Der VNW-Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 enthält alle wichtigen aktuellen Zahlen und eine Reihe von Beispielen, wie gut geförderter Wohnungsbau ist.
WIR. VEREINT
IM NORDEN.
25 JAHRE
DREI-LÄNDER-
VERBAND
VERBAND NORDDEUTSCHER
WOHNUNGSUNTERNEHMEN E.V.
TÄTIGKEITSBERICHT 2014 / 2015
VNW-Mitgliedsunternehmen Ende 2014
Gesamt Genossenschaften Gesellschaften Sonstige Fördermitglieder
Hamburg 93 50 17 2 24
Mecklenburg-Vorpommern 149 70 74 0 5
Schleswig-Holstein 77 46 22 1 8
Insgesamt 319 166 113 3 37
WIR. VEREINT IM NORDEN.
25 JAHRE DREI-LÄNDER-VERBAND
Tätigkeitsbericht 2014 / 2015
RA Dr. Joachim Wege, Verbandsdirektor (rechts), und
WP/StB Gerhard Viemann, Direktor für den Prüfungsdienst
INHALT
02 VNW auf einen Blick
05 Vorwort
06 Interview mit RA Dr. Joachim Wege,
Verbandsdirektor
08 Demografie: Gut wohnen und leben
für alle Generationen, Gastbeitrag
Ministerin Manuela Schwesig
10 Wir. Vereint im Norden.
25 Jahre Drei-Länder-Verband
16 Zeitzeugeninterview Jürgen Steinert
18 Zeitzeugeninterview Wilfried Wollmann
20 VNW-Mitgliedsunternehmen aktiv /
Wohnungsmarkt in Norddeutschland
22 Wohnungsmarkt Hamburg
28 Wohnungsmarkt Mecklenburg-Vorpommern
34 Wohnungsmarkt Schleswig-Holstein
40 Highlights 2014 / 2015
42 Schwerpunkte der VNW-Verbandsarbeit /
Interessenvertretung und Beratung
48 Der Prüfungsdienst im VNW
50 Interview mit Gerhard Viemann,
Direktor für den Prüfungsdienst
52 Interview mit Andreas Breitner,
Verbandsdirektor ab dem 1. Juli 2015
54 VNW-Gremien
60 Fotohinweise / Impressum
61 Verbandsorganisation
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VORWORT
Liebe Leserin, lieber Leser,
2015 – im 115. Jahr seit Gründung – feiern wir 25 Jahre Drei-Länder-Verband. 1990 war mit der
Wiedervereinigung eine Sternstunde für Deutschland insgesamt wie auch für den VNW. Deshalb
schauen wir in diesem Tätigkeitsbericht nicht nur auf die vergangenen zwölf Monate, sondern
blicken auf die Entwicklungen der letzten 25 Jahre zurück. Die Interviews mit den beiden Zeitzeugen
Jürgen Steinert, dem früheren GdW-Präsidenten, und Wilfried Wollmann, dem ehemaligen
VNW-Verbandsausschussvorsitzenden, beschreiben eindrucksvoll die Erlebnisse und Herausforderungen
der Wendezeit.
Die Umstellung der Strategie und Struktur in einer völlig anderen Wirtschafts- und Rechtsordnung
war eine große Aufgabe für die Wohnungsunternehmen in Ostdeutschland, die sie hervorragend
gemeistert haben. Unterstützung erhielten sie dabei vom VNW und seinen Mitgliedsunternehmen.
Die westdeutschen Kollegen mussten im Jahr 1990 ebenfalls ihre Koordinaten
verändern, da die Wohnungsgemeinnützigkeit abgeschafft wurde. Auch dies war ein Meilenstein
für die soziale Wohnungswirtschaft, die jetzt in ganz Deutschland aus staatlicher Bevormundung
befreit und in die Marktwirtschaft entlassen wurde. Die Verbandsunternehmen strukturierten
erfolgreich um und behielten ihren sozialen Auftrag freiwillig bei. So fühlen sich die Wohnungsunternehmen
im Verband – Genossenschaften wie Gesellschaften – noch immer ihren Mietern
verpflichtet und beweisen dies täglich durch ihr nachhaltiges Handeln.
Einen Gastbeitrag verdanken wir Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend. Geboren wurde die SPD-Politikerin in Frankfurt/Oder und erlebte den
Mauerfall als junge Frau von 15 Jahren als „Schritt zur Freiheit“, aber auch als „Verunsicherung“.
„Unsere Generation musste alles neu denken“, beschreibt Schwesig die damalige Situation.
In ihrem Beitrag „Gut wohnen und leben für alle Generationen“ beleuchtet die Ministerin das
aktuelle Thema „Demografie“.
Selbstverständlich berichten wir ebenfalls über die wohnungswirtschaftliche Entwicklung in Norddeutschland
und das Engagement des Verbandes 2014/2015 im politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Bereich. Der Verband unterstützt seine Mitglieder durch Interessenvertretung,
Beratung und betreuende Prüfung beim Weg in die Zukunft, der kooperativ mit der Politik und
Verwaltung, den Kommunen, Hochschulen und vielen Partnern zu bewältigen ist. Gemeinsam mit
Ihnen gestalten wir die Zukunft.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!
RA Dr. Joachim Wege
Verbandsdirektor
WP/StB Gerhard Viemann
Direktor für den Prüfungsdienst
5
INTERVIEW
Wir. Vereint im Norden.
25 Jahre Drei-Länder-Verband
Interview mit Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege
Was bedeutet diese Aussage für den Verband
und seine Mitgliedsunternehmen?
Dr. Wege: Die am 9. November 1989 begonnene
und zum 3. Oktober 1990 vollzogene Wiedervereinigung
Deutschlands bedeutete einen riesigen
Umbruch für unser Land, die Menschen und auch
die Wohnungswirtschaft. Die Unternehmen in
Mecklenburg-Vorpommern mussten sich komplett
neu orientieren – tatkräftig unterstützt vom VNW
und den Partnerunternehmen in Hamburg und
Schleswig-Holstein. Anfang 1991 erfolgte die Vereinigung
zum Drei-Länder-Verband. Es begann die
Sanierung der Bestände, die meist in desolatem
Zustand waren. Mittlerweile sind nahezu alle Wohnungen
voll- oder teilmodernisiert – eine immense
Leistung. Seit der Wende haben die 149 Verbandsunternehmen
in Mecklenburg-Vorpommern rund
12 Milliarden Euro investiert und damit hohe
Wohnqualität und ein attraktives Wohnumfeld
geschaffen. Eine geballte Kraftanstrengung, die
höchste Anerkennung verdient, da hier der Aufbau
Ost gelungen ist.
Welche Konsequenzen hatte die Aufhebung
des WGG für den Verband?
In den alten Bundesländern wurden zeitgleich
durch die Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes
zum 1. Januar 1990 die ehemals
gemeinnützigen Wohnungsunternehmen aus staatlicher
Reglementierung befreit und dem Wettbewerb
in der sozialen Marktwirtschaft ausgesetzt.
Durch verbandliche Interessenvertretung, Bera -
tung und Prüfung, durch die wirtschaftlichen und
sozialen Anstrengungen der Mitgliedsunterneh -
men wie auch durch vielfältigen persönlichen Austausch,
durch das partnerschaftliche Miteinander
von über 300 Mitgliedsunternehmen mit knapp
7.000 Beschäftigten bei Verbandsveranstaltungen
und Seminaren ist in den folgenden 25 Jahren ein
gemeinsamer Drei-Länder-Verband entstanden.
„Wir. Vereint im Norden.“ – dieses Motto beschreibt
den Zustand des VNW und seiner Mitgliedsunternehmen
von der dänischen bis zur polnischen Grenze
im Jahre 2015. Die Überwindung der Spaltung
und die Integration in den VNW war und ist auch
für mich eine großartige Aufgabe.
Welche Ereignisse waren prägend während
dieses Vierteljahrhunderts?
Jedes Jahr war durch wichtige Begebenheiten und
Verbandsaktivitäten geprägt. Immer wieder neue
große Herausforderungen waren in enger Abstimmung
mit der Wohnungspolitik, mit dem Staat und
den Kommunen zu bewältigen. In Mecklenburg-Vorpommern
waren dies zunächst immense Probleme
bei der Grundstücksübertragung und der Überführung
ins Vergleichsmietensystem, der Altschulden
wie auch der Energieträgerumstellung. Parallel war
mit den drei Landesregierungen die Wohnungsund
Städtebauförderung abzustimmen und mussten
mit den Programmen „Soziale Stadt“, „Stadtumbau
Ost“ und „Stadtumbau West“ Fehlentwicklungen
in Wohnquartieren unter städtebaulichen,
wirtschaftlichen und sozialen Aspekten behoben
werden. Die intensive Kooperation mit unserem
Bundesverband GdW sowie den anderen Regionalverbänden,
insbesondere dem vdw in Niedersach-
6
sen und Bremen, hat erhebliche Synergieeffekte
für die Mitgliedsunternehmen im Interessen- und
Prüfungsbereich erbracht.
Stichwort Bündnisse in den drei Ländern?
Was bewirken sie?
2011 schließen wir in Hamburg das bundesweit
erste „Bündnis für das Wohnen“ mit dem Senat
und anderen wohnungswirtschaftlichen Verbänden.
Das Bündnis macht Schule und findet bundesweit
Nachahmung. In Schleswig-Holstein starten
wir im Jahr 2013 mit dem Innenministerium eine
„Offensive für das bezahlbare Wohnen“ und in
Mecklenburg-Vorpommern im Dezember 2014 eine
„Allianz für das Wohnen“. Alles das sind Meilensteine,
die für bezahlbares Wohnen angesichts
erheblicher demografischer, sozialer und energetischer
Herausforderungen sorgen sollen. Seit Jahrzehnten
leisten die Verbandsunternehmen Vorbildliches
bei der Integration von Flüchtlingen, Asylbewerbern
und Migranten. Auch aktuell engagieren
wir uns für die Willkommenskultur und eine verbesserte
Willkommensstruktur. Mit der Zukunftswerkstatt
VNW-Agenda 2025 dokumentieren und stärken
wir die Innovations- und Zukunftsfähigkeit
des Verbandes und seiner Mitgliedsunternehmen
in den diversen spannenden Themenfeldern.
Was hat Sie als Verbandsdirektor in den vergangenen
20 Jahren täglich angetrieben?
Darauf antworte ich mit Guy de Maupassant:
„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das
Leben lebenswert machen.“ Knapp 20 Jahre lang
Verbandsdirektor RA Dr. Joachim Wege
habe ich mich täglich gern in vertrauensvoller
Zusammenarbeit für die Interessen von über
300 Mitglieds unternehmen, deren Vorstände,
Geschäftsführer, Aufsichtsräte und Mitarbeiter
eingesetzt. Gesprächspartner auf der anderen Seite
waren die Politik, Verbände, Kooperationspartner,
Journalisten sowie Ministerien und Kommunen.
Meine Prämisse bei allen Verhandlungen war immer,
gemeinsam tragfähige Lösungen für Probleme
zu entwickeln. Verantwortung, Nachhaltigkeit,
Weitblick – das waren die Maximen, von denen ich
mich immer habe leiten lassen. 20 Jahre lang war
ich Botschafter des Verbandes und seiner Ideale.
Diese Tätigkeit habe ich mit großer Freude jeden
Tag dank der großen Unterstützung durch die Verbandsorgane
einerseits und die engagierten, kompetenten
Verbandsmitarbeiter/innen andererseits
ausgeübt.
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GASTBEITRAG
Demografie:
Gut wohnen und leben
für alle Generationen
Gastbeitrag von Manuela Schwesig
Zufriedenheit, Wohlergehen und Glück haben viel
damit zu tun, ob Menschen sich in ihrer Wohnung
und in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen. Gerade
bei der Gestaltung und Anpassung altersgerechter
Wohnungen stellt der demografische Wandel unsere
Gesellschaft vor neue Aufgaben. Ausgangspunkt
ist eine erfreuliche Entwicklung: Menschen werden
älter als früher. Die meisten älteren Menschen
wollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten
Umgebung bleiben. Aber die Bedürfnisse an gutes
Wohnen ändern sich, wenn man körperliche Einschränkungen
hat oder pflegebedürftig wird. Der
Wohnungsbestand in Deutschland muss daher noch
besser und schneller an die Bedürfnisse älterer Menschen
angepasst werden. Der Bedarf an altersgerechten
Wohnungen ist schon heute höher als die vorhandenen
0,5 Millionen weitgehend barriere freien
Wohneinheiten, in denen ältere Menschen leben.
Wenn für alle älteren Menschen mit Bewegungseinschränkung
entsprechende Wohnungsangebote zur
Verfügung stehen sollen, entspricht das einem zusätzlichen
Bedarf von rund 3 Millionen weitgehend
barrierefreien Wohnungen bis zum Jahr 2020 – ein
Thema auch für das Bündnis für bezahlbares Wohnen
und Bauen, das die Bundesregierung ins Leben
gerufen hat.
Wohnen umfasst auch die Umgebung: die Nachbarschaft,
persönliche Kontakte, die gesamte Infra-
struktur vor Ort. Das Wohnviertel trägt zum Wohlbefinden
ebenso viel bei wie das Zuhause selbst. Das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ) trägt mit unterschiedlichen
Programmen und Maßnahmen dazu bei, den demografischen
Wandel vor Ort aktiv zu gestalten. Besonders
ältere Menschen werden unterstützt, damit sie
möglichst lange ihr Leben selbstständig und unabhängig
führen und am gemeinschaftlichen Leben
teilhaben können.
Dazu gehört, dass eine ausreichend gute Versorgung
mit Dienstleistungen und Angeboten des täglichen
Bedarfs wohnortnah und gut erreichbar vorhanden
ist. Gegen Vereinsamung und Ängste helfen
Begegnungsangebote und gute Nachbarschaft. Mit
dem Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“
fördert das BMFSFJ deshalb zum Beispiel niedrigschwellige
Hilfen, die bei der Alltagsbewältigung
unterstützen.
Ältere Menschen finden Selbstständigkeit und soziale
Kontakte wichtig, Familien suchen bezahlbaren
Wohnraum in der Stadt. Der demografische Wandel
geht einher mit einem Trend, Wohnen (wieder)
stärker zusammenzubringen mit sozialer Teilhabe
und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Dabei geht
es dann nicht nur um ältere Menschen, sondern um
alle Generationen. Es gibt bereits in vielen Städten
8
und Gemeinden innovative Wohnprojekte, die Wert
auf das Miteinander aller Generationen legen. In
Wohnvierteln entstehen Begegnungsorte, die ein
ungezwungenes nachbarschaftliches Miteinander
ermöglichen: Spielplätze, Grünanlagen, gut zugängliche
Treffpunkte für alle Generationen. Freiwillig
Engagierte oder Quartiers-Entwicklerinnen
und -Entwickler tragen ebenfalls dazu bei, ein gutes
Miteinander aller Generationen zu fördern. Dieser
Trend ist eine Chance für die Quartiersentwicklung
und auch für die Wohnungswirtschaft. Gute Nachbarschaft
und Unterstützung im direkten Wohnumfeld
sind nicht nur für ältere Menschen gut, sondern
sind auch für Familien oder Alleinlebende attraktiv.
Ich würde mir wünschen, dass es künftig viel mehr
Projekte gibt, die Wohnen und gemeinsames Leben
im Quartier aktiv gestalten.
Manuela Schwesig (* 23. Mai 1974 in Frankfurt
[Oder]) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie gehört
seit dem 17. Dezember 2013 dem dritten Kabinett
Merkel als Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend an. Seit dem 13. November 2009
ist sie eine der stellvertretenden Bundesvorsitzenden
der SPD.
Von Oktober 2008 bis Dezember 2013 leitete Schwesig
das Sozialministerium in Mecklenburg-Vorpommern.
Von Oktober 2011 bis Januar 2014 gehörte sie
gleichzeitig dem Landtag Mecklenburg-Vorpommern
an. (Quelle: Wikipedia)
Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend
9
GASTBEITRAG
10
„Überall erlebten wir damals,
1989, wie Mut, Phantasie
und Kraft eine demokratische
Öffentlichkeit schufen.“
Bundespräsident Joachim Gauck
11
1989
Öffnung der DDR-Grenze
1990
Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes
DIE WENDE
In der DDR waren die Wohnungsunternehmen volkseigene
Betriebe in Form kommunaler Wohnungsverwaltungen
bzw. Gebäudewirtschaften. Daneben
gab es die traditionellen Arbeitergenossenschaf -
ten und die gemeinnützigen Genossenschaften. In
Mecklenburg-Vorpommern wurden von 1970 bis
1990 jährlich rund 10.000 Wohnungen in industrieller
Plat tenbauweise gebaut. Mit der Wiedervereinigung
änderten sich abrupt die rechtlichen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen für die Wohnungsunternehmen.
Sie mussten ihre Unternehmens politik
vollkommen neu strukturieren (vgl. Zeitzeugeninterview
Wilfried Wollmann, Seite 18).
