Wirtschaftszeitung_24092018
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Branchen &Betriebe: Besuch<br />
bei der Altex-Gruppe Seite 7<br />
Geld &Geschäft: Der schnelle<br />
Weg zur Liquidität Seite 15<br />
Leben &Wissen: Fair streiten<br />
kann man lernen Seite 25<br />
DIEWIRTSCHAFT<br />
Münster |Münsterland<br />
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Ausgabe 7/18<br />
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Preis: 3,50 Euro<br />
Wer packt morgen mit an?<br />
Noch nie zuvor blieben so viele Ausbildungsplätze leer. Die Unternehmen suchen nach Auswegen.<br />
Mit Geld allein sind sie nicht zu locken,<br />
die Azubis der heutigen Generation.<br />
Sich wohlfühlen im Job, in<br />
ein gutes Team integriert und respektiert<br />
werden – das ist der Anspruch,<br />
den junge Menschen zusätzlich<br />
zu einem spannenden Berufsfeld<br />
an ihre Ausbildung haben.<br />
Am besten sei es, im Praktikum<br />
in den gewünschten<br />
Job und in den ausgewählten<br />
Betrieb reinzuschnupp<br />
raten die Kammern, Aern,<br />
dann gäbe es für beide Seiten keine Überraschungen.<br />
„Das Arbeitsklima und wie<br />
sich vonUnternehmensseiteumdenzukünftigen<br />
Auszubildenden gekümmert<br />
wird, ist entscheidend, für welchen<br />
Ausbildungsbetrieb sich der junge Erwachsene<br />
entscheidet“, weiß Carsten<br />
Haack, Abteilungsleiter Berufsbildung<br />
und Nachwuchssicherung bei<br />
der Handwerkskammer Münster.<br />
Die Verhältnisse haben sich umgekehrt:<br />
Besonders die kleineren Unternehmen<br />
werden nicht mehr mit Bewerbungen<br />
überschüttet, aus denen diese die<br />
Azubis auswählen, bei einigen klopft<br />
kein Kandidat mehr an. Die Schulabgänger<br />
hingegen erhaltenmehrere Zusagen<br />
und können sich aussuchen, wo<br />
es ihnen am besten gefällt. Ein Grund ist<br />
die demografische Entwicklung: 2017<br />
übertraf erstmals die Summe der angebotenen<br />
Ausbildungsstellen (12 073) die<br />
Zahl der Bewerber (11 780). Noch vor<br />
wenigen Jahren sah die Relation anders<br />
aus: 2010 gab es13302 Bewerber auf<br />
9904 Ausbildungsplätze. Und der Trend<br />
setze sich laut IHK Nord Westfalen fort,<br />
bei der für 2018 allerdings erst die Zahlen<br />
bis August vorliegen.<br />
Und die sind alarmierend: Denn im<br />
Handwerk konnten nur 40 Prozent der<br />
Lehrstellen, in Industrie, Handel und<br />
Dienstleistung 70 Prozent der Lehrstellen<br />
besetzt werden. Ein zeitlicher Puffer<br />
bleibt noch –die Jugendlichen können<br />
bis Ende des Jahres eine Ausbildung anfangen,<br />
sagen beide Kammern.<br />
Bei den Vorlieben der Berufseinsteiger ergibt<br />
sich ein klares Bild: „Die Weiße-Kragen-Branche<br />
und die technischen Berufe<br />
machen das Rennen um die Azubis, das<br />
Nachsehen haben das Gastro-Gewerbe<br />
und Branchen wie Gebäudereinigung“,<br />
wirft Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs<br />
Bildung und Fachkräftesicherung,<br />
einen Blick in die Zahlen der<br />
IHK.<br />
Leichter hätten es die großen, als Marken<br />
bekannten Unternehmen, die Personal<br />
für die Ausbildung freistellten und eine<br />
gut strukturierte, aber auch stärker formalisierte<br />
Ausbildung böten. „Da muss<br />
der kleine Betrieb zusehen, dass er den<br />
zukünftigen Azubi vom Vertragsabschluss<br />
im November bis zum Ausbildungsbeginn<br />
im August persönlich an<br />
das Unternehmen bindet, damit der sich<br />
nicht wieder neu entscheidet –also ihn<br />
schon mal zum Betriebsausfl<br />
ug mitnehmen,<br />
zur Weihnachtsfeier einladen, ein<br />
Kärtchen zum Geburtstag schreiben“, rät<br />
Taudt.<br />
►Fortsetzung auf Seite 2<br />
OFFEN GESAGT<br />
Zukunftsfrage<br />
Prall gefüllte Auftragsbücher<br />
und Aussicht auf einen anhaltenden<br />
Aufschwung: Ja, das<br />
Handwerk hat goldenen Boden.<br />
Doch der wird den Betrieben<br />
gerade entzogen. Denn<br />
wenn der Nachwuchs fehlt,<br />
geht die Zukunft fl<br />
öten. Ohne<br />
Personal keine Perspektive –so<br />
einfach ist die Formel für Branchen,<br />
in denen nicht Algorithmen<br />
Aufträge abarbeiten.<br />
Handwerk verlangt Handarbeit<br />
von Fachkräften.<br />
Der Kampf um fl<br />
inke Finger<br />
und clevere Köpfe tobt längst.<br />
Denn der demografische Wandel<br />
schlägt künftig noch herber<br />
zu, während die Bereitschaft,<br />
anzupacken, schwindet. Gerade<br />
in kleineren Betrieben<br />
schrillen Alarmglocken. Denn<br />
dort ist Umdenken angezeigt.<br />
Die Begleitung der Azubis verlangt<br />
pädagogische Tugenden,<br />
die Handwerksmeister nicht<br />
unbedingt inhaliert haben. Diese<br />
Herausforderung nimmt<br />
noch zu, weil zunehmend Bewerber<br />
in die engere Auswahl<br />
kommen, die früher noch bei<br />
Noten und Sekundärtugenden<br />
durchs Raster gefallen wären.<br />
Das Handwerk steckt mit vielen<br />
seiner Branchen tief in<br />
einer Imagekrise. Die junge<br />
Generation hat einfach nicht<br />
gemerkt, dass es kreativ und<br />
cool ist, gesunde Brötchen zu<br />
backen, moderne Heizungen<br />
zu installieren oder Häuser<br />
smart zu vernetzen. Dass der<br />
goldene Boden auf die Belegschaft<br />
abstrahlen könnte, haben<br />
viele potenzielle Azubis<br />
ebenfalls ignoriert.<br />
Maike Harhues<br />
Protektionismus schadet<br />
IW senkt seine Konjunkturprognose um 0,2 Prozentpunkte.<br />
„Der Machtkampf zwischen den<br />
USAund China ist auch hierzulande<br />
zu spüren, die Exporte gehen<br />
zurück, Unternehmen investieren<br />
wieder weniger.“ So schreibt das<br />
Institut der deutschen Wirtschaft<br />
(IW) in seiner neuesten Publikation<br />
und korrigiert deshalb seine<br />
Konjunkturprognose nach unten.<br />
4 198869 003501<br />
2 0 0 3 9<br />
In diesem Jahr steige das Bruttoinlandsprodukt<br />
nur um 1,8<br />
Prozent, das seien 0,2 Prozentpunkte<br />
weniger als noch im<br />
Frühjahr prognostiziert, erklärt<br />
Prof. Dr.Michael Grömling, Leiter<br />
der Forschungsgruppe „Gesamtwirtschaftliche<br />
Analysen und Konjunktur“<br />
beim IW. Das liegevor allem<br />
am Protektionismus, der weltweit seine<br />
Spuren hinterlasse. Vor allem die<br />
„America first“-Politik von US-Präsident<br />
Donald Trump sowie der Handelskonfl<br />
ikt mit China wirkten sich<br />
auf den globalen Handel und die<br />
Wirtschaft hierzulande spürbar aus.<br />
Die Weltwirtschaft sei nicht immun<br />
gegenden aufflf ammenden Protektionismus.<br />
„Vor allem der globale Warenaustausch<br />
stagnierte im bisherigenJahresverlauf<br />
2018.Die weltweite<br />
Investitionsdynamik lässt wieder<br />
nach“, heißt es in einer Zusammenfassung<br />
zur neuesten Konjunkturprognose.<br />
Allerdings dämpft laut IW nicht nur<br />
Trump die Konjunktur. Auch steigende<br />
Energiepreise bremsten die Wirtschaft:<br />
Vor allem produzierende<br />
Unternehmen litten unter den Mehrkosten.<br />
Zudem sei das Wachstum in<br />
vielen Schwellenländern, die sich in<br />
den vergangenen Jahren gut entwickelt<br />
haben, spürbar zurückgegangen<br />
–auch das bremse die Exporte und<br />
gleichzeitig die Investitionen in<br />
Deutschland.<br />
Doch es gibt nach Ansicht des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft auch gute<br />
Nachrichten: Privater und öffentlicher<br />
Konsum seien anhaltend robust<br />
und sorgten dafür,dass die Wirtschaft<br />
zukünftig nicht stagniere. Auch auf<br />
dem Arbeitsmarkt sehe es gut aus: Die<br />
Beschäftigung steige weiter und die<br />
Arbeitslosenquotesinke2019imJahresdurchschnitt<br />
auf rund fünf Prozent,<br />
prognostiziert das IW.<br />
Für 2019 rechnen die Forscher mit<br />
einem Wirtschaftswachstum von nur<br />
noch um 1,4 Prozent.<br />
wk<br />
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Redaktion: Claudia Bakker (verantwortlich)<br />
Verlagsleitung: Marc-Arne Schümann, E-Mail: verlagsleitung@aschendorff-medien.de<br />
Objektkoordination: Frank Micheel, Lars Normann, Telefon:<br />
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Kochen von der Pike auf lernen: Emma Behlau lernt von Stuhlmacher-Küchenchef<br />
und IHK-Prüfungsausschussmitglied Fred Neusitzer<br />
die Zubereitung handgemachter Knödel. Foto: Feldhaus<br />
Fünf Prozent der Ausbildungsverträge<br />
würden nämlich<br />
noch vor Ausbildungsbeginn<br />
wieder gelöst, weil die Azubis<br />
sich für einen anderen –<br />
manchmal eben größeren und namhafteren–Betrieb<br />
oder ebendoch für ein Studium<br />
entscheiden. Mittlerweile haben 50<br />
Prozent der LehrlingeAbitur.Das Durchschnittsalter<br />
bei Ausbildungsbeginn liegt<br />
bei 18,4 Jahren.<br />
Deutlich älter ist Fleischer-Azubi Maik<br />
Jungenblut. Er steht im zweiten Lehrjahr,<br />
bringt nicht nur Fachabi und eine abgeschlossene<br />
Ausbildung in einem Pfl<br />
egeberuf,<br />
sondern vor allem eines mit: Leidenschaft<br />
für seinen Job.„Fleisch ist meine<br />
Passion, privat koche und grille ich für<br />
mein Leben gern. Und ehrlich gesagt will<br />
ich auch genauwissen, wasFleisch biologisch<br />
eigentlich ist und wie das Tier gehalten<br />
wurde“, erklärt der Auszubildende<br />
im Fach Fleischer/V<br />
erkauf an der<br />
Frischfl<br />
eischtheke des Edeka-Marktes<br />
Tinz in Münster.<br />
„Seine Motivation können Sie an seinen<br />
leuchtenden Augen ablesen, wenn er<br />
über sein Berufsfeld spricht“, ist Marktinhaber<br />
Andreas Tinz mit dem Engagement<br />
seines Azubis rundum zufrieden. In diesem<br />
Jahr hat Tinz keine einzige Bewerbung<br />
für die Fleischer-Azubi-Stelle bekommen.<br />
Jungenblut sitzt mit nur acht<br />
Mitschülern in seiner Berufsschulklasse<br />
in Borken.<br />
Und ist aber sich sicher, dass er nach der<br />
Gesellenprüfung, unterstützt vonseinem<br />
Chef, den Meister macht und im Betrieb<br />
bleibt. Für Jungenblut hat das Fleischerhandwerk<br />
Zukunft: „Das ist mein Traumjob<br />
hier. Aber wenn mein Chef mal in<br />
Rente geht, mache ich mich mit meiner<br />
Verlobten, die ist Bäckerin, mit einerkleinen<br />
Fleischerei mit Partyservice selbstständig.<br />
Und ich könntemir auch vorstellen,<br />
selbst ein paar Rinder zu halten, damit<br />
die Kunden auch wirklich wissen,<br />
welches Fleisch sie bei mir kaufen.“<br />
Mit seinen 24 Jahren ist Jungenblut nicht<br />
nur hinter der Thekeein echtes Verkaufstalent,<br />
mit seiner Kommunikationsfähigkeit<br />
und seiner Persönlichkeit kann er<br />
sich auchgut vorstellen,als HWK-Ausbildungsbotschafter<br />
in den Schulen auf Augenhöhe<br />
mit den Schülern Überzeugungsarbeit<br />
für seine Branche zu leisten.<br />
Ein Ehrenamt, das auch Niklas Osterholt<br />
reizt. Der 19-Jährige absolviert im zweiten<br />
Jahr eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />
bei Sanitär Wächter in Münsterund<br />
wirdnoch in diesem Lehrjahr zur<br />
Nachwuchsgewinnung in die Schulen<br />
entsandt. Nachwuchs möglichst auch für<br />
seinen eigenen Lehrbetrieb, hofft FrederikeWächter.<br />
ZumSommer2018hat der<br />
Familienbetrieb keine neuen Lehrverträge<br />
abgeschlossen. Denn in diesem Jahr<br />
hatte das Unternehmen mit 35 Monteuren<br />
und sieben Office-Mitarbeitern nicht<br />
so überzeugende Bewerbungen wie für<br />
2017,als Osterholt zusammen mit André<br />
Liermann die Ausbildung begann: „Bei<br />
den beiden merkte ich einfach schon im<br />
Bewerbungsgespräch, wie technisch interessiert<br />
sie sind und dass der Job hier<br />
wirklich ihr Ding ist“, berichtet die Junior-Chefin,<br />
die seit zweieinhalb Jahren<br />
frischen Wind in den elterlichen Betrieb<br />
bringt, Unternehmensabläufe digitalisiert<br />
und die Auszubildenden betreut.<br />
Und an diese Betreuung hat sie einenhohen<br />
Anspruch: „Das ist nicht damit getan,<br />
am ersten Arbeitstag mit den Azubis zu<br />
den Baustellen rauszufahrenund sie den<br />
Kollegen vorzustellen. Alle 14 Tage sind<br />
die Lehrlinge hier bei mir im Kundendienst,<br />
durch den persönlichen Kontakt<br />
intensiviert sich das Vertrauensverhältnis<br />
und ich erfahreauch mal, wenn irgendwo<br />
der Schuh drückt.“<br />
Außerdem hat Wächter halbjährliche<br />
Feedbackgespräche für die Auszubildenden<br />
initiiert, für die sie nicht nur die Meinung<br />
der Monteure einholt, sondern<br />
auchwissen will, wie es aus der Sicht von<br />
Osterholt und Liermann fachlich und im<br />
Team läuft.<br />
Wenn fachliche Nachfragen auftauchen,<br />
verweist Wächter an ihren Vater, zur Weiterbildung<br />
schickt sie die Azubis auf Se-<br />
Eine echte Passion: Maik Jungenblut liebt Fleisch und das Kochen. Der 24-Jährige lernt<br />
im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf des Fleischers mit Schwerpunkt Verkauf bei Edeka<br />
Tinz in Münster.<br />
Foto: Edeka Tinz<br />
minare. Und kann sich gut vorstellen, ihnen<br />
auch Auslandspraktika zuermöglichen.<br />
„Das halteich füreine guteAufw<br />
ertung<br />
der handwerklichen Ausbildung“,<br />
betont die Betriebswirtin.<br />
Ihre Firma ist für den Sanitärbereich<br />
schon eher groß, schwerer bei der Azubi-<br />
Akquise haben es die Ausbildungsbetriebe<br />
mit nur fünf bis zehn Mitarbeitern. Die<br />
sind auch manchmal<br />
für die digitale<br />
Nerd-Generation<br />
online fast<br />
nicht auffindbar.<br />
Die virtuelle Visitenkarte<br />
entscheidet<br />
aber, ob die<br />
„Bei den beiden merkte ich einfach<br />
schon im Bewerbungsgespräch,<br />
wie technisch interessiert<br />
sie sind und dass der Job hier<br />
wirklich ihr Ding ist.“<br />
Daumen hochoder<br />
runtergehen.<br />
„Wie aussa-<br />
Frederike Wächter<br />
gekräftig ist es<br />
denn, wenn auf<br />
der Homepage das Betriebsgebäude mit<br />
Lieferwagen abgebildet ist und alles nur<br />
auf potenzielle Kunden ausgerichtet<br />
ist?“, fragt sich Haack von der HWK.<br />
Um Azubis und Fachkräftenachwuchs<br />
müsse heutzutage genauso geworben<br />
werden wie um den Kunden –mit höchstens<br />
zwei Klicks müsse der Kandidat, der<br />
die Belegschaft verstärken soll, bei seinem<br />
Ansprechpartner sein. Und zwar<br />
möglichst mit dessen Porträt auf der<br />
Website. ►Fortsetzung auf Seite 3<br />
Verfürth Zeitarbeit GmbH &Co. KG<br />
Unser guter Name und unser Konzept –für Ihren Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache.<br />
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MACHER &MÄRKTE 3<br />
Bei jeder Gelegenheit<br />
Hans Hund: Das Handwerk bemüht sich an vielen Stellen um Nachwuchs.<br />
Vi Velfältige Branchen, modernsteTechnik<br />
–das Handwerk<br />
kann mit vielen Pfunden<br />
wuchern. Doch für die<br />
Betriebe bleibt es schwierig,<br />
die Bewerber zu erreichen. Dabei begegnen<br />
sich die weiteren Berufswege im<br />
Handwerk auf Augenhöhe mit einer akademischen<br />
Laufb<br />
ahn, lautet die Überzeugung<br />
von Hans Hund, Präsident der<br />
Handwerkskammer Münster. Im Gespräch<br />
mit unserer Autorin Maike Harhues<br />
betont er, dass die Digitalisierung<br />
eine Riesenchance für das Handwerk bietet.<br />
Gerade angesichts dieser Entwicklung<br />
seien die Betriebe auf Impulse aus<br />
der jungen Generation angewiesen.<br />
Stellt der Kampf gegen Fachkräfteund<br />
Nachwuchsmangel die schwierigste<br />
Aufgabe unter den Herausforderungen<br />
dar, mit denen sich das<br />
Handwerk konfrontiert sieht?<br />
Hans Hund: Das Handwerk ist sehr personalintensiv.<br />
Deshalb spielen Nachwuchs-und<br />
Fachkräfte eine Schlüsselrolle.<br />
Kompetente Mitarbeiter zu gewinnen<br />
und deren Verbleib im Unternehmen sicherzustellen,<br />
sind wichtige strategische<br />
Aufgaben. Eine der größten Herausforderungen,<br />
vor der wir alle stehen, ist deshalb<br />
der zunehmende Fachkräftemangel.<br />
Dieser erschwert die Arbeitsbedingungen<br />
immer mehr. Auch in unserem Kammerbezirk<br />
spürt das Handwerk den drängenden<br />
Bedarf enorm.<br />
Lässt sich die Flaute in manchen<br />
Ausbildungsbetrieben auf die demografische<br />
Entwicklung indieser<br />
Generation oder auf ein Imageproblem<br />
des Handwerks zurückführen?<br />
Hund: Die steigende Lebenserwartung<br />
und die gleichzeitig sinkende Bevölkerungszahl<br />
führen zu einer Verstärkung<br />
des demografischen Wandels. Die Relevanz<br />
der berufl<br />
ichen Ausbildung im Vergleich<br />
zur akademischen muss zudem<br />
noch stärker in die Köpfevon Politik und<br />
Gesellschaft gelangen. Es besteht darüber<br />
hinaus Aufk<br />
lärungsarbeit für die Attraktivität<br />
einer Tätigkeit im Handwerk.<br />
Darum „trommeln“ wir beispielsweise<br />
mit der Imagekampagne landauf und<br />
landab. Wirtun einiges, um dafür zu sensibilisieren.<br />
Beispielsweise bei unserem<br />
jährlichen Personaltag. Hier gehen wir<br />
mit den Betrieben aus unserer Region in<br />
den direkten Austausch und zeigen Wege<br />
zur Fachkräftegewinnung auf. Auch junge<br />
Auszubildende aus den Betrieben gehen<br />
beispielsweise in die Schulen, um als<br />
„Ausbildungsbotschafter“ für das Handwerk<br />
zu werben.<br />
Hat sich das Problem somassiv entwickelt,weil<br />
es zu späterkannt und<br />
zu spät gegengesteuert wurde? Hat<br />
es inzwischen die Köpfe der Handwerksunternehmer<br />
in voller Dramatik<br />
erreicht?<br />
Hund: Das Handwerk feilt seit 2010 mit<br />
einer bundesweiten Kampagne an seinem<br />
Imageund sorgt für mehr Aufmerksamkeit.<br />
Ziel der Imagekampagne ist es,<br />
das Handwerk stärker inden Fokus der<br />
Öffentlichkeit zu rücken sowie ein zeitgemäßes<br />
und modernes Bild des Handwerks<br />
zu vermitteln – vor allem eben<br />
auch bei jungen Menschen. Die Kampagne<br />
präsentiert die unterschiedlichen Berufsfelder<br />
des Handwerks, zeigt die vielen<br />
Entfaltungs- und Karrieremöglichkeiten<br />
imHandwerk auf und möchte Jugendliche<br />
so zu einer Ausbildung in<br />
einem vonüber130 Ausbildungsberufen<br />
ermuntern. Viele unserer Betriebe machen<br />
hier mit und treiben die Bemühungen<br />
zur Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung<br />
auf regionaler Ebene mit voran.<br />
Das Handwerk kann mit einer Vielfalt<br />
an Branchen, breit gefächerten<br />
Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
aufw<br />
arten und bietet<br />
kreative Berufe an. Wird mit dem<br />
Pfund Selbstverwirklichung und<br />
Karrierechancen zu wenig gewuchert?<br />
Hund: Wir machen auf die vielversprechendenZukunftsperspektiven<br />
im Handwerk<br />
aufmerksam. Das tun wir bei jeder<br />
Gelegenheit. Wir wollen überzeugen,<br />
dass ein Berufsweg im Handwerk einer<br />
akademischen Laufb<br />
ahn auf Augenhöhe<br />
begegnet, wenn man die Chancen der<br />
Weiterbildung nutzt. Durch Fortbildung<br />
stehen viele Türen offen. Wirbauen Karriereleitern:<br />
Durch die Meisterprüfung<br />
zur Betriebsübernahme oder -gründung<br />
oder zur Führungsposition –bei uns gibt<br />
es jede Menge Möglichkeiten.<br />
Digitalisierung und Technologieschub<br />
haben längst im Handwerk<br />
Einzug gehalten – ist diese „Message“<br />
bei potenziellen Bewerbern<br />
angekommen?<br />
Hund: Ich bin davonüberzeugt, dass digitale<br />
Technologien uns im Handwerk<br />
viele neue Wege eröffnen. Ich meine: Die<br />
Digitalisierung ist eine Riesenchance für<br />
das Handwerk. Für diese Chance benötigen<br />
wir insbesondere den Geist und die<br />
Frische der jungen Generation. Sie sind<br />
die Treiber in den Betrieben. Wirmüssen<br />
mit der technischen Entwicklung nicht<br />
nur Schritt halten, sondern immer wieder<br />
vorausschauend innovativeBildungsgänge<br />
entwickeln und bereitstellen. Im<br />
Handwerkskammer-Bildungszentrum<br />
tun wir das auch: Dazu bedarf esständiger<br />
Investitionen in Ausstattung der<br />
Handwerkskammer-Präsident Hans Hund<br />
Lehrwerkstätten und Know-howder Ausbilder.<br />
Wir nehmen das Geld für die<br />
Handwerksbetriebe in die Hand. Durch<br />
organisatorische Anpassungen stellen<br />
wir uns auf die neuen Entwicklungen ein:<br />
Online-Lernangebote nehmen Fahrt auf.<br />
Neue Ausbildungsformate stehen Lehrlingen<br />
künftig immer mehr zur Verfügung.<br />
Das vermitteln wir bei jeder sich<br />
uns bietenden Gelegenheit.<br />
Haben Ausbilder und Unternehmer<br />
erkannt, mit welcher Personalführungskultur<br />
die jungen Leute in den<br />
Betriebengehalten werden können?<br />
Hund: Handwerksbetriebe sind oft Familienbetriebe.<br />
Sie wollen etwas Dauerhaftes<br />
schaffen, das auch künftigen Generationen<br />
dient. Damit geht auch die<br />
zeitgemäße Fürsorge für ihreMitarbeiter<br />
einher.Handwerksunternehmen realisieren<br />
das mehr und mehr. Firmeninhaber<br />
und Führungskräfte, die an den persönlichen<br />
Interessen ihrer Mitarbeiter interessiert<br />
sind, haben in der Konkurrenz um<br />
Fachkräfteeinen klaren Wettbewerbsvorteil:<br />
Mitarbeiter, die sich respektiert und<br />
wertgeschätzt fühlen, sind motivierter<br />
und verbleiben im Betrieb.<br />
Manche sind ein echter Glücksfall<br />
Suchmaschinenoptimierung: Luca Wilken<br />
hat die Ausbildung zum E-Commerce-Kaufmann<br />
in der Firma Online-Profession von<br />
Martin Witte gestartet. Foto: Online-Profession<br />
Dass es digitalaffine Branchen<br />
bei der technikverwöhnten<br />
Jugend besonders<br />
leicht haben, zeigt die<br />
Besetzung von 44Azubis<br />
in dem nagelneuen Ausbildungsberuf<br />
„Kaufmann im E-Commerce“ im IHK-Bezirk<br />
Nordwestfalen, landesweit sind es<br />
sogar 330. Luca Wilken hat bei „Online-<br />
Profession“ in Münster,einem Unternehmen<br />
für Suchmaschinenoptimierung,<br />
einen der Ausbildungsplätze ergattert. In<br />
einem Unternehmen, das „Customer<br />
Journey“ und strategische Onlineanalyse<br />
für namhafte Großkunden wie Ernsting`s<br />
family, Für Sie und Merian betreibt.<br />
„Mir ist es wichtig, dass Luca direkt<br />
in die Betreuung einesGroßprojektes mit<br />
einsteigt, damit er sieht, was sich durch<br />
unsere Analysen verbessert, wie Strategien<br />
entwickelt werden“, betont Geschäftsführer<br />
Martin Witte.<br />
Der Chef des Digitalunternehmens ist zugleich<br />
Dozent an der Ludwig-Erhard-<br />
Schule und leitet in der Firma ein sehr<br />
junges Team:Von 33 Kollegen haben fast<br />
alle einen Hochschulabschluss, nur vier<br />
sind über 25 –selbstredend, dass im Büro<br />
ein Kicker steht, das Team als Betriebsausfl<br />
ug gemeinsam in den Skiurlaub<br />
fährt und Überstunden tabu sind.<br />
Sehr viel schwerer hat es das Gastgewerbe,<br />
allein der Arbeitszeiten wegen, die<br />
viel abverlangen. Dreimal hintereinander<br />
schmeckte Franz-Ludwig Feldhaus<br />
die Haltung seiner Koch-Azubis nicht, sie<br />
sind nicht mal der Branche treu geblieben,<br />
doch das Bild wandeltesich wieder:<br />
„Unsere Emma ist ein echter Glücksgriff.<br />
Zuverlässig, sehr motiviertund vorallem<br />
mit großer Leidenschaft fürs Kochen“, resümiert<br />
der Stuhlmacher-Juniorchef. Mit<br />
Kochen meint der Gastronom des Traditionshauses<br />
nicht Zusammenmischen<br />
von Pülverchen, sondern Küche von<br />
Grund auf mit echten, frischen Zutaten,<br />
mit selbstzubereiteten Fonds und handgemachten<br />
Knödeln. Küchenchef Fred<br />
Neusitzer hat nicht nur hohe Ansprüche<br />
an die Kulinarik, sondern auch an seine<br />
Auszubildende, ist er doch selbst Mitglied<br />
der IHK-Prüfungskomission. Und<br />
eben hier muss Emma Behlau am Ende<br />
ihrer Ausbildung im Rahmen der Prüfung<br />
ihr selbstkreiertes und -gekochtes Drei-<br />
Gänge-Menü anbieten.<br />
Neben Motivation und Engagement ist<br />
dem Stuhlmacher-Chef eine gereiftePersönlichkeit<br />
bei seinen Azubis wichtig.<br />
Zwar werdeBehlau im Moment als Nesthäkchen<br />
vom Team verwöhnt. Aber:<br />
„Wenn der Laden voll ist, wird bei Stress<br />
auch in der Küche der Ton rauer“, das<br />
weiß Feldhaus noch aus seiner eigenen<br />
Ausbildung im Fünf-Sterne-Haus Louis C.<br />
Jacob an Hamburgs Elbchaussee. Das<br />
müsse man als junger Mensch aushalten<br />
können. „Ich lege viel Wert darauf, mich<br />
immer wieder persönlich bei Emma zu<br />
erkundigen, ob sie sich bei uns gut aufgenommen<br />
fühlt und auch fachliche Fortschrittemacht“,<br />
stellt der 33-Jährigeklar.
