Berliner Kurier 25.09.2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
**<br />
POLITIK<br />
MEINE<br />
MEINUNG<br />
Esehrt Angela Merkel,<br />
dass sie in der Maaßen-<br />
Affäre Fehler eingesteht. So<br />
wie vorher schon Nahles<br />
(Seehofer würde das wohl<br />
nicht in den Sinn kommen).<br />
Aber das ändert nichts daran,<br />
dass sie auf Abruf arbeitet.<br />
Wie groß ihr Rückhalt<br />
noch ist, zeigt sich bereits<br />
heute bei der Kampfabstimmung<br />
um den Fraktionsvorsitz<br />
der Union. Selbst wenn<br />
ihr Einpeitscher Volker<br />
Kauder dort noch einmal<br />
gewinnt –die nächste Hürde<br />
ist bereits am Horizont<br />
zu sehen. Mitte Oktober ist<br />
Wahl in Bayern. Die könnte<br />
Seehofer den Job kosten.<br />
Die Schadenfreude im<br />
Kanzleramt dürfte dann<br />
aber nur kurz währen. Denn<br />
zwei Wochen später wählt<br />
auch Hessen. Verliert die<br />
Union auch dort (vor allem<br />
an die AfD), ist klar: Seehofer<br />
alleine ist nicht das<br />
Problem. Es ist unabhängig<br />
von Personen der Konflikt<br />
zwischen „Liberalen“ und<br />
„Rechten“ in der Union, den<br />
Merkel aufgrund ihrer Vorgeschichte<br />
nicht mehr befrieden<br />
kann. Und verlorene<br />
Landtagswahlen bringen<br />
das Fass oft zum Überlaufen.<br />
Merkels direkter Amtsvorgänger<br />
kann davon ein<br />
Liedchen singen ...<br />
Abdullah al-Hamid<br />
Der Menschenrechtskämpfer<br />
Abdullah al-Hamid (68)<br />
und seine Mitstreiter Mohammed<br />
Fahad al-Kahtani<br />
und Walid<br />
Abu<br />
al-Chair<br />
haben in<br />
Stockholm<br />
den<br />
Alternativen<br />
Nobelpreis<br />
erhalten.<br />
Sie setzen<br />
sich<br />
in ihrem Heimatland Saudi-<br />
Arabien für Menschenrechte,<br />
die Abschaffung männlicher<br />
Vormundschaft über<br />
Frauen und gegen Totalitarismus<br />
ein. Derzeit sitzen<br />
alle drei im Gefängnis.<br />
Foto: dpa<br />
Von<br />
Christian<br />
Burmeister<br />
Die Kanzlerin<br />
arbeitet auf Abruf<br />
MANN DES TAGES<br />
Merkel entschuldigt sich<br />
Maaßen-Affäre:<br />
„Haben uns zu sehr<br />
mit uns beschäftigt“<br />
Angela Merkel<br />
entschuldigte sich<br />
gestern für ihre<br />
Fehler in der Affäreum<br />
Hans-GeorgMaaßen<br />
Im Mittelmeer kreuzt bald<br />
kein Rettungsschiff mehr<br />
Nach massivem Druck aus Italien:<br />
Panama will der „Aquarius 2“<br />
die Flagge entziehen<br />
Rom –Die „Aquarius 2“ ist<br />
das letzte verbliebene Schiff<br />
im Mittelmeer, das noch private<br />
Seenotrettung betreibt.<br />
Erst vor kurzem hat sie noch<br />
einmal 58 Menschen aus<br />
dem Meer gerettet, die über<br />
das Mittelmeer nach Europa<br />
wollten. Jetzt kommt das<br />
Aus für das Schiff!<br />
Panama, unter dessen<br />
Flagge die Retter fahren,<br />
kündigte an, dem Schiff die<br />
Registrierung zu entziehen.<br />
Offenbar hat der italienische<br />
Innenminister Matteo<br />
Foto: afp<br />
Salvini von der rechtspopulistischen<br />
Lega Druck ausgeübt.<br />
Seit seinem Amtsantritt<br />
im Juni verfolgt Salvini<br />
einen harten Anti-Migrations-Kurs.<br />
Weder Malta<br />
noch Italien ließen die<br />
„Aquarius 2“ mit den<br />
Berlin – Der Konflikt um Verfassungsschutzpräsident<br />
Hans-Georg<br />
Maaßen ist anscheinend beigelegt.<br />
Die GroKo will sich nun wieder um<br />
Sachpolitik kümmern. Doch unter<br />
der Oberfläche brodelt es weiter.<br />
Da nützt auch eine Entschuldigung<br />
der Kanzlerin nichts. Die wichtigsten<br />
Fragen und Antworten zum<br />
Ende der Affäre:<br />
Was genau macht Maaßen künftig?<br />
Nichts mehr mit Verfassungsschutz.<br />
Der 55-Jährige soll als Sonderberater<br />
im Rang eines Abteilungsleiters<br />
unter anderem für das Aushandeln<br />
von Abkommen mit anderen<br />
Staaten zuständig sein, in denen<br />
Rückführungen von Asylbewerbern<br />
geregelt werden –und für Vereinbarungen<br />
mit afrikanischen Staaten in<br />
der Flüchtlingspolitik. Der Beamte<br />
Flüchtlingen an Bord in ihre<br />
Häfen.<br />
Salvinis Behörde habe Panama<br />
mitgeteilt, dass der<br />
Kapitän der „Aquarius“ sich<br />
weigere, Geflüchtete an die<br />
afrikanische Küste zurückzubringen,<br />
hieß es bei den