DREI-LÄNDER-VERBAND
Die Öffnung der DDR-Grenze am 9. November 1989
ergab neue Herausforderungen und Chancen. Viele
Mitgliedsunternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein
wurden „Paten“ für Wohnungsunter-
nehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Es bestanden
über 70 betriebliche Partnerschaften, die vielfach
noch heute existieren. Am 2. Mai 1990 kam es
zur Gründung des Verbandes mecklenburgisch-vorpommerscher
Wohnungsunternehmen e. V. Schon
bald verfestigte sich der Wunsch, beide Verbände zu
vereinigen. Am 2. November 1990 ratifizierten beide
Verbandsvorstände eine Vereinbarung zur Verschmelzung
am 1. Januar 1991 unter dem Namen
„Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen
e. V. Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern – Schleswig-Holstein“.
Damit gehört Mecklenburg wieder
wie vor 1945 zum Verbandsgebiet des VNW. Die
Arbeitsgemeinschaft mecklenburgisch-vorpommerscher
Wohnungsunternehmen e. V. wurde am 13. Dezember
1990 in Schwerin als Rechtsnachfol gerin des
eigenen Verbandes und als regionale Teilgliede -
rung des VNW gegründet. Der Landesgeschäfts -
stelle in Schwerin und der engen Zusammenarbeit
mit dem AMVW-Vorstand sowie den Bezirksarbeits
gemeinschaften kommt große Bedeutung
zu. Themenschwerpunkte in den neuen Län-
1990
Gründung der AMVW
1991
Verschmelzung zum VNW
1994
Neues Leitbild VNW
dern werden die Städte- und Wohnungsbauförderung,
die Übertragung von Grund und Boden, das Altschulden
hilfe-Gesetz, die Grundmietenverordnun gen, die
Überführung der Bestandswohnungen in das Vergleichsmietenrecht
sowie die Ener gie trä ger um stellung.
ENDE DER
WOHNUNGSGEMEINNÜTZIGKEIT
Die Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes
zum 1. Januar 1990 im Rahmen der Steuerreform in
den alten Bundesländern von 1988 stellt den VNW vor
neue Aufgaben und auf eine neue rechtliche Grundlage
als Verein mit freiwilliger Mitgliedschaft. Die ehemals
gemeinnützigen Wohnungsunternehmen werden
dem Wettbewerb und der Steuerpflicht ausgesetzt und
müssen hierauf vorbereitet und beraten werden. Der
Wegfall des Gesetzes bedeutete, dass nur die Genossenschaften,
im Gegensatz zu den kommunalen und
industrieverbundenen ehemals gemeinnützigen Unternehmen,
auch weiterhin einem Prüfungsverband
angehören müssen. Damit standen die Strukturen des
VNW insgesamt zur Diskussion. Im Ergebnis blieben
die Unternehmen auf freiwilliger Basis alle im Verband
in der Erkenntnis, dass eine professionelle Beratung und
Interessenvertretung weiterhin allen zugutekommt
(vgl. Zeitzeugeninterview Jürgen Steinert, Seite 16).
DIE 1990ER JAHRE
1994 präsentiert sich der VNW mit einem neuen Leitbild
als Dienstleistungspartner mit neuen Informationsinstrumenten:
tägliche Presseschau, wöchentliche
Rundschreiben zu Fachthemen sowie Prüfungs- und
Steuer-Infos. Zur praxisorientierten Begleitung der Verbandsarbeit
und seiner Mitgliedsunternehmen werden
fünf Fachausschüsse eingerichtet. Es werden erste Projektgruppen
zu „Telekommunika tion“, zum „Betreuten
Wohnen im Alter (Servicewohnen)“, zur „Optimierung
der Betriebskosten“ und zur „Wohnumfeldgestaltung“
gebildet. Die Ergebnisse werden in Seminaren auf den
Arbeitstagungen oder den „VNW-Entscheidungshilfen“
veröffentlicht. 1997 geht der VNW unter der Domain
www.vnw.de ins Internet.
2000
100 Jahre VNW
2006
Energiewende für den Klimaschutz
DAS NEUE JAHRTAUSEND –
AUFBRUCH ZU NEUEN UFERN
Am 2. November 2000 wird der Verband 100 Jahre alt
und begeht dieses Jubiläum mit einem Festakt im Kieler
Schloss. Die alljährliche VNW-Arbeitstagung wird zunehmend
zum Informationsforum und Aushängeschild
des Verbandes. Sie fand nach dem Zweiten Weltkrieg
zunächst in Büsum, später in Grömitz, ab 1989 in Lübeck-Travemünde
und seit 2009 in der Lübecker Musik-
und Kongresshalle statt. Ergänzend werden jeweils
zum Jahresauftakt wichtige strategische Fragen beim
ManagementForum behandelt.
Viele Städte wie etwa Kiel geraten in die Kritik, weil
sie ihre kommunalen Wohnungsunternehmen an Private-Equity-Unternehmen
verkaufen. Dies erweist sich
als kurzsichtig, da kommunale Wohnungsunternehmen
wichtige Instrumente der Daseinsversorgung wie der
Stadtentwicklung sind und eine Stadtrendite eigener
Art erwirtschaften. Das wird von den meisten Städten
rechtzeitig erkannt, die Verkaufsblase platzt. In Flens-
burg und im Kreis Pinneberg werden stattdessen die
Kommunalgesellschaften in Wohnungsgenossenschaften
überführt. Die insbesondere durch Abwanderung
entstehenden hohen Leerstandszahlen in Ostdeutschland
wie auch die Aufwertung der übrigen Bestände
machen die Förderung des Rückbaus notwendig, woran
sich die Verbandsunternehmen erfolgreich beteiligen:
In Mecklenburg-Vorpommern kann der Leerstand bislang
deutlich reduziert werden – stärker als in den anderen
ostdeutschen Ländern.
DAS ZWEITE JAHRZEHNT
„Verantwortung, Nachhaltigkeit, Weitblick“ – mit dieser
Botschaft startet der Verband in das zweite Jahrzehnt
des neuen Jahrtausends. Die 2006 gestartete Aktion
„Energiewende für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit“
will durch Energieeinsparung und Effizienzsteigerung
die CO 2
-Emissionen wie auch die steigenden
Energiekosten senken und dient insgesamt der ökologischen,
wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit. Die
erzielten Erfolge werden durch alljährliche Energiebi-
2011
Bündnis für das Wohnen
2011
VNW-Agenda 2025
lanzen des VNW dokumentiert. 2011 schließt der
VNW bundesweit das erste „Bündnis für das Wohnen“
mit dem Hamburger Senat und anderen wohnungswirtschaftlichen
Verbänden. Ziele: Neubau von 6000
Wohnungen jährlich, Energieeinsparungen, Integration
sowie Erhalt der Backsteinfassaden und Stadtqualität.
Das Bündnis macht Schule und findet bundesweit
Nachahmung. Auch in Schleswig-Holstein
hat der VNW im Jahr 2013 mit dem Innenministerium
eine „Offensive für das bezahlbare Wohnen“ und in
Mecklenburg-Vorpommern im Dezember 2014 eine
„Allianz für das Wohnen“ gestartet. Die Wohnungsgenossenschaften
begehen im Jahre 2012 mit vielen
Aktivitäten das „Internationale Jahr der Genossenschaften“.
Daneben hat der VNW im September 2014 gemeinsam
mit dem Städteverband Schleswig-Holstein
durch eine „Schleswig-Holsteiner Erklärung“ ein Bündnis
auf kommunaler Ebene zur Bewältigung der demografischen
Herausforderungen vereinbart. 2015 rückt
der stetig ansteigende Strom von Asylsuchenden in
das öffentliche Interesse. Der Verband bekennt sich
zur Willkommenskultur und fordert eine Willkommensstruktur.
Die im Jahr 2011 erstmals organisierte
und jetzt fortgeschriebene Zukunftswerkstatt „VNW-
Agenda 2025“ sowie der jährlich stattfindende Wettbewerb
„Zukunft Wohnen“ dokumentieren und
stärkven die Innovations- und Zukunftsfähigkeit des
Verbandes und seiner Mitgliedsunternehmen.
e Ausgelassen feiern die Berliner am 31. Dezember 1989 auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor. Zur ersten
deutsch- deutschen Silvesterfeier waren mehrere hunderttausend Menschen aus Ost und West gekommen r Schöne Balkone
und sonnige Aussichten in Schwerin bei der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) t Nach der Maueröffnung
im November 1989 wurde die einstige Staatsgrenze der DDR schnell immer durchlässiger u Die Warener Wohnungsgenossenschaft
versieht ihre Häuser mit einer einheitlichen Farbgebung i Blick auf die Stadtvillen der Lübecker Wallhalbinsel,
Lübecker Bauverein eG o Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH: Die
Wohnhäuser in der Brauergasse sind ein gelungenes Beispiel für das Schließen innerstädtischer Baulücken p Seniorengerechtes
Wohnen bei der TRAVE a Kinder: die Mieter von morgen, WIRO Wohnen in Rostock GmbH s Neubauten verschiedener
Genossenschaften in der Hamburger HafenCity.
ZEITZEUGEN
1990 als Neuanfang für
die Wohnungswirtschaft
in Deutschland
Das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz
– mehr als sozialreformerische
Prinzipien?
Jürgen Steinert: Das bis Ende 1989
geltende Gesetz über die Sicherung
der Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen
(WGG) gab den gemeinnützigen
Wohnungsunternehmen Steuerbefreiung
und erwartete von ihnen
als Gegenleistung u. a. eine gemeinnützige Kostenmiete,
Dividendenbegrenzung von höchstens vier
Prozent, Baupflicht und Vermögensbindung. Das
bedeutete, dass das gemeinnützige Vermögen, das
Kapital und damit alle Erträge nur für den Zweck
des Wohnens nach den Maßstäben der Wohnungsgemeinnützigkeit
eingesetzt werden durften. Rückschauend
ist der größte Fehler bei der Aufhebung
des Gesetzes die Streichung der Vermögensbindung
gewesen. Der Verkauf vieler ehemals gemeinnütziger
Wohnungsunternehmen in den letzten 20 Jahren
und die Verwendung der Verkaufserlöse u. a.
für Haushaltskonsolidierung der Kommunen oder
die Eigenkapitalstärkung von Industrieunternehmen
wären unzulässig gewesen. Dabei sollte nicht
vergessen werden, dass das gemeinnützige Verhalten
der Unternehmen auf freiwilliger Basis bis heute
für viele Unternehmen Gültigkeit hat.
Welche Konsequenzen hatte die Aufhebung der
Wohnungsgemeinnützigkeit zum 1. Januar 1990?
Mit der Aufhebung wurde aus dem Gesamtverband
gemeinnütziger Wohnungsunternehmen der
GdW, der heutige Bundesverband deutscher Wohnungs-
und Immobilienunternehmen. Alle bis dahin
gesetzlichen Pflichtmitglieder – und das waren die
kommunalen, industrieverbundenen, kirchlichen
und gewerkschaftlichen Wohnungsunternehmen,
Stiftungen sowie alle Wohnungsgenossenschaften
und die Regional- und Prüfungsverbände –, sie alle
blieben mit ihrer Vielfalt und gebündelten Kraft
auf jetzt freiwilliger Grundlage in den Regional-
und Prüfungsverbänden und im GdW als ihrem Spitzenverband
beieinander.
Wie hat der GdW auf die Wende reagiert?
Der GdW, seine Regional- und Prüfungsverbände und
alle Mitgliedsunternehmen aus der alten Bundesrepublik
haben in der Stunde null alles getan, um den
Menschen in der Wohnungswirtschaft der DDR zu
helfen, die sozialistischen Arbeiterwohnungsgenossenschaften
und die kommunalen Wohnungsverwaltungen
aus einer Zentralverwaltungswirtschaft in eine
soziale Wohnungsmarktwirtschaft zu überführen. Es
ging um die Transformation der alten, unter der SED-
Herrschaft gebildeten Strukturen in demokratischunternehmerische
Marktverhältnisse. Diese gewaltige
Aufgabe gelang nur, weil der GdW, seine Regionalund
Prüfungsverbände und mehr als 800 Mitgliedsunternehmen
sofort mit Rat geholfen haben und die Politik
uns konstruktiv begleitet hat. Zu den wichtigsten
Maßnahmen gehörten: das allgemeine Mietrecht mit
der Trennung von Miete und Betriebskosten, die Einführung
des Wohngeldes sowie das Altschuldenhilfegesetz
in einer Größenordnung von 33 Milliarden DM
zur Entlastung der Unternehmen und Sicherung ihrer
Wirtschaftlichkeit. Freiheitliche Wohnungsverbände
sowie genossenschaftliche Prüfungsverbände wurden
in den neuen Ländern gegründet. Danach erfolgte
durch einen Beschluss der Führungsgremien des GdW
in Travemünde auf Antrag die Aufnahme dieser neuen
Verbände in den GdW. Der GdW ist damit wieder
Spitzenverband der unternehmerischen Wohnungsund
Immobilienwirtschaft für ganz Deutschland.
Jürgen Steinert, Senator a. D.
Präsident des Gesamtverbandes
der Wohnungswirtschaft
(GdW) von 1990 bis 2001;
Vorstandsvorsitzender und
Verbandsdirektor des Gesamtverbandes
gemeinnütziger
Wohnungsunternehmen von
1986 bis 1990
16
17
ZEITZEUGEN
Wir fingen quasi
bei null an
Welche Bedeutung hatte der Genossenschaftsgedanke
bei den Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften
(AWG) in der DDR?
Wilfried Wollmann: Bei den AWG
galten ähnliche Spielregeln wie im
Westen. Die genossenschaftliche
Demokratie, die Mitgliedergleichbehandlung
und der Fördergedanke
standen im Vordergrund. Es wurde sehr viel Wert
auf die Hausgemeinschaften gelegt. So mussten
Genossenschaftsmitglieder u. a. Winterdienst leisten
oder freiwillig Leistungen am Haus oder dem Umfeld
erbringen.
Wie haben Sie Ihre Genossenschaft durch die
Wendezeit geführt?
Wir fingen quasi bei null an. Über einen Freund
hatte ich Kontakt zu Caesar Meister aufgenommen,
Vorstand der Gemeinnützigen Baugenossenschaft
Bergedorf-Bille eG. Diese hat uns bei dem Aufbau
der kaufmännischen und technischen Strukturen
geholfen. Sie hat uns Entscheidungsmöglichkeiten,
Lösungswege und Vorschläge unterbreitet und
genossenschaftlich-freundschaftlich begleitet. Die
endgültige Entscheidung haben immer wir getroffen.
Für diese Patenschaft bin ich den Kollegen für
immer dankbar.
Welche Rolle spielte der VNW bzw. die AMVW
bei diesem Prozess?
Der Verband und die Arbeitsgemeinschaft haben
mit ihren Referenten und ihren Veranstaltungen
gerade während der 1990er Jahre entscheidend
zur praktischen Wiedervereinigung beigetragen.
Sie haben uns beraten, geschult, das nötige Wissen
vermittelt. Durch „Patenschaften“ haben Mitgliedsunternehmen
aus Hamburg und Schleswig-Holstein
den mecklenburgisch-vorpommerschen Unternehmen
bei ihrer Neuorganisation geholfen, uns den
Weg in die Marktwirtschaft geebnet.
Wie haben Sie die Wende persönlich erlebt?
Am 11. November 1989 bin ich mit meiner Frau,
unseren drei Jungen und meiner Mutter nach Lübeck
gefahren, um einen langjährigen Bekannten
zu besuchen. Dafür standen wir am Vorabend fast
vier Stunden wegen des Visums und des DM-Eintauschs
in der Schlange. Am Grenzübergang Schlutup
waren es sogar mehr als sechs Stunden, bis wir
mittags über die Grenze kamen. Die Herzlichkeit,
die uns und den vielen tausend Besuchern entgegengebracht
wurde, war überwältigend und bleibt
unvergessen. Die erste Nacht im „Westen“ war
kurz.
Wilfried Wollmann
1990 bis 2013 Vorstandsvorsitzender
Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft
eG; 1991 bis 2013 Mitglied
im VNW-Verbandsausschuss,
sechs Jahre als Vorsitzender
18
Grenzübergang Lübeck-Schlutup am 11. November 1989
19
VNW-MITGLIEDSUNTERNEHMEN AKTIV
Wohnungsbau
in Norddeutschland
Investitionen
Die 319 Mitgliedsunternehmen des VNW sind ein wichtiger wirtschaftlicher und sozialer Faktor
in der Metropolregion Norddeutschland. Im Jahr 2014 investierten sie rund 1,5 Milliarden Euro
in Neubau, Moder nisierung und Bestandspflege (Hamburg: 880 Millionen Euro, Mecklenburg-
Vorpommern: 347 Millionen Euro, Schleswig-Holstein: 300 Millionen Euro). Mit ihren Investitionen
sichern sie 25.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe und geben 1,4 Millionen Menschen mehr als nur
ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause.
Hamburg
2014 haben die 93 Mitgliedsunternehmen in Hamburg 880 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellungen
sind von 991 Wohnungen in 2013 auf 1.429 in 2014 gestiegen. Für 2015 planen die Unternehmen
den Neubau von 1.900 Wohnungen.