4 MACHER &MÄRKTE<br />
Wie bei guten Freunden<br />
Auch die italienische Esskultur hat viele Facetten: Alessandro Magnolo eröffnete jetzt sein drittes<br />
Restaurant und würzt den Besuch dort mit einer Prise Show-Cooking.<br />
Seiner Vision von der italienischen<br />
Piazza mitten in Münster ist Alessandro<br />
Magnolomit einer weiteren Restaurant-Eröffnung<br />
schon ein ganzes<br />
Stück näher gekommen: Modernes<br />
Großstadtfl<br />
air trifft am grüngefl<br />
iesten<br />
Tresen des „Il pizzaiolo“ auf Esskultur<br />
aus dem Land des Dolce Vita<br />
– neben seinem Erfolgsgaranten<br />
„Pasta ebasta“ an der Neubrückenstraße<br />
hat der Gastronom eine<br />
Wohnküche im Brooklyn-Style gestaltet,<br />
in der der Gast dem Pizzabäcker<br />
vorm Steinofen auf die Finger<br />
schauen kann. Und Letzterer hat<br />
nicht nur einen Hauch von Show-<br />
Cooking inhaliert, wenn er den Pizzateig<br />
durch die Luft wirbelt, sondern<br />
ist mit Brief und Siegel ein<br />
Künstler seines Handwerks aus Sizilien.<br />
In meiner Branche ist es unheimlich<br />
schwer, gutes Personal zu finden,<br />
deshalb habe ich die Pizzabäcker<br />
direkt vonder AccademiaPizzaioli<br />
aus Italienauf meine Kosten<br />
einfl<br />
iegen lassen –fünf zum Vorstellungsgespräch,<br />
für zwei habe ich mich dann<br />
Ein Hauch von Show-Cooking: Am grüngefliesten Tresen schauen<br />
die Gäste dem Spezialisten aus Sizilien, Oscar Salamone, bei der<br />
Arbeit zu, während sie Wein und Pizza genießen.<br />
entschieden“, erläutert Magnolo modernes<br />
Recruiting. Denn nicht nur der Sack<br />
mit dem Farina-Pizzamehl und die großen<br />
Konservendosen des Tomatenfabrikanten<br />
„Mutti“ aus Parma, sondern vor<br />
allem das Charisma des Teams sollfür italienische<br />
Authentizität sorgen.<br />
Besonders aber die eigene Persönlichkeit<br />
des 38-Jährigen ist es, die dem Laden mit<br />
reduziertem Industrie-Interieur den<br />
Stempel aufdrückt. Die Idee sei ihm beim<br />
Familienurlaub in den Straßen von San<br />
Francisco gekommen,mit Söhnchen Bruno<br />
an der Hand. „Der Laden dort war<br />
ganz ähnlichwie dieser hier und wir fühltenuns,als<br />
hätten wir mitten in Amerika<br />
ein kleines Stück Italien gefunden –und<br />
Der Patron und sein „Il Pizzaiolo“: Alessandro Magnolo setzt auf neue Pizzakultur.<br />
das ist das Entscheidende, auch für meine<br />
Gäste“, beschreibt der Münsteraner<br />
mit apulischen Wurzeln sein Konzept.<br />
Das sich gezielt auch an das jüngerePublikum<br />
richtet. Jeden Tagvon 11 Uhr bis<br />
Restaurantschluss ist der Chef selbst präsent<br />
und weiß: „Wenn der Laden nach<br />
zwei Monaten hoffentlich richtig<br />
brummt, kann ich für die nächsten zwei<br />
Monatewieder an den Hafen, um da aufzuarbeiten,<br />
was liegen geblieben ist und<br />
vorallem, um mich auch persönlich wieder<br />
um die Gäste zukümmern.“ Das Familienleben<br />
–Magnolos Frau ist Oberärztin<br />
an der Uniklinik in Münster, bedürfe<br />
„einer Top-Organisation“.<br />
Dass Magnolo sozusagen mit seinem guten<br />
Namen bürgt, wenn er genau neben<br />
seiner Dauerbrenner-Location mit Wohnzimmercharakter<br />
eine weitere Gourmet-<br />
Adresse eröffnet, erleichtert den Start:<br />
Der Besuch im kleinen „Pasta ebasta“ ist<br />
wie ein Empfang zu Hause bei guten<br />
Freunden aus Italien: Grundsolides Essen,<br />
ausgesuchter Wein, kein abgehobenes<br />
Sterne-Niveau, aber überzeugend<br />
frisch und lecker; und zur Begrüßung<br />
eine Umarmung –„Schön, dass Ihr da<br />
seid. Wie geht es Euch, was machen die<br />
Kinder?“ Dass der Gast nach kulinarischem<br />
Genuss eine Rechnung begleichen<br />
muss, fällt gefühlt irgendwie unter den<br />
Tisch. „Die Atmosphäreist sehr intim, wir<br />
haben zu 90 Prozent Stammkunden und<br />
die Kunst ist, auch die Gäste, die nur einmal<br />
im Monat kommen, mit Namen zu<br />
begrüßen“, verrät Magnolo. Und zwar<br />
nicht nur das Who´s who der Westfalenmetropole,<br />
das sich hier seit mehr als 25<br />
Jahren zum Essen trifft, als der Laden<br />
noch Roberto Turchetto gehörte: „Mein<br />
Ziel ist es, dass jeder hier essen gehen<br />
kann, jedes Alter, jeder Geldbeutel, deshalb<br />
will ich die magische Grenze von20<br />
Euro für Fleisch- und Fischgerichte auch<br />
nicht überschreiten“, erläutert Magnolo,<br />
der das Pastarestaurant 2008 von Turchetto,(„Mocca<br />
d´or“, „Café Med“, „Caffé<br />
Roma“, „Il panino“), für den er jahrelang<br />
gearbeitet hat, übernommen hat.<br />
Gastronomie sei immer eine Mischkalkulation,<br />
bei den Fisch- und Fleischgerichtenzahle<br />
er drauf, an den Pastagerichten<br />
verdiene er ein bisschen und der eigentliche<br />
Gewinnwerde mit den Getränken gemacht.<br />
Den Job hat der 38-Jährige von der Pike<br />
auf gelernt, seine Geschichte ist ein bisschen<br />
die vom Tellerwäscher zum Millionär:<br />
„So ein Quatsch,vom Tellerwäscher<br />
zum Kleinunternehmer würde ich eher<br />
sagen“, verbessert Magnolo, der mit dem<br />
„Il pizzaiolo“ gerade sein drittes Restaurant<br />
eröffnet hat und proAbend Platzfür<br />
insgesamt bis zu 300 Gäste gleichzeitig<br />
hat. Mittlerweile ein kleines Gastro-Imperium,<br />
denn die Location „Pasta eBasta<br />
al porto“ am Kreativkai betreibt der Gastronom<br />
seit 2010.Dochbei Systemgastronomie<br />
winkt er ab: „Ich muss mich persönlich<br />
in meinem Laden wiederfinden,<br />
die Ideen einesanderen in die Tatumzusetzen,<br />
das ist nichts für mich.“<br />
Für den Erfolg hat erlange gelernt: Mit<br />
16 Jahren kamMagnolo mit seiner Familie<br />
aus Apulien nach Vreden, wo die Eltern<br />
ein italienisches Restaurant eröffneten<br />
und vom Sohn in Küche und Service<br />
unterstützt wurden. Mit 18 Jahren und<br />
dem Führerschein in der Tasche brach<br />
Alessandro Magnolo zu einer vierjährigen<br />
Gastro-Job-Tour durch Deutschland<br />
auf: „Zwei Wochen nurZwiebeln und Salami<br />
schneiden und mit vier anderenKüchenhelfern<br />
in einer kleinen Klitsche<br />
übernachten, das war keine Seltenheit“,<br />
erinnert sich Magnolo. Die Zeit unten in<br />
der Branche hat ihn geerdet: „Deshalb<br />
würde ich hier auch nie demonstrativ als<br />
Chef im Anzug rumlaufen. Ich bin ganz<br />
normales Mitglied imTeam und packe<br />
bei allem mit an, habe im „Pastaebasta“<br />
jahrelang selbst gekocht, als der Koch<br />
montags freihatte“, betont Magnolo. Und<br />
ist sich sicher, dass diese Haltung ein<br />
ganz wichtiger Faktor ist für den Erfolg<br />
seines über 50-köpfigen Mitarbeiterteams,<br />
vondenen 22 fest angestellt sind.<br />
„Bei diesem großen Team mit jeweils<br />
einem Restaurantleiter und einem Stellvertreterpro<br />
Ladenmussteich etwas Ent-<br />
Fotos: Maike Harhues<br />
scheidendes selbst lernen, nämlich Delegieren“,<br />
gibt Magnolo zu. „Von Kollegen<br />
werde ich oft gefragt, wie ich es<br />
schaffe, so guteMitarbeiter zu finden, die<br />
schon mit ihrem persönlichen Umgang<br />
mit dem Gast schaffen, dass dieser wiederkommt“,<br />
erzählt Magnolo. „Für Geld<br />
kann ich die Mitarbeiter echt nicht kaufen;<br />
entscheidendes Kriterium ist die<br />
Arbeitsatmosphäre<br />
im Team, mir jedes<br />
noch so kleine<br />
Problem selbst anzuhören<br />
und gemeinsam<br />
mit dem<br />
Mitarbeiter eine<br />
Lösung zu finden“,<br />
betont der Gastronom.<br />
Und gibt zu: „Zuverlässige<br />
Aushilfen<br />
zufinden allerdings,<br />
das ist wirklich<br />
schwierig. Die Wurstschneidemaschine ist ein Hingucker.<br />
Funktion und Optik: Selbst die Retrofragen<br />
nicht: Was<br />
kann ich verdienen? Sondern: Wie oft<br />
muss ich arbeiten? Denn sie hätten ja<br />
auch noch einen Hund und würden dreimal<br />
die Woche ins Fitnessstudio gehen.<br />
Und im Sommer muss ich zusehen, dass<br />
einigenicht ins Schwimmbad gehen, sondern<br />
zur Arbeit erscheinen.“<br />
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MACHER &MÄRKTE 5<br />
Kein „Einheitsbrei“<br />
Dehoga-Geschäftsführerin Renate Dölling kennt die vielfältige Gastronomieszene.<br />
Auf den Gastronomiebetrieben<br />
im Münsterland lastet<br />
enormer Druck: Personal ist<br />
knapp, die Reglementier<br />
hoch und das Aungsdichte<br />
Preisniveau so niedrig, dass Investitionen<br />
kaum zu stemmen sind. Gleichwohl bietet<br />
sich dem Gast noch immer eine erstaunliche<br />
Vielfalt, betont Renate Dölling,<br />
Geschäftsführerin der Dehoga<br />
Münster/Münsterland im Gespräch mit<br />
unserer Autorin Maike Harhues.<br />
Was ist Ihrer Ansicht nach der Erfolgsfaktor<br />
des inhabergeführten<br />
Restaurants, worin liegt das Potenzial<br />
der Systemgastronomie?<br />
Renate Dölling: Kleine inhabergeführte<br />
Restaurants können sich an die Anforderungen<br />
des Marktes schneller anpassen<br />
als große Systemgastronomiebetriebe.<br />
Bestimmte Trends wie vegetarisch,<br />
vegan oder Ähnliches können von inhabergeführten<br />
Betrieben schneller aufgegriffen<br />
und umgesetzt werden. Häufig<br />
bleiben in einem inhabergeführten Restaurant<br />
die Mitarbeiter sehr lange, sodass<br />
die Gäste lange den gleichen Ansprechpartner<br />
haben und sich dadurch in dem<br />
Betrieb wie zu Hause fühlen. Eine Verbundenheit<br />
mit der Inhaberfamilie ist in<br />
vielen Betrieben gegeben. Gastfreundschaft<br />
kommt vonFreundschaft. Ein Vertrauensverhältnis<br />
zum Wirt wird über<br />
Jahre aufgebaut. Die Identifikation mit<br />
dem Betrieb ist bei Selbstständigen mehr<br />
gegeben als bei angestellten Mitarbeitern.<br />
Dementsprechend ist auchdas Handeln<br />
gegenüber Gästen nachhaltiger.Systemgastronomiebetriebe<br />
haben an allen<br />
Standorten das gleiche Angebot, sodass<br />
der Gast weiß, wasihn vomSpeisen- und<br />
Getränkeangebot erwartet.<br />
Ist die Systemgastronomie im<br />
Münsterland auf dem Vormarsch,<br />
wird die gastronomische Vielfalt<br />
durch Franchise-Restaurants zum<br />
„Einheitsbrei“?<br />
Dölling: Systemgastronomiebetriebe<br />
sind in der Regel ingrößeren Städten zu<br />
finden, da sie häufig im Stadtzentrum in<br />
einer Laufl<br />
age angesiedelt sind. Dadas<br />
Münsterland nicht durch Großstädte geprägt<br />
ist, sind in der Region nur wenige<br />
Systemgastronomiebetriebe zu finden. In<br />
Münster sind dagegen einige angesiedelt,<br />
die jedoch auch ein unterschiedliches Angebot<br />
vorhalten. Die gastronomische<br />
Landschaft wirddadurch nicht zum „Einheitsbrei“,<br />
sondern die Gäste wissen um<br />
das konkrete Angebot. Bei inhabergeführten<br />
Betrieben ist die Speisenauswahl<br />
individueller und häufig auch saisonaler.<br />
Wie hoch ist die Fluktuation der<br />
Gastrobetriebe im Münsterland,<br />
wie lange halten Neueröffnungen<br />
im Durchschnitt durch?<br />
Dölling: Viele Existenzgründer glauben,<br />
dass es relativ einfach ist, einen gastronomischen<br />
Betrieb zu eröffnen. Die Kenntnisse,<br />
die ein Gastronom benötigt umfassen<br />
neben den Bereichen Lebensmittelkunde,<br />
Hygiene unter anderem auch die<br />
Bereiche Steuerrecht und Arbeitsrecht<br />
und vieles mehr. Damit ein gastronomischer<br />
Betrieb langfristig am Markt sich<br />
etabliert, ist eine Anlaufphase von zwei<br />
bis drei Jahren einzuplanen. Diese Zeit<br />
wird häufig von Existenzgründern nicht<br />
miteingeplant, sodass viele in dieserZeit<br />
wieder aufgeben. Bei der Fluktuationsrate<br />
ist zwischen der Region und der Stadt<br />
zu unterscheiden, in Münster liegt sie<br />
zwischen 30 und 40 Prozent, während in<br />
der Region diese bei 20 Prozent liegt.<br />
Ist eszurzeit schwer für Gastronomen,<br />
geeignete Investoren zu finden<br />
und Gelder für Gründungen zu beschaffen?<br />
Dehoga-Geschäftsführerin Renate Dölling<br />
Dölling: Bei Existenzgründungen im<br />
Gastgewerbe sind das Konzept und der<br />
Standort entscheidend dafür, obsich Investoren<br />
findenlassen. Krediteüber Bankenzufinanzieren,<br />
gestaltet sich schwierig,<br />
da das Rating des Gastgewerbes als<br />
Branche sehr schlecht ist. Häufig finden<br />
sich Investoren, die das Gebäude bauen,<br />
aber nicht betreiben können oder wollen.<br />
Dann wird esschwierig, einen geeignetenBetreiber<br />
zu finden. In der Dienstleistungsbranche<br />
Gastgewerbe ist es nicht<br />
nur schwierig, Fachkräftezufinden, sondern<br />
auch Menschen zu finden, die das<br />
Risikoeiner Selbstständigkeit wagen. Mit<br />
den derzeitigen Preisen in der Gastronomie<br />
und ländlichen Hotellerie können<br />
Neubauprojektenicht finanziert werden.<br />
Auf dem Vormarsch sind Low-Budget-<br />
Hotels, die mit reduzierter Quadratmeterzahl,<br />
reduzierter Anzahl der Mitarbeiter<br />
und reduzierten Nebenkosten, aber<br />
ähnlichen Preisen wie ein Vollhotel aufwarten.<br />
Was gehört Ihrer Meinung nach zu<br />
den Kernkompetenzen eines guten<br />
Gastronomen? Wie wichtig ist die<br />
Location des Betriebes?<br />
Dölling: Entscheidend für den Erfolg<br />
sind das Konzept, der Standort, die Rahmenbedingungen<br />
und der Gastronom<br />
selbst. Das Konzept darf nicht schon in<br />
vielen Betrieben vorhanden sein, denn<br />
dann hat der Betrieb kein Alleinstellungsmerkmal<br />
mehr.Bei dem Standort ist entscheidend,<br />
ob es ein Betrieb in Laufl<br />
age<br />
ist oder ob der Betrieb gezielt angefahren<br />
werden muss, denn dann sind ausreichend<br />
Parkplätze eine wichtige Voraussetzung.<br />
Zu den Rahmenbedingungen<br />
gehört auch noch die Höhe der zu zahlenden<br />
Miete/Pacht. Hier ist die Frage, ob<br />
diese vomEigentümer vorgegebene Miete/Pacht<br />
auch tatsächlich in einem gastronomischen<br />
Betrieb erwirtschaftet werden<br />
kann.Maßgeblich ist nicht der Quadratmeter-Miet-/Pachtpreis.<br />
Der Betreiber<br />
muss ein Gastgeber mit all seinen Qualitäten<br />
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6 MACHER &MÄRKTE<br />
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Unter der Schirmherrschaft von<br />
NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr.<br />
Andreas Pinkwart haben Gründer<br />
und Jungunternehmer mit dem<br />
Gründergeist-Wettbewerb die Chance<br />
auf eine einzigartige Starthilfe:<br />
Das Verbundprojekt Gründergeist@Münsterland<br />
zeichnet mit<br />
dem regionalen Wettbewerb erstmalig<br />
den besten Businessplan des<br />
Münsterlandes aus.<br />
Wer gründen will, muss sich gut vorbereiten. Und dazu gehört esauch, einen Businessplan aufzustellen,<br />
um die Risiken möglichst realistisch einzuschätzen.<br />
Im Kreis Borken können Gründungsinteressierte sich zum „Gründerstipendium NRW“ beraten<br />
lassen. Ab sofort nimmt dort das Gründungsnetzwerk Ideenpapiere entgegen. Diese<br />
werden geprüft und sollen ineiner Jurysitzung persönlich vorgestellt werden. Die erste<br />
Jury-Sitzung ist am 5. Oktober. Ideenpapiere müssen deshalb bis zum 1. Oktober vorliegen.<br />
Das Netzwerk besteht aus dem Startercenter NRW bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
sowie allen Partnern des Gründungsnetzwerkes „Go! Kreis Borken“. Die Jury ist<br />
aus diesem Kreis zusammengestellt. Jurymitglieder sind (von links oben: Andreas Brill<br />
(AIW), Sven Wolf (IHK), Nobert Kortenjahn (HWK), Jochen Meyer (mediaBeam), Ulrike Wegener<br />
(WFG Borken). Dr. Elisabeth Birckenstaedt von der Westfälischen Hochschule ist<br />
ebenfalls Mitglied. Weitere Informationen: Ulrike Wegener, Tel. 02561/97999-70, wegener@wfg-borken.de;<br />
Reinhard Schulten, Tel. 02871/990313, schulten@ihk-nordwestfalen.de.<br />
Um Gründerinnen und<br />
Gründern bestmögliche<br />
Voraussetzungen zu bieten,<br />
kommt Unterstützungsangeboten<br />
wie Gründergeist@Münsterland<br />
eine besondere<br />
Bedeutung zu. „Businessplan-Wettbewerbe<br />
helfen bei der Vernetzung in der<br />
Region und können wichtigeImpulse für<br />
die Weiterentwicklung des eigenen<br />
Unternehmens geben“, so Schirmherr<br />
Prof. Dr. Andreas Pinkwart.<br />
Monika Leiking, Projektleiterin von<br />
Gründergeist@Münsterland beim Münsterland<br />
e.V., erklärt: „Unser Wettbewerb<br />
soll einen Anreiz bieten, den eigenen<br />
Gründungsprozess zu strukturieren, um<br />
Investoren und Kunden professionell<br />
gegenübertreten zu können. Der Businessplan<br />
ist besser als sein Ruf, und das<br />
wollen wir mit dem Gründergeist Wettbewerb<br />
zeigen.“<br />
Das sieht auch die Gründerin und Hautspezialistin<br />
Daniela Meier so, die mit<br />
ihrem Institut „Hautmeierei“ ihren<br />
Traum von der Selbstständigkeit in<br />
Münster verwirklicht hat: „Der Businessplan<br />
hat mir geholfen, meinen eigenen<br />
Businesscharakter und mein Alleinstellungsmerkmal<br />
herauszuarbeiten und hat<br />
mir immer wieder neue AspekteimGründungsprozess<br />
aufgezeigt, die zu bedenkenwaren.<br />
Deshalb bin ich auf jeden Fall<br />
beim Gründergeist-Wettbewerb dabei.“<br />
Auf die Teilnehmer des Wettbewerbs<br />
warten attraktivePreisgelder und ein sogenannter<br />
Businessplan-Check-Day, der<br />
dabei helfen soll, den Geschäftsplan zu<br />
erstellen.<br />
„Wenn ein Gründer einen Businessplan<br />
hat, kann er sich nicht mehr in die Tasche<br />
lügen. Er sieht, an welchen Punkten sein<br />
Wissen nicht ausreicht und er Hilfebenötigt.<br />
Genau diese Unterstützung bieten<br />
die vielfältigen Angebote der Wettbewerbspartner<br />
und Startercenter NRW im<br />
Münsterland. Auch das macht der Gründergeist<br />
Wettbewerb deutlich“, erklärt<br />
Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WESt<br />
mbH und Sprecherin der Startercenter<br />
NRW im Münsterland.<br />
Die Umsetzung des Wettbewerbs, der mit<br />
Mitteln des Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFRE) und Mitteln<br />
des LandesNRW gefördert wird, wirdzusätzlich<br />
vonder NRW-Bank, der VR-Bank<br />
Kreis Steinfurt eG, der Vereinigten Volksbank<br />
Münster eG und der Volksbank Greven<br />
eG finanziell unterstützt: Auf die<br />
Preisträger warten Preise in Höhe von<br />
10 000, 5000 und 2000 Euro plus ein<br />
Publikumspreis im Wert von 1000 Euro.<br />
Werseinen Businessplan bis zum 15.Oktober<br />
beim Gründergeist-Wettbewerb<br />
einreicht, erhält ein individuelles Experten-Feedback<br />
zu seiner Ausarbeitung.<br />
Eine Jury mit Fachleuten aus der Region<br />
wählt die fünf besten Businesspläne aus.<br />
Für die fünf Finalisten gibt es zusätzlich<br />
ein „Pitch-Training“, um ihre Geschäftsidee<br />
bei der Prämierungsveranstaltung<br />
gut vorbereitet präsentieren zu können.<br />
Mitmachen können alle Gründungsinteressierten,<br />
die beabsichtigen, hauptberufl<br />
ich im Münsterland zu gründen, und<br />
Jungunternehmer, deren Gründung<br />
nicht länger als bis zum 1. Januar 2016<br />
zurückliegt.<br />
Informationen unter:<br />
www w.gruendergeist-wettbewerb.de<br />
ww<br />
w w.gruendergeist-muensterland.de<br />
GRÜNDERGEIST-WETTBEWERB<br />
Seit Februar 2016 arbeitet das Verbundprojekt<br />
Gründergeist@Münsterland daran, eine aktive<br />
Gründungskultur imMünsterland zu etablieren<br />
und Gründungswillige professionell auf<br />
ihrem Weg indie Selbstständigkeit zu unterstützen.<br />
Der Gründergeist-Wettbewerb ist Teil<br />
dieses Projekts.<br />
Gründergeist@Münsterland läuft insgesamt<br />
drei Jahre lang und hat ein Gesamtfördervolumen<br />
von rund 800 000 Euro. Finanziert<br />
wird das Projekt mit Mitteln des Landes NRW<br />
und des Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung.<br />
Partner des Förderprojekts unter Federführung<br />
des Münsterland e.V. sind: Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den Kreis Borken<br />
mbH (WFG), Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld<br />
GmbH (wfc), Wirtschaftsförderungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH<br />
(WESt), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung<br />
Münster GmbH sowie TAFH Münster<br />
GmbH. Unterstützt werden sie hierbei von der<br />
Handwerkskammer Münster und der IHK<br />
Nord Westfalen.
