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Entwicklungsleitbild Welterbe-Region Semmering - Schneealpe

Langenwang - Mürzzuschlag - Neuberg an der Mürz - Spital am Semmering

Langenwang - Mürzzuschlag - Neuberg an der Mürz - Spital am Semmering

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ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

LANGENWANG • MÜRZZUSCHLAG • NEUBERG AN DER MÜRZ • SPITAL AM SEMMERING


Cover: Blick von der <strong>Schneealpe</strong>


ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

LANGENWANG<br />

MÜRZZUSCHLAG<br />

NEUBERG AN DER MÜRZ<br />

SPITAL AM SEMMERING<br />

kunsthaus muerz gmbh • stadtland DI Sibylla Zech GmbH


4<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Münster Neuberg an der Mürz


5<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 Vorbemerkung 8<br />

2 <strong>Region</strong>sprofil & Rahmenbedingungen 10<br />

2.1 Strukturwandel...................................................................................................11<br />

2.2 Bezirksfusionen...................................................................................................12<br />

2.3 Gemeindestruktur-Reform............................................................................12<br />

2.4 Demografische Entwicklung........................................................................13<br />

2.5 Standortentwicklung.......................................................................................13<br />

2.6 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt................................................13<br />

3 Die übergeordneten vertikalen Ebenen 15<br />

3.1 Europäische Ebene.............................................................................................16<br />

3.2 Bundesebene..........................................................................................................17<br />

3.3 Landesebene..........................................................................................................17<br />

3.4 <strong>Region</strong>sebene........................................................................................................19<br />

4 Strategisches & räumliches Umfeld 20<br />

4.1 Die <strong>Semmering</strong>bahn als Alleinstellungsmerkmal.......................... 21<br />

4.2 Eine <strong>Region</strong> zu beiden Seiten des Passes...............................................21<br />

4.3 Die Landschaft westlich des Passes.........................................................22<br />

4.4 Die Landschaft östlich des Passes.............................................................22<br />

4.5 Die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong>...................................22<br />

5 Referenzen 23<br />

6 Leitmotiv: Inwertsetzung 26<br />

6.1 Lebensraum .......................................................................................................... 27<br />

6.2 Prozess .................................................................................................................... 27<br />

6.3 Innovation ............................................................................................................ 27<br />

6.4 Identitätsstiftung ............................................................................................ 28<br />

7 Strategische Leitlinien 29<br />

7.1 Die <strong>Semmering</strong>bahn bleibt erhalten....................................................... 30<br />

7.2 Kulturlandschaft zwischen den Zentren Wien und Graz.............30<br />

7.3 Das <strong>Welterbe</strong> schützen durch nützen......................................................31<br />

7.4 Das <strong>Welterbe</strong> schätzen lernen.....................................................................31<br />

8 Handlungsfelder & sektorale Ziele 32<br />

8.1 Kulturlandschaft und Naturschutz......................................................... 33<br />

8.2 Ortsbild, Baukultur, nachhaltiges<br />

Siedlungswesen, Flächen schaffen ..........................................................33<br />

8.3 Wirtschaft, Tourismus, regionale Wertschöpfung.........................35<br />

8.4 Bildung, Wissenschaft und Forschung..................................................36<br />

8.5 Kooperation, Infrastruktur und Daseinsvorsorge...........................37<br />

8.6 Klimaschutz und Klimawandel ..................................................................39<br />

8.7 Mobilität .................................................................................................................40<br />

8.8 Kultur, Sport und Freizeit ..............................................................................42<br />

8.9 Gesellschaft, Zusammenleben, Identität und Inklusion............. 43<br />

8.10 Wohnen, Arbeit, Migration in die Alpen.............................................. 44<br />

9 Leitprojekte . 45<br />

9.1 Burgruine Hohenwang Langenwang...................................................... 46<br />

9.2 Siglhof Langenwang........................................................................................ 46<br />

9.3 Bahnhof Langenwang..................................................................................... 46<br />

9.4 Zentrum Langenwang.................................................................................... 46<br />

9.5 Bahnhofsareal Mürzzuschlag..................................................................... 47<br />

9.6 Flächen schaffen Mürzzuschlag................................................................ 47<br />

9.7 Kultur- und Sporteinrichtungen Mürzzuschlag............................... 47<br />

9.8 Münster und Stift Neuberg........................................................................... 48<br />

9.9 Bahnhof Neuberg an der Mürz.................................................................... 49<br />

9.10 Flächen schaffen Neuberg an der Mürz................................................. 49<br />

9.11 Bahnhof Spital am <strong>Semmering</strong>.................................................................. 49<br />

9.12 Bahnwanderweg Spital am <strong>Semmering</strong>................................................ 50<br />

9.13 Flächen schaffen Spital am <strong>Semmering</strong>................................................ 50<br />

10 Weitere Schritte zum Aufbau der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> . 52<br />

10.1 Organisation und Bewusstseinsbildung............................................. 53<br />

10.2 Evaluierung des Leitbildes............................................................................53<br />

11 Anhang .54<br />

11.1 Dokumentation des bisherigen Geschehens ...................................... 55<br />

11.2 Literatur, Anmerkungen .............................................................................. 56<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE


6<br />

ERKLÄRUNG<br />

der politischen Verantwortungsträger<br />

zur künftigen Zusammenarbeit<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Der nachstehend genannte Vorstand der<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> wird<br />

gemeinsam mit dem <strong>Welterbe</strong>team und der<br />

kunsthaus muerz gmbh die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong><br />

<strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> entwickeln!<br />

Von links nach rechts: Hannes Amesbauer, Peter Tautscher,<br />

Robert Lotter, Rudolf Hofbauer, Reinhard Reisinger, Ursula Horvath,<br />

Karl Rudischer, Franz Rosenblattl<br />

RUDOLF HOFBAUER<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde Langenwang<br />

KARL RUDISCHER<br />

Bürgermeister der Stadtgemeinde Mürzzuschlag<br />

FRANZ ROSENBLATTL<br />

Gemeinderat der Stadtgemeinde Mürzzuschlag<br />

PETER TAUTSCHER<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz<br />

HANNES AMESBAUER<br />

Vizebürgermeister der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz<br />

REINHARD REISINGER<br />

Bürgermeister der Gemeinde Spital am <strong>Semmering</strong>


7<br />

DAS TEAM<br />

Es wurden vorerst vier Damen und Herren aus<br />

Entwicklung feststellbar. Die Mitglieder des Teams<br />

jeder Gemeinde in dieses Gremium gebeten.<br />

nehmen eine zentrale Stellung im Planungsprozess<br />

Allesamt sind LeistungsträgerInnen in der <strong>Region</strong> für die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> ein.<br />

und mit dieser eng verbunden. Mit allen sechzehn Dieses Team wird im Herbst 2018 mit Blickpunkt<br />

Damen und Herren fanden Einzelkontakte statt,<br />

Frauen, Landwirte und Wohnort erweitert.<br />

in denen die Ziele erörtert wurden. Es wurden die<br />

wesentlichen Herausforderungen beleuchtet und<br />

Wie bei der gegebenen Gruppe stehen Qualifikation<br />

konkretisiert. Es war eine hohe Identifizierung und und Verbundenheit mit der <strong>Region</strong> für die Auswahl<br />

ein unmittelbarer Nutzen für die Inhalte regionaler im Mittelpunkt.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Es sind dies folgende Damen und Herren:<br />

MARIA FISCHER<br />

FABRICE GIRARDONI<br />

MICHAEL GLETTHOFER<br />

HUBERT HOLZER<br />

URSULA HORVATH<br />

OLIVER KÖNIGSHOFER<br />

ERNST KOVACIC<br />

ANDREAS KRAINER<br />

ANDREAS PAJDUCH<br />

WERNER PINK<br />

FRITZ REISINGER<br />

KAROLIN SCHÄFFER<br />

HELMUT SOMMER<br />

MAX TATSCHER<br />

MARTIN TRAXLER<br />

REINHARD WELSER<br />

Geschäftsfrau, Politikerin<br />

Unternehmer<br />

Unternehmer, Designer<br />

Gastronom<br />

Kunsthistorikerin, Geschäftsführerin<br />

Wirtschaftskoordinator<br />

Künstler, Dirigent<br />

Gastronom, Hotelrestaurant<br />

Unternehmer, Architekt<br />

Unternehmer, Erneuerbare Energien<br />

Land- und Forstwirt, Politiker<br />

Gastronomin, Obfrau des Tourismusvereins<br />

Unternehmer, Vermessungswesen<br />

Gymnasialdirektor<br />

Gastronom, Saiblingszucht<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Welterbe</strong>team


8<br />

1 VORBEMERKUNG<br />

Die Idee, das obere Mürz- und das Fröschnitztal in eine Kleinregion<br />

im Kontext der von Mürzzuschlag nach Gloggnitz führenden<br />

„<strong>Welterbe</strong> <strong>Semmering</strong>bahn“ zu kleiden, entstand als Bottom-up-Initiative.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Die Erarbeitung des regionalen <strong>Entwicklungsleitbild</strong>s<br />

unter aktiver Beteiligung und Mitgestaltung<br />

des <strong>Welterbe</strong>teams und des Vorstands verfolgt das<br />

Ziel, ein gemeinsames Verständnis für ein verantwortungsvolles,<br />

Mensch-Wirtschaft-Lebensraum<br />

umfassendes abgestimmtes Zukunftsbild der <strong>Region</strong><br />

zu generieren.<br />

Das Leitbild baut auf der vom <strong>Welterbe</strong>team erstellten<br />

SWOT-Analyse auf und erschließt Herausforderungen<br />

und Handlungsfelder, um eine zukunftsfähige<br />

und verantwortungsvolle, ausge wogene<br />

Entwicklung der <strong>Region</strong> zu sichern. Das integrierte,<br />

Sektor übergreifende, inner- und außerregional<br />

abgestimmte regionale <strong>Entwicklungsleitbild</strong> der<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> ist Grundlage<br />

für ein Arbeitsprogramm, dient als Zukunftsbild<br />

zur Koordination von Aktivitäten der <strong>Region</strong>alentwicklung<br />

und ist die Grundlage für Entscheidungen<br />

über Förderungen zur <strong>Region</strong>al entwicklung. Das<br />

Leitbild wirkt durch seinen partizipativen Beteiligungscharakter<br />

für alle raumwirksamen Kräfte im<br />

gemeinsamen Handeln für die weitere Zukunftsgestaltung<br />

der <strong>Region</strong>. Eigenverantwortung, regionale<br />

Eigeninitiative und die starke Forcierung von<br />

Lebens- und Umweltqualität sind die Potenziale für<br />

die <strong>Region</strong>. In der <strong>Region</strong>alentwicklung soll ein<br />

gesellschaftlich breit fassender Nutzen für die<br />

Bevölkerung generiert werden.<br />

Wesentlich ist der Fokus auf gemeinsame Ziele zur<br />

Profilierung eigener Kompetenzen und zur Kräftigung<br />

vorhandener Stärken. Vorstand, <strong>Welterbe</strong>team<br />

und kunsthaus muerz führen diese regionale Zukunftsarbeit<br />

gemeinsam aus. Das Leitbild fungiert<br />

dabei als Richtschnur einer gemeinsamen Zukunftsentwicklung,<br />

die mit den spezifischen Kräften und<br />

Ressourcen der regionalen Partner ausgeführt wird.<br />

Mürz


9<br />

KATEGORIEN VISION LEITBILD<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

PROGRAMM<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

DEFINITION<br />

Zukunftsfähigkeit,<br />

langfristige Gestaltung<br />

Leitthemen, Werte<br />

und Schwerpunkte<br />

Ziele, Handlungskonzept,<br />

Aktivitäten<br />

ZEITHORIZONT 10–20 Jahre 3–5 Jahre 1–3 Jahre<br />

LEITFRAGE<br />

Was ist unser Sinn, unsere<br />

langfristige Verantwortung<br />

bzw. Aufgabe?<br />

Welche Werte<br />

leiten unser Tun?<br />

Was ist zu tun, um<br />

das gemeinsame Leitbild<br />

zu erreichen?<br />

ERARBEITUNG<br />

Gesamtorganisation<br />

Gesamtorganisation<br />

und Umfeld<br />

AkteurInnen und<br />

Projektstrukturen<br />

ANWENDUNG<br />

Organisationsintern<br />

und -extern<br />

Organisationsintern<br />

und -extern<br />

Extern<br />

LETZT-<br />

VERANTWORTUNG<br />

Vorstand, <strong>Welterbe</strong>team<br />

kunsthaus muerz gmbh<br />

Vorstand, <strong>Welterbe</strong>team,<br />

kunsthaus muerz gmbh<br />

Akteure und Projektträger<br />

Fröschnitz


10<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

2<br />

REGIONSPROFIL &<br />

RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Steinhauser Viadukt Spital am <strong>Semmering</strong>


