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LGBB_032018_korrektur_02

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336 Seiten mit 2 Karten und<br />

10 Zeichnungen. Gebunden € 22,–<br />

ISBN 978-3-406-72704-7<br />

Vergessen Sie alles, was Sie über<br />

die Antike zu wissen glauben<br />

– und freuen Sie sich auf eine<br />

Reise zu Gärten der Liebe und<br />

uralten Bibliotheken des Orients,<br />

zu goldenen Pferdeställen<br />

im pharaonischen Ägypten und<br />

Geisterhäusern in Athen, zu<br />

Piratenstädten im Gebirge und<br />

zum Mittelpunkt der Welt!<br />

Verlag C.H.Beck<br />

329 Seiten mit 19 Abbildungen und<br />

1 Karte. Gebunden € 26,95<br />

ISBN 978-3-406-70817-6<br />

«Jonas Grethleins schönes,<br />

gründliches, sein Thema aus<br />

allen Perspektiven betrachtendes<br />

Buch, erweist sich als anregender<br />

Führer durch die Welt<br />

der ‹Odyssee›.»<br />

Eckart Kleßmann, Lesart<br />

«Viel lernt man in diesem Buch<br />

über die Kompositionskunst<br />

Homers.» Manfred Koch, NZZ<br />

www.chbeck.de<br />

»Von Kaisern<br />

und Kürbissen«<br />

Senecas Apocolocyntosis als kompetenzorientierte<br />

Textausgabe für die Oberstufenlektüre<br />

– Von Thekla Hämmerling –<br />

„Qualis artifex pereo!“ (Suet. Nero, 49,1) Mit dieser<br />

ultima vox soll Kaiser Nero, eine der bekanntesten<br />

und ambivalentesten Gestalten der römischen Antike,<br />

sein Leben ausgehaucht haben. Die fi ktiven<br />

letzten Worte seines Vorgängers und Stiefvaters<br />

Kaiser Claudius tauchen in der Vita des Sueton<br />

nicht auf, wohl aber in der Apocolocyntosis, der<br />

einzig erhaltenen menippeischen Satire lateinischer<br />

Literatur: „Vae me, puto concacavi me!“ (apocol.<br />

IV,3) Dieser Ausruf fasst in (umgangs-)sprachlich<br />

und inhaltlich präziser Weise das Thema der Satire<br />

zusammen: Die Parodie der Vergöttlichung des<br />

strohdoofen, stotternden und spielsüchtigen Kaisers<br />

Claudius.<br />

Im Folgenden möchte ich die kompetenzorientierte<br />

Textausgabe „Von Kaisern und Kürbissen –<br />

Senecas Apocolocyntosis“ (auszugsweise) vorstellen,<br />

die im Rahmen meines lehramtsbezogenen<br />

Masterstudiums im Fach Latein aus meiner Abschlussarbeit<br />

hervorgegangen ist.<br />

Bei der Konzeption der Textausgabe stand es im<br />

Vordergrund, die Parodie der Vergöttlichung des<br />

Kaisers Claudius (seines Charakters, seines äußeren<br />

Erscheinungsbildes, seiner Politik in Verbindung<br />

mit der Ironisierung gesellschaftlicher<br />

Aspekte der Kaiserzeit) sowie charakteristischer<br />

Merkmale antiker Gattungen (Epos, Tragödiendichtung,<br />

Geschichtsschreibung etc.) für Schüler/<br />

innen zugänglich zu machen. Der Fokus lag dabei<br />

vor allem auf der Entwicklung von „Literaturkompetenz“.<br />

Das in Brandenburg seit dem Schuljahr<br />

2017/18 von den Schulen verbindlich umzusetzende<br />

Kompetenzmodell der Rahmenlehrpläne für die<br />

Sekundarstufe I lieferte hierfür eine Grundlage.<br />

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang<br />

der schwer greifbare Kompetenzbegriff bzw.<br />

der Begriff „Literaturkompetenz“, der für das<br />

Unterrichtsfach Latein viele auszubildende und<br />

bereits praktizierende Lehrkräfte vor Verständnisprobleme<br />

stellt. Als Empfehlung sei an dieser<br />

Stelle der 2015 im Forum Classicum erschienene<br />

Artikel „...und wo bleibt die Literatur? Gedanken<br />

zum Kompetenzerwerb im altsprachlichen Unterricht“<br />

1 erwähnt, in dem Stefan Kipf die „11 Teilkompetenzen<br />

literarischen Lernens“ 2 Kaspar Spinners<br />

aus der Deutschdidaktik überzeugend auf<br />

den lateinischen Literaturunterricht überträgt. Als<br />

besonders anschaulich erachte ich folgende sieben<br />

dieser Kompetenzen: „Perspektiven literarischer<br />

Figuren nachvollziehen“, „sprachliche Gestaltung<br />

aufmerksam wahrnehmen“, „literaturhistorisches<br />

Bewusstsein entwickeln“, „narrative und dramatische<br />

Handlungslogik verstehen“, „prototypische<br />

Vorstellungen von Gattungen/Genres gewinnen“,<br />

„literatur-historisches Bewusstsein entwickeln“<br />

und „mit Fiktionalität bewusst umgehen“.<br />

Eine kompetenzorientierte Textausgabe für die<br />

Oberstufenlektüre ist an bestimmte Forderungen<br />

bezüglich Aufbau, Aufarbeitung der lateinischen<br />

Textabschnitte und der Konzeption zugehöriger<br />

Aufgabenstellungen gebunden. Es sei hier auf den<br />

1 Vgl. KIPF (2015), S. 73–80.<br />

2 Vgl. SPINNER (2013), S. 94.<br />

170 JAHRGANG LXII · <strong>LGBB</strong> 03 / 2018 171<br />

<strong>LGBB</strong> 03 / 2018 · JAHRGANG LXII

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