwerk<br />

Einzug gehalten – ist diese „Message“<br />

bei potenziellen Bewerbern<br />

angekommen?<br />

Hund: Ich bin davonüberzeugt, dass digitale<br />

Technologien uns im Handwerk<br />

viele neue Wege eröffnen. Ich meine: Die<br />

Digitalisierung ist eine Riesenchance für<br />

das Handwerk. Für diese Chance benötigen<br />

wir insbesondere den Geist und die<br />

Frische der jungen Generation. Sie sind<br />

die Treiber in den Betrieben. Wirmüssen<br />

mit der technischen Entwicklung nicht<br />

nur Schritt halten, sondern immer wieder<br />

vorausschauend innovativeBildungsgänge<br />

entwickeln und bereitstellen. Im<br />

Handwerkskammer-Bildungszentrum<br />

tun wir das auch: Dazu bedarf esständiger<br />

Investitionen in Ausstattung der<br />

Handwerkskammer-Präsident Hans Hund<br />

Lehrwerkstätten und Know-howder Ausbilder.<br />

Wir nehmen das Geld für die<br />

Handwerksbetriebe in die Hand. Durch<br />

organisatorische Anpassungen stellen<br />

wir uns auf die neuen Entwicklungen ein:<br />

Online-Lernangebote nehmen Fahrt auf.<br />

Neue Ausbildungsformate stehen Lehrlingen<br />

künftig immer mehr zur Verfügung.<br />

Das vermitteln wir bei jeder sich<br />

uns bietenden Gelegenheit.<br />

Haben Ausbilder und Unternehmer<br />

erkannt, mit welcher Personalführungskultur<br />

die jungen Leute in den<br />

Betriebengehalten werden können?<br />

Hund: Handwerksbetriebe sind oft Familienbetriebe.<br />

Sie wollen etwas Dauerhaftes<br />

schaffen, das auch künftigen Generationen<br />

dient. Damit geht auch die<br />

zeitgemäße Fürsorge für ihreMitarbeiter<br />

einher.Handwerksunternehmen realisieren<br />

das mehr und mehr. Firmeninhaber<br />

und Führungskräfte, die an den persönlichen<br />

Interessen ihrer Mitarbeiter interessiert<br />

sind, haben in der Konkurrenz um<br />

Fachkräfteeinen klaren Wettbewerbsvorteil:<br />

Mitarbeiter, die sich respektiert und<br />

wertgeschätzt fühlen, sind motivierter<br />

und verbleiben im Betrieb.<br />

Manche sind ein echter Glücksfall<br />

Suchmaschinenoptimierung: Luca Wilken<br />

hat die Ausbildung zum E-Commerce-Kaufmann<br />

in der Firma Online-Profession von<br />

Martin Witte gestartet. Foto: Online-Profession<br />

Dass es digitalaffine Branchen<br />

bei der technikverwöhnten<br />

Jugend besonders<br />

leicht haben, zeigt die<br />

Besetzung von 44Azubis<br />

in dem nagelneuen Ausbildungsberuf<br />

„Kaufmann im E-Commerce“ im IHK-Bezirk<br />

Nordwestfalen, landesweit sind es<br />

sogar 330. Luca Wilken hat bei „Online-<br />

Profession“ in Münster,einem Unternehmen<br />

für Suchmaschinenoptimierung,<br />

einen der Ausbildungsplätze ergattert. In<br />

einem Unternehmen, das „Customer<br />

Journey“ und strategische Onlineanalyse<br />

für namhafte Großkunden wie Ernsting`s<br />

family, Für Sie und Merian betreibt.<br />

„Mir ist es wichtig, dass Luca direkt<br />

in die Betreuung einesGroßprojektes mit<br />

einsteigt, damit er sieht, was sich durch<br />

unsere Analysen verbessert, wie Strategien<br />

entwickelt werden“, betont Geschäftsführer<br />

Martin Witte.<br />

Der Chef des Digitalunternehmens ist zugleich<br />

Dozent an der Ludwig-Erhard-<br />

Schule und leitet in der Firma ein sehr<br />

junges Team:Von 33 Kollegen haben fast<br />

alle einen Hochschulabschluss, nur vier<br />

sind über 25 –selbstredend, dass im Büro<br />

ein Kicker steht, das Team als Betriebsausfl<br />

ug gemeinsam in den Skiurlaub<br />

fährt und Überstunden tabu sind.<br />

Sehr viel schwerer hat es das Gastgewerbe,<br />

allein der Arbeitszeiten wegen, die<br />

viel abverlangen. Dreimal hintereinander<br />

schmeckte Franz-Ludwig Feldhaus<br />

die Haltung seiner Koch-Azubis nicht, sie<br />

sind nicht mal der Branche treu geblieben,<br />

doch das Bild wandeltesich wieder:<br />

„Unsere Emma ist ein echter Glücksgriff.<br />

Zuverlässig, sehr motiviertund vorallem<br />

mit großer Leidenschaft fürs Kochen“, resümiert<br />

der Stuhlmacher-Juniorchef. Mit<br />

Kochen meint der Gastronom des Traditionshauses<br />

nicht Zusammenmischen<br />

von Pülverchen, sondern Küche von<br />

Grund auf mit echten, frischen Zutaten,<br />

mit selbstzubereiteten Fonds und handgemachten<br />

Knödeln. Küchenchef Fred<br />

Neusitzer hat nicht nur hohe Ansprüche<br />

an die Kulinarik, sondern auch an seine<br />

Auszubildende, ist er doch selbst Mitglied<br />

der IHK-Prüfungskomission. Und<br />

eben hier muss Emma Behlau am Ende<br />

ihrer Ausbildung im Rahmen der Prüfung<br />

ihr selbstkreiertes und -gekochtes Drei-<br />

Gänge-Menü anbieten.<br />

Neben Motivation und Engagement ist<br />

dem Stuhlmacher-Chef eine gereiftePersönlichkeit<br />

bei seinen Azubis wichtig.<br />

Zwar werdeBehlau im Moment als Nesthäkchen<br />

vom Team verwöhnt. Aber:<br />

„Wenn der Laden voll ist, wird bei Stress<br />

auch in der Küche der Ton rauer“, das<br />

weiß Feldhaus noch aus seiner eigenen<br />

Ausbildung im Fünf-Sterne-Haus Louis C.<br />

Jacob an Hamburgs Elbchaussee. Das<br />

müsse man als junger Mensch aushalten<br />

können. „Ich lege viel Wert darauf, mich<br />

immer wieder persönlich bei Emma zu<br />

erkundigen, ob sie sich bei uns gut aufgenommen<br />

fühlt und auch fachliche Fortschrittemacht“,<br />

stellt der 33-Jährigeklar.


4 MACHER &MÄRKTE<br />

Wie bei guten Freunden<br />

Auch die italienische Esskultur hat viele Facetten: Alessandro Magnolo eröffnete jetzt sein drittes<br />

Restaurant und würzt den Besuch dort mit einer Prise Show-Cooking.<br />

Seiner Vision von der italienischen<br />

Piazza mitten in Münster ist Alessandro<br />

Magnolomit einer weiteren Restaurant-Eröffnung<br />

schon ein ganzes<br />

Stück näher gekommen: Modernes<br />

Großstadtfl<br />

air trifft am grüngefl<br />

iesten<br />

Tresen des „Il pizzaiolo“ auf Esskultur<br />

aus dem Land des Dolce Vita<br />

– neben seinem Erfolgsgaranten<br />

„Pasta ebasta“ an der Neubrückenstraße<br />

hat der Gastronom eine<br />

Wohnküche im Brooklyn-Style gestaltet,<br />

in der der Gast dem Pizzabäcker<br />

vorm Steinofen auf die Finger<br />

schauen kann. Und Letzterer hat<br />

nicht nur einen Hauch von Show-<br />

Cooking inhaliert, wenn er den Pizzateig<br />

durch die Luft wirbelt, sondern<br />

ist mit Brief und Siegel ein<br />

Künstler seines Handwerks aus Sizilien.<br />

In meiner Branche ist es unheimlich<br />

schwer, gutes Personal zu finden,<br />

deshalb habe ich die Pizzabäcker<br />

direkt vonder AccademiaPizzaioli<br />

aus Italienauf meine Kosten<br />

einfl<br />

iegen lassen –fünf zum Vorstellungsgespräch,<br />

für zwei habe ich mich dann<br />

Ein Hauch von Show-Cooking: Am grüngefliesten Tresen schauen<br />

die Gäste dem Spezialisten aus Sizilien, Oscar Salamone, bei der<br />

Arbeit zu, während sie Wein und Pizza genießen.<br />

entschieden“, erläutert Magnolo modernes<br />

Recruiting. Denn nicht nur der Sack<br />

mit dem Farina-Pizzamehl und die großen<br />

Konservendosen des Tomatenfabrikanten<br />

„Mutti“ aus Parma, sondern vor<br />

allem das Charisma des Teams sollfür italienische<br />

Authentizität sorgen.<br />

Besonders aber die eigene Persönlichkeit<br />

des 38-Jährigen ist es, die dem Laden mit<br />

reduziertem Industrie-Interieur den<br />

Stempel aufdrückt. Die Idee sei ihm beim<br />

Familienurlaub in den Straßen von San<br />

Francisco gekommen,mit Söhnchen Bruno<br />

an der Hand. „Der Laden dort war<br />

ganz ähnlichwie dieser hier und wir fühltenuns,als<br />

hätten wir mitten in Amerika<br />

ein kleines Stück Italien gefunden –und<br />

Der Patron und sein „Il Pizzaiolo“: Alessandro Magnolo setzt auf neue Pizzakultur.<br />

das ist das Entscheidende, auch für meine<br />

Gäste“, beschreibt der Münsteraner<br />

mit apulischen Wurzeln sein Konzept.<br />

Das sich gezielt auch an das jüngerePublikum<br />

richtet. Jeden Tagvon 11 Uhr bis<br />

Restaurantschluss ist der Chef selbst präsent<br />

und weiß: „Wenn der Laden nach<br />

zwei Monaten hoffentlich richtig<br />

brummt, kann ich für die nächsten zwei<br />

Monatewieder an den Hafen, um da aufzuarbeiten,<br />

was liegen geblieben ist und<br />

vorallem, um mich auch persönlich wieder<br />

um die Gäste zukümmern.“ Das Familienleben<br />

–Magnolos Frau ist Oberärztin<br />

an der Uniklinik in Münster, bedürfe<br />

„einer Top-Organisation“.<br />

Dass Magnolo sozusagen mit seinem guten<br />

Namen bürgt, wenn er genau neben<br />

seiner Dauerbrenner-Location mit Wohnzimmercharakter<br />

eine weitere Gourmet-<br />

Adresse eröffnet, erleichtert den Start:<br />

Der Besuch im kleinen „Pasta ebasta“ ist<br />

wie ein Empfang zu Hause bei guten<br />

Freunden aus Italien: Grundsolides Essen,<br />

ausgesuchter Wein, kein abgehobenes<br />

Sterne-Niveau, aber überzeugend<br />

frisch und lecker; und zur Begrüßung<br />

eine Umarmung –„Schön, dass Ihr da<br />

seid. Wie geht es Euch, was machen die<br />

Kinder?“ Dass der Gast nach kulinarischem<br />

Genuss eine Rechnung begleichen<br />

muss, fällt gefühlt irgendwie unter den<br />

Tisch. „Die Atmosphäreist sehr intim, wir<br />

haben zu 90 Prozent Stammkunden und<br />

die Kunst ist, auch die Gäste, die nur einmal<br />

im Monat kommen, mit Namen zu<br />

begrüßen“, verrät Magnolo. Und zwar<br />

nicht nur das Who´s who der Westfalenmetropole,<br />

das sich hier seit mehr als 25<br />

Jahren zum Essen trifft, als der Laden<br />

noch Roberto Turchetto gehörte: „Mein<br />

Ziel ist es, dass jeder hier essen gehen<br />

kann, jedes Alter, jeder Geldbeutel, deshalb<br />

will ich die magische Grenze von20<br />

Euro für Fleisch- und Fischgerichte auch<br />

nicht überschreiten“, erläutert Magnolo,<br />

der das Pastarestaurant 2008 von Turchetto,(„Mocca<br />

d´or“, „Café Med“, „Caffé<br />

Roma“, „Il panino“), für den er jahrelang<br />

gearbeitet hat, übernommen hat.<br />

Gastronomie sei immer eine Mischkalkulation,<br />

bei den Fisch- und Fleischgerichtenzahle<br />

er drauf, an den Pastagerichten<br />

verdiene er ein bisschen und der eigentliche<br />

Gewinnwerde mit den Getränken gemacht.<br />

Den Job hat der 38-Jährige von der Pike<br />

auf gelernt, seine Geschichte ist ein bisschen<br />

die vom Tellerwäscher zum Millionär:<br />

„So ein Quatsch,vom Tellerwäscher<br />

zum Kleinunternehmer würde ich eher<br />

sagen“, verbessert Magnolo, der mit dem<br />

„Il pizzaiolo“ gerade sein drittes Restaurant<br />

eröffnet hat und proAbend Platzfür<br />

insgesamt bis zu 300 Gäste gleichzeitig<br />

hat. Mittlerweile ein kleines Gastro-Imperium,<br />

denn die Location „Pasta eBasta<br />

al porto“ am Kreativkai betreibt der Gastronom<br />

seit 2010.Dochbei Systemgastronomie<br />

winkt er ab: „Ich muss mich persönlich<br />

in meinem Laden wiederfinden,<br />

die Ideen einesanderen in die Tatumzusetzen,<br />

das ist nichts für mich.“<br />

Für den Erfolg hat erlange gelernt: Mit<br />

16 Jahren kamMagnolo mit seiner Familie<br />

aus Apulien nach Vreden, wo die Eltern<br />

ein italienisches Restaurant eröffneten<br />

und vom Sohn in Küche und Service<br />

unterstützt wurden. Mit 18 Jahren und<br />

dem Führerschein in der Tasche brach<br />

Alessandro Magnolo zu einer vierjährigen<br />

Gastro-Job-Tour durch Deutschland<br />

auf: „Zwei Wochen nurZwiebeln und Salami<br />

schneiden und mit vier anderenKüchenhelfern<br />

in einer kleinen Klitsche<br />

übernachten, das war keine Seltenheit“,<br />

erinnert sich Magnolo. Die Zeit unten in<br />

der Branche hat ihn geerdet: „Deshalb<br />

würde ich hier auch nie demonstrativ als<br />

Chef im Anzug rumlaufen. Ich bin ganz<br />

normales Mitglied imTeam und packe<br />

bei allem mit an, habe im „Pastaebasta“<br />

jahrelang selbst gekocht, als der Koch<br />

montags freihatte“, betont Magnolo. Und<br />

ist sich sicher, dass diese Haltung ein<br />

ganz wichtiger Faktor ist für den Erfolg<br />

seines über 50-köpfigen Mitarbeiterteams,<br />

vondenen 22 fest angestellt sind.<br />

„Bei diesem großen Team mit jeweils<br />

einem Restaurantleiter und einem Stellvertreterpro<br />

Ladenmussteich etwas Ent-<br />

Fotos: Maike Harhues<br />

scheidendes selbst lernen, nämlich Delegieren“,<br />

gibt Magnolo zu. „Von Kollegen<br />

werde ich oft gefragt, wie ich es<br />

schaffe, so guteMitarbeiter zu finden, die<br />

schon mit ihrem persönlichen Umgang<br />

mit dem Gast schaffen, dass dieser wiederkommt“,<br />

erzählt Magnolo. „Für Geld<br />

kann ich die Mitarbeiter echt nicht kaufen;<br />

entscheidendes Kriterium ist die<br />

Arbeitsatmosphäre<br />

im Team, mir jedes<br />

noch so kleine<br />

Problem selbst anzuhören<br />

und gemeinsam<br />

mit dem<br />

Mitarbeiter eine<br />

Lösung zu finden“,<br />

betont der Gastronom.<br />

Und gibt zu: „Zuverlässige<br />

Aushilfen<br />

zufinden allerdings,<br />

das ist wirklich<br />

schwierig. Die Wurstschneidemaschine ist ein Hingucker.<br />

Funktion und Optik: Selbst die Retrofragen<br />

nicht: Was<br />

kann ich verdienen? Sondern: Wie oft<br />

muss ich arbeiten? Denn sie hätten ja<br />

auch noch einen Hund und würden dreimal<br />

die Woche ins Fitnessstudio gehen.<br />

Und im Sommer muss ich zusehen, dass<br />

einigenicht ins Schwimmbad gehen, sondern<br />

zur Arbeit erscheinen.“<br />

Maike Harhues<br />

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MACHER &MÄRKTE 5<br />

Kein „Einheitsbrei“<br />

Dehoga-Geschäftsführerin Renate Dölling kennt die vielfältige Gastronomieszene.<br />

Auf den Gastronomiebetrieben<br />

im Münsterland lastet<br />

enormer Druck: Personal ist<br />

knapp, die Reglementier<br />

hoch und das Aungsdichte<br />

Preisniveau so niedrig, dass Investitionen<br />

kaum zu stemmen sind. Gleichwohl bietet<br />

sich dem Gast noch immer eine erstaunliche<br />

Vielfalt, betont Renate Dölling,<br />

Geschäftsführerin der Dehoga<br />

Münster/Münsterland im Gespräch mit<br />

unserer Autorin Maike Harhues.<br />

Was ist Ihrer Ansicht nach der Erfolgsfaktor<br />

des inhabergeführten<br />

Restaurants, worin liegt das Potenzial<br />

der Systemgastronomie?<br />

Renate Dölling: Kleine inhabergeführte<br />

Restaurants können sich an die Anforderungen<br />

des Marktes schneller anpassen<br />

als große Systemgastronomiebetriebe.<br />

Bestimmte Trends wie vegetarisch,<br />

vegan oder Ähnliches können von inhabergeführten<br />

Betrieben schneller aufgegriffen<br />

und umgesetzt werden. Häufig<br />

bleiben in einem inhabergeführten Restaurant<br />

die Mitarbeiter sehr lange, sodass<br />

die Gäste lange den gleichen Ansprechpartner<br />

haben und sich dadurch in dem<br />

Betrieb wie zu Hause fühlen. Eine Verbundenheit<br />

mit der Inhaberfamilie ist in<br />

vielen Betrieben gegeben. Gastfreundschaft<br />

kommt vonFreundschaft. Ein Vertrauensverhältnis<br />

zum Wirt wird über<br />

Jahre aufgebaut. Die Identifikation mit<br />

dem Betrieb ist bei Selbstständigen mehr<br />

gegeben als bei angestellten Mitarbeitern.<br />

Dementsprechend ist auchdas Handeln<br />

gegenüber Gästen nachhaltiger.Systemgastronomiebetriebe<br />

haben an allen<br />

Standorten das gleiche Angebot, sodass<br />

der Gast weiß, wasihn vomSpeisen- und<br />

Getränkeangebot erwartet.<br />

Ist die Systemgastronomie im<br />

Münsterland auf dem Vormarsch,<br />

wird die gastronomische Vielfalt<br />

durch Franchise-Restaurants zum<br />

„Einheitsbrei“?<br />

Dölling: Systemgastronomiebetriebe<br />

sind in der Regel ingrößeren Städten zu<br />

finden, da sie häufig im Stadtzentrum in<br />

einer Laufl<br />

age angesiedelt sind. Dadas<br />

Münsterland nicht durch Großstädte geprägt<br />

ist, sind in der Region nur wenige<br />

Systemgastronomiebetriebe zu finden. In<br />

Münster sind dagegen einige angesiedelt,<br />

die jedoch auch ein unterschiedliches Angebot<br />

vorhalten. Die gastronomische<br />

Landschaft wirddadurch nicht zum „Einheitsbrei“,<br />

sondern die Gäste wissen um<br />

das konkrete Angebot. Bei inhabergeführten<br />

Betrieben ist die Speisenauswahl<br />

individueller und häufig auch saisonaler.<br />

Wie hoch ist die Fluktuation der<br />

Gastrobetriebe im Münsterland,<br />

wie lange halten Neueröffnungen<br />

im Durchschnitt durch?<br />

Dölling: Viele Existenzgründer glauben,<br />

dass es relativ einfach ist, einen gastronomischen<br />

Betrieb zu eröffnen. Die Kenntnisse,<br />

die ein Gastronom benötigt umfassen<br />

neben den Bereichen Lebensmittelkunde,<br />

Hygiene unter anderem auch die<br />

Bereiche Steuerrecht und Arbeitsrecht<br />

und vieles mehr. Damit ein gastronomischer<br />

Betrieb langfristig am Markt sich<br />

etabliert, ist eine Anlaufphase von zwei<br />

bis drei Jahren einzuplanen. Diese Zeit<br />

wird häufig von Existenzgründern nicht<br />

miteingeplant, sodass viele in dieserZeit<br />

wieder aufgeben. Bei der Fluktuationsrate<br />

ist zwischen der Region und der Stadt<br />

zu unterscheiden, in Münster liegt sie<br />

zwischen 30 und 40 Prozent, während in<br />

der Region diese bei 20 Prozent liegt.<br />

Ist eszurzeit schwer für Gastronomen,<br />

geeignete Investoren zu finden<br />

und Gelder für Gründungen zu beschaffen?<br />

Dehoga-Geschäftsführerin Renate Dölling<br />

Dölling: Bei Existenzgründungen im<br />

Gastgewerbe sind das Konzept und der<br />

Standort entscheidend dafür, obsich Investoren<br />

findenlassen. Krediteüber Bankenzufinanzieren,<br />

gestaltet sich schwierig,<br />

da das Rating des Gastgewerbes als<br />

Branche sehr schlecht ist. Häufig finden<br />

sich Investoren, die das Gebäude bauen,<br />

aber nicht betreiben können oder wollen.<br />

Dann wird esschwierig, einen geeignetenBetreiber<br />

zu finden. In der Dienstleistungsbranche<br />

Gastgewerbe ist es nicht<br />

nur schwierig, Fachkräftezufinden, sondern<br />

auch Menschen zu finden, die das<br />

Risikoeiner Selbstständigkeit wagen. Mit<br />

den derzeitigen Preisen in der Gastronomie<br />

und ländlichen Hotellerie können<br />

Neubauprojektenicht finanziert werden.<br />

Auf dem Vormarsch sind Low-Budget-<br />

Hotels, die mit reduzierter Quadratmeterzahl,<br />

reduzierter Anzahl der Mitarbeiter<br />

und reduzierten Nebenkosten, aber<br />

ähnlichen Preisen wie ein Vollhotel aufwarten.<br />

Was gehört Ihrer Meinung nach zu<br />

den Kernkompetenzen eines guten<br />

Gastronomen? Wie wichtig ist die<br />

Location des Betriebes?<br />

Dölling: Entscheidend für den Erfolg<br />

sind das Konzept, der Standort, die Rahmenbedingungen<br />

und der Gastronom<br />

selbst. Das Konzept darf nicht schon in<br />

vielen Betrieben vorhanden sein, denn<br />

dann hat der Betrieb kein Alleinstellungsmerkmal<br />

mehr.Bei dem Standort ist entscheidend,<br />

ob es ein Betrieb in Laufl<br />

age<br />

ist oder ob der Betrieb gezielt angefahren<br />

werden muss, denn dann sind ausreichend<br />

Parkplätze eine wichtige Voraussetzung.<br />

Zu den Rahmenbedingungen<br />

gehört auch noch die Höhe der zu zahlenden<br />

Miete/Pacht. Hier ist die Frage, ob<br />

diese vomEigentümer vorgegebene Miete/Pacht<br />

auch tatsächlich in einem gastronomischen<br />

Betrieb erwirtschaftet werden<br />

kann.Maßgeblich ist nicht der Quadratmeter-Miet-/Pachtpreis.<br />

Der Betreiber<br />

muss ein Gastgeber mit all seinen Qualitäten<br />

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6 MACHER &MÄRKTE<br />

Nicht planlos in die<br />

Selbstständigkeit<br />

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am ersten Gründergeist-Wettbewerb im Münsterland beteiligen.<br />

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Unter der Schirmherrschaft von<br />

NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr.<br />

Andreas Pinkwart haben Gründer<br />

und Jungunternehmer mit dem<br />

Gründergeist-Wettbewerb die Chance<br />

auf eine einzigartige Starthilfe:<br />

Das Verbundprojekt Gründergeist@Münsterland<br />

zeichnet mit<br />

dem regionalen Wettbewerb erstmalig<br />

den besten Businessplan des<br />

Münsterlandes aus.<br />

Wer gründen will, muss sich gut vorbereiten. Und dazu gehört esauch, einen Businessplan aufzustellen,<br />

um die Risiken möglichst realistisch einzuschätzen.<br />

Im Kreis Borken können Gründungsinteressierte sich zum „Gründerstipendium NRW“ beraten<br />

lassen. Ab sofort nimmt dort das Gründungsnetzwerk Ideenpapiere entgegen. Diese<br />

werden geprüft und sollen ineiner Jurysitzung persönlich vorgestellt werden. Die erste<br />