11<br />

2.1 STRUKTURWANDEL<br />

Die <strong>Region</strong> des oberen Mürz- und Fröschnitztals<br />

Das Stahlwerk in Mürzzuschlag war über mehr als<br />

liegt an der Fernstraße zwischen der Donau<br />

hundert Jahre lang der Leitbetrieb des oberen Mürztals,<br />

gab in seiner Blütezeit zahlreichen Menschen<br />

und der Adria, die eine Voraussetzung für den<br />

Bau der Südbahn über den <strong>Semmering</strong> bildete.<br />

Arbeit und brach in den 1980er Jahren unter großen<br />

Die attraktive Verkehrslage, ein großes Angebot<br />

Erschütterungen mit Betriebsschließungen, Produktionsverlagerungen<br />

und hohen Arbeitsplatzver-<br />

an Arbeitskräften durch den Niedergang der bäuerlichen<br />

Welt und die Nähe zu den benötigten<br />

lusten zusammen. Der einst maßgeblich arbeitsstiftende<br />

Bahnhof Mürzzuschlag erlitt einen<br />

Roh stoffen führten zu einer Vielzahl von<br />

Industriebetriebsgründungen in den 60er bis<br />

stetigen Bedeutungsverlust. Gut ausgebildete junge<br />

80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Es entstand eine Menschen verließen die <strong>Region</strong>, gründeten ihre<br />

junge Industrieregion. 2]<br />

Familien vorwiegend in den südlichen und östlichen<br />

Zentren. Nach und nach ging so die Bindung an ihre<br />

Für Neuberg an der Mürz begann der Strukturwandel ursprüngliche Heimat verloren. Auch wenn der<br />

schon in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts.<br />

Wandel ökonomisch gegriffen hat, sind Auswirkungen<br />

sichtbar, die in der Volkswirtschaftslehre<br />

Neuberg hatte ein bedeutendes Stahlwerk, das im<br />

Zuge der Zeit in mehreren Schritten 1951 endgültig „altes Industriegebiet“ genannt werden: Stimmung,<br />

geschlossen wurde. Die Krisen der ehemals verstaatlichen<br />

Stahlindustrie in den 1980er Jahren haben in Selbstwertgefühl, wenig Zusammenarbeit,<br />

Image, Zukunftsthemen, Resignation, geringes<br />

der <strong>Region</strong> schwere Schäden verursacht.<br />

kaum wirtschaftliche Perspektiven … 3]<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Münster Neuberg an der Mürz


12<br />

2.2 BEZIRKSFUSIONEN<br />

Im April 2012 beschloss die Steiermärkische Landesregierung<br />

die Fusion weiterer Bezirke, darunter den für eine <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> nicht zu verfolgen. Erst<br />

der auch über ein Leitbild verfügte, waren die Pläne<br />

Zusammenschluss der Bezirke Bruck und Mürzzuschlag.<br />

Solange der Bezirk Mürzzuschlag existierte, öffnete die Tür zu diesem<br />

dieser Schritt zur größeren Verwaltungsebene<br />

Projekt.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

2.3 GEMEINDESTRUKTUR-REFORMEN<br />

Das Gemeindestrukturreformgesetz der Steiermärkischen<br />

Landesregierung wurde im Dezember 2013<br />

beschlossen und trat Anfang 2015 in Kraft.<br />

Acht Gemeinden mutierten zu vier Gemeinden.<br />

Die Gemeinden Altenberg, Kapellen, Mürzsteg<br />

und Neuberg bildeten die Marktgemeinde<br />

Neuberg an der Mürz, die Gemeinde Ganz wurde in<br />

die Stadtgemeinde Mürzzuschlag eingemeindet.<br />

Dadurch wurden andere Größenklassen geschaffen.<br />

Die Gemeinden Langenwang und Spital am <strong>Semmering</strong><br />

verblieben unverändert.<br />

ÖBB Güterzug / Bahnhof Mürzzuschlag


13<br />

2.4 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

Die Bevölkerungszahl von Langenwang erreichte Die Bevölkerungszahl von Neuberg an der Mürz<br />

1991 mit 4.188 ihren Höchststand und beträgt<br />

erreichte 1951 mit 4.664 ihren Höchststand und<br />

Anfang 2017 3.868.<br />

beträgt Anfang 2017 2.618.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Die Bevölkerungszahl von Mürzzuschlag<br />

erreichte 1971 mit 12.055 ihren Höchststand<br />

und beträgt Anfang 2017 8.592.<br />

Die Bevölkerungszahl von Spital am <strong>Semmering</strong><br />

erreichte 1951 mit 2.528 ihren Höchststand und<br />

beträgt Anfang 2017 1.550.<br />

Es liegt somit in der <strong>Region</strong> eine anhaltend rückläufige Entwicklung der Bevölkerungszahl vor.<br />

2.5 STANDORTENTWICKLUNG<br />

Die <strong>Region</strong> ist außergewöhnlich gut erschlossen.<br />

Sie liegt direkt an der Südbahn. Der im Bau befindliche<br />

<strong>Semmering</strong>-Basis-Tunnel (SBT) erlaubt den<br />

Zügen Geschwindigkeiten, die Reisezeiten enorm<br />

verkürzen und dem ursprünglichen Zweck der Bahn,<br />

rasch von einem Ort zum anderen zu gelangen,<br />

gerecht werden. Die Bedeutung dieser Bahn reicht<br />

über Österreich hinaus, weil sie sich auf die baltischadriatische<br />

Achse (BAA) erstreckt, die ein Transeuropäisches<br />

Verkehrsnetz (TEN-V) darstellt und<br />

von der Ostsee zu den adriatischen Häfen führt.<br />

Es ist zu erwarten, dass der Bahnhof Mürzzuschlag<br />

ein Knoten- und Haltepunkt für Schnellzüge sein<br />

wird. Die erheblichen Investitionen der ÖBB in den<br />

Bahnhof Mürzzuschlag deuten in diese Richtung.<br />

Die durch die <strong>Region</strong> führende Autobahn verkürzt<br />

Reisezeiten für den Personen- und Güterverkehr<br />

und ermöglicht kurze Wege in die dargestellten<br />

Zentren und in das benachbarte Ausland. Die nach<br />

Norden führende Landesstraße führt zur Westachse<br />

Österreichs und zur Donau.<br />

2.6 WIRTSCHAFTSSTRUKTUR & ARBEITSMARKT<br />

Die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> stellt keinen Arbeitsmarktbezirk<br />

dar und ist ein Mikrokosmos, für den die<br />

Datenlage gering ausfällt. Die Arbeitsmarktlage ist<br />

dominiert von den Agglomerationszentren Wien,<br />

Graz und dem Raum Bruck/Kapfenberg/Leoben.<br />

Dementsprechend ist die Zahl der Auspendler hoch.<br />

Die Weltwirtschaftskrise von 2007 hat zu einem<br />

Anstieg der Arbeitslosenzahlen und einer<br />

Schwächung der wirtschaftlichen Strukturen<br />

geführt, die erst im Zuge der aktuell guten konjunk-<br />

turellen Lage eine gewisse Verbesserung erfuhren.<br />

Es liegt ein überproportionaler Anstieg älterer<br />

Arbeitsloser vor, die Erwerbsquote der Frauen ist<br />

unterdurchschnittlich, das Arbeitsangebot für junge<br />

Menschen ist nicht ausreichend.<br />

Aus den Vereinigten Edelstahlwerken gingen<br />

zahlreiche Spin-Offs hervor, so auch der Leitbetrieb<br />

in der <strong>Region</strong>, die Böhler Bleche GmbH & Co KG.<br />

Das Handwerk spielt eine untergeordnete Rolle.


14<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Bahnhof Mürzzuschlag


15<br />

3<br />

DIE ÜBERGEORDNETEN<br />

VERTIKALEN EBENEN<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

<strong>Schneealpe</strong>


16<br />

3.1 EUROPÄISCHE EBENE<br />

Auf europäischer Ebene sind die strategischen<br />

75 % der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren<br />

Leitthemen in der Europa 2020-Strategie 4]<br />

sollen in Arbeit stehen. 3 % des BIP der EU sollen<br />

zusammengefasst. Umgesetzt werden diese Ziele für F&E aufgewendet werden. Die 20-20-20-Klimaschutz-<br />

und Energieziele sollen erreicht werden.<br />

in den Richtlinien der einzelnen Fonds, die in<br />

„Wesentliche Aspekte eines Gemeinsamen Strategischen<br />

Rahmens (GSR) 2014–2020“ als Klammersenkt<br />

werden. 40 % der jüngeren Generation sollen<br />

Der Anteil der Schulabbrecher soll auf 10 % abgedokument<br />

aufbereitet sind. Die einzelnen Fonds<br />

einen Hochschulabschluss haben.<br />

sind folgende: Europäischer Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE), Europäischer Sozialfonds<br />

Die Zahl armutsgefährdeter Personen soll um<br />

(ESF), Kohäsionsfonds (KF), Europäischer Landwirtschaftsfonds<br />

für die Entwicklung des ländlichen<br />

regionalen <strong>Entwicklungsleitbild</strong>ern in Österreich<br />

20 Millionen sinken. Für die Ausarbeitung von<br />

Raums (ELER) und Europäischer Meeres- und<br />

sowie daraus abgeleiteten Förderungsmaßnahmen<br />

Fischereifonds (EMFF).<br />

sind drei Ziele relevant, die in einem gemeinsamen<br />

strategischen Rahmen festgelegt sind:<br />

Die Europa 2020-Strategie – intelligentes, nachhaltiges<br />

und integratives Wachstum – ist die Strategie lung und Innovation. Stärkung der Wettbewerbs-<br />

Stärkung von Forschung, technologischer Entwick-<br />

der Europäischen Union für das laufende Jahrzehnt. fähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />

Abgeleitet davon wurden fünf Kernziele formuliert: Verringerung der CO 2<br />

-Emissionen.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Sieben Quellen im Karlgraben


17<br />

3.2 BUNDESEBENE<br />

Die Strategie Forschung, Technologie und Innovation<br />

des Bundes 5] stellt einen Beitrag zur Erreichung den dazugehörenden Handlungsfeldern:<br />

Das ÖREK basiert auf vier inhaltlichen Säulen mit<br />

der Europaziele 2020 dar. Sie ist ein Bekenntnis zur <strong>Region</strong>ale und nationale Wettbewerbsfähigkeit;<br />

Förderung von Forschung, Technologie und Innovation.<br />

Es werden Ziele definiert und Schwerpunkte Klimawandel, Anpassung und Ressourceneffizienz;<br />

Gesellschaftliche Vielfalt und Solidarität;<br />

und Maßnahmen formuliert, die umgesetzt werden Kooperative und effiziente Handlungsstrukturen.<br />

sollen. Im Österreichischen Raumentwicklungskonzept<br />

(ÖREK) 6] ist die gemeinsame Strategie für die Die Klima- und Energiestrategie des Bundes 7] wurde<br />

räumliche Entwicklung in Österreich mit gemeinsamen<br />

Zielen und Handlungsprinzipien, einem fokussetzt<br />

werden. Die Ziele sind ambitioniert, es bedarf<br />

im April 2018 vorgestellt und wird zeitnah umgesierten<br />

und prioritären Handlungsprogramm für die eines rechtlich verbindlichen Plans für die Phasen<br />

Akteur Innen in Raum- und <strong>Region</strong>alentwicklung der Umsetzung und eine verpflichtende Erfüllung<br />

sowie für eine konkrete Verankerung der Umsetzung der Ziele sowie Sanktionen für den Fall der Verfehlung<br />

der Ziele.<br />

fest gehalten. Damit ist das Konzept auch für die<br />

Strukturfondsperiode 2014–2020 von Bedeutung.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

3.3 LANDESEBENE<br />

Das Anfang 2018 in Kraft getretene Gesetz zur<br />

Landes- und <strong>Region</strong>alentwicklung in der Steiermark<br />

bietet den rechtlichen Rahmen für die Umsetzung<br />

des Landesentwicklungsleitbilds 8] und bedingt eine<br />

Stärkung der <strong>Region</strong>en. Es dient auch der Positionierung<br />

der regionalpolitischen Zielsetzungen nach<br />

außen und einer besseren Abstimmung zwischen<br />

den relevanten Ressorts und Dienststellen des<br />

Landes.<br />

Ziele des Gesetzes sind: Die Weiterentwicklung der<br />

steirischen <strong>Region</strong>en als attraktiver Bildungs-,<br />

Arbeits- und Lebensraum für die Bevölkerung. Die<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der steirischen<br />

<strong>Region</strong>en. Die Erhöhung der Wertschöpfung in den<br />

<strong>Region</strong>en. Es wird eine strukturierte und nachhaltige<br />

interkommunale Zusammenarbeit gefordert und<br />

eine thematische und strukturelle Bündelung von<br />

Trägern der Entwicklung innerhalb der <strong>Region</strong>.<br />

Zentrale Maßnahmenbereiche sind Wachstum durch<br />

Innovation auf Basis der Wirtschaftsstrategie 2025 9]<br />

und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung<br />

sowie Aufwertung der natürlichen Ressourcen.<br />

Diese werden durch sektorale Leitbilder detailliert<br />

(Steirische Energiestrategie, Luftreinhalteprogramm<br />

Steiermark, thematische Ansätze für die Bereiche<br />

Mobilität, Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung,<br />

Abfall- und Wasserwirtschaft, Gesundheit, lebensbeglei<br />

tendes Lernen, Generationen und Kultur).<br />

Für den ländlichen Raum stellen integrierte Entwicklungsmaßnahmen<br />

vor allem im Bereich spezifischer<br />

regionaler Stärken sowie die Minimierung<br />

von Schrumpfungsprozessen Schwerpunkte dar.<br />

Ein weiterer Ansatz widmet sich der Vernetzung<br />

und integrierten Entwicklung. Neben den strategischen<br />

Ansätzen einer integrierten <strong>Region</strong>alentwicklung<br />

und einer Vernetzung auf Landesebene<br />

sind für die EU-Strukturfondsperiode 2014–2020<br />

vor allem die Ausführungen hinsichtlich professioneller<br />

regionaler Strukturen wesentlich.


