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asphalt 06/18

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Aktuell<br />

Flow Move Mix<br />

„Ich bin ganz sicher Deutschlands größter Asphalt-Fan“<br />

Heelys, Curfboards und mehr. Der Pädagoge<br />

weiß allerdings auch ganz genau, worauf es<br />

ankommt, denn rollende Fortbewegung<br />

funktioniert nicht auf jedem Untergrund.<br />

„Woran es jedoch allerorts mangelt, sind<br />

schlichte, <strong>asphalt</strong>ierte Flächen, auf denen<br />

sich diese große Masse an rollspaßbegeisterten<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

treffen, austauschen und kommunizieren<br />

könnten“, erläutert Richter. Dabei ist es ihm<br />

wichtig, dass er damit keine teuren Skateparks,<br />

die sich in vielen Kommunen als Prestige-Projekte<br />

„für die Jugend“ zum Selbstläufer<br />

entwickelt haben, meint. Denn bei<br />

genauem Hinsehen werden diese Parks<br />

lediglich von verhältnismäßig wenigen, sehr<br />

ambitionierten und talentierten Jungs<br />

genutzt. Mädchen hingegen sucht man dort<br />

in der Regel ebenso vergeblich wie den<br />

Großteil der rollenden Jungs. Richter ist<br />

davon überzeugt – und seine Gespräche mit<br />

Kindern und Jugendlichen geben ihm recht<br />

– dass das Gros der rollspaßbegeisterten<br />

Jugend mit den Skateparks gar nichts anfangen<br />

kann. Sie stellen lediglich eine durchaus<br />

sinnvolle Ergänzung zum Breitensport da.<br />

Richter kommt deshalb zu dem Schluss: „Ich<br />

bin wahrscheinlich Deutschlands größter<br />

Asphalt-Fan.“<br />

Allerdings werden vielfach, vor allem im<br />

kommunalen Bereich, die Möglichkeiten, die<br />

sich aus einer glatten Asphaltfläche ergeben,<br />

nicht hinreichend erkannt. Der Frust über die<br />

örtlichen Sport-, Sozial- und Gesundheitsfachleute,<br />

die einfach nicht erkennen wollen,<br />

welches preisgünstige und motorisch wertvolle<br />

Gesundheits-Potenzial sich mit einer<br />

solchen Asphaltfläche anbietet, sitzt tief bei<br />

dem Sport- und Gesundheits-Pädagoge.<br />

Asphaltflächen bieten preisgünstiges und motorisch<br />

wertvolles Gesundheits-Potenzial, wie der<br />

Sport- und Gesundheits-Pädagoge Richter weiß.<br />

(Quelle: Richter)<br />

Was haben Asphalt, rund 1,5 Millionen<br />

Menschen und Fruchtsäfte gemeinsam?<br />

Alle drei Dinge sind Teil eines Projektes,<br />

das vor nun 30 Jahren seinen Anfang nahm.<br />

Flow Move Mix heißt das Konzept, bei dem<br />

Spaß, Musik, Bewegung und gesunde Ernährung<br />

im Vordergrund stehen. Wolfgang Richter,<br />

Sport- und Gesundheits-Pädagoge, ist<br />

der Erfinder des Projektes und hat es seit den<br />

Anfängen 1985 stetig weiterentwickelt. Richter<br />

ist sich sicher: „Durch das Mixen von etablierten<br />

Sportarten mit Trendsportarten,<br />

ganz neuen Moves, mit Musik und anschließend<br />

etwa frischem Obst oder Gemüse entsteht<br />

eine unbegrenzte Vielfalt an gesundheitsfördernden<br />

Aktionen.“ Die Erfahrung<br />

hat dem Pädagogen gezeigt, dass Kinder mit<br />

diesem Mix endlich Sportstunden erleben,<br />

die ihren unterschiedlichen Neigungen<br />

gerecht werden und mehr Spaß machen als<br />

„nur Fußball“ oder „nur Geräteturnen“.<br />

Besondere Bedeutung erlangt das Rollen<br />

auf glatten Asphaltflächen für Richter: „Wenn<br />

ich in den Schulen die Kinder frage, wer<br />

einen Fußball besitzt, melden sich rund 60 %<br />

der Kinder. Bei Rollgeräten sind es unglaubliche<br />

99 % – demnach ist das Rollen ganz klar<br />

die liebste Bewegungsform“. Wo es nämlich<br />

früher nur Roller und Rollschuhe gab, bewegen<br />

sich die Kinder heute deutlich vielseitiger<br />

und geschickter auf Waveboards, Einrädern,<br />

Longboards, Penny-Boards, Xlidern,<br />

Wem bewegte und<br />

gesunde Kinder wichtig<br />

sind und wer dies mit<br />

geringsten Kosten<br />

realisieren möchte, der<br />

sollte sogenannte Flow<br />

Move Spots anbieten<br />

– große <strong>asphalt</strong>ierte<br />

Freiflächen.<br />

Seine Forderungen an die Politik sind<br />

daher klar formuliert. Wem bewegte und<br />

gesunde Kinder wichtig sind und wer dies<br />

mit geringsten Kosten realisieren möchte,<br />

der sollte sogenannte Flow Move Spots<br />

anbieten. So nennt Richter große <strong>asphalt</strong>ierte<br />

Freiflächen, eingefasst von Bäumen,<br />

Rasen und Bänken. Auf derartigen Asphaltflächen<br />

sieht der engagierte Sportpädagoge<br />

neben dem Rollspaß auch viele andere Aktionen<br />

wie beispielsweise Frisbee, Hula-Hoop,<br />

Basketball, Fußball, Tanz oder als Verkehrsübungsplatz<br />

– alles Aktivitäten, die auf<br />

einem herkömmlichen Skatepark nicht möglich<br />

sind. „Flow Move Spots kann man gut<br />

mit einer Eislauffläche vergleichen“, erläutert<br />

Richter, „wo die Menschen sich auch treffen,<br />

gemeinsam um die Bahn skaten und kommunizieren.<br />

Während jedoch bei Eislaufbahnen<br />

eine extrem teure und aufwendige Eisfläche<br />

erzeugt werden muss und diese dann<br />

ausschließlich mit nur einem Gerät, den<br />

Schlittschuhen, genutzt werden kann,<br />

braucht es für die Flow Move Spots und den<br />

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