Mecklenburg-Vorpommern
2014 haben die 149 Mitgliedsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern 347 Millionen Euro
investiert. Die Neubautätigkeit ist von 209 Wohnungen im Jahr 2013 auf 297 Wohnungen im Jahr
2014 gestiegen. Für das Jahr 2015 planen die Unternehmen den Neubau von 674 Wohnungen.
Schleswig-Holstein
2014 haben die 77 Mitgliedsunternehmen in Schleswig-Holstein 300 Millionen Euro investiert.
Die Neubautätigkeit ist von 645 Wohnungen im Jahr 2013 auf 733 im Jahr 2014 gestiegen. Für
2015 planen die Unternehmen den Neubau von 1.000 Wohnungen.
20
319
Mitgliedsunternehmen
gesamt
737.000
Wohnungen
5,53
Euro durchschnittliche
Nettokaltmiete/m²
1,527
Mrd. Euro Investitionen
im Wohnungsbau 2014
HH
MV
SH
Wohnungsbestand Ende 2014
290.000
272.000
175.000
Anteil am
Mietwohnungsbestand in %
41
51
27
durchschnittliche Nettokaltmiete/m²
in Euro
6,19
4,92
5,24
Gesamtinvestitionen 2014
in Mio. Euro
880
347
300
21
Hamburg-Wilhelmsburg, meravis
22
Wohnungsmarkt Hamburg
Wohnungsbauziele
erreicht
23
WOHNUNGSMARKT HAMBURG
Wohnen in
Hamburg
Hamburg wächst durch positiven
Wanderungssaldo
Hamburgs Einwohnerzahl wächst stetig. Ende Juni
2014 waren 1.748.915 Menschen gemeldet, 6.208
mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres. Das
Bevölkerungswachstum hat sich damit zwar etwas
abgeschwächt, gleichwohl profitiert Hamburg unverändert
vom positiven Wanderungssaldo insbesondere
zum Ausland. Sondereffekte aus dem aktuellen
Flüchtlingszustrom sind hierbei noch nicht
berücksichtigt. Die dauerhafte Integration von
Flüchtlingen mit einem gesicherten Aufenthaltsstatus
stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
dar, der sich auch die Immobilienwirtschaft
stellen muss und stellen wird.
Hamburg ist eine „junge“ Stadt
Mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von
41,9 Jahren ist Hamburg eine „junge“ Stadt. 19 Prozent
aller Hamburgerinnen und Hamburger waren
am 9. Mai 2011, dem Erhebungsstichtag des Zensus
Baugenehmigungen in Hamburg
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Wohnungsneubau in Hamburg
6.000
4.000
2.000
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
2014
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
2014
Quelle: Statistikamt Nord
2011, mindestens 65 Jahre alt. Das ist der niedrigste
Anteil im Vergleich aller Bundesländer. 12 Prozent
der Hamburger Seniorinnen und Senioren haben
Migrationshintergrund. Das ist der zweithöchste
Anteil unter allen Bundesländern. Auch wenn die
„Überalterung“ in Hamburg damit später eintreten
wird als in anderen Bundesländern, tut Hamburg
gut daran, sich mit seinem „Demografie-Konzept
Hamburg 2030“ rechtzeitig auf die damit verbundenen
Herausforderungen, Chancen und Handlungserfordernisse
einzustellen.
Mieten stagnieren – Preise für Eigentumswohnungen
steigen weiter
Die insbesondere durch Veröffentlichungen erzeugte
Wahrnehmung einer zugespitzten Situation auf
dem Hamburger Wohnungsmarkt betrifft allenfalls
stark nachgefragte Stadtteile. Über die gesamte
Stadt gesehen ist das jedoch nicht der Fall. Hier ist der
Anstieg bei den Neuvertragsmieten fast zum Stillstand
gekommen. So hat sich die Marktmiete einer
75 Quadratmeter großen Standard-Wohnung 2014
gegenüber dem Vorjahr nur noch um ein Prozent
erhöht und ist im letzten Quartal 2014 gegenüber
dem Vorquartal sogar um 0,6 Prozent auf 9,70 Euro/
m² gesunken (Quelle: F+B-Wohn-Index). Auch in
dem Top-Ranking der 30 Städte mit dem höchsten
Mietenniveau 2014 liegt Hamburg noch hinter München,
Stuttgart, Köln oder Frankfurt auf Platz 12.
Einzig die Preise für Eigentumswohnungen zeigen
eine angespannte Marktsituation in Hamburg. Der
durchschnittliche Preis für eine Eigentumswohnung
stieg in Hamburg im letzten Jahr um 4,3 Prozent,
von 2009 bis 2014 sogar um 46,5 Prozent.
Wohnungsbauziele des Senats erreicht
Mit dazu beigetragen, dass die Lage des Hamburger
Wohnungsmarktes nicht so dramatisch ist wie oftmals
beschrieben, hat sicherlich auch der stark an-
24
Bilder von l. o. nach r. u.: Wohnen auf der Elbinsel, Bauverein Reiherstieg | Leben am Alsterlauf, Gartenstadt Wandsbek |
Das „Chilehaus“ von Poppenbüttel, 1902 | Urbanes Leben im Karolinenviertel, HANSA | Neoklassizismus in Barmbek,
FLUWOG | Wohnquartier in Altona-Altstadt, BVE
25
WOHNUNGSMARKT HAMBURG
gezogene Wohnungsneubau. Das Ziel des Hamburger
Senates, jährlich den Bau von mindestens 6.000
Wohnungen zu ermöglichen, wurde auch 2014
erreicht. Nach vorläufigen Auswertungen wurden
mindestens 6.100 Wohnungen fertiggestellt (2013:
6.407 Wohnungen), das sind mindestens 66 Prozent
mehr als im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012.
Rund 14.200 Wohnungen befinden sich aktuell im
Bau, für 10.928 Wohnungen wurden Baugenehmigungen
erteilt. Damit dürften auch in 2015 und
2016 wiederum mindestens 6.000 Wohnungen jährlich
fertiggestellt werden.
Wohnraumförderung auf hohem Niveau
Von den Fertigstellungen 2014 waren 2.041 geförderte
Mietwohnungen. Neu gefördert wurden 2014
von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank
(IFB) insgesamt 2.340 Mietwohnungen mit Mietpreisund
Belegungsbindungen. Auf diesem Niveau soll
der öffentlich geförderte Wohnungs bau auch in den
kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Moderates Wirtschaftswachstum
Die Hamburger Wirtschaft hat im vergangenen
Jahr real um 1,6 Prozent zugelegt. Insgesamt ist
eine moderate wirtschaftliche Entwicklung in
Hamburg festzustellen, die dem Bundestrend entspricht.
Immerhin ist die Zahl der in Hamburg
Erwerbstä tigen in 2014 noch einmal um 1,1 Prozent
auf 1.193.300 Menschen gestiegen. Insbesondere
der Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister,
Grundstücks- und Wohnungswesen“
trug mit einem Anstieg um 2,2 Prozent zu
dieser Entwicklung bei.
Umsatzplus im Baugewerbe durch
Wohnungsbau
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2014 ist der Umsatz
im Hamburger Bauhauptgewerbe um 1,2 Prozent
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres
gestiegen. Dieses ist allein auf den überproportionalen
Anstieg des baugewerblichen Umsatzes im Wohnungsbau
um 17,3 Prozent zurückzuführen. Der Umsatz
im gewerblichen und industriellen Bau sowie im
öffentlichen und Verkehrsbau war dagegen rückläufig
(minus 5,7 bzw. 0,8 Prozent). Auch bei den Auftragseingängen
konnten die Baubetriebe für den
Wohnungsbau ein Plus von 7,7 Prozent verzeichnen.
Hier fiel nur der Anstieg der Auftragseingänge für
den öffentlichen und Verkehrsbau mit plus 17,8 Prozent
deutlich höher aus. Die gute Auftragslage der
Baubetriebe wirkt sich auch in entsprechend höheren
Baupreisen aus.
VNW-Wohnungsunternehmen aktive
Bündnispartner
Die im VNW zusammengeschlossenen Hamburger
Wohnungsunternehmen waren auch im abgelaufenen
Jahr aktive Partner im Bündnis für das Wohnen
in Hamburg. In 2014 haben sie mit dem Bau von
1.900 Wohnungen begonnen und damit – gemäß
den im Bündnis vereinbarten Zielen – eine Punktlandung
vollbracht. Nach derzeitigem Stand werden sie
mit 1.700 fertiggestellten Wohnungen knapp unter
der Zielmarke von 1.900 Wohnungen bleiben. Größter
Hemmschuh bei der Realisierung ihrer Bauvorhaben
ist nach wie vor die Beschaffung baureifer und
bezahlbarer Grundstücke. Die vom Senat beschlossenen
Nachsteuerungen bei der Ausschreibung
städtischer Grundstücke nach Konzeptqualität (u. a.
Begrenzung des Grundstückspreises auf 600 Euro je
Quadratmeter Wohnfläche bei ausschließlich öffentlich
geförderter Bebauung) könnten hier hilfreich
sein. Bemerkenswert ist, dass zwei Drittel der von
den VNW-Wohnungsunternehmen fertiggestellten
Wohnungen mit Mitteln der IFB im ersten und zweiten
Förderweg gefördert wurden. Insgesamt leisten
die VNW-Wohnungsunternehmen in Hamburg mit
Investitionen in den Neubau und Bestand von 880
Millionen Euro einen wichtigen Beitrag zur Sicherung
der Beschäftigung in den Bauunternehmen
und Handwerksbetrieben sowie zur Verbesserung
der Wohnsituation.
INTERESSENVERTRETUNG DURCH VNW UND
VNW LANDESVERBAND HAMBURG E.V.
Grundlage der Interessenvertretung durch VNW
und VNW Landesverband Hamburg bildet das alljährlich
gemeinsam beschlossene Arbeitsprogramm,
in dem die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte festgelegt
werden.
Grundsätzlich können wir feststellen, dass sich die
Interessenvertretung gegenüber Senat, Behörden
und Bezirken seit dem Abschluss des „Bündnis für
das Wohnen“ im September 2011 vereinfacht hat.
Das Bündnis bietet als Kommunikationsplattform
ideale Möglichkeiten zur direkten Interessenvertretung,
allein oder auch gemeinsam mit den anderen
immobilienwirtschaftlichen Verbänden. Auf
der anderen Seite stellen die im Rahmen des
Bündnisses eingerichteten Arbeitsgruppen und
Unter-Arbeitsgruppen eine große zeitliche Belastung
dar, die wir jedoch dank der Mitwirkung vie -
ler engagierter Unternehmensvertreter auf viele
Schultern verteilen können. Dieses Engagement
lohnt sich!
26
So konnten wir u. a. erreichen, dass
– die Stellplatzverordnung für Neubauten abgeschafft
wurde,
– die Kampfmittelverordnung zur Erleichterung
und Beschleunigung von Wohnungsbauvorhaben
geändert wurde,
– die Wohnungsbauförderungsmittel über den Inflationsausgleich
hinaus realitätsnah angepasst
wurden,
– die Anforderungen an Wohnungsgrundrisse und
technische Ausstattungen im Rahmen der Wohnraumförderung
praxisnäher gestaltet wurden,
– die Forderung, künftig alle geförderten Wohnungen
barrierefrei zu errichten, entschärft wird und
– der Preis städtischer Grundstücke bei ausschließlich
öffentlich geförderter Bebauung auf 600 Euro
je Quadratmeter Wohnfläche begrenzt wird.
Nach der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 werden
wir auch mit der neuen Bürgerschaft und dem
neuen Senat die vertrauensvolle Zusammenarbeit
suchen. Dabei werden wir uns ebenso klar und deutlich
wie bisher insbesondere gegen weitere baukostentreibende
Regelungen, Auflagen und Verfahren
sowie für eine sozialverträgliche und wirtschaftliche
Umsetzung der Klimaschutzziele positionieren.
Im Bündnis für das Wohnen und im Bündnis für die
Quartiere werden wir uns unverändert aktiv und engagiert
einbringen.
Bilder von l. o. nach r. u.: Außenanlagen, BDS | Gerberbauten im Weltquartier, SAGA GWG | Balkone sorgen für Lebensgefühl,
»Süderelbe« | HafenCity, BDS | Othmarscher Höfe, altoba
27
Stralsund, Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft
28
Wohnungsmarkt Mecklenburg-Vorpommern
Investitionen auf
hohem Niveau
29
WOHNUNGSMARKT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Wohnen in
Mecklenburg-Vorpommern
Positive Signale im Land
Das Wirtschaftswachstum in Mecklenburg-Vorpommern
ist im ersten Halbjahr 2014 preisbereinigt um
2,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres gestiegen und lag damit über dem durchschnittlichen
bundesweiten Ergebnis (+ 1,7 Prozent).
Stresstest macht Stress
Der vom Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern
im Januar 2015 veröffentlichte Sonderprüfbericht
zur Überlebensfähigkeit kommunaler
Wohnungsunternehmen wird von uns kritisch gewertet.
Die für diesen „Stresstest“ herangezogenen
Bewertungsmodalitäten zeichnen kein objektives
Bild der tatsächlich vorhandenen Wirtschaftskraft
der Unternehmen und stufen durch die oberflächliche
Betrachtung zahlreiche Unternehmen als in
Zukunft gefährdet ein. Bei genauer Betrachtung
trifft das hauptsächlich auf sogenannte Kleinstgesellschaften
in Regie der Gemeinden zu. Mitgliedsunternehmen
des VNW leiden unbegründet unter
diesen Aussagen.
Baugenehmigungen in Mecklenburg-Vorpommern
7.500
5.000
2.500
0
Wohnungsneubau in Mecklenburg-Vorpommern
7.500
5.000
2.500
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Zahlen für 2014 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Quelle: Statistikamt Nord
Wohnungsunternehmen stabil aufgestellt
Die Ergebnisse des Jahres 2014 zeichnen ein positives
Bild der wirtschaftlichen Entwicklung der Wohnungsunternehmen
und der Wohnungsmärkte. Die
Durchschnittsmiete der Mitgliedsunternehmen in
Mecklenburg-Vorpommern lag 2014 mit 4,92 Euro /m²
noch unter dem Schwellenwert von 5,00 Euro /m²
netto kalt.
Investitionsgeschehen auf hohem Niveau
Wohnungsneubau ist für die Wohnungsunternehmen
insbesondere in den Hansestädten Rostock und
Greifswald die Antwort auf die immer höhere Nachfrage.
So wurden in 2014 von den AMVW-Unternehmen
297 Mietwohnungen fertiggestellt. Für das Jahr
2015 ist sogar mit einer Verdoppelung des Neubaus
auf 674 Wohnungen zu rechnen.
Die Mitgliedsunternehmen haben 2014 in ihre Bestände
347 Millionen Euro investiert. Besonderen
Stellenwert hat der Umbau barrierearmer bzw. -freier
Wohnungen, um die Wohndauer der Mieter und
Mitglieder im Bestand zu verlängern. Die Nachrüstung
mit Personenaufzügen trägt maßgeblich zur
Komfortverbesserung nicht nur für Senioren bei.
Wohnungsbauförderung des Landes
auf dem Prüfstand
Angesichts der günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten
am Kapitalmarkt und der Förderkonditionen
der KfW wundert es nicht, dass das Wohnungsbauprogramm
des Landes 2015 inklusive des Zuschussprogramms
zur Nachrüstung von Personenaufzügen
nicht mehr die Nachfrage hat wie noch im Jahr
zuvor.
Eine Anpassung der Förderkonditionen des Landesförderinstituts
Mecklenburg-Vorpommern an die
derzeitigen Kapitalmarktbedingungen ist dringend
30
Bilder von l. o. nach r. u.: Neubrandenburger Bergstraße, NEUWOGES | Stadtumbau Ost, NEUWOBA | Quartiersentwicklung
Neubrandenburg, NEUWOGES | Vorher – nachher, Stadtumbau Schwerin, NEUE LÜBECKER | Neubau in Stralsund,
Volkswerft | Ambulant betreutes Wohnen, BG Neptun
31
WOHNUNGSMARKT MECKLENBURG-VORPOMMERN
geboten sowohl für die Neuvergabe von Fördermitteln
als auch für bestehende Darlehen, um einem
Rückzug der Wohnungswirtschaft aus dem LFI-
Geschäft entgegenzuwirken. Als sehr hinderlich bei
Neuinvestitionen wird die Sicherheitenpolitik des
LFI gesehen. Eine grundsätzliche Bereitschaft zum
Rangrücktritt, ohne dass es immer wieder zu langwierigen
Einzelfallentscheidungen kommt, wäre
zu begrüßen.
Leerstandsentwicklung rückläufig
Die Leerstandsquote ist auf 6,6 Prozent gesunken
(Vorjahr 6,7 Prozent).
Flüchtlinge als Chance begreifen
Zunehmend sind die Mitgliedsunternehmen als Partner
der Städte gefordert, sich bei der wohnlichen
Unterbringung von Asylsuchenden und Bürgerkriegsflüchtlingen
aktiv zu beteiligen. Neben dem humanitären
Motiv gehen damit Chancen für ein verbessertes
Vermietungsergebnis wie auch für Bevölkerungszuwachs
im Land einher. Damit diese
Chancen nicht vergeben werden, reicht aber die
bloße Bereitstellung von Wohnraum nicht aus. Es
bedarf einer begleitenden integrativen Kompo nente,
die die Wohnungsunternehmen allein nicht leisten
können.