BRANCHEN &BETRIEBE 7<br />
Promi-Bonus gibt es nicht<br />
Die Gronauer Firma Altex ist seit Jahrzehnten auf die Wiederverwertung alter Textilien spezialisiert.<br />
Zu den „Lieferanten“ aus aller Welt gehört auch der Verhüllungskünstler Christo.<br />
Was haben alte, ausrangierte Jeans,<br />
nicht mehr brauchbare Sicherheitsgurte<br />
aus Autosoder Kaffeesäcke aus<br />
Jute gemeinsam? Kommt man garantiert<br />
nicht drauf!: Sie alle landen<br />
vielleicht einmal wieder zu unsren<br />
Füßen. Nicht direkt zum Betreten,<br />
sondern als Dämmstoff zwischen<br />
Blech und Fußmatte in einem Pkw.<br />
Oder sie enden vielleicht als bunter<br />
Nadelfilz und leisten eventuell als<br />
Schutzdecke wichtige Dienste gegen<br />
eine farbige Kleckerei beim nächsten<br />
Anstrich.<br />
Schon langebevor in der 1980-<br />
er Jahren das Zeitalter der<br />
Mülltrennung begann, hatte<br />
sich der Gedanke, Rohstoffe<br />
wiederzuverwerten, bereits<br />
1936 bei Bernhard Stienemann im Kopf<br />
als Idee festgesetzt. Mit einem Wandergewerbeschein<br />
in der Tasche und einer<br />
„Packfiets“ unterm Allerwertesten, so<br />
schildert es die Firmenhistorie, machte<br />
sich der Gründer der Altex-Gruppe auf<br />
den Weg, um mit Altmetallen, Fellen und<br />
jeglicher Art von Abfällen zu handeln.<br />
Geblieben vonden Anfängen sind der Name<br />
Altex und der Recyclinggedanke, aus<br />
alten Produkten ein neues entstehen zu<br />
lassen –erwachsen ist daraus ein modernes<br />
Unternehmen, das am Sitz in Gronau-<br />
Epe textileStoffeaus aller Welt verarbeitet.<br />
Überproduktionen oder Überreste der<br />
Maschinenanläufe stapeln sich dort in<br />
den großen Hallen in hohen Quadern.<br />
Aber auch Altkleider, die schon erwähnten<br />
Autogurte sowie Kaffeesäcke –und<br />
ganz hinten, fast versteckt, drei große<br />
Ballen gelben Stoffes. Unscheinbar, aber<br />
dennoch mit einer interessanten Vergangenheit.<br />
„Wissen Sie, was das ist?“, fragt<br />
Karsten Stienemann mit einem verschmitzten<br />
Grinsen. „Stoff.“ –„Ja, aber<br />
ein ganz besonderer. Damit hat Christo<br />
Sechs Reißanlagen zerkleinern die unterschiedlichsten Materialien<br />
zu Fasern, die Einsatz in neuen Produkten finden.<br />
Immer auf der Suche nach neuen Verwertungsideen: Altex-Geschäftsführer Karsten Stienemann tüftelt ständig daran, weitere Einsatzgebiete für die Recyclingfasern<br />
zu finden.<br />
Fotos: Susanne Menzel<br />
die Floating Piers in Italien ausgestaltet.<br />
Über eine drei Kilometer lange Strecke<br />
verband das Kunstwerk Städte und<br />
Inseln.“ Und das ausgediente Material<br />
dieses weltweit beachteten Ereignisses<br />
auf dem Iseosee lagert nun in Epe,wartet<br />
dort darauf, zunächst als Reißfaser und<br />
später als wiederverwertbares Rohmaterial<br />
zu enden.<br />
Gewoben worden warder Stoff seinerzeit<br />
in Emsdetten. „Jedes Mal, wenn ichhöre,<br />
dass Christo wieder ein Objekt plant,<br />
schreibe ich ihn an. Wenn es kalkulatorisch<br />
machbar ist, übernehme ich die<br />
Charge“, erzählt der 50-jährigeAltex-Geschäftsführer.38Tonnen<br />
des gelben Stoffes<br />
fl<br />
ossen über diese direkten Kontakte<br />
zurück nach Deutschland. Allerdings hatte<br />
die Rückführung in diesem Jahr nicht<br />
so viel Aufsehen erregt wie damals die<br />
Anlieferung des aluminiumbedampften<br />
Polypropylengewebes von der Verhüllung<br />
des Berliner Reichstages. Auch das<br />
endete nach Abschluss des Verhüllungsprojektes<br />
am 7. Juli 1995 in der Dinkelstadt.<br />
„Das war damals ein richtiger Hype“, erinnert<br />
sich Karsten Stienemann. Sicherheitskräftebewachten<br />
die Transportevon<br />
Berlin nach Epe. Die Leutestanden wirklich<br />
vorden Werkstoren. Und es gabetliche<br />
Anfragen von Interessenten, die gerne<br />
ein Stückchen des Materials gehabt<br />
hätten.“<br />
Wünsche, die Stienemann aber nicht erfüllt<br />
hat, nicht erfüllen konnte: „Wir hatten<br />
dazu ganz strenge Aufl fagen. Ebenso<br />
wie bei den Floating-Piers-Stoffen. Das<br />
Gewebe in dieser gebrauchten Form<br />
muss vernichtet und für neue Zwecke<br />
aufb<br />
ereitet werden und darf nicht in andereHände<br />
gelangen.“ Ein Abgang in der<br />
Reißanlage. Wiebei allen anderen Materialien<br />
auch – Promi-Bonus gibt’s hier<br />
nicht.<br />
Tonnenweise kommen Jeans, Pullover &<br />
Co. jeden Monat in Westfalen an. „Wir<br />
holen uns das Material aus aller Welt.<br />
Vorzugsweise von dort, wo viele Modekollektionen<br />
produziert werden: aus Sri<br />
Lanka, Bangladesch oder Pakistan“, erklärt<br />
Karsten Stienemann.<br />
►Fortsetzung auf Seite 8<br />
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8 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
VLIES FÜR REITPLÄTZE<br />
Pro Monat werden 3000<br />
Tonnen Material angeliefert<br />
Aus den zurückgewonnenen Textilfasern entstehen viele neue Grundstoffe.<br />
Nicht nur in Automobilen finden<br />
sich die Reißfasern aus dem<br />
Altex-Werk in neuer Form und<br />
Zusammensetzung wieder, die<br />
Ein-PSler, die Pferde, traben und<br />
galoppieren zunehmend über das<br />
westfälische Häckselvlies. „Wir<br />
statten mit dieser Mischung inzwischen<br />
Reitplätze inaller Welt<br />
aus“, ist Karsten Stienemann<br />
stolz. Das geschnittene Vlies wird<br />
unter den Sand gemischt und<br />
bessert dadurch dessen Struktur<br />
auf. Stienemann: „Das wissen<br />
Amateure genauso wie Profis zu<br />
schätzen. Oft verschicken wir die<br />
Ware per Container in die verschiedenen<br />
Länder.“ Vorteile bietet<br />
die Mischung zu allen Jahreszeiten:<br />
In trockenen Sommern<br />
staubt der Belag weniger, bei Regen<br />
nimmt das Vlies die Nässe<br />
auf. „Und selbst bei Frost ist der<br />
Reitplatz mit dieser Untermischung<br />
trittfest“, freut sich der<br />
Eper Geschäftsmann, dass erhier<br />
beim Tüfteln wortwörtlich aufs<br />
richtige Pferd gesetzt hat.<br />
Altex aus der Luft: Das Recyclingunternehmen der Gruppe liegt am Rande des Ortskerns von Epe.<br />
Pro Monat kommen bis 3000<br />
Tonnen an industriellen Textilresten<br />
oder Altkleidern zusammen.<br />
Alleine 300 Tonnen<br />
sind es an ausgedienten Sicherheitsgurten.<br />
150 Lastkraftwagen<br />
machen sich für das Abholen an den<br />
unterschiedlichsten Standorten auf den<br />
Weg. „Wir verfügen über einen eigenen<br />
Containerfuhrpark mit 70 Absetzcontainern“,<br />
zählt Stienemann auf. „Natürlich<br />
versuchen wir, bevorzugt aus der Nähe<br />
zu holen, manchmal sind die Wege aber<br />
auch weiter.“<br />
Im Eper Werk werden aus den Materialien<br />
sogenannte Reißfasern gemacht.<br />
Sechs Reißanlagen stehen dazu im Altex-<br />
Maschinenpark bereit. Jede dieser Anlagen<br />
verfügt über zwei bis sechs Nadelwalzen.<br />
Dort wird das vorgeschnittene<br />
Rohmaterial zu winzigen Teilchen zerrissen.<br />
Zwischendurch werden die Stückchen<br />
über eine Trommel entstaubt. Die<br />
Reißfasern als Endprodukt können dann<br />
–nachWunsch auch als Natur-und Chemieprodukt<br />
vermischt –als Faser dem<br />
Kundenauftrag entsprechend in Länge,<br />
Farbe, Stärke und Beschaffenheit angepasst<br />
werden. Einsatzgebiete sind neben<br />
der Dämmung auch Türseitenverkleidungen<br />
von Fahrzeugen, Schutzbekleidung<br />
oder Füllung für Spielzeuge. KarstenStienemann:„So<br />
werden die Rohstoffe<br />
nicht entsorgt und vernichtet, sondern<br />
sinnvoll wiederaufb<br />
ereitet.“<br />
Und wenn man einmal dem Umweltgedanken<br />
gefolgt ist, versichert der Geschäftsführer,<br />
„dann tüftelt man täglich<br />
aufs Neue,wosich weitereEinsatzgebiete<br />
finden lassen und Fasern gebraucht<br />
werden. Wenn man während der Kundenbesuche<br />
auf deren Werkshof Abfallberge<br />
liegen sieht, fängt es im Kopf an zu<br />
rattern, wo diese eventuell in eine Mischung<br />
reinpassen könnten. Oder mit<br />
welcher Maschine man diese Wertstoffe<br />
zerkleinern könnte.“<br />
Oft ließen sich gemeinsam mit dem Auftraggeber<br />
Lösungen oder Anregungen<br />
finden. „Bis zur Umsetzung einer ersten<br />
Idee kann es allerdings durchaus zwei,<br />
drei Jahre dauern“, gibt Karsten Stienemann<br />
zu. „Die richtige Mischung ist wie<br />
eine Art Kuchenrezept. Es muss stimmig<br />
und anwendbar sein.“<br />
Aktuell forscht Altex daran, alte Jeansstoffesozuzerreißen<br />
und zu zerkleinern,<br />
dass daraus die notwendigen Fasern für<br />
neue Hosen entstehen. Allerdings dürfte<br />
es sich –solltedieses Projekt Erfolg haben<br />
–für denPrivatkunden kaum lohnen, die<br />
alten Buxen zu sammeln, um sich dann in<br />
Epe daraus Fasern für eine neue herstellen<br />
zu lassen. Dazu müssen schon erheblich<br />
größere Mengen zusammenkommen.<br />
Stienemann: „Diese Privatkunden können<br />
wir leider in unserem Werk nicht bedienen.“<br />
Susanne Menzel<br />
Kunststoff: Bereits zwei Mal hat Karsten Stienemann Stoffe aufgekauft, die zuvor Christo<br />
für seine spektakulären Kunstwerke verwendet hat<br />
Fotos: Altex<br />
ALTEX-GRUPPE<br />
Die Geschichte der Altex-Gruppe mit Sitzen in Gronau und Epe beginnt imJahr<br />
1936. Damals legte Bernhard Stienemann sen. den Grundstein für den Recycling-Gedanken.<br />
1951 stieg sein Sohn Günter mit in den wachsenden Betrieb ein<br />
und verfeinerte gemeinsam mit seiner Frau Helga an der Seite Sammlung, Sortierung<br />
und Weiterverarbeitung der Materialien zur gezielten Wiedereinführung<br />
in den Markt.<br />
1975 folgte die Gründung der Altex Gronauer Filz GmbH &Co. KG unter der<br />
Leitung von Bernhard Stienemann jun., die sich auf Nadelfilze sowie die Produktion<br />
von Geotextilien, Teppichen oder auch Spezialvliese für die Autoindustrie<br />
spezialisierte.<br />
1989 kam mit der Altex Textil Recycling GmbH &Co. KG unter Federführung<br />
von Karsten Stienemann ein zweites Unternehmen hinzu. Damit konnte der<br />
Kundenkreis in verschiedensten Bereichen der Industrie (Automobilzulieferer,<br />
Heimtextilien etc.) erweitert werden.<br />
Als drittes Standbein wurde die Altex Faser +Garn GmbH &Co. KG ins Leben<br />
gerufen, die Halbkammgarne für die Textilindustrie sowie Spezialgarne für Hersteller<br />
von technischen Geweben und Seilen anbietet. Dieser Unternehmenszweig<br />
ist inzwischen der Recycling GmbH angegliedert.<br />
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BRANCHEN &BETRIEBE 9<br />
Die Digitalisierung ist<br />
im Labor angekommen<br />
BASF Coatings in Münster hat 24Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung des Laborgebäudes<br />
gesteckt und arbeitet dort jetzt mit einem einzigartigen Dosierautomaten für Fahrzeuglacke.<br />
Die digitale Erfassung beginnt bei<br />
der Anlieferung der Rohstoffe. Jeder<br />
Behälter, der ins Labor geht, wird<br />
verzeichnet und erhält einen Barcode.<br />
Die Digitalisierung ist bei der<br />
BASF CoatingsamStandort in Münster-Hiltrup<br />
unweit des Dortmund-<br />
Ems-Kanals mittlerweile in den Laborbereichen<br />
angekommen. Dabei<br />
geht es um weit mehr, als nur einen<br />
Überblick über den Bestand an chemischen<br />
Substanzen im Labortrakt<br />
zu erhalten. 24 Millionen Euro hat<br />
der Unternehmen in die Sanierung<br />
und Erweiterung des Laborbereichs.<br />
„Das BASF Lean Lab in Münster<br />
zeigt ganz konkret, wie sich zum<br />
Beispiel der Beruf des Lacklaboranten<br />
verändert.“<br />
Minister Karl-Josef Laumann<br />
Dieses Bekenntnis zum<br />
Standort in Hiltrup vernahm<br />
Münsters Bürgermeisterin<br />
Wendela-Beate<br />
Vilhjalmsson kürzlich bei<br />
der offiziellen Einweihung gerne:<br />
„Münster ist einer der wichtigsten Standorte<br />
für die BASF,<br />
wie umgekehrt<br />
die BASF zu den<br />
bedeutsamsten<br />
Unternehmen in<br />
Münster zählt“,<br />
sagte sie.<br />
Immerhin ist die<br />
BASF mit 2400<br />
Beschäftigen der<br />
größte industrielle<br />
Arbeitgeber in der Region und trägt<br />
wesentlich zu einem breiten Angebots-<br />
Mix von Arbeitsplätzen in der Stadt bei.<br />
Lacke und Farben werden seit 1904 in<br />
Hiltrup produziert, als Max Winkelmann<br />
in Kanal- und Gleisnähe die Glasurit-<br />
Werke gründete.<br />
Forschungund Entwicklung gehören seit<br />
jeher zum Standort. Nun kann sich die<br />
BASF rühmen, hochattraktive und zukunftsfähige<br />
Arbeitsplätze in ihrem Labor<br />
anzubieten, wie ihr NRW-Arbeitsminister<br />
Karl-Josef Laumann vor zahlreichen<br />
Gästen attestierte.<br />
Ausgestattet ist das Labor zudem mit<br />
einem Dosierautomaten, der aus über<br />
300 fl<br />
üssigen Rohstoffen Standardrezepturen<br />
für Fahrzeuglacke herstellt. Nach<br />
Angaben der BASF ist dieser Automat<br />
weltweit einzigartig in der Lackindustrie.<br />
Mit einem chemischen Labor,wie es wohl<br />
jeder aus dem unvergesslichen Filmklassiker<br />
„Die Feuerzangenbowle“ vorAugen<br />
hat, hat das neue Labor der BASF überhaupt<br />
nichts mehr zu tun. Es zischt und<br />
dampft nirgends unter einer Abzugshaube.<br />
Digitalisierung und Automatisierung<br />
haben Einzug gehalten in die moderne<br />
Laborwelt.<br />
Weltweit einzigartig ist dieser Labordosierautomat. Aus 300 flüssigen Stoffen können hier Standardrezepturen erstellt werden.<br />
Dirk Bremm, Leiter des Unternehmensbereichs<br />
Coatings innerhalb des BASF-<br />
Konzerns, spricht mit Blick auf die Millionenausgabe<br />
voneiner Stärkung der Innovationskraft<br />
und von einer bedeutsamen<br />
Investition in den Standort Münster. Im<br />
Hiltruper Werk werden nicht nur Lacke<br />
produziert, eswerden neue Lacke insbesondere<br />
für die Fahrzeugserienproduktion<br />
entwickelt und verbessert.<br />
Im neuen Laborgebäude werden alle<br />
Arbeitsaufträge und die dazugehörigen<br />
Versuche digital gespeichert und dokumentiert.<br />
Das ermöglicht eine bessere<br />
Transparenz und Reproduzierbarkeit<br />
und eröffnet einen leichteren Wissenstransfer<br />
zwischen einzelnen Standorten<br />
des Weltkonzerns.<br />
Herzstück des sanierten Laborgebäudes<br />
ist der Dosierautomat. Die BASF hat ihn<br />
gemeinsam mit dem Anlagenhersteller<br />
Fricke aus Minden entwickelt. Die zwölf<br />
Meter lange und acht Tonnen schwere<br />
Maschine kann aus den fl<br />
üssigen Rohstoffen<br />
Standardrezepturen für Fahrzeuglacke<br />
herstellen. Häufig wiederkehrende<br />
Arbeitsprozesse werden damit<br />
automatisiert.<br />
Um das Rohstofflf ager mit dem Dosierautomaten<br />
zu verbinden, wurden fast<br />
24 Millionen Euro hat die BASF Coatings in Hiltrup in die Sanierung und Erweiterung<br />
des Laborgebäudes investiert.<br />
400 Meter Rohrleitung auf engstem<br />
Raum verlegt. Die Fertigung erfolgte direkt<br />
vorOrt. Dafür wurde eine achtMeter<br />
langeBiegemaschine per Kran in das Gebäude<br />
über die damals noch offene Fassade<br />
eingebracht. Die Sanierung, Erweiterung<br />
und Automatisierung des Laborbereichs<br />
dauerte insgesamt fünf Jahre, erläuterte<br />
Projektleitung Susanne Richert.<br />
Arbeitsminister Laumann betonte, wie<br />
wichtig es ist, die Chancen der Digitalisierung<br />
zu nutzen „Das BASF LeanLab in<br />
Münster zeigt ganz konkret, wie sich zum<br />
Beispiel der Beruf des Lacklaboranten<br />
verändert.“ Bereits im Frühsommer war<br />
im gleichen Gebäude das neue Betriebsrestaurant<br />
„Auszeit“ eröffnet worden.<br />
Michael Grottendieck<br />
Fotos: Grottendieck<br />
Mehr erfahren?<br />
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10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
„Schneller<br />
geht<br />
das nicht“<br />
Ließen in Greven jetzt zum Start gemeinsam den Sand fliegen: Hermes-CEO Olaf Schabirosky, Bürgermeister<br />
Peter Vennemeyer, ECE-Geschäftsführer Dr. Andreas Mattner und der Geschäftsführer der Airportpark GmbH, Udo<br />
Schröer.<br />
Foto: Günter Benning<br />
E-Mail:<br />
info@go-container.de<br />
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Der Spezialist rund um Abfall undVersand<br />
Der Verpackungs-Großhändler aus Recklinghausen liefertalles,<br />
wasfür sicheren Transportund sichereEntsorgung benötigt wird.<br />
Abfallsäcke unterschiedlichster<br />
Ausführungen und Materialien,<br />
Aufb<br />
ewahrungsbeutel, Abdeckplanen,<br />
Stretch- und Schrumpf-Folien<br />
zur Sicherung von Transportgütern,<br />
Begleitscheintaschen, Gewebesäcke,<br />
Big Bags und Zubehör: Die Lagerregale<br />
der Becker Verpackungen GmbH<br />
in Recklinghausen sind voll mit den<br />
verschiedensten Produkten rund um<br />
die im Firmennamen verankerte Branche.<br />
Und so vielfältig wie die Waren<br />
sind auch die Abnehmer. Krankenhäuser,<br />
Kommunen und kommunale<br />
Unternehmen zählen zu den Kunden<br />
von Becker Verpackungen, dazu<br />
Einkaufsverbände zum Beispiel aus<br />
der Eisenwaren- und Baubranche,<br />
Industriebetriebe, Handelsunternehmen<br />
und Gebäudereiniger. Viele der<br />
angebotenen Produkte bewegen sich<br />
im genormten oder zumindest standardisierten<br />
Rahmen. Dank hoher<br />
Spezialisierung und guten Kontakten<br />
zu Produzenten beweist Becker Verpackungen<br />
immer wieder Flexibilität<br />
und Kundennähe, indem individuelle<br />
Lösungen für spezielle Fragestellungen<br />
erarbeitet werden.<br />
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Unternehmensgründer Martin Becker (6. v. l.) mit seinemTeam<br />
Müllsäcke, Stretchfolien, Biobeutel und Biosäcke, Papiersäcke, BigBags u.v.m.<br />
ALLES VOM<br />
GLEICHEN LIEFERANTEN<br />
NEUHEIT IN MÜNSTER<br />
A<br />
ls Entsorgungsfachbetrieb mit langjähriger<br />
Erfahrung steht bei der<br />
Firma Gaarmann Overhaus Container<br />
GmbH die Beratung der Kunden an erster<br />
Stelle.Seit 1996 beliefert sie erfolgreich<br />
Privat- und Großkunden mit Containern<br />
und kümmert sich um die Abfallentsorgung.<br />
„Durch langjährige Erfahrung und engen<br />
Kundenkontakt wissen wir von Gaarmann<br />
Overhaus,worauf es ankommt und<br />
haben uns zum Ziel gesetzt, jeden Kundenwunsch<br />
zur vollsten Zufriedenheit umzusetzen“.<br />
Mit mehr als 1000 Containern<br />
sagen sie mit einem Schmunzeln „ohne uns<br />
wäre Münster nurhalb so grün“.<br />
Ein umfangreicher Fuhrpark, vom Mini-<br />
Containerfahrzeug bis zum 40-Tonner,<br />
vom 2,5 cbm- bis zum 40 cbm-Container,<br />
steht für Sie bereit. Auch zwei Entsorgungshöfe<br />
an der Loddenheide 30 und am<br />
Hessenbusch 184 stehen zur Anlieferung<br />
zur Verfügung.<br />
NEU IN MÜNSTER IST DER GO BAG.<br />
Der GO Bag–die clevere Container-Alternative<br />
bis 1000 kg<br />
Das ideale Behältnis für:<br />
–Abfall-Kleinmengen<br />
–Entrümpelungen<br />
–Grünabfälle<br />
–die Sortierung diverser Materialien<br />
auf Baustellen uvm.<br />
Der GO Bagist ein 1cbm großer Sack, den<br />
der Kunde zum Pauschalpreis erwirbt. Im<br />
Preis ist sowohl die Abholung als auch die<br />
vollständige Abfallentsorgung enthalten.<br />
So kann der Kunde den GO Bag schon<br />
INFO<br />
DASUNTERNEHMEN<br />
Bereits im Jahr 1977 gründeteMartin Becker<br />
den Großhandel für Verpackungen und Folien.<br />
Zuvor war er als selbstständiger Handelsvertreter<br />
in der gleichen Branche unterwegs.<br />
Das stetige Wachstum über mehrere<br />
Jahre machte es Anfang der 1990er-Jahre<br />
möglich, sich nach geeigneten Grundstücken<br />
für den Weg aus den Mietverhältnissen<br />
umzuschauen. Gemeinsam mit der<br />
Wirtschaftsförderung wurde schließlich das<br />
Gelände ausfindig gemacht, auf dem der<br />
Betriebseit 1992 mit Verwaltung und Lager<br />
beheimatetist.Spätere Anbauten ließen die<br />
Gebäudeflächen auf inzwischen rund 1.000<br />
Quadratmeter anwachsen, weitere Lagerflächen<br />
mit zusätzlich 250 Quadratmetern<br />
sind angemietet. Heute beschäftigt die<br />
BeckerVerpackungen GmbH 16 Mitarbeiter.<br />
Zu den Kernbereichen des Unternehmens<br />
gehören seit dem Beginn vor<br />
über 40 Jahren Abfallsäcke verschiedenster<br />
Materialien, Ausführungen<br />
und Größen. Teilweise werden diese<br />
mit 2.500 Liter Fassungsvermögen<br />
oder mehr angeboten. Neben klassischen<br />
PE-Säcken sind auch Papiersäcke<br />
und speziell abbaubare Säcke für Bioabfälle<br />
erhältlich. Speziell im Gesundheitsbereich<br />
werden Transportbeutel<br />
für besonders sensible Medikamente<br />
oder für Patienteneigentum benötigt.<br />
Auch Bettenabdeckhauben werden<br />
von Krankenhäusern zum Schutz<br />
der frischen, fertiggestellten Betten<br />
in großen Mengen gebraucht. Kommunen<br />
fragen häufig Gebührensäcke<br />
zur Restmüllentsorgung sowie Beutel<br />
zur Entsorgung von Hundekot und<br />
die dazugehörigen Ausgabesysteme<br />
nach. Für große Discounter werden<br />
regelmäßig Säcke zur Aufnahme von<br />
Recycling-Pfandflaschen geliefert. Für<br />
Unternehmen mit hohem Versandaufkommen<br />
sind Lieferscheintaschen unabdingbar.<br />
Entsorgungsfachbetriebe<br />
und Abbruchunternehmen beziehen<br />
große Mengen Containersäcke, Big<br />
Bags, speziell auch für die Asbest-Entsorgung,<br />
bei Becker Verpackungen.<br />
Und Luftpolsterfolien, Stretchfolien,<br />
Schrumpfhauben, sowie Klebebänder<br />
und dazugehörige Abwickler kommen<br />
praktischerweise vom gleichen Lieferanten:<br />
Becker Verpackungen. Diese<br />
werden zum Teil auch im produzierenden<br />
Gewerbe benötigt, allerdings geht<br />
es hier oftmals um Spezialmaterialien<br />
für besondere Abfallstoffe. Ebenso wie<br />
im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft,<br />
wo oft schwere Güter in Gewebesäcken,<br />
den sogenannten Big Bags,<br />
transportiert werden. Ausführung und<br />
Stärke variieren hier je nach geplantem<br />
Einfüllmaterial. So hat sich Gründer<br />
Martin Becker mit seinem Team<br />
im Laufe der Jahre zum zuverlässigen<br />
Berater und Service-Dienstleister für<br />
die Bereiche Abfall- und Versandverpackungen<br />
entwickelt.<br />
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Becker Verpackungen GmbH<br />
Am Stadion 50<br />
45659 Recklinghausen<br />
Telefon: 02361/9230-0<br />
Telefax: 02361/9230-20<br />
info@becker-verpackungen.com<br />
www. becker-verpackungen.com<br />
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erwerben, bevorerihn nutzt und ist somit<br />
deutlich flexibler als zuvor.<br />
Die Vorteile des GO Bags sind, dass man<br />
flexibler handeln kann, keine Anfahrtsund<br />
Mietkosten hat. Zudem bietet er dank<br />
seiner geringen Aufstellfläche (0,90m x<br />
0,90m) maximale Flexibilität auch in weniger<br />
üblichen Bereichen.<br />
Und so einfach funktioniert es:<br />
Der Kunde kauft sich den GO Bag, stellt<br />
ihn auf, wenn er ihn benötigt, befüllt ihn<br />
mit dem anfallenden Müll und sobald man<br />
ihn abgeholt haben möchte,genügt ein Anruf<br />
unter 0251-28 1805 und der GO Bag<br />
wirdabgeholt und entsorgt.<br />
Rein darf übrigens alles wie Mineralische<br />
Stoffe (Bodenaushub, Bauschutt, Ziegel,<br />
Fliesen, etc.), Baumischabfälle, Metalle,<br />
Holz, Papier, Tapeten, Kunststoffe, Teppiche<br />
,… Eigentlich alles außer gefährliche<br />
Abfälle wie Mineralwolle, Asbest,<br />
teerhaltige Abfälle, Altreifen, Batterien,<br />
Spraydosen, Lacke, Farben etc. Weitere<br />
Infos bekommen Sie unter 0251-28 1805<br />
oder info@go-container.de<br />
„Der Erfolg gibt uns recht“, sagt Daniel<br />
Becker, Vertriebler der Gaarmann Overhaus<br />
Container GmbH. „Nicht umsonst<br />
gibt es den GO Bagseit langem nicht mehr<br />
nurbei uns direkt zu kaufen, sondern auch<br />
bei vielen Fachhändlern hier in Münster“.<br />
Und damit nicht genug. „Auch den guten<br />
Zweck verlieren wir nicht aus den Augen“,<br />
so Becker. Denn mit jedem verkauften<br />
GO Bag unterstützen Sie dabei auch die<br />
Organisation skate-aid –eine Initiative der<br />
Titus Dittmann Stiftung. skate-aid unterstützt<br />
Projekte weltweit. Z.B. inAfrika,<br />
Asien, Amerika und Europa.<br />
Am Airportpark in Greven entsteht jetzt eines der<br />
großen Hermes-Logistik-Center.<br />
Es ist ein weiteres Großprojekt im<br />
Airportpark am Flughafen Münster/Osnabrück.<br />
Der Logistikriese<br />
Hermes baut dort ein neues Verteilzentrum<br />
für 43 Millionen Euro. Hermes-CEO<br />
Olaf Schabirosky lobte<br />
beim Baustart die Nähe zum Frachtfl<br />
ughafen.<br />
Airportpark-Geschäftsführer Udo Schröer<br />
Was sprach eigentlich<br />
für den Standort Greven?<br />
Birgit Neyer, die<br />
Wirtschaftsförderin<br />
des Kreises, stellte<br />
jetzt am Rande der Spatenstich-Feier auf<br />
dem Hermes-Center-Gelände im Airportpark<br />
diese FrageanzweidiskreteProjektentwickler<br />
des Logistikriesen aus Hamburg.<br />
Antwort: „Eigentlich nichts.“ Es<br />
hätteauch, sagen wir mal, Duisburgwerden<br />
können.<br />
Und warumdann Greven? Die Fragehätten<br />
die Herren wohl auch beantwortet,<br />
aber das machte etwas später schon Airportpark-Geschäftsführer<br />
Udo Schröer<br />
vor den geladenen Gästen im Festzelt<br />
selbst: „Erster Kontakt 2016,Kaufv<br />
ertrag<br />
September 2017,heuteersterSpatenstich<br />
–schneller geht das nicht.“<br />
Allgemeines Nicken in der Runde. Ja, so<br />
schnell wie Schröer mit Hilfe der Kreiswirtschaftsförderung<br />
und der Stadt Greven<br />
das 65 000 Quadratmeter große<br />
Grundstück baureif geschossen hat, das<br />
hat offenbar Rekordpotenzial. Sogar eine<br />
Änderung des Flächennutzungsplanes<br />
winkte Grevens Rat imEiltempo durch.<br />
Denn das Gelände war eigentlich für Logistik<br />
nicht vorgesehen.<br />
Ein Entgegenkommen, das Dr. Andreas<br />
Mattner, Geschäftsführer des Bauentwicklers<br />
ECE, nur bestätigte: „Greven ist<br />
ein klasse Logistik-Standort. Hier will<br />
man gerne sein.“<br />
Hier kommt man auch gutweg. „Deshalb<br />
sind wir sehr froh, dass wir diesenStandortbekommen<br />
konnten“, meinteder CEO<br />
von Hermes Germany, Olaf Schabirosky.<br />
A1,A2, A30, A45, Bahn und FMO –alles<br />
in greifb<br />
arer Nähe. Mehrkann ein Logistikerherz<br />
nicht wünschen. „Der Flughafenist<br />
ein wertvoller Standortvorteil“, so<br />
der CEO. Zumal er einen 24-Stunden-Betrieb<br />
ermöglicht und in der Nähe kaum<br />
Nachbarn sind, denen Lärm zur Last würde.<br />
Dass im Vorfeld der Plan eines weiteren<br />
Logistikzentrums inGreven bei Grünen<br />
und CDU im Rat bitter aufstieß, ist den<br />
Machern aus dem Reich des Otto-Konzerns<br />
durchaus bekannt. Vielleicht betont<br />
ECE-Chef Dr. Andreas Mattner deshalb,<br />
dass in dem familiengeführten<br />
Weltkonzern aus Hamburg Nachhaltigkeit<br />
großgeschrieben wird: „Ich habe<br />
zwei Aufsichtsräte. Einen normalen und<br />
einen Nachhaltigkeitsrat.“ Was ökologisch<br />
Probleme mache, könne er nicht<br />
bauen. Das neue Logistikzentrum sei daher<br />
mit modernster Heiztechnik versehen,<br />
optimal isoliert, die LED-Beleuchtung<br />
sei so gesteuert, dass es nur hell<br />
wird, wo es hell sein muss. 35 Prozent<br />
weniger Energie gegenüber herkömmlicher<br />
Beleuchtung spare das ein.<br />
„Ein innovatives Projekt für modernste<br />
Logistikstrategien, das sich durch ein<br />
Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Funktionalität,<br />
Flexibilität und Nachhaltigkeit<br />
auszeichnet, geht an den Start“, so Dr.<br />
Andreas Mattner, ECE-Geschäftsführer<br />
für den Bereich Office, Traffic, Industries.<br />
Bereits in Betrieb sind die ersten vier Logistik-Center<br />
der von ECE und Hermes<br />
gemeinsam realisierten Serie in Bad Rappenaubei<br />
Heilbronn, in Mainz, in Ketzin<br />
bei Berlin und in Graben bei Augsburg.<br />
Im Bau befinden sich die Logistik-Center<br />
in Hamburg und Kabelsketal bei Halle/<br />
Saale sowie das jetzt startende Projekt in<br />
Greven.<br />
Zwei weitere Zentren befinden sich in<br />
Planung. Insgesamt investieren ECE und<br />
Hermes rund 600 Millionen Euro. Die<br />
ECE verantwortet dabei die komplette<br />
Abwicklung der Projekte von der Suche<br />
und dem Ankauf der Grundstücke über<br />
die Planung und schlüsselfertige Erstellung<br />
bis hin zur Platzierung der Objekte<br />
am Investorenmarkt.<br />
Grevens Bürgermeister Peter Vennemeyer<br />
gabsichoptimistisch,dassdas Projekt-<br />
Tempo anhält: „Die Eröffnung soll nächstesJahr<br />
im Oktober stattfinden –passend<br />
zum Weihnachtsgeschäft.“<br />
Günter Benning<br />
HERMES GERMANY<br />
Hermes Germany mit Sitz in Hamburg ist ein führender<br />
Logistikdienstleister Deutschlands und Partner zahlreicher<br />
Onlineshops und Multi-Channel-Händler im In- und<br />
Ausland. Der Fokus von Hermes Germany liegt auf der<br />
nationalen und internationalen Paketzustellung sowie auf<br />
der Abwicklung vorgelagerter Warenströme weltweit.<br />
Hermes Germany ist eine von zwölf Gesellschaften der<br />
international tätigen Hermes-Gruppe, die zur Otto Group<br />
gehört. Das Leistungsspektrum der unter der Marke Hermes<br />
operierenden Gesellschaften umfasst die gesamte<br />
Wertschöpfungskette des Handels: Sourcing, Qualitätsabsicherung,<br />
Transport, Fulfillment, Paketservice, Zwei-<br />
Mann-Handling und globale E-Commerce-Services. Im<br />
Geschäftsjahr 2017 erhöhte die Hermes-Gruppe ihren Gesamtumsatz<br />
auf 3,13 Milliarden Euro. Hermes beschäftigt<br />
weltweit fast 15 300 Mitarbeiter und ist in den wichtigsten<br />
europäischen E-Commerce-Märkten präsent.