18<br />

Konkret sind im Landesentwicklungsprogramm<br />

2009 sieben <strong>Region</strong>en festgelegt. 10] Diese <strong>Region</strong>en<br />

stellen im Rahmen ihrer institutionalisierten Struktur<br />

eine Stärkung der regionalen Eigenverantwortung<br />

dar, wodurch für die lokalen und regionalen<br />

VerantwortungsträgerInnen und AkteurInnen im<br />

Rahmen landesweiter Vorgaben Handlungsspielräume<br />

geschaffen werden sollen und somit Kompetenz<br />

und Verantwortung dezentralisiert werden. Auf<br />

Basis einer Strategie- und Stärkefeld definition<br />

werden von den <strong>Region</strong>en Arbeitsprogramme in<br />

Form von regionalen Entwicklungs leit bildern und<br />

regionalen Leitprojekten festgelegt. Durch Integration<br />

unterschiedlicher regionaler Strukturen soll<br />

eine professionelle regionale Struktur entstehen,<br />

wobei die strategische Ebene durch <strong>Region</strong>alvorstand<br />

und <strong>Region</strong>alversammlung und die operative<br />

Ebene durch die <strong>Region</strong>almanagements ab gebildet<br />

werden. Es liegt die Klima- und Energiestrategie<br />

Steiermark 2030 11] vor, die der Umsetzung harrt.<br />

Diese umfasst Maßnahmen in den Bereichen Abfallund<br />

Ressourcenwirtschaft, Bildung und Lebensstil,<br />

Energie aufbringung und -verteilung, Gebäude und<br />

Siedlungsstrukturen, Land- und Forstwirtschaft,<br />

Mobilität, Vorbildfunktion öffentlicher Bereich<br />

sowie Wirtschaft und Innovationen. Der Forschungsstrategie<br />

12] des Landes Steiermark kommt<br />

hohe Bedeutung zu.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Viktor Kaplan Triptychon Mürzzuschlag


19<br />

3.4 REGIONSEBENE<br />

Es liegt ein Leitbild der <strong>Region</strong> Obersteiermark Ost 13] – Den Zentralraum entwickeln und<br />

vor. Diesem wurde folgendes Statement vorangestellt:<br />

„Die Obersteiermark Ost ist eine Werkstoff-<br />

– Die natürlichen und kulturellen Ressourcen<br />

die Zentren attraktiv gestalten<br />

region der Zukunft. Hier leben die Menschen in<br />

der <strong>Region</strong> nachhaltig in Wert setzen<br />

einem urbanen Raum und in einer Kulturlandschaft – Den demografischen Wandel und die damit<br />

mit Natur und Bergen. Die Verknüpfung von Technologie<br />

mit Kultur und Sport bildet die Klammer,<br />

Schrumpfungsprozesse managen<br />

verbundenen parallelen Wachstums- und<br />

die Industrie und Lebensqualität verbindet.“<br />

Die <strong>Region</strong> ist nicht nur ein hochproduktiver und Neben 12 Leitthemen sind<br />

innovativer Industriestandort mit Tradition,<br />

die 3 Querschnittsthemen genannt:<br />

sondern auch ein Wohnstandort mit hoher Lebensqualität<br />

und einer lebendigen und spannenden<br />

– Verkehr und Mobilität<br />

– Bildung<br />

kulturellen Szene. Aus einer gelungenen Verknüpfung<br />

von Arbeit, Freizeit, Kultur und Sport erwächst regionale Strukturen, <strong>Region</strong>simage<br />

– <strong>Region</strong>ale Netzwerke/Kooperationen,<br />

eine <strong>Region</strong> der Zukunft. Das Leitbild ist zentrales<br />

Arbeitsinstrument und dient der gemeinsamen<br />

Die <strong>Region</strong>alplanung organisiert auf einer<br />

Orientierung für die <strong>Region</strong>sentwicklung.<br />

übergemeindlichen Ebene die Raumentwicklung<br />

Das Leitbild bündelt die Kräfte, trägt dazu bei,<br />

in Abstimmung von Wirtschaft und Arbeit,<br />

Kooperationen anzustoßen und unterstützt konkrete Wohnen, Versorgung, Erholung und der Mobilität<br />

Projekt bei der Umsetzung.<br />

als Vernetzungselement.<br />

Das für die <strong>Region</strong> Obersteiermarkt Ost vorliegende<br />

Es sind 4 strategische Ziele genannt:<br />

<strong>Region</strong>ale Entwicklungsprogramm (REPRO) 14]<br />

– Die industriell-gewerbliche Kernkompetenz<br />

übernimmt dabei die Flächenvorsorge<br />

weiterentwickeln<br />

und sichert räumliche Entwicklungsoptionen.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Arkadenhof im Brahmshaus Mürzzuschlag


20<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

4<br />

STRATEGISCHES &<br />

RÄUMLICHES UMFELD<br />

Stift und Münster Neuberg


21<br />

4.1 DIE SEMMERINGBAHN ALS ALLEINSTELLUNGSMERKMAL<br />

Das <strong>Welterbe</strong> <strong>Semmering</strong>eisenbahn und die sie<br />

16 große und 118 kleinere Steinbrücken, elf kurze<br />

umgebende Landschaft sind der Rahmen für die<br />

Eisenbrücken und 15 Tunnels waren nötig. Ein 13<br />

regionale Entwicklung. Die von Carl Ritter von<br />

Kilometer langes Band von Wand- und Stützmauern<br />

Ghega geplante <strong>Semmering</strong>bahn ist eine der erfolgreichsten<br />

Leistungen der Habsburgermonarchie.<br />

Landschaft von großer Schönheit. Die <strong>Semmering</strong>-<br />

schirmte die Bahn ab. Es entstand eine künstliche<br />

Von den 42 Streckenkilometern zwischen Gloggnitz eisenbahn ist eine von 832 UNESCO-Weltkulturerbestätten,<br />

die sich durch Bauten definieren. 15]<br />

und Mürzzuschlag wurden 4,5 km in Tunneln und<br />

1,5 km über Viadukte geführt.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

4.2 EINE REGION ZU BEIDEN SEITEN DES PASSES<br />

Das Mürztal und das Schwarzatal waren über Jahrhunderte<br />

durch den <strong>Semmering</strong> getrennt. Der<br />

Alpenübergang bildete eine Barriere, die sich nach<br />

wie vor tief in den Köpfen der Menschen findet. Die<br />

Täler liegen in zwei Bundesländern. Auf der Passhöhe<br />

verlief nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

bis 1955 die Demarkationslinie zwischen den von<br />

den Alliierten besetzten Zonen.<br />

In den folgenden Jahrzehnten taten sich nur wenige<br />

Gemeinsamkeiten auf: Erst der vom Raumplanungsbüro<br />

stadtland erarbeitete Managementplan über<br />

Karl Ritter von Ghegas <strong>Welterbe</strong>bahn und der<br />

Konsens über die Führung des <strong>Semmering</strong>- Basis-<br />

Tunnels führten zu Umdenken, Bewegung und<br />

positiver Energie.<br />

Schwarzau im Gebirge<br />

Neuberg an der Mürz<br />

Reichenau an der Rax<br />

Prigglitz<br />

Payerbach<br />

Breitenstein<br />

<strong>Semmering</strong><br />

Schottwien<br />

Gloggnitz<br />

Gemeinden der<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong><br />

Gemeinden der Weltkulturerbe-<strong>Region</strong><br />

<strong>Semmering</strong>–Rax<br />

Südbahn<br />

<strong>Welterbe</strong> <strong>Semmering</strong>bahn<br />

Langenwang<br />

Mürzzuschlag<br />

Spital am <strong>Semmering</strong>


22<br />

4.3 DIE LANDSCHAFT WESTLICH DES PASSES<br />

Im Zuge der Errichtung der Bahn über den <strong>Semmering</strong><br />

entstand auch westlich dieses Alpenübergangs zusammenhängenden Siedlungsraum dar. Die<br />

Der Raum Mürzzuschlag–Langenwang stellt einen<br />

eine nachhaltig geprägte künstliche Landschaft, die Landschaft stellt sich als enges, vielschichtiges, in<br />

im Bundesland Steiermark liegt. Ihr geographischer Richtung Westen breiter werdendes Trogtal dar, das<br />

Bereich erstreckt sich auf das obere Mürztal, in der zu beiden Seiten von bewaldeten Bergen um geben<br />

sich die Gemeinden Langenwang, Mürzzuschlag,<br />

ist. Das orographisch abwechslungsreiche obere<br />

Neuberg an der Mürz und Spital am <strong>Semmering</strong><br />

Mürztal mit der <strong>Schneealpe</strong>, einem der drei rund<br />

befinden. Mürz, Fröschnitzbach, Fischbacher Alpen, 2000 m hohen Berge der Alpen südlich von Wien<br />

<strong>Schneealpe</strong> und die <strong>Semmering</strong>-Passhöhe sind die gelegen, und der Naturpark sind ein wertvoller Teil<br />

bestimmenden Begriffe der <strong>Region</strong>.<br />

dieser <strong>Region</strong>.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

4.4 DIE LANDSCHAFT ÖSTLICH DES PASSES<br />

In Niederösterreich wurde 2007 die Kleinregion<br />

„<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–Rax“ gegründet.<br />

Diese ist eine Plattform einer Zusammenarbeit von<br />

Gemeinden. Mitgliedsgemeinden sind Breitenstein,<br />

Gloggnitz, Payerbach, Prigglitz, Reichenau, Schottwien,<br />

Schwarzau im Gebirge und <strong>Semmering</strong>.<br />

In ihrem Mittelpunkt steht das <strong>Welterbe</strong> Semme-<br />

ringbahn. Die gemeinsamen Ziele sind die Identität<br />

der <strong>Region</strong> und eine regionale Vernetzung, die<br />

Attraktivierung der <strong>Region</strong> als Wohnstandort und<br />

eine Sensibilisierung des Baugeschehens im <strong>Welterbe</strong>.<br />

Diese <strong>Region</strong> will das <strong>Welterbe</strong> gemeinsam<br />

mit der Steiermark als Kooperation mit dem angrenzenden<br />

Bundesland weiterentwickeln.<br />

4.5 DIE WELTERBE-REGION SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> ist<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum, den die Gemeinden<br />

Langenwang, Mürzzuschlag, Neuberg an der Mürz<br />

und Spital am <strong>Semmering</strong> bilden. Die regionale Wertschöpfung<br />

soll im Einklang mit einer nachhaltigen<br />

Entwicklung wirksam werden. Die <strong>Semmering</strong>bahn,<br />

der Erhalt ihrer Bauwerke und deren Funktionalität<br />

bilden das Rückgrat der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong>. Der<br />

kulturelle Wert der bautechnischen Pionierleistung<br />

<strong>Semmering</strong>bahn und die Schönheit der Kulturlandschaft<br />

sollen den in der <strong>Region</strong> wohnenden Menschen<br />

und den Gästen bewusst gemacht werden.<br />

Betriebe, Schulen, touristische Einrichtungen und<br />

Gemeinden der <strong>Region</strong> sollen gemeinsam<br />

die Werte des UNESCO-<strong>Welterbe</strong>s <strong>Semmering</strong>bahn<br />

innerhalb und außerhalb der <strong>Region</strong> vermitteln und<br />

zur Stärkung des Bewusstseins und der Identität der<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> beitragen. Die <strong>Region</strong> um die<br />

<strong>Semmering</strong>bahn soll ein zukunftsfähiger, attraktiver<br />

Lebensraum für die BewohnerInnen werden.<br />

Die internationale Stellung und die Erlebbarkeit des<br />

<strong>Welterbe</strong>s muss durch integrierte touristische<br />

Konzepte für die gesamte <strong>Region</strong> gestärkt werden.<br />

Dazu sind innovative, authentische, natur- und<br />

kulturnahe Tourismusangebote zu entwickeln.<br />

Maßnahmen der Raumentwicklung sollen die hohe<br />

gestalterische Qualität von Neu- und Umbauten<br />

im Landschafts- und Ortsbild sichern.