Jury-Sitzung ist am 5. Oktober. Ideenpapiere müssen deshalb bis zum 1. Oktober vorliegen.<br />

Das Netzwerk besteht aus dem Startercenter NRW bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

sowie allen Partnern des Gründungsnetzwerkes „Go! Kreis Borken“. Die Jury ist<br />

aus diesem Kreis zusammengestellt. Jurymitglieder sind (von links oben: Andreas Brill<br />

(AIW), Sven Wolf (IHK), Nobert Kortenjahn (HWK), Jochen Meyer (mediaBeam), Ulrike Wegener<br />

(WFG Borken). Dr. Elisabeth Birckenstaedt von der Westfälischen Hochschule ist<br />

ebenfalls Mitglied. Weitere Informationen: Ulrike Wegener, Tel. 02561/97999-70, wegener@wfg-borken.de;<br />

Reinhard Schulten, Tel. 02871/990313, schulten@ihk-nordwestfalen.de.<br />

Um Gründerinnen und<br />

Gründern bestmögliche<br />

Voraussetzungen zu bieten,<br />

kommt Unterstützungsangeboten<br />

wie Gründergeist@Münsterland<br />

eine besondere<br />

Bedeutung zu. „Businessplan-Wettbewerbe<br />

helfen bei der Vernetzung in der<br />

Region und können wichtigeImpulse für<br />

die Weiterentwicklung des eigenen<br />

Unternehmens geben“, so Schirmherr<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart.<br />

Monika Leiking, Projektleiterin von<br />

Gründergeist@Münsterland beim Münsterland<br />

e.V., erklärt: „Unser Wettbewerb<br />

soll einen Anreiz bieten, den eigenen<br />

Gründungsprozess zu strukturieren, um<br />

Investoren und Kunden professionell<br />

gegenübertreten zu können. Der Businessplan<br />

ist besser als sein Ruf, und das<br />

wollen wir mit dem Gründergeist Wettbewerb<br />

zeigen.“<br />

Das sieht auch die Gründerin und Hautspezialistin<br />

Daniela Meier so, die mit<br />

ihrem Institut „Hautmeierei“ ihren<br />

Traum von der Selbstständigkeit in<br />

Münster verwirklicht hat: „Der Businessplan<br />

hat mir geholfen, meinen eigenen<br />

Businesscharakter und mein Alleinstellungsmerkmal<br />

herauszuarbeiten und hat<br />

mir immer wieder neue AspekteimGründungsprozess<br />

aufgezeigt, die zu bedenkenwaren.<br />

Deshalb bin ich auf jeden Fall<br />

beim Gründergeist-Wettbewerb dabei.“<br />

Auf die Teilnehmer des Wettbewerbs<br />

warten attraktivePreisgelder und ein sogenannter<br />

Businessplan-Check-Day, der<br />

dabei helfen soll, den Geschäftsplan zu<br />

erstellen.<br />

„Wenn ein Gründer einen Businessplan<br />

hat, kann er sich nicht mehr in die Tasche<br />

lügen. Er sieht, an welchen Punkten sein<br />

Wissen nicht ausreicht und er Hilfebenötigt.<br />

Genau diese Unterstützung bieten<br />

die vielfältigen Angebote der Wettbewerbspartner<br />

und Startercenter NRW im<br />

Münsterland. Auch das macht der Gründergeist<br />

Wettbewerb deutlich“, erklärt<br />

Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WESt<br />

mbH und Sprecherin der Startercenter<br />

NRW im Münsterland.<br />

Die Umsetzung des Wettbewerbs, der mit<br />

Mitteln des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) und Mitteln<br />

des LandesNRW gefördert wird, wirdzusätzlich<br />

vonder NRW-Bank, der VR-Bank<br />

Kreis Steinfurt eG, der Vereinigten Volksbank<br />

Münster eG und der Volksbank Greven<br />

eG finanziell unterstützt: Auf die<br />

Preisträger warten Preise in Höhe von<br />

10 000, 5000 und 2000 Euro plus ein<br />

Publikumspreis im Wert von 1000 Euro.<br />

Werseinen Businessplan bis zum 15.Oktober<br />

beim Gründergeist-Wettbewerb<br />

einreicht, erhält ein individuelles Experten-Feedback<br />

zu seiner Ausarbeitung.<br />

Eine Jury mit Fachleuten aus der Region<br />

wählt die fünf besten Businesspläne aus.<br />

Für die fünf Finalisten gibt es zusätzlich<br />

ein „Pitch-Training“, um ihre Geschäftsidee<br />

bei der Prämierungsveranstaltung<br />

gut vorbereitet präsentieren zu können.<br />

Mitmachen können alle Gründungsinteressierten,<br />

die beabsichtigen, hauptberufl<br />

ich im Münsterland zu gründen, und<br />

Jungunternehmer, deren Gründung<br />

nicht länger als bis zum 1. Januar 2016<br />

zurückliegt.<br />

Informationen unter:<br />

www w.gruendergeist-wettbewerb.de<br />

ww<br />

w w.gruendergeist-muensterland.de<br />

GRÜNDERGEIST-WETTBEWERB<br />

Seit Februar 2016 arbeitet das Verbundprojekt<br />

Gründergeist@Münsterland daran, eine aktive<br />

Gründungskultur imMünsterland zu etablieren<br />

und Gründungswillige professionell auf<br />

ihrem Weg indie Selbstständigkeit zu unterstützen.<br />

Der Gründergeist-Wettbewerb ist Teil<br />

dieses Projekts.<br />

Gründergeist@Münsterland läuft insgesamt<br />

drei Jahre lang und hat ein Gesamtfördervolumen<br />

von rund 800 000 Euro. Finanziert<br />

wird das Projekt mit Mitteln des Landes NRW<br />

und des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung.<br />

Partner des Förderprojekts unter Federführung<br />

des Münsterland e.V. sind: Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für den Kreis Borken<br />

mbH (WFG), Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld<br />

GmbH (wfc), Wirtschaftsförderungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH<br />

(WESt), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />

im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung<br />

Münster GmbH sowie TAFH Münster<br />

GmbH. Unterstützt werden sie hierbei von der<br />

Handwerkskammer Münster und der IHK<br />

Nord Westfalen.


BRANCHEN &BETRIEBE 7<br />

Promi-Bonus gibt es nicht<br />

Die Gronauer Firma Altex ist seit Jahrzehnten auf die Wiederverwertung alter Textilien spezialisiert.<br />

Zu den „Lieferanten“ aus aller Welt gehört auch der Verhüllungskünstler Christo.<br />

Was haben alte, ausrangierte Jeans,<br />

nicht mehr brauchbare Sicherheitsgurte<br />

aus Autosoder Kaffeesäcke aus<br />

Jute gemeinsam? Kommt man garantiert<br />

nicht drauf!: Sie alle landen<br />

vielleicht einmal wieder zu unsren<br />

Füßen. Nicht direkt zum Betreten,<br />

sondern als Dämmstoff zwischen<br />

Blech und Fußmatte in einem Pkw.<br />

Oder sie enden vielleicht als bunter<br />

Nadelfilz und leisten eventuell als<br />

Schutzdecke wichtige Dienste gegen<br />

eine farbige Kleckerei beim nächsten<br />

Anstrich.<br />

Schon langebevor in der 1980-<br />

er Jahren das Zeitalter der<br />

Mülltrennung begann, hatte<br />

sich der Gedanke, Rohstoffe<br />

wiederzuverwerten, bereits<br />

1936 bei Bernhard Stienemann im Kopf<br />

als Idee festgesetzt. Mit einem Wandergewerbeschein<br />

in der Tasche und einer<br />

„Packfiets“ unterm Allerwertesten, so<br />

schildert es die Firmenhistorie, machte<br />

sich der Gründer der Altex-Gruppe auf<br />

den Weg, um mit Altmetallen, Fellen und<br />

jeglicher Art von Abfällen zu handeln.<br />

Geblieben vonden Anfängen sind der Name<br />

Altex und der Recyclinggedanke, aus<br />

alten Produkten ein neues entstehen zu<br />

lassen –erwachsen ist daraus ein modernes<br />

Unternehmen, das am Sitz in Gronau-<br />

Epe textileStoffeaus aller Welt verarbeitet.<br />

Überproduktionen oder Überreste der<br />

Maschinenanläufe stapeln sich dort in<br />

den großen Hallen in hohen Quadern.<br />

Aber auch Altkleider, die schon erwähnten<br />

Autogurte sowie Kaffeesäcke –und<br />

ganz hinten, fast versteckt, drei große<br />

Ballen gelben Stoffes. Unscheinbar, aber<br />

dennoch mit einer interessanten Vergangenheit.<br />

„Wissen Sie, was das ist?“, fragt<br />

Karsten Stienemann mit einem verschmitzten<br />

Grinsen. „Stoff.“ –„Ja, aber<br />

ein ganz besonderer. Damit hat Christo<br />

Sechs Reißanlagen zerkleinern die unterschiedlichsten Materialien<br />

zu Fasern, die Einsatz in neuen Produkten finden.<br />

Immer auf der Suche nach neuen Verwertungsideen: Altex-Geschäftsführer Karsten Stienemann tüftelt ständig daran, weitere Einsatzgebiete für die Recyclingfasern<br />

zu finden.<br />

Fotos: Susanne Menzel<br />

die Floating Piers in Italien ausgestaltet.<br />

Über eine drei Kilometer lange Strecke<br />

verband das Kunstwerk Städte und<br />

Inseln.“ Und das ausgediente Material<br />

dieses weltweit beachteten Ereignisses<br />

auf dem Iseosee lagert nun in Epe,wartet<br />

dort darauf, zunächst als Reißfaser und<br />

später als wiederverwertbares Rohmaterial<br />

zu enden.<br />

Gewoben worden warder Stoff seinerzeit<br />

in Emsdetten. „Jedes Mal, wenn ichhöre,<br />

dass Christo wieder ein Objekt plant,<br />

schreibe ich ihn an. Wenn es kalkulatorisch<br />

machbar ist, übernehme ich die<br />

Charge“, erzählt der 50-jährigeAltex-Geschäftsführer.38Tonnen<br />

des gelben Stoffes<br />

fl<br />

ossen über diese direkten Kontakte<br />

zurück nach Deutschland. Allerdings hatte<br />

die Rückführung in diesem Jahr nicht<br />

so viel Aufsehen erregt wie damals die<br />

Anlieferung des aluminiumbedampften<br />

Polypropylengewebes von der Verhüllung<br />

des Berliner Reichstages. Auch das<br />

endete nach Abschluss des Verhüllungsprojektes<br />

am 7. Juli 1995 in der Dinkelstadt.<br />

„Das war damals ein richtiger Hype“, erinnert<br />

sich Karsten Stienemann. Sicherheitskräftebewachten<br />

die Transportevon<br />

Berlin nach Epe. Die Leutestanden wirklich<br />

vorden Werkstoren. Und es gabetliche<br />

Anfragen von Interessenten, die gerne<br />

ein Stückchen des Materials gehabt<br />

hätten.“<br />

Wünsche, die Stienemann aber nicht erfüllt<br />

hat, nicht erfüllen konnte: „Wir hatten<br />

dazu ganz strenge Aufl fagen. Ebenso<br />

wie bei den Floating-Piers-Stoffen. Das<br />

Gewebe in dieser gebrauchten Form<br />

muss vernichtet und für neue Zwecke<br />

aufb<br />

ereitet werden und darf nicht in andereHände<br />

gelangen.“ Ein Abgang in der<br />

Reißanlage. Wiebei allen anderen Materialien<br />

auch – Promi-Bonus gibt’s hier<br />

nicht.<br />

Tonnenweise kommen Jeans, Pullover &<br />

Co. jeden Monat in Westfalen an. „Wir<br />

holen uns das Material aus aller Welt.<br />

Vorzugsweise von dort, wo viele Modekollektionen<br />

produziert werden: aus Sri<br />

Lanka, Bangladesch oder Pakistan“, erklärt<br />

Karsten Stienemann.<br />

►Fortsetzung auf Seite 8<br />

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8 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

VLIES FÜR REITPLÄTZE<br />

Pro Monat werden 3000<br />

Tonnen Material angeliefert<br />

Aus den zurückgewonnenen Textilfasern entstehen viele neue Grundstoffe.<br />

Nicht nur in Automobilen finden<br />

sich die Reißfasern aus dem<br />

Altex-Werk in neuer Form und<br />

Zusammensetzung wieder, die<br />

Ein-PSler, die Pferde, traben und<br />

galoppieren zunehmend über das<br />

westfälische Häckselvlies. „Wir<br />

statten mit dieser Mischung inzwischen<br />

Reitplätze inaller Welt<br />

aus“, ist Karsten Stienemann<br />

stolz. Das geschnittene Vlies wird<br />

unter den Sand gemischt und<br />

bessert dadurch dessen Struktur<br />

auf. Stienemann: „Das wissen<br />

Amateure genauso wie Profis zu<br />

schätzen. Oft verschicken wir die<br />

Ware per Container in die verschiedenen<br />

Länder.“ Vorteile bietet<br />

die Mischung zu allen Jahreszeiten:<br />

In trockenen Sommern<br />

staubt der Belag weniger, bei Regen<br />

nimmt das Vlies die Nässe<br />

auf. „Und selbst bei Frost ist der<br />

Reitplatz mit dieser Untermischung<br />

trittfest“, freut sich der<br />

Eper Geschäftsmann, dass erhier<br />

beim Tüfteln wortwörtlich aufs<br />

richtige Pferd gesetzt hat.<br />

Altex aus der Luft: Das Recyclingunternehmen der Gruppe liegt am Rande des Ortskerns von Epe.<br />

Pro Monat kommen bis 3000<br />

Tonnen an industriellen Textilresten<br />

oder Altkleidern zusammen.<br />

Alleine 300 Tonnen<br />

sind es an ausgedienten Sicherheitsgurten.<br />

150 Lastkraftwagen<br />

machen sich für das Abholen an den<br />

unterschiedlichsten Standorten auf den<br />

Weg. „Wir verfügen über einen eigenen<br />

Containerfuhrpark mit 70 Absetzcontainern“,<br />

zählt Stienemann auf. „Natürlich<br />

versuchen wir, bevorzugt aus der Nähe<br />

zu holen, manchmal sind die Wege aber<br />

auch weiter.“<br />

Im Eper Werk werden aus den Materialien<br />

sogenannte Reißfasern gemacht.<br />

Sechs Reißanlagen stehen dazu im Altex-<br />

Maschinenpark bereit. Jede dieser Anlagen<br />

verfügt über zwei bis sechs Nadelwalzen.<br />

Dort wird das vorgeschnittene<br />

Rohmaterial zu winzigen Teilchen zerrissen.<br />

Zwischendurch werden die Stückchen<br />

über eine Trommel entstaubt. Die<br />

Reißfasern als Endprodukt können dann<br />

–nachWunsch auch als Natur-und Chemieprodukt<br />

vermischt –als Faser dem<br />

Kundenauftrag entsprechend in Länge,<br />

Farbe, Stärke und Beschaffenheit angepasst<br />

werden. Einsatzgebiete sind neben<br />

der Dämmung auch Türseitenverkleidungen<br />

von Fahrzeugen, Schutzbekleidung<br />

oder Füllung für Spielzeuge. KarstenStienemann:„So<br />

werden die Rohstoffe<br />

nicht entsorgt und vernichtet, sondern<br />

sinnvoll wiederaufb<br />

ereitet.“<br />

Und wenn man einmal dem Umweltgedanken<br />

gefolgt ist, versichert der Geschäftsführer,<br />

„dann tüftelt man täglich<br />

aufs Neue,wosich weitereEinsatzgebiete<br />

finden lassen und Fasern gebraucht<br />

werden. Wenn man während der Kundenbesuche<br />

auf deren Werkshof Abfallberge<br />

liegen sieht, fängt es im Kopf an zu<br />

rattern, wo diese eventuell in eine Mischung<br />

reinpassen könnten. Oder mit<br />

welcher Maschine man diese Wertstoffe<br />

zerkleinern könnte.“<br />

Oft ließen sich gemeinsam mit dem Auftraggeber<br />

Lösungen oder Anregungen<br />

finden. „Bis zur Umsetzung einer ersten<br />

Idee kann es allerdings durchaus zwei,<br />

drei Jahre dauern“, gibt Karsten Stienemann<br />

zu. „Die richtige Mischung ist wie<br />

eine Art Kuchenrezept. Es muss stimmig<br />

und anwendbar sein.“<br />

Aktuell forscht Altex daran, alte Jeansstoffesozuzerreißen<br />

und zu zerkleinern,<br />

dass daraus die notwendigen Fasern für<br />

neue Hosen entstehen. Allerdings dürfte<br />

es sich –solltedieses Projekt Erfolg haben<br />

–für denPrivatkunden kaum lohnen, die<br />

alten Buxen zu sammeln, um sich dann in<br />

Epe daraus Fasern für eine neue herstellen<br />

zu lassen. Dazu müssen schon erheblich<br />

größere Mengen zusammenkommen.<br />

Stienemann: „Diese Privatkunden können<br />

wir leider in unserem Werk nicht bedienen.“<br />

Susanne Menzel<br />

Kunststoff: Bereits zwei Mal hat Karsten Stienemann Stoffe aufgekauft, die zuvor Christo<br />

für seine spektakulären Kunstwerke verwendet hat<br />

Fotos: Altex<br />

ALTEX-GRUPPE<br />

Die Geschichte der Altex-Gruppe mit Sitzen in Gronau und Epe beginnt imJahr<br />

1936. Damals legte Bernhard Stienemann sen. den Grundstein für den Recycling-Gedanken.<br />

1951 stieg sein Sohn Günter mit in den wachsenden Betrieb ein<br />

und verfeinerte gemeinsam mit seiner Frau Helga an der Seite Sammlung, Sortierung<br />

und Weiterverarbeitung der Materialien zur gezielten Wiedereinführung<br />

in den Markt.<br />

1975 folgte die Gründung der Altex Gronauer Filz GmbH &Co. KG unter der<br />

Leitung von Bernhard Stienemann jun., die sich auf Nadelfilze sowie die Produktion<br />

von Geotextilien, Teppichen oder auch Spezialvliese für die Autoindustrie<br />

spezialisierte.<br />

1989 kam mit der Altex Textil Recycling GmbH &Co. KG unter Federführung<br />

von Karsten Stienemann ein zweites Unternehmen hinzu. Damit konnte der<br />

Kundenkreis in verschiedensten Bereichen der Industrie (Automobilzulieferer,<br />

Heimtextilien etc.) erweitert werden.<br />

Als drittes Standbein wurde die Altex Faser +Garn GmbH &Co. KG ins Leben<br />

gerufen, die Halbkammgarne für die Textilindustrie sowie Spezialgarne für Hersteller<br />

von technischen Geweben und Seilen anbietet. Dieser Unternehmenszweig<br />

ist inzwischen der Recycling GmbH angegliedert.<br />

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BRANCHEN &BETRIEBE 9<br />

Die Digitalisierung ist<br />

im Labor angekommen<br />

BASF Coatings in Münster hat 24Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung des Laborgebäudes<br />

gesteckt und arbeitet dort jetzt mit einem einzigartigen Dosierautomaten für Fahrzeuglacke.<br />

Die digitale Erfassung beginnt bei<br />

der Anlieferung der Rohstoffe. Jeder<br />

Behälter, der ins Labor geht, wird<br />

verzeichnet und erhält einen Barcode.<br />

Die Digitalisierung ist bei der<br />

BASF CoatingsamStandort in Münster-Hiltrup<br />

unweit des Dortmund-<br />

Ems-Kanals mittlerweile in den Laborbereichen<br />

angekommen. Dabei<br />

geht es um weit mehr, als nur einen<br />

Überblick über den Bestand an chemischen<br />

Substanzen im Labortrakt<br />

zu erhalten. 24 Millionen Euro hat<br />

der Unternehmen in die Sanierung<br />

und Erweiterung des Laborbereichs.<br />

„Das BASF Lean Lab in Münster<br />

zeigt ganz konkret, wie sich zum<br />

Beispiel der Beruf des Lacklaboranten<br />

verändert.“<br />

Minister Karl-Josef Laumann<br />

Dieses Bekenntnis zum<br />

Standort in Hiltrup vernahm<br />

Münsters Bürgermeisterin<br />

Wendela-Beate<br />

Vilhjalmsson kürzlich bei<br />

der offiziellen Einweihung gerne:<br />

„Münster ist einer der wichtigsten Standorte<br />

für die BASF,<br />

wie umgekehrt<br />

die BASF zu den<br />

bedeutsamsten<br />

Unternehmen in<br />

Münster zählt“,<br />

sagte sie.<br />

Immerhin ist die<br />

BASF mit 2400<br />

Beschäftigen der<br />

größte industrielle<br />

Arbeitgeber in der Region und trägt<br />

wesentlich zu einem breiten Angebots-<br />

Mix von Arbeitsplätzen in der Stadt bei.<br />

Lacke und Farben werden seit 1904 in<br />

Hiltrup produziert, als Max Winkelmann<br />

in Kanal- und Gleisnähe die Glasurit-<br />

Werke gründete.<br />

Forschungund Entwicklung gehören seit<br />

jeher zum Standort. Nun kann sich die<br />

BASF rühmen, hochattraktive und zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze in ihrem Labor<br />

anzubieten, wie ihr NRW-Arbeitsminister<br />

Karl-Josef Laumann vor zahlreichen<br />

Gästen attestierte.<br />

Ausgestattet ist das Labor zudem mit<br />

einem Dosierautomaten, der aus über<br />

300 fl<br />

üssigen Rohstoffen Standardrezepturen<br />

für Fahrzeuglacke herstellt. Nach<br />

Angaben der BASF ist dieser Automat<br />

weltweit einzigartig in der Lackindustrie.<br />

Mit einem chemischen Labor,wie es wohl<br />

jeder aus dem unvergesslichen Filmklassiker<br />

„Die Feuerzangenbowle“ vorAugen<br />

hat, hat das neue Labor der BASF überhaupt<br />

nichts mehr zu tun. Es zischt und<br />

dampft nirgends unter einer Abzugshaube.<br />

Digitalisierung und Automatisierung<br />

haben Einzug gehalten in die moderne<br />

Laborwelt.<br />

Weltweit einzigartig ist dieser Labordosierautomat. Aus 300 flüssigen Stoffen können hier Standardrezepturen erstellt werden.<br />

Dirk Bremm, Leiter des Unternehmensbereichs<br />

Coatings innerhalb des BASF-<br />

Konzerns, spricht mit Blick auf die Millionenausgabe<br />

voneiner Stärkung der Innovationskraft<br />

und von einer bedeutsamen<br />

Investition in den Standort Münster. Im<br />

Hiltruper Werk werden nicht nur Lacke<br />

produziert, eswerden neue Lacke insbesondere<br />

für die Fahrzeugserienproduktion<br />

entwickelt und verbessert.<br />

Im neuen Laborgebäude werden alle<br />

Arbeitsaufträge und die dazugehörigen<br />

Versuche digital gespeichert und dokumentiert.<br />

Das ermöglicht eine bessere<br />

Transparenz und Reproduzierbarkeit<br />

und eröffnet einen leichteren Wissenstransfer<br />

zwischen einzelnen Standorten<br />

des Weltkonzerns.<br />

Herzstück des sanierten Laborgebäudes<br />

ist der Dosierautomat. Die BASF hat ihn<br />

gemeinsam mit dem Anlagenhersteller<br />

Fricke aus Minden entwickelt. Die zwölf<br />

Meter lange und acht Tonnen schwere<br />

Maschine kann aus den fl<br />

üssigen Rohstoffen<br />

Standardrezepturen für Fahrzeuglacke<br />

herstellen. Häufig wiederkehrende<br />

Arbeitsprozesse werden damit<br />

automatisiert.<br />

Um das Rohstofflf ager mit dem Dosierautomaten<br />

zu verbinden, wurden fast<br />

24 Millionen Euro hat die BASF Coatings in Hiltrup in die Sanierung und Erweiterung<br />

des Laborgebäudes investiert.<br />

400 Meter Rohrleitung auf engstem<br />

Raum verlegt. Die Fertigung erfolgte direkt<br />

vorOrt. Dafür wurde eine achtMeter<br />

langeBiegemaschine per Kran in das Gebäude<br />

über die damals noch offene Fassade<br />

eingebracht. Die Sanierung, Erweiterung<br />

und Automatisierung des Laborbereichs<br />

dauerte insgesamt fünf Jahre, erläuterte<br />

Projektleitung Susanne Richert.<br />

Arbeitsminister Laumann betonte, wie<br />

wichtig es ist, die Chancen der Digitalisierung<br />

zu nutzen „Das BASF LeanLab in<br />

Münster zeigt ganz konkret, wie sich zum<br />

Beispiel der Beruf des Lacklaboranten<br />

verändert.“ Bereits im Frühsommer war<br />

im gleichen Gebäude das neue Betriebsrestaurant<br />

„Auszeit“ eröffnet worden.<br />

Michael Grottendieck<br />

Fotos: Grottendieck<br />

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10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

