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VNW-Tätigkeitsbericht - 2013

Der VNW-Tätigkeitsbericht für das Jahr 2013 enthält alle wichtigen aktuellen Zahlen und eine Reihe von Beispielen, wie gut geförderter Wohnungsbau ist.

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Gastbeitrag<br />

Bettina Harms, Analyse & Konzepte, Hamburg<br />

Wohntrends 2030 – Auswirkungen<br />

auf Norddeutschland<br />

Welche zentralen Trends für die Wohnungswirtschaft bis 2030 von Bedeutung sein werden, untersucht die<br />

repräsentative Studie „Wohntrends 2030“, die Analyse & Konzepte und InWis im Auftrag u. a. des GdW<br />

und des <strong>VNW</strong> erstellt haben.<br />

Die Wohntrends 2030 stellen die Entwicklung der Nachfragerseite<br />

in den Mittelpunkt. In dieser Hinsicht ist der<br />

norddeutsche Markt sehr vielschichtig: Das Spektrum reicht<br />

von der starken, urbanen Region im Großraum Hamburg,<br />

in der die anspruchsvollen und kommunikativen Haushalte<br />

wesentliche Teile der Nachfrager ausmachen, bis zu schwachen<br />

Regionen, die Teile Mecklenburg-Vorpommerns prägen.<br />

Hier dominieren Nachfrager mit häuslichem Wohnkonzept.<br />

Der Rückgang der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 ist einer<br />

der zentralen Parameter, auf die sich die gesamte Branche<br />

wird einstellen müssen. Er wird sich vor allem bei der Bevölkerung<br />

im erwerbsfähigen Alter bemerkbar machen: Hier<br />

wird eine Abnahme von rund 6,3 Millionen Personen gegenüber<br />

dem Jahr 2010 – bezogen auf ganz Deutschland –<br />

erwartet. In der Folge werden, je nach wirtschaftlicher Entwicklung,<br />

bis zu 5 Millionen Arbeitskräfte fehlen, wenn<br />

nicht strukturell gegengesteuert wird. Gleichzeitig wird die<br />

Wanderung in die wirtschaftsstarken Städte anhalten, wenn<br />

auch auf einem geringeren Niveau.<br />

Daneben wird die Anzahl der schrumpfenden Regionen<br />

zunehmen, wobei hierzu auch zahlreiche Großstädte gehören<br />

werden, die wirtschaftlich weniger erfolgreich sind.<br />

Besonders viele ländlich-periphere Kreise werden stark von<br />

Schrumpfung und Alterung betroffen sein. Sie werden bis<br />

2030 teilweise mehr als ein Fünftel der Bevölkerung verlieren.<br />

Dementsprechend ist in Norddeutschland mit einer<br />

weiteren Auseinanderentwicklung der Regionen zu rechnen.<br />

In diesem übergeordneten Zusammenhang prägen sich bis<br />

2030 sechs wichtige Wohntrends aus:<br />

1. Technik dominiert den Alltag<br />

Die Menschen werden die technischen Möglichkeiten deutlich<br />

intensiver nutzen als bisher. Denn zukünftig sind leistungsstarke<br />

und kleine Mikroelektronikprodukte jederzeit<br />

zugänglich und übernehmen viele Alltagsaufgaben. In den<br />

Bereichen, in denen Technik sowie technikintegrierte<br />

Dienstleistungen verfügbar sind, wird es zu einer deutlich<br />

stärkeren Nutzung solcher Technologien kommen:<br />

• Haushalt<br />

• Dienstleistungen wie zum Beispiel Einkaufen,<br />

Transport, Handwerk<br />

• Pflege und Gesundheit<br />

• Familie und soziale Netzwerke<br />

• Unterhaltung und Kommunikation<br />

• Kosten- und Ressourceneinsparung<br />

Noch sind die Zugangsmöglichkeiten zum Breitband-Internet<br />

in den Regionen sehr unterschiedlich. Insbesondere<br />

für jüngere Haushalte mit anspruchsvollem oder kommunikativem<br />

Wohnkonzept ist ein schneller Internetzugang<br />

aber sehr wichtig, denn er ermöglicht die Teilhabe an modernen<br />

Kommunikations-, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten.<br />

Eine unzureichende Einbindung von Regionen in<br />

schnelle Netze trägt damit auch zu einer weiteren Abwanderung<br />

bei.<br />

2. Multioptionalität in den Städten<br />

Die steigende Intensität der Arbeit und variierende Arbeitszeiten<br />

kennzeichnen das urbane Leben in Zukunft. Sie gehen<br />

zulasten von gemeinsamer Freizeit und Ruhe. Die Zeit<br />

zum Schlafen nimmt ab, denn nicht nur die Arbeit, sondern<br />

auch permanent nutzbare Freizeitangebote nehmen die<br />

Menschen in Anspruch. Die Anforderungen an den Wohnstandort<br />

werden bei vielen Menschen durch den Wunsch<br />

geprägt, zahlreiche Möglichkeiten nutzen zu können. Angesichts<br />

des begrenzten Zeitbudgets werden kurze Wege<br />

wichtiger, die es erlauben, viele Angebote im direkten<br />

Wohnumfeld zu finden. Wohnungen bieten aber auch<br />

wichtige Rückzugsmöglichkeiten, wenn einem die Anforderungen<br />

und Möglichkeiten der Welt draußen über den<br />

Kopf wachsen. Klare Grundrisse sowie natürliche und<br />

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