Abriss und Rückbau gehen zurück
Nachdem bereits in 2013 nur noch rund 650 Wohnungen
von den Mitgliedsunternehmen gefördert
vom Markt genommen wurden, lag die Zahl in 2014
mit 600 Wohnungen noch darunter. In 2015 sehen
die Planungen rund 720 Wohnungen für Rückbau,
darunter 94 Wohnungen per Teilrückbau, vor. Überwiegend
wird der Rückbau noch von kommunalen
Wohnungsgesellschaften getragen. Aber die Wohnungsgenossenschaften
ziehen nach.
Baugenehmigungen gehen zurück
Die Baugenehmigungen sind von 5.693 in 2013 auf
4.792 in 2014 zurückgegangen.
INTERESSENVERTRETUNG DURCH
VNW UND AMVW
Die AMVW e.V. vertritt als Landesverband des VNW
die wohnungswirtschaftlichen und wohnungspolitischen
Interessen von 149 Mitgliedsunternehmen in
Mecklenburg-Vorpommern.
In den meisten Gemeinden sind unsere Mitgliedsunternehmen
auf dem Vermietungsmarkt Marktführer.
Sie bewirtschaften 272.000 Wohnungen,
davon 248.000 eigene, und bieten so über 560.000
Menschen gutes, sicheres und bezahlbares Wohnen.
Im Vorstand der AMVW und in den sechs Bezirksarbeitsgemeinschaften
erfolgt ein reger Erfahrungsaustausch
und werden Strategien zu wohnungspolitischen
und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen
entwickelt. Die AMVW führt über ihre Landesgeschäftsstelle
in Schwerin einen regen Kontakt mit
Ministerien, Vereinen, Verbänden und lokalen Partnerschaften
vor Ort.
Allianz für das Wohnen mit Zukunft
Bezahlbares Wohnen benötigt vernünftige
Rahmenbedingungen
Für gutes und nachhaltiges Wirtschaften sind förderliche
Rahmenbedingungen notwendig. Nach mehr als
zehn Monaten Verhandlungen ist es gelun gen, mit
dem Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus
Mecklenburg-Vorpommern, dem Deutschen Mieterbund
– Landesverband Mecklenburg-Vorpomern e.V.,
dem Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.,
dem Landesverband Haus und Grund Mecklenburg-
Vorpommern, dem Bundesverband Frei er Wohnungsunternehmen
– Landesverband Nord e.V., dem Landesförderinstitut
Mecklenburg-Vorpommern und der
Arbeitsgemeinschaft mecklenburgisch-vorpommerscher
Wohnungsunternehmen e.V. eine „Allianz für
das Wohnen mit Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern“
zu unterzeichnen.
Zu Beginn der Gespräche sollte es nur um die Neuausrichtung
der Wohnraumförderung gehen. Doch
im Verlaufe der Konzeption des Bündnisses konnten
auch andere Themenfelder wie die Herausforderungen
der Demografie, der Energiewende und
des Stadtumbaus Eingang in das Bündnis finden.
Eine Fortsetzung des Dialogs ist für 2015 vereinbart.
Aufbauend auf der Allianz streben wir die Unterstützung
lokaler Bündnisse z. B. in Rostock, Schwerin
oder Greifswald an.
Parallel haben wir mit dem Wirtschafts- und Bauministerium
die notwendige Novellierung der Wohnraumförderung
und die damit einhergehende Richtlinienänderung
besprochen. Im Ergebnis wurden die
Richtlinienänderungen, trotz erheblicher Verzögerungen,
in 2015 umgesetzt.
Die Zugangsvoraussetzungen wurden erleichtert und
die Darlehenskonditionen abgesenkt, und es wurde
wieder ein Zuschussprogramm zur Förderung von
Personenaufzugsanlagen eingeführt. In 2015 werden
die neuen Programme evaluiert. In Aus wer -
tung der Ergebnisse soll u. a. über die Fortführung
des Zuschussprogrammes ab 2016 entschie den
werden.
32
Wohnnebenkosten sind Preistreiber
Zum bezahlbaren Wohnen zählen auch die Wohnnebenkosten.
Als Preistreiber erweisen sich zunehmend
kommunale Gebühren und Abgaben und
die Kosten für die Lieferung von Raumwärme und
Warmwasser. Die AMVW hat in 2014 eine umfassende
Übersicht zu den lokalen Gebühren und Abgaben
sowie zu den Fernwärmekosten im Land erarbeitet.
Die Ergebnisse wurden auf den Herbstsitzungen der
Bezirksarbeitsgemeinschaften vorgestellt und mit
den Mitgliedsunternehmen diskutiert.
Auf dieser Grundlage wurde mit dem Städte- und
Gemeindetag, dem Verband kommunaler Unternehmen
(Stadtwerke) und einigen Bürgermeistern
im Januar 2015 über Strategien zur Senkung der
Wohnnebenkosten gesprochen. Im Ergebnis dieses
Gespräches nehmen zwei gemeinsame Arbeitsgruppen
in 2015 (Fernwärme; Wasser-Abwasser) die Arbeit
auf, um insbesondere in den „Spitzenregionen“
zu greifbaren Kostensenkungen zu kommen.
Erfolgreich hat sich in diesem Zusammenhang das
Wirken der Landeskartellbehörde erwiesen. In neun
Fällen wurden von Wärmeversorgungsunternehmen
die Fernwärmepreise gesenkt. Zwei Verfahren sind
noch auf Bundesebene anhängig. Für Mecklenburg-
Vorpommern hat die Kartellbehörde angekündigt, ab
2015 die Preisgestaltung für das Trinkwasser zu prüfen.
Stadtumbau
Offen blieb 2014 die Frage, wie sich das Land und
der Bund zum künftigen Stadtumbau positionieren
werden. Mit dem Auslaufen der Regelungen zur
Altschuldenfinanzierung Ende 2013 haben sich der
Bund und die Länder nicht auf eine Fortführung der
Altschuldenhilfe als Begleitinstrument zum Stadtumbau
einigen können.
In 2015 müssen wir ein besonderes Augenmerk auf
die zu erwartenden neuen Positionen des Bundes
und des Landes legen, denn der erwartete prognostizierte
weitere Bevölkerungsverlust von 200.000
Einwohnern in Mecklenburg-Vorpommern bis 2030
wird ein Handeln zur Leerstandsreduzierung und
Steuerung der Folgen des demografischen Wandels
notwendig machen. Sollte es zur Zusammenlegung
der Stadtumbauprogramme Ost/West kommen,
muss es im Programmansatz bei der Einheit von
Rückbau und Aufwertung bleiben. Es ist eine ausreichende
Finanzausstattung auch aus Landesmitteln
zu sichern. Stattdessen werden leider nach wie vor
die eigentlich für Zwecke des sozialen Wohnungsbaus
dem Land vom Bund zugewiesenen Komplementärmittel
teilweise anderweitig eingesetzt.
AMVW und VNW werden dieses Thema in das Zentrum
der geplanten Gespräche mit den Allianzpartnern
auf Landesebene und des Weiteren auf Bundesebene
stellen. Die Mitgliedsunternehmen sollten
in ihren Gemeinden die Zeit nutzen und auf eine
Fortschreibung der integrierten Stadtentwicklungskonzepte
unter Berücksichtigung der Anforderungen
des demografischen Wandels und der Energiewende
drängen.
Wohnen an der mecklenburgischen Seenplatte, Moderne WG | Spielplatz, NEUWOBA | Barkas als Werbeträger,
Schiffahrt-Hafen Rostock
33
Büdelsdorf, Baugenossenschaft Mittelholstein
34
Wohnungsmarkt Schleswig-Holstein
Stabile Wohnungsmärkte
35
WOHNUNGSMARKT SCHLESWIG-HOLSTEIN
Wohnen in
Schleswig-Holstein
Wohnen: gut, bezahlbar und sicher.
Damit sind unsere Mitglieds unternehmen erfolgreich –
und das teilweise seit weit über 100 Jahren! Damit das
so bleibt, setzen wir auf eine enge Partnerschaft mit
dem Land, den Kommunen und allen Akteuren, die
an einem starken und attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort
Schleswig-Holstein interessiert sind.
Wirtschaftliches Umfeld
Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung in 2013
einen leichten Dämpfer erhielt, konnte das Wachstum
im 1. Halbjahr 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
wieder zulegen. Preisbereinigt/real ergibt sich
ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,0 Prozent.
Stabile Wohnungsmärkte auch in 2014 –
regional begrenzt steigende Mieten
Auch 2014 war die Entwicklung der Wohnungsmärkte
in Schleswig-Holstein in der jeweiligen Regionalität
stabil. Dank kontinuierlich hoher Investitionen
in Instandhaltung und Modernisierung konnten die
Mitgliedsunternehmen den Leerstand auf niedrigem
Baugenehmigungen in Schleswig-Holstein
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Wohnungsneubau in Schleswig-Holstein
12.000
8.000
4.000
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Zahlen für 2014 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Quelle: Statistikamt Nord
Niveau halten bzw. weiter abbauen. Weitgehend
unverändert blieb die relativ hohe Fluktuation – ein
Hinweis auf die grundsätzlich entspannte bzw. noch
ausgeglichene Lage auf den Wohnungsmärkten.
Ungeachtet oft anderslautender öffentlicher Berichterstattung
ist das Niveau der Nettokaltmieten
im Bestand weitgehend stabil geblieben. Die Durchschnittsmieten
der Mitgliedsunternehmen, vorhandene
Mietspiegel wie auch Marktuntersuchungen
Dritter bestätigen das Bild. Der Mietdurchschnitt
der Mitgliedsunternehmen liegt im Bestand bei
5,24 Euro netto-kalt pro Quadratmeter. Zwar weist
beispielsweise der Kieler Mietspiegel 2014 ein Plus
von 4,1 Prozent auf gegenüber 2012. Die Zahl relativiert
sich jedoch bei Gegenüberstellung mit dem
Mietspiegel 2000. Vor 14 Jahren lag die Durchschnittsmiete
noch leicht über dem jetzt erreichten
Niveau – trotz zwischenzeitlich realisierter zahlreicher
Modernisierungen und Neubauten.
Moderater Anstieg der Einwohnerzahl
Ausgehend vom Zensus 2011 konnte Schleswig-Hol -
stein bis zur Jahresmitte 2014 einen leichten Bevölkerungszuwachs
um 0,75 Prozent verbuchen – auf
2,821 Millionen Menschen. Treiber dieses erfreulichen
Trends ist ausschließlich die Zuwanderung. Wanderungsgewinne
konnten 2014 die deutlich negative
natürliche Bevölkerungsentwicklung (– 5.072) wiederum
ausgleichen (+7.281 im Saldo). Dessen ungeachtet
gilt für Schleswig-Holstein insgesamt noch
die Prognose der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung.
Mittel- bis langfristig sinkt demnach
die Einwohnerzahl (bis 2030 je nach Szenario – 56.000
bzw. – 111.000). Hierbei ist von einer Fort setzung der
regional sehr unterschiedlichen Entwicklung auszugehen.
Insbesondere in den Ober- und Mittelzentren
und im Hamburger Rand wer den die Einwohnerzahlen
weiter steigen, während die Entwicklung
im ländlichen Raum eher gegen läufig ist.
36
„Zentrale 41“, Studentenhaus in Flensburg, BUD | Studentenwohnanlage Vividomo, SBV | Wohnen in der Metropolregion,
Adlershorst
Baugenehmigungen leicht gestiegen
Die Baugenehmigungen sind von 12.089 in 2013 auf
12.178 in 2014 leicht gestiegen.
Investitionen der Wohnungsunternehmen
weiter auf hohem Niveau
Die schleswig-holsteinischen Mitgliedsunternehmen
investieren im Interesse marktfähiger Bestände kontinuierlich
und auf hohem Niveau. 2014 wurden
300 Millionen Euro in die Modernisierung, die Instandsetzung,
den Neubau und in Wohnumfeldmaßnahmen
investiert.
Anspruchsvolles Investitionsumfeld
Auch auf der Investitionsseite steigen die Kosten für
den Wohnungsbau weiter. Kostentreiber sind vor allem
schärfere energetische bzw. ordnungsrechtliche Vorgaben
und dadurch steigende Preise vor allem auf der
Materialseite und in den Ausbaugewerken. Bauen hat
sich seit 2000 durchschnittlich um 29 Prozent verteuert.
Folge immer komplexerer Anforderungen sind zudem
steigende Planungskosten. Deutlich steigen seit Jahren
auch die Bodenpreise. Auch zusätzliche kommunale Auflagen
verteuern das Bauen und sorgen für teils langwierige
Genehmigungsverfahren. Und mit weiteren Kostensteigerungen
ist zu rechnen (u. a. EnEV-2016).
Angesichts einer beschränkten (Wohn-)Kaufkraft stellt
die Entwicklung Wohnungsunternehmen und Mieter
vor wachsende Probleme – und damit Investitionen
in Frage. Da die Einhaltung gesetzlicher Standards
nicht förderfähig ist, können die entstehenden
Wirtschaftlichkeitslücken nicht über Förderung
geschlossen werden. Die Gefahr wächst, dass Investitionen
in den notwendigen Neubau, den Klimaschutz
oder die Anpassung der Bestände an die demografische
Entwicklung aus wirtschaftlichen Gründen bzw.
unsicheren Perspektiven zurückgefahren werden.
Letztlich stellt das die Erreichbarkeit wirtschafts-,
sozial- und klimapolitischer Ziele in Frage. Die von
der Wohnungswirtschaft geforderte und vom Bund
eingesetzte Baukostensenkungskommission sollte
schnell Ergebnisse liefern.
INTERESSENVERTRETUNG DURCH VNW
UND VNW LANDESVERBAND SCHLESWIG-
HOLSTEIN E.V.
Die Landesregierung und alle Parteien sind aufgerufen,
der Wohnungspolitik und der Wohnungswirtschaft
die Aufmerksamkeit zu widmen, die ihr
bei 2,8 Millionen (wohnenden) Einwohnern gebührt.
Nur im Miteinander von Politik und Wohnungswirtschaft
sind die anstehenden sozialen, de-
37
WOHNUNGSMARKT SCHLESWIG-HOLSTEIN
Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein
Die Energiewende ist auch eine Wärmewende. Das
Energiewendeministerium setzt auf den Ausbau netzgebundener
Wärmeversorgung – vorrangig auf Basis
Erneuerbarer. Geplant ist, die sukzessive Ausweisung
von Vorranggebieten für Wärmenetze als Ziel
der Raumplanung im Landesentwicklungsplan festmografischen
und ökologischen Herausforderungen
zu meistern.
Gutes Wohnen muss bezahlbar bleiben!
Die Bezahlbarkeit ihrer Wohnung bereitet einer
wachsenden Zahl von Menschen Sorge. Auch in
Schleswig-Holstein sind regionale Verknappungstendenzen
bei bestimmten Wohnangeboten feststellbar.
Damit daraus kein Wohnungsmangel wird,
muss durch bedarfsgerechten, bezahlbaren Neubau
gegengesteuert werden. Voraussetzung sind Rahmenbedingungen,
die eine wirtschaftliche Umsetzung
ermöglichen.
Offensive für bezahlbares Wohnen
Wohnungsbau ist der beste Mieterschutz: Mit diesem
Ansatz hat das Land gemeinsam mit den Verbänden
der Wohnungswirtschaft die Offensive für
bezahlbares Wohnen erfolgreich gestartet. Bestandteil
der Offensive sind verbesserte Förderbedingungen,
die spürbare Anreize für zusätzliche Investitionen
in preiswerten Neubau geben sollen. Seit dem
Start 2013 wurde im Gebiet der Offensive der Bau
von gut 1.800 Wohnungen aus Mitteln der Wohnraumförderung
finanziert.
Schleswig-Holsteiner Erklärung
Für eine nachhaltig erfolgreiche Offensive hat der
VNW früh für eine enge Einbeziehung der Kommunen
geworben. Wohnen und Stadtentwicklung
sind stärker als bisher auf der kommunalen Agenda
zu verankern. Die vom Städtetag / Städtebund
und vom VNW unterzeichnete Schleswig-Holsteiner
Erklärung benennt die zentralen Felder einer dauerhaften
Zusammenarbeit. Was folgen muss, ist die
Umsetzung in den Kommunen durch steten Dialog
und daraus entwickelte konkrete Vereinbarungen
zwischen den Akteuren vor Ort. Mit dem Kieler Masterplan
Wohnen wurde jetzt im März 2015 ein guter
Anfang gemacht.
Kappungsgrenze in Schleswig-Holstein
Die vom Bund zur Mietendrosselung erdachte Kappungsgrenze
ist seit Ende 2014 auch in Teilen Schleswig-Holsteins
Realität. 15 Kommunen wurden in
die Kappungsgrenzenverordnung aufgenommen.