„Schneller<br />

geht<br />

das nicht“<br />

Ließen in Greven jetzt zum Start gemeinsam den Sand fliegen: Hermes-CEO Olaf Schabirosky, Bürgermeister<br />

Peter Vennemeyer, ECE-Geschäftsführer Dr. Andreas Mattner und der Geschäftsführer der Airportpark GmbH, Udo<br />

Schröer.<br />

Foto: Günter Benning<br />

E-Mail:<br />

info@go-container.de<br />

<br />

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Der Spezialist rund um Abfall undVersand<br />

Der Verpackungs-Großhändler aus Recklinghausen liefertalles,<br />

wasfür sicheren Transportund sichereEntsorgung benötigt wird.<br />

Abfallsäcke unterschiedlichster<br />

Ausführungen und Materialien,<br />

Aufb<br />

ewahrungsbeutel, Abdeckplanen,<br />

Stretch- und Schrumpf-Folien<br />

zur Sicherung von Transportgütern,<br />

Begleitscheintaschen, Gewebesäcke,<br />

Big Bags und Zubehör: Die Lagerregale<br />

der Becker Verpackungen GmbH<br />

in Recklinghausen sind voll mit den<br />

verschiedensten Produkten rund um<br />

die im Firmennamen verankerte Branche.<br />

Und so vielfältig wie die Waren<br />

sind auch die Abnehmer. Krankenhäuser,<br />

Kommunen und kommunale<br />

Unternehmen zählen zu den Kunden<br />

von Becker Verpackungen, dazu<br />

Einkaufsverbände zum Beispiel aus<br />

der Eisenwaren- und Baubranche,<br />

Industriebetriebe, Handelsunternehmen<br />

und Gebäudereiniger. Viele der<br />

angebotenen Produkte bewegen sich<br />

im genormten oder zumindest standardisierten<br />

Rahmen. Dank hoher<br />

Spezialisierung und guten Kontakten<br />

zu Produzenten beweist Becker Verpackungen<br />

immer wieder Flexibilität<br />

und Kundennähe, indem individuelle<br />

Lösungen für spezielle Fragestellungen<br />

erarbeitet werden.<br />

<br />

<br />

Unternehmensgründer Martin Becker (6. v. l.) mit seinemTeam<br />

Müllsäcke, Stretchfolien, Biobeutel und Biosäcke, Papiersäcke, BigBags u.v.m.<br />

ALLES VOM<br />

GLEICHEN LIEFERANTEN<br />

NEUHEIT IN MÜNSTER<br />

A<br />

ls Entsorgungsfachbetrieb mit langjähriger<br />

Erfahrung steht bei der<br />

Firma Gaarmann Overhaus Container<br />

GmbH die Beratung der Kunden an erster<br />

Stelle.Seit 1996 beliefert sie erfolgreich<br />

Privat- und Großkunden mit Containern<br />

und kümmert sich um die Abfallentsorgung.<br />

„Durch langjährige Erfahrung und engen<br />

Kundenkontakt wissen wir von Gaarmann<br />

Overhaus,worauf es ankommt und<br />

haben uns zum Ziel gesetzt, jeden Kundenwunsch<br />

zur vollsten Zufriedenheit umzusetzen“.<br />

Mit mehr als 1000 Containern<br />

sagen sie mit einem Schmunzeln „ohne uns<br />

wäre Münster nurhalb so grün“.<br />

Ein umfangreicher Fuhrpark, vom Mini-<br />

Containerfahrzeug bis zum 40-Tonner,<br />

vom 2,5 cbm- bis zum 40 cbm-Container,<br />

steht für Sie bereit. Auch zwei Entsorgungshöfe<br />

an der Loddenheide 30 und am<br />

Hessenbusch 184 stehen zur Anlieferung<br />

zur Verfügung.<br />

NEU IN MÜNSTER IST DER GO BAG.<br />

Der GO Bag–die clevere Container-Alternative<br />

bis 1000 kg<br />

Das ideale Behältnis für:<br />

–Abfall-Kleinmengen<br />

–Entrümpelungen<br />

–Grünabfälle<br />

–die Sortierung diverser Materialien<br />

auf Baustellen uvm.<br />

Der GO Bagist ein 1cbm großer Sack, den<br />

der Kunde zum Pauschalpreis erwirbt. Im<br />

Preis ist sowohl die Abholung als auch die<br />

vollständige Abfallentsorgung enthalten.<br />

So kann der Kunde den GO Bag schon<br />

INFO<br />

DASUNTERNEHMEN<br />

Bereits im Jahr 1977 gründeteMartin Becker<br />

den Großhandel für Verpackungen und Folien.<br />

Zuvor war er als selbstständiger Handelsvertreter<br />

in der gleichen Branche unterwegs.<br />

Das stetige Wachstum über mehrere<br />

Jahre machte es Anfang der 1990er-Jahre<br />

möglich, sich nach geeigneten Grundstücken<br />

für den Weg aus den Mietverhältnissen<br />

umzuschauen. Gemeinsam mit der<br />

Wirtschaftsförderung wurde schließlich das<br />

Gelände ausfindig gemacht, auf dem der<br />

Betriebseit 1992 mit Verwaltung und Lager<br />

beheimatetist.Spätere Anbauten ließen die<br />

Gebäudeflächen auf inzwischen rund 1.000<br />

Quadratmeter anwachsen, weitere Lagerflächen<br />

mit zusätzlich 250 Quadratmetern<br />

sind angemietet. Heute beschäftigt die<br />

BeckerVerpackungen GmbH 16 Mitarbeiter.<br />

Zu den Kernbereichen des Unternehmens<br />

gehören seit dem Beginn vor<br />

über 40 Jahren Abfallsäcke verschiedenster<br />

Materialien, Ausführungen<br />

und Größen. Teilweise werden diese<br />

mit 2.500 Liter Fassungsvermögen<br />

oder mehr angeboten. Neben klassischen<br />

PE-Säcken sind auch Papiersäcke<br />

und speziell abbaubare Säcke für Bioabfälle<br />

erhältlich. Speziell im Gesundheitsbereich<br />

werden Transportbeutel<br />

für besonders sensible Medikamente<br />

oder für Patienteneigentum benötigt.<br />

Auch Bettenabdeckhauben werden<br />

von Krankenhäusern zum Schutz<br />

der frischen, fertiggestellten Betten<br />

in großen Mengen gebraucht. Kommunen<br />

fragen häufig Gebührensäcke<br />

zur Restmüllentsorgung sowie Beutel<br />

zur Entsorgung von Hundekot und<br />

die dazugehörigen Ausgabesysteme<br />

nach. Für große Discounter werden<br />

regelmäßig Säcke zur Aufnahme von<br />

Recycling-Pfandflaschen geliefert. Für<br />

Unternehmen mit hohem Versandaufkommen<br />

sind Lieferscheintaschen unabdingbar.<br />

Entsorgungsfachbetriebe<br />

und Abbruchunternehmen beziehen<br />

große Mengen Containersäcke, Big<br />

Bags, speziell auch für die Asbest-Entsorgung,<br />

bei Becker Verpackungen.<br />

Und Luftpolsterfolien, Stretchfolien,<br />

Schrumpfhauben, sowie Klebebänder<br />

und dazugehörige Abwickler kommen<br />

praktischerweise vom gleichen Lieferanten:<br />

Becker Verpackungen. Diese<br />

werden zum Teil auch im produzierenden<br />

Gewerbe benötigt, allerdings geht<br />

es hier oftmals um Spezialmaterialien<br />

für besondere Abfallstoffe. Ebenso wie<br />

im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft,<br />

wo oft schwere Güter in Gewebesäcken,<br />

den sogenannten Big Bags,<br />

transportiert werden. Ausführung und<br />

Stärke variieren hier je nach geplantem<br />

Einfüllmaterial. So hat sich Gründer<br />

Martin Becker mit seinem Team<br />

im Laufe der Jahre zum zuverlässigen<br />

Berater und Service-Dienstleister für<br />

die Bereiche Abfall- und Versandverpackungen<br />

entwickelt.<br />

■<br />

Becker Verpackungen GmbH<br />

Am Stadion 50<br />

45659 Recklinghausen<br />

Telefon: 02361/9230-0<br />

Telefax: 02361/9230-20<br />

info@becker-verpackungen.com<br />

www. becker-verpackungen.com<br />

Anzeige<br />

erwerben, bevorerihn nutzt und ist somit<br />

deutlich flexibler als zuvor.<br />

Die Vorteile des GO Bags sind, dass man<br />

flexibler handeln kann, keine Anfahrtsund<br />

Mietkosten hat. Zudem bietet er dank<br />

seiner geringen Aufstellfläche (0,90m x<br />

0,90m) maximale Flexibilität auch in weniger<br />

üblichen Bereichen.<br />

Und so einfach funktioniert es:<br />

Der Kunde kauft sich den GO Bag, stellt<br />

ihn auf, wenn er ihn benötigt, befüllt ihn<br />

mit dem anfallenden Müll und sobald man<br />

ihn abgeholt haben möchte,genügt ein Anruf<br />

unter 0251-28 1805 und der GO Bag<br />

wirdabgeholt und entsorgt.<br />

Rein darf übrigens alles wie Mineralische<br />

Stoffe (Bodenaushub, Bauschutt, Ziegel,<br />

Fliesen, etc.), Baumischabfälle, Metalle,<br />

Holz, Papier, Tapeten, Kunststoffe, Teppiche<br />

,… Eigentlich alles außer gefährliche<br />

Abfälle wie Mineralwolle, Asbest,<br />

teerhaltige Abfälle, Altreifen, Batterien,<br />

Spraydosen, Lacke, Farben etc. Weitere<br />

Infos bekommen Sie unter 0251-28 1805<br />

oder info@go-container.de<br />

„Der Erfolg gibt uns recht“, sagt Daniel<br />

Becker, Vertriebler der Gaarmann Overhaus<br />

Container GmbH. „Nicht umsonst<br />

gibt es den GO Bagseit langem nicht mehr<br />

nurbei uns direkt zu kaufen, sondern auch<br />

bei vielen Fachhändlern hier in Münster“.<br />

Und damit nicht genug. „Auch den guten<br />

Zweck verlieren wir nicht aus den Augen“,<br />

so Becker. Denn mit jedem verkauften<br />

GO Bag unterstützen Sie dabei auch die<br />

Organisation skate-aid –eine Initiative der<br />

Titus Dittmann Stiftung. skate-aid unterstützt<br />

Projekte weltweit. Z.B. inAfrika,<br />

Asien, Amerika und Europa.<br />

Am Airportpark in Greven entsteht jetzt eines der<br />

großen Hermes-Logistik-Center.<br />

Es ist ein weiteres Großprojekt im<br />

Airportpark am Flughafen Münster/Osnabrück.<br />

Der Logistikriese<br />

Hermes baut dort ein neues Verteilzentrum<br />

für 43 Millionen Euro. Hermes-CEO<br />

Olaf Schabirosky lobte<br />

beim Baustart die Nähe zum Frachtfl<br />

ughafen.<br />

Airportpark-Geschäftsführer Udo Schröer<br />

Was sprach eigentlich<br />

für den Standort Greven?<br />

Birgit Neyer, die<br />

Wirtschaftsförderin<br />

des Kreises, stellte<br />

jetzt am Rande der Spatenstich-Feier auf<br />

dem Hermes-Center-Gelände im Airportpark<br />

diese FrageanzweidiskreteProjektentwickler<br />

des Logistikriesen aus Hamburg.<br />

Antwort: „Eigentlich nichts.“ Es<br />

hätteauch, sagen wir mal, Duisburgwerden<br />

können.<br />

Und warumdann Greven? Die Fragehätten<br />

die Herren wohl auch beantwortet,<br />

aber das machte etwas später schon Airportpark-Geschäftsführer<br />

Udo Schröer<br />

vor den geladenen Gästen im Festzelt<br />

selbst: „Erster Kontakt 2016,Kaufv<br />

ertrag<br />

September 2017,heuteersterSpatenstich<br />

–schneller geht das nicht.“<br />

Allgemeines Nicken in der Runde. Ja, so<br />

schnell wie Schröer mit Hilfe der Kreiswirtschaftsförderung<br />

und der Stadt Greven<br />

das 65 000 Quadratmeter große<br />

Grundstück baureif geschossen hat, das<br />

hat offenbar Rekordpotenzial. Sogar eine<br />

Änderung des Flächennutzungsplanes<br />

winkte Grevens Rat imEiltempo durch.<br />

Denn das Gelände war eigentlich für Logistik<br />

nicht vorgesehen.<br />

Ein Entgegenkommen, das Dr. Andreas<br />

Mattner, Geschäftsführer des Bauentwicklers<br />

ECE, nur bestätigte: „Greven ist<br />

ein klasse Logistik-Standort. Hier will<br />

man gerne sein.“<br />

Hier kommt man auch gutweg. „Deshalb<br />

sind wir sehr froh, dass wir diesenStandortbekommen<br />

konnten“, meinteder CEO<br />

von Hermes Germany, Olaf Schabirosky.<br />

A1,A2, A30, A45, Bahn und FMO –alles<br />

in greifb<br />

arer Nähe. Mehrkann ein Logistikerherz<br />

nicht wünschen. „Der Flughafenist<br />

ein wertvoller Standortvorteil“, so<br />

der CEO. Zumal er einen 24-Stunden-Betrieb<br />

ermöglicht und in der Nähe kaum<br />

Nachbarn sind, denen Lärm zur Last würde.<br />

Dass im Vorfeld der Plan eines weiteren<br />

Logistikzentrums inGreven bei Grünen<br />

und CDU im Rat bitter aufstieß, ist den<br />

Machern aus dem Reich des Otto-Konzerns<br />

durchaus bekannt. Vielleicht betont<br />

ECE-Chef Dr. Andreas Mattner deshalb,<br />

dass in dem familiengeführten<br />

Weltkonzern aus Hamburg Nachhaltigkeit<br />

großgeschrieben wird: „Ich habe<br />

zwei Aufsichtsräte. Einen normalen und<br />

einen Nachhaltigkeitsrat.“ Was ökologisch<br />

Probleme mache, könne er nicht<br />

bauen. Das neue Logistikzentrum sei daher<br />

mit modernster Heiztechnik versehen,<br />

optimal isoliert, die LED-Beleuchtung<br />

sei so gesteuert, dass es nur hell<br />

wird, wo es hell sein muss. 35 Prozent<br />

weniger Energie gegenüber herkömmlicher<br />

Beleuchtung spare das ein.<br />

„Ein innovatives Projekt für modernste<br />

Logistikstrategien, das sich durch ein<br />

Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Funktionalität,<br />

Flexibilität und Nachhaltigkeit<br />

auszeichnet, geht an den Start“, so Dr.<br />

Andreas Mattner, ECE-Geschäftsführer<br />

für den Bereich Office, Traffic, Industries.<br />

Bereits in Betrieb sind die ersten vier Logistik-Center<br />

der von ECE und Hermes<br />

gemeinsam realisierten Serie in Bad Rappenaubei<br />

Heilbronn, in Mainz, in Ketzin<br />

bei Berlin und in Graben bei Augsburg.<br />

Im Bau befinden sich die Logistik-Center<br />

in Hamburg und Kabelsketal bei Halle/<br />

Saale sowie das jetzt startende Projekt in<br />

Greven.<br />

Zwei weitere Zentren befinden sich in<br />

Planung. Insgesamt investieren ECE und<br />

Hermes rund 600 Millionen Euro. Die<br />

ECE verantwortet dabei die komplette<br />

Abwicklung der Projekte von der Suche<br />

und dem Ankauf der Grundstücke über<br />

die Planung und schlüsselfertige Erstellung<br />

bis hin zur Platzierung der Objekte<br />

am Investorenmarkt.<br />

Grevens Bürgermeister Peter Vennemeyer<br />

gabsichoptimistisch,dassdas Projekt-<br />

Tempo anhält: „Die Eröffnung soll nächstesJahr<br />

im Oktober stattfinden –passend<br />

zum Weihnachtsgeschäft.“<br />

Günter Benning<br />

HERMES GERMANY<br />

Hermes Germany mit Sitz in Hamburg ist ein führender<br />

Logistikdienstleister Deutschlands und Partner zahlreicher<br />

Onlineshops und Multi-Channel-Händler im In- und<br />

Ausland. Der Fokus von Hermes Germany liegt auf der<br />

nationalen und internationalen Paketzustellung sowie auf<br />

der Abwicklung vorgelagerter Warenströme weltweit.<br />

Hermes Germany ist eine von zwölf Gesellschaften der<br />

international tätigen Hermes-Gruppe, die zur Otto Group<br />

gehört. Das Leistungsspektrum der unter der Marke Hermes<br />

operierenden Gesellschaften umfasst die gesamte<br />

Wertschöpfungskette des Handels: Sourcing, Qualitätsabsicherung,<br />

Transport, Fulfillment, Paketservice, Zwei-<br />

Mann-Handling und globale E-Commerce-Services. Im<br />

Geschäftsjahr 2017 erhöhte die Hermes-Gruppe ihren Gesamtumsatz<br />

auf 3,13 Milliarden Euro. Hermes beschäftigt<br />

weltweit fast 15 300 Mitarbeiter und ist in den wichtigsten<br />

europäischen E-Commerce-Märkten präsent.


Das erste<br />

E-Taxi<br />

im Kreis<br />

Beckumer Unternehmerin testet seit Kurzem einen<br />

„Stromer“ –die ersten Erfahrungen sind gut.<br />

BRANCHEN &BETRIEBE 11<br />

Diesel-Skandale und drohende Fahrverbote<br />

für Diesel-Fahrzeuge in immer<br />

mehr verschmutztenund schadstoffbf<br />

elasteten Großstädten. Aktuell<br />

muss auch Frankfurt ein Dieselfahrverbot<br />

einführen. Ab Februar 2019.<br />

Das entschied unlängst das Verwaltungsgericht<br />

Wiesbaden. Nursokönne<br />

die Luft sauberer werden.<br />

Betroffen sind von solchen<br />

Maßnahmen neben Handwerks-<br />

und anderenServicebetrieben<br />

auch unzähligeTaxi-Unternehmen.<br />

In Beckum<br />

geht Petra Helmdach, Inhaberin von<br />

„Blitz-Taxen“ deshalb bereits jetzt einen<br />

nachhaltigeren Weg: Sie betreibt das erste<br />

E-Taxi im Kreis Warendorf. Und weitere<br />

sollen folgen.<br />

„Einmal zum Tuttenbrocksee? KeinProblem.<br />

Ich komme.“ Daniela Busse dreht<br />

den Schlüssel ihres Taxis um und drückt<br />

aufs Gaspedal –pardon –aufs „Strompedal“.<br />

Denn DanielaBusse fährt ein E-Taxi.<br />

Die Idee hatte ihre Chefin Petra Helmdach:<br />

„Elektromobilität ist die Zukunft“.<br />

Fast geräuschlos wie ein ICE ist der beige<br />

Kia Soul EV unterwegs. Was man vom<br />

Auto hört, sind nur der Fahrtwind oder<br />

der Blinker.Daran musstesich Taxifahrerin<br />

Daniela Busse auch erst mal gewöhnen:<br />

„Und vor allem auch die Passanten,<br />

weil man mich viel weniger hört als andere<br />

Autos, gerade in Tempo-30-Zonen.“<br />

Daher ist die erfahrene Taxifahrerin, die<br />

seit mehr als zwölf Jahren hinterm Lenkersitzt,noch<br />

achtsamer als sonst unterwegs.<br />

Mittlerweile hat sie sich auf ihren Stromer,<br />

der genauso schnell fährt wie normale<br />

Taxen, eingestellt. „Sanft anfahren<br />

und auf der Autobahn kein Vollgas geben,<br />

empfiehlt sich sehr. Ansonsten wird der<br />

Akku schnellleer.“Während der Fahrgast<br />

mit dem Taxi durch Beckum gleitet, entsteht<br />

eine ungewohnteRuhe im Taxi. Keine<br />

Diesel-Geräusche und -düfte–dasentspannt.<br />

Selbst wenn die Taxifahrerin mal<br />

die Geschwindigkeit drosseln muss, weil<br />

die nächste Ampel auf Rot wechselt.<br />

Denn sobald Daniela Busse ihren rechten<br />

Fußvom Gaspedal nimmt, bremst das E-<br />

Auto bereits: „Der Bremsvorgang beginnt<br />

viel früher und ist sanfter als vorher.“<br />

Auch das Display enthält einige Neuheiten:<br />

Es zeigt die Reichweite, die Batterieladung<br />

sowie alle Aufl<br />

adestationen in der<br />

Nähe mit genauer Adresse und Navigation<br />

an. Wenn derKia leerzulaufen droht,<br />

ertönt automatisch eine Sprachnachricht.<br />

„Aber die Situation hatte ich noch<br />

nicht“, ergänzt Daniela Busse.<br />

Christian Wohlrab, leitender Mitarbeiter<br />

bei Blitz-Taxen, ist begeistert von der E-<br />

Mobilität: „Das ist entspanntes Fahren,<br />

total beruhigend und entschleunigend.“<br />

Das liegt auch an der besonderen Technik:<br />

Es gibt kein Getriebe, keine Kupplung.<br />

„Somit ist der Wagen auch wartungsarm“,<br />

freut sich Wohlrab, der privat<br />

einen Elektroroller fährt, „und wir halten<br />

die Luft sauber.“ Wohlrab schätzt beim<br />

E-Taxi auch diegroße Energieeinsparung<br />

allein durch den besonderen Mechanismus<br />

beim Bremsen: „Wenn man bremst,<br />

hält sich der Wagen die Energie zurück<br />

und so erhöht sich die Reichweite.“<br />

Weitere Vorteile: Das Laden ist im Vergleich<br />

zum Tanken der anderen mit Dieselkraftstoff<br />

betriebenen Taxen deutlich<br />

günstiger. Über die genauen Anschaffungskosten<br />

für das E-Taxi will Petra<br />

Helmdach nicht sprechen. Nur soviel:<br />

„Ich musstenicht mehr Geld als sonst investieren,<br />

weil es vomAutohaus und vom<br />

Staat Zuschüsse gab.“<br />

Rund sechs Wochen fährt das E-Taxi bereits<br />

durch Beckum, auch mal nach Warendorf<br />

oder Münster. 200 bis 250 Kilometer<br />

kann das E-Taxi am Stück zurücklegen.<br />

In der Regelwirdesjeden Tagnach<br />

Feierabend geladen, bei Bedarfauch mal<br />

zwischendurch, wenn größere Pausen<br />

entstehen oder Daniela Busse auf der<br />

Autobahn unterwegs ist. „Da verbraucht<br />

der Wagen mehr, ich versuche dann einfach,<br />

sparsamer zu fahren.“<br />

Während einer Schicht tankt Busse am<br />

Autohof Hamm-Uentrop oder an der<br />

Raststätte in Vellern an einer Schnellladestation<br />

auf. „Das dauert 20 bis 30 Minuten.<br />

Dann ist der Akku wieder voll und<br />

es kann weitergehen.“ Wenn sie über<br />

Nacht aufl<br />

ädt, dann macht Busse das an<br />

den normalen Säulen. Bislang gibt es davon<br />

fünf in Beckum.<br />

Eine Säule kommt sogar wortwörtlich<br />

zum E-Taxi. Denn da Inhaberin Petra<br />

Helmdach genauso begeistert ist von<br />

ihrer elektronischen Droschke wie ihre<br />

Kunden, wirddas Unternehmen in wenigenWochenauf<br />

eine eigene Säule an der<br />

Taxizentrale am Bahnhof zurückgreifen<br />

können.<br />

Daniela Busse würde übrigens extra für<br />

das Fahren des E-Taxis geschult. Künftig<br />

wirdsie weitere„Blitz“-Kollegen schulen.<br />

„Langfristig sollen alle Kollegen fit sein,<br />

das E-Taxi steuern zu können“, erläutert<br />

PetraHelmdach. Und das Interesse unter<br />

den Kollegen ist sehr groß. „Viele können<br />

Inhaberin Petra Helmdach (l.) und Fahrerin Daniela Busse setzen auf das E-Taxi.<br />