23<br />

5<br />

REFERENZEN<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

kunsthaus muerz Mürzzuschlag


24<br />

Für die Entwicklung der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> ist eine partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit den am <strong>Semmering</strong> wirkenden Organisationen und Zusammenschlüssen von großer<br />

Bedeutung. Diese Zusammenarbeit wird von der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> aktiv gesucht.<br />

Ein großer Teil relevanter Ziele und Regulative zur Entwicklung dieser <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> findet sich<br />

in bestehenden Leitbildern und Planungs dokumenten. Auf diese wird im Leitbild der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong><br />

<strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> Bezug genommen, denn in vielen Fällen geht es darum, positive Entwicklungen<br />

der Vergangenheit zu stabilisieren und mit Rücksicht auf bewährte Elemente weiter zuführen.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Rathaus Spital am <strong>Semmering</strong>


25<br />

Die bedeutendsten Einrichtungen sind nachstehend angeführt:<br />

Die ÖBB AG<br />

<strong>Region</strong> Obersteiermark Ost<br />

Die Eigentümerin der <strong>Semmering</strong>bahn ist die Österreichische<br />

Bundesbahnen AG. Aus diesem Grunde Mürzzuschlag und Leoben und verfügt über das<br />

Diese <strong>Region</strong> besteht aus den Bezirken Bruck/<br />

kommt ihr eine strukturelle Bedeutung für die<br />

„<strong>Region</strong>ale <strong>Entwicklungsleitbild</strong> Obersteiermark Ost<br />

weitere Entwicklung der <strong>Region</strong> zu.<br />

2014+“. Die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong><br />

ist als Kleinregion deren Bestandteil. Aus diesem<br />

Grunde ist das <strong>Region</strong>almanagement Obersteiermark<br />

Bundeskanzleramt der Republik Österreich<br />

Ost als erster Ansprechpartner involviert.<br />

Für die Abteilung II/4 – Denkmalschutz und<br />

Kunstrückgabeangelegenheiten mit den Agenden<br />

Denkmalpflege und <strong>Welterbe</strong> liegt eine direkte<br />

<strong>Region</strong> Industrieviertel<br />

Zuständigkeit vor.<br />

Die NOE <strong>Region</strong>al GmbH hat 2015 die „Hauptregionsstrategie<br />

2024“ für die <strong>Region</strong> Industrieviertel<br />

erstellt. Es liegt die direkte Zuständigkeit<br />

Die Österreichische UNESCO-Kommission<br />

des Büros Katzelsdorf vor.<br />

Die Österreichische UNESCO-Kommission ist die<br />

nationale Koordinationsstelle der UNESCO und wird<br />

über den Prozess auf dem Laufenden gehalten.<br />

Die Weltkulturerbe-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–Rax<br />

Die 2007 gegründete Kleinregion Weltkulturerbe-<br />

<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–Rax ist eine Plattform für die<br />

Das Land Steiermark<br />

Zusammenarbeit von acht Gemeinden auf der<br />

Die Abteilung 17 „Landes- und <strong>Region</strong>alentwicklung“<br />

der Steiermärkischen Landesregierung<br />

über einen 2016 erstellten „Kleinregionalen Strate-<br />

östlichen Seite des <strong>Semmering</strong>passes. Sie verfügt<br />

ist in diesen Prozess aktiv eingebunden.<br />

gieplan 2016–2020“. Es ist dies ein ländlicher Raum<br />

mit ähnlich gelagerten Herausforderungen an die<br />

Zukunft wie in der <strong>Region</strong> westlich des Passes.<br />

Land Niederösterreich<br />

Die <strong>Semmering</strong>bahn führt von Mürzzuschlag nach<br />

Die Abteilung „Raumordnung und <strong>Region</strong>alpolitik“ Gloggnitz. Das Projekt erstreckt sich auf zwei<br />

wird über den Prozess auf dem Laufenden gehalten. Bundesländer. Eine Kooperation ist unerlässlich.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Verein Freunde der <strong>Semmering</strong>bahn<br />

Der Verein der Freunde der <strong>Semmering</strong>bahn besteht<br />

aus den acht Gemeinden, die entlang der <strong>Semmering</strong>bahn<br />

liegen. Dieser war der Auftraggeber des<br />

Managementplans.


26<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

6<br />

LEITMOTIV:<br />

INWERTSETZUNG 16]<br />

Kreuzgang Stift Neuberg an der Mürz


27<br />

Gunther Tichy und Norbert Geldner haben im Zuge der großen Krisen der Verstaatlichen Industrie in den 80er<br />

Jahre des 20. Jahrhunderts im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung eine Forschungsarbeit verfasst,<br />

die in Mürzzuschlag der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Leitlinie künftiger regionaler Entwicklung wurde<br />

als „endogene Erneuerung“ festgeschrieben, die Impulse zur Gestaltung der Zukunft müssten aus der <strong>Region</strong><br />

kommen. 17]<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

6.1 LEBENSRAUM<br />

Es ist die Inwertsetzung, ohne die ein solcher Prozess<br />

nicht erfolgreich stattfinden kann. Die Menschen<br />

gestalten in Eigenverantwortung ihr eigenes Leben<br />

und ihren Lebensraum. Der Wert der Natur ist<br />

gefährdet. Für ihren Schutz wird zu wenig getan.<br />

Dies hat weitreichende Folgen, weil die Natur nur<br />

dann ihrer wertvollen Funktion dauerhaft gerecht<br />

wird, wenn mit ihren Ressourcen sorgsam verfahren<br />

wird. Die ökologische Frage ist brennend, wir<br />

müssen künftig vernetzt und umweltschonend<br />

leben, sodass wir mit geringem Ressourcen- und<br />

Energieverbrauch eine hohe Lebensqualität erreichen.<br />

Die regionale Wirtschaft tritt neben der<br />

globalen in den Vordergrund, um allen Menschen<br />

langfristig Chancen zu bieten und sie am Wohlstand<br />

teilhaben zu lassen. Unser Vorhaben beruht auf<br />

Inwertsetzung: Unser ländlicher Lebensraum muss<br />

wieder seinen Wert erlangen. Mit der Bündelung<br />

der Kräfte auf geographischer und politischer Ebene<br />

ist mit den vier Gemeinden und rund 17.000 Einwohnern<br />

über Parteigrenzen hinweg ein abgestimmter<br />

gemeinsamer Weg in Gang gesetzt.<br />

6.2 PROZESS<br />

Zahlreiche <strong>Region</strong>en versuchen sich durch Leuchtturmprojekte<br />

zu definieren. Wir entscheiden uns für<br />

einen langfristigen Wandlungsprozess, in dem<br />

unsere <strong>Region</strong> binnen eines Zeitraums von zehn<br />

bis zwanzig Jahren einen fundamentalen Wandel<br />

durchleben soll. Prozesshaft ist die Schaffung eines<br />

Innovationsmilieus, das Neid unter Gemeinden und<br />

Betrieben verhindert: Prozessarbeit geht vor<br />

Projektarbeit, Qualität vor Quantität! Diese Transformationen<br />

schaffen mündige und gestaltende<br />

Menschen, indem sie eine „Wissens gesellschaft“<br />

errichten. Um etwas Bestehendes in etwas Neues zu<br />

wandeln, braucht man eine neue, verbindende<br />

Identität: Diese ist die über den <strong>Semmering</strong> führende<br />

<strong>Welterbe</strong>bahn mit ihrer Landschaft.<br />

6.3 INNOVATION<br />

Wir erklären Innovation neu: Das Bestehende wird<br />

neu dargestellt. Das Neue ist somit eine Frage des<br />

Bewusstseins, das umso höher entwickelt ist,<br />

je mehr Sinn hierfür entdeckt werden kann.<br />

Die Qualität von Produkten, Lebensräumen etc.<br />

entsteht erst, wenn sie durch eine öffentliche Insze-<br />

nierung oder ein mentales Erlebnis dazu gemacht<br />

wird. Eine neue <strong>Region</strong>alentwicklung zeichnet<br />

den Beginn des Wandels von der alten Industrieregion<br />

mit geringen Chancen zu einer innovativen<br />

und lebenswerten <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<br />

<strong>Schneealpe</strong>.


28<br />

6.4 IDENTITÄTSSTIFTUNG<br />

Die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> muss sich als Marke verstehen mehr das sich Öffnen für das, was ohnehin da ist.<br />

und als solche entwickelt werden. Das Innenmarketing<br />

ist wichtiger als das Außenmarketing.<br />

steht ein neuer Wert. Durch die Wiederbeachtung<br />

Durch die Wertschätzung dessen, was da ist, ent-<br />

des Vorhandenen entsteht die Achtung vor dem<br />

Die Politik der Inwertsetzung muss ihre Wirkung Bestehenden. Das Innenmarketing zeigt den Menschen<br />

ihre Talente, ihr naturräumliches Potenzial,<br />

entfalten. Die Inwertsetzung ist nicht die Entdeckung<br />

oder Erfindung neuer Welten, sondern viel-<br />

ihre regionalwirtschaftlichen Stärken auf.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Burgruine Hohenwang Langenwang


29<br />

7<br />

STRATEGISCHE<br />

LEITLINIEN<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

ÖBB Railjet / Bahnhof Langenwang


30<br />

7.1 DIE SEMMERINGBAHN BLEIBT ERHALTEN<br />

Die <strong>Semmering</strong>bahn stellt eine herausragende tech - Die Funktion der <strong>Semmering</strong>bahn als umweltschonendes<br />

und leistungsfähiges öffentliches<br />

nische Lösung eines großen physischen Problems<br />

der Errichtung früher Eisenbahnen dar. Die langfristige<br />

Erhaltung der <strong>Semmering</strong>bahn und ihrer Bau-<br />

der historischen Bedeutung auch in Zukunft<br />

Verkehrsmittel muss unter Berücksichtigung<br />

werke ist bindend.<br />

nachhaltig sichergestellt sein.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

7.2 KULTURLANDSCHAFT<br />

ZWISCHEN DEN ZENTREN WIEN & GRAZ<br />

Mit dem Bau der <strong>Semmering</strong>bahn wurden landschaftlich<br />

reizvolle Gebiete einfach erreichbar.<br />

Die umgebende Landschaft entwickelte sich mit<br />

zu einem interessanten Erholungsgebiet: Es entstand<br />

die „Sommerfrische“. Landschaft, Orte, Bauten und<br />

technische Bauwerke der <strong>Semmering</strong>bahn bilden<br />

eine reizvolle Kulturlandschaft. Das <strong>Welterbe</strong>-<br />

Gebiet wird sorgsam und umsichtig als Wirtschaftsund<br />

Lebensraum weiterentwickelt.<br />

Gloggnitz und Mürzzuschlag sind dabei die städtischen<br />

Tore zur <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong>.<br />

Brahmshaus Mürzzuschlag


31<br />

7.3 DAS WELTERBE SCHÜTZEN DURCH NÜTZEN<br />

Das <strong>Welterbe</strong> ist kein Museum, sondern ein<br />

wickelt. In allen wirtschaftlichen Bereichen wird<br />

Siedlungs- und Landschaftsraum, Lebens- und<br />

nachhaltig agiert. Tourismus, Landwirtschaft,<br />

Wirtschaftsraum, in dem sich historische Werte,<br />

Gewerbe und Handel greifen ineinander und nützen<br />

Erneuerung und Fortschritt gegenseitig ergänzen gemeinsam Synergien. Der Verkehr wird umweltfreundlich<br />

abgewickelt − die <strong>Semmering</strong>bahn als<br />

und fördern. Die Ressourcen und Qualitäten der<br />

<strong>Region</strong> werden nicht ausgebeutet, sondern gepflegt leistungsfähiges Nahverkehrsmittel soll dafür das<br />

und durch umsichtiges Wirtschaften weiterent-<br />

Rückgrat bilden.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

7.4 DAS WELTERBE SCHÄTZEN LERNEN<br />

Bevölkerung und Gäste wissen es zu schätzen, in<br />

einer einzigartigen Kulturlandschaft mit enormen<br />

Entwicklungspotenzialen zu leben. Den regionalen<br />

Akteuren ist bewusst, dass alle davon profitieren,<br />

wenn der kulturelle Wert der bautechnischen<br />

Pionierleistung <strong>Semmering</strong>bahn und die umgebende<br />

Kulturlandschaft geschützt und nachhaltig weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Um dieses Bewusstsein zu stärken und an nachfolgende<br />

Generationen weiterzugeben, betreiben die<br />

AkteurInnen der <strong>Region</strong> aktiv Bewusstseinsbildung.<br />

ÖBB Güterzug / Bahnhof Mürzzuschlag


32<br />

8<br />

HANDLUNGSFELDER &<br />

SEKTORALE ZIELE<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Die Entwicklungsziele werden nach den<br />

für die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong><br />

besonders relevanten Handlungsfeldern gegliedert:<br />

– Kulturlandschaft, Natur- und Landschaftsschutz<br />

– Ortsbild, Baukultur, nachhaltiges Siedlungswesen<br />

– Wirtschaft und regionale Wertschöpfung<br />

– Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

– Kooperation und Infrastruktur<br />

– Klimaschutz und Klimawandelanpassung<br />

– Nahmobilität<br />

– Kultur, Sport, Freizeit<br />

– Gesellschaft, Zusammenleben, Identität<br />

– Wohnen, Arbeit, Migration in die Alpen<br />

Es liegt somit ein Zielkatalog vor, der für die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong><br />

einen Rahmen zur Orientierung der künftigen Arbeit und zur<br />

Festlegung künftiger Aufgabenschwerpunkte bietet. Entlang der angeführten<br />

Ziele und Maßnahmenansätze sollen gemeinsam mit NetzwerkpartnerInnen<br />

konkrete Projekte entwickelt und nach Maßgabe der finanziellen und personellen Ressourcen<br />

umgesetzt werden. Dabei ist ausdrücklich ein quersektoraler Ansatz zu verfolgen:<br />

Die Abstimmung bei der Planung und Umsetzung von Projekten in<br />

unterschiedlichen Handlungsfeldern ist unabdingbar.<br />

Blick vom Bärenkogel in das Tal


33<br />

8.1 KULTURLANDSCHAFT & NATURSCHUTZ<br />

8.1.1 Ausgangslage<br />

Die Pflege der Kulturlandschaft ist eine erste Aufgabe,<br />

die vor allem die Grundeigentümer wahrnehmen. minimieren. Der Schutz der Natur und der Land-<br />

Der Verbrauch an Ressourcen und Flächen ist zu<br />

Vor allem der bäuerlichen Welt kommt eine enorm schaft ist eine erste Aufgabe, die in der Kompetenz<br />

wichtige Rolle zu.<br />

der Länder liegt.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.1.2 Ziele<br />

Dem Schutz der Natur, der Landschaft und des<br />

forderungen durch den Klimawandel vorbereitet.<br />

Wassers kommt verstärkte Bedeutung zu, um sie<br />

Die Kulturlandschaft wird nachhaltig genutzt, um<br />

künftigen Generationen überantworten zu können. das typische Landschaftsbild und die darin enthaltenen<br />