Wir achten darauf, dass die jetzt beschlossene Mietbremse
bei Neuvermietung nicht als „logischer“
zweiter Schritt nach der Kappungsgrenze missverstanden
wird. Für einen so tiefen Eingriff in die geltende
Vertragsfreiheit gibt es in Schleswig-Holstein
keine stichhaltige Begründung.
Hohes Engagement bei der Wohnungsbauförderung
– Förderbedingungen anpassen
Der Bestand an Sozialwohnungen in Schleswig-Holstein
ist infolge der Bindungsverkürzung durch das
SHWoFG auf ca. 50.000 Einheiten gesunken. Der Bindungsabbau
wird teilweise durch den Aufbau neuer
Bindungen kompensiert. So wurden durch das Wohnungsbauförderprogramm
2011 – 2014 3.655 neue
Bindungen begründet. Hauptsächlich Wohnungsbaugenossenschaften
und kommunale Wohnungsunternehmen
engagieren sich in der sozialen Wohnraumförderung.
Mit dem Folgeprogramm 2015 – 2018 setzt das Land
auf Kontinuität in der Förderung. Wiederum stehen
360 Millionen Euro für den Gesamtzeitraum zur Verfügung
(davon 316 Millionen Euro für den Mietwohnungsbau).
Dazu kommen weitere 20 Mio. Euro für
den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Dank der zuletzt
an die Marktrealitäten angepassten Neubau-/
Modernisierungsförderung (Teil der Offensive für
b ezahlbares Wohnen) ist die Bereitschaft, Sozialwohnungen
zu bauen, aktuell groß. Jedoch dürfen
die weitere Baukostenentwicklung und das gesunkene
Zinsniveau im Interesse einer dauerhaft attraktiven
Wohnraumförderung nicht aus dem Blickfeld
geraten. Ggf. notwendige Anpassungen der Förderkulisse
sollten schnell erfolgen.
Klimapakt Schleswig-Holstein
Klimaschutz muss effektiv, bezahlbar und sozialverträglich
sein. Der Klimapakt Schleswig-Holstein
verfolgt dieses Ziel. Die Zwischenbilanz 2012 belegt
überdurchschnittliche Fortschritte. Eine Zwischenbilanz
2015 erfolgt in Kürze. Der Pakt funktioniert –
ohne zusätzliches Ordnungsrecht, auch weil die
Unternehmen angesichts der Energiekostenentwicklung
im Interesse nachhaltiger Vermietbarkeit
ohnehin modernisieren. Weil Wohnungsunternehmen
auch Wirtschaftsbetriebe sind, kann es nennenswerte
Klimaschutzfortschritte nur geben, wenn
Investitionen angemessen refinanzierbar sind. Immer
neue kostenträchtige Auflagen und Hemmnisse
– wie auch die im Berliner Koalitionsvertrag angekündigte
Befristung von Modernisierungsumlagen –
stehen dem entgegen. Wir thematisieren das auch
mit Blick auf die Zukunft des Klimapaktes.
38
zuschreiben. Im Energiewendebeirat und in den laufenden
Gesprächen zu dem von Energiewendeminister
Dr. Robert Habeck vorgeschlagenen Wärmepakt
setzen wir uns für tragfähige Lösungen ein. Zentral
sind aus unserer Sicht die Punkte Freiwilligkeit, wirtschaftliche
Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit für unsere
Mieter – ganz gleich welchen Weg wir zur weiteren
Umsetzung der Energiewende gehen.
Starker Zustrom Asylsuchender braucht Willkommenskultur
und Willkommensstruktur
Die Wohnraumnachfrage wird zunehmend auch
durch den wachsenden Zustrom Asylsuchender bestimmt.
Bundesweit wurden 83.964 Asyl-Erstanträge
allein bis zum 31. Juli 2014 gezählt – ein Anstieg
um 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nach Schleswig-Holstein kamen 2014 ca. 7.700 Asylsuchende.
Für das laufende Jahr wird mit bis zu
20.000 gerechnet. Wegen der daraus erwachsenden
großen Herausforderungen bei der angemessenen
Unterbringung, Begleitung, Betreuung und Integration
fordern Wohnungswirtschaft und Kommunen
neben einer Willkommenskultur auch eine Willkommensstruktur,
in der eine zielführende Zusammenarbeit
der verschiedenen Akteure organisiert statt-
finden kann. Die Wohnungswirtschaft ist hier ein
Akteur unter vielen. Das Land strebt einen Flüchtlingspakt
an, in dem u. a. auch die Rahmenbedingungen
für ein weiteres wohnungswirtschaftliches
Engagement zu klären sind. Ob der „Flüchtlingsgipfel“
vom 6. Mai 2015 die notwendige Willkommensstruktur
schafft, bleibt abzuwarten.
Sozialmieten als angemessen im Sinne des
SGB II endlich anerkennen!
Bei der Festsetzung angemessener Unterkunftskosten
richten sich Kommunen und Kreise weiterhin
hauptsächlich nach kurzfristigen fiskalischen Interessen.
Gerade die aktuell wieder engeren Wohnungsmärkte
unterstreichen die Notwendigkeit der
allgemeinen Anerkennung der Mieten des sozialen
Wohnungsbaus. Entsprechende Signale kommen
auch vom Sozialverband Schleswig-Holstein. Acht
Prozent aller Haushalte im Land beziehen Transferleistungen.
Sie sind eine wichtige Zielgruppe des
Wohnraumfördergesetzes. Die Transferleistungsträger
sollten Sozialmieten endlich überall in Schleswig-Holstein
anerkennen. Ansonsten wird die Bereitschaft
zum Bau von Sozialwohnungen deutlich
zurückgehen.
Bilder von l. o. nach r. u.: Umbau, LBV | Tonnendächer prägen Quartier, NEUE LÜBECKER | Quartiersentwicklung Lübeck-
Roter Hahn, TRAVE | Gemeinschaftshaus 360°, SBV
39
HIGHLIGHTS 2014 / 2015
JUNI
Verbandstag
SEPTEMBER
Arbeitstagung
NOVEMBER
2. Norddeutscher
Mietrechtstag
19. Juni 2014
in Hamburg
„Zuhause im Norden –
Wohlfühlen im Quartier“
300 Teilnehmer
22. – 24. September 2014
in Lübeck
„Gut Wohnen: global denken –
lokal handeln“
950 Teilnehmer
11. November 2014
in Lübeck
120 Teilnehmer
40
JANUAR
FEBRUAR
MÄRZ
APRIL
18. ManagementForum
10. Norddeutsche
Energiekonferenz
Fachtagung
„Digitalisierung in der
Wohnungswirtschaft“
Norddeutscher
Genossenschaftstag
15./16. Januar 2015
in Rostock-Warnemünde
5. Februar 2015
in Hamburg
19. März 2015
in Hamburg
23./24. April 2015
in Hamburg
220 Teilnehmer
„Kommt die Energiewende
aus dem Keller?“
130 Teilnehmer
84 Teilnehmer
„Wohnungsgenossenschaften
als Akteure nachhaltiger
Quartiersentwicklung“
175 Teilnehmer
41
SCHWERPUNKTE DER VNW-VERBANDSARBEIT
Interessenvertretung
und Beratung
Der VNW vertritt seine Mitglieder gegenüber Politik
und Öffentlichkeit und bietet ihnen ein umfassendes
Beratungs-, Schulungs- und Dienstleistungsangebot.
Für Wohnungsgenossenschaften ist er als
gesetzlicher Prüfungsverband tätig.
Seit dem 1. Januar 2015 firmieren der VNW, der GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
e.V. sowie fast alle übrigen Regionalverbände
innerhalb des GdW mit einem neuen
einheitlichen Logo. Der gemeinsame Claim lautet:
„Die Wohnungswirtschaft“. Damit wollen wir unsere
Kernkompetenz noch stärker zeigen. Wenn es
um Wohnungswirtschaft geht, dann sind der VNW,
der GdW und die ihn tragenden Regionalverbände
die „erste Adresse“. Mit dem gemeinsamen Logo
stärken wir den Zusammenhalt und die öffentliche
Wahrnehmung unserer starken Organisation.
Auch inhaltlich intensivieren wir die Zusammenarbeit
mit den anderen Verbänden. Die Bundespolitik
und die Europäische Union beeinflussen die Arbeit
der Mitgliedsunternehmen immer stärker in vielfältiger
Hinsicht. Durch die Mitarbeit in den Verbandsgremien
(GdW-Vorstand, Verbandsrat, in Fachausschüssen
und Arbeitsgruppen) verstärken wir den
Informationsaustausch und nehmen frühzeitig Einfluss
auf politische Entscheidungen. Dies gilt beispielsweise
für die KfW-Förderprognose, die Städtebauförderung,
die Mietpreisbremse, die Energieeinsparverordnung
2014 oder das neue Wohngeld.
Städtebauförderung mit neuen Akzenten –
bewährte Gemeinschaftsaufgabe von Bund,
Ländern und Kommunen
Der GdW hat immer wieder auf die Bedeutung der
Städtebauförderung zur Sicherung der Quartiersentwicklung
und des sozialen Friedens hingewiesen.
Die Bundesregierung will mit der Städtebauförderung
2015 neue Akzente setzen. Die Themen „Grün
in der Stadt“ und „Barrierefreiheit“ sollen 2015 gestärkt
werden. Insgesamt stellt sie dafür 650 Millionen
Euro zur Verfügung. Im Programmjahr 2014
wurden mit Bundesmitteln der Städtebauförderung
in Deutschland in über 1.850 Gemeinden rund 1.940
städtebauliche Maßnahmen gefördert. Die Städtebauförderung
hilft Städten und Gemeinden, sich an
den wirtschaftlichen, sozialen, demografischen und
ökologischen Wandel anzupassen.
Soziale Stadt
Das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“
ist seit 1999 ein wichtiger Bestandteil der Stadtentwicklungspolitik
des Bundes. Es richtet seine Aufmerksamkeit
auf die Stabilisierung und Aufwertung
städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter
und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile.
Städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld,
die Infrastrukturausstattung und die Qualität des
Wohnens sorgen für mehr Generationengerechtigkeit
sowie Familienfreundlichkeit im Quartier
und verbessern die Chancen der dort Lebenden auf
Teilhabe. Ziel ist es, vor allem lebendige Nachbarschaften
zu befördern. Die Bundesregierung stellt
2015 für dieses Programm 150 Millionen Euro zur
Verfügung. Anfang 2014 gab es bundesweit 272 Gebiete
in 378 Gemeinden. In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern
wurden je sieben und in Schleswig-Holstein
zwei Quartiere gefördert.
Stadtumbau Ost
Bund und Länder haben 2002 gemeinsam das Programm
„Stadtumbau Ost“ aufgelegt. Das Programm
trägt dazu bei, trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen
und Wohnungsleerstand die Attraktivität ostdeutscher
Städte und Gemeinden zu sichern. Dabei
werden der Rückbau leerstehender Wohnungen
und die Aufwertung der Innenstädte und erhaltenswerter
Stadtteile auf der Grundlage von integrierten
städtebaulichen Entwicklungskonzepten
42
Impressionen rund um den Verbandstag 2014 in Hamburg | ManagementForum 2015, Rostock-Warnemünde (r. u.)
43
VERBANDSARBEIT
Steigende Neubau- und Baugenehmigungen tragen
zur Entlastung des Wohnungsmarktes bei
Im Jahr 2014 wurde in Deutschland der Bau von rund
284.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 5,4 Prozent
oder knapp 14.500 Wohnungen mehr als im
Jahr 2013. Damit setzte sich das Wachstum bei den
Baugenehmigungen zwar vorerst fort, jedoch auf
deutlich niedrigerem Niveau als noch ein Jahr zuvor.
Im Jahr 2013 hatte das Plus gegenüber 2012 noch bei
12,9 Prozent gelegen. Die zunehmende Überreguals
ineinandergreifende Doppelstrategie gefasst. In
den Jahren 2002 bis 2014 wurden insgesamt über
2,7 Milliarden Euro für den Stadtumbau Ost zur
Verfügung gestellt, davon allein 1,3 Milliarden Euro
vom Bund. Seit Beginn des Programms wurden über
400 Gemeinden gefördert. Für das Förderjahr 2015
stellt die Bundesregierung 105 Millionen Euro zur
Verfügung.
Mecklenburg-Vorpommern setzte die Fördermittel
zunächst in den Gebieten des DDR-Wohnungsbaus
ein, später verlagerte sich der Fokus der Förderung
auf die Aufwertung innerstädtischer Quartiere. Anfang
2014 wurden in Mecklenburg-Vorpommern
251 Maßnahmen in 146 Kommunen gefördert und
über 26.000 Wohnungen abgerissen.
Der Stadtumbau Ost ist eine Erfolgsstory. Die Herausforderungen
werden in Zukunft nicht kleiner, sondern
wieder größer. Deshalb sollte das Programm
zumindest über 2016 hinaus bis zum Jahre 2019
(Ende des Solidarpaktes) fortgeführt werden.
Stadtumbau West
In den alten Ländern sind Städte und Gemeinden in
vielen Regionen von den Folgen des wirtschaftlichen
und demografischen Strukturwandels betroffen.
Dies stellt die Kommunen vor die Herausforderung,
auf diese Entwicklung auch vorbeugend städtebaulich
zu reagieren. Deshalb legte die Bundesregierung
im Jahr 2004 das Städtebauförderungsprogramm
„Stadtumbau West“ auf. Ziel ist die Herstellung
nachhaltiger städtebaulicher Strukturen auf
der Grundlage von städtebaulichen Entwicklungskonzepten.
Die Vermeidung drohender oder die
Behebung bestehender städtebaulicher Funktionsverluste
steht dabei im Mittelpunkt des Konzep -
tes und seiner Umsetzung auf kommunaler Ebene.
Das Programm unterstützt inzwischen 443 Kommunen
bei der Bewältigung des demografischen und
wirtschaftlichen Strukturwandels. 2015 stellt die
Bundesregierung 105 Millionen Euro für den Stadtumbau
West zur Verfügung. In Hamburg wurden
Anfang 2014 sieben und in Schleswig-Holstein fünf
Maßnahmen gefördert.
CO 2
-Gebäudesanierungsprogramm
Das CO 2
-Gebäudesanierungsprogramm ist für die
Bundesregierung neben der Energieeinsparverordnung
das wichtigste Instrument für Energieeinsparung
und Klimaschutz im Gebäudebereich. Mit den
Mitteln dieses Programms werden die KfW-Förderprogramme
zum energieeffizienten Bauen und
Sanieren finanziert. Bislang stellte die Bundesregierung
Fördermittel von rund 1,8 Milliarden Euro
jährlich zur Verfügung und bietet damit starke Anreize
für energieeffizientes Bauen und Sanieren.
Voraussichtlich ab 2016 sollen weitere 200 Millionen
Euro hinzukommen, womit dann jährlich 2 Milliarden
Euro zur Verfügung stünden. Von 2006 bis 2014
wurden über 3,8 Millionen Wohnungen mit Hilfe
des Programms energetisch saniert oder neu gebaut.
Seit 2007 wurde die energetische Sanierung
von über 2.100 Gebäuden der sozialen und kommunalen
Infrastruktur gefördert. Insgesamt wurden damit
über 187 Milliarden Euro in die Energieeffi zienz
von Gebäuden investiert. Durch die geförderten Investitionen
reduziert sich der CO 2
-Ausstoß jährlich
um mehr als 7,6 Millionen Tonnen über den dreißigjährigen
Nutzungszeitraum der Maßnahmen.
Wohnungswirtschaft führend im Klimaschutz
Die Energiewende muss sozialverträglich umgesetzt
werden. Die Wohnungswirtschaft wird ihren
CO 2
-Ausstoß bis 2050 um 83 Prozent im Vergleich
zum Basisjahr 1990 reduzieren und damit das ursprüngliche
Ziel des nationalen Klimaschutzprogramms
2005 – eine Minderung von 60 bis 80 Prozent
– mehr als erfüllen. Der absolute Primärenergieverbrauch
der Mitgliedsunternehmen kann von
2005 bis 2050 um 62 Prozent gemindert werden.
Ziel des Energiekonzepts von 2010 sind jedoch
80 Prozent Minderung. Die Verbandsunternehmen
haben von 1990 bis Anfang 2014 rund 65 Prozent
ihrer Wohnungen energetisch modernisiert. Für die
Energiewende müssen Gebäude und Heizungsanlagen
effizienter und effektiver gemacht werden,
schrittweise muss ein Energieträgerwechsel auf erneuerbare
Energien stattfinden. Das CO 2
-Gebäudesanierungsprogramm
der Bundesregierung muss
weitergeführt werden. Für die VNW-Unternehmen
ergibt sich ein temperaturbereinigter mittlerer Energieverbrauch
für Heizung und Warmwasser von 132
kWh/(m²a) bzw. unter pauschaler Hinzurechnung
der Gebäude mit dezentraler Warmwasserbereitung
von 138 kWh/(m²a). Damit liegt der Energieverbrauch
unserer Mitgliedsunternehmen deutlich
– nämlich um rund 15 Prozent – unter dem Bundesdurchschnitt
aller Wohnungen.
