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Griaß di' Magazin Herbst 2018

Das Magazin fürs mittlere Ostallgäu und das Günztal

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<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜRS MITTLERE OSTALLGÄU UND DAS GÜNZTAL<br />

BIBER Faszinierender Nager mit Licht- und Schattenseiten<br />

EMC Marktoberdorfer Formel 1-Feeling im Kleinformat<br />

WANDERN Wald, Wiesen und Weiher auf dem Witwenweg<br />

Titelfoto: carolamichaela fotografie


MODE ON<br />

Das Veranstaltungshaus der<br />

Stadt Marktoberdorf<br />

startet mit einem großartigen<br />

Programm in die Spielzeit <strong>2018</strong>/2019<br />

Gönnen Sie sich einen schönen Theater- oder Musikabend<br />

mit Freunden, Familie oder auch für Sie selbst.<br />

28.10.<strong>2018</strong>, 19 Uhr „Carmen” von Georges Bizet ist eine<br />

der beliebtesten Opern weltweit.<br />

13.11.<strong>2018</strong>, 20 Uhr „Nathan der Weise”, Schauspiel von<br />

Gotthold Ephraim Lessing, mit dem großartigen Peter<br />

Kremer als Nathan.<br />

25.11.<strong>2018</strong>, 16 Uhr Christina Rommel „Schokolade – das<br />

Konzert” zu 35 Jahre MODEON.<br />

„Carmen”<br />

©FLTB<br />

07.12.<strong>2018</strong>, 20Uhr „La fille mal Gardée”, zauberhaftes<br />

Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan mit Orchester.<br />

04.01.2019, 18Uhr „Die Schneekönigin”, märchenhaftes<br />

Musical für die ganze Familie.<br />

09.02.2019, 19 Uhr „Rigoletto”, diese Oper gilt als das<br />

erste Meisterwerk von Giuseppe Verdi und begründete<br />

seinen Weltruhm.<br />

„Rigoletto” ©art&artist<br />

04.03.2019, 20 Uhr „CONCERTO SCHERZettO”, Rosenmontagsspecial<br />

für Comedy-Fans und Musikliebhaber.<br />

30.03.2019, 20 Uhr „Der Vetter aus Dingsda”, spritzige<br />

Operette mit vielen Ohrwürmern aus der Feder von<br />

Eduard Künneke.<br />

09.04.2019 20 Uhr „TERROR”, bei diesem spannenden<br />

Schauspiel von Ferdinand von Schirach bestimmen die<br />

Zuschauer den Ausgang.<br />

„Nathan der Weise”<br />

©a.gonTheater<br />

Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.<br />

Weitere Informationen unter www.modeon.de<br />

Karten in jeder Servicestelle der Allgäuer Zeitung, den Heimatzeitungen<br />

und allen Verkaufsstellen von CTS Eventim. Telefonisch unter 0831 206-5555,<br />

im Internet www.allgaeuticket.de oder www.eventim.de


Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum<br />

<strong>Griaß</strong> di’ – das <strong>Magazin</strong><br />

Die Blätter werden bunt, die Luft kühl, das Leben<br />

etwas langsamer. Der <strong>Herbst</strong> hat Einzug gehalten<br />

im mittleren Ostallgäu und im Günztal. Noch einmal<br />

machen wir uns auf den Weg, um Menschen,<br />

Tieren und der Natur zu begegnen.<br />

Als Erstes treffen wir in Huttenwang auf Alexander<br />

Schmidt, genannt „der blecherne Alex“. Er hat<br />

es als Autodidakt zu einem Meister der rustikalen<br />

Kunst gebracht. Von da aus begeben wir uns nach Thalhofen, wo wir<br />

uns beim EMC Marktoberdorf von den rasanten Rennen der Formel 1<br />

im Kleinformat faszinieren lassen.<br />

An einigen Stellen der Wertach entdecken wir Spuren eines großen Baumeisters,<br />

der allerdings nicht überall und bei allen beliebt ist: Der Biber.<br />

Mehr Auskünfte über den ebenso faszinierenden wie umstrittenen<br />

Nager erhalten wir beim Landratsamt in Marktoderdorf. Dort finden wir<br />

auch das MODEON, das nunmehr seit 35 Jahren Besucher aus nah und<br />

fern anlockt.<br />

Zum Abschluss fahren wir noch ein Stück weiter in den Süden und<br />

starten in Wald auf den Witwe-Bolte-Weg. Er bietet uns eine herrlich<br />

abwechslungsreiche Wanderung durch das herbstliche Ostallgäu.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihre Daniela Hollrotter<br />

Unsere<br />

<strong>Griaß</strong> di’ -<br />

Produkte<br />

des Monats<br />

Oktober:<br />

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Größe:<br />

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Größe: ca. 90 cm<br />

je 19,90 €<br />

Ihr <strong>Griaß</strong> di’-Team<br />

Hans-Jürgen Fischer<br />

Hubert Schulz<br />

Johann Epp<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Rustikale Schmiedekunst vom „blechernen Alex“ ........................ 4<br />

Wald, Wiesen und Weiher auf dem Witwenweg ..........................10<br />

Faszinierender Nager mit Licht- und Schattenseiten ................... 14<br />

Marktoberdorfer Formel-1-Feeling im Kleinformat ..................... 20<br />

Griassdi.de – die Online-Plattform ...............................................25<br />

35 Jahre MODEON .......................................................................26<br />

Veranstaltungen .......................................................................... 30<br />

Erhältlich in<br />

allen AZ Service-<br />

Centern.<br />

Birgit Schneider<br />

Elke Popp<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Allgäuer Zeitungsverlag GmbH<br />

Jahnstraße 12 a<br />

87616 Marktoberdorf<br />

Telefon 0 83 42.96 96-99<br />

fischerh@azv.de<br />

www.griassdi.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Markus Brehm<br />