Natur- und Kulturwerte dauerhaft zu erhalten.<br />

Schützen erfolgt durch Nützen! Die Erwerbsfähigkeit<br />

einer kleinteiligen Land- und Forstwirtschaft<br />

und die Verschiedenartigkeit ihrer Nutzungsformen Ein wichtiger Aspekt sei herausgegriffen: Die Verwendung<br />

von Plastik ist zu vermeiden, damit keine<br />

werden erhalten, die Kulturlandschaft ist die<br />

Grundlage für gesunde Lebensmittel. Die <strong>Region</strong><br />

Umweltgifte in die Nahrungskette gelangen und die<br />

wird bestmöglich auf die bevorstehenden Heraus-<br />

Umwelt verschmutzen.<br />

8.1.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Land, Gemeinden, GrundeigentümerInnen, LandwirtInnen, Kammer für Land- und Forstwirtschaft<br />

8.2 ORTSBILD, BAUKULTUR<br />

NACHHALTIGES SIEDLUNGSWESEN, FLÄCHEN SCHAFFEN<br />

8.2.1 Ausgangslage<br />

Für Ortsbildschutz, Baukultur und nachhaltiges<br />

Es sind das vor allem Gebäude, die in den Kriegsjahren<br />

errichtet wurden und dem zeitgemäßen<br />

Siedlungswesen gibt es in der <strong>Region</strong> Handlungsbedarf.<br />

Das <strong>Welterbe</strong> ist noch ungenügend verankert. Standard nicht entsprechen. Nach dem Krieg wurden<br />

Die Entwicklung ist aufgrund der Planungskompetenz<br />

der Gemeinden steuerbar. Bausubstanz von über deren Entfernung nachgedacht werden sollte.<br />

bis in die 1970er Jahre Plattenbauten errichtet,<br />

hoher historischer Bedeutung nimmt zunehmend<br />

Schaden bzw. verfällt. Erhaltenswerte Bauten und Die gesetzliche Lage erlaubt es, dass Stadt- und<br />

Ensembles sind nicht nur im Bestand zu sichern,<br />

Ortskerne zugunsten von Bauten an der Peripherie<br />

sondern auch inhaltlich mit sinnvollen, der Gesellschaft<br />

dienenden Anwendungen zu füllen.<br />

Gemeinden bei standortpolitischen Fragen führt<br />

Schaden nehmen. Das Konkurrenzdenken unter den<br />

zu volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Schäden. Zudem entstehen für die Menschen<br />

Rückbau ist als Stärke anzusehen, weil dadurch<br />

die baulichen Strukturen an eine geringer<br />

weitere Wege. Es muss gelingen, die örtlichen<br />

gewordene Wohnbevölkerung angepasst werden<br />

Kerne zu stärken und bauliche Investitionen<br />

und Flächen für sinnvolle Zwecke entstehen.<br />

„auf der grünen Wiese“ zu vermeiden.


34<br />

8.2.2 Ziele<br />

Historische Bausubstanz wird vor dem Verfall<br />

des Denkmal- und Landschaftsschutzes gewährleistet.<br />

Brachliegende Flächen sind nach qualitativen<br />

gerettet, erhalten und mit Funktionen erfüllt.<br />

Rückbau wird als Chance angesehen. Ortskerne<br />

Gesichtspunkten einer neuen Nutzung zuzuführen.<br />

werden als Treffpunkte, aber auch als Wohn-, Versorgungs-<br />

und Dienstleistungsstandorte belebt. Der die architektonische Gestaltung der Bauten hinaus<br />

Baukultur wird umfassend verstanden, sie geht über<br />

Ortsbildschutz wird durch den aktiven Einsatz der und beachtet auch das Umfeld. Dazu gehört die<br />

bestehenden Instrumente der Raum planung (örtliche<br />

Raumordnungsprogramme, Flächenwidmungs- urteilung von Bauvorhaben in den Gemeinden sowie<br />

Verständigung auf gemeinsame Kriterien der Be-<br />

und Bebauungspläne) und der Anwendung der<br />

die Sensibilisierung und Motivation für architektonische<br />

Bestimmungen des Steiermärkischen Baugesetzes,<br />

Qualität.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.2.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> sowie, insoweit vorhanden,<br />

spezialisierte Abteilungen in der Gemeinde-<br />

Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen sind<br />

Mögliche PartnerInnen für die Weiterführung,<br />

verwaltung, die zuständigen Abteilungen des Landes, z.B.: BürgerInnen, Bauträger, ArchitektInnen,<br />

das Bundesdenkmalamt. Die Einbindung von Kooperations-PartnerInnen<br />

erfolgt maß nahmenbezogen. Berufsvertretungen (Fachverbände,<br />

BaumeisterInnen, HandwerkerInnen sowie deren<br />

Kammern).<br />

Josefsapotheke Mürzzuschlag


35<br />

8.3 WIRTSCHAFT, TOURISMUS, REGIONALE WERTSCHÖPFUNG<br />

8.3.1 Ausgangslage<br />

Es finden sich mehrere High-Tech-Unternehmen in landwirtschaftlicher Produkte, Kooperationen und<br />

der <strong>Region</strong>, die eine hohe Wertschöpfung erzielen, wirtschaftliche Beziehungen der Betriebe usw.<br />

hohe Exportraten und eine erhebliche Beschäftigungskapazität<br />

aufweisen. F&E-Kompetenzen sind im Handel und Gewerbe. Betriebe verlieren teilweise<br />

Es gibt Betriebsschließungen und/oder Schwächen<br />

vorhanden. Meist im Familienverband geführte<br />

den Anschluss an die Anforderungen der modernen<br />

„Haubenlokale“ und attraktive Gaststätten vermitteln<br />

Gastfreundschaft und sind für die Innen- und und Süden saugen den Arbeitsmarkt leer.<br />

Zeit. Die Konkurrenz der großen Zentren im Osten<br />

Außenwirkung unerlässlich. Das Angebot an Beherbergungsbetrieben<br />

ist verbesserungswürdig.<br />

Obwohl mehrere vertikal struk turierte touristische<br />

Wirtschaftliche Kreisläufe in der <strong>Region</strong> sind<br />

Einrichtungen tätig sind, ist die touristische Vermarktung<br />

der <strong>Welterbe</strong>- <strong>Region</strong> nicht un genügend ausgebildet, z.B. Direktvermarktung<br />

wahrnehmbar.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.3.2 Ziele<br />

Das Gemeinwohl geht dem individuellen Wohl bevor: sind in der <strong>Region</strong> attraktive Säulen. Die regionalen<br />

Das bedeutet eine umfassende Zusammenarbeit aller wirtschaftlichen Kreisläufe werden vertieft: Diese<br />

Akteure. Die Beschäftigungskapazität der Betriebe erstrecken sich z.B. auf betriebliche Kooperationen,<br />

wird erhöht, damit gut ausgebildete junge Menschen auf Bauernmärkte, auf denen regionale Produkte<br />

in der <strong>Region</strong> bleiben können. Gasthäuser und Hotels verkauft werden.<br />

Josefsapotheke Mürzzuschlag


36<br />

Eine regionale Verschränkung in den Sparten<br />

Industrie und Gewerbe, Bauern und Kunden wird<br />

vertieft. Die High-Tech-Betriebe der <strong>Region</strong> entwickeln<br />

innovative neue Produkte, die zu Wertschöpfung<br />

und zu höherer Beschäftigung führen.<br />

Gehobene Dienstleistungsbetriebe gehen auf dem<br />

Land ihrer Profession nach. Zur Unterstützung eines<br />

„kreativen“ Wirtschaftsmilieus werden – vorzugsweise<br />

„innerorts“ – Standorte und Räume für verschiedene<br />

Aktivitäten angeboten, z.B. für Bürogemeinschaften,<br />

Werkstätten, Ateliers, soziale<br />

Treffpunkte, Vereine, Verkauf regionaler Produkte<br />

etc. Die nahen Ballungsräume sind aufgrund der<br />

geringen Distanzen ein Hoffnungsgebiet. Diese<br />

Chance wird genutzt. Die <strong>Region</strong> positioniert sich als<br />

lohnendes Ausflugsziel im Sommer wie im Winter<br />

und baut forciert den Ausbau eines „sanften“ Qualitätstourismus.<br />

Gastfreundschaft und Gastlichkeit<br />

ausstrahlende „Haubenlokale“ und Gaststätten<br />

erfüllen künftig eine noch wichtigere Funktion in<br />

der Außen- und Innenwirkung.<br />

Die <strong>Region</strong> verfügt über qualitätsvolle Beherbergungsbetriebe,<br />

die vermehrt werden sollten. Die<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> wird in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

eine professionelle Vermarktung und<br />

Produktentwicklung durch die existenten Tourismuseinrichtungen<br />

einfordern.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.3.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel, Gastronomie, Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, KonsumentInnen<br />

8.4 BILDUNG, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG<br />

8.4.1 Ausgangslage<br />

Es gibt eine noch zufriedenstellende Situation<br />

Lerncafé etc. Aber rückläufige Geburtenzahlen<br />

an allgemeinbildenden und berufsbildenden Ausbildungsstätten:<br />

Kindergärten, Volksschulen, Neue<br />

gärten. Möglichkeiten, die sich aus Kooperationsvor-<br />

bedrohen die Existenz von Schulen und Kinder-<br />

Mittelschulen, Gymnasium und Handelsakademie, haben mit den nahegelegenen Universitäten ergeben<br />

Facharbeiterakademie, Musikschulen, Kunstschule, könnten, sind ungenügend entwickelt.<br />

8.4.2 Ziele<br />

Das Potenzial der Universitäten ist zu vertiefen, um Dies auch international, wenn es um das Thema<br />

der Entwicklung der <strong>Region</strong> zu nutzen. Bestehende „Leben in den Alpen“ geht. Lehre in Verbindung mit<br />

Kooperationen werden ausgebaut. Als Beispiele<br />

Matura ist in der <strong>Region</strong> zu präferieren. Lehrlinge<br />

werden genannt: Das Naturlabor Altenberg wirkt im erwerben zu ihrer praktischen Ausbildung die<br />

Kontext mit dem Naturpark Mürzer Oberland mit der Reifeprüfung. Die Matura eröffnet Lehrlingen ein<br />

Universität für Bodenkultur in Wien zusammen. Das Studium. Für die Unternehmen bedeutet Lehre mit<br />

kunsthaus muerz erweitert seine existenten Kontakte<br />

zu Universitäten und Forschungseinrichtungen:<br />

Matura über mehr höherqualifi zierte Mitarbeiter zu<br />

verfügen.<br />

8.4.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden, Schulen, kunsthaus muerz, das Natur labor Altenberg an der Rax, Südbahn Museum,<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen vor allem in Leoben, Wien und Graz


37<br />

8.5 KOOPERATION, INFRASTRUKTUR & DASEINSVORSORGE<br />

8.5.1 Ausgangslage<br />

Die Infrastruktur der Gemeinden erstreckt sich auf des Netzes erlaubt den Menschen etwa den Vorteil<br />

Güter und Dienstleistungen wie Verkehrs- und Beförderungswesen,<br />

Gas-, Wasser- und Elektrizitäts-<br />

Behördenwege minimiert. Daseinsvorsorge durch die<br />

der Verwendung der elektronischen Signatur, die<br />

versorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung,<br />

Kommunen sichert die gemeinwohlorientierte<br />

ärztliche Versorgung, Schwimmbäder und Kultureinrichtungen.<br />

Die interkommunale Zusammenleistungen,<br />

die für eine zeitgemäße Lebensführung<br />

Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstarbeit<br />

in der <strong>Region</strong> harrt der Entwicklung.<br />

unerlässlich sind. Die ärztliche Versorgung der<br />

Menschen mit AllgemeinmedizinerInnen und<br />

Jede Gemeinde arbeitet an höheren Standards für FachärztInnen ist gegeben. Mehrere ÄrztInnen<br />

sich allein. Doch nicht jede Gemeinde muss über alles befinden sich in einem fortgeschrittenen Lebensalter<br />

verfügen. Für den Bereich Digitalisierung gibt es<br />

und werden sich demnächst in den Ruhestand<br />

sowohl erheblichen Aufholbedarf als auch die<br />

begeben.<br />

interkommunale Vernetzung. Das Breitbandinternet<br />

ist weit gehend nicht verfügbar. Rasche Internetnetze<br />

(Glasfaserkabel, das 5G Net) fehlen. Was nicht<br />

dern, die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern<br />

Einrichtungen für die Betreuung von Kleinstkin-<br />

neu, aber noch relativ unbekannt ist: Die Nutzung und Jugendarbeit sind ausbaubedürftig.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Rathaus Spital am <strong>Semmering</strong>


38<br />

8.5.2 Ziele<br />

Verstärkung des Zusammenhalts und Zusammenwirkens<br />

der Gemeinden untereinander durch Forcie-<br />

bringt den BürgerInnen Nutzen und erspart Wege.<br />

ausgebaut. Die Digitalisierung der Verwaltung<br />

rung der interkommunalen Zusammenarbeit, die<br />

Der Sicherung der ärztlichen Versorgung der Menschen<br />

kommt verstärkte Aufmerksamkeit zu.<br />

einer eingehenden Erfassung aller relevanten<br />

Themen bedarf. Die Kommunikation der Gemeinden Nachbesetzungen von Arztpraxen werden erleichtert<br />

und durch die Gemeinden unterstützt. Leistun-<br />

mit ihren Bürgern wird verstärkt. Die Gemeinden<br />

arbeiten bei Planung, Verwaltung und Infrastruktur gen im Rahmen der Daseinsvorsorge führen auch<br />

zusammen. Jede Gemeinde hat Angebote, die auch private Einrichtungen aus. Pflegebedürfte Menschen<br />

anderen Gemeinden offenstehen. Das Ziel ist eine bleiben möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld,<br />