44
lierung des Marktes und überhöhte Anforderungen
an den Wohnungsbau fordern ihren Tribut. Die sich
abkühlende Dynamik bei den Baugenehmigungen
zeigt, dass Regulierungen wie die Mietpreisbremse
entgegen anderslautenden Bewertungen ihre
Schatten vorauswerfen. So wird Wohnungsknappheit
nicht überwunden, sondern verstärkt.
Inhalte der Verbandsarbeit
Verbandsarbeit zeichnet sich durch Veranstaltungen,
Seminare und Workshops aus. Verbandsarbeit ist vor
allem das tägliche Informations- und Beratungsgeschäft
für die Unternehmen, die Beratung in Wort
und Schrift – zunehmend digital. Der Kontakt zu
Behörden, Ministerien, Abgeordneten und anderen
Kooperationspartnern ist eine vielfältige Aufgabe
mit täglich wechselnden Anforderungen. Verbandsarbeit
erfordert, frühzeitig Probleme zu erkennen
und Lösungen zu erarbeiten. Diese Aufgaben werden
durch den Verbandsdirektor und die Referate
wahrgenommen. Strukturell kooperieren wir seit
über zehn Jahren mit dem vdw Verband der Wohnungs-
und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen
und Bremen e.V. und erzielen dabei im Interessenund
Prüfungsbereich Synergieeffekte zugunsten der
Mitgliedsunternehmen beider Verbände.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit /
Kommunikation und Marketing
Mit 34 Presseinformationen und 6 Pressekonferenzen
sind wir 2014 an die Medien getreten. Über
96-mal wurde auf Internetplattformen, in Pressediensten
sowie Onlineausgaben der Tageszeitungen
über Aktivitäten des Verbandes und seiner
Mitgliedsunternehmen berichtet. Im Vordergrund
unserer Presse arbeit stehen die Aktivitäten unserer
Mitglieds unternehmen sowie aktuelle Forderungen
an die Wohnungspolitik. Auf große Resonanz stoßen
unsere Prognosepresseinformationen zum Jahresbeginn
sowie die Investitionsbilanz der Unternehmen
im Sommer eines jeden Jahres. Einen wichtigen Bestandteil
der Pressearbeit machen ratgeberrelevante
Presseinformationen aus. Wir kommunizieren über
Facebook, Twitter und Xing, um auch verstärkt jüngere
Mitarbeiter in den Mitgliedsunternehmen sowie
Journalisten, Politiker und die breite Öffentlichkeit
über die Verbandsarbeit zu informieren.
Neuer Internetauftritt
Wir haben unseren Internetauftritt grafisch, inhaltlich
und technisch überarbeitet. Die Informationen
sind nutzerorientiert aufbereitet. Neben den offenen
allgemeinen Verbandsinformationen können
Fachtagung Digitalisierung, März 2015 in Hamburg
45
4c
VERBANDSARBEIT
Magazin
ERFOLGREICHE
QUARTIERS-
ENTWICKLUNG
Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft
19. März 2015 in Hamburg
1 2015
ManagementForum
Integration
Digitalisierung
Quartier
Genossenschaften/Quartiersentwicklung
Das Referat Genossenschaften/Quartiersentwicklung
hat den Genossenschaftstag am 23. und 24. April
2015 in Hamburg sowie die Fachtagung „Zuwanderung
hat viele Gesichter“ am 17. November 2014 in
Hamburg organisiert. Die begleitende Broschüre mit
dem gleichen Titel hat bundesweite Anerkennung
erfahren. Das Referat bietet Genossenschaftsberatung,
Vorträge für Externe, Seniorenbeiräte, interessierte
Bürger, Institutionen, Hochschulen sowie
Inhouse-Schulungen bei Genossenschaften an. Das
„Young-Leader-Network“ hat sich zu einem Erfolgsprojekt
entwickelt. Das Thema Quartiersentwicklung
wird mit einem eigenen Fachausschuss aufsich
Mitarbeiter von Mitgliedsunternehmen passwortgeschützt
individuell im Mitgliederbereich für
sie wichtige Informationen abrufen. Damit wird
unser Internetauftritt allmählich zum wichtigsten
Kommunikationsinstrument mit unseren Mitgliedsunternehmen.
Parallel informieren wir mit den
VNW-Schlagzeilen wöchentlich ergänzend zu unseren
Rundschreiben und Rundbriefen über aktuelle
wohnungswirtschaftliche, politische, rechtliche und
medienrelevante Ereignisse sowie über alle Publikationen
des VNW.
VNW-Magazin
Das Magazin ist das augenfälligste Produkt der
Kooperation mit dem vdw. In fünf Ausgaben jährlich
informieren wir über die Vielfältigkeit unserer
Branche und veröffentlichen Fachaufsätze namhafter
Autoren. Breiten Raum nimmt die Berichterstattung
über Veranstaltungen des Verbandes, seine
politischen Aktivitäten sowie das Engagement der
Mitgliedsunternehmen ein. Mit dem VNW-Magazin
bieten wir ihnen eine regelmäßige Plattform,
über Neubauten oder Modernisierungen, Jubiläen
oder Quartiersprojekte berichten zu können. Das
VNW-Magazin richtet sich nicht nur an die Mitgliedsunternehmen,
sondern auch an Politik, Wirtschaft
und andere Kooperationspartner.
Wettbewerb „Zukunft Wohnen“
Den Wettbewerb „Zukunft Wohnen“ haben wir
jetzt zum dritten Mal ausgeschrieben. Die Verbandsunternehmen
haben damit die Möglichkeit, ihre
Leistungen zu präsentieren und ihr nachhaltiges
Handeln als Unternehmensphilosophie darzustellen.
Beim 2. Wettbewerb haben 22 Verbandsunternehmen
– teilweise gemeinsam in Projektgruppen –
15 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Die Preisträger
wurden auf dem Verbandstag am 19. Juni 2015
in Hamburg ausgezeichnet.
Rechtsberatung
Neben dem Tagesgeschäft insbesondere zum Miet-,
Gesellschafts- und Genossenschaftsrecht stand die
Kommentierung aktueller Urteile des Bundesgerichtshofes
im Vordergrund der Tätigkeit des Referats
Recht. Breiten Raum nahmen die Seminartätigkeit
sowie diverse Inhouse-Schulungen bei Mitgliedsunternehmen
ein. Zur Diskussion um die Mietpreisbremse
standen der Meinungsaustausch mit dem
GdW-Fachausschuss Recht, dem VNW-Fachausschuss
Recht sowie diversen juristischen Institutionen im
Vordergrund.
Wohnungswirtschaft
Im Vordergrund des Referats Wohnungswirtschaft
standen die Beratungen der Mitgliedsunternehmen
in allgemeinen wohnungswirtschaftlichen Fragen,
im Betriebskostenrecht, im Benchmarking und vielem
anderen mehr. Wesentlichen Raum nahm das
„Bündnis für das Wohnen“, das „Bündnis für Quartiere“
sowie die Verhandlung von Rahmenverträgen
über Gaspreise und Carsharing ein. Aktuelle Kommentierungen
zu Entscheidungen des Bundesgerichtshofs
runden die Leistungen des Referats ab.
46
genommen, der sich am 2. Februar 2015 in Lübeck
konstituiert hat.
Technik und Energie
ALFA NORD
Das Projekt der Anlagenoptimierung durch geringinvestive
Maßnahmen wurde 2014 abgeschlossen.
Zwischen 2010 und 2014 wurden ca. 70 für die Wohnungswirtschaft
repräsentative Bestandsgebäude
untersucht und die Maßnahmen von 50 Projekten
ausgewertet. Die Ergebnisse haben bestätigt, dass
die durchgeführten Maßnahmen geeignet sind, mit
geringen Investitionen bis zu fünf Euro/m² Wfl. nennenswerte
CO 2
- und Energieeinsparpotenziale zu
heben.
Analyse und Optimierung der Anlagen zur Heizung
und Warmwasserbereitung bleiben daher wichtige
Ansatzpunkte für die Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz
und die Senkung der Betriebskosten
bei nahezu jedem Bestandsgebäude. Um die erzielten
Verbesserungen zu erhalten, ist ein kontinuierliches
Monitoring erforderlich, das bereits bei der
Maßnahmenplanung einbezogen werden sollte. Zur
Unterstützung für entsprechende Maßnahmen stellt
der VNW seinen Mitgliedsunternehmen Materialien
wie Checklisten, Datenblätter, Empfehlungen und
Nutzerinformationen zur Verfügung.
VNW-Energiebilanz
Im Rahmen der VNW-Energiebilanz wurden die
Energieverbräuche des Jahres 2013 dem Basisjahr
2005 der Erfassung gegenübergestellt. Hierfür war
es erforderlich, die Daten durch Verwendung von
Klimafaktoren und Trennung zwischen Heizungsund
Warmwasserverbräuchen vergleichbar zu machen.
Für die drei Bundesländer des Verbandsgebietes
wurden – differenziert nach dem jeweils
eingesetzten Energieträger und bezogen auf den
Quadratmeter Wohnfläche – die Kennwerte für
den Endenergieverbrauch, die CO 2
-Emissionen und
die Energiekosten ermittelt. Das Ergebnis beruht
auf einer Erfassung von 70 Prozent der Bestände
und zeigt, dass die Verbandsunternehmen des VNW
schon ein großes Stück auf dem Weg zu den für
2020 gesetzten Einsparzielen zurückgelegt haben:
Innerhalb von acht Jahren konnten klimabereinigt
der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung
um 13 Prozent und die CO 2
-Emission
um 15 Prozent gesenkt werden.
Personal
Älter werdende Mitarbeiter, anstehender Generationswechsel
in den Führungspositionen und der
Wettbewerb um die klugen Köpfe skizzieren die personalpolitischen
Herausforderungen der Wohnungswirtschaft.
Wo heute Fachkräftemangel herrscht,
können morgen die Leitungsfunktionen nicht kompetent
besetzt werden. Die Wohnungsunternehmen
müssen ihr Profil als attraktive Arbeitgeber schärfen.
Unsere Branche bietet spannende Arbeitsbedingungen.
Bisher ist es nicht ausreichend gelungen, die
Vorteile der Beschäftigung in Wohnungsunternehmen
herauszuarbeiten. Eine gemeinsame Projektgruppe
der VNW-Fachausschüsse Kommunikation
und Marketing sowie Personal werden Hilfestellungen
für die Mitgliedsunternehmen erarbeiten, um
die Attraktivität unserer Branche als Arbeitgeber
wirkungsvoll zu kommunizieren. Unterstützung bietet
die grundlegend überarbeitete Ausbildungskampagne
von GdW und den Regionalverbänden.
Deutlich wertiger und mit neuer Fokussierung auf
die Werte der Wohnungswirtschaft wird mit neuen
Medien bei der Zielgruppe der Schüler für den
Ausbildungsberuf Immobilienkaufmann/-frau geworben.
Um Führungskräfte bei ihrer Entwicklung
zu unterstützen und zu halten, bietet der VNW eine
Reihe von Aktivitäten: die „Lerninsel“ als Projekt für
Auszubildende und den „Kieler Immobilien Dialog“,
eine einzigartige Initiative, bei der der Kontakt mit
ausgewiesenen Experten und Persönlichkeiten der
Wohnungswirtschaft im Vordergrund steht. Längerfristig
angelegt ist das Young Leader Network. Durch
Lernen im Netzwerk mit Gleichgesinnten, den Blick
über den Tellerrand des eigenen Unternehmens
und des eigenen Erfahrungswissens sowie durch
Best-Practice-Beispiele innerhalb und außerhalb der
Branche können Nachwuchskräften Perspektiven für
die Karriere im Unternehmen angeboten werden.
IT / Multimedia
Die Digitalisierung birgt ein großes Potenzial für die
Wohnungswirtschaft. Aspekte wie eine moderne
unternehmensinterne IT sowie neue Möglichkeiten
der technischen Ausstattung von Wohnungen spielen
dabei eine wichtige Rolle. Deshalb hat sich am
29. Oktober 2014 ein neuer VNW-Fachausschuss mit
dem Titel „IT/Multimedia“ konstituiert. Der Fachausschuss
wird in der nächsten Zeit Themen zu mobilen
Endgeräten und zum ERP-System bearbeiten. Weitere
wichtige Themenfelder sind verschiedene Dienstleistungen
für die Mieter wie Mieterportale und die
Steuerung und Kontrolle von Prozessen (z. B. Heizung,
Beleuchtung – Smart Home), aber auch Datensicherheit
sowie Datenschutz. Am 19. März 2015 fand
zu diesem Thema eine interessante Fachtagung in
Hamburg statt.
47
PRÜFUNG
Der Prüfungsdienst
des VNW
Schwerpunkt der Tätigkeit im Prüfungsbereich des
VNW ist unverändert die Durchführung von genossenschaftlichen
Prüfungen nach § 53 GenG. In
2014 wurden 153 Prüfungen für unsere Mitgliedsunternehmen,
in der überwiegenden Zahl Genossenschaften,
durchgeführt. Auf der Grundlage einer
detaillierten Prüfungsplanung wurden die für 2014
pflichtgemäß durchzuführenden Prüfungen planmäßig
abgewickelt. Überhänge für 2015 bestanden
bis auf wenige Ausnahmen, die zwischenzeitlich
abgewickelt sind, nicht. Die Prüfungen für das Geschäftsjahr
2014 zeigen grundsätzlich geordnete
wirtschaftliche Verhältnisse unserer nachhaltig wirtschaftenden
Mitgliedsunternehmen und bestätigen
die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Sofern
Bestätigungsvermerke zu erteilen waren, wurden
diese ganz überwiegend ohne Einschränkung
erteilt.
Der VNW hält darüber hinaus für seine Mitgliedsunternehmen
ein umfassendes und in den vergangenen
Jahren kontinuierlich ausgebautes Dienstleistungsangebot
vor. Prüfungsnahe Beratungsleistungen
wurden auch in 2014 insbesondere im Zusammenhang
mit Verschmelzungen und Neugründungen
von Genossenschaften erbracht. Einen Schwerpunkt
der Prüfung und Beratung stellten insbesondere die
neuen immobilienwirtschaftlichen Prüfungs- und
Rechnungslegungsstandards des IDW dar, die auch
in GdW-Stellungnahmen umgesetzt sind. Der Prüfungsdienst
hat hierzu ausführliche Informationen
veröffentlicht und spezifische, excelgeführte Tools
entwickelt und diese den Mitgliedsunternehmen zur
Verfügung gestellt. Weiterer Schwerpunkt der Beratung
war auch in 2014 das in Kooperation mit dem
vdw Niedersachsen entwickelte Excel-Tool zur Beurteilung
der Wirtschaftlichkeit von Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen
„VoFi 3.0“. Weitere Beratungsleistungen
wurden im Zusammenhang mit der
Erstellung elektronischer Unternehmenshandbücher
und insbesondere der Durchführung interner Revisionen
erbracht.
Die Steuerabteilung des VNW ist nunmehr nach der
Neueröffnung der Niederlassung Schwerin in 2013
mit zwei Standorten in Schwerin und Hamburg unter
der Leitung von WP/StB Bernd Eysert aufgestellt.
Neben der laufenden Beratung einschl. der Erstellung
von Steuererklärungen umfasst die Steuerberatung
die Erstellung von Steuerbilanzen und steuerlichen
Planungsrechnungen sowie in 2014 auch
insbesondere die Einführung der E-Bilanz. Die Steuerabteilung
des VNW bietet darüber hinaus, unter
Beachtung der Regelungen zur Unbefangenheit, die
Unterstützung bei der Buchführung und der Jahresabschlusserstellung
sowie bei der Durchführung von
Lohn- und Gehaltsbuchhaltung an.
Die Durchführung der umfangreichen Prüfungs-,
Steuer- und betriebswirtschaftlichen Beratungsleistungen
wurde in 2014 mit insgesamt 37 Mitarbeitern
im Prüfungsdienst einschl. des Innendienstes
und 2 Mitarbeitern der Steuerabteilung erbracht.
Nach insgesamt 6 Neueinstellungen in 2013 und
2014 hat sich das Durchschnittsalter des Prüfungsteams
deutlich verringert. Für alle Mitarbeiter des
Prüfungsdienstes, insbesondere für die jüngeren
Mitarbeiter, wird ein umfangreiches Fort- und Ausbildungsprogramm
vorgehalten. Erstmals hat der
VNW einen Werkstudenten im dualen Ausbildungssystem
ausgebildet und in 2014 als Prüfungsassistenten
übernommen.
Die mit dem vdw Niedersachsen und Bremen vereinbarte
Kooperation der Prüfungsbereiche wurde
in 2014 fortgesetzt und verfestigt sich fortlaufend.
Dies zeigt sich insbesondere in gemeinsamen und
einheitlichen Maßnahmen zur Sicherung der Prü-
48
fungsqualität und der Praxisorganisation. Durch gemeinsame
Backoffice-Bereiche in der Berichtskritik
und in der Prüfungsberichtserstellung, die gemeinsame
Entwicklung von Beratungsangeboten und die
gemeinsame Prüferfortbildung sowie durch die gegenseitige
personelle Unterstützung werden positive
Synergieeffekte erzielt, die auch die Ertragslage
des VNW in erheblichem Maße positiv beeinflussen.