Das erste<br />
E-Taxi<br />
im Kreis<br />
Beckumer Unternehmerin testet seit Kurzem einen<br />
„Stromer“ –die ersten Erfahrungen sind gut.<br />
BRANCHEN &BETRIEBE 11<br />
Diesel-Skandale und drohende Fahrverbote<br />
für Diesel-Fahrzeuge in immer<br />
mehr verschmutztenund schadstoffbf<br />
elasteten Großstädten. Aktuell<br />
muss auch Frankfurt ein Dieselfahrverbot<br />
einführen. Ab Februar 2019.<br />
Das entschied unlängst das Verwaltungsgericht<br />
Wiesbaden. Nursokönne<br />
die Luft sauberer werden.<br />
Betroffen sind von solchen<br />
Maßnahmen neben Handwerks-<br />
und anderenServicebetrieben<br />
auch unzähligeTaxi-Unternehmen.<br />
In Beckum<br />
geht Petra Helmdach, Inhaberin von<br />
„Blitz-Taxen“ deshalb bereits jetzt einen<br />
nachhaltigeren Weg: Sie betreibt das erste<br />
E-Taxi im Kreis Warendorf. Und weitere<br />
sollen folgen.<br />
„Einmal zum Tuttenbrocksee? KeinProblem.<br />
Ich komme.“ Daniela Busse dreht<br />
den Schlüssel ihres Taxis um und drückt<br />
aufs Gaspedal –pardon –aufs „Strompedal“.<br />
Denn DanielaBusse fährt ein E-Taxi.<br />
Die Idee hatte ihre Chefin Petra Helmdach:<br />
„Elektromobilität ist die Zukunft“.<br />
Fast geräuschlos wie ein ICE ist der beige<br />
Kia Soul EV unterwegs. Was man vom<br />
Auto hört, sind nur der Fahrtwind oder<br />
der Blinker.Daran musstesich Taxifahrerin<br />
Daniela Busse auch erst mal gewöhnen:<br />
„Und vor allem auch die Passanten,<br />
weil man mich viel weniger hört als andere<br />
Autos, gerade in Tempo-30-Zonen.“<br />
Daher ist die erfahrene Taxifahrerin, die<br />
seit mehr als zwölf Jahren hinterm Lenkersitzt,noch<br />
achtsamer als sonst unterwegs.<br />
Mittlerweile hat sie sich auf ihren Stromer,<br />
der genauso schnell fährt wie normale<br />
Taxen, eingestellt. „Sanft anfahren<br />
und auf der Autobahn kein Vollgas geben,<br />
empfiehlt sich sehr. Ansonsten wird der<br />
Akku schnellleer.“Während der Fahrgast<br />
mit dem Taxi durch Beckum gleitet, entsteht<br />
eine ungewohnteRuhe im Taxi. Keine<br />
Diesel-Geräusche und -düfte–dasentspannt.<br />
Selbst wenn die Taxifahrerin mal<br />
die Geschwindigkeit drosseln muss, weil<br />
die nächste Ampel auf Rot wechselt.<br />
Denn sobald Daniela Busse ihren rechten<br />
Fußvom Gaspedal nimmt, bremst das E-<br />
Auto bereits: „Der Bremsvorgang beginnt<br />
viel früher und ist sanfter als vorher.“<br />
Auch das Display enthält einige Neuheiten:<br />
Es zeigt die Reichweite, die Batterieladung<br />
sowie alle Aufl<br />
adestationen in der<br />
Nähe mit genauer Adresse und Navigation<br />
an. Wenn derKia leerzulaufen droht,<br />
ertönt automatisch eine Sprachnachricht.<br />
„Aber die Situation hatte ich noch<br />
nicht“, ergänzt Daniela Busse.<br />
Christian Wohlrab, leitender Mitarbeiter<br />
bei Blitz-Taxen, ist begeistert von der E-<br />
Mobilität: „Das ist entspanntes Fahren,<br />
total beruhigend und entschleunigend.“<br />
Das liegt auch an der besonderen Technik:<br />
Es gibt kein Getriebe, keine Kupplung.<br />
„Somit ist der Wagen auch wartungsarm“,<br />
freut sich Wohlrab, der privat<br />
einen Elektroroller fährt, „und wir halten<br />
die Luft sauber.“ Wohlrab schätzt beim<br />
E-Taxi auch diegroße Energieeinsparung<br />
allein durch den besonderen Mechanismus<br />
beim Bremsen: „Wenn man bremst,<br />
hält sich der Wagen die Energie zurück<br />
und so erhöht sich die Reichweite.“<br />
Weitere Vorteile: Das Laden ist im Vergleich<br />
zum Tanken der anderen mit Dieselkraftstoff<br />
betriebenen Taxen deutlich<br />
günstiger. Über die genauen Anschaffungskosten<br />
für das E-Taxi will Petra<br />
Helmdach nicht sprechen. Nur soviel:<br />
„Ich musstenicht mehr Geld als sonst investieren,<br />
weil es vomAutohaus und vom<br />
Staat Zuschüsse gab.“<br />
Rund sechs Wochen fährt das E-Taxi bereits<br />
durch Beckum, auch mal nach Warendorf<br />
oder Münster. 200 bis 250 Kilometer<br />
kann das E-Taxi am Stück zurücklegen.<br />
In der Regelwirdesjeden Tagnach<br />
Feierabend geladen, bei Bedarfauch mal<br />
zwischendurch, wenn größere Pausen<br />
entstehen oder Daniela Busse auf der<br />
Autobahn unterwegs ist. „Da verbraucht<br />
der Wagen mehr, ich versuche dann einfach,<br />
sparsamer zu fahren.“<br />
Während einer Schicht tankt Busse am<br />
Autohof Hamm-Uentrop oder an der<br />
Raststätte in Vellern an einer Schnellladestation<br />
auf. „Das dauert 20 bis 30 Minuten.<br />
Dann ist der Akku wieder voll und<br />
es kann weitergehen.“ Wenn sie über<br />
Nacht aufl<br />
ädt, dann macht Busse das an<br />
den normalen Säulen. Bislang gibt es davon<br />
fünf in Beckum.<br />
Eine Säule kommt sogar wortwörtlich<br />
zum E-Taxi. Denn da Inhaberin Petra<br />
Helmdach genauso begeistert ist von<br />
ihrer elektronischen Droschke wie ihre<br />
Kunden, wirddas Unternehmen in wenigenWochenauf<br />
eine eigene Säule an der<br />
Taxizentrale am Bahnhof zurückgreifen<br />
können.<br />
Daniela Busse würde übrigens extra für<br />
das Fahren des E-Taxis geschult. Künftig<br />
wirdsie weitere„Blitz“-Kollegen schulen.<br />
„Langfristig sollen alle Kollegen fit sein,<br />
das E-Taxi steuern zu können“, erläutert<br />
PetraHelmdach. Und das Interesse unter<br />
den Kollegen ist sehr groß. „Viele können<br />
Inhaberin Petra Helmdach (l.) und Fahrerin Daniela Busse setzen auf das E-Taxi.<br />
Das Display im Auto zeigt anschaulich Reichweite, Aufladestationen und Energieverbrauch<br />
an.<br />
Fotos: Peter Sauer<br />
es garnicht mehr abwarten.“ Auch gibt es<br />
immer häufiger Fahrgäste, die das E-Taxi<br />
buchen wollen, wasaberorganisatorisch<br />
nicht geht. Auch Kunden, die erst argwöhnten<br />
oder die üblichen Witze machten,<br />
waren spätestens am Ende der Taxifahrt<br />
überzeugte E-Mobil-Fans, die umsteigen<br />
wollen.<br />
Beckums Klimaschutzmanager Tobis Illbruck<br />
erwartet bis zum Jahr 2030 einen<br />
Anstieg der E-Mobilität in Beckum auf 17<br />
Prozent.<br />
Ein Jahr lang will Petra Helmdach ihr E-<br />
Taxi testen und dann eine eigene Auswertung<br />
veröffentlichen. Aber schon jetzt<br />
zeichnet sich ab, dass sie in ihrem Unternehmen<br />
nochg weitereE-Taxiseinsetzen<br />
wird.<br />
Peter Sauer<br />
STROMAT<br />
Ist man eigentlich immer abhängig von öffentlichen<br />
Ladesäulen, wenn man einen Stromer<br />
fährt? Nein, denn der Beckumer Automatisierungsprofi<br />
Alcona hat eine Ladestation für zu<br />
Hause entwickelt. Der „Stromat“ ist eine wechsel-<br />
und drehstromfähige Station für Elektroautos<br />
mit einer Leistungsbreite von 3,7 bis 22<br />
kW. Sie verfügt über ein fünf Meter langes Kabel<br />
mit Typ-2-Stecker. Relevante Daten für eine<br />
optimale und batterieschonende Ladung werden<br />
über eine CP-Schnittstelle mit dem jeweiligen<br />
Fahrzeug ausgetauscht. Der „Stromat“ bereitet<br />
den Wechselstrom des Hauses für den<br />
Gleichstrom im Auto vor. Dann kann man in<br />
der eigenen Garage Strom fürs Auto tanken.<br />
Die Ladestation kann laut Hersteller wahlweise<br />
mit Wechselstrom und Drehstrom betrieben<br />
werden. Bei einer 27 kWH-Autobatterie steht<br />
bei maximaler Ladeleistung das Elektroauto in<br />
weniger als 1,5 Stunden wieder „vollgetankt“<br />
zur Verfügung.<br />
Als Kooperationspartner will die Energieversorgung<br />
Beckum (evb) den „Stromat“ an andere<br />
Stadtwerke vertreiben, teilte evb-Chef Dennis<br />
Schenk mit. Im Verkauf kompakter Ladegeräte<br />
für die heimische Garage oder den Handwerksbetrieb<br />
sieht Schenk ein Geschäftsfeld.<br />
Das Absatzpotenzial für heimische Ladelösungen<br />
wie den „Stromat“ sei entsprechend groß.<br />
Obwohl die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen<br />
stecke, plane die Bundesregierung<br />
bis 2022 mit einer Million Elektroautos, die<br />
eine Ladeinfrastruktur benötigen. pesa<br />
Zukunft planen<br />
Mitarbeiter weiterbilden<br />
Die Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />
der Bundesagentur für Arbeit. Nutzen Sie<br />
den Arbeitgeber-Service und erf rahren Sie<br />
mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten<br />
und Ihr Unternehmen weiterbringen können.<br />
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12 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Am Anfang stand der<br />
Wunsch eines Kindes<br />
Eigene Kollektion erfüllt viele Träume: Die „Funny Horses“ aus Warendorf finden nach einer<br />
langen Anlaufzeit inzwischen sogar international Beachtung.<br />
„Es ist die Idee eines Kindes gewesen,<br />
nur so konnte aus ,Funny Horses‘<br />
das werden, was es heute ist“,<br />
sagt Christiane Markfort. Und die<br />
Füchtorferin weiß, wovon sie<br />
spricht,denn es war ihre Tochter,die<br />
sich als Siebenjährige zum Geburtstag<br />
nichts sehnlicher wünschte als<br />
ein Holzpferd. Aber, soder Wunsch<br />
der Tochter, man sollte auch richtig<br />
damit spielen können. Ein Pferdzum<br />
Kuscheln und auch zum Liebhaben,<br />
stabil genug für einen originalgetreuen<br />
Ausritt natürlich auch.<br />
Der Vater, Handwerksmeister<br />
Ulrich Markfort, sah<br />
eine Chance, den Wunsch<br />
seiner Tochter zuerfüllen<br />
und zog sich in seine Werkstatt<br />
zurück, bis pünktlich zum Geburtstag<br />
der Tochter das erste „Funny Horse“<br />
das Licht der Welt erblickt hatte. Überraschung<br />
gelungen: Es war ein Spielzeug<br />
zum Liebhaben und mit passendem<br />
Stockmaß, um sich hinaufzuschwingen.<br />
Heute gibt es für die „Funny Horses“ ein<br />
eigenes Geschäft unter dem Namen „Warendorfs<br />
kleine Reitboutique“ mit Zubehör<br />
für kleine Pferde-Fans.<br />
Als Kooperationspartner für das therapeutische<br />
Reiten wurden die schnuckeligenHolzpferde<br />
schon früh entdeckt.Und<br />
gerade in jüngster Zeit macht das knuffige<br />
Trio mit „Maxi“, „Shetty“ und „Sunny“<br />
aus der Reiterstadt einen richtig großen<br />
Aufgalopp. Die Holzpferde starten jetzt<br />
mit einem eigenen Label durch, haben<br />
ihre eigene „Funny Horses-Kollektion“<br />
von der Trense über die Satteldecke bis<br />
zu den Extensions für die Mähne (Mähne-<br />
und Schweifclips). Über Vertriebsstrukturen<br />
wie die HKM Sports Equipment<br />
GmbH in Neuenhaus bei Nordhorn<br />
undseit 2018 auch die Jako-O-GmbH im<br />
süddeutschen Bad Rodach öffnen sich<br />
jetzt auch internationale (Stall)-Türen<br />
für das „Funny-Horses“-Label.<br />
Wenn ChristianeMarkfort die Geschichte<br />
der „Funny Horses“ Revue passieren<br />
lässt,musssie selber den Kopf schütteln.<br />
„Es ist schon unglaublich, wo wir jetzt<br />
stehen. Doch es warauch ein langer harterWeg,<br />
in den wir viel investiert haben.<br />
Und jetzt macht alles so viel Spaß“, sagt<br />
sie und denkt dabei an ihre eigene „Funny-Horses“-Kollektion,<br />
mit der sie einfach<br />
nur lang ersehnte Wünsche ihrer<br />
Christiane Markfort in ihrem Warendorfer Geschäft, wo natürlich<br />
„Funny Horses“ stehen.<br />
Foto: Monika Vornhusen<br />
Mit Motiven wie diesen macht die Vertriebsfirma HKM Sports Equipment auf die „Funny Horses“ aus Warendorf aufmerksam.<br />
kleinen Kunden erfüllt.<br />
Nach mittlerweile 18Jahren haben die<br />
Pferde eine echteErfolgsstoryzubieten.<br />
Aus der Einzelfertigung in der heimischen<br />
Garage für Freunde und Bekannte<br />
der Familie, dievon demGeschenk an die<br />
Tochter begeistert waren, istmittlerweile<br />
eine bunteWelt für kleine Pony-und Pferdefreunde<br />
geworden: Ob Reitkleidung,<br />
Kleinspielzeug, Bücher, die passende<br />
Trense, Pferdedecke oder ein schicker<br />
Sattel. Bei „Funny Horses“ finden die<br />
jüngsten Ponyfansalles, wasihr Herz begehrt.<br />
Und mitten drin die drei „Funny<br />
Horses“ mit den Stockmaßgrößen 120,<br />
100 und 80 Zentimeter.<br />
„Wir haben alles einfach in Mini-Ausgabe.<br />
Die Bandagen und Decken oder die<br />
Trensen könnte man natürlich auch für<br />
ein echtes Shetty-Pony nutzen“, lacht<br />
Christiane Markfort. Die Erfolgsgeschichtesei<br />
über die Jahrevon zwei Dingen<br />
geprägt gewesen: und zwar von vielen<br />
zufälligen Begegnungen zur rechten<br />
Zeit am rechten Ort und vonder Geburtsidee<br />
der „Funny-Horses“, eben von den<br />
Wünschen der Kinder. „Ich höre einfach<br />
meinen Kunden hier im Laden zu und vor<br />
allem den Kindern. Denn die möchten<br />
einfach nur absolut authentisch spielen.“<br />
Schon früh wurden die Markforts mit den<br />
„FunnyHorses“ Kooperationspartner des<br />
Kuratoriums für therapeutisches Reiten<br />
(DKThR) mit Sitz in Warendorf. „Wir besuchen<br />
beispielsweise gemeinsam Messen<br />
und Veranstaltungen, bei denen<br />
unsere ,Funny Horses‘ genutzt werden“,<br />
erläutert Christiane Markfort.<br />
Und die Karriereder lustigen Holzpferde<br />
ging weiter: Vorrund drei Jahren wurden<br />
sie Projektpartner für den Verein „Pferde<br />
für unsere Kinder“ e.V. und unterstützen<br />
dabei eines von mehreren Projekten des<br />
Vereins. „10 000 Holzpferde für Kindergärten“<br />
lautet dieses durch Firmen-Patenschaften<br />
gestützte Projekt, mit dem<br />
die Holzpferde aus Füchtorf mit einem<br />
Lernkoffer ihren Weg inKindereinrichtungen<br />
in ganz Deutschland gefunden<br />
haben und noch weiter finden werden,<br />
Pure Begeisterung lösen die Holzpferde aus Warendorf bei vielen Kindern aus. Die robusten<br />
Spielzeuge finden immer mehr Freunde.<br />
um erste Berührungspunkte zwischen<br />
Kindern und Pferden zu ermöglichen.<br />
Wiewunderbar die Traumwelt rund ums<br />
Pferd Kinder zum freien Spielen befl<br />
ü-<br />
gelt, weiß Christiane Markfort aus eigener<br />
Erfahrung. „Das Spiel mit den Holzpferden<br />
verändert sich mit zunehmendem<br />
Alter. Dabei tauchen die Kinder oftmals<br />
völlig ab in ihre Traumwelten. Sie<br />
reiten durch Wälder, putzen die Ponys<br />
auf ihrem Pferdehof. Ältere Kinder turnen<br />
und voltigieren gerne. Als Erwachsener<br />
kann man sich das kaum vorstellen,<br />
wie sehr diese Pferde zum freien Spiel anregen.“<br />
Werdie stabilenHolzpferde madeinGermany<br />
genauer unter die Lupe nimmt, der<br />
bekommt schon eine Ahnung davon. Der<br />
Webpelz für Mähne, Schweif und Rücken<br />
ist in verschiedenen Grundtönen zu haben.<br />
Schweif, Mähne und Fell können daher<br />
gestriegelt und gebürstet werden.<br />
Den Kuschelfaktorgibt es obendrein. Das<br />
Markenzeichen der „Funny Horses“, die<br />
sechs Wimpern oberhalb und unterhalb<br />
des Augesund das leichteLächeln der aus<br />
heimischen Hölzern gefertigten Pferdchen<br />
versprühen Charme, so dass so<br />
manches Holzpferd nicht im Kinderzimmer<br />
sein Zuhause findet ,sondern auch<br />
im Wohnzimmer.<br />
„Im Laufeder Jahrehaben wir die Pferde<br />
wirklich nur leicht optimiert. Mittlerweile<br />
haben sie auch ein Brandzeichen“, erläutert<br />
die Füchtorferin. Und markengeschützt<br />
ist die gesamte Funny-Horses-<br />
Herde beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />
schon sehr lange.<br />
Aus der heimischen Werkstatt-Produktion<br />
sind die Holzpferde aber schon längerherausgetreten.<br />
„Da mein Mann noch<br />
immer in seinemeigentlichen Beruf tätig<br />
ist und wir hier vorOrt nicht die Möglichkeiten<br />
dazu haben, haben wir schon vor<br />
Jahren begonnen die Produktion auf Betriebe<br />
zu verlagern, die fast ausschließlich<br />
mit integrativen Kräften arbeiten“,<br />
erläutert Christiane Markfort.<br />
Als sie ihr neuestes Konzept mit einer<br />
eigenen Funny-Horses Kollektionbei den<br />
interessierten Vertriebsfirmen vorstellte,<br />
hat sie von den Erlebnissen in ihrem Geschäft<br />
in Warendorf berichtet –von den<br />
sehnsüchtigen Kinderaugen, von den<br />
Wünschen, die sie verraten, wenn sie die<br />
Holzpferde streicheln und von den Erzählungen<br />
der begeisterten Eltern, wenn<br />
die Kinder wieder Reiterhof im Wohnzimmer<br />
gespielt haben.<br />
Monika Vornhusen<br />
Fotos: HKM Sports Equipment
BRANCHEN &BETRIEBE 13<br />
Ein Hingucker aus<br />
beständigem Beton<br />
Die Betonwerke Büscher inHeek verstehen sich als Ideenschmiede. Für den Gewerbebauspezialisten<br />
Sicon Bau in Gescher erstellte man eine sehr auffällige Vorfassade.<br />
Kunst aus Beton? Na klar! Kleinere,<br />
dekorative Produkte hat es schon<br />
immer mal wieder gegeben. Aber<br />
8,50 Meter hohe Eyecatcher aus dem<br />
statischen Material, als architektonische<br />
und optische Elementegeplant,<br />
sind dagegen nicht alltäglich. Auch<br />
nicht im Heeker Betonwerk Büscher.<br />
„Deshalb war der Auftrag, den<br />
Unternehmenssitz der Sicon Bau<br />
GmbH in Geschermit einer Vorfassade<br />
aus 59Bauteilen ‚einzukleiden‘,<br />
schon etwas Besonderes. Eine Herausforderung<br />
im XL-Format“, geben<br />
die Geschäftsführer Wolfgang<br />
und Hans-Jürgen Büscher offen zu.<br />
Zumalsich dieBeton-Elementenicht<br />
alle gleichen sollten.<br />
Nachden intensiven Vorplanungen<br />
ging es im November<br />
2017 an die Produktion.<br />
Zunächst entstanden<br />
24 verschiedene Formen,<br />
die nacheinander für insgesamt 59Bauteile<br />
ausgegossen wurden. Die Fassadenbauteile<br />
verfügen über Abmessungen von<br />
1,50 bis3,25 Meter Breiteund 8,50 Meter<br />
Höhe. 3,8 Kubikmeter Beton fasst eine<br />
Form im Durchschnitt. Insgesamt ergab<br />
das ein Volumen von 225 Kubikmetern<br />
Beton, der eingesetzt und verarbeitet<br />
wurde. In jedes einzelne Bauteil wurde<br />
darüber hinaus Stabstahl eingebaut,<br />
rund 360 Kilogrammpro „Zacken“. In der<br />
Summe kamen dabei 21,2 Tonnen Stahl<br />
zusammen. Dadurch brachten die Bauteile<br />
jeweilszwischen 6,5 und 13 Tonnen<br />
Gewicht auf die Waage. Zum Vergleich:<br />
ein VW<br />
-Golf ist etwa 1,4 Tonnen schwer.<br />
Zwei Brüder –ein Unternehmen: Geschäftlich wie auch privat ergänzen<br />
sich Wolfgang (l.) und Hans-Jürgen Büscher.<br />
Kunst amBau: Für die Firma Sicon aus Gescher fertigten die Betonwerke Büscher eine Fassadenverkleidung, die neben ihrer funktionellen Aufgabe auch als<br />
Eyecatcher dient.<br />
Fotos: Büscher<br />
Summa summarum ein Gesamtgewicht<br />
von 560 Tonnen.<br />
Nach 17 Produktionstagen stand das<br />
Arbeitsergebnis zum Abtransport auf<br />
dem Gelände in der Heeker Bült bereit.<br />
Jeweils zwei Transport-Lkw brachtendie<br />
Elemente im Pendelverkehr von Heek<br />
nach Gescher.„28 Inlader-Fahrten haben<br />
wir benötigt“, haben Hans-Jürgen und<br />
Wolfgang Büscher die Details genau dokumentiert.<br />
Mit einem 70-Tonnen-Mobilkran<br />
wurden die Stelen in Gescher vor<br />
dieSicon-Fassade montiert –zwölfbis 14<br />
Bauteile pro Tag.<br />
„Die Beton-Fassade übernimmt bei dem<br />
Kunden nicht mehr nur eine funktionelle<br />
Rolle, sie wird als Hingucker eingesetzt.<br />
In der Dunkelheit sorgt ein ausgeklügeltes<br />
Beleuchtungssystem für zusätzliche<br />
Effekte“, erläutern die Büscher-Chefs.<br />
„Anhand dieser Konstruktion lässt sich<br />
gut erkennen, wie fl<br />
exibel einsetzbar das<br />
Material Beton letztlich ist. Zumal der<br />
Kunde weiß,dass es wesentlich langlebigerist<br />
als beispielsweise Holz, das bereits<br />
nach kurzer Zeit ein verwittertes Bild bietet.<br />
Natürlich ist auch Beton den Jahreszeiten<br />
und dementsprechend Wärme<br />
und Kälte, Sonne und Regen ausgesetzt,<br />
aber er ist um einiges beständiger.“<br />
Das Betonwerk Büscher, das in der Region<br />
vor allem für seine wie Legosteine<br />
aussehenden Bauteile bekannt ist, versteht<br />
sich in erster Linie als Ideenschmiede,<br />
in der Kreativität und Innovation<br />
einenhohen Stellenwert haben. Da ist es<br />
auch nicht verwunderlich, dass Forschung<br />
und Entwicklung im Unternehmens-Portfolio<br />
großen Raum einnehmen.<br />
Während der 50-jährige Wolfgang<br />
Büscher,gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann,<br />
den kaufmännischen Part<br />
in der Firma übernommen hat, ist der gelernte<br />
Maurer und Stahlbetonmeister<br />
Hans-Jürgen Büscher der Praktiker im<br />
technischen Bereich. Gemeinsam allerdings<br />
tüfteln die beiden Eperaner, die<br />
den elterlichen Betrieb vor 18 Jahren<br />
übernommen haben, stets an neuen Projekten.<br />
Eines davon, die Verwendung von<br />
Recycling-Bauschutt, steht inzwischen<br />
kurz vor der Umsetzung.<br />
►Fortsetzung auf Seite 14<br />
seat.de/business<br />
1
14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Neue Lösung für Bauschutt?<br />
Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher wollen das Abbruchmaterial wiederverwenden.<br />
Sie hätten dazu lange geforscht,<br />
so die Geschäftsführer,<br />
inzwischen seien die entsprechenden<br />
Anträge beim<br />