Das Display im Auto zeigt anschaulich Reichweite, Aufladestationen und Energieverbrauch<br />

an.<br />

Fotos: Peter Sauer<br />

es garnicht mehr abwarten.“ Auch gibt es<br />

immer häufiger Fahrgäste, die das E-Taxi<br />

buchen wollen, wasaberorganisatorisch<br />

nicht geht. Auch Kunden, die erst argwöhnten<br />

oder die üblichen Witze machten,<br />

waren spätestens am Ende der Taxifahrt<br />

überzeugte E-Mobil-Fans, die umsteigen<br />

wollen.<br />

Beckums Klimaschutzmanager Tobis Illbruck<br />

erwartet bis zum Jahr 2030 einen<br />

Anstieg der E-Mobilität in Beckum auf 17<br />

Prozent.<br />

Ein Jahr lang will Petra Helmdach ihr E-<br />

Taxi testen und dann eine eigene Auswertung<br />

veröffentlichen. Aber schon jetzt<br />

zeichnet sich ab, dass sie in ihrem Unternehmen<br />

nochg weitereE-Taxiseinsetzen<br />

wird.<br />

Peter Sauer<br />

STROMAT<br />

Ist man eigentlich immer abhängig von öffentlichen<br />

Ladesäulen, wenn man einen Stromer<br />

fährt? Nein, denn der Beckumer Automatisierungsprofi<br />

Alcona hat eine Ladestation für zu<br />

Hause entwickelt. Der „Stromat“ ist eine wechsel-<br />

und drehstromfähige Station für Elektroautos<br />

mit einer Leistungsbreite von 3,7 bis 22<br />

kW. Sie verfügt über ein fünf Meter langes Kabel<br />

mit Typ-2-Stecker. Relevante Daten für eine<br />

optimale und batterieschonende Ladung werden<br />

über eine CP-Schnittstelle mit dem jeweiligen<br />

Fahrzeug ausgetauscht. Der „Stromat“ bereitet<br />

den Wechselstrom des Hauses für den<br />

Gleichstrom im Auto vor. Dann kann man in<br />

der eigenen Garage Strom fürs Auto tanken.<br />

Die Ladestation kann laut Hersteller wahlweise<br />

mit Wechselstrom und Drehstrom betrieben<br />

werden. Bei einer 27 kWH-Autobatterie steht<br />

bei maximaler Ladeleistung das Elektroauto in<br />

weniger als 1,5 Stunden wieder „vollgetankt“<br />

zur Verfügung.<br />

Als Kooperationspartner will die Energieversorgung<br />

Beckum (evb) den „Stromat“ an andere<br />

Stadtwerke vertreiben, teilte evb-Chef Dennis<br />

Schenk mit. Im Verkauf kompakter Ladegeräte<br />

für die heimische Garage oder den Handwerksbetrieb<br />

sieht Schenk ein Geschäftsfeld.<br />

Das Absatzpotenzial für heimische Ladelösungen<br />

wie den „Stromat“ sei entsprechend groß.<br />

Obwohl die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen<br />

stecke, plane die Bundesregierung<br />

bis 2022 mit einer Million Elektroautos, die<br />

eine Ladeinfrastruktur benötigen. pesa<br />

Zukunft planen<br />

Mitarbeiter weiterbilden<br />

Die Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />

der Bundesagentur für Arbeit. Nutzen Sie<br />

den Arbeitgeber-Service und erf rahren Sie<br />

mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten<br />

und Ihr Unternehmen weiterbringen können.<br />

Informieren Sie sich jetzt unter<br />

www.dasbringtmichweiter.de


12 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Am Anfang stand der<br />

Wunsch eines Kindes<br />

Eigene Kollektion erfüllt viele Träume: Die „Funny Horses“ aus Warendorf finden nach einer<br />

langen Anlaufzeit inzwischen sogar international Beachtung.<br />

„Es ist die Idee eines Kindes gewesen,<br />

nur so konnte aus ,Funny Horses‘<br />

das werden, was es heute ist“,<br />

sagt Christiane Markfort. Und die<br />

Füchtorferin weiß, wovon sie<br />

spricht,denn es war ihre Tochter,die<br />

sich als Siebenjährige zum Geburtstag<br />

nichts sehnlicher wünschte als<br />

ein Holzpferd. Aber, soder Wunsch<br />

der Tochter, man sollte auch richtig<br />

damit spielen können. Ein Pferdzum<br />

Kuscheln und auch zum Liebhaben,<br />

stabil genug für einen originalgetreuen<br />

Ausritt natürlich auch.<br />

Der Vater, Handwerksmeister<br />

Ulrich Markfort, sah<br />

eine Chance, den Wunsch<br />

seiner Tochter zuerfüllen<br />

und zog sich in seine Werkstatt<br />

zurück, bis pünktlich zum Geburtstag<br />

der Tochter das erste „Funny Horse“<br />

das Licht der Welt erblickt hatte. Überraschung<br />

gelungen: Es war ein Spielzeug<br />

zum Liebhaben und mit passendem<br />

Stockmaß, um sich hinaufzuschwingen.<br />

Heute gibt es für die „Funny Horses“ ein<br />

eigenes Geschäft unter dem Namen „Warendorfs<br />

kleine Reitboutique“ mit Zubehör<br />

für kleine Pferde-Fans.<br />

Als Kooperationspartner für das therapeutische<br />

Reiten wurden die schnuckeligenHolzpferde<br />

schon früh entdeckt.Und<br />

gerade in jüngster Zeit macht das knuffige<br />

Trio mit „Maxi“, „Shetty“ und „Sunny“<br />

aus der Reiterstadt einen richtig großen<br />

Aufgalopp. Die Holzpferde starten jetzt<br />

mit einem eigenen Label durch, haben<br />

ihre eigene „Funny Horses-Kollektion“<br />

von der Trense über die Satteldecke bis<br />

zu den Extensions für die Mähne (Mähne-<br />

und Schweifclips). Über Vertriebsstrukturen<br />

wie die HKM Sports Equipment<br />

GmbH in Neuenhaus bei Nordhorn<br />

undseit 2018 auch die Jako-O-GmbH im<br />

süddeutschen Bad Rodach öffnen sich<br />

jetzt auch internationale (Stall)-Türen<br />

für das „Funny-Horses“-Label.<br />

Wenn ChristianeMarkfort die Geschichte<br />

der „Funny Horses“ Revue passieren<br />

lässt,musssie selber den Kopf schütteln.<br />

„Es ist schon unglaublich, wo wir jetzt<br />

stehen. Doch es warauch ein langer harterWeg,<br />

in den wir viel investiert haben.<br />

Und jetzt macht alles so viel Spaß“, sagt<br />

sie und denkt dabei an ihre eigene „Funny-Horses“-Kollektion,<br />

mit der sie einfach<br />

nur lang ersehnte Wünsche ihrer<br />

Christiane Markfort in ihrem Warendorfer Geschäft, wo natürlich<br />

„Funny Horses“ stehen.<br />

Foto: Monika Vornhusen<br />

Mit Motiven wie diesen macht die Vertriebsfirma HKM Sports Equipment auf die „Funny Horses“ aus Warendorf aufmerksam.<br />

kleinen Kunden erfüllt.<br />

Nach mittlerweile 18Jahren haben die<br />

Pferde eine echteErfolgsstoryzubieten.<br />

Aus der Einzelfertigung in der heimischen<br />

Garage für Freunde und Bekannte<br />

der Familie, dievon demGeschenk an die<br />

Tochter begeistert waren, istmittlerweile<br />

eine bunteWelt für kleine Pony-und Pferdefreunde<br />

geworden: Ob Reitkleidung,<br />

Kleinspielzeug, Bücher, die passende<br />

Trense, Pferdedecke oder ein schicker<br />

Sattel. Bei „Funny Horses“ finden die<br />

jüngsten Ponyfansalles, wasihr Herz begehrt.<br />

Und mitten drin die drei „Funny<br />

Horses“ mit den Stockmaßgrößen 120,<br />

100 und 80 Zentimeter.<br />

„Wir haben alles einfach in Mini-Ausgabe.<br />

Die Bandagen und Decken oder die<br />

Trensen könnte man natürlich auch für<br />

ein echtes Shetty-Pony nutzen“, lacht<br />

Christiane Markfort. Die Erfolgsgeschichtesei<br />

über die Jahrevon zwei Dingen<br />

geprägt gewesen: und zwar von vielen<br />

zufälligen Begegnungen zur rechten<br />

Zeit am rechten Ort und vonder Geburtsidee<br />

der „Funny-Horses“, eben von den<br />

Wünschen der Kinder. „Ich höre einfach<br />

meinen Kunden hier im Laden zu und vor<br />

allem den Kindern. Denn die möchten<br />

einfach nur absolut authentisch spielen.“<br />

Schon früh wurden die Markforts mit den<br />

„FunnyHorses“ Kooperationspartner des<br />

Kuratoriums für therapeutisches Reiten<br />

(DKThR) mit Sitz in Warendorf. „Wir besuchen<br />

beispielsweise gemeinsam Messen<br />

und Veranstaltungen, bei denen<br />

unsere ,Funny Horses‘ genutzt werden“,<br />

erläutert Christiane Markfort.<br />

Und die Karriereder lustigen Holzpferde<br />

ging weiter: Vorrund drei Jahren wurden<br />

sie Projektpartner für den Verein „Pferde<br />

für unsere Kinder“ e.V. und unterstützen<br />

dabei eines von mehreren Projekten des<br />

Vereins. „10 000 Holzpferde für Kindergärten“<br />

lautet dieses durch Firmen-Patenschaften<br />

gestützte Projekt, mit dem<br />

die Holzpferde aus Füchtorf mit einem<br />

Lernkoffer ihren Weg inKindereinrichtungen<br />

in ganz Deutschland gefunden<br />

haben und noch weiter finden werden,<br />

Pure Begeisterung lösen die Holzpferde aus Warendorf bei vielen Kindern aus. Die robusten<br />

Spielzeuge finden immer mehr Freunde.<br />

um erste Berührungspunkte zwischen<br />

Kindern und Pferden zu ermöglichen.<br />

Wiewunderbar die Traumwelt rund ums<br />

Pferd Kinder zum freien Spielen befl<br />

ü-<br />

gelt, weiß Christiane Markfort aus eigener<br />

Erfahrung. „Das Spiel mit den Holzpferden<br />

verändert sich mit zunehmendem<br />

Alter. Dabei tauchen die Kinder oftmals<br />

völlig ab in ihre Traumwelten. Sie<br />

reiten durch Wälder, putzen die Ponys<br />

auf ihrem Pferdehof. Ältere Kinder turnen<br />

und voltigieren gerne. Als Erwachsener<br />

kann man sich das kaum vorstellen,<br />

wie sehr diese Pferde zum freien Spiel anregen.“<br />

Werdie stabilenHolzpferde madeinGermany<br />

genauer unter die Lupe nimmt, der<br />

bekommt schon eine Ahnung davon. Der<br />

Webpelz für Mähne, Schweif und Rücken<br />

ist in verschiedenen Grundtönen zu haben.<br />

Schweif, Mähne und Fell können daher<br />

gestriegelt und gebürstet werden.<br />

Den Kuschelfaktorgibt es obendrein. Das<br />

Markenzeichen der „Funny Horses“, die<br />

sechs Wimpern oberhalb und unterhalb<br />

des Augesund das leichteLächeln der aus<br />

heimischen Hölzern gefertigten Pferdchen<br />

versprühen Charme, so dass so<br />

manches Holzpferd nicht im Kinderzimmer<br />

sein Zuhause findet ,sondern auch<br />

im Wohnzimmer.<br />

„Im Laufeder Jahrehaben wir die Pferde<br />

wirklich nur leicht optimiert. Mittlerweile<br />

haben sie auch ein Brandzeichen“, erläutert<br />

die Füchtorferin. Und markengeschützt<br />

ist die gesamte Funny-Horses-<br />

Herde beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />

schon sehr lange.<br />

Aus der heimischen Werkstatt-Produktion<br />

sind die Holzpferde aber schon längerherausgetreten.<br />

„Da mein Mann noch<br />

immer in seinemeigentlichen Beruf tätig<br />

ist und wir hier vorOrt nicht die Möglichkeiten<br />

dazu haben, haben wir schon vor<br />

Jahren begonnen die Produktion auf Betriebe<br />

zu verlagern, die fast ausschließlich<br />

mit integrativen Kräften arbeiten“,<br />

erläutert Christiane Markfort.<br />

Als sie ihr neuestes Konzept mit einer<br />

eigenen Funny-Horses Kollektionbei den<br />

interessierten Vertriebsfirmen vorstellte,<br />

hat sie von den Erlebnissen in ihrem Geschäft<br />

in Warendorf berichtet –von den<br />

sehnsüchtigen Kinderaugen, von den<br />

Wünschen, die sie verraten, wenn sie die<br />

Holzpferde streicheln und von den Erzählungen<br />

der begeisterten Eltern, wenn<br />

die Kinder wieder Reiterhof im Wohnzimmer<br />

gespielt haben.<br />

Monika Vornhusen<br />

Fotos: HKM Sports Equipment


BRANCHEN &BETRIEBE 13<br />

Ein Hingucker aus<br />

beständigem Beton<br />

Die Betonwerke Büscher inHeek verstehen sich als Ideenschmiede. Für den Gewerbebauspezialisten<br />

Sicon Bau in Gescher erstellte man eine sehr auffällige Vorfassade.<br />

Kunst aus Beton? Na klar! Kleinere,<br />

dekorative Produkte hat es schon<br />

immer mal wieder gegeben. Aber<br />

8,50 Meter hohe Eyecatcher aus dem<br />

statischen Material, als architektonische<br />

und optische Elementegeplant,<br />

sind dagegen nicht alltäglich. Auch<br />

nicht im Heeker Betonwerk Büscher.<br />

„Deshalb war der Auftrag, den<br />

Unternehmenssitz der Sicon Bau<br />

GmbH in Geschermit einer Vorfassade<br />

aus 59Bauteilen ‚einzukleiden‘,<br />

schon etwas Besonderes. Eine Herausforderung<br />

im XL-Format“, geben<br />

die Geschäftsführer Wolfgang<br />

und Hans-Jürgen Büscher offen zu.<br />

Zumalsich dieBeton-Elementenicht<br />

alle gleichen sollten.<br />

Nachden intensiven Vorplanungen<br />

ging es im November<br />

2017 an die Produktion.<br />

Zunächst entstanden<br />

24 verschiedene Formen,<br />

die nacheinander für insgesamt 59Bauteile<br />

ausgegossen wurden. Die Fassadenbauteile<br />

verfügen über Abmessungen von<br />

1,50 bis3,25 Meter Breiteund 8,50 Meter<br />

Höhe. 3,8 Kubikmeter Beton fasst eine<br />

Form im Durchschnitt. Insgesamt ergab<br />

das ein Volumen von 225 Kubikmetern<br />

Beton, der eingesetzt und verarbeitet<br />

wurde. In jedes einzelne Bauteil wurde<br />

darüber hinaus Stabstahl eingebaut,<br />

rund 360 Kilogrammpro „Zacken“. In der<br />

Summe kamen dabei 21,2 Tonnen Stahl<br />

zusammen. Dadurch brachten die Bauteile<br />

jeweilszwischen 6,5 und 13 Tonnen<br />

Gewicht auf die Waage. Zum Vergleich:<br />

ein VW<br />

-Golf ist etwa 1,4 Tonnen schwer.<br />

Zwei Brüder –ein Unternehmen: Geschäftlich wie auch privat ergänzen<br />

sich Wolfgang (l.) und Hans-Jürgen Büscher.<br />

Kunst amBau: Für die Firma Sicon aus Gescher fertigten die Betonwerke Büscher eine Fassadenverkleidung, die neben ihrer funktionellen Aufgabe auch als<br />

Eyecatcher dient.<br />

Fotos: Büscher<br />

Summa summarum ein Gesamtgewicht<br />

von 560 Tonnen.<br />

Nach 17 Produktionstagen stand das<br />

Arbeitsergebnis zum Abtransport auf<br />

dem Gelände in der Heeker Bült bereit.<br />

Jeweils zwei Transport-Lkw brachtendie<br />

Elemente im Pendelverkehr von Heek<br />

nach Gescher.„28 Inlader-Fahrten haben<br />

wir benötigt“, haben Hans-Jürgen und<br />

Wolfgang Büscher die Details genau dokumentiert.<br />

Mit einem 70-Tonnen-Mobilkran<br />

wurden die Stelen in Gescher vor<br />

dieSicon-Fassade montiert –zwölfbis 14<br />

Bauteile pro Tag.<br />

„Die Beton-Fassade übernimmt bei dem<br />

Kunden nicht mehr nur eine funktionelle<br />

Rolle, sie wird als Hingucker eingesetzt.<br />

In der Dunkelheit sorgt ein ausgeklügeltes<br />

Beleuchtungssystem für zusätzliche<br />

Effekte“, erläutern die Büscher-Chefs.<br />

„Anhand dieser Konstruktion lässt sich<br />

gut erkennen, wie fl<br />

exibel einsetzbar das<br />

Material Beton letztlich ist. Zumal der<br />

Kunde weiß,dass es wesentlich langlebigerist<br />

als beispielsweise Holz, das bereits<br />

nach kurzer Zeit ein verwittertes Bild bietet.<br />

Natürlich ist auch Beton den Jahreszeiten<br />

und dementsprechend Wärme<br />

und Kälte, Sonne und Regen ausgesetzt,<br />

aber er ist um einiges beständiger.“<br />

Das Betonwerk Büscher, das in der Region<br />

vor allem für seine wie Legosteine<br />

aussehenden Bauteile bekannt ist, versteht<br />

sich in erster Linie als Ideenschmiede,<br />

in der Kreativität und Innovation<br />

einenhohen Stellenwert haben. Da ist es<br />

auch nicht verwunderlich, dass Forschung<br />

und Entwicklung im Unternehmens-Portfolio<br />

großen Raum einnehmen.<br />

Während der 50-jährige Wolfgang<br />

Büscher,gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann,<br />

den kaufmännischen Part<br />

in der Firma übernommen hat, ist der gelernte<br />

Maurer und Stahlbetonmeister<br />

Hans-Jürgen Büscher der Praktiker im<br />

technischen Bereich. Gemeinsam allerdings<br />

tüfteln die beiden Eperaner, die<br />

den elterlichen Betrieb vor 18 Jahren<br />

übernommen haben, stets an neuen Projekten.<br />

Eines davon, die Verwendung von<br />

Recycling-Bauschutt, steht inzwischen<br />

kurz vor der Umsetzung.<br />

►Fortsetzung auf Seite 14<br />

seat.de/business<br />

1


14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Neue Lösung für Bauschutt?<br />

Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher wollen das Abbruchmaterial wiederverwenden.<br />

Sie hätten dazu lange geforscht,<br />

so die Geschäftsführer,<br />

inzwischen seien die entsprechenden<br />

Anträge beim<br />

Deutschen Institut für Bautechnik<br />

eingereicht. „Und wir hoffen<br />

noch in diesem Jahr auf eine Zulassung.<br />

Die Gutachten sind fertig und der Aufgabenkatalog,<br />

den wir als Rücklauf erhalten<br />

haben, ist bis auf zwei Untersuchungen<br />

abgearbeitet.“ Hinter der jahrelangen<br />

Forschung verbirgt sich die Idee, das<br />

Material, das bei Abriss-Häusern anfällt,<br />

nicht zu verkappen, sondern es zu einem<br />

neuen Produkt wiederaufzubereiten.<br />

„Das ist Ressourcen- wie auch CO -sparend“,<br />

erklären die Unternehmer. Solie-<br />

²<br />

ßen sich beispielsweise aus 360 Tonnen<br />

Schutt die Innenwände eines neuen Hauses<br />

herstellen. Hans-Jürgen Büscher:<br />

„Bisher haben wir auch nur die Innenwände<br />

im Blick, da hier der Faktor Nässe<br />

keine Rolle spielt. Bei Außenwänden ist<br />

die Umsetzung schwierig. KleinsteEisenteilchen,<br />

die trotz sorgfältigster Vorsortierung<br />

im Bauschutt immer enthalten<br />

sein können, würden im Zusammenwirken<br />

mit Feuchtigkeit auf die Dauer Rostfl<br />

ecken verursachen.“<br />

In zahlreichen Versuchen haben die Betonwerke<br />

bei der Wiederaufb<br />

ereitung<br />

des Materials auch eine so feine Konsistenz<br />

des Materials erreicht, „dass ein Verputzen<br />

der Wände, wie es bei normalem<br />

Mauerwerk erforderlich ist, entfällt. Außerdem<br />

könnten geplante Versorgungsleitungen<br />

gleich mit eingeplant und eingearbeitet<br />

werden. Dadurch werden<br />

Arbeiten wie das spätereAufschlitzen der<br />

Wände überfl<br />

üssig. Man spart also auch<br />

Aus Alt mach Neu: Recyclingschutt aus dem Münsterland soll demnächst zu neuem Material<br />