Redaktion und Koordination:<br />

Daniela Hollrotter<br />

(verantwortlich)<br />

Telefon 0 82 43.9 93 08 99<br />

daniela.hollrotter@gmx.de<br />

Anzeigen:<br />

Hans-Jürgen Fischer<br />

(verantwortlich)<br />

Telefon 0 83 41.80 96-20<br />

fischerh@azv.de<br />

Gestaltung / Satzarbeit:<br />

Composizione<br />

Katrin Rampp<br />

Gerberstraße 18 a<br />

87435 Kempten<br />

info@composizione.de<br />

www.composizione.de<br />

Druck:<br />

AZ Druck und Datentechnik<br />

Kempten<br />

Verbreitungsgebiet:<br />

Mittleres Ostallgäu mit Günztal: – Lengenwang, Görisried,<br />

Wald, Sulzschneid, Stötten a. A., Steinbach, Oberthingau,<br />

Unterthingau, Leuterschach, Geisenried, Thalhofen,<br />

Marktoberdorf, Rettenbach, Bernbeuren, Apfeltrang,<br />

Aitrang, Ruderatshofen, Ebenhofen, Altdorf, Biessenhofen,<br />

Hörmannshofen, Bidingen, Bernbach, Kraftisried, Günzach,<br />

Untrasried, Hopferbach, Obergünzburg, Willofs, Ebersbach,<br />

Ronsberg<br />

Titelfoto:<br />

carolamichaela fotografie<br />

Anzeigengrafik:<br />

AZ Marketing und Service GmbH<br />

Auflage:<br />

8 020 Stück


Rustikale Schmiedekunst vom „blechernen Alex“ 5<br />

Sie sind alle rustikal, massiv, deutlich sichtbar handwerklich gefertigt und<br />

Unikate. Egal ob Schmuck, Tiere oder Messer: Alles, was der freie Künstler<br />

Alexander Schmidt seit 15 Jahren in Huttenwang herstellt, trägt nicht nur<br />

sein spezielles Zeichen, sondern auch seine unverkennbare Handschrift.<br />

Die handwerklichen Fähigkeiten dazu hat sich der „blecherne Alex“ selbst<br />

angeeignet – und einer Sendung von Bayern 3 zu verdanken.<br />

2002 hörte der gelernte Anlagenmechaniker auf Bayern 3 vom aussterbenden<br />

Beruf Schmied. Vielleicht waren es ja die vielen Stunden, die er als Kind seinem<br />

Großvater beim Schmieden zusehen, allerdings nicht helfen durfte, die ihn<br />

die Sendung so aufmerksam verfolgen ließen. Auf jeden Fall kaufte der gebürtige<br />

Hesse ein Jahr später die erforderlichen Werkzeuge und fing an, Sonnenblumen,<br />

Türschilder, Schildkröten, Chamäleons, Schlangen, Leguane und mehr<br />

aus Eisen zu schmieden.<br />

Bald darauf kamen erste Schmuckstücke dazu. Massive Ringe,<br />

Armbänder und Anhänger aus Metall, eigentlich gedacht „für<br />

Kerle wie mich“, lacht Schmidt. Stattdessen war und ist der rustikale<br />

Schmuck vor allem bei Frauen beliebt. Sie kaufen auch Torques,<br />

den mittelalterlichen Schmuck, der um den Hals getragen wird.<br />

Der „blecherne Alex“, wie Schmidt sich selbst nennt, ist auf zahlreichen<br />

(Mittelalter-) Märkten im Umkreis zu finden. Die ersten zwei Märkte,<br />

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6<br />

Rustikale Schmiedekunst vom „blechernen Alex“<br />

erinnert er sich, waren „schlimm, da haben wir gar<br />

nichts verkauft“. Trotzdem machte er weiter, holte<br />

sich immer wieder neue Anregungen und blieb mit<br />

Ehefrau Elke oder ab und zu auch den beiden Kindern<br />

beharrlich an seinem Stand. Bis sich nach<br />

und nach der Erfolg einstellte. Heute ersetzen die<br />

Märkte für Schmidt die vielen Reisen, die er früher<br />

im Kundendienst unternommen hat.<br />

Schmidt macht sich vorab keine Zeichnungen von<br />

den Objekten, die er schmiedet: „Ich fange erst einmal<br />

an und schaue, was passiert“, lacht der 43-Jährige.<br />

So gibt es auch keine zwei gleichen Stücke aus<br />

seiner Schmiede. Als Autodidakt arbeitet Schmidt<br />

sehr kreativ, weil er keine Regeln beachten muss,<br />

wie er selbst sagt. Zunächst schmiedete er mit der Kohle-, nun aber vorwiegend<br />

mit der Gas-Esse. Denn das ist für die Gesundheit besser und er kann den Ofen<br />

rasch anfeuern, aber auch wieder auskühlen lassen.<br />

Das kommt den spontanen Einfällen des „blechernen Alex“ sehr entgegen. Oft<br />

springt er bei Fernsehsendungen unvermittelt auf und verschwindet für ein paar<br />

Stunden in der kleinen Werkstatt neben dem Wohnhaus, weil ihm eine Idee<br />

gekommen ist, erzählt Elke Schmidt. So haben ihn jeweils Filme zu den Torques<br />

oder zu einem Elefantenanhänger inspiriert.<br />

Manchmal findet man Schmidt auch im Garten, wo er stundenlang Tierknochen<br />

auskocht. Denn seit 2016 schmiedet er mit Vorliebe Messer, die Griffe aus Holz,<br />

Horn, oder eben Knochen haben. Das Holz sammelt er selbst oder bekommt es<br />

von Bekannten, die tierischen Bestandteile vor allem von einem Berufsjäger. Die-<br />

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Rustikale Schmiedekunst vom „blechernen Alex“ 7<br />

ser bringt ihm abgeworfene Geweihe, aber auch Hirschfüße, die beim Verarbeiten<br />

des Wilds anfallen.<br />

Der Wahl-Allgäuer mag Messergriffe aus tierischen Materialien nicht nur, weil<br />

sie sich gut anfühlen, verzieren lassen und dank des Knochenmarkkanals auch<br />

die Klinge gut angebracht werden kann. Für ihn ist es ein Stück Umweltschutz,<br />

weil die Bestandteile sonst im Müll landen würden. Bei ihm dagegen wird alles<br />

verwendet, zum Beispiel auch Rohhaut, Leder und Felle zu selbst genähten Messerscheiden.<br />