Deutschen Institut für Bautechnik<br />
eingereicht. „Und wir hoffen<br />
noch in diesem Jahr auf eine Zulassung.<br />
Die Gutachten sind fertig und der Aufgabenkatalog,<br />
den wir als Rücklauf erhalten<br />
haben, ist bis auf zwei Untersuchungen<br />
abgearbeitet.“ Hinter der jahrelangen<br />
Forschung verbirgt sich die Idee, das<br />
Material, das bei Abriss-Häusern anfällt,<br />
nicht zu verkappen, sondern es zu einem<br />
neuen Produkt wiederaufzubereiten.<br />
„Das ist Ressourcen- wie auch CO -sparend“,<br />
erklären die Unternehmer. Solie-<br />
²<br />
ßen sich beispielsweise aus 360 Tonnen<br />
Schutt die Innenwände eines neuen Hauses<br />
herstellen. Hans-Jürgen Büscher:<br />
„Bisher haben wir auch nur die Innenwände<br />
im Blick, da hier der Faktor Nässe<br />
keine Rolle spielt. Bei Außenwänden ist<br />
die Umsetzung schwierig. KleinsteEisenteilchen,<br />
die trotz sorgfältigster Vorsortierung<br />
im Bauschutt immer enthalten<br />
sein können, würden im Zusammenwirken<br />
mit Feuchtigkeit auf die Dauer Rostfl<br />
ecken verursachen.“<br />
In zahlreichen Versuchen haben die Betonwerke<br />
bei der Wiederaufb<br />
ereitung<br />
des Materials auch eine so feine Konsistenz<br />
des Materials erreicht, „dass ein Verputzen<br />
der Wände, wie es bei normalem<br />
Mauerwerk erforderlich ist, entfällt. Außerdem<br />
könnten geplante Versorgungsleitungen<br />
gleich mit eingeplant und eingearbeitet<br />
werden. Dadurch werden<br />
Arbeiten wie das spätereAufschlitzen der<br />
Wände überfl<br />
üssig. Man spart also auch<br />
Aus Alt mach Neu: Recyclingschutt aus dem Münsterland soll demnächst zu neuem Material<br />
aufbereitet werden.<br />
Foto: Susanne Menzel<br />
zusätzliche Arbeitsgänge ein.“<br />
Der Bauschutt, so die Vorstellung der<br />
Brüder Büscher, solle in erster Linie aus<br />
dem Münsterland kommen. Wolfgang<br />
Büscher: „Zu weite Wege rechnen sich<br />
kostentechnisch nicht.“ Momentan wird<br />
das Abrissmaterial noch überwiegend<br />
zum Verfüllen im Wegebau eingesetzt.<br />
„Und das Naturprodukt Sand –aktuell<br />
zur Betonherstellung eingesetzt –wird<br />
zukünftig immer knapper. Zurzeit wird<br />
es vom Rhein aus zu uns transportiert,<br />
während der Schutt vorOrt liegt. Hierzu<br />
eine Alternative zufinden, ist ein Politikum<br />
geworden, das wir aufgegriffen haben“,<br />
betonen die Eperaner.<br />
Ein weiteres Projekt in der „Pipeline“ ist<br />
die Entwicklung einer Beton-Rezeptur,<br />
„die Schall absorbiert“, berichten Wolfgang<br />
und Hans-JürgenBüscher.Sokönnten<br />
beispielsweise entlang von Autobahnen<br />
Schallschutzwände aus diesem Material<br />
errichtet werden, die in ihren Abmessungen<br />
wesentlich niedriger als die<br />
bisherigen Schutzobjekte sind –inder<br />
Funktion allerdings um einiges besser.<br />
„Auch in der Industrie, etwabeimHallenbau,<br />
ließe sich damit der Geräuschpegel<br />
senken“, sind sich die Betonwerker sicher.<br />
Erste Gespräche mit Interessenten<br />
wurden geführt. So haben sich die Westfalen<br />
bereits eine Teststrecke in Süddeutschland<br />
angesehen, die vielleicht mit<br />
münsterländischen Produkten ausgestattet<br />
wird.<br />
Susanne Menzel<br />
BETON-MANUFAKTUR<br />
Egal ob nun Fertigteile wie Betondecken<br />
oder Spezialentwürfe wie<br />
die Fassadenteile –das Geheimnis<br />
hinter allen Produkten ist die Rezeptur.<br />
Gerade in der besonderen<br />
Mischung zeigt sich: Beton ist<br />
nicht gleich Beton. „Wir haben bis<br />
dato 45 eigene Rezepte für die<br />
Betonmischungen entwickelt.<br />
Auch Universitäten sind zum Teil<br />
in diese Forschungsprojekte eingebunden“,<br />
verraten die Büscher-<br />
Fachleute. „Wir verstehen uns vor<br />
diesem Hintergrund weniger als<br />
‚Betonwerk‘ im eigentlichen Sinne,<br />
sondern mehr als Manufaktur“,<br />
betont Wolfgang Büscher.<br />
„Geplant wird bei uns stets für<br />
den einzelnen Kunden. Da reichen<br />
oftmals die Standardlösungen<br />
nicht“, ergänzt sein Bruder Hans-<br />
Jürgen. „Wir stellen keine Serienprodukte<br />
her, sondern individuelle<br />
Objekte. Das, was bei uns als Industrieprojekt<br />
den Hof verlässt –<br />
wie etwa die Schutz-,Hauben‘ aus<br />
Beton für die Gasleitungs-Rohre<br />
zwischen Epe und Legden –, wurde<br />
aus wirtschaftlichen Gründen<br />
produziert, um eine gesunde<br />
Mischkalkulation aufstellen zu<br />
können.“ Dem stehen dann beispielsweise<br />
die VIP-Lounge eines<br />
großen Revier-Fußballclubs, die<br />
Fassade der Gescheraner Sicon<br />
GmbH oder Schule und Kindergarten<br />
inBonaire auf den niederländischen<br />
Antillen gegenüber.<br />
„Selbst einen Architekturpreis haben<br />
wir schon gewonnen“, freuen<br />
sich die Brüder. Eine Auszeichnung<br />
in den Niederlanden, von<br />
der sie übrigens erst im Nachhinein<br />
erfahren haben.<br />
AirportPark FMO<br />
Unser Standort. Ihr Erfolg.<br />
©AirportPark FMO GmbH<br />
AirportPark FMO –optimaler<br />
Absatz- und Vertriebsstandort<br />
für Nordwesteuropa<br />
Udo Schröer, Geschäftsführer<br />
AirportPark FMO GmbH<br />
Neues Werk des Verpackungsherstellers Schumacher Packaging.<br />
Bild: AirportPark FMO<br />
Geplantes Hermes Logistik-Center Münster/Osnabrück.<br />
Bild: Hermes Germany GmbH<br />
Modern, innovativ, nachhaltig<br />
Zwischen den Großstädten Münster und<br />
Osnabrück – direkt am Flughafen FMO<br />
Münster/Osnabrück –entwickelt sich das<br />
Gewerbegebiet AirportPark FMO zu einem<br />
bevorzugten Unternehmensstandort. Der<br />
interkommunale Gewerbepark der Städte<br />
Münster und Greven sowie des Kreises<br />
Steinfurt erfüllt höchste Ansprüche und<br />
stellt im Münsterland ein optimales Gewerbeflächenangebot<br />
für global ausgerichtete<br />
Firmen dar.<br />
Beste Verkehrsinfrastruktur<br />
Die Unternehmen im AirportPark FMO sind<br />
über schnelle Straßen- und internationale<br />
Flugverbindungen bestens vernetzt, wie<br />
über die direkteAnbindungandie Autobahn<br />
A1 Hamburg-Köln sowie über mehrmals<br />
tägliche Flüge zu den Luft-Drehkreuzen<br />
Frankfurt/Main und München.<br />
1. Bauabschnittfast voll –<br />
weitere Ausbaustufen in Vorbereitung<br />
Vonrund380.000 m² sind im 1. Bauabschnitt<br />
nur noch etwa 35.000 m², verteilt auf drei<br />
Gewerbegrundstücke, verfügbar. Weitere<br />
Ausbaustufen – auch für Großansiedlungen<br />
–befinden sich daher in Vorbereitung.<br />
DasGesamtgebiet umfasst rund 200 Hektar<br />
Entwicklungsfläche.<br />
NamhafteUnternehmenangesiedelt<br />
Der AirportPark FMO überzeugt vor allem<br />
Wachstumsbranchen. So baut der<br />
fränkische Verpackungshersteller Schumacher<br />
Packaging sein neues Werk auf<br />
dem 150.000 m² großen Betriebsstandort<br />
Gerne überzeugen<br />
wir auch Sie!<br />
kontinuierlich aus. Mit dem Bau begonnen<br />
hat inzwischen auch der Mercedes-<br />
Autohändler BERESA für ein innovatives<br />
Zentrum zur Aufbereitung und zum europaweiten<br />
Online-Vertrieb von 15.000<br />
Fahrzeugen im Jahr. Zeitnah folgt das<br />
neue Hermes Logistik-Center Münster/<br />
Osnabrück –imSeptember wird der erste<br />
Spatenstich gefeiert.Darüber hinaus planen<br />
die Baufirma Depenbrock ein zusätzliches<br />
Verwaltungszentrum sowie der bereits mit<br />
der Systemzentrale ansässige Kontraktlogistiker<br />
Fiege eine hochmoderne Logistikanlage.<br />
Überzeugendes Standortpaket<br />
✔ Direkter Autobahnanschluss an die A1<br />
Hamburg-Köln<br />
✔ Linienflugverkehr u. a. an die<br />
Drehkreuze Frankfurt und München<br />
✔ 24/7-Betrieb<br />
✔ Effiziente Grundstückszuschnitte<br />
mit Erweiterungsoption<br />
✔ Optionaler Breitbandanschluss<br />
via Glasfaser<br />
✔ Lukrative Fernwärmeversorgung<br />
zusätzlich zum Gasanschluss<br />
✔ Kosten sparende Versickerung<br />
des Regenwassers<br />
✔ LED-Straßenbeleuchtung<br />
www.airportparkfmo.de
GELD &GESCHÄFT 15<br />
Der schnelle Weg<br />
zur Liquidität<br />
Im Internet locken immer mehr Geldhäuser mit<br />
„Sofortkrediten“ Kunden mit dringendem Finanzbedarf an.<br />
colourbox.com<br />
Der traditionelle Ratenkredit bekommt<br />
eine immer stärkere Konkurrenz<br />
durch ein neues Darlehnsprodukt,<br />
das überwiegend über das<br />
Internet angeboten wird: den sogenannten<br />
„Sofortkredit“, auch<br />
„Blitz-“ oder „Schnellkredit“ genannt.Manchmal<br />
muss es<br />
schnell gehen: Ein interessantes<br />
Angebot<br />
lockt im Laden in der<br />
City zum Kauf, doch<br />
das Guthaben auf dem Girokonto reicht<br />
derzeit nicht. Ideales Produkt für den<br />
Verbraucher ist in einem solche Fall ein<br />
Sofortkredit, der quasi von allen Banken<br />
und Sparkassen –meist über das Internet<br />
–angeboten wird.<br />
Ein Sofortkredit ist ein klassischer, nicht<br />
zweckgebundener Ratenkredit für private<br />
Konsumenten. Oft sind die Konditionen<br />
attraktiver als bei herkömmlichen<br />
OFFEN GESAGT<br />
Nichts überstürzen<br />
Jede Kreditaufnahme sollte wohlüberlegt<br />
sei. Auch in Zeiten extrem<br />
niedriger Zinsen belastet das Bezahlen<br />
mit fremdem Geld künftige finanzielle<br />
Spielräume. Die Angebote anSofortkrediten<br />
setzen darauf, dass ein kurzfristiger<br />
Liquiditätsengpass beseitigt oder<br />
ein spontan aufgekommener Konsumwunsch<br />
spontan erfüllt werden soll, ohne<br />
die Vor- und Nachteile einer Kreditaufnahme<br />
ausreichend abzuwägen.<br />
Wichtig für den Kunden bleibt, auch<br />
wenn es schnell gehen soll mit dem frischen<br />
Geld von der Bank: Schauen Sie<br />
sich immer die Kreditbedingungen inklusive<br />
der effektiven Zinssätze und<br />
der Rückzahlungsmodalitäten genau<br />
an. Wer den Kreditgeber nicht genau<br />
unter die Lupe nimmt, läuft Gefahr auf<br />
unseriöse Angebote hereinzufallen.<br />
Immer mehr private Haushalte rutschen<br />
in Deutschaland in die Überschuldung,<br />
können also ihre angehäuften<br />
finanziellen Verpfl<br />
ichtungen nicht<br />
mehr aus ihrem laufenden Einkommen<br />
bedienen. Kreditformen, die den Zugang<br />
zu weiterem Fremdkapital erleichtern,<br />
sind somit nicht nur individuell<br />
riskant. Eine Gesellschaft mit<br />
einer wachsenden Zahl finanziell abgehängter<br />
Menschen wird insgesamt anfällig<br />
für politisch instabile Verhältnisse.<br />
Jürgen Stilling<br />
Bankdarlehen. Auch wenn der Name „Sofortkredit“<br />
eine Darlehnsgewährung in<br />
Windeseile suggeriert: Für einen solchen<br />
Kredit ist ebenfalls ein formaler Antrag<br />
nötig. Ohne vorherige Bonitätsprüfung<br />
des Kunden wird keine Bank einen Sofortkredit<br />
vergeben. Folge: Letztlich<br />
steht also auch ein Sofortkredit erst frühestens<br />
nach zwei bis drei Arbeitstagen<br />
zur Verfügung. Auch in diesem Fall gilt also<br />
letztlich das, was der Unternehmer<br />
HenryFordschon zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
wusste: „Sie wollen einen Kredit?<br />
Zeigen Sie uns, dass Sie ihn nicht benötigen,<br />
und Sie bekommen ihn.“ Ähnlich<br />
formulierteesder deutsch-schweizerischer<br />
Schriftsteller Curt Goetz: „Ein<br />
Kredit ist eine merkwürdige Sache. Sofort<br />
bekommtman ihn nur,wenn man beweisen<br />
kann, dass man ihn nicht<br />
braucht.“<br />
Die wohl gängigsteund am weitesten verbreitete<br />
Form eines Sofortkredits ist der<br />
Dispokredit, der Verbrauchern die Möglichkeit<br />
gibt, einen einmaligen eingeräumten<br />
finanziellenVerfügungsrahmen<br />
auf dem eigenen Girokonto zujeder Tages<br />
–und Nachtzeit nutzen zu können,<br />
ohne sich dabei an irgendwelche Vorgaben<br />
halten zu müssen.<br />
Sofortkredite im Internet bergen gelegentlich<br />
Risiken: Viele Betrüger versuchen,<br />
aus der Finanznot mancher Menschen<br />
Profit zu schlagen. Die Lockangebote<br />
mit niedrige Zinsen und einfachen<br />
Formalitäten, bei denen oft auf Sicherheiten<br />
und Schufa-Auskünfte (auch<br />
Schweizer Kredite genannt) verzichtet<br />
wird, sind attraktiv –doch leider gibt es<br />
allzu häufig letztlich keinen Kredit. Meist<br />
wird bei den unseriösen Offerten schon<br />
für ein Auftragsformular zur Kreditvermittlung<br />
eine Gebühr kassiert –per Nachnahme-Verfahren<br />
der Deutschen Post.<br />
Sind die Anbieter seriös, muss zunächst<br />
nichts gezahlt werden. Einige Geldhäuser<br />
erteilen ihren Kunden bereits unmittelbar<br />
nach der Antragstellung eine vorläufige<br />
Auskunft darüber, obder Kredit<br />
vergeben werden kann. Doch Vorsicht:<br />
Auch danach haben die Banken noch die<br />
Möglichkeit, die Kreditvergabe wegen<br />
mangelnder Bonität oder bei negativer<br />
Schufa-Auskunft abzulehnen.<br />
Viele Banken beschränken beim Sofortkredit<br />
den Kreis potenzieller Kunden.<br />
Beispielsweise lehnen zahlreiche Geldhäuser<br />
Selbstständige und Freiberufl<br />
er<br />
als Darlehensnehmer ab. Sofortkredite<br />
können eine Kreditspanne voninder Regel500<br />
bis50000 Euro haben. Diemeisten<br />
Banken auf dem deutschen Markt<br />
verlangen jedoch eine Mindestkreditsumme<br />
von 1000 Euro. Es gibt im Internet<br />
allerdings auch einigeMinikredit-Anbieter.<br />
Die generellen Laufzeiten für Sofortkredite<br />
entsprechen denen klassischer<br />
Ratenkredite und liegen zwischen<br />
mindestens zwölf und maximal 120 Monatsraten.<br />
In vielen Fällen gibt es Sondertilgungsmöglichkeiten<br />
oder Zahlpausen.<br />
Ein wesentlicherVorteil des Sofortkredits<br />
gegenüber dem herkömmlichen Ratenkredit<br />
ist die mögliche Online-Antragstellung.<br />
Man kommtsoschneller an das gewünschte<br />
Geld und man spart sich den<br />
Heinz Steinhoff,<br />
Gewerbekundenbetreuer,<br />
Sparkasse Münsterland Ost.<br />
Weg zur Bank, ist also unabhängig von<br />
Öffnungszeiten.<br />
Doch es gibt auch Nachteile: So müssen<br />
Kreditnehmer den Sofortkredit ohne<br />
Unterstützung eines Bankberaters ihres<br />
Vertrauens beantragen und abwickeln.<br />
Obwohl die Beantragung relativ einfach<br />
geworden ist, überfordert das Produkt<br />
manche Kunden.<br />
jst<br />
Michael Perdun,<br />
Perdun Gesunde Schuhe,<br />
Everswinkel.<br />
Einfachmit<br />
Maß.<br />
sparkasse-mslo.de<br />
Wirbegleiten Sieauf Augenhöhe.<br />
In jederPhaseIhrer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Mitmaßgeschneiderten<br />
Lösungen.Partnerschaft<br />
isteinfach wertvoll.<br />
Wenn’s um Geld geht
16 GELD &GESCHÄFT<br />
++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE ++<br />
26./27. September 2018: Agravis-Hausmesse, Messe- und<br />
Congress-Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />
30. September 2018: Meisterfeier der Handwerkskammer<br />
Münster, Messe- und Congress-Zentrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
5. Oktober 2018: „Münsterhack“, münsterLAND.digital e.<br />
V.,9Uhr, items GmbH, Münster, Hafenweg 7<br />
9. Oktober 2018: „I.HR ERFOLG“ –Personalkongress des<br />
BVMW und der Aschendorff Medien, 12Uhr, Mövenpick<br />
Hotel, Münster, Kardinal-von-Galen-Ring 65<br />
9. Oktober 2018: „Influencer Marketing –ein Hype oder<br />
ein Muss?“, Wirtschaftsförderung Münster GmbH,<br />
Volkshochschule Münster, Aegidiimarkt 3<br />
9. Oktober 2018: „Mobiles Bezahlen (Mobile Payment), so<br />
kommen Sie schneller anIhr Geld“, 17 –19Uhr, Handwerkskammer-Bildungszentrum,<br />
Münster, Echelmeyer<br />
straße 1-2<br />
10. Oktober 2018: „Wie finde ich mich zurecht im Social-<br />
Media-Dschungel?“, 19.30 –21Uhr, Frauen &Beruf Münster<br />
imFrauen-Forum e. V.,Münster, Warendorfer Straße 3<br />
11. Oktober 2018: Beratung für Gründer/innen inBocholt,<br />
9–16Uhr, Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing-<br />
Gesellschaft Bocholt, Osterstraße 23 (Eingang Liebfrauenplatz)<br />
11. Oktober 2018: Chefsache Digitalisierung, „Wie digital<br />
bin ich?“, WESt mbH, 15 –18Uhr, smart lab, Institut für<br />
Technische Betriebswirtschaft (ITB), Steinfurt, Bismarckstraße<br />
11<br />
23. Oktober 2018: LVM-Landwirtschaftstag, Messe- und<br />
Congress-Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />
26. –28. Oktober 2018: AAGtechnika, Fr. 11–18.30 Uhr,<br />
Sa. 10 -18.30 Uhr, So. 10 -17Uhr, Messe- und Congress-<br />
Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />
Hohe Verzinsung –<br />
wenig Sicherheit<br />
Fremdwährungsanleihen sind nicht ohne Risiko.<br />
Sparer können auch in den kommenden<br />
Monaten nicht mit einem Zinsanstieg<br />
rechnen. Viele Anleger<br />
schauen sich daher höher verzinste<br />
Fremdwährungsanleihen als Alternative<br />
zur deutschen Zins-Tristesse<br />
an. Das ist nicht ohne Risiko.<br />
Der US-Staat zahlt fast drei<br />
ProzentZinsen für US-Dollar-Anleihen<br />
mit zehn Jahren<br />
Laufzeit. Australische<br />
Anleihen mit gleicher<br />
Laufzeit rentieren bei etwa2,65 Prozent,<br />
brasilianische Staatsanleihen bei rund<br />
zehn Prozent und türkische Staatsanleihen<br />
in türkische Lira bringen bei zehn<br />
Jahren Laufzeit mittlerweile gar über 16<br />
Prozent jährlich. „Das klingt verlockend.<br />
Allerdings sind drei Risiken zu berücksichtigen,<br />
die schnell zu hohen Verlusten<br />
führen können“, erläutert Uwe Eilers,<br />
Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen<br />
GmbH in Königstein.<br />
Zinsänderungsrisiko: Das Zinsänderungsrisikokönne<br />
bei allen Anleihen mit<br />
langen Laufzeiten zu deutlichen Verlustenführen,<br />
wenn die Zinsen in dem Land<br />
steigen. Bei zehn Jahren Laufzeit verursache<br />
ein Zinsanstieg vonetwadreiProzent<br />
bereits Kursverluste von rund 25<br />
Prozent.<br />
Bonitätsrisiko: Anleger griechischer Anleihen<br />
haben nach Angaben des Experten<br />
2012 rund 70 Prozent ihres Geldes verloren.<br />
Ähnlich erging es den Besitzern argentinischer<br />
Staatsanleihen, die 2005<br />
mehr als 50 Prozent ihres Vermögens einbüßten.<br />
Ob die Türkei oder Brasilien<br />
langfristig ihre Schulden zurückzahlen<br />
können, sei noch offen.<br />
Wirklich entscheidend ist laut UweEilers<br />
das Währungsrisiko: Die Infl<br />
ationsrate<br />
sei in dem jeweiligen Land die wichtigste<br />
Komponente für die Stabilität der Währung.<br />
Zehn Prozent Infl<br />
ation proJahr bedeuteten<br />
einen realen Kaufk<br />
raftverlust<br />
von zehn Prozent. Die Landeswährung<br />
sinkeimRegelfall in ähnlicher Geschwindigkeit.<br />
Darüber hinaus nehme der Devisenmarkt<br />
einige erwartete Entwicklungen<br />
vorweg. Dies könne man am Verlauf<br />
der türkischen Lira sehen. Die Währung<br />
verlor zwischen 2013 und Ende Juli 2018<br />
rund 60 Prozent, in den letzten zwei Jahren<br />
rund ein Drittel und in den letzten<br />
fünf Monaten rund 20 Prozent ihres Wertes.<br />
Im August gab eseinen zusätzlichen<br />
Einbruch. Allerdings könnten auch vermeintliche<br />
Hartwährungen entsprechende<br />
Bewegungen an den Devisenmärkten<br />
durchmachen. Der US-Dollar verlor seit<br />
Ende 2016 zeitweise über 15 Prozent an<br />
Wert.<br />
„Anleger,die in Fremdwährungsanleihen<br />
investieren wollen, müssen diese Risikofaktoren<br />
analysieren. Schon einer der<br />
drei Faktoren kann die vermeintlich höhere<br />
Rendite schnell pulverisieren“, betont<br />
Eilers. Zudem gilt die goldene Anlegerregel,<br />
dass man nicht „alle Eier in<br />
einen Korb“ legen soll.<br />
I.HR<br />
ERFOLG!<br />
PERSONAL KONGRESS<br />
DIENSTAG, 9.OKTOBER 2018<br />
MÖVENPICK HOTEL MÜNSTER<br />
FOKUS: MITARBEITERFÜHRUNG<br />
UND MOTIVATION<br />
Anmeldung:<br />
Online: www.muenster.bvmw.de • E-Mail: muenster@bvmw.de<br />
Fon: 02533 4412<br />
Co-Veranstalter:<br />
Medienpartner:<br />
Veranstaltungspartner:
GELD &GESCHÄFT 17<br />
Kontaktlos liegt im Trend<br />
Schon an 820 000 Terminals des Handels kann<br />
inzwischen zügiger bezahlt werden.<br />
Rund eineinhalb Jahre nach dem<br />
bundesweiten Start von „girocard<br />
kontaktlos“ haben die Händler in<br />
Deutschland bereits mehr als zwei<br />
Drittel aller Girocard-Terminals für<br />
das Bezahlen per NFC ausgerüstet.<br />
Mit Stand Ende Juli 2018 konnten so<br />
bereits rund 550 000 Terminals kontaktlose<br />
Zahlungen im Girocard-System<br />
abwickeln. Die Zahl der aktiven<br />
Terminals lag laut der Euro-Kartensystem<br />
GmbH im ersten Halbjahr<br />
2018 bei rund 820 000.<br />
Damit sei zum Start der Girocard<br />
imSmartphone bei<br />
vielen Sparkassen und<br />
Volksbanken/Raiffeisenbanken<br />
bereits „ein breites<br />
Akzeptanznetz für das Mobile Payment“<br />
auf Basis der Bank-oder Sparkassenkarte<br />
gespannt.<br />
Mit der Terminalausstattung erfüllt der<br />
Handel den Wunsch der Kunden, berührungslos<br />
zu bezahlen. Über alle Girocard-<br />
Transaktionen gerechnet lag der Anteil<br />