aufbereitet werden.<br />

Foto: Susanne Menzel<br />

zusätzliche Arbeitsgänge ein.“<br />

Der Bauschutt, so die Vorstellung der<br />

Brüder Büscher, solle in erster Linie aus<br />

dem Münsterland kommen. Wolfgang<br />

Büscher: „Zu weite Wege rechnen sich<br />

kostentechnisch nicht.“ Momentan wird<br />

das Abrissmaterial noch überwiegend<br />

zum Verfüllen im Wegebau eingesetzt.<br />

„Und das Naturprodukt Sand –aktuell<br />

zur Betonherstellung eingesetzt –wird<br />

zukünftig immer knapper. Zurzeit wird<br />

es vom Rhein aus zu uns transportiert,<br />

während der Schutt vorOrt liegt. Hierzu<br />

eine Alternative zufinden, ist ein Politikum<br />

geworden, das wir aufgegriffen haben“,<br />

betonen die Eperaner.<br />

Ein weiteres Projekt in der „Pipeline“ ist<br />

die Entwicklung einer Beton-Rezeptur,<br />

„die Schall absorbiert“, berichten Wolfgang<br />

und Hans-JürgenBüscher.Sokönnten<br />

beispielsweise entlang von Autobahnen<br />

Schallschutzwände aus diesem Material<br />

errichtet werden, die in ihren Abmessungen<br />

wesentlich niedriger als die<br />

bisherigen Schutzobjekte sind –inder<br />

Funktion allerdings um einiges besser.<br />

„Auch in der Industrie, etwabeimHallenbau,<br />

ließe sich damit der Geräuschpegel<br />

senken“, sind sich die Betonwerker sicher.<br />

Erste Gespräche mit Interessenten<br />

wurden geführt. So haben sich die Westfalen<br />

bereits eine Teststrecke in Süddeutschland<br />

angesehen, die vielleicht mit<br />

münsterländischen Produkten ausgestattet<br />

wird.<br />

Susanne Menzel<br />

BETON-MANUFAKTUR<br />

Egal ob nun Fertigteile wie Betondecken<br />

oder Spezialentwürfe wie<br />

die Fassadenteile –das Geheimnis<br />

hinter allen Produkten ist die Rezeptur.<br />

Gerade in der besonderen<br />

Mischung zeigt sich: Beton ist<br />

nicht gleich Beton. „Wir haben bis<br />

dato 45 eigene Rezepte für die<br />

Betonmischungen entwickelt.<br />

Auch Universitäten sind zum Teil<br />

in diese Forschungsprojekte eingebunden“,<br />

verraten die Büscher-<br />

Fachleute. „Wir verstehen uns vor<br />

diesem Hintergrund weniger als<br />

‚Betonwerk‘ im eigentlichen Sinne,<br />

sondern mehr als Manufaktur“,<br />

betont Wolfgang Büscher.<br />

„Geplant wird bei uns stets für<br />

den einzelnen Kunden. Da reichen<br />

oftmals die Standardlösungen<br />

nicht“, ergänzt sein Bruder Hans-<br />

Jürgen. „Wir stellen keine Serienprodukte<br />

her, sondern individuelle<br />

Objekte. Das, was bei uns als Industrieprojekt<br />

den Hof verlässt –<br />

wie etwa die Schutz-,Hauben‘ aus<br />

Beton für die Gasleitungs-Rohre<br />

zwischen Epe und Legden –, wurde<br />

aus wirtschaftlichen Gründen<br />

produziert, um eine gesunde<br />

Mischkalkulation aufstellen zu<br />

können.“ Dem stehen dann beispielsweise<br />

die VIP-Lounge eines<br />

großen Revier-Fußballclubs, die<br />

Fassade der Gescheraner Sicon<br />

GmbH oder Schule und Kindergarten<br />

inBonaire auf den niederländischen<br />

Antillen gegenüber.<br />

„Selbst einen Architekturpreis haben<br />

wir schon gewonnen“, freuen<br />

sich die Brüder. Eine Auszeichnung<br />

in den Niederlanden, von<br />

der sie übrigens erst im Nachhinein<br />

erfahren haben.<br />

AirportPark FMO<br />

Unser Standort. Ihr Erfolg.<br />

©AirportPark FMO GmbH<br />

AirportPark FMO –optimaler<br />

Absatz- und Vertriebsstandort<br />

für Nordwesteuropa<br />

Udo Schröer, Geschäftsführer<br />

AirportPark FMO GmbH<br />

Neues Werk des Verpackungsherstellers Schumacher Packaging.<br />

Bild: AirportPark FMO<br />

Geplantes Hermes Logistik-Center Münster/Osnabrück.<br />

Bild: Hermes Germany GmbH<br />

Modern, innovativ, nachhaltig<br />

Zwischen den Großstädten Münster und<br />

Osnabrück – direkt am Flughafen FMO<br />

Münster/Osnabrück –entwickelt sich das<br />

Gewerbegebiet AirportPark FMO zu einem<br />

bevorzugten Unternehmensstandort. Der<br />

interkommunale Gewerbepark der Städte<br />

Münster und Greven sowie des Kreises<br />

Steinfurt erfüllt höchste Ansprüche und<br />

stellt im Münsterland ein optimales Gewerbeflächenangebot<br />

für global ausgerichtete<br />

Firmen dar.<br />

Beste Verkehrsinfrastruktur<br />

Die Unternehmen im AirportPark FMO sind<br />

über schnelle Straßen- und internationale<br />

Flugverbindungen bestens vernetzt, wie<br />

über die direkteAnbindungandie Autobahn<br />

A1 Hamburg-Köln sowie über mehrmals<br />

tägliche Flüge zu den Luft-Drehkreuzen<br />

Frankfurt/Main und München.<br />

1. Bauabschnittfast voll –<br />

weitere Ausbaustufen in Vorbereitung<br />

Vonrund380.000 m² sind im 1. Bauabschnitt<br />

nur noch etwa 35.000 m², verteilt auf drei<br />

Gewerbegrundstücke, verfügbar. Weitere<br />

Ausbaustufen – auch für Großansiedlungen<br />

–befinden sich daher in Vorbereitung.<br />

DasGesamtgebiet umfasst rund 200 Hektar<br />

Entwicklungsfläche.<br />

NamhafteUnternehmenangesiedelt<br />

Der AirportPark FMO überzeugt vor allem<br />

Wachstumsbranchen. So baut der<br />

fränkische Verpackungshersteller Schumacher<br />

Packaging sein neues Werk auf<br />

dem 150.000 m² großen Betriebsstandort<br />

Gerne überzeugen<br />

wir auch Sie!<br />

kontinuierlich aus. Mit dem Bau begonnen<br />

hat inzwischen auch der Mercedes-<br />

Autohändler BERESA für ein innovatives<br />

Zentrum zur Aufbereitung und zum europaweiten<br />

Online-Vertrieb von 15.000<br />

Fahrzeugen im Jahr. Zeitnah folgt das<br />

neue Hermes Logistik-Center Münster/<br />

Osnabrück –imSeptember wird der erste<br />

Spatenstich gefeiert.Darüber hinaus planen<br />

die Baufirma Depenbrock ein zusätzliches<br />

Verwaltungszentrum sowie der bereits mit<br />

der Systemzentrale ansässige Kontraktlogistiker<br />

Fiege eine hochmoderne Logistikanlage.<br />

Überzeugendes Standortpaket<br />

✔ Direkter Autobahnanschluss an die A1<br />

Hamburg-Köln<br />

✔ Linienflugverkehr u. a. an die<br />

Drehkreuze Frankfurt und München<br />

✔ 24/7-Betrieb<br />

✔ Effiziente Grundstückszuschnitte<br />

mit Erweiterungsoption<br />

✔ Optionaler Breitbandanschluss<br />

via Glasfaser<br />

✔ Lukrative Fernwärmeversorgung<br />

zusätzlich zum Gasanschluss<br />

✔ Kosten sparende Versickerung<br />

des Regenwassers<br />

✔ LED-Straßenbeleuchtung<br />

www.airportparkfmo.de


GELD &GESCHÄFT 15<br />

Der schnelle Weg<br />

zur Liquidität<br />

Im Internet locken immer mehr Geldhäuser mit<br />

„Sofortkrediten“ Kunden mit dringendem Finanzbedarf an.<br />

colourbox.com<br />

Der traditionelle Ratenkredit bekommt<br />

eine immer stärkere Konkurrenz<br />

durch ein neues Darlehnsprodukt,<br />

das überwiegend über das<br />

Internet angeboten wird: den sogenannten<br />

„Sofortkredit“, auch<br />

„Blitz-“ oder „Schnellkredit“ genannt.Manchmal<br />

muss es<br />

schnell gehen: Ein interessantes<br />

Angebot<br />

lockt im Laden in der<br />

City zum Kauf, doch<br />

das Guthaben auf dem Girokonto reicht<br />

derzeit nicht. Ideales Produkt für den<br />

Verbraucher ist in einem solche Fall ein<br />

Sofortkredit, der quasi von allen Banken<br />

und Sparkassen –meist über das Internet<br />

–angeboten wird.<br />

Ein Sofortkredit ist ein klassischer, nicht<br />

zweckgebundener Ratenkredit für private<br />

Konsumenten. Oft sind die Konditionen<br />

attraktiver als bei herkömmlichen<br />

OFFEN GESAGT<br />

Nichts überstürzen<br />

Jede Kreditaufnahme sollte wohlüberlegt<br />

sei. Auch in Zeiten extrem<br />

niedriger Zinsen belastet das Bezahlen<br />

mit fremdem Geld künftige finanzielle<br />

Spielräume. Die Angebote anSofortkrediten<br />

setzen darauf, dass ein kurzfristiger<br />

Liquiditätsengpass beseitigt oder<br />

ein spontan aufgekommener Konsumwunsch<br />

spontan erfüllt werden soll, ohne<br />

die Vor- und Nachteile einer Kreditaufnahme<br />

ausreichend abzuwägen.<br />

Wichtig für den Kunden bleibt, auch<br />

wenn es schnell gehen soll mit dem frischen<br />

Geld von der Bank: Schauen Sie<br />

sich immer die Kreditbedingungen inklusive<br />

der effektiven Zinssätze und<br />

der Rückzahlungsmodalitäten genau<br />

an. Wer den Kreditgeber nicht genau<br />

unter die Lupe nimmt, läuft Gefahr auf<br />

unseriöse Angebote hereinzufallen.<br />

Immer mehr private Haushalte rutschen<br />

in Deutschaland in die Überschuldung,<br />

können also ihre angehäuften<br />

finanziellen Verpfl<br />

ichtungen nicht<br />

mehr aus ihrem laufenden Einkommen<br />

bedienen. Kreditformen, die den Zugang<br />

zu weiterem Fremdkapital erleichtern,<br />

sind somit nicht nur individuell<br />

riskant. Eine Gesellschaft mit<br />

einer wachsenden Zahl finanziell abgehängter<br />

Menschen wird insgesamt anfällig<br />

für politisch instabile Verhältnisse.<br />

Jürgen Stilling<br />

Bankdarlehen. Auch wenn der Name „Sofortkredit“<br />

eine Darlehnsgewährung in<br />

Windeseile suggeriert: Für einen solchen<br />

Kredit ist ebenfalls ein formaler Antrag<br />

nötig. Ohne vorherige Bonitätsprüfung<br />

des Kunden wird keine Bank einen Sofortkredit<br />

vergeben. Folge: Letztlich<br />

steht also auch ein Sofortkredit erst frühestens<br />

nach zwei bis drei Arbeitstagen<br />

zur Verfügung. Auch in diesem Fall gilt also<br />

letztlich das, was der Unternehmer<br />

HenryFordschon zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wusste: „Sie wollen einen Kredit?<br />

Zeigen Sie uns, dass Sie ihn nicht benötigen,<br />

und Sie bekommen ihn.“ Ähnlich<br />

formulierteesder deutsch-schweizerischer<br />

Schriftsteller Curt Goetz: „Ein<br />

Kredit ist eine merkwürdige Sache. Sofort<br />

bekommtman ihn nur,wenn man beweisen<br />

kann, dass man ihn nicht<br />

braucht.“<br />

Die wohl gängigsteund am weitesten verbreitete<br />

Form eines Sofortkredits ist der<br />

Dispokredit, der Verbrauchern die Möglichkeit<br />

gibt, einen einmaligen eingeräumten<br />

finanziellenVerfügungsrahmen<br />

auf dem eigenen Girokonto zujeder Tages<br />

–und Nachtzeit nutzen zu können,<br />

ohne sich dabei an irgendwelche Vorgaben<br />

halten zu müssen.<br />

Sofortkredite im Internet bergen gelegentlich<br />

Risiken: Viele Betrüger versuchen,<br />

aus der Finanznot mancher Menschen<br />

Profit zu schlagen. Die Lockangebote<br />

mit niedrige Zinsen und einfachen<br />

Formalitäten, bei denen oft auf Sicherheiten<br />

und Schufa-Auskünfte (auch<br />

Schweizer Kredite genannt) verzichtet<br />

wird, sind attraktiv –doch leider gibt es<br />

allzu häufig letztlich keinen Kredit. Meist<br />

wird bei den unseriösen Offerten schon<br />

für ein Auftragsformular zur Kreditvermittlung<br />

eine Gebühr kassiert –per Nachnahme-Verfahren<br />

der Deutschen Post.<br />

Sind die Anbieter seriös, muss zunächst<br />

nichts gezahlt werden. Einige Geldhäuser<br />

erteilen ihren Kunden bereits unmittelbar<br />

nach der Antragstellung eine vorläufige<br />

Auskunft darüber, obder Kredit<br />

vergeben werden kann. Doch Vorsicht:<br />

Auch danach haben die Banken noch die<br />

Möglichkeit, die Kreditvergabe wegen<br />

mangelnder Bonität oder bei negativer<br />

Schufa-Auskunft abzulehnen.<br />

Viele Banken beschränken beim Sofortkredit<br />

den Kreis potenzieller Kunden.<br />

Beispielsweise lehnen zahlreiche Geldhäuser<br />

Selbstständige und Freiberufl<br />

er<br />

als Darlehensnehmer ab. Sofortkredite<br />

können eine Kreditspanne voninder Regel500<br />

bis50000 Euro haben. Diemeisten<br />

Banken auf dem deutschen Markt<br />

verlangen jedoch eine Mindestkreditsumme<br />

von 1000 Euro. Es gibt im Internet<br />

allerdings auch einigeMinikredit-Anbieter.<br />

Die generellen Laufzeiten für Sofortkredite<br />

entsprechen denen klassischer<br />

Ratenkredite und liegen zwischen<br />

mindestens zwölf und maximal 120 Monatsraten.<br />

In vielen Fällen gibt es Sondertilgungsmöglichkeiten<br />

oder Zahlpausen.<br />

Ein wesentlicherVorteil des Sofortkredits<br />

gegenüber dem herkömmlichen Ratenkredit<br />

ist die mögliche Online-Antragstellung.<br />

Man kommtsoschneller an das gewünschte<br />

Geld und man spart sich den<br />

Heinz Steinhoff,<br />

Gewerbekundenbetreuer,<br />

Sparkasse Münsterland Ost.<br />

Weg zur Bank, ist also unabhängig von<br />

Öffnungszeiten.<br />

Doch es gibt auch Nachteile: So müssen<br />

Kreditnehmer den Sofortkredit ohne<br />

Unterstützung eines Bankberaters ihres<br />

Vertrauens beantragen und abwickeln.<br />

Obwohl die Beantragung relativ einfach<br />

geworden ist, überfordert das Produkt<br />

manche Kunden.<br />

jst<br />

Michael Perdun,<br />

Perdun Gesunde Schuhe,<br />

Everswinkel.<br />

Einfachmit<br />

Maß.<br />

sparkasse-mslo.de<br />

Wirbegleiten Sieauf Augenhöhe.<br />

In jederPhaseIhrer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Mitmaßgeschneiderten<br />

Lösungen.Partnerschaft<br />

isteinfach wertvoll.<br />

Wenn’s um Geld geht


16 GELD &GESCHÄFT<br />

++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE ++<br />

26./27. September 2018: Agravis-Hausmesse, Messe- und<br />

Congress-Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />

30. September 2018: Meisterfeier der Handwerkskammer<br />

Münster, Messe- und Congress-Zentrum Halle Münsterland,<br />

Münster<br />

5. Oktober 2018: „Münsterhack“, münsterLAND.digital e.<br />

V.,9Uhr, items GmbH, Münster, Hafenweg 7<br />

9. Oktober 2018: „I.HR ERFOLG“ –Personalkongress des<br />

BVMW und der Aschendorff Medien, 12Uhr, Mövenpick<br />

Hotel, Münster, Kardinal-von-Galen-Ring 65<br />

9. Oktober 2018: „Influencer Marketing –ein Hype oder<br />

ein Muss?“, Wirtschaftsförderung Münster GmbH,<br />

Volkshochschule Münster, Aegidiimarkt 3<br />

9. Oktober 2018: „Mobiles Bezahlen (Mobile Payment), so<br />

kommen Sie schneller anIhr Geld“, 17 –19Uhr, Handwerkskammer-Bildungszentrum,<br />

Münster, Echelmeyer<br />

straße 1-2<br />

10. Oktober 2018: „Wie finde ich mich zurecht im Social-<br />

Media-Dschungel?“, 19.30 –21Uhr, Frauen &Beruf Münster<br />

imFrauen-Forum e. V.,Münster, Warendorfer Straße 3<br />

11. Oktober 2018: Beratung für Gründer/innen inBocholt,<br />

9–16Uhr, Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing-<br />

Gesellschaft Bocholt, Osterstraße 23 (Eingang Liebfrauenplatz)<br />

11. Oktober 2018: Chefsache Digitalisierung, „Wie digital<br />

bin ich?“, WESt mbH, 15 –18Uhr, smart lab, Institut für<br />

Technische Betriebswirtschaft (ITB), Steinfurt, Bismarckstraße<br />

11<br />

23. Oktober 2018: LVM-Landwirtschaftstag, Messe- und<br />

Congress-Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />

26. –28. Oktober 2018: AAGtechnika, Fr. 11–18.30 Uhr,<br />

Sa. 10 -18.30 Uhr, So. 10 -17Uhr, Messe- und Congress-<br />

Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />

Hohe Verzinsung –<br />

wenig Sicherheit<br />

Fremdwährungsanleihen sind nicht ohne Risiko.<br />

Sparer können auch in den kommenden<br />

Monaten nicht mit einem Zinsanstieg<br />

rechnen. Viele Anleger<br />

schauen sich daher höher verzinste<br />

Fremdwährungsanleihen als Alternative<br />

zur deutschen Zins-Tristesse<br />

an. Das ist nicht ohne Risiko.<br />

Der US-Staat zahlt fast drei<br />

ProzentZinsen für US-Dollar-Anleihen<br />

mit zehn Jahren<br />

Laufzeit. Australische<br />

Anleihen mit gleicher<br />

Laufzeit rentieren bei etwa2,65 Prozent,<br />

brasilianische Staatsanleihen bei rund<br />

zehn Prozent und türkische Staatsanleihen<br />

in türkische Lira bringen bei zehn<br />

Jahren Laufzeit mittlerweile gar über 16<br />

Prozent jährlich. „Das klingt verlockend.<br />

Allerdings sind drei Risiken zu berücksichtigen,<br />

die schnell zu hohen Verlusten<br />

führen können“, erläutert Uwe Eilers,<br />

Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen<br />

GmbH in Königstein.<br />

Zinsänderungsrisiko: Das Zinsänderungsrisikokönne<br />

bei allen Anleihen mit<br />

langen Laufzeiten zu deutlichen Verlustenführen,<br />

wenn die Zinsen in dem Land<br />

steigen. Bei zehn Jahren Laufzeit verursache<br />

ein Zinsanstieg vonetwadreiProzent<br />

bereits Kursverluste von rund 25<br />

Prozent.<br />

Bonitätsrisiko: Anleger griechischer Anleihen<br />

haben nach Angaben des Experten<br />

2012 rund 70 Prozent ihres Geldes verloren.<br />

Ähnlich erging es den Besitzern argentinischer<br />

Staatsanleihen, die 2005<br />

mehr als 50 Prozent ihres Vermögens einbüßten.<br />

Ob die Türkei oder Brasilien<br />

langfristig ihre Schulden zurückzahlen<br />

können, sei noch offen.<br />

Wirklich entscheidend ist laut UweEilers<br />

das Währungsrisiko: Die Infl<br />

ationsrate<br />

sei in dem jeweiligen Land die wichtigste<br />

Komponente für die Stabilität der Währung.<br />

Zehn Prozent Infl<br />

ation proJahr bedeuteten<br />

einen realen Kaufk<br />

raftverlust<br />

von zehn Prozent. Die Landeswährung<br />

sinkeimRegelfall in ähnlicher Geschwindigkeit.<br />

Darüber hinaus nehme der Devisenmarkt<br />

einige erwartete Entwicklungen<br />

vorweg. Dies könne man am Verlauf<br />

der türkischen Lira sehen. Die Währung<br />

verlor zwischen 2013 und Ende Juli 2018<br />

rund 60 Prozent, in den letzten zwei Jahren<br />

rund ein Drittel und in den letzten<br />

fünf Monaten rund 20 Prozent ihres Wertes.<br />

Im August gab eseinen zusätzlichen<br />

Einbruch. Allerdings könnten auch vermeintliche<br />

Hartwährungen entsprechende<br />

Bewegungen an den Devisenmärkten<br />

durchmachen. Der US-Dollar verlor seit<br />

Ende 2016 zeitweise über 15 Prozent an<br />

Wert.<br />

„Anleger,die in Fremdwährungsanleihen<br />

investieren wollen, müssen diese Risikofaktoren<br />

analysieren. Schon einer der<br />

drei Faktoren kann die vermeintlich höhere<br />

Rendite schnell pulverisieren“, betont<br />

Eilers. Zudem gilt die goldene Anlegerregel,<br />

dass man nicht „alle Eier in<br />

einen Korb“ legen soll.<br />

I.HR<br />

ERFOLG!<br />

PERSONAL KONGRESS<br />

DIENSTAG, 9.OKTOBER 2018<br />

MÖVENPICK HOTEL MÜNSTER<br />

FOKUS: MITARBEITERFÜHRUNG<br />

UND MOTIVATION<br />

Anmeldung:<br />

Online: www.muenster.bvmw.de • E-Mail: muenster@bvmw.de<br />

Fon: 02533 4412<br />

Co-Veranstalter:<br />

Medienpartner:<br />

Veranstaltungspartner:


GELD &GESCHÄFT 17<br />

Kontaktlos liegt im Trend<br />

Schon an 820 000 Terminals des Handels kann<br />

inzwischen zügiger bezahlt werden.<br />

Rund eineinhalb Jahre nach dem<br />

bundesweiten Start von „girocard<br />

kontaktlos“ haben die Händler in<br />

Deutschland bereits mehr als zwei<br />

Drittel aller Girocard-Terminals für<br />

das Bezahlen per NFC ausgerüstet.<br />

Mit Stand Ende Juli 2018 konnten so<br />

bereits rund 550 000 Terminals kontaktlose<br />

Zahlungen im Girocard-System<br />

abwickeln. Die Zahl der aktiven<br />

Terminals lag laut der Euro-Kartensystem<br />

GmbH im ersten Halbjahr<br />

2018 bei rund 820 000.<br />

Damit sei zum Start der Girocard<br />

imSmartphone bei<br />

vielen Sparkassen und<br />

Volksbanken/Raiffeisenbanken<br />

bereits „ein breites<br />

Akzeptanznetz für das Mobile Payment“<br />

auf Basis der Bank-oder Sparkassenkarte<br />

gespannt.<br />

Mit der Terminalausstattung erfüllt der<br />

Handel den Wunsch der Kunden, berührungslos<br />

zu bezahlen. Über alle Girocard-<br />

Transaktionen gerechnet lag der Anteil<br />

der Kontaktlos-Transaktionen im Juli bei<br />

rund 9,4 Prozent. Institute, welche bereits<br />

besonders viele ihrer Girocards mit<br />

dieser Funktion ausgestattet haben, vermelden<br />

bereits Quoten von über zwölf<br />

Prozent. Die positive Entwicklung bestätigt<br />

laut Unternehmensmitteilung auch<br />

Marcel von Haber, inder Geschäftsleitung<br />

von Lidl Deutschland unter anderemzuständig<br />

für den Bereich Finanzen:<br />

„Seit der Einführung von ,girocard kontaktlos‘<br />

in unseren Filialen ist der Anteil<br />

kontaktloser Zahlungen auf rund 14 Prozent<br />

bei den Girocard-Zahlungen gestiegen.“<br />

Darüber hinaus steige seit der Einführung<br />

des kontaktlosen Bezahlens<br />

auch der Gesamtanteil elektronischer<br />

Zahlungen.<br />

Dabei sehen die Händler besonders Vorteile<br />

für sich selbst, wie eine repräsentative<br />

Umfrageder GfK<br />

im Auftrag der Euro-<br />

Kartensysteme zeigt. Im Mai 2018 hatten<br />

die Marktforscher 351 Einzelhändler,<br />

Dienstleister und Kassenpersonal befragt.<br />

Demnach sagen etwa zwei Drittel<br />

der Anbieter berührungsloser Bezahlverfahren,<br />

dass diese einfacher sind als andere<br />

Bezahlmethoden. Rund die Hälfte<br />

sieht im regelmäßigenWegfall der Pin bei<br />

Zahlungen bis 25 Euro sogar einen großen<br />

Zeitgewinn beim Kassieren. Und für<br />

drei Viertel bedeutet das Angebot, „mit<br />

der Zeit zu gehen“.<br />

Den Wegins modernereBezahlen möchten<br />

die Händler mit der Debitkarte der<br />

Deutschen Kreditwirtschaft gehen: So sagen<br />

neun von zehn Terminalbesitzern<br />

(87 Prozent), dass sie die Girocard als<br />

Zahlungsmittel in ihrem Geschäft in Zukunft<br />

nicht missen möchten, und 63 Prozent<br />

sind neue Bezahlarten am liebsten,<br />

wenn sie im Girocard-System abgewickelt<br />

werden. Diese positive Einstellung<br />

teilen nach Ansicht der Terminalbesitzer<br />

auch die Kunden. So geben wiederum87<br />

Prozent an, dass die Zahlung mit Girocard<br />

die von ihren Kunden am meisten<br />

nachgefragte elektronische Bezahlart ist.<br />

Breite Zustimmung: Schon zwei Drittel der Terminals können Kartendaten kontaktlos lesen.<br />

Die Händler geben damit ein durchweg<br />

positives Signal für die Zukunft des Bezahlens<br />

mit dem Smartphone.<br />

Rund 100 Millionen Girocards und Kundenkarten<br />

von Banken und Sparkassen<br />

gibt es in Deutschland. „girocard“ ist der<br />

übergeordneteund neutrale Rahmen der<br />

Deutschen Kreditwirtschaft für ihrezwei<br />

bewährten Debitkarten-Zahlungssysteme:<br />

das Girocard-Verfahren (electronic<br />

cash) als chipbasiertes Bezahlen direkt<br />

vom Konto und die Bargeldbeschaffung<br />

an den Geldautomaten in Deutschland<br />

(„Deutsches Geldautomaten-System“).<br />

Mit der stetigen technischen Innovation<br />

sowie der persönlichen Geheimzahl Pin<br />

(Personal Identification Number) garantiert<br />

die deutsche Kreditwirtschaft nach<br />

eigenen Angaben den sicheren Einsatz<br />

des Girocard-Systems. Die Girocard ist<br />

inzwischen Deutschlands meist genutzte<br />

Debitkarte.<br />

Foto: Euro-Kartensystem


18 NACHHALTIGKEIT<br />

Die Basis wird breiter<br />

Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland zieht mit der Veranstaltung „Themendialog“ durch die Region<br />

und machte jetzt bei Tenwinkel inVreden und Geiping in Lüdinghausen Station.<br />

Das noch neue CSR-Kompetenzzentrum<br />

Münsterland weitet seine<br />

Arbeit immer stärker in die Region<br />

aus, ummit möglichst vielen Unternehmern<br />

und Firmenchefs über die<br />

wachsenden Bedeutung des nachhaltigen<br />

Handels zu sprechen. In den<br />

vergangenen Tagen fanden gleich<br />

zwei offene Veranstaltungen statt,<br />

diedas Kompetenzzentrum als „CSR-<br />

Themendialog“ überschrieben hat:<br />

beider FirmaTenwinkel GmbH&Co.<br />

KG in Vreden imKreis Borken und in<br />

der Zentrale der Bäckerei Geiping<br />

GmbH &Co. KG in Lüdinghausen im<br />

Kreis Coesfeld. „CSR on tour“, fasste<br />

Dr. Udo Westermann vom Kompetenzzentrum<br />

Münsterland die Reihe<br />

passend zusammen.<br />

Was passiert, wenn die<br />

innere Haltung die<br />

Strategie leitet, und<br />

wie CSR (Corporate<br />

Social Responsibility)<br />

strukturiert umgesetzt wird, interessierte<br />

40 Teilnehmer des CSR-Themendialogs<br />

bei der Firma Tenwinkel in Vreden. Das<br />

Kompetenzzentrum Münsterland hatte<br />

gemeinsam mit dem Gastgeber und der<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft des<br />