In einem kleinen Vorratsraum tummeln sich neben Knochen und Hölzern auch<br />

Schafhörner, Steine, Muscheln, Gamshufe, Rückenschuppen vom Stör und vieles<br />

mehr, das darauf wartet, vom „blechernen Alex“ verarbeitet zu werden. Die Messer<br />

schmiedet er aus Stahl oder Schmiedebronze aus dem Fachhandel. Zunächst<br />

hatten sie alle die Form eines Rasiermessers, mittlerweile gibt es Schneidwerkzeuge<br />

in verschiedenen Ausführungen mit dem Zeichen „AS“.<br />

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8<br />

Rustikale Schmiedekunst vom „blechernen Alex“<br />

Einige der Messergriffe sind mit<br />

„Scrimshaw“ verziert. Bei dieser<br />

alten, einst auf Walfängern beliebten<br />

Technik werden Motive mit einem<br />

Nagel – bei Schmidt mit selbst gebauten<br />

Werkzeugen – in Knochen geritzt<br />

und dann mit Asche (und Spucke) eingerieben.<br />

Schmidt verwendet dabei vor allem<br />

Motive aus der Höhlenmalerei.<br />

Der „Blecherne Alex“ ist von 7. bis 9. Dezember beim<br />

mittelalterlichen Weihnachtsmarkt am Fünfknopfturm<br />

in Kaufbeuren und am 22. Dezember beim „Fairen<br />

Weihnachten“ in Sonthofen zu finden.<br />

Scrimshaw hat er auf einem der vielen Märkte entdeckt, die er jedes Jahr<br />

besucht. Dort trifft er immer wieder „besondere Typen“ und holt sich Anregungen.<br />

Außerdem sammelt er Wissen von älteren<br />

Menschen, zum Beispiel seinem „väterlichen<br />

Freund“, der ihm das Kochen der<br />

Knochen nach bewährter Methode beigebracht<br />

hat.<br />

Alexander Schmidt ist stets auf der Suche<br />

nach Neuem. So hat er in diesem Jahr angefangen,<br />

Messerbaukurse zu geben. Innerhalb von zehn Stunden können die Teilnehmer<br />

unter seiner Anleitung ihr ganz persönliches Schneidewerkzeug anfertigen<br />

– mit langlebigen und meist regionalen Materialien und „so ökologisch wie<br />

möglich“.<br />

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Text und Bilder: Daniela Hollrotter<br />

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Füssener Straße 9<br />

87640 Biessenhofen<br />

Telefon 08341/5657


Wir haben sie nicht gesehen. Weder die Witwe Bolte, noch ihre Hühner<br />

oder gar den armen Spitz, für den der zweite Streich von Max und Moritz<br />

so schmerzhaft ausging. Auch die „Villa Witwe Bolte“ lugte nur schüchtern<br />

zwischen den Bäumen hervor und ging in der Begeisterung über den<br />

wunderschönen vorgelagerten Weiher unter. Und dieser ist nur einer von<br />

vielen Highlights, die der höchst abwechslungsreiche Witwe-Bolte-Weg bei<br />

Wald zu bieten hat.<br />

Wir starten an der WaldHalla, in der die<br />

Musikkapelle gerade eifrig probt und uns<br />

mit frischen Klängen aus dem Ort hinausbläst.<br />

An den Sportplätzen entlang geht es<br />

auf einer schmalen Teerstraße voran – mit<br />

zufrieden wiederkäuenden Kühen links sowie<br />

Schwänen und Enten rechts, die wir durch<br />

den Schilfgürtel um den ersten der Walder<br />

Weiher erspähen. An der Gabelung halten wir<br />

uns links und marschieren bergauf zum Wald,<br />

den wir allerdings nicht gleich betreten.<br />

Zunächst werfen wir einen Blick zurück auf<br />

den Ort Wald, dann wenden wir uns erneut<br />

nach links und laufen ein Stück am Waldrand<br />

entlang – auf dem Kiesweg oder nebenan auf


Wald, Wiesen und Weiher auf dem Witwenweg 11<br />

einem Baumstamm balancierend. An der Gabelung im Wald heißt es aufpassen:<br />

Links sehen wir eine verfallene Hütte, wir müssen uns aber rechts halten. Dann<br />

führt uns ein idyllischer Wurzelweg zwischen den Bäumen entlang durch das<br />

Weitmoos. Auf einem breiten Forstweg geht es wieder hinaus aus dem Wald und<br />

zu einer Bank, auf der wir kurz die Sonne genießen.<br />

Zwischen saftigen Wiesen führt uns eine kleine Betonstraße zunächst bergab<br />

und später bergauf. Bevor wir nach links der Beschilderung des Weges weiter<br />

folgen, feiern wir den Blick auf die ersten Häuser von Wetzlers mit einem fröhlichen<br />

Sprung. Auf einem Forst- und Wiesenweg stoßen wir nach einer kleinen<br />

Schlucht auf den herrlichen Witwe-Bolte-Weiher. Er verzaubert uns mit seiner<br />

kleinen Insel und den herrlichen Wildblumen am Ufer.<br />

Jetz<br />

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ÖFFNUNGSZEITEN: Mo. und Fr. 9.00– 12.00 und 15.00 – 18.00 Uhr,<br />

Mi. 17.00 –19.30 Uhr, Sa. 14.00 – 17.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />

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UnsereÖffnungszeiten<br />

Laden „Käseparadies“:<br />

Montag bis Freitag: 6.30 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag: 6.30 bis 12.00 Uhr<br />