der Kontaktlos-Transaktionen im Juli bei<br />
rund 9,4 Prozent. Institute, welche bereits<br />
besonders viele ihrer Girocards mit<br />
dieser Funktion ausgestattet haben, vermelden<br />
bereits Quoten von über zwölf<br />
Prozent. Die positive Entwicklung bestätigt<br />
laut Unternehmensmitteilung auch<br />
Marcel von Haber, inder Geschäftsleitung<br />
von Lidl Deutschland unter anderemzuständig<br />
für den Bereich Finanzen:<br />
„Seit der Einführung von ,girocard kontaktlos‘<br />
in unseren Filialen ist der Anteil<br />
kontaktloser Zahlungen auf rund 14 Prozent<br />
bei den Girocard-Zahlungen gestiegen.“<br />
Darüber hinaus steige seit der Einführung<br />
des kontaktlosen Bezahlens<br />
auch der Gesamtanteil elektronischer<br />
Zahlungen.<br />
Dabei sehen die Händler besonders Vorteile<br />
für sich selbst, wie eine repräsentative<br />
Umfrageder GfK<br />
im Auftrag der Euro-<br />
Kartensysteme zeigt. Im Mai 2018 hatten<br />
die Marktforscher 351 Einzelhändler,<br />
Dienstleister und Kassenpersonal befragt.<br />
Demnach sagen etwa zwei Drittel<br />
der Anbieter berührungsloser Bezahlverfahren,<br />
dass diese einfacher sind als andere<br />
Bezahlmethoden. Rund die Hälfte<br />
sieht im regelmäßigenWegfall der Pin bei<br />
Zahlungen bis 25 Euro sogar einen großen<br />
Zeitgewinn beim Kassieren. Und für<br />
drei Viertel bedeutet das Angebot, „mit<br />
der Zeit zu gehen“.<br />
Den Wegins modernereBezahlen möchten<br />
die Händler mit der Debitkarte der<br />
Deutschen Kreditwirtschaft gehen: So sagen<br />
neun von zehn Terminalbesitzern<br />
(87 Prozent), dass sie die Girocard als<br />
Zahlungsmittel in ihrem Geschäft in Zukunft<br />
nicht missen möchten, und 63 Prozent<br />
sind neue Bezahlarten am liebsten,<br />
wenn sie im Girocard-System abgewickelt<br />
werden. Diese positive Einstellung<br />
teilen nach Ansicht der Terminalbesitzer<br />
auch die Kunden. So geben wiederum87<br />
Prozent an, dass die Zahlung mit Girocard<br />
die von ihren Kunden am meisten<br />
nachgefragte elektronische Bezahlart ist.<br />
Breite Zustimmung: Schon zwei Drittel der Terminals können Kartendaten kontaktlos lesen.<br />
Die Händler geben damit ein durchweg<br />
positives Signal für die Zukunft des Bezahlens<br />
mit dem Smartphone.<br />
Rund 100 Millionen Girocards und Kundenkarten<br />
von Banken und Sparkassen<br />
gibt es in Deutschland. „girocard“ ist der<br />
übergeordneteund neutrale Rahmen der<br />
Deutschen Kreditwirtschaft für ihrezwei<br />
bewährten Debitkarten-Zahlungssysteme:<br />
das Girocard-Verfahren (electronic<br />
cash) als chipbasiertes Bezahlen direkt<br />
vom Konto und die Bargeldbeschaffung<br />
an den Geldautomaten in Deutschland<br />
(„Deutsches Geldautomaten-System“).<br />
Mit der stetigen technischen Innovation<br />
sowie der persönlichen Geheimzahl Pin<br />
(Personal Identification Number) garantiert<br />
die deutsche Kreditwirtschaft nach<br />
eigenen Angaben den sicheren Einsatz<br />
des Girocard-Systems. Die Girocard ist<br />
inzwischen Deutschlands meist genutzte<br />
Debitkarte.<br />
Foto: Euro-Kartensystem
18 NACHHALTIGKEIT<br />
Die Basis wird breiter<br />
Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland zieht mit der Veranstaltung „Themendialog“ durch die Region<br />
und machte jetzt bei Tenwinkel inVreden und Geiping in Lüdinghausen Station.<br />
Das noch neue CSR-Kompetenzzentrum<br />
Münsterland weitet seine<br />
Arbeit immer stärker in die Region<br />
aus, ummit möglichst vielen Unternehmern<br />
und Firmenchefs über die<br />
wachsenden Bedeutung des nachhaltigen<br />
Handels zu sprechen. In den<br />
vergangenen Tagen fanden gleich<br />
zwei offene Veranstaltungen statt,<br />
diedas Kompetenzzentrum als „CSR-<br />
Themendialog“ überschrieben hat:<br />
beider FirmaTenwinkel GmbH&Co.<br />
KG in Vreden imKreis Borken und in<br />
der Zentrale der Bäckerei Geiping<br />
GmbH &Co. KG in Lüdinghausen im<br />
Kreis Coesfeld. „CSR on tour“, fasste<br />
Dr. Udo Westermann vom Kompetenzzentrum<br />
Münsterland die Reihe<br />
passend zusammen.<br />
Was passiert, wenn die<br />
innere Haltung die<br />
Strategie leitet, und<br />
wie CSR (Corporate<br />
Social Responsibility)<br />
strukturiert umgesetzt wird, interessierte<br />
40 Teilnehmer des CSR-Themendialogs<br />
bei der Firma Tenwinkel in Vreden. Das<br />
Kompetenzzentrum Münsterland hatte<br />
gemeinsam mit dem Gastgeber und der<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des<br />
Kreises Borken (WFG) sowie dem Unternehmerverband<br />
AIW zur Veranstaltung<br />
eingeladen. Dabei ging es auch um die<br />
Frage, wie Unternehmenswerte sowie<br />
unternehmerisches Handeln zusammengebracht<br />
werden können und wie CSR als<br />
Erfolgsfaktor wirkt.<br />
„Warum macht ein Betonbauer sich die<br />
Mühe und setzt seine knappen Ressourcen<br />
ein, um ein scheinbar theoretisches<br />
Leitbild zu entwickeln?“ ging die Frage<br />
an die Geschäftsführer Markus und Stefan<br />
Tenwinkel. Dies wurde eindrücklich<br />
von Markus Tenwinkel erläutert: „Am<br />
Anfang stand die Frage: Wie bekommen<br />
wir die Philosophie des Gründervaters in<br />
das wachsende Unternehmen? Heute<br />
dient uns das Leitbild als Entscheidungshilfe,<br />
gerade wenn manunter Druck ist.“<br />
Stefan Tenwinkel stellte die Bedeutung<br />
der Beteiligung der Mitarbeiter heraus.<br />
„Wir haben unser Leitbild gemeinsam mit<br />
allen Mitarbeitern in einem intensiven<br />
Prozess erarbeitet, und wir überprüfen es<br />
regelmäßig. Noch im September steht<br />
das Leitbild-Wochenendean, an dem mit<br />
allen 65 Beschäftigten geklärt wird, ob<br />
das Leitbild für uns und unsereMitarbeiter<br />
noch passend ist.“<br />
Andreas Brill vom AIW Unternehmensverband<br />
bestätigte: „Ein Leitbild muss<br />
mit Mitarbeitern gemeinsam entwickelt<br />
werden.“ Und er zeigte gleich auf, wie<br />
aus Diskussionen und dem Austausch des<br />
„Arbeitskreises Leitbild“ konkrete Folgeaktivitäten<br />
entstanden sind. Dabei ging<br />
es auch um Mitarbeiterbezüge, aber so<br />
Brill: „Die Entwicklung einer Unternehmensvision<br />
kann man nicht auf einen Bereich<br />
beschränken“.<br />
IngoTrawinski vonder Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
(WFG) berichtete von<br />
den Erfahrungen mit den Ökoprofit-<br />
Unternehmen imKreis Borken. Trawinski:<br />
„Die meisten Ökoprofit-Unternehmen<br />
agieren aus dem Gefühl der Verantwortung<br />
für eine schonende Nutzung der<br />
Die CSR-Selbstbewertung gehörte unter anderem beim Treffen von 30Unternehmensvertretern im Kreis Coesfeld<br />
zu den Gesprächsthemen. Gastgeber war die Bäckerei Geiping in Lüdinghausen.<br />
Foto: CSR-Kompetenzzentrum<br />
40 Unternehmensvertreter diskutierten imKreis Borken bei der Firma Tenwinkel Leitbilder und die CSR-Selbstbewertung<br />
als Grundlagen einer verantwortlichen Unternehmensführung<br />
Foto: Jana Gausling/WFG<br />
Ressourcen heraus und setzen Konzepte<br />
im betrieblichen Umweltschutz um. Und<br />
viele zeigen sich offen für weitere CSR-<br />
Themen.“ Die anschließende Führung<br />
durch den Betrieb ließ Raum für weitere<br />
Diskussionen und Fragen an die Brüder<br />
Tenwinkel.<br />
Die einführenden Beispiele zeigten, dass<br />
CSR kein zusätzliches einzelnes Projekt,<br />
sondern ein systematischer Prozess ist,<br />
an dessen Anfang die Frage steht: Wie<br />
kann ein Betrieb aus der Vielfalt der CSR-<br />
Themen und -Handlungsoptionen eine<br />
fundierte Auswahl treffen? Wie können<br />
die Ansätze und Maßnahmen identifiziert<br />
werden, bei denen das Engagement<br />
die größte Wirkung erzielt? Um diese<br />
Fragen ging es in Vreden bei der anschließenden<br />
Vorstellung der Methode der<br />
CSR-Selbstbewertung, die vom CSR-<br />
Kompetenzzentrum entwickelt wurde.<br />
Anhand des Handlungsfeldes Arbeitsplatz<br />
und Mitarbeiterverantwortung diskutierten<br />
die Teilnehmer ihre Erfahrungen<br />
sowie die Relevanz der Themen.<br />
Ganz ähnlich verlief der Themendialog<br />
auch im Kreis Coesfeld, wo sich rund 30<br />
Interessierte in der Bäckerei Geiping in<br />
Lüdinghausen trafen.<br />
Bereits bei der Führung durch die Bäckerei<br />
verdeutlichte der Inhaber Hubertus<br />
Geiping, dass „Erfolg (...) nur mit motivierten<br />
Mitarbeitern“ zu erreichen ist.<br />
Sein Anliegen sei es, „das Wissen über die<br />
Unternehmensführung und das Bäckereihandwerk<br />
in die nächste Generation<br />
zu übertragen“. Dazu brauche es fähige<br />
Führungskräfte und klare Spielregeln,<br />
denn, so Hubertus Geiping, „die wichtigsteAufgabe<br />
unserer Führungskräfteist<br />
es, die Mitarbeiter erfolgreich zu machen“.<br />
Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />
hatte gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />
Kreis Coesfeld (wfc)<br />
zur Veranstaltung eingeladen.<br />
Damit gaben zweiUnternehmen, die bereits<br />
als Teilnehmer für die CSR-Gruppenworkshops<br />
feststehen, einen Einblick<br />
in ihren Status quo sowie eine Einschätzung<br />
zur Relevanz der Themen.<br />
Unternehmen können sich bei der Einführung<br />
dauerhafter CSR-Strategien<br />
durch das CSR-Kompetenzzentrum<br />
Münsterland begleiten lassen. Informationen<br />
zu den kostenfreien CSR-Gruppenworkshops<br />
und weiteren Angeboten<br />
finden interessierte Unternehmen auf<br />
der Website ww<br />
w w.csr-muensterland.de.<br />
Das Vorhaben wirdaus Mitteln des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) gefördert.<br />
„Mittlerweile über 140<br />
Umweltziele umgesetzt“<br />
Thomas Voß von den LWL-Kliniken engagiert sich als CSR-Botschafter.<br />
Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />
hat einen neuen CSR-Botschafter<br />
ernannt. Die Botschafterinnen<br />
und Botschafter gehen „mit gutem<br />
Beispiel voran und motivieren<br />
andere Unternehmen zum Mitmachen“,<br />
teilte das Kompetenzzentrum<br />
mit.Thomas Voß, stellvertretender<br />
Kaufmännischer Direktor<br />
der LWL-Kliniken Münster<br />
und Lengerich und Mitglied<br />
des Umweltgutachterausschusses<br />
in Berlin, ist neben Michael Radau<br />
der zweiteCSR-Botschafter des Kompetenzzentrums<br />
Münsterland. Die LWL-<br />
Kliniken möchten im Austausch mit anderen<br />
Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie<br />
weiterentwickeln. Die<br />
Workshops des CSR-Kompetenzzentrums<br />
bieten sich dafür an.<br />
„Gesellschaftliche Verantwortung wird<br />
bei den LWL-Kliniken großgeschrieben.<br />
Als Krankenhaus haben wir ja auch einen<br />
besonderen gesellschaftlichen Auftrag.<br />
Im Fokus steht dabei natürlich unsere<br />
Kernverantwortung für unserePatientinnen<br />
und Patienten. Gesellschaftlicher<br />
Auftrag bedeutet für uns aber auch: Mitarbeiterorientierung,<br />
Familienfreundlichkeit<br />
und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
sind genauso selbstverständlich<br />
wie unser ökologischer Anspruch.<br />
Die LWL-Kliniken Münster und<br />
Lengerich haben mittlerweile über 140<br />
Umweltziele umgesetzt. Die LWL-Klinik<br />
Münster ist aktives Mitglied im Unternehmensnetzwerk<br />
,Münsters Allianz für<br />
Klimaschutz‘. In unsere Aktivitäten werden<br />
nach Möglichkeit auch Patienten und<br />
Bewohner einbezogen.“<br />
Mit dem Umweltmanagement nach<br />
EMAS und der Zertifizierung „berufundfamilie“<br />
sind die LWL-Klinken laut Mitteilung<br />
des CSR-Kompetenzentrums schon<br />
lange als Vorreiter aktiv. „Das Angebot<br />
des CSR-Kompetenzzentrums bietet uns<br />
eine gute Plattform, unsere positiven Erfahrungen<br />
weiterzugeben und uns im<br />
Austausch mit anderen beteiligten Unternehmen<br />
weiterzuentwickeln. Wir sind<br />
uns sicher, dass uns der Blick über den<br />
Tellerrand neue Anregungen und eine<br />
Einordnung unseres Engagements liefert.“<br />
Nachhaltigkeit ist Thomas Voß ein persönliches<br />
Anliegen, das er auch als Führungskraft<br />
lebt. Sein Motto: „Geht nicht,<br />
gibt‘ snicht“.<br />
Thomas Voß von den LWL-Kliniken ist neuer<br />
Botschafter des CSR-Kompetenzzentrums<br />
Münsterland.<br />
Foto: Martina Nehl/future
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50 JAHRE MARKETING-CLUB MÜNSTER/OSNABRÜCK 19<br />
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WIE DIE<br />
ZEIT VERGEHT,<br />
WENN MAN SICH<br />
ENGAGIERT.<br />
Wir wünschen dem Marketing-Club<br />
Münster/Osnabrück weiterhin viel<br />
Energie,spannende Themen und alles<br />
Gute für die Zukunft!<br />
Der Club bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Fachvorträgen von Experten aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft und Vor-Ort-Treffen<br />
bei Unternehmen, die ihre Erfolgskonzepte imMarketing vorstellen.<br />
Foto: Marketing Club Münster/Osnabrück<br />
Netzwerkgedanke<br />
steht im Mittelpunkt<br />
Mit einer großen Geburtstagsgala feierte der Club fünf erfolgreiche<br />
Jahrzehnte.<br />
In den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />
hat sich der Marketing-Club<br />
Münster/Osnabrück e.V. zu einem<br />
festen und inspirierenden Bestandteil<br />
der Marketingszene im Münsterland,<br />
im Osnabrücker Land und im<br />
südlichen Emsland entwickelt. Der<br />
Club hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />
die Marketing-Kommunikation<br />
in der regionalen Wirtschaft zu fördern<br />
und den Mitgliedern exklusive<br />
Weiterbildung im Marketing-Management<br />
zu ermöglichen.<br />
Mittlerweilenutzenrund<br />
400 Einzelpersonen<br />
und Unternehmen den<br />
Club als lebhaftes Netzwerk<br />
zum Austausch<br />
von Information und Erfahrung. Da die<br />
Mitglieder unterschiedlichen Branchen<br />
und Berufsfunktionen, Wissenschaft und<br />
Praxis angehören, wird der Club zu<br />
einem Forum gebündelter Kompetenz<br />
und zur Quelle immer neuer Impulse.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Club-Abende<br />
mit Expertenvorträgen zu relevanten<br />
Themen des Marketings. Bei Vor-Ort-<br />
Treffen gewähren ausgesuchteUnternehmen<br />
Einblicke inihre Marketingpraxis.<br />
Und den Höhepunkt eines jeden Jahres<br />
bildet der Neujahrsempfang mit der Verleihung<br />
des Marketing-Preises Münster/Osnabrück.<br />
Mit einer großen Geburtstagsgalafeierte<br />
der Club nun am 21.September 50 Jahre<br />
erfolgreiche Weiterbildungs- und Netzwerkarbeit.<br />
Die Club-Verantwortlichen<br />
nehmen das Jubiläum als Ansporn, auch<br />
weiterhin mit einem attraktiven Programm<br />
Vernetzung, Austausch, Anregung<br />
und neueste Erkenntnisse zu ermöglichen.<br />
„Über die Jahre ist unser Angebot stetig<br />
gewachsen und gleichsam die Nutzung<br />
der Veranstaltungen. Die Grundidee dahinter<br />
ist dabei dieselbe geblieben“, sagt<br />
Club-PräsidentThomasHans. Diese könne<br />
wunderbar mit „Selbstbedienung an<br />
fremder Erfahrung“ beschrieben werden,<br />
ergänzt er.<br />
Ehrenmitglied Professor em. Heribert<br />
Meffert, der im Gründungsjahr des Clubs<br />
auf den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />
ander Universität Münster<br />
berufen wurde und mit dem Aufb<br />
au des<br />
ersten Instituts für Marketing an einer<br />
deutschen Hochschule begann, würdigt<br />
die Bedeutung des Marketing-Clubs als<br />
Kompetenz-Netzwerk im Brückenschlag<br />
zwischen Wissenschaft und Praxis: „In<br />
einer Zeit dynamischer Veränderung der<br />
Rahmenbedingungen und Märktegewinnen<br />
für ein erfolgreiches Marketing-Management<br />
ein offener Erfahrungsaustausch<br />
und richtungweisende Orientierung<br />
wachsende Bedeutung. Marketing-<br />
Clubs tragen als Kompetenz-Netzwerke<br />
hierzu wesentlich bei.“<br />
|www.marketingclub-ms-os.de<br />
Marketing Club<br />
Münster/Osnabrück:<br />
Wir gratulieren herzlich<br />
zum 50-jährigen Jubiläum.<br />
Westfalen AG, Industrieweg 43, 48155 Münster, westfalen.com<br />
Immer da, immer nah.<br />
Ein starkes Netzwerk<br />
für eine starkeRegion:<br />
Wir gratulieren dem Marketing-Club<br />
Münster/Osnabrück zu 50 Jahren<br />
erfolgreicher Arbeit.<br />
Vorstand und Beirat im Jubiläumsjahr<br />
Vorstand und Beirat des Marketing Clubs setzen sich<br />
derzeit aus folgenden Mitgliedern zusammen: Präsident<br />
des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück ist Thomas<br />
Hans. Ihm zur Seite stehen im Vorstand Vize-Präsident<br />
Albert Hirsch, Gerburgis A. Niehaus als Geschäftsführerin<br />
des Clubs, Schatzmeister Heiner Röttger sowie Gaby<br />
Hampel, die für das Programm des Clubs verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Im Beirat tätig sind Anna van Dam und Daniel Stenkamp<br />
(beide JuMPs), Frank Dusny (Firmenmitgliedschaften/<br />
Sponsoren), Michael Hoffmann (PR/Öffentlichkeitsarbeit),<br />
Anne Lück (Netzwerke/XING), Dirk Mayer-Mallmann<br />
(Netzwerke/Sponsoring), Anett Hötzel, Rainer Brettner,<br />
Oliver Erb und Mario Rose (alle Netzwerke Osnabrück)<br />
sowie Claudia Dohn, Gudrun Hams-Weinecke (beide<br />
Netzwerke/Mitgliedergewinnung) und Rainer Schlief<br />
(Netzwerke).<br />
Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, mit einem attraktiven<br />
Angebot aus Veranstaltungen und Beiträgen das<br />
Clubnetzwerk weiter wachsen zu lassen.
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22 INDUSTRIEGEBIET KAISERBUSCH<br />
Ein Industriegebiet mitten im Grünen: Das Gewerbegebiet Kaiserbusch am Albersloher Weg liegt am Rand von Münster.<br />
Fotos: acf<br />
Gewerbe an Münsters<br />
„Grünem Rand“<br />
Das Industriegebiet Kaiserbusch gehört zuMünsters älteren Gewerbeflächen –eswurde Ende der 80er<br />
erschlossen. Dort angesiedelt hat sich auch die Firma Winner und Schröder.<br />
Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsfl<br />
ächen in Münster sind beliebt.<br />
Das Gewerbegebiet Kaiserbusch<br />
gehört zuden älteren Industriegebieten<br />
Münsters, denn es wurde<br />
schon in den späten 1980er-Jahren<br />
erschlossen. Heute ist das Industriegebiet<br />
am Albersloher Weg<br />
komplett bebaut und viele Firmen –<br />
vom Autohändlerüber den Lackierer<br />
und Klempner bis hin zu sozialen<br />
Einrichtungen wie den Alexianern –<br />
haben sich dort schon seit Jahren<br />
niedergelassen.<br />
Foto: dpa<br />
Soauch Winner und Schröder,<br />
der Experte für Lackierungen<br />
aller Art sowie Karosserieund<br />
Unfall-Instandsetzung –<br />
seit 1991 ist der Betrieb an der<br />
Straße Zum Kaiserbusch 32 angesiedelt.<br />
Im Vorjahr hat Michael Schulte den Betrieb<br />
als neuer Inhaber übernommen.<br />
„Zuvor war ich hier bei meinem Vorgänger<br />
imBetrieb bereits seit sieben Jahren<br />
tätig“, erklärt Michael Schulte. Wenn es<br />
um Lackschäden oder die Instandsetzung<br />
von Young- und Oldtimern geht, dann<br />
treffen Michael Schulte und seine zwölf<br />
Mitarbeiter in der 2500 Quadratmeter<br />
großen Werkstatt am Kaiserbusch immer<br />
den richtigen Ton. Von der Farbtonermittlung<br />
über den Lackaufbau bis zur<br />
brillanten Decklackierung – die erfahrenen<br />
Mitarbeiter von Winner und Schröder<br />
haben die passenden Instrumente,<br />
damit am Ende wieder alles im Lack ist.<br />
Neben dem Kerngeschäft – der Unfallinstandsetzung<br />
– arbeiten die Mitarbeiter<br />
gerne auch alte und rostige Schätzchen<br />
wieder auf. Dafür arbeiten die Experten<br />
mit einem regionalen Lackhersteller<br />
zusammen.<br />
„Meine Mitarbeiter haben ein offenes<br />
Ohr für außergewöhnliche<br />
Wünsche und ein<br />
geschultes<br />
Das Team von Winner und Schröder im Industriegebiet Kaiserbusch trifft immer den richtigen Ton. Die Lack-Experten<br />
verwenden nur Marken-Lacke.<br />
Auge, das penibel auf die perfekte Ausführung<br />
achtet“, sagt der Inhaber Michael<br />
Schulte über seine geschulten Mitarbeiter.<br />
In all den Jahren sei auch schon<br />
so mach ungewöhnlicher Lackierwunsch<br />
an ihn herangetragen worden, gesteht er.<br />
„Ich habe hier auch schon die High Heels<br />
einer Dame pink lackiert oder einen Toilettendeckel<br />
in ‚Gunmetal-Gray‘“,<br />
schmunzelt der Inhaber.<br />
Diese manchmal lustigen Anfragen lassen<br />
sich für den Lackierer aber ganz einfach<br />
erklären: „Oft haben die Leute ein<br />
Badezimmer in einer ganz speziellen<br />
Farbe ausgewählt und die<br />
Sanitäranlagen werden<br />
dann nach ein paar<br />
Jahren nicht<br />
mehr in diesen<br />
Spezialfarben<br />
hergestellt. Und<br />
wenn dann etwas<br />
inWeiß nachgekauft wird, kommt<br />
man zu uns, um es passend lackieren zu<br />
lassen.“<br />
Ann-Christin Frank<br />
Michael Schulte weiß was zutun ist –vom Entrosten bis zum<br />
Lackieren.