Optimierung der Leistungen für die Bevölkerung<br />

pflegende Angehörige werden durch qualifizierte<br />

und eine Reduktion der Kosten.<br />

mobile Kräfte entlastet. Einrichtungen für die<br />

Betreuung von Kleinstkindern, Nachmittagsbetreuung<br />

von Schulkindern und Jugendarbeit werden dem<br />

Die digitale Infrastruktur (Glasfaserkabel, 5G<br />

Standard) als wesentlicher Standortfaktor wird<br />

Bedarf entsprechend eingerichtet.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.5.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden, soziale und private Einrichtungen, Betriebe, UnternehmerInnen<br />

Jagdschloss Mürzsteg


39<br />

8.6 KLIMASCHUTZ & KLIMAWANDEL<br />

8.6.1 Ausgangslage<br />

Alle im Mikro- und Makrokosmos tragen Verantwortung<br />

für die vom Menschen verursachte Klimaerwär-<br />

Der effiziente Einsatz der Energie, die Nutzung<br />

del entgegenzuwirken, ist nur vereinzelt erkennbar.<br />

mung. Das Wegschieben auf die nächsthöhere Ebene erneuerbarer Energieformen und Elektromobilität<br />

ist ein Fehler. Dieses Handlungsfeld muss in der<br />

sind unterentwickelt. Es gibt zu wenig Ladestationen<br />

Re gion Wurzeln schlagen. Erneuerbare Energiequellen<br />

sind ein wichtiges Modul, um dem Klimawandel pumpen und Energiespeicher. Die Prozesswärme der<br />

für Elektrofahrzeuge, Photovoltaikanlagen, Wärme-<br />

entgegenzuwirken. Es finden sich an der Mürz<br />

Böhler Bleche GmbH & Co KG entweicht derzeit<br />

zahlreiche Wasserkraftwerke und in den Fischbacher ungenutzt. Als Heizenergie wird mit zu hohen<br />

Alpen gelegene Windparks, die ein hohes Regelarbeitsvermögen<br />

erbringen. Es wird mehr erneuerba-<br />

Elektroheizungen. Obwohl eine Gemeinde am<br />

Anteilen Kohle und Öl verwendet. Es gibt noch alte<br />

re Energie erzeugt als in der <strong>Region</strong> verbraucht wird. „e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden“<br />

Ein Bewusstsein in der Bevölkerung, dem Klimawan-<br />

teilnimmt, sind die Resultate ausbaufähig!<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.6.2 Ziele<br />

Wichtig ist die Bildung eines Bewusstseins, um<br />

nen, Photovoltaikanlagen, Solarthermieanlagen,<br />

Aktivitäten zu entfalten, die den Klimawandel<br />

Wärmepumpen und Energiespeichersysteme …<br />

verlangsamen. Die komplexen Folgen des Klimawandels,<br />

wonach der Mensch der Verursacher ist, sind zu ersetzt werden, in den 1960er und 1970er Jahren<br />

Fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas müssen<br />

vertiefen. Wir brauchen mehr Energieeffizienz,<br />

errichtete Elektroheizungen sollten durch zeitgemäße<br />

Systeme ersetzt werden. Die Prozesswärme erneuerbare Energien, Elektromobilität, Ladestatio-<br />

der<br />

<strong>Schneealpe</strong>


40<br />

Böhler Bleche GmbH & Co KG soll genutzt werden.<br />

Autos mit emissionsfreiem Antriebssystem gehört<br />

die Zukunft. Der Strom für Elektromobile muss aus<br />

erneuerbaren Energiequellen stammen.<br />

Es wird eine Klimaschutz-Modellregion angestrebt,<br />

das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden<br />

sollte sich auf die ganze <strong>Region</strong> erstrecken.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.6.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden, Betriebe, Energieversorgungsunternehmen, Beratungseinrichtungen, BürgerInnen,<br />

das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden<br />

8.7 MOBILITÄT<br />

8.7.1 Ausgangslage<br />

Die Südbahn führt durch unsere <strong>Region</strong>. Bis zum<br />

erwarten, dass der Bahnhof Mürzzuschlag ein<br />

Jahr 2025 ist die von Carl Ritter von Ghega geplante Knoten- und Haltepunkt für Schnellzüge sein wird.<br />

<strong>Semmering</strong>bahn Teil der von Wien nach Triest<br />

Die durch die <strong>Region</strong> führende Autobahn verkürzt<br />

führenden Südbahn. Der im Bau befindliche <strong>Semmering</strong>-Basis-Tunnel<br />

(SBT) erlaubt den Zügen Ge-<br />

ermöglicht kurze Wege in die dargestellten Zentren<br />

Reisezeiten für den Personen- und Güterverkehr und<br />

schwindigkeiten, die Reisezeiten enorm verkürzen. und in das benachbarte Ausland. Die nach Norden<br />

Die Bedeutung dieser Bahn reicht weit über Österreich<br />

hinaus, weil sie sich auf die baltisch-adriatireichs<br />

und zur Donau. Das öffentliche Nahverkehrs-<br />

führende Landesstraße führt zur Westachse Östersche<br />

Achse (BAA) erstreckt, die ein Transeuropäisches<br />

Verkehrsnetz (TEN-V) darstellt und von der Norden, Westen und Osten führend ist ungenügend<br />

netz auf der Straße von Mürzzuschlag Richtung<br />

Ostsee zu den adriatischen Häfen führt. Es ist zu<br />

ausgebildet. Zahlreiche Menschen sind zu alt oder<br />

ÖBB Cityjet / Bahnhof Mürzzuschlag


41<br />

zu jung, um über ein Auto zu verfügen. Die Nahverkehrsverbindungen<br />

auf der Schiene von Mürzzuschlag<br />

auf den <strong>Semmering</strong> führend sind in einer<br />

Weise minimiert, dass sie so gut wie nicht existieren.<br />

Dies hat zur Folge, dass die Verbindungen<br />

von Mürzzuschlag nach Spital und dessen Ortsteil<br />

Steinhaus verloren gingen. Zudem wurden die<br />

Zugverbindungen auf den <strong>Semmering</strong> und weiter<br />

nach Gloggnitz und somit in die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong><br />

östlich des Passes führend eingestellt. Es ist dies ein<br />

beklagenswerter, schwerer Verlust!<br />

Alltagsradverkehr als Alternative zum Auto ist in<br />

der <strong>Region</strong> noch zu wenig Thema. In der Klima- und<br />

Energiestrategie des Bundes und der Radfahrstrategie<br />

des Landes wird diesem eine hohe Priorität<br />

eingeräumt. Die Radinfrastruktur ist ungenügend<br />

ausgebildet. In den Gemeinden sind kaum Radwege<br />

vorhanden. Jener nach Langenwang entlang der<br />

Mürz führende bedürfte der Entdeckung, der nach<br />

Neuberg führende verliert sich in Mürz zuschlag, der<br />

nach Spital führende ist unterbrochen und endet im<br />

Gemeindegebiet.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.7.2 Ziele<br />

Die Chancen, die durch den in Bau befindliche<br />

Nahverkehr auf der <strong>Semmering</strong>bahn wieder aufgenommen<br />

werden kann. Damit wird die Anbindung<br />

<strong>Semmering</strong>-Basis-Tunnel (SBT) für die <strong>Region</strong> entstehen,<br />

werden genutzt. Die Reisezeit nach Wien<br />

an die Weltkulturerbe-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–Rax<br />

wird nahezu halbiert. Der Umsteigeknoten am<br />

wieder gestärkt. Der öffentliche Nahverkehr auf der<br />

Bahnhof Mürzzuschlag wird so ausgestaltet, dass Straße wird verstärkt, um die vier Gemeinden der<br />

unterschiedliche Verkehrsmittel und Mobilitätsangebote<br />

gut verschränkt werden. Der Vorrang liegt gelangen. Individualverkehr wird zunehmend<br />

<strong>Region</strong> besser zu vernetzen und auf die Passhöhe zu<br />

auf der Verschränkung von Fußverkehr, Radverkehr emissionsfrei gestaltet, Mitfahrdienste und Carsharing<br />

gewinnen an Bedeutung.<br />

und öffentlichem Verkehr. Es werden alle Bemühungen<br />

unternommen, damit der erheblich verringerte<br />

8.7.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

ÖBB, Land, öffentliche Verkehrsträger<br />

Südbahn Museum Mürzzuschlag


42<br />

8.8 KULTUR, SPORT & FREIZEIT<br />

8.8.1 Ausgangslage<br />

In der <strong>Region</strong> findet sich ein qualitativ hochwertiges, Die Förderungsrichtlinien des Landes und Bundes<br />

unterschiedlich gefächertes kulturelles Angebot von finden Beachtung. Sport ist Bewegung: Im Sommer<br />

überregionaler Bedeutung. Museen und Veranstaltungsreihen<br />

von beachtlicher Qualität vertiefen<br />

Windparks in den Fischbacher Alpen führende<br />

Wandern, Radfahren, Laufen usw. Neu ist die zu den<br />

dieses Segment. Die bestimmenden Einrichtungen Mountainbike-Route. Im Winter die alpinen und<br />

sind: kunsthaus muerz, Neuberger Kulturtage, Ernst nordischen Sportarten. Der alpine Schilauf ist in<br />

Jandl Lyriktage, Brahms-, Südbahn-, Wintersportmuseum<br />

u.a. Das inhaltliche Augenmerk soll auf<br />

weitere Liftanlagen) ein bedeutsamer Wirtschafts-<br />

Spital am <strong>Semmering</strong> (Bergbahnen Stuhleck und<br />

typische Eigenarten und/oder Befähigungen des in faktor. Langlaufloipen sind vorhanden. Die Ganzsteinschanze<br />

in Mürzzuschlag ist aufgrund vorhan-<br />

der <strong>Region</strong> beheimateten Potenzials liegen und das<br />

internationale Geschehen widerspiegeln.<br />

dener Matten auch im Sommer nutzbar.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.8.2 Ziele<br />

Die bestehenden Angebote und Einrichtungen<br />

vernetzt und zugänglich gemacht. Der alpine Schilauf<br />

in Spital am <strong>Semmering</strong> sollte erweiterbar sein.<br />

werden in ihrem Bestand gesichert. Freizeit- und<br />

Kulturangebote werden als besondere Qualität für Im nordischen Bereich sind den Langlaufloipen<br />

die Bevölkerung und als Angebotsfaktor im<br />

und der Ganzsteinschanze vertiefte Aufmerksamkeit<br />

zu Tourismus mit einem regionalen Blick ausgebaut,<br />

widmen.<br />

8.8.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden, Land, Bund, Vereine (Sport, Kunst, Kultur)<br />

kunsthaus muerz / Kinderoper Hans Krása »Brundibár«


43<br />

8.9 GESELLSCHAFT, ZUSAMMENLEBEN, IDENTITÄT & INKLUSION<br />

8.9.1 Ausgangslage<br />

Vereine sind ein Indikator für den gesellschaftlichen Frauen ländliche <strong>Region</strong>en verlassen. Es liegt eine<br />

Zusammenhalt. Ihre Anzahl beträgt 274. Das Vereinsleben<br />

befruchtet das Zusammenleben und<br />

ist keine verbindende Identität ausgebildet, wenig<br />

kritische Bewusstseinslage, teils Lethargie, vor. Es<br />

-wirken der Menschen. Die Bevölkerung schrumpft, Offenheit bzw. Flexibilität in neuem Denken, Einzelkämpfertum<br />

und fehlende Netzwerke runden das<br />

es liegt Überalterung vor, junge Menschen ziehen<br />

weg. Gerlind Weber und Tatjana Fischer 19] vom<br />

Bild ab. Die <strong>Region</strong> kann sich nur dann weiterentwickeln,<br />

wenn sie es schafft, sich in das soziale, kultu-<br />

Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung<br />

der Universität für Boden kultur Wien haben in ihrer relle und wirtschaftliche Leben unserer Zeit zu<br />

Forschungsarbeit nachgewiesen, dass zuerst junge integrieren.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.9.2 Ziele<br />

Die Menschen der <strong>Region</strong> öffnen sich für Neues,<br />

<strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> gute Lebensbedingungen<br />

setzen sich in einem wertschätzenden und zukunftsorientierten<br />

Dialog mit Fragen des Wandels ausein-<br />

Das Prädikat des <strong>Welterbe</strong>s wird als Chance für die<br />

und Perspektiven zur persönlichen Entwicklung vor!<br />

ander und entwickeln die ökologischen, ökonomischen,<br />

sozialen und kulturellen Zukunftspotenziale. von Kommunikationsforen erleichtert das Erreichen<br />

Schaffung einer Identität genutzt. Die Schaffung<br />

Junge Menschen finden in der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong><br />

der Ziele.<br />

8.9.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Alle Menschen<br />

Bahnhof Langenwang


44<br />

8.10 WOHNEN, ARBEIT, MIGRATION IN DIE ALPEN<br />

8.10.1 Ausgangslage<br />

Die Wohnqualität ist durch die hohe Lage im Gebirge phie der Universität Innsbruck hat mit seinen Forschungen<br />

nachgewiesen, dass Migration aus der Stadt in die<br />

ausgezeichnet, weil die Temperaturen im Sommer<br />

deutlich niedriger sind als in den Zentren. Es liegen<br />

Alpen – und unsere <strong>Region</strong> liegt in den Alpen – ein neuer<br />

erschwingliche Grundstückspreise vor. Die Zahl der Trend ist und Zuziehende, sogenannte „Amenity<br />