Restaurant „Käs-Stube“:<br />

Feinkäserei<br />

Mittwoch bis Samstag: ab 17.00 Uhr<br />

Feiertags geschlossen<br />

Hauptstraße 2 · 87674 Ruderatshofen<br />

Besuchen Sie uns auch online: www.kaeserei-stich.de


12<br />

Wald, Wiesen und Weiher auf dem Witwenweg<br />

Auf der Teerstraße geht es ein Stück geradeaus,<br />

bis wir erneut nach rechts abbiegen<br />

und eine Weile auf den Kleeblattwegen<br />

laufen. Natürlich machen wir bei dem<br />

lehrreichen und spannenden Baumquiz<br />

und ein paar anderen Stationen des Themenwegs<br />

mit. Anschließend freuen wir<br />

uns über den romantischen Wurzelweg,<br />

der uns aus dem Wald hinausbegleitet. Ein<br />

Trampelpfad und Pferdegewieher locken<br />

uns über die Wiese Richtung Ofen.<br />

An einem Haus mit freundlich grüßenden<br />

Menschen vorbei nehmen wir die<br />

Teerstraße und erreichen bald die Kreisstraße<br />

nach Wald, auf der wir ein paar<br />

Meter nach rechts marschieren müssen.<br />

Zum Glück können wir sie schon bald wieder<br />

nach links Richtung Stechele verlassen.<br />

Wir halten uns aber rechts und gelangen<br />

bergauf und bergab auf einem schmalen<br />

Weg nach Holzmanns und später nach<br />

Wetzlers mit seinen prächtigen Apfelbäumen.<br />

Am letzten Hof begrüßt uns zunächst<br />

eine Katze und dann ein fröhlicher bellender<br />

Hund. Dort biegen wir wieder rechts<br />

ab und folgen bald nach dem Stadel links<br />

einem Wiesenweg an einer Weide entlang.<br />

So gelangen wir in einen idyllischen Wald,<br />

in dem rechts ein Bächlein sprudelt, das<br />

wir auf einem kleinen Brückchen mit Drehkreuz<br />

queren. Auch das letzte Stück Wegs<br />

bis zur WaldHalla ist ein Traum – rechts die<br />

Weiher, links das Bächlein und dazu ein<br />

sanfter Wiesenweg.<br />

Das Tüpfelchen auf dem i sind Lehrtafeln<br />

von Gemeinde und Verkehrsverein Wald,<br />

die uns Wissenswertes zu Streu- und<br />

Feuchtwiesen, Amphibien, Fischen und<br />

vielem mehr bieten. Ein Blickfang kurz vor<br />

dem Ende des Wegs ist zudem der Schaukasten<br />

zum Lebensraum im Walder Weiher.<br />

Den Schafen, die uns kurz vor der<br />

WaldHalla neugierig mustern, versprechen<br />

wir auf jeden Fall, dass wir wieder kommen<br />

und den wunderschönen Witwe-Bolte-Weg<br />

noch einmal gehen werden.<br />

www.wald-allgaeu.de


Wald, Wiesen und Weiher auf dem Witwenweg 13<br />

Ihr Bettenhaus im Allgäu –<br />

zwischen Günzach und Obergünzburg<br />

Streckenlänge<br />

ca. 8 km<br />

Schwierigkeit<br />

leicht<br />

Dauer der Tour<br />

ca. 2 Stunden<br />

Höhenmeter<br />

90 Meter<br />

Eignung mit Kinderwagen nein<br />

LIMA Betten in Günzach – seit<br />

1919 alles für Ihren guten Schlaf<br />

Sein Großvater Franz Linzmayer gründete 1919 eine Steppdeckenfabrikation,<br />

heute führt Joachim Römer das Unternehmen<br />

in dritter Generation. „Ich werde oft gefragt, woher<br />

der Name LIMA kommt“, erzählt er. „Das ist einfach die<br />

Abkürzung des Namens Linzmayer und hat nichts mit der<br />

Stadt in Peru zu tun.“<br />

Vieles hat sich geändert in den vergangenen 98 Jahren. Das<br />

Geschäftsgebäude wurde 1994 neu errichtet. Das Sortiment<br />

umfasst heute eine reiche Auswahl an hochwertigen Bettgestellen,<br />

Lattenrosten, Matratzen, Kopfkissen, Zudecken,<br />

Wolldecken, Bettwäsche und Frottierwaren. Mit über 800<br />

Quadratmetern Ausstellungs- und Verkaufsfläche ist LIMA<br />

Betten eines der größten Bettenhäuser der Region.<br />

Manches ist aber noch ganz wie früher: Noch immer werden<br />

kuschelig-leichte Daunendecken in kleinen Serien von Hand<br />

hergestellt. Nach wie vor stehen im Verkauf die persönliche<br />

Beratung und das individuelle Wohlbefinden der Kunden im<br />

Mittelpunkt. Nicht zu vergessen der Service: Bettenreinigung,<br />

kostenlose Lieferung aller Artikel und die Entsorgung<br />

der gebrauchten Matratzen. Und das alles zu absolut konkurrenzfähigen<br />

Preisen.<br />

Joachim Römer steht zur Tradition seines Geschäfts: „Bald<br />

gibt es uns 100 Jahre hier im Günztal. Da sehe ich es schon<br />

als Verpflichtung, auch weiterhin für den guten Schlaf unserer<br />

Kunden zu sorgen.“<br />

Das Lima-Betten-Team freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Text und Bilder: Daniela Hollrotter<br />

Betten Lima<br />

Mühlenweg 1 · 87634 Günzach · Telefon 08372/3 77<br />

E-Mail: info@lima-betten.de · www.lima-betten.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

und Samstag von 9.00 bis 13 Uhr


Biber schaffen kostenlos Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere,<br />

wirken im Hochwasserschutz und setzen entwässerte Moorflächen<br />

klimafreundlich wieder unter Wasser. Aber sie verursachen auch Schäden,<br />

bringen teils wertvolle alte Bäume zu Fall, überschwemmen Flächen und<br />

höhlen Deiche aus. Auf jeden Fall sind die größten Säugetiere Europas<br />

faszinierende Lebewesen mit erstaunlichen Fähigkeiten.<br />

Etwa hundert Jahre lang fehlten die Nager im Tierbestand Bayerns. Man hatte<br />

sie wegen ihres fettreichen Fleisches und ihres extrem dichten, wärmenden und<br />

wasserdichten Fells ausgerottet, erzählt Sandra Trautmann vom Bibermanagement<br />

im Landratsamt Ostallgäu. Außerdem galt das Bibergeil, mit dem die Biber<br />

ihr Revier markieren, als Heilmittel.<br />

1867 wurde der letzte bayerische Biber erlegt, knapp 100 Jahre später setzte man<br />

auf Initiative des Bund Naturschutz wieder Tiere aus. Von der Donau her breiteten<br />

sich um die Jahrtausendwende die ersten Biber über Lamerdingen und Großkitzighofen<br />

im Ostallgäu aus, so Trautmann.


Faszinierender Nager mit Licht- und Schattenseiten 15<br />

Es sind die etwa zweijährigen Tiere, die neue Gebiete<br />

erschließen. Denn wenn sie geschlechtsreif sind, müssen<br />

sie die Burg der lebenslang verbundenen Eltern<br />

verlassen und ein eigenes Revier suchen. Je nach Nahrungsangebot<br />

wird eine Größe von ein bis sieben Kilometern<br />

Länge und etwa zehn bis 20 Metern Breite entlang<br />

eines Gewässers in Anspruch genommen.<br />

Ein einmal erobertes Revier wird erbittert verteidigt.<br />

Die dabei entstandenen Bisswunden führen oft zum<br />

Tod eines Tieres, weiß Trautmann. Durch diese Revierkämpfe,<br />

aber auch durch die geringe Überlebenschance<br />

der ein bis drei Jungtiere pro Jahr, halten die<br />

Biber ihren Bestand relativ stabil.<br />

Sandra Trautmann<br />

Erwachsene Biber werden bei der Reviersuche häufig<br />

Opfer des Straßenverkehrs – zwölf von ihnen wurden<br />

im vergangenen Jahr überfahren, erzählt Andreas<br />

Zasche, Sachgebietsleiter Naturschutz und Umweltschutz<br />

am Landratsamt Ostallgäu. Ansonsten haben<br />

die Tiere hierzulande keine natürlichen Feinde und<br />

sind ausgesprochen wehrhaft. Hundehaltern wird<br />

deshalb empfohlen, ihre Vierbeiner in Bibergebieten<br />

anzuleinen.<br />

Wo sich Biber aufhalten, ist oft nicht auf Anhieb erkennbar. Denn die beeindruckenden,<br />