Kreises Borken (WFG) sowie dem Unternehmerverband<br />

AIW zur Veranstaltung<br />

eingeladen. Dabei ging es auch um die<br />

Frage, wie Unternehmenswerte sowie<br />

unternehmerisches Handeln zusammengebracht<br />

werden können und wie CSR als<br />

Erfolgsfaktor wirkt.<br />

„Warum macht ein Betonbauer sich die<br />

Mühe und setzt seine knappen Ressourcen<br />

ein, um ein scheinbar theoretisches<br />

Leitbild zu entwickeln?“ ging die Frage<br />

an die Geschäftsführer Markus und Stefan<br />

Tenwinkel. Dies wurde eindrücklich<br />

von Markus Tenwinkel erläutert: „Am<br />

Anfang stand die Frage: Wie bekommen<br />

wir die Philosophie des Gründervaters in<br />

das wachsende Unternehmen? Heute<br />

dient uns das Leitbild als Entscheidungshilfe,<br />

gerade wenn manunter Druck ist.“<br />

Stefan Tenwinkel stellte die Bedeutung<br />

der Beteiligung der Mitarbeiter heraus.<br />

„Wir haben unser Leitbild gemeinsam mit<br />

allen Mitarbeitern in einem intensiven<br />

Prozess erarbeitet, und wir überprüfen es<br />

regelmäßig. Noch im September steht<br />

das Leitbild-Wochenendean, an dem mit<br />

allen 65 Beschäftigten geklärt wird, ob<br />

das Leitbild für uns und unsereMitarbeiter<br />

noch passend ist.“<br />

Andreas Brill vom AIW Unternehmensverband<br />

bestätigte: „Ein Leitbild muss<br />

mit Mitarbeitern gemeinsam entwickelt<br />

werden.“ Und er zeigte gleich auf, wie<br />

aus Diskussionen und dem Austausch des<br />

„Arbeitskreises Leitbild“ konkrete Folgeaktivitäten<br />

entstanden sind. Dabei ging<br />

es auch um Mitarbeiterbezüge, aber so<br />

Brill: „Die Entwicklung einer Unternehmensvision<br />

kann man nicht auf einen Bereich<br />

beschränken“.<br />

IngoTrawinski vonder Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

(WFG) berichtete von<br />

den Erfahrungen mit den Ökoprofit-<br />

Unternehmen imKreis Borken. Trawinski:<br />

„Die meisten Ökoprofit-Unternehmen<br />

agieren aus dem Gefühl der Verantwortung<br />

für eine schonende Nutzung der<br />

Die CSR-Selbstbewertung gehörte unter anderem beim Treffen von 30Unternehmensvertretern im Kreis Coesfeld<br />

zu den Gesprächsthemen. Gastgeber war die Bäckerei Geiping in Lüdinghausen.<br />

Foto: CSR-Kompetenzzentrum<br />

40 Unternehmensvertreter diskutierten imKreis Borken bei der Firma Tenwinkel Leitbilder und die CSR-Selbstbewertung<br />

als Grundlagen einer verantwortlichen Unternehmensführung<br />

Foto: Jana Gausling/WFG<br />

Ressourcen heraus und setzen Konzepte<br />

im betrieblichen Umweltschutz um. Und<br />

viele zeigen sich offen für weitere CSR-<br />

Themen.“ Die anschließende Führung<br />

durch den Betrieb ließ Raum für weitere<br />

Diskussionen und Fragen an die Brüder<br />

Tenwinkel.<br />

Die einführenden Beispiele zeigten, dass<br />

CSR kein zusätzliches einzelnes Projekt,<br />

sondern ein systematischer Prozess ist,<br />

an dessen Anfang die Frage steht: Wie<br />

kann ein Betrieb aus der Vielfalt der CSR-<br />

Themen und -Handlungsoptionen eine<br />

fundierte Auswahl treffen? Wie können<br />

die Ansätze und Maßnahmen identifiziert<br />

werden, bei denen das Engagement<br />

die größte Wirkung erzielt? Um diese<br />

Fragen ging es in Vreden bei der anschließenden<br />

Vorstellung der Methode der<br />

CSR-Selbstbewertung, die vom CSR-<br />

Kompetenzzentrum entwickelt wurde.<br />

Anhand des Handlungsfeldes Arbeitsplatz<br />

und Mitarbeiterverantwortung diskutierten<br />

die Teilnehmer ihre Erfahrungen<br />

sowie die Relevanz der Themen.<br />

Ganz ähnlich verlief der Themendialog<br />

auch im Kreis Coesfeld, wo sich rund 30<br />

Interessierte in der Bäckerei Geiping in<br />

Lüdinghausen trafen.<br />

Bereits bei der Führung durch die Bäckerei<br />

verdeutlichte der Inhaber Hubertus<br />

Geiping, dass „Erfolg (...) nur mit motivierten<br />

Mitarbeitern“ zu erreichen ist.<br />

Sein Anliegen sei es, „das Wissen über die<br />

Unternehmensführung und das Bäckereihandwerk<br />

in die nächste Generation<br />

zu übertragen“. Dazu brauche es fähige<br />

Führungskräfte und klare Spielregeln,<br />

denn, so Hubertus Geiping, „die wichtigsteAufgabe<br />

unserer Führungskräfteist<br />

es, die Mitarbeiter erfolgreich zu machen“.<br />

Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />

hatte gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Coesfeld (wfc)<br />

zur Veranstaltung eingeladen.<br />

Damit gaben zweiUnternehmen, die bereits<br />

als Teilnehmer für die CSR-Gruppenworkshops<br />

feststehen, einen Einblick<br />

in ihren Status quo sowie eine Einschätzung<br />

zur Relevanz der Themen.<br />

Unternehmen können sich bei der Einführung<br />

dauerhafter CSR-Strategien<br />

durch das CSR-Kompetenzzentrum<br />

Münsterland begleiten lassen. Informationen<br />

zu den kostenfreien CSR-Gruppenworkshops<br />

und weiteren Angeboten<br />

finden interessierte Unternehmen auf<br />

der Website ww<br />

w w.csr-muensterland.de.<br />

Das Vorhaben wirdaus Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) gefördert.<br />

„Mittlerweile über 140<br />

Umweltziele umgesetzt“<br />

Thomas Voß von den LWL-Kliniken engagiert sich als CSR-Botschafter.<br />

Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />

hat einen neuen CSR-Botschafter<br />

ernannt. Die Botschafterinnen<br />

und Botschafter gehen „mit gutem<br />

Beispiel voran und motivieren<br />

andere Unternehmen zum Mitmachen“,<br />

teilte das Kompetenzzentrum<br />

mit.Thomas Voß, stellvertretender<br />

Kaufmännischer Direktor<br />

der LWL-Kliniken Münster<br />

und Lengerich und Mitglied<br />

des Umweltgutachterausschusses<br />

in Berlin, ist neben Michael Radau<br />

der zweiteCSR-Botschafter des Kompetenzzentrums<br />

Münsterland. Die LWL-<br />

Kliniken möchten im Austausch mit anderen<br />

Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie<br />

weiterentwickeln. Die<br />

Workshops des CSR-Kompetenzzentrums<br />

bieten sich dafür an.<br />

„Gesellschaftliche Verantwortung wird<br />

bei den LWL-Kliniken großgeschrieben.<br />

Als Krankenhaus haben wir ja auch einen<br />

besonderen gesellschaftlichen Auftrag.<br />

Im Fokus steht dabei natürlich unsere<br />

Kernverantwortung für unserePatientinnen<br />

und Patienten. Gesellschaftlicher<br />

Auftrag bedeutet für uns aber auch: Mitarbeiterorientierung,<br />

Familienfreundlichkeit<br />

und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

sind genauso selbstverständlich<br />

wie unser ökologischer Anspruch.<br />

Die LWL-Kliniken Münster und<br />

Lengerich haben mittlerweile über 140<br />

Umweltziele umgesetzt. Die LWL-Klinik<br />

Münster ist aktives Mitglied im Unternehmensnetzwerk<br />

,Münsters Allianz für<br />

Klimaschutz‘. In unsere Aktivitäten werden<br />

nach Möglichkeit auch Patienten und<br />

Bewohner einbezogen.“<br />

Mit dem Umweltmanagement nach<br />

EMAS und der Zertifizierung „berufundfamilie“<br />

sind die LWL-Klinken laut Mitteilung<br />

des CSR-Kompetenzentrums schon<br />

lange als Vorreiter aktiv. „Das Angebot<br />

des CSR-Kompetenzzentrums bietet uns<br />

eine gute Plattform, unsere positiven Erfahrungen<br />

weiterzugeben und uns im<br />

Austausch mit anderen beteiligten Unternehmen<br />

weiterzuentwickeln. Wir sind<br />

uns sicher, dass uns der Blick über den<br />

Tellerrand neue Anregungen und eine<br />

Einordnung unseres Engagements liefert.“<br />

Nachhaltigkeit ist Thomas Voß ein persönliches<br />

Anliegen, das er auch als Führungskraft<br />

lebt. Sein Motto: „Geht nicht,<br />

gibt‘ snicht“.<br />

Thomas Voß von den LWL-Kliniken ist neuer<br />

Botschafter des CSR-Kompetenzzentrums<br />

Münsterland.<br />

Foto: Martina Nehl/future


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50 JAHRE MARKETING-CLUB MÜNSTER/OSNABRÜCK 19<br />

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WIE DIE<br />

ZEIT VERGEHT,<br />

WENN MAN SICH<br />

ENGAGIERT.<br />

Wir wünschen dem Marketing-Club<br />

Münster/Osnabrück weiterhin viel<br />

Energie,spannende Themen und alles<br />

Gute für die Zukunft!<br />

Der Club bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Fachvorträgen von Experten aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft und Vor-Ort-Treffen<br />

bei Unternehmen, die ihre Erfolgskonzepte imMarketing vorstellen.<br />

Foto: Marketing Club Münster/Osnabrück<br />

Netzwerkgedanke<br />

steht im Mittelpunkt<br />

Mit einer großen Geburtstagsgala feierte der Club fünf erfolgreiche<br />

Jahrzehnte.<br />

In den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />

hat sich der Marketing-Club<br />

Münster/Osnabrück e.V. zu einem<br />

festen und inspirierenden Bestandteil<br />

der Marketingszene im Münsterland,<br />

im Osnabrücker Land und im<br />

südlichen Emsland entwickelt. Der<br />

Club hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />

die Marketing-Kommunikation<br />

in der regionalen Wirtschaft zu fördern<br />

und den Mitgliedern exklusive<br />

Weiterbildung im Marketing-Management<br />

zu ermöglichen.<br />

Mittlerweilenutzenrund<br />

400 Einzelpersonen<br />

und Unternehmen den<br />

Club als lebhaftes Netzwerk<br />

zum Austausch<br />

von Information und Erfahrung. Da die<br />

Mitglieder unterschiedlichen Branchen<br />

und Berufsfunktionen, Wissenschaft und<br />

Praxis angehören, wird der Club zu<br />

einem Forum gebündelter Kompetenz<br />

und zur Quelle immer neuer Impulse.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Club-Abende<br />

mit Expertenvorträgen zu relevanten<br />

Themen des Marketings. Bei Vor-Ort-<br />

Treffen gewähren ausgesuchteUnternehmen<br />

Einblicke inihre Marketingpraxis.<br />

Und den Höhepunkt eines jeden Jahres<br />

bildet der Neujahrsempfang mit der Verleihung<br />

des Marketing-Preises Münster/Osnabrück.<br />

Mit einer großen Geburtstagsgalafeierte<br />

der Club nun am 21.September 50 Jahre<br />

erfolgreiche Weiterbildungs- und Netzwerkarbeit.<br />

Die Club-Verantwortlichen<br />

nehmen das Jubiläum als Ansporn, auch<br />

weiterhin mit einem attraktiven Programm<br />

Vernetzung, Austausch, Anregung<br />

und neueste Erkenntnisse zu ermöglichen.<br />

„Über die Jahre ist unser Angebot stetig<br />

gewachsen und gleichsam die Nutzung<br />

der Veranstaltungen. Die Grundidee dahinter<br />

ist dabei dieselbe geblieben“, sagt<br />

Club-PräsidentThomasHans. Diese könne<br />

wunderbar mit „Selbstbedienung an<br />

fremder Erfahrung“ beschrieben werden,<br />

ergänzt er.<br />

Ehrenmitglied Professor em. Heribert<br />

Meffert, der im Gründungsjahr des Clubs<br />

auf den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />

ander Universität Münster<br />

berufen wurde und mit dem Aufb<br />

au des<br />

ersten Instituts für Marketing an einer<br />

deutschen Hochschule begann, würdigt<br />

die Bedeutung des Marketing-Clubs als<br />

Kompetenz-Netzwerk im Brückenschlag<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis: „In<br />

einer Zeit dynamischer Veränderung der<br />

Rahmenbedingungen und Märktegewinnen<br />

für ein erfolgreiches Marketing-Management<br />

ein offener Erfahrungsaustausch<br />

und richtungweisende Orientierung<br />

wachsende Bedeutung. Marketing-<br />

Clubs tragen als Kompetenz-Netzwerke<br />

hierzu wesentlich bei.“<br />

|www.marketingclub-ms-os.de<br />

Marketing Club<br />

Münster/Osnabrück:<br />

Wir gratulieren herzlich<br />

zum 50-jährigen Jubiläum.<br />

Westfalen AG, Industrieweg 43, 48155 Münster, westfalen.com<br />

Immer da, immer nah.<br />

Ein starkes Netzwerk<br />

für eine starkeRegion:<br />

Wir gratulieren dem Marketing-Club<br />

Münster/Osnabrück zu 50 Jahren<br />

erfolgreicher Arbeit.<br />

Vorstand und Beirat im Jubiläumsjahr<br />

Vorstand und Beirat des Marketing Clubs setzen sich<br />

derzeit aus folgenden Mitgliedern zusammen: Präsident<br />

des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück ist Thomas<br />

Hans. Ihm zur Seite stehen im Vorstand Vize-Präsident<br />

Albert Hirsch, Gerburgis A. Niehaus als Geschäftsführerin<br />

des Clubs, Schatzmeister Heiner Röttger sowie Gaby<br />

Hampel, die für das Programm des Clubs verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

Im Beirat tätig sind Anna van Dam und Daniel Stenkamp<br />

(beide JuMPs), Frank Dusny (Firmenmitgliedschaften/<br />

Sponsoren), Michael Hoffmann (PR/Öffentlichkeitsarbeit),<br />

Anne Lück (Netzwerke/XING), Dirk Mayer-Mallmann<br />

(Netzwerke/Sponsoring), Anett Hötzel, Rainer Brettner,<br />

Oliver Erb und Mario Rose (alle Netzwerke Osnabrück)<br />

sowie Claudia Dohn, Gudrun Hams-Weinecke (beide<br />

Netzwerke/Mitgliedergewinnung) und Rainer Schlief<br />

(Netzwerke).<br />

Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, mit einem attraktiven<br />

Angebot aus Veranstaltungen und Beiträgen das<br />

Clubnetzwerk weiter wachsen zu lassen.


ICH BIN<br />

MANAGER<br />

UND WAS IST DEIN TRAUMJOB?<br />

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Das Stellenangebot<br />

Ihrer Westfälischen Nachrichten und Münsterschen Zeitung


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Münsters Business<br />

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DIE WIRTSCHAFT<br />

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22 INDUSTRIEGEBIET KAISERBUSCH<br />

Ein Industriegebiet mitten im Grünen: Das Gewerbegebiet Kaiserbusch am Albersloher Weg liegt am Rand von Münster.<br />

Fotos: acf<br />

Gewerbe an Münsters<br />

„Grünem Rand“<br />

Das Industriegebiet Kaiserbusch gehört zuMünsters älteren Gewerbeflächen –eswurde Ende der 80er<br />

erschlossen. Dort angesiedelt hat sich auch die Firma Winner und Schröder.<br />

Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsfl<br />

ächen in Münster sind beliebt.<br />

Das Gewerbegebiet Kaiserbusch<br />

gehört zuden älteren Industriegebieten<br />

Münsters, denn es wurde<br />

schon in den späten 1980er-Jahren<br />

erschlossen. Heute ist das Industriegebiet<br />

am Albersloher Weg<br />

komplett bebaut und viele Firmen –<br />

vom Autohändlerüber den Lackierer<br />

und Klempner bis hin zu sozialen<br />

Einrichtungen wie den Alexianern –<br />

haben sich dort schon seit Jahren<br />

niedergelassen.<br />

Foto: dpa<br />

Soauch Winner und Schröder,<br />

der Experte für Lackierungen<br />

aller Art sowie Karosserieund<br />

Unfall-Instandsetzung –<br />

seit 1991 ist der Betrieb an der<br />

Straße Zum Kaiserbusch 32 angesiedelt.<br />

Im Vorjahr hat Michael Schulte den Betrieb<br />

als neuer Inhaber übernommen.<br />

„Zuvor war ich hier bei meinem Vorgänger<br />

imBetrieb bereits seit sieben Jahren<br />

tätig“, erklärt Michael Schulte. Wenn es<br />

um Lackschäden oder die Instandsetzung<br />

von Young- und Oldtimern geht, dann<br />

treffen Michael Schulte und seine zwölf<br />

Mitarbeiter in der 2500 Quadratmeter<br />

großen Werkstatt am Kaiserbusch immer<br />

den richtigen Ton. Von der Farbtonermittlung<br />

über den Lackaufbau bis zur<br />

brillanten Decklackierung – die erfahrenen<br />

Mitarbeiter von Winner und Schröder<br />

haben die passenden Instrumente,<br />

damit am Ende wieder alles im Lack ist.<br />

Neben dem Kerngeschäft – der Unfallinstandsetzung<br />

– arbeiten die Mitarbeiter<br />

gerne auch alte und rostige Schätzchen<br />

wieder auf. Dafür arbeiten die Experten<br />

mit einem regionalen Lackhersteller<br />

zusammen.<br />

„Meine Mitarbeiter haben ein offenes<br />

Ohr für außergewöhnliche<br />

Wünsche und ein<br />

geschultes<br />

Das Team von Winner und Schröder im Industriegebiet Kaiserbusch trifft immer den richtigen Ton. Die Lack-Experten<br />

verwenden nur Marken-Lacke.<br />

Auge, das penibel auf die perfekte Ausführung<br />

achtet“, sagt der Inhaber Michael<br />

Schulte über seine geschulten Mitarbeiter.<br />

In all den Jahren sei auch schon<br />

so mach ungewöhnlicher Lackierwunsch<br />

an ihn herangetragen worden, gesteht er.<br />

„Ich habe hier auch schon die High Heels<br />

einer Dame pink lackiert oder einen Toilettendeckel<br />

in ‚Gunmetal-Gray‘“,<br />

schmunzelt der Inhaber.<br />

Diese manchmal lustigen Anfragen lassen<br />

sich für den Lackierer aber ganz einfach<br />

erklären: „Oft haben die Leute ein<br />

Badezimmer in einer ganz speziellen<br />

Farbe ausgewählt und die<br />

Sanitäranlagen werden<br />

dann nach ein paar<br />

Jahren nicht<br />

mehr in diesen<br />

Spezialfarben<br />

hergestellt. Und<br />

wenn dann etwas<br />

inWeiß nachgekauft wird, kommt<br />

man zu uns, um es passend lackieren zu<br />

lassen.“<br />

Ann-Christin Frank<br />

Michael Schulte weiß was zutun ist –vom Entrosten bis zum<br />

Lackieren.


23<br />

Anzeige<br />

Inklusion<br />

und Industrie<br />

Die Alexianer nutzen den Standort für eine<br />

wohnortnahe Beschäftigung.<br />

Im Zuge der Dezentralisierung ihrer<br />

Werkstätten haben die Alexianer im<br />

Jahr 2014 das Tischwerk in der ehemaligen<br />

Tischlerei im Gewerbegebiet<br />

Kaiserbusch errichtet. Dort<br />

arbeiten täglich Menschen mit geistiger<br />

Behinderung und psychischen<br />

Erkrankungen in verschiedenen<br />

Arbeitsmodellen.<br />

Die Alexianer haben im Gewerbegebiet ihr Tischwerk errichtet.<br />

Dort arbeiten Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

Fotos: acf<br />

Die Einrichtung gibt 20 Erwachsenenmit<br />

verschiedenen<br />

Einschränkungen Hilfenzur<br />

Gestaltung des Alltags,<br />

denn die meisten von<br />

ihnen können aufgrund ihrer Erkrankung<br />

nur bis zu drei Stunden täglich<br />

einer Beschäftigung nachkommen. Die<br />

18- bis 65-Jährigen sind im Tischwerk<br />

schwerpunktmäßig imMöbelbau tätig.<br />

„Wir stellen hier am Standort die Einrichtung<br />

für Büros und Krankenhäuser her“,<br />

sagt der Diplomsozialarbeiter Benjamin<br />

Werner, der die Werkstätten leitet. Zudem<br />

sei der Bereich Werbetechnik angegliedert,<br />

wo die Mitarbeiter Klebefolien<br />

für Autos und Werbebanner herstellen.<br />

„Die regelmäßige und vielseitige Beschäftigung<br />

bereichert den Alltag und<br />

kann bei mancher Erkrankung zur besseren<br />

Bewältigung und Gesundung beitragen.<br />

Hierdurchkönnen Krankheitszeiten<br />

verringert und langfristig die Arbeitsfähigkeit<br />

wiederhergestellt oder stabilisiert<br />

werden“, sagtWerner über die Hilfestellung<br />

der Tagesstätte, die Alltagsfähigkeiten<br />

zutrainieren.<br />

Die Werkstätten umfassen verschiedene<br />

Arbeitsgebieteaus den Bereichen Dienstleistung<br />

und Handwerk. So finden sich<br />

neben den Tischlereiwerkstätten auch<br />

noch die Konfektionierung, die sich ums<br />

Verpacken und zusammensetzen der Produktekümmert,<br />

und die Verwaltung. Zudem<br />

arbeiten die Frauen und Männer in<br />

dem hauseigenen Bistro und bereiten<br />

dort für die Mitarbeiter die kleinen Pausensnacks<br />

und das Mittagessen vor.<br />

Ebenfalls im Gewerbegebiet angegliedert<br />

ist die Tagesstätte, die Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung helfen soll, eine soziale<br />

Struktur für den eigenen Alltag aufzubauen.<br />

-acf-<br />

Gewerbegebiet Kaiserbusch<br />

Das Industriegebiet zwischen den Straßen Albersloher Weg und Osttor („Kaiserbusch“)<br />

wurde im Zuge des 1988 aufgestellten Bebauungsplans erschlossen.<br />

Aus diesem geht unter anderem hervor, dass geplant war, dass die Stadt Münster<br />

Trägerin der Entwicklung (sprich des Baus der Erschließungsmaßnahmen)<br />

ist. Die Vermarktung der dortigen Gewerbeflächen ist durch die Stadt erfolgt.<br />

Auf einer Bruttofläche von 9,34 Hektar haben sich nach und nach immer mehr<br />

Firmen angesiedelt. Die erstmalige Nutzung der Grundstücke erfolgte inden<br />

allermeisten Fällen Anfang der 90er-Jahre –insbesondere von 1992 bis 1995<br />

wurde am Kaiserbusch ordentlich angebaut. Die letzten freien Restflächen wurden<br />

Anfang der 2000er-Jahre bebaut. In den meisten Fällen handelte es sich<br />

bei den Firmen damals um Betriebsverlagerungen, in wenigen Fällen umNeuansiedlungen.<br />

Heute ist das Gewerbegebiet Kaiserbusch komplett bebaut. Neben<br />

Autohändlern, Lackierwerkstätten und einer Waschstraße haben sich dort<br />

unter anderem auch ein Klempner und die Alexianer niedergelassen. Wenn es<br />

Neuansiedlungen gibt, dann entstehen diese nur in Folge eines Leerstandes<br />

oder nach dem Verkauf eines Gebäudes an einen neuen Nutzer. Erst kürzlich<br />

hat das Autohaus Hartmann seinen dortigen Standort umein Gebäude erweitert.<br />

Inden Räumlichkeiten bietet Hartmann nun Autos der Marke Mazda an.<br />

Der ursprüngliche Zweck des Gewerbegebietes am „Grünen Rand“ Münsters ist<br />

bis heute erhalten gebelieben.<br />

AUTOHAUS HARTMANN<br />

hat neben den Marken Renault, Dacia und Seat<br />

nun auch Mazda mit im Programm.<br />

Fahrspaß trifft auf außergewöhnlichesDesign!<br />

Renault TRAFIC<br />

Bringt ihr GeschäftinFahrt.<br />

+Renault Trafic Ba<br />

(v.l.) Marco Döbrich, Oliver Hartmann, Axel Hartmann, Marc<br />

Schröder und Christoph Merten.<br />

Seit 1981 vermittelt das Team vomAutohausHartmannKompetenzinallenBereichen.<br />