Arbeitsplätze ist in den letzten Dezennien erheblich<br />

Migrants“ 20] , als Impulsgeber angesehen werden. Dieser<br />

geschrumpft. Ernst Steinicke vom Institut für Geogra-<br />

Zuzug ist im Sinne eines Hauptwohnsitzes erwünscht.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

8.10.2 Ziele<br />

Junge Menschen aus der <strong>Region</strong> und Menschen, die den Branchen Dienstleistung, Informationswirtschaft,<br />

Technologie und Kreativwirtschaft geschaf-<br />

sich in der <strong>Region</strong> ansässig machen, sollen gute<br />

Lebensbedingungen, Beschäftigung und Perspektiven fen. Die Gemeinden „locken“ entsprechende Betriebe<br />

zur persönlichen Entwicklung finden. Dafür werden in an, z.B. als spezielle Förderung von Start-Ups durch<br />

der intakten Natur günstige Bedingungen geschaffen: gemeinsame Investitionen in die Infrastruktur,<br />

qualitativ hochwertiger und leistbarer Wohnraum, Bildungseinrichtungen, Bewerbung der Standortvorteile<br />

(„Wohnen und Arbeiten mit besten Verbindun-<br />

gute Verkehrsverbindungen und der Ausbau der<br />

digitalen Infrastruktur. Die Gemeinden arbeiten an gen“, Naherholung, günstige Miete …). Zuziehende<br />

der Inwertsetzung (Neunutzung oder Konversion)<br />

werden die <strong>Region</strong> beleben, finden gute Bedingungen<br />

leerstehender Gebäude und suboptimal genutzter<br />

vor und haben die Möglichkeit, sich aktiv in das<br />

Betriebsflächen. Damit werden Standorte für innovative<br />

Klein- und Mittelunternehmen, vorzugsweise aus Migrants“ werden in die <strong>Region</strong> ziehen und sie<br />

gesellschaftliche Leben einzubringen. „Amenity<br />

beleben!<br />

8.10.3 Mögliche Akteurinnen und Akteure<br />

Gemeinden, Bauträger, Genossenschaften, Betriebe<br />

Wasserkraftwerk Auwehr Mürzzuschlag


45<br />

9<br />

LEITPROJEKTE<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Im Fokus stehen Projekte,<br />

die sich auf Bauten beziehen.<br />

Diese befinden sich entweder in<br />

der Phase der Planung oder<br />

der Umsetzung.<br />

Jeder Gemeinde soll<br />

die gleiche Bedeutung<br />

und Aufmerksamkeit zukommen.<br />

Bahnhof Mürzzuschlag


46<br />

9.1 BURGRUINE HOHENWANG LANGENWANG<br />

Diese weithin sichtbare Burg ist ein Schatz, den es zu heben gilt. Die Burgruine ist ein hochgelegenes, markantes<br />

Symbol, das den Eintritt von Westen in die <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> darstellt. Dieses bedeutende Bauwerk wäre aufzuwerten<br />

und vertieft zu nutzen.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

9.2 SIGLHOF LANGENWANG<br />

Der im Zentrum Langenwangs gelegene „Siglhof“<br />

ist eines der ältesten Gebäude und war jahrhundertelang<br />

Gaststätte, Herberge und Stätte der Begegnung.<br />

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es bietet<br />

sich an, eine Art „volkskulturelles Kunsthaus“<br />

entstehen zu lassen. Besonders interessant schiene<br />

die Idee einer permanenten Schau, die den Wandel<br />

der bäuerlichen Welt im Zusammenhang mit rasanten<br />

Veränderung durch die Industrialisierung<br />

darstellt, die wiederum im Zuge der errichteten<br />

Südbahn erfolgte.<br />

Wechselausstellungen zu verschiedenen volkskulturellen<br />

Themen sollen das Angebot ergänzen.<br />

9.3 BAHNHOF LANGENWANG<br />

Die ÖBB errichtet einen neuen attraktiven Bahnhof, die Gemeinde engagiert sich finanziell an diesem architektonischen<br />

Aushängeschild. Dieser Bahnhof ist für aus Westen und Süden kommende Reisende das Tor zur<br />

<strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong>.<br />

9.4 ZENTRUM LANGENWANG<br />

Die Schaffung eines Zentrums im Umfeld von Rathaus, Kirche, Rathauspark, Siglhof, Hotel-Restaurant Krainer<br />

durch behutsame gestalterische und bauliche Maßnahmen, um dieses visuell erkennbar und erlebbar zu machen.<br />

Rathaus Langenwang


47<br />

9.5 BAHNHOFSAREAL MÜRZZUSCHLAG<br />

Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof Mürzzuschlag<br />

erfährt im Zuge des Ausbaus der Südbahn die den Zug verlassen, ein einladendes visuelles<br />

abgebrochen werden. Dadurch würde für Reisende,<br />

durch den SBT und den Koralmtunnel eine Aufwertung,<br />

die sich in hohen Investitionen der ÖBB mani-<br />

Busstation sollte architektonisch zart und transpa-<br />

Ambiente geschaffen. Die vor dem Bahnhof geplante<br />

festiert. Die Blickachse zur Stadt ist nicht gegeben, rent gestaltet werden, um den Blick auf das hochgelegene<br />

und imposante Bahnhofsgebäude nicht zu<br />

die Verbindung zum Zentrum nicht sichtbar. Tiefer<br />

gelegen finden sich drei unansehnliche Gebäude, die beeinträchtigen. Einer klugen Platz- und Umfeldgestaltung<br />

mit entsprechenden funktionalen Einrich-<br />

den Blick von und auf den Bahnhof verdecken. Diese<br />

sollten im Sinne der Entwicklung des Bahnhofareals tungen käme hohe Bedeutung zu.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

9.6 FLÄCHEN SCHAFFEN MÜRZZUSCHLAG<br />

Die baulichen Strukturen in Mürzzuschlag und Hö-<br />

nigsberg beruhen auf einer deutlich höheren Anzahl<br />

an Bewohnern. Die Anforderungen an Wohnraum<br />

sind deutlich gestiegen. Es gibt Bedarf an Rückbau,<br />

um Flächen für zeitgemäße Nutzungen zu schaffen<br />

und das Ortbild ansehnlicher zu gestalten.<br />

9.7 KULTUR- & SPORTEINRICHTUNGEN MÜRZZUSCHLAG<br />

Johannes Brahms hat in den Sommermonaten<br />

1884/1885 seine 4. Sinfonie und zahlreiche weitere<br />

Werke komponiert. Die Österreichische Johannes<br />

Brahms-Gesellschaft hat für ihr Johannes- Brahms-<br />

Museum konkrete Ausbaupläne, die einer Umsetzung<br />

bedürfen.<br />

Josef Pillhofers Büste von<br />

Johannes Brahms in Mürzzuschlag


48<br />

Der Autor Walter Buchebner lebte 18 Jahre lang in<br />

Mürzzuschlag und starb in jungen Jahren. Es war die<br />

nach Walter Buchebner benannte Gesellschaft, die<br />

schon in den 1980er Jahren überregional bedeutsame<br />

kulturelle Impulse setzte. Sie hat Hans Werner<br />

Henze von Montepulciano nach Mürzzuschlag<br />

geholt, wo er drei Jahre lang wirkte. Der bildende<br />

Künstler Josef Pillhofer entdeckte die damals in<br />

desolatem Zustand befindliche ehemalige Kirche der<br />

Franziskaner. Der Abbruch wurde im letzten Augenblick<br />

durch das Einschreiten des Bundesdenkmalamts<br />

verhindert. Das Land gestaltete in diesem<br />

Gebäude eine Landesausstellung mit dem Fokus<br />

der kulturellen Nachnutzung. Konrad Frey plante<br />

Umbau und Zubau, wodurch alte und neue Bausubstanz<br />

verschränkt wurde. Weiterführende<br />

Investitionen ließen zwar die kulturelle Nutzung zu,<br />

eine Fertigstellung vermochte nicht zu gelingen.<br />

Zudem tut sich Sanierungsbedarf auf.<br />

Die Ganzsteinschanze wird von SchispringerInnen<br />

aus dem mitteleuropäischen Raum genutzt, weil<br />

relativ kurze Anreisewege vorliegen. Es bedarf<br />

baulicher Investitionen, um diese Einrichtung zu<br />

optimieren und das Angebot zu verbessern.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

9.8 MÜNSTER & STIFT NEUBERG<br />

Das bedeutendste Bauwerk in der <strong>Region</strong> ist Münster<br />

und Stift Neuberg, das 1327 von Otto dem Fröhlichen<br />

gestiftet wurde. 1786 säkularisierte Josef II. das<br />

Kloster der Zisterzienser. Danach ist eine wechselvolle<br />

Geschichte des Niedergangs festzustellen.<br />

Münster und Teile des ehemaligen Stifts stehen<br />

unter Denkmalschutz.<br />

Das Münster befindet sich im Eigentum der Kirche.<br />

Vor etwa zehn Jahren legte der Bund das Stift unter<br />

Auflagen in private Hände. Mit Ausnahme der<br />

Glasbläserei fehlen weitere Nutzungen. Öffentliche<br />

Nutzungen sind statthaft. Das wertvolle Gebäude<br />

befindet sich aber in einem Zustand des langsamen<br />

Verfalls.<br />

Münster Neuberg an der Mürz


49<br />

9.9 BAHNHOF NEUBERG AN DER MÜRZ<br />

Der historische unter Denkmalschutz stehende<br />

Es entwickelt sich eine neue Funktion als Künstlerkolonie:<br />

Neuberg College unter Initiator Peter Water-<br />

Bahnhof in Neuberg an der Mürz von großer Schönheit<br />

verlor nach der 1996 erfolgten Einstellung des house und Studio Magic widmen sich dieser Aufgabe.<br />

Zugverkehrs seine Funktion.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

9.10 FLÄCHEN SCHAFFEN NEUBERG AN DER MÜRZ<br />

Die baulichen Strukturen in Neuberg waren auf<br />

eine bedeutend höhere Anzahl an Bewohnern<br />

ausgerichtet. Die Anforderungen an Wohnraum sind<br />

gewachsen. Es gibt Bedarf an Rückbau, um Flächen<br />

für zeitgemäße Nutzungen zu schaffen und das<br />

Ortsbild ansehnlicher zu machen.<br />

9.11 BAHNHOF SPITAL AM SEMMERING<br />

Dieser historische Bahnhof aus der Zeit der Errichtung der <strong>Semmering</strong>bahn ist derzeit in seiner Funktion<br />

eingeschränkt und bedürfte einer Sanierung.<br />

Bahnhof Spital am <strong>Semmering</strong>


50<br />

9.12 BAHNWANDERWEG SPITAL AM SEMMERING<br />

Das kunsthaus muerz setzt mittels eines EU-Projekts Der überwiegende Teil liegt im Gebiet der Gemeinde<br />

eine Teilumsetzung des Managementplans um.<br />

Spital am <strong>Semmering</strong>. Die ÖBB-INFRA, die den SBT<br />

Ein Modul ist die Neutrassierung und -errichtung des baut, errichtete ansehnliche „Infoblicke“ nahe den<br />

von Mürzzuschlag auf den <strong>Semmering</strong>pass führenden<br />

Bahnwanderwegs. Dieser wird in Wäldern,<br />

Blickpunkten des Wegs aufgestellt werden.<br />

Baustellen. Zwei dieser Türme sollten an markanten<br />

Wiesen und nahe der Bahntrasse geführt.<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

9.13 FLÄCHEN SCHAFFEN SPITAL AM SEMMERING<br />

Die baulichen Strukturen in Spital am <strong>Semmering</strong><br />

waren auf eine höhere Anzahl an Bewohnern ausgerichtet.<br />

Die Anforderungen an Wohnraum sind<br />

gewachsen. Es gibt einen gewissen Bedarf an Rückbau,<br />

um Flächen für zeitgemäße Nutzungen zu<br />

schaffen und das Ortsbild ansehnlicher zu machen.<br />

Rathaus und Hirschenhof Spital am <strong>Semmering</strong>


51<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Südbahn Museum Mürzzuschlag


52<br />

10<br />

WEITERE SCHRITTE<br />

ZUM AUFBAU<br />

DER WELTERBE-REGION<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Fenster im Kreuzgang Stift Neuberg an der Mürz


53<br />

10.1 ORGANISATION & BEWUSSTSEINSBILDUNG<br />

Diese werden in diesem Dokument nur ansatzweise Diese Arbeit, die Schritt für Schritt verläuft,<br />

gestreift: Nach Akzeptanz und Verabschiedung<br />

erstreckt sich auf einen mittel- bis langfristigen<br />

dieses Dokuments wird das Vorhaben der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Es gilt, die Menschen zu erreichen und langfristige Ziele formuliert. Für die einzelnen<br />

Zeitraum. Es werden kurzfristige, mittelfristige<br />

und ihnen zu vermitteln, welcher Schatz vor unserer Handlungsfelder werden Maß nahmenkataloge<br />

Haustüre schlummert. Es sind Marketinginstrumente<br />

wie Logo und Website zu erstellen. Es ist ein<br />

Arbeitsprogramm für die <strong>Region</strong> werden.<br />

erstellt, die mit einer Prioritätenreihung zu einem<br />

regionaltypisches Produkt zu suchen und zu finden.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