bis zu drei Meter hohen Biberburgen aus Ästen, Pflanzen und Schlamm<br />

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Faszinierender Nager mit Licht- und Schattenseiten<br />

sind eher selten. Wo er kann, macht es<br />

sich der Biber einfach und nutzt für seine<br />

Burg Uferböschungen und den Raum<br />

unterhalb von Baumwurzeln. Reicht die<br />

Höhe nicht, legt er ein kleines Dach aus<br />

Ästen über den Bau. Insgesamt gibt es<br />

im Ostallgäu etwa 160 Biberburgen, so<br />

Trautmann.<br />

22<br />

H<br />

Bei allen Burgen liegt der Eingang zum<br />

Schutz vor Feinden unter Wasser. Ist der<br />

Wasserstand in einem Gewässer zu niedrig,<br />

staut der Biber es mithilfe von sehr<br />

stabilen, bis zu zwei Meter breiten<br />

Dämmen an, bis eine für<br />

ihn passende Wassertiefe erreicht ist. Die etwa 30 Kilogramm<br />

schweren Tiere bauen zudem oft neue Kanäle und Wasserstraßen<br />

zu ihren Futterstellen. Denn sie können deutlich besser schwimmen<br />

und tauchen, als sich auf ihren kurzen Beinchen zu Land fortbewegen.<br />

Andreas Zasche<br />

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Die Biber ernähren sich rein vegetarisch und sind dabei wenig wählerisch:<br />

Gefressen werden Gräser und Kräuter, aber auch nahe am Gewässer angebaute<br />

Feldfrüchte wie Mais sowie im Winter die Rinde und kleine Äste von Bäumen.<br />

Dabei macht der Nager auch nicht vor wertvollen oder landschaftsprägenden<br />

Bäumen halt.<br />

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und viel mehr…<br />

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18<br />

Faszinierender Nager mit Licht- und Schattenseiten<br />

Während die Schäden an den Früchten meist überschaubar sind – der Biber holt<br />

sich nur, was er auch wirklich frisst –, gibt es vor allem Schäden an Bäumen oder<br />

durch Überschwemmungen landwirtschaftlich genutzter Flächen. Anspruch auf<br />

Entschädigung haben ausschließlich Land- oder Forstwirte sowie Fischzüchter,<br />

denen ein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist, so Zasche.<br />

Erste Anlaufstelle ist stets das Bibermanagement im Landratsamt, das gemeinsam<br />

mit den ehrenamtlichen Biberberatern die Schäden begutachtet und aufnimmt.<br />

Bei Vernässungsschäden ermittelt in der Regel ein landwirtschaftlicher<br />

Schätzer, der vom Bauernverband bestellt ist, die Schadenshöhe. Im vergangenen<br />

Jahr gingen im Landratsamt 51 Schadensmeldungen mit einer Summe von<br />

rund 35.600 Euro ein, sagt Zasche. Kaufbeuren als kreisfreie Stadt zählt nicht<br />

mit dazu.<br />

Vor allem wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist, kann das Landratsamt<br />

den Status des Bibers als besonders und streng geschützte Tierart aufheben.<br />

Dann ist erlaubt, was ansonsten als Straftat geahndet wird: Es dürfen einzelne<br />

Dämme entfernt werden, die der Biber nicht zum Überleben braucht, und in<br />

besonderen Fällen können Biber sogar gefangen und getötet werden. 37 Tiere<br />

waren dies im vergangenen Jahr.<br />

Das vor gut zehn Jahren im Ostallgäu installierte<br />

Bibermanagement will aber vorrangig<br />

ein gutes Miteinander von Mensch und<br />

Biber erreichen. So weist es in den Beratungen<br />

auf teils einfache, aber wirkungsvolle<br />

Maßnahmen wie Elektrozäune oder Drahtgitter<br />

um wertvolle Bäume hin. Außerdem<br />

versucht es, Flächen entlang von Gewässern<br />

für den Biber zu gewinnen: Indem sie<br />

mit Entschädigung stillgelegt oder von der<br />

Behörde aufgekauft werden. Immerhin legt<br />

der Nager kostenlos wertvolle neue Biotope<br />

an, zum Beispiel nahe Irsee.<br />

Durch die Mischung aus kleinen Teichen und Stellen mit schnellerem Wasserfluss<br />

schafft der Biber Brutmöglichkeiten und Nahrungsgrundlagen für viele seltene<br />

Tierarten. So lieben ihn Amphibien wie Frösche, aber auch Libellen, Schmetterlinge,<br />

Schlangen und Vögel wie Rallen, Eisvögel und Störche. Unter dem Geäst<br />

seiner „Fressflöße“ – Ästen, die der Biber vor seiner Burg im Wasser lagert und<br />

dann den Winter über als Nahrungsquelle nutzt – tummeln sich ganze Fischschwärme.


Faszinierender Nager 19<br />

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Text: Daniela Hollrotter, Bilder: Gerhard Schwab, Sandra Trautmann, Johann Reitbauer, Landratsamt Ostallgäu<br />

Was Menschen mühselig und mit viel Geld bei Renaturierungen<br />

versuchen, schafft der Biber mühelos, effektiv<br />

und völlig ohne Kosten. Er ist ein geschickter Planer<br />

und unermüdlicher Arbeiter: Mit seinen extrem harten<br />

und stets scharfen Zähnen nagt er sich mühelos<br />

durch dicke Stämme. Die kräftigen Vorderpfoten helfen<br />

ihm, das Holz an die passende Stelle zu schaffen.<br />

Sein Schwanz, Biberkelle genannt, hilft beim Schwimmen,<br />

dient als Fettreserve im Winter und zur Kühlung<br />

im Sommer, wenn der Biber sie ins kalte Wasser hängt.<br />

In vielen Fällen ist der Nager gern gesehen, vor allem<br />

wenn sich die Reviere in Staatsforsten oder in Ausgleichsflächen<br />

von Gemeinden befinden. Vor allem<br />

im südlichen Ostallgäu ist er mittlerweile sogar in der<br />

Tourismusbranche tätig: Über die beliebten Biber-<br />

Wanderungen.<br />

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Sie flitzen mit bis zu 60 km/h über den Asphalt, überholen sich waghalsig,<br />