Die Durchführung von Bildungsveranstaltungen für
die Mitgliedsunternehmen ist weiterhin wesentlicher
Bestandteil der Angebotspalette des VNW-Prüfungsbereiches.
Die Mitarbeiter des VNW haben in 2014
unter hohem persönlichem Einsatz über 450 Teilnehmer/-innen
informiert und trainiert. Umfangreiche Seminar-
und Weiterbildungsangebote waren auch in
2014 das aus sieben Modulen bestehende Weiterbildungsprogramm
„Qualifizierter Aufsichtsrat VNW“
sowie die an vier Veranstaltungsorten stattfindende
Seminarreihe „Jahresabschluss und Lagebericht 2014“.
Das Fachforum „Rechnungswesen /Unternehmenssteuerung“
in Boltenhagen wurde in 2014 mit über hundert
Teilnehmern durchgeführt. Führungskräfte der
Mitgliedsunternehmen, insbesondere aus dem Bereich
Rechnungswesen, informieren sich hier über
aktuelle und grundsätzliche Fragestellungen und
nutzen die Gelegenheit, den fachlichen Austausch
mit Referenten und Kollegen zu pflegen.
Die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität
einer beratenden Prüfung, der Ausbau der Steuerberatung
und der betriebswirtschaftlichen Beratungsleistung
werden zukünftig im Mittelpunkt der Tätigkeit
des Prüfungsbereiches im VNW stehen.
49
INTERVIEW
Was bringt die Novelle des
Genossenschaftsgesetzes?
Interview mit Gerhard Viemann, Direktor für den Prüfungsdienst
Gerhard Viemann: Das Bundesministerium der
Justiz hat bereits im Frühjahr 2013 einen Referentenentwurf
zur Novellierung des Genossenschaftsgesetzes
vorgelegt. Dieser Entwurf sah im Wesentlichen
die Einführung einer von Mitgliedschaft und
genossenschaftlicher Prüfung befreiten Kooperationsgesellschaft
vor. Der Gesetzesentwurf wurde
auch in der vergangenen Legislaturperiode nicht
verabschiedet. Dies ist wesentlich auf kritische Stellungnahmen
des GdW und des DGRV Deutscher
Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. sowie
auf eine Stellungnahme des seinerzeitigen Bundesbauministeriums
zurückzuführen. Der Koalitionsvertrag
der neuen Regierung sieht zu diesem Thema
nun vor, dass für unternehmerische Initiativen
aus bürgerschaftlichem Engagement, z. B. Dorfläden,
Kitas, altersgerechtes Wohnen, Energievorhaben,
eine geeignete Unternehmensform in Genossenschafts-
oder Vereinsrecht zur Verfügung
ste hen soll. Wir vertreten hierzu in Übereinstimmung
mit dem GdW die Auffassung, für solche
Initiativen eine „Anfangs-Rechtsform“ außerhalb
des Genossenschaftsgesetzes zu schaffen. Wir sind
der Auf fassung, dass das bewährte genossenschaftliche
System, mit den Säulen der Pflichtmitgliedschaft
und der Pflichtprüfung, das sehr eng mit
dem genossenschaftlichen Verbändewesen zusammenhängt,
nicht weiter aufgeweicht werden darf.
In 2014 wurde nun im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Energie das Forschungsprojekt
„Potenziale und Hemmnisse von unternehmerischen
Aktivitäten in der Rechtsform der Genossenschaft“
durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie
werden das Gründungsgeschehen und das Neugründungspotenzial
analysiert, die Auswirkungen
der Genossenschaftsnovelle 2016 untersucht und
auch die Diskussion mit den verschiedenen Stand-
punkten zur Einführung einer Kooperationsgesellschaft
aufgegriffen. Ziel der Studie, in deren Rahmen
auch Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes
befragt wurden, ist die Klärung der Frage,
ob die Attraktivität der Rechtsform der Genossenschaft
weiter erhöht und Neugründungen erleichtert
werden können. Die Studie wird von einem
Beirat begleitet, in dem auch DGRV und GdW
vertreten sind.
Sind die Mitgliedsgenossenschaften des VNW in
den Anwendungsbereich des Kapitalanlagegesetzbuches
einzubeziehen?
Mit der Richtlinie über die Verwalter alternativer
Investmentfonds 2011 unterwarf der europäische
Gesetzgeber die gesamte Fondsbranche über alle
Marktsysteme hinweg einer harmonisierten Aufsicht
und Regulierung. Die nationale Umsetzung
erfolgte dann durch das Kapitalanlagegesetzbuch.
Die BaFin hatte in Änderung ihrer bisherigen Auslegung
den Anwendungsbereich des Kapitalanlagegesetzbuches
explizit auf alle operativ tätigen
Genossenschaften ausgeweitet, sobald sie zusätzlich
zur operativen Tätigkeit noch Beteiligungen
halten bzw. Investitionen zu Anlagezwecken tätigen
und diese keine untergeordneten Neben- oder
Hilfstätigkeiten darstellen. Um die daraus folgende
Anwendung des Kapitalanlagegesetzbuches abzuwenden,
verlangte die BaFin Satzungsänderungen,
um die auch nur deklaratorischen Beteiligungsmöglichkeiten
sowie die tatsächlich eingegangenen Beteiligungen
explizit auf Hilfs- und Nebengeschäfte
einzuschränken. Da diese restriktiven Auslegungen
der BaFin nach unserer Auffassung nicht mit den
Vorgaben der europäischen AIFM-Richtlinie und
des Kapitalanlagegesetzbuches standen und auch
dem Regelungswillen des Gesetzgebers widerspre-
50
chen, haben sich der VNW und der GdW, auch mit
Anschreiben an die jeweiligen Länderchefs, heftig
gegen diese Auslegungspraxis der BaFin zur Wehr
gesetzt und auf eine Klarstellung im Rahmen des
Gesetzgebungsverfahrens zum Kleinanlegerschutzgesetz
gedrungen. Auf der Grundlage dieser Einwendung
hat nunmehr der Bundesrat der Bundesregierung
im Rahmen der Beratungen des Kleinanlegerschutzgesetzes
empfohlen, im Rahmen einer
entsprechenden Gesetzesregelung dafür Sorge zu
tragen, dass die Genossenschaften aus dem Anwendungsbereich
des Kapitalanlagegesetzbuches herausgenommen
werden.
Gibt es für den Prüfungsbereich weitere wesentliche
gesetzliche Neuerungen?
Die Einführung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes
(BilRUG) wird durch den Prüfungsdienst
in 2015 zu begleiten und umzusetzen sein. Das
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
(BMJV) hat am 27. Juli 2014 den Referentenentwurf
eines Gesetzes zur Umsetzung der neuen
EU-Bilanzrichtlinie (Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz
– BilRUG) veröffentlicht. Mit dem Gesetz
wird eine weitere Harmonisierung der Rechnungslegungsvorschriften
verfolgt, auch mit dem Ziel,
die bürokratische Belastung kleinerer und mittle rer
Unternehmen zu verringern. Es ist vorgesehen, dass
die mit dem MicroBilG eingeführten Rechnungslegungserleichterungen
für Kleinstkapitalgesellschaften
nunmehr auch für Kleinstgenossenschaften
gelten sollen.
Direktor für den Prüfungsdienst
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Gerhard Viemann
Verkauf und der Vermietung oder Verpachtung
von Erzeugnissen und Waren sowie aus Dienstleistungen“
auszuweisen sein. Dieser inhaltlichen
Ausweitung der Umsatzerlöse kommt gerade für
Wohnungsunternehmen eine besondere Bedeutung
zu, da der Posten Umsatzerlöse im Hinblick
auf die Schwellenwerte für die Größenklassen von
Bedeutung ist. Selbstverständlich wird der Prüfungsdienst
zeitnah in gesonderten Seminarveranstaltungen
und in Informationsschreiben über die
wesentlichen Neuerungen des BilRUG und deren
praktische Umsetzung informieren.
Bei der Definition der Umsatzerlöse nach § 277
Abs. 1 HGB-E soll zukünftig die Bezugnahme auf
die gewöhnliche Geschäftstätigkeit entfallen. Stattdessen
sollen als Umsatzerlöse alle „Erlöse aus dem
51
INTERVIEW
Drei-Länder-Verband ist treibende
Kraft in Norddeutschland
Interview mit Andreas Breitner, Verbandsdirektor ab dem 1. Juli 2015
Am 24. September 2014 wurden Sie, Herr Breitner,
einstimmig vom VNW-Verbandsausschuss zum zukünftigen
Verbandsdirektor gewählt. Was erwartet
uns mit Ihnen an der Verbandsspitze?
Andreas Breitner: Die Geschichte des Verbandes
zeigt die Bedeutung der Wohnungsgenossenschaften,
der kommunalen Gesellschaften und der sozialorientierten
privaten Wohnungsunternehmen.
Sie kennen ihre Verantwortung und wissen sie mit
großer Ernsthaftigkeit wahrzunehmen. Als Bürgermeister
und Minister ist mir sehr bewusst, wie wichtig
ein gesichertes Angebot an ausreichendem,
bezahlbarem Wohnraum ist. In meiner Position als
Verbandsdirektor werde ich dazu beitragen und
alles daransetzen, die Interessen der Mitgliedsunternehmen
in Politik und Wirtschaft zu vertre -
ten – zum Wohle der Genossenschaftsmitglieder
und Mieter in Norddeutschland. Ich will den Verband
weiter voranbringen – mit dem starken
Team an der Tangstedter Landstraße und in den
Geschäftsstellen.
Welches sind Ihre Themen für den Start?
Seit Anfang Mai 2015 bin ich für den VNW tätig.
Bereits seit September vergangenen Jahres besuche
ich die VNW-Veranstaltungen und führe Gespräche.
Es wurden bereits verschiedene Themen an mich
herangetragen. Der Fokus vieler Unternehmen liegt
zurzeit auf einer erfolgreichen Quartiersentwicklung.
Dabei ist vor allem das Zusammenspiel der
Akteure vor Ort gefragt. Wohnungswirtschaft ist
eben mehr als nur Häuser bauen. In Hamburg beispielsweise
werden wir das Bündnis für Quartiere
im Bündnis für das Wohnen weiter voranbringen.
Viele VNW-Mitgliedsunternehmen engagieren sich
bei der Unterbringung von Flüchtlingen. In Schleswig-Holstein
hat es dazu bereits einen Flüchtlingsgipfel
mit Vertretern aus Politik, Wohnungswirtschaft,
Wohlfahrtsverbänden und Ehrenamtlichen
gegeben. Hier gilt es, mit der Landesregierung
wie auch mit Kommunen und Städten Lösungen
zu finden und diese schnellstmöglich umzusetzen.
Die alternde Gesellschaft ist ebenfalls ein wichtiges
Thema. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern
engagieren sich VNW und AMVW dazu intensiv.
Hier benötigt man noch verlässlichere Strukturen,
beispielsweise mit Blick auf das Wohngeld. Dafür
werden wir uns einsetzen.
Wofür werden Sie sich mittel- und langfristig beim
VNW engagieren?
Der VNW hat 2006 die Energiewende gestartet –
viel früher als die politisch Verantwortlichen. Wir
waren Trendsetter. Für die Verbandsunternehmen
gehört Klimaschutz – der Einsatz alternativer Energien,
von Blockheizkraftwerken oder auch Eisspeichern
– zum Alltagsgeschäft. Dies ist ein Bereich,
der in Sachen staatliche Vorgaben, Kooperationen
mit kommunalen Energieversorgern sowie weitere
Zusammenschlüsse im Quartier noch auszubauen
ist. Ebenso bietet die Umsetzung der „Digitalisierung“
in all ihrer Vielfalt große Chancen für die
Mitgliedsunternehmen. Auch dies ist ein Projekt,
52
welches vorangebracht werden muss. Die Wohnungswirtschaft
in Norddeutschland ist außerdem
ein großer Arbeitgeber. Die Vielfalt der Berufe, die
Vielfältigkeit der einzelnen Fachbereiche sowie die
Sicherheit der Branche – sprich die Attraktivität der
Wohnungsunternehmen als Arbeitgeber – sollte in
der Öffentlichkeit noch bekannter werden. Auch
dies werden wir langfristig verfolgen, um einem
möglichen Fachkräftemangel zu begegnen.
Die Verbandsunternehmen sorgen für ausgeglichene
Wohnungsmärkte in Norddeutschland. Dies gilt
es aktuell wie mittel- und langfristig in die Öffentlichkeit
zu kommunizieren. Sicher ist, dass der VNW
und seine Mitgliedsunternehmen auch zukünftig
verlässliche Partner von Politik und Wirtschaft sein
werden. Die Unternehmen im VNW leisten viel für
unsere Gesellschaft. Darauf können sie selbstbewusst
verweisen. Dabei werde ich ihnen helfen.
Andreas Breitner, Verbandsdirektor ab dem 1. Juli 2015
Wie soll das Wohnen in Norddeutschland zukünftig
aussehen?
In meiner Vision der Zukunft des Wohnungsmarktes
gibt es ausreichend bezahlbaren und auf die
Bewohner zugeschnittenen Wohnraum. Unterstützt
durch technische Ausstattungen und Kooperationen
können die Menschen lange selbstständig in
ihren eigenen vier Wänden leben. Der Zusammenhalt
in der Nachbarschaft ist stark, die Motivation
zur gegenseitigen Unterstützung hoch. So geht
ein lebens- und liebenswertes Wohnen in Norddeutschland.
53
VERBANDSORGANE
VERBANDSAUSSCHUSS
Raimund Dankowski (Vorsitzender)
SBV, Flensburg
Willi Hoppenstedt (stellv. Vorsitzender bis 31. 1. 2015)
SAGA GWG, Hamburg
Jana Kilian (stellv. Vorsitzende)
HANSA, Hamburg
Dieter Vetter (stellv. Vorsitzender)
SWG, Stralsund
Sven Auen
WOGE eG, Kiel
Lutz Basse
SAGA GWG, Hamburg
René Gansewig
NEUWOBA, Neubrandenburg
Arno Gutzmer
WIG, Bad Doberan
Matthias Herter
meravis, Hamburg
Dr. Thomas Krebs
SAGA GWG, Hamburg
Karl-Dieter Lehrkamp
WG Anklam, Anklam
Kai Lorenz
Neue GeWoGe, Pinneberg
Wilfried Pahl
BG Mittelholstein, Kiel
Rüdiger Sokolowski
Wohnungsgenossenschaft Rostock-Süd eG
Marcel Sonntag
NEUE LÜBECKER, Lübeck
Ulrich Stallmann
Walddörfer, Hamburg
Ingo Theel
Baugenossenschaft freier Gewerkschafter, Hamburg
Uwe Wirries
ADLERSHORST, Norderstedt
Ralf Zimlich
WIRO, Rostock
Marko Lohmann
(beratendes kooptiertes Mitglied)
Bergedorf-Bille eG, Hamburg
VNW-PRÜFUNGSAUSSCHUSS
Dem Prüfungsausschuss des Verbandsausschusses
gehören an:
Wilfried Pahl (Vorsitzender)
René Gansewig
Dr. Thomas Krebs
Ingo Theel
Dieter Vetter
Uwe Wirries
VORBEREITUNGSAUSSCHUSS
Der Vorbereitungsausschuss besteht aus den
Vorsitzenden der Landesverbände, der AMVW
und dem Vorsitzenden des Verbands ausschusses
sowie seinen Stellvertretern:
Raimund Dankowski
Jana Kilian
Dieter Vetter
VERBANDSVORSTAND,
VORSTAND IM SINNE DES § 26 BGB
Verbandsdirektor
Rechtsanwalt, Landrat a. D.