10.2 EVALUIERUNG DES LEITBILDES<br />

Vorstand, <strong>Welterbe</strong>team, kunsthaus muerz und<br />

viktor kaplan muerz führen die gemeinsame regionale<br />

Zukunftsarbeit aus. Wesentlich ist der Fokus auf<br />

gemeinsame Ziele und zur Stärkung vorhandener<br />

Stärken und Minimierung der Gefahren. Die Akteure<br />

der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> werben um die Unterstützung<br />

durch das <strong>Region</strong>almagement Obersteiermark Ost<br />

und der A17 der Steiermärkischen Landesregierung.<br />

Die Arbeit an der regionalwirtschaftlichen Entwicklung<br />

der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong> ist<br />

prozessorientiert ausgerichtet. Daher ist nachvollziehbar,<br />

dass sich die Evaluierung des Leitbildes in<br />

erster Linie auf die langfristig feststellbaren Auswirkungen<br />

der verschiedenen Entwicklungsaktivitäten<br />

erstrecken wird. Die übergeordneten Entwicklungsziele<br />

der <strong>Region</strong> umfassen zehn Aktionsfelder,<br />

für die unterschiedliche Zeithorizonte herrschen.<br />

Die Formulierung qualitativer Ergebnisindikatoren<br />

geht quantitativen bevor. Es muss der konkrete<br />

Nachweis der Zielerreichung evaluiert werden,<br />

um Beiträge zur Gesamtentwicklung der <strong>Region</strong><br />

sichtbar zu machen.<br />

Die Liste der Ergebnisindikatoren erstreckt sich weiters auf:<br />

– Demografische Entwicklung<br />

– Zahl der TeilnehmerInnen in den Netzwerken – Kampf gegen den Klimawandel<br />

– Anzahl der Arbeitsstellen<br />

– Arbeitslosenrate<br />

– Entwicklung der Kommunalsteuer<br />

– Akzeptanz des <strong>Welterbe</strong>s durch die Menschen<br />

Stuhleck


54<br />

ENTWICKLUNGSLEITBILD<br />

WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

11<br />

ANHANG<br />

kunsthaus muerz und Freibergerhaus Mürzzuschlag


55<br />

11.1 DOKUMENTATION DES BISHERIGEN GESCHEHENS<br />

27.04.2017<br />

An diesem Tag fanden sich in der Greißlerei beim Münster in Neuberg an der Mürz die politischen Verantwortungsträger<br />

der Gemeinden Langenwang, Mürzzuschlag, Neuberg an der Mürz, Spital am <strong>Semmering</strong> und wir<br />

ein. Die Herren wurden für das Vorhaben inhaltlich gewonnen.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

07.07.2017<br />

In der Greißlerei beim Münster in Neuberg an der Mürz fand die Gründungsversammlung statt. Als Rechtsform<br />

wurde eine ARGE gewählt, deren Vorstand die Bürgermeister aller vier Gemeinden und deren Koalitionspartner<br />

in den Gemeinden Mürzzuschlag und Neuberg bilden. Es wurde die Satzung verabschiedet und der Geschäftsführer<br />

einstimmig gewählt.<br />

Oktober und November 2017<br />

Es fanden Einzelgespräche mit allen 16 Mitgliedern des <strong>Welterbe</strong>teams statt. Je Gemeinde wurden 4 Mitglieder<br />

ausgewählt. Diese wurden den Bürgermeistern kommuniziert. Es folgten folgende Gruppentermine: 17.01.2018<br />

Neuberg an der Mürz, 22.01.2018 Spital am <strong>Semmering</strong>, 31.01.2018 Langenwang, 28.02.2018 Mürzzuschlag.<br />

07.12.2017<br />

Im Rathaus in Spital am <strong>Semmering</strong> fand ein weiteres Treffen mit dem Vorstand statt. Es wurde das dem<br />

SWOT-Prozess vorzustellende Zieldokument präsentiert, das zur Kenntnis genommen wurde.<br />

13.03.2018<br />

Im kunsthaus muerz in Mürzzuschlag fand das von Gerhard Ulz moderierte Arbeitstreffen mit den Mitgliedern<br />

des Teams statt. Im Mittelpunkt standen Korrelation und Vertiefung der Stärken und Gefahren. Aus diesem<br />

Treffen erwuchs das SWOT-Dokument als Werk des <strong>Welterbe</strong>teams.<br />

23.04.2018<br />

Im Rathaus in Langenwang wurde dem Vorstand das SWOT-Dokument präsentiert, das uneingeschränkt<br />

positiv Aufnahme fand.<br />

14.06.2018<br />

Im kunsthaus muerz in Mürzzuschlag fand ein von Stefan Klingler, Mitarbeiter des Raumplanungsbüros<br />

stadtland DI Sibylla Zech GmbH, gestaltetes und moderiertes Arbeitstreffen des <strong>Welterbe</strong>teams zwecks Erörterung<br />

des <strong>Entwicklungsleitbild</strong>s statt. In Gruppenarbeit wurden nicht nur die Handlungsfelder beleuchtet und<br />

verbessert, sondern auch die Projekte vertieft und erweitert.<br />

26.06.2018<br />

Im kunsthaus muerz in Mürzzuschlag wurde dem Vorstand der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong> – <strong>Schneealpe</strong> die<br />

aktuelle Fassung des <strong>Entwicklungsleitbild</strong>s präsentiert. Das Dokument fand Anklang und wurde positiv<br />

aufgenommen. Den Schwerpunkt bildeten die Erörterungen über Handlungsfelder und Projekte. In einer regen<br />

Diskussion wurden Ergänzungen artikuliert, die Aufnahme in dieses Dokument fanden.<br />

Alle weiteren Schritte werden dokumentiert.


56<br />

11.2 LITERATUR<br />

Dieses <strong>Entwicklungsleitbild</strong> beruht strukturell auf folgenden Dokumenten:<br />

<strong>Welterbe</strong> <strong>Semmering</strong>bahn Managementplan, stadtland DI Sibylla Zech GmbH, 2010<br />

<strong>Entwicklungsleitbild</strong> Steirisches Vulkanland, Geosys Wirtschaft und <strong>Region</strong>alentwicklung, 2014<br />

Positionsdokument Kleinregion Steirischer <strong>Semmering</strong>, kunsthaus muerz, 2014<br />

<strong>Region</strong>ales <strong>Entwicklungsleitbild</strong> Obersteiermark Ost, 2014<br />

Stärken-Schwächen-Chancen-Gefahren-Analyse (SWOT) der <strong>Welterbe</strong>-<strong>Region</strong> <strong>Semmering</strong>–<strong>Schneealpe</strong>, 2018<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

Literatur<br />

Fischer Lisa, Liebe im Grünen, Kreative Sommerfrischen…, Edition Mokka, Wien 2014<br />

Gehmacher Ernst, Modell Mürztal, Böhlau Verlag, Wien 1987<br />

Girardi Claudia, Pegasus auf Berg -und Talfahrt, Böhlau Verlag, Wien 1997<br />

Gruber Eva, <strong>Semmering</strong> Rax Schneeberg, Bergverlag Rohter, München 2015<br />

Hume David, Journal einer Reise aus dem Jahr 1748, Aufklärung und Kritik, Freies Denken, Nürnberg 1998<br />

Jelinek Elfriede, Der Wald, Zeitschrift WAS, Mürzzuschlag 1995<br />

Karner Stefan, Wirtschaft im Mürztal – Gedanken zu und aus ihrer Entwicklung, Böhlau Verlag, Wien 1987<br />

Komarek Alfred, Österreich von innen: <strong>Semmering</strong>, Haymon Verlag, Innsbruck Wien, 2015<br />

Kos Wolfgang, Über den <strong>Semmering</strong>, Kulturgeschichte einer künstlichen Landschaft, Edition Tusch, Wien 1991<br />

Kos Wolfgang, Jenseits einer geretteten <strong>Semmering</strong>bahn, Zeitschrift WAS, Mürzzuschlag, 1990<br />

Kyselak Josef, Skizzen einer Fußreise durch Österreich, Verlag Jung und Jung, Salzburg 2009<br />

Neuberger Gespräche, Walter Buchebner Gesellschaft, <strong>Region</strong>ale Identität 1, Böhlau Verlag, Wien 1987<br />

Neuberger Gespräche, Walter Buchebner Gesellschaft, <strong>Region</strong>ale Identität 2, Böhlau Verlag, Wien 1988<br />

Neuberger Gespräche, Walter Buchebner Gesellschaft, Erziehen – Verzogen? Böhlau Verlag, Wien 1989<br />

Pickl Othmar, Die Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen …, Böhlau Verlag, Wien 1987<br />

Pickl Othmar, Geschichte der Markgemeinde Langenwang, Langenwang 1997<br />

Pickl Othmar, Geschichte der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz, Neuberg 1996<br />

Rieger Markus, <strong>Semmering</strong>, Reichenau und Rax, Lesethek Verlag, Wien 2010<br />

Rosegger Peter, Als ich das erste Mal auf dem Dampfwagen saß, Wien Pest Leipzig 1882<br />

Seume Johann Gottfried, Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1991<br />

Sperl Gerfried, Notizen zur steirischen Zukunft, Böhlau Verlag, Wien 1987<br />

WAS Zeitschrift für Kultur und Politik. Gerfried Sperl, Michael Steiner (Hg.), Alpenglühen, Mürzzuschlag 1990<br />

WAS Zeitschrift für Kultur und Politik. Gerfried Sperl, Michael Steiner (Hg.), Heimat im Wandel, Mürz 1990<br />

Gründerzeitvilla Spital am <strong>Semmering</strong>


57<br />

ANMERKUNGEN<br />

1) <strong>Region</strong>ales <strong>Entwicklungsleitbild</strong> Steirisches Vulkanland, Geosys Wirtschaft und <strong>Region</strong>alentwicklung, 2014<br />

2) Karner Stefan, Wirtschaft im Mürztal – Gedanken zu und aus ihrer Entwicklung, Wien 1987<br />

3) Positionsdokument Kleinregion Steirischer <strong>Semmering</strong>, kunsthaus muerz, 2014<br />

4) Europa 2020. Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum,<br />

Europäische Kommission, Brüssel 2010<br />

5) Strategie der Bundesregierung für Forschung, Technologie und Innovation, Bundeskanzleramt, Wien 2011<br />

6) Österreichisches Raumentwicklungskonzept (ÖREK 2011), Österreichische Raumordnungskonferenz, Wien 2011<br />

7) mission 2030. Die österreichische Klima- und Energiestrategie,<br />

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Wien 2018<br />

8) Landesentwicklungsleitbild Steiermark, Räumliche Strategie zur Landesentwicklung,<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 7 Landes- und Gemeindeentwicklung, Graz 2013<br />

9) Wirtschaftsstrategie Steiermark 2025, Wachstum durch Innovation,<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 12 Wirtschaft, Tourismus, Sport, Graz 2016<br />

10) Landesentwicklungsprogramm, Verordnung und Erläuterung, LGBl Nr. 75/2009 (i.d.F. LGBl Nr. 37/2012)<br />

11) Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030, Amt der Steiermärkischen Landesregierung,<br />

Abteilung 15 Energie, Wohnbau, Technik, Graz 2017<br />

12) Forschung in der Steiermark, Strategie des Landes Steiermark zur Förderung von Wissenschaft und Forschung,<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 8 Wissenschaft und Gesundheit, Graz 2013<br />

13) Leitbild der Großregion Obersteiermark Ost 2014+,<br />

<strong>Region</strong>almanagement Obersteiermark Ost, Land Steiermark, 2014<br />

14) <strong>Region</strong>ales Entwicklungsprogramm für die <strong>Region</strong> Obersteiermark Ost, LGBl Nr. 89/2016<br />

15) Das Weltkulturerbe umfasst Baudenkmäler, Kulturdenkmäler, Stadtensembles, Kulturlandschaften.<br />

16) <strong>Entwicklungsleitbild</strong> Steirisches Vulkanland. Geosys Wirtschaft und <strong>Region</strong>alentwicklung, 2014<br />

17) Tichy Gunther und Geldner Norbert, <strong>Region</strong>alstudie Obersteiermark, BKA, Land Steiermark, 1982<br />

18) <strong>Welterbe</strong> <strong>Semmering</strong>bahn Managementplan, stadtland DI Sibylla Zech GmbH, 2010<br />

19) Weber Gerlind und Fischer Tatjana, Gehen oder Bleiben? Forschungsarbeit, Wien 2010<br />

20) Amenity migrants wählen ihre neue Bleibe nach landschaftlicher Attraktivität,<br />

klimatischer Gunst u.a. Kriterien.<br />

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WELTERBE-REGION<br />

SEMMERING–SCHNEEALPE


58<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

IMPRESSUM<br />

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SEMMERING–SCHNEEALPE<br />

kunsthaus muerz gmbh<br />

Wiener Straße 35<br />

8680 Mürzzuschlag<br />

VerfasserInnen:<br />

Mag. Ursula Horvath<br />

kunsthaus muerz gmbh<br />

Wiener Straße 35<br />

8680 Mürzzuschlag<br />

Robert Lotter<br />

Walter Buchebner Gesellschaft<br />

Wiener Straße 35<br />

8680 Mürzzuschlag<br />

DI Stefan Klingler<br />

stadtland DI Sibylla Zech GmbH<br />

Kirchengasse 19/12<br />

1070 Wien<br />

Unter inhaltlicher Mitwirkung des <strong>Welterbe</strong>teams<br />

Lektorat:<br />

Dr. Claudia Mazanek<br />

Fotos:<br />

© Nici Seiser_nixxipixx.com, alle Fotos, ausgenommen die Bilder<br />

auf den Seiten 6 und 49, Foto Seite 6: Dominik Denk,<br />

Foto Seite 49: Sandra Püreschitz<br />

Grafik:<br />

Michael Gletthofer KG<br />

In Kooperation mit der viktor kaplan muerz gmbh<br />

© Copyright kunsthaus muerz gmbh. Alle Rechte vorbehalten.<br />

August 2018

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