driften um die engen Kurven. Immer wieder schießt ein Wagen über einen<br />

der Kerbs und überschlägt sich. Doch zum Glück befinden sich die Fahrer<br />

nicht in den Wagen, sondern zwei Meter über der Rennstrecke, die<br />

Pistolensender in der Hand, die ganze 190 Meter lange Fahrbahn im Blick.<br />

Die meisten von ihnen sind noch sehr jung. Denn das ferngesteuerte<br />

Fahren ist ein Familiensport, betont<br />

Michael Keitel, Vorsitzender des EMC<br />

(Elektro-Modell-Car) Marktoberdorf.<br />

Es ist erstaunlich leise auf der Rennstrecke<br />

in Thalhofen. Lediglich die Getriebe sorgen<br />

für ein summendes Hintergrundgeräusch,<br />

ansonsten ist der Verkehr auf der parallel<br />

verlaufende B472 deutlich lauter als die vielen<br />

Rennwagen im Format 1:10. Im Fahrerlager<br />

des MOD-O-DROMs basteln Elias (8)<br />

und sein Vater Florian an ihren Wagen. Elias<br />

pinselt geduldig Blütenstaub und Reifenabrieb<br />

von seinem silbernen Race-Truck, den er<br />

mit dem Vater zusammengebaut hat. Er fährt<br />

schon seit ein paar Monaten begeistert auf<br />

der Rennstrecke mit.


Marktoberdorfer Formel-1-Feeling im Kleinformat 21<br />

Die Arbeiten im Fahrerlager – Reifen<br />

wechseln, Akku laden und<br />

mehr – sind nicht nur Notwendigkeit,<br />

sondern auch willkommene<br />

Erholung vom Fahren. Denn das<br />

ist anstrengend. Über den Pistolengriff<br />

müssen Gas und Bremse<br />

richtig eingesetzt und das Auto<br />

gelenkt werden, um nicht aus<br />

einer der 17 Kurven zu fliegen<br />

oder mit anderen Fahrzeugen zu<br />

kollidieren.<br />

Bei Geschwindigkeiten, die umgerechnet<br />

auf den Maßstab 1:10<br />

etwa 500 km/h entsprechen, ist<br />

das gar nicht so einfach, betont<br />

Keitel. Zumal die in Thalhofen<br />

ausschließlich zugelassenen Elektroautos<br />

deutlich schneller beschleunigen als Modellautos mit Verbrennungsmotor.<br />

Deshalb haben die Modelle auch durchgehend Heckspoiler, um sie besser<br />

auf der Straße zu halten.<br />

Zum Glück passiert bei den meisten Überschlägen nichts. Die Chassis bestehen<br />

meist aus stabilem Kunststoff, der allerhand aushält. Es gibt aber auch Modelle<br />

aus Kohlefaser, die zwar leichter, verwindungssteifer und damit schneller, aber<br />

auch deutlich anfälliger sind.<br />

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22<br />

Marktoberdorfer Formel-1-Feeling im Kleinformat<br />

Die Autos für ein Rennen richtig vorzubereiten, ist eine Wissenschaft für sich und<br />

folgt den gleichen physikalischen Prinzipien wie im Formel-1-Rennsport, erläutert<br />

Keitel. Da geht es um Stoßdämpferöle, Federn und das richtige Einstellen von<br />

Spur und Sturz. Für Michael Keitel ein Grund, warum er das Hobby bereits als<br />

junger Erwachsener in Buchloe begonnen und nach einer längeren Arbeits- und<br />

Familienpause gemeinsam mit seinem Sohn wiederentdeckt hat. „So kann ich mit<br />

kleinem Budget richtig Motorsport ausüben und habe auch deutlich mehr Überholvorgänge<br />

als in der echten Formel 1“, lacht er.<br />

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hätten vermögende Sportler zu viele Vorteile. Dafür<br />

verwenden viele Fahrer für jedes Rennen einen neuen<br />

Satz Reifen, der dann später im Training abgefahren<br />

wird. Seit vergangenem Jahr veranstaltet der EMC<br />

auch Nachtrennen, die Keitel besonders spannend<br />

findet und noch mehr etablieren möchte. Die Rennen<br />

dauern stets etwa fünf bis sieben Minuten, der Rundenrekord<br />

liegt derzeit bei 18,6 Sekunden.<br />

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Der 1992 gegründete EMC Marktoberdorf nutzte<br />

zunächst den Verkehrsübungsplatz, 1996 wurde die<br />

Strecke in Thalhofen eröffnet. Seitdem ist der Verein<br />

auch Veranstalter des jährlichen Tamiya-Euro-<br />

Cups, bei dem schon bis zu 70 Fahrer in verschiedenen<br />

Klassen am Start waren, berichtet Keitel. Zur Strecke<br />

gehörte auch eine Off-Road-Bahn, die mittlerweile<br />

stillgelegt wurde, eventuell aber wieder in Betrieb<br />

genommen werden soll – wenn das Budget passt und<br />

eventuell ein Sponsor gefunden wird, meint der Vereinsvorsitzende.<br />

Er und sein Team stehen Interessierten und Neulingen<br />

gerne zur Verfügung, beraten und geben Tipps etwa<br />

zur Anschaffung eines passenden Ladegeräts. Der<br />

Verein stellt aber auch Leihautos zum Ausprobieren<br />

zur Verfügung. Denn mit den im Supermarkt erhältlichen<br />

Modellautos haben die Rennsportautos<br />

nichts gemeinsam.<br />

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Gastfahrer sind ebenfalls<br />

willkommen. So<br />

hat der EMC inzwischen<br />

enge Verbin-


24<br />

Marktoberdorfer Formel-1-Feeling im Kleinformat<br />

dungen zum AMC Sonthofen, der im Sommer in Thalhofen<br />

fährt und im Winter die Marktoberdorfer auf<br />

seine Hallenstrecke einlädt. Heute ist auch der Sonthofener<br />

Vereinsvorsitzende Tobias Henkel da. Er liebt<br />

den Modellsport, weil er da „ausleben kann, was ich<br />

im Straßenverkehr nicht bringen kann“.<br />

Frauen sind derzeit nicht unter den Fahrern des EMC<br />

Marktoberdorf. Aber es gibt Mütter wie Nadine Reimer<br />

aus Kempten, die gemeinsam mit ihren vier Kindern<br />

im Alter zwischen sechs und elf Jahren nach Thalhofen<br />

gekommen ist. „Es macht Spaß, weil die Autos<br />

so schnell fahren“, sagt Tobias (11). Die Mutter freut<br />

sich, dass die Autos stabil sind und der EMC sie so gut<br />

unterstützt. Die Familie kommt etwa alle drei Wochen<br />

für ein paar Stunden zu der Strecke, die sie zufällig<br />

vom Auto aus gesehen hat. Nur der Vater fährt „noch<br />

nicht“, lacht die Mutter.<br />

Und dann gibt es noch Niklas (21), der mit dem<br />

Modellsport eigentlich aufhören will und im Fahrerlager selbst gebaute Fahrzeuge<br />