Dr. Joachim Wege
Direktor für den Prüfungsdienst
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Gerhard Viemann
Verbandsausschuss
54
VNW-FACHAUSSCHÜSSE
ARCHITEKTUR, TECHNIK UND ENERGIE
Dietmar Jonscher (Vorsitzender), GEWOBA Nord,
Schleswig
Holger Westphal (stellv. Vorsitzender), WG 1904,
Hamburg
Detlef Aue, LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Roland Berlin, NEUWOBA, Neubrandenburg
Erik Brauer, Investitionsbank, Kiel (seit 17. 11. 2014)
Günter Busse, WOGEMA, Malchin
Volker Claussen, BVE, Hamburg
Volker Emich, Lehrer-Baugenossenschaft, Hamburg
Susanne Gräff, SAGA GWG, Hamburg
Dr. Uwe Heimbürge, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Dirk Hinzpeter, HANSA, Hamburg
Alf Kiesel, Dennerstraße-Selbsthilfe, Hamburg
Stefan Kofeldt, TRAVE, Lübeck
Ute Krüger, Bau-Regie GmbH, Neubrandenburg
Frank Liebau, Tessiner WG, Tessin
Petra Memmler, VNW, Hamburg (seit 1. 1. 2015)
Ole Ott, WU Dithmarschen, Meldorf
Ronald Otto, wankendorfer, Kiel
Thomas Paulus, WARNOW, Rostock-Warnemünde
Joachim Peters, WGS, Schwerin
Jörn Pletke, Hamburger Wohnen, Hamburg
Norbert Prohl, BGFG, Hamburg
Holger Reißweck, ADLERSHORST, Norderstedt
Jörn Roth, WGG, Greifswald
Klaus-Peter Scholz, WOGEWA, Waren
Thomas Speeth, ADSG, Hamburg
Kati Tokar, Projektgesellschaft Stadt, Greifswald
Christian Urban, WIRO, Rostock (seit 1. 1. 2015)
Cornelia Verch, Neptun, Rostock
Dietmar Walberg, ARGE, Kiel
Kristina Weigel, Walddörfer, Hamburg
(bis 31. 3. 2015)
Ingolf Wenzel, WIRO, Rostock (bis 31. 12. 2014)
BETRIEBSWIRTSCHAFT / STEUERN
Sönke Selk (Vorsitzender), Hamburger Wohnen,
Hamburg
Susanne Abeldt, Neue GeWoGe, Pinneberg
Herbert Alfeld, ADSG, Hamburg
Dr. Iris Beuerle, VNW, Hamburg
Stefan Binder, BG Mittelholstein, Kiel
Monika Böhm, WG 1904, Hamburg
Petra Böhme, altoba (bis 4. 12. 2014)
Arne Dieckmann, Selbsthilfe-Bauverein, Flensburg
Rainer Fehlhaber, WGG, Greifswald
Ingrid Grimm-Runge, NEUWOBA, Neubrandenburg
Bernd Hentschel, wankendorfer, Kiel
Ramona Holtz, NEUWOGES, Neubrandenburg
Jana Kilian, HANSA, Hamburg
Michael Kohnagel, FAB, Flensburg
Thomas Kuper, altoba, Hamburg (seit 4. 12. 2014)
Steffan Liebscher, GEWOBA Nord, Schleswig
Rita Partschefeld, WGS, Schwerin
Matthias Ripke, SAGA GWG, Hamburg
Axel Rudolph, LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Thomas Rüschpler, FLUWOG, Hamburg
Klaas Schäfer, BGFG, Hamburg
Margitta Schumann, SWG, Schwerin
Karin Steffen, WOGE, Kiel
Christiane Stempin, Stralsunder WG, Stralsund
Carsten Stolz, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Karin Tippelt, WIRO, Rostock
Gerhard Viemann, VNW, Hamburg
Jürgen Wendlandt, VNW, Hamburg
Martin Wiechers, WOGEWA, Waren
55
VNW-FACHAUSSCHÜSSE
IT / MULTIMEDIA
Matthias Herter (Vorsitzender), meravis, Hamburg
Christian Spirgatis (stellv. Vorsitzender), altoba,
Hamburg
Andreas Daferner, VNW, Hamburg
Holger Fehrmann, WV 1902, Hamburg
Oliver Heine, GEWOBA, Schleswig
Mario Hönneknövel, wankendorfer, Kiel
Maik Jakubik, WGG, Greifswald
Dr. Danilo Kardel, meravis, Hannover
Claus Karkotz, BV Reiherstieg, Hamburg
Peter Kay, BGFB, Hamburg
Jan Kraft, Selbsthilfe-Bauverein, Flensburg
Marcus Krampe, BVE, Hamburg
Volker Kunze, BVE, Hamburg
Tim Lange, WOGE, Kiel
Ina Liebing, Neptun, Rostock
Eckhard Müller, WG Hansestadt Wismar, Wismar
Andreas Mundt, Arbeiter-Bauverein, Flensburg
Axel Rudolph, LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Benjamin Schatte, ADLERSHORST, Norderstedt
Martin Siebert, Lehrer Baugenossenschaft, Hamburg
Matthias Stubben, Neue GeWoGe, Pinneberg
Markus Tanne, Bergedorf-Bille, Hamburg
Andreas Thal, VNW, Hamburg
Christian Uhink, Eisenbahnbauverein, Hamburg
Sven Arne Vogeler, HANSA, Hamburg
Michael Wendelsdorf, NEUWOGES, Neubrandenburg
Axel Wiese, WGS, Schwerin
Uwe Wischmann, WARNOW, Rostock-Warnemünde
Jan-Arne Wollenberg, TRAVE, Lübeck
KOMMUNIKATION UND MARKETING
Dr. Matthias Rasch (Vorsitzender), TRAVE, Lübeck
Michael Ahrens, WIRO, Rostock
Dr. Michael Ahrens, SAGA GWG, Hamburg
Alexander Charlamenko, HANSA, Hamburg
Meike Dingermann, BDS Hamburg
Nadine Fehmer, wankendorfer, Kiel (ab 26. 10. 2014)
Sabine Fischer, Aareon, Hamburg
Birka Friedrich, ADSG, Hamburg
Lena Fritschle, VNW, Hamburg
Frank Gerken, BGFG, Hamburg
Heike Heickmann, LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Dr. Peter Hitpaß, VNW, Hamburg
Ann-Katrin Jakobi, GEWOBA Nord, Schleswig
(ab 1. 12. 2014)
Timo Jürs, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Silke Kok, altoba, Hamburg
Heike Labsch, Haufe-New Times, Hamburg
Juliane Möbius, WGG, Greifswald
Sönke Petersen, BVE, Hamburg
Jana Pohl, WVG, Greifswald
Sina Rudolph, meravis, Hannover
Barbara Schimberg, NEUWOGES, Neubrandenburg
Matthias Weiß, SBV, Flensburg
PERSONAL
Sandra Balicki (Vorsitzende), altoba, Hamburg
Christine Berns, Selbsthilfe-Bauverein, Flensburg
Peter Beushausen, BIG, Kronshagen
Angelika Bießel, HANSA, Hamburg
Andreas Daferner, VNW, Hamburg
Manuel Gläß, GEWOBA Nord, Schleswig
Sabine Hopf, Dennerstraße-Selbsthilfe, Hamburg
Ulrike Jenßen, WGS, Schwerin
Ina Liebing, Neptun, Rostock
Sönke Petersen, BVE, Hamburg
Thomas Ratzlaff, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Michael Rohde, WIRO, Rostock
Susanne Rohlfing, SAGA GWG, Hamburg
Thomas Schacht, NEUWOGES, Neubrandenburg
Eva Vietheer, BGFG, Hamburg
56
QUARTIERSENTWICKLUNG
Stefan Probst (Vorsitzender),
LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Dr. Stephan Seliger (stellv. Vorsitzender), GWU,
Eckernförde
Dr. Iris Beuerle, VNW, Hamburg
Sabine Brahms, ADSG, Hamburg
Martin Brinkmann, STEG, Hamburg
Maike Callsen, BIG-Städtebau, Kronshagen
Michael Ebsen, Investitionsbank, Kiel
Volker Emich, Lehrer Baugenossenschaft, Hamburg
Jasmin Erfurt, TRAVE, Lübeck
Peter Finke, BVE, Hamburg
Laurie Fabienne Finster, GEWOBA Nord, Schleswig
Grit Glindemann, BDS, Hamburg
Dirk Grünberg, SBV, Flensburg
Vicky Gumprecht, BGFG, Hamburg
Reinhard Herden, ADLERSHORST, Norderstedt
Falko Herschel, neuwo, Neustrelitz
Stefan Heydorn, Comtact, Schwerin
Manuela Hilse, Teterower WG, Teterow
Anja Jerchel, WVG, Greifswald
Susanne Jeske, NEUWOGES, Neubrandenburg
Frank Krolak, altoba, Hamburg
Martin Kubon, BUD, Schleswig
Jörg-M. Meß, FLUWOG, Hamburg
Petra Radscheidt, WGS, Schwerin
Christian Redlich, WGG, Greifswald
Gisela Reimers, ProQuartier, Hamburg
Karin Schmalriede, Lawaetz-Stiftung, Hamburg
Sven Theuerkauff, HANSA, Hamburg
Joachim Thurmann, SAGA GWG, Hamburg
Willi van Buggenum, Lawaetz-Service, Hamburg
Anika Weimann, DHU, Hamburg
Angela Zett, BG Holstein, Neumünster
Simone Zückler, Hamburger Wohnen, Hamburg
RECHT
Gaby Lohse-Kühl (Vorsitzende), SAGA GWG, Hamburg
Christine Elfers, SWG, Stralsund
Gerrit Falck, WGG, Greifswald
Anke Finger, Hamburger Wohnen, Hamburg
Harald Fuchs, WG 1904, Hamburg
Claudia Gremske, NEUWOGES, Neubrandenburg
(ab 1. 5. 2015)
Susan Krüger, Wichern, Hamburg
RA Rainer Maaß, VNW, Hamburg
Sylvia Matthies, WIRO, Rostock
Petra Schmidtke, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Eckhart Stumpenhorst, NEUWOGES, Neubrandenburg
(bis 31. 3. 2015)
Karin Vetter, SWG, Schwerin
Jürgen Wellhausen, GEWOBA Nord, Schleswig
(bis 15.4.2015)
Detlef Wulf, TRAVE, Lübeck
WOHNUNGSWIRTSCHAFT
Peter Kay (Vorsitzender), BGFG, Hamburg
Heinz-Michael Bertram, VHW, Hamburg
(bis 31. 12. 2014)
Sven Bilinski, NEUWOGES, Neubrandenburg
Jörg Boden, NEUE LÜBECKER, Lübeck
Andre Böttner, WGG, Greifswald
Gregor Bunde, wankendorfer, Kiel
Linda Burrows, meravis, Hamburg
Uta Christmann, NEUWOBA, Neubrandenburg
Carsten Droßmann, LÜBECKER BAUVEREIN, Lübeck
Dirk Göttsche, ADSG, Hamburg
Christian Griwahn, SWG, Stralsund
Liane Hercher, VNW, Schwerin
Hagen Hildebrandt, WARNOW, Rostock
Uwe Honsberg, Wohnungsbau GmbH, Neumünster
Anja Jerchel, WVG, Greifswald
Gesa Kitschke, SBV, Flensburg
Sandra Maader, Neue GeWoGe, Pinneberg
Peter Majewsky, WGS, Schwerin
Guido Müller, SWG, Schwerin
Michael Pistorius, VNW, Hamburg
Sabine Rothkirch, HANSA, Hamburg
Dirk Schmidt, GEWOBA, Schleswig
Christian Sommer, BUD, Schleswig
Christian Spirgatis, altoba, Hamburg
Sabine Steinhaus, WIRO, Rostock
Judith Swizynski, BVE, Hamburg
Sven Wittstock, SAGA GWG, Hamburg
57
VORSTÄNDE DER ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
VNW LANDESVERBAND
HAMBURG E.V. – VORSTAND
Marko Lohmann (Vorsitzender)
Michael Wulf (stellv. Vorsitzender)
Monika Böhm
Torsten Gerke
Matthias Herter
Dr. Hardy Heymann
Willi Hoppenstedt (bis 31. 1. 2015)
Dr. Thomas Krebs
Claus-Dietrich Scholze
Ulrich Walter (bis 27. 11. 2014)
Wilfried Wendel (seit 18. 3. 2015)
Marko Lohmann
Kooptiert: Frank Seeger
Vorsitzender des Arbeitskreises Hamburger
Wohnungsbaugenossenschaften e.V.
Geschäftsführer: Michael Pistorius
ARBEITSGEMEINSCHAFT MECKLEN-
BURGISCH-VORPOMMERSCHER WOHNUNGS-
UNTERNEHMEN E.V. (AMVW)
Dieter Vetter (Vorsitzender)
René Gansewig (stellv. Vorsitzender)
Arno Gutzmer (stellv. Vorsitzender)
Ulrich Dankert (bis 3. 12. 2014)
Hagen Hildebrandt
Karl-Dieter Lehrkamp
Klaus-Dieter Thauer
Martin Wiechers (seit 3. 12. 2014)
Geschäftsführer: Roland Blank
Dieter Vetter
VNW LANDESVERBAND
SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V. – VORSTAND
Raimund Dankowski (Vorsitzender)
Helmut Knüpp (stellv. Vorsitzender)
Marcel Sonntag (stellv. Vorsitzender)
Detlef Aue
Jörg Mach
Christian Neujahr
Holger Timm
Kooptiert: Sven Auen
Sprecher der Schleswig-Holsteinischen
Wohnungsbaugenossenschaften
Raimund Dankowski
Geschäftsführer: Christoph Kostka
58
VERBANDSORGANISATION
VERBANDSTAG
Vertreter der Wohnungsunternehmen
Verband norddeutscher
Wohnungsunternehmen
Landesverband
Hamburg e.V.
Arbeitsgemeinschaft
mecklenburgischvorpommerscher
Wohnungsunternehmen e. V.
Verband norddeutscher
Wohnungsunternehmen
Landesverband
Schleswig-Holstein e.V.
Bezirksarbeitsgemeinschaften
Bezirksarbeitsgemeinschaften
Westmecklenburg
Landkreis Rostock
Mecklenburgische Seenplatte
Vorpommern-Rügen
Vorpommern-Greifswald
Rostock
Nord
Mitte
Süd-West
Süd-Ost
VERBANDSAUSSCHUSS
18 Mitglieder
VERBANDSVORSTAND
Geschäftsbereich I
Verbandsdirektor
Dr. Joachim Wege
ab 1. 7. 2015: Andreas Breitner
Geschäftsbereich II
Direktor für den Prüfungsdienst
WP/StB Gerhard Viemann
Interessenvertretung und Beratung
Verwaltung / Rechnungswesen / EDV
Geschäftsstellen:
Hamburg, Schwerin, Kiel
Referate:
Wohnungswirtschaft
Recht
Aus- und Weiterbildung / Projekte
Technik und Energie
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Genossenschaften / Betriebswirtschaft /
Quartiersentwicklung
Kommunikation und PR
Prüfungsdienst:
Prüfungsplanung
Prüfungsdurchführung
Berichtskritik
Berichtserstellung
betriebswirtschaftliche
Beratung
59
FOTOHINWEISE / IMPRESSUM
Fotohinweise
ADLERSHORST Baugenossenschaft eG, Norderstedt
Altonaer Spar- und Bauverein eG, Hamburg
Baugenossenschaft Dennerstraße-Selbsthilfe eG, Hamburg
Baugenossenschaft FLUWOG-NORDMARK eG, Hamburg
Baugenossenschaft Mittelholstein eG, Kiel
Baugenossenschaft Neptun e.G., Rostock
Bauverein der Elbgemeinden eG, Hamburg
Bauverein Reiherstieg eG, Hamburg
BUD Bau- und Dienstleistung GmbH, Schleswig
Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, Lübeck
HANSA Baugenossenschaft eG, Hamburg
LÜBECKER BAUVEREIN eingetragene Genossenschaft, Lübeck
meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH, Hamburg
Moderne Wohnungsbaugenossenschaft Neustrelitz eG, Neustrelitz
NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft eG, Lübeck
NEUWOBA Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft eG,
Neubrandenburg
NEUWOGES Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft mbH,
Neubrandenburg
Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und
Wohnungsbau mbH, Rostock
SAGA GWG, Hamburg
Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG, Schwerin
Selbsthilfe-Bauverein eG, Flensburg
Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft mbH, Stralsund
Warener Wohnungsgenossenschaft eG, Waren
WGS Wohnungsgesellschaft Schwerin mbH, Schwerin
WIRO Wohnen in Rostock
Wohnungsgesellschaft mbH, Rostock
Wohnungsbaugenossenschaft »Süderelbe« eG, Hamburg
Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG, Hamburg
Wohnungsbaugenossenschaft Volkswerft Stralsund eG, Stralsund
Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt-Hafen Rostock eG, Rostock
Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG, Hamburg
Seite 9: © Susie Knoll / SPD
Fotografen
Arno Canzler, Hamburg
Dr. Peter Hitpaß, VNW, Hamburg
Hauke Hass, Hamburg
Steven Haberland, Hamburg
Dietmar Lilienthal, Rostock
Bettina Meckel, Hamburg
Regine Rabanus, Hannover
Markus Tollhopf, Hamburg
Lucas Wahl, Hamburg
Jann Wilken, Hamburg
Thomas Zang, Hamburg
Impressum
Herausgeber:
Verband norddeutscher
Wohnungsunternehmen e.V.
Tangstedter Landstraße 83
22415 Hamburg
Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. Peter Hitpaß
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Konzept und Gestaltung:
Klötzner Company Werbeagentur GmbH
www.kloetzner.de
Lithographie:
Alsterwerk
Druck:
MPW Media-Print Witt
Aktuelle Informationen finden Sie unter
www.vnw.de
Seite 15: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Seite 16: Thorsten George, Berlin; DW Die Wohnungswirtschaft
Seite 12, 13, 17 , 19: dpa Picture-Alliance GmbH
Seite 18: Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG
Seite 22/23: Preisgekrönter Wohnungsbau am IBA-Gelände
Hamburg-Wilhelmsburg, meravis
Seite 28/29: Denkmalgeschütztes saniertes Gebäude mit Gewerbe in
Stralsund, SWG
Seite 34/35: Moderne Architektur im Land zwischen den Meeren, BGM
60
61
VNW
Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Tangstedter Landstraße 83 • 22415 Hamburg
Tel.: 040 / 520 11 - 0 • Fax: 040 / 520 11 - 201
E-Mail: info@vnw.de • www.vnw.de