Täglich kümmern sich die über 130<br />

Mitarbeiter an den drei Standorten um<br />

die Anliegen und Wünsche der Kunden.<br />

Dabei steht neben der Liebe zum Automobil<br />

immer der Mensch im Mittelpunkt<br />

des Bemühens des gesamten Teams.<br />

Mit den Marken Renault,Dacia und Seat<br />

werden mehr als 3000 Neu­ und 1000<br />

Gebrauchtwagen proJahr verkauft.Seit<br />

Kurzem ergänzen Mazda­Fahrzeuge das<br />

Angebot des Autohauses Hartmann.<br />

Die Eröffnung der komplett renovierten<br />

Räumlichkeiten für die Mazda­Sparte<br />

des münsterischen Autohauses an der Straße Zum<br />

Kaiserbusch 15 hat das Team um Filialleiter Marc<br />

Schröder mit den Kunden zelebriert. „Interessierte<br />

können jederzeit vorbeischauen und sich ein Bild<br />

vonder modernen Atmosphäremachen, sich attraktive<br />

Angebote sichern und sich über den<br />

exklusiven Hartmann­Service, bei dem die<br />

Kundenzufriedenheit stets im Fokus steht,<br />

informieren“, sagt Marc Schröder. „Überzeugen<br />

Sie sich von unseren Mazda­Fahrzeugen,<br />

in denen sich Fahrspaß, Effizienz<br />

und außergewöhnliches Design vereinen<br />

und freuen Sie sich ganz besondersauf die<br />

Signature­Sondermodelle.“<br />

„Doch auch die Marken Renault, Dacia und<br />

Seat stehen bei uns weiterhin im Fokus“,<br />

unterstreicht Marco Döbrich, während er<br />

auf die zahlreichen Fahrzeugmodelle dieser<br />

Hersteller in der Ausstellung verweist.<br />

Das Team des Autohauses steht jederzeit<br />

für Fragen rund um die geführten Automarken<br />

bereit und informiert über das<br />

umfassende Leistungspaket. Dazu zählen<br />

der Scheibenservice, der Reifendienst mit<br />

Einlagerung, Karosserie­ und Lackarbeiten<br />

sowie die HU/AU­Untersuchungen inklusive<br />

Mängelreparaturen. Beim Fahrzeugankauf<br />

kommen die Bewertungen nach<br />

DAT/SCHWACKE zum Einsatz. In der Mazda­Fachwerkstattwerden<br />

nur Original­Teile<br />

und ­Zubehör verarbeitet. Das garantiert<br />

Qualität.<br />

Im Zuge der Erweiterung um Mazda­Fahrzeuge<br />

sowie weitere Ausstellungsflächen<br />

und Werkstattplätze hat die Gruppe zwei<br />

Millionen Euro investiert und mehr Personal<br />

eingestellt, umdem Slogan „Starke<br />

Marke, starker Service“ gerechtzuwerden.<br />

www.autowelt-hartmann.seat.de<br />

Besuchen Sie unsimAutohaus. Wir freuen uns auf Sie.<br />

AUTOHAUS HARTMANN GMBH<br />

Renault Vertragspartner<br />

48165 Münster, ZumKaiserbusch25, Tel. 0251 618070<br />

49477 Ibbenbüren, Gildestraße 13, Tel. 05451 96620<br />

48432 Rheine,Edisonstraße 6, Tel. 05971 96910<br />

www.autowelt-hartmann.de<br />

Die neue Mazda-Sparte: Kürzlich hat das Autohaus Hartmann seinen Standort imGewerbegebiet Kaiserbusch<br />

um ein neues Gebäude erweitert.<br />

*MonatlicheRatenetto ohne gesetzl. USt. 155,– €/brutto inkl.gesetzl.<br />

USt. 184,45 €,Leasingsonderzahlung netto ohne gesetzl. USt. 0,– €/<br />

brutto inkl.gesetzl. USt. 0,– €, Laufzeit 60 Monate, Gesamtlaufleistung<br />

50.000 km. Ein Angebot für Gewerbekunden der Renault Leasing,<br />

Geschäftsbereich der RCI Banque S.A. Niederlassung Deutschland,<br />

Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Gültig bis 30.11.2018. **Enthalten<br />

ist ein Renault Full Service-Vertrag: Anschlussgarantie nach der<br />

Neuwagengarantie inkl. Mobilitätsgarantie und HU sowie aller<br />

WartungskostenundVerschleißreparaturengem.denBedingungendes<br />

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Abbildung zeigt Renault Trafic Kastenwagen Komfort L1H1 mit<br />

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Zum Kaiserbusch 15 •48165 Münster •Tel. 0251 618070 •www.autowelt-hartmann.de


24 LEBEN &WISSEN<br />

Reglindis<br />

kann zu<br />

Recht lächeln<br />

Der Naumburger Dom wurde in diesem Jahr<br />

in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.<br />

Der Name dieser Dame ist nicht nur<br />

Kreuzworträtsellösern geläufig. Die<br />

farbig gefasste, überlebensgroße<br />

Steinfigur der Utavon Ballenstedt ist<br />

eine der berühmtenStifterfiguren im<br />

Naumburger Domund gehört zu den<br />

bedeutendsten Skulpturen der deutschenGotik.Jetzt<br />

dürfte sich derBekanntheitsgrad<br />

der Adligen, deren<br />

cooler Blick etwas Zeitgenössisches<br />

hat, noch vergrößern.<br />

Auf ihrer diesjährigen Tagung<br />

hat das Weltkulturerbe-Komitee<br />

der Unesco<br />

den Naumburger Dom in<br />

Aie d Liste des Welterbes eingetragen.<br />

Die Kirche verdankt ihre herausragende<br />

Bedeutung vor allem den<br />

Arbeiten des sogenannten Naumburger<br />

Meisters. Die zwölf Stifterfiguren aus der<br />

Mitte des 13. Jahrhunderts bestachen<br />

durch ihreAusdrucksstärke.Solächelt etwa<br />

Reglindis, die Gemahlin eines Markgrafen,<br />

so zufrieden, dass man fast meinen<br />

könnte, sie hätte die Unesco-Entscheidung<br />

geahnt.<br />

Figuren weltlicher Stifter im Chor einer<br />

Kirche, das gab esinjener Zeit sonst nirgends.<br />

Sie befinden sich im Westchor hintereinem<br />

Lettner mit Passionsreliefs und<br />

Kreuzigungsgruppe. Auch ein Werk des<br />

Naumburger Meisters. Eine weitere Besonderheit:<br />

Die gegenüberliegende Chorschranke<br />

von 1230 zählt zu den ältesten<br />

romanischen Hallenlettnern weltweit.<br />

Wer das viertürmige Gotteshaus mit<br />

Kreuzgang, Domschatzgewölbe, Garten<br />

und Friedhof verlässt, steht in dem von<br />

der Kirche geprägten Teil der Stadt, umgeben<br />

von herrschaftlichen Domherrenhäusern.<br />

Räumlich klar getrennthat sich<br />

die Bürgerstadt entwickelt. Strahlend<br />

restaurierte Häuser aus Renaissance und<br />

Barock verleihen nicht nur dem Marktplatz<br />

ein Bild der Geschlossenheit.<br />

Auch im Winzerstädtchen Freyburg, der<br />

Heimat der „Rotkäppchen“-Sektkellerei,<br />

erzählt der Verlaufder Straßen noch von<br />

der Anlage des Städtchens in romanischer<br />

Zeit. Oberhalb des Ortes befindet<br />

sich mit der gewaltigen Neuenburg ein<br />

Zentrum ritterlich-höfischer Kultur. Hier<br />

arbeiteteHeinrich vonVeldekeanseinem<br />

Endlich Weltkulturerbe: der Naumburger Dom, der größtenteils aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts<br />

stammt<br />

Fotos: Ulrich Traub<br />

Eneas-Roman, dem ersten weltlichen<br />

Versepos in Mittelhochdeutsch. Architektonisches<br />

Prunkstück dieser größten BefestigungsanlageMitteldeutschlands,die<br />

erhaben über dem Lauf der Unstrut<br />

thront, ist die Doppelkapelle, in der zwei<br />

Sakralräume übereinander liegen. Sie<br />

sind durch eine Öffnung verbunden, sodass<br />

die Landgrafen an der im Untergeschoss<br />

gelesenen Messe teilhaben konnten,<br />

ohne mit den dort versammelten<br />

Menschen den Raum teilen zu müssen.<br />

Wer den Blick vom Burghügel schweifen<br />

lässt, wird inder Umgebung zahlreiche<br />

Weinberge entdecken. Sie prägen das<br />

Bild der Landschaft an den Flüssen Saale<br />

und Unstrut genauso wie die baulichen<br />

Relikte längst vergangener Zeiten. Über<br />

den Weinbauinformiert ein Museum auf<br />

der Neuenburg. Die Rebenkultur verdankt<br />

sich vorallem dem Wirken der Zisterzienser<br />

aus dem ehemaligen Kloster<br />

Pforta. In dem historischen Gebäudekomplex,<br />

der besichtigt werden kann,<br />

arbeitet seit der Säkularisation 1543 eine<br />

Landesschule, an der so berühmte Schüler<br />

wie Klopstock, Fichte und Nietzsche<br />

unterrichtet worden sind.<br />

Bedeutsamstes Relikt des heutigen Ortes<br />

Schulpforte ist das restaurierte Grisaillefenster<br />

aus dem 13. Jahrhundert in der<br />

Klosterkirche. Es ist das einzigeerhaltene<br />

seiner Art weltweit und eine veritable<br />

Überraschung, da die Zisterzienser<br />

eigentlich auf Kirchenschmuck und ornamentalen<br />

Dekor verzichteten. Eine andere<br />

Großtat verrichteten die Mönche im<br />

Wasserbau. Sie gruben einen Kanal, der<br />

mehrereMühlenantrieb, und errichteten<br />

Wirtschaftsgebäude außerhalb des Klosterbezirks<br />

wie das vollständig erhaltene<br />

Romanische Haus in Bad Kösen. Es<br />

stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts<br />

und zählt zu den ältesten Steinbautenweit<br />

und breit: ein passender Sitz für<br />

das städtische Museum des Heilbads.<br />

Die Region war zujener Zeit Grenzland.<br />

Hier trafen christliche und nicht-christliche<br />

Gebiete, in denen Slawen siedelten,<br />

aufeinander. Das Naumburger Land ist<br />

daher reich an Burgen. Der Name des<br />

heutigen Verwaltungsbezirks kommt<br />

nicht von ungefähr: Burgenlandkreis.<br />

Wer zum Landgut Kreipitzsch hochwan<br />

-dert, kann von dort den Ausblick auf<br />

gleich zwei ehemalige Wehranlagen genießen,<br />

die Rudelsburg und die Ruine<br />

Saaleck. Und eine Stärkung gibt es auf<br />

dem einstigen Rittergut auch.<br />

Da so gut wie jede Sehenswürdigkeit in<br />

der Nähe eines Weinbergs liegt, ist eine<br />

Weinprobe eigentlich Pfl<br />

icht. Ein besonders<br />

schöner Ortist der so genannteBlütengrund.<br />

Hier,wodie Unstrut in die Saale<br />

mündet und ein schöner Radweg verläuft,<br />

liegt das Sommerhaus des symbolistischen<br />

Künstlers Max Klinger, das besichtigtwerden<br />

kann. Der Leipziger Symbolist,<br />

der hier auch seine letzte Ruhestättegefunden<br />

hat, schätzteden Blütengrund<br />

sehr: „Hier ist es ja wie in der Toscana,<br />

bloß näher.“ Drumherum warten<br />

diverse Straußwirtschaften in den Weinbergen.<br />

Oder wie wär`s mit einer Rast an der früheren<br />

Klosterkirche in Zscheiplitz, einem<br />

Blick über das Talder Unstrut mit seinen<br />

sanften Hügeln, den Weinbergen und<br />

den Streuobstwiesen inklusive. Auf dem<br />

historischen Gutshof gleichnebenan liegt<br />

übrigens ein Weingut mit Restaurant.<br />

Spätestens jetzt lächelt nicht nur Reglindis.<br />

Ulrich Traub<br />

Bekannter als ihr Schöpfer: Uta von Ballenstedt<br />

mit Ekkehard II., Markgraf von<br />

Meißen, ein Werk des Naumburger Meisters<br />

Im Land der Burgen: Zugang zur bestens restaurierten Neuenburg


LEBEN &WISSEN 25<br />

Kein Gewinner –kein Verlierer<br />

Das Projekt „Fair streiten lernen“ hilft erfolgreich dabei, Konfliktsituationen in Schulen zu lösen. Jetzt<br />

wurde das „Haus Kloppenburg“ in Münster für diese Initiative mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

An 50 Schulen in Münster und im<br />

Münsterland konnten durch „Fair<br />

streiten lernen“ bisher etwa 10000<br />

Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert<br />

werden, Konfl<br />

ikte friedlich<br />

zu lösen. Dabeigeht es nichtnur<br />

um Lösungen für große Auseinandersetzungen<br />

mit hohem Konfl<br />

iktpotenzial.<br />

Auch „kleine Streitereien“<br />

oder Meinungsverschiedenheiten,<br />

zum Beispiel zwischen zwei Schülern,<br />

werden bewältigt und gelöst.<br />

Konfl<br />

iktefriedlich zu lösen, ist<br />

nicht immer einfach. „Aber<br />

es ist möglich“, sagt Siglind<br />

Willms. Die Diplom-Psychol<br />

leitet das vomZentrum Kogin<br />

für psychologische und soziale Arbeit<br />

„Haus Kloppenburg“ in Münster initiierte<br />

Projekt „Fair streiten lernen“. Der international<br />

engagierte Verein Mediation<br />

Dach e. V. zeichnete das Engagement im<br />

Juli in Hamburg mit dem Preis „Jugend-<br />

WinWinno“ 2018 aus.<br />

„Nicht jede Aggression ist negativ“, erläutert<br />

Siglind Willms. Das müssen die Psychologin<br />

und ihr Team zunächst einmal<br />

deutlich machen. Am Beginn der Arbeit<br />

steht deshalb das Gespräch mit Lehrkräften<br />

der Schulen, die sich bei der Lösung<br />

von Konfl<br />

ikten für eine professionelle<br />

Hilfe entscheiden. Willms: „Es ist sehr<br />

wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer<br />

unsere Arbeit unterstützen.“ Das gilt<br />

auch für die Eltern, die vor Beginn der<br />

Konfl<br />

iktarbeit in einer Klasse über das<br />

Projekt und die Arbeit des Teams informiert<br />

werden. Damit ist der erste Schritt<br />

auf dem Weg zu einer erfolgreichen<br />

Arbeit getan.<br />

„Was hat zu einem Konfl<br />

ikt geführt? Dafür<br />

hören wir zunächst die Meinungen<br />

der Beteiligten“, skizziert Trainerin Silvia<br />

Ring den Ansatz. Es folgen Diskussionen,<br />

Änderungsvorschläge und das Einverständnis<br />

dazu –oder auch nicht. Dann<br />

gibt es weitere Vorschläge. Bis eine Lö-<br />

Streiten will gelernt sein: In dieser für den Fotografen gespielten Auseinandersetzung auf einem Schulhof ist eine Streitschlichterin zur Stelle.<br />

sung gefunden ist, die dann auch schriftlich<br />

fixiert wird.<br />

Was sich einfach anhört, ist intensive<br />

Arbeit und erfordert ein hohes Maß an<br />

Engagement, das ehrenamtlich geleistet<br />

wird. „Fair miteinander umgehen“ ist die<br />

Basis für die friedliche Lösung von Konfl<br />

ikten. Dabei wirddeutlich, dass Streiten<br />

nicht grundsätzlich etwas Negatives sein<br />

muss. Es geht um faires Streiten. „Das<br />

muss man lernen“, sagt Silvia Ring, und:<br />

„Es gibt keinen Gewinner und keinen Verlierer.Die<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

mit einem guten Gefühl aus den Gesprächen<br />

gehen.“<br />

Kommunikation ist die Basis für den fairenUmgang<br />

miteinander und damit auch<br />

für die Lösung vonKonfl<br />

ikten. Auseinandersetzungen<br />

würden bei Kindern und<br />

Jugendlichen selten über die Sprache<br />

ausgetragen, sondern oft nur körperlich.<br />

Das ist die Erfahrung des Teams. Der Ansatz<br />

für eine Lösung ist deshalb die Sprache.<br />

„Miteinander sprechen, und zwar<br />

auch in ganzen Sätzen“, sagt Siglind<br />

Willms. Das müsse gelernt werden und<br />

motivieredazu, sich zu äußern und zu erkennen,<br />

„was ist bei einer Auseinandersetzung<br />

was fair und was nicht fair ist“.<br />

DasProjekt „Fair streiten lernen“ wirdfür<br />

alle Schulformen angeboten. Auch in Berufskollegs<br />

waren die Fachkräfte imEinsatz.<br />

Was können junge Leute, die eine<br />

Ausbildung absolvieren, dadurch lernen?<br />

„Fair streiten und fair miteinander umgehen<br />

fördert soziale Kompetenz und<br />

Teamarbeit“, betont die Psychologin. Das<br />

wirkesichpositiv auf die Ausbildung und<br />

damit auch auf das Betriebsklima aus<br />

und ebenso auf das private Umfeld.<br />

Lässt sich der Erfolg des Projekts messen?<br />

„Auf jeden Fall“, sagt Siglind Willms,<br />

denn: „UnsereArbeit hat die Atmosphäre<br />

immer deutlich verbessert.“<br />

Hubertus Kost<br />

Über die Auszeichnung des Projekts „Fair streiten lernen“ freuen sich (v. l.) „Gründungsvater“ und Initiator Johannes<br />

Risse, Siglind Willms, Silvia Ring, Therapeutin Maria Therling-Hülsheger und vom Vorstand des Vereins<br />

„Haus Kloppenburg“ Ursula Sandmann und Rolf Koch-Bürger.<br />

Foto: Hubertus Kost<br />

HAUS KLOPPENBURG<br />

Seit 1976 wird das denkmalgeschützte Gebäude am Wasserweg inMünster, in<br />

dem die Einrichtung „Haus Kloppenburg“ untergebracht ist, als Zentrum für<br />

psychologische und soziale Arbeit genutzt. Zwei Jahre später gründete sich der<br />

Förderverein, zu dem inzwischen 200 Mitglieder gehören.<br />

Der Verein will unter anderem dazu beitragen, dass inder Öffentlichkeit ein Gesprächsklima<br />

entsteht, in dem vorurteilsfrei über psychische und soziale Probleme<br />

gesprochen werden kann.<br />

„Haus Kloppenburg“ vermittelt unbürokratische Hilfe inKrisen- und Belastungssituationen.<br />

Neben der psychotherapeutischen Arbeit mit Information, Beratung und konkreter<br />

Hilfeleistung bietet die Einrichtung das Co-Counselling –eine Selbsthilfemethode<br />

zur Entwicklung emotionaler Kompetenz – an. Auf dieser Basis ist<br />

auch das Projekt „Fair streiten lernen“ aufgebaut. Bei seinen Co-Counselling-<br />

Aktivitäten kooperiert das Team mit der Freien Universität Witten-Herdecke.<br />

www.haus-kloppenburg.de<br />

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30.10.2018<br />

Der<br />

Anzeigenschluss<br />

ist am 5.10.2018


„Bei dem Nebel?“<br />

LEBEN &WISSEN 26<br />

Auf dem Verkehrsübungsplatz des ADAC in Recklinghausen sammeln Fahranfänger erste wichtige<br />

Erfahrungen. Auf sein Recht sollte dort allerdings niemand pochen.<br />

Die Platzordnung liest sich wie ein<br />

Schild gewordenes Ausrufezeichen:<br />

Auf demgesamtenPlatz gilt maximal<br />

30 km/h! Zuwiderhandlungen führen<br />

automatisch zum Platzverweis!<br />

Jeder fährt auf eigenes Risiko! Und<br />

dies selbstverständlich nach den Regeln<br />

der Straßenverkehrsordnung!<br />

EinHinweis, der ein besonders nachdrückliches<br />

Ausrufezeichen verdient<br />

hätte, fehlt: Auf dem Verkehrsübungsplatz<br />

sollte niemand auf sein<br />

Recht bestehen! So manch einer hat<br />

ein trotziges „Ich habe hier die Vorfahrt<br />

und damit basta“ schon mit<br />

einer verbeulten Stoßstange bezahlt.<br />

Szenen auf dem Verkehrsübungsplatz<br />

in Recklinghausen.<br />

Braucht in Berlin keinen Führerschein: Doch Jan Fleischmann<br />

will esnoch einmal wissen und trainiert.<br />

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Viele Verkehrssituationen lassen sich auf dem Übungsplatz des ADAC in Recklinghausen trainieren. Sogar ein<br />

Kreisverkehr gehört zum Repertoire.<br />

Foto: ADAC<br />

Kenner wissen, dass es sinnvoll<br />

ist, am Wochenende lieber<br />

ein bisschen früher aufzustehen,<br />

um gleich inder<br />

Krsten e Stunde auf dem Platz<br />

zu trainieren. Schon mittagskann es heikel<br />

werden, wenn 50 Fahranfänger<br />

gleichzeitig Verkehrsschilder zu interpretieren<br />

versuchen und widerspenstige<br />

Fahrzeuge inParkboxen lenken wollen.<br />

Kurz vor10Uhr warten bereits fünf Autofahrer<br />

auf den Einlass. Ein Mädchen<br />

schaut skeptisch in den Himmel und noch<br />

bedenklicher auf ihren Vater, der bereits<br />

den Sitz hochkurbelt, um gleichPlatz für<br />

seine Tochter zu machen. „Sollen wir<br />

wirklich?“, fragt das Mädchen. „Bei dem<br />

Nebel? Da sieht man doch garnichts.“ Ihr<br />

Vater bleibt entschlossen: „Du siehst<br />

gleich schon genug.“<br />

Neben ihnen öffnet ein Mann die Motorhaube<br />

und examiniert seinen Sohn:<br />

„Nenn mir bitte alle Flüssigkeiten, die<br />

sich im Motorraum befinden.“ „Also, das<br />

sind, äh ...“<br />

All das müssen die künftigen Autofahrer<br />

zu diesem Zeitpunkt im Prinzip noch gar<br />

nicht wissen. „In der Regel üben die Jugendlichen<br />

hier mit ihren Eltern, ehe sie<br />

die erste Fahrstunde genommen haben“,<br />

sagt Heinz Sasse, dessen Rallye-Club Haltern<br />

den Verkehrsübungsplatz in Recklinghausen<br />

für den ADAC betreut. Anfahrenüben,<br />

den Motor möglichst geschmeidig<br />

ohne Abwürgenstarten: Das ist schon<br />

schwer genug.<br />

„Man will sich ja nicht in der ersten richtigen<br />

Fahrstunde blamieren“, sagt Calvin<br />

Kohl, der den Sitz gerade mit seinem Vatergetauscht<br />

hat. Calvin interessiert sich<br />

für automobile Forschung, setzt den Fuß<br />

auf die Kupplungund ärgert sich: „Die ist<br />

vollkommen überfl<br />

üssig. Tesla macht das<br />

genau richtig: Gas und Bremse – das<br />

reicht völlig aus.“ Stattdessen müssen<br />

sich Millionen vonFahranfängern mit der<br />

Kupplung abmühen, die einen stolperfreien<br />

Start immer wieder torpediert.<br />

Calvins Vater Kai-Uwe erzählt derweil,<br />

dass er den Platz schon länger kennt: „Ich<br />

war hier schon mit meiner Tochter. Das<br />

Üben lohnt sich.“<br />

Von der gesamten Anlage, die sich zwischen<br />

Autobahn und Bahngleisen auf<br />

einer Fläche von 30000 Quadratmetern<br />

erstreckt, werden die beiden an diesem<br />

Tag nicht viel sehen. Ihnen reichen ein<br />

paar Meter,umimmer wieder mitder lästigen<br />

Kupplung das Anfahren zutrainieren.<br />

Ein blauer VW<br />

mit Dortmunder Kennzeichen<br />

ist hingegen omnipräsent. Vater<br />

und Sohn scheinen immer schon dort zu<br />

sein, wo andere gerade hinwollen. An<br />

den Parkbuchten beispielsweise, die gelenkige<br />

Kunststoffpylonen voneinander<br />

trennen. Der Sohn setzt das Fahrzeug zurück,<br />

scheint Winkel zu berechnen und<br />

dabei immer wieder zu unzutreffenden<br />

Ergebnissen zu kommen. Nach einerWeile<br />

kapituliert das Team.<br />

Rückwärts einparken ist schließlich Königsklasse,das<br />

muss man nicht gleich am<br />

Anfang beherrschen. Die Fahrer anderer<br />

Fahrzeuge weichen respektvoll aus. Die<br />

Beule am Kotfl<br />

ügel des Autos verheißt<br />

nichts Gutes.<br />

Heinz Sasse überblickt den Übungsplatz<br />

vomVerwaltungsgebäudeaus, in dem regelmäßig<br />

theoretische Trainingseinheitenstattfinden.<br />

EinigeSchilder stehen in<br />

Schiefl<br />

age, die Ampelanlagehat ihrebesten<br />

Zeiten längst hinter sich. Und der<br />

Fahrbahnbelag könnte auch erneuert<br />

werden. „Der Platz müsste dringend renoviert<br />

werden“, überlegt Sasse.<br />

Das Gelände kennt er seit Jugendzeiten.<br />

Der ausgebildete Bäckermeister hat hier<br />

selbst in den sechziger Jahren mit seinem<br />

Vater das Fahren trainiert. Sonderlich<br />

viel Sorgen musste sich sein Vater nicht<br />

um sein Fahrzeug machen. „Ich bin vorher<br />

schon Trecker und Mofa gefahren.“<br />

Das zahlte sich aus.<br />

Manchmal, so unken Mitglieder des<br />

Teams, müssen die Gelben Engel vom<br />

ADAC täglich vorfahren, um Fahrzeuge<br />

zu reparieren, die nach einer Kollision<br />

mit Verkehrsschildern oder anderen<br />

Autos gar nicht mehr gut aussehen. In<br />

solchen Situationen würden sich Heinz<br />

Sasse und seine Kollegen freuen, wenn<br />

eine der Grundregeln gründlicher gelesen<br />

würde: „Abstand halten ist besonders<br />

wichtig! Fahranfänger haben nicht<br />

die Routine, um fehlerfrei zu fahren.“<br />

Jan Fleischmann unterscheidet sich in<br />

zweierlei Hinsicht von den anderen Anfängern,<br />

die in Recklinghausen trainieren:<br />

Er hebt mit seinen 36 Jahren den Altersschnitt<br />

erheblich und wirkt deutlich<br />

weniger angespannt als die anderen. „Mit<br />

Lebenserfahrung wird man gelassener“,<br />

sagt er. Mit seiner Mutter besucht der<br />

Berliner seine Großmutter im Ruhrgebiet<br />

und nutzt die Chance für ein Training.<br />

„Bislang habe ich keinen Führerschein<br />

gebraucht. InBerlin kommt man mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln überall hin.“<br />