zum Verkauf anbietet. Im Laufe des Tages allerdings überlegt er dann<br />

doch, ob er nicht wieder einsteigen will in den faszinierenden Sport.<br />

www.emc-marktoberdorf.com<br />

Text und Bilder: Daniela Hollrotter<br />

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Am 25. November <strong>2018</strong> heißt es bereits 35 Jahre Kulturbetrieb im<br />

MODEON Marktoberdorf. Mit Veranstaltungen verschiedenster Art, hat<br />

sich das MODEON zum Zentrum kulturellen und gesellschaftlichen Lebens<br />

nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region entwickelt.<br />

Unmöglich alles an großartigen Veranstaltungen in diesen Jahren aufzuzählen.<br />

Unzählige Konzerte, wie das des Gewandhausorchesters Leipzig oder der Moskauer<br />

Sinfoniker, der neuen Philharmonie Westfalen, der Stuttgarter Philharmoniker…<br />

sorgten genauso für stehende Ovationen wie viele umjubelte Opernabende.<br />

„Carmen“ von Georges Bizet, der Inbegriff von musikalischer Leidenschaft und<br />

fesselnder Dramatik, ist eine der beliebtesten Opern weltweit. Das Freie Landestheater<br />

Bayern bringt die tragische Geschichte um die schöne und stolze Zigeunerin<br />

am 28. 10. <strong>2018</strong> in einer großen Neuinszenierung auf die Bühne.<br />

„Rigoletto“ am 9. Februar 2019, gilt als das erste Meisterwerk Verdis und<br />

begründete dessen Weltruhm. Verdi selbst hielt Rigoletto für eines seiner<br />

gelungensten Werke. Der herrschaftliche Hofnarr und Diener Rigoletto<br />

versucht verzweifelt, in seiner unmoralischen Umgebung des Herzogs<br />

ohne existenzielle Verluste zu überleben und muss doch erkennen,<br />

dass man am Ende für jede seiner Handlungen zahlt.<br />

Bild: FLTB<br />

Carmen<br />

Rigoletto<br />

Bild: art&artist


35 Jahre Modeon Marktoberdorf 27<br />

Selten werden, wie im MODEON, den Besuchern noch<br />

zauberhafte Ballettaufführungen mit Liveorchester<br />

angeboten. Am 7. Dezember <strong>2018</strong> darf sich das Publikum<br />

mit „La fille mal Gardée“ auf ein erneutes Gastspiel<br />

der stets umjubelten Tatarischen Staatsoper Kasan<br />

freuen.<br />

Ein Konzert der besonderen Art ist das Schokoladenkonzert<br />

von Christina Rommel zu 35 Jahre MODEON<br />

am 25. November <strong>2018</strong>.<br />

Neben den Musikern befindet sich auf der Bühne die<br />

eigens für die Konzerte aufgebaute Schokoladenküche,<br />

in der der Chocolatier sein Handwerk zelebriert. Viele<br />

bekannte Rommel-Songs wurden von Bossa, über Jazz<br />

und Swing bis Rock im Schokogewand neu verpackt und<br />

sind der köstlich „schokobraune Faden“ durch eine musikalische<br />

Weltreise mit kleinen Geschichten rund um die<br />

Schokolade. Traumhafte Songs werden mit charmanten<br />

Dialogen zwischen dem Chocolatier und Christina Rommel<br />

garniert. Das Publikum erhält immer wieder leckere<br />

Kostproben der schönsten süßen Nebensache der Welt.<br />

La fille mal Gardée<br />

Bild: schlote productions<br />

Laura Pfister spielt am 4. Januar 2019 die Titelrolle in<br />

„Die Schneekönigin“, dem märchenhaften a.gon-Musical<br />

für die ganze Familie. Erleben Sie auf einer magischen,<br />

bisweilen verrückten Reise, wie Gerdas Liebe zu<br />

Kay jedes Hindernis zu überwinden vermag.<br />

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28<br />

35 Jahre Modeon Marktoberdorf<br />

Bild: a.gonTheater<br />

Nathan<br />

Von bayerischen Staatsschauspielern<br />

wie Gustl Bayrhammer, Fritz<br />

Strassner oder Toni Berger, über<br />

Katherina Jacob, Doris Kunstmann,<br />

Katharina Thalbach, Anna<br />

Thalbach bis zu Weltstars wie<br />

Mario Adorf, Hardy Krüger und<br />

Jürgen Prochnow reicht die Liste<br />

der bekannten Namen, welche im<br />

MODEON gastierten.<br />

Nathan<br />

Bild: a.gonTheater<br />

Bild: Bernd Boehner<br />

TERROR<br />

Mit Peter Kremer als „NATHAN“ am 13. November <strong>2018</strong> und Johannes Brandrup<br />

als vorsitzender Richter in „TERROR“ am 9. April 2019, stehen erneut zwei<br />

Schauspielgrößen auf der MODEON-Bühne.<br />

„Nathan der Weise“, eine Aufführung des a.gon Theaters München, könnte man<br />

als Stück der Stunde bezeichnen, wenn man die nach wie vor ungelösten religiösen<br />