23<br />
Anzeige<br />
Inklusion<br />
und Industrie<br />
Die Alexianer nutzen den Standort für eine<br />
wohnortnahe Beschäftigung.<br />
Im Zuge der Dezentralisierung ihrer<br />
Werkstätten haben die Alexianer im<br />
Jahr 2014 das Tischwerk in der ehemaligen<br />
Tischlerei im Gewerbegebiet<br />
Kaiserbusch errichtet. Dort<br />
arbeiten täglich Menschen mit geistiger<br />
Behinderung und psychischen<br />
Erkrankungen in verschiedenen<br />
Arbeitsmodellen.<br />
Die Alexianer haben im Gewerbegebiet ihr Tischwerk errichtet.<br />
Dort arbeiten Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
Fotos: acf<br />
Die Einrichtung gibt 20 Erwachsenenmit<br />
verschiedenen<br />
Einschränkungen Hilfenzur<br />
Gestaltung des Alltags,<br />
denn die meisten von<br />
ihnen können aufgrund ihrer Erkrankung<br />
nur bis zu drei Stunden täglich<br />
einer Beschäftigung nachkommen. Die<br />
18- bis 65-Jährigen sind im Tischwerk<br />
schwerpunktmäßig imMöbelbau tätig.<br />
„Wir stellen hier am Standort die Einrichtung<br />
für Büros und Krankenhäuser her“,<br />
sagt der Diplomsozialarbeiter Benjamin<br />
Werner, der die Werkstätten leitet. Zudem<br />
sei der Bereich Werbetechnik angegliedert,<br />
wo die Mitarbeiter Klebefolien<br />
für Autos und Werbebanner herstellen.<br />
„Die regelmäßige und vielseitige Beschäftigung<br />
bereichert den Alltag und<br />
kann bei mancher Erkrankung zur besseren<br />
Bewältigung und Gesundung beitragen.<br />
Hierdurchkönnen Krankheitszeiten<br />
verringert und langfristig die Arbeitsfähigkeit<br />
wiederhergestellt oder stabilisiert<br />
werden“, sagtWerner über die Hilfestellung<br />
der Tagesstätte, die Alltagsfähigkeiten<br />
zutrainieren.<br />
Die Werkstätten umfassen verschiedene<br />
Arbeitsgebieteaus den Bereichen Dienstleistung<br />
und Handwerk. So finden sich<br />
neben den Tischlereiwerkstätten auch<br />
noch die Konfektionierung, die sich ums<br />
Verpacken und zusammensetzen der Produktekümmert,<br />
und die Verwaltung. Zudem<br />
arbeiten die Frauen und Männer in<br />
dem hauseigenen Bistro und bereiten<br />
dort für die Mitarbeiter die kleinen Pausensnacks<br />
und das Mittagessen vor.<br />
Ebenfalls im Gewerbegebiet angegliedert<br />
ist die Tagesstätte, die Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung helfen soll, eine soziale<br />
Struktur für den eigenen Alltag aufzubauen.<br />
-acf-<br />
Gewerbegebiet Kaiserbusch<br />
Das Industriegebiet zwischen den Straßen Albersloher Weg und Osttor („Kaiserbusch“)<br />
wurde im Zuge des 1988 aufgestellten Bebauungsplans erschlossen.<br />
Aus diesem geht unter anderem hervor, dass geplant war, dass die Stadt Münster<br />
Trägerin der Entwicklung (sprich des Baus der Erschließungsmaßnahmen)<br />
ist. Die Vermarktung der dortigen Gewerbeflächen ist durch die Stadt erfolgt.<br />
Auf einer Bruttofläche von 9,34 Hektar haben sich nach und nach immer mehr<br />
Firmen angesiedelt. Die erstmalige Nutzung der Grundstücke erfolgte inden<br />
allermeisten Fällen Anfang der 90er-Jahre –insbesondere von 1992 bis 1995<br />
wurde am Kaiserbusch ordentlich angebaut. Die letzten freien Restflächen wurden<br />
Anfang der 2000er-Jahre bebaut. In den meisten Fällen handelte es sich<br />
bei den Firmen damals um Betriebsverlagerungen, in wenigen Fällen umNeuansiedlungen.<br />
Heute ist das Gewerbegebiet Kaiserbusch komplett bebaut. Neben<br />
Autohändlern, Lackierwerkstätten und einer Waschstraße haben sich dort<br />
unter anderem auch ein Klempner und die Alexianer niedergelassen. Wenn es<br />
Neuansiedlungen gibt, dann entstehen diese nur in Folge eines Leerstandes<br />
oder nach dem Verkauf eines Gebäudes an einen neuen Nutzer. Erst kürzlich<br />
hat das Autohaus Hartmann seinen dortigen Standort umein Gebäude erweitert.<br />
Inden Räumlichkeiten bietet Hartmann nun Autos der Marke Mazda an.<br />
Der ursprüngliche Zweck des Gewerbegebietes am „Grünen Rand“ Münsters ist<br />
bis heute erhalten gebelieben.<br />
AUTOHAUS HARTMANN<br />
hat neben den Marken Renault, Dacia und Seat<br />
nun auch Mazda mit im Programm.<br />
Fahrspaß trifft auf außergewöhnlichesDesign!<br />
Renault TRAFIC<br />
Bringt ihr GeschäftinFahrt.<br />
+Renault Trafic Ba<br />
(v.l.) Marco Döbrich, Oliver Hartmann, Axel Hartmann, Marc<br />
Schröder und Christoph Merten.<br />
Seit 1981 vermittelt das Team vomAutohausHartmannKompetenzinallenBereichen.<br />
Täglich kümmern sich die über 130<br />
Mitarbeiter an den drei Standorten um<br />
die Anliegen und Wünsche der Kunden.<br />
Dabei steht neben der Liebe zum Automobil<br />
immer der Mensch im Mittelpunkt<br />
des Bemühens des gesamten Teams.<br />
Mit den Marken Renault,Dacia und Seat<br />
werden mehr als 3000 Neu und 1000<br />
Gebrauchtwagen proJahr verkauft.Seit<br />
Kurzem ergänzen MazdaFahrzeuge das<br />
Angebot des Autohauses Hartmann.<br />
Die Eröffnung der komplett renovierten<br />
Räumlichkeiten für die MazdaSparte<br />
des münsterischen Autohauses an der Straße Zum<br />
Kaiserbusch 15 hat das Team um Filialleiter Marc<br />
Schröder mit den Kunden zelebriert. „Interessierte<br />
können jederzeit vorbeischauen und sich ein Bild<br />
vonder modernen Atmosphäremachen, sich attraktive<br />
Angebote sichern und sich über den<br />
exklusiven HartmannService, bei dem die<br />
Kundenzufriedenheit stets im Fokus steht,<br />
informieren“, sagt Marc Schröder. „Überzeugen<br />
Sie sich von unseren MazdaFahrzeugen,<br />
in denen sich Fahrspaß, Effizienz<br />
und außergewöhnliches Design vereinen<br />
und freuen Sie sich ganz besondersauf die<br />
SignatureSondermodelle.“<br />
„Doch auch die Marken Renault, Dacia und<br />
Seat stehen bei uns weiterhin im Fokus“,<br />
unterstreicht Marco Döbrich, während er<br />
auf die zahlreichen Fahrzeugmodelle dieser<br />
Hersteller in der Ausstellung verweist.<br />
Das Team des Autohauses steht jederzeit<br />
für Fragen rund um die geführten Automarken<br />
bereit und informiert über das<br />
umfassende Leistungspaket. Dazu zählen<br />
der Scheibenservice, der Reifendienst mit<br />
Einlagerung, Karosserie und Lackarbeiten<br />
sowie die HU/AUUntersuchungen inklusive<br />
Mängelreparaturen. Beim Fahrzeugankauf<br />
kommen die Bewertungen nach<br />
DAT/SCHWACKE zum Einsatz. In der MazdaFachwerkstattwerden<br />
nur OriginalTeile<br />
und Zubehör verarbeitet. Das garantiert<br />
Qualität.<br />
Im Zuge der Erweiterung um MazdaFahrzeuge<br />
sowie weitere Ausstellungsflächen<br />
und Werkstattplätze hat die Gruppe zwei<br />
Millionen Euro investiert und mehr Personal<br />
eingestellt, umdem Slogan „Starke<br />
Marke, starker Service“ gerechtzuwerden.<br />
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48165 Münster, ZumKaiserbusch25, Tel. 0251 618070<br />
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Die neue Mazda-Sparte: Kürzlich hat das Autohaus Hartmann seinen Standort imGewerbegebiet Kaiserbusch<br />
um ein neues Gebäude erweitert.<br />
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24 LEBEN &WISSEN<br />
Reglindis<br />
kann zu<br />
Recht lächeln<br />
Der Naumburger Dom wurde in diesem Jahr<br />
in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.<br />
Der Name dieser Dame ist nicht nur<br />
Kreuzworträtsellösern geläufig. Die<br />
farbig gefasste, überlebensgroße<br />
Steinfigur der Utavon Ballenstedt ist<br />
eine der berühmtenStifterfiguren im<br />
Naumburger Domund gehört zu den<br />
bedeutendsten Skulpturen der deutschenGotik.Jetzt<br />
dürfte sich derBekanntheitsgrad<br />
der Adligen, deren<br />
cooler Blick etwas Zeitgenössisches<br />
hat, noch vergrößern.<br />
Auf ihrer diesjährigen Tagung<br />
hat das Weltkulturerbe-Komitee<br />
der Unesco<br />
den Naumburger Dom in<br />
Aie d Liste des Welterbes eingetragen.<br />
Die Kirche verdankt ihre herausragende<br />
Bedeutung vor allem den<br />
Arbeiten des sogenannten Naumburger<br />
Meisters. Die zwölf Stifterfiguren aus der<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts bestachen<br />
durch ihreAusdrucksstärke.Solächelt etwa<br />
Reglindis, die Gemahlin eines Markgrafen,<br />
so zufrieden, dass man fast meinen<br />
könnte, sie hätte die Unesco-Entscheidung<br />
geahnt.<br />
Figuren weltlicher Stifter im Chor einer<br />
Kirche, das gab esinjener Zeit sonst nirgends.<br />
Sie befinden sich im Westchor hintereinem<br />
Lettner mit Passionsreliefs und<br />
Kreuzigungsgruppe. Auch ein Werk des<br />
Naumburger Meisters. Eine weitere Besonderheit:<br />
Die gegenüberliegende Chorschranke<br />
von 1230 zählt zu den ältesten<br />
romanischen Hallenlettnern weltweit.<br />
Wer das viertürmige Gotteshaus mit<br />
Kreuzgang, Domschatzgewölbe, Garten<br />
und Friedhof verlässt, steht in dem von<br />
der Kirche geprägten Teil der Stadt, umgeben<br />
von herrschaftlichen Domherrenhäusern.<br />
Räumlich klar getrennthat sich<br />
die Bürgerstadt entwickelt. Strahlend<br />
restaurierte Häuser aus Renaissance und<br />
Barock verleihen nicht nur dem Marktplatz<br />
ein Bild der Geschlossenheit.<br />
Auch im Winzerstädtchen Freyburg, der<br />
Heimat der „Rotkäppchen“-Sektkellerei,<br />
erzählt der Verlaufder Straßen noch von<br />
der Anlage des Städtchens in romanischer<br />
Zeit. Oberhalb des Ortes befindet<br />
sich mit der gewaltigen Neuenburg ein<br />
Zentrum ritterlich-höfischer Kultur. Hier<br />
arbeiteteHeinrich vonVeldekeanseinem<br />
Endlich Weltkulturerbe: der Naumburger Dom, der größtenteils aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts<br />
stammt<br />
Fotos: Ulrich Traub<br />
Eneas-Roman, dem ersten weltlichen<br />
Versepos in Mittelhochdeutsch. Architektonisches<br />
Prunkstück dieser größten BefestigungsanlageMitteldeutschlands,die<br />
erhaben über dem Lauf der Unstrut<br />
thront, ist die Doppelkapelle, in der zwei<br />
Sakralräume übereinander liegen. Sie<br />
sind durch eine Öffnung verbunden, sodass<br />
die Landgrafen an der im Untergeschoss<br />
gelesenen Messe teilhaben konnten,<br />
ohne mit den dort versammelten<br />
Menschen den Raum teilen zu müssen.<br />
Wer den Blick vom Burghügel schweifen<br />
lässt, wird inder Umgebung zahlreiche<br />
Weinberge entdecken. Sie prägen das<br />
Bild der Landschaft an den Flüssen Saale<br />
und Unstrut genauso wie die baulichen<br />
Relikte längst vergangener Zeiten. Über<br />
den Weinbauinformiert ein Museum auf<br />
der Neuenburg. Die Rebenkultur verdankt<br />
sich vorallem dem Wirken der Zisterzienser<br />
aus dem ehemaligen Kloster<br />
Pforta. In dem historischen Gebäudekomplex,<br />
der besichtigt werden kann,<br />
arbeitet seit der Säkularisation 1543 eine<br />
Landesschule, an der so berühmte Schüler<br />
wie Klopstock, Fichte und Nietzsche<br />
unterrichtet worden sind.<br />
Bedeutsamstes Relikt des heutigen Ortes<br />
Schulpforte ist das restaurierte Grisaillefenster<br />
aus dem 13. Jahrhundert in der<br />
Klosterkirche. Es ist das einzigeerhaltene<br />
seiner Art weltweit und eine veritable<br />
Überraschung, da die Zisterzienser<br />
eigentlich auf Kirchenschmuck und ornamentalen<br />
Dekor verzichteten. Eine andere<br />
Großtat verrichteten die Mönche im<br />
Wasserbau. Sie gruben einen Kanal, der<br />
mehrereMühlenantrieb, und errichteten<br />
Wirtschaftsgebäude außerhalb des Klosterbezirks<br />
wie das vollständig erhaltene<br />
Romanische Haus in Bad Kösen. Es<br />
stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts<br />
und zählt zu den ältesten Steinbautenweit<br />
und breit: ein passender Sitz für<br />
das städtische Museum des Heilbads.<br />
Die Region war zujener Zeit Grenzland.<br />
Hier trafen christliche und nicht-christliche<br />
Gebiete, in denen Slawen siedelten,<br />
aufeinander. Das Naumburger Land ist<br />
daher reich an Burgen. Der Name des<br />
heutigen Verwaltungsbezirks kommt<br />
nicht von ungefähr: Burgenlandkreis.<br />
Wer zum Landgut Kreipitzsch hochwan<br />
-dert, kann von dort den Ausblick auf<br />
gleich zwei ehemalige Wehranlagen genießen,<br />
die Rudelsburg und die Ruine<br />
Saaleck. Und eine Stärkung gibt es auf<br />
dem einstigen Rittergut auch.<br />
Da so gut wie jede Sehenswürdigkeit in<br />
der Nähe eines Weinbergs liegt, ist eine<br />
Weinprobe eigentlich Pfl<br />
icht. Ein besonders<br />
schöner Ortist der so genannteBlütengrund.<br />
Hier,wodie Unstrut in die Saale<br />
mündet und ein schöner Radweg verläuft,<br />
liegt das Sommerhaus des symbolistischen<br />
Künstlers Max Klinger, das besichtigtwerden<br />
kann. Der Leipziger Symbolist,<br />
der hier auch seine letzte Ruhestättegefunden<br />
hat, schätzteden Blütengrund<br />
sehr: „Hier ist es ja wie in der Toscana,<br />
bloß näher.“ Drumherum warten<br />
diverse Straußwirtschaften in den Weinbergen.<br />
Oder wie wär`s mit einer Rast an der früheren<br />
Klosterkirche in Zscheiplitz, einem<br />
Blick über das Talder Unstrut mit seinen<br />
sanften Hügeln, den Weinbergen und<br />
den Streuobstwiesen inklusive. Auf dem<br />
historischen Gutshof gleichnebenan liegt<br />
übrigens ein Weingut mit Restaurant.<br />
Spätestens jetzt lächelt nicht nur Reglindis.<br />
Ulrich Traub<br />
Bekannter als ihr Schöpfer: Uta von Ballenstedt<br />
mit Ekkehard II., Markgraf von<br />
Meißen, ein Werk des Naumburger Meisters<br />
Im Land der Burgen: Zugang zur bestens restaurierten Neuenburg
LEBEN &WISSEN 25<br />
Kein Gewinner –kein Verlierer<br />
Das Projekt „Fair streiten lernen“ hilft erfolgreich dabei, Konfliktsituationen in Schulen zu lösen. Jetzt<br />
wurde das „Haus Kloppenburg“ in Münster für diese Initiative mit einem Preis ausgezeichnet.<br />
An 50 Schulen in Münster und im<br />
Münsterland konnten durch „Fair<br />
streiten lernen“ bisher etwa 10000<br />
Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert<br />
werden, Konfl<br />
ikte friedlich<br />
zu lösen. Dabeigeht es nichtnur<br />
um Lösungen für große Auseinandersetzungen<br />
mit hohem Konfl<br />
iktpotenzial.<br />
Auch „kleine Streitereien“<br />
oder Meinungsverschiedenheiten,<br />
zum Beispiel zwischen zwei Schülern,<br />
werden bewältigt und gelöst.<br />
Konfl<br />
iktefriedlich zu lösen, ist<br />
nicht immer einfach. „Aber<br />
es ist möglich“, sagt Siglind<br />
Willms. Die Diplom-Psychol<br />
leitet das vomZentrum Kogin<br />
für psychologische und soziale Arbeit<br />
„Haus Kloppenburg“ in Münster initiierte<br />
Projekt „Fair streiten lernen“. Der international<br />
engagierte Verein Mediation<br />
Dach e. V. zeichnete das Engagement im<br />
Juli in Hamburg mit dem Preis „Jugend-<br />
WinWinno“ 2018 aus.<br />
„Nicht jede Aggression ist negativ“, erläutert<br />
Siglind Willms. Das müssen die Psychologin<br />
und ihr Team zunächst einmal<br />
deutlich machen. Am Beginn der Arbeit<br />
steht deshalb das Gespräch mit Lehrkräften<br />
der Schulen, die sich bei der Lösung<br />
von Konfl<br />
ikten für eine professionelle<br />
Hilfe entscheiden. Willms: „Es ist sehr<br />
wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer<br />
unsere Arbeit unterstützen.“ Das gilt<br />
auch für die Eltern, die vor Beginn der<br />
Konfl<br />
iktarbeit in einer Klasse über das<br />
Projekt und die Arbeit des Teams informiert<br />
werden. Damit ist der erste Schritt<br />
auf dem Weg zu einer erfolgreichen<br />
Arbeit getan.<br />
„Was hat zu einem Konfl<br />
ikt geführt? Dafür<br />
hören wir zunächst die Meinungen<br />
der Beteiligten“, skizziert Trainerin Silvia<br />
Ring den Ansatz. Es folgen Diskussionen,<br />
Änderungsvorschläge und das Einverständnis<br />
dazu –oder auch nicht. Dann<br />
gibt es weitere Vorschläge. Bis eine Lö-<br />
Streiten will gelernt sein: In dieser für den Fotografen gespielten Auseinandersetzung auf einem Schulhof ist eine Streitschlichterin zur Stelle.<br />
sung gefunden ist, die dann auch schriftlich<br />
fixiert wird.<br />
Was sich einfach anhört, ist intensive<br />
Arbeit und erfordert ein hohes Maß an<br />
Engagement, das ehrenamtlich geleistet<br />
wird. „Fair miteinander umgehen“ ist die<br />
Basis für die friedliche Lösung von Konfl<br />
ikten. Dabei wirddeutlich, dass Streiten<br />
nicht grundsätzlich etwas Negatives sein<br />
muss. Es geht um faires Streiten. „Das<br />
muss man lernen“, sagt Silvia Ring, und:<br />
„Es gibt keinen Gewinner und keinen Verlierer.Die<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
mit einem guten Gefühl aus den Gesprächen<br />
gehen.“<br />
Kommunikation ist die Basis für den fairenUmgang<br />
miteinander und damit auch<br />
für die Lösung vonKonfl<br />
ikten. Auseinandersetzungen<br />
würden bei Kindern und<br />
Jugendlichen selten über die Sprache<br />
ausgetragen, sondern oft nur körperlich.<br />
Das ist die Erfahrung des Teams. Der Ansatz<br />
für eine Lösung ist deshalb die Sprache.<br />
„Miteinander sprechen, und zwar<br />
auch in ganzen Sätzen“, sagt Siglind<br />
Willms. Das müsse gelernt werden und<br />
motivieredazu, sich zu äußern und zu erkennen,<br />
„was ist bei einer Auseinandersetzung<br />
was fair und was nicht fair ist“.<br />
DasProjekt „Fair streiten lernen“ wirdfür<br />
alle Schulformen angeboten. Auch in Berufskollegs<br />
waren die Fachkräfte imEinsatz.<br />
Was können junge Leute, die eine<br />
Ausbildung absolvieren, dadurch lernen?<br />
„Fair streiten und fair miteinander umgehen<br />
fördert soziale Kompetenz und<br />
Teamarbeit“, betont die Psychologin. Das<br />
wirkesichpositiv auf die Ausbildung und<br />
damit auch auf das Betriebsklima aus<br />
und ebenso auf das private Umfeld.<br />
Lässt sich der Erfolg des Projekts messen?<br />
„Auf jeden Fall“, sagt Siglind Willms,<br />
denn: „UnsereArbeit hat die Atmosphäre<br />
immer deutlich verbessert.“<br />
Hubertus Kost<br />
Über die Auszeichnung des Projekts „Fair streiten lernen“ freuen sich (v. l.) „Gründungsvater“ und Initiator Johannes<br />
Risse, Siglind Willms, Silvia Ring, Therapeutin Maria Therling-Hülsheger und vom Vorstand des Vereins<br />
„Haus Kloppenburg“ Ursula Sandmann und Rolf Koch-Bürger.<br />
Foto: Hubertus Kost<br />
HAUS KLOPPENBURG<br />
Seit 1976 wird das denkmalgeschützte Gebäude am Wasserweg inMünster, in<br />
dem die Einrichtung „Haus Kloppenburg“ untergebracht ist, als Zentrum für<br />
psychologische und soziale Arbeit genutzt. Zwei Jahre später gründete sich der<br />
Förderverein, zu dem inzwischen 200 Mitglieder gehören.<br />
Der Verein will unter anderem dazu beitragen, dass inder Öffentlichkeit ein Gesprächsklima<br />
entsteht, in dem vorurteilsfrei über psychische und soziale Probleme<br />
gesprochen werden kann.<br />
„Haus Kloppenburg“ vermittelt unbürokratische Hilfe inKrisen- und Belastungssituationen.<br />
Neben der psychotherapeutischen Arbeit mit Information, Beratung und konkreter<br />
Hilfeleistung bietet die Einrichtung das Co-Counselling –eine Selbsthilfemethode<br />
zur Entwicklung emotionaler Kompetenz – an. Auf dieser Basis ist<br />
auch das Projekt „Fair streiten lernen“ aufgebaut. Bei seinen Co-Counselling-<br />
Aktivitäten kooperiert das Team mit der Freien Universität Witten-Herdecke.<br />
www.haus-kloppenburg.de<br />
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NÄCHSTE AUSGABE<br />
30.10.2018<br />
Der<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 5.10.2018
„Bei dem Nebel?“<br />
LEBEN &WISSEN 26<br />
Auf dem Verkehrsübungsplatz des ADAC in Recklinghausen sammeln Fahranfänger erste wichtige<br />
Erfahrungen. Auf sein Recht sollte dort allerdings niemand pochen.<br />
Die Platzordnung liest sich wie ein<br />
Schild gewordenes Ausrufezeichen:<br />
Auf demgesamtenPlatz gilt maximal<br />
30 km/h! Zuwiderhandlungen führen<br />
automatisch zum Platzverweis!<br />
Jeder fährt auf eigenes Risiko! Und<br />
dies selbstverständlich nach den Regeln<br />
der Straßenverkehrsordnung!<br />
EinHinweis, der ein besonders nachdrückliches<br />
Ausrufezeichen verdient<br />
hätte, fehlt: Auf dem Verkehrsübungsplatz<br />
sollte niemand auf sein<br />
Recht bestehen! So manch einer hat<br />
ein trotziges „Ich habe hier die Vorfahrt<br />
und damit basta“ schon mit<br />
einer verbeulten Stoßstange bezahlt.<br />
Szenen auf dem Verkehrsübungsplatz<br />
in Recklinghausen.<br />
Braucht in Berlin keinen Führerschein: Doch Jan Fleischmann<br />
will esnoch einmal wissen und trainiert.<br />
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Viele Verkehrssituationen lassen sich auf dem Übungsplatz des ADAC in Recklinghausen trainieren. Sogar ein<br />
Kreisverkehr gehört zum Repertoire.<br />
Foto: ADAC<br />
Kenner wissen, dass es sinnvoll<br />
ist, am Wochenende lieber<br />
ein bisschen früher aufzustehen,<br />
um gleich inder<br />
Krsten e Stunde auf dem Platz<br />
zu trainieren. Schon mittagskann es heikel<br />
werden, wenn 50 Fahranfänger<br />
gleichzeitig Verkehrsschilder zu interpretieren<br />
versuchen und widerspenstige<br />
Fahrzeuge inParkboxen lenken wollen.<br />
Kurz vor10Uhr warten bereits fünf Autofahrer<br />
auf den Einlass. Ein Mädchen<br />
schaut skeptisch in den Himmel und noch<br />
bedenklicher auf ihren Vater, der bereits<br />
den Sitz hochkurbelt, um gleichPlatz für<br />
seine Tochter zu machen. „Sollen wir<br />
wirklich?“, fragt das Mädchen. „Bei dem<br />
Nebel? Da sieht man doch garnichts.“ Ihr<br />
Vater bleibt entschlossen: „Du siehst<br />
gleich schon genug.“<br />
Neben ihnen öffnet ein Mann die Motorhaube<br />
und examiniert seinen Sohn:<br />
„Nenn mir bitte alle Flüssigkeiten, die<br />
sich im Motorraum befinden.“ „Also, das<br />
sind, äh ...“<br />
All das müssen die künftigen Autofahrer<br />
zu diesem Zeitpunkt im Prinzip noch gar<br />
nicht wissen. „In der Regel üben die Jugendlichen<br />
hier mit ihren Eltern, ehe sie<br />
die erste Fahrstunde genommen haben“,<br />
sagt Heinz Sasse, dessen Rallye-Club Haltern<br />