Doch jetzt, da er Vatergeworden ist, werden<br />

Großeinkäufe für die Familie immer<br />

schwieriger.„Da braucht man einfach ab<br />

und zu ein Auto.“<br />

Vor dem Fahren hat der Berliner keine<br />

Angst. Respekt empfindet er eher vorder<br />

Theorie. Vor18Jahren hat er sich an der<br />

Prüfung abgemüht. „Ich bin zwei Mal mit<br />

jeweils einem Fehlerpunkt durchgefallen.“<br />

Das –der 36-Jährigeist fest entschlossen<br />

–soll ihm nicht noch einmal passieren.<br />

Annegret Schwegmann<br />

Heinz Sasse vom Rallye-Club Haltern schaut auf dem Gelände des<br />

ADAC nach dem Rechten.<br />

Fotos (2): ash


LEBEN &WISSEN 27<br />

Immer bei den Letzten<br />

Jörg Degenhardt sitzt mit einem Ärzteteam im „Besenbus“ am Ende des Marathonfeldes in Münster,<br />

spricht Mut zu, tröstet und hilft den Erschöpften und den Aussteigern.<br />

Marathon, das heißt:<br />

eiserne Disziplin, literweiseSchweiß,<br />

sportlicher<br />

Höhenfl<br />

ug und –<br />

auch Niederlage. Die<br />

Sieger des Münster-Marathons sieht man<br />

nach 42 Kilometern auf der Ziellinie.Und<br />

wer sieht jene, die aufgeben? Oder aus<br />

der Zeitwertung herausfallen? Der „Besenmann“.<br />

Jörg Degenhardt ist am Ende<br />

des letzten Feldes zur Betreuung da. Motiviert,<br />

spricht Mut zu, tröstet. Dafür sitzt<br />

Degenhardt mit einem Ärzteteam beim<br />

Marathon im „Besenbus“. Sportlich muss<br />

er dafür nicht sein. Aber menschlich.<br />

Arndt Zinkant sprach mit ihm.<br />

Sie sind beim Marathon nicht wirklich<br />

mit dem Besen unterwegs,<br />

oder?<br />

Jörg Degenhardt: Nein, das ist symbolisch<br />

gemeint. Ich fahre imsogenannten<br />

„Besenwagen“. Das Marathonfeld besteht<br />

aus einem Führungsfeld und einem<br />

Betreuungsfeld –und da sind wir dann<br />

hinten im Besenwagen zur Stelle: für Erschöpfte,<br />

aber auch sonstige „Aussteiger“,<br />

die nicht mehr wollen. Für die gibt<br />

es an der Strecke vier oder fünf Stellen,<br />

wo Shuttle-Busse stehen – umdie Leute<br />

wieder nach Münster zurückzufahren,<br />

damit sie nicht bis zu 30 Kilometer laufen<br />

Jörg Degenhardt gehört zuden „Besenleuten“ beim Marathon.<br />

Sportlich muss er nicht sein, aber menschlich. Foto: Arndt Zinkant<br />

müssen. Teilweise können die einfach<br />

nicht mehr weiter und sind entsprechend<br />

demotiviert.<br />

Wie viele sind das im Allgemeinen?<br />

Degenhardt: Insgesamt? Weiß ich nicht<br />

genau, aber bei uns im Bus haben wir maximal<br />

15 Personen. Es gab aber auch<br />

schon Jahre, da saßen nur drei Leute im<br />

Bus. Die meisten setzen wir zwischendurch<br />

aber wieder heraus, weil die Stadtwerke<br />

auch noch überall ihre Busse stehen<br />

haben. Wir starten morgens um 9<br />

Uhr und laufen die ersten Kilometer mit<br />

–soetwabis zur GaststätteKruse-Baimken.<br />

Warum müssen Sie mitlaufen?<br />

Degenhardt: Weil die Straßen anfangs<br />

für den Ziehharmonika-Bus in der Altstadt<br />

zu eng sind. Aber auch,umden persönlichen<br />

Kontakt zum Läufer zu haben.<br />

Denn das sind immer diejenigen, die<br />

eventuell später aufgeben. Die Guten<br />

sind dann schon lange weg. Ab Kruse-<br />

Baimken geht es in den Polizeiwagen,<br />

und wir fahren bis zum Franz-Hitze-<br />

Haus, wo dann erst der „Besenbus“ übernommen<br />

wird. Es gibt bestimmteZeitvorgaben<br />

für jeden Kilometer. Unterschreiten<br />

die Läufer diese, steigen wir aus und<br />

sagen dem Letzten, er möchte bitte von<br />

der Straße gehen, damit die Polizei sie<br />

freigeben kann. Dahinter kommen die<br />

Leute von den Stadtwerken, um aufzuräumen.<br />

Die sind also eigentlich die „Putztruppe“<br />

…<br />

Degenhardt: Genau. Wir „Besenleute“<br />

müssen selber auch nicht sportlich sein –<br />

dafür allerdings die Leute motivieren<br />

können.<br />

Und wie viele „Besenleute“ sind Sie<br />

insgesamt?<br />

Degenhardt: Als ich 2008 anfing, war<br />

ich alleine. Dann kam ein Jahr später<br />

meine Partnerin dazu und ab 2012 meine<br />

Patenkinder.Seitdem sind wir zu viert. Es<br />

ist insgesamt keine allzu „große“ Aufgabe,<br />

man muss die Leute eben betreuen.<br />

Haben Sie auch berufl<br />

ich etwas mit<br />

Sport zu tun?<br />

Degenhardt: Nein, ich bin gelernter<br />

Bauingenieur –habe zunächst Bauzeichner<br />

gelernt und dann Architektur in Dortmund<br />

studiert. Dann ging ich als Projektleiter<br />

für Messebau nach Herne. Als Bauingenieur<br />

bin ich bis 2007 freiberuflf ich<br />

tätig gewesen, seit 1989 aber immer mit<br />

Lebensmittelpunkt in Münster.Meine aktuelle<br />

Firma sitzt zum Glück auch hier.<br />

Was sind so die kuriosesten Geschichten,<br />

die Ihnen passiert sind?<br />

Da gab essicher auch kleine Tragödien.<br />

Degenhardt: Auf jeden Fall, leider.<br />

Meist mit Leuten, die sich überschätzt<br />

hatten. Manche kamen aber auch aus<br />

Selbsthilfe-Gruppen, die das Rauchen<br />

aufgeben wollen und diese zwei Ziele<br />

verbinden wollten. Motto: „Wenn wir die<br />

Abgewöhnung schaffen, machen wir<br />

auch den Marathon.“<br />

Und der läuft dann wie?<br />

Degenhardt: Wir starten am Hindenburg<br />

–äh... Schlossplatz und dann zu<br />

Kruse-Baimken, von dort geht es in die<br />

Altstadt. Die Ersten fangen dort bereits<br />

an, langsam zu laufen. Während der ersten<br />

zehn Kilometer bringen wir die, egal<br />

wie, ins Ziel. Und auf diesen zehn Kilometern<br />

fangen auch bereits die Ersten zu<br />

heulen an. Die hatten sich auf etwas gefreut<br />

und sich leider ein unrealistisches<br />

Ziel gesetzt. Und schon macht der Körper,<br />

machen die Knie das plötzlich nicht<br />

mit! Wasvorkommen kann –selbst wenn<br />

mannur aufzehnKilometer trainiert hat.<br />

Diese Pechvögel musst du motivieren<br />

können. Aber wir haben bisher noch alle<br />

reingebracht.<br />

Können Sie sich an besonders krasse<br />

Kandidaten erinnern?<br />

Degenhardt: Vor drei oder vier Jahren<br />

hatten wir mal einen amerikanischen<br />

Soldaten, der bis zum Klinikum gekommenist.<br />

Er waralso nur noch etwaeinen<br />

Kilometer vom Ziel entfernt und sagte:<br />

„Nö, ich will nicht mehr. Keine Lust<br />

mehr!“ Er waraber dennoch froh, so weit<br />

gekommen zu sein. Stell dir vor: 40 Kilometer<br />

geschafft –und dann raus! Der<br />

Mann sagte, es sei gar nicht sein Ziel gewesen,<br />

den Marathon zu schaffen, sondern<br />

nur, möglichst weit zu kommen.<br />

Na ja, immer nochbesser,als bei Kilometer<br />

41 einen Herzschlag zu<br />

Beim Start des Marathons in Münster sind alle noch hoch motiviert. Doch nach den ersten Kilometern beginnen<br />

für manchen Läufer schon die Strapazen.<br />

Foto: Jürgen Peperhowe<br />

kriegen.<br />

Degenhardt: Dashatten wir zum Glück<br />

noch nicht, aber viele mit Kreislaufschwäche<br />

oder Fußvertreten –oder auch<br />

Unterkühlungen, wenn es kalt war.<br />

Wie steht’s mit Prominenten?<br />

Degenhardt: Im letzten Jahr war ein<br />

Halb-Prominenter dabei, aus dem Fernsehen,<br />

aber nicht „hochoffiziell“. Der ist<br />

irgendwann vor Roxel im Wald zusammengebrochen.<br />

Und dann haben sich die<br />

Sanitäter etwa 20Minuten auseinandergesetzt,<br />

wer denn die Kompetenz hätte,<br />

den nach Hause zu fahren! Auch der<br />

Hausarzt wurde konsultiert. Es warwohl<br />

irgendetwas Organisches.<br />

Verraten Sie, wer eswar?<br />

Degenhardt: Ein Sänger – ich kannte<br />

den nicht, mein Patenjunge aber schon.<br />

Der hat sofort sein Handy herausgeholt<br />

und ihn identifiziert. Irgendeiner von<br />

„Deutschland sucht den Superstar“, der<br />

aber wohl nicht so dolle singen konnte.<br />

Und solche, die als Läufer prominent<br />

sind?<br />

Degenhardt: Klar, das erste Viertel besteht<br />

aus solchen „Promis“: hochrangige<br />

Sportler aus Kenia oder so. Die bekommen<br />

auch ein Honorar dafür, dass sie<br />

überhaupt laufen, vom möglichen Preisgeld<br />

abgesehen. Von denen sind schon<br />

Leute eigenmächtig raus aus dem Feld<br />

und ins Hotel gelaufen. Die haben ja Anschlussfl<br />

üge und sind auf einer Art Tingeltour.<br />

Laufen hier, laufen da. Manche<br />

verirren sich auch – dann sitzen die<br />

plötzlich im Hotel, und keiner weiß, wo<br />

sie abgeblieben sind. Übrigens finde ich<br />

es schade, dass man als „Besenmann“immer<br />

als Letzter ins Ziel kommt.Um15.45<br />

Uhr ungefähr, denn wir haben ja unser<br />

Zeitfenster einzuhalten.<br />

Die, die danach kommen, werden<br />

nicht mehr gezählt?<br />

Degenhardt: Nein, wir sagen aber: „Ihr<br />

könnt trotzdem weiterlaufen.“ Die Uhr<br />

tickt zwar noch für die, aber es wirddann<br />

nicht mehr erfasst. Ziemlich deprimierend,<br />

dann am Prinzipalmarkt anzukommen.<br />

Der ist dann schon fastleergeräumt<br />

–keine Ansprache mehr, gar nichts.<br />

Wie hoch ist das Renommee?<br />

Degenhardt: Der Volksbank-Marathon<br />

ist schon recht bekannt, und es machen<br />

weit über tausend Läufer mit. Er ist immer<br />

schnell ausgebucht, und man hat<br />

Schwierigkeiten, reinzukommen.<br />

Mich erinnert das an den „Leistungsmarsch“<br />

früher beim Bund –<br />

mit Gepäck.<br />

Degenhardt: Das deutsch-niederländische<br />

Korps hat auch ‘ne starke Truppe.<br />

Die laufen, glaube ich, ebenfalls mit Gepäck.<br />

Als Herausforderung. In der Kaserne<br />

Handorfhabe ich mal einen Leistungslauf<br />

erlebt – daging es darum, in sechs<br />

Stundensoweit wie möglich zu kommen.<br />

Eine Frau hat damals 78 Kilometer geschafft.<br />

Wahnsinn!<br />

Ich könnte mich, ehrlich gesagt,<br />

schwer motivieren ...<br />

Degenhardt: Da gibt es tolle „Personal<br />

Trainer“. Einer lief einmal über die komplette<br />

Strecke mit und rief: „Manfred,<br />

Manfred, komm!“ Trillerpfeifedabei, Mickey-Maus-Ohren<br />

auf, unglaubliches<br />

Equipment hat der dabeigehabt. Hat<br />

Spaß gemacht, den zu beobachten, was<br />

er für Tricks drauf hatte, seine Leute zu<br />

motivieren. Was mit diesem Manfred los<br />

war, kann ichnicht sagen. Er wirkteganz<br />

normal, Mitte50schätzteich den. Wasdu<br />

in den sechs Stunden an Menschen kennenlernst!<br />

Manchmal erfährt man in Gesprächen,<br />

warum sie überhaupt laufen,<br />

warum sie in der Selbsthilfegruppe sind<br />

und so weiter.<br />

Bitte noch eine Abschluss-Anekdote!<br />

Degenhardt: Okay: Wir haben ja auch<br />

ein Ärzteteam an Bord, also zwei Sanitäter<br />

und einen Arzt. Nun gibt es auf dem<br />

Weg eine Passage bei Altenberge, da<br />

kommt der Bus nicht durch den Tunnel.<br />

Also steigen wir dann aus: das heißt für<br />

uns, etwa zehn Minuten zu laufen und<br />

sich irgendwo auf dem Feld wieder zu<br />

treffen. Vorein paar Jahren warder Arzt<br />

dort mit ausgestiegen –was er nicht darf.<br />

Er muss die ganze Zeit im Bus bleiben.<br />

Und dann hieß es plötzlich: „Es fehlt der<br />

Arzt!“ Nur seine Schuhe wurden gefunden,<br />

das heißt, er muss irgendwo in<br />

Münster unterwegs gewesen sein –ohne<br />

Schuhe! Aus dem Rettungswagen haben<br />

wir dann einen „Ersatz-Doc“angefordert.<br />

Der Kollege ohne Schuhe ist aber zum<br />

Glück irgendwann auch wiederaufgetaucht.<br />

(lacht)


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30. Oktober 2018<br />

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– Themenschwerpunkte:<br />

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Branchen &Betriebe<br />

Geld &Geschäft<br />

Leben &Wissen<br />

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– Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen<br />

etwas bewegen wollen<br />

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Unternehmen im Münsterland<br />

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Kundenansprache<br />

– Mehr wissen – besser entscheiden –<br />

erfolgreich werben<br />

Branchen & Betriebe: Eisen<br />

aus einem Guss Seite 9/10<br />

Ausgabe 3/18<br />

Geld & Geschäft: Der „Graue<br />

Kapitalmarkt“ Seite 17<br />

Die Belastung wächst<br />

Leben<br />

auch im<br />

DIE WIRTSCHAFT<br />

Mit Beilage<br />

Hoch-/Tief- &<br />

erbebau<br />

Komplizierte Auflagen und gesetzliche Regelungen, lange Wartezeiten bei den Behörden und auf der<br />

Straße machen vielen Transportunternehmen das Leben schwer. Die Kosten sind explodiert.<br />

Sie transportierenIndustrieanlagen,<br />

Windräder und ganze Häuser. Die<br />

Zahl der Schwertransportewächst.<br />

Doch die Rahmenbedingungenfür<br />

die Spezialisten, die auch für die<br />

WirtschaftimMünsterlandsowich-<br />

tig sind, haben sich verschlechtert.<br />

Die Regelungengleichenmehrund<br />

mehr einem Dickicht.<br />

Vo Vn Behördenwillkür will<br />

Markus Brößkampnicht unbedingt<br />

sprechen. Als würden<br />

die ewigen Wartezeiten<br />

auf die Transportgenehmigungen<br />

bis zu acht Wochen das Unternehmen<br />

nicht schon genug ausbremsen.<br />

Hinzu kommt eine Gesetzesänderung zur<br />

Privatisierung des Schwertransportbegleitverkehrs,<br />

die voll ins Kontor schlägt:<br />

Die Einschätzung der Sicherheitslage<br />

durch Kreis und Polizei bezüglich der<br />

vom Firmengelände Poppensieker & Derix<br />

in Westerkappeln rollenden Schwertransporte<br />

zur Autobahn hinterlässt ein<br />

riesengroßes Fragezeichen im Kopf des<br />

Geschäftsführers.<br />

Statt lediglich eines Streifenwagens und<br />

einesBegleitfahrzeuges der dritten Generation<br />

(BF3), das den Schwertransport<br />

auch über die Autobahn ganzbisans Ziel<br />

begleitet, muss fahrzeugmäßig aufgerüstet<br />

werden: Drei private Schwertransport-Begleitfahrzeuge<br />

der ganz neuen<br />

Generation (BF4) müssen mit Verwaltungshelfern<br />

am Steuer auf der 1,5 Kilometer<br />

langen Strecke bis zur Autobahn<br />

stattdes einzigen Streifenwagens mitfahren.<br />

Ein Einsatz von zehn Minuten, der<br />

statt 150 Euro für die Polizei den Holzleimbinder-Hersteller<br />

jetzt 1050 Euro<br />

kostet. Und dies jedes Mal bei rund 100<br />

Schwertransporten pro Jahr. „Wir haben<br />

schon große Aufträge an unsere Mitbewerber<br />

in Österreich verloren, weil die<br />

Transportkosten seit Änderung der Gesetzeslage<br />

im Mai 2017 explodiert sind“,<br />

bedauert der Poppensieker-&-Derix-Geschäftsführer.<br />

Bei 30 Schwertransporten<br />

mit Dachträgern aus Brettschichtholz für<br />

nur eine Baustelle könne das Unternehmen<br />

die Mehrkosten von über 30 000<br />

Euro nicht einfach auf den Kunden abwälzen.<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

Münster | Münsterland<br />

3,6 Prozent mehr Gäste<br />

Auch das Münsterland profitiert vom wachsenden Inlandstourismus.<br />

Für die westfälisch-lippischeTou-<br />

rismusbranchewar2017eingu-<br />

tes Jahr. Die Übernachtungszahlen<br />

legten um 910 000 gegenüber<br />

dem Vorjahr zu – das entspricht<br />

einem Plus von 3,6 Prozent – und<br />

übertrafen erstmals die Marke<br />

von 26 Millionen.<br />

Damit lag Westfalen-Lippe<br />

über dem Bundestrend<br />

(plus 2,7 Prozent),<br />

blieb allerdings<br />

leicht hinter den Ergebnissen<br />

aus Nordrhein-Westfalen (plus<br />

3,9 Prozent) zurück. Das geht aus<br />

dem jetzt veröffentlichten Infobrief<br />

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zum Sparkassen-Tourismusbarometer<br />

hervor, das der Sparkassenverband<br />

Westfalen-Lippe herausgibt.<br />

Das Sauerland legte bei den Übernachtungen<br />

am stärksten zu, verzeichnete<br />

ein Plus von 353 000 Übernachtungen<br />

auf 7,86 Mio. (plus 4,7<br />

Prozent). Die Zahl der Übernachtungen<br />

von Touristen aus dem Ausland<br />

(plus 5,4 Prozent) legte im dritten<br />

Jahr in Folge zu.<br />

Platz zwei in der Rangliste der Zuwächse<br />

bei Übernachtungen belegen<br />

das Ruhrgebiet und das Münsterland.<br />

Das Ruhrgebiet legte um 233 000<br />

(plus 3,6 Prozent) auf 6,69 Mio. Übernachtungen<br />

zu. Wachstumstreiber<br />

war der Inlandstourismus mit einem<br />

Zuwachs von 3,8 Prozent.<br />

Das Münsterland profitierte stark von<br />

einem Nachfragezuwachs nach Ferienwohnungen<br />

und Campingplätzen<br />

und verzeichnete 4,0 Mio. Übernachtungen<br />

– das sind139 000 mehr als im<br />

Vorjahr (plus 3,6 Prozent).<br />

Der Teutoburger Wald legte ebenfalls<br />

zu (plus 2,6 Prozent / plus 174 000)<br />

und kam auf 6,8 Mio. Übernachtungen.<br />

Die Mittelgebirgsregion Siegen-<br />

Wittgenstein verzeichnete 808 561<br />

Übernachtungen. Das entspricht<br />

einem Plus von 1,4 Prozent (plus<br />

11 000). Erstmals verbuchten die Hotels<br />

in der Region mehr Übernachtungen<br />

als die Vorsorge-/Rehakliniken<br />

und setzten damit ihren Wachstumstrend<br />

fort.<br />

Das Stimmungshoch der westfälischlippischen<br />

Tourismusbranche hält<br />

weiter an: Bei der jährlichen Online-<br />

Stimmungsumfrage zeigten sich 82<br />

Prozent der westfälisch-lippischen<br />

Touristiker mit der Entwicklung zufrieden<br />

oder sogar sehr zufrieden.<br />

Der Anzeigenschluss<br />

ist am<br />

5. Oktober 2018.<br />

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Branche tritt aufs Gaspedal,<br />

weil der Konjunkturmotor<br />

brummt. Doch statt<br />

mit sperrigen Gütern Meter zu<br />

machen, geraten die Betriebe<br />

ins Schlingern. Sie befinden<br />

sich auf einem Slalomkurs,<br />

dessen Kurven immer enger<br />

werden.<br />

Was die Logistik-Experten auch<br />

im Münsterland ausbremst, ist<br />

vor allem eine Bürokratie, die<br />

sich durch immer neue Regelungen<br />

selbst blockiert und deren<br />

Personalansatz weder mit<br />

dem anschwellenden Volumen<br />

an Anträgen noch mit der immer<br />

komplizierteren Materie<br />

Schritt hält.<br />

Als zweites Nadelöhr entpuppt<br />

sich, dass sich die Straßen und<br />

Brücken landauf und landab in<br />

einem immer erbarmungswürdigeren<br />

Zustand befinden. Der<br />

Weg aus dem Münsterland<br />

nach München führt für einen<br />

Schwertransport mit einem<br />

Umweg von gut 200 Kilometern<br />

über Leipzig/Magdeburg.<br />

Wenn dann zu allem Überfl<br />

uss<br />

in benachbarten Bundesländern<br />

mit zweierlei Maß gemessen<br />

wird, gerät den hiesigen<br />

Betrieben noch mehr Sand ins<br />

Getriebe. Das Wohl und Wehe<br />

dieses Segments der Transport-<br />

Branche schlägt aber auch auf<br />

die Wertschöpfung in der gesamten<br />

Region durch.<br />

Denn ein pfiffiger Mittelstand<br />

muss seine innovativen Lösungen,<br />

auch wenn sie XX<br />

L-Ausmaße<br />

annehmen, unter fairen<br />

Wettbewerbsbedingungen an<br />

den Mann bringen können.<br />

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