Konflikte unserer Zeit sieht. Mit großer<br />

Weitsicht beschreibt Gotthold Ephraim Lessing<br />

nicht nur den sinnlosen Alleinvertretungsanspruch<br />

der drei monotheistischen Weltreligionen<br />

Christentum, Judentum und Islam, er bietet<br />

auch eine kluge, immergültige Lösung an.<br />

„Terror“, ist das erste Theaterstück des ehemaligen<br />

Strafverteidigers Ferdinand von Schirach.<br />

Major Lars Koch, Kampfjetpilot der Bundeswehr,<br />

steht vor Gericht. Angeklagt ist er des<br />

164-fachen Mordes. Was ist passiert? Am 26.<br />

Mai 2013 erhält Koch den Befehl, einen vollbesetzten,<br />

von Terroristen gekaperten Airbus


35 Jahre Modeon Marktoberdorf 29<br />

vom Kurs abzudrängen, was ohne Erfolg bleibt. Ziel<br />

der Terroristen ist es, den Airbus in die mit 70.000<br />

Zuschauern ausverkaufte Münchner Allianz-Arena<br />

stürzen zu lassen. Lars Koch entscheidet sich eigenmächtig,<br />

das Passagierflugzeug abzuschießen, um die<br />

Fußball-Fans zu retten.<br />

Alle Airbus-Insassen sterben. Ist Koch schuldig, weil<br />

er 164 Menschen zum Objekt gemacht hat und damit<br />

deren Rechte und Menschenwürde verletzte? Darüber,<br />

ob Lars Koch unschuldig ist oder schuldig gesprochen<br />

werden soll, kann jeder Zuschauer in einer kleinen<br />

Pause abstimmen. Danach entscheidet sich, wie<br />

das Theaterstück weitergeht.<br />

Eine ganz besondere Veranstaltung erwarten die<br />

Besucher schon traditionell am Rosenmontag. Mit<br />

„CONCERTO SCHERZettO“ wird das Publikum Teil<br />

der möglicherweise originellsten Annäherung an klassische<br />

Musik, die es je erlebt hat. Neben einem szenisch-theatralen<br />

Konzert mit den bekanntesten Melodien<br />

der Klassik – von Vivaldi bis Mozart, von Chopin<br />

bis Brahms – bieten die zwölf Musiker und deren Chefdirigent<br />

Gags in Hülle und Fülle sowie feinsten Hörgenuss.<br />

Bei dieser humorvollen Unterhaltung kommen<br />

also sowohl Comedy-Fans als auch Musikliebhaber<br />

voll auf ihre Kosten.<br />

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Wir veredeln täglich<br />

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heißen wir Sie herzlich<br />

willkommen. Wir bieten Ihnen<br />

traditionelle Allgäuer Gerichte<br />

mit und ohne Käse.<br />

In der Auswahl unserer Zutaten<br />

legen wir höchsten Wert auf<br />

regionale Herkunft.<br />

Text: Ingrid Kral<br />

Auch im 35. Jahr können sich die Besucher also auf ein<br />

hochwertiges, abwechslungsreiches Kulturprogramm<br />

im MODEON Marktoberdorf freuen.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

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30<br />

Veranstaltungen<br />

Musical „Verlorenes Paradies“ in Wald<br />

Bereits zum vierten Mal bringen die Theatergruppe und der Kirchenchor Wald ein Musik-Theater-Projekt in Eigenproduktion<br />

auf die Bühne der WaldHalla: „Verlorenes Paradies“ heißt das Musical, das am 17. November um 20 Uhr Premiere feiert.<br />

Ab 2014 entwickelte Hans Kalopp, Spielleiter der Theatergruppe Wald, die Geschichte des Musicals, das weit in der Zukunft<br />

spielt: Nach einem Atomkrieg ist es nur wenigen Menschen gelungen, tief unter der Erde zu überleben und sich dort eine neue<br />

Welt aufzubauen. Dort herrschen die Frauen, Männer werden als Sklaven gehalten. Doch ein Mann beginnt eine Revolution …<br />

Seit <strong>Herbst</strong> arrangiert Manfred Happ, Dirigent der Walder Blasmusik und Leiter der Musicalband, die zu der mit viel Humor<br />

gespickten Geschichte passenden Stücke für Chor und Solisten. Die Bandbreite der Lieder reicht dabei von Abba über Queen<br />

und Meat Loaf bis hin zu beliebten Musical-Melodien und Werken von Verdi. Insgesamt 50 Mitwirkende stehen beim „Verlorenen<br />

Paradies“ auf der Bühne, die Kostüme wurden selbst genäht, die Choreographie leitet Conny Bernhart.<br />

Karten gibt es unter Tel. 01 51.10 63 89 99 jeden Dienstag und Donnerstag von 17 bis 20 Uhr oder online unter www.singenin-wald.de.<br />

Dort sind auch die weiteren Aufführungstermine aufgelistet.<br />

Bilder: Theatergruppe Wald<br />

Die Kostüme zum Musical wurden selbst genäht.<br />

Chorleiter Franz Guggemos und Hans Kalopp beim Texten.<br />

„Weihnachtszauber“<br />

Was gibt es Schöneres als sich in der Adventszeit musikalisch in die richtige<br />

„Weihnachtsstimmung“ versetzen zu lassen? Die Künstlermedia Entertainment<br />

GmbH mit Sitz in Laichingen hat speziell für die Vorweihnachtszeit<br />

ihre seit 2016 bestehende erfolgreiche Tournee-Reihe „Winterträume“ um<br />

ein eigens für die Adventszeit konzipiertes Tournee-Programm unter dem<br />

Motto „Weihnachtszauber“ mit musikalischen Hochkarätern ergänzt.<br />

Das Konzept der musikalischen „Traumreise durch den Winter“ hat sich<br />

also seit Jahren bestens bewährt. Es lag demnach nahe, dass man dem<br />

Publikum in der Vorweihnachtszeit ein Programm mit namhaften Künstlern<br />

mit den schönsten und bekanntesten Weihnachtsliedern, sowie wunderschönen<br />

neuen Weihnachts-Highlights präsentiert. Die Konzertbesucher<br />

erwartet also wieder ein musikalischer Reigen der „Extraklasse“. Keine geringere<br />

als die bezaubernde „Kathy Kelly“, die langjährige Produzentin<br />

und Frontfrau der Kelly Family gibt sich die Ehre. Der Tenor Ilja Martin<br />

wird das Publikum musikalisch ins „Weihnachtswunderland“ entführen.<br />

Ein guter Bekannter ist der Trompeten-Virtuose Kevin Pabst. Eine wahre<br />

Meisterin ihres Fachs ist die Geigerin Sophie Heucke, die mit Sicherheit<br />

das Publikum im Handumdrehen verzaubern wird. Dieses hochkarätige<br />

Künstler-Angebot wird abgerundet durch den grandiosen Pianisten<br />

Florian Schäfer. Genießen Sie drei Stunden gefüllt mit exzellenten musikalischen<br />

Leckerbissen und brillanten Künstlern.<br />

Di., 18. Dezember <strong>2018</strong>, 20 Uhr<br />

Marktoberdorf, MODEON<br />

Tickets bei der Allgäuer Zeitung und<br />

den Heimatzeitungen sowie unter<br />

Telefon 0831/206-5555 und<br />

unter www.allgaeuticket.de


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