den Verkehrsübungsplatz in Recklinghausen<br />
für den ADAC betreut. Anfahrenüben,<br />
den Motor möglichst geschmeidig<br />
ohne Abwürgenstarten: Das ist schon<br />
schwer genug.<br />
„Man will sich ja nicht in der ersten richtigen<br />
Fahrstunde blamieren“, sagt Calvin<br />
Kohl, der den Sitz gerade mit seinem Vatergetauscht<br />
hat. Calvin interessiert sich<br />
für automobile Forschung, setzt den Fuß<br />
auf die Kupplungund ärgert sich: „Die ist<br />
vollkommen überfl<br />
üssig. Tesla macht das<br />
genau richtig: Gas und Bremse – das<br />
reicht völlig aus.“ Stattdessen müssen<br />
sich Millionen vonFahranfängern mit der<br />
Kupplung abmühen, die einen stolperfreien<br />
Start immer wieder torpediert.<br />
Calvins Vater Kai-Uwe erzählt derweil,<br />
dass er den Platz schon länger kennt: „Ich<br />
war hier schon mit meiner Tochter. Das<br />
Üben lohnt sich.“<br />
Von der gesamten Anlage, die sich zwischen<br />
Autobahn und Bahngleisen auf<br />
einer Fläche von 30000 Quadratmetern<br />
erstreckt, werden die beiden an diesem<br />
Tag nicht viel sehen. Ihnen reichen ein<br />
paar Meter,umimmer wieder mitder lästigen<br />
Kupplung das Anfahren zutrainieren.<br />
Ein blauer VW<br />
mit Dortmunder Kennzeichen<br />
ist hingegen omnipräsent. Vater<br />
und Sohn scheinen immer schon dort zu<br />
sein, wo andere gerade hinwollen. An<br />
den Parkbuchten beispielsweise, die gelenkige<br />
Kunststoffpylonen voneinander<br />
trennen. Der Sohn setzt das Fahrzeug zurück,<br />
scheint Winkel zu berechnen und<br />
dabei immer wieder zu unzutreffenden<br />
Ergebnissen zu kommen. Nach einerWeile<br />
kapituliert das Team.<br />
Rückwärts einparken ist schließlich Königsklasse,das<br />
muss man nicht gleich am<br />
Anfang beherrschen. Die Fahrer anderer<br />
Fahrzeuge weichen respektvoll aus. Die<br />
Beule am Kotfl<br />
ügel des Autos verheißt<br />
nichts Gutes.<br />
Heinz Sasse überblickt den Übungsplatz<br />
vomVerwaltungsgebäudeaus, in dem regelmäßig<br />
theoretische Trainingseinheitenstattfinden.<br />
EinigeSchilder stehen in<br />
Schiefl<br />
age, die Ampelanlagehat ihrebesten<br />
Zeiten längst hinter sich. Und der<br />
Fahrbahnbelag könnte auch erneuert<br />
werden. „Der Platz müsste dringend renoviert<br />
werden“, überlegt Sasse.<br />
Das Gelände kennt er seit Jugendzeiten.<br />
Der ausgebildete Bäckermeister hat hier<br />
selbst in den sechziger Jahren mit seinem<br />
Vater das Fahren trainiert. Sonderlich<br />
viel Sorgen musste sich sein Vater nicht<br />
um sein Fahrzeug machen. „Ich bin vorher<br />
schon Trecker und Mofa gefahren.“<br />
Das zahlte sich aus.<br />
Manchmal, so unken Mitglieder des<br />
Teams, müssen die Gelben Engel vom<br />
ADAC täglich vorfahren, um Fahrzeuge<br />
zu reparieren, die nach einer Kollision<br />
mit Verkehrsschildern oder anderen<br />
Autos gar nicht mehr gut aussehen. In<br />
solchen Situationen würden sich Heinz<br />
Sasse und seine Kollegen freuen, wenn<br />
eine der Grundregeln gründlicher gelesen<br />
würde: „Abstand halten ist besonders<br />
wichtig! Fahranfänger haben nicht<br />
die Routine, um fehlerfrei zu fahren.“<br />
Jan Fleischmann unterscheidet sich in<br />
zweierlei Hinsicht von den anderen Anfängern,<br />
die in Recklinghausen trainieren:<br />
Er hebt mit seinen 36 Jahren den Altersschnitt<br />
erheblich und wirkt deutlich<br />
weniger angespannt als die anderen. „Mit<br />
Lebenserfahrung wird man gelassener“,<br />
sagt er. Mit seiner Mutter besucht der<br />
Berliner seine Großmutter im Ruhrgebiet<br />
und nutzt die Chance für ein Training.<br />
„Bislang habe ich keinen Führerschein<br />
gebraucht. InBerlin kommt man mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln überall hin.“<br />
Doch jetzt, da er Vatergeworden ist, werden<br />
Großeinkäufe für die Familie immer<br />
schwieriger.„Da braucht man einfach ab<br />
und zu ein Auto.“<br />
Vor dem Fahren hat der Berliner keine<br />
Angst. Respekt empfindet er eher vorder<br />
Theorie. Vor18Jahren hat er sich an der<br />
Prüfung abgemüht. „Ich bin zwei Mal mit<br />
jeweils einem Fehlerpunkt durchgefallen.“<br />
Das –der 36-Jährigeist fest entschlossen<br />
–soll ihm nicht noch einmal passieren.<br />
Annegret Schwegmann<br />
Heinz Sasse vom Rallye-Club Haltern schaut auf dem Gelände des<br />
ADAC nach dem Rechten.<br />
Fotos (2): ash
LEBEN &WISSEN 27<br />
Immer bei den Letzten<br />
Jörg Degenhardt sitzt mit einem Ärzteteam im „Besenbus“ am Ende des Marathonfeldes in Münster,<br />
spricht Mut zu, tröstet und hilft den Erschöpften und den Aussteigern.<br />
Marathon, das heißt:<br />
eiserne Disziplin, literweiseSchweiß,<br />
sportlicher<br />
Höhenfl<br />
ug und –<br />
auch Niederlage. Die<br />
Sieger des Münster-Marathons sieht man<br />
nach 42 Kilometern auf der Ziellinie.Und<br />
wer sieht jene, die aufgeben? Oder aus<br />
der Zeitwertung herausfallen? Der „Besenmann“.<br />
Jörg Degenhardt ist am Ende<br />
des letzten Feldes zur Betreuung da. Motiviert,<br />
spricht Mut zu, tröstet. Dafür sitzt<br />
Degenhardt mit einem Ärzteteam beim<br />
Marathon im „Besenbus“. Sportlich muss<br />
er dafür nicht sein. Aber menschlich.<br />
Arndt Zinkant sprach mit ihm.<br />
Sie sind beim Marathon nicht wirklich<br />
mit dem Besen unterwegs,<br />
oder?<br />
Jörg Degenhardt: Nein, das ist symbolisch<br />
gemeint. Ich fahre imsogenannten<br />
„Besenwagen“. Das Marathonfeld besteht<br />
aus einem Führungsfeld und einem<br />
Betreuungsfeld –und da sind wir dann<br />
hinten im Besenwagen zur Stelle: für Erschöpfte,<br />
aber auch sonstige „Aussteiger“,<br />
die nicht mehr wollen. Für die gibt<br />
es an der Strecke vier oder fünf Stellen,<br />
wo Shuttle-Busse stehen – umdie Leute<br />
wieder nach Münster zurückzufahren,<br />
damit sie nicht bis zu 30 Kilometer laufen<br />
Jörg Degenhardt gehört zuden „Besenleuten“ beim Marathon.<br />
Sportlich muss er nicht sein, aber menschlich. Foto: Arndt Zinkant<br />
müssen. Teilweise können die einfach<br />
nicht mehr weiter und sind entsprechend<br />
demotiviert.<br />
Wie viele sind das im Allgemeinen?<br />
Degenhardt: Insgesamt? Weiß ich nicht<br />
genau, aber bei uns im Bus haben wir maximal<br />
15 Personen. Es gab aber auch<br />
schon Jahre, da saßen nur drei Leute im<br />
Bus. Die meisten setzen wir zwischendurch<br />
aber wieder heraus, weil die Stadtwerke<br />
auch noch überall ihre Busse stehen<br />
haben. Wir starten morgens um 9<br />
Uhr und laufen die ersten Kilometer mit<br />
–soetwabis zur GaststätteKruse-Baimken.<br />
Warum müssen Sie mitlaufen?<br />
Degenhardt: Weil die Straßen anfangs<br />
für den Ziehharmonika-Bus in der Altstadt<br />
zu eng sind. Aber auch,umden persönlichen<br />
Kontakt zum Läufer zu haben.<br />
Denn das sind immer diejenigen, die<br />
eventuell später aufgeben. Die Guten<br />
sind dann schon lange weg. Ab Kruse-<br />
Baimken geht es in den Polizeiwagen,<br />
und wir fahren bis zum Franz-Hitze-<br />
Haus, wo dann erst der „Besenbus“ übernommen<br />
wird. Es gibt bestimmteZeitvorgaben<br />
für jeden Kilometer. Unterschreiten<br />
die Läufer diese, steigen wir aus und<br />
sagen dem Letzten, er möchte bitte von<br />
der Straße gehen, damit die Polizei sie<br />
freigeben kann. Dahinter kommen die<br />
Leute von den Stadtwerken, um aufzuräumen.<br />
Die sind also eigentlich die „Putztruppe“<br />
…<br />
Degenhardt: Genau. Wir „Besenleute“<br />
müssen selber auch nicht sportlich sein –<br />
dafür allerdings die Leute motivieren<br />
können.<br />
Und wie viele „Besenleute“ sind Sie<br />
insgesamt?<br />
Degenhardt: Als ich 2008 anfing, war<br />
ich alleine. Dann kam ein Jahr später<br />
meine Partnerin dazu und ab 2012 meine<br />
Patenkinder.Seitdem sind wir zu viert. Es<br />
ist insgesamt keine allzu „große“ Aufgabe,<br />
man muss die Leute eben betreuen.<br />
Haben Sie auch berufl<br />
ich etwas mit<br />
Sport zu tun?<br />
Degenhardt: Nein, ich bin gelernter<br />
Bauingenieur –habe zunächst Bauzeichner<br />
gelernt und dann Architektur in Dortmund<br />
studiert. Dann ging ich als Projektleiter<br />
für Messebau nach Herne. Als Bauingenieur<br />
bin ich bis 2007 freiberuflf ich<br />
tätig gewesen, seit 1989 aber immer mit<br />
Lebensmittelpunkt in Münster.Meine aktuelle<br />
Firma sitzt zum Glück auch hier.<br />
Was sind so die kuriosesten Geschichten,<br />
die Ihnen passiert sind?<br />
Da gab essicher auch kleine Tragödien.<br />
Degenhardt: Auf jeden Fall, leider.<br />
Meist mit Leuten, die sich überschätzt<br />
hatten. Manche kamen aber auch aus<br />
Selbsthilfe-Gruppen, die das Rauchen<br />
aufgeben wollen und diese zwei Ziele<br />
verbinden wollten. Motto: „Wenn wir die<br />
Abgewöhnung schaffen, machen wir<br />
auch den Marathon.“<br />
Und der läuft dann wie?<br />
Degenhardt: Wir starten am Hindenburg<br />
–äh... Schlossplatz und dann zu<br />
Kruse-Baimken, von dort geht es in die<br />
Altstadt. Die Ersten fangen dort bereits<br />
an, langsam zu laufen. Während der ersten<br />
zehn Kilometer bringen wir die, egal<br />
wie, ins Ziel. Und auf diesen zehn Kilometern<br />
fangen auch bereits die Ersten zu<br />
heulen an. Die hatten sich auf etwas gefreut<br />
und sich leider ein unrealistisches<br />
Ziel gesetzt. Und schon macht der Körper,<br />
machen die Knie das plötzlich nicht<br />
mit! Wasvorkommen kann –selbst wenn<br />
mannur aufzehnKilometer trainiert hat.<br />
Diese Pechvögel musst du motivieren<br />
können. Aber wir haben bisher noch alle<br />
reingebracht.<br />
Können Sie sich an besonders krasse<br />
Kandidaten erinnern?<br />
Degenhardt: Vor drei oder vier Jahren<br />
hatten wir mal einen amerikanischen<br />
Soldaten, der bis zum Klinikum gekommenist.<br />
Er waralso nur noch etwaeinen<br />
Kilometer vom Ziel entfernt und sagte:<br />
„Nö, ich will nicht mehr. Keine Lust<br />
mehr!“ Er waraber dennoch froh, so weit<br />
gekommen zu sein. Stell dir vor: 40 Kilometer<br />
geschafft –und dann raus! Der<br />
Mann sagte, es sei gar nicht sein Ziel gewesen,<br />
den Marathon zu schaffen, sondern<br />
nur, möglichst weit zu kommen.<br />
Na ja, immer nochbesser,als bei Kilometer<br />
41 einen Herzschlag zu<br />
Beim Start des Marathons in Münster sind alle noch hoch motiviert. Doch nach den ersten Kilometern beginnen<br />
für manchen Läufer schon die Strapazen.<br />
Foto: Jürgen Peperhowe<br />
kriegen.<br />
Degenhardt: Dashatten wir zum Glück<br />
noch nicht, aber viele mit Kreislaufschwäche<br />
oder Fußvertreten –oder auch<br />
Unterkühlungen, wenn es kalt war.<br />
Wie steht’s mit Prominenten?<br />
Degenhardt: Im letzten Jahr war ein<br />
Halb-Prominenter dabei, aus dem Fernsehen,<br />
aber nicht „hochoffiziell“. Der ist<br />
irgendwann vor Roxel im Wald zusammengebrochen.<br />
Und dann haben sich die<br />
Sanitäter etwa 20Minuten auseinandergesetzt,<br />
wer denn die Kompetenz hätte,<br />
den nach Hause zu fahren! Auch der<br />
Hausarzt wurde konsultiert. Es warwohl<br />
irgendetwas Organisches.<br />
Verraten Sie, wer eswar?<br />
Degenhardt: Ein Sänger – ich kannte<br />
den nicht, mein Patenjunge aber schon.<br />
Der hat sofort sein Handy herausgeholt<br />
und ihn identifiziert. Irgendeiner von<br />
„Deutschland sucht den Superstar“, der<br />
aber wohl nicht so dolle singen konnte.<br />
Und solche, die als Läufer prominent<br />
sind?<br />
Degenhardt: Klar, das erste Viertel besteht<br />
aus solchen „Promis“: hochrangige<br />
Sportler aus Kenia oder so. Die bekommen<br />
auch ein Honorar dafür, dass sie<br />
überhaupt laufen, vom möglichen Preisgeld<br />
abgesehen. Von denen sind schon<br />
Leute eigenmächtig raus aus dem Feld<br />
und ins Hotel gelaufen. Die haben ja Anschlussfl<br />
üge und sind auf einer Art Tingeltour.<br />
Laufen hier, laufen da. Manche<br />
verirren sich auch – dann sitzen die<br />
plötzlich im Hotel, und keiner weiß, wo<br />
sie abgeblieben sind. Übrigens finde ich<br />
es schade, dass man als „Besenmann“immer<br />
als Letzter ins Ziel kommt.Um15.45<br />
Uhr ungefähr, denn wir haben ja unser<br />
Zeitfenster einzuhalten.<br />
Die, die danach kommen, werden<br />
nicht mehr gezählt?<br />
Degenhardt: Nein, wir sagen aber: „Ihr<br />
könnt trotzdem weiterlaufen.“ Die Uhr<br />
tickt zwar noch für die, aber es wirddann<br />
nicht mehr erfasst. Ziemlich deprimierend,<br />
dann am Prinzipalmarkt anzukommen.<br />
Der ist dann schon fastleergeräumt<br />
–keine Ansprache mehr, gar nichts.<br />
Wie hoch ist das Renommee?<br />
Degenhardt: Der Volksbank-Marathon<br />
ist schon recht bekannt, und es machen<br />
weit über tausend Läufer mit. Er ist immer<br />
schnell ausgebucht, und man hat<br />
Schwierigkeiten, reinzukommen.<br />
Mich erinnert das an den „Leistungsmarsch“<br />
früher beim Bund –<br />
mit Gepäck.<br />
Degenhardt: Das deutsch-niederländische<br />
Korps hat auch ‘ne starke Truppe.<br />
Die laufen, glaube ich, ebenfalls mit Gepäck.<br />
Als Herausforderung. In der Kaserne<br />
Handorfhabe ich mal einen Leistungslauf<br />
erlebt – daging es darum, in sechs<br />
Stundensoweit wie möglich zu kommen.<br />
Eine Frau hat damals 78 Kilometer geschafft.<br />
Wahnsinn!<br />
Ich könnte mich, ehrlich gesagt,<br />
schwer motivieren ...<br />
Degenhardt: Da gibt es tolle „Personal<br />
Trainer“. Einer lief einmal über die komplette<br />
Strecke mit und rief: „Manfred,<br />
Manfred, komm!“ Trillerpfeifedabei, Mickey-Maus-Ohren<br />
auf, unglaubliches<br />
Equipment hat der dabeigehabt. Hat<br />
Spaß gemacht, den zu beobachten, was<br />
er für Tricks drauf hatte, seine Leute zu<br />
motivieren. Was mit diesem Manfred los<br />
war, kann ichnicht sagen. Er wirkteganz<br />
normal, Mitte50schätzteich den. Wasdu<br />
in den sechs Stunden an Menschen kennenlernst!<br />
Manchmal erfährt man in Gesprächen,<br />
warum sie überhaupt laufen,<br />
warum sie in der Selbsthilfegruppe sind<br />
und so weiter.<br />
Bitte noch eine Abschluss-Anekdote!<br />
Degenhardt: Okay: Wir haben ja auch<br />
ein Ärzteteam an Bord, also zwei Sanitäter<br />
und einen Arzt. Nun gibt es auf dem<br />
Weg eine Passage bei Altenberge, da<br />
kommt der Bus nicht durch den Tunnel.<br />
Also steigen wir dann aus: das heißt für<br />
uns, etwa zehn Minuten zu laufen und<br />
sich irgendwo auf dem Feld wieder zu<br />
treffen. Vorein paar Jahren warder Arzt<br />
dort mit ausgestiegen –was er nicht darf.<br />
Er muss die ganze Zeit im Bus bleiben.<br />
Und dann hieß es plötzlich: „Es fehlt der<br />
Arzt!“ Nur seine Schuhe wurden gefunden,<br />
das heißt, er muss irgendwo in<br />
Münster unterwegs gewesen sein –ohne<br />
Schuhe! Aus dem Rettungswagen haben<br />
wir dann einen „Ersatz-Doc“angefordert.<br />
Der Kollege ohne Schuhe ist aber zum<br />
Glück irgendwann auch wiederaufgetaucht.<br />
(lacht)
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Unternehmen im Münsterland<br />
– Anspruchsvolles Umfeld für Ihre<br />
Kundenansprache<br />
– Mehr wissen – besser entscheiden –<br />
erfolgreich werben<br />
Branchen & Betriebe: Eisen<br />
aus einem Guss Seite 9/10<br />
Ausgabe 3/18<br />
Geld & Geschäft: Der „Graue<br />
Kapitalmarkt“ Seite 17<br />
Die Belastung wächst<br />
Leben<br />
auch im<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Mit Beilage<br />
Hoch-/Tief- &<br />
erbebau<br />
Komplizierte Auflagen und gesetzliche Regelungen, lange Wartezeiten bei den Behörden und auf der<br />
Straße machen vielen Transportunternehmen das Leben schwer. Die Kosten sind explodiert.<br />
Sie transportierenIndustrieanlagen,<br />
Windräder und ganze Häuser. Die<br />
Zahl der Schwertransportewächst.<br />
Doch die Rahmenbedingungenfür<br />
die Spezialisten, die auch für die<br />
WirtschaftimMünsterlandsowich-<br />
tig sind, haben sich verschlechtert.<br />
Die Regelungengleichenmehrund<br />
mehr einem Dickicht.<br />
Vo Vn Behördenwillkür will<br />
Markus Brößkampnicht unbedingt<br />
sprechen. Als würden<br />
die ewigen Wartezeiten<br />
auf die Transportgenehmigungen<br />
bis zu acht Wochen das Unternehmen<br />
nicht schon genug ausbremsen.<br />
Hinzu kommt eine Gesetzesänderung zur<br />
Privatisierung des Schwertransportbegleitverkehrs,<br />
die voll ins Kontor schlägt:<br />
Die Einschätzung der Sicherheitslage<br />
durch Kreis und Polizei bezüglich der<br />
vom Firmengelände Poppensieker & Derix<br />
in Westerkappeln rollenden Schwertransporte<br />
zur Autobahn hinterlässt ein<br />
riesengroßes Fragezeichen im Kopf des<br />
Geschäftsführers.<br />
Statt lediglich eines Streifenwagens und<br />
einesBegleitfahrzeuges der dritten Generation<br />
(BF3), das den Schwertransport<br />
auch über die Autobahn ganzbisans Ziel<br />
begleitet, muss fahrzeugmäßig aufgerüstet<br />
werden: Drei private Schwertransport-Begleitfahrzeuge<br />
der ganz neuen<br />
Generation (BF4) müssen mit Verwaltungshelfern<br />
am Steuer auf der 1,5 Kilometer<br />
langen Strecke bis zur Autobahn<br />
stattdes einzigen Streifenwagens mitfahren.<br />
Ein Einsatz von zehn Minuten, der<br />
statt 150 Euro für die Polizei den Holzleimbinder-Hersteller<br />
jetzt 1050 Euro<br />
kostet. Und dies jedes Mal bei rund 100<br />
Schwertransporten pro Jahr. „Wir haben<br />
schon große Aufträge an unsere Mitbewerber<br />
in Österreich verloren, weil die<br />
Transportkosten seit Änderung der Gesetzeslage<br />
im Mai 2017 explodiert sind“,<br />
bedauert der Poppensieker-&-Derix-Geschäftsführer.<br />
Bei 30 Schwertransporten<br />
mit Dachträgern aus Brettschichtholz für<br />
nur eine Baustelle könne das Unternehmen<br />
die Mehrkosten von über 30 000<br />
Euro nicht einfach auf den Kunden abwälzen.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Münster | Münsterland<br />
3,6 Prozent mehr Gäste<br />
Auch das Münsterland profitiert vom wachsenden Inlandstourismus.<br />
Für die westfälisch-lippischeTou-<br />
rismusbranchewar2017eingu-<br />
tes Jahr. Die Übernachtungszahlen<br />
legten um 910 000 gegenüber<br />
dem Vorjahr zu – das entspricht<br />
einem Plus von 3,6 Prozent – und<br />
übertrafen erstmals die Marke<br />
von 26 Millionen.<br />
Damit lag Westfalen-Lippe<br />
über dem Bundestrend<br />
(plus 2,7 Prozent),<br />
blieb allerdings<br />
leicht hinter den Ergebnissen<br />
aus Nordrhein-Westfalen (plus<br />
3,9 Prozent) zurück. Das geht aus<br />
dem jetzt veröffentlichten Infobrief<br />
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zum Sparkassen-Tourismusbarometer<br />
hervor, das der Sparkassenverband<br />
Westfalen-Lippe herausgibt.<br />
Das Sauerland legte bei den Übernachtungen<br />
am stärksten zu, verzeichnete<br />
ein Plus von 353 000 Übernachtungen<br />
auf 7,86 Mio. (plus 4,7<br />
Prozent). Die Zahl der Übernachtungen<br />
von Touristen aus dem Ausland<br />
(plus 5,4 Prozent) legte im dritten<br />
Jahr in Folge zu.<br />
Platz zwei in der Rangliste der Zuwächse<br />
bei Übernachtungen belegen<br />
das Ruhrgebiet und das Münsterland.<br />
Das Ruhrgebiet legte um 233 000<br />
(plus 3,6 Prozent) auf 6,69 Mio. Übernachtungen<br />
zu. Wachstumstreiber<br />
war der Inlandstourismus mit einem<br />
Zuwachs von 3,8 Prozent.<br />
Das Münsterland profitierte stark von<br />
einem Nachfragezuwachs nach Ferienwohnungen<br />
und Campingplätzen<br />
und verzeichnete 4,0 Mio. Übernachtungen<br />
– das sind139 000 mehr als im<br />
Vorjahr (plus 3,6 Prozent).<br />
Der Teutoburger Wald legte ebenfalls<br />
zu (plus 2,6 Prozent / plus 174 000)<br />
und kam auf 6,8 Mio. Übernachtungen.<br />
Die Mittelgebirgsregion Siegen-<br />
Wittgenstein verzeichnete 808 561<br />
Übernachtungen. Das entspricht<br />
einem Plus von 1,4 Prozent (plus<br />
11 000). Erstmals verbuchten die Hotels<br />
in der Region mehr Übernachtungen<br />
als die Vorsorge-/Rehakliniken<br />
und setzten damit ihren Wachstumstrend<br />
fort.<br />
Das Stimmungshoch der westfälischlippischen<br />
Tourismusbranche hält<br />
weiter an: Bei der jährlichen Online-<br />
Stimmungsumfrage zeigten sich 82<br />
Prozent der westfälisch-lippischen<br />
Touristiker mit der Entwicklung zufrieden<br />
oder sogar sehr zufrieden.<br />
Der Anzeigenschluss<br />
ist am<br />
5. Oktober 2018.<br />
OFFEN GESAGT<br />
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Branche tritt aufs Gaspedal,<br />
weil der Konjunkturmotor<br />
brummt. Doch statt<br />
mit sperrigen Gütern Meter zu<br />
machen, geraten die Betriebe<br />
ins Schlingern. Sie befinden<br />
sich auf einem Slalomkurs,<br />
dessen Kurven immer enger<br />
werden.<br />
Was die Logistik-Experten auch<br />
im Münsterland ausbremst, ist<br />
vor allem eine Bürokratie, die<br />
sich durch immer neue Regelungen<br />
selbst blockiert und deren<br />
Personalansatz weder mit<br />
dem anschwellenden Volumen<br />
an Anträgen noch mit der immer<br />
komplizierteren Materie<br />
Schritt hält.<br />
Als zweites Nadelöhr entpuppt<br />
sich, dass sich die Straßen und<br />
Brücken landauf und landab in<br />
einem immer erbarmungswürdigeren<br />
Zustand befinden. Der<br />
Weg aus dem Münsterland<br />
nach München führt für einen<br />
Schwertransport mit einem<br />
Umweg von gut 200 Kilometern<br />
über Leipzig/Magdeburg.<br />
Wenn dann zu allem Überfl<br />
uss<br />
in benachbarten Bundesländern<br />
mit zweierlei Maß gemessen<br />
wird, gerät den hiesigen<br />
Betrieben noch mehr Sand ins<br />
Getriebe. Das Wohl und Wehe<br />
dieses Segments der Transport-<br />
Branche schlägt aber auch auf<br />
die Wertschöpfung in der gesamten<br />
Region durch.<br />
Denn ein pfiffiger Mittelstand<br />
muss seine innovativen Lösungen,<br />
auch wenn sie XX<br />
L-Ausmaße<br />
annehmen, unter fairen<br />
Wettbewerbsbedingungen an<br />
den Mann bringen können.<br />
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